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HELIOS aktuell Das Magazin der HELIOS Kliniken Gruppe JANUAR/FEBRUAR 2015 TITELTHEMA Arbeitsplatz Klinik Der Ruf nach mehr Personal im Gesundheitswesen ist laut. Doch wie ist es tatsächlich um den Stationsalltag bei HELIOS bestellt? Eine Debatte. SEITE 4 Einfach scannen und kostenlose App herunterladen: die HELIOS aktuell fürs iPad UNTERNEHMEN NACHRICHTEN MENSCHEN HELIOSaktuell.de: Online-Magazin gestartet SEITE 10 Kanal vier: Uelzener Klinikfunk sendet seit 48 Jahren SEITE 15 Klaus-Peter Schaldach formt mit der Kettensäge Figuren aus Holz SEITE 20 Inhalt | JANUAR/FEBRUAR 2015 Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2015 beginnt für die HELIOS aktuell mit einer neuen Zeitrechnung: Seit dem 19. Januar finden Sie unser Magazin auch online. Unter www.heliosaktuell.de können Sie die HELIOS aktuell dann nicht nur auf Ihrem Desktop lesen, sondern auch bequem unterwegs auf Ihrem Smartphone oder Tablet abrufen. Der Klick ins Internet lohnt sich: Neben dem kompletten Gespräch zum Titelthema „Patentrezept gesucht“ finden Sie auch einen exklusiven Standpunkt zum Thema Arbeitsverdichtung von Karin Gräppi, HELIOS Geschäftsführerin Personal. Außerdem erwartet Sie ein Podcast des Uelzener Krankenhausfunks „Kanal 4“, der bereits seit über 48 Jahren die Patienten unterhält und über den wir auf Seite 15 berichten. Nicht zuletzt hält HELIOSaktuell.de zusätzliche Reportagen und Ratgeberthemen sowie die Neuigkeiten aus Ihrer Region für Sie bereit. Mehr zum Online-Magazin der HELIOS aktuell erfahren Sie auf Seite 10 dieser Ausgabe. Klicken Sie sich durch HELIOSaktuell.de und sagen Sie uns Ihre Meinung. Wir freuen uns auf Ihr Feedback! NACHRICHTEN Der Operationssaal der Zukunft Auf der Fachtagung „Future OP 2014“ in Hamburg ging es um zukunftsfähige Konzepte sowie Trends und Innovationen für OP-Abteilungen. » Seite 12 TITELTHEMA Patentrezept gesucht: Das Thema Arbeitsverdichtung in Kliniken wird immer wieder öffentlich diskutiert. Wie kann Entlastung geschaffen werden? Und was macht einen guten Arbeitsplatz im Gesundheitswesen heute aus? Eine Debatte » 4 UNTERNEHMEN WISSEN HELIOSaktuell.de: Ihr Unternehmensmagazin gibt es nun online – optimiert auch für mobile Endgeräte. 10 HiT 2.0: Mit „HELIOS im Team“ startet ein Gesundheits- und Bewegungsprogramm für alle Mitarbeiter. 18 Medizinischer Beirat: Zum Jahreswechsel haben fünf neue Mitglieder ihre Arbeit im Gremium aufgenommen. 11 Pflege: Die HELIOS Klinik Rottweil bietet Kurse für die Zusatzqualifikation „Palliative Care“ an. Der Zuspruch ist groß. 19 » » » » Mit freundlichen Grüßen NACHRICHTEN Ralf Kuhlen, Armin Engel, Francesco De Meo, Jörg Reschke, Karin Gräppi und Olaf Jedersberger Narkose: Hamburger Ärzte nutzen ein spezielles Anästhesie-Verfahren, um den Schmerz gezielt auszuschalten. 12 » Riesentumor: In den Berliner HELIOS Kliniken wird Sophia (12) wegen eines Keimzelltumors behandelt – er ist 20 Zentimeter groß und enthält Haut, Haare sowie Reste von Knochen und Zähne. 14 » Radio mit Herz: Im HELIOS Klinikum Uelzen sendet der älteste Krankenhausfunk Deutschlands. 15 » 2 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 MENSCHEN Porträt: Klaus-Peter Schaldach, Gynäkologe am HELIOS Klinikum Salzgitter, formt in seiner Freizeit mit der Kettensäge Figuren aus Holz. 20 » 5 Fragen an Britta Thöne: Die Logopädin erklärt, warum das Spielen mit Essen für manche Kinder eine wichtige Therapiemethode ist. 21 » Wussten Sie schon? … dass mentales Training einen großen Beitrag zu Ihrem Erfolg leisten kann? Wie die Übungen „mit Köpfchen“ funktionieren. 22 » Standpunkt GESUNDER DIALOG HELIOS: Arbeitsverdichtung oder Erfolgsgeschichte? Der Arbeitsplatz Krankenhaus wird heute oft schlechter geredet, als er tatsächlich ist. Werden Mitarbeiter in Veränderungsprozesse eingebunden, hat das einen erheblichen Einfluss darauf, wie Arbeitsbelastung wahrgenommen und mitgetragen wird. VON REINER MICHOLKA (l.) UND HANS WALTER SINGER A ls wir 2008 in Krefeld zur Entwicklung der ehemals Städtischen Kliniken antraten, trafen wir auf rund 1.900 Vollkräfte die im Jahr 2007 rund 37.000 Patienten behandelt hatten. Heute hat das HELIOS Klinikum Krefeld 1.920 Vollkräfte, die bis Ende 2014 knapp 49.500 Patienten behandelten. Bei nahezu gleichem Beschäftigungsstand ist das ein Leistungszuwachs von fast 34 Prozent. Außenstehende werden hier schnell zum Vorwurf „Arbeitsverdichtung auf den Schultern der Mitarbeiter“ greifen. Für alle Beteiligten jedoch war und bleibt es eine Erfolgsgeschichte. Worauf basiert dieser Erfolg? Gemeinsam mit den Mitarbeitern haben wir die konkreten Umfeldbedingungen und Abläufe am Standort geändert. Wie viele andere HELIOS Geschäftsführer vertraten wir eine Unternehmenskultur der offenen Türen und kurzen Kommunikationswege. Das heißt: Wir haben Entscheidungen nicht anhand von Zahlen, Daten und Statistiken hinter verschlossenen Türen getroffen. Die meisten Hürden und Probleme lassen sich erst an Ort und Stelle im Gespräch mit den Mitarbeitern herausfiltern, nicht aus Tabellen und Benchmarks. Deswegen waren wir für jedermann ansprechbar, von der Schülerin über die Reinigungskraft bis zum Abteilungsleiter oder den Chefarzt. Was hat dies nun aber mit der Organisation von Arbeit zu tun? Viel. Denn: Wir haben die Wandlung vom kommunalen zum privaten Träger mit den Mitarbeitern vollzogen – und nicht über ihre Köpfe hinweg. Natürlich erfordert Wirtschaftlichkeit immer auch Umstrukturierungen, die in einigen Bereichen mit » Informierte Mitarbeiter waren und sind in der Lage, auch komplexe Anforderungen zu meistern. Reiner Micholka, Regionalgeschäftsführer Niedersachsen, und Hans Walter Singer, Regionalgeschäftsführer Rheinland schmerzhaften Einschnitten verbunden waren. Um ihre Notwendigkeit offen und transparent zu vermitteln, haben wir aber immer den Dialog mit den Betroffenen gesucht und die Veränderungen erklärt. All dies trägt dazu bei, wie Arbeit wahrgenommen, artikuliert und letztendlich von einer Belegschaft aktiv mitgestaltet und mitgetragen wird. Wir wollen an dieser Stelle keinesfalls alles schönreden und reale Arbeitsbelastungen mit dem Mäntelchen des Erfolges übertünchen. Aber: Es ist leider auch ein Stück weit zur Untugend geworden, den Arbeitsplatz Krankenhaus schlechter zu reden, als er tatsächlich ist. Am Beispiel Krefeld haben wir erkannt, dass das Thema Arbeitsbelastung in seiner emotionalen Wahrnehmung mit Faktoren wie Transparenz und Vertrauen verflochten werden muss. Werden diese vernachlässigt, wird die Arbeitsbelastung schnell in Richtung einer Überlastung polarisiert. Informierte Mitarbeiter waren und sind jedoch in der Lage, auch komplexe Anforderungen zu meistern – nicht nur am Standort Krefeld. Für uns als Führungskräfte bedeutet das, Abhängigkeiten immer wieder zu erklären und Zusagen auch konsequent zu halten. Es ist an uns allen, aufmerksam folgende Frage zu stellen und zu beantworten: „Wer macht was, mit welcher Qualifikation, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Menge?“ Wenn wir diese Aufgabe weiterhin eng an unserem Leitziel, einer hervorragenden medizinischen und pflegerischen Qualität, ausrichten, werden wir Arbeitsbelastung objektivieren und emotionale Überlastungen, wenn nicht eliminieren, so doch aber minimieren können. » Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu dem Thema: [email protected] JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 3 Titelthema Patentrezept gesucht Demografischer Wandel, medizinischer Fortschritt und veränderte Finanzierungssysteme bilden seit Jahren die Rahmenbedingungen für eine öffentliche und politische Diskussion über die Arbeitsverdichtung in Krankenhäusern. Wie ist es tatsächlich um die Arbeit der Ärzte und Pflegenden bei HELIOS bestellt? An welchen Stellen brauchen wir Veränderungen? Und welche Rolle spielen Führungskräfte für den Umgang mit Arbeitsbelastungen? HELIOS aktuell lud zum Gespräch. INTERVIEW: KIRA KOLLMEIER | FOTOS: THOMAS OBERLÄNDER M ehr von uns ist besser für alle“ – ver.di will mit diesem Slogan auf das Thema Arbeitsverdichtung aufmerksam machen. Frau Stockmann, spricht das der Pflege aus dem Herzen? Mandy Stockmann: Diese Frage kann man nicht pauschal mit ja oder nein beantworten. Nicht immer bringt die Masse die Klasse. Entscheidend ist, Strukturen und Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass man auch Spitzenzeiten entlastet. Hier kann sicher vieles in den Kliniken gestaltet werden. Allerdings kann man nicht eine Struktur für alle vorgeben, gerade bei einem so großen Unternehmen wie HELIOS. Vielmehr muss darauf geschaut werden, welche Struktur und welche Maßnahmen für welche Klinik und welche Station passen. Robert Möller: Ich finde diesen Slogan super – er ist gut gemacht, prägnant. Jeder hat das Gefühl: Ja, genau! Insofern erinnert er mich an einen früheren Slogan „Gute Medizin zu bezahlbaren Preisen“. Aber was heißt das eigentlich? „Mehr von uns ist besser für alle“ – da muss man sich schon fragen, wer hier eigentlich gemeint ist: alle Krankenhäuser, alle dort Beschäftigten? Geht es dabei um Patienten? Siegfried Bendt: Als Betriebsrat finde ich diesen Slogan gut, obwohl damit nicht einfach nur die 4 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 Vermehrung der Hände und Köpfe gemeint ist – so dumm bin noch nicht mal ich als Pflegekraft, Gewerkschafter und Betriebsrat. Wir sind der Meinung, dass das Ganze eine Frage der Qualität und der Quantität ist. Das Aufgabenfeld der Schwestern und Pfleger hat sich im Laufe der Jahrzehnte so drastisch verändert, dass nach meinem Empfinden die Arbeit einer Pflegekraft bei uns im Moment nicht mehr viel mit Pflege zu tun hat. Das geht bis hin in Grenzbereiche, wo weinende Kollegen bei uns sitzen und sagen: ‚Ich kann nicht mehr, ich habe Angst, ich geh nach Hause und Gott sei Dank es ist keiner gestorben‘. Und das ist eine zunehmende Reaktion der Mitarbeiterschaft. Von den Patienten bekomme ich auch entsprechende Rückmeldungen. Mein Vater hat zum Beispiel aktuell in einer HELIOS Klinik gelegen. Er hat sich dort sehr gut aufgenommen gefühlt, hat aber auch beobachtet und gesagt: ‚Um Gottes Willen, die armen Frauen und Männer, die rennen sich ja hier die Hacken ab, ich bin immer froh, wenn die mal einen Moment Zeit für mich haben‘. Diesen Aspekt meinen wir mit „Mehr von uns ist besser für alle“. Es würde so nämlich auch ein wenig die Last von den Schultern der Pflegekräfte genommen werden. Nicht mal so sehr die körperliche Last, die natürlich auch dazu gehört – sondern die Verantwortung, die emotionale Last. von links: Robert Möller, 47, hat acht Jahre als Internist gearbeitet, bevor er verschiedene Krankenhäuser in Minden und Hamburg verantwortete. Seit September 2014 leitet er als Klinikgeschäftsführer die Geschicke des HELIOS Hanseklinikums Stralsund. Mandy Stockmann, 42, hat seit 1998 die Stationsleitung der Intensivstation sowie seit 2007 der Aufwachstationen im HELIOS Klinikum Bad Saarow inne. Sie ist ausgebildete Krankenschwester mit der Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivmedizin. Günther Jonitz, 56, ist von Hause aus Chirurg und seit 1999 Präsident der Ärztekammer Berlin sowie Mitglied im Vorstand der Bundesärztekammer. Zudem gehört er zu den Gründungsmitgliedern des Aktionsbündnis’ Patientensicherheit. Siegfried Bendt, 56, lebt und arbeitet in Krefeld. Der ausgebildete Krankenpfleger war bereits Mitte der 80er Jahre bis zur Rechtsformänderung 1995 Mitglied im Personalrat, danach dann Betriebsrat. Seit 1998 ist er in Freistellung als Betriebsrat im Klinikum tätig, seit 2010 zudem Mitglied im HELIOS Konzernbetriebsrat. JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 5 Titelthema Budgetierung begann. In einer Zeitschrift der privaten Krankenhausträger war damals zu lesen: „Die Einhaltung des extern vereinbarten Personalbudgets abzüglich einer kalkulierten Sicherheitsrate ist der Hauptansatzpunkt jedes Kostenmanagements.“ Ich habe die Autoren angeschrieben, aber bis heute keine Antwort darauf bekommen, was man sich unter „abzüglich einer kalkulierten Sicherheitsrate“ vorstellen soll. Mittlerweile kenne ich kaum noch Krankenhäuser, » In Deutschland sparen wir möglicherweise am falschen Ende – nämlich zu Lasten der Patientenversorgung. Günther Jonitz von denen ich sagen würde, dass ausreichend Ärzte oder Pflegende da sind. Die arbeiten alle bis zum Umfallen und haben kaum mehr Zeit, um sich einmal in Ruhe hinzusetzen. Dabei ist gerade diese halbe Stunde, in der man sich bei einer Tasse Kaffee mit der Oberschwester hinsetzt, für die Stationsorganisation oft wichtiger als die gemeinsame Visite. Wir müssen uns also wirklich Gedanken machen, wie wir angesichts der mangelnden Finanzierung, des Kostendrucks und der Organisation der Patientenversorgung den im Krankenhaus arbeitenden Menschen besser gerecht werden. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin Auch HELIOS beschäftigt das Thema Stationsbesetzung. Wir messen, wir befragen unsere Patienten. Das Ergebnis: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen einem höheren Personalschlüssel auf Station und einer besseren Betreuungsqualität. Bringt Mindestbesetzung dann überhaupt etwas? Günther Jonitz: In der Medizin ist es ganz einfach: Menschen machen Menschen gesund. Und da, wo Sie keine Menschen haben, um die Kranken gesund zu machen, werden diese auch nicht gesund. Es gibt sehr klare Studien, insbesondere aus den Vereinigten Staaten, die nachgerechnet haben, was genau passiert, wenn ich pro Schicht eine Pflegekraft abziehe. Das Ergebnis: Pro abgezogener Krankenschwester stieg die Mortalität auf der Station um sieben Prozent. Ein Freund von mir, der lange an einer deutschen Uniklinik als kaufmännischer Zentrumsleiter aktiv war und von Hause aus Unfallchirurg ist, hat daraufhin berechnet, dass der Personalbestand, mit dem an seinem Haus gearbeitet wird, deutlich unter dem Standard liegt, der in dieser amerikanischen Studie als Grundlage genommen wurde. Das sollte uns ein Warnsignal sein, dass wir in Deutschland möglichweise am falschen Ende sparen. Nämlich zu Lasten der Patientenversorgung. Das dazu passende Zitat stammt aus dem Jahr 1996, der Zeit also, als an den deutschen Krankenhäusern die Günther Jonitz: Ich stimme Ihnen sofort zu, dass das Problem rein quantitativ nicht zu lösen ist. Wenn Sie eine Abteilung gut organisieren, wenn Sie das medizinische Personal von pflege- und arztfremden Tätigkeiten entlasten, dann kriegen Sie möglicherweise mit weniger Fachpersonal eine gleichwertige oder vielleicht auch bessere Patientenversorgung hin. Neulich wurde auf einem Kongress vom Unterschied zwischen einer Oberarzttätigkeit an der US-amerikanischen Mayo-Klinik und an einem deutschen Krankenhaus berichtet. Es zeigte sich, dass der amerikanische Oberarzt nur 20 Prozent von dem macht, was zur Arbeit eines Oberarztes bei uns gehört. Weil letztlich ein Großteil der Arbeit in Amerika von qualifiziertem, aber anderem Personal übernommen wird. Zum Beispiel könnten auch bei uns Stationssekretärinnen oder Arzthelferinnen, die qualifiziert, aber tariflich anders eingestellt sind, die Kernberufsgruppen entlasten. Jedes Krankenhaus, das das so macht, leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, dass wir nicht das bekommen, was gerade angesprochen wurde: Eine Mindestbesetzung per Gesetz, die nicht beachtet, wie viele Patienten gerade auf der Station sind. Ich 6 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 Patentrezept gesucht stimme Frau Stockmann zu, wenn sie sagt: Wir brauchen eine gewisse Flexibilität. Stationsabhängig muss man sagen können: Hier ist ein höherer Bedarf, hier muss ich entsprechend anders planen. Mit rein quantitativen Vorgaben kommt man da nicht weiter. Siegfried Bendt: Nicht einfach nur Köpfe oder Hände zählen – sondern die Qualität muss stimmen. Im Moment ist es ja so, dass die Pflegekraft mehr oder weniger für alles zuständig ist. Und wenn dann tatsächlich etwas auf eine andere Berufsgruppe verlagert wird, heißt es dann gleich: Jetzt brauchen wir eine Pflegekraft weniger. Das darf aber nicht der Effekt sein. Mein Ziel wäre eine qualitativ hochwertige Mindestbesetzung Pflege – wie auch immer man sie ermittelt – ergänzt um die Verlagerung von bestimmten Tätigkeiten auf andere Berufsgruppen. Robert Möller: Die Qualität der medizinischen Versorgung ist in deutschen Kliniken eine sehr hohe – auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern oder den USA. Wie kommt es dann dennoch zu der Annahme, dass die Qualität der stationären Krankenhausbehandlung bedroht ist? Das schwingt ja in Ihren Ausführungen mit. Mich wundert immer, dass wir in Deutschland so argumentieren, als hätten wir ein echtes Problem, was die Krankenhausver- sorgung angeht. Ist das denn so? Arztfremde Tätigkeiten, wie Sie beide es benennen, so zum Beispiel die Dokumentation, empfinde ich als ureigene ärztliche Tätigkeit, die durchaus auch in die Zuständigkeit des Arztes fällt. Denn diese Dokumentation, das Schreiben des Arztbriefes an den weiterführenden Kollegen, ist ungeheuer wichtig für den Behandlungserfolg. Günther Jonitz: Das empfinden die Ärzte völlig anders, zumal es auch keine Frage der Empfindung ist, sondern eine Tatsache. Siegfried Bendt, Betriebsrat im HELIOS Klinikum Krefeld und Mitglied des HELIOS Konzernbetriebsrats Gerade die verwaltungstechnischen Aufgaben wie das Codieren oder die Anfragen der Krankenkassen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Der Arzt war in dieser Beziehung immer eine leicht verfügbare Ressource, weil er die meisten Überstunden, die dadurch entstehen, sowieso nicht dokumentiert. Und das, obwohl der Arbeitgeber per Gesetz dazu verpflichtet ist, die Arbeitszeit zu dokumentieren. Eine unbezahlte Überstunde des Arztes ist damit immer noch billiger als eine bezahlte Arbeitsstunde einer Stationssekretärin. Natürlich sind Arztbriefe und OP-Berichte grundlegende ärztliche Tätigkeiten. Und wenn der Arzt seinen Arztbrief diktieren und damit gleich zu Beginn der Behandlung festlegen würde, was das Behandlungsziel sein soll und automatisch auch alle anderen Anforderungen – also die Qualitätsformulare, Abrechnungen, Krankenkassen-Anfragen – damit bedient würden, dann wäre das etwas anderes. In der Regel sind alle IT-Systeme im Krankenhaus aber dazu da, das MedizinControlling zu optimieren – nicht aber die ärztliche Dokumentation, geschweige denn die Versorgung. Deshalb muss man schon schauen, inwieweit die Dokumentationsaufgaben, die der Arzt zu erledigen hat, zum Kerngeschäft der Behandlung gehören oder eigentlich Aufgabe des kaufmännischen Bereichs sind. JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 7 Titelthema Robert Möller, Klinikgeschäftsführer des HELIOS Hanseklinikums Stralsund Und: Natürlich leben wir auf einem qualitativ vergleichsweise hohen Niveau. Aber wir sind flächendeckend in der „weichen Rationierung“ angekommen. Wer dazu einen Beleg braucht, der lese den Koalitionsvertrag von SPD und CDU. Er ist ein Dokument der Kostendämpfung und Mengenbegrenzung. Wir haben mittlerweile einen Fach- » Ich arbeite weder für den Klinikgeschäftsführer, noch für den Chefarzt oder meine Pflegedienstleitung, sondern für unsere Patienten. Mandy Stockmann kräftemangel in der Pflege und im Bereich der Medizin. Wir haben einen Mangel an Hausärzten, der ist dramatisch. Der wird auch nicht mehr einzufangen sein. Und wir haben mittlerweile auch einen Mangel in der Bereitstellung von Standardmedikamenten, weil auch dort der Kostendruck so groß 8 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 ist, dass die Pharmaindustrie bestimmte Medikamente einfach nicht mehr produziert oder nur noch in einem einzigen Werk. Dann kommt es eben zu Engpässen. Mandy Stockmann: Es gibt Situationen, die psychisch und körperlich belasten – nehmen wir die Krankenschwester, die im Nachtdienst 40 Betten alleine betreut. Ist diese Situation bedenklich? Ja. Da bin ich sofort für eine Mindestbesetzung. In allen anderen Schichten muss die Patientensicherheit ebenfalls jederzeit gewährleistet werden, insbesondere bei akuten Personalausfällen. Mindestbesetzungen sollten von jeder Klinik in Abhängigkeit vom Pflegeaufwand selbst festgesetzt werden können – egal unter welchem Träger. Hilmar Schneider vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit sagt, dass heute wachsender „Verantwortungsstress“ an die Stelle körperlich schwerer Arbeit getreten sei. Er empfiehlt, den Herausforderungen mit „Neinsagekompetenz“ zu begegnen. Wie praktikabel ist dieser Ratschlag für den Stationsalltag, Herr Möller? Robert Möller: Neinsagekompetenz ist nie schädlich. Natürlich muss man, wenn man Führung übernehmen will, auch in der Lage sein, Konflikte auszuhalten. Es ist wichtig, zu wissen, was geht und was eben nicht. Gleichzeitig bewegen wir uns in einer Klinik auch auf dem Boden des gesetzlich Vorgeschriebenen. Die Formulierungen im fünften Buch des Sozialgesetzbuches zur Höhe der Ressourcen sind nicht nur gesellschaftlicher Konsens, sondern auch geltendes Recht. Wenn man sich auf dieser Ebene bewegt, muss man in der Tat an manchen Stellen Nein sagen. Und zwar dort, wo das Nein richtig aufgehoben ist, um an anderer Stelle Ja sagen zu können. Frau Stockmann, das Thema Arbeitsverdichtung wird oft weniger belastend wahrgenommen, wenn es Möglichkeiten gibt, Einfluss zu nehmen. Wie können Sie Ihren Arbeitsalltag mitgestalten? Mandy Stockmann: Innerhalb meines Zuständigkeitsbereiches kann ich gestalten. Aufgrund der zunehmenden Arbeitsverdichtung gelingt mir das jedoch nicht immer, dann heißt es: Verwalten statt Gestalten. Wenn man dann noch zu oft ein Nein hört, wird man müde. Obwohl ich eine starke Persönlichkeit bin, stelle auch ich mir die Frage: Wie lange halte ich das durch? Manchmal muss auch ich kapitulieren und bringe das auch in Leitungssitzungen zum Ausdruck. Meist ohne Konsequenz. Mein Motto ist: Ich arbeite weder für den Klinikgeschäftsführer, noch für den Chefarzt oder meine Pflegedienstleitung, sondern für unsere Patienten. Patentrezept gesucht Das vermittle ich auch meinem Team. Ich versuche, ihnen Freiräume zu lassen. Wir arbeiten zudem mit viel Humor, manchmal auch mit schwarzem. Und wir sagen uns, wenn es sein muss, auch die Meinung. Was mir das Leben schwer macht, sind aber unangebrachte Umgangsformen oder eine schwierige Kommunikations- und Fehlerkultur. Welche Bedeutung hat die Führungskraft hinsichtlich der wahrgenommenen Arbeitsbelastung? Team übertragen. Generell gilt: Es muss Regeln geben. Wenn diese Regeln dann aber nur für eine Berufsgruppe gelten, ebenso auch der Anspruch an eine gewisse innere Haltung, wird es schwierig. Zur Führungsrolle gehört auch: Wie kommuniziert der Kopf einer Klinik gewisse Dinge, die in Qualitätszielen verpackt sind, an seine Mitarbeiter? So finde ich zum Beispiel, dass man die medizinischen Ziele nicht mehr ohne die pflegerischen Ziele überprüfen kann. Wie läuft es aber ab? Es gibt getrennte Chefarzt-Konferenzen und Stationsschwestern-Besprechungen. Wenn wir aber unsere Ziele nicht gemeinsam an einem Tisch besprechen, kann ich meine Rolle so gut wie möglich verstehen – dann bin ich trotzdem immer abhängig davon, was mir mein Chef vermittelt, wie er seine Führungsrolle wahrnimmt. Was hat er verstanden vom Ziel? Was gibt er weiter? Werden bei Günther Jonitz: Auch beim Thema Führung geht es um Qualität. Und die ist eigentlich in der Medizin nicht messbar, nur ermessbar. Wenn ich die Leute frage, deren Arbeit auf den Mikromillimeter genau messbar ist, ‚Welche Faktoren sind die entscheidenden, damit ihr eine gute Qualität macht?‘ dann sagen die alle das Gleiche: ‚Die Führung‘. Weil sie die Unternehmenskultur bestimmt. Je besser die Unternehmenskultur, desto besser ist die Qualität der Produkte oder der erbrachten Dienstleistungen. Vor diesem Hintergrund haben wir 2002 über die Bundesärztekammer ein Curriculum „Ärztliche Führung“ veranlasst. Wir hätten anfangs nicht gedacht, dass unsere Kurse ein so großer Erfolg werden würden, gerade bei den Oberärzten. Oft haben die mit unterschiedlichen Leuten immer wieder die gleichen Probleme. Bei diesem Kurs bekommen sie genau das, was sie im Alltag brauchen. Sie wissen anschließend, wo sie richtig stark sind – oder eben auch schwach. Und lernen, damit umzugehen. Gerade in einem so Mandy Stockmann, Stationsleitung der Intensiv- und Aufwachstation im HELIOS Klinikum Bad Saarow fürsorgenden Beruf ist es wichtig, den eigenen Charakter, die eigene Persönlichkeit einzubringen. In den 60er und 70er Jahren, den Neuerungen die Ziele nicht erläutert, kann es dazu führen, dass „guten alten Zeiten“, als der Arzt noch der „Halbgott in Weiß“ wir zwar etwas umsetzen – aber nicht wissen, warum wir es tun. war, war die Medizin wesentlich einfacher: Nach zwei Wochen Im Intensivbereich in meinem Haus ist dieses Risiko zum Glück im Krankenhaus warst du entweder gesund oder tot. Mittlersehr gering: Chefarzt, Stationsleitung, Ärzte und Pflegekräfte weile ist die Medizin aber dermaßen komplex und erfolgreich leben flache Hierarchien. Wir tauschen uns permanent über die geworden, dass die Zeiten der Einzelgänger oder ‚Cowboyärzte‘ Behandlung unserer Patienten aus. Dadurch wird auch in Spitdefinitiv vorbei ist. Heute brauchen wir Teams. Und um die zu zenzeiten mit hoher Arbeitsbelastung an einem Strang gezogen. organisieren, muss man führen können. Führung wiederum ist » Geht es den HELIOS Mitarbeitern in Krefeld heute schlechter als vor der messbar, in dem man fragt: Was kommt unten an? Übernahme durch die Klinikgruppe? Wie kann man krankheitsbedingte Ausfälle von Mitarbeitern im Stationsalltag besser auffangen als durch ein „Holen aus Mandy Stockmann: Es kommt auf die Umgangsformen an, die dem Frei“? Und sind medizinische Berufe überhaupt noch attraktiv? auch eine innere Haltung widerspiegeln. Wenn ich als Führungskraft mit einer gesunden inneren Haltung zur Arbeit komme, mich regelmäßig selbst reflektiere, meine eigenen Schwächen Die Antworten unserer Gesprächsteilnehmer auf diese und weitere Fragen kenne und auch die meiner Mitarbeiter, kann ich das auf mein finden Sie im kompletten Interview auf JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 9 Unternehmen IN EIGENER SACHE KURZ NOTIERT Asklepios und Rhön 2015 im Kliniknetzwerk „Wir für Gesundheit“ wächst weiter: Im Laufe dieses Jahres werden unter anderem 30 Asklepios- und RhönKliniken dem von HELIOS gegründeten Kliniknetzwerk beitreten. Damit kann die PlusCard für externe Unternehmen dann in rund 130 Kliniken eingesetzt werden. Einer gemeinsamen Vertriebsgesellschaft der drei Klinikträger hat das Bundeskartellamt im November zugestimmt. Neben den privaten Trägern gibt es zahlreiche weitere Interessenten, die dem Netzwerk beitreten wollen, darunter auch einige Universitätsklinika. Buch „20 Jahre HELIOS“ „HELIOS IST EIN BISSCHEN ANDERS“, das hört man immer wieder – in der Klinikgruppe und bei Außenstehenden. Ist das so? Hat HELIOS eine andere, möglicherweise sogar eine besondere Kultur? Was verbindet die Menschen, die bei HELIOS arbeiten? Und wie sehen uns jene, die die vergangenen 20 Jahre HELIOS nicht oder nur eine bestimmte Wegstrecke lang miterlebt haben? Diese und andere Fragen beantwortet das Buch „20 Jahre HELIOS“. Ein Rückblick und Einblick der unterhaltsamen Art, der über Erfolge genauso wie über notwendig gewordene Kurskorrekturen berichtet. HELIOS Mitarbeiter können das E-Book mit Geschichten, Erlebnisse, Fakten aus zwei Jahrzehnten kostenlos im Bibliotheksportal herunterladen. 10 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 Auf www.heliosaktuell.de erhält die HELIOS aktuell ab 19. Januar ein neues, digitales Zuhause und einen zeitgemäßen Auftritt – optimiert auch für mobile Endgeräte. Schauen Sie mal rein: www.heliosaktuell.de A b dem 19. Januar können Mitarbeiter und Interessierte die HELIOS aktuell auch bequem unterwegs auf ihrem Smartphone oder Tablet lesen. Eine neue, für verschiedene Endgeräte optimierte Ausgabe des Unternehmensmagazins macht es möglich. Zusätzlich zu den Artikeln der Printausgabe und einem umfangreichen Archiv bietet der neue Internetauftritt unseres Magazins aktuelle Unternehmensnachrichten sowie exklusive Dossiers zu medizinischen Themen und Ratgeberstücke. Aufgebaut ist die Website ähnlich wie das gedruckte Heft. Online gibt es die gewohnten Rubriken, das Farbleitsystem und auch die Regionalteile spiegeln sich digital wider. Konnte der digitale Leser die Inhalte des Magazins bisher im Internet nur als PDF und die Einzelartikel im Intranet lesen, gibt es die Inhalte der HELIOS aktuell, auch die regionalen, nun an einer zentralen Stelle: auf www.heliosaktuell.de. „Damit bieten wir unseren Lesern einen bequemen Zugang auch von unterwegs und kommen so den Lesegewohnheiten entgegen. Außerdem können wir so noch besser verstehen, was unsere Leser interessiert – und entsprechend Themen setzen“, sagt Tobias Meixner, Leiter des Zentralen Dienstes Unternehmenskommunikation und Marketing. Wer mag, kann die spannendsten Themen aus der HELIOS aktuell künftig auch als E-Mail-Newsletter abonnieren. Schauen Sie mal rein! QMR-Kongress Der AOK-Bundesverband, die Initiative Qualitätsmedizin (IQM) und das Fachgebiet „Strukturentwicklung und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen“ der TU Berlin laden am 4. und 5. Mai zum 4. QMR-Kongress „Qualitätsmessung und Qualitätsmanagement mit Routinedaten“ nach Potsdam ein. Ziel des Kongresses ist, die Theorie der Qualitätsmessung und die Praxis des Qualitätsmanagements zu verbinden. Experten aus Deutschland, der Schweiz und Österreich berichten u.a. über Entwicklungen in der der Qualitätsmessung sowie über die Umsetzung von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung. » Das Kongress-Programm sowie ein Online-Registrierungsformular finden Interessierte unter: www.qmr-kongress.de Medizinischer Beirat wächst Fünf neue Mitglieder und zwei Austritte zum Jahreswechsel: Eine Zusammenfassung aller Veränderungen im Gremium, das nun zwölf Mitglieder hat. Dr. Ulrike Heesemann betreut die Region Mitte-Nord Dr. Olaf Kannt berät die Region Niedersachsen Prof. Axel Richter ist für die Region Nord-Ost zuständig Dr. Ulrike Heesemann, Dr. Olaf Kannt, Prof. Dr. Axel Richter, Prof. Dr. Steffen Rickes und Prof. Dr. Hubert Zirngibl sind neu im Medizinischen Beirat. Zeitgleich legen Dr. Hertha Ratayski und Dr. Wolfgang Krahwinkel ihre Tätigkeit in dem Gremium, das die HELIOS Geschäftsführung in medizinischen Fragen berät, nieder. Nach fast 40 Jahren im medizinischen Dienst am Standort Bleicherode geht Hertha Ratayski in den Ruhestand. Dr. Wolfgang Krahwinkel, 53, ist zum 1. Dezember als Chefarzt in die HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt gewechselt. Die Peer Reviews wird er weiterhin unterstützen. Dr. Ulrike Heesemann, Ärztliche Direktorin im HELIOS Klinikum Uelzen, wird in ihrer Funktion als Medizinische Beirätin die 13 Kliniken der Region Mitte-Nord begleiten. Prof. Dr. Axel Rich- Prof. Dr. Steffen Rickes unterstützt die Region Mitte Prof. Dr. Hubert Zirngibl ist Beirat Baden-Württembergs ter ist für die sieben Kliniken in der Region Nord-Ost zuständig. Er kommt vom HELIOS Klinikum Hildesheim, wo in diesem Jahr unter seiner Leitung die Chirurgische Klinik zu einem Zentrum für Chirurgie ausgebaut werden soll. Dr. Olaf Kannt, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der HELIOS Kliniken Schwerin, wird als Beiratsmitglied die sieben Kliniken der Region Niedersachsen betreuen. Prof. Dr. Hubert Zirngibl ist seit 1997 Direktor der Klinik für Chirurgie, Schwerpunkt Viszeral- und Gefäßchirurgie am Standort Wuppertal. Der 62-Jährige betreut in seiner neuen Funktion als Beiratsmitglied die Region BadenWürttemberg. Die Region Mitte wird ab Januar von Prof. Dr. Steffen Rickes, Zentrums- leiter Innere Medizin an der HELIOS Bördeklinik, in medizinisch-fachlichen Fragen unterstützt. Warum wir Qualitätszahlen veröffentlichen Im Rahmen der Initiative Qualitätsmedizin veröffentlichen ab diesem Jahr auch die 41 Kliniken, die seit 2014 zur HELIOS Familie gehören, ihre Qualitätszahlen. Ralf Kuhlen, HELIOS Geschäftsführer Medizin, erklärt, was der Patient davon hat. Bei HELIOS hat Transparenz einen hohen Stellenwert. Wie hilft sie uns, unsere Qualität zu verbessern? Wer transparent sein möchte, der muss mitunter auch Zahlen veröffentlichen, die nicht optimal sind. Wie gehen wir damit um? Die Transparenz der Qualitätszahlen stellt sicher, dass wir uns kontinuierlich mit dem Thema beschäftigen. Zahlen, die nicht veröffentlicht werden, sondern Gegenstand der Diskussion in internen Qualitätszirkeln sind – womöglich sogar, ohne dass die betroffenen Häuser benannt werden – sind mit Sicherheit weniger Ansporn als öffentlich nachlesbare Informationen. Liegt das Ergebnis einer medizinischen Behandlung unter dem Durchschnitt, müssen wir doch fragen, was man hier besser machen kann. Und genau dazu nutzen wir die Zahlen, schauen detailliert nach, wie die Patienten behandelt wurden. Im sogenannten Peer Review Verfahren nutzen wir die Erfahrung von anderen Fachärzten aus dem jeweiligen Bereich, um Möglichkeiten zur Verbesserung zu identifizieren und dann auch umzusetzen. Was haben die Patienten davon, wenn wir unsere medizinischen Ergebnisse veröffentlichen? Die HELIOS Kliniken können an vielen Einzelbeispielen und auch als Unternehmensgruppe über die Jahre exzellente medizinische Qualität zeigen, die in vielen Bereichen deutlich überdurchschnittlich ist – und davon profitiert natürlich zuallererst der Patient. Außerdem haben die Patienten doch ein Recht darauf zu wissen, wie die Ergebnisse einer Klinik sind. » Mehr zum Thema auf JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 11 Nachrichten NO NW NI MN R M W O HE Brust-Operation ohne Vollnarkose Neues Anästhesie-Verfahren schaltet Schmerz gezielt und länger aus. BY BW REGION BADEN-WÜRTTEMBERG REGION BAYERN HE REGION HESSEN M REGION MITTE MN REGION MITTE-NORD NI REGION NIEDERSACHSEN NO REGION NORD-OST NW REGION NORD-WEST O REGION OST R REGION RHEINLAND W REGION WEST BW BY Arbeiten bei Brustoperationen eng zusammen: Dr. Götz Härle und Angela Bernhardt. ZITAT DES MONATS » Hinter der HELIOS Klinik Bad Berleburg liegt ein aufregendes Jahr, in dem der Baustart der neuen Intensivstation ein wichtiger Schritt war. Carolin Lieven, Klinikgeschäftsführerin Bad Berleburg NW HAMBURG Die Anästhesisten der HELIOS Mariahilf Klinik Hamburg setzen seit einigen Monaten ein risikoarmes Verfahren ein, um im Operationsgebiet gezielt den Schmerz auszuschalten. Vor allem Patientinnen mit Brust-OP profitieren von der sogenannten thorakalen Paravertebral-Blockade. Dabei injizieren die Ärzte ein Lokalanästhetikum direkt an die Nervenbahnen, die das zu operierende Gebiet versorgen – in der Folge sind die Patienten während der OP und bis zu 48 Stunden danach schmerzfrei. Eine Vollnarkose ist nicht mehr notwendig, da diese Narkoseform die Eingriffsstelle ausreichend betäubt. „Das Bewusstsein bleibt während des Eingriffs erhalten, die Patienten hören zur Entspannung Musik über Kopfhörer“, beschreibt Dr. Götz Härle, Oberarzt der Anästhesie, die Vorteile der Methode. „Zusätzlich erhalten die Patienten noch im Aufwachraum ein Wassereis, das steigert nach unseren Erfahrungen den Wohlfühleffekt.“ Ein Großteil der Patienten verzichtet selbst in den Tagen nach der Operation auf zusätzliche Schmerzmittel. Angela Bernhardt, Ärztliche Leiterin des Brustzentrum HELIOS Mariahilf bestätigt: „Die Patientinnen sind nach dem Eingriff wacher, erholter und zufriedener.“ Ihre Beobachtung: Besonders Patientinnen, die schlechte Erfahrungen mit Narkosen gemacht haben und zum Beispiel über Übelkeit klagten, nehmen das neue Verfahren dankbar an. Tanja Velter 12 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 Einleitung der Regionalanästhesie. „Future OP“ in der ENDOKlinik NW Am 9. und 10. Oktober fand die Fachtagung „Future OP 2014“ in Hamburg statt. Vorgestellt wurden zukunftsfähige Konzepte sowie Trends und Innovationen für OPAbteilungen. Höhepunkt der Veranstaltung für die rund 100 Teilnehmer: Der Besuch des Großraum-OPs der HELIOS ENDO-Klinik, wo sie den Operateuren bei der Arbeit zuschauen konnten. ENDO-Klinikgeschäftsführerin Sibylle Stauch-Eckmann referierte als eine von zwölf Experten über aktuelle Vorstellungen zu Neubau, Sanierung und Prozess-Optimierung im Großraum-OP. Mehr Komfort O Das HELIOS Klinikum Pirna und die HELIOS Weißeritztal-Kliniken bieten ab Frühjahr 2015 für Patienten, die ein Mehr an Komfort wünschen, den Aufenthalt in einer Wahlleistungsstation an. Interessierten Patienten kann gegen einen Aufpreis oder mit einer entsprechenden Zusatzversicherung ein hotelähnliches Ambiente und zusätzlicher Service angeboten werden. Dazu gehören eine eigene Tageszeitung, kostenfreie Internetnutzung und ein erweitertes Speise- und Getränkeangebot. Aus den Regionen Rolf Zuckowski singt für Kevin Die HELIOS Klinik Holthausen und der Kölner Verein „wünschdirwas e.V.“ erfüllten einem jungendlichen Reha-Patienten einen Herzenswunsch. W HOLTHAUSEN Kevin Werder hat seit seiner Geburt viel Zeit in Kliniken verbracht. Im vergangenen Jahr war der 18-Jährige zur neurologischen Reha im Kinder- und Jugendhaus der HELIOS Klinik Holthausen. Gemeinsam mit dem Kölner Verein „wünschdirwas e.V.“ wollte die Klinik dem Fan von Rolf Zuckowski seinen Herzenswunsch erfüllen: Einmal den Musiker treffen! Das Vorhaben scheiterte, weil Kevin gesundheitlich nicht in der Lage war, die weite Reise nach Hamburg anzutreten. Umso größer war Kevins Freude, als Rolf Zuckowski im vergangenen Herbst zu ihm nach Hause kam, um nur für ihn zu singen. „Die Musik von Rolf Zuckowski bedeutet ihm viel“, sagt seine Mutter Martina, während Rolf Zuckowski Kevins Lieblingssong „Schulbus“ singt. „Wenn er seine schnelleren Lieder laut hört, gibt ihm das Kraft und er lacht viel dabei. Bei den langsameren Liedern kann er entspannen.“ Kevin ist ein Kämpfer. „Es sind Begegnungen wie diese, die so wertvoll sind, weil wir zusammen hier sitzen und das genießen können“, sagt Rolf Zuckowski. Dann macht er sich auf den Weg, aber nicht ohne seinem Fan vorher noch einmal in die Augen zu sehen und den Song „Ich schaff’ das schon“ anzustimmen. Volker Martin Foto: privat Neuer Ausbildungsberuf Notfallsanitäter NI HILDESHEIM Seit 2014 gibt es den Ausbildungsberuf Notfallsanitäter. Welche Auswirkungen das neue Berufsbild auf die Kliniken hat, erklärt Dr. Karsten Goltermann, Chefarzt der Notaufnahme im HELIOS Klinikum Hildesheim und Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Region Hildesheim. Warum wurde die Ausbildung „Notfallsanitäter“ geschaffen? Die Idee dahinter ist, am Ende Rettungsdienstpersonal zu haben, das einen Notarzt natürlich nicht ersetzt, aber Situationen besser einschätzen kann und auch mehr Kompetenzen im Notfall vor Ort hat, als es bisher bei den Rettungsassistenten der Fall war. in Zukunft qualifizierte Notfallsanitäter auszubilden, da sie den Bereich zwischen Erstversorgung und dem Eintreffen des Notarztes ideal abdecken. Wie sieht die Ausbildung aus? In der dreijährigen Ausbildung gibt es eine enge Vernetzung zwischen Schule, Rettungsdienst und Krankenhaus. Ein Notfallsanitäter soll bei der Notfall- und Akutversorgung von Patienten assistieren und bestimmte Maßnahmen im Notfalleinsatz eigenständig durchführen. Ziel ist es, Was bedeutet das für die Kliniken? In der Klinikausbildung müssen wir noch mehr Kompetenz vermitteln, da ist hohe Qualität gefragt. Nach der Ausbildung werden dann sowohl Notaufnahme als auch Patienten von der neuen Qualität der Notfallsanitäter profitieren. Die Fragen stellte Marc Pingel (Hildesheim). MOMENTAUFNAHME Händedesinfektion ist das A und O O PLAUEN Im Krankenhaus ist die Händedesinfektion das A und O. „Für uns Klinikmitarbeiter ist sie Routine, Patienten und Besucher hingegen wissen häufig nicht, wann und wie sie ihre Hände desinfizieren sollten“, sagt Martina Friedrich, Hygienefachschwester am HELIOS Vogtland-Klinikum Plauen. Generell existieren bei Fragen zur Hygiene große Unsicherheiten. Welche Erreger gibt es? Was ist im Krankenhaus und zu Hause zu beachten? Um alle anfallenden Fragen zu beantworten, hat das Plauener Hygieneteam deswegen im Herbst eine HygieneHotline eingerichtet. „Neben den Mitarbeitern möchten wir damit auch den Patienten, Angehörigen und Besuchern als Ansprechpartner zur Seite stehen“, so die Hygienefachkraft. Außerdem findet einmal pro Woche eine öffentliche Hygienesprechstunde für Patienten statt. „Zusätzlich gehen wir auch auf Station und besuchen die Patienten und Angehörigen direkt im Patientenzimmer, um zur Hygiene Auskunft zu geben. Dieses Angebot wird sehr gut angenommen“, ergänzt Friedrich. JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 13 Nachrichten KINDER- UND JUGENDMEDIZIN Angeborener Tumor mit Haaren und Zähnen Wegen eines vermeintlich rheumatisch bedingten Hautausschlags wurde die 12-jährige Sophia ins HELIOS Klinikum Emil von Behring überwiesen. Diagnostiziert wurde ein Riesentumor im Bauch. BARBARA LAY | BERLIN-ZEHLENDORF 31 Kilogramm Körpergewicht bei einer Größe von 1,50 Metern – als sie Sophia in ihrer Sprechstunde begrüßt, denkt Dr. Annette Günther zunächst an Magersucht. Obgleich die 12-Jährige wegen eines Hautausschlags in die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Berlin-Zehlendorf überwiesen wurde, fallen der Oberärztin sofort das Untergewicht und die deutlich vorgewölbte rechte Bauchseite auf. „Während der Untersuchung erzählte Sophia dann, dass sie wenig Appetit hätte und fünf Kilogramm abgenommen habe“, schildert die Medizinerin. Ihr Opa, der sie begleitete, berichtete zudem, dass der Bauch schon immer so ausgesehen habe. Der Verdacht der Ärztin: Sophia könnte an einem seltenen Keimzelltumor leiden. Solche Tumore sind 14 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 angeboren, sie entstehen bereits im Mutterleib und bilden sich aus dem Gewebe der drei Keimblätter, sprich aus den Zellschichten, aus denen der menschliche Organismus entsteht. Entgegen häufiger Annahmen handelt es sich dabei jedoch nicht um einen „inneren“ Zwilling, sondern um versprengtes körpereigenes Keimzellgewebe. Ultraschall und MRT bestätigen: An Sophias rechtem Eierstock befindet sich das sogenannte Teratom. Als die Schülerin im HELIOS Klinikum Berlin-Buch operiert wird, entfernen die Kinderchirurgen über drei kleine Öffnungen im Bauch einen 20 Zentimeter großen Tumor, der Haut, Haare sowie Reste von Knochen und Zähne enthielt. „Selbst für Mediziner mit langjähriger Klinikerfahrung ist Sophias Geschichte erstaunlich. Wir sehen solche Tumore selten. Glücklicherweise sind nur etwa drei Prozent der Keimzelltumore bösartig“, erklärt Aus den Regionen Kanal vier: Der Sender mit Herz Im HELIOS Klinikum Uelzen sendet der älteste existierende Krankenhausfunk Deutschlands. Seit über 48 Jahren unterhält er einmal die Woche die Patienten auf den Stationen. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Berlin-Zehlendorf bietet Akutversorgung im Notfall sowie ambulante und stationäre Untersuchungen und Behandlungen. Links: Chefarzt PD Dr. med. Michael Barker und Oberärztin Dr. med. Annette Günther in der Sprechstunde mit Sophia – nach der Operation sind nur drei kleine Punkte am Bauch übriggeblieben. Foto: Lay/Oberländer Mit Begeisterung dabei: Hans-Joachim Bernau sendet seit 48 Jahren. THORSTEN ECKERT | UELZEN Privatdozent Dr. Michael Barker, Chefarzt der Zehlendorfer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Sophia hat sich seit der Entfernung des Tumors gut erholt. Zwei Monate nach der Operation kam sie erneut in die Sprechstunde von Dr. Annette Günther. „Die durch den Tumor verursachten Mangelerscheinungen wie Abmagerung, Hauteinrisse an den Mundwinkeln und die vermeintlich rheumatisch bedingte Hauterkrankung waren zu diesem Zeitpunkt schon komplett verschwunden“, freut sich die Kinderärztin. Was sind gutartige Keimzelltumore? Keimzellen sind der biologische Ursprung des menschlichen Organismus. In seltenen Fällen können sich aus ihnen aber auch Tumore, sogenannte Teratome oder Dermoidzysten, entwickeln. In ihnen finden sich Haare, manchmal auch Zähne oder Knochen. Anders als bösartige Tumore wachsen die Zysten nicht in benachbarte Organe hinein, sondern dehnen sich aus, indem sie diese verdrängen. Sie sind von einer Kapsel umgeben und können kopfgroß werden. Betroffene Mädchen oder Frauen haben oft Unterleibsbeschwerden, zudem nimmt häufig ihr Bauchumfang zu. Keimzelltumore können aber auch bei Jungen und Männern auftreten. Sie entwickeln sich dann aus Hoden- oder Nierengewebe. Entfernt werden die Tumore schonend während einer Spiegelung der Bauchhöhle. E s ist Dienstag, 19 Uhr. HansJoachim Bernau (66) und drei weitere Moderatoren sitzen im krankenhauseigenen Radiostudio und konzentrieren sich. „Bernie“, wie er von seinen Radio-Kollegen genannt wird, rückt dichter ans Mikrofon: „Hallo liebe Patientinnen und Patienten!“ Mit sanfter, aber elanvoller Stimme begrüßt er die Hörer. Woche für Woche bietet der Krankenhausfunk den Uelzener Patienten anderthalb Stunden Smalltalk und Musikwünsche, regionale Nachrichten und Gewinnspiele. Für Bernie und sein ehrenamtliches Team ist der Krankenhausfunk ein Sender mit Herz: „Wir möchten unsere Hörer im Klinikum unterhalten und so dazu beizutragen, dass sie wieder gesund werden.“ Gespielt wird ein buntes Programm: Schlager und Pop-Titel, Musical-Songs genauso wie Klassiches. Die Idee für das Radio aus dem Krankenhaus hatte Hans-Joachim Bernau vor über 48 Jahren. In Wolfsburg hörte er damals ein Klinikradio. Dank zahlreicher Unterstützer saß der Sozialpädagoge schon kurz darauf in Uelzen bei der ersten Sendung am Mikrofon – und das ohne jegliche Radioerfahrung. Bis heute folgten hunderte Ausgaben. Höhepunkte für den ehrgeizigen HobbyModerator: Die Live-Sendungen mit Heidi Kabel, Hans Rosenthal und Carlo von Tiedemann. „Viele sehen mich als Motor des Krankenhausfunks in Uelzen, aber ohne mein Team, das in den vergangenen Jahren immer wieder wechselte, würde es keine Sendung mehr geben.“ Für sein ehrenamtliches Engagement ist der ehrgeizige Radiomacher schon mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. „Ans Aufhören mag ich gar nicht denken, das würde mir total schwer fallen.“ Deshalb möchte Bernie seinem Krankenhausfunk noch lange treu bleiben. » Der Krankenhausfunk Uelzen sendet immer dienstags von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr auf Kanal 4 im Krankenhausnetz des HELIOS Klinikums Uelzen. » Ausschnitte einer Radiosendung finden Sie als Podcast auf JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 15 Nachrichten Mit Schirmchen im Herzen wieder abtauchen 2013 hieß es, er könne nie wieder tauchen. Mit einem speziellen Schirmchen im Herzen geht Mathias Stengel nun jedoch bald auf seinen tausendsten Tauchgang. JULIA DIETRICH | PLAUEN W eiße Strände, türkisblaues Meer und atemberaubende Korallenriffe – die Karibikinsel Curaçao ist ein Paradies für Taucher. Als Mathias Stengel im Oktober 2013 in den Flieger steigt, ist der Hobbytaucher voller Vorfreude auf seinen Urlaub. Der 50-Jährige hat schon viele Unterwasserwelten erkundet, er kennt sich aus, er fühlt sich sicher. Diesmal jedoch wird alles anders sein: „Anfangs verlief alles normal“, erzählt Stengel. „Wir haben nach dem ersten Tauchgang eine kleine Pause eingelegt. Plötzlich fühlten sich mein Unterarm und meine linke Hand taub an.“ Ein Speedboot bringt ihn ins nächste Krankenhaus. Dort wird er gründlich untersucht, außer einem sehr hohen Blutdruck wird aber nichts gefunden. Zurück in der Heimat stellte er sich im HELIOS Vogtland-Klinikum Plauen vor: Die Neurologen entdecken im MRT kleine Schatten im Gehirn – Mathias Stengel hat mehrere 16 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 » Wir haben das Loch mit einem 25 Millimeter kleinen Okkluder dauerhaft verschlossen. kleine Schlaganfälle erlitten. Weil es für die aber keine Erklärung gibt, suchen die Ärzte weiter. „Dabei haben wir einen Defekt in der Vorhofscheidewand des Herzens, ein sogenanntes PFO, festgestellt“, so Dr. Hans Neuser, Chefarzt der Kardiologischen Klinik. Dieses „Loch“ im Herzen ist beim Tauchen wegen des Druckausgleichs nicht ungefährlich. Kleine Luftblasen können in das arterielle Blutsystem übertreten und eine Luftembolie verursachen, sprich: die Blutgefäße verschließen. Mit diesem Defekt hätte der Vogtländer nicht mehr tauchen können. Die einzige Alternative: Das Loch verschließen. „Wir haben ihm dafür im Katheterlabor ein 25 Millimeter kleines Schirmchen implantiert, einen sogenannten Okkluder. Damit ist das Loch nun dauerhaft verschlossen“, sagt Dr. Neuser. Happy End für den Hobbytaucher: Im letzten August tauchte Mathias Stengel bereits wieder auf Bali, im September entdeckte er die Unterwasserwelt Ägyptens. Und auch dem nächsten Tauchgang, dem tausendsten, steht nichts im Wege. Aus den Regionen Kinderwunsch war stärker als der Krebs Julia Schweitzer erkrankt mit 31 Jahren an Gebärmutterhalskrebs. Dank einer speziellen Operationsmethode erfüllt sich wenige Monate später ihr Kinderwunsch. KURZ NOTIERT Fachübergreifendes Forschungszentrum MARINA DORSCH | KREFELD ES IST EIN GEWÖHNLICHER Vorsorgetermin, der Julia Schweitzer die Diagnose bringt: Gebärmutterhalskrebs. Im ersten Krankenhaus, das sie aufsucht, soll die Gebärmutter komplett entfernt werden. Für die damals 31-Jährige steht ein Lebenstraum in Frage. „Die Perspektive, niemals ein Baby austragen zu können, war für mich schlimmer als die Angst vor der Erkrankung“, sagt die Mönchengladbacherin. Sie stellt sich bei Prof. Michael Friedrich im HELIOS Klinikum Krefeld vor. Der Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe gibt ihr Hoffnung: Art und Größe des Tumors machen einen besonderen Eingriff, die sogenannte radikale vaginale Trachelektomie, möglich. „Dabei bleiben ein kleiner Teil des Gebärmutterhalses und -körpers erhalten, so dass die Patientinnen mit der gleichen Wahrscheinlichkeit schwanger werden können wie gesunde Frauen“, sagt der Chefarzt. Die Operation verläuft erfolgreich. Nur ein halbes Jahr später kann die Niederrheinerin ihr Glück kaum fassen: Sie ist schwanger! Von nun an muss sie sich konsequent schonen. „Durch die OP ist der Gebärmutterhals stark verkürzt. Das erhöht das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt“, erläutert Prof. Friedrich. In enger medizinischer Betreuung Prof. Dr. med. Parviz Ahmad-Nejad, der Leiter des ZFKM und Chefarzt des Instituts für Medizinische Labordiagnostik. Prof. Michael Friedrich, Julia Schweitzer und Moritz erlebt Julia Schweitzer eine Schwangerschaft ohne Komplikationen. „36 Schwangerschaftswochen haben wir zusammen durchgehalten“, ist sie stolz. Dann wird Moritz per Kaiserschnitt geboren – 50 Zentimeter groß und 3080 Gramm schwer. „Es hat mich sehr berührt, dem Paar die Möglichkeit auf ein eigenes Kind erhalten und miterlebt zu haben, wie schnell sich der Kinderwunsch erfüllt hat“, sagt Prof. Friedrich, den gleich nach der Geburt eine Karte samt Foto und persönlichen Zeilen erreicht – von Moritz, dessen zweiter Vorname Friedrich ist. Medizinhistorische Sammlung Neuer Lungensimulator Prof. Dr. med. Olaf Schedler (r.), Chefarzt der Zentralen Notaufnahme, beim Lungensimulationstraining mit Assistenzarzt Oliver Jödecke und Krankenschwester Nicole Schmidtke Am HELIOS Klinikum Wuppertal forschen seit Herbst vierzehn Chefärzte und deren Abteilungen gemeinsam im Zentrum für Forschung in der Klinischen Medizin (ZFKM). Die Fachabteilungen, deren Chefärzte einen Lehrstuhl oder eine Professur an der Universität Witten/Herdecke innehaben, bündeln damit Forschungstätigkeiten und verbessern sowohl die Perspektiven für junge, forschende Mediziner als auch die medizinische Qualität im Haus. Das HELIOS Klinikum Bad Saarow verfügt seit November über einen hochmodernen Lungensimulator für Trainingszwecke. Das Gerät bildet die Funktionsweise der menschlichen Lunge und der Herz-LungenInteraktionen nach – vom Neugeborenen bis zum Erwachsenen. Einzigartig: Genau wie ein Mensch kann der Simulator spontan atmen, während er beatmet wird – einschließlich Husten und Atemaussetzern. Die Simulation ermöglicht den Ärzten damit, optimal für den Notfall zu üben, zu reanimieren oder verschiedene Therapieformen bei Lungenerkrankungen zu trainieren. Dabei ersetzt der neue Simulator das übliche Training von Fachärzten an Versuchstieren. SEIT 2002 GIBT ES in der HELIOS Fachklinik VogelsangGommern die „Medizinhistorische Sammlung GommernVogelsang e.V.“, ein kleines Museum zur Geschichte der Medizin. Seit 2007 beherbergt die MHS auch das Archiv der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie. Patienten, Angehörigen und Gästen bietet die Medizinhistorische Sammlung einen spannenden Einblick in die medizinische Vergangenheit der Fachklinik. JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 17 Wissen KURZ NOTIERT Neues aus der Lernbar Seit Sommer 2014 steht den Anbietern von Aus-, Fort- und Weiterbildung bei HELIOS das Lernmanagement System „HELIOS Lernbar“ zur Verfügung. Mittlerweile lernen rund 1.500 Auszubildende aus 15 Bildungszentren mit der Plattform. Zudem wird sie von Teilnehmern der modularen Weiterbildung genutzt um sich auszutauschen, zu informieren und auf Lernmaterialien zuzugreifen. Haben Sie Interesse, die Lernbar für Ihre Fortbildung einzusetzen? Dann melden Sie sich bei der HELIOS Akademie, wir beraten Sie gerne: [email protected] Förderpreis für HELIOS Absolventin Ausbildung als doppelter Gewinn: Nicole Thoma hat im Frühjahr 2014 erfolgreich ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in der HELIOS Klinik Titisee-Neustadt abgeschlossen. Die 24-Jährige ist zudem Gewinnerin des Fresenius Ausbildungs-Förderpreises in der Kategorie Pflegeberufe. Mit einer Mischung aus exzellenten schulischen und pflegerischen Leistungen und einem hohen ehrenamtlichem Engagement hat es die Schwarzwälderin geschafft, sich gegen sieben andere Nominierte aus dem Unternehmensbereich Fresenius HELIOS durchzusetzen. Ende November wurde Thoma der Preis im Rahmen einer Feier in der Konzernzentrale von Fresenius in Bad Homburg von Dr. Jürgen Götz, Fresenius Vorstand Recht, Compliance und Personal, überreicht. 18 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 GESUND MIT HELIOS HiT 2.0 startet ‚HELIOS im Team‘ bietet ein Gesundheits- und Bewegungsprogramm für alle Mitarbeiter. KONSTANZE RICHTER | BERLIN G ehören Sie auch zu jenen, die genau wissen, was gesund ist und gut tut – es aber einfach nicht im Alltag beherzigen können? Dann könnte die neue HELIOS Unternehmensinitiative „HiT“ genau das Richtige für Sie sein: „Mit ‚HELIOS im Team‘ wird es ab diesem Jahr ein Veranstaltungs- und Sport-Programm geben, bei dem Teamgeist, Motivation und Spaß an gemeinsamer Bewegung im Mittelpunkt stehen“, sagt Dr. Oliver Schad, Leiter des Zentralen Dienstes Mitarbeitergesundheit und Sicherheit. Der Name selbst wird manchem Mitarbeiter bekannt vorkommen, ist er doch eine Weiterentwicklung des langjährig erfolgreichen HELIOS Iron Teams (HIT). „HELIOS im Team verbindet das Betriebliche Gesundheitsmanagement mit dem HIT-Programm. Ziel ist, eine unternehmensweite Plattform für Sport-Events und Betriebssport sowie gemeinschaftliche Veranstaltungen aufzubauen“, so Dr. Schad. Ergänzt mit Gesundheitstagen und -kursen entsteht so ein komplettes Gesundheitsprogramm für Mitarbeiter. Gestartet ist die Initiative bereits in den HiT-Pilotregionen West und Mitte: Dort planen Teams aus HiT-Beauftragten, lokalen und regionalen Beauftragten des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, PersonalTrainees oder Mitarbeitern der Unternehmenskommunikation die Umsetzung des Programms in ihrer Region. HiT in der Region West Die HELIOS Region West lädt im April (Termin wird noch bekanntgegeben) alle HELIOS Mitarbeiter mit Partnern und Kindern zur familiären Frühjahrswanderung ein. Los geht’s an der HELIOS Reha-Klinik Bergisch Land in Wuppertal-Ronsdorf. Die Wanderung führt durch das Gelpetal und entlang der Ronsdorfer Talsperre wieder zurück zur Klinik. Haben Sie Interesse? Bei Fragen steht Ihnen gerne Marion Noga als Ansprechpartnerin zur Verfügung: [email protected]. ZAHL DES MONATS 30,1125 Tonnen Per Gesetz ist HELIOS verpflichtet, von jeder Komponente einer Mahlzeit 100 Gramm für 14 Tage bei einer Temperatur von minus 18 Grad Celsius aufzubewahren. In allen HELIOS Kliniken und Altenheimen werden damit pro Jahr insgesamt rund 30,1125 Tonnen der sogenannten Rückstellproben gebildet. Mit ihnen wird sichergestellt, dass bei einer vermeintlich durch unsere Mahlzeiten ausgelösten Erkrankung die entsprechenden Lebensmittel untersucht werden können. Nach Ablauf der gesetzlich vorgeschriebenen Aufbewahrungsfrist werden die Rückstellproben entsorgt. Pflege am Ende des Lebens Als einzige HELIOS Klinik bietet der Standort Rottweil Kurse für die Zusatzqualifikation „Palliative Care“ an. Der Zuspruch ist groß. ANDREA SCHMIDER | ROTTWEIL Sterbende und schwerstkranke Menschen zu betreuen, ihr Leiden zu verringern und sie auf dem letzten Weg zu begleiten – das fordert von Pflegekräften besonderes Einfühlungsvermögen und spezielle Kenntnisse. Mit der Zusatzqualifikation „Palliative Care“ erhalten examinierte Pflegekräfte diese Expertise. 160 Unterrichtsstunden in vier Blöcken, aufgeteilt in pflegerische, medizinische und juristische Themen, die Besichtigung einer Palliativstation und eines Hospizes sowie Stressmanagement: Das ist das Programm, mit dem Kursleiter Jürgen Rothenberger den Teilnehmern das Rüstzeug für ihre Arbeit mit auf den Weg gibt. Wie kann ich die Schmerzen des Schwerstkranken lindern? Was gilt es bei der Ernährung des Patienten zu beachten? Welche Krankheitsbilder erfordern welche pflegerischen Maßnahmen? Diese und viele weitere Fragen, auch zum hochaktuellen Thema Sterbehilfe, werden im Kurs beantwortet. Die Pflegenden kommen aus HELIOS Kliniken in ganz Deutschland – aus Aue, Bad Gandersheim, Wipperfürth, aus Titisee, Überlingen und Müllheim. Aber auch Mitarbeiterinnen von ambulanten Diensten oder aus Hospizen erwerben die Zusatzqualifikation. Neben den fachlichen Inhalten fordert sie der Kurs „Palliativ Care“ auch zur intensiven Beschäftigung mit sich selbst, ihrem Menschenbild und ihrer Vorstellung vom Sterben und vom eigenen Tod – Erkenntnisse, die für die Begleitung Sterbender äußerst wertvoll sind. Empfohlene Fachliteratur In der Rubrik „Empfohlene Fachliteratur“ lädt die HELIOS Zentralbibliothek (HZB) alle HELIOS Mitarbeiter ein, Buch- und Zeitschriftenbeiträge zu bewerten. Empfohlen werden können so z.B. Fachartikel, die interessierte Leser über das Bibliotheksportal im Volltext abrufen können. Unter allen Zuschriften verlost die HZB in jedem Quartal einen Büchergutschein im Wert von 25 Euro. Sie wollen Ihren Kollegen auch ein Buch oder einen Fachartikel empfehlen? Senden Sie dazu einen Beitrag an Alexander Schröder (alexander.schroeder@helios-kliniken. de) inklusive kurzer Begründung, warum die Arbeit lesenswert ist. » Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.helios-zentralbibliothek.de/ wissenswertes/empfohlene-fachliteratur/ E-BOOK Functional Kinetics Die dritte Auflage des Lehr- und Praxisbuchs zur Funktionellen Bewegungslehre (FBL) nach Susanne Klein-Vogelbach stellt u.a. die weiterentwickelten Behandlungstechniken in der Mobilisation von Patienten vor und beschreibt die Technik der mobilisierenden Massage. Mitarbeiter können das E-Book kostenlos im Bibliotheksportal herunterladen. TERMINE 5. Februar Interkulturelle Kompetenz/ Krefeld Dieses Seminar vermittelt das notwendige Wissen über Kultur und Religion, soweit es im Krankenhausalltag eine Rolle spielt. Es ermöglicht die Reflexion der eigenen Haltung im Umgang mit fremden Kulturen und Religionen und gibt praktische Hinweise, wie schwierige Situationen im Krankenhausalltag durch konstruktives Handeln gelöst werden können. 12. Februar Tagesseminar Ernährung/ Diabetes/Mangelernährung / Berlin-Zehlendorf Im Seminar geht es u.a. um die Themen Lebensmittelunverträglichkeit und Laktoseintoleranz, Diabetes bzw. Stoffwechselentgleisungen und Formen der Insulintherapie sowie Mangelernährung bei Patienten. 20. bis 22. Februar Aufbaukurs Sonographie Abdomen/Retroperitoneum/ Wuppertal Der Kurs entspricht den neuen Richtlinien der DEGUM. Im Wechsel aus kurzen Referaten und vertiefenden Übungen in kleinen Teilnehmergrup- pen wird sichergestellt, dass jeder Teilnehmer ausreichend Gelegenheit zum Erlernen der Untersuchungstechnik, Bildinterpretation und Befundbeschreibung bekommt. 27. und 28. Februar Crash-Kurs Notaufnahme / Krefeld Gerade in den ersten Minuten der medizinischen Versorgung werden oftmals die Weichen für den erfolgreichen weiteren Behandlungsverlauf gestellt. Ziel des Kurses ist es, jungen Medizinern das nötige Rüstzeug für die strukturierte Notfallversorgung der Patienten zu geben. INTRANET HELIOS Handlungsempfehlungen » Alle Handlungsempfehlungen finden HELIOS Mitarbeiter im Bibliotheksportal. Zugang über: myHELIOS > Wissen > Handlungsempfehlungen ÜBERBLICK HELIOS Seminare » Seminartermine finden HELIOS Mitarbeiter unter: myHELIOS > Wissen > Seminardatenbank JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 19 Menschen Motorsägen-Künstler Dipl. med. Klaus-Peter Schaldach und seine Lieblingsskulptur, die „beschützte Schwangere“ PORTRÄT Der Arzt mit der Kettensäge Wenn sich Klaus-Peter Schaldach seinem Hobby widmet, wird es laut. Der Oberarzt der Frauenklinik des HELIOS Klinikums Salzgitter formt in seiner Freizeit mit der Kettensäge Figuren aus Holz. VON SVENJA KOCH & THEKLA SCHALDACH | SALZGITTER D er Weg zu einer Holzskulptur ist lang. Er beginnt mit der Suche nach einem passenden Stück Holz. Dipl. med. Klaus-Peter Schaldach bevorzugt Zwetschgenholz und Eiche, weil die besonders interessante Maserungen haben. Früher gestaltete sich die Suche nach dem Material für seine Kunst oft schwierig. „Schließlich kann man nicht einfach in den Wald gehen und ein Stück Holz mitnehmen“, erzählt der Mediziner. Heute ist das einfacher: Seit einiger Zeit wird Schaldach von einem Kollegen aus der Frauenklinik unterstützt, dem ein kleines Waldstück gehört. Ist ein passendes Holzstück gefunden, beginnt die kreative Arbeit. Wuchsrichtung und Maserungen bestimmen die Form der Skulptur. „Natürlich gibt es noch einen gewissen Entwicklungsprozess, aber meistens habe ich schon nach dem ersten Blick auf das Holz ein Bild vor dem inneren Auge, was später einmal entstehen soll“, erklärt der Oberarzt. Bevor seine Arbeit mit der Kettensäge beginnt, warnt er seine Nachbarn – schließlich kann es schon mal ein bisschen lauter werden. Die Schneidearbeiten sind meist an einem Wochenende abgeschlossen. Spä20 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 ter werden die Holzfiguren noch geschliffen und lasiert. Einige der Skulpturen des Frauenarztes drehen sich um die Themen Schwangerschaft und Elternsein. So formte er mit seiner Kettensäge schon Figuren von Schwangeren oder eine Mutter mit Kind. Schaldachs Hobby begann vor rund drei Jahren, als er von seiner Frau eine Motorsäge geschenkt bekam. Zwar hatte er sich schon länger für die Bildhauerei mit der Kettensäge interessiert, sich jedoch nie selbst die nötige Ausrüstung gekauft. Inzwischen sind 15 teilweise lebensgroße Skulpturen entstanden. „Wobei sich einige zum Hinstellen, andere besser zum Heizen eignen“, wie der Gynäkologe selbstkritisch bemerkt. Aus einem missglückten Versuch sei auch schon einmal ein schönes Lagerfeuer für die Familie geworden. Andere hingegen sind im HELIOS Klinikum Salzgitter zu finden. Unter den dort ausgestellten drei Holzskulpturen ist auch die Lieblingsfigur des Arztes: Die „beschützte Schwangere“ steht im Kreißsaal des Krankenhauses. Farbe, Form und Maserungen gefallen Klaus-Peter Schaldach besonders gut: „Sie strahlen Wärme und Geborgenheit aus und symbolisieren somit Mütterlichkeit.“ 5 FRAGEN AN … Britta Thöne: „Es geht um die positive Wahrnehmung von Essen“ MANCHE BABYS UND KLEINKINDER verweigern hartnäckig die Nahrungsaufnahme und treiben ihre Eltern damit in die Verzweiflung. In der HELIOS Klinik Geesthacht bietet die Logopädin Britta Thöne im Team eine ungewöhnliche Therapie: das Playpicknick. von Essen, das sinnliche Ausprobieren von Konsistenzen und Geschmäckern und das erste Erleben von Hungergefühl, das gerade über Sonden ernährte Kinder nicht kennen. Um die eigentliche Nahrungsaufnahme geht es beim Playpicknick noch nicht. 1 4 Warum ist das Spielen mit Essen für manche Kinder so wichtig? Diese Form der Therapie nennen wir Playpicknick. Im Rahmen von vierwöchigen stationären Aufenthalten behandeln wir damit Kinder mit ernsthaften Fütterstörungen. Den Kindern fehlen entweder die körperlichen Fähigkeiten, um Essen in ausreichender Menge zu sich zu nehmen oder sie empfinden Berührungen am Mund oder im Gesichtsbereich als so beängstigend, dass sie die Nahrungsaufnahme verweigern. 2 Welche Kinder kommen zum Playpicknick? Zum einen sind es Kinder, die aufgrund angeborener neurologischer Schädigungen einen abgeschwächten Muskeltonus im Gesicht und deshalb oft schlichtweg nicht die Kraft haben, größere Mengen Flüssigkeiten oder Nahrung zu sich zu nehmen. Im Playpicknick trainieren wir mit ihnen den Essvorgang, also zum Beispiel das Abbeißen und das Kauen. Zum anderen haben wir viele Frühchen oder Kleinkinder mit intensivmedizinischer Erfahrung, die intubiert oder über Sonden ernährt wurden, so dass viele von ihnen negative Erfahrungen mit Berührungen im Mundbereich gemacht haben. Alles, was an oder in den Mund gelangt, wird von ihnen als bedrohlich oder unangenehm empfunden. Im Playpicknick geht es deshalb auch darum, diese Ängste und die Überempfindsamkeit im Gesichtsbereich abzubauen. 3 Was passiert in der Therapie? Der Abbau dieser Ängste geschieht vor allem durch das ausgiebige Spielen mit dem Essen. Da der Mundbereich oft ein Tabu ist, können sich die Kinder beim Playpicknick ganz anders dem Essen nähern, es zum Beispiel mit den Füßen kneten. Sie können es auch auf Schranktüren, auf dem Boden, auf der Kleidung oder in den Haaren verreiben. Es geht vor allem um die positive Wahrnehmung Wie kann das Essen bei Kindern mit herabgesetzter Muskelspannung trainiert werden? Neben der Ermunterung zum Essen und durch den Abbau von Berührungsängsten kann man das Essen gut im Rahmen einer funktionellen Therapie trainieren, in der durch stetiges Üben der Muskeltonus gesteigert wird. Wir Therapeuten dienen den Kindern dabei als Vorbilder: Wir kauen ihnen Essen gut sichtbar vor und zeigen ihnen, dass man Essen auch runterschlucken kann. Die Kinder schauen uns dabei manchmal minutenlang in den Mund, um zu begreifen, was da eigentlich passiert. 5 Sind Eltern auch beim Playpicknick dabei? Ja, denn ihre Rolle ist wichtig. Wenn Mütter bemerken, dass sie ihr Kind nicht zum Essen bewegen können, geraten sie oft unter Druck. In der Verzweiflung versuchen manche dann, ihren Kindern das Essen aufzudrängen. Das verschlimmert die Situation jedoch leider in vielen Fällen und die Nahrungsaufnahme wird zum Machtkampf zwischen Kind und Mutter. Deshalb nehmen die Mütter oder Väter in der Regel am Playpicknick teil, um wieder zu mehr Geduld mit dem schwierigen Essverhalten ihrer Kinder zu gelangen. Sie bekommen am Ende ihres Aufenthaltes auch viele Tipps, wie sie die spielerischen Elemente des Playpicknicks zuhause weiterführen können, um so die neu gewonnene Freude ihrer Kinder am Essen zu erhalten. GESUNDHEITSTIPP Sport als Medizin Gäbe es ein kostengünstiges Mittel mit wenigen Nebenwirkungen, um gesund zu bleiben und Erkrankungen zu lindern – wer würde es nicht nutzen? Die gute Nachricht: Das gibt es – Bewegung! Wichtig: Die gewählte Sportart sollte Spaß machen und die Belastung im Wohlfühlbereich bleiben. Schon wer 15 Minuten am Tag spazieren geht, verlängert sein Leben um durchschnittlich drei Jahre. Ausdauersportarten wie (Nordic) Walking, Joggen, Schwimmen oder Radfahren stärken Herz, Muskeln und Knochen, verbessern die Durchblutung, stabilisieren die Gelenke und regulieren Körpergewicht, Pulsfrequenz, Blutfette und Blutdruck. Das Herzinfarkt-, Schlaganfall- und Demenz- und Diabetesrisiko sinken. Depressionen und die Blutzuckerwerte bei bestehendem Diabetes bessern sich, die Lebenserwartung steigt. Diabetiker können durch die sportliche Aktivität sogar mit weniger Insulin auskommen, manchmal auch ganz auf Medikamente verzichten. Halten Sie Ihren Arzt also unbedingt über Ihren veränderten Lebensstil auf dem Laufenden! Die Effektivität von Blutwäschen steigt, wenn Patienten während der Dialyse z.B. an einem speziellen Bettfahrrad trainieren. „Außerdem gehen die Entzündungswerte zurück und der Blutdruck sinkt, was Herz und Gefäße erheblich entlastet“, sagt Prof. Dr. Matthias Köhler vom HELIOS Prevention Center Damp und Ärztlicher Direktor der HELIOS Rehaklinik Damp. Vorteil: Die Belastung beim Ausdauersport ist über das Tempo gut steuerbar. Tipp: Starten Sie mit geringer Belastung und hören Sie auf, obwohl Sie noch locker weitermachen könnten. So halten Sie die ersten sechs Monate durch und machen die Bewegung zur Gewohnheit, die keine Überwindung mehr bedeutet. Wie Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag bringen können und welche Sportarten auch für Menschen mit Vorerkrankungen geeignet sind, lesen Sie auf JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 21 Wussten Sie schon … 60 Wenn Übungen im Kopf den Meister machen Kinetose Sportliche Erfolge sind nicht nur eine Frage der körperlichen Fitness. Auch mentales Training spielt eine Rolle. SCHLAU IN SEKUNDEN Stop-and-go im Straßenverkehr, Rückwärtsfahren im Zug oder Wellengang auf See: Die Reiseübelkeit oder Kinetose (griech. kinein: bewegen) kann grundsätzlich jeden treffen, jedoch leiden Kinder besonders zwischen zwei und 12 Jahren und Frauen häufiger darunter. Ungewohnte rüttelnde, schwingende oder schaukelnde Bewegungen bringen den Gleichgewichtssinn, genauer gesagt die Aktivität des Innenohrs, durcheinander. Diese lösen dann Schwindelgefühle, mitunter auch starke Übelkeit bis hin zu Brechreiz, Schweißausbrüchen oder Kopfschmerzen aus. Bereits bei ersten Anzeichen wie beginnendem Kopfweh oder einem vermehrten Speichelfluss sollte man reagieren. Dann kann es hilfreich sein, den Blick auf einen festen Punkt am Horizont zu richten, nicht zu lesen oder Computer zu spielen und für frische Luft zu sorgen. Auch spezielle Atemtechniken oder Akupressur können unterstützend eingesetzt werden. Vor Reiseantritt sollte man darauf achten, nur leichte Kost zu sich zu nehmen und auf Koffein oder Alkohol zu verzichten. Bier, Wein und Co. wirken enthemmend auf das Gleichgewichtssystem und können daher die Symptome noch verstärken. Vorsicht vor Medikamenten, die Reiseübelkeit verhindern sollen: Sie machen oft müde und verlangsamen mitunter das Reaktionsvermögen. KATHRIN UNTERBERG | DUISBURG P rofi-Sportler trainieren hart und haben meist überdurchschnittlich viel Talent. Doch darüber hinaus holen sich viele zusätzlichen Beistand von oben – aus dem eigenen Kopf. Welche Rolle aber spielt das sogenannte mentale Training im Sport und wie funktioniert es? Erstaunlicherweise liegt dem erfolgreichen „Geistestraining“ ein ähnlich simples Prinzip wie den Körperübungen zugrunde – das der ständigen Wiederholung. Denn beim mentalen Training geht der Sportler bestimmte Bewegungsabläufe immer und immer wieder im Kopf durch, ohne sie tatsächlich auszuüben. „Das hat auf das Gehirn einen ähnlichen Prof. Dr. Peer Abilgaard Effekt wie die tatsächlich körperlich umgesetzte Übung“, erklärt Prof. Dr. Peer Abilgaard, Chefarzt der Psychiatrie an der HELIOS St. Vincenz Klinik Duisburg. Durch die permanente Befeuerung der immer gleichen Region im Gehirn bilden sich neue Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen, die für einen verbesserten Bewegungsablauf sorgen. „Das funktioniert, weil es unserem Hirn paradoxerweise egal ist, ob wir etwas tatsächlich tun oder es uns nur vorstellen.“ 22 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 Daran lässt sich gut erkennen, wie eng Körper und Geist zusammenhängen. Im Idealfall schafft es ein Fußballer beispielsweise, den Ablauf eines Eckstoßes so zu verinnerlichen, dass der Körper ihn fast automatisch ausführt. Andererseits basieren auch die sogenannten Zwangsstörungen auf diesem Effekt. Stellt sich ein Betroffener etwa vor, dass er vergessen hat, den Herd beim Verlassen der Wohnung auszustellen, wird das für ihn sofort zu einer Realität, die oft mit körperlichen Reaktionen wie Schweißausbrüchen oder Panikattacken endet – selbst dann, wenn er den Herd mehrmals kontrolliert hat. Bei seinen Patienten versucht der Chefarzt, genau diesen Kreislauf zu durchbrechen und mit mentalem Training die Denkprozesse zu verändern, um so die „Software neu zu formatieren“. Einschränkungen gibt es trotzdem: „Die Wirkung hängt auch von anderen Dingen wie der Konzentrationsfähigkeit oder der Emotionalität des Betroffenen ab.“ Im Alltag können wir die positiven Aspekte des mentalen Trainings nutzen. Steht etwa eine Präsentation an, hilft es, sich immer wieder vorzustellen, wie sie erfolgreich ablaufen wird: Vom souveränen Eintritt in den Raum über die entspannte Position beim Präsentieren bis zur klugen Beantwortung der nachfolgenden Fragen. Die Folge ist in der Regel ein gestärktes Selbstbewusstsein und sichereres Auftreten – nicht nur im Kopf. Personalien PERSONALVERÄNDERUNGEN Berlin-Buch Prof. Dr. med. Mark Schrader (48) ist seit 1. November Chefarzt der Klinik für Urologie. Zuvor war er Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Universitätsklinikum Ulm. Prof. Schrader ist u.a. Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Urologie, Mitglied der European Association of Urology und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft urologische Onkologie. Bad Berleburg Prof. Dr. med. Anette Weber (48) ist seit dem 5. November Chefärztin der Abteilung für Hörstörungen, Tinnitus und Schwindel am HELIOS Rehazentrum Bad Berleburg. Zuletzt war sie Chefärztin im Kollegialsystem am HELIOS Klinikum Wuppertal. Prof. Dr. med. Anette Weber ist Fachärztin für Hals-NasenOhrenheilkunde, spezielle HNO-Chirurgie und Plastische Operationen. Carolin Lieven (30) ist seit dem 1. November Geschäftsführerin der HELIOS Klinik Bad Berleburg. Zuvor durchlief sie das HELIOS Trainee-Programm mit dem STELLENANZEIGEN Chefärztin/Chefarzt • Orthopädie, Meiningen • Innere Medizin, Nordenham • Neurochirurgie, Damp • Gastroenterologie, Duisburg • Chirurgie und Viszeralchirurgie, Wiesbaden (HSK) Schwerpunkt Klinikmanagement und war anschließend als Assistentin der Geschäftsführung am HELIOS Klinikum Wuppertal tätig. Carolin Lieven folgt nach knapp sechs Jahren auf Elmar Knoche. Medizinischen Versorgungszentrums Magdeburg. An der HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt ist er Chefarzt für Physikalische Therapie und leitet das Departement für Wirbelsäulenerkrankungen. Burg Cuxhaven Jana Uhlig (28) ist seit dem 18. November Klinikgeschäftsführerin der HELIOS Klinik Jerichower Land in Burg. Die Finanz- und Wirtschaftswissenschaftlerin ist seit 2011 in verschiedenen Managementpositionen bei HELIOS tätig. Zuletzt war sie Klinikgeschäftsführerin des HELIOS Seehospitals Sahlenburg in Cuxhaven und der HELIOS Klinik Wesermarsch in Nordenham. Jana Uhlig studierte in der Schweiz International Business Management sowie Finanzwesen in Schottland. Dr. med. Carsten Bochwitz (42) leitet als Chefarzt seit dem 1. November die neue Klinik für Rückenschmerz an der HELIOS Klinik Jerichower Land. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle orthopädische Chirurgie, Manuelle Therapie und Sportmedizin praktiziert zudem in der Orthopädischen Praxis des Dr. John Friedrich Näthke (38) hat die Klinikgeschäftsführung der HELIOS Klinik Cuxhaven zum 1. Dezember übernommen. Der promovierte Diplomkaufmann und erfahrene Klinikgeschäftsführer war zuletzt Krankenhausdirektor bei Ameos u.a. an den Kliniken in Neustadt, Lübeck und Staßfurt. Zuvor verantwortete er das Zentrale Projektmanagement für Ameos in Zürich. Duisburg Priv.-Doz. Dr. med. Nikolaus Büchner (47) verantwortet seit dem 20. Oktober die neue Abteilung für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin am HELIOS Klinikum Duisburg. Der Lungenexperte und Schlafmediziner war zuletzt als Abteilungsleiter am Marienhospital Herne der Ruhr-Universität Bochum tätig, wo er für Oberärztin/Oberarzt Pflegedienst • Geriatrie, Plauen • Kinder- und Jugendmedizin, Pforzheim • Chirurgie, Bad Kissingen • Gynäkologie und Geburtshilfe, Cuxhaven • Plastische Chirurgie, Pirna • Augenheilkunde, Erfurt • Pflegedienstleitung (m/w), Wiesbaden (HSK) • Pflegedienstleitung (m/w), Karlsruhe • Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w), Überlingen • Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w), Pirna den Ausbau der Beatmungsmedizin, des Schlaflabors und der Pneumologie verantwortlich war. Northeim Stefan Knorr (32) hat zum 12. Januar die Klinikgeschäftsführung in der HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim übernommen. Der Diplom-Betriebswirt war zuletzt als Abteilungsleiter Controlling/Medizincontrolling im HELIOS Klinikum Berlin-Buch tätig. Vorherige Station des gebürtigen Kielers war die DAMP Holding AG, wo er unter anderem von 2008 bis 2012 als stellvertretender Abteilungsleiter Konzerncontrolling tätig war. Zerbst Dr. med. Wolfgang Krahwinkel (53) ist seit dem 1. Dezember Chefarzt der Kardiologie in der HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt. Er ist seit 1998 bei HELIOS. Neben seiner Tätigkeit als Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Intensivmedizin der HELIOS Klinik Leisnig war er von 2002 bis 2012 Ärztlicher Direktor des Hauses und bis Ende 2014 Mitglied des Medizinischen Beirats. Medizinisch-technischer Dienst • Physiotherapeut (m/w), Hamburg-Harburg • Physiotherapeut (m/w), Erlenbach • Sprachtherapeut (m/w), Hagen • Medizinisch-technischer Radio logieassistent (m/w), Wuppertal JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 23 Region Brandenburg Helmstedt Bad Gandersheim Northeim Oschersleben Herzberg Am Harz Berlin Burg Vogelsang-Gommern Bad Saarow Zerbst Köthen HERZLICH WILLKOMMEN! Sehr geehrte Damen und Herren, ich hoffe, dass Sie mit guter Laune und kraftvoll in das neue Jahr 2015 gestartet sind. Das alte Jahr hat uns allen viel abverlangt. Aber gemeinsam haben wir einiges für unsere Region erreicht – so konnten wir den Zuspruch unserer Patienten und der niedergelassenen Kollegen für die Behandlung in einer unserer Kliniken weiter steigern. Die Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen uns zudem, dass wir zum größten Teil hohe Wiederempfehlungsraten für eine Behandlung in unseren Kliniken haben. Diese Ergebnisse machen uns stolz und sie sind Ihrem täglichen Einsatz zu verdanken. Für Ihr Engagement in unseren Kliniken und Instituten, auf den Stationen, in den MVZ und den Ambulanzen, in allen Abteilungen und Funktions- und Servicebereichen möchte ich Ihnen meinen allerherzlichsten Dank aussprechen und Ihnen ein gesundes, erfülltes und glückliches neues Jahr 2015 wünschen. ENRICO JENSCH Regionalgeschäftsführer Region Mitte-Nord 24 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medizin nahmen am offiziellen Festakt mit Kliniksegnung und symbolischer Schlüsselübergabe teil. Klinik feierlich eröffnet 130 Meter lang und 60 Meter breit ist die neue Klinik, die in den vergangenen drei Jahren unmittelbar an der A7-Autobahn-Ausfahrt Northeim-Nord entstanden ist. VON JULIA SZIKSZAY | NORTHEIM E ine Woche bevor die ersten Patienten aufgenommen wurden, lud die HELIOS AlbertSchweitzer-Klinik am 7. November 2014 zur offiziellen Eröffnungsfeier in den Neubau in Northeim ein. 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medizin nahmen am offiziellen Festakt mit Kliniksegnung und symbolischer Schlüsselübergabe der Architekten an die Krankenhausleitung teil. „Der Neubau ist mit Baukosten von circa 60 Millionen Euro, die mit 26,2 Millionen Euro vom Land Niedersachen gefördert werden, ein wichtiges Projekt für die Region. Gleichzeitig ist das hochmoderne Krankenhaus eine große Chance – für unsere Patienten, den Landkreis Northeim und alle Mitarbeiter der Klinik“, sagt Jörg Wegener, Klinikgeschäftsführer der HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim bei der Eröffnungsfeier. Enrico Jensch, Regionalgeschäftsführer der HELIOS Region Mitte-Nord, begrüßte die Gäste mit den Worten: „Drei Jahre nach Beginn der Bauarbeiten können wir unsere neue Klinik beziehen, auf die planmäßige Fertigstellung bin ich stolz. Ich danke daher allen Baubeteiligten und Mitarbeitern für das unermüdliche Engagement, welches Sie in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren für den Neubau dieser Klinik aufgebracht haben." Auch der Vorsitzende der Geschäftsführung der HELIOS Kliniken Gruppe Dr. Francesco De Meo reiste zur feierlichen Eröffnung nach Northeim und fasste in seinem Grußwort unter anderem die Entwicklung der Northeimer Klinik zusammen: „Im Jahr 2013 lag Northeim in den IQM-Qualitätsindikatoren knapp 90 Prozent über Bundesdurchschnitt. Das ist Spitze. Gestartet war Northeim mit knapp 60 Prozent. Da hat sich offenbar vieles zum Guten verändert. Mitte – Nord Krankenversorgung war dabei ununterbrochen gewährleistet. „Der Umzug war für uns eine große Herausforderung“, sagt Klinikgeschäftsführer Jörg Wegener. „Deswegen haben wir uns mit vier Hilfsorganisationen und unserer An beiden Standorten waren komplette Teams im Einsatz, sodass die Patienten im Altbau an den Rettungsdienst übergeben und im Neubau begrüßt werden konnten. Ich danke den Mitarbeitern dafür. Das hat höchsten Respekt verdient.“ Auch Staatssekretär Jörg Römann, die stellvertretende Landrätin Gudrun Borchers, Bürgermeister Hans-Erich Tannhäuser und Ärztesprecher Dr. med. Christian Steigertahl gaben der neuen Klinik zur Eröffnung die besten Wünsche mit auf den Weg. Krankenhaus-Chronik Zum Abschied an den alten Klinikstandort verfasste ein Redaktionsteam aus Klinikmitarbeitern eine Krankenhaus-Chronik, die bei der Eröffnungsfeier verkauft wurde. Zu Erinnerung an das alte Krankenhaus wurden für dieses Buch Erinnerungen, Erlebnisse und Anekdoten von Mitarbeitern und Patienten zusammengefasst und veröffentlicht. Eine Klinik zieht um 1.800 Kubikmeter Umzugsgut und etwa 100 Patienten: Nach monatelangen Vorbereitungen zog die HELIOS Albert-SchweitzerKlinik Northeim am 14. und 15. November in den Neubau im Albert-Schweitzer-Weg 1, die Umzugsfirma gründlich darauf vorbereitet.“ 26 Fahrzeuge der Rettungsdienste und 130 Mitarbeiter der Hilfsorganisationen waren im Einsatz und haben den Umzug der etwa 100 Patienten begleitet. „Die umfassende Behandlung von Notfallpatienten war während des Umzugs jederzeit gesichert, denn die Zentrale Notaufnahme, die Intensivstation und die Operationssäle wurden parallel betrieben. Und so kam es, dass am Umzugstag sowohl im Altbau als auch im Neubau Notoperationen durchgeführt wurden", sagt Petra Kamin, Leitende Notärztin der Klinik. In allen Bereichen der Klinik gab es Umzugsbeauftragte. Sie koordinierten den Umzug, informierten die Mitarbeiter, nahmen Änderungen im Ablauf vor und entschieden welche Güter transportiert werden. An alle Mitarbeiter wurde ein Umzugshandbuch mit konkreten Angaben zu Umzugsmaterial, Etikettierung und dem Umgang mit EDV sowie technischen Geräten verteilt. Rund 1.800 Kubikmeter Umzugsgut wie Möbel, mobile Medizintechnik und Betten mussten die 50 Möbelpacker in den Neubau schaffen. „3.500 Umzugskartons wurden gepackt, die mit rund 72 LKW-Ladungen und sechs LKWs vom Altbau zum Neubau gebracht wurden“, fasst Friederike Röder, Projektverantwortliche für den Umzug, zusammen. Am Sonntag, 16. November 2014, um 23.14 Uhr war es soweit: Carla Löffler ist das erste Neugeborene, das im neuen Kreißsaal das Licht der Welt erblickte. Hebamme Teresa, Stationsleitung Ilona Olzhausen und Chefarzt Dr. med. Josef Frasunek gratulieren den stolzen Eltern Sandrina Löffler und Manuel Pawellek zur Geburt der kleinen Carla. INFOBOX Hintergrund In einer Bauzeit von drei Jahren ist in Northeim eine moderne Klinik entstanden, die zu den größten Bauprojekten der Region zählt. Mit dem Neubau der HELIOS Albert-SchweitzerKlinik Northeim wird langfristig die medizinische Versorgung in der Region gesichert. Es sind laut Krankenhausplan des Landes Niedersachsen 250 Betten für Patienten entstanden, perspektivisch ist in der neuen Klinik Potenzial für 300 Betten vorhanden. Das Krankenhaus verfügt über einen 1.200 Quadratmeter großen hochmodernen Operationsbereich mit sechs OP-Sälen und einer angeschlossenen Intensivstation mit 24 Betten. Im hinteren Gebäudeteil befinden sich die Notaufnahme mit Anbindung an eine Röntgenpraxis, zwei Herzkatheterlabore und die neue Chest-Pain-Unit für die spezielle Versorgung von Patienten mit Herzkrankheiten. Die Geburtshilfe verfügt über großzügige Räumlichkeiten mit drei Kreißsälen und zwei Familienzimmern. JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 25 Region KURZMITTEILUNG Ich hab Rücken – kein Problem an den HELIOS Kliniken Burg und Zerbst Prof. Dr. med. Jeanette Schulz-Menger Das aktuelle Upgrade beim 1,5 Tesla-MRT ermöglicht hochmoderne Forschung und Behandlung. Präzise Bilder aus dem Herzen Rückenschmerzen gelten heute als Volkskrankheit. Entsprechende Therapien werden stark nachgefragt. An der HELIOS Klinik Jerichower Land ist deshalb im November 2014 eine Klinik für Rückenschmerz an den Start gegangen. Der Rückenspezialist Dr. med. Carsten Bochwitz und sein Team bieten hier künftig sowohl konservative Anwendungen zur Behandlung von Rückenschmerzen als auch operative Eingriffe an der Wirbelsäule an. Bereits seit einem Jahr ist Dr. med. Bochwitz zudem Chefarzt für physikalische Therapie an der HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt und leitet hier das Departement für Wirbelsäulenerkrankungen. Beide stationären Standorte sind eng mit ambulanten Strukturen verzahnt. Patienten, die mit ihren Rückenproblemen die Orthopädischen Praxen der an beiden Kliniken angesiedelten Medizinischen Versorgungszentren in Magdeburg, Zerbst oder Burg aufsuchen, können mit einer Behandlung aus einem Guss rechnen. Das Angebot wird sehr gut angenommen. 26 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 Prof. Dr. med. Jeanette Schulz-Menger hat sich auf kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie spezialisiert. Ihre Arbeitsgruppe „Kardiale MRT“ forscht am Experimental and Clinical Research Center (ECRC) von Charité und MaxDelbrück-Centrum (MDC) und kooperiert eng mit dem HELIOS Klinikum BerlinBuch, in dem die klinische Tätigkeit stattfindet. INTERVIEW: SUSANNE HANSCH | BERLIN-BUCH Frau Professor Schulz-Menger, was ist Ihr Forschungsgegenstand? Wir erforschen, wie man Magnetresonanztomographie nutzen kann, um Schäden der Herzmuskulatur abzubilden und Ursachen genauer zu verstehen. Die Kardio-MRT ist die einzige Form der Bildgebung, die erlaubt, die Herzmuskulatur nicht-invasiv, d.h. ohne Röntgenstrahlen oder radioaktive Substanzen zu untersuchen und krankhafte Veränderungen in einem frühen Stadium zu diagnostizieren. Ziel ist, die Krankheitsmechanismen zu verstehen und die Diagnostik so zu verfeinern, dass sich das Risiko der Patienten genauer vorhersagen lässt. Wir wollen mittels Kardio-MRT eine verlässliche Grundlage für die Therapieentscheidung schaffen. Sie sind Forscherin und Medizinerin. Wie gelingt Ihnen die Verbindung? Medizinisch orientierte Forscher brauchen den direkten Kontakt zur Klinik. Das Wichtigste ist aber eine sehr engagierte und einfach exzellente Arbeitsgruppe, der Wissenschaftler, Ärzte, Doktoranden, technische Angestellte und Studienassistenten angehören. Im Jahr 2008 wurde ich auf die HELIOS Stiftungsprofessur für Kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie an der Charité berufen. Sie ermöglichte, in enger Kooperation mit dem Max-Delbrück-Centrum (MDC), einen klinisch orientierten MRT-Forschungsansatz zu etablieren. In der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie im HELIOS Klinikum BerlinBuch leite ich zudem die nicht-invasive kardiologische Bildgebung, in der das Kardio-MRT mit zirka 3.000 Untersuchungen pro Jahr eine wesentliche Rolle spielt. Ihre Forschungskooperationen umfassen auch klinische Studien. Dazu gehören sowohl selbstinitiierte Studien als auch die Teilnahme an multizentrischen Studien, z.B. gefördert durch das National Institute of Health, die sich der genauen Risikoabschätzung bei der Hypertrophen Kardiomyopatie widmet. Woher kommen die Mittel für Ihre Forschung? Als Forschungsgruppe nehmen wir an der leistungsorientierten Mittelvergabe der Charité teil. Des Weiteren haben wir erfolgreich Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Deutschen Stiftung für Herzforschung, des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislaufforschung, der Deutschen Kardiologischen Gesellschaft, der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung und der HELIOS Forschungsförderung des HELIOS Research Centers eingeworben. Mitte – Nord „Hebamme war mein Traumberuf“ Gerlinde Behrendt hat 43 Jahre als Hebamme im Klinikum Berlin-Buch gearbeitet ZAHL DES MONATS 5484 GEBURTEN gab es 2014 in der HELIOS Region Mitte-Nord, darunter 114 Zwillings- sowie zwei Drillingsgeburten. Insgesamt erblickten 5602 Kinder das Licht der Welt. Gerlinde Behrendt: „Kinderkriegen ist ein Geschenk“ BERLIN-BUCH Wir sagen Danke – Gerlinde Behrendt hat 43 Jahre im Klinikum als Hebamme gearbeitet – in dieser Zeit wurden über 65.000 Babys geboren. 1966 begann sie ihre Ausbildung im Klinikum. Zwischen ihrem ersten Arbeitstag als Hebamme, dem 1. November 1971, und ihrem letzten Arbeitstag, dem 31. Dezember 2014 im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, liegen intensive, aufregende und auch anstrengende Berufsjahre. Doch Gerlinde, wie sie in Buch von allen genannt wird, möchte keines davon missen. Seit 1978 ist sie leitende Hebamme. Die erste Geburt wird sie nie vergessen: „Es war ausgerechnet eine Schulfreundin und die Geburt war auch noch kompliziert, aber es ist alles gut gegangen“, erinnert sie sich mit einem Lächeln. Wichtige Meilensteine waren für sie die ersten elektronischen Wehenschreiber (CTG) und als zu Beginn der 80er Jahre auch Väter mit in den Kreißsaal durften. Für die Einführung moderner alternativer Verfahren wie Wassergeburt, Akupunktur und Homöopathie hat sie sich maßgeblich eingesetzt und die Gründung der Elternschule „Haus Kugelrund“ 2001 vorbereitet und mit ins Leben gerufen. Maritime Medizinische Ambulanz BAD SAAROW Eine Sprechstunde für Seefahrer bietet Prof. Dr. med. Olaf Schedler, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme im HELIOS Klinikum Bad Saarow. In der Maritimen Medizinischen Ambulanz werden umfangreiche Untersuchungen für den gesamten Bereich der Sport-, Binnenund Seeschifffahrt sowie Tauchmedizin durchgeführt. Die Ambulanz ist ein speziell ermächtigter Anlaufpunkt in Deutschland, wo deutsche, italienische und norwegische Seefahrer ihre Diensttauglichkeit medizinisch bescheinigt bekommen sowie Seediensttauglichkeitsuntersuchungen für die Reeder der Flaggenstaaten Liberia, Malta, Bahamas und Panama durchgeführt werden. seiner Kindheit. Neben seinen Einsätzen als Schiffsarzt besetzt er an der Universität Greifswald die Lehre in der Maritimen Medizin, die er dort begründet, strukturiert und organisiert hat. „Wir streben eine Maritime Medizinische Sektion an“, erläutert Prof. Dr. med. Olaf Schedler. „Die Voraussetzung dafür haben wir mit der Etablierung der Maritimen Medizinischen Ambulanz geschaffen. „Künftig wollen wir das Studienfach Maritime Medizin in die klinische Praxis implementieren, nautische Offiziere, Kapitäne und Schiffsärzte in spezieller maritimer Notfallmedizin ausbilden und uns verstärkt dem Bereich Rettung und Ausbildung in Offshore Windkraftanlagen widmen“, so der 48-jährige Chefarzt weiter. Prof. Dr. med. Olaf Schedler, der selbst alle erforderlichen Nachweise und Ausweise eines Seefahrers besitzt, liebt das Meer seit Prof. Dr. med. Olaf Schedler bei der Seediensttauglichkeitsuntersuchung JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 27 Region E-Zigarette: Bedenklicher Trend Immer mehr Menschen greifen zur elektronischen Zigarette. Aber welche gesundheitlichen Risiken birgt das „Dampfen“ wirklich? Wir fragten nach bei Dr. med. Nicolas Schönfeld, Oberarzt im HELIOS Klinikum Emil von Behring, Klinik für Pneumologie, Lungenklinik Heckeshorn. INTERVIEW: SANDRA STÖCKER | BERLIN-ZEHLENDORF Können E-Zigaretten süchtig machen? E-Zigaretten enthalten zumeist Nikotin. Daher sind Sie in Ihrer Suchtpotenz den Tabakzigaretten gleich zu stellen. Inwiefern schädigt das „Dampfen“ die Gesundheit? E-Zigaretten sind gesundheitlich sehr bedenklich. Zwar werden die Giftstoffe aus dem Verbrennungsprozess von Tabak beim „Dampfen“ nicht freigesetzt. Dennoch löst das Vernebelungsmittel Propylenglycol – eine Substanz, die industriell auch als Frostschutzmittel genutzt wird – Atemwegsirritationen aus. Bekannt ist, dass Menschen, die in der Unterhaltungsbranche regelmäßig Theaternebel ausgesetzt sind, vermehrt an akuten und chronischen Atemwegserkrankungen leiden. Konsumenten von E-Zigaretten inhalieren dieses Chemikaliengemisch unmittelbar. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass beim Verdampfen der Liquids krebserregende Substanzen wie Formaldehyd, Acetaldehyd und Acrolein, die auch im Tabakrauch auftreten, entstehen können. Welche anderen Risiken birgt der Trend? Minderjährige und Nichtraucher sind besonders gefährdet. Der Einstieg in die Sucht wird durch die Verharmlosung von E-Zigaretten erleichtert. Da uns noch keine Ergebnisse aus Langzeitstudien vorliegen, besteht ein nicht abzuschätzendes Gesundheitsrisiko. Derzeit gibt es keinerlei Qualitätskontrollen. Daraus folgt, dass Überdosierungen Vergif- tungen hervorrufen oder vermeintlich nikotinfreie Liquids Spuren von Nikotin enthalten können. So zeigen Stichproben des Bundesinstituts für Risikobewertung eine Belastung in sieben von zehn Proben. INFOBOX Was sind E-Zigaretten? Elektronische Zigaretten ähneln einer herkömmlichen Zigarette, enthalten aber anstelle des Tabaks Kartuschen mit zumeist nikotinhaltigen Flüssigkeiten (Liquids). Diese werden über ein batteriebetriebenes Heizelement durch Knopfdruck erwärmt und mittels Inhalation verdampft. Die Kartuschen können wieder aufgefüllt werden, ein Ladegerät sichert die Akkuleistung. Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe variiert stark je nach Produkt. Die Basismischung besteht aus Propylenglycol- und Glycerinlösungen. Sie dienen als Vernebelungsmittel und sind Trägersubstanzen für weitere Inhaltsstoffe wie Nikotin und Aromen. BERLIN-ZEHLENDORF Stets dienstags besuchen die Therapiehunde des Vereins Kinderschutzengel e.V. mit Hundeführerin Jacqueline Boy die Kinderstation im HELIOS Klinikum Emil von Behring. Zur Freude der jungen Patienten wie Jasmin, die wegen einer Knie-Operation 14 Tage auf der Station der Kinderorthopädie bleiben musste. „Hunde geben mir mehr Kraft als manche Menschen“, so die 17-Jährige. „Ein Lächeln ins Kindergesicht zu zaubern oder durch die Interaktion der Kinder mit den Hunden eine Therapie zu ermöglichen, das ist unser Ziel“, erläutert Jacqueline Boy ihr Engagement. Die ehrenamtlich Tätige ist auch in anderen Berliner Kliniken unterwegs – mit dabei sind Merlin, Cujo, Sheila, Snow und Tiffany, 28 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015 allesamt Miniatur Australian Shepherds zwischen acht Monaten und drei Jahren. Die amerikanische Hunderasse gilt als sehr lernfähig. Bis die Hunde jedoch ans Krankenbett dürfen, müssen sie eine sechsmonatige Ausbildung absolvieren und tierärztlich für gesund befunden worden sein. Danach folgen sie aufs Wort, wenn sie sich auf dem Boden liegend um die eigene Achse drehen, die Pfote zum Winken heben oder Leckerlis im Patientenzimmer erschnüffeln. Weitere Projekte unter: www.kinderschutzengel.de Jasmin freut sich mit Hundeführerin Jacqueline Boy über den Besuch auf vier Pfoten, der sogar ins Bett durfte. FOTO: BARBARA LAY Auf vier Pfoten über die Kinderstation Mitte – Nord KURZMITTEILUNGEN „Facelifting“ für die Notaufnahme Die Notaufnahme der HELIOS Klinik Jerichower Land erhält ein „Facelifting“. Ende November 2014 gingen die neuen Räume der Patientenaufnahme in Betrieb. 2015 folgt die Modernisierung von Gips- und Schockraum. Die Burger Notaufnahme durchlaufen jährlich mehr als 20.000 Patienten. „Wir wollen das Ambiente und die Abläufe verbessern. Davon können Patienten und Mitarbeiter gleichermaßen profitieren“, erklärt der zuständige Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. med. Jens Tylkoski. Neue Departments für Plastische Chirurgie und Kardiologie gegründet Ab dem 1. Januar 2015 verfügt die HELIOS Bördeklinik über zwei neue Departments. Dr. med. Hans-Georg Damert wird als Leiter des Departments für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie zukünftig neben Straffungsoperationen und Botox-Behandlungen auch Brust-, Hand- sowie rekonstruktive und Nervenchirurgie anbieten. Dr. med. Ali Ghanem baut als neuer Leiter des Departments für Kardiologie den kardiologischen Diagnostik- und Therapiebereich mit neuem Herzkatheterlabor aus. Tatkraft, Teamgeist und Ideen Unter diesem Motto lud die Geschäftsführung der HELIOS Bördeklinik Mitarbeiter Ende 2014 zum offenen Gespräch. Kraftvoll, kollegial und konstruktiv sollte der Austausch werden. Ob Pflege, ärztlicher Dienst oder Funktionsdienst – viele Mitarbeiter des Hauses nutzten das Angebot gern. Ziel war es, herauszufinden, wo die Zusammenarbeit zwischen dem eigenen Tätigkeitsbereich und der Geschäftsführung verbessert werden kann. „Wir freuen uns auch darüber, wenn Mitarbeiter Vorschläge und Ideen für ein einfacheres Miteinander geben und sich konstruktiv mit uns austauschen“, so Klinikgeschäftsführer Michael Lange. Gemeinsam mit Pflegedienstleitung Svenja Dörfler und der Ärztlichen Direktorin Dr. Heike Bien werden derzeit die Ergebnisse ausgewertet und Maßnahmen umgesetzt. Spielerische Vorsorgeaktion in Grundschulen Hüpfen, Feinmotorik und Fußabdrücke – die Förderung von gesunden Kinderfüßen stand in der bundesweiten Aktion „Orthofit – zeigt her eure Füße“ des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) im Fokus. Vom 17. bis 21. November 2014 entdeckten Erstklässler der Zehlendorfer Nord-Grundschule gemeinsam mit Kinderorthopädinnen des HELIOS Klinikums Emil von Behring, was ihre Füße so alles können. Orthopäden der HELIOS St. Marienberg Klinik Helmstedt besuchten die Grundschule Lessingstraße. Darmzentrum zertifiziert Erfolgreich zertifiziert wurde Ende 2014 das Darmzentrum im HELIOS Klinikum Bad Saarow vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Im Mittelpunkt aller Bemühungen des Zentrums steht der Patient mit Darmkrebs. Seine optimale Diagnostik, Behandlung und Therapie ist durch eine fachübergreifende und qualitätsgesicherte Zusammenarbeit garantiert. Dafür arbeiten medizinische Experten des Klinikums, spezialisierte niedergelassene Fachärzte und weitere kompetente Behandlungspartner eng zusammen. Eröffnung zweites Herzkatheterlabor in Köthen Die HELIOS Klinik Köthen verfügt jetzt über ein zweites hochmodernes Herzkatheterlabor. Die Klinik möchte dadurch im kardiologischen Bereich seine Rolle als Schwerpunktklinik und Akutversorger weiter ausbauen. Das Herzkatheterlabor, aus Eigenmitteln finanziert, verfügt über die neuesten medizinischen Standards und erfüllt alle Kriterien eines OP-Saals. Damit können hier in Zukunft auch sehr komplexe Eingriffe wie die Implantation spezieller Schrittmacher zur Herzschwächebehandlung erfolgen. NICHT VERPASSEN 19. bis 23. Januar Facharztseminar Gefäßchirurgie / Best Western Plus Hotel Steglitz International, Albrechtstraße 2, 12165 Berlin, BDC | Akademie, Dr. med. I. Flessenkämper 1. bis 8. Februar 27. Internationales Berliner Sportmedizinisches Wochenseminar – Hauptthema „Aktuelle Aspekte der Sportmedizin in Klinik und Praxis“ / Kulturzentrum, Kirchberggasse 8, 83324 Ruhpolding 27. und 28. Februar Pleuroscopy for Chest Physicians –7th International Workshop (in englischer Sprache) / Hotel ABION Spreebogen Berlin, Alt-Moabit 99, 10559 Berlin und HELIOS Klinikum Emil von Behring 6. und 7. März 5. Live-OP-Symposium – Mammakarzinom und Rekonstruktion, 3. Senologisches Update „Klinik und Praxis“ / HELIOS Klinikum Bad Saarow, Prof. Dr. med. M. Untch, Dr. med. U. von Fritschen, Dr. med. M. Budner 7. März 5. Viszeralmedizinisches Frühjahrssymposium – Thema: Erkrankungen des Ösophagus – von der Dysphagie bis zum Ösophaguskarzinom / Berlin Marriott Hotel, Inge-Beisheim-Platz 1, 10785 Berlin, Prof. Dr. med. M. Jansen, Prof. Dr. med. H.-J. Lübke JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 29 Nachrichten Region | Mitte-Nord | Aus den Regionen Neues Logistikzentrum in Herzberg versorgt die Region Seit September 2014 versorgt das neue Zentrallager in Herzberg die HELIOS Kliniken in Northeim, Bad Gandersheim und Herzberg mit insgesamt mehr als 600 Betten. Über die Herausforderung, ein Logistikzentrum dieser Größe zu realisieren, sprachen wir mit Ulf-Eckart Ulrich, Regionalleiter Logistik. Ulf-Eckart Ulrich: „Die verantwortungsvolle Aufgabe im Logistik-Zentrum Herzberg übernehmen vier Mitarbeiter. Weitere acht Mitarbeiter sind im Hol- und Bringedienst sowie Patientenbegleitdienst beschäftigt.“ INTERVIEW: ANJA HOLLSTEIN | HERZBERG/OSTERODE Was bedeutet Logistik? Die Hauptaufgabe der Logistik liegt in der Bereitstellung von Produkten für Mitarbeiter sowie Patienten in der erforderlichen Menge, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und in der richtigen Qualität. Die Grundlage dafür sind zentral gesteuerte und überschaubare Arbeitsabläufe, eine eindeutige Verantwortungszuordnung sowie digitale Informationssysteme, auf die jederzeit zentral zugegriffen werden kann. Zu einem Logistikzentrum gehören darüber hinaus noch Fachbereiche, wie beispielsweise der Hol- und Bringedienst, der Patientenbegleitdienst und das Zentrallager, um nur einige zu nennen. Und wie kann das im neuen Logistikzentrum gewährleistet werden? Dafür musste das alte Lager der HELIOS Klinik Herzberg/Osterode vollständig umgebaut werden. Das Lager wurde neu eingerichtet, sodass der Platz durch eine neue Regalstruktur jetzt effektiver genutzt 30 | HELIOS aktuell 2014 aktuell || JANUAR/FEBRUAR MAI 2014 » Die Logistik- prozesse in und zwischen den drei HELIOS Klinikstandorten werden gebündelt und standortbezogen organisiert. Ulf-Eckart Ulrich, Regionalleiter Logistik Region Mitte-Nord werden kann. Eine spezielle Software sorgt zudem dafür, dass nun alle Waren digital erfasst und gesteuert werden. So können jetzt auch die HELIOS Kliniken in Northeim und Bad Gandersheim über das Herzberger Logistikzentrum mit Verbrauchsmaterialien aller Art, ob Spritzen, Infusionsbesteck oder Verbandsmaterial, versorgt werden. Zudem werden sechs medizinische Versorgungszentren der HELIOS MVZ Südniedersachsen GmbH beliefert. Insgesamt verlassen täglich bis zu 400 Artikel das Logistikzentrum. Inwiefern profitieren alle drei Kliniken davon? Die Logistikprozesse in und zwischen den drei HELIOS Klinikstandorten werden gebündelt und standortbezogen organisiert. Dadurch sind die Wege kürzer geworden, und die Kosten wurden reduziert. Ein großer Vorteil ist auch, dass keine großen Lagerräume an allen Standorten mehr vorgehalten werden müssen. Kleinere Startschwierigkeiten bleiben dabei natürlich nicht aus. Doch inzwischen haben sich alle Mitarbeiter in die neuen Informations- und Kommunikationsprozesse eingearbeitet. Seit Oktober ist das Lager arbeitsfähig, und die Versorgung für die drei HELIOS Standorte erfolgt durch einen Fahrdienst mittlerweile routinemäßig. Rätsel KREUZWORTRÄTSEL enthaltsame Lebensweise Schönheits-, Heilmittel poetisch: obere GesichtsBiene partie handeln Drama von Goethe schädlich, toxisch 1 Unterkunft, Wohnung 8 sich e. Kunstgriffs bedienen Patientendokumentation beim Arzt Radsportveranstaltung Quellfluss der Weser Impressum Bindegewebsfaserstrang klug, gewitzt (engl.) südamerik. Landgut (span.) alkoholfreies Mischgetränk Teilzahlung mit den Augen blinzeln südamerikanischer Tee 6 Regionalseiten HELIOS Region Mitte-Nord: Natalie Erdmann (V.i.S.d.P.) c/o HELIOS Klinikum Berlin-Buch Schwanebecker Chaussee 50 13125 Berlin 9 ernennen, ausersehen Meeressäugetier 2 höflich zu einem Besuch bitten zu keiner Zeit 7 Verantwortlich für den Inhalt Tobias Meixner (V.i.S.d.P.) c/o HELIOS Kliniken GmbH Fluss durch Weimar 10 tourist. Verkehrsmittel Teil des Rückens 5 Meeresvogel Nachtlokal Kehrgerät auslegen, erklären 4 Sinnspruch Druck Druckerei Rindt Daimler-Benz-Str. 30, 36039 Fulda Stadt in den Niederlanden Abk. für Neues Testament 3 Dynastie im alten Peru Redaktion Konstanze Richter (Leitung), Honorata Doba, Marina Dorsch, Natalie Erdmann, Jörn Grabert, Ulrike Grönefeld, Christian Becker, Kira Kollmeier, Heiko Leske, Annett Lott, Dr. Johann Peter Prinz, Erik Thiel, Tanja Velter, Susanne Zamecki Gestaltung und Satz Frank Schulze, Réka Szentmihály Regionalseiten: Anett Rohde wichtig, grundlegend Hüftschmerz Verleger HELIOS Kliniken GmbH Geschäftsführung Dr. Francesco De Meo Friedrichstraße 136, 10117 Berlin Tel.: 030-52 13 21-0 Erscheinungsweise Sechs Mal im Jahr. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der 9. Februar. Kontakt [email protected] 11 Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden wir in den Texten überwiegend die männliche Form. Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 SUDOKU 8 2 9 11 BILDERRÄTSEL 1 3 5 7 2 6 6 2 1 9 3 4 So geht’s: Füllen Sie die leeren Felder so, dass in jeder Zeile, jeder Spalte und jedem 3×3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vor kommen. 1 1 9 9 1 4 5 8 9 6 4 6 8 7 1 Unser Bilderrätsel zeigt jede Ausgabe ein Motiv aus dem Klinikalltag oder einen unserer Standorte. Die Auflösung gibt‘s in der nächsten Ausgabe! Auflösung letzte Ausgabe Haben Sie den HELIOS Standort erkannt? Das Foto zeigte einen Ausschnitt der HELIOS Klinik Kronach. Das Haus der Grund- und Regelversorgung verfügt über 282 Betten und beschäftigt 620 Mitarbeiter. JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 31 Dialog LESERBRIEF UMFRAGE DES MONATS „Wie halten Sie sich im Winter fit?“ 10 19 54 17 I ch ernähre mich gesund und abwechslungsreich. Ich treibe weiter regelmäßig Sport. Ich versuche, viel rauszugehen. Ich mache nichts anders als in anderen Jahreszeiten. Teilnehmerzahl: 799 IHR RECHT Elterngeld Mit dem Jahreswechsel sind wesentliche Änderungen im Hinblick auf Elterngeld und Elternzeit in Kraft getreten: So können Eltern von Kindern, die ab dem 01.07.2015 geboren werden, nun z.B. zwischen dem „Basiselterngeld“ und dem „Elterngeld Plus“ sowie einer Kombination der beiden Leistungsarten wählen. Während das „Basiselterngeld“ dem bekannten „Elterngeld“ entspricht, erhöht sich beim „Elterngeld Plus“ die Anzahl der Bezugsmonate. Dadurch kann die Anzahl der Partnerschaftsbonusmonate von zwei auf vier steigen. Damit soll die partnerschaftliche Verteilung von Erwerbs- und Erziehungsarbeit gefördert werden. Die Möglichkeit, dass beide Elternteile nach der Geburt von Mehrlingen zeitgleich Elterngeld für jeweils ein Kind beziehen, entfällt hingegen bereits für Geburten ab dem 01.01.2015. Für jeden Mehrling wird aber ein Zuschlag in Höhe von 300 Euro auf die Leistungen gewährt. Die neuen Regelungen sind sehr umfangreich. Werdende Eltern sollten sich daher rechtzeitig informieren, z.B. bei der für sie zuständigen Elterngeldstelle. „Früherkennungsuntersuchungen dienen nicht der Absicherung von Ärzten“ (November/Dezember-Ausgabe 2014, Seite 9, Interview mit Prof. Gerd Gigerenzer: „Einem Großteil der Mediziner fehlt es an statistischer Ausbildung“) Die PSA-gestützte Vorsorgeuntersuchung bildet eine komplexe Problematik, zu der man geteilte Ansichten haben darf. Natürlich wünscht man sich für eine Vorsorge- bzw. Früherkennungsuntersuchung einen möglichst eineindeutigen Marker. Davon ist die PSABestimmung weit entfernt. Sie zieht bei erhöhtem Wert eine weitere Diagnostik nach sich, obwohl nur ein Teil der auffälligen Männer an einem Prostatakrebs erkrankt ist. Andererseits eröffnet nur die frühzeitige Diagnose den Betroffenen alle therapeutischen Optionen. So ist die aktive Überwachung von Patienten mit lokal begrenztem und nach histologischer Einschätzung wenig aggressivem Prostatakarzinom inzwischen etabliert. In der aktualisierten S3 Leitlinie zum Prostatakarzinom wird eine klare „Soll“Empfehlung für die PSABestimmung ausgesprochen, sofern der aufgeklärte Patient diese Untersuchung wünscht. In die differenzierte Bewertung der PSA-Problematik in der Leitlinie sind die aktuellsten Auswertungen der laufenden europäischen Screeningstudie noch nicht eingegangen. Diese zeigen, dass das PSA-Screening durchaus die krebsspezifische Sterblichkeit senken kann. Die Aussage von Prof. Gigerenzer, das es sich bei dieser Früherkennungsuntersuchung um eine „Selbstabsicherung“ von Ärzten handelt, erscheint mir in einem Medium unserer Gruppe unglücklich. Als Sprecher der Fachgruppe Urologie muss ich ganz klar meinen Widerspruch zum Ausdruck bringen. PROF. DR. THOMAS STEINER | ERFURT Ihre Meinung ist gefragt! » Welches Thema ist Ihnen wichtig? Wir wollen Sie auf der Dialog-Seite zu Wort kommen lassen. Schreiben Sie uns an: [email protected] Die Redaktion behält sich die Auswahl, eine Kürzung und die übliche redaktionelle Bearbeitung Ihrer Beiträge vor. SIE FRAGEN, WIR ANTWORTEN Welche Möglichkeiten habe ich, mich bei HELIOS weiterzuentwickeln? DAS KOMMT DARAUF AN, was Sie unter weiterentwickeln verstehen: die Vertiefung Ihres Wissens, einen neuen Aufgabenbereich oder einen Schritt auf der Karriereleiter? Ganz wichtig: Besprechen Sie das Thema im Entwicklungsgespräch mit Ihrem Vorgesetzten. Die HELIOS Akademie bietet in der Seminardatenbank viele Angebote für Ihre Fort- und Weiterbildung. Was die Karriere betrifft: Grundsätzlich versuchen wir, vakante Stellen intern zu besetzen und unseren Mitarbeitern Entwicklungschancen im Unternehmen zu ermöglichen. Zur Vorbereitung auf eine Führungsaufgabe bietet der Zentrale Dienst Talentmanagement Nachwuchsführungskräften Entwicklungsprogramme an. Dazu gehören zum Beispiel die HELIOS Traineeprogramme sowie das HELIOS Programm „Strategische Werte“ für Assistenten der Klinikgeschäftsführung. Oberärzte, Stationsleitungen und Führungskräfte aus dem Verwaltungsbereich vertiefen ihre Führungskompetenz im „HELIOS Führungskräfte-Entwicklungsprogramm“. Ärzte in Weiterbildung im letzten Weiterbildungsjahr und Fachärzte können sich in „Fit für Führung“ auf die Herausforderungen einer leitenden Position vorbereiten. » Mehr Informationen finden Sie unter myHELIOS > Wissen > Was muss ich tun, wenn ich Führungskraft werden möchte. Die Frage beantwortet Anna-Maria Zeschmann-Hecht, Leiterin des Zentralen Dienstes Talentmanagement » Haben auch Sie eine Frage an unsere Experten? Egal, ob aus Medizin, IT oder Verwaltung – senden Sie Ihre Frage an: [email protected] Wir veröffentlichen in jeder Ausgabe die Antwort eines Spezialisten.