echanischer usik - der Schweizer Freunde Mechanischer Musik

Transcrição

echanischer usik - der Schweizer Freunde Mechanischer Musik
chweizer
reunde
echanischer
Ausgabe Nr. 120 • August 2014
usik
Journal
SFMM
Schrift: Bernhard Modern Std, Roman
Überarbeitete Variante, eingemittet
4. Juli 2011
■ Die Geschichte der amerikanischen Organetten ■ Ein Mitglied stellt sich vor
■ Generalversammlung 2014
Frühe Musikspieldose
mit Mikromosaik im
römischen Stil, um 1840
Silber, teilweise vergoldet.
Verkauft: € 17.200
Original Karussellpferd von
»Friedrich Heyn, Neustadt/
Orla«, um 1900
Hand-carved lime wood
Verkauft: € 12.300
Vergoldeter
Singvogelautomat von
»Bruguier«, um 1835
Verkauft: € 40.000,-
»Mechanische MusikInstrumente & Automaten«
Trompeter-Automat
von Henry Vichy, Paris,
mit »Lioret« Phonograph,
um1895
Verkauft: € 44.200,–
Musik-Automat
»Der Perlenfischer«
von Henry Vichy,
Paris, um 1895
Verkauft: € 40.500,–
Drehorgel von »Adolf
Holl, Berlin«, ca. 1910
Verkauft: € 23.300
Außergewöhnliche MiniaturVinaigrette (Gold + Emaille) mit
Barillet-Musikwerk, um 1810
Verkauft: € 32.000,2 deutsche Figuren von
Jahrmarkt-Orgel, um 1910
Verkauft: € 2.700
Schweizer Bahnhofs-Musik- und
Süßwarenautomat, um 1890
Exklusive Walzenspieldose mit
3 Wechselzylindern, Münzautomat
mit tanzenden Puppen, Glocken,
Trommel und Warenausgabe!
Verkauft: € 27.800
Hochkarätige OrchesterWalzenspieltisch mit 6
Wechselzylindern, um 1880
Vermutlich von Heller. –
Zylinderbreite: 66 cm!
Verkauft: € 30.400
3 deutsche JahrmarktorgelFiguren, ca. 1920
Verkauft: € 7.400
Schweizer Musikdose mit
Orgelpfeifen und Singvogelautomat
von Ami Rivenc, um 1870
16-tonige Orgel mit bezaubernden
Opernmelodien.
Verkauft: € 17.200
Plattenwechsel-Automat
»Regina Modell 35«, 1899
Verkauft: € 22.400,–
Luftschiff-Karussell
»Müller & Kadeder«, 1909
Verkauft: € 5.400
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»Buffalo Bill« von Vichy,
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Phalibois, um 1900
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chweizer
reunde
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Präsident
André Ginesta
Seestrasse
356,Std,8708
Schrift:
Bernhard Modern
Roman Männedorf
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044 920 38 57
Überarbeitete Variante, eingemittet
4.E-Mail:
Juli 2011
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www.sfmm.ch
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André Ginesta
Seestrasse 356, 8708 Männedorf
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Redaktion
Irina Selivanova, Hansjörg Surber
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Jährliche Mitgliederbeiträge
Einzelmitglieder
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3
Editorial
Liebe SFMM-Mitglieder
Wir feiern ein kleines Jubiläum! Zehn Ausgaben sind bereits Geschichte. Ihr haltet
die elfte Ausgabe des neuen Journals in
Euren Händen! Unglaublich, bereits sind
wieder 3 Jahre vergangen, seit wir den
«Sprung ins kalte Wasser» gewagt haben.
Ich meine, es hat sich gelohnt, der Verein
wurde dadurch farbiger! Wir bekommen
auch immer wieder Komplimente, auch aus
dem Ausland. Wir werden da heute viel
ernster genommen.
Der Verdienst gilt vor allem unseren Redaktoren, die den Mut hatten, gewohnte
Pfade zu verlassen und Neues zu wagen.
Infolge des raschen Ablebens des verehrten Gallus Oberholzer wurde Hansjörg
Surber 2006 als neuer Präsident gezwungen, eine Lösung für das Vereinsheft zu finden. Er konnte Irina überzeugen, die Redaktion zu übernehmen. Offenbar sagte er
ihr seine kräftige Unterstützung zu, so entstand das «eheliche Redaktionsteam».
Aus deren Küche kamen die Ausgaben ab
Heft Nr. 96 (April 2006 ), also schon 25
Journale, auch das ein Jubiläum! Sind wir
uns dabei bewusst, dass jede Ausgabe ein
Unikat ist, dass die Redaktion immer wieder bei null anfängt? Dabei stellt sich 3 x
jährlich die bange Frage, ob genügend interessante, unterhaltende, belehrende und
somit druckenswerte Berichte zusammenkommen. Diese sollten zudem nicht einseitige Themen haben, sondern ausgewogen
jedem Leser etwas bringen.
Es kann daher nicht genug betont werden,
was für eine grosse, verantwortungsvolle
Arbeit so eine Redaktion leisten muss, bis
ein Journal druckfrisch in Euren Händen
liegt.
Nun haben mir Irina und Hansjörg Surber
mitgeteilt, dass sie diese interessante, aber
auch arbeitsintensive Aufgabe abgeben
möchten, also als Redaktionsteam zurücktreten wollen. Sie sind bereit, noch 1 bis 2
4
Ausgaben zu betreuen, um uns Zeit für eine
neue Lösung zu geben.
Dieser für den Verein bedauerliche Entschluss hängt sicher auch mit dem Umzug
nach Ungarn zusammen. Neue Aufgaben,
wie die Eröffnung des Museums und die
Organisation des Orgeltreffens in Keszthely dürften wohl genauso dafür verantwortlich sein, wie die Tatsache, dass sie
durch die doch grosse Distanz nicht mehr
intensiv genug am Vereinsleben teilnehmen
können. Dies ist natürlich für eine Redaktion besonders wichtig.
Ich denke, hier sicher im Namen aller Mitglieder zu sprechen, wenn ich Irina und
Hansjörg bereits heute meinen grossen
Dank für ihre hervorragende und erfolgreiche Arbeit ausspreche, die sie für den
Verein über viele Jahre geleistet haben!
Mitglieder, welche Freude hätten, an der
Gestaltung des Journals mitzuarbeiten,
möchte ich auffordern, mit mir oder einem
Vorstandsmitglied Kontakt aufzunehmen!
Jetzt besteht die Möglichkeit, Neues zu
schaffen und neue Impulse zu geben. Ergreift die Gelegenheit, dabei zu sein!
Euer Präsident André Ginesta
Kyburz
swissmusicbox GmbH
Jubiliäumsweg 10
5036 Oberentfelden
Phone: 062 723 35 59
Fax: 062 723 49 19
Mobile: 078 820 30 01
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Amerikanische Organetten
„„Von Q. David Bowers
Übersetzung durch André Ginesta, mit
freundlicher Genehmigung des Autors und
der AMICA (Automatic Musical Instrument Collector’s Association).
«The Concert Roller Organ», hergestellt
durch die Autophone Company of Ithaca,
New York. Diese wurde produziert von 1885
bis 1925 , eine erstaunlich lange Zeit.
Einführung
Der Inhalt dieses Artikels hält sich an die
«Enzyklopädie der Amerikanischen Organetten». Diese Instrumente, meistens
Tischmodelle und bedient mit einer Handkurbel, waren einmal eine Sensation in
Amerika. Ein Gerät, verkauft durch E. P.
Needham im Jahre 1877, löste eine Welle
von Interesse aus, die über die 1880 Jahre
anhielt bis ins 20. Jahrhundert.
Heute sind die meisten Organetten günstig
zu erwerben. Typisch ist die Preislage von
einigen hundert Dollars aufwärts und man
findet sie oft im E-Bay und bei Verkäufern
von mechanischen Musikinstrumenten.
Die Renovation der Blasbälge und bei einigen wenigen Modellen der pneumatischen
Teile, sind üblicherweise eine einfache
Sache. Organetten sind dauerhaft, einfach
zu unterhalten und können leicht gelagert
oder ausgestellt werden. Neue Musik gibt
es für fast alle Typen und die Auswahl der
Melodien ist sehr gross.
Der Beginn
Mit dem Beginn in den späten 1870-er Jahren, gab es eine Welle von amerikanischen
Patenten in Bezug auf automatische Orgeln und kleine Organetten. Die Erfinder
waren Oliver H. Arno, Isaiah M. Furbush,
Meritt Gally, Henry B. Horton, Mason
J. Matthews, John A. McTammany, Henry
B. Morris, Elias Parkman Needham, Orwell
H. Needham, George Walter Turner und
andere. Erfinder auf beiden Seiten des Atlantiks meldeten ihre Ansprüche an, nicht
nur in Amerika, sondern auch in Deutschland (ganz speziell), England, Frankreich
und anderswo. Das Resultat war ein breites
Feld von geplanten oder bestehenden Vorrichtungen, welche Musik beinhalteten,
die auf Papier oder Karton gelocht wurde.
Es war nicht üblich, dass Patentansprüche
von Modellen begleitet waren, so war denn
auch der vorgesehene Mechanismus für einige Erfindungen unrealistisch. Wenn man
die Patentrechte studiert, was ich für die zu
erscheinende Enzyklopädie gemacht habe,
zeigt es sich, dass relativ wenige der Erfindungen Originale waren. Es macht den
Anschein, dass praktisch alle Patentgesuche akzeptiert wurden.
Q. David Bowers
Kinder, die eine Gem Organette geniessen, ein Tischmodell,
das 14 Tonstufen Musikbänder verwendete.
5
1915 publizierte der «The Musical Courier»
sein Manuskript «The Technical History of
the Player» Indem er verschiedene Tatsachen mit später bewiesenen Erdichtungen
verwob, stellt er sich als die erste Person
dar, die eine Selbstspieleinrichtung für ein
mechanisches Instrument gebaut habe. Natürlich bestanden aber schon früher viele
entsprechende Patente, er beschrieb diese
alle und behauptete, dass diese wertlos
seien oder betrügerisch. Dies ist unglaublich, da viele Modelle von selbstspielenden Orgeln und Klavieren nicht nur schon
lange vorher erfunden wurden, sondern
einige sogar bereits erfolgreich im Markt
eingeführt waren.
Die «Mechanical Orguinette» und neue Melodien, die im Juni 1880
angeboten wurden. «Einziger Hersteller und Patentinhaber» war eine
Falschaussage, da die Firma die meisten Organetten mit Vertrag bei der
Munroe Organ Reed Co. in Massachusetts herstellen liess und
verschiedene Patente wurden zudem durch andere Personen gehalten.
Es scheint, dass in der Praxis die meisten
Hersteller von selbstspielenden Orgeln und
Organetten jede Neuerung von anderen
Herstellern verwendeten, wenn sie diese
als sinnvoll erachteten. In einer Zeit des
schnellen Wachstums konzentrierte man
sich auf Herstellung von Instrumenten für
den Markt, nur wenige Hersteller hatten
die Zeit oder den Wunsch, Patentrechte zu
untersuchen. Nur wenige verärgerte Erfinder platzierten Klagen wegen Patentverletzungen.
So John A. Mc Tammany, der betrügerisch
behauptete, der Erfinder der selbstspielenden Klaviere zu sein. Es bedrohte verschiedene Firmen, bis seine Ansprüche richterlich als wertlos festgestellt wurden.
Wenige Worte über Mc Tammany sollen
hier genügen. In meiner Enzyklopädie wird
ihm ein ganzes Kapitel gewidmet. 1913 publizierte er «The History of the Player» und
6
Trotzdem McTammany sein erstes Patent
erst 1881 erhielt, was schon sehr spät war,
hat er verschiedene Anwälte überzeugen
können, für ihn zu kämpfen. Sein Hauptargument war, dass er in den 1860-er und
1870-er die Mechanismen erfunden habe,
aber wegen schlechter Gesundheit und
Fehlen von Geld diese nicht mit Patenten
sichern konnte.
Er behauptete, dass andere, wie die «Mechanical Orguinette Company», ein Vermögen mit dem Diebstahl seiner Ideen gemacht hätten. In erster Instanz wurde dies
geglaubt. Die Verlierer zogen die Prozesse
weiter und schlussendlich wurden alle
Behauptungen von McTammany richterlich verworfen. Auch wenn er Organetten
hergestellt und verkauft hat, waren seine
Mechanismen nicht original. In späteren
Jahren haben verschieden Historiker, einschliesslich aus der Sparte der mechanischen Musik, die Bücher von Mc Tammany studiert und fanden, dass er unfair
ausgenützt wurde und glaubten seinen
Behauptungen, ohne viel Basisforschung
zu betreiben. Tatsächlich war er aber nicht
mehr als ein Scharlatan. Entschuldigt, dass
ich einen Irrtum der Geschichtsforschung
anspreche!
In den frühen Jahren der Organetten war das
Kaufen oder die Lizenzierung von Patenten
ein beliebter Weg, um sich die Konkurrenz
vom Leib zu halten. 1880 kontrollierte die
«Mechanical Orguinette Company» eine
bemerkenswerte Zahl von 50 Patenten,
wobei relativ wenige in der Rückschau für
deren Produkte einmalig waren. Während
die Entwicklung der Organetten in Amerika stattfand, kündigte in Deutschland die
«Fabrik Leipziger Musikwerke», von Paul
Lochmann gegründet, das Ariston an, dass
mit Stahlzungen Platten bespielte. Es erschien 1884 im Markt und verkaufte sich
innert einem Jahrzehnt weltweit, ebenfalls
durch Detaillisten in den Vereinigten Staaten. Das Ariston wurde hergestellt in verschiedenen musikalischen Tonleitern und
wurde zu hunderttausenden Exemplaren
vertrieben, meistens in Europa. Die anpassungsfähigen Ariston-Platten wurden auch
verwendet, um Klaviere mechanisch zu betreiben sowie automatische Orgeln und andere Instrumente. Im Schatten des Ariston
gab es mehrere Modelle von in Deutschland produzierten Organetten, einige mit
Trommeln oder anderen Zusätzen, die von
den amerikanischen Herstellern nie verwendet wurden.
Arten von Organetten
Trotzdem eine genaue Definition des Wortes «Organette» schwierig ist, wird der
Name als «kleine Orgel» gedeutet und
generell von Sammlern für kleine, tragbare Zungenorgeln benutzt, die mit programmierter Musik spielen und die keine
Tastatur haben. In der Tagespresse des
19. Jahrhunderts waren die Namen «Organette» und «Orguinette» oft austauschbar,
auch wenn Letzterer am ehesten durch
die Produkte der «Mechanical Orguinette
Company» und ihrer grossgeschriebenen
« ORGUINETTE-MODELLEN » in Erinnerung bleibt.
Die meisten amerikanischen Organetten
waren Tischmodelle und hatten 14 bis 20
Messing-Zungen, auch wenn einige bis 30
Zungen aufwiesen. Im Allgemeinen waren
die Messingzungen sanfter und lieblicher
zu hören als die Stahlzungen, welche in
den meisten europäischen Modellen verwendet wurden. Der Antrieb wird mittels
einer Kurbel erzeugt. Einige grössere Organetten präsentieren sich in einem Kabinett mit hochstehenden Zungen, die keine
Tastatur haben und die nur mit Musikrollen bespielbar sind. Diese wurden mit zu
pumpenden Pedalen gespielt. Zungen-Orgeln, die eine Tastatur hatten und einen
Rollen-Mechanismus, wie die «Aeolian
Organ», «Aeolien Orchestrelle» und die
«Wilcox & White Symphony», sind Aus-
Den Musiktisch verband eine Ankleide für Frauen mit einer von Fuss
gepumpten mechanischen Organette. Die Pedale sah man, wenn man
die untere Frontverkleidung herunterklappte. Wenn man das Tischblatt
anhob, sah man den Rollenmechanismus. Diese Modelle wurden im
ganzen Land 1885 und 1886 stark beworben und wurden hergestellt in
der Fabrik der Firma im Greenpoint District in Brooklyn.
nahmen und wären selbst ein interessantes Thema für ein Buch. Die Produktion
von einigen dieser grossen mechanischen
Orgeln erfolgte bis in die 20-er Jahre des
20. Jahrhunderts. In dieser Kategorie war
«Sol Orchestrelle» besonders komplex,
wie heutige Eigentümer und Reparateure
bestens wissen.
In Amerika bevorzugten die Käufer Organetten mit Papierstreifen oder Papierrollen, mit Ausnahme der « 20-er Gem Roller
Organ» und deren grösserem 32-Noten
Bruder, die «Grand Roller Organ», welche gestiftete Holzzylinder verwendeten
und in der Mitte der 1880-er Jahre einführt
wurden. Metall-Scheiben, -Streifen und
-Bänder wurden in gewissen europäischen
Organetten benutzt.
Der Organetten-Markt
Die Markteinführung durch den Pionier
E. P. Needham & Son 1877 hatte einen grossen Wirbel verursacht und erzeugte einen
Ansturm von Patentgesuchen auf der ganzen Linie. Das Modell von Needham war
eingebaut in ein kleines Kabinett und be7
selbst Hersteller zu sein, kamen aktuell
die meisten Apparate bis Mitte 1882 von
«The Munroe Organ Reed Company» in
Worcester, Massachusetts. Danach bezog
man eine eigene Fabrik in Brooklyn.
Das 25 -Noten Tournaphone wurde verkauft durch die Tournaphone Music
Co aus Worcester, Massachusetts. Die verwendeten Komponenten, welche
von E.P. Carpenter Co. in der gleichen Stadt hergestellt wurden, später
durch die Worcester Organ Co., einer Firma, welche die Räumlichkeiten
der Firma Carpenter übernahm, als Carpenter nach Maine (später nach
Vermont) übersiedelte. Die Tournaphone war eine Organette vom oberen
Niveau, mit einem sehr reichen Ton. Dieser Werbeumschlag mit einer
Postmarke von 1885 zeigt auf der linken unteren Seite das Instrument.
Es existieren sicher noch einige hundert Exemplare von diesem Modell.
nutzte endlose, dicke Papierstreifen, die in
einem Kasten am Boden des Instruments
gelagert wurden.
Später wurden ähnliche Systeme von anderen für das «Encore Banjo» und verschiedene Modelle von Klavieren mit Münzautomaten gebaut, wie von der «Peerless»
und «The Automatic Musical Company».
Dann folgte das fussgetriebene «musikalische Kabinett» von Needham. Dieses
spielte 39 Noten, einem der grössten Notenumfänge bei einer Organette. Es hatte
eine Rückspuleinrichtung.
Im 1879 wurde die «Mechanical Organette» von Mason J. Matthews erfunden
und durch den Klavierhändler William
B. Tremaine begutachtet, der das Potenzial
sah und sich entschloss, die «Mechanical
Orguinette Company» zu gründen. Innert
Jahresfrist war die «mechanische Organette» in einem Sortiment von Modellen
mit Preisen von USD 8 – USD 50 lieferbar. Bestellungen konnten per Post oder in
deren Büro mit Ausstellungsraum an der
11 East 14th Street, New York City, aufgegeben werden. Auch wenn die «Mechanical Orguinette Company» behauptete,
8
Schliesst die Augen und versetzt Euch in
das Jahr 1879 und bedenkt, dass es damals
keine mechanischen Klaviere, keine Phonographen und auch keine Platten-Spieldosen gab. Wenn man wünschte, im eigenen
Heim einen geliebten Schlager zu hören, ein
Stück klassischer Musik oder eine Ballade,
war dies nicht möglich, ausser jemand war
geübt, Tasten oder ein anderes Instrument
zu spielen! Natürlich spielte die Schweizer Zylinder-Musik Dose solche Melodien,
aber Modelle, die keine Spielzeuge waren
und gute Musik erzeugten, kosteten hunderte von Dollars (Das zu einer Zeit, wo
ein Fabrikarbeiter nicht viel mehr als einen
Dollar pro Tag verdiente !). Zudem wurden
solche Instrumente mit einem Zylinder mit
z. B. 6 Melodien geliefert – und das war
es dann. Musikdosen mit auswechselbaren
Zylindern waren noch viel teurer und deren
Melodien oft nicht mehr in Mode.
Jedes gewünschte Musikstück konnte in
die Organette eingelegt, gespielt und wiederholt werden. Man wechselte die Rolle
aus und eine neue Melodie erklang. Zudem
kosteten populäre Modelle zwischen USD
8 – USD 15, Musik wurde billig.
Die Organette war am rechten Platz zur
rechten Zeit!
Wie andere Firmen, die folgten, verkaufte
die «Mechanical Orguinette Company»
ihre Instrumente nicht nur mittels Werbung
und Preislisten selbst, sondern auch mit
Netto-Preisen durch Agenten. Die Käufer
waren einerseits Einzelpersonen, die ein
Gerät für den persönlichen Bedarf kauften
oder ein halbes Dutzend zum Wiederverkauf an Freunde, bis zu Neuheiten- und
Musikläden oder Versandhändler, wie die
C. H.W. Bates & Company in Boston. Der
Nährboden war vorbereitet für viele Händler, die sich Hersteller nannten, genauso
wie dies die «Mechanical Orguinette
Company» machte. Ohne grosse Nachforschungen, würde ein Historiker, der nach
Informationen sucht, annehmen, dass es
einige Dutzend Hersteller von Organetten
in Amerika gab. Tatsächlich kann man Fa-
brikanten mit marktfähigen Quantitäten an
einer Hand abzählen!
Die Flut von Bestellungen für die «Mechanical Organette» bewirkte den Umzug
in Verkaufslokalitäten am 831 Broadway,
zwischen der 12. und 13. Strasse, mitten in
einem populären Einkaufsviertel, wo man
über 12 Modelle ausstellte, die man gratis
sehen und hören konnte. Man befand sich
an einer Erstklasslage, was grosse Aufmerksamkeit seitens der Presse mit sich
brachte und man wurde zum grössten Unternehmen im Organettengeschäft.
Die meisten von verschiedenen Herstellern
gebauten Organetten waren der «Papierzum-Ventil-Typ». Sobald ein Loch der Papierrolle oder des Papierbandes über den
Abtastblock glitt, wurde durch die Löcher
im Block Luft zu den Metallzungen geführt, welche die Musik erzeugten. Kurbelbetriebene Blasbälge sorgten für die Saugluft. Dieser Typ der Mechanik war einfach,
effektiv und dauerhaft.
Das Geschäft der «Mechanical Orguinette
Company» wuchs mit der Einführung von
grösseren Modellen, inkl. mechanischen
Orgeln mit Tastatur 1880 sprunghaft und
schrankenlos an und wurde bald mit anderen Modellen ergänzt. Mehr Patente wurden gekauft oder erworben, inklusiv die
von E. P. Needham & Son.
1882 inserierte die «Mechanical Orguinette Company»: «Grosse Pfeifenorgeln,
Klaviere und Zungenorgeln sowie mechanisch gesteuerte Organetten, Musik-Kabinette und Kabinettos können alle im
modernsten und interessantesten Musikwarenhaus der Welt, No. 831 Broadway
zwischen der 12. und 13. Strasse, New York,
gesehen werden». Man kann sich vorstellen, was dies für eine Sensation war für die
Besucher! Das Interesse für automatische
Musikinstrumente wuchs ins Unermessliche. Im gleichen Jahr investierten James
Morgan, der Präsident der Firma und John
Nichol, Finanzchef, in die «Tournaphone
Company», gegründet in Worcester durch
Andrew H. Hammond und Edwin P. Carpenter, die Besitzer der «E. P. Carpenter
& Co.», kapitalisiert mit USD 60 000. E. P.
Carpenter & Co. stellte Organetten für andere Firmen her, so auch für die «Ame-
rican Automatic Organ Company». Verbindungen unter Organetten-Herstellern
und Verkäufern waren in dieser Zeit sehr
komplex und oft geheim.
«Tournaphones» hatten 25 Tonstufen, eine
der grössten Zahl für Organetten, und wurden sehr oft im Versandhandel abgesetzt,
aber auch durch Händler, wie die «Massachusetts Organ Company». Hammond und
Carpenter machten aber grosse Verluste.
Carpenter übersiedelte nach Foxcraft,
Maine, und zog dort ein neues Geschäft
auf, eine Kette von unbezahlten Rechnungen hinter sich lassend, gemäss Hammond. Dessen Gewissen und Ethik waren
allerdings sehr fragwürdig. Es ist nicht bekannt, ob er, nachdem er Worcester verlassen hatte, noch mit Organetten involviert
war. Kurz darauf verliess Carpenter Maine
und ging nach Brattleboro, Vermont, seine
Heimatstadt, und baute eine Firma auf, die
ein grosses Unternehmen wurde im Salon-Zungenorgel-Geschäft (Harmonien).
Im Juli 1887 schloss sich die «Mechanical
Orguinette Company» mit der «Automatic
Music Paper Company of Boston» zusammen. Daraus entstand die «Aeolien Organ
& Music Company, eingetragen in Meriden, Conneticut, mit einem Kapital von
Ein Inserat, das durch die «American Automatic Organ Co.» am 20 . Januar
1881 im «Music Trade Review» platziert wurde und Detaillisten einlud,
regionale Agenten zu kontaktieren, welche unten im Inserat aufgeführt
waren. Mit der Zeit kaufte praktisch jeder Musikhändler im Land die eine
oder andere Linie von Organetten
9
USD 150 000. Unter der Direktion von John
Morgan und William B. Tremaine erwarb
die Firma weitere Patente und Firmen und
entwickelte sich zur gigantischen «Aeolian Company». Im frühen 20. Jahrhundert
war Aeolian mit seinem «Pianola» führend bei selbstspielenden Klavieren, ihre
grossen Orchestrelle (selbstspielende Harmonien) genossen einen grossen Markt.
Das «Duo-Art» Reproduktionsklavier war
ein Bestseller und bis zum Ende der 20-er
Jahre wurden ungefähr 2200 selbstspielende Orgeln in Eigenheime eingebaut. Zu
dieser Zeit wurden die Aeolian-Aktien an
der New Yorker Börse gehandelt und man
besass ein eigenes Hochhaus an der Fifth
Avenue.
The Amercian Automatic
Organ Company
Die «American Automatic Organ Company» mit Sitz in Boston war ein wichtiger Grosshändler für die Hersteller von
Worcester und verkaufte tausende von Organetten unter vielen Namen.
«The Organina», die Organette mit 16
Tonstufen, die offenbar die American
Automatic Organ Company ins Geschäft
brachte, wurde in Boston zusammengesetzt, mit Teilen, welche in Worcester gekauft wurden. Grössere Organina-Modelle,
wie auch andere der Angebotslinie, wurden direkt von den Worcester-Fabriken geliefert oder in der Nähe von Boston gebaut.
Die Firma war die Hauptverkaufsstelle für
die «Webber Singing Doll». Diese Puppe
hatte eine eingebaute Organette und wurde
in Boston hergestellt.
Die Grossisten von Automatic Organ
Company waren «Root & Sons Music
Company» (von Chicago, Agent für den
Nordwesten), «John Church & Company»
(Cincinnati, Agent für Ohio, Nord-Kentucky und das Zentrum von Indiana), «Oscar
Strasburger & Company» (New York City,
Agent für den Südatlantik, den Golf und
die pazifischen Staaten, T. J. Harbach Esq.
(Philadelphia, Agent für Ost-Pennsylvania, Maryland, Virginia und der Distrikt
Columbia) und Jesse French (Nashville,
Agent für Tennessee). Von diesen inserierte
nur Harbach bedeutend. Spätere Kunden
waren «The Bates Organ Company of Boston» und «The World Manufacturing Company of New York City», beide offerierten
Organetten in landesweiten Publikationen
und behaupteten, Hersteller zu sein. Man
konzentrierte sich auf billige Preise und
unglaubliche Werbeversprechen. Eine
kleine Organette mit 14 Tonstufen sollte
ein ganzes Orchester ersetzen, wenn man
den Versprechen glauben schenken durfte!
Die 14 -Tonstufen Zungenorgel Clariona von Merrit Gally, die in der Mitte
der 1880 -er Jahre sehr oft verkauft wurde.
10
Viele Händler verkauften auch Organetten
von anderen Lieferanten als der «American Automatic Organ Company», Agenten
änderten oft ihre Partner. Es bestand nie
eine Loyalität in diesem Geschäft. Händler
wollten so günstig wie möglich einkaufen.
Hersteller wollten an so viele Händler oder
Kunden wie möglich verkaufen. Daher
existierte wenig Kontinuität.
in den mittleren 1880-Jahren Marktanteile,
nachdem die «Massachusetts Organ Company» und einige andere Firmen vom Markt
verschwanden. Mit einem Preis von nur
USD 8 war diese Orgel sehr billig. Nicht
viel später führte Gally «The Bijou Orchestrone Organette» ein, welche ein aufwändiges pneumatisches System verwendete,
um die Zungen zum Klingen zu bringen.
Diese Instrumente mit 20 Tonstufen waren
natürlich viel teurer als die üblichen Papier- / Ventil-Organetten und fanden daher
nur einen kleinen Markt, vor allem in Musikläden. Sie wurden in den späten 1880er Jahre hergestellt. Die grossen, mit den
Füssen gepumpten Orchestrien-Modelle
waren sehr populär in jenen Tagen und
erinnerten an kleine Salonorgeln, aber sie
hatten keine Tastatur.
Das fussgepumpte «Orchestrone Style 26
B» hat schmale Papierrollen mit 26
Tonstufen verwendet. Diese Art von
Organette ohne Klaviatur war nicht lange
auf dem Markt, da die Kombination
Klaviatur und rollenbespielte Zungenorgeln
den Markt übernahmen.
Bei der Suche nach einem Lieferanten
wanderten die Organetten-Grossisten von
einem Zungenorgelhersteller zum nächsten oder – in einigen Fällen – arbeiteten
sie mit mehr als einer Firma zusammen.
Die «Munroe Organ Reed Company»
stellte bis 1882 Organetten für andere Firmen her. Danach belieferten sie nur noch
Merritt Gally. Kurze Zeit danach liess sich
Gally von der «Bridgeport Organ Company» beliefern. Nachdem Gally weg war,
annoncierte Munroe, dass er Organetten
für jedermann herstellen würde. Einige
Käufer liessen standardisierte Gehäuse erstellen und fügten verschiedene Namen an,
mit dem Resultat, dass es nie eine komplette Liste von allen Organetten-Namen
geben wird. Zudem war es normal, dass
Verkäufer für populäre Modelle, die sie
verkauften, eigene Namen verwendeten.
Andere wichtige Hersteller
und Händler
In den späten 1870-er und frühen 1880-er
Jahren waren schnell andere bereit, auf
der Erfolgswelle der «Mechanical Orguinette Company» zu reiten und 1880 und
1881 wurde der Markt regelrecht überflutet mit Dutzenden von anderen Modellen.
Ebenfalls wichtig im Markt war Merritt
Gally, ein vielseitiger Erfinder, der während seines Lebens über 400 Patente in den
verschiedensten Gebieten erhielt und der
berühmt und reich wurde mit einer innovativen Druckerpresse.
1883 stärkte Gally seine Marktbemühungen mit kleinen Organetten. Seine Clariona-Zungenorgel mit 14 Tonstufen war in
diesem Jahr ein grosser Erfolg und gewann
Eine Auswahl von Organetten, welche John A. Mc Tammany, jr. offerierte.
11
Massachusetts hatte, seine Ware packte
und nach Worcester ging, um näher bei der
Firma zu sein, die seine Komponenten herstellte. Seine neue Fabrik an der 8th Washington Square fabrizierte Organetten und
stellte auch Musikrollen her, einschliesslich für Munroes-Kunden. Inzwischen
wendete McTammany viel Zeit im Gericht
auf, indem er sogenannte Verletzer seiner
meist unpatentierten Ideen verfolgte.
In Ithaca, New York, wurde die Firma
«Autophone Company» durch Henry B.
Horton gegründet, dessen Ithaca Kalender-Uhren seit den 1860-er Jahren in ganz
Amerika populär waren. Die Firma war früh
im Organetten-Geschäft, indem sie exakt
zur gleichen Zeit im Markt auftraten, wie
die «Mechanical Orguinette Company».
Autophone stellte die Produkte selbst her,
die sie verkaufte, inkl. deren Musik. Die
Autophone mit 22-Tonstufen wurden sehr
populär, sie verwendeten programmierte
Papierstreifen. Trotz derem aufwändigen
Sperrrad-System, um das Musikband vorwärts zu bewegen, war deren Benutzung
einfach und es wurde sehr schöne Musik
produziert. Die 32-Ton-Stufen-Autophones wurden in mehreren Versionen hergestellt, inklusiv solchen mit Pedalen zur
Lufterzeugung und waren ideal für diejenigen, die sich diese leisten konnten.
Die Autophone Company of Ithaca, New York», lancierte im Jahre 1879
eine Linie von Organetten. Zuoberst in der Illustration zeigt man ein Basis22-Stufen Modell mit einem ratschenbetriebenen Musikband. Am
27. November 1879 veröffentlichte eine Ausgabe des «Scientific American»
einen Hauptartikel über das Instrument, eine grosse Attraktion zu jener
Zeit. Das mittlere Bild zeigt einen 22-Tonstufen-Mechanismus in einem
Gehäuse. Das unterste Bild ist ein 32-Tonstufen-Modell, von welchem
relativ wenige hergestellt wurden. Das Inserat wurde von einem der vielen
Agenten aufgegeben, welche die Instrumente verkauften.
Auch in Worcester stellte die «G. W. Ingalls & Company» Zungenorgelbestandteile und andere Komponente für die üblichen Salonorgeln mit Tastatur her. 1879
begannen sie im Organetten Business, als
niemand anders als John McTammany, der
bisher nur zwei kleine Läden in Cambridge
12
Die Marktspitze von 1883
Wenn die Inserate von Detaillisten in Tageszeitungen und Magazinen ein Indikator
sind, dann war im 1883 die Spitze der Bestellungen im Versandgeschäft erreicht. In
diesem Jahr wurden die grossen Mengen
von Bestellungen weitgehend ausgeliefert. 1884 gingen verschiedene Grossisten
Konkurs oder waren in finanziell kritischer
Situation, einschliesslich die «Mechanical
Orguinette Company». Diejenigen, die im
Geschäft verblieben, machten merklich
weniger Werbung als im Vorjahr.
Trotzdem kleine Organetten mit Handantrieb beliebt waren für die Verwendung in
Kirchen, Waldhütten und anderen Orten,
verkaufte in der Mitte der 1880-Jahre die
«Mechanical Orguinette Company» vor
allem die grossen, rollengesteuerten und
mit Pedalen angetriebenen Harmonien,
soviel wie sie nur herstellen konnte. Sie
beherrschte den Markt für automatische
Musik an grösseren Orten. Alle hinter sich
lassend, mit Ausnahme der Autophone
Company, wuchs «Mechanical Orguinette» und blühte auf, speziell mit deren
grösseren Modellen.
Rückblick auf 1885
Die jährliche Enzyklopädie von Appleton
von 1885 beinhaltete einen ausführlichen
Bericht über automatische Instrumente
aller Art vom Altertum bis heute. Eingeschlossen war ein Kommentar über automatische Zungenorgeln. Informationen
bezüglich dem Abtasten von Musikbänder
oder Rollen waren durch den Schreiber
konfus, aber der Inhalt war wertvoll, weil
ein beliebtes Jahrbuch viele Seiten den Organetten widmeten, die eben ihren Höhepunkt überschritten hatten.
Automatische Musikinstrumente
Was wir als mechanische oder automatische Musik verstehen, ist:
1. Erzeugte Musik ohne menschliche Beeinflussung.
2. Diese hauptsächlich mittels mechanischen Mitteln erzeugt wird.
3. Die zum Teil durch mechanische Mittel
produziert wird und teilweise durch natürliche Kraft.
4. Die zum Teil durch mechanische Mittel produziert wird und teilweise durch
menschliche Beeinflussung . . .
Pfeifenorgeln, Zungenorgeln und Klaviere:
Die Erfindungen und Verbesserungen für
diese Art von Instrumenten, um Musik automatisch oder mechanisch erzeugen zu
können, kann nach kurzem Überlegen in
folgenden Gruppen von 7 Systemen eingeordnet und wie folgt klassifiziert zu werden:
1. Ein Brett mit Zähnen, welche die Noten
und Musik repräsentieren. Diese Zähne
bewegen Hebel, welche ihrerseits die
Töne des Musikinstruments anschlagen.
Dies entspricht der Erfindung von Morse
von 1731.
2. Die Walze oder der Zylinder, auf dem
Nägel oder Zapfen hervorstehen, in der
Art der Musikdose. Diese Nägel öffnen
Ventile, was so erlaubt, dass Luft zu den
Tonteilen gelangt, wenn der Zylinder
sich dreht. Das ist die normale Konstruktion der Strassenorgeln, grosser Orchestrien wie auch von Glockenspielen.
1883 bis zu den Dezember-Ferien hat die Massachussetts Organ Co. Amerika
mit diesem Inserat verblüfft : «Das schönste Musikinstrument der Welt».
Es wurde im Inserateteil von Magazinen sowie selektierter Tageszeitungen
veröffentlicht und zu einem Preis von USD 5 wurde das «Orchestrion
Harmonette» nur an Agenten offeriert. Jedermann konnte aber ein Agent
sein!
3. Ein Blatt aus Papier oder anderen Materialien, das mit Löcher versehen ist, welche die Musiknoten repräsentieren. Der
Zweck der Löcher ist, Luft direkt auf die
Zungen oder Pfeifen des Musikinstruments zu leiten. Zu dieser Art gehören die
heute bekannten Musik-Kabinette, Cabinetto, Orguinette, Autophone, Clariona,
Tournaphone, Aurephone und Melodia.
4. Eine Serie von kleinen Hebeln oder Fingern, kombiniert mit gelochtem Papier
– mit Hebel oder Finger, welche die
Öffnung passieren, um direkt das Ventil
einer Orgel zu bedienen oder die Tasten
eines Klaviers oder eines anderen Instruments anzuschlagen, wobei der Ton
mit einem Hammerschlag erzeugt wird.
13
Diese 14 -Tonstufen Organette ohne einen anderen Namen wurde beworben als «gleich gut,
wie ein Orchester in Ihrem Haus». Dieses Inserat wurde in hunderten von Tageszeitungen
in der ganzen Nation 1883 veröffentlicht. Am Ende des Jahres war die Firma bankrott!
Zu dieser Klasse gehören das Organista,
Harmonium, Cabinet Orguinette, Organina und Ariston.
5. Ein System, bei dem Metalltasten oder
Punktverbindungen benutzt werden, um
durch die Löcher der Musikblätter reine
elektrische oder pneumatische Verbindungen herzustellen, um das Instrument
zu spielen.
6. Der Zusatz von mechanischen Verbindungen zu den Finger-Hebeln, welche
durch die Löcher im Papier gesteuert
werden, um die Ventile des pneumatischen Apparates zu steuern, welche ihrerseits die Tasten des Instruments bedienen. Dazu gehören, das französische
Pianista und die Organiste-Mécanique.
7. Ein System, das ein schmales Musikpapier benutzt, mit sehr kleinen Perforationen oder Löchern für den Luftdurchlass,
welche direkt sehr empfindliche, pneumatische Motore bedienen, ohne den
14
Gebrauch von Tasten. Es umfasst pneumatische Apparate, in denen das Prinzip
der atmosphärischen Luftbedingungen
angewendet wird mit einem System von
Vorrichtungen, um vorgesehene Effekte
zu erzielen, die den Ausdruck garantieren, um so «artistische Musik» zu produzieren.
Bis 1876 war diese Art von Musikinstrumenten nicht sehr populär und es fanden
keine grossen Verkäufe dieser Art in Amerika statt. Aber es scheint, dass die Hundertjahrfeier es ermöglichte, dass geschickte
Handwerker und Erfinder sich profilierten
und Erfahrungen mit ihren Werken und
Ideen sammelten, es war der Beginn einer
neuen Zeit des Fortschritts. Unter diesen
Exponenten gab es eine elektrische Orgel,
hergestellt von Henry Schmoele von Philadelphia, ein französischer Pianist. Eine
der Spezialitäten des Mechanismus von
Schmoele war die Verwendung eines Papierblatts in doppelter Breite. Die Schlitze
für die Musik, die üblicherweise nur die
Hälfte der Gesamtbreite eines Blattes besetzen, aber die sehr lang und daher verletzlich waren, entsprachen der gleichen
Art von Erfindung in einem Instrument
gebaut nach dem «Bain Prinzip».
Ein ähnliches Instrument wurde durch E. P.
Needham 1877 patentiert. Mason J. Matthews von Boston kämpfte für Newman R.
Marshman als wirklichen Erfinder. Man
einigte sich und alle Teilnehmer machten
wesentliche Gewinne. Die produzierten
Instrumente wurden sofort populär. Matthews verwendete den Namen «Orguinette», eine Firma wurde gegründet und
die Fabrikation begonnen.
Needham stellte auch Instrumente her.
Eines nannte sich «Musical Cabinet». Es
enthielt 39 Noten – eine grössere Zahl als
die Orguinette. Matthews folgte mit einem
anderen Instrument, der «Cabinet Orguinette», welche mehr als eine Reihe von
Zungen bespielte. Alle diese Instrumente
waren sehr beliebt . . .
Die Orguinette hatte einen Behälter mit
Rollen. Knapp unter der Mitte des Papiers
ist der Zungenkasten mit einer Serie von
Öffnungen, welche auf das Papier gepresst
werden. Mit dem Drehen der Kurbel wird
das Papier durchgezogen. Wenn eine Öffnung in der Papierrolle die zugewiesene
Zunge im Tonkasten passiert, bläst der aktive Balg durch die Zungen und der richtige
Ton wird erzeugt. Die Länge des Tons war
allein abhängig von der Länge der Öffnung
im Papier und der nicht perforierte Teil des
Papiers beendete den Ton der entsprechenden Zunge. Es besteht ein Hebel, welcher
mit der linken Hand des Ausführenden den
anschwellenden Ton der Orgel erzeugen
konnte.
Die Cabinette Orguinette. Der Erfolg
der Orguinette präparierte den Weg für
ein grosses Instrument. Eines wurde hergestellt mit Fusspedalen, um den Wind zu
erzeugen und einer Kurbel, um das Musikband zu bewegen. Fingerhebel wurden
zusammen mit dem Band verwendet, um
die Ventile zu bedienen. Diese angewendete Methode war zum Teil eine Kopie des
Seytre-Systems von 1842, aber in vielen
Aspekten eine grosse Verbesserung. Die
Fingerhebel waren gezwungen, durch Lö-
Die Gem Roller Organ, eingeführt durch die Autophone Co. 1885 ,
revolutionierte den amerikanischen Markt für Organetten, da diese billig
und einfach zu bedienen waren. Dieses Inserat von 1890 sagt aus, dass im
Vorjahr 18 ‘ 000 Stück verkauft worden seien. Sie wurden bis in die Mitte
der 1920 -er Jahre verkauft, lange nachdem andere Organetten-Hersteller
den Betrieb eingestellt hatten.
cher des Papiers abzutasten mittels Federn,
welche Gegen-Ventilfedern deblockierten.
Diese Anordnung mit Hebeln und Federn
war sehr vorteilhaft für das perforierte
Blatt, sodass ohne Probleme ein relativ
dünnes Papier verwendet werden konnte.
Es begünstigte auch die Verwendung von
grösseren Ventilen, die mehr als eine Reihe
von Zungen mit Wind versorgen konnten.
Zusätzlich zur Kurbel, die mit der rechten
Hand bedient wurde, gab es einen Hebel
für die linke Hand. Damit konnte der Spieler nach Gutdünken ein Anschwellen der
Lautstärke produzieren. Das Spiel des Instruments war direkt, voll und klar.
Für verschiedene Arten der Konstruktion
von Instrumenten, welche auf dem Prinzip gebaut waren, gelochte Blätter oder
perforiertes Papier zu benutzen, wurden
Namen von den Fabrikanten oder den Erfindern frei erfunden. Als Resultat gibt es
neben den bereits genannten die Aeolian
Cabinet, Aurephone, Cabinetto, Celestina,
Clariona, Dulciphone, Harmonette, Melodia, Mandolina, Musical Casket, Musical
Boudoir-Stand, Musical Table, Orchestral Cabinet, Orchestrina, Organina, Seraphone und Tournaphone. Einige dieser
Namen sind ganz einfach Markenzeichen.
The Gem Roller Organ
1885 wurde die «Gem Roller Organ» durch
die «Autophon Co.» von Itaka, New York,
eingeführt. Das Basismodell für diese von
15
Scharnier eingebaut. «The Grand Roller
Organ» mit 32 Tonstufen spielte noch besser. Aber es wurden wegen des hohen Preises nicht viele Exemplare verkauft, auch
gab es wenige Händler, die sie offerierten.
Heute können «Gem Roller Organs» sehr
leicht gefunden werden. Sie sind günstig
und es gibt hunderte verschiedene Walzen,
cobs (Maiskolben) genannt. Man findet
davon auch gute Reproduktionen.
Die Gem Roller Organ und die Concert Roller Organ, beworben im Katalog
von Sears, Roebuck & Company
Hand angetriebene 20 -Tonstufen-Organette wurde für USD 6 verkauft und benützte hölzerne Walzen, die viel einfacher
zu bedienen waren, als Musikrollen oder
Bänder. Diese Walzen vernichteten fast
den ganzen Markt der alten Typen. Danach
wurde kaum mehr eine Organette mit Papiersteuerung gebaut. Trotzdem verkaufte
sich Merrit Gally‘s 20 Tonstufen «Bijou
Orchestrone» weiterhin bis ans Ende des
Jahrzehnts und dies trotz des 20 Dollar
Preises. Aeolian hat auch einige Modelle
weiterproduziert. Spätere Modelle schlossen das «Symphonia» ein, das von Wilcox
& White Organ Company 1886 auf den
Markt kam und das «Cornet «(Celestian
Rollen wurden verwendet), wurde in den
frühen 1890-er Jahre bei Aelion lanciert.
Bis zu dieser späten Zeit sind bis zu über
100 000 Celestinas verkauft worden, mindestens gemäss der Werbung der Firma.
16
Viele Organetten, die in Amerika produziert wurden, sind in der ganzen Welt
verkauft worden und es sieht so aus, dass
in England gewisse Marken unter Lizenz
hergestellt wurden. Die grösste Anzahl
von Musikpapierrollen oder Papierbänder
für verschiedene Hersteller und verschiedene Modelle wurden 1880 durch die «Automatic Musical Paper Company» produziert, die im Juli 1887 liquidiert und in
die «Aelion Music and Organ Company»
integriert wurde.
Konkurrenz von Platten-Spieldosen
1881, während sich das Organetten-Geschäft schnell ausbreitete, wurde ein neuer
Typ für ein automatisches Musik-Instrument für die Heimunterhaltung entwickelt.
Miguel Boom, ein Einwohner von Haiti,
hat ein US-Patent für eine Musikspieldose
beantragt, die eine Platte benützte, um die
Melodien eines Stahlkammes zu spielen.
Es ist nicht bekannt, ob ein funktionierendes Modell je hergestellt wurde.
Die «Gem Roller Organ» hielt durch und
wurde bis Mitte 1925 hergestellt. «The
Gem» wurde sehr oft als Prämie in Verkaufskampagnen verschenkt.
1886 fabrizierte Oskar Paul Lochmann in
Leipzig eine Platten-Musikdose, die in
Produktion ging, zuerst mit starken Kartonplatten und danach aus Stahl hergestellt. In den späten 1880-er Jahren sind
seine Symphonion-Musikdosen weltweit
verkauft worden. Dies war der Beginn
einer grossen Industrie, welche bald andere Firmen entstehen liess, wie z. B. die
gigantischen Polyphon Musikwerke in
Leipzig, mit etwa 1000 Angestellten, die
Regina Music Box Company in Rahway,
New Jersey, mit ungefähr 300 Angestellten
und einem guten Dutzend weiterer Firmen.
In Amerika wurde durch Symphonion eine
Filiale in New York City eröffnet.
The «Concert Roller Organ» war in einem
grösseren Gehäuse mit einer Glasfront mit
Ab 1890 waren die Platten-Musikdosen
die grosse Sensation im Markt, was die
Organetten etwa 10 Jahre früher waren.
Organetten mit Rollensteuerungen wurden
inzwischen als ein Teil der Geschichte angesehen. Trotzdem, wie gesagt, die «Gem
Roll Organs weiterhin verkauft wurden.
Der Phonograph von Thomas Edison wäre
wahrscheinlich auch populär geworden in
den Heimen, aber der Erfinder limitierte die
Nutzung in Unterhaltungszentren (penny
arcades) und als Bürodiktiermaschinen bis
ans Ende der 1890-er Jahre. Zu dieser Zeit
wurden bereits Phonographen von anderen
Herstellern im Markt angeboten. Ab 1905
brach der Markt für Platten-Musikdosen
für die Nutzung im eigenen Heim stark
ein. Der grösste amerikanische Hersteller,
the Regina Music Box Company, hat die
Fabrikation 1918 eingestellt und das letzte
Instrument wurde 1921 ausgeliefert.
Interessanterweise war die «Gem Roller Organ» ab 1885 als Vorläufer der berühmten «Regina» Instrumente länger im
Markt und lieferte erst im Jahre 1925 die
letzten Instrumente aus. Gesamthaft hat
die Regina ca. 100 000 Platten-Musikdosen
ausgeliefert. Die Verkäufe der Gem Roll
Organs lagen vermutlich bei über 200 000.
Bemerkungen zum Sammeln
von Organetten
Heute kann man eine schöne Kollektion
von Organetten erwerben ohne grosse Ausgaben. Ähnlich zur Situation für Reproduktionsklaviere, Karussellorgeln, Plattenspieldosen und Klavierrollen, wurden
die Typen, welche am populärsten waren,
in jener Zeit in grossen Quantitäten hergestellt und sind heute am einfachsten zu finden. Dies ist also eine Win-Win Situation.
Wahrscheinlich liegt der erste Schritt darin,
zu prüfen, ob Sie Organetten und deren
Musik gerne haben. Youtube ist ein guter
Platz, um einige von diesen in Aktion zu
sehen. Wenn ihre Gefühle positiv sind, hier
einige Organetten, welche ich empfehle:
– « Gem Roller Organ» ist die Basis. Diese
gibt es häufig und es werden viele verschiedene Melodien offeriert. Eine «Concert Roller Organ» ist ungefähr das Gleiche, gleicher Mechanismus, aber sie ist
in einem schöneren Gehäuse eingebaut.
Sie ist etwas schwieriger zu finden, aber
nicht unbedingt rar. Der «Grand Roller
BW.F. Pringle of Meadow Grove, Nebraska, im Alter von 103, fotografiert
kurz nach dem Eintritt in das 20 . Jahrhundert. Er hat eine 20 -Tonstufen
Concert-Roller-Orgel (links) und eine 32-Noten Grand Roller Organ
installiert auf einem Handwagen mit einem grosszügigen Angebot an
Musikzylinder.
Organ» ist viel schwieriger zu begegnen
und ein schönes Stück kostet sicher zwischen USD 4000 – USD 5000. Es gibt
wenige Walzen dazu, aber Reproduktionen werden angeboten. Es ist ein eigenartiger Situationswechsel, dass heute im
Jahr 2013 jede Anzahl von Ampico- DuoArt und Welte- (Lizenz)-Flügel gekauft
werden können, ohne dass diese mehr
kosten, als diesen Betrag. Einige Jahrzehnte zurück, als ich involviert war in
der «Hathaway & Bowers» und «American International Galleries», kostete eine
«Grand Roller Organ» in den tiefen Hunderten von Dollars und ein Reproduktionsflügel einen vierstelligen Preis. Wer
hätte diese Entwicklung erwartet?
– Eine weitere Empfehlung ist die «Celestina Organette», welche von der Orguinette Company hergestellt wurde.
Diese wurden in grossen Quantitäten
hergestellt und man sieht sie heute noch.
Meistens beginnt der Preis bei einigen
hundert Dollar für ein unrestauriertes
Stück. Neue Musikrollen sind verfügbar.
– Die « 25 Tonstufen Tournaphone» ist
etwas rarer, aber es existieren noch
hunderte Exemplare. Die spielen gute
Musik, inkl. auf kopierten und neuarrangierten Rollen und sind eine gute Addition zu jeder Kollektion.
17
Nebst den obgenannten ist es wünschenswert, eine « 14 Tonstufen Standard Organette» zu haben. Diese spielt normalerweise mit Papierbändern, aber einige
haben auch einen Rollenmechanismus. Es
gibt eine grössere Anzahl von Namen, aus
denen man wählen kann (inkl. Mechanical
Orguinette, Reed-Pipe Clariona (by Gally
mit einem Schallkörper-Zusatz), Mc Tammany und andere).
The Organette Music Repository (www.
organettes.com) ist eine reiche Quelle
für Informationen und eine ganz wichtige Adresse und sie ist kostenlos. Neue
Walzen für die Gem, Concert und Grand
Roller Ogans sind verfügbar von www.
honorrolls.net, während Pipes of Pan von
Short Mountain Music Works (smmw@
mindspring.com) eine grosse Auswahl an
neuen Rollen für die verschiedenen Instrumente offeriert. Möglicherweise gibt es
noch andere Adressen. Die Restauration
kann bei jedem kompetenten Restaurator
von mechanischen Klavieren erfolgen. Um
Material für die Restauration oder andere
Produkte zu erwerben, schauen Sie nach
unter www.organetterepair.com, welche
durch Harald Draper unterhalten wird, der
ebenfalls Instrumente restauriert.
Für gedruckte Informationen ist das Buch:
«The Organette Book» von Kevin McElhone verfügbar und ist sehr empfehlenswert. Kevin wird das Vorwort schreiben
für meine «Enzykopädia».
Für eine Liste programmierter Musikstücke für Gem Concert und Grand Roller
Orgeln sehen Sie unter http: / / cobs.roller
organs.com im Internet nach.
Um eine feine Auswahl von Organetten
und Videos im Internet zu sehen, wählen
Sie http: / / youtube.com / user / hdraperz /
videos?view=0.
Ich wünsche Ihnen viel Spass!
(Der Autor Q. David Bowers kann unter
[email protected] kontaktiert werden.)
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Überraschungen und Fragen
beim Restaurieren
„„Bericht und Fotos: Edi Niederberger
Soll ich diese scheusslich rot übermalte
Drehorgel-Kiste mit dem überdimensionierten Unterkasten wirklich kaufen? An
einer kleinen Stelle war das Rot entfernt
und schöne farbige Intarsien waren sichtbar. Und unterhalb des Fensters waren
Farb­ränder aufgebrochen und zeigten klar
den Schriftzug von Frati. Es musste die
Clariton-Orgel sein, die in der Preis-Liste
Nr. 14 von Frati & Co. unter der Nr. 56 aufgeführt ist: 33 Tasten, 10 sichtbare Messing-Clarinetten, 14 sichtbare vernickelte
Piccolos, 8 Stücke, ca. 0,60 m hoch, 0,55 m
lang, 0,37 m tief, Preis Mk. 400. – und
23 kg schwer – ich kaufte das Stück, obwohl der Walzenzettel von G. Molinari &
Sons in New York mir unbekannte Stücke
«FRATI» schön rot übermalt!
ankündigte.
Ich nahm die Orgel komplett auseinander,
denn nur eine Restaurierung, die vom Gebläse über die Windlade und das Klavierholz bis zu den Pfeifen alles in Ordnung
bringt, konnte Erfolg haben. Und gleich
kam die erste Überraschung: In der Orgel
lagen genau 40 (!) Fremdgegenstände. Dass
ich hin und wieder eine Münze unten neben
dem Blasbalg finde (ich hoffe immer noch
auf das heruntergefallene Goldstücklein),
wäre nichts Neues gewesen. Was aber von
den Jasskarten über das Heiligenbildchen,
den Inch-Meter und den Hausschlüssel bis
zum Plastik-Helikopter alles in der Kiste
Die Drehorgel als Fundgrube.
lag, überstieg meine kühnste Fantasie.
Das Gehäuse war nun die erste Herausforderung. Offenbar lagen unter der roten
Farbe Intarsien. Wenn ich mit einem Ablaugmittel arbeitete, könnten die Intarsien das Rot ins Holz saugen. Das brächte
man nicht mehr heraus. Also griff ich zum
Schleifpapier und entfernte die Farbe mühsam Quadratzentimeter und Quadratzentimeter, immer darauf bedacht, die zum Teil
hauchdünnen Intarsien nicht zu verletzen.
An einigen Stellen, vor allem auf einem
Teil des Fensters, waren die Intarsien aber
schon weggebrochen. Da kam mir Freund
«Zufall» zu Hilfe: Am Drehorgeltreffen
in Zurzach hatte Theo Schweighauser
eine Frati gespielt, welche die Gebrüder
Fuchs soeben restauriert hatten. Diese
Orgel zeigte genau die gleichen Intarsien
wie meine Orgel, nur waren meine Intarsien zusätzlich farbig gebeizt Die Gebrüder Fuchs stellten mir in verdankenswerter
Weise präzise Unterlagen zur Verfügung
und so wusste ich genau, was ich unter dem
roten Belag wo antreffen würde.
Der Grund für die plump wirkende Vergrösserung des Unterkastens war, dass
alle vier originalen Füsse morsch geworden und weggebrochen waren. Dann hatte
jemand die Orgel auf ein «besseres Fundament» gestellt. Zum Glück waren die
neuen Wandstücke nur aufgenagelt.
Aufschlussreich war die dicke Kartonunterlegung hinter dem (inzwischen blind ge19
sen beiden Ventilen war die Spitze eines
eisernen Bügels als Abstandshalter eingeschlagen. Das Eisen war gerostet, war dadurch dicker geworden und hatte das Holz
vorne ganz leicht angehoben. Ein vorsichtiges Schleifen der Ventilauflage beseitigte
den Heuler.
Das lässt jedes Drehorgler-Herz höher schlagen.
Wer kennt diese Initialen?
wordenen) Spiegel auf der Frontseite. Der
Karton zeigt über der Ansicht der Schuhfabrik Fletcher Manufacturing Co. in New
York die Schlagzeile PRIZE MEDALS
AT PARIS EXPOSITION, 1878. Damit
muss diese Spiegelunterlage nach 1878
in die Orgel gekommen sein. Die Frage,
weshalb ein alter amerikanischer Karton
hinter den Spiegel einer Berliner Orgel
kommt, lässt die Vermutung aufkommen,
dass der Spiegel – vielleicht beim Transport – zerbrochen ist und man sich in New
York zu dieser «Polsterung» entschlossen
hat. Oder benutzte Frati Packmaterial einer
Rücksendung aus Amerika?
Auch die Windlade warf Fragen auf:
Warum ist bei vielen Ventilen die Feder
genau dort gebrochen, wo sie mitten in der
Führungsnut des Klötzchen liegt? Kann es
vielleicht sein, dass sie dort bei jeder Betätigung des Ventils am Holz ganz leicht rieb
und mit den Jahrzehnten abnutzte? Ein
leiser Heuler zweier Pfeifen, die ihr Ventil
unmittelbar nebeneinander hatten, liess die
Vermutung aufkommen, dass der Schaden
in der Windlade zu suchen war. Von blossem Auge war keine Unregelmässigkeit zu
erkennen. Ich riss die beiden Ventile heraus und entdeckte durch die Spuren auf der
Belederung, dass sie vorne stärker auf­l agen
als hinten. Wie war das möglich? Das Rätsel löste sich einfach: In der Mitte vor die20
Die grösste Freude aber war die Ent­deckung
des Schriftzuges auf der Unterseite der
Windlade: «Schütky am 30 (?). März 1887
Berlin»! Ich kannte den Schriftzug schon,
denn vor Jahren hatte ich ihn an gleicher
Stelle in einer 46er Clarinettenorgel von
Frati gefunden. Diese Orgel, Typ Nr. 52 in
der Preis-Liste von Frati und mit der Werk­
nummer 1991, ebenfalls mit einer Walze
von Molinari, ist signiert mit «Schütky
den 6. Juno 1888 Berlin». Und auf dem
Konduktenbrett einer 33er Harmonipan
von Frati, Typ Nr. 46, mit ­Wrede-Intarsien,
steht «Heinrich Schütky den 12. April 1886
Berlin». Im Kommentar zu dieser Signatur ist zu lesen (Quelle: Journal der GSM
Nr. 105, S. 13 ): «Dr. Helmut Wiemann, ein
Kenner der Berliner Dreh­orgelszene, teilte
unter Berufung auf Helmut Zeraschi mit,
dass Heinrich Schütky zu diesem Zeitpunkt noch Mitarbeiter der Drehorgelfirma
Frati & Co. war. Erst 1893 habe er sich in
Görlitz/ Neisse (Emmerichstrasse 10 ) selbständig gemacht.» Wer aus der Leserschaft
hat Informationen zu Heinrich Schütky?
Gibt es weitere Orgeln, die von ihm signiert sind? Ich wäre froh um Antworten!
Die Schöpfbälge und der Magazinbalg
mussten neu beledert werden. Am Distanzhalter vorne an den Schöpfbälgen wartete die nächste Überraschung: Auf dem
Holzsteg ist schön sauber mit Bleistift geschrieben: « 33 Cl. A. H.». « 33 Cl.» heisst
sicher « 33 Claves Clariton». Aber wer ist
Die ungleichen Abdruck-Spuren lösen
das Problem.
Schande dem Verschandler!
«A. H.»? Es ist vielleicht vermessen, zu
fragen: Hat etwa Adolf Holl im Jahr 1887
in der Werkstatt von Frati gearbeitet? Wer
von den Leserinnen und Lesern kann mir
weiterhelfen? Kennt jemand die Situation
von Adolf Holl im Jahr 1887 ? Ist vielleicht
irgendwo ein Schriftzug seines Namens
vorhanden? Fragen über Fragen!
Wie sollen die Messing-Clarinetten nach
der Restaurierung aussehen? Viele Fachleute schützen die im Lauf der Zeit entstandene Patina wie ein rohes Ei, weil gerade dies den Charme eines alten Stückes
ausmache. Meine Messing-Clarinetten
hatten aber keine schöne Patina, sondern
waren einfach grau. Zwei Gründe bewogen
mich, den ursprünglichen Zustand wieder
herzustellen: Zum einen schreibt Frati in
seinem Katalog: « …Messing-Clarinetten,
die mit Lack überzogen sind und daher
nicht schwarz werden.» Frati wollte also,
dass der Messingglanz erhalten bleibt. Das
andere Argument liefert meine Grossmutter, deren Türklinken aus Messing ständig
blitzblank sein mussten. Also hat die Generation vor mir genau diese Einstellung
zu Messinggegenständen gehabt. Was aber
war mit den Beulen und abgebrochenen
Windrohren? Die für das fachgerechte
Restaurieren von alten Blechinstrumenten
in ganz Europa bekannte Firma Egger in
Basel nahm sich der Sache an und brachte
die 10 Messingpfeifen auf Vordermann.
Kehlen und Zungen waren zum Glück unversehrt und vollständig.
Natürlich gab es auch das Übliche zum Restaurieren und ich danke an dieser Stelle Raphael Lüthi, der mir immer wieder mit fachlichem Rat beigestanden hat. Recht viele
Labien waren ausgebrochen und mussten
Vorher . . .
. . . und nachher
21
aufwendig ersetzt werden. Die Metall-Führung der Walzenachse war durch das lange
und reibende Aufliegen der Achse, verstärkt
durch den Druck des Schwertes, unten gerade noch 0,2 mm stark. Am Holz der Stecher hatten sich Mäuse gütlich getan, vielleicht in grösster Hungersnot, weil sie in
der Kiste eingeschlossen waren. Dass gerade das feine Stecherholz zuerst angenagt
wurde, erstaunt nicht.
Die Disposition zeigte, dass der C-Bass und
der G-Bass eine zusätzliche Oktavpfeife
hatten, der D-Bass aber nicht. Das konnte
nicht sein. Also stiess ich eine Nadel auf
der Höhe der D-Kanzelle durch die seitliche Papierabdeckung der Windlade und
siehe da: ein schönes rundes, aber sauber
überklebtes Loch für einen Pfeifenfuss!
Warum die parallel zur Walze direkt an der
Windlade liegende D-Pfeife entfernt und
nicht ersetzt wurde, weiss ich nicht.
Eine letzte Frage wirft der Walzenzettel
auf. Die Stücke 1– 3 und 5 – 7 sind auf der
Originalwalze durch neue ersetzt worden,
wie der überklebte Zettel und natürlich die
Walze zeigen. Aber warum kommt jemand
auf die Idee, den Zettel dermassen zu zerkritzeln? Hat jemand einfach den Kugelschreiber zum Laufen gebracht? Was soll
der rote Strich? Ist es Kinderhand oder respektlose Dummheit?
Nun erstrahlt die Orgel in neuem und – wie
ich hoffe – altem Glanz. Das Bild wird
vervollständigt durch Repliken der Medaillen, die einst vorne auf dem Gehäuse
angebracht waren, wie die entsprechenden
Nagellöcher bewiesen. Zurzeit zeichne und
stifte ich eine zweite Walze mit traditionellen Stücken, damit das Instrument noch
viel Freude macht. Das Arrangieren der
Musik ist nicht ganz einfach, klafft doch in
der Disposition zwischen den Clarinetten
und den Piccolos eine grössere Ton-Lücke.
Die Restaurierung war sehr arbeitsintensiv,
aber spannend, und es fehlte wirklich nicht
an Überraschungen!
DELEIKA® – Drehorgel
Hans R. Schmid
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22
Orgelfest in Waldkirch 2014
„„Fotos und Bildlegenden:
Markus Bürgler und Edi Niederberger
Strahlemann
Dr. Ulrich Wimmer
Waldkircher Prominenz enthüllt die neue Grossorgel.
Orgelmusik verbindet Nationen: Holland, Tschechien, USA , Italien,
Schweiz, Frankreich, Deutschland
Die bekannte Spezialität von René Spinnler
Waldkircher Rarität am Orgelfest!
23
Vertieft in schöne Klänge: unsere First Lady!
Rodriguez Sandoval aus Guatemala vor dem
«Paradies»
Zwischendurch kurz absitzen tut gut!
Axel Stüber, der singende Orgelbaumeister
24
Was machst Du mit
dem Knie?
Die «Organilleros & chinichineros» aus Chile begeistern jedes Mal
Orgel Lutz aus Berlin –
er kam mit dem Velo!
Wim Snoerwang, Präsident
des holländischen Vereins,
spielt eine herrliche
Bruder-Orgel
Wilhelm Bruder sei’s gedankt : Hast noch der Söhne ja!
Ueli Temperli im Element!
25
Barbara Bürgler:
Ein Mitglied stellt sich vor!
Liebe Mitglieder,
Der Frühling war eine aufregende Zeit für
uns. Der Sommer hat begonnen, ich hoffe,
dass alle Mitglieder den Sommer genies­
sen können.
Nun beginnen die ersten Drehorgeltreffen,
ich freue mich besonders darauf, dass ich
in der Kirche spielen darf, dass ist ein absoluter Höhepunkt für mich, ich freue mich
irrsinnig darüber.
Angefangen hat alles in Zürich, Sir John
hat mit seiner Drehorgel immer vor dem
Sankt Annahof gespielt. Wann immer wir
in Zürich waren, hörten wir stundenlang
seinen Drehorgelklängen zu.
Im Jahr 1994 erfuhren wir, das in Sörenberg
ein Drehorgelfest stattfindet, voller Spannung fuhren wir los. Es war gerade Mittagspause, ein herrlich sonniger Tag, aber
von Drehorgelspielern keine Spur. Dann
entschlossen wir uns, einen kleinen Imbiss
in einem Gartenrestaurant zu nehmen und
siehe da, die Drehorgelspieler kamen, einer
nach dem anderen. Die Spieler stellten sich
im Halbkreis auf den Platz. Wunderschöne
Drehorgeln , Raffin, Max Wälchli, Bakker,
Bruns und Eigenbau. Die verschiedenen
Drehorgeln haben uns sehr fasziniert und
die Musik war ein wahrer Ohrenschmaus.
Eine Drehorgel hat uns besonders verzaubert, die Eigenbauorgel vom Cäsar Käppeli. Markus fragte Cäsar, ob etwas kaputt ginge, wenn er diese Drehorgel mal
spielen dürfte. Sofort wurde eine Bierkiste
organisiert und Markus spielte mit vollem
Stolz. Was mich am meisten überraschte,
die Spieler hatten keine Berührungsängste
wegen unserer Grösse, im Gegenteil sie
nahmen uns sehr herzlich auf. Es wurde
gesungen und gelacht und für mich als
Nordlicht wurden schöne Melodien aus
meiner Heimat gespielt, z. B. wo die Nordseewellen fliessen, usw.
Mit etwa 3 Jahren
26
Am Abend fuhren wir glücklich und zufrieden nach Hause und fragten uns, wann
und wo das nächste Drehorgeltreffen stattfinden würde.
Bernhard Sieber hat von Sörenberg ein
Video gemacht, uns das dann geschickt
mit dem nächsten Termin eines Drehorgeltreffens. Das fand in Bremgarten statt. Auf ging es nach Bremgarten.
Es war so schön, wie uns die Drehorgelspieler begrüsst haben, so voller Herzlichkeit, Wärme und Freude. Max Wälchli
nahm seine Oehrlein – Drehorgel vom
Wagen und Markus durfte spielen.
Von da an hat uns das Drehorgelfieber gepackt und wir wussten, irgendwann kaufen
wir uns auch eine Drehorgel. Wir haben so,
wenn es möglich war, jedes Drehorgeltreffen besucht. Schnell erfuhren wir, das es
einen Verein gäbe (SFMM), damals noch
unter der Leitung vom Hans Wenzler. Wir
bekamen die Unterlagen und haben uns
dann entschlossen, dem Verein bei zu treten.
Eins möchte ich noch erwähnen: Meine
erste Vereinsreise ging nach Sainte-Croix
ohne Markus. Ich war ein wenig ängstlich,
alleine zu fahren, als Neuling wusste ich ja
nicht, wer alles auf die Reise mitkommt.
Wie schaffe ich es mit dem Gehen, kann
ich mithalten, nehmen sie Rücksicht auf
mich? Es wurde Rücksicht genommen, ich
wurde behütet und verwöhnt, so dass ich
mich pudelwohl fühlte.
Im Jahre 1997 haben wir dann unsere erste
Drehorgel erworben, eine Hofbauer mit 20
Tonstufen. Nun mussten wir noch einen
Wagen haben und natürlich die passenden
Kleider. Max Wälchli hat so Freude an uns
gehabt und hat sich sofort anerboten, einen
Wagen zu bauen.
Unsere erste Teilnahme an einem Drehorgeltreffen war in Grenchen.
Nach und nach bekamen wir immer wieder
Einladungen zu anderen Drehorgeltreffen.
2006 fuhren wir mit dem Verein (SFMM)
nach Waldkirch, unter anderem besuchten
wir Jäger & Brommer. Jäger & Brommer
bauten anlässlich des 200. Geburtstags von
Ignaz Bruder Figurenorgeln. Ich sah die
wunderschöne Figurenorgel und sagte:
«Das ist meine!» Ich war sofort in diese
Drehorgel verliebt und wusste, die muss es
sein oder keine. Traurig musste ich erfahren, dass alle Orgeln bereits verkauft waren.
Ich war sehr enttäuscht. Hinzu kam, dass
mich alle im Bus neckten und mir immer
wieder vorhielten: «Ach Barbara, das wäre
so ein schönes Öergeli für dich!» Irgendwann später bekam ich aus Waldkirch ein
Mail, ich könnte noch eine Drehorgel kaufen. Blitzartig sind wir hingefahren und ich
war so stolz und voller Freude, dass ich
meine Traumorgel doch noch bekam.
Einen kleinen Traum habe ich noch, eine
kleine Bacigalupo mein Eigentum zu nennen!
Im Januar 2013 sind wir zum Neujahrs –
Apéro der Berliner Drehorgelfreunde geflogen. Auf einer Rundreise durch Berlin
mit Christa, hatte ich die Idee, wir könnten
doch unsere Vereinsreise nach Berlin machen. Dass dieser Vorschlag angenommen
wurde, hat mich besonders gefreut. Es ist
für mich ein absoluter Höhepunkt, Euch
liebe Mitglieder die schöne Hauptstadt
Berlin und meine lieben Berliner-Drehorgelfreunde, sowie all die feinen Berliner
Spezialitäten, wie Currywurst, Schmalzstulle, Buletten, Bratkartoffeln und Berliner Weisse schmackhaft zu machen.
Man könnte bald singen: ich habe noch
einen Koffer in Berlin, wer weiss, wer
weiss!
Denn es ist immer wieder schön, ein Teil
meiner Heimat zu besuchen. Geboren und
aufgewachsen bin ich in Delmenhorst, damals ein kleines Städtchen. Mein Vater war
Personalchef bei der Post, meine Mutter
Hausfrau. Meine Eltern und mein Bruder
sind normal gross. Nach der Geburt stellten die Ärzte fest, dass ich Achondroplasie
habe, es ist die häufigste Form des genetisch bedingten Kleinwuchses.
Meine Eltern fuhren mit mir nach München in eine Spezialklinik, um heraus zu
Meine ersten Ferien 1963 mit den Eltern
und Bruder
finden, ob man dagegen etwas machen
könne und woher der Kleinwuchs kommt.
Achondroplasie ist nicht vererbbar, sondern eine Laune der Natur. Das kann jeden
treffen. Wenn Markus und ich Kinder bekämen, könnte das Kind zu 75 % kleinwüchsig sein.
Aufgewachsen bin ich ganz normal, meine
Eltern liessen mich nie spüren, dass ich
anders bin. Es wurden überall Fussbänke
aufgestellt und alles so eingerichtet, dass
ich mich überall fast selbstständig bewegen konnte. Meine Mutter nähte alle meine
Kleider und änderte alles ab.
Mein Opa baute mir mein erstes Velo.
In der Öffentlichkeit war dann alles anders,
alle guckten, manche behandelten mich
mit 12 –15 Jahren wie ein Kleinkind. Meine
Mutter sprach mir dann immer wieder Mut
zu und sagte, du musst dich wehren, mein
Kind. Manchmal war es schwer, je nach
Stimmung nahm man es mit Humor, Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit auf.
In der Schule fingen die ersten Probleme
an, die Stühle und Bänke waren zu hoch
und auf die Toilette konnte ich schon gar
nicht. Die Lehrer waren super, auf Klas27
gung. Durch dieses Wort verbinden viele
Menschen die Meinung, alle Kleinwüchsigen seien im Zirkus und wären Klein, Dick
und Dumm!
Ebenfalls wird uns durch diese Meinung kein anständiger Beruf zugetraut.
Vielmals sind es dieselben, die uns auf offener Strasse duzen und uns über das Haar
fahren. Das ist der Grund, warum wir beim
Gebrauch dieses überaus hässlichen Worts
wütend, traurig und manchmal auch ein
wenig aggressiv werden.
Thun mit den Bänkelsängern Armando
und Maya
senreisen und Wanderausflüge nahmen sie
immer Rücksicht auf mich.
Nach der Schule habe ich eine Lehre als
Uhrenremonteurin abgeschlossen, absolut
nicht mein Traumberuf. Ich wäre lieber
Kindergärtnerin, Krankenschwester oder
Arzthelferin geworden.
Wegen des Kleinwuchs ging das natürlich
nicht. Meine Eltern sagten mir, zieh diese
Lehre durch, damit du einen Abschluss
hast, danach kannst du immer noch etwas
anderes suchen.
So ab 16 Jahren bekam ich zu spüren, dass
ich anders bin, meine Freundinnen hatten
Freunde und heirateten. Beim tanzen holte
mich fast niemand, einige Jugendliche
hänselten mich. Schuhe mit Absätzen gab
es in meiner Grösse schon gar nicht und
modisch, zum Beispiel ein Minirock anziehen, lag auch nicht drin. Hinzu kommt,
dass man zu uns Liliputaner sagte und
uns immer mit dem Zirkus in Verbindung
brachte.
Das Wort Liliputaner ist in der Schweiz,
Deutschland und auch in vielen anderen
Ländern für Kleinwüchsige eine Beleidi28
Irgendwann Anfang der 60er Jahre kauften
meine Eltern ein kleines Häuschen. Der
Sinn und Zweck war, dass wenn meine Eltern mal nicht mehr leben, ich versorgt bin.
Meine Oma war nebst meiner Mutter die
Liebste auf der Welt, Sie hat mich verwöhnt, wo sie nur konnte. Wenn meine
Cousinen heirateten, bekam auch ich
immer ein Geschenk mit dem Satz: «Ich
weiss ja nicht, ob du mal heiraten wirst.»
Irgendwann ging die Uhrenfabrikation in
Konkurs, 4 Wochen war ich arbeitslos.
Dann bekam ich vom Arbeitsamt eine Stelle
an der Kasse bei Karstadt: Ich stellte mich
vor, der Chef war super, er hat für mich
die ganze Kasse umbauen lassen. Der Job
hat mir Spass gemacht, ich war unter Leuten und habe viel erlebt und gelernt. Nach
einem halben Jahr bekam ich ein Zeugnis
für eine zweite Ausbildung als Kassiererin.
Kurz bevor ich kündigte, fragte mich der
Betriebsrat, ob ich stellvertretende Abteilungsleiterin werden möchte. Ich war so
überrascht und freute mich sehr über den
Aufstieg trotz meines Kleinwuchses.
Im gleichen Kaufhaus sprach mich eine
kleinwüchsige Frau an. Sie ermunterte
mich, an einem Kleinwuchstreffen in
Hamburg teilzunehmen. Meine Oma und
meine Eltern fanden dass eine tolle Sache.
Eigentlich bin ich nur Ihnen zuliebe an
dieses Treffen gegangen – ich fand, dass
ich den Verein Kleinwüchsiger Menschen
nicht brauche.
Sinn und Zweck des Vereins:
Wir kleinwüchsige Menschen sehen uns
stets besonderen Aufgaben gegenüber: Gesundheitliche Einschränkungen und auch
unsere Grösse relativieren zuweilen unsere
Sehnsüchte von uneingeschränkter Beweglichkeit, fordern aber auch unsere Phantasie und unser Geschick heraus. Freude
wird etwas bodenständiger erlebt, wenn
Selbständigkeit im Haushalt, der Führerschein oder allgemein die Teilhabe am
öffentlichen, sozialen Leben nicht selbstverständlich sind. Vieles lässt sich besser
bewältigen, wenn wir uns in einer starken
Gemeinschaft wissen. Einer Gemeinschaft
kleinwüchsiger Menschen, die einander
verstehen und mit Tipps und Ratschlägen
helfen. In einer Gemeinschaft, die Seminare organisiert und so Wissen um medizinische und sozialrechtliche Möglichkeiten
ebenso vermittelt wie psychosoziale Kompetenz und körperliche Stabilität durch gezielte kleinwuchsgerechte Gymnastik.
Diese Gemeinschaft schaut aber nicht nur
auf sich selbst: Gemeinsam prüfen wir
Barrieren, die keine sein müssten. Bauliche Massnahmen, die uns die Teilhabe am
öffentlichen Leben erschweren oder gar
verweigern, werden ebenso benannt wie
sozialrechtliche und gesundheitspolitische
Einschränkungen.
Kurz: Die Verbesserung der Lebensqualität kleinwüchsiger Menschen ist das
oberste Ziel des Vereins Kleinwüchsiger
Menschen.
Beim ersten Treffen sah ich zum ersten Mal
mein Spiegelbild, was mich sehr beschäftigte. Es gab so viele verschiedene Arten
von Kleinwuchs. Mit der Zeit gefielen
mir diese Treffen immer mehr. Beim Tanzen konnte man dem Partner in die Augen
sehen! Man konnte über Kleiderprobleme,
Schuhe, Möbel, Auto usw. diskutieren.
Bereits beim 5. Treffen lief mir dann Markus über den Weg. Neun Monate lang
pflegten wir eine intensive Fernbeziehung.
Wir verbrachten gemeinsam unseren ersten
Urlaub und ich blieb noch weitere 2 Wochen bei Markus. Zu Hause angekommen,
telefonierte Markus mir und fand, ich soll
rasch möglichst die Koffer definitiv packen
und zu ihm in die Schweiz ziehen. Bis heute
habe ich diesen Schritt nie bereut, obwohl
anfangs die «Schweizer-Begebenheiten»
nicht immer einfach für mich waren. Für
meine Mutter und meine Oma war es nicht
leicht, so weit weg zu ziehen. Meine Mutter gab mir noch auf den Weg, dass wenn
Unser erster Auftritt mit zwei Orgeln
es nicht funktioniert, kann ich jeder Zeit
nach Hause zurückkommen. Mein Zimmer
sei immer für mich frei. Mein Vater war
wohl am meisten stolz. Seine Tochter zieht
in die Schweiz. Er liebte die Berge über
alles. Leider konnte er nicht mal mehr an
unsere Hochzeit teilnehmen, er starb kurz
vorher an Darmkrebs.
Im April 1982 wurde geheiratet, 30 Jahre
später haben wir dann sogar noch die
kirchliche Hochzeit nachgeholt. Es war
eine wunderschöne Hochzeit.
Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute,
viel Gesundheit, einen schönen Sommer
und viele schöne Augenblicke.
ZU VERKAUFEN
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Melodico Nr. 439
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29
Generalversammlung des SFMM
in Münsterlingen
„„Peter X. Bürgisser
Am 24. Mai 2014 fand in den Räumlichkeiten der Psychiatrischen Klinik in Münsterlingen die Generalversammlung der
Schweizer Freunde der Mechanischen
Musik statt.
Der Präsident André Ginesta führte die
Versammlung souverän und durfte am
Schluss zufrieden feststellen, dass alle
vom Vorstand vorbereiteten Traktanden
von den Mitgliedern genehmigt worden
waren. Nach der GV fand im Foyer ein
vom SFMM offerierter Apéro statt: Zeit
für viele interessante Begegnungen und
Gespräche, schliesslich ist die Kontaktpflege unter den Mitgliedern wichtiger
Bestandteil des Vereinslebens.
30
Nach dem feinen Mittagessen füllte sich
der Saal mit zusätzlichen Gästen. Auf dem
Programm stand ein Konzert mit der Jazz­
orgellady vom Bodensee. Esther Meyre
Müller mit ihrer ODIN-Konzert-Drehorgel
und ihre drei Musikfreunde präsentierten
einen bunten Reigen von bekannten Melodien von Swing bis Klassik. Das Publikum
spendete begeistert Applaus.
Die GV 2014 wird als gelungener Anlass in
die Vereinsgeschichte eingehen.
Die nächste GV findet am 17. Mai 2015 voraussichtlich in der Westschweiz statt.
Viel Applaus für die Jazzorgellady und ihre Musikanten!
Drehorgeln aus Berlin
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20er Violinopan (33)
20er Trompetenorgel (67)
31er Bauchorgel (31)
31er Konzertorgel (68)
31/20er Doppio-Konzertorgel (68)
31/20er Doppio-Violinopan (52)
31er Violinoflute (84)
31er Trompetenorgel (100)
20er Drehorgel-Bausatz (20)
diverses Zubehör
-
() = Pfeifenanzahl
31
Jahresbericht des Präsidenten 2013
Der Verein hat das «verflixte» 13. Jahr dieses Jahrtausends mit viel Aktivitäten und
schönster mechanischer Musik gut überstanden!
Der Vorstand setzte sich unter Zuwahl eines
neuen Mitgliedes wie folgt zusammen:
André Ginesta, Präsident
Max Gautschi, Vize-Präsident
Edi Niederberger, Aktuar
Barbara Bürgler, Kassiererin
Markus Bürgler, Adressen / Reisen
Peter X. Bürgisser, Homepage
Paul Fricker, Journal / Reisen / franz.
Sprachgebiet
Raphael Lüthi, Internationale Kontakte
Der Vorstand traf sich zu 3 ordentlichen
Vorstandssitzungen. Im Sommer durften
wir die Gastfreundschaft der «Matters»
in Oberhofen geniessen, welche uns die
Sonntagsarbeit mit einem eindrucksvollen
Konzert versüssten.
Mitgliederbestand
Per heute zählen wir 371 Mitglieder, eingetreten sind in diesem Jahr 28 (!) Mitglieder. Diese neuen Mitglieder haben wir im
grossen Masse Paul Fricker zu verdanken.
Er hat bei den Teilnehmern an Drehorgeltreffen, die noch nicht Mitglied sind, eine
Werbeaktion gestartet. Herzlichen Dank !
Die neuen Mitglieder sind:
Vreni und Walti Ambauen
Rita und Peter Bützer
Jean-Marc Cerutti
Benoit Degen
Therese Dietschi
Daniel Gribi
Hans Grob
Johan Hinzen
Willy Joho
Leo Keller
Hans-Ulrich Lehmann
Mathys Lorenz
Therese Meier-Oberle
Yvonne Niederberger
Brigitte Oppliger
Hansruedi Schmidhauser
32
Erica und Ruedi Schupp
Madeleine und Orlando Soldati
Helen und Gottfried Suter
Johanna und Roland Suter-Egli
Marjike Verbeek
Walter Vonbank
Ausgetreten sind 13 Mitglieder, verstorben
zwei Mitglieder, Franz Oerlein und vor
kurzem Toni Abächerli.
Der Mitgliederzuwachs gegenüber 2012
beträgt somit 13 Personen, also kann diese
Zahl doch nicht so verflixt sein!
Vereinsjournal
Erschienen sind die 3 Journale Nr. 116 –118.
Im ersten Journal wurde meine Ausstellung in Meilen vorgestellt, die ein totaler
Erfolg und beste Werbung für unser Hobby
war. Erstaunlich aber auch der Bericht über
Vreni Hildebrand, die eine originelle Orgel
nach der anderen herstellt. Selbst ist die
Frau!
Die Sommer-Nummer lebte von mehreren
kürzeren Beiträgen, wie die Vorstellung
der neuen Werkstätte von Fuchs Orgelbau
oder des Wurlitzer-Showroom-Trailers. 44
Seiten benötigte das Weihnachtsheft, das
nebst dem einmaligen Automaten von Philadelphia vor allem die «Ernte des Sommers» illustrierte, nämlich Reportagen der
verschiedenen Drehorgeltreffen, vor allem
auch des ersten Treffens in Kerzthely / Ungarn, organisiert durch unser Redaktionspaar.
Generalversammlung 2013
Erstmals hat unser Verein die Gastfreundschaft des «Museum für Musikautomaten» in Seewen genutzt und dort seine GV
durchgeführt. Dies war sicher auch dank
der perfekten Organisation ein voller Erfolg. Höhepunkt waren sicher die «Insider-Museumsführungen», die sicher alle
beeindruckt haben.
Mich freute es besonders, unser Ehrenmitglied Heinrich Weiss in bester Verfassung
zu treffen, voller Pläne für die Zukunft!
Vereinsreise 2013
Waldkirch, ohne Drehorgeltreffen, war
sicher für viele ein neues Erlebnis. Die
Besichtigung der alten Standorte der Orgel-Werkstätten erlaubte eine andere Sicht
dieser Stadt, die so bedeutend war für den
Orgelbau.
Aber auch Triberg war wieder eine Reise
wert mit der Sammlung Niemuth und der
Empfang in Vöhrenbach konnte nicht herzlicher sein. Der Besuch des «Uhrenmacherhäusle‘s» war wohl für alle ein neues,
beeindruckendes Erlebnis.
Drehorgeltreffen
2013 war das Jahr der Jubiläen für verschiedene Treffen, so 25 Jahre in Zurzach wie
auch in Laufenburg. Das «gewichtige Festival» in Thun und natürlich das 1. Treffen
in Ungarn setzten weitere Akzente.
Vereinsleben
Es kann immer wieder festgestellt werden, dass das gesellige Zusammensein für
unsere Mitglieder sehr wichtig ist. Man
schätzt es, mit Kollegen beisammen zu
sein, die «die selbe Sprache» sprechen, die
wissen, was ein Heuler ist oder ein fehlender Dämpfer. Daher bemühen wir uns, bei
unseren Vereinsanlässen immer auch die
Zeit einzuräumen, um zusammen zu sitzen
und die Kameradschaft zu zelebrieren!
Danken möchte ich allen, die sich für den
Verein letztes Jahr eingesetzt haben. Da
denke ich in erster Linie an meine Vorstandskollegen, die alle ihr Bestes gegeben
haben, aber auch an unsere Redaktion, die
wiederum für 3 gute Journale verantwortlich war.
André Ginesta, Männedorf
24 . Mai 2014
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Fassade mit Original-Farben
Diese Orgel wurde von
der Orgelfabrik Füglister in
­Grimisuat (VS) restauriert.
Leider mit wenig Musik:
5 Bücher in gutem Zustand,
5 Bücher in weniger gutem
Zustand.
Preis: CHF 21 000,00
Jean Furrer
Botyre
1966 Ayent (VS)
Tel. 027 398 49 44
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33
Drehorgeltreffen im Böhmischen Prater
„„Esther Meyre Müller & Peter Hauser
Seit 30 Jahren findet auch in Wien ein Drehorgeltreffen statt. Heuer trafen sich Spieler aus verschiedenen Nationen vom 9. bis
11. Mai im Böhmischen Prater. Das ist ein
Vergnügungsgebiet im Stadtteil Favoriten,
das als der «kleine Bruder» des bekannten
Praters gilt. Natürlich gibt es auch hier ein
Riesenrad.
Es ist allerdings eine Nummer kleiner, als
das Riesenrad im vielbesungenen Prater.
Neben weiteren Karussells steht hier aber
das älteste noch immer intakte und regelmässig fahrende Rösselspiel Europas.
Am Samstag spielten wir mit grosser
Freude für viele Zuhörer, die interessiert
von einer Drehorgel zur nächsten wanderten. Leider begann es in der Nacht auf
Sonntag heftig zu regnen und es gab keine
Möglichkeit mehr, am Sonntag die Orgeln
nochmals zu spielen. Aber den Samstag
nutzten wir natürlich rege, um mit den unterschiedlichsten Orgeln auch sehr unterschiedliche Musik erklingen zu lassen. Der
Organisator Andreas Pratzer stellte sein Instrument «De Zuiker Pot» auf.
34
Viele Spieler drehten fleissig die Kurbel
von kleineren Orgeln, die zum Teil sehr
originelle Verkleidungen haben. So gab es
eine Orgel, die in einem kleinen Weinfass
eingebaut war, oder auch ein Instrument,
das ein kleines, wunderhübsch ausgearbeitetes Rösselspiel ist.
Der «Berufs Drehorgelspieler» Oliver
Maar von Wien zeigte zum ersten Mal
seine brandneue 42er Orgel einem interessierten Publikum. Vor allem seine Drehorgelkollegen bewunderten das sehr schön
klingende Instrument, das auch optisch
eine wahre Freude ist. Der Erbauer ist der
junge österreichische Orgelbauer Christian
Wittmann, der am Treffen anwesend war.
Neben Oliver war die Jazzorgellady mit
ihrer 42er ODIN Konzert-Drehorgel positioniert. Sie spielte zusammen mit einem
Ungarischen Geiger und einem Gitarrenspieler als Trio.
Natürlich tauschten Oliver und Esther Kartons miteinander aus und verglichen fasziniert die beiden doch sehr unterschiedlichen Klangfarben der beiden 42er Orgeln.
Als wir feststellten, dass wir beide das
Arrangement «Fiddle Faddle», von Pierre
Charial arrangiert, mitgebracht hatten,
wagten wir uns sogar an ein Synchronspiel
ganz ohne technische Unterstützung, was
uns und den zuhörenden Drehorgelkollegen viel Spass machte!
Das Sprichwort sagt bekanntlich «Wien
ist eine Reise wert». Auch eine Reise zum
Drehorgeltreffen im Böhmischen Prater ist
sehr zu empfehlen. Gerne kommen wir ein
anderes Jahr wieder!
ZU VERKAUFEN
Aus Platzmangel verkaufen
wir einige Instrumente:
Hupfeld Phonoliszt Art Deco
Stil mit ca. 50 Rollen. Restaurierter und gut spielender
Zustand.
Nickelodeon (Klavier, Mandoline, Handharmonika, Schlagzeug) mit 2 Rollen à 10 Melodien. Funktionstüchtig, der
Klavierteil müsste allerdings
gelegentlich überholt werden.
Restliche Instrumentierung
restauriert.
Singvogeldose massiv
­Silber auf Sockel. Sehr guter
­Zustand.
Plattenspielschrank Symphonion mit 10 Glocken und
10 Platten. Plattengrösse 53
cm. Restaurierter und perfekt
spielender Zustand.
Riesiger Trichtergrammophon
His Master’s Voice mit Schwanenhalstrichter. (Original von
1910, kein indischer Kitsch!)
Spielt perfekt, hat kleinere
Gebrauchsspuren.
Tanzorgel Decap, 105 Tonstufen, 2 Stunden Musik,
mit Ausnahme der originalen
Hammondorgel voll restauriert.
Alle Preise sind Verhandlungssache. Wenn Sie Interesse
haben, scheuen Sie sich nicht,
ein Angebot zu machen.
Fotos und Videos werden auf
Anfrage gerne geschickt.
Hansjörg Surber,
Tel. +36 30 602 68 68
Museum für Musikauto­
maten, Keszthely
www.musikautomaten-­
ungarn.eu
info@musikautomaten-­
ungarn.eu
35
Neue Töne im Museum
für Musikautomaten
Georg Hofmeier leitete am Freitag seine
letzte Generalversammlung als Präsident
der Gesellschaft des Museums für Musi-
kautomaten Seewen (GMS). Nach 15 Jahren übergab der Nuglarer an Hans Büttiker.
ZU VERKAUFEN
(weil ich wegen der Tonhöhe
zu diesem Instrument
nicht singen kann)
Melodia – Organette
von Martin Wyss Meikirch BE
für Fr. 800.– gründlich überholt: Ventile ersetzt, Kurbeln
angepasst, gestimmt usw.
Die letzte Rede des abtretenden Präsidenten.
Man kann auf «Youtube»
solche Instrumente hören
und im Internet weitere
­Melodien bestellen!
Ich habe dazu 2 gekaufte
Rollen:
– MMC-002 : Deck the Halls,
Jingle Bells, We wish you a
Merry Chrisrmas
–M
elodia Roll 56 : Nancy
Lee, Annie Laurie, Molly
Darling, Cornflower Walz
Dazu habe ich 2 Leerspulen
machen lassen, auf die man
«normale» Orguinette-Rollen
( 14 Tonstufen) tun kann!
Peter Hunziker
Schlossgässli 21
3400 Burgdorf
[email protected]
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Georg Hofmeier (links) und Hans Büttiker (neuer Präsident)
CD-Ankündigung
uns das Instrument im Jahre 2013 zur Totalrestaurierung übergab. Es hat die lange
Zeit seit der Erbauung weitgehend ohne
Veränderungen im Originalzustand überstanden. Bei der Restaurierung sind aller­
dings Spuren von vielen grösseren und
kleineren, schlecht ausgeführten Reparaturen sowie starke Abnutzungserscheinungen an beanspruchten Teilen zutage ge­
treten, welche auf einen regen Gebrauch
schliessen lassen.
„„Matthias & Markus Fuchs
Vor kurzem wurden wir mit der aufwändigen Totalrestaurierung einer schönen
52er Alfred Bruder Karussellorgel betraut.
Nach Abschluss der Arbeiten haben wir uns
entschlossen, von diesem relativ seltenen
Instrument eine CD zu produzieren.
Zur Geschichte des Instruments
Über die Geschichte dieser Jahrmarktorgel
ist leider nur wenig bekannt. Fest steht,
dass das Instrument etwa Mitte der 1920er
Jahre durch die Firma Alfred Bruder aus
Waldkirch im Schwarzwald gebaut wurde.
Alfred Bruder ( 1889 –1937 ) war der Sohn
von Richard Bruder, der die gefürchtete
Konkurrenz aus Frankreich, die Firma
Technische Angaben / Disposition
Gavioli
und später die Firma Limonaire,
nach Waldkirch
holte. Nach
Melodieseinem
(gs’ – f’’’, 20 Töne)Tod
Alfred Bruder, Waldkirch
Gedackt 8’
52
Tonstufen
(Skala
=
33er
Ruth
1912 übernahm Alfred
Bruder
von
im Jahre
Violine 3fach
8’
mit zusätzlicher A – Posaune)
Mixtur 2fach bei Forte
ca. Mitte der 1920er
Jahre Waldkircher
ihm dieBaujahr
Direktion
des
Zweig(Principal 4’ + Octave
2’)
Kartonnotensteuerung
204 Pfeifen
Gegenmelodie
(c’ – c’’, 11 Jahr
Töne)
werks der
Firma Limonaire.
Ab dem
Winddruck 180mm WS
Trompete 8’
C-Stimmung, er
a’ = ca.in
425Hz
bei 20 C°
(gs’ – c’’
an Melodie
gekoppelt
1919 betrieb
Waldkirch
eine
Reparaund davon abschaltbar)
Labialbass (F, G, A, c°, d°, e°)
turwerkstätte
für Limonaire
und Gavioli
Gedackt 8’
Schlagzeug
4’
Grosse Trommel mit Becken
Orgeln Gedackt
und
bald
darauf
baute
er auch eiCello 4’
Kleine Trommel
Principal 2’
gene Instrumente.
Schaltungen
Orgelbau Fuchs GmbH
Speerweg 3
CH-8618 Oetwil am See
Tel. 0041 ( 0 ) 44 929 18 40
Fax 0041 ( 0 ) 44 929 18 41
www.orgelbaufuchs.ch
[email protected]
Piano / Forte
hohe Trompeten ab
Diese Jahrmarktorgel war vermutlich
nach ihrer Auslieferung bei verschiedenen
Schaustellern in Betrieb, bis sie über einen
deutschen Händler in die Westschweiz zu
Monsieur Pury gelangte. Er liess die Fassadenbeleuchtung einbauen. Im Jahre 2002
wechselte sie erneut den Besitzer und steht
seither bei einem privaten Liebhaber, der
Rückseite CD-Hülle_Layout 1 19.05.14 08:26 Seite 1
52er Alfred Bruder Karussellorgel
Titel
Komponist
Arrangement
Dauer
1
Der Adler von Lille
H. L. Blankenburg
Gustav Bruder
03:28
2
Lenggrieser Ländler
Unbekannt
Gustav Bruder
03:02
3
Operettenpotpourri
Diverse
Gustav Bruder
10:57
4
Frühlingsfest – Marsch
Gustav Bruder
Gustav Bruder/Markus Fuchs
02:50
5
Sirenenzauber
Émile Waldteufel
Gustav Bruder
05:56
6
Es geht alles vorüber
Fred Raymond
Gustav Bruder
02:31
7
Im Prater blüh'n wieder die Bäume
Robert Stolz
Gustav Bruder
02:28
8
Waldteufeleien
Émile Waldteufel
Gustav Bruder
10:03
Fahr mich in die Ferne, mein blonder Matrose
Jakob Pfeil
Gustav Bruder
02:22
10
9
Abschied der Gladiatoren
H. L. Blankenburg
Gustav Bruder
02:41
11
Hoch droben auf dem Berg
Franz Grothe
Gustav Bruder
02:32
12
Foxtrott
Unbekannt
Unbekannt
02:13
13
Malaga
Josef Rixner
Markus Fuchs
03:52
14
Potpourri aus «Eusi chlii Stadt»
Hans Möckel u.
Otto Weissert
Markus Fuchs
10:28
52er Alfred Bruder Karussellorgel
– g’, 11 Töne) CD vorgestellte ModFür dasBegleitung
auf (g°dieser
Gedackt 8’
Principal
4’
ell verwendete
Alfred Bruder die Skala
Mixtur 2fach bei Forte
(Quinte 2 2/3’ +Nr. Octave33
2’)
der Firma A. Ruth &
des Modells
Sohn aus Waldkirch, welche er mit einigen
Verbesserungen versah. So fügte er eine
zusätz­liche 5. Posaune hinzu, die musikalisch grosse Vorteile mit sich bringt. Um
seinem Instrument, welches 3 Halbtöne
höher gestimmt ist als das Ruth Modell,
mehr Tiefe zu geben, legte er den höchsten
Basston (f°), sowie die höchsten Posaunenbässe (c° und d°) eine Oktave tiefer. Davon
abgesehen ist die Disposition, verglichen
mit anderen Instrumenten dieser Grössen­
ordnung, ausserordentlich reichhaltig.
52er Alfred Bruder Karussellorgel
Lingualbass (C, D, F, G, A)
Posaune 8’
Die CD ist erhältlich zum
Preis von Fr. 25. – zzgl.
Versand bei
52er Alfred Bruder
Karussellorgel
Totaldauer 65:23
Kontaktadresse:
Orgelbau Fuchs GmbH | Speerweg 3 | 8618 Oetwil am See | Tel. +41 (0)44 929 18 40
Fax +41 (0)44 929 18 41 | [email protected] | www.orgelbaufuchs.ch
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Termine 2014
29./30. August
26. Drehorgel-Treffen in Bad Zurzach
Freitag, 29.8.2014 – 18.00 Uhr Konzert in der Ref. Kirche
Samstag, 30.8.2014 – Drehorgeltreffen ab 08.30 bis 16.00 Uhr, im verkehrsfreien Flecken 16.15 Uhr,
Drehorgelparade und Verabschiedung
Info: Georg und Theres Dietschi, Tel: 056 249 38 75
www.dreh-orgel.ch / www.badzurzach.info
6. / 7. September
Internationales Drehorgelfestival Keszthely/Ungarn
Altstadt und Schlosspark – Samstag 10 Uhr
Organisator: Hansjörg Surber / Tourinform Keszthely
Info: Surber’s Museum für Musikautomaten und Phonographen
Jokai ut. 5, HU-8360 Keszthely
Tel: +36 30 602 68 68 – Mail: [email protected]
Besonderes: Zugelassen sind alle Orgeltypen.
7. September
Drehorgelmatinée anlässlich der Lachener Chilbi
Info: www.lachner-maerkte.ch & [email protected]
28. September
Drehorgeltreffen mit historischen und Eigenbau-Orgeln in Lichtensteig
Organisatoren: Ueli Termperli, Fredy Künzle und die Gemeinde Lichtensteig.
Das genaue Programm wird noch bekanntgegeben. www.drehorgelverleih.ch
12. Oktober – Sonntag
26. Drehorgeltreffen in Laufenburg CH anlässlich der HELA
Info: Bruno Leoni, [email protected], www.drehorgelmann.ch
23. November
9. Sammlerbörse für mechanische Musikinstrumente in Schafisheim
Info: Kakteen Gautschi & SFMM, Wilstrasse 1, 5503 Schafisheim
Telefon: 062 891 87 24, 10.00–16.00 Uhr
27. November
Basler Orgelherbst 2014 mit CD-Taufe der Basler Drehorgel-Freunde in der Clarakirche Basel
Festliche Drehorgelmusik aus verschiedenen Jahrhunderten, mit den Basler Drehorgelfreunden
und Alexander Schmid, Organist und Leiter Kirchenmusik der St. Clarakirche.
Der Eintritt ist frei – Kollekte!
Wiederkehrende Anlässe
letzter Sonntag
im Monat, 17.00 Uhr
Leichte Klassik am Sonntagnachmittag
im Haus der Musik - Osthaus Wichterheer, Oberhofen
bei Kurt und Ursula Matter
Freier Eintritt, Kollekte
jeden 4. Donnerstag
im Monat, 19.45 Uhr
Höck (Stammtisch) der Basler Drehorgel-Freunde
im Restaurant zum Rebhaus, Riehentorstrasse 11, Basel
Tel. 079 320 55 31, Gäste sind willkommen – www.drehorgelfreunde.ch
SFMM-Termine
19. / 21. September
23. November
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Vereinsreise der SFMM nach Berlin (D)
9. Sammlerbörse für mechanische Musikinstrumente in Schafisheim
10.00 bis 16.00 Uhr
Organisator: Kaktus-Gärtnerei Gautschi & SFMM, Wilstrasse 1, Schafisheim
Telefon: 062 891 87 24, www.kakteen.ch
Arrangieren und Herstellen von Notenrollen
für Drehorgeln:
20er Tonstufen
26er Tonstufen
28er Tonstufen
31er Tonstufen
33er Tonstufen
35er Tonstufen
Die Notenrollen werden von Hand gezeichnet
und manuell auf Spezialfolie gestanzt. Gerne
erfülle ich Ihnen auch Ihre Wunschmelodie.
Bitte fordern Sie unverbindlich meine Notenrollenverzeichnisse an oder rufen Sie diese im
Internet ab.
Zur platzsparenden Aufbewahrung
werden die Notenrollen in einer
runden Kunststoffdose verpackt.
Die Notenrollen können auf Spulen
mit Innensechskant, Aussensechskant,
durchgehendem Loch oder auch ohne
Spule geliefert werden.
Linzgaustr. 8, D-88630 Pfullendorf, Tel. 07552/5343, Fax 07552/4788
E-Mail: [email protected] www.drehorgel-edihofmann.com
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!
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Aktuelles, Angebote und Termine auf unserer Homepage: www.raffin.de
Orgelbau Raffin GmbH
AbigstrAsse 9 | D-88662 Überlingen
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