Weltanschauliche Wörterkunde,Wie kommt die Kuh vom Eis?,Zeig

Transcrição

Weltanschauliche Wörterkunde,Wie kommt die Kuh vom Eis?,Zeig
Weltanschauliche Wörterkunde
Ein Beitrag von Jan M. Kurz
(Initiative Humanismus, Partei
der Humanisten).
Als Freund von sprachlicher Präzision pflegen ich und eine
Vielzahl weiterer Menschen in Diskussionen und Erörterungen,
egal ob auf schriftliche oder sprachliche Weise, auch in
weltanschaulichen oder philosophischen Themengebieten gerne
eindeutige Fachformulierungen zu verwenden. Da die
allermeisten dezidierten Humanisten mit diesem Vokabular
vertraut sind, stellt das auch in aller Regel kein Problem dar
und ist allgemein für die inhaltliche Klarheit von Vorteil.
Hin und wieder kommt es jedoch vor, dass diese semantische
Vorgehensweise als zu theoretisch wahrgenommen wird und einige
Diskussionspartner, die mit religionskritischer und
philosophischer Literatur nicht so eng vertraut sind, darin
gar eine Art der Verwirrungstaktik ausmachen wollen. Das ist
auch alles andere als unverständlich, denn die Vielfalt
charakterisierender Begrifflichkeiten und weltanschaulicher
Definitionen ist groß und nicht immer leicht zu durchschauen.
Zudem klingen die Wörter recht ähnlich und unterscheiden sich
sowohl inhaltlich, als auch schriftlich nur in Nuancen. Ein
kompakter Überblick über weltanschauliche Definitionen und
Charakteristika ist daher gewiss hilfreich.
Spektrum der Glaubensintensität
In seinem berühmten Werk „Der Gotteswahn“, herausgegeben im
Jahre
2006,
liefert
der
international
bekannte
Biologieprofessor, Religionskritiker und Aufklärer Clinton
Richard Dawkins die Formulierung einer theistischen
Glaubensskala in 7 absteigend angeordneten Punkten. Sie
reichen vom fundamentalistischen Glauben an übernatürliche
Wesen oder Welten bis zum solide begründeten Atheismus.
Besondere Begrifflichkeiten werden dort für die einzelnen
Abstufungen nicht verwendet, stattdessen erklärt ein einzelner
Satz die jeweilige Stufe der Intensität genauer. Im
Sprachgebrauch bietet es sich aber besser an genaue Begriffe
an Stelle von Zahlen zu verwenden, die außerdem ausgiebiger
definiert sind. Abgestuft von stark gläubig nach in keiner
Weise gläubig sind das die folgenden:
1.) Theismus/Der Theist: Unter Theismus (Götterverehrung)
versteht man den Glauben an eindeutig und fest definierte
übernatürliche, man kann auch sagen „magische“ Kreaturen,
Wesenheiten oder jenseitige Welten. Ihre Definition erhalten
diese übernatürlichen Dinge bei organisierten Religionen in
der Regel in „heiligen“ Büchern oder besonderen Regelwerken
(Evangelien, Katechismen), oder im Falle anderer
Phantasievorstellungen durch einfache Niederschrift oder
kulturelle/rituelle Übereinkunft. Der Begriff leitet sich vom
griechischen Theos (dt.: Gott) ab und bezeichnet ursprünglich
nur die Verehrung von einer oder mehrerer Gottheiten. Man
spricht entsprechender Weise dann von Polytheismus oder
Monotheismus. Die abrahamitischen Religionen Islam,
Christentum und Judentum sind monotheistisch, der Glaube der
antiken Ägypter, Griechen und Römer, sowie der Hinduismus sind
polytheistisch. Von einem wissenschaftsphilosophischen
Gesichtspunkt aus fällt in die Kategorie des Theismus aber
auch der Glaube an andere definierte und unbewiesene „Dinge“,
wie Einhörner, Feen, Elfen, Trolle, Kobolde, Orks, Zwerge und
Russels schwebende Teekanne, sowie der Weihnachtsmann und das
fliegende Spaghettimonster. Sogar der Glaube an eine Seele,
einen metaphysischen freien Willen, das Leben nach dem Tod,
Himmel und Hölle oder ähnliches ist auch für sich allein
genommen ohne die zusätzliche Annahme eines oder mehrerer in
die Naturgesetze und das Leben der Menschen eingreifender
Götter ein Teil des Theismus.
2.) Deismus/Der Deist: Dem gegenüber ist der Deismus
(Gottgläubigkeit) bereits ein großer Fortschritt an
Rationalität. Ein Deist geht keineswegs davon aus, dass Götter
oder andere Zauberwesen in die Naturgesetze eingreifen würden
oder sich in irgendeiner Art und Weise für die Menschheit oder
gar einzelne Individuen dieser interessierten. Bekannte
Vorstellungen der Offenbarungsreligionen hegt er überhaupt
nicht. Im Deismus gibt es keine Charaktergötter oder andere
übernatürliche „Spezies“ wie eierversteckende Osterhasen oder
die Zahnfee. Dennoch spielt der inflationär gebrauchte Begriff
„Gott“ eine wichtige Rolle im nicht vollständig
wissenschaftlichen Weltbild des einfach Gottgläubigen, nämlich
beim so gedachten Schöpfungsprozess. Gott ist an dieser Stelle
also eine handelnde Entität, die das Universum erzeugt hat und
danach keine weitere Rolle mehr spielt. Ein Deist glaubt
folglich auch an eine Form von Metawelt, innerhalb oder
außerhalb des Universums, wo dieses Wesen seither heimisch
(und arbeitslos oder tot?) ist.
3.)
Panentheismus/Der
Panentheist:
Eine
noch
stärker
abgespeckte Form des Glaubens ist der Panentheismus (alles in
Gott). Dieser Begriff wird wegen seiner eng umgrenzten
Zwischenrolle im Gegensatz zu den anderen hier genannten so
gut wie nie benutzt. Der Panentheist glaubt schlicht und
einfach an irgendetwas völlig undefiniertes „Höheres“ im
Kosmos, das sich angeblich dem menschlichen Verstand auf alle
Ewigkeit entziehe und über das mittels der wissenschaftlichen
Methode prinzipiell niemals Gewissheit erlangt werden könne.
In Anlehnung an ein geflügeltes Wort des deutschen Mediziners
Emil Du Bois-Reymond aus dem 19. Jahrhundert kann man den
Panentheismus daher auch als Ignorabimus-Glaube („Wir werden
nicht wissen!“) bezeichnen. Ein historisches Beispiel für eine
panentheistische Vorstellung wären die Annahmen sogenannter
Vitalisten von einer unergründlichen Lebenskraft (Vis vitalis)
oder der Glaube an eine freie Energie der Anhänger von Nikola
Tesla. Auch viele moderne esoterische Gespinste und allgemein
pseudowissenschaftliche
Annahmen
könnte
man
als
panentheistisch (oft aber auch deistisch) einordnen.
Widerlegbar oder nicht?
Bekannt ist sicher, dass viele Religionskritiker und
Naturwissenschaftler freimütig zugeben, dass man religiöse
Vorstellungen beziehungsweise die physikalische Existenz von
Gottheiten nicht widerlegen könne. Das ist aber ein wenig
missverständlich formuliert. Was stimmt, ist der Sachverhalt,
dass sich theistische, deistische und panentheistische
Vorstellungen nicht durch empirischen Erkenntniserwerb
widerlegen lassen, was – wie an dieser Stelle stets umgehend
hinzugefügt wird – gemäß der Regeln des Wissenserwerbs auch
nicht notwendig ist. Denn derjenige, der eine Behauptung (eine
Hypothese) formuliert, ist in der Pflicht sie zu beweisen,
nicht umgekehrt. Was ohne Beweise behauptet werden kann, kann
auch ohne Beweise verworfen werden (Hitchens Razor Prinzip).
Der unkompliziertesten Erklärung eines Sachverhalts ist stets
Vorzug zu geben (Occam´s Razor Prinzip).
Innerhalb der Erkenntnistheorie ist der Wissenserwerb über ein
Subjekt gemäß dem Fallibilismus allerdings erst der zweite
Schritt der Untersuchung. Wenn ein Untersuchungsobjekt bereits
an logischer Konsistenz scheitert, braucht man sich um
empirische Untersuchungen keine Gedanken mehr zu machen. Denn
während nur ein Bruchteil der logisch konsistenten Dinge auch
real existent ist, ist die Existenz eines logisch unmöglichen
Dings real unmittelbar ausgeschlossen. Gegen die präzise
definierten Konzepte des Theismus und Deismus lassen sich mit
Leichtigkeit Widerspruchsbeweise durch Logik führen (Reductio
ad absurdum), was alle weiteren Überlegungen überflüssig
macht. Bei Panentheismus funktioniert das allerdings aufgrund
zu schwammiger und absichtlich diffuser Vorstellungen häufig
nicht. „Irgendwas Höheres“ ist kein Begriff, mit dem man
vernünftig arbeiten könnte. Widerlegen lässt sich dieser
Minimalglaube (und nur dieser!) daher nicht.
4.) Pantheismus/Der Pantheist: Ein Pantheist wiederum ist
etwas gänzlich anderes als ein „Irgendwas-Gläubiger“. Oft
bezeichnet man diese bereits vollständig naturalistische
Auffassung der Welt auch nach ihrem berühmtesten Vertreter als
Einstein-Glaube, oder kosmische Spiritualität. Einen
transzendenten Gott gibt es in dieser Weltsicht nicht, weder
als Erlöser, oder einfache Schöpferfigur, noch als
geisterhafte
Unergründlichkeit.
Auch
alle
anderen
übernatürlichen Erfindungen fallen damit weg. Pantheismus ist
eine vollständig atheistische und damit naturalistische
Weltanschauung, innerhalb derer der Begriff „Gott“ hin und
wieder als bloße Metapher für die Gesamtheit der Naturgesetze,
das Universum oder die Welt beziehungsweise die belebte Natur
gebraucht wird. Richard Dawkins beschreibt den Pantheismus
daher
auch
als
aufgepeppten
Atheismus.
Viele
Naturwissenschaftler und Philosophen bemühen sich besonders
intensiv um eine poetische und ästhetisch ausgeschmückte
Artikulationsform wissenschaftlicher Erkenntnisse, die dadurch
für die Allgemeinheit manchmal leichter verständlich wird und
nennen sich nicht zuletzt im Zuge dessen Pantheist.
5.) Atheismus/Der Atheist: Eine Person die sich stattdessen
lieber als Atheist bezeichnet wird auf solch für viele
gläubige Menschen sehr missverständliche Formulierungen lieber
ganz verzichten und sich schlicht Atheist (ohne Gott) nennen.
Insbesondere Theisten haben nämlich die Angewohnheit
Pantheisten unredlicherweise als religiöse Personen zu
deklarieren. Atheismus bezeichnet die Nichtannahme, respektive
Verwerfung jeder logikwidrigen oder empirisch mutwilligen
Hypothese
über
die
physikalische
Existenz
einer
supernaturalistischen Entität oder Metawelt. Eine Person die
zwar nicht an einen Offenbarungsgott glaubt, dafür aber an die
Existenz der Zahnfee, ein Leben nach dem Tod oder die
Wirksamkeit von Zauberwasser lässt sich kaum als Atheist
bezeichnen.
Bright oder Super?
Nach einer Nomenklatur des britischen Philosophen Daniel
Dennet lassen sich die ersten drei Definitionen dem
Supernaturalismus zurechnen, da in Theismus, Deismus und
Panentheismus Elemente des Übernatürlichen in verschieden
starker Ausprägung zu Geltung kommen. Menschen die in ihrer
Weltsicht auf logikwidrige oder gänzlich unbelegte
Vorstellungen zurückgreifen müssen, werden demnach oft unter
der Bezeichnung Supernaturalisten zusammengefasst. Pantheisten
und Atheisten, deren Weltbild hingegen einzig und allein auf
der wissenschaftlichen Erkenntnismethode und rationalen
Überlegungen fußt gelten im Gegensatz dazu als Naturalisten.
Mit Ökologie oder Umweltschutz hat dieser Begriff nichts zu
tun und um Verwirrungen vorzubeugen schlug Dennet darum die
Alternativbeschreibung Bright (hell, klar, schlau) vor, die
sich allerdings bislang nicht wirklich durchgesetzt hat
(vermutlich weil sie als zu selbstgefällig wahrgenommen wird).
Da Wissen niemals Endgültigkeit beanspruchen kann und stets im
Zuwachs begriffen ist, ändern sich mit der Zeit die Kriterien
und Anforderungen, nach denen sich ein Mensch als Naturalist
bezeichnen lässt. Ein weit verbreiteter Kenntnisstand kann
beispielsweise ohne weiteres vor 10 Jahren hochaktuell und
wissenschaftlich bestens abgesichert gewesen sein, in der
Gegenwart jedoch vollendet als Widerlegt und daher falsch
gelten. Ein weiteres Festhalten daran wider besseres Wissen
würde je nach der weltanschaulichen Relevanz des Themas eine
Definition als Naturalist erschweren. Bei einer solch engen
Begriffsverwendung wären jedoch weltweit immer nur wenige
führende Naturwissenschaftler und Universalgelehrte überhaupt
in der Lage sich dieser Kategorie zuzuordnen, was die
Einteilung wenig sinnvoll machen würde. Man muss an dieser
Stelle schlicht akzeptieren, dass eine Person die sich als
Pantheist oder Atheist bezeichnet auch dann noch als
Naturalist gilt, wenn sie stellenweise veraltete Elemente in
ihrer Weltanschauung führt, solange diese nur eine Nebenrolle
spielen
und
(ganz
wichtig!)
Korrekturund
Fortbildungsbereitschaft besteht.
Humanismus/Der Humanist
Atheismus und Pantheismus als Gattungsformen des Naturalismus
sind beide naturphilosophisch isolierten Positionen. Wie die
Vorsilbe A- (weg, ab, ohne) bereits verdeutlicht handelt es
sich insbesondere beim Atheismus um eine reine
Verneinungsform, aus der im Gegensatz zu institutionellen
Glaubenssystemen keinerlei weitere Ansprüche oder Ansichten
außer der Ablehnung des Supernaturalismus erkenntlich werden,
auch nicht in ethischer Hinsicht. Das macht diese
Personengruppe ausgesprochen heterogen in ihrer Beurteilung
aller
nicht-metaphysischen
Themen
und
sonstigen
philosophischen und politischen Positionen. Ein Humanist ist
daher in Abgrenzung dazu ein Atheist oder Pantheist mit einer
spezifischen ethischen Agenda, welcher die historisch von der
Antike über die Renaissance hin zur Neuzeit entwickelten und
mühsam gegen den Supernaturalismus erkämpften Werte der
Aufklärung vertritt. Dazu zählen unter anderem Demokratie
(Bürgerrechte und Beteiligung an der politischen
Willensfindung), Rechtsstaatlichkeit (Gleichheit vor dem
Gesetz)
und
Individualrechte
(Menschenrechte
und
Meinungsfreiheit), sowie eine utilitaristische Ethikkonzeption
ohne metaphysische Bezugspunkte (Gut und Böse) und der
allgemeine Einsatz der wissenschaftlichen Erkenntnismethode in
Technologie und Gesellschaft. Der moderne Humanismus des 21.
Jahrhunderts basiert dabei mittlerweile nur noch in
Minderheitsanteilen auf den Ideen und Konzepten der Antike und
Renaissance und hat sich derer stellenweise veralteten
Ansichten entledigt. In seiner heutigen Form ist der moderne
Humanismus ein evolutionärer Humanismus, der gemeinsam mit dem
später entwickelten Transhumanismus auf die Agenda des
Biologieprofessors
Julian
S.
Huxley,
dem
ersten
Generaldirektor der UNESCO zurückgeht und insbesondere in
Deutschland durch den HVD, die Giordano-Bruno-Stiftung und die
Partei der Humanisten vertreten wird.
J.M.K.,
22.12.14
Wie kommt die Kuh vom Eis?
Aus unserer kleinen Wissenswerkstatt:
Der Ausdruck "Die Kuh vom Eis holen" bedeutet, dass man eine
schwierige Lage entschärft, eine Lösung für ein Problem findet
oder sich aus einer unangenehmen Situation befreit (Bild:
4028mdk09, Wikimedia Commons).
Eine Erklärung stammt von einem Tierarzt aus Bern: Kühe seien
im Gegensatz zu Pferden weniger Fluchttiere. Sie bleiben auch
gerne einfach mal stehen. Eine Kuh, die also versehentlich auf
eine Eisfläche geraten ist und merkt, dass es unter den Hufen
glitschig ist, wird eventuell einfach an Ort und Stelle stehen
bleiben, um zu verhindern, dass sie ausrutscht.
Deshalb müsse der Bauer schon viel Aufwand betreiben, um sie
wieder "vom Eis zu holen". Daraus könnte sich die Redewendung
entwickelt haben – denn ein schwieriges Problem zu lösen,
erfordert ja mitunter auch einiges an Mühe.
http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=
291465
Zeig mir das Mäuschen!
Aus
unserer
kleinen
Wissenswerkstatt: Woher stammt
das Wort
Arkenwiki
Muskel? (Smiley:
und Omnidedia von
Krabat
dem
Zauberlehrling,
Wikimedia Commons)
Der Begriff wird im Deutschen seit dem 18.Jahrhundert
verwendet.
Gebildet wurde er aus dem lateinischen "musculus". Dabei
handelt es sich eine Verkleinerungsform des lateinischen
Wortes "mus", welches Maus bedeutet. "Musculus" heißt also
übersetzt Mäuschen.
Die Vermutung liegt nahe, dass unter der Haut zuckende Muskeln
mit einer sich bewegenden Maus verglichen wurden und das Wort
so seine Bedeutung bekam.
Die Verbindung besteht nämlich auch in anderen Sprachen, wie
zum Beispiel im Griechischen. Hier bedeutet das Wort "mys"
auch Maus und Muskel.
Quelle:
http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=
279494
Feilschen
Aus
unserer
kleinen
Wissenswerkstatt (Bild: Showing
off one's haggling skills von
may!, Wikimedia Commons):
Das Wort stammt von dem altmodischen Adjektiv "feil" ab. Das
lässt sich bis ins Althochdeutsche "feili" zurückverfolgen,
was "käuflich" bedeutete. Vermutlich gibt es auch eine
Verwandtschaft mit dem griechischen Wort (polein) für
"verkaufen".
Heute wird das Adjektiv "feil" kaum noch benutzt. Früher
nannte man zum Beispiel ein Mädchen, das für Geld zu haben
war, feile Dirne. Wer etwas verkaufen wollte, bot seine Waren
feil.
Der Begriff feilschen wird dagegen heute noch verwendet. Wer
um etwas feilscht, verhandelt hart mit dem Verkäufer.
Erinnert sei auch noch an das durchaus noch gebräuchliche
„wohlfeil“.
Quelle:
http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=
278177
Seelenverkäufer
Aus
unserer
kleinen
Wissenswerkstatt, aufgefunden im
Netz von Frank Berghaus:
"Plagiat" wurde im 18. Jahrhundert aus dem gleichbedeutenden
französischen Wort "plagiat" entlehnt. "Plagiat"geht auf das
französische "plagiaire" zurück, was jemanden bezeichnet, der
"geistiges Eigentum" stiehlt. Seinen Ursprung hat es im
lateinischen Ausdruck "plagiarius", was ursprünglich
"Seelenverkäufer" oder "Menschenräuber" bedeutete.
Quelle:
http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=
270575
Ein Gläschen in Ehren
Im germanischen Sprachraum war
Glas
nicht
bekannt.
Die
Einheimischen lernten den Stoff
erst durch die Römer kennen. Die
brachten ihn hauptsächlich in
Form von Schmuck mit. Die
Germanen benannten ihn daraufhin
nach ihrem gebräuchlichsten
Grundstoff für Schmuck – dem
Bernstein.
Bernstein heißt im germanischen
"glasa-z" und geht zurück auf
die Wurzel "ghel", die wiederum "glänzend, schimmernd oder
blank" bedeutet.
http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=
264938
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Glas
Da die Germanen kein Glas kannten, hatten sie notwendigerweise
auch keine Glasfenster, sondern schlichte Öffnungen, durch die
Wind und Regen in das Langhaus eindringen konnten – allenfalls
mit Luken verschlossen. Englisch „window“ (Windauge) gibt noch
einen Hinweis darauf.
Es regnet Schnuppen
Aus
unserer
Wissenswerkstatt:
kleinen
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um gehortete Wünsche
loszuwerden: Die Sternschnuppennacht steht bevor. Jedes Jahr
erscheint in der ersten Augusthälfte der Perseidenstrom, der
in der Nacht zum Dienstag sein Maximum erreichen soll. Dann
jagen bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde über den
Nachthimmel. Wir fragen Sternschnuppen-Profis, was da genau
geschieht, und wie
fotografieren kann.
man
die
fliegenden
Himmelskörper
http://www.dradiowissen.de/astronomie-es-regnet-schnuppen.33.d
e.html?dram:article_id=257411
Doch weshalb heißt es „Schnuppe“?
Das Wort "Schnuppe" kennen wir umgangssprachlich in der
Redewendung "das ist mir schnuppe". Und ursprünglich
bezeichnete Schnuppe das abgebrannte Ende des Kerzendochts.
Wem etwas schnuppe ist, dem ist es also „ebenso viel wert wie
ein verkohltes Dochtende“, also nicht das Mindeste.
Und die "Sternschnuppe" ist ein Stern, dem das Gleiche
widerfährt, was auch mit dem ausgebrannten Dochtende
geschieht: Weil er seine einzige Aufgabe, das Leuchten, nicht
mehr erfüllt, wird er abgeschnitten und weggeworfen.
http://www.dradiowissen.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=
252802
Jemandem aufs Dach steigen
Aus
unserer
Wissenswerkstatt:
kleinen
Die Redewendung stammt von einem Rechtsbrauch aus dem
Mittelalter. Ein Verdächtiger, der sich in seinem Haus
verkroch und nicht vor Gericht erschien, konnte nicht
festgenommen worden, da der private Wohnraum als unverletzlich
galt. Also stieg man ihm kurzerhand "aufs Dach" und deckte
dieses ab, so dass das Haus keinen Schutz mehr gegen Wind und
Wetter bot. Ohne Dach konnte der Angeklagte verhaftet werden.
Heute sagt man, dass man "jemandem aufs Dach steigt", wenn man
jemanden beschimpft, zurechtweist oder ihm die Meinung sagt.
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=248
737
Turnier
In der Rubrik "Wortschatz"
befassen wir uns mit der
Herkunft eines Wortes. Diesmal
fragen wir passend zum ConfedCup: Woher stammt das Wort
"Turnier"?
Es bedeutet "sportlicher Wettkampf" und kommt seit der
mittelhochdeutschen Zeit vor und hieß früher: "ritterliches
Waffenspiel". Es bildete sich vom Verb "turnieren", was "die
Pferde tummeln", "im Kreis laufen lassen" bedeutete. Dieses
Verb ist wiederum dem altfranzösischen "tornier" – "Drehungen,
Bewegungen machen" entlehnt. "Tornier" stammt vom
altfranzösischen Wort "torn" für "Dreheisen" ab.
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=237
247
Rabenmutter
Die Redensart geht auf die Beobachtung
zurück, dass junge Raben ähnlich wie junge
Stare nach dem Verlassen des Nestes am
Boden sehr unbeholfen erscheinen und als zu
früh sich selbst überlassen beurteilt
wurden. Junge Raben sind zwar Nesthocker,
verlassen
aber
vor
Erlangen
der
Flugfähigkeit aus eigenem Antrieb das Nest.
Geläufig ist der Begriff seit Luther, der
das Alte Testament (Buch Hiob, 38, 41)
übersetzte und entsprechend interpretierte.
Auf diesen Hintergründen kam es zu den Begriffen "Rabeneltern"
und "Rabenmutter"; es ist aber ein Trugschluss, dass Raben
keine fürsorglichen Eltern seien. Die Elternvögel füttern die
bettelnden Jungvögel tatsächlich einige Wochen lang und warnen
und schützen ihre Jungen vor Feinden.
Das Gegenteil des weiblichen Stereotyps der Rabenmutter ist
das der Gluckenmutter, einer bisweilen überfürsorglichen
Mutter, die ihre Kinder mit intensiver Aufmerksamkeit eng
umhegt (was wiederum beispielsweise bei den pubertären
Identitätsfindungsprozessen zu Problemen führen kann).
Mit dem Begriff "Rabenmutter" wird häufig die zu starke
Abwesenheit und unzureichende Nähe der Mutter zu ihren Kindern
kritisiert. Zudem wird auf daraus entstehende negative Folgen
für die Kinder verwiesen: "kann keine enge Mutter-KindBeziehung hergestellt werden, zeigen Kinder Zeichen von
Depression, Angst und Aggression, womit die Fundamente für
spätere soziale und emotionale Probleme gelegt werden".
Heinrich Heine verwendete den Begriff auf sein Vaterland:
„Wir, ich meine Deutschland, die alte Rabenmutter“, (in:
Reaktion auf den Tod Carl Leberecht Immermanns, Werke, Band
IX, S. 162 f., Hg. Karpeles).
Heute wird der Begriff auch für Mütter verwendet, die sich auf
andere Weise teilweise oder dauerhaft von ihren Kindern
trennen, zum Beispiel sie zur Adoption frei geben. Nicht
selten werden berufstätige Mütter polemisch als Rabenmütter
bezeichnet.
Exzerpt aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Rabenmutter
Foto
In die deutsche Sprache kommt
die
"Fotografie"
aus
dem
Englischen: "photography" wurde
als Wort für das Lichtbild im
19. Jahrhundert entlehnt. In der
englischen Sprache geht das Wort
auf den britischen Astronomen
Friedrich
Wilhelm
Herschel
zurück, der deutsche Wurzeln
hat. Er kombinierte die griechischen Wörter für Licht
("photós") und für Schreiben und Aufzeichnen ("gráphein")
miteinander.
Auch das Wort "fotogen" hat über den Umweg des englischen
"photogenic" seine Wurzeln im Griechischen. Darin steckt das
Wort für Werden und Entstehen ("gígnesthai"). Fotogen heißt
also "ein Lichtbild entstehen lassend".
Quelle:
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=236
117
Kamerad
Seinen Ursprung hat das Wort in
dem
lateinischen
Begriff
"camera". Damit ist ein Raum mit
gewölbter
Decke
gemeint.
Außerdem stammt das Wort Kamerad
vom italienischen "Camerata",
was
eine
"Kammeroder
Stubengemeinschaft" bezeichnet.
Darauf bezieht sich schließlich
das französische Wort "Camerade". Das kann mit "Genosse oder
Gefährte" übersetzt werden. Im 16. Jahrhundert fand das Wort
dann seinen Weg ins Deutsche.
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=234
863
Greis
In unserer Rubrik "Wörterbuch" schauen
wir unter dem Wort "Greis" nach.
Der "Greis" stammt eigentlich von dem niederdeutschen Adjektiv
"gris" ab.
Das bedeutete soviel wie "grau". Schon im 8. und 9.
Jahrhundert bezog sich das Wort besonders häufig auf vom Alter
ergraute Haare und breitete sich rasch im deutschen
Sprachgebiet aus.
Während im Niederdeutschen die Bedeutung "grau" bewahrt blieb,
wandelte sie sich im Hochdeutschen zu "alt". Aber erst ab dem
19. Jahrhundert meinte man mit einem "Greis" einen sehr
betagten, alten Mann.
Quelle:
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=233
710
Revolution
Der Ausdruck wurde im 15.
Jahrhundert eingeführt und war
ein
Fachbegriff
aus
der
Astronomie. Die Bewegung der
Planeten auf ihrer Umlaufbahn
wurde damals als Revolution
bezeichnet. Das geht auf das
lateinische "revolutio" zurück,
was so viel bedeutet wie "das
Zurückwälzen, die Umdrehung."
Die heutige Bedeutung im Sinne von "gewaltsamer Umsturz" fand
erst im 18. Jahrhundert Eingang in unser Sprachverständnis.
Und zwar durch kein geringeres Ereignis als die französische
"révolution"!
Quelle:
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=232
416
Albtraum
In unserer Rubrik "Wortschatz"
schauen wir, woher eigentlich
das Wort "Albtraum" kommt.
"Alben" ist eine andere Bezeichnung für "Elfen". In der
germanischen Mythologie waren die "Alben" für die Träume
zuständig, auch für böse Träume. Das mit "Alb" verwandte Wort
"Elf" oder "Elfe" wurde im 18. Jahrhundert aus dem Englischen
übernommen. Und zwar aus Werken von William Shakespeare. Dem
Wort "Traum", liegt das Verb "trügen" zugrunde. Ein Traum ist
also ein "Trugbild". Zum Glück – bei einem "Alb-Traum".
Ein veralteter Begriff für "Albtraum" ist übrigens der
"Nachtmahr". Das Wort lässt sich leicht in der englischen
Sprache wiedererkennen als "nightmare."
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=227
683
Das TINA-Prinzip
Das "TINA-Prinzip" ist ein
politischer Slogan und die
Abkürzung der Anfangsbuchstaben
von "there is no alternative",
also:
"Es
gibt
keine
Alternative".
Es wurde wiederholt von der
verstorbenen früheren britischen
Premierministerin
Margaret
Thatcher verwendet. Mit dem Satz
legitimierte
sie
ihre
konservative Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. Heute wird
das Schlagwort hauptsächlich im Zusammenhang mit
Globalisierungskritik und der Kritik an der Privatisierung
verwendet. Auf dem 1. Weltsozialforum 2001 im brasilianischen
Porto Alegre, wurde dem "TINA-Argument" der Ausspruch "Eine
bessere Welt ist möglich" entgegengestellt.
In Deutschland wurde "alternativlos" im Jahr 2011 übrigens zum
Unwort des Jahres gewählt.
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=229
688
Das Zeitliche segnen
Diese Redensart bedeutet nicht
etwa, dass der Pfarrer beim
Segnen der Uhr vom Kirchturm
gestürzt ist. Doch christliche
Bezüge hat diese Redensart
gleichwohl:
Die Tatsache, dass unsere Zeit in dieser Welt begrenzt ist,
dürfte Ihnen so neu nicht sein. Nach Angaben des Bundesamtes
für Statistik wird in Deutschland ein Mann durchschnittlich
75,9 Jahre alt. Eine Frau bringt es auf 81,5 Jahre. Für
Christen verbindet sich mit diesen harten Fakten die Hoffnung
auf ein zeitloses Leben im Jenseits, im Himmel. Aus diesem
Gegensatz zwischen irdischer Sterblichkeit und himmlischer
Ewigkeit entstand der Brauch, im Angesichte des Todes als
letzten Wunsch Gottes Segen für die irdische Welt zu erbitten,
insbesondere natürlich für seine Angehörigen. Der Sterbende
segnete mit sogenannten Segensformeln gewissermaßen in Gottes
Namen das Zeitliche. Die Redensart selbst taucht im 17.
Jahrhundert auf.
Stipendium
Schauen
wir
nach,
woher
eigentlich das Wort "Stipendium"
kommt. Das Fremdwort ist seit
dem 16. Jahrhundert bekannt und
stammt aus dem Lateinischen. Der
Begriff wurde aus zwei Wörtern
zusammengesetzt und lautete
ursprünglich
"stipi-pendium".
"Stipis" bedeutet "Geldbetrag"
oder "Spende". "Pendium" kommt von "pendere", was soviel wie
"Wägen oder zuwägen." heißt. Somit wird, wem ein Stipendium
zugesprochen wird, im eigentlichen Sinn also "Geld zugewogen".
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=222
126
Petzen
Das Wort ist jedem bekannt – spätestens
beim Eintritt in den Kindergarten hört man
es zum ersten Mal.
Zuerst war es aber im 18. Jahrhundert unter den Studenten der
Hallenser Universität gebräuchlich. In die Studentensprache
fand es seinen Weg vermutlich aus dem Rotwelschen. Das ist
eine Sprache von Gaunern und Bettlern, die viele hebräische
und jiddische Lehnworte hat. Dieser Einfluss wiederum entstand
durch Repressalien – viele Juden durften früher keine normalen
Berufe ausüben. Petzen hängt mit dem hebräischen Wort "pazah"
zusammen – das bedeutet "den Mund auftun". Wer also petzt, tut
den Mund auf. Und das meistens an falscher Stelle, hinter dem
Rücken anderer.
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=226
943
Klischee
In der Rubrik Wortschatz fragen wir uns,
wo das Wort Klischee herkommt.
Ursprünglich war "Klischee" ein Fachausdruck der
Buchdruckersprache und wurde in der 1. Hälfte des 18.
Jahrhunderts dem französischen "cliché" entlehnt.
Sowohl die deutsche als auch französische Form des Wortes
bezeichnete eine gleichnamige Druckform, den sogenannten
"Abklatsch", ein Probeabzug im Druckwesen.
Das Verb "klischieren" erscheint erstmals im 20. Jahrhundert
und meinte das "talentlose Nachahmen" einer Sache oder eines
Vorgangs und ist wohl lautmalerischen Ursprungs.
Heute benutzt man den Begriff "Klischee", wenn man von einem
Vorurteil, einem eingefahrenen Denkschema oder einer
abgedroschenen Redewendung spricht.
Quelle:
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=225
276
Abenteuer
Das Wort wurde Ende des 12.
Jahrhunderts dem altfranzösischen
"aventure" entlehnt. Das wiederum
stammt von dem lateinischen "advenire"
ab,
was
soviel
wie
"herankommen,
sich
ereignen"
bedeutet.
Das "Abenteuer" hatte schon vielfältige Bedeutungen. Früher
wurde es im Sinne von "Geschick, Zufall und Risiko" benutzt,
aber auch einen "Bericht von einem außerordentlichen Ereignis"
nannte man "Abenteuer". Auch ein "Trick, Betrug oder falscher
Edelstein" wurde so genannt.
Heute bezeichnet man damit ein "prickelndes Erlebnis" oder ein
"gewagtes Unternehmen".
Quelle:
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=224
127
Redaktioneller Zusatz: Auch ein außerehelicher Seitensprung
wird gern als Abenteuer bezeichnet.
Cyborg
System"
im
All
Ein Cyborg bezeichnet ein Mischwesen aus
lebendigem Organismus und Maschine. Er
beschreibt meist Menschen, deren Körper
durch künstliche Bauteile ergänzt werden.
Der Begriff stammt aus dem Kontext der
Raumfahrt.
Er
wurde
1960
von
Wissenschaftlern geprägt, die die
technische Anpassung des Menschen an die
Umweltbedingungen
des
Weltraums
vorschlugen. Der Mensch sollte als
"selbstregulierendes
Mensch-Maschinenüberlebensfähig sein. In der modernen
Biotechnologie sowie in der Medizin ist die Verwendung
biologisch technischer Elemente fast Alltag. Menschen mit
Herzschrittmachern, komplexen Prothesen oder Implantaten in
Auge und Ohr sind dem Begriff nach streng genommen schon
Cyborgs.
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=221
358
Dazu auch Wikipedia: „Der Name ist ein Akronym und leitet sich
vom englischen cybernetic organism, (dt.: „kybernetischer
Organismus“) ab. Da Cyborgs technisch veränderte biologische
Lebensformen sind, zählen sie nicht zu den Robotern und
sollten auch nicht mit deren Untergruppe, den Androiden,
verwechselt werden.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Cyborg
Goldene Brücken bauen
Die Wendung geht auf eine alte
Kriegsregel zurück, die besagt,
dass man einen abziehenden oder
flüchtenden Feind nicht in
Kämpfe
verwickeln
soll.
Stattdessen sollte man ihm –
wenn nötig – sogar Brücken
bauen, um seine Flucht zu
ermöglichen, ohne dass er sein
Gesicht verliert. Das Adjektiv "golden" soll diese Regel noch
unterstreichen.
In einigen Kulturen, wie etwa in Asien, ist dies auch in
alltäglichen Streitsituationen unerlässlich, da ansonsten der
soziale Schaden bei einer Niederlage ohne goldene Brücke als
unerträglich empfunden würde.
Quelle:
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=220
460
Im modernen Sprachgebrauch ist die goldene Brücke manchmal
auch ein Euphemismus für Bestechung; beispielsweise wenn im
politischen oder Wirtschaftsleben einem aktiven Querkopf ein
höher dotiertes passives Amt angeboten wird. Mit einem
goldenen Handschlag, einer hohen Abfindung, wird einem
Beschäftigten eine goldene Brücke in den Ruhestand gebaut.
http://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Br%C3%BCcke
Mammon
Wir
blicken
ins
Herkunftswörterbuch. Dabei geht
es ums liebe Geld, genauer
gesagt: um den "Mammon".
Ursprünglich steht "Mammon" für Reichtum, der unredlich
erworben wurde. Heute wird mit dem Begriff abschätzig Geld im
Allgemeinen bezeichnet.
Das Wort Mammon leitet sich ursprünglich vom aramäischen Wort
"mamona" ab. Es bedeutet "Vermögen" oder "Besitz". In einer
der ältesten lateinischen Übersetzungen der Bibel steht es als
"mammona" – und zwar im Zusammenhang, dass man nicht zwei
Herren gleichzeitig dienen kann; Gott und dem Geld.
Als Martin Luther die Bibel übersetzte, übernahm er das Wort
und so gelangte der "Mammon" ab dem 16. Jahrhundert ins
Deutsche.
Quelle:
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=219
803
Million
Das Wort stammt ursprünglich vom
lateinischen Zahlwort "mille" ab
– das bedeutet "tausend".
Mit Hilfe der sogenannten Vergrößerungs-Nachsilbe "one" wurde
im Italienischen aus dem Wort "mille" später "milione".
Im Deutschen kennt man solche Nachsilben nicht. Daher lässt
sich "milione" am ehesten mit "großtausend" übersetzen.
In dieser allgemeinen Bedeutung für große Summen gelangte das
Wort seit dem 13. Jahrhundert in andere europäische Sprachen.
Im 15. Jahrhundert tauchte es zum ersten Mal in deutschen
Texten auf.
Es dauerte bis zum 17.Jahrhundert bis das Wort seinen heute
bekannten Zahlenwert zugewiesen bekam.
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=215
711