Pressemitteilung ISC 2015 Amsterdam
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Pressemitteilung ISC 2015 Amsterdam
Pressemitteilung ISC 2015 Amsterdam Nadelschnittholz trotz Gegenwind wieder auf Wachstumspfad Auf der Internationalen Nadelschnittholzkonferenz (ISC) bestand Einigkeit, dass die Branche immer noch in vielen Bereichen mit den Folgen der globalen Rezession zu kämpfen hat. Die internationalen Redner auf der Konferenz in Amsterdam verwiesen darauf, wie die verschiedenen Länder sich in unterschiedlichem Tempo von der Rezession erholen. Die Branche kämpft auch mit Marktveränderungen, die vor allem in Asien und durch den wachsenden Einfluss Chinas durch die Krise ausgelöst oder verschärft wurden. Es wurde jedoch auch auf Möglichkeiten zur Entwicklung von Handelsformen hingewiesen, beispielsweise den globalen Trend zu nachhaltiger, kohlendioxidarmer "organischer Wirtschaft" und insbesondere den Trend zu umweltfreundlichen Gebäuden. Ein anderes positives Highlight war der zunehmende Wunsch nach Zusammenarbeit im Bereich der Holzprodukte, insbesondere Zusammenarbeit in der Kommunikation. Die ISC selbst wurde ebenfalls als Erfolg betrachtet. Sie fand in der historischen Koepelkerk statt und wurde von der Europäischen Timber Trade Federation (ETTF) und der Europäischen Organisation der Sägewerke (EOS) organisiert, wobei als nationaler Gastgeber der niederländische Holzhandelsverband auftrat. Es kamen 140 Delegierte; an dem spektakulären Galadinner im Rijksmuseum nahmen fast 200 Personen teil. Die Eröffnungspräsentation über die globale Marktlage von Analyst Rupert Oliver von Forest Industries Intelligence zeigte eindeutig, dass die Branche sich allgemein erholt. "Der gesamte Nadelschnittholzhandel stieg von 275 Mio. m³ 2010 auf 315 Mio. m³ 2014, der Verbrauch von 272 Mio. m³ auf 313 Mio. m³." "Das ist eine signifikante Erholung." Am interessantesten bei diesen Zahlen war die Entwicklung des Wachstums in China. Europa bleibt weltweit der wichtigste Produzent von Nadelschnittholz, 2014 wurden 101 Mio. m³ produziert, es folgten die USA . und Russland mit 95,7 Mio. m³ und 36 Mio. m³ Die chinesische Produktion stieg jedoch am schnellsten von 15,2 Mio. m³ 2010 auf 28,8 Mio. m³ 2014. Der chinesische Verbrauch verdoppelte sich ebenfalls auf 47,3 Mio. m³. EOS-Präsident Sampsa Auvinen bestätigte, dass das Schlimmste der Rezession vorüber sei, beschrieb jedoch die Erholung insbesondere in Europa als "Achterbahn mit Aufwärts- und Abwärtsentwicklungen des Marktes". Es gibt jetzt außerdem Bedenken, dass die Produktion von Nadelschnittholz in Europa den Verbrauch übersteigt, obgleich in diesem Jahr Gespräche über eine EOS-Länderkürzung auf 79,6 Mio. m³ geführt werden. Die europäischen Sägemühlen sehen sich ebenfalls der Herausforderung gegenüber, auf Nachfrageschwankungen schneller zu reagieren, um die volatileren Märkte der Entwicklungsländer weltweit zu bedienen. Da die Marktzuversicht in der Verbraucherbranche in Europa noch stark schwankt, stimmte ETTF-Präsident Andreas von Möller zu, dass die Produzenten die Märkte individuell behandeln und sorgfältig das Risiko einer Überproduktion vermeiden müssen. Marc Brinkmeyer, Chief Executive of Idaho Forest Group, unterstrich, dass auch der Nadelschnittholzsektor in den USA und Kanada "Gegenwind" habe. Die Basistrends waren jedoch positiv, in den USA wurde im Jahr wieder über eine Million Häuser gebaut, und die Nachfrage nach Bauholz soll für das Jahr 2017 bei 53 Milliarden Board Feet statt 42 Milliarden Board Feet im vergangenen Jahr liegen. Nach Angaben von Sviatoslav Bychkov von Ilim Timber erholt sich auch der Nadelschnittholzsektor in Russland und hat sich an Exportbeschränkungen, Sanktionen und die Volatilität des Rubels angepasst. Die Exporte von Sägeholz stiegen um 5,4 % auf 21 Mio. m³ 2014, für dieses Jahr wird ein Export von 22 Mio. m³ erwartet. Naohiro "Bob" Iwami von Interfor Japan hielt die Prognosen des Nadelbauholzmarktes in Japan mit 28 Mio. m³ für solide. Er bestätigte die Bemühungen der Regierung, die Selbstversorgung mit Bauholz zu verbessern. Der Anstieg des Gesamtverbrauchs schaffe jedoch auch Importchancen. Nach Prüfung der Aussichten in Marokko, Algerien, Libyen und Tunesien sowie im Mittleren Osten und Nordafrika (der MENA-Region) stimmten Guillaume Hotelin von Comarbois und Jan Gustaf Roempke von ARA Timber darin überein, dass der Nadelschnittholzsektor dort auf wesentliche Hindernisse durch Konflikte und mangelnde Kreditwürdigkeit stieße. Sie hoben jedoch auch die Chancen in den Märkten der MENA-Region hervor, die insgesamt eine Bevölkerung von über 400 Mio. haben und zurzeit 10 Mio. m³ Nadelschnittholz pro Jahr vor allem aus Europa, den skandinavischen Ländern sowie Russland importieren und typische Wachstumsraten von über 3 % aufweisen. Sie verwiesen auch auf die Chancen im Iran nach Aufhebung der Sanktionen. Auf der internationalen Nadelschnittholzkonferenz sprachen auch Redner der "Schwesterbranchen" für Holzprodukte, beispielsweise Marco Mensink, Director General of the Confederation of European Paper Industries, und Marc Michielsen, President von CEI-Bois und Executive Director der Föderation für Europaletten FEFPEB. Sie betonten die Marktherausforderungen und Chancen für die Zukunft und das Potential für erweiterte Allianzen im Marketing und bei der Lobbyarbeit im Holzproduktesektor. Otto Bosch, Berater des European Wood Network, wies die Anwesenden auch auf Entwicklungen in der Wood Toolbox hin, der von ETTF und EOS unterstützten Onlineplattform für Marketingunterlagen der Holzbranche. Die Möglichkeiten zur Nutzung der aktuellsten Fallstudien über den Einsatz von Bauholz zur Förderung des Interesses im Markt unterstrich Ole Herbrand Kleppe, Chief Project Manager von Bob Real Estate Development, der in seiner Präsentation das Treet-Gebäude in Norwegen vorstellte. Dieses 14-stöckige Gebäude in Bergen ist das weltweit höchste Holzgebäude und könnte, so Ole Herbrand Kleppe, mit seinem ausgefeilten Holz- und Bauholz-Modulkonzept eine echte kommerzielle Herausforderung für Stahl- und Betonbauten darstellen - und bindet zudem 2000 Tonnen CO2. Die nächste Internationale Nadelschnittholzkonferenz findet 2016 in Paris statt. Hinweis für Redakteure: Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Paul van den Heuvel (Royal NTTA) Telefon: +31(0)-36-5321020 / +31-(0)-6-20133945 oder André de Boer (ETTF) Tel.: +31-(0)-36-5321020 oder Silvia Melegari (EOS) Tel.: +32 2 5562585. *****