Handlungskonzept Bad Urach 2030

Transcrição

Handlungskonzept Bad Urach 2030
Bad Urach 2030
www.badurach.de
Handlungskonzept
Auftraggeber
Stadt Bad Urach
Marktplatz 8-9
72574 Bad Urach
Verfasser
Reschl und Höschele GbR
Friedrichstraße 10
70174 Stuttgart
Projektbearbeitung
Prof. Dr. Richard Reschl
Dipl.-Ing. Roland Köhler
Philipp König B.A.
Stuttgart, 12.09.2013
Reschl und Höschele
Bad Urach 2030
Handlungskonzept
4
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Inhalt
Vorwort
7
1Das integrierte Stadtentwicklungskonzept
Bad Urach 2030
8
1.1
Methodischer Ansatz des ISEK Bad Urach 2030
1.2Zusammenfassung
8
8
2
Rahmenbedingungen für Kommunalpolitik und Planung
10
2.1
2.2
2.3
2.4
Demografische Veränderungen
Strukturwandel Wirtschaft
Ökologische Herausforderungen
Kommunale Finanzausstattung
11
15
16
17
3
Fachthemen
18
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7
Bad Urach in der Region Neckar-Alb
3.1.1 Ausgangslage
3.1.2Perspektiven
Verwaltung und Finanzen
3.2.1 Ausgangslage
3.2.2Perspektiven
Siedlung und Freiraum
3.3.1 Innenstadt und Kurzentrum
3.3.2Wohnbauflächenentwicklung
3.3.3Gewerbeflächenentwicklung
3.3.4 Grünräume und Erholung
Wirtschafts- und Gewerbestandort Bad Urach
3.4.1 Gewerbe und Handwerk
3.4.2 Einzelhandel und Dienstleistungen
3.4.3 Tourismus, Biosphärengebiet und Kur
Bildungsstandort Bad Urach
3.5.1Betreuung
3.5.2 Bildung
Soziale Teilhabe
3.6.1 Jugend
3.6.2Senioren
3.6.3Integration
3.6.4Bürgerengagement
Kultur- und Freizeitstandort
3.7.1 Kultur
3.7.2 Sport
18
18
18
19
19
19
20
20
20
23
23
24
24
24
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26
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27
27
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28
28
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5
3.8
Nachhaltiges Bad Urach
3.8.1Klimaschutz/Energie
3.8.2Mobilität
29
29
29
4
Kernstadt und Stadtteile in Bad Urach
31
4.1Kernstadt
4.2
Hengen
4.3Seeburg
4.4Sirchingen
4.5Wittlingen
31
32
33
34
35
5
36
Bürgerbeteiligung
5.1
Struktur und methodischer Ansatz
5.2
Ergebnisse der Bürgerbefragung
5.3
Ergebnisse der Zukunftswerkstätten
5.3.1 Arbeitskreis 1: Wohnen, Siedlungsentwicklung, Verkehr
5.3.2 Arbeitskreis 2: Wirtschaft, Einzelhandel, Kur und Tourismus
5.3.3 Arbeitskreis 3: Bildung, Betreuung, Kultur, Soziales,
Bürgerschaftliches Engagement
5.4
Stellungnahme der Verwaltung
36
36
42
42
42
6
53
Leitkonzepte und Leitprojekte
6.1 Wohnbauentwicklung
L1.1 Innenentwicklung Kernstadt und Stadtteile
– Wohnungsbaupotentiale erschließen, Erstellung Baulückenkataster
L1.2 Wohnungsbauschwerpunkt Kolzental
L1.3 Aufwertung Gebiet westliche Innenstadt
6.2 Gewerbeentwicklung
L2.1 Gewerbegebiet Hengen
6.3 Einzelhandel, Tourismus
L3.1 Geschäftsstraßenmanagement
L3.2 Umsetzung Tourismuskonzept
(Kur, Therme, Biosphärengebiet, Gastronomie)
6.4
Kultur, Soziales
L4.1 Integrationskonzept/soziale Teilhabe
L4.2 Campus Bad Urach (Schulstandort stärken)
L4.3 Betreuungsangebot U6 stärken
6.5Mobilität
L5.1 Optimierung ÖPNV, alternative Mobilität
L5.2 Verkehrs- und Parkierungskonzept Kernstadt
6.6
Städtebau und Stadtgestaltung
L6.1 Attraktivierung Innenstadt/Marktplatz
43
44
53
53
54
55
56
56
57
57
58
59
59
60
61
62
62
63
64
64
6
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
L6.2
L6.3
L6.4
L6.5
L6.6
Attraktivierung Stadteingänge
Entwicklung der Stadtteile
Aufwertung „Grün in der Stadt“
Verbindung Innenstadt – Kurzentrum
Städtebauliche und funktionale Neukonzeption Kurzentrum
7
Finanzen und Investitionen
70
7.1
7.2
7.3
7.4
Finanzplanung
Schuldenentwicklung
Empfehlung
Investitionsprogramm
70
71
72
72
8
Handlungsprogramm
75
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65
65
66
67
69
7
Vorwort
Sehr geehrte Bad Uracherinnen und Bad Uracher,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
„Die Zukunft beginnt heute!“ – dieser oft gehörte Satz könnte über dem gesamten Stadtentwicklungsprozess „Bad Urach 2030“ stehen. Denn die Weichen, die wir in der Gegenwart stellen entscheiden,
wohin die Fahrt in den nächsten zehn oder zwanzig Jahren geht. Die Wege, die wir heute einschlagen,
werden mit entscheiden, wie unsere Heimatstadt im Jahr 2030 und darüber hinaus aussehen wird.
Aus diesem Anlass hat der Gemeinderat die Verwaltung im Jahr 2011 mit der Durchführung eines
Stadtentwicklungsprozesses beauftragt. Ziel dieses Prozesses „Bad Urach 2030“ war und ist es, dass
die Bürgerinnen und Bürger, die Unternehmen, der Gemeinderat und die Stadtverwaltung gemeinsam
die kommende Zeit Bad Urachs entwickeln.
Gemeinsam mit dem prozessbegleitenden Büro Reschl & Höschele aus Stuttgart wurde im Herbst/Winter
2011 eine schriftliche Bürgerbefragung durchgeführt, um den aktuellen Stand zu ermitteln. Als zweiter
Schritt wurde im März 2012 eine Klausurtagung von Gemeinderat und Stadtverwaltung durchgeführt.
Im April und Mai 2012 haben dann engagierte Bürgerinnen und Bürger in Zukunftswerkstätten Ziele und
Projekte entwickelt. In einer weiteren Klausurtagung von Gemeinderat, Bürgerschaft und Stadtverwaltung wurden im Juni 2013 die Ergebnisse diskutiert und die Inhalte in Form von Leitprojekten für das
„Handlungsprogramm Bad Urach 2030“ festgehalten, welches Ihnen hier vorliegt.
Der Stadtentwicklungsprozess ist damit aber noch längst nicht zu Ende. Zukünftig gilt, es die Ziele und
Maßnahmen anzugehen und umzusetzen sowie alle zwei bis drei Jahre einer Evaluation zu unterziehen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich auch hierbei mit Energie und Kreativität in den Prozess einbringen würden. Denn dieser Stadtentwicklungsprozess ist kein Projekt des Gemeinderates und schon gar
nicht des Bürgermeisters. Der Prozess ist vielmehr das Projekt der Stadt Bad Urach und all ihrer Bürger.
Vorab danke ich schon jetzt allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich bislang am Prozess beteiligt haben
und noch beteiligen werden. Ihr Mitwirken ist die Grundlage und der Garant des gesamten Prozesses.
Beste Grüße
Elmar Rebmann
Bürgermeister
8
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
1Das integrierte Stadtentwicklungskonzept
Bad Urach 2030
1.1
Methodischer Ansatz des ISEK Bad Urach 2030
Das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Bad Urach 2030 ist ein ganzheitliches Handlungskonzept, das die strukturellen und städtebaulichen Entwicklungsbereiche der Stadt Bad Urach bis zum
Zieljahr 2030, also für einen mittel- bis langfristigen Zeitraum festlegt.
Das integrierte Stadtentwicklungskonzept wurde in den Jahren 2011 bis 2013, gegliedert in folgende
Phasen erarbeitet:
• Phase 1 – repräsentative Bürgerbefragung; parallel Bestandsaufnahme, Bestandsanalyse und Formulierung von Entwicklungsperspektiven durch das Planungsbüro.
• Phase 2 – kommunale Klausurtagung des Gemeinderats.
• Phase 3 – Bürgerbeteiligung durch drei lebensweltlich orientierte Zukunftswerkstätten.
• Phase 4 – Erstellung des Handlungskonzepts Bad Urach 2030 in enger Abstimmung mit Gemeinderat
und Verwaltung.
Die Erarbeitung des Handlungskonzepts erfolgte unter Einbeziehung aller Akteure, dem Gemeinderat,
der Verwaltung und der Bürgerschaft der Stadt Bad Urach. Als Ergebnis wurden 17 Leitkonzepte und
-projekte formuliert, die in Abstimmung mit Kämmerei und Gemeinderat mit einem Investitionsprogramm
hinterlegt wurden und konkrete Handlungsansätze für Ihre Realisierung bieten. Fachplanungen können
auf den formulierten Zielen aufbauen und haben durch den übergeordneten Stadtentwicklungsplan
einen gemeinsamen Rahmen.
Das Handlungskonzept wird im September 2013 in einer Bürgerversammlung öffentlich vorgestellt.
Es soll als Grundlage für die Arbeit von Gemeinderat und Verwaltung für die kommenden Jahre bis zum
Zieljahr 2030 dienen und Leitlinien formulieren für die Herausforderungen, die sich durch den demografischen Wandel, die zunehmende interkommunale Konkurrenz und die nach wie vor knappen Haushaltsmitteln ergeben. Viele Bereiche sind nicht nur durch kommunales Handeln bestimmt, sondern bedürfen
auch der Initiative aus der Bürgerschaft oder den Unternehmen. Die Umsetzung ist nur erfolgreich, wenn
sie von allen Akteuren, Gemeinderat, Verwaltung und Stadtgesellschaft aktiv mitgetragen wird.
1.2Zusammenfassung
Das integrierte Stadtentwicklungskonzept Bad Urach 2030 wurde von September 2011 bis September
2013 zusammen mit Verwaltung, Gemeinderat und Bürgerschaft der Stadt Bad Urach erarbeitet. Der
vorliegende Band bildet den Abschlussbericht.
In Kapitel 2 werden die kommunalen Herausforderungen der nächsten Jahre als Querschnittsthemen
behandelt.
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9
Nach Fachthemen gegliedert vertieft Kapitel 3 Ausgangslage und Perspektiven der Stadt Bad Urach.
Grundlage bilden die Ergebnisse der Bestandaufnahme und -Analyse, der Klausurtagung des Gemeinderats und der Zukunftswerkstätten.
Eine Besonderheit Bad Urachs ist die Gliederung in die Kernstadt im Ermstal und die vier Stadtteile, von
denen drei auf der Albhochfläche liegen. Auf die spezifischen Eigenheiten von Städtebau und Siedlungsstruktur Bad Urachs geht Kapitel 4 ein.
Kapitel 5 behandelt die Ergebnisse der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Bad Urachs im Stadt­
entwicklungsprozess; die wichtigsten Ergebnisse von Bürgerbefragung und Zukunftswerkstätten sind
zusammengefasst, auf alle Vorschläge der Bürgerschaft wird in einer Stellungnahme der Verwaltung
eingegangen.
Als Handlungsprogramm dienen die Leitkonzepte und Leitprojekte, die in den Kapiteln 6 bis 8 formuliert
werden. Kapitel 6 beschreibt die Leitkonzepte/-projekte jeweils detailliert, Kapitel 7 zeigt eine mit
Verwaltung und Gemeinderat unter Berücksichtigung der Haushaltssituation der Stadt erarbeitete
Umsetzungsstrategie auf, Kapitel 8 dient der schnellen Übersicht für die Durchführung
der Leitkonzepte/-projekte.
10
2
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Rahmenbedingungen für Kommunalpolitik und Planung
Für die nächsten Jahrzehnte zeichnen sich eine Vielzahl von Herausforderungen für die Stadt Bad Urach
ab, die im Stadtentwicklungskonzept Bad Urach 2030 berücksichtigt werden müssen.
Bis zum Jahr 2030 wird vom Statistischen Landesamt für Bad Urach ein erheblicher, über dem Landesdurchschnitt liegender Bevölkerungsrückgang prognostiziert. Sollte diese Entwicklung so eintreten,
würden sich allein über die sinkende Einwohnerzahl weitreichende Konsequenzen für alle kommunalen
Handlungsfelder ergeben, von der Baulandentwicklung bis zur kommunalen Steuerkraft.
Auch die Altersstruktur wird sich ändern, die Zahl der Bürgerinnen und Bürger im Rentenalter wird
steigen – Angebote müssen quantitativ ausgebaut, aber auch qualitativ neu aufgestellt werden, wie z. B.
bei der Betreuung von Demenzkranken. Auch Kinderbetreuung und Ausbildung müssen auf veränderte
Bedarfe reagieren, schwächere Geburtenjahrgänge führen wegen steigender Betreuungsquoten nicht
notwendigerweise zu einem Rückgang der Kinderzahlen in städtischen Einrichtungen.
Neben dem demografischen Wandel werden eine Reihe weiterer Themen das kommunale Handeln bis
zum Zieljahr 2030 prägen. Die interkommunale Konkurrenz, die heute schon in Bereichen wie Gewerbeentwicklung und Einzelhandel spürbar ist, wird sich verschärfen; auf Grund der demografischen Entwicklung wird der Wettbewerb um Einwohner hinzukommen.
Die ökologischen Herausforderungen sind heute schon allgegenwärtig und werden in Zukunft, auch auf
kommunaler Ebene, eine noch größere Rolle spielen. Die finanzielle Situation wird weiterhin angespannt
bleiben. Die knappen kommunalen Mittel geben den Rahmen für die Umsetzbarkeit der erarbeiteten
Lösungsansätze vor.
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2.1
Demografische Veränderungen
Die Einwohnerentwicklung der Stadt Bad Urach verläuft schon seit Jahrzehnten relativ konstant. Nach
einem kontinuierlichen moderaten Wachstum in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg, ist die
Einwohnerzahl zwischen 1990 und 2011 um knapp 100 Personen gesunken (Statistisches Landesamt
Baden-Württemberg, Stand 2011).
Abbildung 1: Bevölkerungsentwicklung Bad Urach 1990 bis 2011
13.300
12.800
12.300
12.404
12.315
11.800
11.300
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
10.800
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Laut Melderegister, Stand 01.10.2011, leben 12.169 Menschen in Bad Urach, also bereits etwas weniger
als das Statistische Landesamt für seine Vorausrechnung annimmt. Der Zensus 2011 kommt mit 11.750
Einwohnern zum 09.05.2011 ebenfalls zu einem geringeren Ergebnis. Die Differenz resultiert aus unter­
schiedlichen Methoden der Erhebung und liegt für Bad Urach im Rahmen der üblichen Abweichungen.
Die Vorausrechnung des Büro Reschl und Höschele basiert auf der Zahl des Melderegisters – die einzige
Datengrundlage, bei der die Bevölkerungszahlen nach der tatsächlichen Altersstruktur differenziert
werden können.
Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg geht in seiner Vorausrechnung für die Stadt allerdings
von einem erheblichen Bevölkerungsrückgang aus. Für das Jahr 2030 wird auf Grundlage der natürlichen
Bevölkerungsentwicklung ein Rückgang auf 11.378 Einwohner errechnet. Die tatsächliche Einwohner­
entwicklung setzt sich jedoch aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Differenz Geburten – Sterbefälle) und dem Wanderungssaldo (Differenz Zuwanderung – Abwanderung) zusammen. Das Statistische Landesamt geht von einem leichten Wanderungsgewinn aus, was die natürliche Entwicklung etwas
abmildert und eine Einwohnerzahl von 11.888 für das Jahr 2030 ergäbe.
12
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung Bad Urach bis 2030, Vorausrechnung des Statistisches Landesamts
Baden-Württemberg auf Basis des Einwohnerstands im Jahr 2008
12.600
12.400
12.503
12.200
11.888
12.000
11.800
11.600
11.400
11.378
11.200
11.000
10.800
2008
2010
2015
ohne Wanderung
2020
2025
2030
mit Wanderung
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Um die Einwohnerzahl zu stabilisieren und so vorhandene kommunale Infrastrukturen auch in den kommenden Jahrzehnten wirtschaftlich sinnvoll nutzen zu können bzw. überhaupt erhalten zu können, sind
Wanderungsgewinne zur Kompensierung des natürlichen Bevölkerungsrückgangs erforderlich. Durch
die Differenz der Vorausrechnungen mit bzw. ohne Wanderungen wird deutlich, welchen Stellenwert die
Wanderung für die Bevölkerungsentwicklung der Stadt in den nächsten Jahrzehnten besitzt.
Auch wenn der Wanderungssaldo über die Jahre stark schwankt, hat die Kommunalpolitik durchaus einen
Einfluss darauf, ob Menschen nach Bad Urach ziehen, oder die Stadt verlassen. Zu den Stellschrauben
gehören kommunale Angebote im Bereich der Infrastruktur (Bildung, Betreuung und Kultur), aber auch
direkt oder mittelbar steuerbare Rahmenbedingungen wie das Wohnungsangebot, Baulandpreise
usw. Einen hohen Stellenwert hat auch die Zahl der in der Kommune angesiedelten Arbeitsplätze. Eine
positive Entwicklung des Arbeitsplatzangebotes ist also geboten.
Um die Entwicklungen darzustellen, die sich aus unterschiedlichen Wanderungssaldi ergeben, wurden
nachfolgend, auf Basis der Melderegisterdaten vom 01.10.2011, vier Szenarien vorausgerechnet. Dabei
wurde je Szenario von einem über den Vorausrechnungszeitraum konstanten Wanderungssaldo
ausgegangen, d. h. von einer konstanten Differenz zwischen Zu- und Fortzügen:
• Status Quo, d. h. Abwanderung von 21 Einwohnern pro Jahr (Fortschreibung der durchschnittlichen
Wanderung der letzten 10 Jahre)
• Natürliche Bevölkerungsentwicklung ohne Wanderung
• Bestandserhalt, d. h. Erhalt der aktuelle Einwohnerzahl als Vorgabe, bedingt einen positiven
Wanderungssaldo von 35 Personen pro Jahr
•Trendumkehr, positiver Wanderungssaldo von 50 Personen pro Jahr
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Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung Bad Urach bis 2030 in Abhängigkeit vom Wanderungssaldo
12.600
12.505
12.400
12.200
12.000
12.169
12.169
11.800
11.600
11.410
11.400
11.200
11.000
10.950
10.800
2011
2015
2020
2025
2030
Status Quo (-21)
ohne Wanderung (0)
Bestandserhalt (+35)
Trendumkehr (+50)
Quelle: eigene Berechnungen auf Basis der Meldedaten vom 01.10.2011
So naheliegend es erscheint, die Einwohnerstabilisierung als Ziel zu formulieren, so sehr wird es einer
gemeinsamen Anstrengung aller Akteure bedürfen, diesen Entwicklungskorridor tatsächlich zu erreichen:
Die Vorausrechnung des Statistischen Landesamtes aus dem Jahr 2008 hat sich in den Folgejahren
bereits als zu optimistisch erwiesen; die tatsächlichen Einwohnerzahlen des Jahres 2011 liegen deutlich
unter den errechneten Werten.
Der Gemeinderat der Stadt Bad Urach hat in seiner Klausurtagung in Nördlingen am 16./17.03.2012, auf
Grundlage der vorausgerechneten Szenarien, über eine Zielvorgabe beraten und sich mehrheitlich dafür
ausgesprochen, das Szenario Bestandserhalt, d. h. mindestens einen positiven Wanderungssaldo von 35
Personen zu erreichen.
Wie im vorherigen Kapitel dargelegt, ist aber eine rein summarische Betrachtung nicht zielführend. Die
Herausforderungen des demografischen Wandels werden nur deutlich, wenn man sich auch die Verschiebung der Altersstruktur ansieht und diese altersgruppenweise auf sogenannte „Nutzer­gruppen“
abbildet. Diese Darstellung fasst alle Jahrgänge zusammen, die als typische Nutzer verschiedener
kommunaler Infrastrukturen in Frage kommen und ermöglicht auf dieser Grundlage eine ungefähre
Bedarfsabschätzung für diese Einrichtungen.
Unabhängig von der rein quantitativen Betrachtung muss allerdings in einigen Bereichen eine differenzierte qualitative Untersuchung erfolgen. Bei der Kinderbetreuung sind seit Jahren steigende Betreuungsquoten zu verzeichnen. Diese Tendenz wird sich durch politische Zielsetzungen, die zuletzt durch
den seit August 2013 geltenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder U3 umgesetzt
wurden, weiter verstärken. Dadurch steigt der tatsächliche Bedarf auch bei rückläufigen Geburtenziffern. Ähnliches gilt für den in Bad Urach gut ausgebauten schulischen Bereich. Hier führen geänderte
14
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Vorgaben aus der Landespolitik immer wieder dazu, dass Strukturen überprüft und angepasst werden
müssen und so ein erheblicher Handlungs- und Investitionsbedarf besteht.
Abbildung 4: Altersstruktur bei unterschiedlichen Wanderungsszenarien in 3 Altersgruppen
14.000
12.169
10.950
12.000
10.000
2.504
11.410
12.169
12.505
3.206
3.230
6.477
6.704
3.118
3.151
5.654
5.964
2.509
2.178
2.294
2.486
2.571
Aktuell
Status Quo (-21)
ohne Wanderungen (0)
Bestandserhalt (+35)
Trendumkehr (+50)
8.000
6.000
7.156
4.000
2.000
0
66+
21-65
0-20
Quelle: eigene Berechnungen auf Basis der Meldedaten vom 01.10.2011
Nur im Szenario „Trendumkehr (+50)“ kommt es bei den Unter-21-jährigen zu einer moderaten Zunahme,
in allen anderen Szenarien wird diese Gruppe abnehmen. Die mittlere Altersgruppe im Erwerbstätigenalter nimmt in allen Szenarien ab, die der 66-jährigen und älteren Menschen nimmt in allen Szenarien zu.
Die Tendenz in der Altersstruktur ist weitgehend unabhängig von der Wanderung und den Zielsetzungen
hinsichtlich Wanderung.
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Tabelle 1: Altersstruktur bei unterschiedlichen Wanderungsszenarien in Nutzergruppen
Nutzergruppen
Krippe
U-3 Betreuung
Ü-3 Betreuung
Grundschule
Weitf. Schulen
Jugendliche
junge Erwachsene
Familiengründer
Erwerbstätige
junge Senioren
Senioren
Hochbetagte
Jahre
<1
1-2
3-5
6-9
10-18
14-21
21-30
25-40
20-65
66-75
76-85
> 85
Aktuell
2011
103
192
295
423
1.194
1.157
1.361
2.086
7.322
1.387
866
309
Status Quo o. Wand. Best.erh. Trendumk.
-21
0
+35
+50
2030
2030
2030
2030
91
98
110
115
188
202
225
236
298
319
354
370
425
451
494
513
974
1.014
1.080
1.110
817
848
899
922
951
1.021
1.136
1.187
1.908
2.059
2.308
2.418
5.757
6.072
6.591
6.821
1.691
1.711
1.744
1.759
963
972
987
993
464
468
475
478
Quelle: eigene Berechnungen auf Basis der Meldedaten vom 01.10.2011
Die Darstellung nach Nutzergruppen zeigt, dass sich bei Annahme einer hohen Zuwanderung, ein
Zuwachs bei den jüngsten Altersgruppen (Zuzug vor allem mobiler Gruppen in der Familiengründungsphase) ergibt. Die Altersgruppen Ü3 und im Grundschulalter werden in allen Szenarien zunehmen.
Demgegenüber wird die Zahl der Schüler weiterführender Schulen abnehmen, wobei hier der größere
Einzugsbereich über die Stadtgrenzen hinaus einerseits zu berücksichtigen ist, anderseits aber davon
ausgegangen werden kann, dass die Entwicklung der Altersgruppen im Einzugsgebiet ähnlich wie in der
Stadt verläuft.
Die Zahl der Erwerbstätigen wird durchweg sinken, was bei konstantem Arbeitsplatzangebot einen
Anstieg der Einpendler erwarten lässt. Einzig die Untergruppe der Familiengründer wird in den Wachstumsszenarien zunehmen.
Klar zeichnet sich die steigende Zahl der Senioren aller Altersgruppen für alle Szenarien ab, was auch
dem Trend auf Landesebene entspricht.
2.2
Strukturwandel Wirtschaft
Die Wirtschaftsstruktur der Stadt Bad Urach ist stark durch das produzierende Gewerbe geprägt,
Betriebe wie Eissmann Automotive, Magura und Uraca haben hier ihren Firmensitz, Sika und Minimax
produzieren ebenfalls in der Stadt. Auch wenn die Beschäftigungsstruktur nach Wirtschaftsbereichen in
etwa dem Landesdurchschnitt entspricht, wird eine wichtige Aufgabe darin bestehen, die Abhängigkeit
vom produzierenden Gewerbe in Zukunft zu minimieren und ein angemessenes Verhältnis zum Dienstleistungsbereich herzustellen.
16
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Der Einzelhandel als wichtiger Anziehungspunkt der historischen Innenstadt muss perspektivisch in
Kooperation zwischen Stadt und privater Initiative (zum Beispiel Bad Urach - aktiv e.V.) weiterentwickelt
werden. Den hohen Kaufkraftabfluss, wie zuletzt im Regionalen Zentren- und Märktekonzept (2011)
nachgewiesen, gilt es zu bremsen. Mit den neuen Einzelhandelsschwerpunkten Elsach-Center und
Seilerweg ist ein wesentlicher Schritt getan. Eine nachhaltige Umsetzung dieses Ziels kann nur gelingen,
wenn alle möglichen Synergien, vor allem in der Zusammenarbeit zwischen Stadt, Einzelhändlern und
Eigentümern genutzt werden.
2.3
Ökologische Herausforderungen
Bad Urach mit seiner Lage am Übergang zwischen der von Streuobstwiesen geprägten Kulturlandschaft
und den Hang- und Schluchtwäldern des Albtraufs verfügt über eine ungewöhnlich reichhaltige naturräumliche Einfassung. Diese Lagegunst bietet vielfältige Möglichkeiten für Freizeit, Naherholung und
Tourismus. Die Siedlungsfläche der Kernstadt wird fast vollständig vom Biosphärengebiet Schwäbische
Alb umschlossen; die Stadtteile liegen bis auf Seeburg in landwirtschaftlich geprägter Kulturlandschaft,
die im Regionalplan Neckar-Alb (Entwurfstand 2013) als Regionaler Grünzug (Vorranggebiet, somit nicht
abwägbar) ausgewiesen ist.
Anderseits steht die Stadt Bad Urach für die weitere städtebauliche Entwicklung, vor allem angesichts
der fast vollständig an Restriktionen grenzenden Siedlungsränder, vor der Frage, wo Bedarfe für gewerbliche oder Wohnbauflächen überhaupt noch realisiert werden können; eine Entwicklungsperspektive
bis zum Zieljahr wird in Kapitel 3.3 formuliert.
Die Dualität zwischen schützenswertem Naturraum einerseits und konkretem Flächenbedarf anderseits
prägt die Diskussion der Raumplanung auch auf bundes- und landespolitischer Ebene; bedingt durch die
besondere Lage Bad Urachs wird sie aber hier bereits in einer Deutlichkeit erkennbar, wie sie in anderen
Kommunen mit großen Flächenreserven erst in Jahrzehnten gegeben sein wird. Die naturräumliche
Einbindung ist daher als Chance zu begreifen und nicht als Einschränkung; die Frage muss lauten, wie
kann Bad Urach die Synergien, die sich aus dieser Konstellation für den Tourismus und weitere Bereiche
ergeben, in Zukunft noch stärker nutzen. Das in der Umsetzung befindliche Tourismuskonzept bietet
hierzu anspruchsvolle Ansätze.
Hinzu kommen die großen ökologischen Herausforderungen unserer Zeit, die längst auch auf der kommunalen Ebene angekommen sind. Der Klimawandel wird über die Fragestellung des Energieverbrauchs
das kommunale Handeln zunehmend bestimmen. Die Stadt hat hier bereits durch umfangreiche Investitionen in die kommunale Infrastruktur erhebliche Anstrengungen unternommen. In den nächsten Jahren
muss vor allem die Motivation und Förderung privater Maßnahmen verstärkt werden. Häufigere Hochwasser stellen für die Kernstadt in Tallage eine Herausforderung dar, ein Hochwasserschutzkonzept wird
derzeit erarbeitet. Der Umweltschutz ist gerade angesichts der Lage Bad Urachs ein wichtiges Thema,
das es bei allen Planungen zu berücksichtigen und in vielen Handlungsfeldern zu etablieren gilt.
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17
2.4
Kommunale Finanzausstattung
Wie fast alle Kommunen steht Bad Urach vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Ein wesentlicher Aspekt ist die Verlagerung von Aufgaben von der Bundes- oder Landesebene nach „unten“, insbesondere im sozialen Bereich; ein ausreichender finanzieller Ausgleich hierfür erfolgt nur bedingt. Hinzu
kommen in Bad Urach besondere Aufgaben, die sich direkt oder mittelbar aus der Funktion als Kurstadt
ergeben. Beispielhaft seien die Trägerschaft des Haus des Gastes oder der Erwerb und die Sanierung der
AlbThermen (zur Sicherung des Fortbestands) genannt.
So stehen erhebliche strukturelle und investive Kosten stark schwankenden Einkünften vor allem aus der
Gewerbesteuer gegenüber.
Die Konsolidierung des städtischen Haushalts ist auf einem guten Weg, in den kommenden Jahren zeigen
sich Spielräume für die Umsetzung des Handlungskonzepts. Konkrete Empfehlungen hierzu werden in
Kapitel 7 formuliert.
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Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
3Fachthemen
3.1
Bad Urach in der Region Neckar-Alb
3.1.1Ausgangslage
Das Unterzentrum Bad Urach liegt in der Region Neckar-Alb innerhalb der Randzone des Verdichtungsraums Stuttgart; die Landeshauptstadt ist mit dem Auto über B 28 und B27 in ca. 45 min. zu erreichen.
Über die Ermstalbahn ist Bad Urach an den Schienennahverkehr angebunden.
Regionalplanerisch (Regionalplan Neckar-Alb, Entwurfstand 2013) zählt Bad Urach zum Verflechtungsbereich Metzingen, dem nächstgelegenen Mittelzentrum. Metzingen, das sich selbst als „Outlet City“
bezeichnet, besitzt mit seinem umfangreichen Angebot hochwertiger Marken-Stores eine hohe Anziehungskraft für Tagestouristen wie für Übernachtungsgäste. Bad Urach arbeitet im touristischen Bereich
direkt mit Metzingen zusammen und kann so in erheblichem Umfang von der Entwicklung Metzingens
profitieren. Auch für die Einzelhandels- und Dienstleitungsversorgung der Bad Uracher Wohnbevölkerung
nimmt Metzingen eine wichtige Rolle ein. Zwar liegt das Mittelzentrum Münsingen in ähnlicher geografischer Entfernung, besitzt aber in Ermangelung eines vergleichbaren Angebots und wegen der schlechteren Erreichbarkeit mit öffentlichem wie Individualverkehr nicht den gleichen Stellenwert für die Stadt.
Umgekehrt kommt der Kernstadt Bad Urach als Schulstandort und für Einkäufe des täglichen Bedarfs
eine erhebliche Bedeutung für die Umlandgemeinden zu. Der Regionalplan definiert einen Verflechtungsbereich mit knapp 30.000 Einwohnern, zu dem neben den Bad Uracher Stadtteilen das im Ermstal
anschließende Dettingen und auf der Albhochfläche Grabenstetten, Hülben sowie Römerstein als
selbständige Gemeinden zählen.
3.1.2Perspektiven
Der Regionalplan formuliert, in Ergänzung zu den im Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg festgelegten Landesentwicklungsachsen, die regionale Entwicklungsachse Metzingen - Dettingen an der
Erms - Bad Urach - Münsingen (- Ehingen). Diese Festlegung gilt es mit Leben zu füllen und die Zusammenarbeit mit Münsingen auszubauen, z. B. bietet das relativ junge Biosphärengebiet Schwäbische Alb
hierfür zahlreiche Möglichkeiten. Auch mit dem direkten Nachbarn im Ermstal, der Gemeinde Dettingen
wäre eine intensivere Zusammenarbeit bei kommunalen Aufgaben denkbar; weitere Synergien mit dem
Mittelzentrum Metzingen sind zu prüfen.
Das Gewerbegebiet Hengen wird als regionalbedeutsamer Schwerpunkt für Industrie, Gewerbe und
Dienstleistungseinrichtungen genannt. Auch wenn eine Dienstleistungsnutzung an diesem Standort
eher fraglich erscheint, so stellt das Gebiet doch den wichtigsten Standort für Erweiterungen Bad
Uracher Betriebe wie für die Neuansiedlung im gewerblich industriellen Bereich dar und sollte dementsprechend, wie in Kapitel 3.3 beschrieben, entwickelt werden.
www.badurach.de
19
Die Bad Uracher Kernstadt liegt an der genannten Entwicklungsachse und verfügt über einen Anschluss
an das regionale Schienennetz. Sie wird im Regionalplan als Gemeindeteil mit verstärkter Siedlungstätigkeit festgelegt, eine entsprechende Bevölkerungsentwicklung wäre umsetzbar. Die Voraussetzungen
wurden in Kapitel 2.1 beschrieben, auf die Frage der notwendigen Flächenentwicklung wird in Kapitel
3.3 eingegangen.
3.2
Verwaltung und Finanzen
3.2.1Ausgangslage
Die Haushaltssituation der Stadt Bad Urach kann derzeit, wie für die kommenden Jahre (mittelfristige
Finanzplanung bis 2016), als kritisch aber stabil bezeichnet werden. Die Stabilität und die verhalten
positive Perspektive sind auch auf die gute Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen zurückzuführen.
Der Schuldenstand erreicht bis zum Jahresende 2013 981 Euro pro Einwohner und liegt somit deutlich
über dem Landesdurchschnitt der Städte gleicher Größenklasse mit 410 Euro pro Einwohner. Dabei muss
allerdings die Sonderstellung der Stadt Bad Urach als Kurstadt berücksichtigt werden. Der vergleichsweise
hohe Schuldenstand ist in erster Linie auch auf die Entwicklung in den Jahren 2003 bis 2007 zurückzuführen. Nachdem die AlbThermen 2004 aus der Insolvenz gekauft werden mussten und in der Folge
hohe Investitionen anstanden, verdoppelte sich der Schuldenstand in diesem Zeitraum annähernd.
Auch neuere Einrichtungen, wie das Haus des Tourismus, sind Aufgabenstellungen, denen Städte in
vergleichbarer Größe nicht gegenüber stehen. Die laufenden Ausgaben sind in den vergangenen Jahren
dynamisch gestiegen – auch durch die neuen Herausforderungen und Bemühungen im Bereich Kinderbetreuung und Bildung.
Die Zuführungsrate schwankt sehr stark. In manchen Haushaltsjahren konnte die Mindestzuführungsrate
nur mit Mühe erreicht werden. Dennoch zeichnet sich derzeit eine positive Entwicklung ab, die Konsolidierungsbemühungen zeigen Wirkung. Nachdem sich in den Rechnungsergebnissen 2009 und 2010
negative Netto-Investitionsraten ergeben haben, wurde im Jahr 2011 eine positive Zuführungsrate von
2.037.488 Euro und 2.500.000 Euro im Jahr 2012 erreicht. Für das Haushaltsjahr 2013 wird mit einer
Zuführungsrate von 1.706.000 Euro gerechnet. Bei der veranschlagten Tilgung in Höhe von 550.000
Euro ergibt sich für das Haushaltsjahr 2013 eine Netto-Investitionsrate von 1.156.000 Euro.
3.2.2Perspektiven
Das Ergebnis aus dem Jahr 2012 war durchaus positiv. Durch den zweijährigen Finanzausgleich ergibt
sich daraus allerdings eine verschlechterte Situation noch für das Jahr 2014. Danach zeigen sich finanzielle Spielräume; bei richtiger Verteilung, ist die Stadt Bad Urach in der Lage, alle Leitkonzepte/-projekte
bis zum Zieljahr 2030 zu realisieren.
Sinnvoller Umgang mit knappen Haushaltsmitteln ist nur möglich, wenn eine Konzentration auf
wesentliche Ziele erfolgt. In zwei Klausurtagungen hat der Gemeinderat unter Berücksichtigung der
Ergebnisse der Bürgerbefragung und der Zukunftswerkstätten wichtige Maßnahmen für die nächsten
20
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Jahre erarbeitet und eine Umsetzungsstrategie formuliert. Diese Maßnahmen werden als Leitkonzepte/-projekte zusammengefasst und in Kapitel 6 ausführlich behandelt. Die Umsetzungsstrategie ist in
den Kapiteln 7 und 8 dargelegt.
3.3
Siedlung und Freiraum
3.3.1 Innenstadt und Kurzentrum
Die Innenstadt Bad Urachs mit ihren denkmalgeschützten historischen Gebäuden, ihrem kleinteiligen
mittelständisch geprägten Einzelhandelsangebot und vielen Dienstleistungsbetrieben bildet das städtebauliche Zentrum der Kernstadt und stellt mit dem Rathaus auch die wichtigsten städtischen Verwaltungsfunktionen bereit.
Als zweiter Schwerpunkt im Siedlungsgefüge kam in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts
das Kurzentrum nahe der Gemarkungsgrenze zu Dettingen hinzu; hier sind wichtige Funktionen des
Kurwesens untergebracht, im Haus des Gastes hat die Kurverwaltung der Stadt ihren Sitz. Die Innenstadt
und das Kurzentrum haben völlig unterschiedliche Funktionen und städtebauliche Ausprägungen; diese
Schwerpunkte innerhalb der Kernstadt gilt es in den nächsten Jahren zu entwickeln und stärker mit
einander zu verbinden.
Für die Innenstadt steht neben städtebaulichen Aufgaben wie der Stadtsanierung, die in historischen
Städten als Daueraufgabe verstanden werden muss, auch eine strategische Neuausrichtung des Einzelhandels- und Dienstleistungsangebots und damit verbunden eine Attraktivierung des städtischen
Umfelds an.
Das Kurzentrum zeigt stadtgestalterische Mängel und muss funktional neukonzipiert werden; für
bestehende Leerstände und Baulücken sind neue Nutzungen zu finden.
Die Verbindung beider Bereiche, wie auch deren jeweilige Entwicklung, ist Gegenstand mehrerer
Leitkonzepte/-projekte.
3.3.2Wohnbauflächenentwicklung
Auch bei leicht sinkenden Einwohnerzahlen wird es in den nächsten Jahren einen Bedarf nach neuen
Wohnbauflächen geben. Sollte es gelingen, die Einwohnerzahl zu stabilisieren, werden zusätzliche
Flächen in erheblichem Umfang benötigt.
Der Grund hierfür ist die sinkenden Belegungsdichte, also die kontinuierlichen Abnahme der durchschnittlichen Zahl der Bewohner pro Wohneinheit: Für die gleiche Einwohnerzahl werden so immer
mehr Wohnungen benötigt. Die Belegungsdichte sank im Landesdurchschnitt in den letzten 20 Jahren
im Mittel um 0,70 %, in den letzten 10 Jahren um 0,41 %, in Bad Urach im selben Zeitraum um 0,65 %
(Berechnung jeweils auf Grundlage von Daten des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg,
Stand 2011).
www.badurach.de
21
Abbildung 5: E
ntwicklung der Belegungsdichte (Bewohner pro Wohneinheit) in Baden-Württemberg von
1991 bis 2011
2,50
2,40
2,47
2,30
2,20
2,14
2,10
2,00
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1,90
Quelle: eigene Berechnung auf Basis von Daten des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, Stand 2013
Als landespolitische Vorgabe und mit ausdrücklichem Verweis auf die Bodenschutzklausel des Baugesetzbuches (BauGB § 1a Abs. 2) ist für die Bedarfsermittlung im Rahmen der vorbereitenden Bauleitplanung (also z. B. bei der Neuaufstellung oder Fortschreibung von Flächennutzungsplänen) von einem
Rückgang der Belegungsdichte von 0,3 % pro Jahr auszugehen (Hinweise zur Plausibilitätsprüfung der
Bauflächenbedarfsnachweise vom 23.05.2013). Auf Grund politischer Zielsetzungen (Reduzierung
der Flächeninanspruchnahme) ist also ein sehr viel niedrigerer Wert für den Rückgang der Belegungsdichte (und damit ein geringerer Ergänzungsbedarf von Wohnungen) anzusetzen, als die tatsächliche
Entwicklung der vergangenen Jahren nahelegt: Dieser Wert dient als Vorgabe für die nachfolgenden
Berechnungen.
Als zweiter Einflussfaktor, neben dem Ergänzungsbedarf aus dem Rückgang der Belegungsdichte, muss
die vorausgerechnete Einwohnerentwicklung berücksichtigt werden, da diese ja ebenfalls einen direkten
Einfluss auf künftige Bedarfe hat. An Hand des so errechneten Bedarfs an Wohneinheiten kann mit
Hilfe der im Regionalplan Neckar-Alb (Entwurfstand 2013) vorgegebenen Mindestbruttowohndichte für
Unterzentren von 80 Einwohnern pro Hektar der künftige Wohnbauflächenbedarf der Stadt Bad Urach
errechnet werden; dabei wird für die Umrechnung von Einwohnern in Wohneinheiten von der aktuellen
Belegungsdichte von 1,99 Einwohnern pro Wohneinheit (Bad Urach 2011, Statistisches Landesamt
Baden-Württemberg, Stand 2013) ausgegangen.
22
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Nachfolgend wird diese Berechnung exemplarisch für das Szenario 2 (natürliche Bevölkerungsentwicklung ohne Wanderungen) dargestellt.
Ergänzungsbedarf Wohneinheiten aus Rückgang der Belegungsdichte bis 2030 (19 Jahre):
WE1 = 12.169 EW x 0,3 %/Jahr x 19 Jahre / 1,99 EW/WE = 348 WE
Ergänzungsbedarf Wohneinheiten aus der Bevölkerungsentwicklung:
WE2 = (11.410 EW - 12.169 EW) / 1,99 EW/WE = -381 WE
Ergänzungsbedarf insgesamt bis 2030:
WEges = WE1 + WE2 = -33 WE
Wohnbauflächenbedarf bis 2030:
A = -33 WE x 1,99 EW/WE / 80 EW/ha = -0,82 ha
Für die vier vorausgerechneten Szenarien der Einwohnerentwicklung ergeben sich so folgende Bedarfe
an Wohneinheiten bzw. Wohnbauflächen.
Tabelle 2: Wohnbauflächenbedarf der Stadt Bad Urach
Szenario
Status Quo (-21)
ohne Wanderung (0)
Bestandserhalt (+35)
Trendumkehr (+50)
Einwohner 2030
(Vorausrechn.)
10.950 EW
11.410 EW
12.169 EW
12.505 EW
Ergänzungsbedarf
insg. bis 2030
-264 WE
-33 WE
348 WE
517 WE
Wohnbauflächenbedarf
-6,57 ha
-0,82 ha
8,67 ha
12,87 ha
Quelle: eigene Berechnung des Bedarfs bis 2030 ausgehend vom Basisjahr 2011
Eine Zielvorgabe Bestandserhalt, wie in der Klausurtagung des Gemeinderats formuliert, muss natürlich
durch Überlegungen ergänzt werden, wo die entsprechende Flächenentwicklung (benötigt werden in
diesem Szenario 8,67 ha neue Wohnbauflächen) stattfinden kann.
Eine Wohnbauflächenentwicklung könnte grundsätzlich einerseits in der Nähe vorhandener Infrastruktur, also in der Kernstadt stattfinden, oder anderseits auf die nur in den Stadtteilen vorhandenen
Flächenreserven zurückgreifen. Auf Grundlage dreier möglicher Optionen (Stärkung der Kernstadt,
Stärkung der Stadtteile und ausgewogene Entwicklung) wurde im Rahmen der Gemeinderatsklausur die
Festlegung auf eine bedarfsgerechte Entwicklung von Kernstadt und Stadteilen getroffen, die Bürgerbefragung kam zum gleichen Ergebnis. Die Flächenbereitstellung soll demnach proportional zum jetzigen
Einwohnerstand erfolgen, d. h. Kernstadt und Stadtteile werden jeweils anteilig zu ihrem Anteil an der
Gesamtbevölkerung berücksichtigt.
Für die Kernstadt bedeutet dies, dass verstärkt Innenentwicklungspotentiale aktiviert werden müssen;
die Umsetzung soll kurzfristig als Leitkonzept/-projekt L1.1 erfolgen. Weitere Wohnbauflächen können
bei Bedarf durch Umwidmung der im Flächennutzungsplan festgeschriebenen Sonderflächen im Kolzental möglich werden; diese Option soll im Rahmen des Leitkonzepts/-projekts L1.2 gesichert werden.
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3.3.3Gewerbeflächenentwicklung
Für die gewerbliche Entwicklung Bad Urachs stehen nur noch in sehr begrenztem Umfang Flächen zur
Verfügung, so z. B. kleine Flächen im Seeburger Tal und im Ententäle im Osten der Kernstadt. Weitere
überschaubare Reserven stehen in Sirchingen und Wittlingen zur Verfügung, diese sind vom Zuschnitt
her jedoch vor allem für kleinere örtliche Betriebe interessant und für die Bestandspflege wichtig.
Teilweise halten Unternehmen noch Reserveflächen für den eigenen Bedarf am jeweiligen Standort;
Betriebserweiterungen wie jüngst bei Uraca sind auch durch Neuorganisation auf bestehenden Flächen
möglich.
Flächen in größerem Umfang, mit denen auch eine offensive Akquisition von Unternehmen denkbar
wäre, sind nur in der „Hengener Dicke“ (Nordöstliche Verlängerung Gewerbegebiet Rübteile; Kreuzung ­
B 28, L 245) umsetzbar, hier stünden bei Änderung des Flächennutzungsplans ca. 20 ha zur Verfügung.
Die Umsetzung soll als Leitkonzept/-projekt L2.1 erfolgen; sie ist als Option im Regionalplan Neckar-Alb
(Entwurfstand 2013) bereits berücksichtigt,
die Fläche ist frei von Restriktionen.
Angesichts der Flächenknappheit im gesamten Stadtgebiet muss bei der Veräußerung gewerblicher
Bauflächen aber grundsätzlich die Flächenproduktivität und das Arbeitsplatzpotential der Ansiedlung
geprüft werden.
3.3.4 Grünräume und Erholung
Die außerordentliche naturräumliche Lage bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für Tourismus und
Naherholung. Diese Qualität gilt es zu nutzen und zu bewahren.
Das Handlungskonzept formuliert daher das Primat Innenentwicklung um die Inanspruchnahme weiterer
Flächen, die für Siedlungsentwicklung ohnehin nur noch in sehr begrenztem Umfang zur Verfügung
stehen, so weit wie möglich zu reduzieren. Eine Entwicklung im Kolzental muss auf die landschaftlichen
Gegebenheiten Rücksicht nehmen und mit einer hohen städtebaulichen Qualität eher eine weitere
Aufwertung versuchen, als Leitgedanke sei hier der „Landschaftspark“ erwähnt. Ein Grünzug entlang der
Erms ist bereits im aktuellen Flächennutzungsplan festgeschrieben, zur Dettinger Gemarkungsgrenze
hin sieht der Regionalplan eine Grünzäsur vor. Diese Rahmenbedingungen gilt es umsichtig zu berücksichtigen und auf weitere Belange wie Frischluftschneisen, die Möglichkeiten von Erdwärmebohrungen
usw. Rücksicht zu nehmen.
Grün und Wasser sollen als wichtige Qualitäten Bad Urachs auch im Stadtbild erlebbar werden, dies wird
einerseits bereits im Rahmen aktueller Projekte, wie dem Elsach-Center (Renaturierung, Hangkante) und
dem Grünen Herz (Öffnung zur Erms) umgesetzt, anderseits wird dieses Ziel im Leitkonzept/-projekt L6.4
berücksichtigt.
24
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
3.4
Wirtschafts- und Gewerbestandort Bad Urach
Abbildung 6: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer am Arbeitsort Bad Urach 1993 bis 2013
6.000
5.021
5.000
4.000
2.793
3.000
2.000
2.199
1.000
0
Insgesamt
Produzierendes Gewerbe
Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Dienstleistungen
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
3.4.1 Gewerbe und Handwerk
Angesichts fehlender Flächen für eine offensive Akquisitionsstrategie im gewerblichen Bereich muss in
Bad Urach der Schwerpunkt der Gewerbeentwicklung in der Bestandspflege liegen. Diese Strategie wird
durch die Verwaltung bereits umgesetzt, wie jetzt z. B. bei der konstruktiven Begleitung der Erweiter­
ungen von Uraca, Riegler, Kraiss und Minimax.
Nach wie vor bildet das produzierende Gewerbe eine wichtige Grundlage für die Bad Uracher Wirtschaft.
Der jahrzehntelange Abwärtstrend bei den Beschäftigten dieses Bereichs konnte in den letzten Jahren
erfreulicherweise umgekehrt werden, dies führte zu einem Anstieg der Beschäftigtenzahl insgesamt.
Neben dem traditionell in Bad Urach angesiedelten produzierenden Gewerbe verfügt die Stadt über
einen guten Besatz von Handwerksbetrieben auch in den Stadtteilen, den es zu fördern gilt, z. B. durch
bedarfsgerechte Flächenbereitstellung.
3.4.2 Einzelhandel und Dienstleistungen
Mit den beiden neuen Einzelhandelsschwerpunkten Elsach-Center und Seilerweg konnte die Stadt Bad
Urach den Einzelhandelsbesatz stark verbessern. Auch wenn noch keine aktuellen Zahlen vorliegen, so
ist doch davon auszugehen, dass die Zielsetzungen, den Kaufkraftabfluss zu reduzieren und die Innenstadt (auch hinsichtlich der bestehenden Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe) durch Synergien
und „Mitnahmeeffekte“ zu stärken, erreicht werden.
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25
Aus strukturellen wie auch städtebaulichen Gründen sollen keine weiteren großflächigen Einzelhandelsschwerpunkte umgesetzt werden. Eine Ergänzungsmöglichkeit für nicht zentrenrelevante Angebote
sieht der Regionalplan Neckar-Alb (Entwurfstand 2013) westlich der Innenstadt zwischen Unterwässer
und Burgstraße, sowie nördlich der Stuttgarter Straße vor, da diese Bereiche verkehrlich gut angebunden
und noch zu den integrierten Lagen zu zählen sind. Für die nicht zentrenrelevanten Sortimente wird ein
Ergänzungsbedarf formuliert. Aktuell steht in den genannten Bereichen keine Entwicklung an, künftige
Maßnahmen müssen städtebaulich hochwertig und innenstadtkonform geplant werden, eine Nutzungsmischung mit Wohnen ist anzustreben.
Wichtigstes Handlungsfeld im Einzelhandels- und Dienstleistungsbereich bleibt für die Stadt der Innenstadtbereich. Die Kaufkraftbindung muss verbessert, die Leerstandsproblematik offensiv angegangen
werden, gemeinsame Initiativen aller Akteure sind gefragt. Einen Weg hierzu zeigt das Leitkonzept/-projekt L3.1 auf.
3.4.3 Tourismus, Biosphärengebiet und Kur
Bad Urach führt als staatlich anerkannter Luftkurort und Heilbad seit 1983 das Prädikat „Bad“. Tourismus
und Kur konnten sich in Bad Urach seit den 1980er-Jahren als neuer Wirtschaftszweig etablieren; durch
kontinuierliche Veränderungen im Gesundheitswesen wie im Tourismusbereich stellt die Stärkung und
teilweise Neupositionierung dieses Bereichs für Bad Urach als Kurstadt eine Daueraufgabe dar.
Über 390.000 Übernachtungen bzw. 1.798 Betten, davon 753 in den Fachkliniken Hohenurach und dem
Gesundheitszentrum Schwäbische Alb (Kurverwaltung Bad Urach, Stand 2012) unterstreichen die Wichtigkeit von Gastgewerbe und Kurbetrieb für Bad Urach. In diesen durch die Kommune nur mittelbar beeinflussbaren Bereichen stehen ebenfalls Veränderungen an. Das breit gefächerte Angebot gilt es veränderten
Zielgruppen und Märkten anzupassen und neue Angebote zu etablieren, um den Bestand zu sichern.
Mit dem Haus des Tourismus (Innenstadtnahe Touristeninformation im ehemaligen Postgebäude) und
der im selben Gebäude untergebrachten Kindererlebniswelt befindet sich ein wichtiges Infrastrukturprojekt aktuell in Umsetzung. Der Nutzung und Vermarktung der Sehenswürdigkeiten auf eigener Markung
(Wasserfall, Gestütshof Güterstein, Hohenurach), wie auch der Lage im Biosphärengebiet muss weiterhin
ein hoher Stellenwert zukommen. Neue Impulse für die Weiterentwicklung dieses Bereichs können die
Leitkonzepte/-projekte L3.2 und L6.6 geben.
3.5
Bildungsstandort Bad Urach
Die sogenannten „weichen Standortfaktoren“ wie Bildung und Betreuung, Kultur und Vereinsleben, Jugend­
arbeit usw. gewinnen immer mehr an Bedeutung, wenn es darum geht, neue Einwohner zu gewinnen.
Für das in der kommunalen Klausurtagung formulierte Ziel, die Einwohnerzahl zu stabilisieren (vgl. Kapitel
2.1), wird ein Zuzug vor allem von Menschen in der Familiengründungsphase benötigt, ein umfassendes
Betreuungsangebot wird von dieser Zielgruppe erwartet. Ebenso wichtig ist vor dem Hintergrund des
immer drängenderen Problems des Fachkräftemangels die Attraktivität des Standorts für potentielle
Arbeits­kräfte. Daher müssen diese „weichen“ Faktoren zukünftig vermehrt als „harte“ Standortfaktoren
begriffen werden.
26
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
3.5.1Betreuung
In Bad Urach gibt es derzeit fünf städtische Betreuungseinrichtungen, sechs weitere werden von freien
Trägern betrieben, die eng mit der Stadt zusammenarbeiten. In den städtischen Einrichtungen stehen
derzeit 238 Plätze zur Verfügung, 222 Kinder werden betreut (Stadtverwaltung Bad Urach, Stand
2013). Das auf Bundesebene formulierte Ziel eines Versorgungsgrads von 35 % wird erreicht, auch der
seit August 2013 geltende Anspruch auf einen Betreuungsplatz U3 konnte in Bad Urach umgesetzt
werden; es stehen derzeit mehr U3-Plätze zur Verfügung, als nachgefragt werden.
Der bauliche Zustand mancher Einrichtungen entspricht nicht mehr heutigen Standards, es besteht
teilweise dringender Handlungsbedarf. Als Ersatz für eine Einrichtung baut die Stadt derzeit das neue
Kinderhaus „Am Seele“ in der Ostendstraße, das im Dezember 2013 fertiggestellt wird.
Für die Zukunft gilt es das Angebot weiter auszubauen und zu optimieren. Als vordringliches Problem
stellen sich die „Betreuungsbrüche“ dar, d. h. ein nicht ausreichendes Angebot in der Ganztagesbetreuung; die Betreuung für die Mittagszeit muss derzeit teilweise noch über Tagesmütter privat organisiert
werden. Die personelle Situation soll entsprechend den neuen Betreuungsangeboten angepasst werden.
Das Leitkonzept/ projekt L4.3 soll diese Situation verbessern.
3.5.2Bildung
Bad Urach als Schulstandort bietet ein vielfältiges, auch für die Umlandgemeinden wichtiges Angebot:
Grundschulen, Ganztagsschule und alle weiterführenden Schularten mit Gymnasium und kaufmännischer
Schule; ausreichende Kapazitäten sind vorhanden. Neue landespolitische Vorgaben führen zu erheblichen Veränderungen im Schulbereich; die Nachfrageentwicklung wird aber vor allem durch die Akzeptanz
neuer Angebote in der Elternschaft bestimmt und kann daher schwer beurteilt werden.
Als Aufgaben für die nächsten Jahre stehen die baulichen Sanierung bestehender Einrichtung und ein
bedarfsgerechter Ausbau neuer Angebote an.
Mit dem Campus-Gedanken soll das hohe Niveau des Bildungsstandorts unterstrichen werden: Das breitgefächerte Bildungsangebot erhält dadurch eine gemeinsame Klammer, die Wahrnehmung Bad Urachs
als regionaler Bildungsstandort wird erleichtert. Der Campus Bad Urach wird als Leitkonzept/-projekt L4.2
in den nächsten Jahren umgesetzt.
Mit dem Haus auf der Alb verfügt Bad Urach seit 1992 über eine überregional bedeutende Bildungseinrichtung der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Das Stift Urach – Einkehrhaus
der Evangelischen Landeskirche in Württemberg mit einer jahrhundertelangen Tradition bietet neben
dem Pastoralkolleg eine Vielzahl kirchlicher Bildungsangebote. Daneben gibt es die Volkshochschule Bad
Urach und verschiedene private Einrichtungen der Erwachsenenbildung.
www.badurach.de
27
3.6
Soziale Teilhabe
3.6.1Jugend
In Bad Urach gibt es keine städtischen Jugendeinrichtungen, Angebote für Jugendliche werden durch
freie Träger oder die Jugendlichen selbst organisiert (Jugendclubs). Das Haus der Jugend im alten Bahnhof wird vom Oberlin Jugendhilfeverbund Reutlingen betrieben, der Verein Hilfe zur Selbsthilfe Reutlingen e.V. bietet Angebote im Bereich mobiler Jugendarbeit an. Mit dem Forum 22 gibt es ein speziell auf
Jugendliche zugeschnittenes Café- und Kinoangebot.
Die Kooperation zwischen freien Trägern und der Stadt funktioniert gut, allerdings fehlt ein Jugendgremium (Jugendgemeinderat oder Jugendbeirat), mit dessen Hilfe man seitens der Stadt auf die Jugendlichen zugehen zu könnte. Dass bei der Bürgerbefragung zu 72 % die Situation der Jugend eher kritisch
wahrgenommen wird, zeigt, wie wichtig ein Dialog wäre.
Die Jugend sollte als integraler Bestandteil der Stadtgesellschaft verstanden werden und demgemäß
eine „Stimme“ erhalten, mit der ihre Belange in der Kommunalpolitik Gehör finden. So wird einerseits eine
bedarfsgerechte Gestaltung der Angebote erreicht, anderseits könnte diese Altersgruppe stärker in das
städtische Leben eingebunden und an eine aktive Rolle als Bürgerinnen und Bürger der Stadt herangeführt werden.
3.6.2Senioren
Viele Herausforderungen in Bezug auf den älteren Teil der Stadtbevölkerung stellen sich nicht als ausschließlich kommunale Aufgaben: Für die Lösung aktueller Problemstellungen wie Altersarmut, Demenz
usw. müssen viele Ebenen zusammenwirken; für manche Aufgaben sind die Kommunen nur bedingt
zuständig.
Es sollte jedoch ein städtischer Ansprechpartner für die Belange der Senioren geschaffen werden, bestehende Projekte und Initiativen wie das „Netzwerk Demenz“ oder der „Arbeitskreis Senioren“ müssen
weiter unterstützt und gefördert werden.
Zur generationengerechten Stadt gehören aber nicht nur entsprechende Angebote im sozialen Bereich,
auch die Stadt als gebaute Umwelt muss auf den demografischen Wandel und die damit einhergehende
Veränderung der Altersstruktur angepasst werden. Bad Urach als Kurstadt sollte die generationengerechte Stadt als besonders dringliche Aufgabe begreifen: Im Bereich der Innenstadt, aber auch im
Kurzentrum stehen eine Vielzahl von Maßnahmen an, um eine durchgängige Barrierefreiheit des öffent­
lichen Raums zu erreichen. Auch private Akteure, wie Immobilienbesitzer oder Einzelhändler sollten
verstärkt für die Problematik sensibilisiert werden. Dieses wichtige Querschnittsthema findet in den
Leitkonzepten/ projekten L3.1, L6.1 und L6.6 Berücksichtigung.
28
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
3.6.3Integration
Dem Thema Integration kommt vor allem in der Kernstadt mit ihrem überdurchschnittlichen Ausländeranteil eine erhebliche Bedeutung zu. Die Stadt Bad Urach leistet bereits seit Jahren engagierte Integrations­
arbeit, ergänzt durch Angebote der lokalen Agenda 21. Mit der Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes und
einer personellen Verstärkung (Erhöhung des Stundenbudgets) soll die kommunale Integrationsarbeit
gestärkt werden. Aufgabe der Stadt ist es, Prozesse zu initiieren und Angebote zu koordinieren
– das Leitkonzept/ projekt L4.1 konkretisiert die Vorgehensweise.
3.6.4Bürgerengagement
Die Möglichkeiten, sich in Bad Urach ehrenamtlich zu engagieren, sind vielfältig. Vor allem die „klassischen“ Angebote, wie z. B. Sportvereine, kulturelle, kirchliche und karitative Einrichtungen sind vorhanden, ein breites Engagement der Bürgerschaft ist gegeben. Die Initiative proUrach steht als Kontaktbüro
für bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt zur Verfügung, hier wird ein Katalog möglicher
ehrenamtlicher Tätigkeiten zur Verfügung gestellt.
Die Förderung ehrenamtlichen Engagements durch die Stadt sollte weiter ausgebaut werden. Dies spiegelt sich in den Umfrageergebnissen der Bürgerbefragung zu diesem Themenbereich wieder: Lediglich
20 % der Befragten teilten die Ansicht, dass die Stadt bürgerschaftliches Engagement ausreichend
fördert. Vor allem das Angebot für Jugendliche sollte ausgebaut und attraktiver gestaltet werden. Der
hohe Standard der Vereinsarbeit sollte gehalten und durch die Stadt aktiv unterstützt werden.
3.7
Kultur- und Freizeitstandort
3.7.1Kultur
Bad Urach hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten bereits viel unternommen, um eine eigene
„kulturelle Identität“ aufzubauen. Herausragend und von überregionaler Bedeutung sind die Herbstlichen
Musiktage, seit 1998 als Stiftung Bürgerlichen Rechts organisiert und so dauerhaft gesichert.
Speziell auf ein junges Publikum ausgerichtet werden jährlich die Rock Days angeboten, die Organisation
erfolgt durch den gleichnamigen Rock Days e.V.
In Bad Urach als einer der drei Schäferlaufstädte Baden-Württembergs findet dieses traditionelle Fest
alle zwei Jahre statt. Für die Stadtgesellschaft ein Fest von großer Bedeutung, es nehmen praktisch alle
gesellschaftlichen Gruppen teil – auch unter dem Blickwinkel der Integration eine wichtige Veranstaltung.
Darüber hinaus stellt der Schäferlauf vor allem ein touristisches Highlight und einen wichtigen Standortund Wirtschaftsfaktor dar.
Neben diesen Höhepunkten im Veranstaltungskalender der Stadt gibt es eine Vielzahl von Veranstaltungen, die vom Amt für Tourismus, Kultur und Stadtmarketing, aber auch von privaten Initiativen wie
Kulturach organisiert werden.
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29
3.7.2Sport
Das Sportangebot in Bad Urach muss eine Doppelfunktion erfüllen: Bürgerschaft wie Kurgäste gilt es
zu berücksichtigen. Dadurch ist das Angebot deutlich breiter aufgestellt, als in vergleichbaren Städten.
Neben prominenten städtischen Angeboten wie Höhenfreibad und AlbThermen gibt es eine Vielzahl
von Angeboten des Breitensports durch die Vereine. Das Angebot insgesamt wird als sehr gut wahrgenommen, hohe Zufriedenheitswerte (73 % zufrieden bzw. sehr zufrieden) bei der Bürgerbefragung
bestätigen dies.
Handlungsbedarf besteht bei der Sanierung einzelner Einrichtungen und bei den Räumlichkeiten für den
Schulsport, hier ist die Kapazitätsgrenze erreicht.
3.8
Nachhaltiges Bad Urach
3.8.1Klimaschutz/Energie
Klimaschutz ist nur bedingt ein kommunales Thema, direkte Einflussmöglichkeiten bestehen in der
energetischen Sanierung kommunaler Gebäude oder bei der Straßenbeleuchtung. In der Vergangenheit
wurden bereits wichtige Maßnahmen wie die Sanierung der Realschule umgesetzt, bei den Schulgebäuden besteht weiterer, erheblicher Handlungsbedarf.
Mittelbarer Einfluss besteht bei der Aktivierung privater Akteure, wie sie z. B. über die Stadtsanierung
möglich ist. Bei der Ausweisung eines Sanierungsgebiets in der westlichen Innenstadt, wie in Leitkonzept/-projekt L1.3 vorgesehen, sollte, wie inzwischen auch in der Städtebauförderung des Landes
festgeschrieben, besonders auf energetische Belange Rücksicht genommen werden.
Als private Initiative bietet der Arbeitskreis Energie der Lokalen Agenda 21 interessierten Bürgerinnen
und Bürgern die Möglichkeit, an diesem Zukunftsthema mitzuarbeiten.
3.8.2Mobilität
Der Regionalplan Neckar-Alb (Entwurfstand 2013) führt die Schienenverbindung Bad Urach – Metzingen
– Reutlingen – Tübingen (– Herrenberg) als höchste Priorität für den ÖPNV in der Region. Sie soll (direkte
Durchbindung der Ermstalbahn bis Reutlingen) im Zuge des Regionalstadtbahnkonzepts Neckar-Alb
umgesetzt werden. Aus förderrechtlichen Gründen soll der erforderliche Trassenausbau der Ermstalbahn
bereits im Jahr 2019 abgeschlossen werden (Reutlinger Generalanzeiger online 22.02.2013, „Regional-­
Stadtbahn: Positive Signale vom Bund“). Dies brächte ein erhebliches Potential für Bad Urach als Einzelhandels- und Tourismusstandort wie auch für die Kooperation mit Metzingen. Die Verwirklichung des
Ausbaus der Ermstalbahn wie auch des gesamten Regionalstadtbahnkonzepts muss von der Verwaltung
kontinuierlich und mit Nachdruck verfolgt werden.
Neben den etablierten und teilweise bereits gut ausgebauten Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn gewinnen aber auch neue Mobilitätsformen zunehmend an Bedeutung. Das in vielen Haushalten bisher selbstverständliche Zweitauto wird zunehmend durch das Fahrrad (vor allem mit elektrischer Unterstützung,
30
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
„Pedelec“) ersetzt. Um diese Entwicklung zu fördern ist ein ergänzendes Angebot von Mietautos für
Fahrten erforderlich, die nicht mit dem Fahrrad zurückgelegt werde können. Seit April 2013 gibt es in
Bad Urach ein Angebot von teilAuto – CarSharing Tübingen, mit städtischer Unterstützung. Das Angebot
gilt es weiter auszubauen und durch Maßnahmen zur Verbesserung der Intermodalität (Verknüpfung
verschiedener Verkehrsmittel), wie z. B. durch internetgestütze Angebote möglich, zu ergänzen.
Zahlreiche Maßnahmen zur Mobilität befinden sich bereits in Umsetzung bzw. sollen als Leitkonzept/-projekt 5.1 umgesetzt werden.
www.badurach.de
31
4
Kernstadt und Stadtteile in Bad Urach
4.1Kernstadt
Die Kernstadt Bad Urach liegt in den Tälern von Erms und Elsach am Rande der Schwäbischen Alb. Hier
wohnen mit 8965 Einwohnern (Melderegister, Stand 2011) rund zwei Drittel der Bad Uracher Bevölkerung. Über die Bundesstraßen B 28 und B 465 ist die Stadt an das regionale Verkehrsnetz angebunden,
über die Ermstalbahn besteht eine Nahverkehrsverbindung nach Metzingen, Reutlingen und Herrenberg.
Ein Höhepunkt in der reichen historischen Vergangenheit der Kernstadt war die Zeit als Residenzstadt
der südlichen württembergischen Landeshälfte von 1442 bis 1482, die für die Entwicklung der Stadt
eine wichtige Phase darstellte. Im 15. und 16. Jahrhundert entstanden die Fachwerkhäuser, die bis heute
das Stadtbild der Innenstadt prägen und den bauhistorischen „Schatz“ Bad Urachs darstellen.
Ein Entwicklungsschub und deutlicher Anstieg der Einwohnerzahl kam mit der Industrialisierung im 19.
Jahrhundert und dem damit einhergehenden Aufbau des produzierenden Gewerbes. Ein Meilenstein für
die Industrialisierung war der Bau der Ermstalbahn in privater Hand von 1872 bis 1873. Die Stadterweiterungen jenseits der heute nicht mehr erhaltenen Stadtmauer stammen aus dieser Zeit.
Die Nachkriegsjahre ab 1950 waren von einem dynamischen Wachstum geprägt; ein weiterer Impuls kam
mit der Eröffnung des Thermalbads im Jahr 1972 und der Entwicklung zur Kurstadt in den folgenden Jahren.
Abbildung 7: Siedlungsentwicklung der Kernstadt
ab 1950
BR
EI
TE
ab 1975
NS
ab 1968
TE
ab 1975
IN
ab 1991
ab 1961
MA
ab 1971
HE
ab 1937
NT
ab 1953
ab 1954
UC
ab 1958
AL
ab 1990
ab 1890
ab 1967
ab 1880
ab 1890
ab 1950
ab 1860
ab 1967
ab 1860
Historische
Altstadt
EL
ab 1880
ab 1983
ab 1950
ab 1870
ab 1880
ab 1870
Quelle: Stadtverwaltung Bad Urach, eigene Darstellung
S
H
AC
ZI
SI
TT
ED
E
LU
LS
NG
TA
T
T
32
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
4.2Hengen
Der Stadtteil Hengen mit 892 Einwohnern (Melderegister, Stand 2011) liegt, wie auch Wittlingen und
Sirchingen, auf der Albhochfläche, verkehrsgünstig an der B28 Metzingen – Ulm.
Das landwirtschaftlich geprägte Hengen besitzt mit dem malerischen Dorfkern mit Schulhaus, Kirche,
Pfarrhaus und Rathaus ein städtebaulich wertvolles Ensemble, wie es in dieser Geschlossenheit selten
zu finden ist. Seit 2013 wird die Ortsentwicklung Hengen im Entwicklungsprogramm Ländlichen Raum
(ELR) des Landes Baden-Württemberg gefördert.
Hengen verfügt mit dem Evangelischen Kindergarten Forsthaus über eine eigene Kinderbetreuungseinrichtung, Kinder im Schulalter besuchen die Grundschule Wittlingen. Die Nahversorgung wird durch den
kleinen Lebensmittelladen in der Böhringer Straße gesichert.
Außerhalb der Ortslage verfügt Hengen über den leistungsfähigen Gewerbestandort Rübteile, mit der
neuen Niederlassung von Magura als wichtigstem Betrieb. Eine weitere Entwicklung dieses Standorts
wird mit dem Leitkonzept/ projekt L2.1 verfolgt. In den Neubaugebieten Bergbraike und Dörnergasse
stehen Bauplätze in ausreichender Zahl zur Verfügung.
Abbildung 8: Siedlungsentwicklung Hengen
ab 2001
ab 1980
Historischer
Ortskern
ab 13. Jahrhundert
Quelle: Stadtverwaltung Bad Urach, eigene Darstellung
www.badurach.de
33
4.3Seeburg
Das an der Bundesstraße B 465 nach Münsingen gelegene Seeburg bildet mit 281 Einwohnern (Melde­
register, Stand 2011) den kleinsten der Bad Uracher Stadtteile. Die Lage im oberen Ermstal ist von
Hangschluchtwäldern, der Wacholderheide und idyllischen Bachläufen geprägt.
Die Entwicklung Seeburgs wurde bis 2012 im Rahmen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum
(ELR) des Landes Baden-Württemberg gefördert, eine Vielzahl von Maßnahmen wurden umgesetzt.
Für die nächsten Jahre steht die Konzeption eines Versammlungsraums an, die bisherige Nutzung des
alten Schulhauses stellt ein Provisorium dar.
Mit dem Jugendclub Seeburg e.V. verfügt der Stadtteil über ein eigenes Angebot für die Jugendlichen.
Abbildung 9: Siedlungsentwicklung Seeburg
ab 1940
Historischer
Ortskern
ab 1250
Quelle: Stadtverwaltung Bad Urach, eigene Darstellung
34
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
4.4Sirchingen
In landschaftlich reizvoller Umgebung liegt der Stadtteil Sirchingen mit 959 Einwohnern (Melderegister,
Stand 2011).
Das Dorfgemeinschaftshaus bietet Raum für Sportveranstaltungen, Vereine und auch für private Nutz­
ungen. Mit dem evangelischen Kindergarten steht eine Kinderbetreuungseinrichtung zur Verfügung.
Für den örtlichen Bedarf soll in nächster Zeit ein kleines Gewerbegebiet neu ausgewiesen werden. In
den Neubaugebieten Hungerberg und Dürrwiesen stehen Bauplätze für neue Einwohner zur Verfügung.
Abbildung 10: Siedlungsentwicklung Sirchingen
ab 1966
ab 1990
ab 2003
ab 1971
ab 1970
Historischer
Ortskern
ab 15. Jahrhundert
ab 1968
Quelle: Stadtverwaltung Bad Urach, eigene Darstellung
www.badurach.de
ab 1996
35
4.5Wittlingen
Mit 1.072 Einwohnern (Melderegister, Stand 2011) bildet das in einer Vulkansenke auf der Albhoch­
fläche gelegene Wittlingen nach der Kernstadt den größten Stadtteil Bad Urachs.
Wittlingen verfügt mit dem Evangelischen Kindergarten Wiesenglück über eine Kinderbetreuungseinrichtung. Die einzügige Grundschule wird von Kindern aus Wittlingen und Hengen besucht. Für Veranstaltungen aller Art steht die Turn- und Festhalle zur Verfügung, ergänzt wird das Angebot durch den
Jugendclub Wittlingen. Die Nahversorgung wird über einen kleinen Laden gesichert.
Das Gewerbegebiet Henger Weg erfreut sich einer guten Nachfrage, eine Erweiterung wird derzeit
vorbereitet. Wohnungsbau ist in den Neubaugebieten Bühl und Flachsäcker möglich.
Abbildung 11: Siedlungsentwicklung Wittlingen
ab 1996
ab 1975
ab 1958
Historischer
Ortskern
ab 15. Jahrhundert
ab 1985
Quelle: Stadtverwaltung Bad Urach, eigene Darstellung
36
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
5Bürgerbeteiligung
5.1
Struktur und methodischer Ansatz
Dem partizipatorischen Ansatz kommt im Stadtentwicklungsprozess Bad Urach 2030 mit repräsentativer
Bürgerbefragung und den Zukunftswerkstätten als Beteiligungsangebot ein hoher Stellenwert zu.
Zu Beginn des Stadtentwicklungsprozesses wurde parallel zu Bestandsaufnahme und Analyse eine repräsentative Bürgerbefragung durchgeführt, um zu erfahren, wie die Bürgerinnen und Bürger ihre Stadt
subjektiv wahrnehmen. Die Ergebnisse der Bürgerbefragung wurden in der Klausurtagung und später in
einer öffentlichen Sondersitzung dem Gemeinderat vorgestellt. Sie dienen als Entscheidungsgrundlage
für die kommunalpolitischen Akteure.
Die Bürgerbefragung fand zum Jahreswechsel 2011/2012 statt, 2.465 Bürgerinnen und Bürger wurden
zu den Themenbereichen „Leben, Wohnen und Arbeiten“, „Kultur, Freizeit und Ehrenamt“, „Wirtschaft,
Handel und Gewerbe“ und „Bürgerbeteiligung, Kommunalpolitik und Verwaltung“ befragt. Die Befragung
fand anonym statt, die Ergebnisse sind repräsentativ hinsichtlich Geschlecht, Stadtteilzugehörigkeit,
Alter und Staatsangehörigkeit. Eine weit überdurchschnittliche Rücklaufquote von über 55 % zeigt
das große Interesse der Bürgerschaft an der Befragung. In Kapitel 5.2 sind wichtige Ergebnisse
wiedergegeben.
Die als Beteiligungsangebot an alle Bad Uracher Bürgerinnen und Bürger konzipierten Zukunftswerkstätten im Frühjahr 2012 boten die Möglichkeit, in lebensweltlich orientierten Arbeitsgruppen („Wohnen, Siedlungsentwicklung und Verkehr“, „Wirtschaft, Einzelhandel, Kur und Tourismus“ und „Bildung,
Betreuung, Kultur, Soziales, Bürgerschaftliches Engagement“) aktiv am Stadtentwicklungsprozess
mitzuarbeiten. Eine Auftaktveranstaltung führte in die Methodik ein, zwei Arbeitstermine (abends, bzw.
ganztags) dienten der Arbeit in den Gruppen, die Ergebnisse wurden in einer Abschlussveranstaltung
der interessierten Öffentlichkeit und Mitgliedern von Gemeinderat und Verwaltung vorgestellt. Wichtige
Ergebnisse sind in Kapitel 5.3 dargestellt.
Zahlreiche durch die Bürgerinnen und Bürger in den Zukunftswerkstätten erarbeitete Maßnahmen und
Ziele haben direkt Eingang in die Leitkonzepte/-projekte in Kapitel 6 gefunden und sollen so bis zum
Zieljahr 2030 umgesetzt werden. Da nicht alle Ideen für dieses Handlungsprogramm berücksichtigt
werden konnten, teilweise auch konkrete Sachverhalte einer Umsetzung im Wege stehen, wurde von
der Verwaltung eine Stellungnahme zu allen Vorschlägen erarbeitet, die als Rückmeldung an die Bürgerschaft zu verstehen ist. Sie ist in Kapitel 5.4 wiedergegeben.
5.2
Ergebnisse der Bürgerbefragung
An dieser Stelle wird eine Auswahl wichtiger Antworten der Bürgerbefragung wiedergegeben, die
ausführliche Auswertung kann unter
http://www.badurach.de/badurach2030
abgerufen werden.
www.badurach.de
37
Wie zufrieden sind Sie im Allgemeinen mit der Lebensqualität in Bad Urach?
negativ
16,6%
positiv
83,4%
17,6% 17,3%
17,9%
26,6% 23,8%
82,4% 82,7%
82,1%
73,4% 76,2%
positiv
Ergebnisse nach Ortsteilen
negativ
38
79,7%
positiv
70,3%
positiv
79,7%
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Wie bewerten Sie die Lebensbedingungen in Bad Urach für…
negativ
20,3%
negativ
29,7%
negativ
29,7%
positiv
79,7%
positiv
70,3%
Familien
negativ
72,4%
positiv
27,6%
positiv
70,3%
Kinder
negativ
11,2%
negativ
29,7%
negativ
72,4%
positiv
27,6%
positiv
70,3%
Jugendliche
positiv
27,6%
negativ
72,4% positiv
88,8%
Senioren
negativ
11,2%
negativ
11,2%
positiv
27,6%
negativ
72,4% positiv
88,8%
negativ
11,2%
positiv
88,8%
www.badurach.de
positiv
88,8%
39
Welche Beschreibung trifft Ihrer Meinung nach am ehesten auf Bad Urach zu? Welche der
Beschreibungen sollten Ihrer Meinung nach im Jahr 2030 auf Bad Urach passen?
eine Kur-, Tourismus und Erholungsstadt
eine Stadt zum Wohnen und Arbeiten
eine seniorenfreundliche Stadt
eine Stadt der Bildung und Kultur
eine Stadt engagierter Bürger
eine Sport- und Freizeitstadt
eine weltoffene Stadt mit kultureller Vielfalt
eine kinder- und familienfreundliche Stadt
eine Einkaufs- und Dienstleistungsstadt
eine ökologisch orientierte Stadt
ein Industrie- und Wirtschaftsstandort
aktuell
2030
Wie empfinden Sie das Zusammenleben zwischen Deutschen und Menschen anderer
Nationen in Bad Urach? (nach Staatsangehörigkeit)
24,3%
43,1%
75,7%
56,9%
deutsch
positiv
ausländisch
negativ
40
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer unmittelbaren Wohnumgebung in der Sie leben?
unzufrieden
11,8%
unzufri
eden zufrieden
11,8% 88,2%
13,5%
8,3%
12,6%
6,4%
8,1%
93,6% 91,9%
86,5% 91,7% 87,4%
zufrieden
Ergebnisse nach Ortsteilen
www.badurach.de
unzufrieden
41
Wie zufrieden sind Sie ganz allgemein mit dem Kultur- und Freizeitangebot in Bad Urach?
unzufrieden
27,0%
zufriede
n
73,0%
zufrieden
unzufrie
den 73,0%
11,8%
In Bad Urach gibt es unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie sich die Stadt bis 2030
weiter entwickeln soll. Welche Wichtigkeit haben folgende Themenbereiche für Sie?
Erhalt und Entwicklung der Ortskerne
96,0%
4,0%
Erhalt der Landschaft
95,4%
4,6%
Ausbau des Arbeitsplatzangebotes im gewerblichen Bereich
94,9%
Stärkung des Bildungsangebotes
5,1%
88,2%
Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs ÖPNV
11,8%
86,0%
Ausbau Angebote ambulante Pflege- und Sozialdienste
14,0%
83,3%
Ausbau als Einkaufs- und Dienstleistungszentrum
16,7%
79,9%
20,1%
Berücksichtigung der Belange von Fußgängern und Radfahrern
78,0%
22,0%
Weiterentwicklung kultureller Angebote
77,8%
22,2%
Ausbau der Naherholung
77,8%
Ausbau Angebote Senioren- und Pflegeheime
22,2%
74,5%
Ausbau Kur und Tourismus
25,5%
73,1%
Ausbau der Grünflächen
26,9%
68,3%
31,7%
Verkehrsberuhigungsmaßnahmen (in Stadt- und Ortszentren)
56,7%
43,3%
Ausbau des Sportstättenangebotes
55,4%
44,6%
Erschließung weiterer Wohngebiete
49,3%
wichtig
unwichtig
50,7%
42
5.3
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Ergebnisse der Zukunftswerkstätten
Eine vollständige Darstellung aller Maßnahmen und Ziele erfolgt in Kapitel 5.4, die wichtigsten Ziele sind
nachfolgend zusammengefasst.
5.3.1 Arbeitskreis 1: Wohnen, Siedlungsentwicklung, Verkehr
Wohnen, Siedlungsentwicklung
• Leerstandskataster, Baulückenbörse
• Innenentwicklung als erste Priorität
• Wohnbauentwicklung im Anschluss an das Kurzentrum nur in begrenztem Umfang unter Beachtung
verschiedener Belange
• Nähe von Wohnen und Arbeiten, keine neuen Einzelhandelsschwerpunkte
• Steigerung der Wohnqualität in der Innenstadt, Berücksichtigung der Belange junger Familien, preiswertes Wohnen
Städtebau
• Stärken herausarbeiten, Altstadt, Landschaft/Grün, Wasser als durchgängiges Thema
• Innenstadt beleben
• Verbesserung von Beschilderung und Barrierefreiheit
• Stadteingänge aufwerten
• Stärkere touristische Nutzung von Hohenurach, Gestütshof Güterstein und Wasserfall
Verkehr
• Parkleitsystem Innenstadt
• Verkehr auf zu optimierende Bundesstraßen lenken
• Umgestaltung Hochhauskreuzung
• Ausbau ÖPNV (Taktung, Betriebszeiten, Linienführung)
• Car-Sharing
• Durchgängiges Radwegenetz, Beschilderung
5.3.2 Arbeitskreis 2: Wirtschaft, Einzelhandel, Kur und Tourismus
Einzelhandel
• kleine Läden mit Nischenangeboten stärken, Ansiedlungsstrategie, Angebote für Senioren
(demografischer Wandel)
• Leerstände gestalten bzw. effektiv umgestalten (zusammenlegen)
• Synergien mit neuen Einzelhandelsschwerpunkten und Metzingen nutzen
• Innenstadt attraktiver gestalten, kundenfreundliche Öffnungszeiten, Synergien zu Kur/Tourismus
Kur, Tourismus
• Erneuerung privater Betriebe der Hotellerie und Gastronomie, neue Angebote für spezielle Zielgruppen
• Gästekarte mit Mehrwert/Zusatzangeboten
• Jüngere Zielgruppen ansprechen
• Bad Urach als Wellness- und Gesundheitskompetenzzentrum, Verbindung zur Natur
www.badurach.de
43
• Bewusstsein für Kur in der Bürgerschaft stärken
• Verbesserung der Verbindung Kur – Innenstadt (ÖPNV, Gestaltung)
• Biosphärengebiet stärker vermarkten, Stadt entsprechend positionieren
• Marktplatz beleben, Gastronomie, Umgestaltung
• Verschiedene Ergänzungsangebote und stärkere Vermarktung Bad Uracher Sehenswürdigkeiten
5.3.3 Arbeitskreis 3: Bildung, Betreuung, Kultur, Soziales, Bürgerschaftliches Engagement
Bildung, Betreuung
• Angebot U3 und durchgängiges Angebot in städtischer Hand
• Sprachförderung im Kindergarten
• Interkommunale Schulsozialarbeit, Ausbau der Schulsozialarbeit, „Kümmerer“
Jugend
• Jugendbeteiligung
• Angebotsbroschüre, Information durch neue Medien nutzen
• neue Angebote (thematisch, hinsichtlich Zielgruppen)
Senioren
• Verbesserung der Ärzteversorgung, barrierefreier Zugang
• Neue Wohnformen (Mehrgenerationenwohnen, WGs), preisdifferenziertes Angebot
• freiwillige Aufgaben für Senioren, Mentorenprojekte
• Begegnungsmöglichkeit der Generationen
Kultur
• Kulturangebot breiter ausrichten, neue Zielgruppen ansprechen
• Erneuerung der Konzepte für Schäferlauf und Stadtfest
Integration
• „Ja“ zur kulturellen Vielfalt
• Verstärkung der Integrationsbemühungen im Kindergarten, Eltern einbeziehen
• Begegnungsmöglichkeiten schaffen, interkulturelle Kompetenz fördern
• Willkommenskultur, Neubürgermappe
• Angemessene Beteiligungsformen
Bürgerschaftliches Engagement, Vereine
• Zusammenarbeit mit Schulen
• Ehrenamt nicht überfordern, bessere Würdigung und Organisation
• Besseres Raumangebot für Vereine, Vereinsarbeit stärker koordinieren
44
5.4
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Stellungnahme der Verwaltung
Nachfolgend wurde jeder Vorschlag bzw. jede Empfehlung der Bürgerinnen und Bürger, der im Rahmen
der Zukunftswerkstätten eingebracht wurde, mit einer kurzen Stellungnahme der Stadtverwaltung beantwortet. Zusätzlich ist angegeben, wer für den Themenbereich innerhalb der Verwaltung zuständig ist
bzw. ob die Umsetzung durch die öffentliche Hand oder durch private Akteure erfolgen müsste. Soweit in
die Leitkonzepte/-projekte übernommen, wird entsprechend verwiesen.
Vorschlag/Empfehlung
aus den Zukunftswerkstätten
Bereich 1
Wohnen/Siedlungsentwicklung
Thema 1.1
Kernstadt und Stadtteile
1.1.1 Einrichtung Leerstandskataster und
Baulückenkataster
1.1.2 Ausweisung von Sanierungsgebieten zur
Verbesserung der Wohnqualität
1.1.3 Rangfolge für Wohnbauentwicklung festlegen:
Innenentwicklung, Wohngebiete der Stadt,
Sonderflächen (Kurzentrum)
1.1.4 Baulücken im Kurzentrum prüfen und
schließen
1.1.5 Für das Aquadrom eine Nachnutzung finden
zuständiges
Amt
FB 2
FB 2
FB 2
FB 2
FB 2
Thema 1.2
Schaffung von neuem Wohnraum, wenige Restflächen in der Kernstadt
1.2.1 Neue Einzelhandelsschwerpunkte grundsätzlich
FB 2
flächenoptimiert ausrichten (mehrgeschossig, Parken
über/unter den Hauptnutzungen)
1.2.2 Gewährleisten, dass auch bei Umsetzung von
FB 2
Bauvorhaben durch Investor die Bürgerinteressen bei
Planung berücksichtigt werden
Stellungnahme der Verwaltung
x
vollumfänglich in L1.1
x
teilweise in L1.3
Vorrang der Innenentwicklung, unter anderem Aufnahme in
Programm im Rahmen von "Flächengewinnen durch
Innenentwicklung".
Wird im Zusammenhang mit Punkt 1.1.1 erledigt.
x
wird umgesetzt
teilweise in L1.2
x
vollumfänglich in L6.6
x
x
vollumfänglich in L6.6
x
x
Verwaltung steht hier begleitend/unterstützend gerne den
Eigentümern zur Seite.
Laufender Prozess. Kurz- und mittelfristig keine Standorte und
Projekte absehbar.
Wird im Einzelfall von der Verwaltung geprüft und
entschieden.
FB 2
Im Einzelfall zu prüfen; Vorbild könnte das Französische
Viertel, das Mühlenviertel oder die Alte Weberei in Tübingen
sein.
1.2.4 Elsach-Center innerhalb des aktuellen Bebauungsplans für Wohnen und Arbeiten optimieren
FB 2
1.2.5 Überprüfung innerstädtischer Flächen auf
mögliche Wohnnutzung (Greuth, Weberbleiche,
Mauergärten)
1.2.6 Bei neuer Wohnbebauung in der Kernstadt ausreichende
Verdichtung sicherstellen, um den Flächenverbrauch zu
reduzieren
Thema 1.3
Es gibt zu wenige Arbeitsplätze in Bad Urach
1.3.1 Wohnen und Arbeiten gemeinsam in
Bad Urach möglich machen
1.3.2 Entwicklung der nördlichen Seite der Stuttgarter Straße
als gemischtes Gebiet mit nichtstörendem Gewerbe
anstreben, vgl. 2.3.3
1.3.3 Neuausrichtung Bad Urachs zur Wohnstätte für neu
entstehende Arbeitsplätze in Dettingen, soweit
Arbeitsplatzentwicklung in Bad Urach stagniert
FB 2
Vorhabenbezogerner Bebauungsplan lässt Wohnnutzung in
den Obergeschossen zu. Wird in einzelnen Gebäuden
umgesetzt.
Laufender Prozess. Bei Mauergärten ausgeschlossen, da
Überschwemmungsgebiet.
bereits umgesetzt
x
teilweise in L1.1
FB 2
Laufender Prozess. Grundsätzlich richtiger Ansatz, dessen
Umsetzung jedoch von den Verfügbarkeiten der Grundstücke
abhängt.
x
x
FB 2
Ständiger Prozess. Vorherige Grundlagenermittlung
notwendig.
Umsetzung abhängig von Mitwirkungsbereitschaft und
Alternativen.
x
x
teilweise in L6.5
x
x
teilweise in L6.5
FB 2
Eigenentwicklung Bad Urachs muss Vorrang haben. Bad Urach
ist bereits heute attraktive Stadt zum Wohnen und Arbeiten.
x
x
FB 2 in Abst. mit
Tourismus
x
x
x
FB 2
1.4.2 Flächen für Erdwärmebohrungen festschreiben
FB 2 in Abst. mit
Stadtwerken
Der Schwerpunkt liegt bei der Innenentwicklung. Mittel- bis
langfristig ist auch die Überprüfung der Wohnbebauung im
Kurzentrum im Rahmen der gesetzlichen und naturräumlichen
Grenzen geplant.
Das Grundstück steht im Eigentum der Stadt, so dass die
Flächen gesichert sind. Planungsrechtlich besteht kein akuter
Handlungsbedarf, die Bohrgenehmigungen hängen nicht von
einer planungsrechtlichen Sicherung ab. Die Einarbeitung des
Standorts in einer Fortschreibung des Flächennutzungsplans ist
aber sinnvoll.
1.4.3 Bereich bis zur Gemarkungsgrenze als grünen
Stadteingang erhalten
FB 2
siehe Stellungnahme zu 1.4.1
www.badurach.de
Leitkonzept/
-projekt
Umsetzung im Rahmen des Projekts "Flächengewinnen durch
Innenentwicklung".
Langfristiges Projekt im Rahmen der Stadtsanierung.
1.2.3 Umsetzung von Bauherrenmodellen bei größeren
Projekten als Alternative zur Umsetzung durch Investor
prüfen
Thema 1.4
Kurzentrum
1.4.1 Entwicklung im Sondergebiet nur in unmittelbarem
Anschluss an die Immanuel-Kant-Straße und im Gebiet
der ehemaligen Gärtnerei
Aufgabe
privat öff.
x
x
Prüfung innerhalb
L1.2 und L6.2
45
Vorschlag/Empfehlung
aus den Zukunftswerkstätten
zuständiges
Amt
Thema 1.5
Bad Uracher Bevölkerung im Durchschnitt zu alt, zu wenige junge Familien
1.5.1 Sanierung und Renovierung des Altbaubestandes
FB 2
in der Innenstadt: günstigen Wohnraum für
Familien
1.5.2 Verlässliche Kleinkindbetreuung umsetzen
1.5.3 Aufwertung der Innenhöfe der Innenstadt
Bereich 2
Städtebau
Thema 2.1
Bad Urach ohne besonderes Profil, städtebauliche Defizite
2.1.1 Stadteingänge attraktiver gestalten, sichtbare Zeichen
2.1.2 Wasser erlebbar machen,
Logo entwickeln (Stadt des Wassers)
2.1.3 Leitsystem entwickeln,
einheitliche Stadtmöblierung
Stellungnahme der Verwaltung
Der Schwerpunkt der Stadtplanung liegt in der
Innenentwicklung. Die Stadtverwaltung kann entweder im
Rahmen von Sanierungsgebieten oder beratend Hilfestellung
geben. Weite Teile der Altstadt waren oder sind mit
Sanierungsgebieten belegt.
Aufgabe
privat öff.
x
Leitkonzept/
-projekt
x
teilweise in L1.3
x
vollumfänglich in
L4.3
teilweise in L1.3
Ordnungsamt Kindergärten
FB 2
Laufende, wichtige Aufgabe.
Beratende Funktion für private Flächen möglich; laufende
Aufgaben Freiraumplanung für öffentliche Flächen.
x
x
FB 2 in Abst.
mit Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing in
Abst. mit FB 2
Wichtige Punkte sind zum Beispiel: Wasserfallkreuzung,
Hochhauskreuzung, Stuttgarter Straße. Die Verwaltung geht
diese Punkte an, ist aber auf die Mitwirkung der
Fachbehörde (Straßenbaubehörde) angewiesen.
x
x
vollumfänglich in
L6.2
x
x
vollumfänglich in
L6.1, L6.2, L6.4 und
L6.6
Wasser hat in Bad Urach eine gewisse Bedeutung, stellt aber
kein Alleinstellungsmerkmal dar. Bei städtebaulichen
Planungen wird das Thema Wasser in die Überlegungen
miteinbezogen. Für die Kommunikation wurde bereits ein
neues Corporate Design für die Stadt entwickelt, bei
welchem auch das Thema Wasser eine Rolle spielt.
FB 2 in Abst. mit Aufgabe die, entsprechend der finanziellen Mittel, über
mehrere Jahre angelegt ist.
Ordnungsamt,
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
2.1.4 Mühlen im Bereich Tourismus als "roten Faden"
Amt für
Das Thema hat in Bad Urach eine gewisse Bedeutung, ist
vermarkten
Tourismus, Kultur aber kein Alleinstellungsmerkmal. Eine touristische
Verwertung lohnt sich nicht.
und
Stadtmarketing
2.1.5 Stromerzeugung als Thema sichtbar machen
Stadtwerke in
Diese Aufgabe soll in Abstimmung mit dem Arbeitskreis
Abst. mit BM
Energie angegangen werden.
2.1.6 Stärken herausarbeiten:
Amt für
Laufender und wichtiger Prozess.
Attraktiver Landschaftsraum, historische Altstadt, kleine Tourismus, Kultur
und
Läden
Stadtmarketing
Thema 2.2
Plätze (Marktplatz, Festhalle, Parkplatz Elsach-Center, Alter Bahnhofsplatz bis zum Schloss, Altstadt/Grund- und Hauptschule)
2.2.1 Für durchgängige Barrierefreiheit sorgen
FB 2 in Abst. mit Laufende und wichtige Aufgabe. Im öffentlichen Raum
abhängig von finanziellen Mitteln, Zugänglichkeit privater
(Innenstadterschließung, ebener Zugang zu Läden,
Tourismus
Gebäude abhängig von Mitwirkungsbereitschaft - Beratung
Wege im Kurzentrum behindertengerecht ausbauen)
wird angeboten.
2.2.2 Marktplatz beleben durch: Straßencafés, EinzelFB 2 in Abst. mit Derzeit ist kein Leerstand auf dem Marktplatz erkennbar.
Zur Gestaltung: siehe Stellungnahme zu 4.7.2
handel, dauerhafte Wasserspiele, Grün,
Amt für
(multifunktionelle Nutzbarkeit gewährleisten)
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
2.2.3 Wasserläufe in der Innenstadt erlebbar machen,
FB 2 in Abst. mit Laufende Aufgabe. Innenstadt-/Freiraumgestaltung.
Bächlein als Gestaltungselement
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
2.2.4 Folgende Bereiche aufwerten bzw. attraktiver
FB 2 in Abst. mit Planungen laufen bereits; Umsetzbarkeit zum Teil von
finanziellen Rahmenbedingungen abhängig.
gestalten: alter Bahnhof, Festhalle, Parkplatz
Amt für
Elsach-Center
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Thema 2.3
Stuttgarter Straße
2.3.1 Verkehrsberuhigung prüfen
Ordnungsamt
Laufender Prozess. Im Bezug auf die Innenstadt werden
Maßnahmen im Rahmen eines Gesamtkonzeptes nach
Fertigstellung und Betrieb der beiden Einkaufszentren
geprüft.
2.3.2 Straße grüner gestalten (Grün als wichtiges
FB 2 in Abst. mit Laufender Prozess. Stadt hat bereits einen hohen
Grünflächenanteil. Wird bei allen Gestaltungsprozessen
städtebauliches Gestaltungselement)
Ordnungsamt
berücksichtigt.
2.3.3 Qualitätsvolle Umsetzung bei der Neubebauung
FB 2 in Abst. mit Im Rahmen der Stadtplanung stehen die Mitarbeiter des
Stadtplanungsamtes gerne für Beratung zur Verfügung.
der flankierenden Bereiche, vgl. 1.3.2
Ordnungsamt
x
x
x
x
x
vollumfänglich in
L3.2, L6.1, auch L6.4
x
x
vollumfänglich in
L6.1, L6.6
x
x
vollumfänglich in
L6.1
x
Prüfung innerhalb
L6.4
x
x
vollumfänglich in
L6.5, auch L5.2
x
x
vollumfänglich in
L6.5
x
x
vollumfänglich in
L6.5
46
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Vorschlag/Empfehlung
aus den Zukunftswerkstätten
Thema 2.4
Hohenurach, Wasserfall
2.4.1 Prüfung von Hotel, Gastronomie und Kiosk als neue
Angebote
zuständiges
Amt
Stellungnahme der Verwaltung
Aufgabe
privat öff.
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing in
Abst. mit
Ordnungsamt und
FB 2
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Die betreffenden Objekte sind im Eigentum des Staates. Bei
privaten Initiativen steht die Stadt beratend zur Seite. Bei
Planungen sind die rechtlichen und naturräumlichen
Voraussetzungen zu beachten.
x
x
Wird von der Verwaltung nicht als vorrangig angesehen.
Entsprechender privater Initiative steht die Verwaltung
offen gegenüber. Mögliches Event im Rahmen des
Stadtjubiläums 2016.
Gute Stadtbusverbindung bis zum Parkplatz Wasserfall ist
vorhanden. Aufgrund naturräumlicher und rechtlicher
Gegebenheiten ist eine Fahrt bis zum Wasserfall nicht
möglich.
x
x
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Eigentum des Landes. Ist Teil des Haupt- und Landgestüts
Marbach. Idee wird dem Haupt- und Landgestüt mitgeteilt.
x
x
Eigentum des Landes. Ist Teil des Haupt- und Landgestüts
Marbach. Idee wird dem Haupt- und Landgestüt mitgeteilt.
x
x
Bereich 3
Verkehr
Thema 3.1
Verkehrslage Innenstadt
3.1.1 Verkehr vorrangig auf die umgehende Bundesstraße lenken
Ordnungsamt in
Abst. mit FB 2
x
3.1.2 Bundesstraßen optimieren
Ordnungsamt
Begrüßenswertes Ziel. Stadt kommt diesem nach und
optimiert die Signalisierung der Ortsdurchfahrten. Dies ist
nur in enger Abstimmung mit den entsprechenden
Fachbehörden zu erreichen.
siehe Stellungnahme zu 3.1.1
3.1.3 Kreuzung am Hochhaus umgestalten, "gefühlte"
Hauptrichtung nicht mehr stadteinwärts führen
FB 2 in Abst. mit
Ordnungsamt,
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Ordnungsamt in
Abst. mit FB 2
Ordnungsamt
Kreuzung funktioniert gut. Als Hauptrichtung ist eindeutig
die Burgstraße ausgeschildert.
x
Prüfung bereits erfolgt durch Büro Kölz; derzeit keine
Chancen auf Realisierung.
Die Ampel Seltbachstrasse ist zwischenzeitlich auf
Busanforderung umgebaut. Siehe Stellungnahme zu 3.1.1
x
Ordnungsamt
siehe Stellungnahme zu 3.1.1
Überprüfung erfolgt im Rahmen des Verkehrskonzeptes
nach der Fertigstellung der Einkaufszentren.
2.4.2 Organisation von mittelalterlichen Events
2.4.3 Shuttlebus anbieten
Thema 2.5
Güterstein
2.5.1 Konzept für Übernachtung entwickeln
2.5.2 Seminare, Gastronomie als mögliches Angebot prüfen
3.1.4 Am Seilerweg eventuell Kreisellösung prüfen
3.1.5 Optimierung folgendes Konfliktpunktes: B 28,
Einmündung Seltbachstraße, Fußgängerampel
Finanzamt/Bahnhof
3.1.6 Weniger Ampeln auf Ulmer Str. (Abzweigungen in die
Innenstadt evtl. verzichtbar)
3.1.7 Parkleitsystem für die Innenstadt
3.1.8 Keine weiteren städtischen Einzelhandelsschwerpunkte genehmigen, um Verkehr zu vermeiden
Thema 3.2
Öffentlicher Nahverkehr
3.2.1 Frequenz der Ermstalbahn erhöhen
3.2.2 Kostenlose Fahrtmöglichkeiten für Touristen und
Kunden der Innenstadtparkplätze (Innenstadt Kurzentrum)
3.2.3 Shuttlebus Innenstadt - Kurzentrum anbieten
3.2.4 Sammelparkplätze außerhalb der Innenstadt
anlegen und Innenstadtzubringer anbieten
www.badurach.de
Leitkonzept/
-projekt
x
vollumfänglich in
L5.2
vollumfänglich in
L5.2
x
vollumfänglich in
L5.2
Ordnungsamt, FB Ist vorhanden und wird im Zuge der Erstellung der
2
Einkaufszentren überprüft und angepasst.
BM
Mit Realisierung Elsach-Center und Seilerweg kein Bedarf für
weitere Einzelhandelsschwerpunkte.
x
vollumfänglich in
L5.2
BM in Abst. mit
Ordnungsamt
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing in
Abst. mit
Ordnungsamt
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing in
Abst. mit
Ordnungsamt
Wird derzeit im Zusammenhang mit der Realisierung der
Regionalstadtbahn diskutiert.
Evtl. wird Personen mit Gästekarte die Nutzung der
Stadtbuslinie 108 künftig kostenlos angeboten. Als nächster
Schritt steht die Prüfung der Kosten und deren
Finanzierbarkeit an.
Sehr gutes Angebot durch die Stadtbuslinie 108. Prüfung der
Optimierung ist eine laufende Aufgabe.
x
Ein Park and Ride Angebot wird in einer Stadt von der Größe
Bad Urachs keine Akzeptanz finden. Der Besucher erwartet
in einer solch kleinen Stadt innenstadtnah parken zu können.
x
x
x
x
vollumfänglich in
L5.1
vollumfänglich in
L5.1
47
Vorschlag/Empfehlung
aus den Zukunftswerkstätten
zuständiges
Amt
Thema 3.3
Alternative Verkehrsformen
3.3.1 Car-Sharing-Modelle mit bereits etablierten
Hauptamt
Betreibern prüfen, Interessenten sammeln und bündeln
Stellungnahme der Verwaltung
Aufgabe
privat öff.
Leitkonzept/
-projekt
Ist erfolgt.
bereits umgesetzt
bereits umgesetzt
3.3.2 Stadt als Partner (Finanzierung oder
alternativ Nutzungszusage)
Thema 3.4
Radwege
3.4.1 Beschilderung/Wegeführung für Radfahrer
verbessern
Kämmerei
Ziel bereits verwirklicht, siehe Stellungnahme zu 3.3.1
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing in
Abst. mit
Ordnungsamt, FB
2
Die Beschilderung der Radfernwege und Radweg R14 des
Landkreises wurde 2012 erneuert. Das Kreisstraßenbauamt ist
gerade dabei, das komplette Radwegenetz des Landkreises zu
erfassen und in den kommenden Jahren nach der
bundeseinheitlichen Radwegebeschilderung der
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen
(FGSV) auszuschildern.
Der Ermstalradweg wird in Kürze durch die IG Ermstalobst neu
konzipiert.
x
3.4.2 Radwegverbindungen schaffen:
Dettingen - Kurpark - Hochhauskreuzung,
Innenstadt - grüner Weg
FB 2
Radwegverbindung ist ausgewiesen. Kleinere Schwachstellen
werden in Abstimmung mit zuständiger Behörde verbessert.
Das Kreisstraßenbauamt ist gerade dabei, das komplette
Radwegenetz des Landkreises zu erfassen und in den
kommenden Jahren nach der bundeseinheitlichen
Radwegebeschilderung der Forschungsgesellschaft für Straßenund Verkehrswesen (FGSV) auszuschildern.
Eine Radwegebeschilderung durch den Kurpark ist nicht
möglich. Im Kurpark ist Radfahren verboten.
x
3.4.3 Radwege entlang des Wassers schaffen
FB 2 in Abst. mit
Ordnungsamt
Anhand konkreter Projekte auch in der Zukunft immer wieder
zu prüfen. Derzeit in der Innenstadt aufgrund der
Eigentumsverhältnisse der Flächen nicht realisierbar.
x
x
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Laufende Aufgabe.
x
x
teilweise in L6.6
Im Haus des Tourismus wird gerade eine Kindererlebniswelt
realisiert.
x
teilweise in L6.6
siehe Stellungnahme zu 4.1.2
x
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Starker Fokus auf Erschließung des Wandermarktes. Wandern
ist die beliebteste Outdoor-Aktivität, die Kombination von
Gesundheit und Natur schlechthin. Neues Wegekonzept wird
bereits umgesetzt.
Wird bereits gemacht.
x
in Umsetzung
x
x
teilweise in L3.2
Laufende Aufgabe. Potentiellen Investoren steht die
Verwaltung offen gegenüber.
x
x
Vielfältiges Sportangebot (inkl. der genannten Angebote)
vorhanden.
x
x
Bereich 4
Kur und Tourismus
Thema 4.1
Zielgruppendefinition
4.1.1 Mit dem Gesamtpaket von Wellness und Kur
versuchen Kunden zu gewinnen
4.1.2 Punktuell und gezielt jüngere Zielgruppen
erschließen/ansprechen
4.1.3 verstärkt Familien als Zielgruppe
erschließen/ansprechen
Thema 4.2
Angebot
4.2.1 Die Angebote Gesundheit und Natur miteinander
verbinden
4.2.2 Bad Urach als Wellness- und Gesundheitskompetenzzentrum vermarkten
4.2.3 Angebot von Prävention und Wellness für
junge Menschen
4.2.4 Vermehrtes Sportangebot (Radfahren,
Schwimmen, Sauna)
4.2.5 Ausbau thematischer Wanderwege,
Beschilderung, Hütten
4.2.6 Ergänzung um Indoorangebot (z.B. Kletterwand im
alten Aquadrom)
x
Umsetzung im Rahmen der neuen Wanderwegekonzeption.
Realisierung nur mit privaten Investoren möglich. Das
Aquadrom ist für eine Nachnutzung nicht geeignet. Neubau
erforderlich, Nutzung muss geklärt werden.
x
x
in Umsetzung
48
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Vorschlag/Empfehlung
aus den Zukunftswerkstätten
Thema 4.3
Kur und Stadt zusammenbringen
4.3.1 Bewusstsein in der Stadt für Kurzentrum schaffen
4.3.2 Park and Ride im Maisental anbieten
4.3.3 Shuttle-Service/Mini-Zügle im Kurzentrum,
Maisental und Innenstadt anbieten
4.3.4 Im Maisental ein Parkscheinticket einführen,
Angebot: Rabatt in der Innenstadt/kostenloses
Parken
4.3.5 Stadteinfahrt attraktiver gestalten, z.B.
Beflaggung, Kreisverkehr statt Ampeln,
einheitliche Stadteinfahrten
4.3.6 Achse Stuttgarter Straße attraktiver anbinden
4.3.7 Weg entlang der Erms zwischen Kurzentrum und
Stadt fortführen/gestalten
Thema 4.4
Hotellerie/Gastronomie
4.4.1 Ergänzungsbedarf im Gastronomiebereich,
z.B. Weinstube, Bars
4.4.2 Spezielle Angebote, z.B. Kinderteller, Kost für
bestimmte Gruppen (Allergiker, Laktosefrei)
Thema 4.5
Biosphärengebiet
4.5.1 Ort, an dem man das Biosphärengebiet erleben kann (evtl. altes Postgebäude)
4.5.2 Zusätzliches Label für Vermarktung (auch für
regionale Produkte)
4.5.3 Schutz von Natur und Landschaft
4.5.4 Broschüre anbieten, in der das Besondere am
Biosphärengebiet herausgearbeitet wird
4.5.5 Vorteile aus dem Biosphärengebiet ziehen (z.B.
große Teile des Schutzgebietes waren bereits
vorher geschützte Gebiete)
Thema 4.6
Saisonverlängerung
4.6.1 Neue Angebote: z.B. Konzerte in der VorWeihnachtszeit, klassische Musik auf dem
Marktplatz
4.6.2 Organisation und Umsetzung von nachhaltigen
Initiativen, nicht nur Events
www.badurach.de
zuständiges
Amt
Stellungnahme der Verwaltung
Aufgabe
privat öff.
x
x
x
x
Leitkonzept/
-projekt
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Ordnungsamt in
Abst. mit Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
FB 2 in Abst. mit
Ordnungsamt
Laufende Aufgabe.
siehe Stellungnahme zu 2.1.1
x
vollumfänglich in L6.2
FB 2 in Abst. mit
Ordnungsamt
FB 2
Wird geprüft, siehe Stellungnahme zu 2.1.1. und 2.3.2
x
vollumfänglich in L6.2
siehe Stellungnahme zu 3.4.3
x
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Gute gastronomische Ausstattung vorhanden. Neue und
innovative Angebote stellen immer eine Bereicherung dar.
Realisierung nur mit privaten Investoren möglich.
x
x
Die Möglichkeit sich als "allergikerfreundlicher Ort"
zertifizieren zu lassen wurde bereits 2012 geprüft. Falls die
touristischen und sonstigen Leistungsträger daran ein
Interesse entwickeln sollten, wird die Verwaltung gerne mit
Rat und Tat zur Seite stehen.
x
x
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Kindererlebniswelt in der alten Post befindet sich in der
Umsetzung.
War bereits Thema in der Ideenwerkstatt Biosphärengebiet
und wurde an die Geschäftsstelle Biosphärengebiet
weitergereicht und bei der Erstellung des Rahmenkonzepts
behandelt. Ist auch nur auf regionaler Ebene realisierbar.
x
x
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
siehe Rahmenkonzept Biosphärengebiet.
x
x
Ein Park and Ride Angebot ist im Maisental vorhanden.
siehe Stellungnahme zu 3.2.3
Wurde von Bad Urach Aktiv bereits probiert. Wird im Rahmen
des Parkraumkonzeptes nach Fertigstellung der
Einkaufszentren geprüft.
x
x
Aufgabe der Geschäftsstelle Biosphärengebiet.
Biosphärengebiet wird bereits in der Vermarktung zentral
eingesetzt.
Amt für
Angebot bereits vorhanden. Ausweitung wird überprüft.
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Entspricht unserer Philosophie.
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
x
x
x
x
x
in Umsetzung
wird umgesetzt
Vorschlag/Empfehlung
aus den Zukunftswerkstätten
Thema 4.7
Marktplatz (Verweildauer erhöhen)
Vorschlag/Empfehlung
4.7.1 Vermehrte Außengastronomie
aus den Zukunftswerkstätten
Thema 4.7
4.7.2 Optische Größe des Platzes neu fassen
Marktplatz (Verweildauer erhöhen)
4.7.1 Vermehrte Außengastronomie
zuständiges
Amt
zuständiges
Ordnungsamt
Amt
FB 2
Ordnungsamt
4.7.2 Optische Größe des Platzes neu fassen
FB 2
4.7.3 Gestaltungskonzept für Marktplatz: "Wasser"
z.B. Wasserspiele, mobile Bäume, mobiles Rondell
FB 2
4.7.4 Keine weiteren Parkplätze auf dem Marktplatz
4.7.3 Gestaltungskonzept für Marktplatz: "Wasser"
z.B. Wasserspiele, mobile Bäume, mobiles Rondell
FB 2 in Abst. mit
FB 2
Ordnungsamt
4.7.5 Durchfahrtsverbot auf dem Marktplatz besser
4.7.4 Keine weiteren Parkplätze auf dem Marktplatz
durchsetzen (evtl. bestimmte Zeiten für
Lieferverkehr)
4.7.6 Hinweise in der Innenstadt auf öffentliche
4.7.5 Durchfahrtsverbot auf dem Marktplatz besser
Toiletten
durchsetzen (evtl. bestimmte Zeiten für
Lieferverkehr)
4.7.6 Hinweise in der Innenstadt auf öffentliche
Toiletten
Ordnungsamt
FB 2 in Abst. mit
Ordnungsamt
4.7.7 Hinweise in der Innenstadt auf Wanderwege
4.7.7 Hinweise in der Innenstadt auf Wanderwege
Bereich 5
Einzelhandel
Thema 5.1
Kaufkraftabfluss Elsach-Center
Bereich 5
5.1.1 Wegverbindung vom Elsach-Center in die
Einzelhandel
Innenstadt (mit hoher städtebaulicher und
Thema 5.1
gestalterischer Qualität)
Kaufkraftabfluss Elsach-Center
Thema 5.2
5.1.1 Wegverbindung vom Elsach-Center in die
Factory Outlet Center Metzingen
Innenstadt (mit hoher städtebaulicher und
5.2.1 Angebot von Metzingen in Bad Urach durch
gestalterischer Qualität)
Nischenangebote ergänzen
Thema 5.2
Factory Outlet Center Metzingen
5.2.1 Angebot von Metzingen in Bad Urach durch
5.2.2 Gezielt mit der Nähe zu Metzingen Werbung
Nischenangebote ergänzen
machen
5.2.2 Gezielt mit der Nähe zu Metzingen Werbung
machen
5.2.3 Metzinger Kunden zum Übernachten nach
Bad Urach holen "Einkaufen und Erholung
verbinden"
5.2.3 Metzinger Kunden zum Übernachten nach
5.2.4 Für die Ansprüche der Käufer werden in EinzelBad Urach holen "Einkaufen und Erholung
handel und Gastronomie Englischkenntnisse
verbinden"
benötigt
5.2.4 Für die Ansprüche der Käufer werden in Einzelhandel und Gastronomie Englischkenntnisse
benötigt
Aufgabe
privat öff.
Leitkonzept/
-projekt
Aufgabe
Stellungnahme
Verwaltung
x
Marktplatz ist gut
ausgestattet. der
Private
Initiativen und Anträge
privat öff.
werden geprüft.
x
Die Neugestaltung des Marktplatzes erfolgte Anfang bis Mitte
der 90er Jahre im Rahmen des Sanierungsgebiets "Altstadt".
x
Marktplatz ist gut ausgestattet. Private Initiativen und Anträge
Die Sperrfrist der Sanierungsförderung läuft Ende 2019 ab.
werden geprüft.
Hierzu wurde 1992 ein beschränkter Realisierungswettbewerb
x
Die Neugestaltung des Marktplatzes erfolgte Anfang bis Mitte
zur Erarbeitung von Vorschlägen zur Um- und Neugestaltung
der 90er Jahre im Rahmen des Sanierungsgebiets "Altstadt".
des Markplatzes ausgeschrieben, wobei deren abschnittsweise
Die Sperrfrist der Sanierungsförderung läuft Ende 2019 ab.
Umsetzung möglich sein musste. Am Wettbewerb haben 7
Hierzu wurde 1992 ein beschränkter Realisierungswettbewerb
Architekten bzw. Büros teilgenommen. Das
zur Erarbeitung von Vorschlägen zur Um- und Neugestaltung
Wettbewerbsgericht wurde im Einvernehmen mit der
des Markplatzes ausgeschrieben, wobei deren abschnittsweise
Architektenkammer Baden-Württemberg gebildet. Die
Umsetzung möglich sein musste. Am Wettbewerb haben 7
Wettbewerbsentwürfe umfassten u.a. auch eine Begrünung
Architekten bzw. Büros teilgenommen. Das
des Platzes sowie Gestaltungsvorschläge mit Wasser. Das
Wettbewerbsgericht wurde im Einvernehmen mit der
Preisgericht empfahl aber einstimmig einen Entwurf, ohne
Architektenkammer Baden-Württemberg gebildet. Die
Wasser und mit zurückhaltender Begrünungslösung.
Wettbewerbsentwürfe umfassten u.a. auch eine Begrünung
Hintergrund war, dass nach Auffassung des Preisgerichts ein
des Platzes sowie Gestaltungsvorschläge mit Wasser. Das
mittelalterlicher Platz nicht dazu geschaffen sei, eine ParkPreisgericht empfahl aber einstimmig einen Entwurf, ohne
Situation zu simulieren, zumal Bad Urach im Grünen liege.
Wasser und mit zurückhaltender Begrünungslösung.
Auch das Element Wasser sei in Bad Urach fremd und für die
Hintergrund war, dass nach Auffassung des Preisgerichts ein
gewünschte Nutzungsvielfalt des Platzes behindernd. Das
mittelalterlicher Platz nicht dazu geschaffen sei, eine ParkWettbewerbsergebnis wurde intensiv mit dem Denkmalamt
Situation zu simulieren, zumal Bad Urach im Grünen liege.
abgestimmt, das insbesondere forderte, den Platz als große
Auch das Element Wasser sei in Bad Urach fremd und für die
Einheit darzustellen. Die Wettbewerbsergebnisse
gewünschte Nutzungsvielfalt des Platzes behindernd. Das
einschließlich des weiterentwickelten Plans wurden im
Wettbewerbsergebnis wurde intensiv mit dem Denkmalamt
Dezember 1992 öffentlich ausgestellt. Im Mai 1994 wurde der
abgestimmt, das insbesondere forderte, den Platz als große
neu gestaltete Marktplatz eingeweiht. 1995/1996 wurde die
Einheit darzustellen. Die Wettbewerbsergebnisse
Errichtung eines Schäferlaufbrunnens oder einer Skulptur an
einschließlich des weiterentwickelten Plans wurden im
Stelle des Focus geprüft, letztlich ist die Entscheidung aber
Dezember 1992 öffentlich ausgestellt. Im Mai 1994 wurde der
dagegen ausgefallen.
gestaltete
Marktplatz
eingeweiht.
1995/1996
wurde
die die
neu gestaltete
Marktplatz
eingeweiht.
1995/1996
wurde
Errichtung eines Schäferlaufbrunnens oder einer Skulptur an
Stelle des Focus geprüft, letztlich ist die Entscheidung aber
dagegen ausgefallen.
gestaltete Marktplatz eingeweiht. 1995/1996 wurde die
x
siehe Stellungnahme zu 4.7.2; Ergänzung durch mobiles Grün
Errichtung eines Schäferlaufbrunnens oder einer Skulptur an
denkbar.
Stelle des Focus geprüft, letztlich ist die Entscheidung aber
dagegen ausgefallen.
x
Erhebliche widerstreitende Interessenlage. Einzelhändler
x
siehe Stellungnahme zu 4.7.2; Ergänzung durch mobiles Grün
wünschen mehr Parkplätze auf dem Marktplatz.
denkbar.
Leitkonzept/
Prüfung-projekt
innerhalb
L6.1
Prüfung innerhalb
L6.1
Prüfung innerhalb
L6.1
Prüfung innerhalb
L6.1
Stellungnahme der Verwaltung
49
teilweise in L6.1
Prüfung innerhalb
teilweise in L6.1
L6.1
Kontrollen finden im Rahmen des Möglichen heute schon
Erhebliche widerstreitende Interessenlage. Einzelhändler
statt. Zeiten für den Anlieferverkehr sind festgesetzt auf
wünschen mehr Parkplätze auf dem Marktplatz.
werktags von 6:00 Uhr bis 19:00 Uhr.
Ordnungsamt in Sollte aus Gründen der Einheitlichkeit in ein (touristisches)
Ordnungsamt
Kontrollen finden im Rahmen des Möglichen heute schon
Abst. mit FB 2,
Gesamtleitsystem integriert sein.
statt. Zeiten für den Anlieferverkehr sind festgesetzt auf
Amt für
werktags von 6:00 Uhr bis 19:00 Uhr.
Tourismus, Kultur
Ordnungsamt in Sollte aus Gründen der Einheitlichkeit in ein (touristisches)
und
Abst. mit FB 2,
Gesamtleitsystem integriert sein.
Stadtmarketing
Amt für
Amt für
Umsetzung erfolgt bereits durch die neue
Tourismus, Kultur
Tourismus, Kultur Wanderwegebeschilderung.
und
und
Stadtmarketing
Stadtmarketing
Amt für
Umsetzung erfolgt bereits durch die neue
Tourismus, Kultur Wanderwegebeschilderung.
und
Stadtmarketing
x
x
FB 2,
Ordnungsamt
Im Zuge Außenraumgestaltung drei Wegeverbindungen
Nördliche Innenstadt geplant.
x
vollumfänglich in L6.1
FB 2,
Ordnungsamt
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Amt für
Tourismus, Kultur
Tourismus, Kultur
und
und
Stadtmarketing
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Amt für
Stadtmarketing
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Amt für
Tourismus, Kultur
Tourismus, Kultur
und
und
Stadtmarketing
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Im Zuge Außenraumgestaltung drei Wegeverbindungen
Nördliche Innenstadt geplant.
Aufgabe wird im Bereich Geschäftsstraßenmanagement
geprüft.
Prüfung innerhalb
L6.1
x
x
x
in Umsetzung
in Umsetzung
x
vollumfänglich in L6.1
x
x
Prüfung innerhalb
L3.1
Aufgabe wird im Bereich Geschäftsstraßenmanagement
Wir kooperieren mit Metzingen bereits auf einem sehr hohen
geprüft.
Level, sowohl im Print- als auch im Online-Bereich, sowie in
der Präsenz vor Ort. Wird weiter fortgesetzt. (Siehe
Urlaubsbroschüre 2013 und neue Homepage: Shopping in
Wir kooperieren mit Metzingen bereits auf einem sehr hohen
Metzingen ist eines von vier Hauptthemen).
Level, sowohl im Print- als auch im Online-Bereich, sowie in
der Präsenz vor Ort. Wird weiter fortgesetzt. (Siehe
Wird bereits mit Erfolg durch Unterkunftsbetriebe und
Urlaubsbroschüre 2013 und neue Homepage: Shopping in
Kurverwaltung betrieben.
Metzingen ist eines von vier Hauptthemen).
x
x
x
x
Prüfung innerhalb
bereits umgesetzt
L3.1
x
x
bereits umgesetzt
x
x
bereits umgesetzt
Wird bereits mit Erfolg durch Unterkunftsbetriebe und
Aufgabe von Bad Urach Aktiv. Businessplan erforderlich.
Kurverwaltung betrieben.
x
x
x
bereits umgesetzt
Aufgabe von Bad Urach Aktiv. Businessplan erforderlich.
x
50
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Vorschlag/Empfehlung
aus den Zukunftswerkstätten
Thema 5.3
Sortiment/Leerstand
5.3.1 Errichtung von konkurrenzfähigen Laden- und
Gastronomiegrößen (z.B. benachbarte Leerstände zusammenlegen)
5.3.2 Leerstand künstlerisch gestalten
5.3.3 Gezielte Ansiedlung von Einzelhandel (Welche
Läden wollen wir in Bad Urach? Welche fehlen?)
5.3.4 Schaffung von Nischenangeboten (z.B. regionale
Produkte, Gesundheitsprodukte)
5.3.5 Professionalisierung Stadtmarketing
5.3.6 Umgestaltungskonzept; Stadt als
Bankbürge soll günstige Einstiegsmieten mit
Ladenbesitzer verhandeln
Thema 5.4
Ladenstruktur/Geschäftsstruktur
5.4.1 Änderung der Kernöffnungszeiten
5.4.2 Innenstadtmanagement aufbauen (Bürgermeister,
Fraktionen, Einzelhandel)
zuständiges
Amt
Stellungnahme der Verwaltung
Aufgabe
privat öff.
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Bürgermeister in
Abst. mit FB 2,
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Es gibt Gespräche zwischen Bad Urach Aktiv und der
Stadtverwaltung unter anderem zu diesem Thema.
x
x
Aufgabe soll im Bereich Geschäftsstraßenmanagement geprüft
werden.
x
x
Es gibt Gespräche zwischen Bad Urach Aktiv und der
Stadtverwaltung unter anderem zu diesem Thema.
x
x
in Prüfung
Es gibt Gespräche zwischen Bad Urach Aktiv und der
Stadtverwaltung unter anderem zu diesem Thema.
x
x
in Prüfung
Es gibt Gespräche zwischen Bad Urach Aktiv und der
Stadtverwaltung unter anderem zu diesem Thema.
x
x
in Prüfung
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Es gibt Gespräche zwischen Bad Urach Aktiv und der
Stadtverwaltung unter anderem zu diesem Thema.
x
Es gibt Gespräche zwischen Bad Urach Aktiv und der
Stadtverwaltung unter anderem zu diesem Thema.
x
Bereich 6
Bildung, Betreuung, Soziales und Bürgerschaftliches Engagement
Thema 6.1
Betreuung
6.1.1 Engere Kooperation mit örtlichen Unternehmen
Ordnungsamt anstreben
Kindergärten
in Prüfung
x
x
Sprachförderung durch die Maßnahme "SPATZ" und das
interne Bad Uracher Sprachkonzept. Seit 2012 werden auch
Kinder im ersten Kigajahr gefördert.
Ganztagesbetreuung im neuen Kinderhaus ist geplant
x
bereits umgesetzt
x
vollumfänglich in L4.3
x
wird bereits
umgesetzt
6.1.3 Durchgängige Betreuungsangebote durch die Stadt
aufbauen
(Mittagessen/Nachmittagsbetreuung)
Thema 6.2
Bildung
6.2.1 Weitere Angebote zur Elterninformation erarbeiten (ggf.
mehrsprachig)
Ordnungsamt Kindergärten
Ordnungsamt
Schulen Kindergärten
Erfolgt über die Schulleitungen heute schon; Internationale
Mütter-Kind Gruppe (Kinder 0-3 Jahre),
Jugendmigrationsdienst Ermstal - Standort Bad Urach.
6.2.2 Versuchen interkommunale Schulsozialarbeit
aufzubauen
6.2.3 "Kümmerer" schaffen/Ansprechpartner im Rathaus
Ordnungsamt Schulen
Ordnungsamt Schulen
Ordnungsamt Schulen
Es wird geprüft, ob dadurch Vorteile entstehen.
x
Sachgebiet Schule, Sport dafür zuständig.
x
Erfolgt derzeit, Anträge für Gymnasien werden 2013 für 2014
gestellt. Abhängig von Zusagen der Fördergeber Land und
Landkreis.
Erfolgt. Der Gemeinderat steht seit Jahrzehnten zum
Schulstandort Bad Urach und hat hierfür in der Vergangenheit
bereits immer wieder viel Geld investiert.
x
www.badurach.de
Ordnungsamt Schulen
in Prüfung
Kooperationspartner werden intensiv gesucht. Kooperation
mit Uraca besteht. Durch TigeR Gruppe in Wittlingen besteht
die Hoffnung auf weitere Kooperationspartner. Weitere
Firmen haben Interesse angemeldet.
Ordnungsamt Kindergärten
6.2.5 Erhalt und Ausbau der Stadt als Schulstandort
in Prüfung
x
Bürgschaften von Seiten der Stadtverwaltung sind rechtlich
nicht möglich.
6.1.2 Sprachförderung bereits im Kindergarten (Eltern
einbeziehen) anbieten und weiter ausbauen
6.2.4 Schulsozialarbeit weiter ausbauen
Leitkonzept/
-projekt
x
x
vollumfänglich in L4.2
51
Vorschlag/Empfehlung
aus den Zukunftswerkstätten
Thema 6.3
Kultur
6.3.1 Schäferlauf als integratives Fest verstehen und
etablieren
zuständiges
Amt
Stellungnahme der Verwaltung
Aufgabe
privat öff.
Leitkonzept/
-projekt
In den vergangenen Jahren wurden Bad Uracher Gruppen mit
Migrationshintergrund in den Festzug integriert. Schäferlauf ist
ein sehr integratives Fest.
6.3.2 Jugendprogramm bei herbstlichen Musiktagen
Amt für
Seit einigen Jahren gibt es sowohl im Rahmen der
(Begeisterung für klassische Musik auch bei Jugendlichen Tourismus, Kultur KulturMomente als auch in dem der Herbstlichen Musiktage
wecken,z.B. "Klassik trifft Moderne")
und
speziell für das junge Publikum ausgesuchte Veranstaltungen.
Stadtmarketing
Dieses Programmsegment wird weiter ausgebaut.
x
wird umgesetzt
x
wird umgesetzt
6.3.3 Besuch von Schlössern und Museen für Schulen
attraktiver gestalten
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Schloss befindet sich im Eigentum des Landes und hat durch
die Kostümführungen bereits ein sehr attraktives Angebot. Für
das Stadtmuseum gibt es nach Auszug der Grammophone
derzeit noch kein beschlossenes neues Konzept.
x
6.3.4 Veranstaltungsring zur Terminkoordination diverser
Akteure der Stadt
Hauptamt in Abst.
mit Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Amt für
Tourismus, Kultur
und
Stadtmarketing
Es wurde 2013 eine Ansprechpartnerin für Vereine eingeführt.
Es existiert ein Veranstaltungskalender zur
Terminkoordination. Die Vereine werden immer wieder
angesprochen.
x
bereits umgesetzt
Die Kombination aus Stadtkonzert und Stadtfest 2012 brachte
ein gutes Ergebnis. Dieses Konzept soll weiter ausgebaut
werden.
x
wird umgesetzt
Ordnungsamt Schulen/Sport
Hartplatz bei Diegele-Halle steht zur Verfügung.
x
x
Ordnungsamt Schulen/Sport
Wichtige Aufgabe. Initiative kann auch von Jugendlichen
ausgehen.
x
x
Derzeitiges Angebot ist bereits sehr vielfältig. Laufender
Prozess das Angebot zu überdenken.
Wird unter anderem über das Haus der Jugend erfolgreich
angeboten.
Wird in konzeptionelle Überlegungen zu diesem Thema
einbezogen.
Siehe Stellungnahme zu 6.4.2
Hauptamt in Abst. Der Ausbau der städtischen Internetplattform wird ständig
mit Ordnungsamt vorangetrieben. Informationen, Unterlagen und Anträge
werden ständig ergänzt. Facebook und Twitter werden zur Zeit
geprüft.
Ordnungsamt Broschüre (Vereine, Angebote, Daten, Fakten…) wurde vor ein
Schulen/Sport
paar Jahren privat mit Unterstützung der Stadt erstellt.
Gültigkeitsdauer sehr kurz durch Änderungen. Wird in Kürze
überarbeitet.
Homepage wird derzeit überarbeitet.
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Ordnungsamt Schulen/Sport
Ordnungsamt Schulen/Sport
Erfolgt unter anderem bereits über die Schulen.
x
x
Angesichts der demographischen Entwicklung ein wichtiges
Thema.
Baurecht ist vorhanden, diesbezüglich keine weitergehende
Maßnahmen erforderlich - Interessenten-/Investorensuche ist
vorrangig.
x
x
Ordnungsamt Schulen/Sport
Hautpamt
Unter anderem der Seniorentreff ist eine solche
Begegnungsplattform. Zusätzlich im Netzwerk Demenz für
einen späteren Zeitpunkt angedacht.
x
x
6.3.5 Erneuerung des Konzepts Stadtfest
Thema 6.4
Jugend
6.4.1 Street-Soccer-Anlage (Allwetteranlage, Platz für Sport,
Chillen) errichten, Orte für Jugend schaffen
6.4.2 Jugendbeteiligung ermöglichen/Repräsentation der
Jugendarbeit verbessern (z.B. durch
Gremium/Treffen…)
6.4.3 Breit gefächerte Angebote erhalten und weiter
ausbauen
6.4.4 Milieuübergreifende Events zusammen mit
Jugendlichen organisieren
6.4.5 Sozialraumanalyse als Grundlage für mehr Beteiligung
der Jugendlichen
6.4.6 Social Media/Internet stärker zur Kommunikation
nutzen
6.4.7 Angebotsbroschüre und Homepage "Welche Angebote
gibt es in Bad Urach?"
Thema 6.5
Senioren
6.5.1 Mentorenprojekte
6.5.2 Attraktive Wohnformen für Senioren,
z.B. WGs, Mehrgenerationenhaus,
preisdifferenzierte Angebote
6.5.3 Begegnungsplattformen der Generationen
Hauptamt
Ordnungsamt Schulen/Sport
Ordnungsamt Schulen/Sport
Ordnungsamt Schulen/Sport
bereits umgesetzt
teilweise in
Umetzung
wird bereits
umgesetzt
teilweise bereits
umgesetzt, wird
ausgebaut
52
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Vorschlag/Empfehlung
aus den Zukunftswerkstätten
Thema 6.6
Integration
6.6.1 Integration bereits im Kindergarten durch gemischte
Gruppen fördern
zuständiges
Amt
Stellungnahme der Verwaltung
Ordnungsamt Kindergärten
Bei der Aufnahme von Kindern in den Kindergärten wird
vermehrt darauf geachtet, dass eine gute Mischung hergestellt
wird. Weitere und bestehende "Einseitige" Gruppenverbände
sollen künftig vermieden werden.
6.6.2 Informationsangebote für Eltern mit
Migrationshintergrund in Herkunftssprache erarbeiten
Hauptamt bürgerschaftl.
Engagement
Findet bereits in der Barbara-Gonzaga-Schule in eigens
anberaumten Elternabenden mit Übersetzungen ins Türkische
und Albanische statt. Soll bei Bedarf weiter ausgebaut werden.
6.6.3 Integration durch professionelle Koordination
unterstützen (Integrationskonzept)
Hauptamt bürgerschaftl.
Engagement
Erfolgt durch AK Integration im Auftrag der Stadt Bad Urach.
Ein eigens ausgearbeitetes Integrationskonzept für Bad Urach
ist wünschenswert und hilfreich.
6.6.4 Interkulturelle Kompetenz, Offenheit und Respekt vor
unterschiedlichen Kulturen und Religionen fördern
Hauptamt bürgerschaftl.
Engagement
Hauptamt bürgerschaftl.
Engagement
Geschieht unter anderem durch die Aktivitäten des AK
Integration, muss aber in Zukunft von möglichst vielen
Akteuren weiter gefördert werden.
Reger Austausch zwischen Kirchen und türkischermuslimischer Gemeinde, weitere Angebote wie
internationaler Müttertreff, internationales Frauencafe und
internationaler Freundschaftsverein. Förderung kleinerer
Events im Alltag, beim Stadtfest und beim Schäferlauf.
6.6.5 Begegnungsmöglichkeiten der Kulturen schaffen
6.6.6 Willkommenskultur für Neubürger (z.B. Infomappe)
einführen
6.6.7 Angemessene Beteiligungsformen finden
(Integrationsbeirat/Ausschuss/Treffen, etc.)
Thema 6.7
Bürgerschaftliches Engagement
6.7.1 Vereinsarbeit in der Schule fördern
6.7.2 Freiwilligendienst nutzen
6.7.3 Ehrenamt nicht überfordern
6.7.4 Bessere Vernetzung, Info, Abstimmung anstreben
6.7.5 Bessere Würdigung, Kommunikation von Ehrenamt
ermöglichen (Ehrenamtbörse,
Newsletter)
6.7.6 Zukunftswerkstatt Vereine (moderierter Dialog),
Austausch der Vereine, Klärung von Raumfragen,
Anwesenheit Bürgermeister
www.badurach.de
Leitkonzept/
-projekt
x
x
wird bereits
umgesetzt
x
vollumfänglich in L4.1
X
x
wird bereits
umgesetzt, L4.1
X
x
wird bereits
umgesetzt, L4.1
x
wird umgesetzt
x
x
Prüfung innerhalb
L4.1
Unter anderem Umsetzung im Rahmen der geplanten
Ganztagsschule im Grundschulbereich.
x
x
Prüfung innerhalb
L4.2
Wird bereits umgesetzt.
x
x
bereits umgesetzt
Begleitung der ehrenamtlich Tätigen in Vereinen und Politik,
Anerkennungsformen suchen.
x
x
Laufende Aufgabe. Neue Formen können mit den Bürgern und
Vereinen entwickelt werden. Bisher schon jährliches Treffen
der Vereinsvorstände.
siehe Stellungnahme zu 6.7.4
x
x
x
x
Hauptamt in Abst. Gute Broschüre vorhanden. "Neubürgerempfang" mit BM
mit Ordnungsamt Rebmann erstmalig im Frühjahr 2013 durchgeführt.
Neuauflage der Bürgerbroschüre nach Kommunalwahl
geplant.
Hauptamt Diskussion im Rahmen eines Integrationskonzepts. Präsenz
bürgerschaftl.
von Menschen mit Migrationshintergrund in den Reihen des
Engagement
Gemeinderats wäre wünschenswert.
Hauptamt bürgerschaftl.
Engagement,
Bildung
Hauptamt bürgerschaftl.
Engagement
Hauptamt bürgerschaftl.
Engagement
Hauptamt bürgerschaftl.
Engagement
Hauptamt bürgerschaftl.
Engagement
Hauptamt bürgerschaftl.
Engagement
Aufgabe
privat öff.
siehe Stellungnahme zu 6.7.4
x
x
wird bereits
umgesetzt
53
6
Leitkonzepte und Leitprojekte
6.1Wohnbauentwicklung
L1.1 Innenentwicklung Kernstadt und Stadtteile – Wohnungsbaupotentiale
erschließen, Erstellung Baulückenkataster
Ziele und Begründung
In der Gemeinderatsklausur wie in der Bürgerbeteiligung wurde eine Stabilisierung der Einwohnerzahl als
Ziel formuliert, über den Rückgang der Belegungsdichte (d. h. mehr Flächeninanspruchnahme pro Einwohner) bedeutet dies aber, dass neue Flächen für Wohnbau zur Verfügung gestellt werden müssen. Die
Stadt Bad Urach verfügt im gültigen Flächennutzungsplan insbesondere in der Kernstadt nur noch über
geringe Wohnbauflächenreserven. Daher muss vorrangig die Umsetzung der Innenentwicklungspoten­
tiale (Baulücken, Brachflächen, Nachverdichtungspotentiale, Gebäudeleerstände) angegangen werden.
In einem ersten Schritt werden die Innenentwicklungspotentiale qualifiziert erhoben und mit entsprechenden Informationen (Eigentümer, Bebaubarkeit, baurechtliche Situation usw.) in einer Datenbank
erfasst, um ein Baulückenkataster als Werkzeug für die Arbeit der Verwaltung zur Verfügung zu stellen.
Eine Erfassung „älterer Haushalte“ als Basis für eine Leerstandsprognose soll nicht erfolgen.
Darauf aufbauend besteht die Möglichkeit, einen Teil der Objekte in Abstimmung mit den Eigentümern
im Internet anzubieten, um in Form einer Baulückenbörse Interessenten einen zentralen Zugriff auf
Bauland und Bestandsgebäude in Bad Urach zu bieten.
Um eine kontinuierliche und nachhaltige Umsetzung der Innenentwicklungspotentiale in der Kernstadt
und den Stadtteilen zu sichern, soll eine ständige Arbeitsgruppe der Verwaltung zum kommunalen
Flächenmanagement eingerichtet werden, die eine Strategie zur laufenden, bedarfsorientierten Flächenbereitstellung entwickelt und begleitet. Die Entwicklung der Flächenbedarfe muss vorausgerechnet und
mit dem Flächenangebot in einer Flächenmanagementstrategie zusammengeführt werden. Dabei sind
alle verfügbaren Flächen einzubeziehen, also sowohl Gebäudeleerstände, als auch Baulücken, Brachflächen und Nachverdichtungspotentiale.
Eigentümer betroffener Flächen sollen aktiv angesprochen werden, Bebauungspläne vorsorglich auf
Nachverdichtungsmöglichkeiten überprüft werden.
Prioritäten
Priorität A, Umsetzung innerhalb der nächsten zwei Jahre
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Fachbereich 2 – Bau und Technik , Frau Gulde (Projektleitung); Kämmerei,
Herr Braunbeck; für den Aufgabenbereich Innenstadtmarketing auch Tourismus, Kultur und Stadt­
marketing, Herr Clement.
54
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Finanzen, Zeitrahmen
Das Projekt ist bereits anfinanziert. Kosten in Höhe von 58.000 Euro werden im Zeitraum 2014 bis 2020
angesetzt.
Nächste Schritte
• Projektablauf definieren, Beauftragung Planungsbüro
• Baulückenbörse einrichten
• Überprüfung des Baurechts für „Verdachtsgebiete“
• Ständige Arbeitsgruppe der Verwaltung installieren
L1.2 Wohnungsbauschwerpunkt Kolzental
Leitsatz/Ziel aus der Klausurtagung des Gemeinderats März 2012
Bestandserhalt (Einwohnerzahl) bei nachhaltiger Stadtentwicklung.
Ziele und Begründung
Die Stadt Bad Urach verfügt im gültigen Flächennutzungsplan nur noch über geringe Wohnbauflächenreserven (vgl. L1.1). Auch nach dem Regionalplan Neckar-Alb (Entwurfstand 2013) ergeben sich nur
noch geringe Spielräume für neue Flächen in Außenbereichen der Kernstadt, d. h. an der jetzigen Situation ändert sich auch durch eine eventuelle Fortschreibung des Flächennutzungsplans zunächst nichts.
Ein flächenmäßig relevantes Potential stellen die im gültigen Flächennutzungsplan bereits geplanten
Sonderflächen für „Kur, Erholung, Rehabilitation Gesundheit und Fremdenverkehr“ im Westen des heutigen Kurzentrums dar. Unter Berücksichtigung der Topografie (starker Geländeanstieg zum Breitenstein),
planungsrechtlicher Vorgaben und stadtplanerischer Zielsetzungen (Grünzone entlang der Erms,
Frischluftschneisen, Erdwärmenutzung), der in diesen Flächen bereits realisierten Bebauung (Bleiche)
und der Notwendigkeit, für spätere Erweiterungen des Kurzentrums noch Flächen vorzuhalten, wäre es
möglich, einen Wohnbauschwerpunkt mit bis zu 20 ha (Bruttobauland) durch Umwidmung der Sonder­
fläche zu schaffen.
Der genannte Bereich ist im aktuellen Entwurfsstand des Regionalplans von der regionalen Grünzäsur
zwischen Bad Urach und Dettingen ausgenommen, allerdings bisher auch nicht als Siedlungsfläche
vorgesehen.
Soweit trotz Umsetzung der in erheblichem Maße vorhandenen Innenentwicklungspotentiale weitere
Wohnbauflächen in der Kernstadt benötigt würden, sollte die Umsetzung aktiv betrieben werden, was
möglicherweise aber erst nach 2030 der Fall sein wird. Selbst bei konstanter Einwohnerzahl würden in
der Gesamtstadt bis zum Zieljahr nur 8,67 ha Wohnbaufläche benötigt (vgl. Kapitel 3.3). Die planungsrechtliche Sicherung sollte jedoch kurzfristig erfolgen, das Vorhaben ist in der vorbereitenden Bauleitplanung (Regionalplan, Flächennutzungsplan) zu verankern und so als strategische Flächenreserve zu
sichern.
Prioritäten
Priorität C, Umsetzung in Teilabschnitten
www.badurach.de
55
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Fachbereich 2 – Bau und Technik, Frau Gulde.
Finanzen, Zeitrahmen
Das Projekt ist geringinvestiv. Kosten in Höhe von 10.000 Euro werden im 2014 bis 2020 angesetzt.
Nächste Schritte
• Abstimmung mit Regionalverband Neckar-Alb
• Flächennutzungsplanverfahren (Teilfortschreibung) L1.3 Aufwertung Gebiet westliche Innenstadt
Ziele und Begründung
Nach der bereits abgeschlossenen Maßnahme SE Altstadt und den noch laufenden Sanierungsmaßnahmen Nördliche Innenstadt I und II besteht weiterer Handlungsbedarf bei der städtebaulichen
Entwicklung der Innenstadt Bad Urachs: Der westlich der Bismarckstraße gelegene Teil der Innenstadt,
vornehmlich im Bereich der Straßen Altstadt und In der Musel zeigt deutliche städtebauliche Mängel und
Missstände.
In diesem Gebiet besteht erheblicher Neuordnungsbedarf. Parzellierung wie Eigentumsverhältnisse
lassen eine Neubebauung nicht zu, öffentliche Freiflächen fehlen, die Verkehrsanlagen zeigen funktionale wie gestalterische Mängel. Die private Bausubstanz entspricht nicht heutigen Anforderungen und
ist stark renovierungsbedürftig. Eine Ausnahme bildet der Bereich der ehemaligen Olpp-Brauerei, dieser
wurde vor der Jahrtausendwende durch eine neue Wohnbebauung revitalisiert. Die im Gebiet vorhan­
denen Gemeinbedarfseinrichtungen sind ausreichend und wurden saniert bzw. ausgebaut.
Um ein Absinken des Gebietes, auch hinsichtlich der Sozialstruktur, zu vermeiden und mittelfristig eine
Aufwertung und Attraktivierung zu erzielen, sind geeignete Strategien zu prüfen. Denkbar wäre die
Durchführung einer Sanierungsmaßnahme (zunächst Beauftragung Grobanalyse) bzw. eine förder­
mittelunabhängige Aufwertungsstrategie in städtischer Hand. Als erster wichtiger Schritt ist eine
Bestandsaufnahme durch die Verwaltung erforderlich, diese sollte durch eine Begehung mit der Verwaltungsspitze ergänzt werden.
Prioritäten
Priorität C, Umsetzung bis 2025
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Fachbereich 2 – Bau und Technik, Frau Gulde.
Finanzen, Zeitrahmen
Neues Projekt. Kosten in Höhe von 210.000 Euro werden im Zeitraum 2021 bis 2025 angesetzt.
56
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Nächste Schritte
• Bestandsaufnahme durch die Verwaltung, evtl. Begehung mit der Verwaltungsspitze
• Entscheidung für die weitere Vorgehensweise (Sanierungsmaßnahme?)
• Beauftragung Planungsbüro bzw. Sanierungsträger
6.2 Gewerbeentwicklung
L2.1 Gewerbegebiet Hengen
Ziele und Begründung
Bad Urach ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Der Strukturwandel in der Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten hat allerdings dazu geführt, dass sich die Zahl der Arbeitsplätze im produzierenden
Gewerbe annähernd halbiert hat. Dieser Verlust konnte durch Arbeitsplatzgewinne in den Dienstleist­
ungsbereichen nicht vollständig kompensiert werden. Das Gewerbeprofil ist mittelständisch und durch
Handwerk geprägt.
In der Klausur des Gemeinderates wurde erarbeitet, dass sich die Stadt auch im gewerblichen Bereich
engagieren und nachhaltig entwickeln soll. Dazu sind zwei Initiativen notwendig: Zum einen müssen
für eine solche Entwicklung Flächen bereitgestellt werden, zum anderen sollten die Bemühungen zur
Akquisition wie zur Bestandspflege von gewerblichen Unternehmen gebündelt und intensiviert werden.
Gegenüber den Mitbewerbern hat die Stadt Bad Urach das Problem, keine Flächen in der Tallage anbieten
zu können. Deshalb wurde der Schwerpunkt der Gewerbeentwicklung in Hengen konzentriert. Dieser
Standort bietet die Flächenpotentiale, die für eine Akquisitionsstrategie benötigt werden.
Prioritäten
Priorität A, Umsetzung in den nächsten fünf Jahren
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Bürgermeisteramt, BM Rebmann; Fachbereich 2 – Bau und Technik, Frau
Gulde; Hauptamt, Herr Knauer.
Finanzen, Zeitrahmen
Neues Projekt. Kosten in Höhe von 60.000 Euro werden im Zeitraum 2014 bis 2020 angesetzt.
Nächste Schritte
• Baurechtliche Absicherung bzw. Erweiterung des Gewerbestandortes Hengen
• Erarbeitung einer Akquisitionsstrategie (Profil des Gebiets, Zielgruppen etc.)
• Ansprechpartner für Wirtschaftsförderung in der Verwaltung kommunizieren – „Wirtschaftsförderung
aus einer Hand“
www.badurach.de
57
6.3 Einzelhandel, Tourismus
L3.1Geschäftsstraßenmanagement
Leitsatz/Ziel aus der Klausurtagung des Gemeinderats März 2012
Bad Urach profiliert sich als Einzelhandelsstandort.
Ziele und Begründung
Der Einzelhandel in der Stadt Bad Urach ist durch eine kleinteilige Struktur bestimmt; Untersuchungen
zur Kaufkraft belegen, dass es im Bereich der Kaufkraftbindung noch erhebliche Potentiale gibt. Die neu
entstandenen bzw. entstehenden Einzelhandelsschwerpunkte Elsach-Center und Seilerweg werden
neue und zusätzliche Kunden erschließen. Allerdings muss durch stadtplanerische Initiativen sichergestellt werden, dass sich positive Synergien zwischen dem traditionellen Einzelhandelsschwerpunkt der
historischen Innenstadt und den neuen Einzelhandelsschwerpunkten ergeben (Zuwegung, Parkierung,
Fußgängerleitsystem etc.). Dies ist eine originäre kommunale Aufgabe. Allerdings sollten diese Initiativen
eine Entsprechung im Bemühen des Einzelhandels haben, da auch dieser sich attraktiver darstellen muss.
Die Zielsetzung der Kaufkraftbindung kann nur gelingen, wenn der Einzelhandelsstandort insgesamt
gestärkt, die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Einzelhandel intensiviert und auf eine neue Grundlage gestellt wird. Deshalb wird die Einrichtung eines Geschäftsstraßenmanagements angegangen. Bad
Urach – aktiv e.V. ist der bisherige Ansprechpartner der Stadt im Bereich Einzelhandel. Diese Zusammenarbeit soll in einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Stadt und Einzelhandel ertüchtigt werden. Dazu
ist es zum Beispiel notwendig, die Mitgliederbasis des Vereins zu verbreitern und Immobilieneigentümer
und weitere Dienstleister zu integrieren. Gerade die Immobilieneigentümer haben ein Interesse an der
Werthaltigkeit ihrer Liegenschaften; sie sollten in die Umsetzung des Geschäftsstraßenmanagements
unbedingt einbezogen werden. Leerstände zu verhindern, den Branchenmix zu ergänzen, Synergien
zwischen Tourismus, Kultur und Einzelhandel zu ermöglichen, ist Aufgabe des Geschäftsstraßenmanagements. Dazu ist eine Professionalisierung unabdingbar.
Die Stadt sollte, um diese neue Qualität für den Einzelhandelsstandort zu erreichen, durch Initiierung,
Koordinierung und Kooperation in Vorleistung gehen, auch in Bereichen, für die sie originär nicht zuständig ist. Die Begründung dafür ist einfach: die Vertretung des Einzelhandels – Bad Urach – aktiv e.V. ist
bisher organisatorisch, und damit auch finanziell, nicht in der Lage, diese Aufgabe zu übernehmen.
Prioritäten
Priorität A/B, Etablierung in den nächsten drei Jahren
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Tourismus, Kultur und Stadtmarketing, Herr Clement.
Bad Urach – aktiv e.V.
Finanzen, Zeitrahmen
• Abklärung Förderung mit dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg
• Personalstelle Manager/in für Geschäftsstraßenmanagement muss geschaffen werden
58
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Neues Projekt. Planungskosten in Höhe von 20.000 Euro werden vorgezogen im Zeitraum 2014 bis
2020 angesetzt, weitere Kosten in Höhe von 60.000 Euro im Zeitraum 2021 bis 2025.
Nächste Schritte
• Erarbeitung einer Vereinbarung zum Geschäftsstraßenmanagement zwischen Stadt und Bad Urach –
aktiv e.V.
• Erschließung neuer Mitgliedergruppen für Bad Urach – aktiv e.V., vor allem aus dem Bereich der Immo­
bilieneigentümer, mit persönlicher Unterstützung durch den Bürgermeister
• Klärung der Prioritäten und der Finanzierung
• Installierung des Geschäftsstraßenmanagements
• Turnusmäßige Abstimmung zwischen Stadt und Bad Urach – aktiv e.V.
L3.2 Umsetzung Tourismuskonzept (Kur, Therme, Biosphärengebiet, Gastronomie)
Leitsatz/Ziel aus der Klausurtagung des Gemeinderats März 2012
Kur und Tourismus sind bereits heute imageprägend für die Stadt; beide Bereiche sind
als Arbeitsplatzschwerpunkte auszubauen. Bad Urach entwickelt sich zur „Musterstadt“
im Biosphärengebiet; diese Zielsetzung bestätigt die Perspektive, wie sie im Rahmen der
„Ideenwerkstatt“ erarbeitet wurde.
Ziele und Begründung
Der Bereich Kur hat sich erst in der jüngeren Geschichte der Stadt Bad Urach – seit den 1960er Jahren –
etabliert. Inzwischen hat sich der Kur- und Bäderbereich zu einem wesentlichen Imageträger entwickelt,
der auch zu einem relevanten Arbeitsplatzfaktor geworden ist. Allerdings hat sich auch in diesem Bereich
ein Strukturwandel vollzogen, der unmittelbare Konsequenzen für das Angebot hat. Gegenüber der
Vergangenheit kommt es darauf an, diesen Bereich zu ergänzen bzw. ihm eine neue Ausrichtung zu
geben. Kur und Therme sind lediglich ein – wenn auch wesentlicher – Bestandteil eines Konzeptes zur
Erschließung des Tourismus- und Gesundheitsmarktes. Eine solche Zielsetzung geht also deutlich über
den Kur- und Bäderbereich hinaus.
Diese neue Aufgabenstellung haben die Verantwortlichen in der Stadt erkannt; sie sind seit Jahren aktiv,
den Gesundheits- und Tourismusmarkt für Bad Urach zu entwickeln. Ansatzpunkte sind zum Beispiel
die Erschließung neuer Zielgruppen im Zusammenhang mit dem Biosphärengebiet. Bad Urach hat ideale
Voraussetzungen, die Bereiche Natur und Bad in Kombination mit der Nähe zur Outletcity Metzingen als
Basisressourcen zu vermarkten.
Aber auch dieses strategische Aufgabenfeld wird für die Stadtentwicklung nur dann erschlossen werden
können, wenn die Synergien zwischen Stadt und privaten Anbietern – Gastronomie, Hotellerie, Anbietern
von Ferienwohnungen, Einzelhandel etc. – noch deutlicher in das Bewusstsein der Akteure treten. Es
wird darauf ankommen, die bereits entwickelten konzeptionellen Ansätze durch die Kommune und die
privaten Anbieter umzusetzen. Die Stadt sollte, exemplarisch ist hier auf die Barrierefreiheit zu verweisen, mit gutem Beispiel vorangehen und positive Rahmenbedingungen schaffen. Allerdings ist auch in
diesem Bereich privatwirtschaftliches Engagement einzufordern.
www.badurach.de
59
Prioritäten
Priorität A, Umsetzung des Konzeptes in den nächsten zwei Jahren
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Tourismus, Kultur und Stadtmarketing, Herr Clement.
Finanzen, Zeitrahmen
Das Projekt ist bereits anfinanziert. Kosten in Höhe von 100.000 Euro werden im Zeitraum 2014
bis 2020 angesetzt.
Nächste Schritte
• Etablierung der Premiumwege „Grafensteige“ auf dem bundesdeutschen Wandermarkt durch ein
intensives und breites Marketing
• Aufbau des Haus des Tourismus mit dem Tourismusangebot „Kindererlebniswelt“ und innenstädtischer
Tourist-Information; Verankerung der „Kindererlebniswelt“ auf dem Tourismusmarkt
• Teilnahme am Pilotprojekt „Nachhaltigkeitscheck Baden-Württemberg“ des MLR zur Unterstützung auf
dem Weg zur nachhaltigen Biosphärenkommune
• Fortschreibung des von der Kurverwaltung erstellten Tourismuskonzepts
• Konzept zur Barrierefreiheit erstellen
• Konzept Maisental und Kurzentrum erstellen
6.4
Kultur, Soziales
L4.1 Integrationskonzept/soziale Teilhabe
Leitsatz/Ziel aus der Klausurtagung des Gemeinderats März 2012
„Unser Bad Urach – Hier bin ich Zuhause!“
Ziele und Begründung
In der Stadt Bad Urach leben mehr Menschen mit Migrationshintergrund als im Landesdurchschnitt. Dies
ist dem Umstand geschuldet, dass Bad Urach eben auch eine Tradition im gewerblichen Bereich hat.
Die Einwohner mit Migrationshintergrund sind jedoch nicht über das gesamte Stadtgebiet gleichmäßig
verteilt, sondern wohnen vor allem in der Kernstadt. Dieser Prozess der räumlichen Segregation hat sich
über die Jahrzehnte hinweg entwickelt.
Durch die Bevölkerung wird das Verhältnis zwischen Deutschen und Menschen mit Migrationshintergrund eher skeptisch wahrgenommen: Über 40 Prozent der Befragten haben bei der repräsentativen
Bürgerumfrage im Rahmen des Stadtentwicklungsprozesses angegeben, dass sie das Zusammenleben
zwischen Deutschen und Menschen mit Migrationshintergrund kritisch sehen. Zu keiner anderen Frage
gab es so viele handschriftliche Kommentare. In einer solchen Situation sind konkrete Initiativen und
Projekte gefordert. Um die systematische Entwicklung der vorhandenen Integrationsansätze zu fördern
und auszubauen, sollte ein Gesamtkonzept zur Lösung dieser Problematik erarbeitet werden, in dem z. B.
die Vereine, das bürgerschaftliche Engagement und die Kulturschaffenden eine besondere Rolle spielen.
60
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Zielsetzung muss sein, den gegenseitigen Respekt zu stärken und Vorurteile abzubauen. Dies gelingt
am ehesten dadurch, dass die unmittelbare Begegnung gestärkt wird.
Prioritäten
Priorität A, Umsetzung in den nächsten zwei Jahren
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Ordnungsamt, Frau Ullrich, Frau Röck
Finanzen, Zeitrahmen
• Budget für Teilzeitstelle erhöhen
• Das Projekt ist geringinvestiv. Kosten in Höhe von 30.000 Euro werden im Zeitraum 2014 bis 2020
angesetzt.
Nächste Schritte
• Integrationskonzept als Teilhabekonzept erarbeiten
• Diskussionsforum zwischen Verwaltung und ausländischen Vereinen aufbauen
• Vereine zur Erstellung eigener Integrationskonzepte animieren
• Spracherwerb und Schulsozialarbeit weiter fördern
L4.2 Campus Bad Urach (Schulstandort stärken)
Leitsatz/Ziel aus der Klausurtagung des Gemeinderats März 2012
Der Schulstandort Bad Urach soll gesichert und ausgebaut werden.
Die Jugend aktivieren und bestmöglich fördern.
Ziele und Begründung
Die Stadt Bad Urach ist bereits heute ein wichtiger Schulstandort mit differenziertem Bildungsangebot.
Von der Grundschule in Wittlingen, der Ganztagsschule, den Förderschulen bis zum Gymnasium und der
Kaufmännischen Schule bietet der Schulstandort ein breit gefächertes Angebot nicht nur für Kinder und
Jugendliche aus der eigenen Stadt, sondern auch für die Gemeinden im Umland. Der Gemeinderat hat
für den Schulstandort erhebliche Finanzmittel zur Stärkung des Bildungsangebotes bereitgestellt. Die
bildungspolitische Diskussion im Land zeigt, dass es in Zukunft immer mehr darauf ankommen wird, dass
die einzelnen Schulen – aber auch die Schulstandorte – ein eigenständiges Profil entwickeln. Durch dieses
Profil soll die Entscheidung der Eltern, welche Schule ihr Kind besucht, erleichtert werden.
Durch das Leitprojekt Campus Bad Urach soll der Schulstandort noch deutlicher im kommunalen und
regionalen Bewusstsein verankert werden.
Prioritäten
Priorität A, in den nächsten Jahren zu verwirklichen, laufende Aufgabe
www.badurach.de
61
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Ordnungsamt, Herr Adam, Frau Walter.
Finanzen, Zeitrahmen
Das Projekt ist geringinvestiv. Kosten in Höhe von 30.000 Euro werden im Zeitraum 2014 bis 2020
angesetzt.
Nächste Schritte
• Kommunikationskonzept, zusammen mit den Schulleitungen, zum Schulstandort erarbeiten
• Ganztagsbetreuung bedarfsorientiert auf- bzw. ausbauen
• Sanierung Bestandsgebäude fortsetzen
• Herausforderungen der Bildungspolitik aufnehmen
L4.3 Betreuungsangebot U6 stärken
Leitsätze/Ziele aus der Klausurtagung des Gemeinderats März 2012
Kinderbetreuung den Stellenwert einräumen, der ihr zusteht!
Kinderbetreuung muss sich am tatsächlichen Bedarf orientieren.
Ziele und Begründung
Die Stadt Bad Urach hat sich mit dem Ziel, die Einwohnerzahl zu stabilisieren, ein hohes Ziel gesetzt.
Soll dieses Ziel erreicht werden, müssen jährlich ca. 35 Mensch zuziehen und in der Stadt ihren Lebensmittelpunkt finden. Vor diesem Hintergrund gewinnen die Standortfaktoren Bildung und Betreuung ein
besonderes Gewicht. Die Zielgruppe, die einen Bauplatz erwerben möchte, ist überwiegend im Alter
der Familiengründungsphase. Für diese Zielgruppe ist das Betreuungsangebot in einer Kommune von
zentraler Bedeutung. Nur wenn ein ausreichendes, von den Öffnungszeiten her flexibles und qualifiziertes Angebot vorhanden ist, kann daraus eine Option zum Kauf einer Immobilie entstehen. Zumindest
ist dieser Bereich, neben dem Angebot an Arbeitsplätzen, ein weiterer wichtiger Standortfaktor, in der
Kernstadt wie in den Stadtteilen.
Die Politik auf Bundes- und Landesebene bemüht sich derzeit, dem bereits vorhandenen und sich weiter
verschärfenden Fachkräftemangel, durch die Erhöhung der Frauenerwerbsquote zu begegnen. Dieses ist
ein zusätzliches Argument, in das Angebot an Betreuungsplätzen zu investieren.
Prioritäten
Priorität A/B, in den nächsten Jahren zu verwirklichen
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Ordnungsamt, Herr Adam, Frau Ullrich.
Finanzen, Zeitrahmen
Das Projekt ist bereits anfinanziert. Kosten in Höhe von 300.000 Euro werden im Zeitraum 2014 bis
2020 angesetzt.
62
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Nächste Schritte
• „Betreuungsbrüche“ durch fehlende Ganztagsbetreuung durch organisatorische und bauliche
Investitionen beseitigen
6.5Mobilität
L5.1 Optimierung ÖPNV, alternative Mobilität
Ziele und Begründung
Trotz erheblicher Anstrengungen und Investitionen der letzten Jahre wird das Nahverkehrsangebot in der
Kernstadt und in den Stadtteilen nach wie vor nicht als ausreichend empfunden. Nachbesserungsbedarf
besteht bei Taktfolge, Betriebszeiten und Linienführungen, zusätzliche Angebote sind zu prüfen.
Neben Erleichterungen für Bestandskunden könnten durch entsprechende Verbesserungen auch neue
Kunden gewonnen werden. Die im Zuge der Umsetzung der Regionalstadtbahn Neckar-Alb geplante
Durchbindung der Ermstalbahn von der Reutlinger Innenstadt bis nach Bad Urach würde zudem ein
erhebliches touristisches Potential bieten und könnte zusätzliche Besucher für den Bad Uracher Einzelhandel, die Gastronomie und das Kurzentrum erschließen.
Konkret sind für eine Optimierung des ÖPNV-Angebots folgende Maßnahmen weiterzuverfolgen bzw.
zu prüfen:
• Streckenausbau und Verkürzung der Taktfolge (Halbstundentakt) auf der Ermstalbahn im Zuge der
Umsetzung des Konzepts Regionalstadtbahn Neckar-Alb. Prüfung verlängerter Betriebszeiten in den
Abendstunden.
• Prüfung von Vergünstigungen bzw. kostenlosen Nutzungsmöglichkeiten für bestimmte Nutzergruppen
zwischen Kurzentrum und Innenstadt (Ermstalbahn zwischen den Haltepunkten Wasserfall und Bahnhof, Linie 108).
• Bessere Taktung des Stadtbusses (Linie 108), evtl. kleinere Fahrzeuge mit höherer Frequenz, bei Veranstaltungen (Kurzentrum) längere Betriebszeiten oder Sonderfahrten, Optimierung der Linienführung.
• Bessere Anbindung des Gebwerbeschwerpunktes in Hengen.
Nachdem das erste Auto von teilAuto – CarSharing Tübingen zur Verfügung steht, sollte das Angebot
weiter ausgebaut werden. Die Umsetzung neuer Mobilitätsformen und -konzepte sollte offensiv ange­
gangen werden, wobei oberstes Ziel die Reduzierung des Individualverkehrs sein muss.
Prioritäten
Stadtbahn, Car-Sharing: Priorität A, weitere Verbesserungen: C, Umsetzung Regionalstadtbahn bis 2020,
weiteres nach Projektfortschritt.
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Bürgermeisteramt, BM Rebmann; Ordnungsamt, Herr Adam (Projektleitung);
Tourismus, Kultur und Stadtmarketing, Herr Clement.
www.badurach.de
63
Finanzen, Zeitrahmen
Neues Projekt. Kosten in Höhe von 290.000 Euro werden im Zeitraum 2014 bis 2020 angesetzt.
Nächste Schritte
• Verwaltungsinterne Arbeitsgruppe Verkehr
• Gespräche mit Landkreis, Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau und Regionalverband
L5.2 Verkehrs- und Parkierungskonzept Kernstadt
Leitsatz/Ziel aus der Klausurtagung des Gemeinderats März 2012
Verkehrsoptimierung als kontinuierlicher, sich den veränderten Parametern
anpassender Prozess.
Ziele und Begründung
Die Situation des Individualverkehrs in der Bad Uracher Innenstadt bietet erheblichen Optimierungsbedarf. Auf den Zubringerstrecken zur Innenstadt kommt es regelmäßig zu Verkehrsstockungen, die Parkierungssituation in der Innenstadt ist teilweise unbefriedigend, es entstehen erhebliche Parksuchverkehre.
Im Zuge der Umsetzung der neuen Einzelhandelsschwerpunkte Elsach-Center und Seilerweg wird sich
die Situation grundlegend ändern und eine Neubewertung notwendig machen. Die damit verbundene
Umgestaltung der Pfählerstraße bedeutet ebenfalls einen Eingriff in den innerstädtischen Verkehr wie
auch das Parkierungsangebot.
Eine Optimierung des innerstädtischen Individualverkehrs stellt sich somit als Daueraufgabe dar.
Als konkrete Maßnahmen mit kurzfristigem Zeithorizont stehen an:
• Optimierung der Knotenpunkte der Innenstadtumfahrung (Bundesstraßen B 28 und B 465), insbesondere Kreuzung Seilerweg, Kreuzungspunkte Ulmer Straße.
•Verbesserung der Beschilderung (Parkleitsystem) mit dem Ziel, den Parksuchverkehr zu reduzieren.
• Überprüfung und Fortschreibung des Verkehrskonzepts für die Innenstadt nach Inbetriebnahme der
beiden neuen Einzelhandelsschwerpunkte und Umbau der Pfählerstraße.
Prioritäten
Priorität A, Umsetzung innerhalb der nächsten Jahre
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Ordnungsamt, Herr Adam (Projektleitung); Fachbereich 2 – Bau und Technik,
Frau Gulde.
Bundes-, Landes- und Kreisstraßen: Landkreis Reutlingen, Kreisstraßenbauamt.
Finanzen, Zeitrahmen
Neues Projekt. Kosten in Höhe von 190.000 Euro werden im Zeitraum 2014 bis 2020 angesetzt.
64
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Nächste Schritte
• Kurzfristige Umsetzung der Maßnahmen gemäß Maßnahmenliste
• Verwaltungsinterne Arbeitsgruppe Verkehr
• Beauftragung Verkehrsplanungsbüro mit der Verkehrs- u. Parkierungsuntersuchung 6.6
Städtebau und Stadtgestaltung
L6.1 Attraktivierung Innenstadt/Marktplatz
Ziele und Begründung
Trotz erheblicher Anstrengungen in der Stadtsanierung durch die öffentliche Hand, wie auch private
Gebäudeeigentümer, verbleiben noch erhebliche gestalterische und funktionale Mängel im Bereich des
Marktplatzes und der anschließenden Straßenzüge.
Die Gestaltung des Marktplatzes sollte überprüft werden. Dieser wird oft als unbelebt und zu wenig begrünt empfunden. Von den einen wird die Parkierung als störend wahrgenommen. Andere, insbesondere
der Einzelhandel, wünschen eine Optimierung des Parkierungsangebots. Die Umsetzung des ursprünglich geplanten, dann aus finanziellen Gründen zurückgestellten Brunnens wäre wünschenswert, mit
Rücksicht auf Veranstaltungen könnte dieser als bodengleiches Wasserspiel mit Fontänen umgesetzt
werden. Zusätzliche könnte mobiles Grün vorgesehen und der Platz optisch neu gefasst werden.
Auf dem Marktplatz und im unmittelbaren Umfeld sind weitere Maßnahmen zur Attraktivierung des
öffentlichen Raums, z. B. zusätzliche Angebote der Außengastronomie, zu prüfen. Die Leerstandsproblematik bei den Ladenlokalen muss durch ein Leerstandsmanagement angegangen werden, nichtkommerzielle/kreative Zwischennutzungen als „Platzhalter“ sind zu fördern. Mit Rücksicht z. B. auf den
demografischen Wandel und die Funktion Bad Urachs als Kurstadt ist die Barrierefreiheit im öffentlichen
Raum, wo möglich auch die Zugänglichkeit der Ladenlokale zu verbessern.
Teilweise sind Straßen- und Platzflächen neuzugestalten. Attraktive fußläufige Verbindungen zum
Elsach-Center als Kundenmagnet werden als essentiell für den Erhalt und die Entwicklung des innerstädtischen Einzelhandels angesehen, hierfür ist eine Konzeption zu entwickeln.
Prioritäten
Priorität C, Umsetzung bis 2030
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Fachbereich 2 – Bau und Technik, Frau Gulde (Projektleitung); Ordnungsamt,
Herr Adam; für den Aufgabenbereich Innenstadtmarketing: Tourismus, Kultur und Stadtmarketing, Herr
Clement.
Bad Urach – aktiv e.V.
Finanzen, Zeitrahmen
Neues Projekt. Kosten in Höhe von 460.000 Euro werden im Zeitraum 2026 bis 2030 angesetzt.
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65
Nächste Schritte
• Prüfung der baulichen/investiven Maßnahmen durch Bauverwaltung/Stadtplanung
• Umsetzung der nichtinvestiven Maßnahmen durch das Ordnungsamt
• Installation Geschäftsstraßenmanagement
L6.2 Attraktivierung Stadteingänge
Ziele und Begründung
Die Stadteingänge als „Aushängeschild“ der Stadt bieten in Bad Urach ein wenig attraktives Bild.
Die Stadteingänge sollen gestalterisch aufgewertet werden; soweit dies eigentumsrechtlich, verkehrstechnisch und räumlich machbar ist, durch bauliche bzw. künstlerische Maßnahmen. Zusätzlich muss
das derzeitige Bild uneinheitlicher, teilweise beschädigter und wenig attraktiver Beschilderung durch ein
einheitliches Beschilderungs- und Hinweiskonzept abgelöst werden. Nicht mehr funktionale oder nicht
benötigte Anlagen sind abzubauen.
Ein besonderes Augenmerk sollte dabei dem Stadteingang von Metzingen am Kurzentrum zukommen, da
die meisten Besucher über diese Verbindung anfahren und dieser Stadteingang gleichzeitig den Eingang
zum Kurzentrum markiert. Weitere wichtige Punkte sind die „Hochhauskreuzung“ (Stuttgarter/Burg­
straße) sowie der Knoten am Seilerweg (B 28/B 465).
Für das Projekt soll zunächst ein Rahmenkonzept erstellt werden, das als Basis für alle Maßnahmen
dient. Das neue Corporate Design der Stadt Bad Urach ist durchgängig zu verwenden. Eine Abstimmung
mit dem Beschilderungskonzept für die Gesamtstadt ist zwingend erforderlich.
Prioritäten
Priorität B/C, mittelfristig, Planung kurzfristig
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Fachbereich 2 – Bau und Technik, Frau Gulde (Projektleitung); Tourismus,
Kultur und Stadtmarketing, Herr Clement; Ordnungsamt, Herr Adam.
Finanzen, Zeitrahmen
Das Projekt ist geringinvestiv. Planungskosten in Höhe von 15.000 Euro werden vorgezogen im Zeitraum
2014 bis 2020 angesetzt, weitere Kosten in Höhe von 60.000 Euro im Zeitraum 2021 bis 2025.
Nächste Schritte
• Erstellung eines Beschilderungs- und Hinweiskonzepts
• Bauliche, künstlerische Maßnahmen prüfen
L6.3 Entwicklung der Stadtteile
Ziele und Begründung
Bad Urach ist mehr als die Kernstadt, rund ein Viertel der Einwohner leben in einem der Stadtteile Hengen, Seeburg, Sirchingen und Wittlingen, die mit ihren gewachsenen Ortskernen und der landschaftlich
66
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
reizvollen Lage attraktive Wohnmöglichkeiten bieten; teilweise auch im gewerblichen Bereich eine
relevante Größe innerhalb der Gesamtstadt bilden.
Für die Entwicklung der Gesamtstadt Bad Urach kommt der Stärkung der Stadtteile ein ebenso hoher
Stellenwert zu, wie den für die Kernstadt formulierten Aufgaben. Die Stadtteile sollen im Hinblick auf
städtebauliche Qualität, Flächenangebot und Infrastruktur ihren jeweiligen Bedarfen entsprechend entwickelt werden. Auch wenn sich in den nächsten Jahren auf Grund der verhältnismäßig guten Infrastrukturausstattung keine großen Einzelinvestitionen in den Stadtteilen abzeichnen, so stellt die Stärkung
und Entwicklung der Stadtteile doch eine Daueraufgabe dar, die vor allem durch dezidierte, punktuelle
Maßnahmen kontinuierlich verfolgt und umgesetzt werden muss.
Als größere, zu prüfende Einzelvorhaben seien beispielhaft genannt:
• Altengerechtes Wohnen in den Stadtteilen sichern bzw. ermöglichen, Grundversorgung gewährleisten,
• Vorkonzeption für eine Teilnahme am ELR (Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum) von Wittlingen
und Sirchingen (nach Abschluss ELR in Hengen),
• Konzeption und Umsetzung Dorfgemeinschaftshaus in Seeburg,
• Klärung Standortfrage und Vorbereitung Gewerbeflächenausweisung in Sirchingen,
• Bedarfsgerechte Gewerbeflächenausweisung in Wittlingen,
• Stärkung Gewerbestandort Hengen (vgl. L2.1 und L5.1).
Prioritäten
Priorität A/B, laufende Aufgabe
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Fachbereich 2 – Bau und Technik, Frau Gulde
Finanzen, Zeitrahmen
Neues Projekt. Kosten in Höhe von 360.000 Euro werden im Zeitraum 2021 bis 2025 angesetzt.
Nächste Schritte
• Vorüberlegungen zu weiteren Fördermöglichkeiten für die Stadtteilentwicklung (z. B. ELR)
• Bedarfsgerechte Ausweisung weiterer Flächen für Wohnen bzw. Gewerbe
L6.4 Aufwertung „Grün in der Stadt“
Ziele und Begründung
Die naturräumliche Einfassung Bad Urachs am Albtrauf stellt eine erhebliche Lagegunst dar. Zahlreiche
Freizeitangebote wie das Höhenfreibad, verschiedenste Angebote im Biosphärengebiet, der Uracher
Wasserfall usw. bieten Anziehungspunkte für Einheimische wie Touristen.
Innerhalb des Siedlungskörpers werden diese Qualitäten jedoch kaum wahrgenommen. Die innerstädtischen Grün- und Freiflächen sollen aufgewertet und so die attraktive Umgebung in der Stadt erlebbar
gemacht werden. Innerstädtische Grünflächen sind soweit möglich als zusammenhängende grüne
Räume zu gestalten, die dort angebotenen Fuß- und Radwege sind an das weitere Netz anzubinden und
fortzusetzen.
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67
Eine Beschilderung aller Fuß- und Radwegeverbindungen (innerhalb wie außerhalb der Stadt) an wichtigen Punkten auch innerhalb der Siedlungsfläche ist zu prüfen (z. B. Wasserfall, Höhenfreibad usw. bereits
ab der Innenstadt ausschildern).
Konkret zu prüfen sind:
• Städtebauliche Gestaltung der Plätze und der Wasserläufe
• Freizeitnutzungen, Wegeverbindungen entlang der Elsach.
• Neugestaltung und Aufwertung grünes Herz.
• Einheitliche Stadtmöblierung in allen Freiflächen, vor allem auch in den Freiflächen des Kurzentrums
(vgl. L6.6).
• Einheitliches Beschilderungskonzept für Fuß- und Radwege innerhalb wie außerhalb der Stadt
erarbeiten und umsetzen.
Prioritäten
Priorität C, Umsetzung bis 2025
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Fachbereich 2 – Bau und Technik, Frau Gulde; Tourismus, Kultur und Stadtmarketing, Herr Clement.
Finanzen, Zeitrahmen
Das Projekt ist geringinvestiv. Kosten in Höhe von 15.000 Euro werden im Zeitraum 2014 bis 2020
angesetzt.
Nächste Schritte
• Grün- und Freiflächenkonzept erarbeiten
• Fachplanungen zu den genannten Maßnahmen erstellen
L6.5 Verbindung Innenstadt – Kurzentrum
Leitsatz/Ziel aus der Klausurtagung des Gemeinderats März 2012
Langfristige strukturelle Verbesserung, Nähe von Wohnen und Arbeiten.
Ziele und Begründung
Die Stuttgarter Straße als Verbindungsstraße zwischen Kurzentrum und Innenstadt stellt die wichtigste
innerstädtische Verbindung in Bad Urach dar – sowohl für Bewohner wie für Touristen. Mit der Wohnflächenentwicklung an der Gemarkungsgrenze zu Dettingen (vgl. L1.2) würde die Bedeutung dieser
innerstädtischen Verbindung weiter steigen.
Derzeit ist die Stuttgarter Straße durch eine Reihe von städtebaulichen Mängeln geprägt, das Stadtbild
erinnert an eine typische Gewerbestraße mit eher geringer stadtgestalterischer Qualität. Flankiert
wird die Stuttgarter Straße von einer Vielzahl unterschiedlicher Nutzungen. Es dominieren Autohäuser,
Tankstellen und großflächiges Gewerbe, dazwischen finden sich aber auch Wohnhäuser, untergenutzte
oder freie Flächen.
68
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Die Nutzungsstruktur der Stuttgarter Straße ist durch eine starke Durchmischung geprägt. Um langfristig (bis 2030) ein stimmiges Bild erzielen zu können, ist eine städtebauliche Konzeption erforderlich,
die als Richtschnur für anstehende Entscheidungen bei Nachnutzung einzelner Flächen oder in der
Fortschreibung der Bauleitplanung dienen kann. Vorgesehen ist, die vorhandene Nutzungsmischung
langfristig zu zonieren und neu zu gliedern.
Die südlich der Stuttgarter Straße gelegenen Flächen sollten für eine rein gewerbliche Nutzung vorgesehen werden, nördlich eignet sich der Abschnitt Max-Eyth-Straße bis Ermstalklinik für nichtstörendes
Gewerbe, bzw. langfristig für eine Mischung Wohnen/Arbeiten, z. B. in Form von Handwerkerhöfen oder
kleinen Gewerbeeinheiten in Kombination mit Wohnnutzungen. Der nördliche Abschnitt Ermstalklinik bis
Innenstadt sollte, soweit bereits planungsrechtlich verankert, langfristig für Wohnnutzungen zur Verfügung stehen. Die weiteren, im Flächennutzungsplan als Misch- oder Gewerbliche Bauflächen vorgesehenen Bereiche könnten für Dienstleistungen oder nichtstörendes Gewerbe genutzt werden.
Der Straßenraum sollte dadurch aufgewertet werden, dass fehlende Raumkanten durch Ergänzungsbebauung geschlossen werden und für Neubebauung angrenzende Nutzungen mit ähnlichen Baumassen
realisiert werden. Eine Neugestaltung der Straßenfläche des Abschnitts von der Ermstalklinik stadtauswärts sollte geprüft werden, eine Durchgrünung als Allee würde z. B. trotz Mängeln der angrenzenden
Bebauung kurzfristig eine Aufwertung ermöglichen.
Tempo 30 ist für diesen Abschnitt in Ergänzung zum innenstadtnahen Teil der Stuttgarter Straße nach
Fertigstellung des Elsach-Centers zu prüfen (vgl. L5.2). Attraktivierung der Fuß- und Radwegeverbindung zwischen Kurzentrum und Innenstadt, Anbindung an das weitere Radwegenetz (z. B. grüner Weg),
Verbesserung der Beschilderung.
Neben der direkten Fahrverbindung Stuttgarter Straße sollen alternative Wege für den Fußgänger- und
Radverkehr geprüft und durchgängig nutzbar gemacht werden, wobei der Schwerpunkt auf der Attraktivierung und Optimierung bestehender Wegeverbindungen liegt.
Prioritäten
Priorität A, mittel- bis langfristig, Fertigstellung bis 2030
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Fachbereich 2 – Bau und Technik, Frau Gulde; Ordnungsamt, Herr Adam.
Finanzen, Zeitrahmen
Neues Projekt. Planungskosten in Höhe von 30.000 Euro werden vorgezogen im Zeitraum 2014 bis
2020 angesetzt, weitere Kosten in Höhe von 390.000 Euro im Zeitraum 2021 bis 2025.
Nächste Schritte
• Fuß-/Radweg Hochhaus – Kurzentrum aufwerten und durchgängig nutzbar machen
• Neuplanung und -konzeption des stadtauswärtigen Abschnitts
• Städtebauliche Konzeption für die Randbereiche erarbeiten und in Bebauungsplänen verankern
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L6.6 Städtebauliche und funktionale Neukonzeption Kurzentrum
Ziele und Begründung
Das auf die Thermalwasserbohrungen der 1970er-Jahre zurückgehende, inzwischen über 30 Jahre alte
Kurzentrum ist städtebaulich wie funktional in die Jahre gekommen.
Ein Teil der Angebote entspricht nicht mehr heutigen Ansprüchen, jüngere Zielgruppen werden nicht
ausreichend berücksichtigt. Freiflächen lassen eine durchgängige Gestaltung vermissen, allgemein wirkt
der Gebäudebestand renovierungsbedürftig, mit dem Aquadrom steht ein wichtiges Gebäude leer.
Die gesamte Angebotspalette des Kurzentrums ist unter Berücksichtigung neuer Zielgruppen konzep­
tionell zu überarbeiten. Neue Einrichtungen sind unter Einbeziehung der Konzeption und Investitionsstrategie der Bestandsbetriebe zu prüfen (z. B. Wellness-Hotel) und aktiv zu verfolgen (Investorensuche).
Für nicht mehr zeitgemäße bzw. leerstehende Nutzungen sind neue Konzepte zu entwickeln. Soweit
neue Nutzungen nicht in den vorhandenen Flächen bzw. im vorhandenen Gebäudebestand umgesetzt
werden können, stehen ausreichende Reserveflächen innerhalb des Kurzentrums, wie in den angrenzenden, im Flächennutzungsplan bereits hierfür reservierten Flächen zur Verfügung.
Für Gebäude wie Freiflächen muss ein städtebauliches Gestaltungskonzept erstellt werden, das für alle
anstehenden Maßnahmen klare Vorgaben macht, einheitliche Materialien und Farbgebung für die Gebäude definiert, für die Freiflächen eine durchgängige Möblierung und Beschilderung festlegt usw. Auch
wenn aus wirtschaftlichen wie eigentumsrechtlichen Gründen kurzfristig keine vollständige Neugestaltung umgesetzt werden kann, so muss für alle Maßnahmen der nächsten Jahre ein klarer gestalterischer
Rahmen vorgegeben werden, um langfristig ein ansprechendes, einheitliches Bild zu erzielen.
Bei alle anstehenden Maßnahmen muss ein besonderes Augenmerk auf der Barrierefreiheit liegen, diese
ist für die öffentlichen Freiflächen kurzfristig zu prüfen und zu verbessern.
Prioritäten
Priorität A, Umsetzung bis 2030
Verantwortlichkeit, Projektleitung
Stadtverwaltung Bad Urach, Tourismus, Kultur und Stadtmarketing, Herr Clement (Projektleitung);
Fachbereich 2 – Bau und Technik, Frau Gulde
Finanzen, Zeitrahmen
Neues Projekt. Kosten in Höhe von 440.000 Euro werden im Zeitraum 2026 bis 2030 angesetzt.
Nächste Schritte
• Funktionale Neukonzeption
• Gestaltungskonzept
• Investorensuche für Leerstände und evtl. neue Objekte
70
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
7
Finanzen und Investitionen
Die Haushaltslage wurde als Überblick bereits in Kapitel 3.2 behandelt, nachfolgend wird die Situation
detailliert analysiert und darauf aufbauend eine Umsetzungsstrategie für die Leitkonzepte/-projekte
formuliert.
7.1Finanzplanung
Nach der Finanzplanung der Stadt Bad Urach entwickelt sich die Haushaltslage wie folgt.
Tabelle 3: Mittelfristige Finanzplanung der Stadt Bad Urach
Haushaltsjahr
2014
2015
2016
Zuführungsrate
580.000 Euro 1.041.000 Euro 1.596.000 Euro
Tilgung
580.000 Euro
620.000 Euro
650.000 Euro
0 Euro
421.000 Euro
946.000 Euro
Kreditaufnahmen
2.382.000 Euro 2.679.000 Euro
729.000 Euro
Gewerbesteuereinnahmen
6.300.000 Euro 6.000.000 Euro 6.000.000 Euro
Netto-Investitionsrate
Quelle: Stadtverwaltung Bad Urach
Im Zeitraum von 2014 bis 2016 beträgt die Summe der Kreditaufnahmen 5.790.000 Euro. Abzüglich
der Tilgungen in Höhe von 1.850.000 Euro ergibt sich für den Finanzplanungszeit-raum eine Neuverschuldung von 3.940.000 Euro. Kreditaufnahmen in dieser Höhe sind in den künftigen Jahren nur unter
der Voraussetzung einer positiven Einnahmenentwicklung möglich – die allgemeine Rücklage wird im
aktuellen Haushaltsjahr stark belastet. Veranschlagt ist eine Entnahme in Höhe von 2.250.000 Euro,
damit ergibt sich eine allgemeine Rücklage zum 31.01.2013 in Höhe von 1.044.285 Euro. Der Mindestbetrag für die allgemeine Rücklage beträgt 563.000 Euro.
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71
Abbildung 12: Entwicklung der allgemeinen Rücklage
4.000.000 €
3.500.000 €
3.000.000 €
2.500.000 €
2.000.000 €
1.500.000 €
1.044.285 €
1.000.000 €
500.000 €
0€
2009
2010
2011
2012
2013
Quelle: Stadtverwaltung Bad Urach
7.2Schuldenentwicklung
Die Schuldenentwicklung der Stadt Bad Urach war in den vergangenen Jahren zyklisch ansteigend. Die
Konsolidierung des Haushaltes zeigte bis zum Jahr 2012 Wirkung.
Abbildung 13: Schuldenentwicklung
16.000.000 €
14.000.000 €
12.000.000 €
16.056.122 €
12.116.122 €
18.000.000 €
10.000.000 €
8.000.000 €
6.000.000 €
4.000.000 €
2.000.000 €
0€
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Quelle: Stadtverwaltung Bad Urach
5.000.000 €
72
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Die außergewöhnlich hohen Investitionen im Jahr 2013 wirken sich trotz einer hohen Entnahme aus der
allgemeinen Rücklage signifikant auf den Schuldenstand aus.
Vor allem das Kinderhaus „Am Seele“ belastet den Haushalt 2013 mit einem Investitionsvolumen von
2.042.000 Euro. Weitere außergewöhnliche Investitionen sind die Komplementärmittel für die Sanierungsmaßnahmen Nördliche Innenstadt I und II im Landessanierungsprogramm mit einer Investition von
insgesamt 506.000 Euro (haushaltsbelastend) sowie der Umbau der alten Post zum Haus des Tourismus
mit 1.237.000 Euro.
7.3Empfehlung
Die Konsolidierungsmaßnahmen zeigten bis zum Jahr 2012 Wirkung. Diese Maßnahmen sollten in
Zukunft fortgeführt werden. Die Investitionen im Jahr 2013 belasten die Haushaltssituation in erster
Linie durch die Erhöhung des Schuldenstandes und die hohe Entnahme aus der allgemeinen Rücklage.
Zudem steht ein aus finanzieller Sicht schwieriges Jahr 2014 bevor; die investiven Maßnahmen sollten im
Haushaltsjahr 2014 so gering wie möglich gehalten werden.
Grundsätzlich ist es für die Stadt Bad Urach erstrebenswert und bei steigenden Kosten unerlässlich, die
Einnahmensituation zu verbessern. Der aktuelle Schuldenstand ließe Kreditneuaufnahmen nur noch in
sehr begrenzter Höhe zu. Die Tilgung muss in den kommenden Jahren konsequent verfolgt werden.
Die Verteilung der Leitkonzepte/-projekte sollte auf den gesamten Zeitraum bis 2030 in der geplanten
Staffelung erfolgen. Die Investitionen sollten vor allem von der Einnahmensituation abhängig gemacht
werden. Je nach finanziellem Spielraum im jeweiligen Haushaltsjahr kann die Liste der anstehenden
Leitkonzepte/-projekte sortiert nach Prioritäten abgearbeitet werden. Die finanzielle Belastung der Jahre
bis 2030 durch die Umsetzung der Leitkonzepte/-projekte wird in Kapitel 7.4 detailliert dargestellt.
7.4Investitionsprogramm
Das Investitionsprogramm zeigt die mögliche zeitliche Umsetzung der Leitkonzepte/-projekte bis zum
Jahr 2030. In einem ersten Schritt werden die jeweiligen Netto-Investitionsraten der Jahre 2003 bis
2016 vergleichend dargestellt.
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73
Abbildung 14: Netto-Investitionsrate mit linearer Trenddarstellung
5.000.000 €
1.156.000 €
3.000.000 €
2.000.000 €
946.000 €
4.000.000 €
1.000.000 €
0€
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
-1.000.000 €
-2.000.000 €
-3.000.000 €
Quelle: Stadtverwaltung Bad Urach
Für den Zeitraum 2003 bis 2016 ergibt sich eine durchschnittliche Netto-Investitionsrate von ca.
860.000 Euro. Mit dieser Betrachtung soll ein erreichbarer Wert für die nächsten Jahre definiert werden.
Unter Berücksichtigung der starken Schwankungen der letzten Jahre, kann, bei realistischer Rechnung,
von einer künftigen jährlichen Netto-Investitionsrate in Höhe von 500.000 Euro ausgegangen werden.
Mit dieser Vorgabe könnten alle Leitprojekte, bei vernünftiger Verteilung auf die Jahre, bis zum Jahr 2030
realisiert werden.
Die definierten Leitkonzepte/-projekte gliedern sich in drei Kategorien: Gering investiv, anfinanziert und
neu. Zudem werden die Leitkonzepte/-projekte in drei Realisierungszeiträume bis in das Jahr 2030 verteilt: 2014 bis 2020, 2021 bis 2025 und 2026 bis 2030. Diese Zuordnungen sind in der nachfolgenden
Übersicht dargestellt.
74
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Tabelle 4: Übersicht der Leitkonzepte/-projekte mit Kosten und Zeitrahmen
Leitkonzept/-projekt
Priorität
Kategorie
2014 - 2020
2021 - 2025
L1.1 Innenentwicklung Kernstadt und Stadtteile
A
anfinanziert
58.000 €
L1.2 Wohnungsbauschwerpunkt Kolzental
C
gering investiv
10.000 €
L1.3 Aufwertung Gebiet westliche Innenstadt
C
neu
L2.1 Gewerbegebiet Hengen
A/B
neu
L3.1 Geschäftsstraßenmanagement
A/B
neu
L3.2 Umsetzung Tourismuskonzept
A
anfinanziert
L4.1 Integrationskonzept/soziale Teilhabe
A
gering investiv
L4.2 Campus Bad Urach (Schulstandort stärken)
A
gering investiv
L4.3 Betreuungsangebot U6 stärken
A/B
anfinanziert
300.000 €
L5.1 Optimierung ÖPNV, alternative Mobilität
A bzw. C
neu
290.000 €
L5.2 Verkehrs- und Parkierungskonzept Kernstadt
A
neu
190.000 €
L6.1 Attraktivierung Innenstadt/Marktplatz
C
neu
L6.2 Attraktivierung Stadteingänge
B/C
gering investiv
L6.3 Entwicklung der Stadtteile
A/B
neu
L6.4 Aufwertung "Grün in der Stadt"
C
gering investiv
15.000 €
L6.5 Verbindung Innenstadt - Kurzentrum
A
neu
30.000 €
390.000 €
L6.6 Städtebauliche und funktionale Neukonzeption Kurzentrum
A
neu
1.148.000 €
1.080.000 €
2026 - 2030
210.000 €
60.000 €
20.000 €
60.000 €
100.000 €
30.000 €
30.000 €
460.000 €
15.000 €
60.000 €
360.000 €
440.000 €
Summe
900.000 €
Die Summe aller Leitkonzepte/-projekte ergibt einen Bedarf von 3.128.000 Euro. Unter Berücksichtigung
der in Kapitel 7.3 genannten Empfehlungen, soll diese finanzielle Belastung möglichst gleichmäßig auf
die einzelnen Jahre verteilt werden. Die Obergrenze eines Jahres bildet die zu erwartende Netto-Investi­
tionsrate von 500.000 Euro.
Daraus ergibt sich folgende Kostenverteilung (bei Komplettumsetzung aller Leitkonzepte/-projekte) bis
zum Jahr 2030.
Abbildung 15: Kostenverteilung bis zum Jahr 2030
500.000 €
450.000 €
400.000 €
350.000 €
300.000 €
250.000 €
225.000 €
200.000 €
250.000 €
200.000 €
150.000 €
150.000 €
100.000 €
50.000 €
0€
216.000 €
180.000 €
73.000 €
0€
20142015201620172018201920202021202220232024202520262027202820292030
www.badurach.de
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
75
8Handlungsprogramm
8
Handlungsprogramm
Dienachfolgend
nachfolgendals
alsÜbersicht
Übersichtund
undKarte
Karteaufgeführten
aufgeführtenLeitkonzepte
Leitkonzepteund
und-projekte
-projektesind
sindimimKapitel 6
Die
Kapitel 6 ausführlich
beschrieben.
ausführlich
beschrieben.
Wohnbauentwicklung
Leitkonzepte/-projekte, Arbeitsschritte
Zeitraum
Zuständigkeit
L1.1
2014-2020
Fachbereich 2 –
Bau und Technik
2014-2020
Fachbereich 2 –
Bau und Technik
2021-2025
Fachbereich 2 –
Bau und Technik
Leitkonzepte/-projekte, Arbeitsschritte
Zeitraum
Zuständigkeit
L2.1
2014-2020
Fachbereich 2 –
Bau und Technik
Hauptamt
Leitkonzepte/-projekte, Arbeitsschritte
Zeitraum
Zuständigkeit
L3.1
2014-2025
Tourismus, Kultur und
Stadtmarketing
Bad Urach – aktiv e.V.
L1.2
L1.3
Innenentwicklung Kernstadt und Stadtteile - Wohnungsbaupotentiale erschließen, Erstellung Baulückenkataster
 Projektstart (Aufgaben, Akteure)
 Baulückenbörse einrichten
 Überprüfung des Baurechts
 Ständige Arbeitsgruppe der Verwaltung
Wohnungsbauschwerpunkt Kolzental
Umwidmung der Sonderfläche für Kurnutzungen als
Wohnbauschwerpunkt mit über 20 ha
 Abstimmung mit Regionalverband
 Flächennutzungsplanverfahren
Aufwertung Gebiet westliche Innenstadt
 Bestandsaufnahe
 Entscheidung über weitere Vorgehensweise
 Beauftragung Planungsbüro bzw. Sanierungsträger
Gewerbeentwicklung
Gewerbegebiet Hengen
Schwerpunkt für die weitere gewerbliche Entwicklung
Bad Urachs am Hengener Dreieck.
 Baurechtliche Absicherung
 Erarbeitung einer Akquisitionsstrategie
 „Wirtschaftsförderung aus einer Hand“
Einzelhandel, Tourismus
Geschäftsstraßenmanagement
Bad Urach profiliert sich als Einzelhandelsstandort
 Vereinbarung zum Geschäftsstraßenmanagement
 Einbindung Bad Urach – aktiv e.V.
 Klärung der Prioritäten und der Finanzierung
 Installierung des Geschäftsstraßenmanagements
 Turnusmäßige Abstimmung zwischen Stadt und Bad
Urach – aktiv e.V.
85
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
76
L3.2
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
Umsetzung Tourismuskonzept
Entwicklung Kur, Therme, Biosphärengebiet und Gastronomie
 Etablierung der Wanderwege „Grafensteige“
 Aufbau des Haus des Tourismus,
„Kindererlebniswelt“
 Pilotprojekt „Nachhaltigkeitscheck BadenWürttemberg“
 Fortschreibung Tourismuskonzept
 Konzept Barrierefreiheit
 Konzept Maisental und Kurzentrum
2014-2020
Tourismus, Kultur und
Stadtmarketing
Leitkonzepte/-projekte, Arbeitsschritte
Zeitraum
Zuständigkeit
L4.1
2014-2020
Ordnungsamt
2014-2020
Ordnungsamt
2014-2020
Ordnungsamt
Leitkonzepte/-projekte, Arbeitsschritte
Zeitraum
Zuständigkeit
L5.1
2014-2020
Bürgermeisteramt
Tourismus, Kultur und
Stadtmarketing
Ordnungsamt
Ordnungsamt
Fachbereich 2 –
Bau und Technik
Kreisstraßenbauamt
Kultur, Soziales
L4.2
L4.3
Integrationskonzept/soziale Teilhabe
Systematische Entwicklung vorhandener
Integrationsansätze
 Integrationskonzept als Teilhabekonzept
 Diskussionsforum Verwaltung/
ausländische Vereinen
 Eigene Integrationskonzepte der Vereine
 Sprachkurse und Schulsozialarbeit fördern
Campus Bad Urach
Schulstandort Bad Urach sichern und ausbauen
 Kommunikationskonzept
 Ganztagsbetreuung bedarfsorientiert auf- bzw.
ausbauen
 Sanierung Bestandsgebäude
 Herausforderungen der Bildungspolitik aufnehmen
Betreuungsangebot U6 stärken
Bedarfsorientierte Kinderbetreuung mit hohem
Stellenwert
 „Betreuungsbrüche“ beseitigen
Mobilität
L5.2
Optimierung ÖPNV, alternative Mobilität
 Verwaltungsinterne Arbeitsgruppe Verkehr
 Gespräche mit Landkreis, Verkehrsverbund NeckarAlb-Donau und Regionalverband
Verkehrs- und Parkierungskonzept Kernstadt
Verkehrsoptimierung als kontinuierlicher, sich den veränderten Parametern anpassender Prozess
 Kurzfristige Maßnahmen zur Optimierung
 Verwaltungsinterne Arbeitsgruppe Verkehr
 Beauftragung Verkehrsplaner
2014-2020
86
www.badurach.de
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
77
Städtebau und Stadtgestaltung
Leitkonzepte/-projekte, Arbeitsschritte
Zeitraum
Zuständigkeit
L6.1
Attraktivierung Innenstadt/Marktplatz
Behebung gestalterischer und funktionaler Mängel des
Marktplatzes und der anschließenden Straßenzüge
 Prüfung der baulichen/investiven Maßnahmen
 Umsetzung der nichtinvestiven Maßnahmen
 Installation Geschäftsstraßenmanagement
Attraktivierung Stadteingänge
 Erstellung Beschilderungs- und Hinweiskonzept
 Bauliche, künstlerische Maßnahmen prüfen
2026-2030
Entwicklung der Stadtteile
 Vorüberlegungen zu weiteren Fördermöglichkeiten
für die Stadtteilentwicklung (z.B. ELR)
 Bedarfsgerechte Ausweisung weiterer Flächen für
Wohnen bzw. Gewerbe
Aufwertung „Grün in der Stadt“
 Grün- und Freiflächenkonzept
 Fachplanungen zu den genannten Maßnahmen
2021-2025
Fachbereich 2 –
Bau und Technik
Ordnungsamt
Tourismus, Kultur und
Stadtmarketing
Bad Urach – aktiv e.V.
Fachbereich 2 –
Bau und Technik
Tourismus, Kultur und
Stadtmarketing
Fachbereich 2 –
Bau und Technik
Verbindung Innenstadt – Kurzentrum
 Fuß-/Radweg Hochhaus – Kurzentrum aufwerten
und durchgängig nutzbar machen
 Neuplanung und -konzeption des stadtauswärtigen
Abschnitts der Stuttgarter Straße
 Städtebauliche Konzeption für die Randbereiche der
Stuttgarter Straße
Städtebauliche und funktionale Neukonzeption
Kurzentrum
 Funktionale Neukonzeption
 Gestaltungskonzept
 Investorensuche für Leerstände und
evtl. neue Objekte
2014-2030
L6.2
L6.3
L6.4
L6.5
L6.6
2021-2025
2014-2025
2026-2030
Fachbereich 2 –
Bau und Technik
Tourismus, Kultur und
Stadtmarketing
Fachbereich 2 –
Bau und Technik
Ordnungsamt
Tourismus, Kultur und
Stadtmarketing
Fachbereich 2 –
Bau und Technik
87
78
Bad Urach 2030 – Handlungskonzept
L 250
L1.2 Wohnungsbau Kolzental
B 28
L6.6 Neukonzeption Kurzentrum
L6.5 Verbindung Innenstadt- Kurzentrum
L6.2 Stadteingänge
Bad Urach
L3.1 Geschäftstraßenmanagement
L5.2 Verkehrs- und Parkierungskonzept
L6.2 Stadtein
L1.3 Westliche Innenstadt
L6.1 Innenstadt/Marktplatz
L6.4 "Grün in der Stadt"
L6.2 Stadteingänge
Sirchingen
L 249
www.badurach.de
79
L 211
Bad Urach
2030 Bad Urach
2030
L 211
Leitkonzepte
und Leitprojekte
Leitkonzepte
und Leitprojekte
L2.1 Gewerbegebiet Hengen
B 28
ngänge
L2.1 Gewerbegebiet Hengen
B 28
Hengen
K
ntwicklung
L1.1 Innenentwicklung Kernstadt und
Stadtteile - Wohnungsbaupotentiale
erschließen, Erstellung
L1.1 Innenentwicklung Kernstadt und
Baulückenkataster
Stadtteile - Wohnungsbaupotentiale
erschließen, Erstellung
L1.2 Wohnungsbau Kolzental
Baulückenkataster
L1.3 Aufwertung Gebiet westliche
L1.2 Wohnungsbau Kolzental
Innenstadt
L1.3 Aufwertung Gebiet westliche
L2.1 Gewerbegebiet
Hengen
Innenstadt
L3.1 Geschäftstraßenmanagement
L2.1 Gewerbegebiet Hengen
L3.2 Umsetzung Tourismuskonzept
L3.1 Geschäftstraßenmanagement
(Kur, Therme, Biosphärengebiet, Gastronomie)
07
67
Hengen
K
07
67
zungL1.1
Tourismuskonzept
Innenentwicklung
tionskonzept
/ soziale
Teilhabe
L3.2 Umsetzung
Tourismuskonzept
L3.2 Umsetzung Tourismuskonzept
L4.1 Integrationskonzept
(Kur, Therme, Biosphärengebiet, Gastronomie)
/ soziale Teilhabe
L4.1
Integrationskonzept
L4.2 Campus Bad
Urach
/
soziale
Teilhabe
(Schulstandort stärken)
s Bad
Urach
L4.1
Integrationskonzept / soziale Teilhabe
ungsangebot
U6 stärken
L4.2 Campus
Bad Urach
alternative
Mobilität
L4.3 Betreuungsangebot
U6 stärken
L4.2 Campus
Bad Urach
L4.3 Betreuungsangebot
U6 stärken
(Schulstandort stärken)
L5.1 ÖPNV, alternative Mobilität
70
6
L5.1 Optimierung
ÖPNV,
L4.3
Betreuungsangebot U6 stärken
alternative Mobilität
L5.1 Optimierung ÖPNV,
L5.2 Verkehrs- und Parkierungskonzept
alternative Mobilität
Kernstadt
L5.2 Verkehrs- und Parkierungskonzept
L6.1 Attracktivierung
Kernstadt
Innenstadt/Marktplatz
L6.1 Attracktivierung
L6.2 Attracktivierung Stadteingänge
Innenstadt/Marktplatz
L6.3 Entwicklung der Stadtteile
L6.2 Attracktivierung Stadteingänge
L6.4 Aufwertung "Grün in der Stadt"
L6.3 Entwicklung der Stadtteile
L6.5 Verbindung Innenstadt- Kurzentrum
L6.4 Aufwertung "Grün in der Stadt"
L6.6 Städtebauliche und funktionale
L6.5 Verbindung Innenstadt- Kurzentrum
Neukonzeption Kurzentrum
L6.6 Städtebauliche und funktionale
Neukonzeption Kurzentrum
70
6
K6
Wittlingen
K6
Wittlingen
ntwicklung der Stadtteile
L6.3 Entwicklung der Stadtteile
B 465
Seeburg
L 245
B 465
Seeburg
Stuttgart, August 2013
Köhler, Uhlmann
L 245
Stuttgart, August 2013
Köhler, Uhlmann
Reschl und Höschele
www.badurach.de
Stadt Bad Urach
Marktplatz 8-9
72574 Bad Urach

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