Deutschland – Österreich

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Deutschland – Österreich
aktuell
OFFIZIELLES PROGRAMM DES DEUTSCHEN FUSSBALL-BUNDES · 6/2011 · SCHUTZGEBÜHR 1 ,– ¤
MIT
POSTERN& GEWINL
SPIE
EM-Qualifikationsspiel
Deutschland –
Österreich
Gelsenkirchen · 2.9.2011
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TORFABRIK
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Liebe Zuschauer,
turbulente Tage liegen hinter mir. Die Vorab-Veröffentlichung
zu meinem Buch löste viele Schlagzeilen und heftige Kritik
aus. Deshalb möchte ich auch an dieser Stelle nochmals
betonen, was ich schon vor einer Woche gesagt habe. Mit
meinen Ausführungen wollte ich Rudi Völler, Jürgen Klinsmann und andere Personen selbstverständlich nicht persönlich treffen oder gar beleidigen. Vielmehr wollte ich,
wie aus der Lektüre meines Buches zweifelsfrei hervorgeht, ehrlich meine Meinung über die Arbeit unter unterschiedlichen Trainern und zu verschiedenen Zeiten schildern und einige Hintergründe dieser Entwicklung
beleuchten. Dies ist dann aus meiner Sicht in vielen Diskussionen verkürzt und überzogen rübergekommen. Das tut
mir leid. Für Missverständnisse, die auf diese Weise entstanden sind, habe ich mich deshalb bei allen Beteiligten
entschuldigt.
Wer mich kennt, weiß genau, dass ich diese Worte wirklich aus Überzeugung gesagt habe und nicht, weil die Kritik
doch recht massiv war. Und wer mich kennt, der weiß auch
genau, dass es in den kommenden Wochen mein einziges
Ziel sein wird, mich auf die bevorstehenden sportlichen
Aufgaben mit der Nationalmannschaft und den Bayern zu
konzentrieren, um mit beiden Teams erfolgreich zu sein.
Deshalb freue ich mich heute auch, dass wir im ersten
EM-Qualifikationsspiel der neuen Saison gegen Österreich
„auf Schalke“ zu Gast sein können. Unser Ziel ist klar:
Wir wollen heute unsere Teilnahme an der EURO 2012
vom 8. Juni bis 1. Juli in Polen und der Ukraine perfekt
machen – und dazu benötigen wir drei Punkte. Dann könnten die EM-Planungen definitiv beginnen.
Beim heutigen Wiedersehen mit den Österreichern gehen
meine Gedanken natürlich zurück auf die letzten Länderspiele gegen unseren Nachbarn – und da haben wir, seitdem ich bei der deutschen Nationalmannschaft dabei bin,
ja nur gute Erfahrungen gesammelt. Viermal stand ich im
Team, jeweils im Ernst-Happel-Stadion in Wien, immer kam
ich über 90 Minuten zum Einsatz und jedes Mal haben wir
gewonnen. Nun spiele ich erstmals vor heimischer Kulisse
gegen die Österreicher und hoffe, dass sich die positive
Serie fortsetzt.
In diesem Sinne wünsche ich allen Fans einen attraktiven
und unterhaltsamen Fußball-Abend.
Philipp Lahm
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Grußwort
Philipp Lahm
Gegen Österreich vorzeitige Qualifikation sichern
Noch ein deutscher Sieg für das EURO-Ticket
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Namen, Fakten, Zahlen
Die Aufgebote beider Mannschaften
Mesut Özils Rückkehr zu seinen Wurzeln
Der Traum der anderen
Auf Schalke eine Institution, im A-Team noch ein Neuling
Benedikt Höwedes – das etwas andere Heimspiel
Andreas Köpke über Deutschlands Torwart-Talente
„Keine andere Liga kann da mithalten“
Neu dabei im Kreis des Nationalteams: Ron-Robert Zieler
Lehrjahre in Manchester
51 Verbände kämpfen um die Qualifikation zur EURO 2012
Eine Frage, viele Fragezeichen
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Gegen Österreich in Qualifikations-Spielen ohne Niederlage
Simsalabim und ein reißender Wolf
Toni Polster stellt den deutschen Gegner vor
Stürmisches Nordlicht und ein bayerisches Talent
Ein Schalker zu Gast in seinem Wohnzimmer
Der Fuchs und die Schlange
Eine Extrawurst für den Terminator
Zehn Dinge über unseren Nachbarn Österreich
Sieben Österreicher und ihre Schalker Geschichten
Wiener Schnitzel mit dem letzten Meistertrainer
Interview mit Horst Heldt
„Andere Nationen haben riesigen Respekt vor uns“
Klaus „Tanne“ Fichtel kickt mit 66 noch regelmäßig
Fest verwurzelt und immer noch auf Trab
Klaus Fischer lebt seit 41 Jahren in Gelsenkirchen
Sein Revier war der Strafraum
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Namen und Nachrichten
Rekord: Brasilien-Spiel in 190 Länder übertragen
Die Länderspiel-Statistik
Aufstellungen und Torschützen
Österreichischer Pass, deutsches Fußballherz
Katja Wolf zeigt überall Flagge
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25-jähriges Bestehen der „Mexiko-Hilfe“
Ein Geschenk des Himmels
Frauenfußball im Ruhrgebiet ist vielseitig
Kurze Wege, große Erfolge
Julian Draxler ist mit 17 bereits Leistungsträger bei Schalke
In der Schule des Lebens
Christina Stürmer zwischen Fußball und Fieber
Mit jedem Tor ein neuer Takt
Die Commerzbank unterstützt die Nationalmannschaft
Gemeinsam mehr erreichen
Neu im Apple-Store: Die iPad-App hat bereits 50.000 Fans
Fünf Sterne für den DFB
Mit FUSSBALL.de die Amateurligen erleben
Packende Momente
Wie der Sport in Westfalen behinderte Menschen fördert
Einfach Fußball
Alle Länderspiele von 1908 bis heute
Drei WM-Titel als absolute Highlights
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Das Super-Gewinnspiel im DFB-aktuell
Die deutsche Nationalmannschaft live erleben
Die Länderspiel-Termine
Vorschau und Impressum
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Nationalmannschaft will gegen Österreich vorzeitige Qualifikation sichern
NOCH EIN SIEG FÜR DAS
Das große Ziel ist fast erreicht, die Europameisterschaft im kommenden Jahr in Polen und der Ukraine. Siebenmal
hat die deutsche Mannschaft in der laufenden Qualifikation bislang gespielt, siebenmal hat sie gewonnen. Alle
Zeichen stehen auf Erfolg. Bundestrainer Joachim Löw bleibt dennoch zurückhaltend. „Unsere Ausgangsposition
ist sehr gut“, sagt er, „aber wir sind noch nicht qualifiziert.“ Gejubelt werden kann immer noch, erst mal konzentrieren, Hausaufgaben machen. Am besten schon heute Abend gegen Österreich. Mit einem Sieg wäre die DFBAuswahl im Sommer 2012 sicher dabei beim Turnier der besten Mannschaften des Kontinents. DFB.de-Redakteur
Steffen Lüdeke über Personalien und Perspektiven.
D
er Kuss kam ohne Vorankündigung, dafür mit viel
Gefühl. Ganz spontan war Mario Gomez der
Gedanke gekommen, also machte er zwei Schritte
auf sein „Opfer“ zu, presste seine Lippen gegen
das Aluminium und zwang dem linken Pfosten einen zärtlichen Schmatzer auf. In Wien spielte Deutschland gegen
Österreich, Spiel sechs der EM-Qualifikation. Nach 44
Minuten traf der Stürmer ins Tor - und vor allem gegen
seine Vergangenheit. Am selben Ort hatte Gomez drei Jahre
zuvor im letzten Gruppenspiel der Europameisterschaft
2008 gegen Österreich aus zwei Metern das Tor nicht
getroffen. Es war eine Szene, die ihn lange begleitet hat.
Bis zum Abend des 3. Juni dieses Jahres, bis zum Hinspiel
der laufenden EM-Qualifikation gegen Österreich. Das Tor im
Ernst-Happel-Stadion war für ihn wie eine Befreiung.Ein
Stein sei ihm vom Herzen gefallen, sagte Gomez damals. Nach
seinem Treffer und dem Kuss legte Gomez in der 90. Minute
ein zweites Tor nach, Deutschland gewann mit 2:1.
Und heute? Spielt das DFB-Team wieder gegen Österreich
- und wieder besteht Hoffnung auf einen ereignisreichen
Fußballabend. Gomez wird zwar nicht wieder treffen, wegen
Adduktoren-Problemen musste der Stürmer von Bayern
München für die Spiele gegen Österreich und Polen absagen, doch möglicherweise sticht diesmal ein anderer Akteur
hervor. Vielleicht der für Gomez nachnominierte Cacau,
eventuell Lazios neuer Liebling Miroslav Klose oder ein
anderer Spieler. Eines jedenfalls ist ziemlich sicher: Ein
Langweiler wird die Partie gegen Österreich nicht. Das
traditionsreiche Duell birgt immer eine gewisse Brisanz,
Entscheidung in Wien: Mario
Gomez erzielt kurz vor Schluss
das 2:1. Christian Gratzei hat
das Nachsehen. Das Rückspiel
wird ohne den verletzten
Bayern-Stürmer stattfinden.
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EURO-TICKET
diesmal umso mehr, weil Österreichs Trainer Dietmar
Constantini gleich auf sieben Profis setzt, die in
Deutschland ihr Geld verdienen. Die Abwehrspieler
Christian Fuchs von Schalke 04 und Hannovers Emanuel
Pogatetz, dazu im Mittelfeld David Alaba von Bayern
München und Julian Baumgartlinger vom 1. FSV Mainz 05.
Und im Angriff ein „deutsches Trio“: Stuttgarts Martin
Harnik, Frankfurts Erwin Hoffer und Bremens Marko
Arnautovic.
Heute wird kein Debüt gefeiert, es geht auch nicht um
den Einzug in das EM-Viertelfinale, wahrscheinlich werden auch keine Pfosten geküsst – von großer Bedeutung
ist die Partie gleichwohl. Es gilt, die EM-Qualifikation perfekt zu machen, es gilt, damit frühzeitig die EM-Planungen
definitiv in Angriff nehmen zu können. Mit einem Sieg
wäre vollendet, was am 3. September 2010 mit dem Spiel
in Belgien begonnen hat, bisher äußerst erfolgreich und
eindrucksvoll war: Deutschlands Weg in der EM-Qualifikation.
Man kennt sich also, für Spannung ist gesorgt. In der jüngeren Vergangenheit waren Spiele gegen den Nachbarn
ohnehin mit schöner Regelmäßigkeit besondere Duelle.
Am 18. August 2004 wurde mit einem 3:1-Sieg gegen Österreich die Amtszeit von Jürgen Klinsmann als Bundestrainer
eingeleitet, bei der EM im Jahr 2008 sicherte der gewaltige Freistoß von Michael Ballack im letzten Vorrundenspiel
das Weiterkommen, und vor 91 Tagen vertrieb Gomez mit
seinem Doppelpack böse Geister aus der Vergangenheit.
90 Minuten Fußball, drei Punkte für Deutschland – so wurden jeweils die bereits gespielten sieben Etappen abgeschlossen. Dem überzeugenden 1:0-Erfolg durch ein Tor
von Miroslav Klose in Belgien folgte vier Tage später ein
Schützenfest. In Köln gewann das DFB-Team gegen Berti
Vogts und Aserbaidschan mit 6:1. Mit der Türkei wartete
im Oktober vergangenen Jahres die bis dahin größte
Herausforderung. Es wurde ein besonderes Spiel und ein
besonders gelungener Auftritt des Teams von
Bundestrainer Joachim Löw, vielleicht sogar
der bislang beste im Wettbewerb um das
Ticket für das Turnier in Polen und der
Ukraine im kommenden Jahr. Im Berliner
Olympiastadion traf Mesut Özil gegen die
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Spieler haben für Deutschland getroffen, herausragend
dabei: Miroslav Klose, der in fünf Spielen acht Treffer erzielt
hat, und Mario Gomez, der vier Tore in bislang vier Einsätzen
beisteuerte.
So stehen vor dem Spiel gegen Österreich mehrere
Erkenntnisse: Die Stürmer treffen, das Offensivspiel
funktioniert. So wie auch die Defensive. Nur drei
Gegentore hat Torhüter Manuel Neuer bisher kassiert, die Abwehr steht. Auch weil das Mittelfeld
kompakt nach hinten arbeitet und zudem in der
Offensive zahlreiche Gelegenheiten kreiert. Das
alles ergibt in der Summe: Die Mannschaftsteile
greifen ineinander, das Team funktioniert. Eine
Erkenntnis der EM-Qualifikation ist auch, dass
die DFB-Auswahl das hohe Niveau der WM gehalten, wenn nicht gar noch einmal gesteigert hat.
Weil Löw kontinuierlich neue, junge Spieler an die
Mannschaft heranführt. Spieler, wie den Dortmunder
Mario Götze oder den Leverkusener André Schürrle, die
bereits zu Beginn ihrer Karrieren ein bemerkenswertes
Leistungsniveau erreicht haben und als ganz junge Spieler
Druck auf junge Spieler ausüben.
Türkei, dazu kamen zwei Treffer von Miroslav Klose, am
Ende war mit dem 3:0 der dritte Dreier im dritten Spiel
unter Dach und Fach.
Im Oktober 2010 und März 2011 folgten zwei Pflichtsiege
gegen Kasachstan, in Astana mit 3:0 und in Kaiserslautern
mit 4:0. Und nach dem Hinspiel in Österreich gelang dann
der siebte Streich vier Tage später: Im Tofiq-BahramovStadion in Aserbaidschans Hauptstadt Baku verabschiedete sich die deutsche Nationalmannschaft mit einem
3:1-Erfolg in die Sommerpause. Zuvor ließ es sich der
Bundestrainer nicht nehmen, ein zufriedenes Fazit zu ziehen: „Man muss der Mannschaft ein großes Kompliment
machen“, sagte Löw. „Ich denke, wir haben in dieser Saison
Großartiges geleistet.“
Fürwahr. In Zahlen liest sich „Großartiges“ so: Nach
sieben Spielen stehen 21 Punkte und bei drei
Gegentoren 22 Treffer, keine andere Nation
in Europa hat eine vergleichbare Bilanz vorzuweisen. Nur Spanien und die Niederlande haben ebenfalls all ihre
Spiele erfolgreich absolviert, dabei
aber mehr Tore kassiert (Torverhältnis Niederlande 21:5; Torverhältnis Spanien 15:5) und weniger
erzielt. 24 Spieler haben in der
Qualifikation zur EM 2012 das DFBTrikot getragen. Neun verschiedene
Mario Götze traf beim 3:2
gegen Brasilien zum ersten
Mal im A-Team.
Bastian Schweinsteiger – hier
gegen den Brasilianer Neymar –
steht heute Abend vor seinem
89. Länderspiel.
Zuletzt hat die DFB-Auswahl ihr enormes Potenzial im
Testspiel gegen Brasilien in Stuttgart unter Beweis gestellt.
Beim Samba-Abend im Schwabenland hat die deutsche
Nationalmannschaft den fünfmaligen Weltmeister mit
einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit beherrscht, das
3:2 in der neuen Mercedes-Benz Arena war Resultat einer
insgesamt beeindruckenden Vorstellung mit nur ganz wenigen Schönheitsfehlern.
Seine Mannschaft bereitet dem Bundestrainer derzeit also
viel Freude; am Ziel ist sie noch nicht. Heute soll sich das
in den 90 Minuten auf Schalke ändern, ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum angestrebten Titelgewinn
bei der EURO 2012 soll von den Fans bejubelt werden.
Walzer in Westfalen. „Wir haben zwar als Tabellenführer
Das wird spitze!
REWE drückt der deutschen
Nationalmannschaft die Daumen
im Spiel gegen Österreich.
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www.rewe.de
in unserer EM-Qualifikationsgruppe einen großen Vorsprung,
und unsere Ausgangsposition ist daher sehr gut, aber noch
sind wir nicht für die EM-Endrunde in Polen und der Ukraine
qualifiziert“, weiß auch Löw. „Es ist unser erklärtes Ziel,
mit einem Sieg gegen Österreich in Gelsenkirchen alles
klarzumachen, damit unsere Europameisterschaftsplanungen definitiv beginnen können.“
Bei der Weltmeisterschaft in Südafrika
war Thomas Müller (links) noch einer
der Newcomer. Zur EM will er
als einer der Erfahrenen
reisen.
Dafür ist die Nationalmannschaft seit fünf Tagen zusammen, am Montagabend hat sich das Team im Hyatt Regency
in Düsseldorf getroffen. Mit einem Neuling und einem alten
Bekannten. Als dritter Torwart wurde erstmals Hannovers
Ron-Robert Zieler nominiert. „Er gehört mit seinen 22
Jahren zu der jungen Generation, die das moderne
Torwart-Spiel verkörpert, das wir beim DFB sehen wollen“, sagte Torwart-Trainer Andreas Köpke. „Es bietet sich einfach an, Ron-Robert jetzt für das Nationalmannschafts-Aufgebot zu nominieren und somit über
einen längeren Zeitraum mit ihm im Kreis unseres Teams
trainieren zu können.“ Zurück im Kader der Mannschaft
ist Per Mertesacker. Der 75-malige Nationalspieler hatte
seinen letzten Einsatz im DFB-Team am 26. März 2011
beim 4:0 in der EM-Qualifikation gegen Kasachstan in
Kaiserslautern, die folgenden fünf Länderspiele musste
der Innenverteidiger verletzungsbedingt absagen. „Ich
freue mich, dass Per wieder fit und bei uns dabei ist”,
sagt Joachim Löw.
In den vergangenen Tagen hat er einmal mehr beobachten können, wie konzentriert seine Spieler arbeiten, wie
fokussiert sie die kommende Aufgabe angehen. Beim
Training, in den Teamsitzungen und den Einzelgesprächen
hat er bestätigt bekommen, dass keiner der EM-Kandidaten
das Spiel gegen die Mannschaft von Trainer Dietmar
Constantini unterschätzt und dass alle und mit voller
Intensität am großen Ziel arbeiten: erst die Qualifikation,
dann vielleicht der Titel.
Zwischenschritt und Sahnehäubchen wären, wenn nach
dem letzten EM-Qualifikationsspiel am 11. Oktober die Bilanz
stehen würde: zehn Spiele, zehn Siege, das Optimum in
der Qualifikation. Letztlich nur statistisches Beiwerk auf
dem Weg zu einem größeren Ziel, eine schöne Vision gleichwohl. Dafür müsste Deutschland am 7. Oktober auch noch
gegen die Türkei in Istanbul und vier Tage später gegen
Belgien in Düsseldorf als Sieger den Platz verlassen.
„Natürlich wäre es ein tolles Erlebnis für uns, mit weiteren Siegen die optimale Punktzahl von 30 Zählern verbuchen zu können“, sagt Kapitän Philipp Lahm.
Philipp Lahm: „Es wäre ein
tolles Erlebnis für uns, mit
weiteren Siegen die optimale
Punktzahl von 30 Zählern
verbuchen zu können.“
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geht der Sache
auf den Grund.
DEUTSCHLAND
Name
Verein
Geburts- Länderdatum
spiele / Tore
Tor:
1 Manuel Neuer
12 Tim Wiese
22 Ron-Robert Zieler
FC Bayern München
Werder Bremen
Hannover 96
27.03.1986 21 / 17.12.1981 4 / 12.02.1989
-/ -
Abwehr:
14 Holger Badstuber
20 Jérôme Boateng
3 Benedikt Höwedes
5 Mats Hummels
16 Philipp Lahm
17 Per Mertesacker
2 Marcel Schmelzer
15 Christian Träsch
FC Bayern München
FC Bayern München
FC Schalke 04
Borussia Dortmund
FC Bayern München
Werder Bremen
Borussia Dortmund
VfL Wolfsburg
13.03.1989
03.09.1988
29.02.1988
16.12.1988
11.11.1983
29.09.1984
22.01.1988
01.09.1987
Mittelfeld:
19 Mario Götze
18 Toni Kroos
13 Thomas Müller
8 Mesut Özil
10 Lukas Podolski
6 Simon Rolfes
9 André Schürrle
7 Bastian Schweinsteiger
Borussia Dortmund
FC Bayern München
FC Bayern München
Real Madrid
1. FC Köln
Bayer 04 Leverkusen
Bayer 04 Leverkusen
FC Bayern München
03.06.1992 7 / 1
04.01.1990 19 / 13.09.1989 19 / 7
15.10.1988 26 / 4
04.06.1985 90 / 42
21.01.1982 23 / 1
06.11.1990
6/ 3
01.08.1984 88 / 22
Angriff:
23 Cacau
11 Miroslav Klose
VfB Stuttgart
Lazio Rom
14 /
14 /
2/
8/
81 /
75 /
4/
8/
Freitag
2.9.2011
VELTINS-Arena
Gelsenkirchen
Anstoß:
20:45 Uhr
1
4
1
-
Bundestrainer
Joachim Löw
27.03.1981 18 / 4
09.06.1978 110 / 61
ÖSTERREICH
Name
Verein
Geburtsdatum
Tor:
Christian Gratzei
Pascal Grünwald
Helge Payer
SK Sturm Graz
FK Austria Wien
SK Rapid Wien
19.09.1981
13.11.1982
08.08.1979
8 / - / 20 / -
Abwehr:
Ekrem Dag
Christopher Dibon
Aleksandar Dragovic
Christian Fuchs
Florian Klein
Manuel Ortlechner
Emanuel Pogatetz
Thomas Schrammel
Beşiktaş Istanbul
FC Admira
FC Basel
FC Schalke 04
FK Austria Wien
FK Austria Wien
Hannover 96
SK Rapid Wien
05.12.1980
02.11.1990
06.03.1991
07.04.1986
17.11.1986
04.03.1980
16.01.1983
05.09.1987
6
1
12
42
9
7
44
1
/
/
/
/
/
/
/
/
1
1
2
-
Mittelfeld:
David Alaba
Julian Baumgartlinger
Jakob Jantscher
Zlatko Junuzovic
Daniel Royer
Manuel Weber
FC Bayern München
1. FSV Mainz 05
FC Red Bull Salzburg
FK Austria Wien
SV Ried
SK Sturm Graz
24.06.1992
02.01.1988
08.01.1989
26.09.1987
22.05.1990
29.08.1985
11
14
9
14
3
1
/
/
/
/
/
/
1
-
Angriff:
Marko Arnautovic
Martin Harnik
Erwin Hoffer
Marc Janko
Werder Bremen
VfB Stuttgart
Eintracht Frankfurt
FC Twente Enschede
19.04.1989
10.06.1987
14.04.1987
25.06.1983
11
25
25
21
/
/
/
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4
5
4
7
Teamchef Dietmar
Constantini
Ausverkauft mit 53.313 Zuschauern:
Die Gelsenkirchener VELTINS-Arena ist
beim heutigen EM-Qualifikationsspiel
bis auf den letzten Platz gefüllt.
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Länderspiele / Tore
SPITZENPARTNER
FÜR EIN
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Infront Sports & Media und die Werbepartner bei DFB-Länderspielen
wünschen der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft viel Erfolg
auf dem Weg zur UEFA EURO 2012™.
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Das Spiel in Gelsenkirchen ist für Mesut Özil eine Rückkehr zu seinen Wurzeln
DER TRAUM DER ANDEREN
Die Erfahrung ist für Mesut Özil nicht neu. Mit Werder Bremen hat er zweimal auf Schalke gespielt, in Gelsenkirchen,
seiner Heimat. Ein komisches Gefühl war das, jedes Mal. Diesmal aber wird es anders sein, diesmal ist alles irgendwie anders. Ein Heimspiel auf Schalke hat Özil seit dem 15. Dezember 2007 nicht mehr erlebt. „Ich freue mich sehr
darauf, das wird bestimmt großartig“, sagt Özil. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über die fußballerischen Wurzeln
eines Spielers, der vom „Affenkäfig“ in die reale Welt gewechselt ist.
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Früher war sein Bruder Mutlu für Özil der beste Spieler
der Welt. Es war eine Welt, die von Gelsenkirchen-Bismarck
über Gelsenkichen-Buer nach Gelsenkirchen-Bulmke
reichte. In dieser Welt war sein Bruder der Held. Vier Jahre
älter, größer, schneller, besser. „Er war mein Vorbild“,
sagt Özil. Bei jedem Spiel seines Bruders stand er an der
Seitenlinie, oft auch beim Training, immer mit großen Augen,
staunend. Was Mutlu machte, wollte auch Mesut machen,
was Mutlu konnte, wollte auch Mesut können.
ie anderen, die haben es immer gewusst. Du wirst
Profi, du hast das Zeug dazu, du wirst ein Star.
Seine Freunde auf dem Bolzplatz, seine Mitspieler
bei Westfalia 04 Gelsenkirchen, später Teutonia
Schalke und dann DJK Falke Gelsenkirchen. Mesut Özil hat
auf alle Lobeshymnen und Vorschusslorbeeren nie viel
gegeben. Als Kind hat er sich um seine Zukunft keine
Gedanken gemacht. Er war nie ein Freund großer Worte,
lasst sie reden, ich will kicken, her mit dem Ball. Und träumen konnten andere.
Fast zwei Jahrzehnte später hat sich daran nicht viel geändert. Nur, dass Özil die Träume der anderen, die erst sehr
viel später seine eigenen wurden, verwirklicht und übertroffen hat. Özil ist immer noch zurückhaltend, in der Öffentlichkeit fast still. Laut und lyrisch redet er nur mit seinen
Füßen. Doch damit und seinem fußballerischen Können
hat er es weit gebracht. Heute nennt er ein Haus in Madrid
im vornehmen Stadtteil La Moraleja sein eigen, heute ist
er ein Königlicher, heute spielt er mit den besten Spielern
der Welt bei Real Madrid und in der deutschen Nationalmannschaft, heute ist er selbst einer der weltbesten Spieler.
Mit Schalke wurde der heute
22-Jährige 2006 Deutscher
A-Junioren-Meister. Kurz
danach bestritt er sein erstes
Bundesliga-Spiel.
14
Und schnell konnte er. Weil Mesut Özil bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit Fußball spielte. Sonne,
Regen, Hitze, Schnee, Kälte, alles egal, er spielte immer
und überall. Meist mit seinem Bruder und Freunden auf
dem Bolzplatz in der Olgastraße in Gelsenkirchen-Bulmke,
der von allen liebevoll „Affenkäfig“ genannt wurde. „Jeden
Tag waren wir dort und haben gekickt. Toll war das“, erzählt
sein Bruder Mutlu. Auch für Mesut Özil sind die Erinnerungen
an seine Kindheit in der Olgastraße noch relativ frisch.
Hier konnte er sein, wie er wollte, hier konnte er dribbeln, solange er wollte, hier konnte er sich austoben und
machen, was er bis heute am liebsten tut: Fußball spielen. „Zwei Tore, außen rum überall Zäune, der Ball war
immer im Spiel – traumhaft.“
Auf Erfolgskurs mit dem
Nationalteam: Spielgestalter
Mesut Özil.
Der zweite Held in Özils Kindheit war Zinédine Zidane,
„Zizou“, der mit dem Ball tanzt. Den Franzosen hat Özil
immer bewundert, nicht für Ruhm und Reichtum, nicht
für seine Popularität und Präsenz, sondern für das, was
Zidane mit dem Spielgerät anstellen konnte. Zidanes Tricks,
dessen Ballbehandlung und Bewegungen hat Özil vor dem
Fernseher bestaunt und später nachzuahmen versucht.
Meist erfolgreich. „Ich konnte irgendwie immer alles mit
dem Ball machen, was ich wollte“, sagt Özil.
Taktik, Torschussübung, Training – das kam später. Vater
Mustafa spielte bei Westfalia 04 Gelsenkirchen. Als sein
Sohn sechs Jahre alt war, meldete er ihn dort an. Hier hat
Mesut zum ersten Mal Fußball nicht nur gespielt, sondern
auch trainiert. Dreimal in der Woche. Dreimal unter Anleitung, Fußball mit Regeln. „Mir hat beides gleich viel Spaß
gemacht - das Training im Verein und das freie Spiel auf
dem Bolzplatz“, sagt Özil. So recht glauben mag man es
ihm nicht. Aber vielleicht stimmt es ja doch. Vielleicht hat
Özil schon damals erkannt, wofür andere Kinder viel länger brauchen: dass es ohne eine Grundordnung nicht geht,
dass es ohne Training nicht geht, dass es ohne die anderen nicht geht. Drei Jahre spielte er für Westfalia, bevor er 1998 zu Teutonia
Schalke wechselte und ein Jahr später mit dem DJK
Falke zugleich auch Schalke 04 in sein Leben kam. Der
Verein in der Plutostraße war für Özil kein neuer Planet,
aber fußballerisch der nächste Schritt. Doch das prägendste Erlebnis seiner Zeit bei Falke Gelsenkirchen
hatte er nicht auf dem Platz beim Spiel, sondern in
einer richtig großen Arena. Seine Mannschaft ging
geschlossen Schalke schauen. Das erste Mal Parkstadion, das erste Mal Bundesliga. „60.000, die
Stimmung, das Spiel, das Drumherum“ – Özil
war begeistert vom Mythos Schalke. „Ich habe
diesen Verein sofort geliebt“, sagt er. Du packst
das, eines Tages spielst du hier, eines Tages
läufst du hier auf, sagten seine Mitspieler.
Wieder waren es die anderen, die ihn weiter
sahen, die von seiner Karriere und von ihm als
Star träumten. Mesut Özil hat sich derlei Träume
damals verboten. Elf Jahre war er alt. Er wusste, dass er gut war. Wie gut er einmal werden sollte, wusste er damals nicht. Erst mit
dem nächsten Vereinswechsel änderte sich
seine Ambition – ganz langsam. Özil spielte
ab dem Jahr 2000 für Rot-Weiss Essen. Hier
traf er in der B-Jugend auf Michael Kulm,
den Özil heute als einen seiner wichtigsten
Trainer bezeichnet. Gemeinsam gewannen
die beiden „alles, was es zu gewinnen gab“,
wie Mesut es mit einem gewissen Stolz und
auch mit Dankbarkeit erzählt. Weil Kulm
sein Talent förderte und weil Özil noch mehr
als zuvor lernte, auch seine Mitspieler in
seine Aktionen einzubeziehen. „Mesut war
schon damals überragend in seiner
Altersklasse”, sagt Kulm im Blick zurück.
„Er hatte eine herausragende Technik,
eine super Spielübersicht und das Gefühl
für den richtigen Moment.“
Özil besuchte neben dem
Fußball die Gesamtschule
Berger Feld – wie auch
Manuel Neuer.
Nur den Ball im Blick: DJK
Westfalia 04 Gelsenkirchen
war Özils erster Fußballverein.
Fünf Jahre lang spielte Özil für Rot-Weiss Essen, im Jahr
2005 folgte der nächste Schritt: die Rückkehr nach
Gelsenkirchen. Özil wechselte zu Schalke 04. Und jetzt
ging alles ziemlich schnell. Unter Trainer Norbert Elgert
wurde Özil mit den A-Junioren des FC Schalke 04 schon
ein Jahr später Deutscher Meister. Ab der Spielzeit 2006/07
gehörte Mesut dem Kader der Profimannschaft an. Und
dann war der große Augenblick da: Am 12. August 2006
wurde er in der 80. Minute des Spiels gegen Eintracht
Frankfurt für Hamit Altintop eingewechselt. „Einfach nur
Gänsehaut“, beschreibt Özil diesen Augenblick. Er war
angekommen in der Bundesliga, angekommen am Ziel seiner Wünsche und Sehnsüchte. Was folgte ist bekannt: Der
Wechsel nach Bremen, das erste Länderspiel, die WM in
Südafrika, sein Wechsel zu Real Madrid, sein Aufstieg zum
Weltstar. Ein wahr gewordener Traum.
Nun also die Rückkehr nach Gelsenkirchen, in seine Stadt,
in sein Stadion. Die Freunde von früher werden dort sein,
die Familie, Weggefährten. Natürlich werden ihm Bilder
aus seiner Vergangenheit durch den Kopf gehen. Der
Fixpunkt in der Traumfabrik:
Mesut Özil im Trikot von Real
Madrid beim gemeinsamen
Jubel mit Cristiano Ronaldo
und Karim Benzema (von
rechts).
Affenkäfig, die Freunde, Westfalia, Teutonia, Falke, seine
Stationen in Gelsenkirchen. Der 22-Jährige wird sich erinnern an all die, die ihm eine große Karriere vorausgesagt
haben, die in ihm schon früh den Star erkannt haben, der
er heute ist. „Ich freue mich sehr auf das Spiel in Gelsenkirchen“, sagt er deshalb. Und mit Blick auf seine Karriere
und im Rückblick zu den Prophezeiungen seiner Mitspieler
und Freunde: „Die anderen hatten recht.“
Auf Schalke eine Institution, im A-Team noch ein Neuling: Benedikt Höwedes
DAS ETWAS ANDERE HEIM
Manuel Neuer hatte es kurz vor seinem Abschied aus Schalke prophezeit, mit seinem typischen Augenzwinkern:
„Ich denke schon, dass Benni Höwedes und ich auch in Zukunft in derselben Mannschaft spielen werden.“ In der
königsblauen Fan-Gemeinde weckte das schlimmste Befürchtungen: Würde Höwedes etwa auch zum FC Bayern
abwandern? Das war zwar nie ein ernsthaftes Thema, „das Orakel“ Neuer behielt trotzdem recht: Höwedes, zum
Zeitpunkt der besagten Prognose noch kein Nationalspieler, steht wie Neuer im deutschen Kader für das EMQualifikationsspiel gegen Österreich. Für Höwedes ein doppeltes Heimspiel auf Schalke. „Kicker“-Redakteur Thiemo
Müller über einen Mann, dessen Geduld sich ausgezahlt hat.
D
ie Frage, wer Weltklassetorhüter Neuer zwischen
den Pfosten nachfolgen sollte, war rund um Schalke
während der vergangenen Sommerpause ein „heißes Thema“. Auch Trainer Ralf Rangnick befand
deren Beantwortung für sich als die „größte Herausforderung“. Wer von der überragenden Galionsfigur Neuer
die Kapitänsbinde übernehmen sollte, sorgte derweil für
keinerlei branchenübliche Turbulenzen. Rangnick hatte
sich bereits öffentlich festgelegt, als Neuers Abschied
offiziell noch gar nicht vollzogen war: „Benedikt Höwedes
ist der ideale Kandidat.“ Nirgendwo war Widerspruch zu
hören. Obwohl der Auserwählte erst 23 ist. Rangnicks
Entschluss entsprach einer rund um Schalke allgemein so
empfundenen „natürlichen Erbfolge“.
Premiere gegen Uruguay:
Höwedes beim deutschen 2:1Sieg im Mai dieses Jahres.
Ein königsblaues Aushängeschild war Höwedes, das 04erEigengewächs aus dem nahegelegenen Haltern am See,
ohnehin schon: Seit dem 13. Lebensjahr im Klub, 2006
Deutscher Meister mit der Schalker A-Jugend, ein Muster
an Bodenständigkeit. Während seines steilen Aufstiegs in
der Vorrunde 2008/2009 widerstand er sämtlichen lukrativen Offerten der Konkurrenz und verlängerte seinen
Vertrag auf Schalke bis 2014. Anlässlich eines Auswärtsspiels
in Hoffenheim feierten ihn die mitgereisten Fans schon
damals mit einem riesigen, in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Transparent. „Benni, wegen Spielern wie Dir sind
wir hier!“ Natürlich war der vielversprechende Youngster
da auch schon ins Blickfeld von Bundestrainer Joachim
Löw geraten, der sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt
nicht scheute, Höwedes das Potenzial zu einer Nationalmannschaftskarriere zu attestieren: „Zweikampfstärke,
Aggressivität, Übersicht, Schnelligkeit, Kopfballspiel –
Höwedes bringt grundsätzlich praktisch alles mit“, sagte
Löw damals. Ein Urteil, das der Spieler mit seiner Entwicklung
erfüllte, auch wenn eine gewisse Ungeduld zwischenzeitlich spürbar wurde.
Im Sommer 2009 durfte Höwedes mit der U 21 des DFB
den Europameister-Titel feiern, als Stammkraft im Abwehrzentrum. Als er rund zwölf Monate später im Gegensatz
zu anderen Jahrgangskollegen im erweiterten Aufgebot
für die WM in Südafrika fehlte, empfand das Höwedes
als Enttäuschung. Und nach der Saison 2010/2011, in
deren Verlauf er nicht zuletzt auf Schalkes Weg ins
Champions-League-Halbfinale überzeugt hatte,
äußerte Höwedes erstmals leise Unzufriedenheit,
nachdem er erneut nicht berücksichtigt worden
war für den Auswärts-„Doppelpack“ in der EMQualifikation gegen Österreich und Aserbaidschan
sowie den vorausgehenden Test gegen Uruguay.
„Ich hätte eine Berufung nicht als unverdient empfunden“, sagte Höwedes selbstbewusst, „doch die
Nationalmannschaft bleibt ein ganz großes Ziel, für
das ich weiter kämpfen werde.“
Dass er trotzdem noch vor der Sommerpause seine Premiere
im A-Team feiern durfte und nicht mehr lange dafür kämpfen musste, war dann Fügung. Denn aus Verletzungsgründen
wurde er nachnominiert und feierte gegen die „Urus“ in
der Neuauflage des WM-Spiels um Platz drei sein Debüt
in der Nationalmannschaft. Seitdem ist Höwedes Bestandteil
18
des Kaders. Für den Klassiker gegen Brasilien wurde er
ebenso berufen wie nun fürs EM-Qualifikationsrückspiel
gegen Österreich. Noch dazu in „seiner“ Arena. „Das ist
natürlich etwas ganz Besonderes“, bestätigt Höwedes,
„alles andere wäre gelogen.“
SPIEL
Dass er auf die Erfüllung solcher Sehnsüchte einen Tick
länger warten musste als zwischenzeitlich erhofft, hatte
ohnehin keinerlei dramatische Gründe: Konkurrenten wie
Bayerns Holger Badstuber und der Dortmunder Mats
Hummels entwickelten sich im betreffenden Zeitraum einfach einen Tick schneller, ohne dass Höwedes’ Reifeprozess
stagniert hätte oder verborgen geblieben wäre. Den
Gedanken, trotz Vizemeisterschaft 2010 und der folgenden Champions-League-Erfolge könnte die sportliche
Situation auf Schalke kontraproduktiv gewesen sein,
äußerte der Spieler nach dem Trainerwechsel
von Felix Magath zu Ralf Rangnick im vergangenen Frühjahr selbst. „Vorher war
bei uns ein anderer Stil gefragt, wir
haben als Abwehrspieler viel mit langen Bällen agiert. Ralf Rangnick
setzt auf einen anderen Spielaufbau mit schnellen, flachen
Pässen auf die Mittelfeldspieler,
so ähnlich wie es eben auch
in der Nationalmannschaft
praktiziert wird.“
Schon seit er 13 Jahre alt ist,
spielt Benedikt Höwedes, der
im nahen Haltern am See
aufwuchs, auf Schalke.
19
Trumpf des Defensivmanns geblieben, nicht nur bei
Standardsituationen, sondern auch bei Vorstößen aus
dem Spiel heraus, wie bei seinem Treffer zum 2:1 im
Champions-League-Viertelfinale gegen Inter Mailand im Frühjahr dieses Jahres.
Ein „moderner“ Verteidiger-Typ ist Höwedes
damit ohne Frage, und ebenso ein „moderner“ Führungsspieler. Einer, der eine Mannschaft mitreißen kann, aber sie auch außerhalb des Rasens zusammenhält. Weil er kein
Poltergeist ist, sondern ein rationaler Typ,
der Worte und Taten abwägt. Und der seine
exponierte Position bescheiden und ungekünstelt ausfüllt. Höwedes hat keinerlei
Probleme damit, sich realistisch einzuordnen. Ob im Kreis der Nationalmannschaft oder
im Verein, wo er selbst als Kapitän betont: „Die
älteren, erfahrenen Spieler geben mir selbstverständlich weiterhin wichtige Anhaltspunkte.“
Allen voran die Kollegen Christoph Metzelder (30),
Mathias Schober (35), Peer Kluge (30) und Raúl (34).
Und wie viele andere Schalker werden sie Benni Höwedes
für heute auch die Daumen drücken, dass er eine gute
Leistung bringt, wenn er zum Einsatz kommt. Es wäre die
nächste Premiere für ihn, wenn er vor heimischer Kulisse
im Nationaltrikot auf dem Platz stehen würde.
An der Seite von Manuel
Neuer wurde Höwedes
2011 DFB-Pokalsieger.
Zwischen der veränderten Spielphilosophie im Klub und
seinem nächsten Karriereschritt sieht Höwedes einen
Zusammenhang. Und doch profitiert er im Nachhinein unter
anderem auch von einem Umstand, den er ursprünglich
als wenig dienlich für seine Nationalmannschafts-Karriere
empfand:Magath setzte Höwedes, entgegen dessen Wunschvorstellung, in der Saison 2009/2010 zunächst über einen
längeren Zeitraum als rechten Außenverteidiger ein. Dass
dies nicht der „Idealposition“ für den etatmäßigen Innenverteidiger entsprach, war dem Trainer bewusst. Doch
betonte Magath damals: „Für die Entwicklung junger Spieler
ist es förderlich, mal für eine gewisse Zeit eine ungewohnte Rolle wahrnehmen zu müssen.“ Höwedes ließ
sich darauf ein, im Sinne der Mannschaft mit ungebrochenem Engagement. Dass er nun im Nationalteam ebenfalls als rechter Verteidiger debütierte und für Löw auch
auf dieser Position eine wertvolle Option zu sein scheint,
mutet da als bemerkenswerte und glückliche Ironie des
sportlichen „Schicksals“ an.
Seit dieser Saison ist der
23-Jährige – hier im
Zweikampf mit Lukas
Podolski – Kapitän der
„Königsblauen“.
Die Vielseitigkeit, die Löw ausdrücklich am Schalker schätzt,
stellte dieser schon früh unter Beweis. So absolvierte
Höwedes seinen ersten Profi-Einsatz gar als linker
Verteidiger, am 3. Oktober 2007 beim Schalker 2:0-Erfolg
in der Champions-League-Gruppenphase bei Rosenborg
Trondheim. Begonnen hat er seine Laufbahn sogar als
Stürmer, ehe er in der Schalker Jugend „umgeschult“
wurde. Der früh ausgeprägte Torinstinkt ist bis heute ein
20
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Andreas Köpke über Deutschlands Torwart-Talente
„KEINE ANDERE LIGA KANN
1982 hütete der 40-jährige Dino Zoff beim WM-Titelgewinn das italienische Tor. Andoni
Zubizarreta war bei der EM 1996 immerhin 34 Jahre alt. Uli Stein, Dieter Burdenski, Toni
Schumacher, Oliver Kahn, Jens Lehmann – bei allen wurde stets Routine als wichtiges Gütezeichen gepriesen. Heute ist alles anders. Immerhin sieben
aktuelle Stammtorhüter in der Bundesliga sind 24 oder jünger. Einer
davon ist Ron-Robert Zieler, der für die beiden September-Länderspiele erstmals für das Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft
nominiert wurde. DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth sprach
mit Torwart-Trainer Andreas Köpke über die starken deutschen Keeper.
Herr Köpke, Sie hatten die Qual der Wahl: Was sprach
denn für Ron-Robert Zieler?
Nach René Adlers Verletzung war uns klar, dass wir auf
einen jungen Burschen zurückgreifen wollen. Ron-Robert
Zieler stand während der kompletten Rückrunde im Tor von
Hannover 96, er hat großen Anteil daran, dass Hannover
international spielt und sich jetzt für die Gruppenphase
in der Europa League qualifiziert hat. Zieler verkörpert
das moderne Torwart-Spiel, wie wir es in der Nationalmannschaft praktizieren.
Wie wichtig sind internationale Spiele mit dem Klub?
So sammelt ein junger Torwart schneller Erfahrungen, aber
insgesamt machen wir eine Nominierung nicht davon abhängig, dass ein Torwart international spielt. Manuel Neuer
und Tim Wiese, die heute ebenfalls im Kader stehen,
standen auch nicht in jeder Saison auf der internationalen Bühne. Für uns war das nie ein Ausschlusskriterium.
Auch bei Ihnen gab es Spielzeiten, in denen
Sie sich mit dem 1. FC Nürnberg nicht
international qualifiziert hatten.
Die meisten Jahre eigentlich. (lacht) Zu
meiner Zeit und mit meinen Klubs war es
aber auch schwieriger, sich für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren.
Marc-André ter Stegen hat ebenfalls viel
Lob für seine Leistungen bekommen.
Nicht nur er. Zum Kreis unserer U 21 gehören
mit Kevin Trapp, Oliver Baumann und Marc-André
ter Stegen drei aktuelle Bundesliga-Torhüter. Die
Öffentlichkeit schaut auf sie, die Fans wünschen
sich, sie für Deutschland spielen zu sehen. Wir sollten diesen Talenten aber Zeit geben, die Zeit sich
weiterzuentwickeln. Wir tun ihnen nicht immer
einen Gefallen, sie gleich ganz hoch zu handeln.
Riesige Talente sind sie alle.
22
DA MITHALTEN“
Lauter tolle junge deutsche Torwarte, was hat denn
diese Welle ausgelöst?
Unser starkes Ausbildungssystem mit den Leistungszentren
der Bundesliga und den DFB-Stützpunkten sorgt dafür,
dass die jungen Talente gut ausgebildet sind. Das ist auch
auf anderen Positionen so. Die heutige Spielergeneration
misst sich Woche für Woche auf höchstem Niveau, dafür
hat die Einführung der A- und B-Junioren-Bundesligen
gesorgt. Die Ausbildung der Vereine ist heute individuell
zugeschnitten. Der Jugendtrend in der Liga kommt jedenfalls nicht dadurch, dass wir alle beschlossen
hätten, ständig junge Spieler einzusetzen. Es
geht einzig und allein um Leistung. Und
viele Talente haben diese Qualität.
Wie verändert das moderne Torwart-Spiel die Taktik im
Fußball?
Die Viererkette soll immer höher stehen, man will immer
weiter hinten rausschieben. Dadurch können wir beim Spiel
gegen den Ball die Räume enger machen, die Abstände
zwischen Abwehr und Mittelfeld gering halten. Früher stand
der Libero oder später dann die Viererkette auf der Höhe,
auf der sich heute der Torwart positionieren muss. Er soll
die langen Bälle abfangen, also muss er fußballerisch viel
besser ausgebildet sein. Unsere junge Torwart-Generation
hat praktisch keinen schwachen Fuß mehr. Da muss der
Verteidiger keine Rücksicht mehr darauf nehmen, auf welchen Fuß er den Ball spielt. Es reicht einfach nicht mehr,
den Fünfmeterraum oder sogar den Strafraum zu beherrschen. Von einem modernen Torwart wird heute verlangt,
dass er Gegenangriffe einleitet, etwa durch den gezielten weiten Abwurf, wie das Manuel Neuer herausragend vormacht. Dazu soll er auf der Linie
richtig gut sein. Die Position ist komplexer geworden, die Ansprüche sind
gewachsen.
Sind solche Entwicklungen und
Ansprüche nicht eine Belastung
für die Nachwuchs-Torhüter?
Nein, das erleben wir doch gerade
in der Bundesliga. Wenn wir vom
modernen Torwart-Spiel sprechen,
wissen Jungs wie Ron-Robert oder
Marc-André doch gar nicht mehr, was
mit dem alten Torwart-Spiel gemeint
sein soll. Für die Jungen ist das eine ganz
natürliche Sache, sie denken nicht mal mehr
darüber nach.
Warum hat das veränderte Aufgabenprofil nicht dazu
geführt, dass Torhüter älter werden? Zu wissen, wann
man rausgeht, gegen welchen Stürmer man wie im Raum
steht, das ist doch auch eine Frage der Erfahrung.
Das Problem ist das Umlernen. Unsere jungen Torleute
haben das heutige Spiel von Anfang an gelernt und sind
praktisch alle mit der neuen Lehre groß geworden. Wenn
ich mich aber zwingen muss, anders zu spielen, als ich es
gewohnt war, fällt die Umstellung schwer und die Dinge
werden kompliziert.
Köpke über Neuer: „Er kann so
viele Dinge unheimlich gut, seine
Interpretation der Position ist
ganz modern.“
René Adler musste sich vor einem Monat am rechten
Knie operieren lassen. Wie läuft sein Genesungsprozess?
Wir sind im Kontakt und hoffen, dass die Genesung nach
Plan verläuft. Die Probleme mit seiner Patella-Sehne haben
ihn schon eine Weile gehandicapt. Läuft nach der Operation jetzt alles nach Wunsch, kann er bald wieder ins
Training einsteigen. Aber das sind nur Prognosen, entscheidend ist der reale Heilungsprozess.
Schon früher erfolgreich:
Torwart Andreas Köpke und
Stürmer Oliver Bierhoff
wurden 1996 Europameister.
Wie hoch ist denn das deutsche Niveau bei den Torhütern?
Europaweit einzigartig, bei der Leistungsdichte und Vielzahl der Torwarte hebt sich die Bundesliga klar ab, keine
andere Liga kann da mithalten. Inzwischen gilt: Keine
etablierte Nummer 1 kann es sich leisten, zwei oder drei
schlechte Spiele abzuliefern. Die Trainer sind heute viel
schneller bereit, dem nächsten jungen Torwart eine Chance
zu geben, wenn die Nummer 1 die Erwartungen nicht erfüllt.
Wie viel Prozent der Trainingszeit im Nationalteam verwenden Sie dafür, mit Neuer, Wiese und jetzt Zieler wie
mit einem elften Feldspieler zu trainieren?
Das Torwart-Training hat sich verändert. Sie sind nicht
mehr so sehr Einzelkämpfer wie früher. Heute machen
die Torhüter mit bei den Passübungen der Feldspieler. Früher
hat man 45 Minuten mit der Torwart-Gruppe trainiert und
kam erst zum Spiel am Ende wieder zusammen. Heute
trennt man nicht mehr so deutlich.
Im deutschen Tor jedenfalls steht Manuel Neuer, der
Bayern-Keeper ist die eindeutige Nummer 1. Wie sehen
Sie seine Entwicklung?
Er kann so viele Dinge unheimlich gut, seine Interpretation
der Position ist ganz modern. Wie er Angriffe einleitet,
wie er bei Flanken rausgeht, das beherrscht er in jungen
Jahren schon sehr, sehr gut. Der Wechsel zu den Bayern
bringt aber eine Veränderung für sein Torwart-Spiel. Er
muss sich umstellen, er muss damit klarkommen, dass er
jetzt pro Spiel nur noch zwei oder drei Bälle pariert. Weniger
Bälle aufs Tor, dafür mehr im Fokus der Öffentlichkeit – so
ist seine neue Situation. Dieser nächste Schritt muss ihm
nun gelingen, um konstant auf hohem Niveau zu spielen.
Mit Ron-Robert Zieler hat der Trainerstab einen Torwart aus Hannover nominiert. Haben Sie mal an Robert
Enke denken müssen?
Ich denke häufig an Robert Enke. Weil es immer wieder
Situationen gibt, in denen man vergangene Momente Revue
passieren lässt. Das ist auch schön – wir alle wollen ihn
nicht in Vergessenheit geraten lassen.
Letzte Frage – wie oft stehen Sie noch selbst im Tor?
Eigentlich fast gar nicht mehr. Als Torwart ist es schwer,
diese Benefiz- oder Promispiele gehen immer 7:7 aus, alle
Feldspieler haben ihren Spaß und ich nachher Rückenschmerzen vom Rausholen der Bälle. Da gehe ich lieber
mit Oliver Bierhoff eine Runde Golf spielen.
Gib es im europäischen Spitzenfußball noch Mannschaften, die mit dem klassischen alten Keeper spielen?
Nein. Weder auf Klubebene noch bei den Nationalmannschaften gibt es einen Torwart, der die moderne Spielweise nicht praktiziert.
DFB-TV-Podcast:
Trainieren wie die Nummer 1
Trainieren wie die Nummer 1 – ab sofort wieder auf DFB-TV. Die ersten
Folgen der zweiten Staffel des Torwart-Trainings sind beim Videoportal
des DFB online, in 15 Episoden richtet Torwart-Trainer Andreas Köpke
den Schwerpunkt auf die richtigen Aufwärmübungen. Gemeinsam
mit den Nationaltorhütern, den A-Junioren von Fortuna
Düsseldorf und Shad Forsythe, dem Fitness-Trainer der
deutschen Nationalmannschaft, werden neue Lektionen
und Trainingsinhalte dargestellt. Dabei geht es um alle
Facetten des modernen Torwartspiels, vom richtigen
Mitspielen über das Reaktionsvermögen bis hin zur
Kunst, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Die neue Folge gibt’s immer mittwochs auf
team.dfb.de und als Podcast.
Tim Wiese von Werder Bremen ist derzeit
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Im Eiltempo nach oben:
Ron-Robert Zieler
von Hannover 96.
Neu dabei im Kreis des Nationalteams: Ron-Robert Zieler
LEHRJAHRE IN MANCHESTER
Schon als Ron-Robert Zieler vor einem Jahr von Manchester United zu Hannover 96 wechselte, bescheinigte man ihm
Talent, Ruhe, Ausstrahlung. Doch er war zunächst der dritte Mann und spielte in der zweiten Mannschaft in der
Regionalliga. Anfang 2011 beförderte ihn sein Trainer Mirko Slomka, der einst auf Schalke schon Manuel Neuer das
Vertrauen geschenkt und ihm zur Bundesliga-Premiere verholfen hatte, zur Nummer 1. Zieler hielt stark, schaffte
es mit den 96ern sensationell in die Gruppenphase der Europa League – und jetzt sogar in den Kader des Nationalteams. DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen über einen Aufstieg im Eiltempo.
G
ut, ja, ein bisschen aufgeregt sei er schon gewesen vor seinem ersten Bundesliga-Spiel, sagt RonRobert Zieler, „aber das hat sich nach zehn Minuten
gelegt“. Nervosität ist nicht sein Ding. Er macht
kein großes Aufhebens um sich, aber er weiß, was er kann.
Seine Selbst-Beschreibung fällt so aus: „Ich bin ruhig und
zurückhaltend. Aber auch selbstbewusst genug, um in der
Bundesliga bestehen und mich gegen die Konkurrenz
behaupten zu können.“ Seit einem halben Jahr steht er
bei Hannover 96 im Bundesliga-Tor, und Zweifel, ob dieser junge Kerl es packen könnte, gibt es längst nicht mehr.
Im Gegenteil: Er hat sich zu einem der besten Keeper in
der Bundesliga entwickelt.
Seine Nominierung für die Nationalmannschaft ist daher
folgerichtig. Zieler verkörpere „das moderne Torwartspiel,
das wir beim DFB sehen wollen“, sagt Torwart-Trainer
Andreas Köpke. „Nach der Verletzung von René Adler hat
Ron-Robert von allen Kandidaten die Einladung zum Nationalteam am meisten verdient.“ Der Gelobte gibt das Kompliment gerne weiter: „Die Nachricht ist großartig, ich freue
mich riesig. Es ist ein sehr schönes Gefühl. Die Einladung
empfinde ich als Ehre und Auszeichnung – gerade auch
für Hannover 96.“ Den Klub, bei dem die Karriere des
U 19-Europameisters von 2008 so richtig in Schwung kam.
Als Mann für die Zukunft galt er schon lange. Mit 16 wechselte der Junioren-Nationaltorwart vom 1. FC Köln zu
Manchester United, dem Top-Klub auf der Insel. Bei der
Vertragsunterzeichnung saß er neben Sir Alex Ferguson,
der Zieler später als einen „Spieler von außergewöhnlicher Qualität“ bezeichnete. Fünf Jahre lang ließ er sich
im Training von Rooney, Giggs und Kollegen die Bälle um
die Ohren schießen. Von Edwin van der Sar konnte er sich
einiges abschauen: „Seine Ausstrahlung, seine Ruhe, wie
er mit der Viererkette arbeitet.“
Sportlich und menschlich habe ihn diese Zeit in England
weitergebracht. Wer mit 16 aus dem Haus und ins
Ausland geht, der wird früher erwachsen. So
gut es ihm in Manchester gefiel – vor einem
Jahr kehrte er nach Deutschland zurück.
„Ich hatte die Vorstellung, dass ich
in der Bundesliga größere Chancen
habe, regelmäßig zu spielen“,
sagt er. Und schiebt lächelnd hinterher: „Hat ja geklappt.“ Im Sommer verlängerte Zieler seinen
Vertrag bei Hannover 96 bis 2015.
Was er bisher geleistet hat, soll erst
der Anfang gewesen sein.
26
2006 unterzeichnete Zieler einen
Vertrag bei Manchester United.
Neben ihm Trainerlegende Sir
Alex Ferguson.
„Ich gehe zum Briefkasten,
ohne von der Couch aufzustehen.“
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51 Teams kämpfen um die Qualifikation zur EM 2012 in Polen und der Ukraine
EINE FRAGE, VIELE FRAGE
Wer darf bei der EM um den Titel spielen?
Eine Frage, viele Fragezeichen. Und noch mehr
spannende Spiele. 51 Teams kämpfen um die
14 freien Plätze bei der Endrunde 2012 in Polen
und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli 2012).
Heute und morgen sind gleich 48 im Einsatz.
Jeder Punkt kann am Ende entscheiden, jedes
Spiel kann richtungsweisend sein. Wie die
Ausgangslage für jeden Teilnehmer ist, zeigt
ein Blick auf die neun Gruppen.
Gruppe A
02.09.2011 Aserbaidschan – Belgien
02.09.2011 Deutschland – Österreich
02.09.2011 Türkei – Kasachstan
1. Deutschland
7
7
0
2. Belgien
7
3
2
3. Türkei
6
3
1
4. Österreich
6
2
1
5. Kasachstan
6
1
0
6. Aserbaidschan
6
1
0
06.09.2011 Österreich – Türkei
06.09.2011 Aserbaidschan – Kasachstan
07.10.2011 Türkei – Deutschland
07.10.2011 Aserbaidschan – Österreich
07.10.2011 Belgien – Kasachstan
11.10.2011 Deutschland – Belgien
11.10.2011 Türkei – Aserbaidschan
11.10.2011 Kasachstan – Österreich
Franck Ribéry will heute mit
einem Sieg der Équipe
Tricolore in Albanien den
ersten Platz in der Gruppe D
festigen.
28
Gruppe B
02.09.2011 Andorra – Armenien
02.09.2011 Russland – Mazedonien
02.09.2011 Irland – Slowakei
1. Slowakei
6
4
1
2. Russland
6
4
1
3. Irland
6
4
1
4. Armenien
6
2
2
5. Mazedonien
6
1
1
6. Andorra
6
0
0
06.09.2011 Mazedonien – Andorra
06.09.2011 Slowakei – Armenien
06.09.2011 Russland – Irland
07.10.2011 Armenien – Mazedonien
07.10.2011 Andorra – Irland
07.10.2011 Slowakei – Russland
11.10.2011 Russland – Andorra
11.10.2011 Irland – Armenien
11.10.2011 Mazedonien – Slowakei
0
2
2
3
5
5
22: 3
15:10
9: 7
10:10
2:15
5:18
21
11
10
7
3
3
1
1
1
2
4
6
6: 4
9: 4
11: 6
10: 7
5: 8
1:13
13
13
13
8
4
0
ZEICHEN
Gruppe C
02.09.2011 Slowenien – Estland
02.09.2011 Nordirland – Serbien
02.09.2011 Färöer – Italien
1. Italien
6
5
2. Slowenien
7
3
3. Nordirland
6
2
4. Serbien
6
2
5. Estland
7
2
6. Färöer
8
1
06.09.2011 Serbien – Färöer
06.09.2011 Estland – Nordirland
06.09.2011 Italien – Slowenien
07.10.2011 Nordirland – Estland
07.10.2011 Serbien – Italien
11.10.2011 Italien – Nordirland
11.10.2011 Slowenien – Serbien
1
2
3
2
1
1
0
2
1
2
4
6
14: 1
9: 4
7: 3
8: 9
7:11
5:22
Gruppe D
02.09.2011 Weißrussland – Bosnien-Herzegowina
02.09.2011 Luxemburg – Rumänien
02.09.2011 Albanien – Frankreich
1. Frankreich
6
4
1
1 9: 2
2. Weißrussland
7
3
3
1 6: 2
3. Bosnien-Herzeg. 6
3
1
2 8: 7
4. Albanien
6
2
2
2 4: 6
5. Rumänien
6
2
2
2 8: 6
6. Luxemburg
7
0
1
6 1:13
06.09.2011 Luxemburg – Albanien
06.09.2011 Bosnien-Herzegowina – Weißrussland
06.09.2011 Rumänien – Frankreich
07.10.2011 Bosnien-Herzegowina – Luxemburg
07.10.2011 Frankreich – Albanien
07.10.2011 Rumänien – Weißrussland
11.10.2011 Frankreich – Bosnien-Herzegowina
11.10.2011 Albanien – Rumänien
Gruppe E
02.09.2011 Niederlande – San Marino
02.09.2011 Finnland – Moldawien
02.09.2011 Ungarn – Schweden
1. Niederlande
6
6
0
2. Schweden
6
5
0
3. Ungarn
7
4
0
4. Moldawien
6
2
0
5. Finnland
6
2
0
6. San Marino
7
0
0
06.09.2011 Moldawien – Ungarn
06.09.2011 San Marino – Schweden
06.09.2011 Finnland – Niederlande
07.10.2011 Niederlande – Moldawien
07.10.2011 Finnland – Schweden
11.10.2011 Moldawien – San Marino
11.10.2011 Ungarn – Finnland
11.10.2011 Schweden – Niederlande
Gruppe F
02.09.2011 Georgien – Lettland
02.09.2011 Israel – Griechenland
02.09.2011 Malta – Kroatien
1. Griechenland
6
4
2
2. Kroatien
6
4
1
3. Israel
7
4
1
4. Georgien
7
2
3
5. Lettland
6
1
1
6. Malta
6
0
0
06.09.2011 Malta – Georgien
06.09.2011 Kroatien – Israel
06.09.2011 Lettland – Griechenland
07.10.2011 Lettland – Malta
07.10.2011 Israel – Georgien
07.10.2011 Griechenland – Kroatien
11.10.2011 Kroatien – Lettland
11.10.2011 Malta – Israel
11.10.2011 Georgien – Griechenland
16
11
9
8
7
4
13
12
10
8
8
1
0
1
3
4
4
7
21: 5
20: 6
18:13
7: 9
11:11
0:33
18
15
12
6
6
0
0
1
2
2
4
6
8: 3
10: 3
10: 7
5: 5
5: 9
2:13
14
13
13
9
4
0
Portugals Weltklassespieler
Cristiano Ronaldo rechnet auf
Zypern mit dem nächsten
dreifachen Punktgewinn.
29
Die EURO 2012 fest im Visier:
Der Schalker Klaas-Jan Huntelaar
(links) und Dirk Kuyt befinden
sich mit den Niederlanden auf
Kurs Richtung Polen und Ukraine.
Gruppe G
02.09.2011 Wales – Montenegro
02.09.2011 Bulgarien – England
1. England
5
3
2. Montenegro
5
3
3. Schweiz
5
1
4. Bulgarien
5
1
5. Wales
4
0
06.09.2011 England – Wales
06.09.2011 Schweiz – Bulgarien
07.10.2011 Wales – Schweiz
07.10.2011 Montenegro – England
11.10.2011 Schweiz – Montenegro
11.10.2011 Bulgarien – Wales
2
2
2
2
0
0
0
2
2
4
11: 3
4: 1
7: 7
2: 6
1: 8
Gruppe H
02.09.2011 Norwegen – Island
03.09.2011 Zypern – Portugal
1. Portugal
5
3
2. Norwegen
5
3
3. Dänemark
5
3
4. Zypern
4
0
5. Island
5
0
06.09.2011 Island – Zypern
06.09.2011 Dänemark – Norwegen
07.10.2011 Portugal – Island
07.10.2011 Zypern – Dänemark
11.10.2011 Norwegen – Zypern
11.10.2011 Dänemark – Portugal
11
11
5
5
0
Gruppensieger und bester Gruppenzweiter direkt qualifiziert
Die Sieger der neun Qualifikationsgruppen und der Gruppenzweite mit der besten Bilanz gegen die ersten fünf Teams
seiner Gruppe qualifizieren sich automatisch für die EM-Endrunde. Die übrigen acht Zweitplatzierten bestreiten Playoff-Duelle mit Hin- und Rückspiel. Diese Begegnungen werden am 11./12. November und 15. November 2011 ausgetragen. Die Gewinner aus diesen Duellen qualifizieren sich neben den beiden Gastgebern Polen und Ukraine ebenfalls für
die EURO 2012.
1
1
1
2
1
1
1
1
2
4
11: 7
6: 4
7: 4
5: 8
2: 8
10
10
10
2
1
Gruppe I
02.09.2011 Litauen – Liechtenstein
03.09.2011 Schottland – Tschechien
1. Spanien
5
5
0
2. Tschechien
5
3
0
3. Schottland
4
1
1
4. Litauen
5
1
1
5. Liechtenstein
5
1
0
0
2
2
3
4
15: 5
6: 3
4: 5
3: 8
3:10
15
9
4
4
3
06.09.2011 Spanien – Liechtenstein
06.09.2011 Schottland – Litauen
07.10.2011 Tschechien – Spanien
08.10.2011 Liechtenstein – Schottland
11.10.2011 Spanien – Schottland
11.10.2011 Litauen – Tschechien
Weltmeister Spanien mit den Topspielern
Xabi Alonso und David Villa führt
unangefochten die Gruppe I an.
Deutschland ist gegen Österreich in Qualifikations-Spielen ohne Niederlage
SIMSALABIM UND EIN
Deutschland und Österreich verbindet eine lange Länderspiel-Tradition. Seit 1908 sind beide A-Nationalmannschaften
in 36 Partien aufeinandergetroffen. Dabei lieferten sie sich gerade bei WM-Endrunden einige denkwürdige Begegnungen.
In Qualifikationsspielen zu Turnieren, wie heute, ist Deutschland gegen Österreich noch immer ungeschlagen. Der
Historiker Udo Muras lässt sie Revue passieren.
Positive Bilanz gegen Österreich
DFB-Länderspiele
07.06.1908
Wien
09.10.1911
Dresden
29.06.1912
Stockholm
26.09.1920
Wien
05.05.1921
Dresden
23.04.1922
Wien
13.01.1924
Nürnberg
24.05.1931
Berlin
13.09.1931
Wien
07.06.1934
Neapel
23.09.1951
Wien
22.03.1953
Köln
30.06.1954
Basel
10.03.1957
Wien
19.11.1958
Berlin
09.10.1965
Stuttgart
13.10.1968
Wien
10.05.1969
Nürnberg
21.09.1969
Wien
10.10.1973
Hannover
03.09.1975
Wien
21.06.1978
Cordoba
02.04.1980
München
29.04.1981
Hamburg
14.10.1981
Wien
25.06.1982
Gijon
27.04.1983
Wien
05.10.1983
Gelsenkirchen
29.10.1986
Wien
18.11.1992
Nürnberg
02.06.1994
Wien
18.05.2002
Leverkusen
18.08.2004
Wien
06.02.2008
Wien
16.06.2008
Wien
03.06.2011
Wien
2:3
1:2
1:5
2:3
3:3
2:0
4:3
0:6
0:5
3:2
2:0
0:0
6:1
3:2
2:2
4:1
2:0
1:0
1:1
4:0
2:0
2:3
1:0
2:0
3:1
1:0
0:0
3:0
1:4
0:0
5:1
6:2
3:1
3:0
1:0
2:1
DFV-Länderspiele
25.04.1965
Wien
31.10.1965
Leipzig
24.09.1977
Wien
12.10.1977
Leipzig
20.05.1989
Leipzig
15.11.1989
Wien
1:1
1:0
1:1
1:1
1:1
0:3
Olympische Spiele
WM, Spiel um den dritten Platz
WM-Halbfinale
WM-Qualifikation
WM-Qualifikation
WM, 2. Finalrunde
WM-Qualifikation
WM-Qualifikation
WM-Vorrunde
EM-Qualifikation
EM-Qualifikation
EM-Vorrunde
EM-Qualifikation
WM-Qualifikation
WM-Qualifikation
WM-Qualifikation
WM-Qualifikation
WM-Qualifikation
WM-Qualifikation
32
REISSENDER WOLF
Bereits nach 21 Minuten
stand am 5. Oktober 1983 der
3:0-Erfolg der deutschen
Nationalmannschaft gegen
Österreich fest.
V
or dem allerersten Qualifikationsduell der Nachbarn
versuchten es die Österreicher mit Zauberei. Ob
nun zur Zerstreuung oder Aufmunterung: Trainer
Leopold Stastny schleppte seinen Kader im
Oktober 1968 in eine spiritistische Sitzung, der Magier
trug den verheißungsvollen Künstlernamen Allan Simsalabim. 37 Jahre hatten die Österreicher nicht gegen den
Rivalen gewonnen, da schien jedes Mittel recht. Geholfen
hat es nichts. Die von Helmut Schön trainierten Deutschen
gewannen in Wien 2:0 – keineswegs glanzvoll, aber souverän. Gerd Müller erzielte schon nach 16 Minuten sein
obligatorisches Tor, und der vereinslose Österreicher
Eigenstiller lenkte kurz nach der Pause eine Flanke von
Siggi Held ins eigene Tor, was den „Kicker“ zu dieser
Formulierung reizte: „Die Panne passierte jenem
Unglücksraben, dessen Name dafür ein böses Omen zu
sein scheint: Eigentreffer durch Eigenstiller.“
Beim Sieger gab es zwei Gewinner: Sepp Maier etablierte
sich als neue Nummer 1 im deutschen Tor und Günter
Netzer eroberte sich einen Stammplatz. Helmut Schön
jedenfalls lobte ihn ausdrücklich: „Über Netzer kann ich
ja etwas Positives sagen. Er hat seinen Ursprung wieder
gefunden, er hat sich selbst gespielt“, fand der Bundestrainer philosophische Worte für den Regisseur. Ansonsten
fielen die Kritiken weniger euphorisch aus. Der „Kicker“
schrieb: „Man kann das 2:0 freilich auch als den Triumph
der kaltblütigen Taktik deuten.“
Im Rückspiel verstieg sich niemand zu einer solchen
Behauptung, jetzt war es vor allem Glück, das den Deutschen
in Nürnberg Pate stand. Im Franken-Stadion lief bereits
die 88. Minute, und noch immer warteten 67.892 Zuschauer
Karl-Heinz Rummenigge
erzielte im Gelsenkirchener
Parkstadion bereits nach vier
Minuten die deutsche Führung.
Der Jubel war groß.
33
auf ein Tor. Nur zwei deutsche Pfostenschüsse hatten sie
gesehen. Da schlug der Torgarant jener Epoche wieder
zu: Nach einer Flanke des Gladbacher Linksaußen Jupp
Heynckes köpfte Gerd Müller stark bedrängt das Tor des
Tages. Österreichs Verteidiger Norbert Hof sagte konsterniert über Müller: „Außerhalb des Strafraums ist er wie
ein Lamm, innerhalb wird er zum reißenden Wolf.“ Er
sollte noch reichlich Beute machen, Deutschland fuhr
zur WM nach Mexiko, und Müller wurde mit zehn Treffern
Torschützenkönig.
Vor der WM 1982 in Spanien wurden die Rivalen wieder in
eine Qualifikationsgruppe gelost. Am 29. April 1981 standen in Hamburg drei Männer im Blickpunkt: auf deutscher
Seite die Rückkehrer Paul Breitner (nach fünf Jahren) und
Klaus Fischer (nach 14 Monaten) und auf Seite der Gäste
der Deutsche Bernd Krauss. Der Westfale, als Spieler und
Trainer in Mönchengladbach und Dortmund tätig, spielte
damals für Rapid Wien und hatte die österreichische
Staatsbürgerschaft angenommen. Ausgerechnet gegen
Deutschland gab er sein Debüt – und was für eines: Als
Felix Magath in der 30. Minute in den Strafraum eindrang,
grätschte ihn Krauss ab – aber der Ball landete im Tor.
Wie 1968 also unterlief Österreich ein Eigentor. Krauss
wurde in den Medien beider Länder mit Häme und Spott
überschüttet, dabei war er gewiss nicht allein schuld an
der Niederlage. Die Deutschen mit dem wohl offensivsten Mittelfeld aller Zeiten – Antreiber Paul Breitner wurde
von den Kreativen Hansi Müller, Felix Magath und Bernd
Schuster flankiert – boten eine starke Leistung. Klaus Fischer
erhöhte noch vor der Pause auf 2:0, weitere Tore verhinderten Torwart Friedl Koncilia und der Pfosten. Bei Österreich standen übrigens fünf Bundesliga-Legionäre auf
dem Platz.
Es müllert mal wieder:
Gerd Müller traf beim
2:0-Sieg gegen Österreich im Oktober 1968 –
eines von 68 Toren, die
der Stürmer im
Nationalteam erzielte.
Starke Premiere: Mit
zwei Treffern führte
sich Pierre Littbarski
(rechts, im Zweikampf
mit Bruno Pezzey) in
der DFB-Auswahl ein.
So geschehen am
14. Oktober 1981.
Im Rückspiel von Wien löste das Derwall-Team bereits das
WM-Ticket. 70.000 Zuschauer erlebten das Traum-Debüt
des 21-jährigen Kölners Pierre Littbarski, der zwei Tore
erzielte. „Der Debütant war die Sensation!“, überschrieb
der „Kicker“ in dicken Lettern seine Analyse. Sein 1:1 fiel
direkt im Gegenzug nach Österreichs Führung durch Walter
„Schoko“ Schachner. Felix Magath glückte dann eines
seiner seltenen Kopfball-Tore, und „Litti“ sorgte in der
77. Minute für die Entscheidung. Österreichs Trainer Karl
Stotz grollte: „Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht
mit solchen dummen Toren.“
1983 trafen sich die Rivalen dann erstmals zu EM-Qualifikations-Spielen, und ebenfalls erstmals geschah es, dass
Deutschland Federn ließ: Am 27. April 1983 fielen in Wien
keine Tore. In einem harten und nicht immer fairen Spiel
mit vier Gelben Karten rettete Toni Schumacher den Gästen
einen Punkt, Hans-Peter Briegel musste noch vor
der Pause verletzt ausscheiden. Hinterher
beklagten beide Seiten, dass sie nicht gewonnen hatten. „Wir hatten die Deutschen doch
im Sack, sie hatten reichlich Dusel“, meinte
Ösi-Stürmer Hans Krankl. Und Karl-Heinz
Rummenigge erzielte ein Kopfball-Tor,
das sogar Bernd Krauss „absolut korrekt“ fand. Jedoch: Der schottische
Schiedsrichter entschied auf Abseits.
Im Rückspiel (3:0), damals wie heute
in Gelsenkirchen, wurde Rummenigge
entschädigt: Schon nach vier Minuten
traf er, und sein Sturmpartner Rudi Völler
legte mit einem Doppelschlag nach – 3:0
nach 21 Minuten. Die Luft war früh raus. 28
Jahre vergingen, ehe es am 3. Juni 2011 in Wien
wieder zu einem Qualifikations-Spiel kam. Deutschland
gewann 2:1, das Happy End durch Mario Gomez, der nach
dem 1:0 (44.) in letzter Minute erneut traf, ist noch in bester Erinnerung.
34
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Toni Polster stellt den deutschen Gegner vor
STÜRMISCHES NORDLICHT UND
Früher nannte man ihn „Toni Doppelpack“, weil er so gerne und oft zwei Tore in einem
Spiel erzielte. 90-mal traf Toni Polster in seiner Bundesliga-Zeit beim 1. FC Köln
und bei Borussia Mönchengladbach, so oft wie kein anderer Österreicher in
Deutschlands Eliteklasse. Auch im Nationalteam war keiner so erfolgreich
wie er (44 Treffer). Inzwischen ist Polster Trainer, arbeitet beim Wiener
Fünftligisten SC Viktoria. „Es macht mir Riesen-Spaß, das ist das
wichtigste Fundament“, sagt er. „Wir bauen hier etwas auf.“ Den
Fußball in Deutschland hat er gleichwohl nie aus den Augen verloren. Irgendwann will er zurückkehren. Für DFB-aktuell stellt der 47Jährige das österreichische Nationalteam vor. DFB.de-Redakteur Gereon
Tönnihsen hat mitgeschrieben.
Österreichs torhungrigster
Fußball-Export nach
Deutschland: Toni Polster.
Jetzt spielen wir also wieder gegen Deutschland. In der
ersten Begegnung im Juni hat unser Team sehr, sehr gut
gespielt. Aber unter dem Strich ist wieder nichts herausgekommen. Kurz vor dem Abpfiff fiel der Siegtreffer für
das deutsche Team. Das war bitter. Unsere Chancen, doch
noch zur Europameisterschaft zu fahren, sind sehr gering,
5:95 würde ich sagen. Es war unser Ziel, das Rennen so
lange wie möglich offenzuhalten und bis zum Schluss dabei
zu sein. Wir wollten endlich wieder zu einem Großereignis
fahren. Deshalb sind wir enttäuscht. Trotzdem glaube ich,
wie so viele, dass wir eine gute Mannschaft haben.
Auf der Torhüterposition müssen wir uns keine Sorgen
machen. Da haben wir wirklich gute Leute mit Christian
Gratzei, Helge Payer, Pascal Grünwaldund Jürgen Macho,
der früher mal in Kaiserslautern gespielt hat und jetzt in
Griechenland aktiv ist. Er ist jedoch diesmal nicht im Kader.
Gratzei ist ein sehr sachlicher Torhüter, ungemein reaktionsschnell. Mit Sturm Graz hat er eine sehr gute Saison
gespielt. Jetzt sammelt er Champions-League-Erfahrung.
Das tut ihm gut. Payer war vor einigen Jahren mal die
Nummer 1, bevor Macho kam. Auf der Linie ist er einer der
besten, aber beim Herauslaufen hat er mitunter Probleme.
Auch Grünwald ist mit den anderen auf Augenhöhe, ein
Top-Torhüter. Das hat er bei Austria Wien schon oft bewiesen. Alle drei Keeper, die gegen Deutschland im Kader stehen, sind nicht gerade für Gefühlsausbrüche bekannt. Das
sind eher sachliche Typen, die Ruhe ausstrahlen.
Natürlich verfolge ich die Bundesliga immer noch
sehr intensiv. Irgendwann möchte ich zurückkommen. Und klar, Christian Fuchs von Schalke 04
fällt mir dabei auch auf. Er ist unser Kapitän,
Julian Baumgartlinger
wechselte in diesem Sommer
von Wien nach Mainz.
36
EIN BAYERISCHES TALENT
Polster über David Alaba:
„Er ist unser größtes Talent.“
Hinspiel-Begegnung: Österreichs
Nummer 10, Zlatko Junuzovic, im
Zweikampf mit André Schürrle.
als Führungsspieler unumstritten. Aber ich würde mir wünschen, dass er noch präsenter wird auf dem Platz, so wie
er das in der vergangenen Saison in Mainz gewesen ist.
Auch seine Freistöße mit seinem starken linken Fuß können eine echte Waffe sein. Er ist Mitte 20, steht im Zenit
seiner Laufbahn. Aleksandar Dragovic steht noch ziemlich am Anfang, obwohl er schon mit 17 bei Austria Wien
gespielt hat. Er ist ein Versprechen für die Zukunft, muss
aber in seinem Spiel noch sicherer, souveräner werden.
Mit Paul Scharnervon West Bromwich Albion fällt ein wichtiger und erfahrener Defensivspieler für das Spiel gegen
Deutschland aus. Er ist gesperrt, erst im nächsten Spiel
gegen die Türkei kann er wieder eingesetzt werden.
Emanuel Pogatetz von Hannover 96 ist unser Abwehrchef.
Gegen ihn zu spielen, kann keinen Spaß machen. Er ist
sehr aggressiv, stark im Zweikampf, kompromisslos. In
seiner Zeit in England galt er als Raubein, aber das hat
sich in der Bundesliga deutlich gebessert. Ich muss zugeben, dass mir Ekrem Dag ein kleines Rätsel ist. Sein Debüt
gab er, als er schon fast 30 Jahre alt war. Mit Beşiktaş
Istanbul hat er in der Champions League gespielt, in der
Nationalmannschaft hat er mich aber bislang noch nicht
so überzeugt. Auch Florian Klein von der Wiener Austria
ist ein Kandidat für die defensive Außenbahn. In den letzten Spielen war er regelmäßig dabei.
Ob wir einen Spaßvogel im Team haben, weiß ich
gar nicht so genau. Früher wurde mir das ja
oft nachgesagt. Was ich höre, ist, dass die
Stimmung im Team gut ist. Einer, der mir
auf jeden Fall Spaß macht, ist David Alaba
Stuttgarts Martin Harnik
kommt aus Hamburg. Doch der
Angreifer entschied sich dafür,
für das Heimatland seines
Vaters zu spielen.
37
in Stuttgart Stammspieler geworden. Also: ein ganz wichtiger Mann für uns und im Sturm gesetzt.
von Bayern München. Er ist unser größtes Talent, schnell,
stark am Ball. Es war gut für ihn, dass er ein halbes Jahr
in Hoffenheim regelmäßig gespielt hat. Jetzt muss es sein
Ziel sein, auch bei den Bayern den Durchbruch zu schaffen. Das Potenzial dazu hat er, aber er muss bei der großen und starken Konkurrenz auch die Ellenbogen einsetzen können. Das gilt auch für Jakob Jantscher von Red
Bull Salzburg. Auch er muss den nächsten Schritt in seiner Karriere machen, wenn er zu einem Top-Spieler werden will. Wie Alaba ist er eine Option für die Außen.
Endstation Mats Hummels:
„Jimmy“ Hoffer wird durch
den deutschen Verteidiger
vom Ball getrennt.
Neben ihm ist das Rennen um einen Platz im Angriff
noch offen. Keiner ist wirklich unumstritten. Bei Marko
Arnautovic von Werder Bremen ist es wichtig, dass
er Kopf und Füße in Einklang bringt. Denn seine
Anlagen sind richtig gut. Auch Marc Janko hätte,
wenn man sich seine Torquote in Salzburg und
bei Twente Enschede anschaut, sicher das
Potenzial. Für Salzburg hat er mal 39 Tore in einer
Saison erzielt. Aber in der Nationalmannschaft
hat er noch nicht nachdrücklich gezeigt, was er
drauf hat. Ein anderer Kandidat ist Erwin „Jimmy“
Hoffer, der jetzt bei Eintracht Frankfurt in der 2. Bundesliga spielt. In Neapel und Kaiserslautern ist ihm der
Durchbruch nicht so recht gelungen. Ich hoffe, dass er in
Frankfurt häufiger und vor allem auch länger spielt. Das
wäre wichtig für ihn. Ich kann im Übrigen gar nicht mal
sagen, dass ich verstärkt auf die Stürmer achte, auch
wenn ich früher selbst einer war. Vergleichen möchte ich
sowieso nur ungern. Als Trainer muss man immer die ganze
Mannschaft sehen.
Die Entwicklung des deutschen Teams beobachte ich mit
großer Freude. Es ist beeindruckend, mit welcher Spielfreude und individuellen Qualität es auftritt. Ich bin überzeugt, dass am Ende dieser Entwicklung ein Titel stehen
wird. So langsam wird es auch wieder Zeit. Die Chancen
stehen gut. Vielleicht klappt es ja schon bei der WM 2014.
Und es wäre schön, wenn dann auch Österreich dabei wäre.
Von Julian Baumgartlinger halte ich eine ganze Menge.
Zuletzt hat er neben Stefan Kulovitsauf der Sechs gespielt.
Mir gefallen seine Passsicherheit, seine Einsatz- und
Laufbereitschaft. In der Jugend von 1860 München hat er
eine ganze Menge gelernt, einen guten Schliff bekommen. Jetzt ist er als reifer gewordener Spieler über Austria
Wien zu Mainz 05 gewechselt. Ich gehe davon aus, dass
er diesen Sprung schafft und sich in der Bundesliga etabliert. Zlatko Junuzovicwurde 2010 Österreichs „Fußballer
des Jahres“. Er ist unser Özil, ein echter Spielmacher. Er
ist laufstark, kombinationssicher, macht überraschende
Sachen – einfach ein außergewöhnlicher Fußballer.
Abwehr-Organisator in
Hannover und in Österreichs
Nationalteam: Emanuel
Pogatetz.
Sieben Spieler aus dem aktuellen österreichischen Kader
spielen in der Bundesliga. Und Sebastian Prödl von Werder
Bremen ist gerade dabei, sich nach seiner Verletzung wieder heranzukämpfen. Ich glaube, dass Spieler wie Bruno
Pezzey, Andreas Herzog oder auch ich dazu beigetragen
haben, dass die deutschen Klubs auf der Suche nach Spielern
auch nach Österreich schauen. Bei Martin Harnik war
das etwas anders, obwohl er in Deutschland beim VfB Stuttgart unter Vertrag steht. Er ist in Deutschland geboren
und aufgewachsen und spielt für Österreich, da sein Vater
daher kommt. Er ist von Anfang an sehr gut aufgenommen worden, auch wenn er halt wie ein Norddeutscher
spricht. Seine Leistungen im Nationalteam sind fantastisch. Über kurz oder lang wird auch er ein Führungsspieler,
wenn er nicht sogar schon einer ist. Er hat diesen nächsten Schritt, von dem ich schon sprach, geschafft. Er ist
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Ein Schalker zu Gast in seinem Wohnzimmer
DER FUCHS UND DIE SCHLANGE
Die kürzeste Anreise hat heute Abend, neben Benedikt Höwedes, ein Spieler der Auswärtsmannschaft. Tag für Tag
geht Christian Fuchs, der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft, in Gelsenkirchen seiner Arbeit nach:
als Linksverteidiger des FC Schalke 04. Ein Heimspiel, weiß er, wird es für ihn trotzdem nicht. Oliver Müller,
Mitarbeiter der „Welt“, über einen Mann mit einem starken linken Fuß. Und einen ungewöhnlichen Fußball-Profi
mit exotischen Hobbys.
I
n den gängigen Internetforen der Wrestling-Fans wird
er mit Dankbarkeit nahezu überschüttet. Denn
Christian Fuchs lässt kaum eine Gelegenheit aus, um
über seine Leidenschaft für den amerikanischen
Kampfsport zu sprechen. Und wenn der Kapitän des österreichischen Nationalteams in überregionalen Zeitungen
oder im ZDF-Sportstudio medienwirksam davon schwärmt,
dass er ein spezielles Faible für Mark William Calaway,
genannt „The Undertaker“, hat, dann ist dies für das
Wrestling in Deutschland und Österreich wohl eine viel
bessere Werbung als so mancher Showkampf.
Der 25-Jährige hat außergewöhnliche
Hobbys: Er mag Schlangen, Wrestling,
und er steht auf Heavy Metal.
Fuchs pflegt für einen Fußballprofi ungewöhnliche Hobbys.
Ob das Wrestling, seine Vorliebe für Reptilien oder für
Heavy Metal – der „Schlangen-Fuchsl“, wie er mittlerweile auch von den Profi-Kollegen bei seinem neuen Verein
Schalke 04 genannt wird, ist vielseitig interessiert. In seinem Leben gibt es definitiv mehr als nur Fußball. Und das
macht ihn wiederum für viele interessant.
Der 25-Jährige, der seit seinem Wechsel
nach Deutschland vor drei Jahren
zunächst für den VfL Bochum, dann für
den 1. FSV Mainz 05 und schließlich
seit Saisonbeginn für Schalke 04 spielt,
ist ein Profi, der Journalisten, die über
ihn berichten wollen, etwas bietet.
Sei es ein aufsehenerregendes
Fotomotiv – wenn er mit seiner
Königspython posiert – oder auch ein
knackiges Zitat. Der „Undertaker“ beispielsweise, so Fuchs, werde von ihm
bewundert, weil ihn „die Aura des
Unbesiegbaren“ umgebe. Das habe
etwas „Mystisches“. Es ist das zur Schau
gestellte Selbstbewusstsein, was ihn
beeindruckt.
Er selbst hat selbstbewusstes Auftreten
erst lernen müssen. „Der größte Unterschied zwischen einem deutschen Fußballer
und einem österreichischen ist das Auftreten“,
sagt er. Und was das angeht, habe er sich in den
vergangenen Jahren von seinen Bundesligakollegen einiges abschauen können. „Auch die österreichischen
Spieler haben individuelle Klasse und können in der deutschen Bundesliga mithalten“, so Fuchs. Aber sie müssten
halt begreifen, „sich nicht immer so klein zu machen“.
Lernen von den Deutschen eben. Denn die haben „eine
Selbstverständlichkeit und ein Selbstbewusstsein, dass
sie die Besseren sind“.
41
Der Entwicklung des österreichischen Fußballs könne es
nur förderlich sein, wenn möglichst viele Profis den Weg
in eine höherwertige ausländische Liga finden. Davon wiederum profitiere die Nationalmannschaft. Derzeit stehen
im aktuellen Aufgebot von Teamchef Didi Constantini mit
David Alaba, Emanuel Pogatetz, Julian Baumgartlinger,
Martin Harnik, Erwin Hoffer, Marko Arnautovic und
eben Fuchs gleich sieben Spieler, die ihr Geld in
Deutschland verdienen. Für Fuchs ist dies ein klares Indiz, dass Österreichs Fußball über Potenzial
verfügt. „Ich rate jedem Österreicher, der die
Möglichkeit hat, den Sprung zu machen“, spricht
er speziell den jungen Spielern Mut zu. „Auch,
wenn du dir am Ende vielleicht nur Lebenserfahrung holst.“
Die VELTINS-Arena
kennt Christian Fuchs
sehr genau. Normalerweise
spielt er dort mit Schalke,
heute mit Österreich.
Kapitän Christian Fuchs und
Thomas Müller: 1:2 verlor er
mit dem ÖFB-Team das Hinspiel
gegen Deutschland.
erkannte, wie gut der offensivstarke Fuchs in sein Konzept
vom Spiel mit dem schnellen Umschalten passt. „Er hat
mich geformt, unter ihm konnte ich mich perfekt weiterentwickeln. Er ist mit Sicherheit der Trainer in Deutschland,
der mich bisher am meisten geprägt hat“, denkt Fuchs
dankbar an seine Mainzer Zeit zurück.
Ralf Rangnick, sein neuer Vereinstrainer, verfolgt eine
ähnliche Strategie. Auch deshalb ergab der Wechsel zurück
ins Ruhrgebiet Sinn. „Schalke ist ein nationaler Spitzenverein, der schon mehrfach international auf sich aufmerksam gemacht hat“, erklärt er. Hinzu kommt die
besondere Emotionalität, die Schalke durch seine Fans
bekommt, die Fuchs sehr schätzt. Bereits als der
Freistoß-Spezialist das erste Mal in der Gelsenkirchener Arena war, damals mit Bochum, habe ihn
die Atmosphäre beeindruckt.
Er selbst hatte mit seinen Vereinen Glück.
Er kam bislang zweimal zur rechten Zeit an
den richtigen Ort. Beim VfL Bochum, wohin er nach
der Europameisterschaft 2008 vom SV Mattersburg
wechselte, bekam er sofort die Chance, zu spielen. Er
nutzte sie. Vom damaligen VfL-Trainer Marcel Koller wurde
er meist als Linksverteidiger eingesetzt, nachdem er
zuvor in der Regel im linken Mittelfeld gespielt hatte.
Auf dieser Position wurde er zum Leistungsträger.
Speziell im zweiten Jahr – als es in Bochum viel Unruhe
mit drei Trainern und am Ende den Abstieg gab – machte
er dann auch schmerzhafte, aber lehrreiche Erfahrungen.
Die wird er auch gegen die Deutschen genießen. „Ein
Heimspiel wird es für mich wahrscheinlich nicht“, sagt
Fuchs: „Aber ich bin sozusagen Gast im eigenen Wohnzimmer. Darauf freue ich mich natürlich.“ Beim Hinspiel
in Wien, als es eine 1:2-Niederlage gab, sei durchaus zu
sehen gewesen, dass auch gegen die Deutschen „etwas
möglich war.“ Für heute jedoch stapelt er lieber tief: Die
Wahrscheinlichkeit für eine Sensation sei wohl eher „überschaubar“. Nach dem Selbstvertrauen des „Untertakers“
klang das diesmal eher nicht. „Alles zu seiner Zeit“, sagt
Fuchs und lächelt verschmitzt.
Der größte Sprung in seiner Entwicklung gelang ihm bei
seiner zweiten Deutschland-Station in Mainz. Thomas Tuchel
42
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Der Nachbar, das unbekannte
Wesen. DFB-aktuell stellt
Österreich vor. Mit einem
Augenzwinkern und ohne
Anspruch auf Vollständigkeit.
Zehn Dinge, die Sie schon
immer über Österreich wissen
wollten, aber bisher nicht zu
fragen wagten.
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mit Kalbfleisch. Der Name
iener Schnitzel, original nur
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geht zurück auf, ric
dreimal dürfen Sie raten,
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h verdiente: 550 Kilo.
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auch in Österreich; als
Amerika gibt es schließlich
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samt 713 Einwohner hat.
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kein Problem. Hier ist die Ext
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in der Art einer gedrungen
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aus Rind- und Schweinefleisc
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Knoblauch und Gewürzen,
hergestellt.
Dwas vor ihm noch keinem gelang! Für sei-
er Österreicher Niko Alm hat geschafft,
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nen Führerschein ließ er sich mit Nudelsieb
auf dem Kopf ablichten – und bekam den
Lappen trotzdem ausgehändigt. Das Amt
erkannte das Sieb als „religiöse Kopfbedeckung“ an, schickte Alm aber erstmal auf die Alm, äh, zum Arzt.
Ö bei Schalke 04 zum Beispiel. Es gibt aber auch Österrei-
sterreicher in Deutschland gibt’s viele. Christian Fuchs
as haben Österreich und
Australien
Wgem
einsam? Den Namen. Fast. Im
Eng-
cher in Deutschland, die nicht zwingend Österreicher sind.
In Deutschland gibt es 71 Telefonbucheinträge zum Namen
Österreich.
her
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nd noch mal Post. „Die Pos
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ab“
1962. „Die Post geht
Schlagerfilm aus dem Jahr
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eine Mordsgaudi oder ein
auch als Redewendung für
war das
sei Dank. Denn Österreich
Sause. Den Österreichern
war im
n verschickt wurden – das
erste Land, in dem Postkarte
Jahr 1869.
U
lischen sind Austria und Aus
tralia durchaus verwandt. Immer wieder
gibt es deswegen Missverständnisse.
Der damalige
US-Präsident George W. Bus
h etwa sprach
von „Austria“, als er 2007
bei einer internationalen Konferenz in Syd
ney zu Gast war.
-Berliner Exklave, die im Kalten Krieg
teinstücken, noch ein Begriff? Jene West
s hat auch Österreich zu bieten: das
als Insel vor der Insel lag? Etwas Ähnliche
Krieg natürlich. Das Kleine Walsertal liegt
Kleinwalsertal. Ohne Mauer und Kalten
auf einer Straße über die Nachbargemeinde
in den Allgäuer Alpen und ist per Pkw nur
l.
viel Deutschland also im Kleinen Walserta
Oberstdorf in Bayern zu erreichen. Sehr
Sogar deutsche Postleitzahlen gibt es hier.
S
45
Von Frühwirth bis Fuchs: Sieben Österreicher und ihre Schalker Geschichten
WIENER SCHNITZEL MIT DEM
Österreich in Gelsenkirchen – da werden auf Schalke Erinnerungen
wach. Zum Beispiel an den letzten Meistertrainer des Klubs vor mehr
als einem halben Jahrhundert. An einen Sparfuchs, einen Sprücheklopfer und einen Schlagersänger. Und an einen Mann, der mit 34
Jahren zum ersten Mal im Ausland spielte. Der Historiker Udo Muras
erinnert an königsblaue Österreicher.
D
ie Frage, wann Schalke 04 das letzte Mal Deutscher
Meister geworden ist, wird mittlerweile fast jährlich im Frühjahr beantwortet. Immer dann, wenn
sich die Königsblauen wieder Titelhoffnungen
machen können. Die Meisterschale geholt haben sie seit
1958 nicht mehr. Verdammt lang her. 53 Jahre. Viel zu
lange, um heute die Meistermannschaft noch herunterbeten zu können. Geschweige denn, den Trainer zu kennen. Edi Frühwirth hieß Schalkes letzter Meister-Macher,
und er war Österreicher. Fünf Jahre, von 1954 bis 1959,
wirkte er auf Schalke, dann war es gut. „Wir haben lange
genug Wiener Schnitzel gegessen“, soll Schalke-Legende
Ernst Kuzorra angeblich zum Abschied gesagt haben. Das
war aber auch schon das Gemeinste, was man dem Wiener
Edi Frühwirth hinterherrief.
Der Autor Harald Landefeld schrieb in seinem Buch über
die alte Oberliga West über den 1973 gestorbenen Trainer:
„Frühwirths Erfolge erwuchsen ebenso aus seiner menschlichen Wärme wie aus seinem fußballsportlichen Können.
Er packte sich seine Jungs, unterhielt sich mit ihnen, gar
nicht mal über Fußball, vielmehr über private Dinge.
Er fragte und forschte mit psychologischem
Geschick. Hinzu kam, dass er daranging,
sich auch selbst um die 18-Jährigen der
A-Jugend zu kümmern und dort die
Talente zu übernehmen. Heute
alles selbstverständlich,
„Edi“ Glieder, im August 2003
auf Leihbasis vom FC Pasching
nach Gelsenkirchen gewechselt, kam auf 16 Einsätze in
der höchsten deutschen
Spielklasse. Mit 34 Jahren
kam er noch zu BundesligaEhren.
damals jedoch revolutionär! So gingen die Spieler denn
bald für den Mann, der ihre Sorgen so gut verstand, durchs
Feuer.“ Und parierten, selbst wenn die Anordnungen noch
so kurios waren. So befahl der Defensiv-Fanatiker seinem
Verteidiger Günter Karnhof, im Meister-Finale gegen den
HSV die Mittellinie nicht zu überschreiten. Der Erfolg gab
ihm recht. 1955 erreichte Schalke mit seinem Wiener Trainer
das DFB-Pokalfinale, in dem es gegen den Karlsruher SC
unterlag (2:3).
MEISTERTRAINER
Nicht annähernd so erfolgreich und doch viel bekannter
war sein Landsmann Max Merkel, der 1975/76 mit großen
Erwartungen unter Vertrag genommen wurde. Hatte er
doch zuvor schon die Münchner Löwen und den 1. FC Nürnberg
zum Deutschen Meister gemacht. Meister wollte er auch
mit Schalke werden, tönte er, und lieferte markige
Sprüche in Serie ab. Etwa, dass „eine Nationalmannschaft ohne Schalker Spieler wie ein Gebiss ohne
Zähne“ sei. Doch sein Wiener Schmäh richtete
sich schon bald gegen den eigenen Verein
und Sätze wie „Das Beste an Gelsenkirchen
war schon immer die Autobahn nach
München“ kosteten ihn Kredit. Als sie ihn im
März 1976 auf Platz acht entließen, hatte er
gar keinen mehr. Präsident Günter Siebert bat
sich aus, dass Merkel Stadion und Trainingsgelände nie wieder betreten möge. So unterschiedlich also waren die Erfahrungen der Schalker mit
Trainern aus Österreich. Große Erfolge hier, große
Sprüche da.
Auch bei den Spielern wechselten Licht und Schatten. In
der Bundesliga trugen bisher fünf Österreicher das Trikot
der Königsblauen. Den Anfang machte Nationalspieler Franz
Hasil, der 1968 von Rapid Wien kam. Er blieb jedoch nur
eine Saison, spielte in der Bundesliga 23-mal und schoss
fünf Tore. Davon drei in einem Spiel, beim 4:1 gegen Nürnberg. Den Saisonhöhepunkt verpasste er allerdings,
Trainer Rudi Gutendorf setzte den Stürmer im
DFB-Pokalfinale gegen die Bayern (1:2)
nicht ein. Vielleicht, weil er kurz zuvor
wegen eines Nachtbummels mit
Schalkes letzter Meister-Trainer
„Edi Frühwirth“ wurde wenige
Jahre nach seinem Engagement in
Gelsenkirchen österreichischer
Nationaltrainer.
vor: „Sie waren aber früher auch mal billiger!“ Dessen
Konter: „Stimmt nicht, früher waren nur die Abzüge kleiner!“ Franz Hasil wechselte nach nur einer Saison im Revier
für 250.000 D-Mark zu Feyenoord Rotterdam, wo ihn
Landsmann Ernst Happel trainierte.
Ohne Österreicher aber wollten die Schalker offenbar nicht
in die neue Saison gehen, und so verpflichteten sie 1969
Johann „Hansi“ Pirkner aus Klagenfurt. Kaum angekommen, wurde er Nationalspieler und erzielte sein erstes
Tor ausgerechnet gegen Deutschland. Schalke hoffte, einen
großen Fang gemacht zu haben, und Präsident Günter
Siebert drückte seine Aufstellung in einem EuropacupSpiel durch. Gutendorf wollte den angeschlagenen
Stürmer nicht einsetzen, da die Elf ohne ihn zuvor gewonnen hatte. „Kommt überhaupt nicht in Frage, Pirkner ist
dabei“, kanzelte Siebert seinen Trainer ab. Und Pirkner
schoss Schalke in die nächste Runde. Anfang gut, Ende
schlecht: In zwei Jahren kam er auf 47 Bundesliga-Spiele,
dabei aber nur auf acht Tore. Da auch Pirkner in den unseligen Bundesliga-Skandal verwickelt war, wurde er vom DFB
gesperrt und ging 1971 in seine Heimat zurück. Seine besten
Zeiten kamen noch: zwei Meisterschaften mit Austria Wien,
Torschützenkönig in seiner Heimat (1976) und die Teilnahme
an der WM in Argentinien (1978). Unter die Schlagersänger
einer Strafe
von 1.000 D-Mark belegt
werden musste? Einem wie ihm tat
das besonders weh, denn von Hasil erzählte man sich, dass er, höflich formuliert, ein sparsamer Mensch gewesen sei. So bestellte er beim Österreichischen Verband 1968 vor dem Länderspiel gegen
Deutschland zehn Karten für Freunde und wollte ExtraKonditionen: pro Karte sechs Schilling, umgerechnet eine
D-Mark (!). Ein Verbandssprecher stellte ihn auf dem
Parkplatz zur Rede: „Herr Hasil, Sie fahren einen
Mercedes 220, da können Sie sicher 50 Schilling für eine
Karte bezahlen!“ Konnte er.
Und als ein Fotograf nach dem Spiel Abzüge vom
Mannschaftsfoto verkaufte, akzeptierten alle Österreicher den Preis von 70 Schilling – außer Hasil. Der wollte
auf 50 Schilling runterhandeln und warf dem Fotografen
47
wagte sich Pirkner nach seiner Schalker Zeit auch. Titel der
Schnulze: „Tuat’s net schimpfn über mi“.
Der Dritte im Bunde mit Schalke war Kurt Jara. Fünf Jahre
hatte er bereits nebenan im Duisburger Wedau-Stadion
seine Künste vorgeführt, da kauften ihn die Schalker.
Ausgerechnet zur Saison 1980/81, an deren Ende Schalkes
erster Abstieg stand. Regisseur Jara (31 Spiele, zwei
Tore) konnte ihn nicht verhindern, und mit Trainer
Fahrudin Jusufi verband ihn herzliche Abneigung. Nach
dessen Entlassung wagte sich Jara aus der Deckung
und gab ein kritisches Interview, das man heutzutage nicht mehr lesen dürfte: „Schon wenn Fischer
und ich Karten spielten, glaubte Jusufi, wir schmieden ein Komplott gegen ihn … Manager Rudi Assauer
hat sich eine Stunde mit ihm unterhalten, und dann
wusste er, dass Jusufi vom Bundesliga-Fußball nichts, aber
auch gar nichts versteht.“ Und Jara verstand Schalke nicht.
Nach der 0:6-Heimpleite gegen Bochum war der Abstieg
fast schon perfekt, und er fuhr mit Bauchweh zu einer
Autogrammstunde nach Olpe im Sauerland. Er berichtete
dem „Fußball Magazin“: „Der Supermarkt voll, kein Wort
des Vorwurfs, aufmunternde Worte. Ehrlich: Ich versteh’
die Leut’ net. Das gibt’s nur einmal.“
Max Merkel (rechts) trainierte
die „Königsblauen“ nur eine
Saison. Neben ihm der langjährige Präsident Günter Siebert.
den Spott, Glieder das Rampenlicht. „Wenn man ein Angebot
von Schalke erhält, packt man die Koffer und fährt hin“,
sagte Glieder, der so mit bereits 34 Jahren noch zu
Bundesliga-Ehren kam. Trainer Jupp Heynckes wollte, dass
er Ebbe Sand, Mike Hanke und Victor Agali Druck macht.
Obwohl er auf seine alten Tage sogar wieder Nationalspieler geworden war, waren die Erwartungen an Glieder
nicht sonderlich hoch. Und so war auch niemand enttäuscht,
als der „Glieder-Edi“ nach 16 Einsätzen und nur zwei Toren
vertragsgemäß heimkehrte nach Pasching. Sein Heimatklub
St. Margarethen an der Raab hat übrigens das Stadion
nach ihm benannt.
Die Faszination Schalke hat nach ihm für einige Zeit nur
noch ein Österreicher erlebt. Eduard „Edi“ Glieder war
kein Star, aber auch kein Unbekannter, als er unmittelbar
vor Schluss des Transfer-Fensters im August 2003 in
Gelsenkirchen auf Leihbasis anheuerte. Hatte der Stürmer
des FC Pasching doch mit zwei Toren dazu beigetragen,
dass Werder Bremen im UI-Cup ausschied. Werder hatte
Der Österreicher, nach dem Schalke 04 seine
Arena benennen würde, muss aber wohl
erst noch geboren werden. Christian
Fuchs sammelt derzeit immerhin schon Pluspunkte („Schalke ist der beste Arbeitsplatz
der Welt“) – aber das ist
eine andere Geschichte.
Mittelfeldregisseur Kurt Jara
(Mitte) konnte den Abstieg der
„Königsblauen“ nach der Saison 1980/81 nicht verhindern.
48
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Interview mit Schalkes Manager Horst Heldt
„ANDERE NATIONEN HABEN
Bei Heimspielen in der VELTINS-Arena ist Horst Heldt normalerweise
angespannt. Muss er auch, schließlich ist er Manager von Schalke 04.
Heute wird sein Puls ruhiger schlagen. Deutschland spielt gegen Österreich, für seinen Klub geht es nicht um Punkte. Als Spieler stehen für
den heute 41-Jährigen 359 Bundesliga-Einsätze zu Buche. Und zweimal trug er auch das deutsche Nationaltrikot, bei seiner Premiere war
er schon fast 30. Peter Müller, Sportredakteur der „Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung“ (WAZ), sprach mit Heldt über den Fußball von
gestern und heute. Und über die Perspektiven der aktuellen Nationalmannschaft.
Herr Heldt, was sagt Ihnen das Datum 28. April 1999?
Hat es etwas mit mir persönlich zu tun?
Ja.
Dann war das der Tag meines ersten Länderspiels. Ich
habe ja nur zwei Länderspiele, daher ist das überschaubar. Wir haben gegen Schottland in Bremen gespielt.
Die Schotten waren stark ersatzgeschwächt, und
Deutschland hat dennoch 0:1 verloren.
Für mich war es trotzdem ein großes Erlebnis. Marco Bode
hatte sich kurzfristig verletzt, er hätte als Bremer im eigenen Stadion natürlich normalerweise von Beginn an gespielt.
So hatte ich aber das Glück, zur ersten Elf zu gehören und
die Nationalhymne mitsingen zu dürfen. Das war einer
der schönsten Momente meiner Karriere. Ich war ja schon
im reiferen Alter und konnte das schon allein deshalb richtig genießen. Es kommt ja nicht allzu oft vor im Leben,
dass ein Kindheitstraum in Erfüllung geht. Beinahe hätte
das Spiel aber abgebrochen werden müssen. Es gab nach
der Pause einen Flutlichtausfall, und es war eine Zeit lang
nicht klar, ob weitergespielt werden konnte.
Ein Debütant mit 29 Jahren – das wäre heutzutage äußerst
ungewöhnlich.
Ja, das war eine andere Zeit. Für mich persönlich gibt es
zwei Erklärungen für das späte Debüt: Entweder war ich
vorher zu schlecht, oder es lag daran, dass man sich damals
erst über eine längere Strecke behaupten musste, um überhaupt eine Chance zu bekommen. Wenn ich es recht überlege, gab es auch noch einen dritten Aspekt. Ich hatte
damals große Konkurrenz auf meiner Position: Mehmet
Scholl, Marco Bode, Andreas Möller, Thomas Häßler – das
waren schon viele Klasseleute.
Es gab an jenem Abend noch einen Debütanten. Wissen
Sie, wer das war?
Michael Ballack.
Das kam jetzt aber direkt.
Ich weiß es, weil wir beide nach dem Spiel in Bremen ausgegangen sind, um unseren Einstand ein bisschen zu feiern. Unser Karriereverlauf hat sich danach dann aber doch
ein wenig unterschieden. Er hat eine Epoche der National-
52
RIESIGEN RESPEKT VOR UNS“
mannschaft auf dem Platz mitgeprägt und ich vor dem
Fernseher.
Erich Ribbeck war damals Teamchef. Es ist erst zwölf
Jahre her, aber wenn man darüber spricht, kommt es
einem vor, als rede der Opa von seiner Kindheit.
Im Fußball sind zwölf Jahre eine Ewigkeit. Vieles hat sich
seitdem enorm verändert.
Zum Beispiel der Stellenwert der deutschen Nationalmannschaft.
Ja, heute gibt es eine klare Nummer eins im Weltfußball,
das ist Spanien, aber auf Rang zwei kann sich Deutschland
bereits platzieren. Die Nationalmannschaft ist attraktiv,
ihre Spielweise ist erfrischend und mitreißend. Man freut
sich als Fußball-Liebhaber nicht nur auf die Turniere, sondern auf jedes Länderspiel. Das ist aber auch ein Verdienst
der Vereine, die in den vergangenen Jahren viele starke
Nationalspieler hervorgebracht haben.
Manager Horst Heldt (links)
im Gespräch mit Trainer
Ralf Rangnick.
Nach dem Vorrunden-K.o. bei der Europameisterschaft
2000 haben die Verantwortlichen im deutschen Fußball
umgedacht. Seitdem wird intensiv der Nachwuchs gefördert, heute spielen viele hochtalentierte Profis bereits
im Nationalteam.
Dieses Umdenken war der richtige Schritt, und das ist
jetzt der Lohn für den langfristigen Aufbau. Man hat damals
endlich auch über den Tellerrand hinausgeschaut und
sich beispielsweise an den Franzosen oder den Holländern
orientiert. Es wurden Stützpunkte und Leistungszentren
gegründet, der DFB und die Liga haben da gemeinsam
etwas Erfolgreiches entwickelt.
Auch die Trainer haben umgedacht. Sie vertrauen heutzutage den jungen Spielern.
Heute gibt es ein anderes Bewusstsein und eine andere
Bereitschaft. Vereins- und Verbandstrainer geben den vorher schon gut ausgebildeten Jungen die Möglichkeit, sich
zu entfalten. Es ist allerdings ein schmaler Grat. Denn am
Ende des Tages handelt es sich immer noch um junge
Menschen, auf die sehr früh sehr vieles einprasselt. Wir
alle müssen permanent aufpassen, dass dies nicht zur
Überlastung führt.
Köln, München, Frankfurt,
Graz, Stuttgart, seit 2010
Schalke – die Stationen des
Horst Heldt im Profi-Fußball.
53
Müssen die jungen Profis deshalb intensiver begleitet
werden als früher?
Ja, die Vereine und der DFB geben sich größte Mühe, um
sie zu unterstützen und ihre Charaktere zu festigen. Die
Spieler haben kaum noch Möglichkeiten, sich zurückzuziehen und den häufigen Stresssituationen zu entkommen. Ein Profi ist heutzutage gläserner als früher. Das
muss man als junger Mensch erst einmal verkraften. In
dem Alter gibt es ja oft noch Wellenbewegungen.
Sie haben 2001 und 2002 selbst in Österreich gespielt.
Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit bei Sturm
Graz?
Ich weiß nicht, ob man das Spielen nennen kann.
Sagen wir es so: Ich war anwesend.
Was lief denn damals für Sie schief?
Einiges. Entscheidend war: Der
Präsident hatte mich geholt, der
Trainer aber wollte mich gar nicht
haben. Als ich im Januar 2003 dann
zum VfB Stuttgart gewechselt bin,
konnte sich jedenfalls keiner in Graz
vorstellen, dass ich noch einmal in der
Bundesliga und sogar in der Champions
League spielen würde.
Was sagen Sie zum heutigen österreichischen Nationalteam?
Ich wünsche ihm alles Gute. Nur nicht an diesem Tag
bei uns auf Schalke.
Das erste seiner zwei
A-Länderspiele bestritt Heldt
1999 gegen Schottland. Links: der
Ex-Dortmunder Paul Lambert.
Formschwankungen in diesem Alter sollten als normal
gelten.
Ja. Der Fall kann sonst umso härter sein. Es ist ratsam,
dass wir uns alle ständig überprüfen. Wir müssen uns fragen, ob die Talente dem Trubel, der um sie herum entsteht, überhaupt gerecht werden können.
„Ich weiß nicht, ob man das
Spielen nennen kann. Sagen
wir es so: Ich war anwesend“,
sagt der heute 41-Jährige über
seine Zeit bei Sturm Graz.
Nach den begeisternden Auftritten bei der WM 2010 in
Südafrika sind noch mehr vielversprechende Spieler in
den Nationalmannschaftskreis aufgerückt.
Der Bundestrainer kann mittlerweile auf eine große Zahl
guter Fußballer zurückgreifen, das ist in der Tat ein schöner Luxus. Auffallend ist dabei, dass die Spieler wieder
gerne zur Nationalmannschaft gehen, dass sie auch ein
Freundschaftsspiel nicht als lästige Pflicht ansehen. Diese
positive Haltung strahlt dann auch wieder auf die
Bundesliga aus. Die A-Nationalmannschaft ist und bleibt
das Flaggschiff des deutschen Fußballs, das ist wichtig.
Es gab Phasen, in denen das leider nicht der Fall war.
Wie weit ist die deutsche Nationalmannschaft noch von
der spanischen entfernt?
Schwer zu sagen. Momentan hat Spanien noch eine Nasenlänge Vorsprung, aber ich denke, Deutschland ist jetzt
schon so weit, in einem entscheidenden Spiel gegen den
Weltmeister gewinnen zu können. Die anderen großen
Fußball-Nationen haben inzwischen wieder einen riesigen Respekt vor unserem Team. Es ist, wie wir gerade
erst in Stuttgart gesehen haben, ja auch keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Brasilien gegen Deutschland
gewinnt. Im Gegenteil.
Beim EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich können
Sie in der Schalker Arena ausnahmsweise einmal Fußball
schauen, ohne verantwortlich zu sein.
Ich werde es genießen, entspannt zusehen zu können.
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wände zum wohlfühlen
Schalke-Legende Klaus „Tanne“ Fichtel kickt mit 66 Jahren noch regelmäßig
FEST VERWURZELT UND NOCH
In Abwandlung seines Familiennamens nannten ihn alle „Tanne“. Und
genauso war Klaus Fichtel auch als Profi: stark, aufrecht, nicht unterzukriegen. Und fest verwurzelt. Einen Rekord hält der heute 66-Jährige,
der einst unter Tage arbeitete, schon seit sehr langer Zeit in der Bundesliga.
Vielleicht sogar für immer. Noch mit 43 spielte er in der höchsten deutschen Spielklasse. Hans Günter Martin, langjähriger Sportchef der
„Rheinischen Post“, hat den einstigen Schalker Abwehrchef besucht.
D
er blonde, kaum ergraute und erstaunlich drahtige Mann sieht noch
fast so aus wie vor 30, 35 Jahren, als er baumstark die Schalker
Abwehr zusammenhielt. „Vielen Dank für das Kompliment“, sagt
er und fügt hinzu: „Ich habe ja auch nicht viel zugenommen, vielleicht zwei, drei Kilo.“ Klaus Fichtel ist mit seinem Leben völlig im Reinen,
er genießt es ganz bewusst und wie eh und je auf Gesundheit bedacht. Da
er Grundsätze hat, machte er wahr, was er angekündigt hatte: „Mit 65 höre
ich auf, dann bin ich Rentner.“ Über 20 Jahre in Schalker Diensten als CoTrainer, Jugendtrainer und zuletzt Scout waren genug.
Seither gilt seine Fürsorge zwei Traberstuten. In der Nähe seines Hauses
in Waltrop vor den Toren Dortmunds stehen die beiden in einem
Trainingsquartier. „Ich fahre jeden Morgen um sieben Uhr hin, egal ob
Weihnachten oder Silvester ist.“ Bis zur Mittagszeit ist er mit der Pflege
und dem Training der Pferde zu Gange. „Natürlich bringe ich sie auch zu
den Rennen. Aber in den Sulky wie früher setze ich mich nicht mehr. Ich
habe zu viele schlimme Stürze erlebt.“
Doch keine Sorge: Klaus Fichtel ist dem Fußball treu geblieben und lediglich diesem speziellen Gen erlegen, das außer ihm so manchen einstigen
Schalker Akteur befallen hat, dem Traber-Gen. Und da auch Grundsätze
letztlich dazu da sind, hin und wieder außer Kraft gesetzt zu werden, sei
so viel verraten: Zur Schalker Traditionsmannschaft gehört er nach wie vor.
Zusammen mit Klaus Fischer, Hannes Bongartz, Matthias Herget oder Martin
Kompromisslos ging Klaus
Fichtel, der 23 Länderspiele
absolvierte, in die Zweikämpfe.
IMMER AUF TRAB
Klaus Fichtels großes Hobby
ist der Trabrennsport.
In früheren Jahren saß er
beim Rennen selbst im Sulky.
Max, um einige der alten Recken zu nennen, reist er immer noch an
Wochenenden zu Gastspielen durch das Land. Und trainiert wird auch
einmal pro Woche – natürlich mit Fichtel, der personifizierten
Zuverlässigkeit.
waren die ersten gegen diese Fußball-Schwergewichte. Überhaupt war
Klaus Fichtel im Nationaltrikot so etwas wie die Versicherung gegen
Misserfolg: Nur eine Niederlage – 1967 gegen Jugoslawien mit 0:1 – musste er erleben. Dennoch war die Länderspiel-Laufbahn 1971 jäh vorbei.
Und das lag an dieser „riesengroßen Dummheit“, der Schalker
Verstrickung in die Bundesliga-Affäre.
Alte Liebe zum Fußball rostet nicht. Sie war in der Familie Fichtel schon beim
Vater und beim älteren Bruder Helmut nachweisbar. Letzterer spielte
für Westfalia Herne, in den 50er-Jahren eine stolze Hausnummer weit
über den Revier-Fußball hinaus. Klaus trug das Trikot von Arminia Ickern,
und unweit dieses vom Bergbau geprägten Castrop-Rauxeler Klubs befanden sich die beiden Schachtanlagen, in denen er lernte und arbeitete.
In der Tat, Klaus Fichtel war noch ein leibhaftiger Knappe, als Trainer
Fritz Langner ihn zu den Königsblauen holte und kein Geringerer als der
große, alte Fritz Szepan als damaliger Präsident den ersten Vertrag mit
ihm abschloss.
Sein inneres Gleichgewicht ist längst wiederhergestellt. Klaus Fichtel,
nie einer der Lautsprecher („Ich war lieber im Hintergrund“), ruht in
sich: „Ich bin rundum zufrieden. 23 Länderspiele sind doch schon etwas.
Dass ich überhaupt Nationalspieler werden würde, hätte ich mir nie träumen lassen. Schließlich war ich als Jugendspieler in Ickern nur bis zur
Kreisauswahl gekommen.“ Fritz Langner hatte den Blick für das Potenzial
des Jungen. In Fichtels Rückblende steht der knorrige Schlesier auch
deshalb neben Ivica Horvath und Otto Rehhagel, den er bei seinem vierjährigen Bremer Intermezzo ebenfalls als Mann mit scharfem Blick für
Spieler-Entwicklung schätzen lernte, auf oberster Trainerstufe.
Das war 1965. Und als Klaus Fichtel 23 Jahre später sein letztes Spiel
für Schalke bestritt, war er 43 Jahre und 184 Tage alt. Den Rekord des
ältesten Bundesliga-Akteurs hält er seither unangefochten. „Vielleicht
schafft es ein Torwart wie zuletzt Jens Lehmann, mich abzulösen. Für
einen Feldspieler ist das heutzutage bei den enormen Belastungen kaum
möglich.“ Noch eine weitere bemerkenswerte Marke hat „Tanne“ gesetzt:
552 Bundesliga-Einsätze bedeuten Rang vier in der ewigen Bestenliste
hinter Karl-Heinz Körbel (602), Manfred Kaltz (582) und Oliver Kahn (557).
Und die größten Kluberfolge? „Sicher die Vizemeisterschaft und der
Pokalsieg mit unserer starken Mannschaft 1972 und der zweite Platz mit
Werder 1983. Aber wenn ich zurückdenke: Als wir 1966 im vorletzten
Heimspiel 2:0 gegen Borussia Neunkirchen gewannen und damit den
Klassenerhalt geschafft hatten, war der Jubel in der GlückaufKampfbahn grenzenlos. Dieses große Erlebnis werde ich nie vergessen.“
Dass sich damals eine kaum wettbewerbsfähige Schalker Mannschaft,
nur durch Aufstockung der Bundesliga 1965 erstklassig geblieben, zum
rettenden Ufer durchschlagen konnte, zählte wie der Titelgewinn. „Tanne“
stand seinen Mann, wie er das so lange tat für seine Knappen. Noch mit
über 40 in der Bundesliga. Und selbst jetzt noch. In der Traditionsmannschaft. Einmal königsblau, immer königsblau.
Schwere und schöne Zeiten erlebte dieses zähe, asketische Revier-Urgestein in seiner langen Karriere. „Ich denke gern an die 23 Länderspiele, die ich machen durfte, an meine fünf Einsätze bei der WM 1970,
aber auch an die tollen Spiele 1968. Da haben wir innerhalb von zwei
Wochen erst England 1:0 und dann Brasilien 2:1 besiegt.“ Beide Erfolge
57
Torjäger-Legende Klaus Fischer lebt seit 41 Jahren in Gelsenkirchen
SEIN REVIER WAR DER
Er stammt aus dem Bayerischen Wald, aber 41 Jahre in Gelsenkirchen
haben Klaus Fischer zu einem echten Schalker werden lassen. Der
zweitbeste Bundesliga-Torjäger aller Zeiten ist seinem Sport noch
immer verbunden. Er leitet eine Fußball-Schule und erzählt bei Schalker
Heimspielen im Ehrengastbereich gerne von früher. Mit dem Historiker Udo Muras sprach er auch über Cordoba und Gijon.
V
or 30 Jahren hat Klaus Fischer sein letztes Spiel
für Schalke 04 gemacht und insgesamt für vier
Bundesligisten gespielt, aber wenn er von den
„Königsblauen“ spricht, dann sagt er immer noch
„Wir“. Denn er denkt und fühlt Schalke. Es ist ihm also
nicht egal, wie sein Klub spielt, und so kann eine Niederlage
einem wie ihm schon mal die Laune verhageln. So, wie
das auch bei Fans ist. „Ich lebe seit 41 Jahren in Gelsenkirchen, da kann man schon von ‘Wir’ sprechen“, beteuert
Fischer, der aus Zwiesel im Bayerischen Wald stammt.
Sein Dialekt verrät ihn noch immer, im „Ruhrpott“ spricht
man doch etwas anders. Nur in der Hinsicht ist er noch
nicht angekommen tief im Westen.
Rein körperlich ist er seit 1970 da. Damals zog er nach
dem Abstieg von 1860 München gegen den Rat seiner Mutter
in den Ruhrpott. Sie hatte ihn gewarnt, da könne man ja
nicht mal ein weißes Hemd tragen. „Es war anfangs wirklich so, dass man kein Hemd zum Trocknen raushängen
konnte“, erinnert sich Fischer an die Tage, als der Pott
noch nach Ruß und Kohle roch. „Das Bild transportieren
die Medien heute noch. Sie zeigen das Allerschlimmste
von Gelsenkirchen oder Duisburg, die sterbenden Zechen
und dergleichen. Dabei explodieren hier die Grünanlagen“, sagt der Mittelstürmer von einst und
kämpft für sein privates Revier. Sein anderes Revier, rein dienstlich sozusagen, war
bekanntlich der Strafraum.
Der Mann, der nach Gerd Müller die meisten Tore in der
Bundesliga-Historie geschossen hat (268), steht jedenfalls noch immer für Schalke 04, dessen Rekordtorschütze
er ist (182 Bundesliga-Tore, 34 im DFB-Pokal und neun im
Europacup). Und er selbst steht zu Schalke. Bei jedem
Heimspiel ist er in der Schalker Arena anzutreffen dank
einer Dauerkarte, „aber dafür muss ich auch was tun“.
Waren die vielen Tore etwa nicht genug? Nun, Fischer macht
es nichts aus, den Gästen in den VIP-Logen, in die er regelmäßig eingeladen wird, von früher zu erzählen. Themen
gibt es ja genug, und da diejenigen, die ihn nicht mehr
haben spielen sehen, allmählich zahlenmäßig die Überhand gewinnen, frischt Fischer die schönen Erinnerungen
gerne auf.
Treffpunkt mit dem Pappkameraden:
Die 61-jährige Torjäger-Legende
neben dem „jungen“ Klaus Fischer,
der im Schalke-Museum steht.
STRAFRAUM
Mit der Torjägerkanone im
Museum der Arena: Klaus
Fischer wurde in der Saison
1975/1976 BundesligaTorschützenkönig.
Auch wir haben Fragen – zum Beispiel zu Cordoba und
Gijon. Es sind nicht gerade die größten Ruhmestaten des
deutschen Fußballs, doch man kann ja kaum an ihnen vorbei, wenn ein Länderspiel gegen Österreich ansteht. Klaus
Fischer ist bei beiden denkwürdigen WM-Spielen dabei
gewesen, jeweils als Einwechselspieler. Was denn nun schlimmer gewesen sei, das WM-Aus 1978 oder der Sieg beim
„Nichtangriffspakt“ 1982 – das kann Fischer gar nicht so
genau sagen. Er weist nur darauf hin, dass die damaligen
Regeln nicht ganz unschuldig an den Spielverläufen gewesen wären.
1978 in Argentinien gab es kein Halbfinale, die jeweiligen
Gruppensieger der beiden Zwischenrunden kamen ins
Endspiel. An jenem denkwürdigen Tag von Cordoba kam
es also auch auf das Resultat im Parallelspiel zwischen
den Niederlanden und Italien an. Und Fischer erinnert
sich noch gut, wie es gewesen sei, als Co-Trainer Jupp
Derwall nach Rummenigges frühem 1:0 an den Rand rannte
und rief: „Jungs, nur noch vier.“ Mit anderen Worten: Einen
knappen Sieg hätte die Schön-Elf wohl schon irgendwie
hinbekommen können, aber die Verpflichtung, ein Schützenfest feiern zu müssen, machte mit zunehmender Spieldauer die Beine schwer.
Zumal die Österreicher damals eine ihrer besten Mannschaften überhaupt hatten – Namen wie Krankl, Prohaska,
Jara oder Pezzey kannte die ganze Fachwelt. Als Fischer
nach 61 Minuten beim Stand von 1:1 aufs Feld kam, ging es
längst nicht mehr um das Finale. Hans Krankls 3:2, durch
das Österreichs Reporter Edi Finger so „narrisch“ wurde,
machte die Sache endgültig klar. Deutschland fuhr nach
Hause, der südliche Nachbar auch.
59
Auch 1982 in Gijon, als die Teams nach dem frühen 1:0
von Horst Hrubesch das Fußballspielen im Grunde
nach 20 Minuten einstellten, sei alles korrekt zugegangen: „Ich kann mich nicht
daran erinnern, dass irgendetwas abgesprochen gewesen wäre. Aber
nach dem Spiel hat der FußballWeltverband die Regeln geändert, seitdem finden die letzten Gruppenspiele zeitgleich
statt.“
Übrigens hat er auch schöne
Erinnerungen an Österreich, das
vor der WM 1982 schon in der
Qualifikation mit Deutschland in
einer Gruppe stand. In Hamburg gab
er 14 Monate nach seinem Beinbruch
sein Comeback und spielte, als sei er nie
weg gewesen: Er verausgabte sich so, dass er
hinterher Krämpfe hatte, aber er schoss sein Tor
beim 2:0 – eines von immerhin 32 in nur 45 Länderspielen.
Es hätten viel mehr Spiele und Tore sein können, wäre er
nicht als Jungspund in den Bundesliga-Skandal verwickelt
gewesen, was er bis heute bereut. Ein verschobenes Spiel
für 2.300 DM warf ihn um Jahre zurück, insbesondere in
puncto Länderspielkarriere, die für den FallrückzieherExperten erst mit 27 Jahren anno 1977 begann.
Fischer hat es schon oft bereut: „Es war eine Riesendummheit. Vor allem: Hätten wir gewonnen, hätten wir
vielleicht sogar eine höhere Prämie bekommen“, wundert er sich immer noch über so viel Leichtsinn. Als er
dann doch mitwirken durfte, hatte er es nur ganz selten
mit leichten Kalibern zu tun, die der Spielplan heute schon
mal parat hält, weil die europäische Staatenwelt eine
andere geworden ist. „Ich hätte auch gern mal gegen
Aserbaidschan oder die Färöer gespielt, dann hätte ich
ein paar Tore mehr in der Statistik. Aber solche Mannschaften gab es ja damals noch gar nicht.“
Diesen Fallrückzieher-Treffer
wählten die Zuschauer der
ARD-Sportschau zum „Tor des
Jahrhunderts“. Erzielt hat ihn
Klaus Fischer beim 4:1-Sieg im
Länderspiel gegen die Schweiz
am 16. November 1977 in
Stuttgart.
WM-Vorrundenpartie 1982
Deutschland gegen Österreich
im spanischen Gijon: Kopfballduell zwischen Bernd Krauss
(Mitte) und Klaus Fischer.
Dabei ist die Nationalmannschaft damals wie heute ohne
Punktverlust durch die Qualifikation marschiert, zur WM 1982
fuhr sie mit der makellosen Bilanz von acht Siegen in acht
Spielen. Damals wurde man Vize-Weltmeister. Was also kann
Deutschland von der DFB-Auswahl bei der EM erwarten, die
ziemlich sicher erreicht werden wird? Fischer sagt, was viele
sagen: „Wir sind ein Mit-Favorit und haben eine KlasseMannschaft, aber Top-Favorit ist Spanien. Wenn wir nicht
ein drittes Mal gegen die verlieren wollen, müssen wir noch
aggressiver spielen.“ Das empfiehlt sich schon heute gegen
Österreich. Fischer weiß aus eigener Erfahrung, dass „die
nie mehr so viel rennen werden wie gegen uns“.
Besonders viele Schalker gehören derzeit nicht zur DFBAuswahl, zuletzt nach Manuel Neuers Wechsel nach München
noch weniger – nur Benedikt Höwedes war bei den jüngsten Länderspielen im Kader. Fischer aber setzt auf Julian
Draxler, sofern der sich nach seinem furiosen Start etabliert. „Er ist ein guter Spieler, der hinter den Spitzen am
gefährlichsten ist.“ Klaus Fischer hat schließlich ein Auge
für Talente, er leitet eine Fußballschule. Durch die ging
übrigens auch der Mann, der den FC Augsburg in die
Bundesliga schoss: Stephan Hain.
Was Fischer freut, ist, dass besonders aus dem Westen
der Republik, seiner zweiten Heimat, türkischstämmige
Spieler mit deutschen Pässen verstärkt in die JuniorenNationalmannschaften des DFB nachrücken: „Die kicken
noch auf Asche wie wir früher.“ Von früher muss er auch
heute Abend wieder erzählen, er hat eine Einladung erhalten. Natürlich.
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Nationalmannschaft vor
850. Länderspiel
Das Aufeinandertreffen zwischen Deutschland und Österreich in Gelsenkirchen ist das 850. Länderspiel. Seit der
ersten Begegnung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am 5. April 1908 (3:5 gegen die Schweiz in Basel)
gab es 490 Siege, 172 Unentschieden und 187 Niederlagen.
Das Torverhältnis aus allen 849 Länderspielen des deutschen Teams, in denen insgesamt 887 Nationalspieler eingesetzt wurden, lautet 1.893:1.006.
Miroslav Klose erzielte am
16. August 2006 in Gelsenkirchen zwei Tore beim
Einstand von Bundestrainer
Joachim Löw. Die DFB-Auswahl
siegte damals mit 3:0 gegen
Schweden.
Rekord: Brasilien-Spiel
in 190 Länder übertragen
Modernste Fernsehtechnik ist
bei Länderspielen im Einsatz.
Der Klassiker Deutschland
gegen Brasilien wurde
weltweit in 190 Länder
übertragen.
Das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft
gegen Brasilien bescherte dem Deutschen Fußball-Bund
bei den Fernseh-Übertragungen im Ausland einen Rekord.
Das Gastspiel des fünfmaligen Weltmeisters in Stuttgart
wurde weltweit in 190 Länder übertragen.
Darunter waren unter anderem Sender wie das drittgrößte TV-Netzwerk der Welt, TV Globo aus Brasilien, Al
Jazeera als ein weiteres der größten Medienunternehmen weltweit sowie der Staatssender CCTV
aus China und Sportsender ESPN aus
den USA. „Ein Klassiker wie Deutschland gegen Brasilien interessiert
eben auf allen Kontinenten“,
sagt DFB-Marketingdirektor Denni Strich. TV Globo
erreichte mit seiner Berichterstattung rund 80 Millionen Menschen in Südamerika.
Auch in Asien verfolgten Millionen das Spiel vor dem Fernseher.
63
Gelsenkirchen ist ein gutes
Länderspiel-Pflaster
Gelsenkirchen ist beim EM-Qualifikationsspiel gegen
Österreich zum 15. Mal Schauplatz eines Länderspiels der
deutschen Nationalmannschaft, die 2001 eröffnete
VELTINS-Arena zum siebten Mal. Die Premiere für das deutsche Team gab es dort vor fast zehn Jahren beim 0:0 im
WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland.
Darüber hinaus feierte Bundestrainer Joachim Löw hier
das Debüt seiner Amtszeit mit dem 3:0-Erfolg gegen
Schweden am 16. August 2006. Das bislang letzte
Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft in
Gelsenkirchen datiert vom 18. November 2009: Damals
trennten sich Deutschland und die Elfenbeinküste 2:2.
In den Jahren zuvor hatte sich das zur Weltmeisterschaft
1974 erbaute Gelsenkirchener Parkstadion als gutes Länderspiel-Pflaster für die DFB-Auswahl erwiesen. Schließlich
blieb sie dort in acht Begegnungen ungeschlagen, erreichte sechs Siege und zwei Unentschieden. Unter den erfolgreichen Spielen befindet sich auch eine Begegnung mit
Österreich. Am 5. Oktober 1983 gab es einen 3:0-Erfolg
für die DFB-Auswahl. – Die Länderspiele in Gelsenkirchen:
13.10.1973
22.12.1979
05.10.1983
14.10.1987
14.06.1988
30.05.1990
30.05.1992
18.11.1998
06.10.2001
20.11.2002
15.11.2003
16.08.2006
31.05.2008
18.11.2009
Frankreich
Türkei
Österreich
Schweden
Dänemark
Dänemark
Türkei
Niederlande
Finnland
Niederlande
Frankreich
Schweden
Serbien
Elfenbeinküste
2:1
2:0
3:0
1:1
2:0
1:0
1:0
1:1
0:0
1:3
0:3
3:0
2:1
2:2
EM-Qualifikation
EM-Qualifikation
EM-Vorrunde
WM-Qualifikation
Bastian Schweinsteiger
trifft zum 22. Mal
Mit seinem verwandelten Foulelfmeter zum 1:0 im Länderspiel-Klassiker gegen Brasilien in Stuttgart (Endstand 3:2)
verbesserte sich Bastian Schweinsteiger auf den 21. Platz
der Torjägerliste der A-Nationalmannschaft. Der 27-jährige Mittelfeldspieler des FC Bayern München hat nun
22 Treffer auf seinem Nationalmannschafts-Konto.
Die Torschützenliste führt weiterhin Gerd Müller an. In
62 Länderspielen erzielte er sagenhafte 68 Treffer. Mit
nur noch sieben Toren Rückstand folgt Miroslav Klose dem
einstigen „Bomber der Nation“ auf dem zweiten Platz. –
Die Nationalspieler mit den meisten Toren:
1.
2.
3.
4.
Gerd Müller
Miroslav Klose
Joachim Streich
Jürgen Klinsmann
Rudi Völler
6. Karl-Heinz Rummenigge
7. Uwe Seeler
8. Michael Ballack
Lukas Podolski
10. Oliver Bierhoff
11. Ulf Kirsten
68
61
55 *
47
47
45
43
42
42
37
34 **
12. Fritz Walter
13. Klaus Fischer
14. Ernst Lehner
15. Andreas Möller
16. Edmund Conen
17. Hans-Jürgen Kreische
Eberhard Vogel
19. Richard Hofmann
20. Lothar Matthäus
21. Bastian Schweinsteiger
33
32
31
29
27
25 *
25 *
24
23
22
Mit seinem 22. Länderspieltreffer leitete Bastian
Schweinsteiger den 3:2-Erfolg
gegen Rekordweltmeister
Brasilien in der Stuttgarter
Mercedes-Benz Arena ein.
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Joachim Löw zum
70. Mal Bundestrainer
Joachim Löw betreut das deutsche Team beim EMQualifikationsspiel gegen Österreich in Gelsenkirchen zum
70. Mal seit seinem Debüt als verantwortlicher Bundestrainer
im August 2006. Seine Bilanz: 48 Siege, elf Unentschieden und zehn Niederlagen bei einem Torverhältnis von
166:52. In diesen 69 Länderspielen setzte Joachim Löw
71 Spieler ein und verhalf 46 Neulingen zu ihrer Premiere
im Trikot der DFB-Auswahl.
Nur sieben Niederlagen in
81 EM-Qualifikationsspielen
Die Bilanz der deutschen Nationalmannschaft in der Qualifikation zu Europameisterschaften ist beachtlich: In insgesamt
81 Begegnungen seit 1967 gab es für das deutsche Team 57
Siege bei nur sieben Niederlagen und 17 Unentschieden. Vor
der 0:3-Niederlage gegen die Tschechische Republik am
17. Oktober 2007 in München blieb das DFB-Team in der EMQualifikation sogar neun Jahre ungeschlagen.
Fünf Spieler von
Gelbsperre bedroht
Fünf Spieler der deutschen Nationalmannschaft sind mit
einer Gelben Karte aus den vorangegangenen EM-Qualifikationsspielen belastet: Cacau, Benedikt Höwedes, Mario
Gomez, Bastian Schweinsteiger und Mesut Özil. Bei einer
weiteren Verwarnung wären sie automatisch für das
nächste Pflichtspiel auf dem Weg zur EURO 2012 in Polen
und der Ukraine gesperrt.
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Planungen für WM 2014
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, nach der EM ist vor der WM. Die volle Konzentration
der Sportlichen Leitung und der Nationalmannschaft gilt aktuell der Qualifikation zur
Europameisterschaft in Polen und der Ukraine im kommenden Jahr, doch im Hintergrund
wird bereits für das Weltturnier 2014 in Brasilien geplant. Die Termine für die WMQualifikation der deutschen Fußball-Nationalmannschaft werden am 17. und 18. November
festgelegt. Die Gruppengegner aus Schweden, Irland, Österreich, Kasachstan sowie von
den Färöern werden dann der Einladung des DFB zur gemeinsamen Absprache folgen.
Die Qualifikation beginnt im September 2012. Im November 2013 stehen die insgesamt
13 europäischen WM-Teilnehmer fest.
Lukas Podolski zieht
mit Rudi Völler gleich
Lukas Podolski absolvierte beim 3:2-Sieg gegen Brasilien
in Stuttgart sein 90. Länderspiel. Der 26-jährige Kölner
zog damit in der Rangliste der deutschen LänderspielEinsätze mit Rudi Völler gleich und belegt mit dem ehemaligen Teamchef gemeinsam den 15. Platz.
Führender in dieser Statistik bleibt weiterhin Lothar
Matthäus. Der heutige Nationaltrainer Bulgariens spielte
zwischen 1980 und 2000 genau 150-mal für die DFB-Auswahl. – Die Nationalspieler mit den meisten Einsätzen:
64
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Lothar Matthäus
150
Miroslav Klose
110
Jürgen Klinsmann
108
Jürgen Kohler
105
Franz Beckenbauer
103
Joachim Streich
102 *
Thomas Häßler
101
Hans-Jürgen Dörner 100 *
Ulf Kirsten
100 **
10. Michael Ballack
98
11. Berti Vogts
96
12. Sepp Maier
95
Karl-Heinz Rummenigge 95
14. Jürgen Croy
94 *
15. Rudi Völler
90
Lukas Podolski
90
17. Bastian Schweinsteiger 88
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DIE LÄNDERSPIELDie deutsche Nationalmannschaft begann am 10. August 2011 beim
3:2-Erfolg über Rekord-Weltmeister Brasilien in der Stuttgarter
Mercedes-Benz Arena mit folgender Aufstellung (von links): Lukas
Podolski, Bastian Schweinsteiger, Mario Götze, Toni Kroos, Mario Gomez,
Christian Träsch, Holger Badstuber, Thomas Müller, Mats Hummels,
Manuel Neuer und Philipp Lahm.
3.7.2010 in Kapstadt (WM-Viertelfinale)
Argentinien – Deutschland 0:4 (0:1)
Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker,
A. Friedrich, Boateng (72. Jansen) – Khedira
(77. Kroos), Schweinsteiger – Müller
(84. Trochowski), Özil, Podolski – Klose.
Tore: 0:1 Müller (3.), 0:2 Klose (68.),
0:3 A. Friedrich (74.), 0:4 Klose (89.).
Schiedsrichter: Ravshan Irmatov (Usbekistan).
Zuschauer: 64.100 (ausverkauft).
10.7.2010 in Port Elizabeth (Spiel um Platz 3)
Uruguay – Deutschland 2:3 (1:1)
Deutschland: Butt – Boateng, Mertesacker,
A. Friedrich, Aogo – Khedira, Schweinsteiger –
Müller, Özil (90. Tasci), Jansen (81. Kroos) –
Cacau (73. Kießling).
Tore: 0:1 Müller (19.), 1:1 Cavani (28.), 2:1 Forlan
(51.), 2:2 Jansen (56.), 2:3 Khedira (82.).
Schiedsrichter: Benito Archundia (Mexiko).
Zuschauer: 36.254.
7.7.2010 in Durban (WM-Halbfinale)
Deutschland – Spanien 0:1 (0:0)
Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker,
A. Friedrich, Boateng (52. Jansen) –
Schweinsteiger, Khedira (81. Gomez) –
Trochowski (62. Kroos), Özil, Podolski – Klose.
Tor: 0:1 Puyol (73.).
Schiedsrichter: Viktor Kassai (Ungarn).
Zuschauer: 60.960.
11.8.2010 in Kopenhagen
Dänemark – Deutschland 2:2 (0:1)
Deutschland: Wiese – Beck (56. Riether),
Boateng (78. Schulz), Tasci, Schäfer –
Hitzlsperger (66. Helmes), Gentner – Träsch,
Kroos, Marin (56. Hunt) – Gomez.
Tore: 0:1 Gomez (19.), 0:2 Helmes (73.),
1:2 Rommedahl (74.), 2:2 Junker (87.).
Schiedsrichter: Alan Kelly (Irland).
Zuschauer: 19.071.
3.9.2010 in Brüssel (EM-Qualifikation)
Belgien – Deutschland 0:1 (0:0)
Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker,
Badstuber, Jansen (46. Westermann) –
Schweinsteiger, Khedira – Müller, Özil
(88. Cacau), Podolski (70. Kroos) – Klose.
Tor: 0:1 Klose (51.).
Schiedsrichter: Terje Hauge (Norwegen).
Zuschauer: 47.000 (ausverkauft).
7.9.2010 in Köln (EM-Qualifikation)
Deutschland – Aserbaidschan 6:1 (3:0)
Deutschland: Neuer – Riether, Mertesacker
(11. Westermann), Badstuber, Lahm –
Schweinsteiger (78. Cacau), Khedira – Müller
(62. Marin), Özil, Podolski – Klose.
Tore: 1:0 Westermann (28.), 2:0 Podolski (45.),
3:0 Klose (45.), 4:0 Sadigov (53., Eigentor),
4:1 Dzavadov (57.), 5:1 Badstuber (86.),
6:1 Klose (90.).
Schiedsrichter: Markus Strombergsson
(Schweden).
Zuschauer: 43.751.
66
8.10.2010 in Berlin (EM-Qualifikation)
Deutschland – Türkei 3:0 (1:0)
Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker,
Badstuber, Westermann – Kroos, Khedira –
Müller, Özil (89. Marin), Podolski (86. Träsch) –
Klose (89. Cacau).
Tore: 1:0 Klose (42.), 2:0 Özil (79.),
3:0 Klose (87.).
Schiedsrichter: Howard Webb (England).
Zuschauer: 74.244 (ausverkauft).
12.10.2010 in Astana (EM-Qualifikation)
Kasachstan – Deutschland 0:3 (0:0)
Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker,
Badstuber, Westermann – Kroos, Khedira –
Müller (71. Marin), Özil (79. Cacau), Podolski –
Klose (55. Gomez).
Tore: 0:1 Klose (48.), 0:2 Gomez (76.),
0:3 Podolski (85.).
Schiedsrichter: Alexandru Dan Tudor
(Rumänien).
Zuschauer: 20.000.
-STATISTIK
17.11.2010 in Göteborg
Schweden – Deutschland 0:0 (0:0)
Deutschland: Adler – Boateng (46. Beck),
Hummels, Westermann, Schmelzer – Khedira
(60. Träsch), Schweinsteiger (60. Kroos) – Holtby
(79. Schürrle), Großkreutz (79. Götze), Marin
(60. Cacau) – Gomez.
Schiedsrichter: Carlos Velasco Carballo (Spanien).
Zuschauer: 21.959.
9.2.2011 in Dortmund
Deutschland – Italien 1:1 (1:0)
Deutschland: Neuer – Lahm ( 64. Boateng),
Mertesacker, Badstuber (64. Hummels), Aogo –
Khedira, Schweinsteiger – Müller (46. Götze),
Özil, Podolski – Klose (75. Großkreutz).
Tore: 1:0 Klose (16.), 1:1 Rossi (81.).
Schiedsrichter: Eric Braamhaar (Niederlande).
Zuschauer: 60.196.
26.3.2011 in Kaiserslautern (EM-Qualifikation)
Deutschland – Kasachstan 4:0 (3:0)
Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker,
Badstuber, Aogo – Khedira, Schweinsteiger
(78. Kroos) – Müller (78. Götze), Özil, Podolski
(65. Gomez) – Klose.
Tore: 1:0 Klose (3.), 2:0 Müller (25.),
3:0 Müller (43.), 4:0 Klose (88.).
Schiedsrichter: Aleksandar Stavrev (Mazedonien).
Zuschauer: 47.849.
29.3.2011 in Mönchengladbach
Deutschland – Australien 1:2 (1:0)
Deutschland: Wiese – Träsch, A. Friedrich,
Hummels, Schmelzer – Bender, Schweinsteiger
(64. Kroos) – Schürrle, Müller (65. Götze),
Podolski – Gomez (73. Klose).
Tore: 1:0 Gomez (26.), 1:1 Carney (61.),
1:2 Wilkshire (64.).
Schiedsrichter: Stéphane Lannoy (Frankreich).
Zuschauer: 30.152.
29.5.2011 in Sinsheim
Deutschland – Uruguay 2:1 (2:0)
Deutschland: Neuer – Lahm (66. Höwedes),
A. Friedrich (66. Badstuber), Hummels, Schmelzer –
Rolfes, Kroos (79. Träsch) – Schürrle (58. Podolski),
Özil (46. Klose), Müller (79. Götze) – Gomez.
Tore: 1:0 Gomez (20.), 2:0 Schürrle (35.),
2:1 Gargano (48.).
Schiedsrichter: Olegario Benquerenca (Portugal).
Zuschauer: 25.655 (ausverkauft).
3.6.2011 in Wien (EM-Qualifikation)
Österreich – Deutschland 1:2 (0:1)
Deutschland: Neuer – Lahm, A. Friedrich, Hummels,
Schmelzer – Khedira (69. Badstuber), Kroos (90.
Aogo) – Müller, Özil, Podolski (67. Schürrle) – Gomez.
Tore: 0:1 Gomez (44.), 1:1 A. Friedrich (51.,
Eigentor), 1:2 Gomez (90.).
Schiedsrichter: Massimo Busacca (Schweiz).
Zuschauer: 47.500 (ausverkauft).
67
7.6.2011 in Baku (EM-Qualifikation)
Aserbaidschan – Deutschland 1:3 (0:2)
Deutschland: Neuer – Höwedes, Badstuber,
Hummels, Aogo – Lahm, Kroos – Müller
(88. Holtby), Özil (81. Götze), Podolski
(76. Schürrle) – Gomez.
Tore: 0:1 Özil (30.), 0:2 Gomez (41.),
1:2 M. Husejnow (89.), 1:3 Schürrle (90.)
Schiedsrichter: Michael Koukoulakis
(Griechenland).
Zuschauer: 30.000.
10.8.2011 in Stuttgart
Deutschland – Brasilien 3:2 (0:0)
Deutschland: Neuer – Träsch, Hummels
(88. Boateng), Badstuber, Lahm – Schweinsteiger
(85. Rolfes), Kroos – Müller, Götze (88. Cacau),
Podolski (46. Schürrle) – Gomez (46. Klose).
Tore: 1:0 Schweinsteiger (61., Foulelfmeter),
2:0 Götze (67.), 2:1 Robinho (71., Foulelfmeter),
3:1 Schürrle (80.), 3:2 Neymar (90.).
Schiedsrichter: Viktor Kassai (Ungarn).
Zuschauer: 54.767 (ausverkauft).
Österreichischer Pass, deutsches Fußballherz: Katja Wolf
DIESE WIENERIN ZEIGT
Katja Wolf wurde in Wien geboren, ist in Wien aufgewachsen und lebt noch immer dort. Als Kind trug sie ein
T-Shirt von Hans Krankl, „aber das waren andere Zeiten“. Denn die heute 41-Jährige ist begeisterte Anhängerin
des deutschen Teams – und seit mehr als einem Jahr auch Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by
Coca-Cola. Woher das kommt? Vater Heinz ist schuld, denn der kommt aus Karlsruhe. Mutter Friederike hält es
mit den Österreichern. DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen über ein Heimspiel im Ausland.
E
Tierische Begeisterung: Katja
Wolf hat selbst ihre Hündin
Ingah ins Fan-Outfit gesteckt.
igentlich hätte Katja Wolf allen Grund, der österreichischen Nationalmannschaft die Daumen zu
drücken. Ihr Großonkel Karl Humenberger bestritt
1928 ein Länderspiel für Team Austria, zweimal
wurde er mit Admira Wien Meister in Österreich. In Wien
wurde sogar eine Straße nach ihm benannt. Doch Humenberger war nicht nur Österreicher, vor allem war er Europäer.
Damals schon. Als Trainer wurde er mit Ajax Amsterdam
Meister in den Niederlanden. Außerdem arbeitete er in
Frankreich, der Schweiz und Belgien. „Auch an ihm liegt
es, dass wir in unserer Familie immer den internationalen Fußball im Blick hatten, immer über den Tellerrand
der Landesgrenzen geschaut haben“, sagt Katja Wolf. Ihre
Mutter saß mit dem berühmten Onkel im offenen Wagen,
als Amsterdam 1957 seine Meister feierte und war auch
da, als Rinus Michels, der spätere Bondscoach, zu Besuch
in die Wohnung des Onkels nach Wien kam.
Geschichten von früher. Katja Wolf erlebt noch lieber ihre
eigenen. Als Deutschland vor einem Jahr bei der Weltmeisterschaft in Südafrika brillierte, stieg sie in ihr Auto,
hängte die Deutschland-Fahne raus (nicht die kleine, wie
sie so viele haben, sondern zweimal drei Meter) und fuhr
so über die Wiener Südosttangente, die Stadtautobahn.
Manche hupten, vereinzelte zeigten den Mittelfinger, wieder andere applaudierten. „Auch unser Tankwart fand’s
prima. Der ist Deutscher“, sagt sie. Katja Wolf ist Fan und
will das auch zeigen, auch deshalb trat sie 2010 dem Fan
Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola bei. „Das
ist meine Mannschaft, das ist ganz einfach so“, sagt die
promovierte Historikerin. „Und mal ehrlich: Nationalismus
hat im Sport doch nun wirklich nichts verloren. Wir sind
ein Team, egal, wo wir herkommen. Und wir haben auch
Respekt anderen gegenüber.“ Sie selbst ist ein Beispiel
dafür. Sie hat einen österreichischen Pass, „aber zu Hause
bin ich in beiden Ländern“.
So ganz einfach ist es trotzdem nicht, Deutschland anzufeuern und in Österreich zu leben. Nicht immer zumindest, „aber ich habe inzwischen ein dickes Fell“, sagt
Wolf. Dabei lacht sie, laut und einnehmend, ganz viel Wien
in ihrer Stimme. Und wenn Deutschland gegen Österreich
verlieren sollte, würde sie sich dann zur Arbeit trauen?
„Ach, ich habe doch noch so viel Urlaub“, sagt sie. Und
lacht wieder. „Aber ich glaube nicht, dass das passiert.
Obwohl, die Mama würde es bestimmt freuen.“
Ganz sicher sogar. In der Wohnung im 21. Wiener
Bezirk in Floridsdorf ist, wenn das DFB-Team
spielt, die kleinste Exklave der Bundesrepublik Deutschland. Vater Heinz, einst
aus dem Badischen nach Österreich gezogen, und seine Tochter sitzen im Deutschland-Dress vor dem Fernseher, und wenn
die Hymnen gespielt werden, stehen sie
auf und singen mit. Mutter Friederike macht
das auch, allerdings trägt sie Rot-Weiß, die
Farben Österreichs, und entsprechend handelt ihre Hymne auch nicht von Einigkeit und
Recht und Freiheit, sondern vom Land am Berge
und am Strome, der Äcker und der Dome. Extrovertiert sind sie alle, deshalb geht es auf jeden Fall
laut zu. Katjas Mann Robert hält sich etwas zurück, er
will sich auf keine Seite schlagen. „Wenn ein Tor fällt, geht
er auf die Toilette“, sagt sie. „Für ihn ist das nicht einfach.“
68
ÜBERALL FLAGGE
B
U
L
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FAN
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NNS
ALMA
POWER
CHAFT
E D BY
Seit 2010 ist die 41-jährige
Wienerin Fan-Club-Mitglied.
Für sie wohl, als Kind schon. Vater Heinz hatte
einfach die besseren Argumente, die Verwandten in Deutschland auch, die Erfolge der
Nationalmannschaft taten ihr Übriges. Trotz
Cordoba 1978. „Daran kann ich mich noch
genau erinnern. Wir haben im Garten ein bisschen Fußball gespielt, plötzlich wurde im Haus
gebrüllt, eigentlich in allen Häusern rundherum. Krankl hatte das 3:2 erzielt. Wir liefen ins Haus, alle jubelten, und mein Vater
sah aus, als hätte er gerade einen Geist gesehen. Österreichs Sieg war eine Sensation. Daran
kann ich mich noch genau erinnern. Aber wie
kann man nur so lange davon zehren?“, sagt
sie. Von den Färöern, fügt sie an, spreche niemand mehr. Dort verloren die Österreicher 1990
durch das Tor eines gewissen Torkil Nielsen mit
0:1. Unschöne Ergebnisse löscht man eher aus
dem Gedächtnis. Über Cordoba, da wissen sie alle
Bescheid. Auch heute noch. Fußball-Psychologie,
Fußball-Erbe.
Gelsenkirchen, sagt sie, wird ganz sicher kein zweites Cordoba werden: „Da müsste es schon mit dem
Teufel zugehen. Wir haben eine tolle Mannschaft mit
einem tollen Trainer. Wenn man diesen Spielern zusieht,
dann muss einem doch das Herz aufgehen.“ Das Hinspiel
konnte sie nicht sehen, sie war geschäftlich unterwegs –
und ziemlich unruhig dabei. „Das war wirklich bitter, immerhin bekam ich während des Spiels immer wieder SMS,
sodass ich wusste, wie es stand“, sagt sie. Trotzdem: Das
passiert ihr nicht noch mal. Heute Abend sitzt sie vor dem
Fernseher. Mit Mann, Vater und Mutter. Sie wird die Hymne
singen, und sie wird mitfiebern. Aus der Ferne, aber mit
dem Herzen ganz nah dran.
69
Bewegende Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen der „Mexico-Hilfe“ in Aachen
EIN GESCHENK DES HIMMELS
In einer Feierstunde im Weißen Saal des Aachener Rathauses ehrten
Franz Beckenbauer, Rudi Völler, DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger
und viele andere einen Mann und seine Idee: Egidius Braun und die
„Mexico-Hilfe“. Der 86-jährige Ehrenpräsident des Deutschen Fußball-Bundes nahm gemeinsam mit seiner Frau Marianne an der Feierstunde
teil – und war sichtlich bewegt. DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth
über den Festakt zum 25-jährigen Bestehen der „Mexico-Hilfe“.
Auch Franz Beckenbauer dankt Braun dafür: „Das ist Ihr
Werk. Sie können mit Stolz auf das Geleistete zurückblicken“, sagte Beckenbauer, der damals als Teamchef
gidius Braun ist ein Mann, der, wenn er Not und die Nationalmannschaft anführte und sich noch an „eine
Ungerechtigkeit sieht, nicht wegschauen kann. Er windschiefe Baracke und einen Anblick, so erbärmlich,
packt dann sofort an. Solche Menschen gibt es nur wie ich es noch nie erlebt habe“, erinnert. Auch Margot
ganz wenige“, sagte Theo Zwanziger in Aachen. Bauer war dabei.
Der DFB-Präsident war gekommen, um einen Freund zu
würdigen, mit dem ihn der Glaube an die soziale Verant- Die heute 65-Jährige lebt mit ihrem Mann Christof seit
nunmehr 38 Jahren in Querétaro, der Hauptstadt des gleichwortung des Fußballs verbindet.
namigen Bundesstaates, etwa 200 Kilometer nordwestTief bewegt von den Eindrücken einer Mexiko-Reise der lich von Mexico City. Bei der WM 1986 hatte die deutsche
deutschen Nationalmannschaft, die dort ein Jahr vor der Mannschaft hier ihre drei Gruppenspiele bestritten. Margot
WM 1986 als Testlauf zwei Länderspiele bestritten hatte, Bauer erinnert sich an den Nachmittag im Waisenhaus:
kehrte Braun im Sommer 1985 nach Deutschland zurück „Es waren katastrophale Zustände. Mehr als 100 Kinder
und formulierte auf einer Tagung des Fußball-Verbandes lebten auf engstem Raum, der Babysaal hatte kein Fenster,
Mittelrhein erstmals seine Vision: „Nachdem ich das alles die Kinder schliefen auf Pritschen. Die Kinder spielten im
gesehen und die Liebe dieser Menschen für unser Land Hof, der war voller Müll. Überhaupt herrschten furchterlebt habe, bin ich entschlossen, in irgendeiner Form ein bare hygienische Zustände.“
Hilfswerk in Querétaro zu errichten. Unsere Nationalspieler
haben mir bereits signalisiert, dass sie ihren finanziellen
Beitrag dazu leisten“, sagte Braun damals.
E
25 Jahre „Mexico-Hilfe“:
Horst R. Schmidt, Rudi Völler,
Alejandra Leano, Franz
Beckenbauer, Marianne und
Egidius Braun, Dr. Theo
Zwanziger, Francisco González
Diaz, Toni Schumacher und
Aachens Oberbürgermeister
Marcel Philipp (von links)
anlässlich der Feierstunde im
Aachener Rathaus.
Der erste Funke war geschlagen, das Feuer brennt bis
heute, ein Vierteljahrhundert nun schon. Mit mehr als fünf
Millionen Euro haben der Deutsche Fußball-Bund, die DFBStiftung Egidius Braun und unzählige Nationalspieler mittlerweile Projekte in Querétaro, in Guadalajara und Mexico
City gefördert.
Kindern ein schönes Zuhause
zu geben – das ist eines der
Ziele der „Mexico-Hilfe“.
Hilfsprojekte gibt es in
Querétaro, Guadalajara und
Mexico City.
Es war die Geburtsstunde der
„Mexico-Hilfe“, und damit einer
karitativen Leistung ohne Kalkül
oder strategische Ausrichtung.
Braun und mit ihm die deutschen
Nationalspieler halfen, einfach und
unverstellt, weil sie gesehen hatten,
dass die Not nach Hilfe verlangte. Kein
Logo, kein Slogan, kein ausgedachtes Konzept –
das alles brauchte die „Mexico-Hilfe“ nicht. Stattdessen
zückte Rudi Völler spontan sein Scheckbuch und spendete als erster überhaupt. Der Weltmeister von 1990 sagt
heute: „Egidius Braun war der große Antreiber. Er hat es
geschafft, mit dem DFB im Rücken, dass die Mexico-Hilfe
auch nach der WM weiterlief.“
Leitung soll bald ein weiteres Bildungsprojekt in Mexiko
gestartet werden.
Das Geld kam aus Deutschland, die Verwaltung übernahmen die Bauers. Christoph Bauer war nach seinem Maschinenbau-Studium 1960 nach Mexiko ausgewandert, später
hatte er mit seiner Frau Margot eine Firma für Wasserpumpen
gegründet. 23 Jahre lang waren sie Treuhänder des Spendengeldes der „Mexico-Hilfe“. Margot Bauer: „Wir hatten über
die gesamte Zeit einen engen Kontakt zu Egidius Braun
und zu Horst R. Schmidt, dem damaligen DFB-Generalsekretär. Wenn wir ein Problem hatten, mussten wir nie
lange auf Antwort aus Frankfurt warten.“
Der 1925 in Breinig bei Aachen geborene Egidius Braun
lebt bis heute mit seiner Frau Marianne in der Kaiserstadt.
Im Sommer 1986 war er als Schatzmeister nach Mexiko
gereist, am 24. Oktober 1992 wurde er dann zum achten
Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes gewählt. Für
seine sozialen, karitativen und gesellschaftspolitischen
Leistungen wurde er 2001 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband ausgezeichnet. In dem
barocken Weißen Saal in Aachen sagten ihm nun die Dank,
die er 25 Jahre zuvor durch ein runtergekommenes mexikanisches Waisenhaus geführt hatte.
Auch vier Überraschungsgäste kamen nach Aachen.
Alejandra Leano, Tochter des früheren mexikanischen
Verbandspräsidenten, war mit Familienmitgliedern aus dem
mittelamerikanischen Land angereist. „Sie werden immer
in unserem Herzen sein“, sagte sie, und beim DFB-Ehrenpräsidenten flossen Tränen der Rührung. Unter Alejandras
72
Neue Kinder werden davon profitieren, anderen wurde
längst ein neues Leben ermöglicht. 24 Waisenkinder aus
Querétaro haben inzwischen in Deutschland eine neue
Familie gefunden. Im November kommt es in der Sportschule Hennef zum zweiten Treffen der „Querétaro-Kinder“.
Und auch die Zukunft der „Mexico-Hilfe“ ist gesichert.
Bis 2015 hat der Deutsche Fußball-Bund das Budget bewilligt. Und nach wie vor ist die Spendenbereitschaft etlicher ehemaliger Nationalspieler sehr groß, darunter Rudi
Völler, Thomas Berthold, Lothar Matthäus, Toni Schumacher
und Uli Stein. In Aachen spendete Toni Schumacher 20.000
Euro für die „Mexico-Hilfe“.
„Wenn es die Mexico-Hilfe nicht gegeben hätte“, resümiert Margot Bauer, „hätten das Waisenhaus und die deutsche Schule in Querétaro längst schließen müssen. Die
Mexikaner, die ja oft sehr gläubig sind, nennen die Hilfe
aus Deutschland ein Geschenk des Himmels.“
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Bundesliga-Fußball im Revier gibt es nicht nur in Gelsenkirchen und Dortmund
KURZE WEGE, GROSSE
Wenn eine Region von sich behaupten kann, dass sie durch und durch
fußballverrückt ist, dann ist es das Ruhrgebiet. Und warum sollte
das, was für die Männer gilt, nicht auch für das weibliche Geschlecht
gelten? Bundesliga-Fußball gibt es im Revier nicht nur bei Schalke 04
und Borussia Dortmund, sondern auch beim FCR 2001 Duisburg und
der SG Essen-Schönebeck. Beim VfL Bochum verpasste nicht nur
das Team von Trainer Friedhelm Funkel in der vergangenen Saison
den Aufstieg um Haaresbreite, sondern auch die Frauen-Mannschaft,
die – was für ein Zufall – ebenso Borussia Mönchengladbach den
Vortritt lassen musste. Der Frauenfußball im
Ruhrgebiet ist traditionsreich, vielseitig und
erfolgreich. „Reviersport“-Redakteurin
Desirée Kraczyk stellt ihn vor.
A
nnike Krahn (26) und Linda Bresonik (27) haben
einiges gemeinsam. Sie sind Teamkolleginnen beim
FCR Duisburg und in der Nationalmannschaft, sie
sind Welt- und Europameisterin, haben mit dem
Verein den DFB-Pokal und 2009 vor einer Rekordkulisse
von 28.112 Zuschauern in der MSV-Arena den UEFA Women's
Cup gewonnen – und sie sind absolute Ruhrpott-Kinder.
Die geschätzte Heimat zu verlassen, kam für die beiden
bisher nicht in Frage. „Ich mag die Dichte der Städte, die
Dialekte, die Menschen und die vielen Facetten“, sagt
Bresonik. Geboren wurde die mittlerweile 68-malige
Nationalspielerin in Essen. In der Ruhrmetropole begann
sie mit dem Fußballspielen, gefehlt hat ihr auf dem Weg
zur Spitzensportlerin nichts. „Im Ruhrgebiet spielen so
viele Menschen Fußball, es gibt so viele Vereine und
Mannschaften“, sagt Bresonik, und es klingt fast so,
als hätte sie fast keine andere Wahl gehabt, als auch
dem runden Leder hinterherzujagen.
Nationalspielerin Linda
Bresonik kommt aus Essen und
spielt beim FCR Duisburg.
So auch Annike Krahn. Die heutige Abwehrchefin der DFBFrauen bekam im Alter von vier Jahren vom Nachbarjungen
den Ball vor die Füße gelegt, die Begeisterung war prompt
entfacht. Und ist geblieben – für das Ruhrgebiet und den
Fußball.
Krahn und Bresonik sind nicht die einzigen Spitzenfußballerinnen, die ihre Wurzeln in der Region an Ruhr und
Emscher haben. Angefangen bei der Bochumerin Petra
Landers, die beim ersten Länderspiel der deutschen FrauenNationalmannschaft am 10. November 1982 (5:1 gegen die
Schweiz) dabei war, über Martina Voss-Tecklenburg, Maren
Meinert und Inka Grings, die Liste kann noch weiter fortgeführt werden. Jüngstes Beispiel ist Alexandra Popp. Die
Angreiferin gehört zu den aktuellen Shootingstars im deutschen Frauenfußball. Im vergangenen Jahr wurde sie
U 20-Weltmeisterin, in diesem Sommer stand sie im
Kader für die Frauen-WM. Die Schulbank drückte Popp
übrigens gemeinsam mit den Schalker Nachwuchstalenten an der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen, der Eliteschule des Fußballs.
ERFOLGE
Auf Asche gebaut: Annike
Krahn begann bei Westfalia
Weitmar in Bochum mit dem
Fußballspielen.
An Vorbildern für den Nachwuchs mangelt es im Ruhrgebiet
folglich nicht – und auch nicht an Möglichkeiten, ihnen
nachzueifern. Frauenfußball ist schon seit längerer Zeit
im Trend. „Allein durch die Bevölkerungsdichte hat der
Frauenfußball hier seine Klasse“, sagt Kathrin Peter,
Trainerin beim Fußball und Leichtathletik-Verband Westfalen
(FLVW). „Auch als Mädchen kann man ohne großen Fahraufwand im Verein Fußball spielen.“ Das gilt auch für die
Toptalente. Mit dem FCR 2001 Duisburg und der SG Schönebeck, die Essenerinnen schafften in der Saison 2003/2004
den Aufstieg und in den Folgejahren trotz bescheidener
finanzieller Möglichkeiten immer wieder den Klassenerhalt,
haben sich gleich zwei Vereine in der 1. Bundesliga etabliert. Die Frauen-Mannschaft der SG Wattenscheid 09
schaffte zweimal den Aufstieg ins Oberhaus, 1994 und
2007.
Dafür, dass es in Bochum auch weiterhin einen ambitionierten Verein in Sachen Frauenfußball gibt, sorgt nun der
VfL Bochum. Der Kooperationspartner TuS Harpen – der
erste Verein in Bochum, der direkt nach der Aufhebung
des Frauenfußball-Verbots 1970 aktiv wurde – war schlicht-
Von Recklinghausen
über Duisburg in die
Nationalmannschaft:
Alexandra Popp.
weg zu erfolgreich geworden, der Gesamtverein konnte
die Frauenabteilung nicht länger halten. Der VfL Bochum
gliederte diese schließlich zur Saison 2010/2011 in seine
Nachwuchsabteilung ein. Die SG Wattenscheid 09 zog sich
zum gleichen Zeitpunkt aus dem Frauenfußball zurück,
übertrug aber die Spielklassen auf den VfL. Gemeinsam
soll nun der Erfolg fortgesetzt werden. Klares Ziel für
diese Saison: die Meisterschaft in der Regionalliga West
und der damit verbundene Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Der 1. FFC Recklinghausen hingegen muss nach nur einem
Jahr in der Zweiten Liga wieder eine Klasse tiefer antreten. Ein ehemaliger Frauen-Zweitligist kommt auch aus
der Stadt des aktuellen Deutschen Meisters: die SG Lütgendortmund.
Von der Bundesliga bis zur Kreisliga – die Begeisterung
für den Fußball kennt im Ruhrgebiet keine Grenzen, das
gilt für die Mädchen und Jungs, Frauen und Männer gleichermaßen. Ruhrgebiet ist eben Fußballgebiet.
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Julian Draxler ist mit 17 Jahren bereits Leistungsträger bei Schalke 04
IN DER SCHULE DES LEBENS
Julian Draxler gehört zu den aufgehenden Sternen im deutschen
Fußball. Der 17-Jährige von Schalke 04 absolvierte Anfang des Jahres
als jüngster Schalker überhaupt sein erstes Bundesliga-Spiel. Seither
hat sich einiges getan. Mit seinem Klub gewann Draxler den DFBPokal, darüber hinaus debütierte der Mittelfeldspieler in der U 21Nationalmannschaft und wurde vor einem Monat mit der Fritz-WalterMedaille ausgezeichnet. DFB-Redakteur Maximilian Geis hat den Weg
des Talents verfolgt und zeichnet ihn nach.
E
s ist nicht die Art von Julian Draxler, den Mund
voll zu nehmen. Ganz im Gegenteil: Als Jung-Profi
mit gut zwei Dutzend Bundesliga-Einsätzen weiß
er um die Macht der Medien und kann mit öffentlichem Interesse umgehen. Und dann das: In der MixedZone des Karlsruher Wildpark-Stadions, wo sich Spieler
und Journalisten Auge in Auge gegenüberstehen, bringt
er kaum ein Wort heraus. Ausgerechnet nach seinem ersten
Einsatz und seinem ersten Tor am 9. August bei der EMQualifikationspartie der U 21-Nationalmannschaft gegen
Zypern. Der Grund: Mit einem Energieriegel frischt er die
körperlichen Ressourcen nach einem anstrengenden Spiel
auf. Doch der 17-Jährige findet auch in dieser kniffligen
Situation eine Lösung. „Ganz schön schwer zu kauen“,
murmelt Draxler und schluckt den Rest des Snacks hinunter. Um gleich danach entspannt und konzentriert die
Fragen der Medienvertreter zu beantworten, während Lewis
Holtby, sein Mitspieler auf Schalke und in der U 21, grinsend danebensteht.
Die Berufung durch Rainer Adrion in die U 21-Nationalmannschaft ist der vorläufige Höhepunkt in der so jungen
wie steilen Karriere von Julian Draxler. Eine Laufbahn, die
in Gladbeck beginnt. Beim BV Rentfort macht er die ersten Schritte auf dem Fußball-Platz. Mit sechs Jahren folgt
der Wechsel zur SSV Buer 07/28, wo alles noch ein bisschen mehr Schalke ist als anderswo. Ein halbes Jahr später dann, mit gerade einmal acht Jahren, steht der Wechsel
zu den „Königsblauen“ an. In der U 15 gibt es den ersten
Titelgewinn, die Westdeutsche Meisterschaft. Ins Rampenlicht tritt das Talent am 15. Januar 2011, dem 18. Bundesliga-Spieltag der vergangenen Saison: Draxler ist mit 17
Jahren und 117 Tagen der jüngste Spieler, der jemals für
Schalke 04 in der Bundesliga zum Einsatz kam.
Zehn Tage später malt Draxler ein riesiges Ausrufezeichen
in die Schalker Arena. Viertelfinale im DFB-Pokal. Schalke
gegen Nürnberg. Verlängerung nach 2:2. Es läuft die
119. Minute, als Draxler den Ball auf der halbrechten Seite
erhält. Ein kurzer Antritt, ein Übersteiger, vorbei an
Nürnbergs Routinier Andreas Wolf und ein kerniger Linksschuss: Schalke zieht ins Pokal-Halbfinale ein und Julian
Draxler hat den Weg geebnet. Der Youngster wird unter
seinen jubelnden Kollegen begraben, nach dem Abpfiff
trägt ihn der griechische Hüne Kyriakos Papadopoulos
durch die bebende Arena. „Was hier passiert ist, kann ich
mit Worten gar nicht beschreiben. Das ist unglaublich und
das, wovon ich immer geträumt habe. Ich bin überglücklich“, fließt es nach den Feierlichkeiten aus dem Matchwinner heraus.
Beim DFB-Pokalerfolg der
Schalker im Mai erzielte Julian
Draxler den dritten Treffer. Am
Ende gewann der Bundesligist
5:0 gegen den MSV Duisburg.
Als wäre dieses Ereignis nicht Publicity genug, debattiert
Fußball-Deutschland wenige Tage später wieder über Julian
Draxler. Denn es entzündet sich eine Grundsatz-Diskussion
am „Shooting-Star“. Sein Trainer und Förderer Felix Magath
bekundet, dass das Riesentalent kein Abitur brauche. Dass
der damalige Schalker Trainer die Eltern Draxler über-
redet hatte, ihren Filius vom Gladbecker HeisenbergGymnasium zu nehmen, stößt auf Kritik, unter anderem
von DFB-Sportdirektor Matthias Sammer: „Ich finde es
extrem schade, dass er die Schule abgebrochen hat. Magath
will diesen jungen Spieler nach oben bringen, dafür braucht
er eine genaue Trainingssteuerung. Aber es muss doch
möglich sein, dass der Junge sein Abitur macht, beispielsweise durch Extra- oder Einzelunterricht.“
Im Februar wird die Lösung gefunden: Draxler besucht
die vom DFB als Eliteschule des Fußballs ausgezeichnete Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen. Dadurch
ergibt sich die Vereinbarkeit von Schule und Sport. Denn
die Gesamtschule Berger Feld, wo schon Manuel Neuer
und Mesut Özil die Schulbank drückten, liegt in der Nähe
des Schalker Trainingsgeländes. Da die Lehranstalt als
DFB-Eliteschule mit zahlreichen Klubs kooperiert, ist es
dem Jungprofi trotz seiner Schulpflicht möglich, den Großteil
der Trainingseinheiten zu absolvieren. Eine Unterrichtsbefreiung ist dennoch bereits in der ersten Woche nötig.
Denn am 15. Februar tritt Draxler mit S04 beim FC Valencia
in der Champions League an.
Auch in der neuen U 21 ist der
17-Jährige der Jüngste. In
seinem ersten Spiel gegen
Zypern glänzte er gleich als
Torschütze.
Der Pott mit den Henkeln kommt nicht in den Pott, im
Halbfinale ist bei Manchester United Endstation. Doch ein
anderer Cup steht seit dem 22. Mai in Gelsenkirchen: Im
Ruhrgebiets-Duell gegen Duisburg siegt S04 mit 5:0. Wieder
war Draxler der „Dosenöffner“, diesmal mit dem rechten Fuß. Nachdem er einen Pass mit links in einer fließenden Bewegung mitgenommen hat, zieht er ab. Drin das
Ding! Der Rest ist königsblauer Jubel. Man darf gespannt
sein, wie der Weg des Julian Draxler weitergeht. Es wird
ihm eine Menge zugetraut: So zeichneten ihn die DFBTrainer mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold als besten
Nachwuchsspieler der vergangenen Saison in seiner Altersklasse aus. Nach den ersten Eindrücken der noch jungen
Bundesliga-Saison wandelten die Beobachter in Gelsenkirchen das „Königsblau“ bereits in „Babyblau“ um. Wobei
man gerade am Beispiel von Julian Draxler sieht, wie schnell
man den Kinderschuhen entwachsen kann.
Draxlers erster großer Jubel: Mit
seinem Tor in der Verlängerung
gegen den 1. FC Nürnberg schoss
er Schalke ins Halbfinale des DFBPokals. Dafür lässt er sich von
Kyriakos Papadopoulos (links) und
Raúl feiern.
78
EMRE
SCHLÄGT ZU
UND BESIEGT VORURTEILE.
Das deutsche Nachwuchstalent mit türkischen Wurzeln ist als Mittelfeldspieler der Kopf hinter den Treffern seiner Sturmkollegen. Parallel bereitet sich der Kapitän der U 17-Nationalmannschaft im Leistungszentrum
des Bundesligisten FC Bayern München auf sein Abi vor. So beweist Emre
Tag für Tag, dass Integration kein leeres Wort ist. Sondern eine Chance,
bei der wir alle zuschlagen müssen. www.bundesliga-stiftung.de
Integration.
Gelingt spielend.
Vom Marktplatz auf die Bühne: Christina Stürmer zwischen Fußball und Fieber
MIT JEDEM TOR EIN NEUER
Christina Stürmer hat immer ihre eigene Fußball-Mannschaft dabei. Wenn die Österreicherin mit ihrer Band auf
Tour ist, ist sie umgeben von 13 mehr oder weniger fanatischen Fans. Ein Fernseher im Backstage-Bereich ist
Pflicht, Spielergebnisse werden noch während der Konzerte auf geheime Weise kommuniziert. Mittlerweile hat sich
Stürmer anstecken lassen vom Fieber, ein klein wenig zumindest. Auch in ihrem sonstigen Lebenslauf finden sich
diverse Verknüpfungen mit dem Fußball. Man muss nur genau hinschauen. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke hat
sich mit der Sängerin aus Österreich unterhalten.
S
ie hätte auch „Verteidiger“ gerufen werden können. Oder „Christina Mittelfeldspieler“, zur Not
auch „Christina Libero“. Aber am meisten bot sich
das komplette Gegenstück an. „Christina Torwart“
war deshalb eine der häufigsten Persiflagen auf ihren Namen.
Früher, in ihrer Kindheit. Wie Kinder halt sind, wenn sie
am lustigsten sind. So mit elf, zwölf Jahren, kurz bevor
die Pubertät endgültig einsetzt. Sonderlich witzig fand
Christina Stürmer derlei Wortschöpfungen ihrer Klassenkameraden zwar nicht, sonderlich daran gestört hat sie
sich aber auch nicht. War halt so. Und fürwahr, es gibt
Schlimmeres.
Vor drei Jahren hatte
Christina Stürmer „Fieber" und damit großen Erfolg. Weil
alle mitfieberten bei der EM in
Österreich und der Schweiz.
Das ZDF machte den Song zu
seiner EM-Hymne.
80
Auf der Bühne stehen zum Beispiel. Ein Graus war ihr dies,
als sie klein war. Die Blicke, die Spannung, der Druck. Die
Angst zu versagen. Heute genießt die Sängerin all ihre
Auftritte; aus der Energie, die zwischen ihr, der Band und
dem Publikum fließt, zieht sie Kraft und Inspiration. Doch
diese Fähigkeit musste sich Stürmer über lange Jahre
und unzählige Konzerte erarbeiten. Eine geborene „Rampensau“ ist sie nicht.
Noch heute erinnert sie sich mit einer Mischung aus Stolz
und Scham an ihren ersten Auftritt. Den ersten großen
Auftritt, den ersten als Frontfrau, als Frontkind auf einer
großen Bühne in der großen Stadt. In ihrem Heimatort
Altenberg bei Linz in Oberösterreich war sie zu dieser
Zeit Christina Torwart; hier spielte sie Saxofon und Querflöte
in einer Kinder-Jazz-Band, 20 Köpfe, und Stürmer meist
weit hinten, maximal in der dritten Reihe. „Da konnte man
ruhig auch mal einen Ton versägen, das hat nichts gemacht“,
sagt sie.
TAKT
Stürmer im Rampenlicht: Die
29-Jährige gehört zu den
erfolgreichsten deutschsprachigen Sängerinnen. 278
Wochen standen Lieder von ihr
auf Platz eins der Charts.
Schöne Zeiten. Im Alter von 13 Jahren änderte sich etwas.
Stürmer zog aus in die weite Welt, ans Mikrofon und in
die erste Reihe. „Es war der Ball der Oberösterreicher,
und das war in Wien“, erinnert sie sich. „Das war ja die
große Stadt, kein Dorf in Oberösterreich, sondern, wow,
Wien.“ Hier musste, hier wollte sie sich zum ersten Mal
als Sängerin beweisen. Und? Wie war`s? „Ich habe es
gehasst“, sagt sie. „Im Mittelpunkt stehen, war gar nicht
meine Welt. Mir war vorher ganz flau im Magen.“
Dann fiel der Vorhang und Stürmer betrat die Bühne. Im
glitzernden Pailletten-Minikleid sang sie „Proud Mary“
von Creedence Clearwater Revival. Als Tina Turner.
80 Prozent funktionieren über die Optik, hatte ihr zuvor
ein Bandkollege geraten, also zwängte sich Stürmer in
den wenig vorteilhaften Fummel und begann zu singen.
Das Mikro zitterte, die Stimme nicht, das Debüt war kein
Debakel. „Es hat alles ganz gut geklappt“, sagt sie. Der Text
saß, irgendwie auch das Kleid, und die Stimme sowieso.
Alles gut also, nur die Sache mit dem Pailletten-Kleid ist
ihr heute unangenehm. „Das würde ich im Rückblick anders
machen wollen“, sagt sie.
Ihr würden die Hände auch weniger zittern, auch wenn
die Aufregung vor Auftritten wohl nie ganz schwinden wird.
Doch heute kann sie auf der Bühne entspannen, genießen. Nach unzähligen Auftritten ist aus dem Torwart eine
Chartstürmerin geworden. In Österreich sang sie den Song
des Jahres (2004, 2005, 2008), sie war der Star des Jahres
(2004, 2005, 2007), sie war Sängerin des Jahres (2007).
In Deutschland erhielt sie neben vielen anderen Auszeichnungen den Echo und die Goldene Stimmgabel (beides
2006). In beiden Ländern standen ihre Lieder in den
Singlecharts insgesamt 278 Wochen lang auf Platz eins,
mehr als fünf Jahre!
Und mittendrin: hatte sie Fieber. So wie ganz Österreich
im Jahr 2008, dem Jahr der Europameisterschaft im eigenen Land. Stürmer sang die Hymne zum Turnier, mit „Fieber“
traf sie den Nerv der Fans. Wir sind nicht allein. Wir sind
ein ganzes Meer. Wir erleben Emotionen. Erst in Österreich, dann in Deutschland und schließlich in halb Europa.
Heute spielt sie nicht mehr, aber sie schaut mit wachsendem Interesse und mit wachsender Begeisterung zu. Am
liebsten mit der gesamten Mannschaft. Mit ihrer Mannschaft, die eine halbe Europaauswahl ist. Neben den Österreichern sind Spanien und Frankreich in der ChristinaStürmer-Band vertreten, gute Musiker allesamt, gespickt
mit jeder Menge Fußball-Fachkompetenz. Oft sitzen Christina
Stürmer und Band nach Konzerten gemeinsam hinter der
Bühne vor dem Fernseher und schauen sich Fußballspiele
an. Wenn Spanien spielt, Frankreich, Österreich oder
Deutschland. Ganz besonders natürlich bei den großen
Turnieren, bei Welt- und Europameisterschaften.
Internationale Stürmer-Band:
Am meisten Grund zur Freude
hatte in den vergangenen
Jahren Klaus Pérez-Salado
(Zweiter von links), der es mit
den Spaniern hält.
Wenn Deutschland gegen
Österreich spielt, wird
Christina Stürmer auf ihrer
eigenen Bühne stehen. Aber
zwischendurch gibt es Infos
über den Spielstand.
Nicht alle hatten ihr dies zugetraut, nicht alle waren überzeugt, dass eine Künstlerin ohne den ganz großen Bezug
zum Fußball den richtigen Ton der Hymne zur Europameisterschaft trifft. Die Zweifel waren unbegründet. „Ich war zwar
noch nicht oft in einem Stadion, aber wenn ich dort war,
dann war es für mich immer unglaublich beeindruckend,
was da für eine Energie vom Publikum ausgeht“, sagt sie.
Diese Energie besang sie mit „Fieber“. Der EM-Song ist
die auffälligste Verbindung der Sängerin zum Fußball, aus
ganz unberufenem Munde wurde das Lied aber nicht gesungen. Immerhin hat Stürmer als Kind selbst Fußball gespielt.
Nicht bei der Sportunion DSG Altenberg in ihrem Heimatdorf, nicht in der Schule, nicht auf dem Bolzplatz, nicht
im Waldstadion Altenberg. Aber mit kindlicher Begeisterung.
Herkömmliche Tore, Rasen und Kreidelinien – das
alles benötigte sie nicht. Mit einer Freundin
kickte sie auf dem Marktplatz in Altenberg,
als Tore dienten Parkbänke, her mit Ball, und
los ging`s. „Begabt war ich nicht sonderlich“, sagt Stürmer.
Aber auch auf die Bühne hat es der Fußball schon geschafft,
mit Hilfe einer verschlüsselten Sprache, die für Außenstehende schwer verständlich, für Insider aber leicht dechiffrierbar ist. Wenn sie wissen will, wie es bei einem Spiel
steht, muss sie nur genau auf ihren Drummer hören, einen
Spanier. Ganz besonders, wenn die spanische Nationalmannschaft während eines Auftritts der Band ein Spiel
absolviert, aber auch bei allen anderen in der Band vertretenen Nationen. Klaus Pérez-Salado lässt sich über den
aktuellen Spielstand informieren, meist per Papptafel, auf
die ein Roadie Zwischenstände und Ergebnisse kritzelt.
Für den Rest der Band ist danach schnell klar, welche
Tendenz ein Spiel genommen hat. „Die Euphorie lässt ihn
dann immer etwas schneller spielen“, sagt Stürmer. Mit
jedem Tor ein neuer Takt.
Sie selbst freut sich über jeden Treffer, am meisten natürlich, wenn er vom Team Austria erzielt wurde. Erst recht,
seit sie einige der Protagonisten österreichischen Fußballs
persönlich kennengelernt hat. Den „Ivanschitz Andreas“
zum Beispiel. Oder den großen Krankl Hans und aus dem
aktuellen Kader den Payer Helge. „Die sind gar nicht so
übel, wie viele behaupten“, sagt sie mit Blick auf die Nationalmannschaft Österreichs. „In den letzten Spielen waren
sie echt gut, ihnen fehlt immer nur ein Quäntchen Glück.“
Aber es gibt Hoffnung für die Familie Stürmer und für
Österreich, die nächste Generation Stürmer schickt sich
an, dem Namen endlich gerecht zu werden. Christinas
Neffe Lukas ist begeistert und bestimmt auch talentiert.
„Er ist auf jeden Fall richtig gut“, sagt sie. Behauptet sein
Papa, Andreas Stürmer, zumindest.
Lukas wird also heute Abend ganz sicher vor dem Fernseher
sitzen, wenn Österreich in Gelsenkirchen gegen Deutschland
spielt. Seine Tante spielt auch in Deutschland. Nicht Fußball,
dafür ein Konzert. Heute treten Christina Stürmer und
Band auf dem Segelflugplatz in Oerlinghausen südöstlich
von Bielefeld auf. Sie wird vom Fieber singen und auf der
Bühne alles geben. Backstage wird ein Fernseher stehen,
und ab 20.45 Uhr wird Christina Stürmer genau darauf
hören, in welchem Tempo ihr Drummer die Takte vorgibt.
Auf
.
n
e
b
e
das L
Henkell. Prickelnd seit 1856.
Die Commerzbank unterstützt das A-Team auf seinem Weg zur EM
GEMEINSAM MEHR ERREICHEN
Sieben Spiele – sieben Siege! Die deutsche Nationalmannschaft
kann in ihrer Qualifikation zur EM 2012 eine beachtliche Statistik
vorweisen. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw
strotzt geradezu vor Leistungskraft, zeigt sich selbstbewusst und agiert geschlossen als Team. Da passt es gut,
dass die Commerzbank ein wichtiger Partner der Nationalmannschaft ist.
A
ls Premium-Partner des DFB präsentiert sich die
Commerzbank als „Sponsor of the Day“ beim vielleicht
schon entscheidenden EM-Qualifikationsspiel gegen
Österreich, bei dem sich das deutsche Team vorzeitig für die Endrunde im Sommer 2012 in Polen und der Ukraine
qualifizieren kann. Alle Zeichen sind somit auf das gemeinsame Ziel EM 2012 gerichtet. Die Commerzbank möchte das
deutsche Team bei diesem wichtigen Spiel in der Schalker
Arena ganz besonders unterstützen. So präsentiert die Bank
unter dem Motto „Gemeinsam mehr erreichen: Mission 2012“
eine Reihe an Aktionen rund um das Länderspiel.
So werden Klatschpappen verteilt, damit die Fans das Team noch
lautstärker unterstützen. Auch eine attraktive Halbzeitaktion, für die
sich Besucher im Vorfeld des Spiels an der Commerzbank-Torwand qualifizieren können, sorgt für Stimmung in der Arena. Der Hauptpreis der
Pausenaktion lässt schon echtes EM-Feeling aufkommen. Auf die Gewinner
wartet eine VIP-Reise zum Länderspiel der deutschen Mannschaft gegen
die Ukraine am 11. November 2011 in Kiew, das stattfinden wird, sofern die
deutsche Mannschaft nicht in die Play-offs muss. Die Austragung ist angesichts der Konstellation also sehr wahrscheinlich. In Kiew ist in gut einem Jahr
auch das EM-Endspiel.
Am Spielfeldrand steht der Mannschaft wie gewohnt die Commerzbank-Trainerbank
zur Verfügung, während vier begeisterte Fans das Spiel von der exklusiven Commerzbank-Fanbank hautnah erleben dürfen.
Vom Spitzen- über den Breitensport bis hin zur Nachwuchsförderung unterstützt die Commerzbank seit 2008 als Premium-Partner des DFB den deutschen Fußball und vereint somit Sportförderung mit gesellschaftlichem Engagement. Weitere Informationen zu den Aktivitäten der Commerzbank, spannende
Hintergrundberichte rund um die deutschen Nationalmannschaften und Gewinnspiele zur Fanbankaktion finden Sie unter www.fussball.commerzbank.de.
Ein einzigartiges Zusammenspiel: André Schürrle und die
Nationalmannschaft wollen gemeinsam mit DFB-Premium-Partner
Commerzbank Erfolge feiern.
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Erfolg braucht Leistungsträger.
Auf und neben dem Platz.
Mit Teamwork zum Erfolg: die Commerzbank – stolzer Partner der deutschen Nationalmannschaft.
Leistung, Teamgeist und Partnerschaft sind für den Mannschaftssport von ebenso zentraler Bedeutung wie für die
Commerzbank. Deshalb unterstützen wir als Premium-Partner des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Frauenund Herren-Nationalmannschaft sowie die Nachwuchsförderung. Darüber hinaus stehen wir dem DFB als exklusiver
Partner für Finanzdienstleistungen zur Seite – und sind mit der Commerzbank Trainerbank und der Fanbank immer
live dabei, wenn auf dem Platz Höchstleistungen erbracht werden.
Gemeinsam mehr erreichen
Neu im Apple-Store: Die iPad-App hat bereits 50.000 Fans
FÜNF STERNE FÜR DEN DFB
Sie ist eine der Erfolgsgeschichten dieses Fußball-Sommers: die iPad-App des DFB. Rechtzeitig zum Beginn der Frauen-Weltmeisterschaft auf den Markt gekommen, wurde sie
im App-Store von Apple bereits in den ersten Wochen mehr als 50.000-mal heruntergeladen. Das Urteil der meisten User: fünf
Sterne.
D
as ehrlichste Feedback kommt immer von den Usern. Und der Blick in die
Rezensionen des App-Stores spricht für sich. „Der Hammer“, „absolute Sahne“
oder einfach „super“. Bei den Bewertungen erreicht die DFB-App immer wieder die volle Punktzahl: fünf von fünf Sternen. Besondere Übersichtlichkeit,
Bedienerfreundlichkeit und Optik werden mit Bestnoten bedacht.
„Diese App zeigt allen anderen Fußball-Apps, was möglich ist! Alle Nationalmannschaften
zum Durchschauen, Videos, Live-Ticker, Zeitschriften und die Frauen-WM – alles kostenlos!
Kompliment an den DFB für eine solch tolle App!“, lobt „MHauß“. „Eine fantastische App,
sehr übersichtlich und mit allen Features, die man braucht“, schreibt Sebastian Schäfer.
Die neue App für das iPad kommt offensichtlich an. Und wer sie nutzt, bekommt exklusive Einblicke. Von der A-Nationalmannschaft, den DFB-Frauen bis zu den JuniorenTeams und sozialen, nachhaltigen Aktivitäten des Verbandes. Einfach installieren – und
alle News des DFB kommen immer blitzschnell auf das iPad.
Die Fans des deutschen Fußballs sind damit immer ganz dicht dran. Ob aktuelle News,
Liveticker oder Videobereich, ob DFB-Zentrale oder Stadion – mit der DFB-App sind die
User in Text, Bild und Video immer auf dem aktuellen Stand und haben die ganze Welt
des Fußballs kompakt auf einen Blick. Zum Scrollen, zum Klicken, zum Zoomen.
Dazu gibt es einen riesigen Videobereich: Highlight-Berichte der Länderspiele, Zusammenfassungen der Spiele um den DFB-Pokal, das Beste aus der 3. Liga, die Junioren-Bundesliga,
die Frauen-Bundesliga, alles in der Programmübersicht sortiert. Über die DFB-App sind
auch die Live-Events des Videokanals DFB-TV verfügbar. Und es gibt die Publikationen des
DFB als pdf-Datei. Das DFB-aktuell auf dem iPad – die neue App machts möglich.
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E8K@FE8CD8EEJ:?8=K
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Mit FUSSBALL.de das Schönste aus den Amateurligen erleben
PACKENDE MOMENTE
Seit einigen Wochen rollt in den deutschen
Amateurligen der Ball. Es ist also auch wieder Zeit für das Amateurspiel des Monats.
Teil eins des Formats von FUSSBALL.de findet in der Saison 2011/2012 in Berlin statt.
Am 25. September kommt es in Kreuzberg
zum Duell der Kreisliga A-Konkurrenten FSV
Hansa 07 gegen den 1. FC Marzahn 94. „Es
ist an der Zeit, der Hauptstadt einmal einen
Besuch abzustatten“, begründet FUSSBALL.deRedaktionsleiter Johannes Kaufmann die
Entscheidung. Vielleicht wird der Saisonauftakt
der Aktion in Berlin sogar zu einer festen
Einrichtung. „Der DFB-Pokal-Wettbewerb
endet in Berlin. Wir denken darüber nach, das
Amateurspiel des Monats immer in der
Hauptstadt starten zu lassen.“
W
ie bisher wird das Kreisliga A-Spiel in Kreuzberg von zwei FUSSBALL.de-Redakteuren
und einem Kamerateam betreut. Und dennoch wird einiges anders sein. „Wir
bauen den Umfang der Berichterstattung weiter aus“, kündigt Kaufmann an.
Ausführliche Spielberichte und Interviews mit den Beteiligten wird es weiter
geben. Darüber hinaus werden die schönsten Tore, die packendsten Momente, die lustigsten Gespräche aller Partien gesammelt und am Saisonende präsentiert. „Wir haben einfach gemerkt, dass die User Freude an diesem Format haben. Deshalb erweitern wir die
Aktion.“ Bewerbungen jederzeit an [email protected].
Doch nicht nur das Video-Format wird ausgebaut, auch die generelle Berichterstattung
über die Amateurligen findet zukünftig noch mehr Platz auf den FUSSBALL.de-Seiten. „Wir
setzen auf die Authentizität des Amateurfußballs. Unser Fokus liegt auf den spannenden
und kuriosen Geschichten, die Woche für Woche in den unteren Ligen passieren.“ Darüber
hinaus plant die FUSSBALL.de-Redaktion die Veröffentlichung sogenannter Top-Listen.
Die Spiele mit den meisten Toren, die Mannschaften mit den wenigsten Gegentoren oder
die erfolgreichsten Torschützen aller Amateurligen werden darin aufgeführt und thematisiert. „Diese Ranglisten dienen als Ansatz für unsere Recherchen“, sagt Kaufmann.
Die daraus entstehenden Geschichten sind dann auf FUSSBALL.de zu lesen. Dort gibt es
auch weiterhin alle Amateurergebnisse kostenlos auf einen Blick. Die FUSSBALL.de-App
ist dagegen ab sofort kostenpflichtig. „Die ständige Verbesserung der App und der daraus
resultierende technische Aufwand machen diesen Schritt notwendig“, begründet
Kaufmann die Maßnahme. Pro Jahr kostet die FUSSBALL.DE-App 2,99 Euro, das 3-MonatsAbo ist für 1,59 Euro und das Monats-Abo für 0,79 Euro zu haben.
Die schönsten Szenen aus dem
Amateurfußball gibt es auf
FUSSBALL.de zu sehen.
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DIE DRAUFHOLJAGD
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des Jahres: Egal ob Profi- oder Amateurfussball, die umfassendste Fußball App
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© 2009 McDonald’s & DFB
Fußball ist dein Sport? Kicken, Bolzen, Dribbeln, Schießen ist genau dein Ding? Dann
ist das DFB & McDonald’s Fußball-Abzeichen perfekt für dich! Egal, ob du auf Rasen
der Spezialist bist oder dir die raue Straße lieber ist. Zeig, was du draufhast, und
beweise in mehreren spannenden Übungen deine Stärken: ob beim Kopfball oder
Kurzpass, beim Flanken, Dribbeln oder beim Toreschießen.
Such dir einfach ein teilnehmendes Restaurant oder einen teilnehmenden Verein in
deiner Nähe und werde ein Fußball-Held! Alle Infos dazu bekommst du im Internet
unter www.mcdonalds.de/sport
Daumen hoch für das Projekt:
Hermann Korfmacher inmitten des
Teams von „Einfach Fußball“.
Wie der Sport behinderte Menschen fördert
EINFACH FUSSBALL
Raus aus dem Schonraum, rein in das Vereinsleben. Darum geht es beim Projekt „Einfach Fußball“, das Kindern
und Jugendlichen mit geistiger und Lern-Behinderung den Zugang zu Vereinen erleichtern soll. Gemeinsam mit
dem DFB und der Sepp-Herberger-Stiftung initiiert die Bayer AG dazu Patenschaften zwischen Fußballvereinen
und Förderschulen. „Ziel der Initiative ist, dass wir mehr Kindern mit Behinderung einen leichteren Zugang in den
ganz normalen Fußballverein vor Ort anbieten und damit eine Eingliederung in die Gesellschaft unterstützen wollen“, sagt Hermann Korfmacher, DFB-Vizepräsident und Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen
(FLVW). Rot-Weiß St. Vit aus der Nähe von Rheda-Wiedenbrück hatte sich als einer der ersten Klubs für die Teilnahme
beworben. Mit Erfolg. FLVW-Pressereferentin Carola Adenauer war dabei, als das Team vorgestellt wurde.
D
ie Idee kam von Christian Wenzel, der die 12- bis
19-jährigen Kinder und Jugendlichen trainiert. Er
hat selbst einen schwerstbehinderten Bruder, und
ihm war es ein Anliegen, für Menschen mit Behinderungen im Sportverein etwas zu tun. Mit dem Vorschlag
rannte er beim Vorstand von Rot-Weiß St. Vit offene Türen
ein. Gerd Siede, der Vorsitzende des 1980 ins Leben gerufenen Klubs, sagt: „Wir machen alles, was möglich ist.“
„Ein Vorzeigeklub“, sind sich Rheda-Wiedenbrücks
Bürgermeister Theo Mettenborg und Korfmacher einig.
Die 515 Mitglieder packen jedenfalls im Zweifel erstmal
die Dinge selber an. So auch in diesem Fall.
Die Wiesenschule Rietberg und die Michaelis-Schule
Gütersloh, beides Schulen für geistig behinderte Kinder,
sind Kooperationspartner des Projekts im Kreis Gütersloh.
16 Kinder und Jugendliche sind es insgesamt, die seit April
zeitgleich mit den Mini-Kickern trainieren. Gibt es Unter-
schiede zu den nicht-behinderten Sportlern? „Der Leistungsstand ist vergleichbar mit einer nicht-behinderten
C-Jugend“, so Wenzel. Sicherlich müsse das eine oder
andere mehrfach erklärt, die Übungen vereinfacht werden (weniger Stangen, größere Abstände zwischen den
Hütchen), aber „man kann fast alles mit ihnen trainieren“. Die Begeisterung sei ebenfalls sehr groß.
Wie wichtig die Integration der Kinder und Jugendlichen
in einen „normalen“ Verein ist, unterstreicht André Müller,
Leiter der Wiesenschule Rietberg: „Die Jugendlichen verlassen ihren Schonraum, stehen in einem ganz normalen
Verein auf dem Platz und werden von Leuten trainiert, die
eine ganz normale Ansprache und ebensolche Ansprüche
haben – das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.“ Lohn
für diese Mühen seien „die dankbarsten Mitglieder, die
ein Verein nur haben kann“, ergänzt Korfmacher, der die
Anstrengungen des Klubs ganz in der Tradition von DFB-
91
Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen
Geschäftsstelle
Jakob-Koenen-Straße 2
59174 Kamen
Telefon 0 23 07 / 37 10
Telefax 0 23 07 / 37 15 26
Internet www.flvw.de
E-Mail
[email protected]
Ehrenpräsident Egidius Braun sieht. „Fußball ist eben
mehr als ein 1:0. Der Weg, den St. Vit beschreitet, ist einzigartig“, lobt der DFB-Vizepräsident.
Um Erfahrungen über die Zusammenarbeit von Schule und
Verein zu gewinnen, wird das Pilotprogramm vom Team
des Forschungsinstituts für Inklusion durch Bewegung und
Sport e.V. (FiBS) begleitet. „Zwei Ebenen sind wissenschaftlich von großem Interesse: Verändern sich Dinge wie Selbstkonzept und soziale Kompetenz bei den teilnehmenden
Jugendlichen? Und wie entwickeln sich die soziale Kompetenz und das Wissen über Behinderung bei den „Vereins-Assistenten? Die andere Ebene bezieht sich auf strukturelle Fragen zum Gelingen derartiger Angebote unter
den unterschiedlichen Rahmenbedingungen“, sagt FiBSGeschäftsführer Dr. Volker Anneken. Das Institut der
Sporthochschule Köln wird sich mit allen bis Herbst 2011
gebildeten Partnerschaften befassen, um das Programm
auf seine nachhaltige Umsetzbarkeit zu prüfen.
Jenseits jeder Wissenschaft freuen sich die Hauptdarsteller
auf der Alm bereits über ganz konkrete Unterstützung:
Jede Mannschaft erhält einen Trikot-Satz, den Uli Quaas,
verantwortlicher Mitarbeiter des Bayer-Konzerns, sowie
FLVW-Präsident Hermann Korfmacher übergaben. Schnell
streiften sich die Kinder und Jugendlichen das Trikot über,
und sichtlich stolz präsentierten sie das Outfit den Kameras.
Nur der Jüngste hielt sich zunächst ein wenig zurück. Nach
kurzer Zeit fing aber auch er an zu strahlen, als er in dem
neuen Trikot das Training fortsetzen und geschickt mit dem
Ball die Hütchen umkurven durfte. Endlich durfte er das
machen, was er am liebsten mag: einfach Fußball spielen.
92
Mit viel Geduld und ebenso viel
Idealismus arbeiten die Trainer
und Betreuer in St. Vit.
ALLE LÄNDERSPIELE VON
Gegner
Spiele
Siege
Ägypten
Albanien
Algerien
Argentinien
Armenien
Aserbaidschan
Australien
Belgien
Böhmen/Mähren
Bolivien
Bosnien-Herzegowina
Brasilien
Bulgarien
Chile
Costa Rica
Dänemark
DDR
Ecuador
Elfenbeinküste
England
Estland
Färöer
Finnland
Frankreich
Georgien
Ghana
Griechenland
Iran
Island
Israel
Italien
Japan
Jugoslawien
Kamerun
Kanada
Kasachstan
Kolumbien
Kroatien
Kuwait
Lettland
Liechtenstein
Litauen
Luxemburg
Malta
Marokko
1
14
2
19
2
4
4
24
1
1
2
21
21
6
1
25
1
1
1
32
3
2
22
23
3
2
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2
4
3
30
2
25
2
2
2
4
8
1
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2
13
9
4
13
6
2
4
3
19
1
1
4
16
4
1
14
1
11
3
2
15
7
3
2
5
2
3
3
7
1
14
2
2
2
2
5
1
2
4
1
12
8
4
Unentschieden
1
5
1
1
1
5
2
3
1
6
6
6
3
1
9
1
4
2
1
1
1
1
-
Niederlagen
1
2
8
1
4
12
3
2
8
1
15
1
10
14
7
2
1
-
Tore
1: 2
38:10
1: 4
27:25
9: 1
15: 2
12: 5
55:25
4: 4
1: 0
4: 2
24:39
56:24
11: 7
4: 2
51:35
0: 1
3: 0
2: 2
41:67
11: 1
4: 1
80:19
39:38
8: 1
7: 1
17: 7
4: 0
11: 1
10: 1
34:45
5: 2
46:31
5: 0
6: 1
7: 0
10: 5
18:10
7: 0
6: 1
27: 3
3: 1
60:11
38: 3
12: 3
11-mSchießen
4:2
8. Juli 1990: Andreas Brehme bescherte Deutschland mit
einem verwandelten Foulelfmeter im Finale von Rom gegen
Argentinien den dritten WM-Triumph.
4:3 + 6:5
5:4
94
1908 BIS HEUTE
4. Juli 1954: Erster deutscher WM-Titelgewinn: Fritz
Walter und Horst Eckel werden von den Fans nach dem
3:2-Erfolg über Ungarn in Bern auf Schultern getragen.
7. Juli 1974: Gerd Müller gelingt im
WM-Endspiel in München das 2:1Siegtor gegen die Niederlande.
Gegner
Spiele
Siege
Mexiko
Moldawien
Neuseeland
Niederlande
Nigeria
Nordirland
Norwegen
Österreich
Oman
Paraguay
Peru
Polen
Portugal
Republik Irland
Republik Korea
Rumänien
Russland (inkl. UdSSR und GUS)
Saarland
San Marino
Saudi-Arabien
Schottland
Schweden
Schweiz
Serbien
Serbien und Montenegro
Slowakei
Slowenien
Spanien
Südafrika
Thailand
Tschechische Republik
Tschechoslowakei
Türkei
Tunesien
Ukraine
Ungarn
Uruguay
USA
Ver. Arab. Emirate
VR China
Wales
Weißrussland
Zypern
10
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1
37
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16
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2: 2
29: 1
849
490
172
187
1.893:1.006
Gesamt
95
Unentschieden
Niederlagen
Tore
11-mSchießen
4:1
2:4
3:5
Das Super-Gewinnspiel im DFB-aktuell
DIE DEUTSCHE NATIONAL
11 Fragen für den Fußball-Experten
Die 29-Jährige gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Sängerinnen.
Wochen standen Lieder von ihr auf Platz eins der Charts. Mit dem Song „Fieber“,
1. 278
den das ZDF zu seiner EM-Hymne machte, traf sie 2008 den Nerv der Fans. Wie heißt
die österreichische Chartstürmerin?
Antwort:
2.
Er gehört zu den aufgehenden Sternen im deutschen Fußball. Anfang des Jahres
absolvierte er als jüngster Schalker überhaupt sein erstes Bundesliga-Spiel. Welches
Talent gewann mit S04 den DFB-Pokal, debütierte in der U 21-Nationalmannschaft und
wurde kürzlich mit der Fritz-Walter-Medaille ausgezeichnet?
Antwort:
3.
Er ist ein S04-Eigengewächs und stammt aus dem nahegelegenen Haltern am See. Seit
dem 13. Lebensjahr ist er im Verein, wurde 2006 Deutscher Meister mit den Schalker
A-Junioren. Kurz vor der Sommerpause feierte er gegen Uruguay seine Premiere im
A-Team. Ein „moderner“ Verteidiger-Typ ist …
Antwort:
4.
Neben Benedikt Höwedes hat ein Spieler der heutigen Auswärtsmannschaft die kürzeste
Anreise. Ein Heimspiel ist es für den Mann, der für einen Fußball-Profi ganz und gar
ungewöhnliche Hobbys hat, trotzdem nicht. Wie heißt der Kapitän der österreichischen
Nationalmannschaft?
Antwort:
5.
Das Spiel in Gelsenkirchen ist für ihn eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Er spielte in
seinen Anfängen bei Westfalia 04, Teutonia Schalke und DJK Falke Gelsenkirchen. Heute
„zaubert“ er mit den besten Spielern der Welt bei Real Madrid und ist eine feste Größe
in der Nationalmannschaft. Es handelt sich um …
Antwort:
6.
In Abwandlung seines Familiennamens nannten ihn alle „Tanne“. Der heute 66-Jährige
hält einen Rekord in der Bundesliga. Vielleicht sogar für immer. Noch mit 43 Jahren
spielte er in der höchsten deutschen Spielklasse. Wie heißt der einstige Schalker
Abwehrchef, der immer noch auf Trab ist?
Antwort:
7.
Bis Januar 2011 war er Gouverneur von Kalifornien. Davor war er Schauspieler,
Hollywood-Star. Man nennt ihn auch den Terminator. Sport zählt zu seinen großen
Leidenschaften, gerne ließ er auch mal die Muskeln spielen. In der Kindheit spielte er
Fußball. Die Rede ist von …
Antwort:
8.
Er stammt aus dem Bayerischen Wald, aber 41 Jahre in Gelsenkirchen haben ihn zu einem
echten Schalker werden lassen. Einen seiner Fallrückzieher-Treffer haben die Zuschauer
der Sportschau zum „Tor des Jahrhunderts“ gewählt. Wer steht in der „ewigen“
Bundesliga-Torjägerliste auf dem zweiten Platz?
Antwort:
9.
53 Jahre ist es her, dass Schalke das letzte Mal Deutscher Meister wurde. Die wenigsten
können die Spieler der Meistermannschaft aufzählen, geschweige denn, den Namen des
Trainers nennen. Er war Österreicher und trainierte von 1954 bis 1959 die „Königsblauen“. Wie hieß der letzte Schalker Meistertrainer?
Antwort:
diesem Tag findet dort – hoffentlich unter Beteiligung des deutschen Nationalteams –
10. Anim Olympiastadion
das Finale der EURO 2012 statt. Wo befindet sich die größte Arena der
Die Fußball-Welt blickt am 1. Juli nächsten Jahres auf die Hauptstadt der Ukraine.
kommenden EM-Endrunde?
11.
Antwort:
1. Preis:
1983 trafen Deutschland und Österreich erstmals in der EM-Qualifikation aufeinander.
Nach einem torlosen Remis in Wien fand das Rückspiel am 5. Oktober 1983 in
Gelsenkirchen statt. Welchem deutschen Stürmer gelangen beim 3:0-Erfolg im
Gelsenkirchener Parkstadion zwei Treffer?
Eine Reise für zwei Personen – inklusive VIP-Tickets, Anreise
mit der Deutschen Bahn und einer Übernachtung – zum
Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande am
15. November 2011 in Hamburg.
Antwort:
Die Buchstaben in den rot umrandeten Kästen ergeben die Lösung:
Einsendeschluss ist der 20. September 2011. Die Lösung ist entweder auf dem Postweg
an den Deutschen Fußball-Bund, Direktion Kommunikation, Otto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt
am Main, zu senden oder im Internet auf www.dfb.de im Bereich Publikationen das Formular auszufüllen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
2. und 3. Preis:
Ein unterschriebenes Trikot und ein handsignierter Ball
der deutschen Nationalmannschaft.
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für das kommende EM-Jahr 2012.
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nur von den Kindern geliebt wird.
Fünf Jahres-Abonnements des DFB-Journals, des offiziellen Magazins des Deutschen Fußball-Bundes.
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Die Düsseldorfer ESPRIT arena ist
Austragungsort des letzten Gruppenspiels der
deutschen Nationalmannschaft in der
Qualifikation zur EURO 2012 gegen Belgien.
DEUT
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SCHLAND – BEL011 in Düsseldorf
.10.2
11
Die Termine der Nationalmannschaft
Impressum: DFB-aktuell 6/2011
(Deutschland – Österreich)
06.09.2011
Polen – Deutschland in Danzig
07.10.2011
Türkei – Deutschland in Istanbul *
11.10.2011
Deutschland – Belgien in Düsseldorf *
11.11.2011
Ukraine – Deutschland in Kiew (geplant)
15.11.2011
Deutschland – Niederlande in Hamburg (geplant)
29.02.2012
Deutschland – Frankreich in Bremen
15.08.2012
Deutschland – Argentinien
Herausgeber:
Deutscher Fußball-Bund (DFB), Otto-Fleck-Schneise 6
60528 Frankfurt/Main, Telefon 069/6788-0, www.dfb.de
Koordination/Konzeption: Thomas Dohren, Gereon Tönnihsen
Lektorat: Klaus Koltzenburg
* EM-Qualifikationsspiel
Mitarbeiter in dieser Ausgabe:
Carola Adenauer, Maximilian Geis, Thomas Hackbarth, Michael Herz,
Desirée Kraczyk, Steffen Lüdeke, Hans Günter Martin, Oliver Müller,
Peter Müller, Thiemo Müller, Udo Muras, Jörg Runde
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Das DFB-aktuell wird auf zertifiziertem Papier
gedruckt. PEFC steht für die Förderung einer
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Waldstraße bis zum Endverbraucher. Der Endkunde
erhält somit garantiert ein Holzprodukt aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Forstbetrieben.
Chefredakteur/verantwortlich für den Inhalt: Ralf Köttker
Der Kartenverkauf für alle Heimländerspiele der deutschen Nationalmannschaft wird im Online-Verfahren abgewickelt. Die Ticket-Hotline lautet
01805/110201. Selbstverständlich sind die Karten auch in den regional angekündigten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Die Möglichkeit der Kartenbestellung für Länderspiele im Ausland entnehmen Sie bitte unserer Website www.dfb.de.
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Bildernachweis:
AFP, Bongarts/Getty Images, Deutsche Presse-Agentur, firo, Horstmüller,
imago, milk, Günter Passage, Fußball- und Leichtathletik-Verband
Westfalen
Layout, technische Gesamtherstellung, Vertrieb, Anzeigenverwaltung:
Ruschke und Partner, Hohemarkstraße 20
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Einsendeschluss: 31. März 2012. Aktionsinfos und Teilnahmebedingungen
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(zum jeweiligen Tarif aus dem dt. Festnetz oder Mobilfunknetz).
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