Weltanschauliche Wörterkunde,Wie kommt die Kuh vom Eis?,Zeig
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Weltanschauliche Wörterkunde Ein Beitrag von Jan M. Kurz (Initiative Humanismus, Partei der Humanisten). Als Freund von sprachlicher Präzision pflegen ich und eine Vielzahl weiterer Menschen in Diskussionen und Erörterungen, egal ob auf schriftliche oder sprachliche Weise, auch in weltanschaulichen oder philosophischen Themengebieten gerne eindeutige Fachformulierungen zu verwenden. Da die allermeisten dezidierten Humanisten mit diesem Vokabular vertraut sind, stellt das auch in aller Regel kein Problem dar und ist allgemein für die inhaltliche Klarheit von Vorteil. Hin und wieder kommt es jedoch vor, dass diese semantische Vorgehensweise als zu theoretisch wahrgenommen wird und einige Diskussionspartner, die mit religionskritischer und philosophischer Literatur nicht so eng vertraut sind, darin gar eine Art der Verwirrungstaktik ausmachen wollen. Das ist auch alles andere als unverständlich, denn die Vielfalt charakterisierender Begrifflichkeiten und weltanschaulicher Definitionen ist groß und nicht immer leicht zu durchschauen. Zudem klingen die Wörter recht ähnlich und unterscheiden sich sowohl inhaltlich, als auch schriftlich nur in Nuancen. Ein kompakter Überblick über weltanschauliche Definitionen und Charakteristika ist daher gewiss hilfreich. Spektrum der Glaubensintensität In seinem berühmten Werk „Der Gotteswahn“, herausgegeben im Jahre 2006, liefert der international bekannte Biologieprofessor, Religionskritiker und Aufklärer Clinton Richard Dawkins die Formulierung einer theistischen Glaubensskala in 7 absteigend angeordneten Punkten. Sie reichen vom fundamentalistischen Glauben an übernatürliche Wesen oder Welten bis zum solide begründeten Atheismus. Besondere Begrifflichkeiten werden dort für die einzelnen Abstufungen nicht verwendet, stattdessen erklärt ein einzelner Satz die jeweilige Stufe der Intensität genauer. Im Sprachgebrauch bietet es sich aber besser an genaue Begriffe an Stelle von Zahlen zu verwenden, die außerdem ausgiebiger definiert sind. Abgestuft von stark gläubig nach in keiner Weise gläubig sind das die folgenden: 1.) Theismus/Der Theist: Unter Theismus (Götterverehrung) versteht man den Glauben an eindeutig und fest definierte übernatürliche, man kann auch sagen „magische“ Kreaturen, Wesenheiten oder jenseitige Welten. Ihre Definition erhalten diese übernatürlichen Dinge bei organisierten Religionen in der Regel in „heiligen“ Büchern oder besonderen Regelwerken (Evangelien, Katechismen), oder im Falle anderer Phantasievorstellungen durch einfache Niederschrift oder kulturelle/rituelle Übereinkunft. Der Begriff leitet sich vom griechischen Theos (dt.: Gott) ab und bezeichnet ursprünglich nur die Verehrung von einer oder mehrerer Gottheiten. Man spricht entsprechender Weise dann von Polytheismus oder Monotheismus. Die abrahamitischen Religionen Islam, Christentum und Judentum sind monotheistisch, der Glaube der antiken Ägypter, Griechen und Römer, sowie der Hinduismus sind polytheistisch. Von einem wissenschaftsphilosophischen Gesichtspunkt aus fällt in die Kategorie des Theismus aber auch der Glaube an andere definierte und unbewiesene „Dinge“, wie Einhörner, Feen, Elfen, Trolle, Kobolde, Orks, Zwerge und Russels schwebende Teekanne, sowie der Weihnachtsmann und das fliegende Spaghettimonster. Sogar der Glaube an eine Seele, einen metaphysischen freien Willen, das Leben nach dem Tod, Himmel und Hölle oder ähnliches ist auch für sich allein genommen ohne die zusätzliche Annahme eines oder mehrerer in die Naturgesetze und das Leben der Menschen eingreifender Götter ein Teil des Theismus. 2.) Deismus/Der Deist: Dem gegenüber ist der Deismus (Gottgläubigkeit) bereits ein großer Fortschritt an Rationalität. Ein Deist geht keineswegs davon aus, dass Götter oder andere Zauberwesen in die Naturgesetze eingreifen würden oder sich in irgendeiner Art und Weise für die Menschheit oder gar einzelne Individuen dieser interessierten. Bekannte Vorstellungen der Offenbarungsreligionen hegt er überhaupt nicht. Im Deismus gibt es keine Charaktergötter oder andere übernatürliche „Spezies“ wie eierversteckende Osterhasen oder die Zahnfee. Dennoch spielt der inflationär gebrauchte Begriff „Gott“ eine wichtige Rolle im nicht vollständig wissenschaftlichen Weltbild des einfach Gottgläubigen, nämlich beim so gedachten Schöpfungsprozess. Gott ist an dieser Stelle also eine handelnde Entität, die das Universum erzeugt hat und danach keine weitere Rolle mehr spielt. Ein Deist glaubt folglich auch an eine Form von Metawelt, innerhalb oder außerhalb des Universums, wo dieses Wesen seither heimisch (und arbeitslos oder tot?) ist. 3.) Panentheismus/Der Panentheist: Eine noch stärker abgespeckte Form des Glaubens ist der Panentheismus (alles in Gott). Dieser Begriff wird wegen seiner eng umgrenzten Zwischenrolle im Gegensatz zu den anderen hier genannten so gut wie nie benutzt. Der Panentheist glaubt schlicht und einfach an irgendetwas völlig undefiniertes „Höheres“ im Kosmos, das sich angeblich dem menschlichen Verstand auf alle Ewigkeit entziehe und über das mittels der wissenschaftlichen Methode prinzipiell niemals Gewissheit erlangt werden könne. In Anlehnung an ein geflügeltes Wort des deutschen Mediziners Emil Du Bois-Reymond aus dem 19. Jahrhundert kann man den Panentheismus daher auch als Ignorabimus-Glaube („Wir werden nicht wissen!“) bezeichnen. Ein historisches Beispiel für eine panentheistische Vorstellung wären die Annahmen sogenannter Vitalisten von einer unergründlichen Lebenskraft (Vis vitalis) oder der Glaube an eine freie Energie der Anhänger von Nikola Tesla. Auch viele moderne esoterische Gespinste und allgemein pseudowissenschaftliche Annahmen könnte man als panentheistisch (oft aber auch deistisch) einordnen. Widerlegbar oder nicht? Bekannt ist sicher, dass viele Religionskritiker und Naturwissenschaftler freimütig zugeben, dass man religiöse Vorstellungen beziehungsweise die physikalische Existenz von Gottheiten nicht widerlegen könne. Das ist aber ein wenig missverständlich formuliert. Was stimmt, ist der Sachverhalt, dass sich theistische, deistische und panentheistische Vorstellungen nicht durch empirischen Erkenntniserwerb widerlegen lassen, was – wie an dieser Stelle stets umgehend hinzugefügt wird – gemäß der Regeln des Wissenserwerbs auch nicht notwendig ist. Denn derjenige, der eine Behauptung (eine Hypothese) formuliert, ist in der Pflicht sie zu beweisen, nicht umgekehrt. Was ohne Beweise behauptet werden kann, kann auch ohne Beweise verworfen werden (Hitchens Razor Prinzip). Der unkompliziertesten Erklärung eines Sachverhalts ist stets Vorzug zu geben (Occam´s Razor Prinzip). Innerhalb der Erkenntnistheorie ist der Wissenserwerb über ein Subjekt gemäß dem Fallibilismus allerdings erst der zweite Schritt der Untersuchung. Wenn ein Untersuchungsobjekt bereits an logischer Konsistenz scheitert, braucht man sich um empirische Untersuchungen keine Gedanken mehr zu machen. Denn während nur ein Bruchteil der logisch konsistenten Dinge auch real existent ist, ist die Existenz eines logisch unmöglichen Dings real unmittelbar ausgeschlossen. Gegen die präzise definierten Konzepte des Theismus und Deismus lassen sich mit Leichtigkeit Widerspruchsbeweise durch Logik führen (Reductio ad absurdum), was alle weiteren Überlegungen überflüssig macht. Bei Panentheismus funktioniert das allerdings aufgrund zu schwammiger und absichtlich diffuser Vorstellungen häufig nicht. „Irgendwas Höheres“ ist kein Begriff, mit dem man vernünftig arbeiten könnte. Widerlegen lässt sich dieser Minimalglaube (und nur dieser!) daher nicht. 4.) Pantheismus/Der Pantheist: Ein Pantheist wiederum ist etwas gänzlich anderes als ein „Irgendwas-Gläubiger“. Oft bezeichnet man diese bereits vollständig naturalistische Auffassung der Welt auch nach ihrem berühmtesten Vertreter als Einstein-Glaube, oder kosmische Spiritualität. Einen transzendenten Gott gibt es in dieser Weltsicht nicht, weder als Erlöser, oder einfache Schöpferfigur, noch als geisterhafte Unergründlichkeit. Auch alle anderen übernatürlichen Erfindungen fallen damit weg. Pantheismus ist eine vollständig atheistische und damit naturalistische Weltanschauung, innerhalb derer der Begriff „Gott“ hin und wieder als bloße Metapher für die Gesamtheit der Naturgesetze, das Universum oder die Welt beziehungsweise die belebte Natur gebraucht wird. Richard Dawkins beschreibt den Pantheismus daher auch als aufgepeppten Atheismus. Viele Naturwissenschaftler und Philosophen bemühen sich besonders intensiv um eine poetische und ästhetisch ausgeschmückte Artikulationsform wissenschaftlicher Erkenntnisse, die dadurch für die Allgemeinheit manchmal leichter verständlich wird und nennen sich nicht zuletzt im Zuge dessen Pantheist. 5.) Atheismus/Der Atheist: Eine Person die sich stattdessen lieber als Atheist bezeichnet wird auf solch für viele gläubige Menschen sehr missverständliche Formulierungen lieber ganz verzichten und sich schlicht Atheist (ohne Gott) nennen. Insbesondere Theisten haben nämlich die Angewohnheit Pantheisten unredlicherweise als religiöse Personen zu deklarieren. Atheismus bezeichnet die Nichtannahme, respektive Verwerfung jeder logikwidrigen oder empirisch mutwilligen Hypothese über die physikalische Existenz einer supernaturalistischen Entität oder Metawelt. Eine Person die zwar nicht an einen Offenbarungsgott glaubt, dafür aber an die Existenz der Zahnfee, ein Leben nach dem Tod oder die Wirksamkeit von Zauberwasser lässt sich kaum als Atheist bezeichnen. Bright oder Super? Nach einer Nomenklatur des britischen Philosophen Daniel Dennet lassen sich die ersten drei Definitionen dem Supernaturalismus zurechnen, da in Theismus, Deismus und Panentheismus Elemente des Übernatürlichen in verschieden starker Ausprägung zu Geltung kommen. Menschen die in ihrer Weltsicht auf logikwidrige oder gänzlich unbelegte Vorstellungen zurückgreifen müssen, werden demnach oft unter der Bezeichnung Supernaturalisten zusammengefasst. Pantheisten und Atheisten, deren Weltbild hingegen einzig und allein auf der wissenschaftlichen Erkenntnismethode und rationalen Überlegungen fußt gelten im Gegensatz dazu als Naturalisten. Mit Ökologie oder Umweltschutz hat dieser Begriff nichts zu tun und um Verwirrungen vorzubeugen schlug Dennet darum die Alternativbeschreibung Bright (hell, klar, schlau) vor, die sich allerdings bislang nicht wirklich durchgesetzt hat (vermutlich weil sie als zu selbstgefällig wahrgenommen wird). Da Wissen niemals Endgültigkeit beanspruchen kann und stets im Zuwachs begriffen ist, ändern sich mit der Zeit die Kriterien und Anforderungen, nach denen sich ein Mensch als Naturalist bezeichnen lässt. Ein weit verbreiteter Kenntnisstand kann beispielsweise ohne weiteres vor 10 Jahren hochaktuell und wissenschaftlich bestens abgesichert gewesen sein, in der Gegenwart jedoch vollendet als Widerlegt und daher falsch gelten. Ein weiteres Festhalten daran wider besseres Wissen würde je nach der weltanschaulichen Relevanz des Themas eine Definition als Naturalist erschweren. Bei einer solch engen Begriffsverwendung wären jedoch weltweit immer nur wenige führende Naturwissenschaftler und Universalgelehrte überhaupt in der Lage sich dieser Kategorie zuzuordnen, was die Einteilung wenig sinnvoll machen würde. Man muss an dieser Stelle schlicht akzeptieren, dass eine Person die sich als Pantheist oder Atheist bezeichnet auch dann noch als Naturalist gilt, wenn sie stellenweise veraltete Elemente in ihrer Weltanschauung führt, solange diese nur eine Nebenrolle spielen und (ganz wichtig!) Korrekturund Fortbildungsbereitschaft besteht. Humanismus/Der Humanist Atheismus und Pantheismus als Gattungsformen des Naturalismus sind beide naturphilosophisch isolierten Positionen. Wie die Vorsilbe A- (weg, ab, ohne) bereits verdeutlicht handelt es sich insbesondere beim Atheismus um eine reine Verneinungsform, aus der im Gegensatz zu institutionellen Glaubenssystemen keinerlei weitere Ansprüche oder Ansichten außer der Ablehnung des Supernaturalismus erkenntlich werden, auch nicht in ethischer Hinsicht. Das macht diese Personengruppe ausgesprochen heterogen in ihrer Beurteilung aller nicht-metaphysischen Themen und sonstigen philosophischen und politischen Positionen. Ein Humanist ist daher in Abgrenzung dazu ein Atheist oder Pantheist mit einer spezifischen ethischen Agenda, welcher die historisch von der Antike über die Renaissance hin zur Neuzeit entwickelten und mühsam gegen den Supernaturalismus erkämpften Werte der Aufklärung vertritt. Dazu zählen unter anderem Demokratie (Bürgerrechte und Beteiligung an der politischen Willensfindung), Rechtsstaatlichkeit (Gleichheit vor dem Gesetz) und Individualrechte (Menschenrechte und Meinungsfreiheit), sowie eine utilitaristische Ethikkonzeption ohne metaphysische Bezugspunkte (Gut und Böse) und der allgemeine Einsatz der wissenschaftlichen Erkenntnismethode in Technologie und Gesellschaft. Der moderne Humanismus des 21. Jahrhunderts basiert dabei mittlerweile nur noch in Minderheitsanteilen auf den Ideen und Konzepten der Antike und Renaissance und hat sich derer stellenweise veralteten Ansichten entledigt. In seiner heutigen Form ist der moderne Humanismus ein evolutionärer Humanismus, der gemeinsam mit dem später entwickelten Transhumanismus auf die Agenda des Biologieprofessors Julian S. Huxley, dem ersten Generaldirektor der UNESCO zurückgeht und insbesondere in Deutschland durch den HVD, die Giordano-Bruno-Stiftung und die Partei der Humanisten vertreten wird. J.M.K., 22.12.14 Wie kommt die Kuh vom Eis? Aus unserer kleinen Wissenswerkstatt: Der Ausdruck "Die Kuh vom Eis holen" bedeutet, dass man eine schwierige Lage entschärft, eine Lösung für ein Problem findet oder sich aus einer unangenehmen Situation befreit (Bild: 4028mdk09, Wikimedia Commons). Eine Erklärung stammt von einem Tierarzt aus Bern: Kühe seien im Gegensatz zu Pferden weniger Fluchttiere. Sie bleiben auch gerne einfach mal stehen. Eine Kuh, die also versehentlich auf eine Eisfläche geraten ist und merkt, dass es unter den Hufen glitschig ist, wird eventuell einfach an Ort und Stelle stehen bleiben, um zu verhindern, dass sie ausrutscht. Deshalb müsse der Bauer schon viel Aufwand betreiben, um sie wieder "vom Eis zu holen". Daraus könnte sich die Redewendung entwickelt haben – denn ein schwieriges Problem zu lösen, erfordert ja mitunter auch einiges an Mühe. http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id= 291465 Zeig mir das Mäuschen! Aus unserer kleinen Wissenswerkstatt: Woher stammt das Wort Arkenwiki Muskel? (Smiley: und Omnidedia von Krabat dem Zauberlehrling, Wikimedia Commons) Der Begriff wird im Deutschen seit dem 18.Jahrhundert verwendet. Gebildet wurde er aus dem lateinischen "musculus". Dabei handelt es sich eine Verkleinerungsform des lateinischen Wortes "mus", welches Maus bedeutet. "Musculus" heißt also übersetzt Mäuschen. Die Vermutung liegt nahe, dass unter der Haut zuckende Muskeln mit einer sich bewegenden Maus verglichen wurden und das Wort so seine Bedeutung bekam. Die Verbindung besteht nämlich auch in anderen Sprachen, wie zum Beispiel im Griechischen. Hier bedeutet das Wort "mys" auch Maus und Muskel. Quelle: http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id= 279494 Feilschen Aus unserer kleinen Wissenswerkstatt (Bild: Showing off one's haggling skills von may!, Wikimedia Commons): Das Wort stammt von dem altmodischen Adjektiv "feil" ab. Das lässt sich bis ins Althochdeutsche "feili" zurückverfolgen, was "käuflich" bedeutete. Vermutlich gibt es auch eine Verwandtschaft mit dem griechischen Wort (polein) für "verkaufen". Heute wird das Adjektiv "feil" kaum noch benutzt. Früher nannte man zum Beispiel ein Mädchen, das für Geld zu haben war, feile Dirne. Wer etwas verkaufen wollte, bot seine Waren feil. Der Begriff feilschen wird dagegen heute noch verwendet. Wer um etwas feilscht, verhandelt hart mit dem Verkäufer. Erinnert sei auch noch an das durchaus noch gebräuchliche „wohlfeil“. Quelle: http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id= 278177 Seelenverkäufer Aus unserer kleinen Wissenswerkstatt, aufgefunden im Netz von Frank Berghaus: "Plagiat" wurde im 18. Jahrhundert aus dem gleichbedeutenden französischen Wort "plagiat" entlehnt. "Plagiat"geht auf das französische "plagiaire" zurück, was jemanden bezeichnet, der "geistiges Eigentum" stiehlt. Seinen Ursprung hat es im lateinischen Ausdruck "plagiarius", was ursprünglich "Seelenverkäufer" oder "Menschenräuber" bedeutete. Quelle: http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id= 270575 Ein Gläschen in Ehren Im germanischen Sprachraum war Glas nicht bekannt. Die Einheimischen lernten den Stoff erst durch die Römer kennen. Die brachten ihn hauptsächlich in Form von Schmuck mit. Die Germanen benannten ihn daraufhin nach ihrem gebräuchlichsten Grundstoff für Schmuck – dem Bernstein. Bernstein heißt im germanischen "glasa-z" und geht zurück auf die Wurzel "ghel", die wiederum "glänzend, schimmernd oder blank" bedeutet. http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id= 264938 Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Glas Da die Germanen kein Glas kannten, hatten sie notwendigerweise auch keine Glasfenster, sondern schlichte Öffnungen, durch die Wind und Regen in das Langhaus eindringen konnten – allenfalls mit Luken verschlossen. Englisch „window“ (Windauge) gibt noch einen Hinweis darauf. Es regnet Schnuppen Aus unserer Wissenswerkstatt: kleinen Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um gehortete Wünsche loszuwerden: Die Sternschnuppennacht steht bevor. Jedes Jahr erscheint in der ersten Augusthälfte der Perseidenstrom, der in der Nacht zum Dienstag sein Maximum erreichen soll. Dann jagen bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde über den Nachthimmel. Wir fragen Sternschnuppen-Profis, was da genau geschieht, und wie fotografieren kann. man die fliegenden Himmelskörper http://www.dradiowissen.de/astronomie-es-regnet-schnuppen.33.d e.html?dram:article_id=257411 Doch weshalb heißt es „Schnuppe“? Das Wort "Schnuppe" kennen wir umgangssprachlich in der Redewendung "das ist mir schnuppe". Und ursprünglich bezeichnete Schnuppe das abgebrannte Ende des Kerzendochts. Wem etwas schnuppe ist, dem ist es also ebenso viel wert wie ein verkohltes Dochtende“, also nicht das Mindeste. Und die "Sternschnuppe" ist ein Stern, dem das Gleiche widerfährt, was auch mit dem ausgebrannten Dochtende geschieht: Weil er seine einzige Aufgabe, das Leuchten, nicht mehr erfüllt, wird er abgeschnitten und weggeworfen. http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id= 252802 Jemandem aufs Dach steigen Aus unserer Wissenswerkstatt: kleinen Die Redewendung stammt von einem Rechtsbrauch aus dem Mittelalter. Ein Verdächtiger, der sich in seinem Haus verkroch und nicht vor Gericht erschien, konnte nicht festgenommen worden, da der private Wohnraum als unverletzlich galt. Also stieg man ihm kurzerhand "aufs Dach" und deckte dieses ab, so dass das Haus keinen Schutz mehr gegen Wind und Wetter bot. Ohne Dach konnte der Angeklagte verhaftet werden. Heute sagt man, dass man "jemandem aufs Dach steigt", wenn man jemanden beschimpft, zurechtweist oder ihm die Meinung sagt. http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=248 737 Turnier In der Rubrik "Wortschatz" befassen wir uns mit der Herkunft eines Wortes. Diesmal fragen wir passend zum ConfedCup: Woher stammt das Wort "Turnier"? Es bedeutet "sportlicher Wettkampf" und kommt seit der mittelhochdeutschen Zeit vor und hieß früher: "ritterliches Waffenspiel". Es bildete sich vom Verb "turnieren", was "die Pferde tummeln", "im Kreis laufen lassen" bedeutete. Dieses Verb ist wiederum dem altfranzösischen "tornier" – "Drehungen, Bewegungen machen" entlehnt. "Tornier" stammt vom altfranzösischen Wort "torn" für "Dreheisen" ab. http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=237 247 Rabenmutter Die Redensart geht auf die Beobachtung zurück, dass junge Raben ähnlich wie junge Stare nach dem Verlassen des Nestes am Boden sehr unbeholfen erscheinen und als zu früh sich selbst überlassen beurteilt wurden. Junge Raben sind zwar Nesthocker, verlassen aber vor Erlangen der Flugfähigkeit aus eigenem Antrieb das Nest. Geläufig ist der Begriff seit Luther, der das Alte Testament (Buch Hiob, 38, 41) übersetzte und entsprechend interpretierte. Auf diesen Hintergründen kam es zu den Begriffen "Rabeneltern" und "Rabenmutter"; es ist aber ein Trugschluss, dass Raben keine fürsorglichen Eltern seien. Die Elternvögel füttern die bettelnden Jungvögel tatsächlich einige Wochen lang und warnen und schützen ihre Jungen vor Feinden. Das Gegenteil des weiblichen Stereotyps der Rabenmutter ist das der Gluckenmutter, einer bisweilen überfürsorglichen Mutter, die ihre Kinder mit intensiver Aufmerksamkeit eng umhegt (was wiederum beispielsweise bei den pubertären Identitätsfindungsprozessen zu Problemen führen kann). Mit dem Begriff "Rabenmutter" wird häufig die zu starke Abwesenheit und unzureichende Nähe der Mutter zu ihren Kindern kritisiert. Zudem wird auf daraus entstehende negative Folgen für die Kinder verwiesen: "kann keine enge Mutter-KindBeziehung hergestellt werden, zeigen Kinder Zeichen von Depression, Angst und Aggression, womit die Fundamente für spätere soziale und emotionale Probleme gelegt werden". Heinrich Heine verwendete den Begriff auf sein Vaterland: „Wir, ich meine Deutschland, die alte Rabenmutter“, (in: Reaktion auf den Tod Carl Leberecht Immermanns, Werke, Band IX, S. 162 f., Hg. Karpeles). Heute wird der Begriff auch für Mütter verwendet, die sich auf andere Weise teilweise oder dauerhaft von ihren Kindern trennen, zum Beispiel sie zur Adoption frei geben. Nicht selten werden berufstätige Mütter polemisch als Rabenmütter bezeichnet. Exzerpt aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Rabenmutter Foto In die deutsche Sprache kommt die "Fotografie" aus dem Englischen: "photography" wurde als Wort für das Lichtbild im 19. Jahrhundert entlehnt. In der englischen Sprache geht das Wort auf den britischen Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel zurück, der deutsche Wurzeln hat. Er kombinierte die griechischen Wörter für Licht ("photós") und für Schreiben und Aufzeichnen ("gráphein") miteinander. Auch das Wort "fotogen" hat über den Umweg des englischen "photogenic" seine Wurzeln im Griechischen. Darin steckt das Wort für Werden und Entstehen ("gígnesthai"). Fotogen heißt also "ein Lichtbild entstehen lassend". Quelle: http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=236 117 Kamerad Seinen Ursprung hat das Wort in dem lateinischen Begriff "camera". Damit ist ein Raum mit gewölbter Decke gemeint. Außerdem stammt das Wort Kamerad vom italienischen "Camerata", was eine "Kammeroder Stubengemeinschaft" bezeichnet. Darauf bezieht sich schließlich das französische Wort "Camerade". Das kann mit "Genosse oder Gefährte" übersetzt werden. Im 16. Jahrhundert fand das Wort dann seinen Weg ins Deutsche. http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=234 863 Greis In unserer Rubrik "Wörterbuch" schauen wir unter dem Wort "Greis" nach. Der "Greis" stammt eigentlich von dem niederdeutschen Adjektiv "gris" ab. Das bedeutete soviel wie "grau". Schon im 8. und 9. Jahrhundert bezog sich das Wort besonders häufig auf vom Alter ergraute Haare und breitete sich rasch im deutschen Sprachgebiet aus. Während im Niederdeutschen die Bedeutung "grau" bewahrt blieb, wandelte sie sich im Hochdeutschen zu "alt". Aber erst ab dem 19. Jahrhundert meinte man mit einem "Greis" einen sehr betagten, alten Mann. Quelle: http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=233 710 Revolution Der Ausdruck wurde im 15. Jahrhundert eingeführt und war ein Fachbegriff aus der Astronomie. Die Bewegung der Planeten auf ihrer Umlaufbahn wurde damals als Revolution bezeichnet. Das geht auf das lateinische "revolutio" zurück, was so viel bedeutet wie "das Zurückwälzen, die Umdrehung." Die heutige Bedeutung im Sinne von "gewaltsamer Umsturz" fand erst im 18. Jahrhundert Eingang in unser Sprachverständnis. Und zwar durch kein geringeres Ereignis als die französische "révolution"! Quelle: http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=232 416 Albtraum In unserer Rubrik "Wortschatz" schauen wir, woher eigentlich das Wort "Albtraum" kommt. "Alben" ist eine andere Bezeichnung für "Elfen". In der germanischen Mythologie waren die "Alben" für die Träume zuständig, auch für böse Träume. Das mit "Alb" verwandte Wort "Elf" oder "Elfe" wurde im 18. Jahrhundert aus dem Englischen übernommen. Und zwar aus Werken von William Shakespeare. Dem Wort "Traum", liegt das Verb "trügen" zugrunde. Ein Traum ist also ein "Trugbild". Zum Glück – bei einem "Alb-Traum". Ein veralteter Begriff für "Albtraum" ist übrigens der "Nachtmahr". Das Wort lässt sich leicht in der englischen Sprache wiedererkennen als "nightmare." http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=227 683 Das TINA-Prinzip Das "TINA-Prinzip" ist ein politischer Slogan und die Abkürzung der Anfangsbuchstaben von "there is no alternative", also: "Es gibt keine Alternative". Es wurde wiederholt von der verstorbenen früheren britischen Premierministerin Margaret Thatcher verwendet. Mit dem Satz legitimierte sie ihre konservative Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. Heute wird das Schlagwort hauptsächlich im Zusammenhang mit Globalisierungskritik und der Kritik an der Privatisierung verwendet. Auf dem 1. Weltsozialforum 2001 im brasilianischen Porto Alegre, wurde dem "TINA-Argument" der Ausspruch "Eine bessere Welt ist möglich" entgegengestellt. In Deutschland wurde "alternativlos" im Jahr 2011 übrigens zum Unwort des Jahres gewählt. http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=229 688 Das Zeitliche segnen Diese Redensart bedeutet nicht etwa, dass der Pfarrer beim Segnen der Uhr vom Kirchturm gestürzt ist. Doch christliche Bezüge hat diese Redensart gleichwohl: Die Tatsache, dass unsere Zeit in dieser Welt begrenzt ist, dürfte Ihnen so neu nicht sein. Nach Angaben des Bundesamtes für Statistik wird in Deutschland ein Mann durchschnittlich 75,9 Jahre alt. Eine Frau bringt es auf 81,5 Jahre. Für Christen verbindet sich mit diesen harten Fakten die Hoffnung auf ein zeitloses Leben im Jenseits, im Himmel. Aus diesem Gegensatz zwischen irdischer Sterblichkeit und himmlischer Ewigkeit entstand der Brauch, im Angesichte des Todes als letzten Wunsch Gottes Segen für die irdische Welt zu erbitten, insbesondere natürlich für seine Angehörigen. Der Sterbende segnete mit sogenannten Segensformeln gewissermaßen in Gottes Namen das Zeitliche. Die Redensart selbst taucht im 17. Jahrhundert auf. Stipendium Schauen wir nach, woher eigentlich das Wort "Stipendium" kommt. Das Fremdwort ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt und stammt aus dem Lateinischen. Der Begriff wurde aus zwei Wörtern zusammengesetzt und lautete ursprünglich "stipi-pendium". "Stipis" bedeutet "Geldbetrag" oder "Spende". "Pendium" kommt von "pendere", was soviel wie "Wägen oder zuwägen." heißt. Somit wird, wem ein Stipendium zugesprochen wird, im eigentlichen Sinn also "Geld zugewogen". http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=222 126 Petzen Das Wort ist jedem bekannt – spätestens beim Eintritt in den Kindergarten hört man es zum ersten Mal. Zuerst war es aber im 18. Jahrhundert unter den Studenten der Hallenser Universität gebräuchlich. In die Studentensprache fand es seinen Weg vermutlich aus dem Rotwelschen. Das ist eine Sprache von Gaunern und Bettlern, die viele hebräische und jiddische Lehnworte hat. Dieser Einfluss wiederum entstand durch Repressalien – viele Juden durften früher keine normalen Berufe ausüben. Petzen hängt mit dem hebräischen Wort "pazah" zusammen – das bedeutet "den Mund auftun". Wer also petzt, tut den Mund auf. Und das meistens an falscher Stelle, hinter dem Rücken anderer. http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=226 943 Klischee In der Rubrik Wortschatz fragen wir uns, wo das Wort Klischee herkommt. Ursprünglich war "Klischee" ein Fachausdruck der Buchdruckersprache und wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts dem französischen "cliché" entlehnt. Sowohl die deutsche als auch französische Form des Wortes bezeichnete eine gleichnamige Druckform, den sogenannten "Abklatsch", ein Probeabzug im Druckwesen. Das Verb "klischieren" erscheint erstmals im 20. Jahrhundert und meinte das "talentlose Nachahmen" einer Sache oder eines Vorgangs und ist wohl lautmalerischen Ursprungs. Heute benutzt man den Begriff "Klischee", wenn man von einem Vorurteil, einem eingefahrenen Denkschema oder einer abgedroschenen Redewendung spricht. Quelle: http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=225 276 Abenteuer Das Wort wurde Ende des 12. Jahrhunderts dem altfranzösischen "aventure" entlehnt. Das wiederum stammt von dem lateinischen "advenire" ab, was soviel wie "herankommen, sich ereignen" bedeutet. Das "Abenteuer" hatte schon vielfältige Bedeutungen. Früher wurde es im Sinne von "Geschick, Zufall und Risiko" benutzt, aber auch einen "Bericht von einem außerordentlichen Ereignis" nannte man "Abenteuer". Auch ein "Trick, Betrug oder falscher Edelstein" wurde so genannt. Heute bezeichnet man damit ein "prickelndes Erlebnis" oder ein "gewagtes Unternehmen". Quelle: http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=224 127 Redaktioneller Zusatz: Auch ein außerehelicher Seitensprung wird gern als Abenteuer bezeichnet. Cyborg System" im All Ein Cyborg bezeichnet ein Mischwesen aus lebendigem Organismus und Maschine. Er beschreibt meist Menschen, deren Körper durch künstliche Bauteile ergänzt werden. Der Begriff stammt aus dem Kontext der Raumfahrt. Er wurde 1960 von Wissenschaftlern geprägt, die die technische Anpassung des Menschen an die Umweltbedingungen des Weltraums vorschlugen. Der Mensch sollte als "selbstregulierendes Mensch-Maschinenüberlebensfähig sein. In der modernen Biotechnologie sowie in der Medizin ist die Verwendung biologisch technischer Elemente fast Alltag. Menschen mit Herzschrittmachern, komplexen Prothesen oder Implantaten in Auge und Ohr sind dem Begriff nach streng genommen schon Cyborgs. http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=221 358 Dazu auch Wikipedia: „Der Name ist ein Akronym und leitet sich vom englischen cybernetic organism, (dt.: „kybernetischer Organismus“) ab. Da Cyborgs technisch veränderte biologische Lebensformen sind, zählen sie nicht zu den Robotern und sollten auch nicht mit deren Untergruppe, den Androiden, verwechselt werden.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Cyborg Goldene Brücken bauen Die Wendung geht auf eine alte Kriegsregel zurück, die besagt, dass man einen abziehenden oder flüchtenden Feind nicht in Kämpfe verwickeln soll. Stattdessen sollte man ihm – wenn nötig – sogar Brücken bauen, um seine Flucht zu ermöglichen, ohne dass er sein Gesicht verliert. Das Adjektiv "golden" soll diese Regel noch unterstreichen. In einigen Kulturen, wie etwa in Asien, ist dies auch in alltäglichen Streitsituationen unerlässlich, da ansonsten der soziale Schaden bei einer Niederlage ohne goldene Brücke als unerträglich empfunden würde. Quelle: http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=220 460 Im modernen Sprachgebrauch ist die goldene Brücke manchmal auch ein Euphemismus für Bestechung; beispielsweise wenn im politischen oder Wirtschaftsleben einem aktiven Querkopf ein höher dotiertes passives Amt angeboten wird. Mit einem goldenen Handschlag, einer hohen Abfindung, wird einem Beschäftigten eine goldene Brücke in den Ruhestand gebaut. http://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Br%C3%BCcke Mammon Wir blicken ins Herkunftswörterbuch. Dabei geht es ums liebe Geld, genauer gesagt: um den "Mammon". Ursprünglich steht "Mammon" für Reichtum, der unredlich erworben wurde. Heute wird mit dem Begriff abschätzig Geld im Allgemeinen bezeichnet. Das Wort Mammon leitet sich ursprünglich vom aramäischen Wort "mamona" ab. Es bedeutet "Vermögen" oder "Besitz". In einer der ältesten lateinischen Übersetzungen der Bibel steht es als "mammona" – und zwar im Zusammenhang, dass man nicht zwei Herren gleichzeitig dienen kann; Gott und dem Geld. Als Martin Luther die Bibel übersetzte, übernahm er das Wort und so gelangte der "Mammon" ab dem 16. Jahrhundert ins Deutsche. Quelle: http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=219 803 Million Das Wort stammt ursprünglich vom lateinischen Zahlwort "mille" ab – das bedeutet "tausend". Mit Hilfe der sogenannten Vergrößerungs-Nachsilbe "one" wurde im Italienischen aus dem Wort "mille" später "milione". Im Deutschen kennt man solche Nachsilben nicht. Daher lässt sich "milione" am ehesten mit "großtausend" übersetzen. In dieser allgemeinen Bedeutung für große Summen gelangte das Wort seit dem 13. Jahrhundert in andere europäische Sprachen. Im 15. Jahrhundert tauchte es zum ersten Mal in deutschen Texten auf. Es dauerte bis zum 17.Jahrhundert bis das Wort seinen heute bekannten Zahlenwert zugewiesen bekam. http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=215 711