Deutschland – Österreich
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Deutschland – Österreich
aktuell OFFIZIELLES PROGRAMM DES DEUTSCHEN FUSSBALL-BUNDES · 6/2011 · SCHUTZGEBÜHR 1 ,– ¤ MIT POSTERN& GEWINL SPIE EM-Qualifikationsspiel Deutschland – Österreich Gelsenkirchen · 2.9.2011 www.dfb.de team.dfb.de www.fussball.de © 2011 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group. TORFABRIK facebook.com/adidasfootball Liebe Zuschauer, turbulente Tage liegen hinter mir. Die Vorab-Veröffentlichung zu meinem Buch löste viele Schlagzeilen und heftige Kritik aus. Deshalb möchte ich auch an dieser Stelle nochmals betonen, was ich schon vor einer Woche gesagt habe. Mit meinen Ausführungen wollte ich Rudi Völler, Jürgen Klinsmann und andere Personen selbstverständlich nicht persönlich treffen oder gar beleidigen. Vielmehr wollte ich, wie aus der Lektüre meines Buches zweifelsfrei hervorgeht, ehrlich meine Meinung über die Arbeit unter unterschiedlichen Trainern und zu verschiedenen Zeiten schildern und einige Hintergründe dieser Entwicklung beleuchten. Dies ist dann aus meiner Sicht in vielen Diskussionen verkürzt und überzogen rübergekommen. Das tut mir leid. Für Missverständnisse, die auf diese Weise entstanden sind, habe ich mich deshalb bei allen Beteiligten entschuldigt. Wer mich kennt, weiß genau, dass ich diese Worte wirklich aus Überzeugung gesagt habe und nicht, weil die Kritik doch recht massiv war. Und wer mich kennt, der weiß auch genau, dass es in den kommenden Wochen mein einziges Ziel sein wird, mich auf die bevorstehenden sportlichen Aufgaben mit der Nationalmannschaft und den Bayern zu konzentrieren, um mit beiden Teams erfolgreich zu sein. Deshalb freue ich mich heute auch, dass wir im ersten EM-Qualifikationsspiel der neuen Saison gegen Österreich „auf Schalke“ zu Gast sein können. Unser Ziel ist klar: Wir wollen heute unsere Teilnahme an der EURO 2012 vom 8. Juni bis 1. Juli in Polen und der Ukraine perfekt machen – und dazu benötigen wir drei Punkte. Dann könnten die EM-Planungen definitiv beginnen. Beim heutigen Wiedersehen mit den Österreichern gehen meine Gedanken natürlich zurück auf die letzten Länderspiele gegen unseren Nachbarn – und da haben wir, seitdem ich bei der deutschen Nationalmannschaft dabei bin, ja nur gute Erfahrungen gesammelt. Viermal stand ich im Team, jeweils im Ernst-Happel-Stadion in Wien, immer kam ich über 90 Minuten zum Einsatz und jedes Mal haben wir gewonnen. Nun spiele ich erstmals vor heimischer Kulisse gegen die Österreicher und hoffe, dass sich die positive Serie fortsetzt. In diesem Sinne wünsche ich allen Fans einen attraktiven und unterhaltsamen Fußball-Abend. Philipp Lahm 3 03 06 12 14 18 22 26 28 Grußwort Philipp Lahm Gegen Österreich vorzeitige Qualifikation sichern Noch ein deutscher Sieg für das EURO-Ticket 80 Namen, Fakten, Zahlen Die Aufgebote beider Mannschaften Mesut Özils Rückkehr zu seinen Wurzeln Der Traum der anderen Auf Schalke eine Institution, im A-Team noch ein Neuling Benedikt Höwedes – das etwas andere Heimspiel Andreas Köpke über Deutschlands Torwart-Talente „Keine andere Liga kann da mithalten“ Neu dabei im Kreis des Nationalteams: Ron-Robert Zieler Lehrjahre in Manchester 51 Verbände kämpfen um die Qualifikation zur EURO 2012 Eine Frage, viele Fragezeichen 36 32 36 41 45 46 52 56 58 18 Gegen Österreich in Qualifikations-Spielen ohne Niederlage Simsalabim und ein reißender Wolf Toni Polster stellt den deutschen Gegner vor Stürmisches Nordlicht und ein bayerisches Talent Ein Schalker zu Gast in seinem Wohnzimmer Der Fuchs und die Schlange Eine Extrawurst für den Terminator Zehn Dinge über unseren Nachbarn Österreich Sieben Österreicher und ihre Schalker Geschichten Wiener Schnitzel mit dem letzten Meistertrainer Interview mit Horst Heldt „Andere Nationen haben riesigen Respekt vor uns“ Klaus „Tanne“ Fichtel kickt mit 66 noch regelmäßig Fest verwurzelt und immer noch auf Trab Klaus Fischer lebt seit 41 Jahren in Gelsenkirchen Sein Revier war der Strafraum 58 63 66 68 71 74 77 80 84 86 88 91 94 96 98 Namen und Nachrichten Rekord: Brasilien-Spiel in 190 Länder übertragen Die Länderspiel-Statistik Aufstellungen und Torschützen Österreichischer Pass, deutsches Fußballherz Katja Wolf zeigt überall Flagge 45 25-jähriges Bestehen der „Mexiko-Hilfe“ Ein Geschenk des Himmels Frauenfußball im Ruhrgebiet ist vielseitig Kurze Wege, große Erfolge Julian Draxler ist mit 17 bereits Leistungsträger bei Schalke In der Schule des Lebens Christina Stürmer zwischen Fußball und Fieber Mit jedem Tor ein neuer Takt Die Commerzbank unterstützt die Nationalmannschaft Gemeinsam mehr erreichen Neu im Apple-Store: Die iPad-App hat bereits 50.000 Fans Fünf Sterne für den DFB Mit FUSSBALL.de die Amateurligen erleben Packende Momente Wie der Sport in Westfalen behinderte Menschen fördert Einfach Fußball Alle Länderspiele von 1908 bis heute Drei WM-Titel als absolute Highlights 77 Das Super-Gewinnspiel im DFB-aktuell Die deutsche Nationalmannschaft live erleben Die Länderspiel-Termine Vorschau und Impressum 74 41 Nationalmannschaft will gegen Österreich vorzeitige Qualifikation sichern NOCH EIN SIEG FÜR DAS Das große Ziel ist fast erreicht, die Europameisterschaft im kommenden Jahr in Polen und der Ukraine. Siebenmal hat die deutsche Mannschaft in der laufenden Qualifikation bislang gespielt, siebenmal hat sie gewonnen. Alle Zeichen stehen auf Erfolg. Bundestrainer Joachim Löw bleibt dennoch zurückhaltend. „Unsere Ausgangsposition ist sehr gut“, sagt er, „aber wir sind noch nicht qualifiziert.“ Gejubelt werden kann immer noch, erst mal konzentrieren, Hausaufgaben machen. Am besten schon heute Abend gegen Österreich. Mit einem Sieg wäre die DFBAuswahl im Sommer 2012 sicher dabei beim Turnier der besten Mannschaften des Kontinents. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über Personalien und Perspektiven. D er Kuss kam ohne Vorankündigung, dafür mit viel Gefühl. Ganz spontan war Mario Gomez der Gedanke gekommen, also machte er zwei Schritte auf sein „Opfer“ zu, presste seine Lippen gegen das Aluminium und zwang dem linken Pfosten einen zärtlichen Schmatzer auf. In Wien spielte Deutschland gegen Österreich, Spiel sechs der EM-Qualifikation. Nach 44 Minuten traf der Stürmer ins Tor - und vor allem gegen seine Vergangenheit. Am selben Ort hatte Gomez drei Jahre zuvor im letzten Gruppenspiel der Europameisterschaft 2008 gegen Österreich aus zwei Metern das Tor nicht getroffen. Es war eine Szene, die ihn lange begleitet hat. Bis zum Abend des 3. Juni dieses Jahres, bis zum Hinspiel der laufenden EM-Qualifikation gegen Österreich. Das Tor im Ernst-Happel-Stadion war für ihn wie eine Befreiung.Ein Stein sei ihm vom Herzen gefallen, sagte Gomez damals. Nach seinem Treffer und dem Kuss legte Gomez in der 90. Minute ein zweites Tor nach, Deutschland gewann mit 2:1. Und heute? Spielt das DFB-Team wieder gegen Österreich - und wieder besteht Hoffnung auf einen ereignisreichen Fußballabend. Gomez wird zwar nicht wieder treffen, wegen Adduktoren-Problemen musste der Stürmer von Bayern München für die Spiele gegen Österreich und Polen absagen, doch möglicherweise sticht diesmal ein anderer Akteur hervor. Vielleicht der für Gomez nachnominierte Cacau, eventuell Lazios neuer Liebling Miroslav Klose oder ein anderer Spieler. Eines jedenfalls ist ziemlich sicher: Ein Langweiler wird die Partie gegen Österreich nicht. Das traditionsreiche Duell birgt immer eine gewisse Brisanz, Entscheidung in Wien: Mario Gomez erzielt kurz vor Schluss das 2:1. Christian Gratzei hat das Nachsehen. Das Rückspiel wird ohne den verletzten Bayern-Stürmer stattfinden. 6 EURO-TICKET diesmal umso mehr, weil Österreichs Trainer Dietmar Constantini gleich auf sieben Profis setzt, die in Deutschland ihr Geld verdienen. Die Abwehrspieler Christian Fuchs von Schalke 04 und Hannovers Emanuel Pogatetz, dazu im Mittelfeld David Alaba von Bayern München und Julian Baumgartlinger vom 1. FSV Mainz 05. Und im Angriff ein „deutsches Trio“: Stuttgarts Martin Harnik, Frankfurts Erwin Hoffer und Bremens Marko Arnautovic. Heute wird kein Debüt gefeiert, es geht auch nicht um den Einzug in das EM-Viertelfinale, wahrscheinlich werden auch keine Pfosten geküsst – von großer Bedeutung ist die Partie gleichwohl. Es gilt, die EM-Qualifikation perfekt zu machen, es gilt, damit frühzeitig die EM-Planungen definitiv in Angriff nehmen zu können. Mit einem Sieg wäre vollendet, was am 3. September 2010 mit dem Spiel in Belgien begonnen hat, bisher äußerst erfolgreich und eindrucksvoll war: Deutschlands Weg in der EM-Qualifikation. Man kennt sich also, für Spannung ist gesorgt. In der jüngeren Vergangenheit waren Spiele gegen den Nachbarn ohnehin mit schöner Regelmäßigkeit besondere Duelle. Am 18. August 2004 wurde mit einem 3:1-Sieg gegen Österreich die Amtszeit von Jürgen Klinsmann als Bundestrainer eingeleitet, bei der EM im Jahr 2008 sicherte der gewaltige Freistoß von Michael Ballack im letzten Vorrundenspiel das Weiterkommen, und vor 91 Tagen vertrieb Gomez mit seinem Doppelpack böse Geister aus der Vergangenheit. 90 Minuten Fußball, drei Punkte für Deutschland – so wurden jeweils die bereits gespielten sieben Etappen abgeschlossen. Dem überzeugenden 1:0-Erfolg durch ein Tor von Miroslav Klose in Belgien folgte vier Tage später ein Schützenfest. In Köln gewann das DFB-Team gegen Berti Vogts und Aserbaidschan mit 6:1. Mit der Türkei wartete im Oktober vergangenen Jahres die bis dahin größte Herausforderung. Es wurde ein besonderes Spiel und ein besonders gelungener Auftritt des Teams von Bundestrainer Joachim Löw, vielleicht sogar der bislang beste im Wettbewerb um das Ticket für das Turnier in Polen und der Ukraine im kommenden Jahr. Im Berliner Olympiastadion traf Mesut Özil gegen die 7 Spieler haben für Deutschland getroffen, herausragend dabei: Miroslav Klose, der in fünf Spielen acht Treffer erzielt hat, und Mario Gomez, der vier Tore in bislang vier Einsätzen beisteuerte. So stehen vor dem Spiel gegen Österreich mehrere Erkenntnisse: Die Stürmer treffen, das Offensivspiel funktioniert. So wie auch die Defensive. Nur drei Gegentore hat Torhüter Manuel Neuer bisher kassiert, die Abwehr steht. Auch weil das Mittelfeld kompakt nach hinten arbeitet und zudem in der Offensive zahlreiche Gelegenheiten kreiert. Das alles ergibt in der Summe: Die Mannschaftsteile greifen ineinander, das Team funktioniert. Eine Erkenntnis der EM-Qualifikation ist auch, dass die DFB-Auswahl das hohe Niveau der WM gehalten, wenn nicht gar noch einmal gesteigert hat. Weil Löw kontinuierlich neue, junge Spieler an die Mannschaft heranführt. Spieler, wie den Dortmunder Mario Götze oder den Leverkusener André Schürrle, die bereits zu Beginn ihrer Karrieren ein bemerkenswertes Leistungsniveau erreicht haben und als ganz junge Spieler Druck auf junge Spieler ausüben. Türkei, dazu kamen zwei Treffer von Miroslav Klose, am Ende war mit dem 3:0 der dritte Dreier im dritten Spiel unter Dach und Fach. Im Oktober 2010 und März 2011 folgten zwei Pflichtsiege gegen Kasachstan, in Astana mit 3:0 und in Kaiserslautern mit 4:0. Und nach dem Hinspiel in Österreich gelang dann der siebte Streich vier Tage später: Im Tofiq-BahramovStadion in Aserbaidschans Hauptstadt Baku verabschiedete sich die deutsche Nationalmannschaft mit einem 3:1-Erfolg in die Sommerpause. Zuvor ließ es sich der Bundestrainer nicht nehmen, ein zufriedenes Fazit zu ziehen: „Man muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen“, sagte Löw. „Ich denke, wir haben in dieser Saison Großartiges geleistet.“ Fürwahr. In Zahlen liest sich „Großartiges“ so: Nach sieben Spielen stehen 21 Punkte und bei drei Gegentoren 22 Treffer, keine andere Nation in Europa hat eine vergleichbare Bilanz vorzuweisen. Nur Spanien und die Niederlande haben ebenfalls all ihre Spiele erfolgreich absolviert, dabei aber mehr Tore kassiert (Torverhältnis Niederlande 21:5; Torverhältnis Spanien 15:5) und weniger erzielt. 24 Spieler haben in der Qualifikation zur EM 2012 das DFBTrikot getragen. Neun verschiedene Mario Götze traf beim 3:2 gegen Brasilien zum ersten Mal im A-Team. Bastian Schweinsteiger – hier gegen den Brasilianer Neymar – steht heute Abend vor seinem 89. Länderspiel. Zuletzt hat die DFB-Auswahl ihr enormes Potenzial im Testspiel gegen Brasilien in Stuttgart unter Beweis gestellt. Beim Samba-Abend im Schwabenland hat die deutsche Nationalmannschaft den fünfmaligen Weltmeister mit einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit beherrscht, das 3:2 in der neuen Mercedes-Benz Arena war Resultat einer insgesamt beeindruckenden Vorstellung mit nur ganz wenigen Schönheitsfehlern. Seine Mannschaft bereitet dem Bundestrainer derzeit also viel Freude; am Ziel ist sie noch nicht. Heute soll sich das in den 90 Minuten auf Schalke ändern, ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum angestrebten Titelgewinn bei der EURO 2012 soll von den Fans bejubelt werden. Walzer in Westfalen. „Wir haben zwar als Tabellenführer Das wird spitze! REWE drückt der deutschen Nationalmannschaft die Daumen im Spiel gegen Österreich. www.rewe.de www.rewe.de in unserer EM-Qualifikationsgruppe einen großen Vorsprung, und unsere Ausgangsposition ist daher sehr gut, aber noch sind wir nicht für die EM-Endrunde in Polen und der Ukraine qualifiziert“, weiß auch Löw. „Es ist unser erklärtes Ziel, mit einem Sieg gegen Österreich in Gelsenkirchen alles klarzumachen, damit unsere Europameisterschaftsplanungen definitiv beginnen können.“ Bei der Weltmeisterschaft in Südafrika war Thomas Müller (links) noch einer der Newcomer. Zur EM will er als einer der Erfahrenen reisen. Dafür ist die Nationalmannschaft seit fünf Tagen zusammen, am Montagabend hat sich das Team im Hyatt Regency in Düsseldorf getroffen. Mit einem Neuling und einem alten Bekannten. Als dritter Torwart wurde erstmals Hannovers Ron-Robert Zieler nominiert. „Er gehört mit seinen 22 Jahren zu der jungen Generation, die das moderne Torwart-Spiel verkörpert, das wir beim DFB sehen wollen“, sagte Torwart-Trainer Andreas Köpke. „Es bietet sich einfach an, Ron-Robert jetzt für das Nationalmannschafts-Aufgebot zu nominieren und somit über einen längeren Zeitraum mit ihm im Kreis unseres Teams trainieren zu können.“ Zurück im Kader der Mannschaft ist Per Mertesacker. Der 75-malige Nationalspieler hatte seinen letzten Einsatz im DFB-Team am 26. März 2011 beim 4:0 in der EM-Qualifikation gegen Kasachstan in Kaiserslautern, die folgenden fünf Länderspiele musste der Innenverteidiger verletzungsbedingt absagen. „Ich freue mich, dass Per wieder fit und bei uns dabei ist”, sagt Joachim Löw. In den vergangenen Tagen hat er einmal mehr beobachten können, wie konzentriert seine Spieler arbeiten, wie fokussiert sie die kommende Aufgabe angehen. Beim Training, in den Teamsitzungen und den Einzelgesprächen hat er bestätigt bekommen, dass keiner der EM-Kandidaten das Spiel gegen die Mannschaft von Trainer Dietmar Constantini unterschätzt und dass alle und mit voller Intensität am großen Ziel arbeiten: erst die Qualifikation, dann vielleicht der Titel. Zwischenschritt und Sahnehäubchen wären, wenn nach dem letzten EM-Qualifikationsspiel am 11. Oktober die Bilanz stehen würde: zehn Spiele, zehn Siege, das Optimum in der Qualifikation. Letztlich nur statistisches Beiwerk auf dem Weg zu einem größeren Ziel, eine schöne Vision gleichwohl. Dafür müsste Deutschland am 7. Oktober auch noch gegen die Türkei in Istanbul und vier Tage später gegen Belgien in Düsseldorf als Sieger den Platz verlassen. „Natürlich wäre es ein tolles Erlebnis für uns, mit weiteren Siegen die optimale Punktzahl von 30 Zählern verbuchen zu können“, sagt Kapitän Philipp Lahm. Philipp Lahm: „Es wäre ein tolles Erlebnis für uns, mit weiteren Siegen die optimale Punktzahl von 30 Zählern verbuchen zu können.“ 10 5048_0910_hg_dl geht der Sache auf den Grund. DEUTSCHLAND Name Verein Geburts- Länderdatum spiele / Tore Tor: 1 Manuel Neuer 12 Tim Wiese 22 Ron-Robert Zieler FC Bayern München Werder Bremen Hannover 96 27.03.1986 21 / 17.12.1981 4 / 12.02.1989 -/ - Abwehr: 14 Holger Badstuber 20 Jérôme Boateng 3 Benedikt Höwedes 5 Mats Hummels 16 Philipp Lahm 17 Per Mertesacker 2 Marcel Schmelzer 15 Christian Träsch FC Bayern München FC Bayern München FC Schalke 04 Borussia Dortmund FC Bayern München Werder Bremen Borussia Dortmund VfL Wolfsburg 13.03.1989 03.09.1988 29.02.1988 16.12.1988 11.11.1983 29.09.1984 22.01.1988 01.09.1987 Mittelfeld: 19 Mario Götze 18 Toni Kroos 13 Thomas Müller 8 Mesut Özil 10 Lukas Podolski 6 Simon Rolfes 9 André Schürrle 7 Bastian Schweinsteiger Borussia Dortmund FC Bayern München FC Bayern München Real Madrid 1. FC Köln Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen FC Bayern München 03.06.1992 7 / 1 04.01.1990 19 / 13.09.1989 19 / 7 15.10.1988 26 / 4 04.06.1985 90 / 42 21.01.1982 23 / 1 06.11.1990 6/ 3 01.08.1984 88 / 22 Angriff: 23 Cacau 11 Miroslav Klose VfB Stuttgart Lazio Rom 14 / 14 / 2/ 8/ 81 / 75 / 4/ 8/ Freitag 2.9.2011 VELTINS-Arena Gelsenkirchen Anstoß: 20:45 Uhr 1 4 1 - Bundestrainer Joachim Löw 27.03.1981 18 / 4 09.06.1978 110 / 61 ÖSTERREICH Name Verein Geburtsdatum Tor: Christian Gratzei Pascal Grünwald Helge Payer SK Sturm Graz FK Austria Wien SK Rapid Wien 19.09.1981 13.11.1982 08.08.1979 8 / - / 20 / - Abwehr: Ekrem Dag Christopher Dibon Aleksandar Dragovic Christian Fuchs Florian Klein Manuel Ortlechner Emanuel Pogatetz Thomas Schrammel Beşiktaş Istanbul FC Admira FC Basel FC Schalke 04 FK Austria Wien FK Austria Wien Hannover 96 SK Rapid Wien 05.12.1980 02.11.1990 06.03.1991 07.04.1986 17.11.1986 04.03.1980 16.01.1983 05.09.1987 6 1 12 42 9 7 44 1 / / / / / / / / 1 1 2 - Mittelfeld: David Alaba Julian Baumgartlinger Jakob Jantscher Zlatko Junuzovic Daniel Royer Manuel Weber FC Bayern München 1. FSV Mainz 05 FC Red Bull Salzburg FK Austria Wien SV Ried SK Sturm Graz 24.06.1992 02.01.1988 08.01.1989 26.09.1987 22.05.1990 29.08.1985 11 14 9 14 3 1 / / / / / / 1 - Angriff: Marko Arnautovic Martin Harnik Erwin Hoffer Marc Janko Werder Bremen VfB Stuttgart Eintracht Frankfurt FC Twente Enschede 19.04.1989 10.06.1987 14.04.1987 25.06.1983 11 25 25 21 / / / / 4 5 4 7 Teamchef Dietmar Constantini Ausverkauft mit 53.313 Zuschauern: Die Gelsenkirchener VELTINS-Arena ist beim heutigen EM-Qualifikationsspiel bis auf den letzten Platz gefüllt. 12 Länderspiele / Tore SPITZENPARTNER FÜR EIN SPITZENTEAM Infront Sports & Media und die Werbepartner bei DFB-Länderspielen wünschen der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft viel Erfolg auf dem Weg zur UEFA EURO 2012™. Infront ist eine der weltweit führenden Agenturen für Sport-Marketing und seit 30 Jahren Partner des Deutschen Fußball-Bundes. Bei allen Heimspielen der DFB-Nationalmannschaften sowie im gesamten DFB-Pokal vermarktet Infront zentral die Bandenwerbung in den Stadien. Infront — Our Experience. Shared Passion. Your Success. www.infrontsports.com Werbepartner bei DFB-Länderspielen Das Spiel in Gelsenkirchen ist für Mesut Özil eine Rückkehr zu seinen Wurzeln DER TRAUM DER ANDEREN Die Erfahrung ist für Mesut Özil nicht neu. Mit Werder Bremen hat er zweimal auf Schalke gespielt, in Gelsenkirchen, seiner Heimat. Ein komisches Gefühl war das, jedes Mal. Diesmal aber wird es anders sein, diesmal ist alles irgendwie anders. Ein Heimspiel auf Schalke hat Özil seit dem 15. Dezember 2007 nicht mehr erlebt. „Ich freue mich sehr darauf, das wird bestimmt großartig“, sagt Özil. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über die fußballerischen Wurzeln eines Spielers, der vom „Affenkäfig“ in die reale Welt gewechselt ist. D Früher war sein Bruder Mutlu für Özil der beste Spieler der Welt. Es war eine Welt, die von Gelsenkirchen-Bismarck über Gelsenkichen-Buer nach Gelsenkirchen-Bulmke reichte. In dieser Welt war sein Bruder der Held. Vier Jahre älter, größer, schneller, besser. „Er war mein Vorbild“, sagt Özil. Bei jedem Spiel seines Bruders stand er an der Seitenlinie, oft auch beim Training, immer mit großen Augen, staunend. Was Mutlu machte, wollte auch Mesut machen, was Mutlu konnte, wollte auch Mesut können. ie anderen, die haben es immer gewusst. Du wirst Profi, du hast das Zeug dazu, du wirst ein Star. Seine Freunde auf dem Bolzplatz, seine Mitspieler bei Westfalia 04 Gelsenkirchen, später Teutonia Schalke und dann DJK Falke Gelsenkirchen. Mesut Özil hat auf alle Lobeshymnen und Vorschusslorbeeren nie viel gegeben. Als Kind hat er sich um seine Zukunft keine Gedanken gemacht. Er war nie ein Freund großer Worte, lasst sie reden, ich will kicken, her mit dem Ball. Und träumen konnten andere. Fast zwei Jahrzehnte später hat sich daran nicht viel geändert. Nur, dass Özil die Träume der anderen, die erst sehr viel später seine eigenen wurden, verwirklicht und übertroffen hat. Özil ist immer noch zurückhaltend, in der Öffentlichkeit fast still. Laut und lyrisch redet er nur mit seinen Füßen. Doch damit und seinem fußballerischen Können hat er es weit gebracht. Heute nennt er ein Haus in Madrid im vornehmen Stadtteil La Moraleja sein eigen, heute ist er ein Königlicher, heute spielt er mit den besten Spielern der Welt bei Real Madrid und in der deutschen Nationalmannschaft, heute ist er selbst einer der weltbesten Spieler. Mit Schalke wurde der heute 22-Jährige 2006 Deutscher A-Junioren-Meister. Kurz danach bestritt er sein erstes Bundesliga-Spiel. 14 Und schnell konnte er. Weil Mesut Özil bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit Fußball spielte. Sonne, Regen, Hitze, Schnee, Kälte, alles egal, er spielte immer und überall. Meist mit seinem Bruder und Freunden auf dem Bolzplatz in der Olgastraße in Gelsenkirchen-Bulmke, der von allen liebevoll „Affenkäfig“ genannt wurde. „Jeden Tag waren wir dort und haben gekickt. Toll war das“, erzählt sein Bruder Mutlu. Auch für Mesut Özil sind die Erinnerungen an seine Kindheit in der Olgastraße noch relativ frisch. Hier konnte er sein, wie er wollte, hier konnte er dribbeln, solange er wollte, hier konnte er sich austoben und machen, was er bis heute am liebsten tut: Fußball spielen. „Zwei Tore, außen rum überall Zäune, der Ball war immer im Spiel – traumhaft.“ Auf Erfolgskurs mit dem Nationalteam: Spielgestalter Mesut Özil. Der zweite Held in Özils Kindheit war Zinédine Zidane, „Zizou“, der mit dem Ball tanzt. Den Franzosen hat Özil immer bewundert, nicht für Ruhm und Reichtum, nicht für seine Popularität und Präsenz, sondern für das, was Zidane mit dem Spielgerät anstellen konnte. Zidanes Tricks, dessen Ballbehandlung und Bewegungen hat Özil vor dem Fernseher bestaunt und später nachzuahmen versucht. Meist erfolgreich. „Ich konnte irgendwie immer alles mit dem Ball machen, was ich wollte“, sagt Özil. Taktik, Torschussübung, Training – das kam später. Vater Mustafa spielte bei Westfalia 04 Gelsenkirchen. Als sein Sohn sechs Jahre alt war, meldete er ihn dort an. Hier hat Mesut zum ersten Mal Fußball nicht nur gespielt, sondern auch trainiert. Dreimal in der Woche. Dreimal unter Anleitung, Fußball mit Regeln. „Mir hat beides gleich viel Spaß gemacht - das Training im Verein und das freie Spiel auf dem Bolzplatz“, sagt Özil. So recht glauben mag man es ihm nicht. Aber vielleicht stimmt es ja doch. Vielleicht hat Özil schon damals erkannt, wofür andere Kinder viel länger brauchen: dass es ohne eine Grundordnung nicht geht, dass es ohne Training nicht geht, dass es ohne die anderen nicht geht. Drei Jahre spielte er für Westfalia, bevor er 1998 zu Teutonia Schalke wechselte und ein Jahr später mit dem DJK Falke zugleich auch Schalke 04 in sein Leben kam. Der Verein in der Plutostraße war für Özil kein neuer Planet, aber fußballerisch der nächste Schritt. Doch das prägendste Erlebnis seiner Zeit bei Falke Gelsenkirchen hatte er nicht auf dem Platz beim Spiel, sondern in einer richtig großen Arena. Seine Mannschaft ging geschlossen Schalke schauen. Das erste Mal Parkstadion, das erste Mal Bundesliga. „60.000, die Stimmung, das Spiel, das Drumherum“ – Özil war begeistert vom Mythos Schalke. „Ich habe diesen Verein sofort geliebt“, sagt er. Du packst das, eines Tages spielst du hier, eines Tages läufst du hier auf, sagten seine Mitspieler. Wieder waren es die anderen, die ihn weiter sahen, die von seiner Karriere und von ihm als Star träumten. Mesut Özil hat sich derlei Träume damals verboten. Elf Jahre war er alt. Er wusste, dass er gut war. Wie gut er einmal werden sollte, wusste er damals nicht. Erst mit dem nächsten Vereinswechsel änderte sich seine Ambition – ganz langsam. Özil spielte ab dem Jahr 2000 für Rot-Weiss Essen. Hier traf er in der B-Jugend auf Michael Kulm, den Özil heute als einen seiner wichtigsten Trainer bezeichnet. Gemeinsam gewannen die beiden „alles, was es zu gewinnen gab“, wie Mesut es mit einem gewissen Stolz und auch mit Dankbarkeit erzählt. Weil Kulm sein Talent förderte und weil Özil noch mehr als zuvor lernte, auch seine Mitspieler in seine Aktionen einzubeziehen. „Mesut war schon damals überragend in seiner Altersklasse”, sagt Kulm im Blick zurück. „Er hatte eine herausragende Technik, eine super Spielübersicht und das Gefühl für den richtigen Moment.“ Özil besuchte neben dem Fußball die Gesamtschule Berger Feld – wie auch Manuel Neuer. Nur den Ball im Blick: DJK Westfalia 04 Gelsenkirchen war Özils erster Fußballverein. Fünf Jahre lang spielte Özil für Rot-Weiss Essen, im Jahr 2005 folgte der nächste Schritt: die Rückkehr nach Gelsenkirchen. Özil wechselte zu Schalke 04. Und jetzt ging alles ziemlich schnell. Unter Trainer Norbert Elgert wurde Özil mit den A-Junioren des FC Schalke 04 schon ein Jahr später Deutscher Meister. Ab der Spielzeit 2006/07 gehörte Mesut dem Kader der Profimannschaft an. Und dann war der große Augenblick da: Am 12. August 2006 wurde er in der 80. Minute des Spiels gegen Eintracht Frankfurt für Hamit Altintop eingewechselt. „Einfach nur Gänsehaut“, beschreibt Özil diesen Augenblick. Er war angekommen in der Bundesliga, angekommen am Ziel seiner Wünsche und Sehnsüchte. Was folgte ist bekannt: Der Wechsel nach Bremen, das erste Länderspiel, die WM in Südafrika, sein Wechsel zu Real Madrid, sein Aufstieg zum Weltstar. Ein wahr gewordener Traum. Nun also die Rückkehr nach Gelsenkirchen, in seine Stadt, in sein Stadion. Die Freunde von früher werden dort sein, die Familie, Weggefährten. Natürlich werden ihm Bilder aus seiner Vergangenheit durch den Kopf gehen. Der Fixpunkt in der Traumfabrik: Mesut Özil im Trikot von Real Madrid beim gemeinsamen Jubel mit Cristiano Ronaldo und Karim Benzema (von rechts). Affenkäfig, die Freunde, Westfalia, Teutonia, Falke, seine Stationen in Gelsenkirchen. Der 22-Jährige wird sich erinnern an all die, die ihm eine große Karriere vorausgesagt haben, die in ihm schon früh den Star erkannt haben, der er heute ist. „Ich freue mich sehr auf das Spiel in Gelsenkirchen“, sagt er deshalb. Und mit Blick auf seine Karriere und im Rückblick zu den Prophezeiungen seiner Mitspieler und Freunde: „Die anderen hatten recht.“ Auf Schalke eine Institution, im A-Team noch ein Neuling: Benedikt Höwedes DAS ETWAS ANDERE HEIM Manuel Neuer hatte es kurz vor seinem Abschied aus Schalke prophezeit, mit seinem typischen Augenzwinkern: „Ich denke schon, dass Benni Höwedes und ich auch in Zukunft in derselben Mannschaft spielen werden.“ In der königsblauen Fan-Gemeinde weckte das schlimmste Befürchtungen: Würde Höwedes etwa auch zum FC Bayern abwandern? Das war zwar nie ein ernsthaftes Thema, „das Orakel“ Neuer behielt trotzdem recht: Höwedes, zum Zeitpunkt der besagten Prognose noch kein Nationalspieler, steht wie Neuer im deutschen Kader für das EMQualifikationsspiel gegen Österreich. Für Höwedes ein doppeltes Heimspiel auf Schalke. „Kicker“-Redakteur Thiemo Müller über einen Mann, dessen Geduld sich ausgezahlt hat. D ie Frage, wer Weltklassetorhüter Neuer zwischen den Pfosten nachfolgen sollte, war rund um Schalke während der vergangenen Sommerpause ein „heißes Thema“. Auch Trainer Ralf Rangnick befand deren Beantwortung für sich als die „größte Herausforderung“. Wer von der überragenden Galionsfigur Neuer die Kapitänsbinde übernehmen sollte, sorgte derweil für keinerlei branchenübliche Turbulenzen. Rangnick hatte sich bereits öffentlich festgelegt, als Neuers Abschied offiziell noch gar nicht vollzogen war: „Benedikt Höwedes ist der ideale Kandidat.“ Nirgendwo war Widerspruch zu hören. Obwohl der Auserwählte erst 23 ist. Rangnicks Entschluss entsprach einer rund um Schalke allgemein so empfundenen „natürlichen Erbfolge“. Premiere gegen Uruguay: Höwedes beim deutschen 2:1Sieg im Mai dieses Jahres. Ein königsblaues Aushängeschild war Höwedes, das 04erEigengewächs aus dem nahegelegenen Haltern am See, ohnehin schon: Seit dem 13. Lebensjahr im Klub, 2006 Deutscher Meister mit der Schalker A-Jugend, ein Muster an Bodenständigkeit. Während seines steilen Aufstiegs in der Vorrunde 2008/2009 widerstand er sämtlichen lukrativen Offerten der Konkurrenz und verlängerte seinen Vertrag auf Schalke bis 2014. Anlässlich eines Auswärtsspiels in Hoffenheim feierten ihn die mitgereisten Fans schon damals mit einem riesigen, in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Transparent. „Benni, wegen Spielern wie Dir sind wir hier!“ Natürlich war der vielversprechende Youngster da auch schon ins Blickfeld von Bundestrainer Joachim Löw geraten, der sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt nicht scheute, Höwedes das Potenzial zu einer Nationalmannschaftskarriere zu attestieren: „Zweikampfstärke, Aggressivität, Übersicht, Schnelligkeit, Kopfballspiel – Höwedes bringt grundsätzlich praktisch alles mit“, sagte Löw damals. Ein Urteil, das der Spieler mit seiner Entwicklung erfüllte, auch wenn eine gewisse Ungeduld zwischenzeitlich spürbar wurde. Im Sommer 2009 durfte Höwedes mit der U 21 des DFB den Europameister-Titel feiern, als Stammkraft im Abwehrzentrum. Als er rund zwölf Monate später im Gegensatz zu anderen Jahrgangskollegen im erweiterten Aufgebot für die WM in Südafrika fehlte, empfand das Höwedes als Enttäuschung. Und nach der Saison 2010/2011, in deren Verlauf er nicht zuletzt auf Schalkes Weg ins Champions-League-Halbfinale überzeugt hatte, äußerte Höwedes erstmals leise Unzufriedenheit, nachdem er erneut nicht berücksichtigt worden war für den Auswärts-„Doppelpack“ in der EMQualifikation gegen Österreich und Aserbaidschan sowie den vorausgehenden Test gegen Uruguay. „Ich hätte eine Berufung nicht als unverdient empfunden“, sagte Höwedes selbstbewusst, „doch die Nationalmannschaft bleibt ein ganz großes Ziel, für das ich weiter kämpfen werde.“ Dass er trotzdem noch vor der Sommerpause seine Premiere im A-Team feiern durfte und nicht mehr lange dafür kämpfen musste, war dann Fügung. Denn aus Verletzungsgründen wurde er nachnominiert und feierte gegen die „Urus“ in der Neuauflage des WM-Spiels um Platz drei sein Debüt in der Nationalmannschaft. Seitdem ist Höwedes Bestandteil 18 des Kaders. Für den Klassiker gegen Brasilien wurde er ebenso berufen wie nun fürs EM-Qualifikationsrückspiel gegen Österreich. Noch dazu in „seiner“ Arena. „Das ist natürlich etwas ganz Besonderes“, bestätigt Höwedes, „alles andere wäre gelogen.“ SPIEL Dass er auf die Erfüllung solcher Sehnsüchte einen Tick länger warten musste als zwischenzeitlich erhofft, hatte ohnehin keinerlei dramatische Gründe: Konkurrenten wie Bayerns Holger Badstuber und der Dortmunder Mats Hummels entwickelten sich im betreffenden Zeitraum einfach einen Tick schneller, ohne dass Höwedes’ Reifeprozess stagniert hätte oder verborgen geblieben wäre. Den Gedanken, trotz Vizemeisterschaft 2010 und der folgenden Champions-League-Erfolge könnte die sportliche Situation auf Schalke kontraproduktiv gewesen sein, äußerte der Spieler nach dem Trainerwechsel von Felix Magath zu Ralf Rangnick im vergangenen Frühjahr selbst. „Vorher war bei uns ein anderer Stil gefragt, wir haben als Abwehrspieler viel mit langen Bällen agiert. Ralf Rangnick setzt auf einen anderen Spielaufbau mit schnellen, flachen Pässen auf die Mittelfeldspieler, so ähnlich wie es eben auch in der Nationalmannschaft praktiziert wird.“ Schon seit er 13 Jahre alt ist, spielt Benedikt Höwedes, der im nahen Haltern am See aufwuchs, auf Schalke. 19 Trumpf des Defensivmanns geblieben, nicht nur bei Standardsituationen, sondern auch bei Vorstößen aus dem Spiel heraus, wie bei seinem Treffer zum 2:1 im Champions-League-Viertelfinale gegen Inter Mailand im Frühjahr dieses Jahres. Ein „moderner“ Verteidiger-Typ ist Höwedes damit ohne Frage, und ebenso ein „moderner“ Führungsspieler. Einer, der eine Mannschaft mitreißen kann, aber sie auch außerhalb des Rasens zusammenhält. Weil er kein Poltergeist ist, sondern ein rationaler Typ, der Worte und Taten abwägt. Und der seine exponierte Position bescheiden und ungekünstelt ausfüllt. Höwedes hat keinerlei Probleme damit, sich realistisch einzuordnen. Ob im Kreis der Nationalmannschaft oder im Verein, wo er selbst als Kapitän betont: „Die älteren, erfahrenen Spieler geben mir selbstverständlich weiterhin wichtige Anhaltspunkte.“ Allen voran die Kollegen Christoph Metzelder (30), Mathias Schober (35), Peer Kluge (30) und Raúl (34). Und wie viele andere Schalker werden sie Benni Höwedes für heute auch die Daumen drücken, dass er eine gute Leistung bringt, wenn er zum Einsatz kommt. Es wäre die nächste Premiere für ihn, wenn er vor heimischer Kulisse im Nationaltrikot auf dem Platz stehen würde. An der Seite von Manuel Neuer wurde Höwedes 2011 DFB-Pokalsieger. Zwischen der veränderten Spielphilosophie im Klub und seinem nächsten Karriereschritt sieht Höwedes einen Zusammenhang. Und doch profitiert er im Nachhinein unter anderem auch von einem Umstand, den er ursprünglich als wenig dienlich für seine Nationalmannschafts-Karriere empfand:Magath setzte Höwedes, entgegen dessen Wunschvorstellung, in der Saison 2009/2010 zunächst über einen längeren Zeitraum als rechten Außenverteidiger ein. Dass dies nicht der „Idealposition“ für den etatmäßigen Innenverteidiger entsprach, war dem Trainer bewusst. Doch betonte Magath damals: „Für die Entwicklung junger Spieler ist es förderlich, mal für eine gewisse Zeit eine ungewohnte Rolle wahrnehmen zu müssen.“ Höwedes ließ sich darauf ein, im Sinne der Mannschaft mit ungebrochenem Engagement. Dass er nun im Nationalteam ebenfalls als rechter Verteidiger debütierte und für Löw auch auf dieser Position eine wertvolle Option zu sein scheint, mutet da als bemerkenswerte und glückliche Ironie des sportlichen „Schicksals“ an. Seit dieser Saison ist der 23-Jährige – hier im Zweikampf mit Lukas Podolski – Kapitän der „Königsblauen“. Die Vielseitigkeit, die Löw ausdrücklich am Schalker schätzt, stellte dieser schon früh unter Beweis. So absolvierte Höwedes seinen ersten Profi-Einsatz gar als linker Verteidiger, am 3. Oktober 2007 beim Schalker 2:0-Erfolg in der Champions-League-Gruppenphase bei Rosenborg Trondheim. Begonnen hat er seine Laufbahn sogar als Stürmer, ehe er in der Schalker Jugend „umgeschult“ wurde. Der früh ausgeprägte Torinstinkt ist bis heute ein 20 Sehen Sie Sky, wo und wann Sie wollen. Mit Sky Go. Sky Go im Web Sky Go auf dem iPhone* Sky Go auf dem zweiten Fernseher Sky Go auf dem iPad* Ich seh was Besseres: Mit Sky Go sehen Sie Sky jetzt nicht nur auf Ihrem zweiten Fernseher. Sondern auch online. Sehen Sie Sport und eine große Auswahl an Filmen. Live oder auf Abruf. Und mit den Sky Go Apps bringen wir Ihnen Live-Sport auch auf Ihr iPhone. Und auf Ihr iPad sogar in HD. Mehr Informationen auf sky.de/skygo *Stabile 3G- oder WiFi-Verbindung erforderlich. Die Fußball-Bundesliga und die HD-Sender sind nur über das iPad und über eine stabile WiFi-Verbindung verfügbar. Empfang nur in Deutschland und Österreich möglich. Andreas Köpke über Deutschlands Torwart-Talente „KEINE ANDERE LIGA KANN 1982 hütete der 40-jährige Dino Zoff beim WM-Titelgewinn das italienische Tor. Andoni Zubizarreta war bei der EM 1996 immerhin 34 Jahre alt. Uli Stein, Dieter Burdenski, Toni Schumacher, Oliver Kahn, Jens Lehmann – bei allen wurde stets Routine als wichtiges Gütezeichen gepriesen. Heute ist alles anders. Immerhin sieben aktuelle Stammtorhüter in der Bundesliga sind 24 oder jünger. Einer davon ist Ron-Robert Zieler, der für die beiden September-Länderspiele erstmals für das Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft nominiert wurde. DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth sprach mit Torwart-Trainer Andreas Köpke über die starken deutschen Keeper. Herr Köpke, Sie hatten die Qual der Wahl: Was sprach denn für Ron-Robert Zieler? Nach René Adlers Verletzung war uns klar, dass wir auf einen jungen Burschen zurückgreifen wollen. Ron-Robert Zieler stand während der kompletten Rückrunde im Tor von Hannover 96, er hat großen Anteil daran, dass Hannover international spielt und sich jetzt für die Gruppenphase in der Europa League qualifiziert hat. Zieler verkörpert das moderne Torwart-Spiel, wie wir es in der Nationalmannschaft praktizieren. Wie wichtig sind internationale Spiele mit dem Klub? So sammelt ein junger Torwart schneller Erfahrungen, aber insgesamt machen wir eine Nominierung nicht davon abhängig, dass ein Torwart international spielt. Manuel Neuer und Tim Wiese, die heute ebenfalls im Kader stehen, standen auch nicht in jeder Saison auf der internationalen Bühne. Für uns war das nie ein Ausschlusskriterium. Auch bei Ihnen gab es Spielzeiten, in denen Sie sich mit dem 1. FC Nürnberg nicht international qualifiziert hatten. Die meisten Jahre eigentlich. (lacht) Zu meiner Zeit und mit meinen Klubs war es aber auch schwieriger, sich für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren. Marc-André ter Stegen hat ebenfalls viel Lob für seine Leistungen bekommen. Nicht nur er. Zum Kreis unserer U 21 gehören mit Kevin Trapp, Oliver Baumann und Marc-André ter Stegen drei aktuelle Bundesliga-Torhüter. Die Öffentlichkeit schaut auf sie, die Fans wünschen sich, sie für Deutschland spielen zu sehen. Wir sollten diesen Talenten aber Zeit geben, die Zeit sich weiterzuentwickeln. Wir tun ihnen nicht immer einen Gefallen, sie gleich ganz hoch zu handeln. Riesige Talente sind sie alle. 22 DA MITHALTEN“ Lauter tolle junge deutsche Torwarte, was hat denn diese Welle ausgelöst? Unser starkes Ausbildungssystem mit den Leistungszentren der Bundesliga und den DFB-Stützpunkten sorgt dafür, dass die jungen Talente gut ausgebildet sind. Das ist auch auf anderen Positionen so. Die heutige Spielergeneration misst sich Woche für Woche auf höchstem Niveau, dafür hat die Einführung der A- und B-Junioren-Bundesligen gesorgt. Die Ausbildung der Vereine ist heute individuell zugeschnitten. Der Jugendtrend in der Liga kommt jedenfalls nicht dadurch, dass wir alle beschlossen hätten, ständig junge Spieler einzusetzen. Es geht einzig und allein um Leistung. Und viele Talente haben diese Qualität. Wie verändert das moderne Torwart-Spiel die Taktik im Fußball? Die Viererkette soll immer höher stehen, man will immer weiter hinten rausschieben. Dadurch können wir beim Spiel gegen den Ball die Räume enger machen, die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld gering halten. Früher stand der Libero oder später dann die Viererkette auf der Höhe, auf der sich heute der Torwart positionieren muss. Er soll die langen Bälle abfangen, also muss er fußballerisch viel besser ausgebildet sein. Unsere junge Torwart-Generation hat praktisch keinen schwachen Fuß mehr. Da muss der Verteidiger keine Rücksicht mehr darauf nehmen, auf welchen Fuß er den Ball spielt. Es reicht einfach nicht mehr, den Fünfmeterraum oder sogar den Strafraum zu beherrschen. Von einem modernen Torwart wird heute verlangt, dass er Gegenangriffe einleitet, etwa durch den gezielten weiten Abwurf, wie das Manuel Neuer herausragend vormacht. Dazu soll er auf der Linie richtig gut sein. Die Position ist komplexer geworden, die Ansprüche sind gewachsen. Sind solche Entwicklungen und Ansprüche nicht eine Belastung für die Nachwuchs-Torhüter? Nein, das erleben wir doch gerade in der Bundesliga. Wenn wir vom modernen Torwart-Spiel sprechen, wissen Jungs wie Ron-Robert oder Marc-André doch gar nicht mehr, was mit dem alten Torwart-Spiel gemeint sein soll. Für die Jungen ist das eine ganz natürliche Sache, sie denken nicht mal mehr darüber nach. Warum hat das veränderte Aufgabenprofil nicht dazu geführt, dass Torhüter älter werden? Zu wissen, wann man rausgeht, gegen welchen Stürmer man wie im Raum steht, das ist doch auch eine Frage der Erfahrung. Das Problem ist das Umlernen. Unsere jungen Torleute haben das heutige Spiel von Anfang an gelernt und sind praktisch alle mit der neuen Lehre groß geworden. Wenn ich mich aber zwingen muss, anders zu spielen, als ich es gewohnt war, fällt die Umstellung schwer und die Dinge werden kompliziert. Köpke über Neuer: „Er kann so viele Dinge unheimlich gut, seine Interpretation der Position ist ganz modern.“ René Adler musste sich vor einem Monat am rechten Knie operieren lassen. Wie läuft sein Genesungsprozess? Wir sind im Kontakt und hoffen, dass die Genesung nach Plan verläuft. Die Probleme mit seiner Patella-Sehne haben ihn schon eine Weile gehandicapt. Läuft nach der Operation jetzt alles nach Wunsch, kann er bald wieder ins Training einsteigen. Aber das sind nur Prognosen, entscheidend ist der reale Heilungsprozess. Schon früher erfolgreich: Torwart Andreas Köpke und Stürmer Oliver Bierhoff wurden 1996 Europameister. Wie hoch ist denn das deutsche Niveau bei den Torhütern? Europaweit einzigartig, bei der Leistungsdichte und Vielzahl der Torwarte hebt sich die Bundesliga klar ab, keine andere Liga kann da mithalten. Inzwischen gilt: Keine etablierte Nummer 1 kann es sich leisten, zwei oder drei schlechte Spiele abzuliefern. Die Trainer sind heute viel schneller bereit, dem nächsten jungen Torwart eine Chance zu geben, wenn die Nummer 1 die Erwartungen nicht erfüllt. Wie viel Prozent der Trainingszeit im Nationalteam verwenden Sie dafür, mit Neuer, Wiese und jetzt Zieler wie mit einem elften Feldspieler zu trainieren? Das Torwart-Training hat sich verändert. Sie sind nicht mehr so sehr Einzelkämpfer wie früher. Heute machen die Torhüter mit bei den Passübungen der Feldspieler. Früher hat man 45 Minuten mit der Torwart-Gruppe trainiert und kam erst zum Spiel am Ende wieder zusammen. Heute trennt man nicht mehr so deutlich. Im deutschen Tor jedenfalls steht Manuel Neuer, der Bayern-Keeper ist die eindeutige Nummer 1. Wie sehen Sie seine Entwicklung? Er kann so viele Dinge unheimlich gut, seine Interpretation der Position ist ganz modern. Wie er Angriffe einleitet, wie er bei Flanken rausgeht, das beherrscht er in jungen Jahren schon sehr, sehr gut. Der Wechsel zu den Bayern bringt aber eine Veränderung für sein Torwart-Spiel. Er muss sich umstellen, er muss damit klarkommen, dass er jetzt pro Spiel nur noch zwei oder drei Bälle pariert. Weniger Bälle aufs Tor, dafür mehr im Fokus der Öffentlichkeit – so ist seine neue Situation. Dieser nächste Schritt muss ihm nun gelingen, um konstant auf hohem Niveau zu spielen. Mit Ron-Robert Zieler hat der Trainerstab einen Torwart aus Hannover nominiert. Haben Sie mal an Robert Enke denken müssen? Ich denke häufig an Robert Enke. Weil es immer wieder Situationen gibt, in denen man vergangene Momente Revue passieren lässt. Das ist auch schön – wir alle wollen ihn nicht in Vergessenheit geraten lassen. Letzte Frage – wie oft stehen Sie noch selbst im Tor? Eigentlich fast gar nicht mehr. Als Torwart ist es schwer, diese Benefiz- oder Promispiele gehen immer 7:7 aus, alle Feldspieler haben ihren Spaß und ich nachher Rückenschmerzen vom Rausholen der Bälle. Da gehe ich lieber mit Oliver Bierhoff eine Runde Golf spielen. Gib es im europäischen Spitzenfußball noch Mannschaften, die mit dem klassischen alten Keeper spielen? Nein. Weder auf Klubebene noch bei den Nationalmannschaften gibt es einen Torwart, der die moderne Spielweise nicht praktiziert. DFB-TV-Podcast: Trainieren wie die Nummer 1 Trainieren wie die Nummer 1 – ab sofort wieder auf DFB-TV. Die ersten Folgen der zweiten Staffel des Torwart-Trainings sind beim Videoportal des DFB online, in 15 Episoden richtet Torwart-Trainer Andreas Köpke den Schwerpunkt auf die richtigen Aufwärmübungen. Gemeinsam mit den Nationaltorhütern, den A-Junioren von Fortuna Düsseldorf und Shad Forsythe, dem Fitness-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, werden neue Lektionen und Trainingsinhalte dargestellt. Dabei geht es um alle Facetten des modernen Torwartspiels, vom richtigen Mitspielen über das Reaktionsvermögen bis hin zur Kunst, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die neue Folge gibt’s immer mittwochs auf team.dfb.de und als Podcast. Tim Wiese von Werder Bremen ist derzeit die Nummer zwei im deutschen Tor. Mit LIGA total! machen Sie das Spiel. Erleben Sie Ihre persönliche Bundesliga-Live-Konferenz. ab Monatlich * € 14,95 Wählen Sie aus den Live-Übertragungen der kompletten Bundesliga Ihre Favoriten für Ihre persönliche Konferenz. Jetzt mit LIGA total! auf Entertain (zzgl. ab 39,95 €* im Monat). Mehr Infos auf www.ligatotal.de, im Telekom Shop und im Fachhandel oder kostenlos unter 0800 33 03000. * LIGA total! kostet 14,95 €/Monat. Mindestvertragslaufzeit 12 Monate. Voraussetzung für die Buchung von LIGA total! ist ein Entertain Paket. Bei Buchung bis 30.09.2011 kostet Entertain Comfort in den ersten 12 Monaten 39,95 €. Festplattenrekorder MR 303 ist für Entertain Neukunden inklusive. Die Ersparnis von monatlich 10,– € wird vom Grundpreis des Entertain Pakets abgezogen. Ab dem 13. Monat beträgt der Grundpreis für Entertain 44,95 €. Einmaliger Bereitstellungspreis für neuen Telefonanschluss 59,95 € (entfällt bei IP-basiertem Anschluss). Mindestvertragslaufzeit 24 Monate. Voraussetzung für Entertain sind der Festplattenrekorder und ein IPTV-fähiger Router (ggf. zzgl. Versandkosten in Höhe von 6,99 €). Der Festplattenrekorder MR 303 kostet 4,95 € monatlich als Endgeräte-Servicepaket, Kündigungsfrist 6 Werktage. Entertain ist in vielen Anschlussbereichen verfügbar. Im Eiltempo nach oben: Ron-Robert Zieler von Hannover 96. Neu dabei im Kreis des Nationalteams: Ron-Robert Zieler LEHRJAHRE IN MANCHESTER Schon als Ron-Robert Zieler vor einem Jahr von Manchester United zu Hannover 96 wechselte, bescheinigte man ihm Talent, Ruhe, Ausstrahlung. Doch er war zunächst der dritte Mann und spielte in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga. Anfang 2011 beförderte ihn sein Trainer Mirko Slomka, der einst auf Schalke schon Manuel Neuer das Vertrauen geschenkt und ihm zur Bundesliga-Premiere verholfen hatte, zur Nummer 1. Zieler hielt stark, schaffte es mit den 96ern sensationell in die Gruppenphase der Europa League – und jetzt sogar in den Kader des Nationalteams. DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen über einen Aufstieg im Eiltempo. G ut, ja, ein bisschen aufgeregt sei er schon gewesen vor seinem ersten Bundesliga-Spiel, sagt RonRobert Zieler, „aber das hat sich nach zehn Minuten gelegt“. Nervosität ist nicht sein Ding. Er macht kein großes Aufhebens um sich, aber er weiß, was er kann. Seine Selbst-Beschreibung fällt so aus: „Ich bin ruhig und zurückhaltend. Aber auch selbstbewusst genug, um in der Bundesliga bestehen und mich gegen die Konkurrenz behaupten zu können.“ Seit einem halben Jahr steht er bei Hannover 96 im Bundesliga-Tor, und Zweifel, ob dieser junge Kerl es packen könnte, gibt es längst nicht mehr. Im Gegenteil: Er hat sich zu einem der besten Keeper in der Bundesliga entwickelt. Seine Nominierung für die Nationalmannschaft ist daher folgerichtig. Zieler verkörpere „das moderne Torwartspiel, das wir beim DFB sehen wollen“, sagt Torwart-Trainer Andreas Köpke. „Nach der Verletzung von René Adler hat Ron-Robert von allen Kandidaten die Einladung zum Nationalteam am meisten verdient.“ Der Gelobte gibt das Kompliment gerne weiter: „Die Nachricht ist großartig, ich freue mich riesig. Es ist ein sehr schönes Gefühl. Die Einladung empfinde ich als Ehre und Auszeichnung – gerade auch für Hannover 96.“ Den Klub, bei dem die Karriere des U 19-Europameisters von 2008 so richtig in Schwung kam. Als Mann für die Zukunft galt er schon lange. Mit 16 wechselte der Junioren-Nationaltorwart vom 1. FC Köln zu Manchester United, dem Top-Klub auf der Insel. Bei der Vertragsunterzeichnung saß er neben Sir Alex Ferguson, der Zieler später als einen „Spieler von außergewöhnlicher Qualität“ bezeichnete. Fünf Jahre lang ließ er sich im Training von Rooney, Giggs und Kollegen die Bälle um die Ohren schießen. Von Edwin van der Sar konnte er sich einiges abschauen: „Seine Ausstrahlung, seine Ruhe, wie er mit der Viererkette arbeitet.“ Sportlich und menschlich habe ihn diese Zeit in England weitergebracht. Wer mit 16 aus dem Haus und ins Ausland geht, der wird früher erwachsen. So gut es ihm in Manchester gefiel – vor einem Jahr kehrte er nach Deutschland zurück. „Ich hatte die Vorstellung, dass ich in der Bundesliga größere Chancen habe, regelmäßig zu spielen“, sagt er. Und schiebt lächelnd hinterher: „Hat ja geklappt.“ Im Sommer verlängerte Zieler seinen Vertrag bei Hannover 96 bis 2015. Was er bisher geleistet hat, soll erst der Anfang gewesen sein. 26 2006 unterzeichnete Zieler einen Vertrag bei Manchester United. Neben ihm Trainerlegende Sir Alex Ferguson. „Ich gehe zum Briefkasten, ohne von der Couch aufzustehen.“ Bequem und sicher im Netz – der Jetzt kostenlos registrieren* unter: Mit dem E-POSTBRIEF profitieren Sie im Internet von den zuverlässigen Leistungen der Deutschen Post. Denn jetzt können Sie Ihre Briefpost sicher, schnell und bequem auch online erledigen.* Dank unseres Postidentverfahrens sind Sie persönlich identifiziert und versenden und empfangen E-POSTBRIEFE sicher im Internet. Der Empfang ist für Sie dabei völlig kostenlos. Und besitzt der Empfänger noch keine E-POSTBRIEF Adresse, drucken wir Ihre Mitteilung aus und stellen sie wie gewohnt auf dem Postweg zu. Die Zukunft hat begonnen, registrieren Sie sich jetzt unter www.epost.de * Nur für Sendungen innerhalb von Deutschland an für den E-POSTBRIEF registrierte Empfänger (bis 20 MB). Zustellung an nicht registrierte Empfänger durch Ausdruck und Briefzustellung (bis max. 96 Seiten, je nach Umfang aufpreispflichtig). Registrierung erst ab 18 Jahren. Gesetzl. oder vertragl. Regelungen können Nutzbarkeit ausschließen (z. B. bei Schriftformerfordernissen). Registrierungs- und Nutzungsvoraussetzung: Handy mit Nummer eines dt. Mobilfunkbetreibers. Weitere Informationen zur Nutzung und zu Preisen des E-POSTBRIEFS unter www.epost.de www.epost.de . 51 Teams kämpfen um die Qualifikation zur EM 2012 in Polen und der Ukraine EINE FRAGE, VIELE FRAGE Wer darf bei der EM um den Titel spielen? Eine Frage, viele Fragezeichen. Und noch mehr spannende Spiele. 51 Teams kämpfen um die 14 freien Plätze bei der Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli 2012). Heute und morgen sind gleich 48 im Einsatz. Jeder Punkt kann am Ende entscheiden, jedes Spiel kann richtungsweisend sein. Wie die Ausgangslage für jeden Teilnehmer ist, zeigt ein Blick auf die neun Gruppen. Gruppe A 02.09.2011 Aserbaidschan – Belgien 02.09.2011 Deutschland – Österreich 02.09.2011 Türkei – Kasachstan 1. Deutschland 7 7 0 2. Belgien 7 3 2 3. Türkei 6 3 1 4. Österreich 6 2 1 5. Kasachstan 6 1 0 6. Aserbaidschan 6 1 0 06.09.2011 Österreich – Türkei 06.09.2011 Aserbaidschan – Kasachstan 07.10.2011 Türkei – Deutschland 07.10.2011 Aserbaidschan – Österreich 07.10.2011 Belgien – Kasachstan 11.10.2011 Deutschland – Belgien 11.10.2011 Türkei – Aserbaidschan 11.10.2011 Kasachstan – Österreich Franck Ribéry will heute mit einem Sieg der Équipe Tricolore in Albanien den ersten Platz in der Gruppe D festigen. 28 Gruppe B 02.09.2011 Andorra – Armenien 02.09.2011 Russland – Mazedonien 02.09.2011 Irland – Slowakei 1. Slowakei 6 4 1 2. Russland 6 4 1 3. Irland 6 4 1 4. Armenien 6 2 2 5. Mazedonien 6 1 1 6. Andorra 6 0 0 06.09.2011 Mazedonien – Andorra 06.09.2011 Slowakei – Armenien 06.09.2011 Russland – Irland 07.10.2011 Armenien – Mazedonien 07.10.2011 Andorra – Irland 07.10.2011 Slowakei – Russland 11.10.2011 Russland – Andorra 11.10.2011 Irland – Armenien 11.10.2011 Mazedonien – Slowakei 0 2 2 3 5 5 22: 3 15:10 9: 7 10:10 2:15 5:18 21 11 10 7 3 3 1 1 1 2 4 6 6: 4 9: 4 11: 6 10: 7 5: 8 1:13 13 13 13 8 4 0 ZEICHEN Gruppe C 02.09.2011 Slowenien – Estland 02.09.2011 Nordirland – Serbien 02.09.2011 Färöer – Italien 1. Italien 6 5 2. Slowenien 7 3 3. Nordirland 6 2 4. Serbien 6 2 5. Estland 7 2 6. Färöer 8 1 06.09.2011 Serbien – Färöer 06.09.2011 Estland – Nordirland 06.09.2011 Italien – Slowenien 07.10.2011 Nordirland – Estland 07.10.2011 Serbien – Italien 11.10.2011 Italien – Nordirland 11.10.2011 Slowenien – Serbien 1 2 3 2 1 1 0 2 1 2 4 6 14: 1 9: 4 7: 3 8: 9 7:11 5:22 Gruppe D 02.09.2011 Weißrussland – Bosnien-Herzegowina 02.09.2011 Luxemburg – Rumänien 02.09.2011 Albanien – Frankreich 1. Frankreich 6 4 1 1 9: 2 2. Weißrussland 7 3 3 1 6: 2 3. Bosnien-Herzeg. 6 3 1 2 8: 7 4. Albanien 6 2 2 2 4: 6 5. Rumänien 6 2 2 2 8: 6 6. Luxemburg 7 0 1 6 1:13 06.09.2011 Luxemburg – Albanien 06.09.2011 Bosnien-Herzegowina – Weißrussland 06.09.2011 Rumänien – Frankreich 07.10.2011 Bosnien-Herzegowina – Luxemburg 07.10.2011 Frankreich – Albanien 07.10.2011 Rumänien – Weißrussland 11.10.2011 Frankreich – Bosnien-Herzegowina 11.10.2011 Albanien – Rumänien Gruppe E 02.09.2011 Niederlande – San Marino 02.09.2011 Finnland – Moldawien 02.09.2011 Ungarn – Schweden 1. Niederlande 6 6 0 2. Schweden 6 5 0 3. Ungarn 7 4 0 4. Moldawien 6 2 0 5. Finnland 6 2 0 6. San Marino 7 0 0 06.09.2011 Moldawien – Ungarn 06.09.2011 San Marino – Schweden 06.09.2011 Finnland – Niederlande 07.10.2011 Niederlande – Moldawien 07.10.2011 Finnland – Schweden 11.10.2011 Moldawien – San Marino 11.10.2011 Ungarn – Finnland 11.10.2011 Schweden – Niederlande Gruppe F 02.09.2011 Georgien – Lettland 02.09.2011 Israel – Griechenland 02.09.2011 Malta – Kroatien 1. Griechenland 6 4 2 2. Kroatien 6 4 1 3. Israel 7 4 1 4. Georgien 7 2 3 5. Lettland 6 1 1 6. Malta 6 0 0 06.09.2011 Malta – Georgien 06.09.2011 Kroatien – Israel 06.09.2011 Lettland – Griechenland 07.10.2011 Lettland – Malta 07.10.2011 Israel – Georgien 07.10.2011 Griechenland – Kroatien 11.10.2011 Kroatien – Lettland 11.10.2011 Malta – Israel 11.10.2011 Georgien – Griechenland 16 11 9 8 7 4 13 12 10 8 8 1 0 1 3 4 4 7 21: 5 20: 6 18:13 7: 9 11:11 0:33 18 15 12 6 6 0 0 1 2 2 4 6 8: 3 10: 3 10: 7 5: 5 5: 9 2:13 14 13 13 9 4 0 Portugals Weltklassespieler Cristiano Ronaldo rechnet auf Zypern mit dem nächsten dreifachen Punktgewinn. 29 Die EURO 2012 fest im Visier: Der Schalker Klaas-Jan Huntelaar (links) und Dirk Kuyt befinden sich mit den Niederlanden auf Kurs Richtung Polen und Ukraine. Gruppe G 02.09.2011 Wales – Montenegro 02.09.2011 Bulgarien – England 1. England 5 3 2. Montenegro 5 3 3. Schweiz 5 1 4. Bulgarien 5 1 5. Wales 4 0 06.09.2011 England – Wales 06.09.2011 Schweiz – Bulgarien 07.10.2011 Wales – Schweiz 07.10.2011 Montenegro – England 11.10.2011 Schweiz – Montenegro 11.10.2011 Bulgarien – Wales 2 2 2 2 0 0 0 2 2 4 11: 3 4: 1 7: 7 2: 6 1: 8 Gruppe H 02.09.2011 Norwegen – Island 03.09.2011 Zypern – Portugal 1. Portugal 5 3 2. Norwegen 5 3 3. Dänemark 5 3 4. Zypern 4 0 5. Island 5 0 06.09.2011 Island – Zypern 06.09.2011 Dänemark – Norwegen 07.10.2011 Portugal – Island 07.10.2011 Zypern – Dänemark 11.10.2011 Norwegen – Zypern 11.10.2011 Dänemark – Portugal 11 11 5 5 0 Gruppensieger und bester Gruppenzweiter direkt qualifiziert Die Sieger der neun Qualifikationsgruppen und der Gruppenzweite mit der besten Bilanz gegen die ersten fünf Teams seiner Gruppe qualifizieren sich automatisch für die EM-Endrunde. Die übrigen acht Zweitplatzierten bestreiten Playoff-Duelle mit Hin- und Rückspiel. Diese Begegnungen werden am 11./12. November und 15. November 2011 ausgetragen. Die Gewinner aus diesen Duellen qualifizieren sich neben den beiden Gastgebern Polen und Ukraine ebenfalls für die EURO 2012. 1 1 1 2 1 1 1 1 2 4 11: 7 6: 4 7: 4 5: 8 2: 8 10 10 10 2 1 Gruppe I 02.09.2011 Litauen – Liechtenstein 03.09.2011 Schottland – Tschechien 1. Spanien 5 5 0 2. Tschechien 5 3 0 3. Schottland 4 1 1 4. Litauen 5 1 1 5. Liechtenstein 5 1 0 0 2 2 3 4 15: 5 6: 3 4: 5 3: 8 3:10 15 9 4 4 3 06.09.2011 Spanien – Liechtenstein 06.09.2011 Schottland – Litauen 07.10.2011 Tschechien – Spanien 08.10.2011 Liechtenstein – Schottland 11.10.2011 Spanien – Schottland 11.10.2011 Litauen – Tschechien Weltmeister Spanien mit den Topspielern Xabi Alonso und David Villa führt unangefochten die Gruppe I an. Deutschland ist gegen Österreich in Qualifikations-Spielen ohne Niederlage SIMSALABIM UND EIN Deutschland und Österreich verbindet eine lange Länderspiel-Tradition. Seit 1908 sind beide A-Nationalmannschaften in 36 Partien aufeinandergetroffen. Dabei lieferten sie sich gerade bei WM-Endrunden einige denkwürdige Begegnungen. In Qualifikationsspielen zu Turnieren, wie heute, ist Deutschland gegen Österreich noch immer ungeschlagen. Der Historiker Udo Muras lässt sie Revue passieren. Positive Bilanz gegen Österreich DFB-Länderspiele 07.06.1908 Wien 09.10.1911 Dresden 29.06.1912 Stockholm 26.09.1920 Wien 05.05.1921 Dresden 23.04.1922 Wien 13.01.1924 Nürnberg 24.05.1931 Berlin 13.09.1931 Wien 07.06.1934 Neapel 23.09.1951 Wien 22.03.1953 Köln 30.06.1954 Basel 10.03.1957 Wien 19.11.1958 Berlin 09.10.1965 Stuttgart 13.10.1968 Wien 10.05.1969 Nürnberg 21.09.1969 Wien 10.10.1973 Hannover 03.09.1975 Wien 21.06.1978 Cordoba 02.04.1980 München 29.04.1981 Hamburg 14.10.1981 Wien 25.06.1982 Gijon 27.04.1983 Wien 05.10.1983 Gelsenkirchen 29.10.1986 Wien 18.11.1992 Nürnberg 02.06.1994 Wien 18.05.2002 Leverkusen 18.08.2004 Wien 06.02.2008 Wien 16.06.2008 Wien 03.06.2011 Wien 2:3 1:2 1:5 2:3 3:3 2:0 4:3 0:6 0:5 3:2 2:0 0:0 6:1 3:2 2:2 4:1 2:0 1:0 1:1 4:0 2:0 2:3 1:0 2:0 3:1 1:0 0:0 3:0 1:4 0:0 5:1 6:2 3:1 3:0 1:0 2:1 DFV-Länderspiele 25.04.1965 Wien 31.10.1965 Leipzig 24.09.1977 Wien 12.10.1977 Leipzig 20.05.1989 Leipzig 15.11.1989 Wien 1:1 1:0 1:1 1:1 1:1 0:3 Olympische Spiele WM, Spiel um den dritten Platz WM-Halbfinale WM-Qualifikation WM-Qualifikation WM, 2. Finalrunde WM-Qualifikation WM-Qualifikation WM-Vorrunde EM-Qualifikation EM-Qualifikation EM-Vorrunde EM-Qualifikation WM-Qualifikation WM-Qualifikation WM-Qualifikation WM-Qualifikation WM-Qualifikation WM-Qualifikation 32 REISSENDER WOLF Bereits nach 21 Minuten stand am 5. Oktober 1983 der 3:0-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft gegen Österreich fest. V or dem allerersten Qualifikationsduell der Nachbarn versuchten es die Österreicher mit Zauberei. Ob nun zur Zerstreuung oder Aufmunterung: Trainer Leopold Stastny schleppte seinen Kader im Oktober 1968 in eine spiritistische Sitzung, der Magier trug den verheißungsvollen Künstlernamen Allan Simsalabim. 37 Jahre hatten die Österreicher nicht gegen den Rivalen gewonnen, da schien jedes Mittel recht. Geholfen hat es nichts. Die von Helmut Schön trainierten Deutschen gewannen in Wien 2:0 – keineswegs glanzvoll, aber souverän. Gerd Müller erzielte schon nach 16 Minuten sein obligatorisches Tor, und der vereinslose Österreicher Eigenstiller lenkte kurz nach der Pause eine Flanke von Siggi Held ins eigene Tor, was den „Kicker“ zu dieser Formulierung reizte: „Die Panne passierte jenem Unglücksraben, dessen Name dafür ein böses Omen zu sein scheint: Eigentreffer durch Eigenstiller.“ Beim Sieger gab es zwei Gewinner: Sepp Maier etablierte sich als neue Nummer 1 im deutschen Tor und Günter Netzer eroberte sich einen Stammplatz. Helmut Schön jedenfalls lobte ihn ausdrücklich: „Über Netzer kann ich ja etwas Positives sagen. Er hat seinen Ursprung wieder gefunden, er hat sich selbst gespielt“, fand der Bundestrainer philosophische Worte für den Regisseur. Ansonsten fielen die Kritiken weniger euphorisch aus. Der „Kicker“ schrieb: „Man kann das 2:0 freilich auch als den Triumph der kaltblütigen Taktik deuten.“ Im Rückspiel verstieg sich niemand zu einer solchen Behauptung, jetzt war es vor allem Glück, das den Deutschen in Nürnberg Pate stand. Im Franken-Stadion lief bereits die 88. Minute, und noch immer warteten 67.892 Zuschauer Karl-Heinz Rummenigge erzielte im Gelsenkirchener Parkstadion bereits nach vier Minuten die deutsche Führung. Der Jubel war groß. 33 auf ein Tor. Nur zwei deutsche Pfostenschüsse hatten sie gesehen. Da schlug der Torgarant jener Epoche wieder zu: Nach einer Flanke des Gladbacher Linksaußen Jupp Heynckes köpfte Gerd Müller stark bedrängt das Tor des Tages. Österreichs Verteidiger Norbert Hof sagte konsterniert über Müller: „Außerhalb des Strafraums ist er wie ein Lamm, innerhalb wird er zum reißenden Wolf.“ Er sollte noch reichlich Beute machen, Deutschland fuhr zur WM nach Mexiko, und Müller wurde mit zehn Treffern Torschützenkönig. Vor der WM 1982 in Spanien wurden die Rivalen wieder in eine Qualifikationsgruppe gelost. Am 29. April 1981 standen in Hamburg drei Männer im Blickpunkt: auf deutscher Seite die Rückkehrer Paul Breitner (nach fünf Jahren) und Klaus Fischer (nach 14 Monaten) und auf Seite der Gäste der Deutsche Bernd Krauss. Der Westfale, als Spieler und Trainer in Mönchengladbach und Dortmund tätig, spielte damals für Rapid Wien und hatte die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen. Ausgerechnet gegen Deutschland gab er sein Debüt – und was für eines: Als Felix Magath in der 30. Minute in den Strafraum eindrang, grätschte ihn Krauss ab – aber der Ball landete im Tor. Wie 1968 also unterlief Österreich ein Eigentor. Krauss wurde in den Medien beider Länder mit Häme und Spott überschüttet, dabei war er gewiss nicht allein schuld an der Niederlage. Die Deutschen mit dem wohl offensivsten Mittelfeld aller Zeiten – Antreiber Paul Breitner wurde von den Kreativen Hansi Müller, Felix Magath und Bernd Schuster flankiert – boten eine starke Leistung. Klaus Fischer erhöhte noch vor der Pause auf 2:0, weitere Tore verhinderten Torwart Friedl Koncilia und der Pfosten. Bei Österreich standen übrigens fünf Bundesliga-Legionäre auf dem Platz. Es müllert mal wieder: Gerd Müller traf beim 2:0-Sieg gegen Österreich im Oktober 1968 – eines von 68 Toren, die der Stürmer im Nationalteam erzielte. Starke Premiere: Mit zwei Treffern führte sich Pierre Littbarski (rechts, im Zweikampf mit Bruno Pezzey) in der DFB-Auswahl ein. So geschehen am 14. Oktober 1981. Im Rückspiel von Wien löste das Derwall-Team bereits das WM-Ticket. 70.000 Zuschauer erlebten das Traum-Debüt des 21-jährigen Kölners Pierre Littbarski, der zwei Tore erzielte. „Der Debütant war die Sensation!“, überschrieb der „Kicker“ in dicken Lettern seine Analyse. Sein 1:1 fiel direkt im Gegenzug nach Österreichs Führung durch Walter „Schoko“ Schachner. Felix Magath glückte dann eines seiner seltenen Kopfball-Tore, und „Litti“ sorgte in der 77. Minute für die Entscheidung. Österreichs Trainer Karl Stotz grollte: „Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit solchen dummen Toren.“ 1983 trafen sich die Rivalen dann erstmals zu EM-Qualifikations-Spielen, und ebenfalls erstmals geschah es, dass Deutschland Federn ließ: Am 27. April 1983 fielen in Wien keine Tore. In einem harten und nicht immer fairen Spiel mit vier Gelben Karten rettete Toni Schumacher den Gästen einen Punkt, Hans-Peter Briegel musste noch vor der Pause verletzt ausscheiden. Hinterher beklagten beide Seiten, dass sie nicht gewonnen hatten. „Wir hatten die Deutschen doch im Sack, sie hatten reichlich Dusel“, meinte Ösi-Stürmer Hans Krankl. Und Karl-Heinz Rummenigge erzielte ein Kopfball-Tor, das sogar Bernd Krauss „absolut korrekt“ fand. Jedoch: Der schottische Schiedsrichter entschied auf Abseits. Im Rückspiel (3:0), damals wie heute in Gelsenkirchen, wurde Rummenigge entschädigt: Schon nach vier Minuten traf er, und sein Sturmpartner Rudi Völler legte mit einem Doppelschlag nach – 3:0 nach 21 Minuten. Die Luft war früh raus. 28 Jahre vergingen, ehe es am 3. Juni 2011 in Wien wieder zu einem Qualifikations-Spiel kam. Deutschland gewann 2:1, das Happy End durch Mario Gomez, der nach dem 1:0 (44.) in letzter Minute erneut traf, ist noch in bester Erinnerung. 34 PROFI TIPP 1XUZHUEHJHLVWHUWEHZHJWHWZDV Viel Vergnügen wünscht die Adolf Würth GmbH & Co. KG. FLEISS. FAIRNESS. QUALITÄTSARBEIT. 0 DQFKPDOVFKD̄HQJHUDGHGLHDOWHQ Werte den Fortschritt. Würth beweist es seit über 65 Jahren: Hoch hinaus kommt man vor allem mit %RGHQVWlQGLJNHLW6LFKQLFKWVWlQGLJQHXHUÀQGHQVRQGHUQEHZlKUWHQ Handwerkstugenden treu bleiben. Die Ärmel hochkrempeln und anpacken. Saubere Arbeit abliefern. Topqualität. Für uns ist das mehr als ein markiger Spruch. Es ist Teil unserer Philosophie. Weil man Erfolg und Wachstum vor DOOHPGXUFK%HJHLVWHUXQJHU]LHOW%HL.XQGHQ/LHIHUDQWHQXQG0LWDUEHLWHUQ 'HQQZRPLW6FKUDXEHQJHDUEHLWHWZLUGLVWGHU=XVDPPHQKDOWDPJU|WHQ Adolf Würth GmbH & Co. KG · 74650 Künzelsau · T +49 7940 15 - 0 · F +49 7940 15 -1000 · [email protected] · www.wuerth.de Toni Polster stellt den deutschen Gegner vor STÜRMISCHES NORDLICHT UND Früher nannte man ihn „Toni Doppelpack“, weil er so gerne und oft zwei Tore in einem Spiel erzielte. 90-mal traf Toni Polster in seiner Bundesliga-Zeit beim 1. FC Köln und bei Borussia Mönchengladbach, so oft wie kein anderer Österreicher in Deutschlands Eliteklasse. Auch im Nationalteam war keiner so erfolgreich wie er (44 Treffer). Inzwischen ist Polster Trainer, arbeitet beim Wiener Fünftligisten SC Viktoria. „Es macht mir Riesen-Spaß, das ist das wichtigste Fundament“, sagt er. „Wir bauen hier etwas auf.“ Den Fußball in Deutschland hat er gleichwohl nie aus den Augen verloren. Irgendwann will er zurückkehren. Für DFB-aktuell stellt der 47Jährige das österreichische Nationalteam vor. DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen hat mitgeschrieben. Österreichs torhungrigster Fußball-Export nach Deutschland: Toni Polster. Jetzt spielen wir also wieder gegen Deutschland. In der ersten Begegnung im Juni hat unser Team sehr, sehr gut gespielt. Aber unter dem Strich ist wieder nichts herausgekommen. Kurz vor dem Abpfiff fiel der Siegtreffer für das deutsche Team. Das war bitter. Unsere Chancen, doch noch zur Europameisterschaft zu fahren, sind sehr gering, 5:95 würde ich sagen. Es war unser Ziel, das Rennen so lange wie möglich offenzuhalten und bis zum Schluss dabei zu sein. Wir wollten endlich wieder zu einem Großereignis fahren. Deshalb sind wir enttäuscht. Trotzdem glaube ich, wie so viele, dass wir eine gute Mannschaft haben. Auf der Torhüterposition müssen wir uns keine Sorgen machen. Da haben wir wirklich gute Leute mit Christian Gratzei, Helge Payer, Pascal Grünwaldund Jürgen Macho, der früher mal in Kaiserslautern gespielt hat und jetzt in Griechenland aktiv ist. Er ist jedoch diesmal nicht im Kader. Gratzei ist ein sehr sachlicher Torhüter, ungemein reaktionsschnell. Mit Sturm Graz hat er eine sehr gute Saison gespielt. Jetzt sammelt er Champions-League-Erfahrung. Das tut ihm gut. Payer war vor einigen Jahren mal die Nummer 1, bevor Macho kam. Auf der Linie ist er einer der besten, aber beim Herauslaufen hat er mitunter Probleme. Auch Grünwald ist mit den anderen auf Augenhöhe, ein Top-Torhüter. Das hat er bei Austria Wien schon oft bewiesen. Alle drei Keeper, die gegen Deutschland im Kader stehen, sind nicht gerade für Gefühlsausbrüche bekannt. Das sind eher sachliche Typen, die Ruhe ausstrahlen. Natürlich verfolge ich die Bundesliga immer noch sehr intensiv. Irgendwann möchte ich zurückkommen. Und klar, Christian Fuchs von Schalke 04 fällt mir dabei auch auf. Er ist unser Kapitän, Julian Baumgartlinger wechselte in diesem Sommer von Wien nach Mainz. 36 EIN BAYERISCHES TALENT Polster über David Alaba: „Er ist unser größtes Talent.“ Hinspiel-Begegnung: Österreichs Nummer 10, Zlatko Junuzovic, im Zweikampf mit André Schürrle. als Führungsspieler unumstritten. Aber ich würde mir wünschen, dass er noch präsenter wird auf dem Platz, so wie er das in der vergangenen Saison in Mainz gewesen ist. Auch seine Freistöße mit seinem starken linken Fuß können eine echte Waffe sein. Er ist Mitte 20, steht im Zenit seiner Laufbahn. Aleksandar Dragovic steht noch ziemlich am Anfang, obwohl er schon mit 17 bei Austria Wien gespielt hat. Er ist ein Versprechen für die Zukunft, muss aber in seinem Spiel noch sicherer, souveräner werden. Mit Paul Scharnervon West Bromwich Albion fällt ein wichtiger und erfahrener Defensivspieler für das Spiel gegen Deutschland aus. Er ist gesperrt, erst im nächsten Spiel gegen die Türkei kann er wieder eingesetzt werden. Emanuel Pogatetz von Hannover 96 ist unser Abwehrchef. Gegen ihn zu spielen, kann keinen Spaß machen. Er ist sehr aggressiv, stark im Zweikampf, kompromisslos. In seiner Zeit in England galt er als Raubein, aber das hat sich in der Bundesliga deutlich gebessert. Ich muss zugeben, dass mir Ekrem Dag ein kleines Rätsel ist. Sein Debüt gab er, als er schon fast 30 Jahre alt war. Mit Beşiktaş Istanbul hat er in der Champions League gespielt, in der Nationalmannschaft hat er mich aber bislang noch nicht so überzeugt. Auch Florian Klein von der Wiener Austria ist ein Kandidat für die defensive Außenbahn. In den letzten Spielen war er regelmäßig dabei. Ob wir einen Spaßvogel im Team haben, weiß ich gar nicht so genau. Früher wurde mir das ja oft nachgesagt. Was ich höre, ist, dass die Stimmung im Team gut ist. Einer, der mir auf jeden Fall Spaß macht, ist David Alaba Stuttgarts Martin Harnik kommt aus Hamburg. Doch der Angreifer entschied sich dafür, für das Heimatland seines Vaters zu spielen. 37 in Stuttgart Stammspieler geworden. Also: ein ganz wichtiger Mann für uns und im Sturm gesetzt. von Bayern München. Er ist unser größtes Talent, schnell, stark am Ball. Es war gut für ihn, dass er ein halbes Jahr in Hoffenheim regelmäßig gespielt hat. Jetzt muss es sein Ziel sein, auch bei den Bayern den Durchbruch zu schaffen. Das Potenzial dazu hat er, aber er muss bei der großen und starken Konkurrenz auch die Ellenbogen einsetzen können. Das gilt auch für Jakob Jantscher von Red Bull Salzburg. Auch er muss den nächsten Schritt in seiner Karriere machen, wenn er zu einem Top-Spieler werden will. Wie Alaba ist er eine Option für die Außen. Endstation Mats Hummels: „Jimmy“ Hoffer wird durch den deutschen Verteidiger vom Ball getrennt. Neben ihm ist das Rennen um einen Platz im Angriff noch offen. Keiner ist wirklich unumstritten. Bei Marko Arnautovic von Werder Bremen ist es wichtig, dass er Kopf und Füße in Einklang bringt. Denn seine Anlagen sind richtig gut. Auch Marc Janko hätte, wenn man sich seine Torquote in Salzburg und bei Twente Enschede anschaut, sicher das Potenzial. Für Salzburg hat er mal 39 Tore in einer Saison erzielt. Aber in der Nationalmannschaft hat er noch nicht nachdrücklich gezeigt, was er drauf hat. Ein anderer Kandidat ist Erwin „Jimmy“ Hoffer, der jetzt bei Eintracht Frankfurt in der 2. Bundesliga spielt. In Neapel und Kaiserslautern ist ihm der Durchbruch nicht so recht gelungen. Ich hoffe, dass er in Frankfurt häufiger und vor allem auch länger spielt. Das wäre wichtig für ihn. Ich kann im Übrigen gar nicht mal sagen, dass ich verstärkt auf die Stürmer achte, auch wenn ich früher selbst einer war. Vergleichen möchte ich sowieso nur ungern. Als Trainer muss man immer die ganze Mannschaft sehen. Die Entwicklung des deutschen Teams beobachte ich mit großer Freude. Es ist beeindruckend, mit welcher Spielfreude und individuellen Qualität es auftritt. Ich bin überzeugt, dass am Ende dieser Entwicklung ein Titel stehen wird. So langsam wird es auch wieder Zeit. Die Chancen stehen gut. Vielleicht klappt es ja schon bei der WM 2014. Und es wäre schön, wenn dann auch Österreich dabei wäre. Von Julian Baumgartlinger halte ich eine ganze Menge. Zuletzt hat er neben Stefan Kulovitsauf der Sechs gespielt. Mir gefallen seine Passsicherheit, seine Einsatz- und Laufbereitschaft. In der Jugend von 1860 München hat er eine ganze Menge gelernt, einen guten Schliff bekommen. Jetzt ist er als reifer gewordener Spieler über Austria Wien zu Mainz 05 gewechselt. Ich gehe davon aus, dass er diesen Sprung schafft und sich in der Bundesliga etabliert. Zlatko Junuzovicwurde 2010 Österreichs „Fußballer des Jahres“. Er ist unser Özil, ein echter Spielmacher. Er ist laufstark, kombinationssicher, macht überraschende Sachen – einfach ein außergewöhnlicher Fußballer. Abwehr-Organisator in Hannover und in Österreichs Nationalteam: Emanuel Pogatetz. Sieben Spieler aus dem aktuellen österreichischen Kader spielen in der Bundesliga. Und Sebastian Prödl von Werder Bremen ist gerade dabei, sich nach seiner Verletzung wieder heranzukämpfen. Ich glaube, dass Spieler wie Bruno Pezzey, Andreas Herzog oder auch ich dazu beigetragen haben, dass die deutschen Klubs auf der Suche nach Spielern auch nach Österreich schauen. Bei Martin Harnik war das etwas anders, obwohl er in Deutschland beim VfB Stuttgart unter Vertrag steht. Er ist in Deutschland geboren und aufgewachsen und spielt für Österreich, da sein Vater daher kommt. Er ist von Anfang an sehr gut aufgenommen worden, auch wenn er halt wie ein Norddeutscher spricht. Seine Leistungen im Nationalteam sind fantastisch. Über kurz oder lang wird auch er ein Führungsspieler, wenn er nicht sogar schon einer ist. Er hat diesen nächsten Schritt, von dem ich schon sprach, geschafft. Er ist 38 engelbert-strauss.com Garagen-Sectionaltor RenoMatic inklusive Antrieb und Haustür RenoDoor in „Golden Oak“ Mod Modernisieren ernisieren S Sie ie jjetzt et z t uund nd ssparen par e n S Sie ie bbis is zzu u 3300 %**. Golden Oak Terrabraun Dark Oak Titan Metallic FFreie r eie AAuswahl: uswa hl: drei dr ei Farben, F ar ben, ddrei r ei Dekoroberflächen D ekor ober f lächen D Diese iese Aktionsangebote Aktionsangebote sollten sollten Sie Sie ssich ich n nicht icht e ent ntgehen gehen llassen. assen. Das Das Garagen-Sectionaltor Garagen-Sectionaltor RenoMatic RenoMatic in in Decograin die De cograin Golden Golden Oak Oak inklusive inklusive Antrieb Antrieb und und d ie HausHausweiteren, hochwertigen ttür ür RenoDoor. RenoDoor. 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I n den gängigen Internetforen der Wrestling-Fans wird er mit Dankbarkeit nahezu überschüttet. Denn Christian Fuchs lässt kaum eine Gelegenheit aus, um über seine Leidenschaft für den amerikanischen Kampfsport zu sprechen. Und wenn der Kapitän des österreichischen Nationalteams in überregionalen Zeitungen oder im ZDF-Sportstudio medienwirksam davon schwärmt, dass er ein spezielles Faible für Mark William Calaway, genannt „The Undertaker“, hat, dann ist dies für das Wrestling in Deutschland und Österreich wohl eine viel bessere Werbung als so mancher Showkampf. Der 25-Jährige hat außergewöhnliche Hobbys: Er mag Schlangen, Wrestling, und er steht auf Heavy Metal. Fuchs pflegt für einen Fußballprofi ungewöhnliche Hobbys. Ob das Wrestling, seine Vorliebe für Reptilien oder für Heavy Metal – der „Schlangen-Fuchsl“, wie er mittlerweile auch von den Profi-Kollegen bei seinem neuen Verein Schalke 04 genannt wird, ist vielseitig interessiert. In seinem Leben gibt es definitiv mehr als nur Fußball. Und das macht ihn wiederum für viele interessant. Der 25-Jährige, der seit seinem Wechsel nach Deutschland vor drei Jahren zunächst für den VfL Bochum, dann für den 1. FSV Mainz 05 und schließlich seit Saisonbeginn für Schalke 04 spielt, ist ein Profi, der Journalisten, die über ihn berichten wollen, etwas bietet. Sei es ein aufsehenerregendes Fotomotiv – wenn er mit seiner Königspython posiert – oder auch ein knackiges Zitat. Der „Undertaker“ beispielsweise, so Fuchs, werde von ihm bewundert, weil ihn „die Aura des Unbesiegbaren“ umgebe. Das habe etwas „Mystisches“. Es ist das zur Schau gestellte Selbstbewusstsein, was ihn beeindruckt. Er selbst hat selbstbewusstes Auftreten erst lernen müssen. „Der größte Unterschied zwischen einem deutschen Fußballer und einem österreichischen ist das Auftreten“, sagt er. Und was das angeht, habe er sich in den vergangenen Jahren von seinen Bundesligakollegen einiges abschauen können. „Auch die österreichischen Spieler haben individuelle Klasse und können in der deutschen Bundesliga mithalten“, so Fuchs. Aber sie müssten halt begreifen, „sich nicht immer so klein zu machen“. Lernen von den Deutschen eben. Denn die haben „eine Selbstverständlichkeit und ein Selbstbewusstsein, dass sie die Besseren sind“. 41 Der Entwicklung des österreichischen Fußballs könne es nur förderlich sein, wenn möglichst viele Profis den Weg in eine höherwertige ausländische Liga finden. Davon wiederum profitiere die Nationalmannschaft. Derzeit stehen im aktuellen Aufgebot von Teamchef Didi Constantini mit David Alaba, Emanuel Pogatetz, Julian Baumgartlinger, Martin Harnik, Erwin Hoffer, Marko Arnautovic und eben Fuchs gleich sieben Spieler, die ihr Geld in Deutschland verdienen. Für Fuchs ist dies ein klares Indiz, dass Österreichs Fußball über Potenzial verfügt. „Ich rate jedem Österreicher, der die Möglichkeit hat, den Sprung zu machen“, spricht er speziell den jungen Spielern Mut zu. „Auch, wenn du dir am Ende vielleicht nur Lebenserfahrung holst.“ Die VELTINS-Arena kennt Christian Fuchs sehr genau. Normalerweise spielt er dort mit Schalke, heute mit Österreich. Kapitän Christian Fuchs und Thomas Müller: 1:2 verlor er mit dem ÖFB-Team das Hinspiel gegen Deutschland. erkannte, wie gut der offensivstarke Fuchs in sein Konzept vom Spiel mit dem schnellen Umschalten passt. „Er hat mich geformt, unter ihm konnte ich mich perfekt weiterentwickeln. Er ist mit Sicherheit der Trainer in Deutschland, der mich bisher am meisten geprägt hat“, denkt Fuchs dankbar an seine Mainzer Zeit zurück. Ralf Rangnick, sein neuer Vereinstrainer, verfolgt eine ähnliche Strategie. Auch deshalb ergab der Wechsel zurück ins Ruhrgebiet Sinn. „Schalke ist ein nationaler Spitzenverein, der schon mehrfach international auf sich aufmerksam gemacht hat“, erklärt er. Hinzu kommt die besondere Emotionalität, die Schalke durch seine Fans bekommt, die Fuchs sehr schätzt. Bereits als der Freistoß-Spezialist das erste Mal in der Gelsenkirchener Arena war, damals mit Bochum, habe ihn die Atmosphäre beeindruckt. Er selbst hatte mit seinen Vereinen Glück. Er kam bislang zweimal zur rechten Zeit an den richtigen Ort. Beim VfL Bochum, wohin er nach der Europameisterschaft 2008 vom SV Mattersburg wechselte, bekam er sofort die Chance, zu spielen. Er nutzte sie. Vom damaligen VfL-Trainer Marcel Koller wurde er meist als Linksverteidiger eingesetzt, nachdem er zuvor in der Regel im linken Mittelfeld gespielt hatte. Auf dieser Position wurde er zum Leistungsträger. Speziell im zweiten Jahr – als es in Bochum viel Unruhe mit drei Trainern und am Ende den Abstieg gab – machte er dann auch schmerzhafte, aber lehrreiche Erfahrungen. Die wird er auch gegen die Deutschen genießen. „Ein Heimspiel wird es für mich wahrscheinlich nicht“, sagt Fuchs: „Aber ich bin sozusagen Gast im eigenen Wohnzimmer. Darauf freue ich mich natürlich.“ Beim Hinspiel in Wien, als es eine 1:2-Niederlage gab, sei durchaus zu sehen gewesen, dass auch gegen die Deutschen „etwas möglich war.“ Für heute jedoch stapelt er lieber tief: Die Wahrscheinlichkeit für eine Sensation sei wohl eher „überschaubar“. Nach dem Selbstvertrauen des „Untertakers“ klang das diesmal eher nicht. „Alles zu seiner Zeit“, sagt Fuchs und lächelt verschmitzt. Der größte Sprung in seiner Entwicklung gelang ihm bei seiner zweiten Deutschland-Station in Mainz. Thomas Tuchel 42 Eine der meistgelesenen Zeitschriften Deutschlands. Geht leichter rein als der Ball ins Tor: Die fischer Power-Fast Schraube. Schnell. Komfortabel. Sicher. ■ ■ ■ Leichter ins Holz Schneller schrauben Deutlich reduzierte Spaltneigung Mehr zur Power-Fast und dem fischer Schraubensortiment auf www.fischer-schrauben.de R XT EINE E Der Nachbar, das unbekannte Wesen. DFB-aktuell stellt Österreich vor. Mit einem Augenzwinkern und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Zehn Dinge, die Sie schon immer über Österreich wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten. AW U , mit Kalbfleisch. Der Name iener Schnitzel, original nur die g, hti geht zurück auf, ric dreimal dürfen Sie raten, r 2008 gerichtig wurde hier im Jah Hauptstadt Österreichs. Fol herzel ßte und schwerste Schnit auch das mit 23,8 Kilo grö rer, we erichtig, dafür umso sch gestellt. Wurde. Weniger folg h bac Ros diesem Jahr im hessischen war das Schnitzel, das sich in h verdiente: 550 Kilo. den Eintrag im Guinness-Buc RS W TF ÜR D EN T E RMINATOR rnold Schwarzenegger kennt jeder. Bis Januar 2011 war er Gouverneur Avon Kalifornien. Und davor? Kin derspiel: Schauspieler, Hollyw ood der Terminator halt. Und dav -Star, or? Auch nicht schwer: Kra ftsportler, Bodybuilder, Mr. Universum halt. Und davor? Na? War der kle ine Arnold Fußballer. Bis sein Trainer ihm empfahl, seine Beinmuskul atu r zu kräftigen, Schwarzenegger sich zum ersten Mal in ein Fitness-Stud io begab und es so schnell nicht wieder ver lassen hat. Fleisch werden also in Deutsc hland konsumiert, Gnicroßhte MenurngeinnRos bach. Deutschland ist den noch erheblich leichter als Österreich. Kei n Wunder, ist doch Österreic h das schwerste Land Europas. Das Land wiegt 112 Milliarden Ton nen pro Quadratkilometer, den Alpen sei Dank! Geradezu schlank ist im Vergleich der große Bruder. Deutschland wiegt nur 78,4 Milliarden Tonnen pro Quadratkilometer. on, seinen langen Weg nach en Terminator hatten wir sch . h einfacher haben können Amerika auch. Hätte er auc il ste Ort auch in Österreich; als Amerika gibt es schließlich Gemeinde Eitzing, die insgein der oberösterreichischen samt 713 Einwohner hat. D urst gefällig? In Österreich onderwünsche? Eine Extraw rawurst eine Wurstsorte kein Problem. Hier ist die Ext ist en Brühwurst. Sie wird me in der Art einer gedrungen ck, Spe h unter Beigabe von aus Rind- und Schweinefleisc ke oft auch von Kartoffelstär Knoblauch und Gewürzen, hergestellt. Dwas vor ihm noch keinem gelang! Für sei- er Österreicher Niko Alm hat geschafft, S nen Führerschein ließ er sich mit Nudelsieb auf dem Kopf ablichten – und bekam den Lappen trotzdem ausgehändigt. Das Amt erkannte das Sieb als „religiöse Kopfbedeckung“ an, schickte Alm aber erstmal auf die Alm, äh, zum Arzt. Ö bei Schalke 04 zum Beispiel. Es gibt aber auch Österrei- sterreicher in Deutschland gibt’s viele. Christian Fuchs as haben Österreich und Australien Wgem einsam? Den Namen. Fast. Im Eng- cher in Deutschland, die nicht zwingend Österreicher sind. In Deutschland gibt es 71 Telefonbucheinträge zum Namen Österreich. her t geht ab“ ist ein deutsc nd noch mal Post. „Die Pos ht ste ab“ 1962. „Die Post geht Schlagerfilm aus dem Jahr ße gro e eine Mordsgaudi oder ein auch als Redewendung für war das sei Dank. Denn Österreich Sause. Den Österreichern war im n verschickt wurden – das erste Land, in dem Postkarte Jahr 1869. U lischen sind Austria und Aus tralia durchaus verwandt. Immer wieder gibt es deswegen Missverständnisse. Der damalige US-Präsident George W. Bus h etwa sprach von „Austria“, als er 2007 bei einer internationalen Konferenz in Syd ney zu Gast war. -Berliner Exklave, die im Kalten Krieg teinstücken, noch ein Begriff? Jene West s hat auch Österreich zu bieten: das als Insel vor der Insel lag? Etwas Ähnliche Krieg natürlich. Das Kleine Walsertal liegt Kleinwalsertal. Ohne Mauer und Kalten auf einer Straße über die Nachbargemeinde in den Allgäuer Alpen und ist per Pkw nur l. viel Deutschland also im Kleinen Walserta Oberstdorf in Bayern zu erreichen. Sehr Sogar deutsche Postleitzahlen gibt es hier. S 45 Von Frühwirth bis Fuchs: Sieben Österreicher und ihre Schalker Geschichten WIENER SCHNITZEL MIT DEM Österreich in Gelsenkirchen – da werden auf Schalke Erinnerungen wach. Zum Beispiel an den letzten Meistertrainer des Klubs vor mehr als einem halben Jahrhundert. An einen Sparfuchs, einen Sprücheklopfer und einen Schlagersänger. Und an einen Mann, der mit 34 Jahren zum ersten Mal im Ausland spielte. Der Historiker Udo Muras erinnert an königsblaue Österreicher. D ie Frage, wann Schalke 04 das letzte Mal Deutscher Meister geworden ist, wird mittlerweile fast jährlich im Frühjahr beantwortet. Immer dann, wenn sich die Königsblauen wieder Titelhoffnungen machen können. Die Meisterschale geholt haben sie seit 1958 nicht mehr. Verdammt lang her. 53 Jahre. Viel zu lange, um heute die Meistermannschaft noch herunterbeten zu können. Geschweige denn, den Trainer zu kennen. Edi Frühwirth hieß Schalkes letzter Meister-Macher, und er war Österreicher. Fünf Jahre, von 1954 bis 1959, wirkte er auf Schalke, dann war es gut. „Wir haben lange genug Wiener Schnitzel gegessen“, soll Schalke-Legende Ernst Kuzorra angeblich zum Abschied gesagt haben. Das war aber auch schon das Gemeinste, was man dem Wiener Edi Frühwirth hinterherrief. Der Autor Harald Landefeld schrieb in seinem Buch über die alte Oberliga West über den 1973 gestorbenen Trainer: „Frühwirths Erfolge erwuchsen ebenso aus seiner menschlichen Wärme wie aus seinem fußballsportlichen Können. Er packte sich seine Jungs, unterhielt sich mit ihnen, gar nicht mal über Fußball, vielmehr über private Dinge. Er fragte und forschte mit psychologischem Geschick. Hinzu kam, dass er daranging, sich auch selbst um die 18-Jährigen der A-Jugend zu kümmern und dort die Talente zu übernehmen. Heute alles selbstverständlich, „Edi“ Glieder, im August 2003 auf Leihbasis vom FC Pasching nach Gelsenkirchen gewechselt, kam auf 16 Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse. Mit 34 Jahren kam er noch zu BundesligaEhren. damals jedoch revolutionär! So gingen die Spieler denn bald für den Mann, der ihre Sorgen so gut verstand, durchs Feuer.“ Und parierten, selbst wenn die Anordnungen noch so kurios waren. So befahl der Defensiv-Fanatiker seinem Verteidiger Günter Karnhof, im Meister-Finale gegen den HSV die Mittellinie nicht zu überschreiten. Der Erfolg gab ihm recht. 1955 erreichte Schalke mit seinem Wiener Trainer das DFB-Pokalfinale, in dem es gegen den Karlsruher SC unterlag (2:3). MEISTERTRAINER Nicht annähernd so erfolgreich und doch viel bekannter war sein Landsmann Max Merkel, der 1975/76 mit großen Erwartungen unter Vertrag genommen wurde. Hatte er doch zuvor schon die Münchner Löwen und den 1. FC Nürnberg zum Deutschen Meister gemacht. Meister wollte er auch mit Schalke werden, tönte er, und lieferte markige Sprüche in Serie ab. Etwa, dass „eine Nationalmannschaft ohne Schalker Spieler wie ein Gebiss ohne Zähne“ sei. Doch sein Wiener Schmäh richtete sich schon bald gegen den eigenen Verein und Sätze wie „Das Beste an Gelsenkirchen war schon immer die Autobahn nach München“ kosteten ihn Kredit. Als sie ihn im März 1976 auf Platz acht entließen, hatte er gar keinen mehr. Präsident Günter Siebert bat sich aus, dass Merkel Stadion und Trainingsgelände nie wieder betreten möge. So unterschiedlich also waren die Erfahrungen der Schalker mit Trainern aus Österreich. Große Erfolge hier, große Sprüche da. Auch bei den Spielern wechselten Licht und Schatten. In der Bundesliga trugen bisher fünf Österreicher das Trikot der Königsblauen. Den Anfang machte Nationalspieler Franz Hasil, der 1968 von Rapid Wien kam. Er blieb jedoch nur eine Saison, spielte in der Bundesliga 23-mal und schoss fünf Tore. Davon drei in einem Spiel, beim 4:1 gegen Nürnberg. Den Saisonhöhepunkt verpasste er allerdings, Trainer Rudi Gutendorf setzte den Stürmer im DFB-Pokalfinale gegen die Bayern (1:2) nicht ein. Vielleicht, weil er kurz zuvor wegen eines Nachtbummels mit Schalkes letzter Meister-Trainer „Edi Frühwirth“ wurde wenige Jahre nach seinem Engagement in Gelsenkirchen österreichischer Nationaltrainer. vor: „Sie waren aber früher auch mal billiger!“ Dessen Konter: „Stimmt nicht, früher waren nur die Abzüge kleiner!“ Franz Hasil wechselte nach nur einer Saison im Revier für 250.000 D-Mark zu Feyenoord Rotterdam, wo ihn Landsmann Ernst Happel trainierte. Ohne Österreicher aber wollten die Schalker offenbar nicht in die neue Saison gehen, und so verpflichteten sie 1969 Johann „Hansi“ Pirkner aus Klagenfurt. Kaum angekommen, wurde er Nationalspieler und erzielte sein erstes Tor ausgerechnet gegen Deutschland. Schalke hoffte, einen großen Fang gemacht zu haben, und Präsident Günter Siebert drückte seine Aufstellung in einem EuropacupSpiel durch. Gutendorf wollte den angeschlagenen Stürmer nicht einsetzen, da die Elf ohne ihn zuvor gewonnen hatte. „Kommt überhaupt nicht in Frage, Pirkner ist dabei“, kanzelte Siebert seinen Trainer ab. Und Pirkner schoss Schalke in die nächste Runde. Anfang gut, Ende schlecht: In zwei Jahren kam er auf 47 Bundesliga-Spiele, dabei aber nur auf acht Tore. Da auch Pirkner in den unseligen Bundesliga-Skandal verwickelt war, wurde er vom DFB gesperrt und ging 1971 in seine Heimat zurück. Seine besten Zeiten kamen noch: zwei Meisterschaften mit Austria Wien, Torschützenkönig in seiner Heimat (1976) und die Teilnahme an der WM in Argentinien (1978). Unter die Schlagersänger einer Strafe von 1.000 D-Mark belegt werden musste? Einem wie ihm tat das besonders weh, denn von Hasil erzählte man sich, dass er, höflich formuliert, ein sparsamer Mensch gewesen sei. So bestellte er beim Österreichischen Verband 1968 vor dem Länderspiel gegen Deutschland zehn Karten für Freunde und wollte ExtraKonditionen: pro Karte sechs Schilling, umgerechnet eine D-Mark (!). Ein Verbandssprecher stellte ihn auf dem Parkplatz zur Rede: „Herr Hasil, Sie fahren einen Mercedes 220, da können Sie sicher 50 Schilling für eine Karte bezahlen!“ Konnte er. Und als ein Fotograf nach dem Spiel Abzüge vom Mannschaftsfoto verkaufte, akzeptierten alle Österreicher den Preis von 70 Schilling – außer Hasil. Der wollte auf 50 Schilling runterhandeln und warf dem Fotografen 47 wagte sich Pirkner nach seiner Schalker Zeit auch. Titel der Schnulze: „Tuat’s net schimpfn über mi“. Der Dritte im Bunde mit Schalke war Kurt Jara. Fünf Jahre hatte er bereits nebenan im Duisburger Wedau-Stadion seine Künste vorgeführt, da kauften ihn die Schalker. Ausgerechnet zur Saison 1980/81, an deren Ende Schalkes erster Abstieg stand. Regisseur Jara (31 Spiele, zwei Tore) konnte ihn nicht verhindern, und mit Trainer Fahrudin Jusufi verband ihn herzliche Abneigung. Nach dessen Entlassung wagte sich Jara aus der Deckung und gab ein kritisches Interview, das man heutzutage nicht mehr lesen dürfte: „Schon wenn Fischer und ich Karten spielten, glaubte Jusufi, wir schmieden ein Komplott gegen ihn … Manager Rudi Assauer hat sich eine Stunde mit ihm unterhalten, und dann wusste er, dass Jusufi vom Bundesliga-Fußball nichts, aber auch gar nichts versteht.“ Und Jara verstand Schalke nicht. Nach der 0:6-Heimpleite gegen Bochum war der Abstieg fast schon perfekt, und er fuhr mit Bauchweh zu einer Autogrammstunde nach Olpe im Sauerland. Er berichtete dem „Fußball Magazin“: „Der Supermarkt voll, kein Wort des Vorwurfs, aufmunternde Worte. Ehrlich: Ich versteh’ die Leut’ net. Das gibt’s nur einmal.“ Max Merkel (rechts) trainierte die „Königsblauen“ nur eine Saison. Neben ihm der langjährige Präsident Günter Siebert. den Spott, Glieder das Rampenlicht. „Wenn man ein Angebot von Schalke erhält, packt man die Koffer und fährt hin“, sagte Glieder, der so mit bereits 34 Jahren noch zu Bundesliga-Ehren kam. Trainer Jupp Heynckes wollte, dass er Ebbe Sand, Mike Hanke und Victor Agali Druck macht. Obwohl er auf seine alten Tage sogar wieder Nationalspieler geworden war, waren die Erwartungen an Glieder nicht sonderlich hoch. Und so war auch niemand enttäuscht, als der „Glieder-Edi“ nach 16 Einsätzen und nur zwei Toren vertragsgemäß heimkehrte nach Pasching. Sein Heimatklub St. Margarethen an der Raab hat übrigens das Stadion nach ihm benannt. Die Faszination Schalke hat nach ihm für einige Zeit nur noch ein Österreicher erlebt. Eduard „Edi“ Glieder war kein Star, aber auch kein Unbekannter, als er unmittelbar vor Schluss des Transfer-Fensters im August 2003 in Gelsenkirchen auf Leihbasis anheuerte. Hatte der Stürmer des FC Pasching doch mit zwei Toren dazu beigetragen, dass Werder Bremen im UI-Cup ausschied. Werder hatte Der Österreicher, nach dem Schalke 04 seine Arena benennen würde, muss aber wohl erst noch geboren werden. Christian Fuchs sammelt derzeit immerhin schon Pluspunkte („Schalke ist der beste Arbeitsplatz der Welt“) – aber das ist eine andere Geschichte. Mittelfeldregisseur Kurt Jara (Mitte) konnte den Abstieg der „Königsblauen“ nach der Saison 1980/81 nicht verhindern. 48 Energie PLUS Systemtechnik [ Luft ] [ Wasser ] [ Erde ] [ Buderus ] Energie PLUS ist die Zukunft – schon heute mit Buderus Beim Heizen Energie sparen ist gut. Noch besser ist aber Energie gewinnen! Wie das funktioniert? Das zeigen wir Ihnen auf einen Klick: unter www.buderus.de/ energieplushaus. Erfahren Sie, wie wir mit hochmodernen Heizsystemen schon heute den Standard von morgen ermöglichen und welche positiven Effekte Buderus Systemtechnik sonst noch für Sie bereithält. 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Muss er auch, schließlich ist er Manager von Schalke 04. Heute wird sein Puls ruhiger schlagen. Deutschland spielt gegen Österreich, für seinen Klub geht es nicht um Punkte. Als Spieler stehen für den heute 41-Jährigen 359 Bundesliga-Einsätze zu Buche. Und zweimal trug er auch das deutsche Nationaltrikot, bei seiner Premiere war er schon fast 30. Peter Müller, Sportredakteur der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ), sprach mit Heldt über den Fußball von gestern und heute. Und über die Perspektiven der aktuellen Nationalmannschaft. Herr Heldt, was sagt Ihnen das Datum 28. April 1999? Hat es etwas mit mir persönlich zu tun? Ja. Dann war das der Tag meines ersten Länderspiels. Ich habe ja nur zwei Länderspiele, daher ist das überschaubar. Wir haben gegen Schottland in Bremen gespielt. Die Schotten waren stark ersatzgeschwächt, und Deutschland hat dennoch 0:1 verloren. Für mich war es trotzdem ein großes Erlebnis. Marco Bode hatte sich kurzfristig verletzt, er hätte als Bremer im eigenen Stadion natürlich normalerweise von Beginn an gespielt. So hatte ich aber das Glück, zur ersten Elf zu gehören und die Nationalhymne mitsingen zu dürfen. Das war einer der schönsten Momente meiner Karriere. Ich war ja schon im reiferen Alter und konnte das schon allein deshalb richtig genießen. Es kommt ja nicht allzu oft vor im Leben, dass ein Kindheitstraum in Erfüllung geht. Beinahe hätte das Spiel aber abgebrochen werden müssen. Es gab nach der Pause einen Flutlichtausfall, und es war eine Zeit lang nicht klar, ob weitergespielt werden konnte. Ein Debütant mit 29 Jahren – das wäre heutzutage äußerst ungewöhnlich. Ja, das war eine andere Zeit. Für mich persönlich gibt es zwei Erklärungen für das späte Debüt: Entweder war ich vorher zu schlecht, oder es lag daran, dass man sich damals erst über eine längere Strecke behaupten musste, um überhaupt eine Chance zu bekommen. Wenn ich es recht überlege, gab es auch noch einen dritten Aspekt. Ich hatte damals große Konkurrenz auf meiner Position: Mehmet Scholl, Marco Bode, Andreas Möller, Thomas Häßler – das waren schon viele Klasseleute. Es gab an jenem Abend noch einen Debütanten. Wissen Sie, wer das war? Michael Ballack. Das kam jetzt aber direkt. Ich weiß es, weil wir beide nach dem Spiel in Bremen ausgegangen sind, um unseren Einstand ein bisschen zu feiern. Unser Karriereverlauf hat sich danach dann aber doch ein wenig unterschieden. Er hat eine Epoche der National- 52 RIESIGEN RESPEKT VOR UNS“ mannschaft auf dem Platz mitgeprägt und ich vor dem Fernseher. Erich Ribbeck war damals Teamchef. Es ist erst zwölf Jahre her, aber wenn man darüber spricht, kommt es einem vor, als rede der Opa von seiner Kindheit. Im Fußball sind zwölf Jahre eine Ewigkeit. Vieles hat sich seitdem enorm verändert. Zum Beispiel der Stellenwert der deutschen Nationalmannschaft. Ja, heute gibt es eine klare Nummer eins im Weltfußball, das ist Spanien, aber auf Rang zwei kann sich Deutschland bereits platzieren. Die Nationalmannschaft ist attraktiv, ihre Spielweise ist erfrischend und mitreißend. Man freut sich als Fußball-Liebhaber nicht nur auf die Turniere, sondern auf jedes Länderspiel. Das ist aber auch ein Verdienst der Vereine, die in den vergangenen Jahren viele starke Nationalspieler hervorgebracht haben. Manager Horst Heldt (links) im Gespräch mit Trainer Ralf Rangnick. Nach dem Vorrunden-K.o. bei der Europameisterschaft 2000 haben die Verantwortlichen im deutschen Fußball umgedacht. Seitdem wird intensiv der Nachwuchs gefördert, heute spielen viele hochtalentierte Profis bereits im Nationalteam. Dieses Umdenken war der richtige Schritt, und das ist jetzt der Lohn für den langfristigen Aufbau. Man hat damals endlich auch über den Tellerrand hinausgeschaut und sich beispielsweise an den Franzosen oder den Holländern orientiert. Es wurden Stützpunkte und Leistungszentren gegründet, der DFB und die Liga haben da gemeinsam etwas Erfolgreiches entwickelt. Auch die Trainer haben umgedacht. Sie vertrauen heutzutage den jungen Spielern. Heute gibt es ein anderes Bewusstsein und eine andere Bereitschaft. Vereins- und Verbandstrainer geben den vorher schon gut ausgebildeten Jungen die Möglichkeit, sich zu entfalten. Es ist allerdings ein schmaler Grat. Denn am Ende des Tages handelt es sich immer noch um junge Menschen, auf die sehr früh sehr vieles einprasselt. Wir alle müssen permanent aufpassen, dass dies nicht zur Überlastung führt. Köln, München, Frankfurt, Graz, Stuttgart, seit 2010 Schalke – die Stationen des Horst Heldt im Profi-Fußball. 53 Müssen die jungen Profis deshalb intensiver begleitet werden als früher? Ja, die Vereine und der DFB geben sich größte Mühe, um sie zu unterstützen und ihre Charaktere zu festigen. Die Spieler haben kaum noch Möglichkeiten, sich zurückzuziehen und den häufigen Stresssituationen zu entkommen. Ein Profi ist heutzutage gläserner als früher. Das muss man als junger Mensch erst einmal verkraften. In dem Alter gibt es ja oft noch Wellenbewegungen. Sie haben 2001 und 2002 selbst in Österreich gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit bei Sturm Graz? Ich weiß nicht, ob man das Spielen nennen kann. Sagen wir es so: Ich war anwesend. Was lief denn damals für Sie schief? Einiges. Entscheidend war: Der Präsident hatte mich geholt, der Trainer aber wollte mich gar nicht haben. Als ich im Januar 2003 dann zum VfB Stuttgart gewechselt bin, konnte sich jedenfalls keiner in Graz vorstellen, dass ich noch einmal in der Bundesliga und sogar in der Champions League spielen würde. Was sagen Sie zum heutigen österreichischen Nationalteam? Ich wünsche ihm alles Gute. Nur nicht an diesem Tag bei uns auf Schalke. Das erste seiner zwei A-Länderspiele bestritt Heldt 1999 gegen Schottland. Links: der Ex-Dortmunder Paul Lambert. Formschwankungen in diesem Alter sollten als normal gelten. Ja. Der Fall kann sonst umso härter sein. Es ist ratsam, dass wir uns alle ständig überprüfen. Wir müssen uns fragen, ob die Talente dem Trubel, der um sie herum entsteht, überhaupt gerecht werden können. „Ich weiß nicht, ob man das Spielen nennen kann. Sagen wir es so: Ich war anwesend“, sagt der heute 41-Jährige über seine Zeit bei Sturm Graz. Nach den begeisternden Auftritten bei der WM 2010 in Südafrika sind noch mehr vielversprechende Spieler in den Nationalmannschaftskreis aufgerückt. Der Bundestrainer kann mittlerweile auf eine große Zahl guter Fußballer zurückgreifen, das ist in der Tat ein schöner Luxus. Auffallend ist dabei, dass die Spieler wieder gerne zur Nationalmannschaft gehen, dass sie auch ein Freundschaftsspiel nicht als lästige Pflicht ansehen. Diese positive Haltung strahlt dann auch wieder auf die Bundesliga aus. Die A-Nationalmannschaft ist und bleibt das Flaggschiff des deutschen Fußballs, das ist wichtig. Es gab Phasen, in denen das leider nicht der Fall war. Wie weit ist die deutsche Nationalmannschaft noch von der spanischen entfernt? Schwer zu sagen. Momentan hat Spanien noch eine Nasenlänge Vorsprung, aber ich denke, Deutschland ist jetzt schon so weit, in einem entscheidenden Spiel gegen den Weltmeister gewinnen zu können. Die anderen großen Fußball-Nationen haben inzwischen wieder einen riesigen Respekt vor unserem Team. Es ist, wie wir gerade erst in Stuttgart gesehen haben, ja auch keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Brasilien gegen Deutschland gewinnt. Im Gegenteil. Beim EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich können Sie in der Schalker Arena ausnahmsweise einmal Fußball schauen, ohne verantwortlich zu sein. Ich werde es genießen, entspannt zusehen zu können. 54 KLIMATEC ERFURT-KlimaTec Thermovlies — Das energetische Innenwandsystem zum Energiesparen und Wohlfühlen. Hei ® zko sten run ter! im a s c h ut kl c re n z dur h 80 % 20 % en e r gie s p a Das neue ERFURT-KlimaTec Thermovlies entkoppelt den trägen Kältespeicher „Wand“ vom Raum. Dadurch steht die maximale Wärme dem Aufheizen der Raumluft zur Verfügung. So werden Räume spürbar schneller erwärmt – und das mit geringerem Energieeinsatz. 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Hans Günter Martin, langjähriger Sportchef der „Rheinischen Post“, hat den einstigen Schalker Abwehrchef besucht. D er blonde, kaum ergraute und erstaunlich drahtige Mann sieht noch fast so aus wie vor 30, 35 Jahren, als er baumstark die Schalker Abwehr zusammenhielt. „Vielen Dank für das Kompliment“, sagt er und fügt hinzu: „Ich habe ja auch nicht viel zugenommen, vielleicht zwei, drei Kilo.“ Klaus Fichtel ist mit seinem Leben völlig im Reinen, er genießt es ganz bewusst und wie eh und je auf Gesundheit bedacht. Da er Grundsätze hat, machte er wahr, was er angekündigt hatte: „Mit 65 höre ich auf, dann bin ich Rentner.“ Über 20 Jahre in Schalker Diensten als CoTrainer, Jugendtrainer und zuletzt Scout waren genug. Seither gilt seine Fürsorge zwei Traberstuten. In der Nähe seines Hauses in Waltrop vor den Toren Dortmunds stehen die beiden in einem Trainingsquartier. „Ich fahre jeden Morgen um sieben Uhr hin, egal ob Weihnachten oder Silvester ist.“ Bis zur Mittagszeit ist er mit der Pflege und dem Training der Pferde zu Gange. „Natürlich bringe ich sie auch zu den Rennen. Aber in den Sulky wie früher setze ich mich nicht mehr. Ich habe zu viele schlimme Stürze erlebt.“ Doch keine Sorge: Klaus Fichtel ist dem Fußball treu geblieben und lediglich diesem speziellen Gen erlegen, das außer ihm so manchen einstigen Schalker Akteur befallen hat, dem Traber-Gen. Und da auch Grundsätze letztlich dazu da sind, hin und wieder außer Kraft gesetzt zu werden, sei so viel verraten: Zur Schalker Traditionsmannschaft gehört er nach wie vor. Zusammen mit Klaus Fischer, Hannes Bongartz, Matthias Herget oder Martin Kompromisslos ging Klaus Fichtel, der 23 Länderspiele absolvierte, in die Zweikämpfe. IMMER AUF TRAB Klaus Fichtels großes Hobby ist der Trabrennsport. In früheren Jahren saß er beim Rennen selbst im Sulky. Max, um einige der alten Recken zu nennen, reist er immer noch an Wochenenden zu Gastspielen durch das Land. Und trainiert wird auch einmal pro Woche – natürlich mit Fichtel, der personifizierten Zuverlässigkeit. waren die ersten gegen diese Fußball-Schwergewichte. Überhaupt war Klaus Fichtel im Nationaltrikot so etwas wie die Versicherung gegen Misserfolg: Nur eine Niederlage – 1967 gegen Jugoslawien mit 0:1 – musste er erleben. Dennoch war die Länderspiel-Laufbahn 1971 jäh vorbei. Und das lag an dieser „riesengroßen Dummheit“, der Schalker Verstrickung in die Bundesliga-Affäre. Alte Liebe zum Fußball rostet nicht. Sie war in der Familie Fichtel schon beim Vater und beim älteren Bruder Helmut nachweisbar. Letzterer spielte für Westfalia Herne, in den 50er-Jahren eine stolze Hausnummer weit über den Revier-Fußball hinaus. Klaus trug das Trikot von Arminia Ickern, und unweit dieses vom Bergbau geprägten Castrop-Rauxeler Klubs befanden sich die beiden Schachtanlagen, in denen er lernte und arbeitete. In der Tat, Klaus Fichtel war noch ein leibhaftiger Knappe, als Trainer Fritz Langner ihn zu den Königsblauen holte und kein Geringerer als der große, alte Fritz Szepan als damaliger Präsident den ersten Vertrag mit ihm abschloss. Sein inneres Gleichgewicht ist längst wiederhergestellt. Klaus Fichtel, nie einer der Lautsprecher („Ich war lieber im Hintergrund“), ruht in sich: „Ich bin rundum zufrieden. 23 Länderspiele sind doch schon etwas. Dass ich überhaupt Nationalspieler werden würde, hätte ich mir nie träumen lassen. Schließlich war ich als Jugendspieler in Ickern nur bis zur Kreisauswahl gekommen.“ Fritz Langner hatte den Blick für das Potenzial des Jungen. In Fichtels Rückblende steht der knorrige Schlesier auch deshalb neben Ivica Horvath und Otto Rehhagel, den er bei seinem vierjährigen Bremer Intermezzo ebenfalls als Mann mit scharfem Blick für Spieler-Entwicklung schätzen lernte, auf oberster Trainerstufe. Das war 1965. Und als Klaus Fichtel 23 Jahre später sein letztes Spiel für Schalke bestritt, war er 43 Jahre und 184 Tage alt. Den Rekord des ältesten Bundesliga-Akteurs hält er seither unangefochten. „Vielleicht schafft es ein Torwart wie zuletzt Jens Lehmann, mich abzulösen. Für einen Feldspieler ist das heutzutage bei den enormen Belastungen kaum möglich.“ Noch eine weitere bemerkenswerte Marke hat „Tanne“ gesetzt: 552 Bundesliga-Einsätze bedeuten Rang vier in der ewigen Bestenliste hinter Karl-Heinz Körbel (602), Manfred Kaltz (582) und Oliver Kahn (557). Und die größten Kluberfolge? „Sicher die Vizemeisterschaft und der Pokalsieg mit unserer starken Mannschaft 1972 und der zweite Platz mit Werder 1983. Aber wenn ich zurückdenke: Als wir 1966 im vorletzten Heimspiel 2:0 gegen Borussia Neunkirchen gewannen und damit den Klassenerhalt geschafft hatten, war der Jubel in der GlückaufKampfbahn grenzenlos. Dieses große Erlebnis werde ich nie vergessen.“ Dass sich damals eine kaum wettbewerbsfähige Schalker Mannschaft, nur durch Aufstockung der Bundesliga 1965 erstklassig geblieben, zum rettenden Ufer durchschlagen konnte, zählte wie der Titelgewinn. „Tanne“ stand seinen Mann, wie er das so lange tat für seine Knappen. Noch mit über 40 in der Bundesliga. Und selbst jetzt noch. In der Traditionsmannschaft. Einmal königsblau, immer königsblau. Schwere und schöne Zeiten erlebte dieses zähe, asketische Revier-Urgestein in seiner langen Karriere. „Ich denke gern an die 23 Länderspiele, die ich machen durfte, an meine fünf Einsätze bei der WM 1970, aber auch an die tollen Spiele 1968. Da haben wir innerhalb von zwei Wochen erst England 1:0 und dann Brasilien 2:1 besiegt.“ Beide Erfolge 57 Torjäger-Legende Klaus Fischer lebt seit 41 Jahren in Gelsenkirchen SEIN REVIER WAR DER Er stammt aus dem Bayerischen Wald, aber 41 Jahre in Gelsenkirchen haben Klaus Fischer zu einem echten Schalker werden lassen. Der zweitbeste Bundesliga-Torjäger aller Zeiten ist seinem Sport noch immer verbunden. Er leitet eine Fußball-Schule und erzählt bei Schalker Heimspielen im Ehrengastbereich gerne von früher. Mit dem Historiker Udo Muras sprach er auch über Cordoba und Gijon. V or 30 Jahren hat Klaus Fischer sein letztes Spiel für Schalke 04 gemacht und insgesamt für vier Bundesligisten gespielt, aber wenn er von den „Königsblauen“ spricht, dann sagt er immer noch „Wir“. Denn er denkt und fühlt Schalke. Es ist ihm also nicht egal, wie sein Klub spielt, und so kann eine Niederlage einem wie ihm schon mal die Laune verhageln. So, wie das auch bei Fans ist. „Ich lebe seit 41 Jahren in Gelsenkirchen, da kann man schon von ‘Wir’ sprechen“, beteuert Fischer, der aus Zwiesel im Bayerischen Wald stammt. Sein Dialekt verrät ihn noch immer, im „Ruhrpott“ spricht man doch etwas anders. Nur in der Hinsicht ist er noch nicht angekommen tief im Westen. Rein körperlich ist er seit 1970 da. Damals zog er nach dem Abstieg von 1860 München gegen den Rat seiner Mutter in den Ruhrpott. Sie hatte ihn gewarnt, da könne man ja nicht mal ein weißes Hemd tragen. „Es war anfangs wirklich so, dass man kein Hemd zum Trocknen raushängen konnte“, erinnert sich Fischer an die Tage, als der Pott noch nach Ruß und Kohle roch. „Das Bild transportieren die Medien heute noch. Sie zeigen das Allerschlimmste von Gelsenkirchen oder Duisburg, die sterbenden Zechen und dergleichen. Dabei explodieren hier die Grünanlagen“, sagt der Mittelstürmer von einst und kämpft für sein privates Revier. Sein anderes Revier, rein dienstlich sozusagen, war bekanntlich der Strafraum. Der Mann, der nach Gerd Müller die meisten Tore in der Bundesliga-Historie geschossen hat (268), steht jedenfalls noch immer für Schalke 04, dessen Rekordtorschütze er ist (182 Bundesliga-Tore, 34 im DFB-Pokal und neun im Europacup). Und er selbst steht zu Schalke. Bei jedem Heimspiel ist er in der Schalker Arena anzutreffen dank einer Dauerkarte, „aber dafür muss ich auch was tun“. Waren die vielen Tore etwa nicht genug? Nun, Fischer macht es nichts aus, den Gästen in den VIP-Logen, in die er regelmäßig eingeladen wird, von früher zu erzählen. Themen gibt es ja genug, und da diejenigen, die ihn nicht mehr haben spielen sehen, allmählich zahlenmäßig die Überhand gewinnen, frischt Fischer die schönen Erinnerungen gerne auf. Treffpunkt mit dem Pappkameraden: Die 61-jährige Torjäger-Legende neben dem „jungen“ Klaus Fischer, der im Schalke-Museum steht. STRAFRAUM Mit der Torjägerkanone im Museum der Arena: Klaus Fischer wurde in der Saison 1975/1976 BundesligaTorschützenkönig. Auch wir haben Fragen – zum Beispiel zu Cordoba und Gijon. Es sind nicht gerade die größten Ruhmestaten des deutschen Fußballs, doch man kann ja kaum an ihnen vorbei, wenn ein Länderspiel gegen Österreich ansteht. Klaus Fischer ist bei beiden denkwürdigen WM-Spielen dabei gewesen, jeweils als Einwechselspieler. Was denn nun schlimmer gewesen sei, das WM-Aus 1978 oder der Sieg beim „Nichtangriffspakt“ 1982 – das kann Fischer gar nicht so genau sagen. Er weist nur darauf hin, dass die damaligen Regeln nicht ganz unschuldig an den Spielverläufen gewesen wären. 1978 in Argentinien gab es kein Halbfinale, die jeweiligen Gruppensieger der beiden Zwischenrunden kamen ins Endspiel. An jenem denkwürdigen Tag von Cordoba kam es also auch auf das Resultat im Parallelspiel zwischen den Niederlanden und Italien an. Und Fischer erinnert sich noch gut, wie es gewesen sei, als Co-Trainer Jupp Derwall nach Rummenigges frühem 1:0 an den Rand rannte und rief: „Jungs, nur noch vier.“ Mit anderen Worten: Einen knappen Sieg hätte die Schön-Elf wohl schon irgendwie hinbekommen können, aber die Verpflichtung, ein Schützenfest feiern zu müssen, machte mit zunehmender Spieldauer die Beine schwer. Zumal die Österreicher damals eine ihrer besten Mannschaften überhaupt hatten – Namen wie Krankl, Prohaska, Jara oder Pezzey kannte die ganze Fachwelt. Als Fischer nach 61 Minuten beim Stand von 1:1 aufs Feld kam, ging es längst nicht mehr um das Finale. Hans Krankls 3:2, durch das Österreichs Reporter Edi Finger so „narrisch“ wurde, machte die Sache endgültig klar. Deutschland fuhr nach Hause, der südliche Nachbar auch. 59 Auch 1982 in Gijon, als die Teams nach dem frühen 1:0 von Horst Hrubesch das Fußballspielen im Grunde nach 20 Minuten einstellten, sei alles korrekt zugegangen: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass irgendetwas abgesprochen gewesen wäre. Aber nach dem Spiel hat der FußballWeltverband die Regeln geändert, seitdem finden die letzten Gruppenspiele zeitgleich statt.“ Übrigens hat er auch schöne Erinnerungen an Österreich, das vor der WM 1982 schon in der Qualifikation mit Deutschland in einer Gruppe stand. In Hamburg gab er 14 Monate nach seinem Beinbruch sein Comeback und spielte, als sei er nie weg gewesen: Er verausgabte sich so, dass er hinterher Krämpfe hatte, aber er schoss sein Tor beim 2:0 – eines von immerhin 32 in nur 45 Länderspielen. Es hätten viel mehr Spiele und Tore sein können, wäre er nicht als Jungspund in den Bundesliga-Skandal verwickelt gewesen, was er bis heute bereut. Ein verschobenes Spiel für 2.300 DM warf ihn um Jahre zurück, insbesondere in puncto Länderspielkarriere, die für den FallrückzieherExperten erst mit 27 Jahren anno 1977 begann. Fischer hat es schon oft bereut: „Es war eine Riesendummheit. Vor allem: Hätten wir gewonnen, hätten wir vielleicht sogar eine höhere Prämie bekommen“, wundert er sich immer noch über so viel Leichtsinn. Als er dann doch mitwirken durfte, hatte er es nur ganz selten mit leichten Kalibern zu tun, die der Spielplan heute schon mal parat hält, weil die europäische Staatenwelt eine andere geworden ist. „Ich hätte auch gern mal gegen Aserbaidschan oder die Färöer gespielt, dann hätte ich ein paar Tore mehr in der Statistik. Aber solche Mannschaften gab es ja damals noch gar nicht.“ Diesen Fallrückzieher-Treffer wählten die Zuschauer der ARD-Sportschau zum „Tor des Jahrhunderts“. Erzielt hat ihn Klaus Fischer beim 4:1-Sieg im Länderspiel gegen die Schweiz am 16. November 1977 in Stuttgart. WM-Vorrundenpartie 1982 Deutschland gegen Österreich im spanischen Gijon: Kopfballduell zwischen Bernd Krauss (Mitte) und Klaus Fischer. Dabei ist die Nationalmannschaft damals wie heute ohne Punktverlust durch die Qualifikation marschiert, zur WM 1982 fuhr sie mit der makellosen Bilanz von acht Siegen in acht Spielen. Damals wurde man Vize-Weltmeister. Was also kann Deutschland von der DFB-Auswahl bei der EM erwarten, die ziemlich sicher erreicht werden wird? Fischer sagt, was viele sagen: „Wir sind ein Mit-Favorit und haben eine KlasseMannschaft, aber Top-Favorit ist Spanien. Wenn wir nicht ein drittes Mal gegen die verlieren wollen, müssen wir noch aggressiver spielen.“ Das empfiehlt sich schon heute gegen Österreich. Fischer weiß aus eigener Erfahrung, dass „die nie mehr so viel rennen werden wie gegen uns“. Besonders viele Schalker gehören derzeit nicht zur DFBAuswahl, zuletzt nach Manuel Neuers Wechsel nach München noch weniger – nur Benedikt Höwedes war bei den jüngsten Länderspielen im Kader. Fischer aber setzt auf Julian Draxler, sofern der sich nach seinem furiosen Start etabliert. „Er ist ein guter Spieler, der hinter den Spitzen am gefährlichsten ist.“ Klaus Fischer hat schließlich ein Auge für Talente, er leitet eine Fußballschule. Durch die ging übrigens auch der Mann, der den FC Augsburg in die Bundesliga schoss: Stephan Hain. Was Fischer freut, ist, dass besonders aus dem Westen der Republik, seiner zweiten Heimat, türkischstämmige Spieler mit deutschen Pässen verstärkt in die JuniorenNationalmannschaften des DFB nachrücken: „Die kicken noch auf Asche wie wir früher.“ Von früher muss er auch heute Abend wieder erzählen, er hat eine Einladung erhalten. Natürlich. 60 lufthansa.com Fanblock Ein Produkt von Lufthansa. Wer sein Team liebt, der fliegt. 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Miroslav Klose erzielte am 16. August 2006 in Gelsenkirchen zwei Tore beim Einstand von Bundestrainer Joachim Löw. Die DFB-Auswahl siegte damals mit 3:0 gegen Schweden. Rekord: Brasilien-Spiel in 190 Länder übertragen Modernste Fernsehtechnik ist bei Länderspielen im Einsatz. Der Klassiker Deutschland gegen Brasilien wurde weltweit in 190 Länder übertragen. Das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien bescherte dem Deutschen Fußball-Bund bei den Fernseh-Übertragungen im Ausland einen Rekord. Das Gastspiel des fünfmaligen Weltmeisters in Stuttgart wurde weltweit in 190 Länder übertragen. Darunter waren unter anderem Sender wie das drittgrößte TV-Netzwerk der Welt, TV Globo aus Brasilien, Al Jazeera als ein weiteres der größten Medienunternehmen weltweit sowie der Staatssender CCTV aus China und Sportsender ESPN aus den USA. „Ein Klassiker wie Deutschland gegen Brasilien interessiert eben auf allen Kontinenten“, sagt DFB-Marketingdirektor Denni Strich. TV Globo erreichte mit seiner Berichterstattung rund 80 Millionen Menschen in Südamerika. Auch in Asien verfolgten Millionen das Spiel vor dem Fernseher. 63 Gelsenkirchen ist ein gutes Länderspiel-Pflaster Gelsenkirchen ist beim EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich zum 15. Mal Schauplatz eines Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft, die 2001 eröffnete VELTINS-Arena zum siebten Mal. Die Premiere für das deutsche Team gab es dort vor fast zehn Jahren beim 0:0 im WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland. Darüber hinaus feierte Bundestrainer Joachim Löw hier das Debüt seiner Amtszeit mit dem 3:0-Erfolg gegen Schweden am 16. August 2006. Das bislang letzte Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft in Gelsenkirchen datiert vom 18. November 2009: Damals trennten sich Deutschland und die Elfenbeinküste 2:2. In den Jahren zuvor hatte sich das zur Weltmeisterschaft 1974 erbaute Gelsenkirchener Parkstadion als gutes Länderspiel-Pflaster für die DFB-Auswahl erwiesen. Schließlich blieb sie dort in acht Begegnungen ungeschlagen, erreichte sechs Siege und zwei Unentschieden. Unter den erfolgreichen Spielen befindet sich auch eine Begegnung mit Österreich. Am 5. Oktober 1983 gab es einen 3:0-Erfolg für die DFB-Auswahl. – Die Länderspiele in Gelsenkirchen: 13.10.1973 22.12.1979 05.10.1983 14.10.1987 14.06.1988 30.05.1990 30.05.1992 18.11.1998 06.10.2001 20.11.2002 15.11.2003 16.08.2006 31.05.2008 18.11.2009 Frankreich Türkei Österreich Schweden Dänemark Dänemark Türkei Niederlande Finnland Niederlande Frankreich Schweden Serbien Elfenbeinküste 2:1 2:0 3:0 1:1 2:0 1:0 1:0 1:1 0:0 1:3 0:3 3:0 2:1 2:2 EM-Qualifikation EM-Qualifikation EM-Vorrunde WM-Qualifikation Bastian Schweinsteiger trifft zum 22. Mal Mit seinem verwandelten Foulelfmeter zum 1:0 im Länderspiel-Klassiker gegen Brasilien in Stuttgart (Endstand 3:2) verbesserte sich Bastian Schweinsteiger auf den 21. Platz der Torjägerliste der A-Nationalmannschaft. Der 27-jährige Mittelfeldspieler des FC Bayern München hat nun 22 Treffer auf seinem Nationalmannschafts-Konto. Die Torschützenliste führt weiterhin Gerd Müller an. In 62 Länderspielen erzielte er sagenhafte 68 Treffer. Mit nur noch sieben Toren Rückstand folgt Miroslav Klose dem einstigen „Bomber der Nation“ auf dem zweiten Platz. – Die Nationalspieler mit den meisten Toren: 1. 2. 3. 4. Gerd Müller Miroslav Klose Joachim Streich Jürgen Klinsmann Rudi Völler 6. Karl-Heinz Rummenigge 7. Uwe Seeler 8. Michael Ballack Lukas Podolski 10. Oliver Bierhoff 11. Ulf Kirsten 68 61 55 * 47 47 45 43 42 42 37 34 ** 12. Fritz Walter 13. Klaus Fischer 14. Ernst Lehner 15. Andreas Möller 16. Edmund Conen 17. Hans-Jürgen Kreische Eberhard Vogel 19. Richard Hofmann 20. Lothar Matthäus 21. Bastian Schweinsteiger 33 32 31 29 27 25 * 25 * 24 23 22 Mit seinem 22. Länderspieltreffer leitete Bastian Schweinsteiger den 3:2-Erfolg gegen Rekordweltmeister Brasilien in der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena ein. Toller Service für alle Sammler! Das offizielle Programmheft des EM-Qualifikationsspiels Deutschland gegen Österreich ist nicht nur vor Ort in der Gelsenkirchener VELTINSArena erhältlich. Zum Stückpreis von 3,50 Euro (Ausland 5,00 Euro), die Versandkosten sind in diesem Preis bereits enthalten, können auch ältere Ausgaben des DFB-aktuell – beispielsweise von den Heim-Länderspielen oder vom DFB-Pokalfinale – über die folgende Adresse bestellt werden: * Länderspiel-Tore für den DFV ** Länderspiel-Tore für den DFV und den DFB Joachim Löw zum 70. Mal Bundestrainer Joachim Löw betreut das deutsche Team beim EMQualifikationsspiel gegen Österreich in Gelsenkirchen zum 70. Mal seit seinem Debüt als verantwortlicher Bundestrainer im August 2006. Seine Bilanz: 48 Siege, elf Unentschieden und zehn Niederlagen bei einem Torverhältnis von 166:52. In diesen 69 Länderspielen setzte Joachim Löw 71 Spieler ein und verhalf 46 Neulingen zu ihrer Premiere im Trikot der DFB-Auswahl. Nur sieben Niederlagen in 81 EM-Qualifikationsspielen Die Bilanz der deutschen Nationalmannschaft in der Qualifikation zu Europameisterschaften ist beachtlich: In insgesamt 81 Begegnungen seit 1967 gab es für das deutsche Team 57 Siege bei nur sieben Niederlagen und 17 Unentschieden. Vor der 0:3-Niederlage gegen die Tschechische Republik am 17. Oktober 2007 in München blieb das DFB-Team in der EMQualifikation sogar neun Jahre ungeschlagen. Fünf Spieler von Gelbsperre bedroht Fünf Spieler der deutschen Nationalmannschaft sind mit einer Gelben Karte aus den vorangegangenen EM-Qualifikationsspielen belastet: Cacau, Benedikt Höwedes, Mario Gomez, Bastian Schweinsteiger und Mesut Özil. Bei einer weiteren Verwarnung wären sie automatisch für das nächste Pflichtspiel auf dem Weg zur EURO 2012 in Polen und der Ukraine gesperrt. DFB-aktuell im Abonnement Andreas Voigt, Ruhlsdorfer Straße 95, Greenpark – Haus 42, 14532 Stahnsdorf, Telefon 03329 / 69 69 10, E-Mail: [email protected], www.kickclick.com Planungen für WM 2014 Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, nach der EM ist vor der WM. Die volle Konzentration der Sportlichen Leitung und der Nationalmannschaft gilt aktuell der Qualifikation zur Europameisterschaft in Polen und der Ukraine im kommenden Jahr, doch im Hintergrund wird bereits für das Weltturnier 2014 in Brasilien geplant. Die Termine für die WMQualifikation der deutschen Fußball-Nationalmannschaft werden am 17. und 18. November festgelegt. Die Gruppengegner aus Schweden, Irland, Österreich, Kasachstan sowie von den Färöern werden dann der Einladung des DFB zur gemeinsamen Absprache folgen. Die Qualifikation beginnt im September 2012. Im November 2013 stehen die insgesamt 13 europäischen WM-Teilnehmer fest. Lukas Podolski zieht mit Rudi Völler gleich Lukas Podolski absolvierte beim 3:2-Sieg gegen Brasilien in Stuttgart sein 90. Länderspiel. Der 26-jährige Kölner zog damit in der Rangliste der deutschen LänderspielEinsätze mit Rudi Völler gleich und belegt mit dem ehemaligen Teamchef gemeinsam den 15. Platz. Führender in dieser Statistik bleibt weiterhin Lothar Matthäus. Der heutige Nationaltrainer Bulgariens spielte zwischen 1980 und 2000 genau 150-mal für die DFB-Auswahl. – Die Nationalspieler mit den meisten Einsätzen: 64 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Lothar Matthäus 150 Miroslav Klose 110 Jürgen Klinsmann 108 Jürgen Kohler 105 Franz Beckenbauer 103 Joachim Streich 102 * Thomas Häßler 101 Hans-Jürgen Dörner 100 * Ulf Kirsten 100 ** 10. Michael Ballack 98 11. Berti Vogts 96 12. Sepp Maier 95 Karl-Heinz Rummenigge 95 14. Jürgen Croy 94 * 15. Rudi Völler 90 Lukas Podolski 90 17. Bastian Schweinsteiger 88 * Länderspiele für den DFV ** Länderspiele für den DFV und den DFB 1.000 PLA KATE PRO SEKUN DE ! FLYERALARM powered by print. Vom Aufkleber übers Hochglanzmagazin bis zum Poster druckt flyeralarm Printprodukte aller Art – in 1A-Qualität, supergünstig und wenn’s eilt, auch über Nacht. In unserem Online-Shop finden Sie rund 900 Produkte in über 3 Millionen Varianten. Mehr Informationen unter www.flyeralarm.com 1.000 PLAKATE € 175.05 inkl. MwSt & Versand DIN A1 , 100g Bilderdruck glänzend, 4/0 farbig DIE LÄNDERSPIELDie deutsche Nationalmannschaft begann am 10. August 2011 beim 3:2-Erfolg über Rekord-Weltmeister Brasilien in der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena mit folgender Aufstellung (von links): Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger, Mario Götze, Toni Kroos, Mario Gomez, Christian Träsch, Holger Badstuber, Thomas Müller, Mats Hummels, Manuel Neuer und Philipp Lahm. 3.7.2010 in Kapstadt (WM-Viertelfinale) Argentinien – Deutschland 0:4 (0:1) Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, A. Friedrich, Boateng (72. Jansen) – Khedira (77. Kroos), Schweinsteiger – Müller (84. Trochowski), Özil, Podolski – Klose. Tore: 0:1 Müller (3.), 0:2 Klose (68.), 0:3 A. Friedrich (74.), 0:4 Klose (89.). Schiedsrichter: Ravshan Irmatov (Usbekistan). Zuschauer: 64.100 (ausverkauft). 10.7.2010 in Port Elizabeth (Spiel um Platz 3) Uruguay – Deutschland 2:3 (1:1) Deutschland: Butt – Boateng, Mertesacker, A. Friedrich, Aogo – Khedira, Schweinsteiger – Müller, Özil (90. Tasci), Jansen (81. Kroos) – Cacau (73. Kießling). Tore: 0:1 Müller (19.), 1:1 Cavani (28.), 2:1 Forlan (51.), 2:2 Jansen (56.), 2:3 Khedira (82.). Schiedsrichter: Benito Archundia (Mexiko). Zuschauer: 36.254. 7.7.2010 in Durban (WM-Halbfinale) Deutschland – Spanien 0:1 (0:0) Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, A. Friedrich, Boateng (52. Jansen) – Schweinsteiger, Khedira (81. Gomez) – Trochowski (62. Kroos), Özil, Podolski – Klose. Tor: 0:1 Puyol (73.). Schiedsrichter: Viktor Kassai (Ungarn). Zuschauer: 60.960. 11.8.2010 in Kopenhagen Dänemark – Deutschland 2:2 (0:1) Deutschland: Wiese – Beck (56. Riether), Boateng (78. Schulz), Tasci, Schäfer – Hitzlsperger (66. Helmes), Gentner – Träsch, Kroos, Marin (56. Hunt) – Gomez. Tore: 0:1 Gomez (19.), 0:2 Helmes (73.), 1:2 Rommedahl (74.), 2:2 Junker (87.). Schiedsrichter: Alan Kelly (Irland). Zuschauer: 19.071. 3.9.2010 in Brüssel (EM-Qualifikation) Belgien – Deutschland 0:1 (0:0) Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, Badstuber, Jansen (46. Westermann) – Schweinsteiger, Khedira – Müller, Özil (88. Cacau), Podolski (70. Kroos) – Klose. Tor: 0:1 Klose (51.). Schiedsrichter: Terje Hauge (Norwegen). Zuschauer: 47.000 (ausverkauft). 7.9.2010 in Köln (EM-Qualifikation) Deutschland – Aserbaidschan 6:1 (3:0) Deutschland: Neuer – Riether, Mertesacker (11. Westermann), Badstuber, Lahm – Schweinsteiger (78. Cacau), Khedira – Müller (62. Marin), Özil, Podolski – Klose. Tore: 1:0 Westermann (28.), 2:0 Podolski (45.), 3:0 Klose (45.), 4:0 Sadigov (53., Eigentor), 4:1 Dzavadov (57.), 5:1 Badstuber (86.), 6:1 Klose (90.). Schiedsrichter: Markus Strombergsson (Schweden). Zuschauer: 43.751. 66 8.10.2010 in Berlin (EM-Qualifikation) Deutschland – Türkei 3:0 (1:0) Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, Badstuber, Westermann – Kroos, Khedira – Müller, Özil (89. Marin), Podolski (86. Träsch) – Klose (89. Cacau). Tore: 1:0 Klose (42.), 2:0 Özil (79.), 3:0 Klose (87.). Schiedsrichter: Howard Webb (England). Zuschauer: 74.244 (ausverkauft). 12.10.2010 in Astana (EM-Qualifikation) Kasachstan – Deutschland 0:3 (0:0) Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, Badstuber, Westermann – Kroos, Khedira – Müller (71. Marin), Özil (79. Cacau), Podolski – Klose (55. Gomez). Tore: 0:1 Klose (48.), 0:2 Gomez (76.), 0:3 Podolski (85.). Schiedsrichter: Alexandru Dan Tudor (Rumänien). Zuschauer: 20.000. -STATISTIK 17.11.2010 in Göteborg Schweden – Deutschland 0:0 (0:0) Deutschland: Adler – Boateng (46. Beck), Hummels, Westermann, Schmelzer – Khedira (60. Träsch), Schweinsteiger (60. Kroos) – Holtby (79. Schürrle), Großkreutz (79. Götze), Marin (60. Cacau) – Gomez. Schiedsrichter: Carlos Velasco Carballo (Spanien). Zuschauer: 21.959. 9.2.2011 in Dortmund Deutschland – Italien 1:1 (1:0) Deutschland: Neuer – Lahm ( 64. Boateng), Mertesacker, Badstuber (64. Hummels), Aogo – Khedira, Schweinsteiger – Müller (46. Götze), Özil, Podolski – Klose (75. Großkreutz). Tore: 1:0 Klose (16.), 1:1 Rossi (81.). Schiedsrichter: Eric Braamhaar (Niederlande). Zuschauer: 60.196. 26.3.2011 in Kaiserslautern (EM-Qualifikation) Deutschland – Kasachstan 4:0 (3:0) Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, Badstuber, Aogo – Khedira, Schweinsteiger (78. Kroos) – Müller (78. Götze), Özil, Podolski (65. Gomez) – Klose. Tore: 1:0 Klose (3.), 2:0 Müller (25.), 3:0 Müller (43.), 4:0 Klose (88.). Schiedsrichter: Aleksandar Stavrev (Mazedonien). Zuschauer: 47.849. 29.3.2011 in Mönchengladbach Deutschland – Australien 1:2 (1:0) Deutschland: Wiese – Träsch, A. Friedrich, Hummels, Schmelzer – Bender, Schweinsteiger (64. Kroos) – Schürrle, Müller (65. Götze), Podolski – Gomez (73. Klose). Tore: 1:0 Gomez (26.), 1:1 Carney (61.), 1:2 Wilkshire (64.). Schiedsrichter: Stéphane Lannoy (Frankreich). Zuschauer: 30.152. 29.5.2011 in Sinsheim Deutschland – Uruguay 2:1 (2:0) Deutschland: Neuer – Lahm (66. Höwedes), A. Friedrich (66. Badstuber), Hummels, Schmelzer – Rolfes, Kroos (79. Träsch) – Schürrle (58. Podolski), Özil (46. Klose), Müller (79. Götze) – Gomez. Tore: 1:0 Gomez (20.), 2:0 Schürrle (35.), 2:1 Gargano (48.). Schiedsrichter: Olegario Benquerenca (Portugal). Zuschauer: 25.655 (ausverkauft). 3.6.2011 in Wien (EM-Qualifikation) Österreich – Deutschland 1:2 (0:1) Deutschland: Neuer – Lahm, A. Friedrich, Hummels, Schmelzer – Khedira (69. Badstuber), Kroos (90. Aogo) – Müller, Özil, Podolski (67. Schürrle) – Gomez. Tore: 0:1 Gomez (44.), 1:1 A. Friedrich (51., Eigentor), 1:2 Gomez (90.). Schiedsrichter: Massimo Busacca (Schweiz). Zuschauer: 47.500 (ausverkauft). 67 7.6.2011 in Baku (EM-Qualifikation) Aserbaidschan – Deutschland 1:3 (0:2) Deutschland: Neuer – Höwedes, Badstuber, Hummels, Aogo – Lahm, Kroos – Müller (88. Holtby), Özil (81. Götze), Podolski (76. Schürrle) – Gomez. Tore: 0:1 Özil (30.), 0:2 Gomez (41.), 1:2 M. Husejnow (89.), 1:3 Schürrle (90.) Schiedsrichter: Michael Koukoulakis (Griechenland). Zuschauer: 30.000. 10.8.2011 in Stuttgart Deutschland – Brasilien 3:2 (0:0) Deutschland: Neuer – Träsch, Hummels (88. Boateng), Badstuber, Lahm – Schweinsteiger (85. Rolfes), Kroos – Müller, Götze (88. Cacau), Podolski (46. Schürrle) – Gomez (46. Klose). Tore: 1:0 Schweinsteiger (61., Foulelfmeter), 2:0 Götze (67.), 2:1 Robinho (71., Foulelfmeter), 3:1 Schürrle (80.), 3:2 Neymar (90.). Schiedsrichter: Viktor Kassai (Ungarn). Zuschauer: 54.767 (ausverkauft). Österreichischer Pass, deutsches Fußballherz: Katja Wolf DIESE WIENERIN ZEIGT Katja Wolf wurde in Wien geboren, ist in Wien aufgewachsen und lebt noch immer dort. Als Kind trug sie ein T-Shirt von Hans Krankl, „aber das waren andere Zeiten“. Denn die heute 41-Jährige ist begeisterte Anhängerin des deutschen Teams – und seit mehr als einem Jahr auch Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. Woher das kommt? Vater Heinz ist schuld, denn der kommt aus Karlsruhe. Mutter Friederike hält es mit den Österreichern. DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen über ein Heimspiel im Ausland. E Tierische Begeisterung: Katja Wolf hat selbst ihre Hündin Ingah ins Fan-Outfit gesteckt. igentlich hätte Katja Wolf allen Grund, der österreichischen Nationalmannschaft die Daumen zu drücken. Ihr Großonkel Karl Humenberger bestritt 1928 ein Länderspiel für Team Austria, zweimal wurde er mit Admira Wien Meister in Österreich. In Wien wurde sogar eine Straße nach ihm benannt. Doch Humenberger war nicht nur Österreicher, vor allem war er Europäer. Damals schon. Als Trainer wurde er mit Ajax Amsterdam Meister in den Niederlanden. Außerdem arbeitete er in Frankreich, der Schweiz und Belgien. „Auch an ihm liegt es, dass wir in unserer Familie immer den internationalen Fußball im Blick hatten, immer über den Tellerrand der Landesgrenzen geschaut haben“, sagt Katja Wolf. Ihre Mutter saß mit dem berühmten Onkel im offenen Wagen, als Amsterdam 1957 seine Meister feierte und war auch da, als Rinus Michels, der spätere Bondscoach, zu Besuch in die Wohnung des Onkels nach Wien kam. Geschichten von früher. Katja Wolf erlebt noch lieber ihre eigenen. Als Deutschland vor einem Jahr bei der Weltmeisterschaft in Südafrika brillierte, stieg sie in ihr Auto, hängte die Deutschland-Fahne raus (nicht die kleine, wie sie so viele haben, sondern zweimal drei Meter) und fuhr so über die Wiener Südosttangente, die Stadtautobahn. Manche hupten, vereinzelte zeigten den Mittelfinger, wieder andere applaudierten. „Auch unser Tankwart fand’s prima. Der ist Deutscher“, sagt sie. Katja Wolf ist Fan und will das auch zeigen, auch deshalb trat sie 2010 dem Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola bei. „Das ist meine Mannschaft, das ist ganz einfach so“, sagt die promovierte Historikerin. „Und mal ehrlich: Nationalismus hat im Sport doch nun wirklich nichts verloren. Wir sind ein Team, egal, wo wir herkommen. Und wir haben auch Respekt anderen gegenüber.“ Sie selbst ist ein Beispiel dafür. Sie hat einen österreichischen Pass, „aber zu Hause bin ich in beiden Ländern“. So ganz einfach ist es trotzdem nicht, Deutschland anzufeuern und in Österreich zu leben. Nicht immer zumindest, „aber ich habe inzwischen ein dickes Fell“, sagt Wolf. Dabei lacht sie, laut und einnehmend, ganz viel Wien in ihrer Stimme. Und wenn Deutschland gegen Österreich verlieren sollte, würde sie sich dann zur Arbeit trauen? „Ach, ich habe doch noch so viel Urlaub“, sagt sie. Und lacht wieder. „Aber ich glaube nicht, dass das passiert. Obwohl, die Mama würde es bestimmt freuen.“ Ganz sicher sogar. In der Wohnung im 21. Wiener Bezirk in Floridsdorf ist, wenn das DFB-Team spielt, die kleinste Exklave der Bundesrepublik Deutschland. Vater Heinz, einst aus dem Badischen nach Österreich gezogen, und seine Tochter sitzen im Deutschland-Dress vor dem Fernseher, und wenn die Hymnen gespielt werden, stehen sie auf und singen mit. Mutter Friederike macht das auch, allerdings trägt sie Rot-Weiß, die Farben Österreichs, und entsprechend handelt ihre Hymne auch nicht von Einigkeit und Recht und Freiheit, sondern vom Land am Berge und am Strome, der Äcker und der Dome. Extrovertiert sind sie alle, deshalb geht es auf jeden Fall laut zu. Katjas Mann Robert hält sich etwas zurück, er will sich auf keine Seite schlagen. „Wenn ein Tor fällt, geht er auf die Toilette“, sagt sie. „Für ihn ist das nicht einfach.“ 68 ÜBERALL FLAGGE B U L C FAN N AT I O N NNS ALMA POWER CHAFT E D BY Seit 2010 ist die 41-jährige Wienerin Fan-Club-Mitglied. Für sie wohl, als Kind schon. Vater Heinz hatte einfach die besseren Argumente, die Verwandten in Deutschland auch, die Erfolge der Nationalmannschaft taten ihr Übriges. Trotz Cordoba 1978. „Daran kann ich mich noch genau erinnern. Wir haben im Garten ein bisschen Fußball gespielt, plötzlich wurde im Haus gebrüllt, eigentlich in allen Häusern rundherum. Krankl hatte das 3:2 erzielt. Wir liefen ins Haus, alle jubelten, und mein Vater sah aus, als hätte er gerade einen Geist gesehen. Österreichs Sieg war eine Sensation. Daran kann ich mich noch genau erinnern. Aber wie kann man nur so lange davon zehren?“, sagt sie. Von den Färöern, fügt sie an, spreche niemand mehr. Dort verloren die Österreicher 1990 durch das Tor eines gewissen Torkil Nielsen mit 0:1. Unschöne Ergebnisse löscht man eher aus dem Gedächtnis. Über Cordoba, da wissen sie alle Bescheid. Auch heute noch. Fußball-Psychologie, Fußball-Erbe. Gelsenkirchen, sagt sie, wird ganz sicher kein zweites Cordoba werden: „Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen. Wir haben eine tolle Mannschaft mit einem tollen Trainer. Wenn man diesen Spielern zusieht, dann muss einem doch das Herz aufgehen.“ Das Hinspiel konnte sie nicht sehen, sie war geschäftlich unterwegs – und ziemlich unruhig dabei. „Das war wirklich bitter, immerhin bekam ich während des Spiels immer wieder SMS, sodass ich wusste, wie es stand“, sagt sie. Trotzdem: Das passiert ihr nicht noch mal. Heute Abend sitzt sie vor dem Fernseher. Mit Mann, Vater und Mutter. Sie wird die Hymne singen, und sie wird mitfiebern. Aus der Ferne, aber mit dem Herzen ganz nah dran. 69 Bewegende Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen der „Mexico-Hilfe“ in Aachen EIN GESCHENK DES HIMMELS In einer Feierstunde im Weißen Saal des Aachener Rathauses ehrten Franz Beckenbauer, Rudi Völler, DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger und viele andere einen Mann und seine Idee: Egidius Braun und die „Mexico-Hilfe“. Der 86-jährige Ehrenpräsident des Deutschen Fußball-Bundes nahm gemeinsam mit seiner Frau Marianne an der Feierstunde teil – und war sichtlich bewegt. DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth über den Festakt zum 25-jährigen Bestehen der „Mexico-Hilfe“. Auch Franz Beckenbauer dankt Braun dafür: „Das ist Ihr Werk. Sie können mit Stolz auf das Geleistete zurückblicken“, sagte Beckenbauer, der damals als Teamchef gidius Braun ist ein Mann, der, wenn er Not und die Nationalmannschaft anführte und sich noch an „eine Ungerechtigkeit sieht, nicht wegschauen kann. Er windschiefe Baracke und einen Anblick, so erbärmlich, packt dann sofort an. Solche Menschen gibt es nur wie ich es noch nie erlebt habe“, erinnert. Auch Margot ganz wenige“, sagte Theo Zwanziger in Aachen. Bauer war dabei. Der DFB-Präsident war gekommen, um einen Freund zu würdigen, mit dem ihn der Glaube an die soziale Verant- Die heute 65-Jährige lebt mit ihrem Mann Christof seit nunmehr 38 Jahren in Querétaro, der Hauptstadt des gleichwortung des Fußballs verbindet. namigen Bundesstaates, etwa 200 Kilometer nordwestTief bewegt von den Eindrücken einer Mexiko-Reise der lich von Mexico City. Bei der WM 1986 hatte die deutsche deutschen Nationalmannschaft, die dort ein Jahr vor der Mannschaft hier ihre drei Gruppenspiele bestritten. Margot WM 1986 als Testlauf zwei Länderspiele bestritten hatte, Bauer erinnert sich an den Nachmittag im Waisenhaus: kehrte Braun im Sommer 1985 nach Deutschland zurück „Es waren katastrophale Zustände. Mehr als 100 Kinder und formulierte auf einer Tagung des Fußball-Verbandes lebten auf engstem Raum, der Babysaal hatte kein Fenster, Mittelrhein erstmals seine Vision: „Nachdem ich das alles die Kinder schliefen auf Pritschen. Die Kinder spielten im gesehen und die Liebe dieser Menschen für unser Land Hof, der war voller Müll. Überhaupt herrschten furchterlebt habe, bin ich entschlossen, in irgendeiner Form ein bare hygienische Zustände.“ Hilfswerk in Querétaro zu errichten. Unsere Nationalspieler haben mir bereits signalisiert, dass sie ihren finanziellen Beitrag dazu leisten“, sagte Braun damals. E 25 Jahre „Mexico-Hilfe“: Horst R. Schmidt, Rudi Völler, Alejandra Leano, Franz Beckenbauer, Marianne und Egidius Braun, Dr. Theo Zwanziger, Francisco González Diaz, Toni Schumacher und Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp (von links) anlässlich der Feierstunde im Aachener Rathaus. Der erste Funke war geschlagen, das Feuer brennt bis heute, ein Vierteljahrhundert nun schon. Mit mehr als fünf Millionen Euro haben der Deutsche Fußball-Bund, die DFBStiftung Egidius Braun und unzählige Nationalspieler mittlerweile Projekte in Querétaro, in Guadalajara und Mexico City gefördert. Kindern ein schönes Zuhause zu geben – das ist eines der Ziele der „Mexico-Hilfe“. Hilfsprojekte gibt es in Querétaro, Guadalajara und Mexico City. Es war die Geburtsstunde der „Mexico-Hilfe“, und damit einer karitativen Leistung ohne Kalkül oder strategische Ausrichtung. Braun und mit ihm die deutschen Nationalspieler halfen, einfach und unverstellt, weil sie gesehen hatten, dass die Not nach Hilfe verlangte. Kein Logo, kein Slogan, kein ausgedachtes Konzept – das alles brauchte die „Mexico-Hilfe“ nicht. Stattdessen zückte Rudi Völler spontan sein Scheckbuch und spendete als erster überhaupt. Der Weltmeister von 1990 sagt heute: „Egidius Braun war der große Antreiber. Er hat es geschafft, mit dem DFB im Rücken, dass die Mexico-Hilfe auch nach der WM weiterlief.“ Leitung soll bald ein weiteres Bildungsprojekt in Mexiko gestartet werden. Das Geld kam aus Deutschland, die Verwaltung übernahmen die Bauers. Christoph Bauer war nach seinem Maschinenbau-Studium 1960 nach Mexiko ausgewandert, später hatte er mit seiner Frau Margot eine Firma für Wasserpumpen gegründet. 23 Jahre lang waren sie Treuhänder des Spendengeldes der „Mexico-Hilfe“. Margot Bauer: „Wir hatten über die gesamte Zeit einen engen Kontakt zu Egidius Braun und zu Horst R. Schmidt, dem damaligen DFB-Generalsekretär. Wenn wir ein Problem hatten, mussten wir nie lange auf Antwort aus Frankfurt warten.“ Der 1925 in Breinig bei Aachen geborene Egidius Braun lebt bis heute mit seiner Frau Marianne in der Kaiserstadt. Im Sommer 1986 war er als Schatzmeister nach Mexiko gereist, am 24. Oktober 1992 wurde er dann zum achten Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes gewählt. Für seine sozialen, karitativen und gesellschaftspolitischen Leistungen wurde er 2001 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband ausgezeichnet. In dem barocken Weißen Saal in Aachen sagten ihm nun die Dank, die er 25 Jahre zuvor durch ein runtergekommenes mexikanisches Waisenhaus geführt hatte. Auch vier Überraschungsgäste kamen nach Aachen. Alejandra Leano, Tochter des früheren mexikanischen Verbandspräsidenten, war mit Familienmitgliedern aus dem mittelamerikanischen Land angereist. „Sie werden immer in unserem Herzen sein“, sagte sie, und beim DFB-Ehrenpräsidenten flossen Tränen der Rührung. Unter Alejandras 72 Neue Kinder werden davon profitieren, anderen wurde längst ein neues Leben ermöglicht. 24 Waisenkinder aus Querétaro haben inzwischen in Deutschland eine neue Familie gefunden. Im November kommt es in der Sportschule Hennef zum zweiten Treffen der „Querétaro-Kinder“. Und auch die Zukunft der „Mexico-Hilfe“ ist gesichert. Bis 2015 hat der Deutsche Fußball-Bund das Budget bewilligt. Und nach wie vor ist die Spendenbereitschaft etlicher ehemaliger Nationalspieler sehr groß, darunter Rudi Völler, Thomas Berthold, Lothar Matthäus, Toni Schumacher und Uli Stein. In Aachen spendete Toni Schumacher 20.000 Euro für die „Mexico-Hilfe“. „Wenn es die Mexico-Hilfe nicht gegeben hätte“, resümiert Margot Bauer, „hätten das Waisenhaus und die deutsche Schule in Querétaro längst schließen müssen. Die Mexikaner, die ja oft sehr gläubig sind, nennen die Hilfe aus Deutschland ein Geschenk des Himmels.“ RUHIG BLEIBEN, WENN‘S AUFREGEND WIRD. 25 JAHRE Wirtschaftlicher drucken und kopieren. BESSER ABSCHNEIDEN! Beim Kauf eines KYOCERA ECOSYS Systems erhalten Sie ein hochwertiges Keramikmesser im m Wert von 49 Euro (UVP ) als Jubiläumsgeschenk.. Alle Informationen unter www.25jahre.kyocera.de Höchst sparsam, außergewöhnlich zuverlässig und im Betrieb erfreulich leise – die Arbeitsplatzdrucker von KYOCERA. KYOCERA. Wirtschaftlicher drucken und kopieren. 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Der Frauenfußball im Ruhrgebiet ist traditionsreich, vielseitig und erfolgreich. „Reviersport“-Redakteurin Desirée Kraczyk stellt ihn vor. A nnike Krahn (26) und Linda Bresonik (27) haben einiges gemeinsam. Sie sind Teamkolleginnen beim FCR Duisburg und in der Nationalmannschaft, sie sind Welt- und Europameisterin, haben mit dem Verein den DFB-Pokal und 2009 vor einer Rekordkulisse von 28.112 Zuschauern in der MSV-Arena den UEFA Women's Cup gewonnen – und sie sind absolute Ruhrpott-Kinder. Die geschätzte Heimat zu verlassen, kam für die beiden bisher nicht in Frage. „Ich mag die Dichte der Städte, die Dialekte, die Menschen und die vielen Facetten“, sagt Bresonik. Geboren wurde die mittlerweile 68-malige Nationalspielerin in Essen. In der Ruhrmetropole begann sie mit dem Fußballspielen, gefehlt hat ihr auf dem Weg zur Spitzensportlerin nichts. „Im Ruhrgebiet spielen so viele Menschen Fußball, es gibt so viele Vereine und Mannschaften“, sagt Bresonik, und es klingt fast so, als hätte sie fast keine andere Wahl gehabt, als auch dem runden Leder hinterherzujagen. Nationalspielerin Linda Bresonik kommt aus Essen und spielt beim FCR Duisburg. So auch Annike Krahn. Die heutige Abwehrchefin der DFBFrauen bekam im Alter von vier Jahren vom Nachbarjungen den Ball vor die Füße gelegt, die Begeisterung war prompt entfacht. Und ist geblieben – für das Ruhrgebiet und den Fußball. Krahn und Bresonik sind nicht die einzigen Spitzenfußballerinnen, die ihre Wurzeln in der Region an Ruhr und Emscher haben. Angefangen bei der Bochumerin Petra Landers, die beim ersten Länderspiel der deutschen FrauenNationalmannschaft am 10. November 1982 (5:1 gegen die Schweiz) dabei war, über Martina Voss-Tecklenburg, Maren Meinert und Inka Grings, die Liste kann noch weiter fortgeführt werden. Jüngstes Beispiel ist Alexandra Popp. Die Angreiferin gehört zu den aktuellen Shootingstars im deutschen Frauenfußball. Im vergangenen Jahr wurde sie U 20-Weltmeisterin, in diesem Sommer stand sie im Kader für die Frauen-WM. Die Schulbank drückte Popp übrigens gemeinsam mit den Schalker Nachwuchstalenten an der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen, der Eliteschule des Fußballs. ERFOLGE Auf Asche gebaut: Annike Krahn begann bei Westfalia Weitmar in Bochum mit dem Fußballspielen. An Vorbildern für den Nachwuchs mangelt es im Ruhrgebiet folglich nicht – und auch nicht an Möglichkeiten, ihnen nachzueifern. Frauenfußball ist schon seit längerer Zeit im Trend. „Allein durch die Bevölkerungsdichte hat der Frauenfußball hier seine Klasse“, sagt Kathrin Peter, Trainerin beim Fußball und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW). „Auch als Mädchen kann man ohne großen Fahraufwand im Verein Fußball spielen.“ Das gilt auch für die Toptalente. Mit dem FCR 2001 Duisburg und der SG Schönebeck, die Essenerinnen schafften in der Saison 2003/2004 den Aufstieg und in den Folgejahren trotz bescheidener finanzieller Möglichkeiten immer wieder den Klassenerhalt, haben sich gleich zwei Vereine in der 1. Bundesliga etabliert. Die Frauen-Mannschaft der SG Wattenscheid 09 schaffte zweimal den Aufstieg ins Oberhaus, 1994 und 2007. Dafür, dass es in Bochum auch weiterhin einen ambitionierten Verein in Sachen Frauenfußball gibt, sorgt nun der VfL Bochum. Der Kooperationspartner TuS Harpen – der erste Verein in Bochum, der direkt nach der Aufhebung des Frauenfußball-Verbots 1970 aktiv wurde – war schlicht- Von Recklinghausen über Duisburg in die Nationalmannschaft: Alexandra Popp. weg zu erfolgreich geworden, der Gesamtverein konnte die Frauenabteilung nicht länger halten. Der VfL Bochum gliederte diese schließlich zur Saison 2010/2011 in seine Nachwuchsabteilung ein. Die SG Wattenscheid 09 zog sich zum gleichen Zeitpunkt aus dem Frauenfußball zurück, übertrug aber die Spielklassen auf den VfL. Gemeinsam soll nun der Erfolg fortgesetzt werden. Klares Ziel für diese Saison: die Meisterschaft in der Regionalliga West und der damit verbundene Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der 1. FFC Recklinghausen hingegen muss nach nur einem Jahr in der Zweiten Liga wieder eine Klasse tiefer antreten. Ein ehemaliger Frauen-Zweitligist kommt auch aus der Stadt des aktuellen Deutschen Meisters: die SG Lütgendortmund. Von der Bundesliga bis zur Kreisliga – die Begeisterung für den Fußball kennt im Ruhrgebiet keine Grenzen, das gilt für die Mädchen und Jungs, Frauen und Männer gleichermaßen. Ruhrgebiet ist eben Fußballgebiet. 75 Deutschland lässt montieren – zum Festpreis! &àRàBER (ANDWERKSLEISTUNGEN aus den Bereichen: s$ACHUND!USBAUARBEITEN s7OHNRAUMGESTALTUNG s(AUSTECHNIKUND%LEKTRIK 7EITERE)NFORMATIONENUNTERWWWBAUHAUSINFO s&ASSADEUND&ENSTER s'ARTENUND!UENANLAGEN Julian Draxler ist mit 17 Jahren bereits Leistungsträger bei Schalke 04 IN DER SCHULE DES LEBENS Julian Draxler gehört zu den aufgehenden Sternen im deutschen Fußball. Der 17-Jährige von Schalke 04 absolvierte Anfang des Jahres als jüngster Schalker überhaupt sein erstes Bundesliga-Spiel. Seither hat sich einiges getan. Mit seinem Klub gewann Draxler den DFBPokal, darüber hinaus debütierte der Mittelfeldspieler in der U 21Nationalmannschaft und wurde vor einem Monat mit der Fritz-WalterMedaille ausgezeichnet. DFB-Redakteur Maximilian Geis hat den Weg des Talents verfolgt und zeichnet ihn nach. E s ist nicht die Art von Julian Draxler, den Mund voll zu nehmen. Ganz im Gegenteil: Als Jung-Profi mit gut zwei Dutzend Bundesliga-Einsätzen weiß er um die Macht der Medien und kann mit öffentlichem Interesse umgehen. Und dann das: In der MixedZone des Karlsruher Wildpark-Stadions, wo sich Spieler und Journalisten Auge in Auge gegenüberstehen, bringt er kaum ein Wort heraus. Ausgerechnet nach seinem ersten Einsatz und seinem ersten Tor am 9. August bei der EMQualifikationspartie der U 21-Nationalmannschaft gegen Zypern. Der Grund: Mit einem Energieriegel frischt er die körperlichen Ressourcen nach einem anstrengenden Spiel auf. Doch der 17-Jährige findet auch in dieser kniffligen Situation eine Lösung. „Ganz schön schwer zu kauen“, murmelt Draxler und schluckt den Rest des Snacks hinunter. Um gleich danach entspannt und konzentriert die Fragen der Medienvertreter zu beantworten, während Lewis Holtby, sein Mitspieler auf Schalke und in der U 21, grinsend danebensteht. Die Berufung durch Rainer Adrion in die U 21-Nationalmannschaft ist der vorläufige Höhepunkt in der so jungen wie steilen Karriere von Julian Draxler. Eine Laufbahn, die in Gladbeck beginnt. Beim BV Rentfort macht er die ersten Schritte auf dem Fußball-Platz. Mit sechs Jahren folgt der Wechsel zur SSV Buer 07/28, wo alles noch ein bisschen mehr Schalke ist als anderswo. Ein halbes Jahr später dann, mit gerade einmal acht Jahren, steht der Wechsel zu den „Königsblauen“ an. In der U 15 gibt es den ersten Titelgewinn, die Westdeutsche Meisterschaft. Ins Rampenlicht tritt das Talent am 15. Januar 2011, dem 18. Bundesliga-Spieltag der vergangenen Saison: Draxler ist mit 17 Jahren und 117 Tagen der jüngste Spieler, der jemals für Schalke 04 in der Bundesliga zum Einsatz kam. Zehn Tage später malt Draxler ein riesiges Ausrufezeichen in die Schalker Arena. Viertelfinale im DFB-Pokal. Schalke gegen Nürnberg. Verlängerung nach 2:2. Es läuft die 119. Minute, als Draxler den Ball auf der halbrechten Seite erhält. Ein kurzer Antritt, ein Übersteiger, vorbei an Nürnbergs Routinier Andreas Wolf und ein kerniger Linksschuss: Schalke zieht ins Pokal-Halbfinale ein und Julian Draxler hat den Weg geebnet. Der Youngster wird unter seinen jubelnden Kollegen begraben, nach dem Abpfiff trägt ihn der griechische Hüne Kyriakos Papadopoulos durch die bebende Arena. „Was hier passiert ist, kann ich mit Worten gar nicht beschreiben. Das ist unglaublich und das, wovon ich immer geträumt habe. Ich bin überglücklich“, fließt es nach den Feierlichkeiten aus dem Matchwinner heraus. Beim DFB-Pokalerfolg der Schalker im Mai erzielte Julian Draxler den dritten Treffer. Am Ende gewann der Bundesligist 5:0 gegen den MSV Duisburg. Als wäre dieses Ereignis nicht Publicity genug, debattiert Fußball-Deutschland wenige Tage später wieder über Julian Draxler. Denn es entzündet sich eine Grundsatz-Diskussion am „Shooting-Star“. Sein Trainer und Förderer Felix Magath bekundet, dass das Riesentalent kein Abitur brauche. Dass der damalige Schalker Trainer die Eltern Draxler über- redet hatte, ihren Filius vom Gladbecker HeisenbergGymnasium zu nehmen, stößt auf Kritik, unter anderem von DFB-Sportdirektor Matthias Sammer: „Ich finde es extrem schade, dass er die Schule abgebrochen hat. Magath will diesen jungen Spieler nach oben bringen, dafür braucht er eine genaue Trainingssteuerung. Aber es muss doch möglich sein, dass der Junge sein Abitur macht, beispielsweise durch Extra- oder Einzelunterricht.“ Im Februar wird die Lösung gefunden: Draxler besucht die vom DFB als Eliteschule des Fußballs ausgezeichnete Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen. Dadurch ergibt sich die Vereinbarkeit von Schule und Sport. Denn die Gesamtschule Berger Feld, wo schon Manuel Neuer und Mesut Özil die Schulbank drückten, liegt in der Nähe des Schalker Trainingsgeländes. Da die Lehranstalt als DFB-Eliteschule mit zahlreichen Klubs kooperiert, ist es dem Jungprofi trotz seiner Schulpflicht möglich, den Großteil der Trainingseinheiten zu absolvieren. Eine Unterrichtsbefreiung ist dennoch bereits in der ersten Woche nötig. Denn am 15. Februar tritt Draxler mit S04 beim FC Valencia in der Champions League an. Auch in der neuen U 21 ist der 17-Jährige der Jüngste. In seinem ersten Spiel gegen Zypern glänzte er gleich als Torschütze. Der Pott mit den Henkeln kommt nicht in den Pott, im Halbfinale ist bei Manchester United Endstation. Doch ein anderer Cup steht seit dem 22. Mai in Gelsenkirchen: Im Ruhrgebiets-Duell gegen Duisburg siegt S04 mit 5:0. Wieder war Draxler der „Dosenöffner“, diesmal mit dem rechten Fuß. Nachdem er einen Pass mit links in einer fließenden Bewegung mitgenommen hat, zieht er ab. Drin das Ding! Der Rest ist königsblauer Jubel. Man darf gespannt sein, wie der Weg des Julian Draxler weitergeht. Es wird ihm eine Menge zugetraut: So zeichneten ihn die DFBTrainer mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold als besten Nachwuchsspieler der vergangenen Saison in seiner Altersklasse aus. Nach den ersten Eindrücken der noch jungen Bundesliga-Saison wandelten die Beobachter in Gelsenkirchen das „Königsblau“ bereits in „Babyblau“ um. Wobei man gerade am Beispiel von Julian Draxler sieht, wie schnell man den Kinderschuhen entwachsen kann. Draxlers erster großer Jubel: Mit seinem Tor in der Verlängerung gegen den 1. FC Nürnberg schoss er Schalke ins Halbfinale des DFBPokals. Dafür lässt er sich von Kyriakos Papadopoulos (links) und Raúl feiern. 78 EMRE SCHLÄGT ZU UND BESIEGT VORURTEILE. Das deutsche Nachwuchstalent mit türkischen Wurzeln ist als Mittelfeldspieler der Kopf hinter den Treffern seiner Sturmkollegen. Parallel bereitet sich der Kapitän der U 17-Nationalmannschaft im Leistungszentrum des Bundesligisten FC Bayern München auf sein Abi vor. So beweist Emre Tag für Tag, dass Integration kein leeres Wort ist. Sondern eine Chance, bei der wir alle zuschlagen müssen. www.bundesliga-stiftung.de Integration. Gelingt spielend. Vom Marktplatz auf die Bühne: Christina Stürmer zwischen Fußball und Fieber MIT JEDEM TOR EIN NEUER Christina Stürmer hat immer ihre eigene Fußball-Mannschaft dabei. Wenn die Österreicherin mit ihrer Band auf Tour ist, ist sie umgeben von 13 mehr oder weniger fanatischen Fans. Ein Fernseher im Backstage-Bereich ist Pflicht, Spielergebnisse werden noch während der Konzerte auf geheime Weise kommuniziert. Mittlerweile hat sich Stürmer anstecken lassen vom Fieber, ein klein wenig zumindest. Auch in ihrem sonstigen Lebenslauf finden sich diverse Verknüpfungen mit dem Fußball. Man muss nur genau hinschauen. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke hat sich mit der Sängerin aus Österreich unterhalten. S ie hätte auch „Verteidiger“ gerufen werden können. Oder „Christina Mittelfeldspieler“, zur Not auch „Christina Libero“. Aber am meisten bot sich das komplette Gegenstück an. „Christina Torwart“ war deshalb eine der häufigsten Persiflagen auf ihren Namen. Früher, in ihrer Kindheit. Wie Kinder halt sind, wenn sie am lustigsten sind. So mit elf, zwölf Jahren, kurz bevor die Pubertät endgültig einsetzt. Sonderlich witzig fand Christina Stürmer derlei Wortschöpfungen ihrer Klassenkameraden zwar nicht, sonderlich daran gestört hat sie sich aber auch nicht. War halt so. Und fürwahr, es gibt Schlimmeres. Vor drei Jahren hatte Christina Stürmer „Fieber" und damit großen Erfolg. Weil alle mitfieberten bei der EM in Österreich und der Schweiz. Das ZDF machte den Song zu seiner EM-Hymne. 80 Auf der Bühne stehen zum Beispiel. Ein Graus war ihr dies, als sie klein war. Die Blicke, die Spannung, der Druck. Die Angst zu versagen. Heute genießt die Sängerin all ihre Auftritte; aus der Energie, die zwischen ihr, der Band und dem Publikum fließt, zieht sie Kraft und Inspiration. Doch diese Fähigkeit musste sich Stürmer über lange Jahre und unzählige Konzerte erarbeiten. Eine geborene „Rampensau“ ist sie nicht. Noch heute erinnert sie sich mit einer Mischung aus Stolz und Scham an ihren ersten Auftritt. Den ersten großen Auftritt, den ersten als Frontfrau, als Frontkind auf einer großen Bühne in der großen Stadt. In ihrem Heimatort Altenberg bei Linz in Oberösterreich war sie zu dieser Zeit Christina Torwart; hier spielte sie Saxofon und Querflöte in einer Kinder-Jazz-Band, 20 Köpfe, und Stürmer meist weit hinten, maximal in der dritten Reihe. „Da konnte man ruhig auch mal einen Ton versägen, das hat nichts gemacht“, sagt sie. TAKT Stürmer im Rampenlicht: Die 29-Jährige gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Sängerinnen. 278 Wochen standen Lieder von ihr auf Platz eins der Charts. Schöne Zeiten. Im Alter von 13 Jahren änderte sich etwas. Stürmer zog aus in die weite Welt, ans Mikrofon und in die erste Reihe. „Es war der Ball der Oberösterreicher, und das war in Wien“, erinnert sie sich. „Das war ja die große Stadt, kein Dorf in Oberösterreich, sondern, wow, Wien.“ Hier musste, hier wollte sie sich zum ersten Mal als Sängerin beweisen. Und? Wie war`s? „Ich habe es gehasst“, sagt sie. „Im Mittelpunkt stehen, war gar nicht meine Welt. Mir war vorher ganz flau im Magen.“ Dann fiel der Vorhang und Stürmer betrat die Bühne. Im glitzernden Pailletten-Minikleid sang sie „Proud Mary“ von Creedence Clearwater Revival. Als Tina Turner. 80 Prozent funktionieren über die Optik, hatte ihr zuvor ein Bandkollege geraten, also zwängte sich Stürmer in den wenig vorteilhaften Fummel und begann zu singen. Das Mikro zitterte, die Stimme nicht, das Debüt war kein Debakel. „Es hat alles ganz gut geklappt“, sagt sie. Der Text saß, irgendwie auch das Kleid, und die Stimme sowieso. Alles gut also, nur die Sache mit dem Pailletten-Kleid ist ihr heute unangenehm. „Das würde ich im Rückblick anders machen wollen“, sagt sie. Ihr würden die Hände auch weniger zittern, auch wenn die Aufregung vor Auftritten wohl nie ganz schwinden wird. Doch heute kann sie auf der Bühne entspannen, genießen. Nach unzähligen Auftritten ist aus dem Torwart eine Chartstürmerin geworden. In Österreich sang sie den Song des Jahres (2004, 2005, 2008), sie war der Star des Jahres (2004, 2005, 2007), sie war Sängerin des Jahres (2007). In Deutschland erhielt sie neben vielen anderen Auszeichnungen den Echo und die Goldene Stimmgabel (beides 2006). In beiden Ländern standen ihre Lieder in den Singlecharts insgesamt 278 Wochen lang auf Platz eins, mehr als fünf Jahre! Und mittendrin: hatte sie Fieber. So wie ganz Österreich im Jahr 2008, dem Jahr der Europameisterschaft im eigenen Land. Stürmer sang die Hymne zum Turnier, mit „Fieber“ traf sie den Nerv der Fans. Wir sind nicht allein. Wir sind ein ganzes Meer. Wir erleben Emotionen. Erst in Österreich, dann in Deutschland und schließlich in halb Europa. Heute spielt sie nicht mehr, aber sie schaut mit wachsendem Interesse und mit wachsender Begeisterung zu. Am liebsten mit der gesamten Mannschaft. Mit ihrer Mannschaft, die eine halbe Europaauswahl ist. Neben den Österreichern sind Spanien und Frankreich in der ChristinaStürmer-Band vertreten, gute Musiker allesamt, gespickt mit jeder Menge Fußball-Fachkompetenz. Oft sitzen Christina Stürmer und Band nach Konzerten gemeinsam hinter der Bühne vor dem Fernseher und schauen sich Fußballspiele an. Wenn Spanien spielt, Frankreich, Österreich oder Deutschland. Ganz besonders natürlich bei den großen Turnieren, bei Welt- und Europameisterschaften. Internationale Stürmer-Band: Am meisten Grund zur Freude hatte in den vergangenen Jahren Klaus Pérez-Salado (Zweiter von links), der es mit den Spaniern hält. Wenn Deutschland gegen Österreich spielt, wird Christina Stürmer auf ihrer eigenen Bühne stehen. Aber zwischendurch gibt es Infos über den Spielstand. Nicht alle hatten ihr dies zugetraut, nicht alle waren überzeugt, dass eine Künstlerin ohne den ganz großen Bezug zum Fußball den richtigen Ton der Hymne zur Europameisterschaft trifft. Die Zweifel waren unbegründet. „Ich war zwar noch nicht oft in einem Stadion, aber wenn ich dort war, dann war es für mich immer unglaublich beeindruckend, was da für eine Energie vom Publikum ausgeht“, sagt sie. Diese Energie besang sie mit „Fieber“. Der EM-Song ist die auffälligste Verbindung der Sängerin zum Fußball, aus ganz unberufenem Munde wurde das Lied aber nicht gesungen. Immerhin hat Stürmer als Kind selbst Fußball gespielt. Nicht bei der Sportunion DSG Altenberg in ihrem Heimatdorf, nicht in der Schule, nicht auf dem Bolzplatz, nicht im Waldstadion Altenberg. Aber mit kindlicher Begeisterung. Herkömmliche Tore, Rasen und Kreidelinien – das alles benötigte sie nicht. Mit einer Freundin kickte sie auf dem Marktplatz in Altenberg, als Tore dienten Parkbänke, her mit Ball, und los ging`s. „Begabt war ich nicht sonderlich“, sagt Stürmer. Aber auch auf die Bühne hat es der Fußball schon geschafft, mit Hilfe einer verschlüsselten Sprache, die für Außenstehende schwer verständlich, für Insider aber leicht dechiffrierbar ist. Wenn sie wissen will, wie es bei einem Spiel steht, muss sie nur genau auf ihren Drummer hören, einen Spanier. Ganz besonders, wenn die spanische Nationalmannschaft während eines Auftritts der Band ein Spiel absolviert, aber auch bei allen anderen in der Band vertretenen Nationen. Klaus Pérez-Salado lässt sich über den aktuellen Spielstand informieren, meist per Papptafel, auf die ein Roadie Zwischenstände und Ergebnisse kritzelt. Für den Rest der Band ist danach schnell klar, welche Tendenz ein Spiel genommen hat. „Die Euphorie lässt ihn dann immer etwas schneller spielen“, sagt Stürmer. Mit jedem Tor ein neuer Takt. Sie selbst freut sich über jeden Treffer, am meisten natürlich, wenn er vom Team Austria erzielt wurde. Erst recht, seit sie einige der Protagonisten österreichischen Fußballs persönlich kennengelernt hat. Den „Ivanschitz Andreas“ zum Beispiel. Oder den großen Krankl Hans und aus dem aktuellen Kader den Payer Helge. „Die sind gar nicht so übel, wie viele behaupten“, sagt sie mit Blick auf die Nationalmannschaft Österreichs. „In den letzten Spielen waren sie echt gut, ihnen fehlt immer nur ein Quäntchen Glück.“ Aber es gibt Hoffnung für die Familie Stürmer und für Österreich, die nächste Generation Stürmer schickt sich an, dem Namen endlich gerecht zu werden. Christinas Neffe Lukas ist begeistert und bestimmt auch talentiert. „Er ist auf jeden Fall richtig gut“, sagt sie. Behauptet sein Papa, Andreas Stürmer, zumindest. Lukas wird also heute Abend ganz sicher vor dem Fernseher sitzen, wenn Österreich in Gelsenkirchen gegen Deutschland spielt. Seine Tante spielt auch in Deutschland. Nicht Fußball, dafür ein Konzert. Heute treten Christina Stürmer und Band auf dem Segelflugplatz in Oerlinghausen südöstlich von Bielefeld auf. Sie wird vom Fieber singen und auf der Bühne alles geben. Backstage wird ein Fernseher stehen, und ab 20.45 Uhr wird Christina Stürmer genau darauf hören, in welchem Tempo ihr Drummer die Takte vorgibt. Auf . n e b e das L Henkell. Prickelnd seit 1856. Die Commerzbank unterstützt das A-Team auf seinem Weg zur EM GEMEINSAM MEHR ERREICHEN Sieben Spiele – sieben Siege! Die deutsche Nationalmannschaft kann in ihrer Qualifikation zur EM 2012 eine beachtliche Statistik vorweisen. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw strotzt geradezu vor Leistungskraft, zeigt sich selbstbewusst und agiert geschlossen als Team. Da passt es gut, dass die Commerzbank ein wichtiger Partner der Nationalmannschaft ist. A ls Premium-Partner des DFB präsentiert sich die Commerzbank als „Sponsor of the Day“ beim vielleicht schon entscheidenden EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich, bei dem sich das deutsche Team vorzeitig für die Endrunde im Sommer 2012 in Polen und der Ukraine qualifizieren kann. Alle Zeichen sind somit auf das gemeinsame Ziel EM 2012 gerichtet. Die Commerzbank möchte das deutsche Team bei diesem wichtigen Spiel in der Schalker Arena ganz besonders unterstützen. So präsentiert die Bank unter dem Motto „Gemeinsam mehr erreichen: Mission 2012“ eine Reihe an Aktionen rund um das Länderspiel. So werden Klatschpappen verteilt, damit die Fans das Team noch lautstärker unterstützen. Auch eine attraktive Halbzeitaktion, für die sich Besucher im Vorfeld des Spiels an der Commerzbank-Torwand qualifizieren können, sorgt für Stimmung in der Arena. Der Hauptpreis der Pausenaktion lässt schon echtes EM-Feeling aufkommen. Auf die Gewinner wartet eine VIP-Reise zum Länderspiel der deutschen Mannschaft gegen die Ukraine am 11. November 2011 in Kiew, das stattfinden wird, sofern die deutsche Mannschaft nicht in die Play-offs muss. Die Austragung ist angesichts der Konstellation also sehr wahrscheinlich. In Kiew ist in gut einem Jahr auch das EM-Endspiel. Am Spielfeldrand steht der Mannschaft wie gewohnt die Commerzbank-Trainerbank zur Verfügung, während vier begeisterte Fans das Spiel von der exklusiven Commerzbank-Fanbank hautnah erleben dürfen. Vom Spitzen- über den Breitensport bis hin zur Nachwuchsförderung unterstützt die Commerzbank seit 2008 als Premium-Partner des DFB den deutschen Fußball und vereint somit Sportförderung mit gesellschaftlichem Engagement. Weitere Informationen zu den Aktivitäten der Commerzbank, spannende Hintergrundberichte rund um die deutschen Nationalmannschaften und Gewinnspiele zur Fanbankaktion finden Sie unter www.fussball.commerzbank.de. Ein einzigartiges Zusammenspiel: André Schürrle und die Nationalmannschaft wollen gemeinsam mit DFB-Premium-Partner Commerzbank Erfolge feiern. 84 Erfolg braucht Leistungsträger. Auf und neben dem Platz. Mit Teamwork zum Erfolg: die Commerzbank – stolzer Partner der deutschen Nationalmannschaft. Leistung, Teamgeist und Partnerschaft sind für den Mannschaftssport von ebenso zentraler Bedeutung wie für die Commerzbank. Deshalb unterstützen wir als Premium-Partner des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Frauenund Herren-Nationalmannschaft sowie die Nachwuchsförderung. Darüber hinaus stehen wir dem DFB als exklusiver Partner für Finanzdienstleistungen zur Seite – und sind mit der Commerzbank Trainerbank und der Fanbank immer live dabei, wenn auf dem Platz Höchstleistungen erbracht werden. Gemeinsam mehr erreichen Neu im Apple-Store: Die iPad-App hat bereits 50.000 Fans FÜNF STERNE FÜR DEN DFB Sie ist eine der Erfolgsgeschichten dieses Fußball-Sommers: die iPad-App des DFB. Rechtzeitig zum Beginn der Frauen-Weltmeisterschaft auf den Markt gekommen, wurde sie im App-Store von Apple bereits in den ersten Wochen mehr als 50.000-mal heruntergeladen. Das Urteil der meisten User: fünf Sterne. D as ehrlichste Feedback kommt immer von den Usern. Und der Blick in die Rezensionen des App-Stores spricht für sich. „Der Hammer“, „absolute Sahne“ oder einfach „super“. Bei den Bewertungen erreicht die DFB-App immer wieder die volle Punktzahl: fünf von fünf Sternen. Besondere Übersichtlichkeit, Bedienerfreundlichkeit und Optik werden mit Bestnoten bedacht. „Diese App zeigt allen anderen Fußball-Apps, was möglich ist! Alle Nationalmannschaften zum Durchschauen, Videos, Live-Ticker, Zeitschriften und die Frauen-WM – alles kostenlos! Kompliment an den DFB für eine solch tolle App!“, lobt „MHauß“. „Eine fantastische App, sehr übersichtlich und mit allen Features, die man braucht“, schreibt Sebastian Schäfer. Die neue App für das iPad kommt offensichtlich an. Und wer sie nutzt, bekommt exklusive Einblicke. Von der A-Nationalmannschaft, den DFB-Frauen bis zu den JuniorenTeams und sozialen, nachhaltigen Aktivitäten des Verbandes. Einfach installieren – und alle News des DFB kommen immer blitzschnell auf das iPad. Die Fans des deutschen Fußballs sind damit immer ganz dicht dran. Ob aktuelle News, Liveticker oder Videobereich, ob DFB-Zentrale oder Stadion – mit der DFB-App sind die User in Text, Bild und Video immer auf dem aktuellen Stand und haben die ganze Welt des Fußballs kompakt auf einen Blick. Zum Scrollen, zum Klicken, zum Zoomen. Dazu gibt es einen riesigen Videobereich: Highlight-Berichte der Länderspiele, Zusammenfassungen der Spiele um den DFB-Pokal, das Beste aus der 3. Liga, die Junioren-Bundesliga, die Frauen-Bundesliga, alles in der Programmübersicht sortiert. Über die DFB-App sind auch die Live-Events des Videokanals DFB-TV verfügbar. Und es gibt die Publikationen des DFB als pdf-Datei. Das DFB-aktuell auf dem iPad – die neue App machts möglich. 86 ;@<J:?{EJK<J<@K<;<I E8K@FE8CD8EEJ:?8=K k\Xd%[]Y%[\ Mit FUSSBALL.de das Schönste aus den Amateurligen erleben PACKENDE MOMENTE Seit einigen Wochen rollt in den deutschen Amateurligen der Ball. Es ist also auch wieder Zeit für das Amateurspiel des Monats. Teil eins des Formats von FUSSBALL.de findet in der Saison 2011/2012 in Berlin statt. Am 25. September kommt es in Kreuzberg zum Duell der Kreisliga A-Konkurrenten FSV Hansa 07 gegen den 1. FC Marzahn 94. „Es ist an der Zeit, der Hauptstadt einmal einen Besuch abzustatten“, begründet FUSSBALL.deRedaktionsleiter Johannes Kaufmann die Entscheidung. Vielleicht wird der Saisonauftakt der Aktion in Berlin sogar zu einer festen Einrichtung. „Der DFB-Pokal-Wettbewerb endet in Berlin. Wir denken darüber nach, das Amateurspiel des Monats immer in der Hauptstadt starten zu lassen.“ W ie bisher wird das Kreisliga A-Spiel in Kreuzberg von zwei FUSSBALL.de-Redakteuren und einem Kamerateam betreut. Und dennoch wird einiges anders sein. „Wir bauen den Umfang der Berichterstattung weiter aus“, kündigt Kaufmann an. Ausführliche Spielberichte und Interviews mit den Beteiligten wird es weiter geben. Darüber hinaus werden die schönsten Tore, die packendsten Momente, die lustigsten Gespräche aller Partien gesammelt und am Saisonende präsentiert. „Wir haben einfach gemerkt, dass die User Freude an diesem Format haben. Deshalb erweitern wir die Aktion.“ Bewerbungen jederzeit an [email protected]. Doch nicht nur das Video-Format wird ausgebaut, auch die generelle Berichterstattung über die Amateurligen findet zukünftig noch mehr Platz auf den FUSSBALL.de-Seiten. „Wir setzen auf die Authentizität des Amateurfußballs. Unser Fokus liegt auf den spannenden und kuriosen Geschichten, die Woche für Woche in den unteren Ligen passieren.“ Darüber hinaus plant die FUSSBALL.de-Redaktion die Veröffentlichung sogenannter Top-Listen. Die Spiele mit den meisten Toren, die Mannschaften mit den wenigsten Gegentoren oder die erfolgreichsten Torschützen aller Amateurligen werden darin aufgeführt und thematisiert. „Diese Ranglisten dienen als Ansatz für unsere Recherchen“, sagt Kaufmann. Die daraus entstehenden Geschichten sind dann auf FUSSBALL.de zu lesen. Dort gibt es auch weiterhin alle Amateurergebnisse kostenlos auf einen Blick. Die FUSSBALL.de-App ist dagegen ab sofort kostenpflichtig. „Die ständige Verbesserung der App und der daraus resultierende technische Aufwand machen diesen Schritt notwendig“, begründet Kaufmann die Maßnahme. Pro Jahr kostet die FUSSBALL.DE-App 2,99 Euro, das 3-MonatsAbo ist für 1,59 Euro und das Monats-Abo für 0,79 Euro zu haben. Die schönsten Szenen aus dem Amateurfußball gibt es auf FUSSBALL.de zu sehen. 88 DIE DRAUFHOLJAGD BEGINNT! Mit allen Ergebnissen aus allen Ligen ist die FUSSBALL.DE App der Aufsteiger des Jahres: Egal ob Profi- oder Amateurfussball, die umfassendste Fußball App Deutschlands wird zum Stammspieler auf deinem Smartphone. Hol sie dir jetzt direkt im App-Store. Alle Infos auch auf WWW.FUSSBALL.DE/APPS © 2009 McDonald’s & DFB Fußball ist dein Sport? Kicken, Bolzen, Dribbeln, Schießen ist genau dein Ding? Dann ist das DFB & McDonald’s Fußball-Abzeichen perfekt für dich! Egal, ob du auf Rasen der Spezialist bist oder dir die raue Straße lieber ist. Zeig, was du draufhast, und beweise in mehreren spannenden Übungen deine Stärken: ob beim Kopfball oder Kurzpass, beim Flanken, Dribbeln oder beim Toreschießen. Such dir einfach ein teilnehmendes Restaurant oder einen teilnehmenden Verein in deiner Nähe und werde ein Fußball-Held! Alle Infos dazu bekommst du im Internet unter www.mcdonalds.de/sport Daumen hoch für das Projekt: Hermann Korfmacher inmitten des Teams von „Einfach Fußball“. Wie der Sport behinderte Menschen fördert EINFACH FUSSBALL Raus aus dem Schonraum, rein in das Vereinsleben. Darum geht es beim Projekt „Einfach Fußball“, das Kindern und Jugendlichen mit geistiger und Lern-Behinderung den Zugang zu Vereinen erleichtern soll. Gemeinsam mit dem DFB und der Sepp-Herberger-Stiftung initiiert die Bayer AG dazu Patenschaften zwischen Fußballvereinen und Förderschulen. „Ziel der Initiative ist, dass wir mehr Kindern mit Behinderung einen leichteren Zugang in den ganz normalen Fußballverein vor Ort anbieten und damit eine Eingliederung in die Gesellschaft unterstützen wollen“, sagt Hermann Korfmacher, DFB-Vizepräsident und Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW). Rot-Weiß St. Vit aus der Nähe von Rheda-Wiedenbrück hatte sich als einer der ersten Klubs für die Teilnahme beworben. Mit Erfolg. FLVW-Pressereferentin Carola Adenauer war dabei, als das Team vorgestellt wurde. D ie Idee kam von Christian Wenzel, der die 12- bis 19-jährigen Kinder und Jugendlichen trainiert. Er hat selbst einen schwerstbehinderten Bruder, und ihm war es ein Anliegen, für Menschen mit Behinderungen im Sportverein etwas zu tun. Mit dem Vorschlag rannte er beim Vorstand von Rot-Weiß St. Vit offene Türen ein. Gerd Siede, der Vorsitzende des 1980 ins Leben gerufenen Klubs, sagt: „Wir machen alles, was möglich ist.“ „Ein Vorzeigeklub“, sind sich Rheda-Wiedenbrücks Bürgermeister Theo Mettenborg und Korfmacher einig. Die 515 Mitglieder packen jedenfalls im Zweifel erstmal die Dinge selber an. So auch in diesem Fall. Die Wiesenschule Rietberg und die Michaelis-Schule Gütersloh, beides Schulen für geistig behinderte Kinder, sind Kooperationspartner des Projekts im Kreis Gütersloh. 16 Kinder und Jugendliche sind es insgesamt, die seit April zeitgleich mit den Mini-Kickern trainieren. Gibt es Unter- schiede zu den nicht-behinderten Sportlern? „Der Leistungsstand ist vergleichbar mit einer nicht-behinderten C-Jugend“, so Wenzel. Sicherlich müsse das eine oder andere mehrfach erklärt, die Übungen vereinfacht werden (weniger Stangen, größere Abstände zwischen den Hütchen), aber „man kann fast alles mit ihnen trainieren“. Die Begeisterung sei ebenfalls sehr groß. Wie wichtig die Integration der Kinder und Jugendlichen in einen „normalen“ Verein ist, unterstreicht André Müller, Leiter der Wiesenschule Rietberg: „Die Jugendlichen verlassen ihren Schonraum, stehen in einem ganz normalen Verein auf dem Platz und werden von Leuten trainiert, die eine ganz normale Ansprache und ebensolche Ansprüche haben – das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.“ Lohn für diese Mühen seien „die dankbarsten Mitglieder, die ein Verein nur haben kann“, ergänzt Korfmacher, der die Anstrengungen des Klubs ganz in der Tradition von DFB- 91 Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen Geschäftsstelle Jakob-Koenen-Straße 2 59174 Kamen Telefon 0 23 07 / 37 10 Telefax 0 23 07 / 37 15 26 Internet www.flvw.de E-Mail [email protected] Ehrenpräsident Egidius Braun sieht. „Fußball ist eben mehr als ein 1:0. Der Weg, den St. Vit beschreitet, ist einzigartig“, lobt der DFB-Vizepräsident. Um Erfahrungen über die Zusammenarbeit von Schule und Verein zu gewinnen, wird das Pilotprogramm vom Team des Forschungsinstituts für Inklusion durch Bewegung und Sport e.V. (FiBS) begleitet. „Zwei Ebenen sind wissenschaftlich von großem Interesse: Verändern sich Dinge wie Selbstkonzept und soziale Kompetenz bei den teilnehmenden Jugendlichen? Und wie entwickeln sich die soziale Kompetenz und das Wissen über Behinderung bei den „Vereins-Assistenten? Die andere Ebene bezieht sich auf strukturelle Fragen zum Gelingen derartiger Angebote unter den unterschiedlichen Rahmenbedingungen“, sagt FiBSGeschäftsführer Dr. Volker Anneken. Das Institut der Sporthochschule Köln wird sich mit allen bis Herbst 2011 gebildeten Partnerschaften befassen, um das Programm auf seine nachhaltige Umsetzbarkeit zu prüfen. Jenseits jeder Wissenschaft freuen sich die Hauptdarsteller auf der Alm bereits über ganz konkrete Unterstützung: Jede Mannschaft erhält einen Trikot-Satz, den Uli Quaas, verantwortlicher Mitarbeiter des Bayer-Konzerns, sowie FLVW-Präsident Hermann Korfmacher übergaben. Schnell streiften sich die Kinder und Jugendlichen das Trikot über, und sichtlich stolz präsentierten sie das Outfit den Kameras. Nur der Jüngste hielt sich zunächst ein wenig zurück. Nach kurzer Zeit fing aber auch er an zu strahlen, als er in dem neuen Trikot das Training fortsetzen und geschickt mit dem Ball die Hütchen umkurven durfte. Endlich durfte er das machen, was er am liebsten mag: einfach Fußball spielen. 92 Mit viel Geduld und ebenso viel Idealismus arbeiten die Trainer und Betreuer in St. Vit. ALLE LÄNDERSPIELE VON Gegner Spiele Siege Ägypten Albanien Algerien Argentinien Armenien Aserbaidschan Australien Belgien Böhmen/Mähren Bolivien Bosnien-Herzegowina Brasilien Bulgarien Chile Costa Rica Dänemark DDR Ecuador Elfenbeinküste England Estland Färöer Finnland Frankreich Georgien Ghana Griechenland Iran Island Israel Italien Japan Jugoslawien Kamerun Kanada Kasachstan Kolumbien Kroatien Kuwait Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Marokko 1 14 2 19 2 4 4 24 1 1 2 21 21 6 1 25 1 1 1 32 3 2 22 23 3 2 8 2 4 3 30 2 25 2 2 2 4 8 1 3 4 2 13 9 4 13 6 2 4 3 19 1 1 4 16 4 1 14 1 11 3 2 15 7 3 2 5 2 3 3 7 1 14 2 2 2 2 5 1 2 4 1 12 8 4 Unentschieden 1 5 1 1 1 5 2 3 1 6 6 6 3 1 9 1 4 2 1 1 1 1 - Niederlagen 1 2 8 1 4 12 3 2 8 1 15 1 10 14 7 2 1 - Tore 1: 2 38:10 1: 4 27:25 9: 1 15: 2 12: 5 55:25 4: 4 1: 0 4: 2 24:39 56:24 11: 7 4: 2 51:35 0: 1 3: 0 2: 2 41:67 11: 1 4: 1 80:19 39:38 8: 1 7: 1 17: 7 4: 0 11: 1 10: 1 34:45 5: 2 46:31 5: 0 6: 1 7: 0 10: 5 18:10 7: 0 6: 1 27: 3 3: 1 60:11 38: 3 12: 3 11-mSchießen 4:2 8. Juli 1990: Andreas Brehme bescherte Deutschland mit einem verwandelten Foulelfmeter im Finale von Rom gegen Argentinien den dritten WM-Triumph. 4:3 + 6:5 5:4 94 1908 BIS HEUTE 4. Juli 1954: Erster deutscher WM-Titelgewinn: Fritz Walter und Horst Eckel werden von den Fans nach dem 3:2-Erfolg über Ungarn in Bern auf Schultern getragen. 7. Juli 1974: Gerd Müller gelingt im WM-Endspiel in München das 2:1Siegtor gegen die Niederlande. Gegner Spiele Siege Mexiko Moldawien Neuseeland Niederlande Nigeria Nordirland Norwegen Österreich Oman Paraguay Peru Polen Portugal Republik Irland Republik Korea Rumänien Russland (inkl. UdSSR und GUS) Saarland San Marino Saudi-Arabien Schottland Schweden Schweiz Serbien Serbien und Montenegro Slowakei Slowenien Spanien Südafrika Thailand Tschechische Republik Tschechoslowakei Türkei Tunesien Ukraine Ungarn Uruguay USA Ver. Arab. Emirate VR China Wales Weißrussland Zypern 10 4 1 37 1 14 20 36 1 1 1 16 16 16 3 13 19 2 2 2 15 34 50 2 1 9 1 21 4 1 6 17 19 3 4 33 11 8 3 2 17 1 6 4 4 1 13 1 8 13 22 1 1 1 12 8 7 2 8 14 2 2 2 6 14 36 1 1 7 1 8 3 1 4 10 13 1 2 12 8 6 3 1 9 5 5 14 4 5 6 4 5 4 3 2 5 8 6 6 1 4 3 2 2 10 2 1 6 1 1 1 10 2 2 8 3 5 1 2 3 4 12 8 1 2 7 2 3 3 11 1 2 2 - 20: 9 18: 3 2: 0 72:63 1: 0 32:13 50:17 78:52 2: 0 1: 0 3: 1 29: 7 24:16 25:21 5: 5 38:18 48:15 6: 1 19: 0 11: 0 21:20 61:53 135:60 2: 2 1: 0 21: 9 1: 0 27:23 9: 2 5: 1 10: 9 36:24 46:12 4: 1 7: 2 69:64 29:12 18:11 14: 3 2: 1 26:10 2: 2 29: 1 849 490 172 187 1.893:1.006 Gesamt 95 Unentschieden Niederlagen Tore 11-mSchießen 4:1 2:4 3:5 Das Super-Gewinnspiel im DFB-aktuell DIE DEUTSCHE NATIONAL 11 Fragen für den Fußball-Experten Die 29-Jährige gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Sängerinnen. Wochen standen Lieder von ihr auf Platz eins der Charts. Mit dem Song „Fieber“, 1. 278 den das ZDF zu seiner EM-Hymne machte, traf sie 2008 den Nerv der Fans. Wie heißt die österreichische Chartstürmerin? Antwort: 2. Er gehört zu den aufgehenden Sternen im deutschen Fußball. Anfang des Jahres absolvierte er als jüngster Schalker überhaupt sein erstes Bundesliga-Spiel. Welches Talent gewann mit S04 den DFB-Pokal, debütierte in der U 21-Nationalmannschaft und wurde kürzlich mit der Fritz-Walter-Medaille ausgezeichnet? Antwort: 3. Er ist ein S04-Eigengewächs und stammt aus dem nahegelegenen Haltern am See. Seit dem 13. Lebensjahr ist er im Verein, wurde 2006 Deutscher Meister mit den Schalker A-Junioren. Kurz vor der Sommerpause feierte er gegen Uruguay seine Premiere im A-Team. Ein „moderner“ Verteidiger-Typ ist … Antwort: 4. Neben Benedikt Höwedes hat ein Spieler der heutigen Auswärtsmannschaft die kürzeste Anreise. Ein Heimspiel ist es für den Mann, der für einen Fußball-Profi ganz und gar ungewöhnliche Hobbys hat, trotzdem nicht. Wie heißt der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft? Antwort: 5. Das Spiel in Gelsenkirchen ist für ihn eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Er spielte in seinen Anfängen bei Westfalia 04, Teutonia Schalke und DJK Falke Gelsenkirchen. Heute „zaubert“ er mit den besten Spielern der Welt bei Real Madrid und ist eine feste Größe in der Nationalmannschaft. Es handelt sich um … Antwort: 6. In Abwandlung seines Familiennamens nannten ihn alle „Tanne“. Der heute 66-Jährige hält einen Rekord in der Bundesliga. Vielleicht sogar für immer. Noch mit 43 Jahren spielte er in der höchsten deutschen Spielklasse. Wie heißt der einstige Schalker Abwehrchef, der immer noch auf Trab ist? Antwort: 7. Bis Januar 2011 war er Gouverneur von Kalifornien. Davor war er Schauspieler, Hollywood-Star. Man nennt ihn auch den Terminator. Sport zählt zu seinen großen Leidenschaften, gerne ließ er auch mal die Muskeln spielen. In der Kindheit spielte er Fußball. Die Rede ist von … Antwort: 8. Er stammt aus dem Bayerischen Wald, aber 41 Jahre in Gelsenkirchen haben ihn zu einem echten Schalker werden lassen. Einen seiner Fallrückzieher-Treffer haben die Zuschauer der Sportschau zum „Tor des Jahrhunderts“ gewählt. Wer steht in der „ewigen“ Bundesliga-Torjägerliste auf dem zweiten Platz? Antwort: 9. 53 Jahre ist es her, dass Schalke das letzte Mal Deutscher Meister wurde. Die wenigsten können die Spieler der Meistermannschaft aufzählen, geschweige denn, den Namen des Trainers nennen. Er war Österreicher und trainierte von 1954 bis 1959 die „Königsblauen“. Wie hieß der letzte Schalker Meistertrainer? Antwort: diesem Tag findet dort – hoffentlich unter Beteiligung des deutschen Nationalteams – 10. Anim Olympiastadion das Finale der EURO 2012 statt. Wo befindet sich die größte Arena der Die Fußball-Welt blickt am 1. Juli nächsten Jahres auf die Hauptstadt der Ukraine. kommenden EM-Endrunde? 11. Antwort: 1. Preis: 1983 trafen Deutschland und Österreich erstmals in der EM-Qualifikation aufeinander. Nach einem torlosen Remis in Wien fand das Rückspiel am 5. Oktober 1983 in Gelsenkirchen statt. Welchem deutschen Stürmer gelangen beim 3:0-Erfolg im Gelsenkirchener Parkstadion zwei Treffer? Eine Reise für zwei Personen – inklusive VIP-Tickets, Anreise mit der Deutschen Bahn und einer Übernachtung – zum Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande am 15. November 2011 in Hamburg. Antwort: Die Buchstaben in den rot umrandeten Kästen ergeben die Lösung: Einsendeschluss ist der 20. September 2011. Die Lösung ist entweder auf dem Postweg an den Deutschen Fußball-Bund, Direktion Kommunikation, Otto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt am Main, zu senden oder im Internet auf www.dfb.de im Bereich Publikationen das Formular auszufüllen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 2. und 3. Preis: Ein unterschriebenes Trikot und ein handsignierter Ball der deutschen Nationalmannschaft. MANNSCHAFT LIVE ERLEBEN Weitere attraktive Preise: Vier tolle Artikel – unter anderem dieser DFB-Chronograf – aus dem aktuellen Katalog des DFB-Fanshop. Fünf hochwertige DFB-Kalender der Nationalmannschaft für das kommende EM-Jahr 2012. Fünf Plüschtiere des DFB-Maskottchens „Paule“, das nicht nur von den Kindern geliebt wird. Fünf Jahres-Abonnements des DFB-Journals, des offiziellen Magazins des Deutschen Fußball-Bundes. 97 Die Düsseldorfer ESPRIT arena ist Austragungsort des letzten Gruppenspiels der deutschen Nationalmannschaft in der Qualifikation zur EURO 2012 gegen Belgien. DEUT N E I G SCHLAND – BEL011 in Düsseldorf .10.2 11 Die Termine der Nationalmannschaft Impressum: DFB-aktuell 6/2011 (Deutschland – Österreich) 06.09.2011 Polen – Deutschland in Danzig 07.10.2011 Türkei – Deutschland in Istanbul * 11.10.2011 Deutschland – Belgien in Düsseldorf * 11.11.2011 Ukraine – Deutschland in Kiew (geplant) 15.11.2011 Deutschland – Niederlande in Hamburg (geplant) 29.02.2012 Deutschland – Frankreich in Bremen 15.08.2012 Deutschland – Argentinien Herausgeber: Deutscher Fußball-Bund (DFB), Otto-Fleck-Schneise 6 60528 Frankfurt/Main, Telefon 069/6788-0, www.dfb.de Koordination/Konzeption: Thomas Dohren, Gereon Tönnihsen Lektorat: Klaus Koltzenburg * EM-Qualifikationsspiel Mitarbeiter in dieser Ausgabe: Carola Adenauer, Maximilian Geis, Thomas Hackbarth, Michael Herz, Desirée Kraczyk, Steffen Lüdeke, Hans Günter Martin, Oliver Müller, Peter Müller, Thiemo Müller, Udo Muras, Jörg Runde Ticket-Service für die Fans Das DFB-aktuell wird auf zertifiziertem Papier gedruckt. PEFC steht für die Förderung einer umweltfreundlichen, sozial verträglichen und ökonomisch tragfähigen Bewirtschaftung der Wälder. PEFC zertifiziert auch die Produktkette von der Waldstraße bis zum Endverbraucher. Der Endkunde erhält somit garantiert ein Holzprodukt aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Forstbetrieben. Chefredakteur/verantwortlich für den Inhalt: Ralf Köttker Der Kartenverkauf für alle Heimländerspiele der deutschen Nationalmannschaft wird im Online-Verfahren abgewickelt. Die Ticket-Hotline lautet 01805/110201. Selbstverständlich sind die Karten auch in den regional angekündigten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Möglichkeit der Kartenbestellung für Länderspiele im Ausland entnehmen Sie bitte unserer Website www.dfb.de. 98 Bildernachweis: AFP, Bongarts/Getty Images, Deutsche Presse-Agentur, firo, Horstmüller, imago, milk, Günter Passage, Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen Layout, technische Gesamtherstellung, Vertrieb, Anzeigenverwaltung: Ruschke und Partner, Hohemarkstraße 20 61440 Oberursel, Telefon 06171/693-0 Deutschland freut sich auf die EM! Extra-Gewinnchan 1 exklusiver Mercede s-Benz * aus dem EMTiteljahr 1972 ce: Jetzt teilnehmen: bei der Bitburger DFB-Kronkorkenjagd mit über 1 Mio. Direktgewinnen. DF 111 B -Dauerkar t en * * DFB -Fan-Kühlsch rä n k 11 DFB -Fan-Shir ts 11.1 e 11 1.1 Über 1 Million Direktgewinne unter Bitburger Aktions-Kronkorken und Verlosung des Extra-Gewinns (Zusatzverlosung unter allen Gewinnern): Mercedes-Benz 350 SL Cabrio aus dem EM-Titeljahr 1972. Mehr Infos im Handel und auf www.bitburger.de. Einsendeschluss: 31. März 2012. Aktionsinfos und Teilnahmebedingungen unter www.bitburger.de oder der Telefon-Hotline 02405 - 4507920 (zum jeweiligen Tarif aus dem dt. Festnetz oder Mobilfunknetz). * Abbildung ähnlich. ** Für alle Heimspiele der Nationalmannschaft. *** Miniabo: 2 Ausgaben. www.bitburger.de 1.111 Miniabos ** 1.11 *