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HELIOS aktuell
Das Magazin der
HELIOS Kliniken Gruppe
JANUAR/FEBRUAR 2015
TITELTHEMA
Arbeitsplatz Klinik
Der Ruf nach mehr Personal im Gesundheitswesen ist laut. Doch
wie ist es tatsächlich um den Stationsalltag bei HELIOS bestellt?
Eine Debatte. SEITE 4
Einfach scannen und
kostenlose App herunterladen: die HELIOS
aktuell fürs iPad
UNTERNEHMEN
NACHRICHTEN
MENSCHEN
HELIOSaktuell.de:
Online-Magazin
gestartet SEITE 10
Kanal vier: Uelzener
Klinikfunk sendet seit
48 Jahren SEITE 15
Klaus-Peter Schaldach
formt mit der Kettensäge
Figuren aus Holz SEITE 20
Inhalt | JANUAR/FEBRUAR 2015
Liebe Leserinnen
und Leser,
das Jahr 2015 beginnt für die
HELIOS aktuell mit einer
neuen Zeitrechnung: Seit dem
19. Januar finden Sie unser
Magazin auch online. Unter
www.heliosaktuell.de können Sie
die HELIOS aktuell dann nicht
nur auf Ihrem Desktop lesen,
sondern auch bequem unterwegs
auf Ihrem Smartphone oder
Tablet abrufen. Der Klick ins
Internet lohnt sich: Neben dem
kompletten Gespräch zum
Titelthema „Patentrezept gesucht“
finden Sie auch einen exklusiven
Standpunkt zum Thema Arbeitsverdichtung von Karin Gräppi,
HELIOS Geschäftsführerin Personal. Außerdem erwartet Sie ein
Podcast des Uelzener Krankenhausfunks „Kanal 4“, der bereits
seit über 48 Jahren die Patienten
unterhält und über den wir auf
Seite 15 berichten. Nicht zuletzt
hält HELIOSaktuell.de zusätzliche Reportagen und Ratgeberthemen sowie die Neuigkeiten
aus Ihrer Region für Sie bereit.
Mehr zum Online-Magazin der
HELIOS aktuell erfahren Sie auf
Seite 10 dieser Ausgabe. Klicken
Sie sich durch HELIOSaktuell.de
und sagen Sie uns Ihre Meinung.
Wir freuen uns auf Ihr Feedback!
NACHRICHTEN
Der Operationssaal
der Zukunft
Auf der Fachtagung „Future OP 2014“ in Hamburg ging es um zukunftsfähige Konzepte sowie Trends und Innovationen für OP-Abteilungen.
» Seite 12
TITELTHEMA
Patentrezept gesucht: Das Thema Arbeitsverdichtung in Kliniken wird immer wieder
öffentlich diskutiert. Wie kann Entlastung geschaffen werden? Und was macht einen guten
Arbeitsplatz im Gesundheitswesen heute aus? Eine Debatte » 4
UNTERNEHMEN
WISSEN
HELIOSaktuell.de: Ihr Unternehmensmagazin gibt es nun online – optimiert auch für
mobile Endgeräte. 10
HiT 2.0: Mit „HELIOS im Team“ startet ein
Gesundheits- und Bewegungsprogramm für
alle Mitarbeiter. 18
Medizinischer Beirat: Zum Jahreswechsel
haben fünf neue Mitglieder ihre Arbeit im
Gremium aufgenommen. 11
Pflege: Die HELIOS Klinik Rottweil bietet Kurse
für die Zusatzqualifikation „Palliative Care“ an.
Der Zuspruch ist groß. 19
»
»
»
»
Mit freundlichen Grüßen
NACHRICHTEN
Ralf Kuhlen, Armin Engel,
Francesco De Meo, Jörg Reschke,
Karin Gräppi und Olaf Jedersberger
Narkose: Hamburger Ärzte nutzen ein spezielles Anästhesie-Verfahren, um den Schmerz
gezielt auszuschalten. 12
»
Riesentumor: In den Berliner HELIOS Kliniken wird Sophia (12) wegen eines Keimzelltumors behandelt – er ist 20 Zentimeter groß
und enthält Haut, Haare sowie Reste von
Knochen und Zähne. 14
»
Radio mit Herz: Im HELIOS Klinikum Uelzen sendet der älteste Krankenhausfunk
Deutschlands. 15
»
2 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
MENSCHEN
Porträt: Klaus-Peter Schaldach, Gynäkologe
am HELIOS Klinikum Salzgitter, formt in
seiner Freizeit mit der Kettensäge Figuren
aus Holz. 20
»
5 Fragen an Britta Thöne: Die Logopädin erklärt, warum das Spielen mit Essen für manche
Kinder eine wichtige Therapiemethode ist. 21
»
Wussten Sie schon? … dass mentales Training
einen großen Beitrag zu Ihrem Erfolg leisten
kann? Wie die Übungen „mit Köpfchen“
funktionieren. 22
»
Standpunkt
GESUNDER DIALOG
HELIOS: Arbeitsverdichtung
oder Erfolgsgeschichte?
Der Arbeitsplatz Krankenhaus wird heute
oft schlechter geredet, als er tatsächlich ist.
Werden Mitarbeiter in Veränderungsprozesse
eingebunden, hat das einen erheblichen Einfluss darauf, wie Arbeitsbelastung wahrgenommen und mitgetragen wird.
VON REINER MICHOLKA (l.) UND
HANS WALTER SINGER
A
ls wir 2008 in Krefeld zur Entwicklung der
ehemals Städtischen Kliniken antraten, trafen
wir auf rund 1.900 Vollkräfte die im Jahr 2007
rund 37.000 Patienten behandelt hatten. Heute hat
das HELIOS Klinikum Krefeld 1.920 Vollkräfte, die
bis Ende 2014 knapp 49.500 Patienten behandelten.
Bei nahezu gleichem Beschäftigungsstand ist das ein
Leistungszuwachs von fast 34 Prozent. Außenstehende
werden hier schnell zum Vorwurf „Arbeitsverdichtung
auf den Schultern der Mitarbeiter“ greifen. Für alle
Beteiligten jedoch war und bleibt es eine Erfolgsgeschichte. Worauf basiert dieser Erfolg? Gemeinsam mit
den Mitarbeitern haben wir die konkreten Umfeldbedingungen und Abläufe am Standort geändert. Wie
viele andere HELIOS Geschäftsführer vertraten wir
eine Unternehmenskultur der offenen Türen und
kurzen Kommunikationswege. Das heißt: Wir haben
Entscheidungen nicht anhand von Zahlen, Daten und
Statistiken hinter verschlossenen Türen getroffen.
Die meisten Hürden und Probleme lassen sich erst
an Ort und Stelle im Gespräch mit den Mitarbeitern
herausfiltern, nicht aus Tabellen und Benchmarks.
Deswegen waren wir für jedermann ansprechbar,
von der Schülerin über die Reinigungskraft bis zum
Abteilungsleiter oder den Chefarzt.
Was hat dies nun aber mit der Organisation von
Arbeit zu tun? Viel. Denn: Wir haben die Wandlung
vom kommunalen zum privaten Träger mit den
Mitarbeitern vollzogen – und nicht über ihre Köpfe
hinweg. Natürlich erfordert Wirtschaftlichkeit immer
auch Umstrukturierungen, die in einigen Bereichen mit
» Informierte
Mitarbeiter
waren und sind
in der Lage,
auch komplexe
Anforderungen
zu meistern.
Reiner Micholka, Regionalgeschäftsführer Niedersachsen, und
Hans Walter Singer, Regionalgeschäftsführer Rheinland
schmerzhaften Einschnitten verbunden waren. Um ihre
Notwendigkeit offen und transparent zu vermitteln,
haben wir aber immer den Dialog mit den Betroffenen
gesucht und die Veränderungen erklärt. All dies trägt
dazu bei, wie Arbeit wahrgenommen, artikuliert und
letztendlich von einer Belegschaft aktiv mitgestaltet
und mitgetragen wird.
Wir wollen an dieser Stelle keinesfalls alles
schönreden und reale Arbeitsbelastungen mit dem
Mäntelchen des Erfolges übertünchen. Aber: Es ist
leider auch ein Stück weit zur Untugend geworden,
den Arbeitsplatz Krankenhaus schlechter zu reden,
als er tatsächlich ist. Am Beispiel Krefeld haben wir
erkannt, dass das Thema Arbeitsbelastung in seiner
emotionalen Wahrnehmung mit Faktoren wie Transparenz und Vertrauen verflochten werden muss. Werden
diese vernachlässigt, wird die Arbeitsbelastung schnell
in Richtung einer Überlastung polarisiert. Informierte
Mitarbeiter waren und sind jedoch in der Lage, auch
komplexe Anforderungen zu meistern – nicht nur am
Standort Krefeld. Für uns als Führungskräfte bedeutet
das, Abhängigkeiten immer wieder zu erklären und
Zusagen auch konsequent zu halten.
Es ist an uns allen, aufmerksam folgende Frage
zu stellen und zu beantworten: „Wer macht was, mit
welcher Qualifikation, zu welchem Zeitpunkt und in
welcher Menge?“ Wenn wir diese Aufgabe weiterhin eng an unserem Leitziel, einer hervorragenden
medizinischen und pflegerischen Qualität, ausrichten,
werden wir Arbeitsbelastung objektivieren und emotionale Überlastungen, wenn nicht eliminieren, so doch
aber minimieren können.
» Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu dem Thema:
[email protected]
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 3
Titelthema
Patentrezept
gesucht
Demografischer Wandel, medizinischer Fortschritt und veränderte Finanzierungssysteme bilden seit Jahren die Rahmenbedingungen für eine öffentliche und
politische Diskussion über die Arbeitsverdichtung in Krankenhäusern. Wie ist
es tatsächlich um die Arbeit der Ärzte und Pflegenden bei HELIOS bestellt? An
welchen Stellen brauchen wir Veränderungen? Und welche Rolle spielen Führungskräfte für den Umgang mit Arbeitsbelastungen? HELIOS aktuell lud zum Gespräch.
INTERVIEW: KIRA KOLLMEIER | FOTOS: THOMAS OBERLÄNDER
M
ehr von uns ist besser für alle“ – ver.di will
mit diesem Slogan auf das Thema Arbeitsverdichtung aufmerksam machen. Frau
Stockmann, spricht das der Pflege aus dem Herzen?
Mandy Stockmann: Diese Frage kann man nicht
pauschal mit ja oder nein beantworten. Nicht immer bringt die Masse die Klasse. Entscheidend ist,
Strukturen und Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass man auch Spitzenzeiten entlastet. Hier
kann sicher vieles in den Kliniken gestaltet werden.
Allerdings kann man nicht eine Struktur für alle
vorgeben, gerade bei einem so großen Unternehmen wie HELIOS. Vielmehr muss darauf geschaut
werden, welche Struktur und welche Maßnahmen
für welche Klinik und welche Station passen.
Robert Möller: Ich finde diesen Slogan super –
er ist gut gemacht, prägnant. Jeder hat das Gefühl:
Ja, genau! Insofern erinnert er mich an einen
früheren Slogan „Gute Medizin zu bezahlbaren
Preisen“. Aber was heißt das eigentlich? „Mehr
von uns ist besser für alle“ – da muss man sich
schon fragen, wer hier eigentlich gemeint ist: alle
Krankenhäuser, alle dort Beschäftigten? Geht es
dabei um Patienten?
Siegfried Bendt: Als Betriebsrat finde ich diesen
Slogan gut, obwohl damit nicht einfach nur die
4 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
Vermehrung der Hände und Köpfe gemeint ist –
so dumm bin noch nicht mal ich als Pflegekraft,
Gewerkschafter und Betriebsrat. Wir sind der
Meinung, dass das Ganze eine Frage der Qualität und der Quantität ist. Das Aufgabenfeld der
Schwestern und Pfleger hat sich im Laufe der
Jahrzehnte so drastisch verändert, dass nach
meinem Empfinden die Arbeit einer Pflegekraft
bei uns im Moment nicht mehr viel mit Pflege zu
tun hat. Das geht bis hin in Grenzbereiche, wo
weinende Kollegen bei uns sitzen und sagen: ‚Ich
kann nicht mehr, ich habe Angst, ich geh nach
Hause und Gott sei Dank es ist keiner gestorben‘.
Und das ist eine zunehmende Reaktion der Mitarbeiterschaft. Von den Patienten bekomme ich
auch entsprechende Rückmeldungen. Mein Vater
hat zum Beispiel aktuell in einer HELIOS Klinik
gelegen. Er hat sich dort sehr gut aufgenommen
gefühlt, hat aber auch beobachtet und gesagt:
‚Um Gottes Willen, die armen Frauen und Männer, die rennen sich ja hier die Hacken ab, ich bin
immer froh, wenn die mal einen Moment Zeit
für mich haben‘. Diesen Aspekt meinen wir mit
„Mehr von uns ist besser für alle“. Es würde so
nämlich auch ein wenig die Last von den Schultern der Pflegekräfte genommen werden. Nicht
mal so sehr die körperliche Last, die natürlich
auch dazu gehört – sondern die Verantwortung,
die emotionale Last.
von links:
Robert Möller, 47, hat acht Jahre als Internist
gearbeitet, bevor er verschiedene Krankenhäuser in Minden und Hamburg verantwortete.
Seit September 2014 leitet er als Klinikgeschäftsführer die Geschicke des HELIOS
Hanseklinikums Stralsund.
Mandy Stockmann, 42, hat seit 1998 die
Stationsleitung der Intensivstation sowie seit
2007 der Aufwachstationen im HELIOS Klinikum
Bad Saarow inne. Sie ist ausgebildete Krankenschwester mit der Fachweiterbildung für
Anästhesie und Intensivmedizin.
Günther Jonitz, 56, ist von Hause aus Chirurg
und seit 1999 Präsident der Ärztekammer
Berlin sowie Mitglied im Vorstand der Bundesärztekammer. Zudem gehört er zu den
Gründungsmitgliedern des Aktionsbündnis’
Patientensicherheit.
Siegfried Bendt, 56, lebt und arbeitet in
Krefeld. Der ausgebildete Krankenpfleger war
bereits Mitte der 80er Jahre bis zur Rechtsformänderung 1995 Mitglied im Personalrat,
danach dann Betriebsrat. Seit 1998 ist er in
Freistellung als Betriebsrat im Klinikum tätig,
seit 2010 zudem Mitglied im HELIOS Konzernbetriebsrat.
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 5
Titelthema
Budgetierung begann. In einer Zeitschrift der privaten Krankenhausträger war damals zu lesen: „Die Einhaltung des extern vereinbarten
Personalbudgets abzüglich einer kalkulierten Sicherheitsrate ist der
Hauptansatzpunkt jedes Kostenmanagements.“ Ich habe die Autoren
angeschrieben, aber bis heute keine Antwort darauf bekommen,
was man sich unter „abzüglich einer kalkulierten Sicherheitsrate“
vorstellen soll. Mittlerweile kenne ich kaum noch Krankenhäuser,
» In Deutschland sparen wir
möglicherweise am falschen Ende –
nämlich zu Lasten der Patientenversorgung.
Günther Jonitz
von denen ich sagen würde, dass ausreichend Ärzte oder Pflegende
da sind. Die arbeiten alle bis zum Umfallen und haben kaum mehr
Zeit, um sich einmal in Ruhe hinzusetzen. Dabei ist gerade diese
halbe Stunde, in der man sich bei einer Tasse Kaffee mit der Oberschwester hinsetzt, für die Stationsorganisation oft wichtiger als die
gemeinsame Visite. Wir müssen uns also wirklich Gedanken machen,
wie wir angesichts der mangelnden Finanzierung, des Kostendrucks
und der Organisation der Patientenversorgung den im Krankenhaus
arbeitenden Menschen besser gerecht werden.
Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin
Auch HELIOS beschäftigt das Thema Stationsbesetzung. Wir messen,
wir befragen unsere Patienten. Das Ergebnis: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen einem höheren Personalschlüssel auf Station und
einer besseren Betreuungsqualität. Bringt Mindestbesetzung dann
überhaupt etwas?
Günther Jonitz: In der Medizin ist es ganz einfach: Menschen machen
Menschen gesund. Und da, wo Sie keine Menschen haben, um die
Kranken gesund zu machen, werden diese auch nicht gesund. Es
gibt sehr klare Studien, insbesondere aus den Vereinigten Staaten,
die nachgerechnet haben, was genau passiert, wenn ich pro Schicht
eine Pflegekraft abziehe. Das Ergebnis: Pro abgezogener Krankenschwester stieg die Mortalität auf der Station um sieben Prozent.
Ein Freund von mir, der lange an einer deutschen Uniklinik als
kaufmännischer Zentrumsleiter aktiv war und von Hause aus Unfallchirurg ist, hat daraufhin berechnet, dass der Personalbestand, mit
dem an seinem Haus gearbeitet wird, deutlich unter dem Standard
liegt, der in dieser amerikanischen Studie als Grundlage genommen
wurde. Das sollte uns ein Warnsignal sein, dass wir in Deutschland
möglichweise am falschen Ende sparen. Nämlich zu Lasten der
Patientenversorgung. Das dazu passende Zitat stammt aus dem
Jahr 1996, der Zeit also, als an den deutschen Krankenhäusern die
Günther Jonitz: Ich stimme Ihnen sofort zu, dass das Problem
rein quantitativ nicht zu lösen ist. Wenn Sie eine Abteilung gut
organisieren, wenn Sie das medizinische Personal von pflege- und
arztfremden Tätigkeiten entlasten, dann kriegen Sie möglicherweise mit weniger Fachpersonal eine gleichwertige oder vielleicht
auch bessere Patientenversorgung hin. Neulich wurde auf einem
Kongress vom Unterschied zwischen einer Oberarzttätigkeit an der
US-amerikanischen Mayo-Klinik und an einem deutschen Krankenhaus berichtet. Es zeigte sich, dass der amerikanische Oberarzt nur
20 Prozent von dem macht, was zur Arbeit eines Oberarztes bei uns
gehört. Weil letztlich ein Großteil der Arbeit in Amerika von qualifiziertem, aber anderem Personal übernommen wird. Zum Beispiel
könnten auch bei uns Stationssekretärinnen oder Arzthelferinnen,
die qualifiziert, aber tariflich anders eingestellt sind, die Kernberufsgruppen entlasten. Jedes Krankenhaus, das das so macht, leistet
einen wesentlichen Beitrag dazu, dass wir nicht das bekommen, was
gerade angesprochen wurde: Eine Mindestbesetzung per Gesetz, die
nicht beachtet, wie viele Patienten gerade auf der Station sind. Ich
6 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
Patentrezept gesucht
stimme Frau Stockmann zu, wenn sie sagt:
Wir brauchen eine gewisse Flexibilität.
Stationsabhängig muss man sagen können:
Hier ist ein höherer Bedarf, hier muss
ich entsprechend anders planen. Mit rein
quantitativen Vorgaben kommt man da nicht
weiter.
Siegfried Bendt: Nicht einfach nur Köpfe
oder Hände zählen – sondern die Qualität
muss stimmen. Im Moment ist es ja so, dass
die Pflegekraft mehr oder weniger für alles
zuständig ist. Und wenn dann tatsächlich
etwas auf eine andere Berufsgruppe verlagert
wird, heißt es dann gleich: Jetzt brauchen
wir eine Pflegekraft weniger. Das darf aber
nicht der Effekt sein. Mein Ziel wäre eine
qualitativ hochwertige Mindestbesetzung
Pflege – wie auch immer man sie ermittelt –
ergänzt um die Verlagerung von bestimmten
Tätigkeiten auf andere Berufsgruppen.
Robert Möller: Die Qualität der medizinischen Versorgung ist in deutschen Kliniken
eine sehr hohe – auch im Vergleich zu
anderen europäischen Ländern oder den
USA. Wie kommt es dann dennoch zu der
Annahme, dass die Qualität der stationären
Krankenhausbehandlung bedroht ist? Das
schwingt ja in Ihren Ausführungen mit.
Mich wundert immer, dass wir in Deutschland so argumentieren, als hätten wir ein
echtes Problem, was die Krankenhausver-
sorgung angeht. Ist das denn so? Arztfremde
Tätigkeiten, wie Sie beide es benennen, so
zum Beispiel die Dokumentation, empfinde
ich als ureigene ärztliche Tätigkeit, die
durchaus auch in die Zuständigkeit des
Arztes fällt. Denn diese Dokumentation, das
Schreiben des Arztbriefes an den weiterführenden Kollegen, ist ungeheuer wichtig
für den Behandlungserfolg.
Günther Jonitz: Das empfinden die Ärzte
völlig anders, zumal es auch keine Frage
der Empfindung ist, sondern eine Tatsache.
Siegfried Bendt, Betriebsrat im HELIOS Klinikum
Krefeld und Mitglied des HELIOS Konzernbetriebsrats
Gerade die verwaltungstechnischen Aufgaben wie das Codieren oder die Anfragen
der Krankenkassen haben in den letzten
Jahren stark zugenommen. Der Arzt war
in dieser Beziehung immer eine leicht
verfügbare Ressource, weil er die meisten
Überstunden, die dadurch entstehen, sowieso nicht dokumentiert. Und das, obwohl
der Arbeitgeber per Gesetz dazu verpflichtet ist, die Arbeitszeit zu dokumentieren.
Eine unbezahlte Überstunde des Arztes ist
damit immer noch billiger als eine bezahlte
Arbeitsstunde einer Stationssekretärin.
Natürlich sind Arztbriefe und OP-Berichte
grundlegende ärztliche Tätigkeiten. Und
wenn der Arzt seinen Arztbrief diktieren
und damit gleich zu Beginn der Behandlung festlegen würde, was das Behandlungsziel sein soll und automatisch
auch alle anderen Anforderungen – also
die Qualitätsformulare, Abrechnungen,
Krankenkassen-Anfragen – damit bedient
würden, dann wäre das etwas anderes.
In der Regel sind alle IT-Systeme im
Krankenhaus aber dazu da, das MedizinControlling zu optimieren – nicht aber
die ärztliche Dokumentation, geschweige
denn die Versorgung. Deshalb muss man
schon schauen, inwieweit die Dokumentationsaufgaben, die der Arzt zu erledigen
hat, zum Kerngeschäft der Behandlung
gehören oder eigentlich Aufgabe des kaufmännischen Bereichs sind.
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 7
Titelthema
Robert Möller, Klinikgeschäftsführer des HELIOS Hanseklinikums Stralsund
Und: Natürlich leben wir auf einem qualitativ vergleichsweise hohen Niveau. Aber wir
sind flächendeckend in der „weichen Rationierung“ angekommen. Wer dazu einen Beleg braucht, der lese den Koalitionsvertrag
von SPD und CDU. Er ist ein Dokument
der Kostendämpfung und Mengenbegrenzung. Wir haben mittlerweile einen Fach-
» Ich arbeite weder
für den Klinikgeschäftsführer, noch
für den Chefarzt oder
meine Pflegedienstleitung, sondern für
unsere Patienten.
Mandy Stockmann
kräftemangel in der Pflege und im Bereich
der Medizin. Wir haben einen Mangel an
Hausärzten, der ist dramatisch. Der wird
auch nicht mehr einzufangen sein. Und wir
haben mittlerweile auch einen Mangel in der
Bereitstellung von Standardmedikamenten,
weil auch dort der Kostendruck so groß
8 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
ist, dass die Pharmaindustrie bestimmte
Medikamente einfach nicht mehr produziert
oder nur noch in einem einzigen Werk. Dann
kommt es eben zu Engpässen.
Mandy Stockmann: Es gibt Situationen, die
psychisch und körperlich belasten – nehmen
wir die Krankenschwester, die im Nachtdienst 40 Betten alleine betreut. Ist diese
Situation bedenklich? Ja. Da bin ich sofort
für eine Mindestbesetzung. In allen anderen Schichten muss die Patientensicherheit
ebenfalls jederzeit gewährleistet werden,
insbesondere bei akuten Personalausfällen.
Mindestbesetzungen sollten von jeder Klinik
in Abhängigkeit vom Pflegeaufwand selbst
festgesetzt werden können – egal unter
welchem Träger.
Hilmar Schneider vom Forschungsinstitut zur
Zukunft der Arbeit sagt, dass heute wachsender „Verantwortungsstress“ an die Stelle
körperlich schwerer Arbeit getreten sei. Er
empfiehlt, den Herausforderungen mit „Neinsagekompetenz“ zu begegnen. Wie praktikabel ist dieser Ratschlag für den Stationsalltag,
Herr Möller?
Robert Möller: Neinsagekompetenz ist nie
schädlich. Natürlich muss man, wenn man
Führung übernehmen will, auch in der Lage
sein, Konflikte auszuhalten. Es ist wichtig,
zu wissen, was geht und was eben nicht.
Gleichzeitig bewegen wir uns in einer Klinik
auch auf dem Boden des gesetzlich Vorgeschriebenen. Die Formulierungen im fünften
Buch des Sozialgesetzbuches zur Höhe der
Ressourcen sind nicht nur gesellschaftlicher
Konsens, sondern auch geltendes Recht.
Wenn man sich auf dieser Ebene bewegt,
muss man in der Tat an manchen Stellen
Nein sagen. Und zwar dort, wo das Nein
richtig aufgehoben ist, um an anderer Stelle
Ja sagen zu können.
Frau Stockmann, das Thema Arbeitsverdichtung wird oft weniger belastend wahrgenommen, wenn es Möglichkeiten gibt, Einfluss zu
nehmen. Wie können Sie Ihren Arbeitsalltag
mitgestalten?
Mandy Stockmann: Innerhalb meines
Zuständigkeitsbereiches kann ich gestalten.
Aufgrund der zunehmenden Arbeitsverdichtung gelingt mir das jedoch nicht immer,
dann heißt es: Verwalten statt Gestalten.
Wenn man dann noch zu oft ein Nein hört,
wird man müde. Obwohl ich eine starke Persönlichkeit bin, stelle auch ich mir die Frage:
Wie lange halte ich das durch? Manchmal
muss auch ich kapitulieren und bringe das
auch in Leitungssitzungen zum Ausdruck.
Meist ohne Konsequenz. Mein Motto ist: Ich
arbeite weder für den Klinikgeschäftsführer,
noch für den Chefarzt oder meine Pflegedienstleitung, sondern für unsere Patienten.
Patentrezept gesucht
Das vermittle ich auch meinem Team. Ich versuche, ihnen Freiräume zu lassen. Wir arbeiten zudem mit viel Humor, manchmal
auch mit schwarzem. Und wir sagen uns, wenn es sein muss,
auch die Meinung. Was mir das Leben schwer macht, sind aber
unangebrachte Umgangsformen oder eine schwierige Kommunikations- und Fehlerkultur.
Welche Bedeutung hat die Führungskraft hinsichtlich der wahrgenommenen Arbeitsbelastung?
Team übertragen. Generell gilt: Es muss Regeln geben. Wenn
diese Regeln dann aber nur für eine Berufsgruppe gelten, ebenso auch der Anspruch an eine gewisse innere Haltung, wird es
schwierig. Zur Führungsrolle gehört auch: Wie kommuniziert
der Kopf einer Klinik gewisse Dinge, die in Qualitätszielen verpackt sind, an seine Mitarbeiter? So finde ich zum Beispiel, dass
man die medizinischen Ziele nicht mehr ohne die pflegerischen
Ziele überprüfen kann. Wie läuft es aber ab? Es gibt getrennte
Chefarzt-Konferenzen und Stationsschwestern-Besprechungen.
Wenn wir aber unsere Ziele nicht gemeinsam an einem Tisch
besprechen, kann ich meine Rolle so gut wie möglich verstehen – dann bin ich trotzdem immer abhängig davon, was mir
mein Chef vermittelt, wie er seine Führungsrolle wahrnimmt.
Was hat er verstanden vom Ziel? Was gibt er weiter? Werden bei
Günther Jonitz: Auch beim Thema Führung geht es um Qualität. Und die ist eigentlich in der Medizin nicht messbar, nur
ermessbar. Wenn ich die Leute frage, deren Arbeit auf den
Mikromillimeter genau messbar ist, ‚Welche Faktoren sind die
entscheidenden, damit ihr eine gute
Qualität macht?‘ dann sagen die alle
das Gleiche: ‚Die Führung‘. Weil sie
die Unternehmenskultur bestimmt.
Je besser die Unternehmenskultur,
desto besser ist die Qualität der
Produkte oder der erbrachten Dienstleistungen. Vor diesem Hintergrund
haben wir 2002 über die Bundesärztekammer ein Curriculum „Ärztliche
Führung“ veranlasst. Wir hätten
anfangs nicht gedacht, dass unsere
Kurse ein so großer Erfolg werden
würden, gerade bei den Oberärzten.
Oft haben die mit unterschiedlichen
Leuten immer wieder die gleichen
Probleme. Bei diesem Kurs bekommen sie genau das, was sie im Alltag
brauchen. Sie wissen anschließend,
wo sie richtig stark sind – oder eben
auch schwach. Und lernen, damit
umzugehen. Gerade in einem so
Mandy Stockmann, Stationsleitung der Intensiv- und Aufwachstation im HELIOS Klinikum Bad Saarow
fürsorgenden Beruf ist es wichtig,
den eigenen Charakter, die eigene
Persönlichkeit einzubringen. In den 60er und 70er Jahren, den
Neuerungen die Ziele nicht erläutert, kann es dazu führen, dass
„guten alten Zeiten“, als der Arzt noch der „Halbgott in Weiß“
wir zwar etwas umsetzen – aber nicht wissen, warum wir es tun.
war, war die Medizin wesentlich einfacher: Nach zwei Wochen
Im Intensivbereich in meinem Haus ist dieses Risiko zum Glück
im Krankenhaus warst du entweder gesund oder tot. Mittlersehr gering: Chefarzt, Stationsleitung, Ärzte und Pflegekräfte
weile ist die Medizin aber dermaßen komplex und erfolgreich
leben flache Hierarchien. Wir tauschen uns permanent über die
geworden, dass die Zeiten der Einzelgänger oder ‚Cowboyärzte‘
Behandlung unserer Patienten aus. Dadurch wird auch in Spitdefinitiv vorbei ist. Heute brauchen wir Teams. Und um die zu
zenzeiten mit hoher Arbeitsbelastung an einem Strang gezogen.
organisieren, muss man führen können. Führung wiederum ist
» Geht es den HELIOS Mitarbeitern in Krefeld heute schlechter als vor der
messbar, in dem man fragt: Was kommt unten an?
Übernahme durch die Klinikgruppe? Wie kann man krankheitsbedingte Ausfälle
von Mitarbeitern im Stationsalltag besser auffangen als durch ein „Holen aus
Mandy Stockmann: Es kommt auf die Umgangsformen an, die
dem Frei“? Und sind medizinische Berufe überhaupt noch attraktiv?
auch eine innere Haltung widerspiegeln. Wenn ich als Führungskraft mit einer gesunden inneren Haltung zur Arbeit komme,
mich regelmäßig selbst reflektiere, meine eigenen Schwächen
Die Antworten unserer Gesprächsteilnehmer auf diese und weitere Fragen
kenne und auch die meiner Mitarbeiter, kann ich das auf mein
finden Sie im kompletten Interview auf
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 9
Unternehmen
IN EIGENER SACHE
KURZ
NOTIERT
Asklepios und
Rhön 2015 im
Kliniknetzwerk
„Wir für Gesundheit“ wächst
weiter: Im Laufe dieses
Jahres werden unter anderem
30 Asklepios- und RhönKliniken dem von HELIOS
gegründeten Kliniknetzwerk
beitreten. Damit kann die
PlusCard für externe Unternehmen dann in rund 130
Kliniken eingesetzt werden.
Einer gemeinsamen Vertriebsgesellschaft der drei
Klinikträger hat das Bundeskartellamt im November
zugestimmt. Neben den
privaten Trägern gibt es zahlreiche weitere Interessenten,
die dem Netzwerk beitreten
wollen, darunter auch einige
Universitätsklinika.
Buch „20 Jahre
HELIOS“
„HELIOS IST EIN BISSCHEN ANDERS“,
das hört man immer wieder –
in der Klinikgruppe und bei
Außenstehenden. Ist das so?
Hat HELIOS eine andere,
möglicherweise sogar eine
besondere Kultur? Was
verbindet die Menschen,
die bei HELIOS arbeiten?
Und wie sehen uns jene, die
die vergangenen 20 Jahre
HELIOS nicht oder nur eine
bestimmte Wegstrecke lang
miterlebt haben? Diese und
andere Fragen beantwortet
das Buch „20 Jahre HELIOS“.
Ein Rückblick und Einblick
der unterhaltsamen Art, der
über Erfolge genauso wie
über notwendig gewordene
Kurskorrekturen berichtet.
HELIOS Mitarbeiter können
das E-Book mit Geschichten,
Erlebnisse, Fakten aus zwei
Jahrzehnten kostenlos im Bibliotheksportal herunterladen.
10 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
Auf www.heliosaktuell.de erhält die HELIOS aktuell ab 19. Januar ein neues,
digitales Zuhause und einen zeitgemäßen Auftritt – optimiert auch für
mobile Endgeräte.
Schauen Sie mal rein:
www.heliosaktuell.de
A
b dem 19. Januar können Mitarbeiter und
Interessierte die HELIOS aktuell auch
bequem unterwegs auf ihrem Smartphone
oder Tablet lesen. Eine neue, für verschiedene
Endgeräte optimierte Ausgabe des Unternehmensmagazins macht es möglich. Zusätzlich
zu den Artikeln der Printausgabe und einem
umfangreichen Archiv bietet der neue Internetauftritt unseres Magazins aktuelle Unternehmensnachrichten sowie exklusive Dossiers zu
medizinischen Themen und Ratgeberstücke.
Aufgebaut ist die Website ähnlich wie das
gedruckte Heft. Online gibt es die gewohnten Rubriken, das Farbleitsystem und auch
die Regionalteile spiegeln sich digital wider.
Konnte der digitale Leser die Inhalte des
Magazins bisher im Internet nur als PDF
und die Einzelartikel im Intranet lesen, gibt
es die Inhalte der HELIOS aktuell, auch die
regionalen, nun an einer zentralen Stelle:
auf www.heliosaktuell.de. „Damit bieten wir
unseren Lesern einen bequemen Zugang
auch von unterwegs und kommen so den
Lesegewohnheiten entgegen. Außerdem
können wir so noch besser verstehen, was
unsere Leser interessiert – und entsprechend
Themen setzen“, sagt Tobias Meixner, Leiter
des Zentralen Dienstes Unternehmenskommunikation und Marketing. Wer mag, kann
die spannendsten Themen aus der HELIOS
aktuell künftig auch als E-Mail-Newsletter
abonnieren. Schauen Sie mal rein!
QMR-Kongress
Der AOK-Bundesverband, die Initiative Qualitätsmedizin (IQM) und das Fachgebiet „Strukturentwicklung und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen“ der TU Berlin laden am 4. und
5. Mai zum 4. QMR-Kongress „Qualitätsmessung und Qualitätsmanagement mit Routinedaten“
nach Potsdam ein. Ziel des Kongresses ist, die Theorie der Qualitätsmessung und die Praxis
des Qualitätsmanagements zu verbinden. Experten aus Deutschland, der Schweiz und Österreich berichten u.a. über Entwicklungen in der der Qualitätsmessung sowie über die Umsetzung
von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung.
» Das Kongress-Programm sowie ein Online-Registrierungsformular finden Interessierte unter: www.qmr-kongress.de
Medizinischer Beirat wächst
Fünf neue Mitglieder und zwei Austritte zum Jahreswechsel: Eine Zusammenfassung
aller Veränderungen im Gremium, das nun zwölf Mitglieder hat.
Dr. Ulrike Heesemann betreut
die Region Mitte-Nord
Dr. Olaf Kannt berät die Region
Niedersachsen
Prof. Axel Richter ist für die
Region Nord-Ost zuständig
Dr. Ulrike Heesemann, Dr. Olaf Kannt, Prof. Dr. Axel Richter,
Prof. Dr. Steffen Rickes und Prof. Dr. Hubert Zirngibl sind neu
im Medizinischen Beirat. Zeitgleich legen Dr. Hertha Ratayski
und Dr. Wolfgang Krahwinkel ihre Tätigkeit in dem Gremium, das
die HELIOS Geschäftsführung in medizinischen Fragen berät,
nieder. Nach fast 40 Jahren im medizinischen Dienst am Standort
Bleicherode geht Hertha Ratayski in den Ruhestand. Dr. Wolfgang
Krahwinkel, 53, ist zum 1. Dezember als Chefarzt in die HELIOS
Klinik Zerbst/Anhalt gewechselt. Die Peer Reviews wird er weiterhin unterstützen.
Dr. Ulrike Heesemann, Ärztliche Direktorin im HELIOS Klinikum Uelzen, wird in ihrer Funktion als Medizinische Beirätin die
13 Kliniken der Region Mitte-Nord begleiten. Prof. Dr. Axel Rich-
Prof. Dr. Steffen Rickes
unterstützt die Region Mitte
Prof. Dr. Hubert Zirngibl ist
Beirat Baden-Württembergs
ter ist für die sieben Kliniken in der Region Nord-Ost zuständig.
Er kommt vom HELIOS Klinikum Hildesheim, wo in diesem Jahr
unter seiner Leitung die Chirurgische Klinik zu einem Zentrum
für Chirurgie ausgebaut werden soll. Dr. Olaf Kannt, Chefarzt
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der HELIOS Kliniken
Schwerin, wird als Beiratsmitglied die sieben Kliniken der Region
Niedersachsen betreuen. Prof. Dr. Hubert Zirngibl ist seit 1997
Direktor der Klinik für Chirurgie, Schwerpunkt Viszeral- und
Gefäßchirurgie am Standort Wuppertal. Der 62-Jährige betreut
in seiner neuen Funktion als Beiratsmitglied die Region BadenWürttemberg. Die Region Mitte wird ab Januar von Prof. Dr.
Steffen Rickes, Zentrums- leiter Innere Medizin an der HELIOS
Bördeklinik, in medizinisch-fachlichen Fragen unterstützt.
Warum wir Qualitätszahlen veröffentlichen
Im Rahmen der Initiative Qualitätsmedizin veröffentlichen ab diesem Jahr auch die 41 Kliniken, die seit
2014 zur HELIOS Familie gehören, ihre Qualitätszahlen. Ralf Kuhlen, HELIOS Geschäftsführer Medizin,
erklärt, was der Patient davon hat.
Bei HELIOS hat Transparenz einen hohen
Stellenwert. Wie hilft sie uns, unsere Qualität
zu verbessern?
Wer transparent sein möchte, der muss mitunter auch Zahlen veröffentlichen, die nicht
optimal sind. Wie gehen wir damit um?
Die Transparenz der Qualitätszahlen
stellt sicher, dass wir uns kontinuierlich
mit dem Thema beschäftigen. Zahlen,
die nicht veröffentlicht werden, sondern
Gegenstand der Diskussion in internen
Qualitätszirkeln sind – womöglich sogar,
ohne dass die betroffenen Häuser benannt
werden – sind mit Sicherheit weniger
Ansporn als öffentlich nachlesbare Informationen.
Liegt das Ergebnis einer medizinischen
Behandlung unter dem Durchschnitt, müssen
wir doch fragen, was man hier besser machen
kann. Und genau dazu nutzen wir die Zahlen,
schauen detailliert nach, wie die Patienten
behandelt wurden. Im sogenannten Peer
Review Verfahren nutzen wir die Erfahrung
von anderen Fachärzten aus dem jeweiligen
Bereich, um Möglichkeiten zur Verbesserung
zu identifizieren und dann auch umzusetzen.
Was haben die Patienten davon, wenn wir unsere medizinischen Ergebnisse veröffentlichen?
Die HELIOS Kliniken können an vielen
Einzelbeispielen und auch als Unternehmensgruppe über die Jahre exzellente
medizinische Qualität zeigen, die in vielen
Bereichen deutlich überdurchschnittlich ist
– und davon profitiert natürlich zuallererst
der Patient. Außerdem haben die Patienten
doch ein Recht darauf zu wissen, wie die
Ergebnisse einer Klinik sind.
» Mehr zum Thema auf
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 11
Nachrichten
NO
NW
NI
MN
R
M
W
O
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Brust-Operation
ohne Vollnarkose
Neues Anästhesie-Verfahren schaltet Schmerz
gezielt und länger aus.
BY
BW
REGION BADEN-WÜRTTEMBERG
REGION BAYERN HE REGION
HESSEN M REGION MITTE
MN REGION MITTE-NORD NI REGION NIEDERSACHSEN NO REGION
NORD-OST NW REGION NORD-WEST
O REGION OST R REGION RHEINLAND W REGION WEST
BW
BY
Arbeiten bei Brustoperationen eng zusammen:
Dr. Götz Härle und Angela Bernhardt.
ZITAT DES MONATS
» Hinter der
HELIOS Klinik
Bad Berleburg
liegt ein aufregendes Jahr, in
dem der Baustart der neuen
Intensivstation
ein wichtiger
Schritt war.
Carolin Lieven,
Klinikgeschäftsführerin
Bad Berleburg
NW HAMBURG Die Anästhesisten der HELIOS Mariahilf Klinik Hamburg setzen seit einigen Monaten ein risikoarmes Verfahren ein,
um im Operationsgebiet gezielt den Schmerz auszuschalten. Vor
allem Patientinnen mit Brust-OP profitieren von der sogenannten
thorakalen Paravertebral-Blockade. Dabei injizieren die Ärzte ein
Lokalanästhetikum direkt an die Nervenbahnen, die das zu operierende Gebiet versorgen – in der Folge sind die Patienten während
der OP und bis zu 48 Stunden danach schmerzfrei. Eine Vollnarkose
ist nicht mehr notwendig, da diese Narkoseform die Eingriffsstelle
ausreichend betäubt. „Das Bewusstsein bleibt während des Eingriffs
erhalten, die Patienten hören zur Entspannung Musik über Kopfhörer“,
beschreibt Dr. Götz Härle, Oberarzt der Anästhesie, die Vorteile der
Methode. „Zusätzlich erhalten die Patienten noch im Aufwachraum
ein Wassereis, das steigert nach unseren Erfahrungen den Wohlfühleffekt.“ Ein Großteil der Patienten verzichtet selbst in den Tagen
nach der Operation auf zusätzliche Schmerzmittel.
Angela Bernhardt, Ärztliche Leiterin des Brustzentrum HELIOS
Mariahilf bestätigt: „Die Patientinnen sind nach dem Eingriff
wacher, erholter und zufriedener.“ Ihre Beobachtung: Besonders
Patientinnen, die schlechte Erfahrungen mit Narkosen gemacht
haben und zum Beispiel über Übelkeit klagten, nehmen das neue
Verfahren dankbar an. Tanja Velter
12 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
Einleitung der Regionalanästhesie.
„Future OP“
in der ENDOKlinik
NW Am 9. und 10. Oktober
fand die Fachtagung
„Future OP 2014“ in
Hamburg statt. Vorgestellt
wurden zukunftsfähige
Konzepte sowie Trends
und Innovationen für OPAbteilungen. Höhepunkt
der Veranstaltung für die
rund 100 Teilnehmer: Der
Besuch des Großraum-OPs
der HELIOS ENDO-Klinik,
wo sie den Operateuren
bei der Arbeit zuschauen
konnten. ENDO-Klinikgeschäftsführerin Sibylle
Stauch-Eckmann referierte
als eine von zwölf Experten
über aktuelle Vorstellungen
zu Neubau, Sanierung und
Prozess-Optimierung im
Großraum-OP.
Mehr Komfort
O Das HELIOS Klinikum
Pirna und die HELIOS
Weißeritztal-Kliniken
bieten ab Frühjahr 2015
für Patienten, die ein Mehr
an Komfort wünschen,
den Aufenthalt in einer
Wahlleistungsstation an.
Interessierten Patienten
kann gegen einen Aufpreis
oder mit einer entsprechenden Zusatzversicherung ein hotelähnliches
Ambiente und zusätzlicher
Service angeboten werden.
Dazu gehören eine eigene
Tageszeitung, kostenfreie
Internetnutzung und ein
erweitertes Speise- und
Getränkeangebot.
Aus den Regionen
Rolf Zuckowski singt für Kevin
Die HELIOS Klinik Holthausen und der Kölner Verein „wünschdirwas e.V.“ erfüllten einem jungendlichen
Reha-Patienten einen Herzenswunsch.
W HOLTHAUSEN Kevin Werder hat seit seiner Geburt viel Zeit in
Kliniken verbracht. Im vergangenen Jahr war der 18-Jährige zur
neurologischen Reha im Kinder- und Jugendhaus der HELIOS
Klinik Holthausen. Gemeinsam mit dem Kölner Verein „wünschdirwas e.V.“ wollte die Klinik dem Fan von Rolf Zuckowski seinen
Herzenswunsch erfüllen: Einmal den Musiker treffen! Das Vorhaben
scheiterte, weil Kevin gesundheitlich nicht in der Lage war, die weite
Reise nach Hamburg anzutreten. Umso größer war Kevins Freude,
als Rolf Zuckowski im vergangenen Herbst zu ihm nach Hause kam,
um nur für ihn zu singen. „Die Musik von Rolf Zuckowski bedeutet
ihm viel“, sagt seine Mutter Martina, während Rolf Zuckowski
Kevins Lieblingssong „Schulbus“ singt. „Wenn er seine schnelleren
Lieder laut hört, gibt ihm das Kraft und er lacht viel dabei. Bei den
langsameren Liedern kann er entspannen.“ Kevin ist ein Kämpfer.
„Es sind Begegnungen wie diese, die so wertvoll sind, weil wir zusammen hier sitzen und das genießen können“, sagt Rolf Zuckowski.
Dann macht er sich auf den Weg, aber nicht ohne seinem Fan vorher
noch einmal in die Augen zu sehen und den Song „Ich schaff’ das
schon“ anzustimmen. Volker Martin
Foto: privat
Neuer Ausbildungsberuf Notfallsanitäter
NI HILDESHEIM Seit 2014 gibt es den Ausbildungsberuf Notfallsanitäter. Welche
Auswirkungen das neue Berufsbild auf
die Kliniken hat, erklärt Dr. Karsten
Goltermann, Chefarzt der Notaufnahme
im HELIOS Klinikum Hildesheim und
Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der
Region Hildesheim.
Warum wurde die Ausbildung „Notfallsanitäter“
geschaffen?
Die Idee dahinter ist, am Ende Rettungsdienstpersonal zu haben, das einen Notarzt
natürlich nicht ersetzt, aber Situationen besser einschätzen kann und auch mehr Kompetenzen im Notfall vor Ort hat, als es bisher
bei den Rettungsassistenten der Fall war.
in Zukunft qualifizierte Notfallsanitäter
auszubilden, da sie den Bereich zwischen
Erstversorgung und dem Eintreffen des
Notarztes ideal abdecken.
Wie sieht die Ausbildung aus?
In der dreijährigen Ausbildung gibt es
eine enge Vernetzung zwischen Schule,
Rettungsdienst und Krankenhaus. Ein
Notfallsanitäter soll bei der Notfall- und
Akutversorgung von Patienten assistieren
und bestimmte Maßnahmen im Notfalleinsatz eigenständig durchführen. Ziel ist es,
Was bedeutet das für die Kliniken?
In der Klinikausbildung müssen wir noch
mehr Kompetenz vermitteln, da ist hohe
Qualität gefragt. Nach der Ausbildung
werden dann sowohl Notaufnahme als auch
Patienten von der neuen Qualität der Notfallsanitäter profitieren.
Die Fragen stellte Marc Pingel (Hildesheim).
MOMENTAUFNAHME
Händedesinfektion ist das A und O
O PLAUEN Im Krankenhaus ist die Händedesinfektion das A und O. „Für uns Klinikmitarbeiter ist sie Routine,
Patienten und Besucher hingegen wissen häufig nicht, wann und wie sie ihre Hände desinfizieren sollten“, sagt
Martina Friedrich, Hygienefachschwester am HELIOS Vogtland-Klinikum Plauen. Generell existieren bei Fragen
zur Hygiene große Unsicherheiten. Welche Erreger gibt es? Was ist im Krankenhaus und zu Hause zu beachten?
Um alle anfallenden Fragen zu beantworten, hat das Plauener Hygieneteam deswegen im Herbst eine HygieneHotline eingerichtet. „Neben den Mitarbeitern möchten wir damit auch den Patienten, Angehörigen und
Besuchern als Ansprechpartner zur Seite stehen“, so die Hygienefachkraft. Außerdem findet einmal pro Woche
eine öffentliche Hygienesprechstunde für Patienten statt. „Zusätzlich gehen wir auch auf Station und
besuchen die Patienten und Angehörigen direkt im Patientenzimmer, um zur Hygiene Auskunft zu
geben. Dieses Angebot wird sehr gut angenommen“, ergänzt Friedrich.
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 13
Nachrichten
KINDER- UND JUGENDMEDIZIN
Angeborener Tumor mit
Haaren und Zähnen
Wegen eines vermeintlich rheumatisch bedingten Hautausschlags wurde die 12-jährige
Sophia ins HELIOS Klinikum Emil von Behring überwiesen. Diagnostiziert wurde ein
Riesentumor im Bauch.
BARBARA LAY | BERLIN-ZEHLENDORF
31 Kilogramm Körpergewicht bei einer Größe von
1,50 Metern – als sie Sophia in ihrer Sprechstunde
begrüßt, denkt Dr. Annette Günther zunächst an
Magersucht. Obgleich die 12-Jährige wegen eines
Hautausschlags in die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Berlin-Zehlendorf überwiesen wurde,
fallen der Oberärztin sofort das Untergewicht und die
deutlich vorgewölbte rechte Bauchseite auf. „Während
der Untersuchung erzählte Sophia dann, dass sie
wenig Appetit hätte und fünf Kilogramm abgenommen habe“, schildert die Medizinerin. Ihr Opa, der sie
begleitete, berichtete zudem, dass der Bauch schon
immer so ausgesehen habe.
Der Verdacht der Ärztin: Sophia könnte an einem
seltenen Keimzelltumor leiden. Solche Tumore sind
14 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
angeboren, sie entstehen bereits im Mutterleib und
bilden sich aus dem Gewebe der drei Keimblätter,
sprich aus den Zellschichten, aus denen der menschliche Organismus entsteht. Entgegen häufiger Annahmen handelt es sich dabei jedoch nicht um einen
„inneren“ Zwilling, sondern um versprengtes körpereigenes Keimzellgewebe. Ultraschall und MRT bestätigen: An Sophias rechtem Eierstock befindet sich das
sogenannte Teratom. Als die Schülerin im HELIOS
Klinikum Berlin-Buch operiert wird, entfernen die
Kinderchirurgen über drei kleine Öffnungen im Bauch
einen 20 Zentimeter großen Tumor, der Haut, Haare
sowie Reste von Knochen und Zähne enthielt.
„Selbst für Mediziner mit langjähriger Klinikerfahrung ist Sophias Geschichte erstaunlich. Wir sehen
solche Tumore selten. Glücklicherweise sind nur etwa
drei Prozent der Keimzelltumore bösartig“, erklärt
Aus den Regionen
Kanal vier:
Der Sender mit Herz
Im HELIOS Klinikum Uelzen sendet der älteste existierende
Krankenhausfunk Deutschlands. Seit über 48 Jahren unterhält er einmal die Woche die Patienten auf den Stationen.
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Berlin-Zehlendorf
bietet Akutversorgung im Notfall sowie ambulante und stationäre
Untersuchungen und Behandlungen.
Links: Chefarzt PD Dr. med. Michael Barker und Oberärztin Dr. med.
Annette Günther in der Sprechstunde mit Sophia – nach der
Operation sind nur drei kleine Punkte am Bauch übriggeblieben.
Foto: Lay/Oberländer
Mit Begeisterung dabei: Hans-Joachim Bernau sendet seit 48 Jahren.
THORSTEN ECKERT | UELZEN
Privatdozent Dr. Michael Barker, Chefarzt der Zehlendorfer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Sophia hat sich seit der Entfernung des Tumors
gut erholt. Zwei Monate nach der Operation kam sie
erneut in die Sprechstunde von Dr. Annette Günther.
„Die durch den Tumor verursachten Mangelerscheinungen wie Abmagerung, Hauteinrisse an den
Mundwinkeln und die vermeintlich rheumatisch
bedingte Hauterkrankung waren zu diesem Zeitpunkt schon komplett verschwunden“, freut sich die
Kinderärztin.
Was sind gutartige Keimzelltumore?
Keimzellen sind der biologische Ursprung des menschlichen
Organismus. In seltenen Fällen können sich aus ihnen aber
auch Tumore, sogenannte Teratome oder Dermoidzysten,
entwickeln. In ihnen finden sich Haare, manchmal auch Zähne
oder Knochen. Anders als bösartige Tumore wachsen die Zysten nicht in benachbarte Organe hinein, sondern dehnen sich
aus, indem sie diese verdrängen. Sie sind von einer Kapsel
umgeben und können kopfgroß werden. Betroffene Mädchen
oder Frauen haben oft Unterleibsbeschwerden, zudem nimmt
häufig ihr Bauchumfang zu. Keimzelltumore können aber auch
bei Jungen und Männern auftreten. Sie entwickeln sich dann
aus Hoden- oder Nierengewebe. Entfernt werden die Tumore
schonend während einer Spiegelung der Bauchhöhle.
E
s ist Dienstag, 19 Uhr. HansJoachim Bernau (66) und drei
weitere Moderatoren sitzen im
krankenhauseigenen Radiostudio
und konzentrieren sich. „Bernie“,
wie er von seinen Radio-Kollegen
genannt wird, rückt dichter ans
Mikrofon: „Hallo liebe Patientinnen
und Patienten!“ Mit sanfter, aber
elanvoller Stimme begrüßt er die
Hörer. Woche für Woche bietet der
Krankenhausfunk den Uelzener Patienten anderthalb Stunden Smalltalk und Musikwünsche, regionale
Nachrichten und Gewinnspiele. Für
Bernie und sein ehrenamtliches
Team ist der Krankenhausfunk ein
Sender mit Herz: „Wir möchten
unsere Hörer im Klinikum unterhalten und so dazu beizutragen, dass
sie wieder gesund werden.“ Gespielt
wird ein buntes Programm: Schlager
und Pop-Titel, Musical-Songs genauso wie Klassiches.
Die Idee für das Radio aus dem
Krankenhaus hatte Hans-Joachim
Bernau vor über 48 Jahren. In Wolfsburg hörte er damals ein Klinikradio. Dank zahlreicher Unterstützer
saß der Sozialpädagoge schon kurz
darauf in Uelzen bei der ersten Sendung am Mikrofon – und das ohne
jegliche Radioerfahrung. Bis heute
folgten hunderte Ausgaben. Höhepunkte für den ehrgeizigen HobbyModerator: Die Live-Sendungen mit
Heidi Kabel, Hans Rosenthal und
Carlo von Tiedemann. „Viele sehen
mich als Motor des Krankenhausfunks in Uelzen, aber ohne mein
Team, das in den vergangenen Jahren immer wieder wechselte, würde
es keine Sendung mehr geben.“
Für sein ehrenamtliches Engagement ist der ehrgeizige Radiomacher
schon mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland.
„Ans Aufhören mag ich gar nicht
denken, das würde mir total schwer
fallen.“ Deshalb möchte Bernie seinem Krankenhausfunk noch lange
treu bleiben.
» Der Krankenhausfunk Uelzen sendet immer
dienstags von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr auf
Kanal 4 im Krankenhausnetz des HELIOS
Klinikums Uelzen.
» Ausschnitte einer Radiosendung finden
Sie als Podcast auf
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 15
Nachrichten
Mit Schirmchen im Herzen
wieder abtauchen
2013 hieß es, er könne nie wieder tauchen. Mit einem speziellen Schirmchen im Herzen geht
Mathias Stengel nun jedoch bald auf seinen tausendsten Tauchgang.
JULIA DIETRICH | PLAUEN
W
eiße Strände, türkisblaues Meer und
atemberaubende Korallenriffe – die
Karibikinsel Cu­ra­çao ist ein Paradies für
Taucher. Als Mathias Stengel im Oktober 2013
in den Flieger steigt, ist der Hobbytaucher voller
Vorfreude auf seinen Urlaub. Der 50-Jährige hat
schon viele Unterwasserwelten erkundet, er kennt sich aus, er fühlt sich
sicher. Diesmal jedoch wird alles anders sein:
„Anfangs verlief alles normal“, erzählt Stengel.
„Wir haben nach dem ersten Tauchgang eine
kleine Pause eingelegt. Plötzlich fühlten sich
mein Unterarm und meine linke Hand taub an.“
Ein Speedboot bringt ihn ins nächste Krankenhaus. Dort wird er gründlich untersucht, außer
einem sehr hohen Blutdruck wird aber nichts
gefunden. Zurück in der Heimat stellte er sich
im HELIOS Vogtland-Klinikum Plauen vor: Die
Neurologen entdecken im MRT kleine Schatten im Gehirn – Mathias Stengel hat mehrere
16 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
» Wir haben das
Loch mit einem
25 Millimeter kleinen
Okkluder dauerhaft
verschlossen.
kleine Schlaganfälle erlitten. Weil es für die aber
keine Erklärung gibt, suchen die Ärzte weiter.
„Dabei haben wir einen Defekt in der Vorhofscheidewand des Herzens, ein sogenanntes
PFO, festgestellt“, so Dr. Hans Neuser, Chefarzt
der Kardiologischen Klinik. Dieses „Loch“ im
Herzen ist beim Tauchen wegen des Druckausgleichs nicht ungefährlich. Kleine Luftblasen
können in das arterielle Blutsystem übertreten
und eine Luftembolie verursachen, sprich: die
Blutgefäße verschließen. Mit diesem Defekt hätte der Vogtländer nicht mehr tauchen können.
Die einzige Alternative: Das Loch verschließen.
„Wir haben ihm dafür im Katheterlabor ein 25
Millimeter kleines Schirmchen implantiert, einen
sogenannten Okkluder. Damit ist das Loch nun
dauerhaft verschlossen“, sagt Dr. Neuser. Happy
End für den Hobbytaucher: Im letzten August
tauchte Mathias Stengel bereits wieder auf Bali,
im September entdeckte er die Unterwasserwelt
Ägyptens. Und auch dem nächsten Tauchgang,
dem tausendsten, steht nichts im Wege.
Aus den Regionen
Kinderwunsch war stärker
als der Krebs
Julia Schweitzer erkrankt mit 31 Jahren an Gebärmutterhalskrebs. Dank
einer speziellen Operationsmethode erfüllt sich wenige Monate später
ihr Kinderwunsch.
KURZ
NOTIERT
Fachübergreifendes Forschungszentrum
MARINA DORSCH | KREFELD
ES IST EIN GEWÖHNLICHER Vorsorgetermin,
der Julia Schweitzer die Diagnose bringt:
Gebärmutterhalskrebs. Im ersten Krankenhaus, das sie aufsucht, soll die Gebärmutter
komplett entfernt werden. Für die damals
31-Jährige steht ein Lebenstraum in Frage.
„Die Perspektive, niemals ein Baby austragen zu können, war für mich schlimmer
als die Angst vor der Erkrankung“, sagt
die Mönchengladbacherin. Sie stellt sich
bei Prof. Michael Friedrich im HELIOS
Klinikum Krefeld vor. Der Chefarzt der
Frauenheilkunde und Geburtshilfe gibt
ihr Hoffnung: Art und Größe des Tumors
machen einen besonderen Eingriff, die sogenannte radikale vaginale Trachelektomie,
möglich. „Dabei bleiben ein kleiner Teil des
Gebärmutterhalses und -körpers erhalten,
so dass die Patientinnen mit der gleichen
Wahrscheinlichkeit schwanger werden können wie gesunde Frauen“, sagt der Chefarzt.
Die Operation verläuft erfolgreich. Nur ein
halbes Jahr später kann die Niederrheinerin
ihr Glück kaum fassen: Sie ist schwanger!
Von nun an muss sie sich konsequent schonen. „Durch die OP ist der Gebärmutterhals
stark verkürzt. Das erhöht das Risiko einer
Früh- oder Fehlgeburt“, erläutert Prof.
Friedrich. In enger medizinischer Betreuung
Prof. Dr. med. Parviz Ahmad-Nejad,
der Leiter des ZFKM und Chefarzt
des Instituts für Medizinische Labordiagnostik.
Prof. Michael Friedrich, Julia Schweitzer und Moritz
erlebt Julia Schweitzer eine Schwangerschaft
ohne Komplikationen. „36 Schwangerschaftswochen haben wir zusammen durchgehalten“, ist sie stolz. Dann wird Moritz
per Kaiserschnitt geboren – 50 Zentimeter
groß und 3080 Gramm schwer. „Es hat mich
sehr berührt, dem Paar die Möglichkeit auf
ein eigenes Kind erhalten und miterlebt zu
haben, wie schnell sich der Kinderwunsch
erfüllt hat“, sagt Prof. Friedrich, den gleich
nach der Geburt eine Karte samt Foto und
persönlichen Zeilen erreicht – von Moritz,
dessen zweiter Vorname Friedrich ist.
Medizinhistorische Sammlung
Neuer Lungensimulator
Prof. Dr. med. Olaf Schedler (r.), Chefarzt der Zentralen Notaufnahme, beim Lungensimulationstraining
mit Assistenzarzt Oliver Jödecke und Krankenschwester
Nicole Schmidtke
Am HELIOS Klinikum Wuppertal forschen seit Herbst
vierzehn Chefärzte und deren
Abteilungen gemeinsam im
Zentrum für Forschung in der
Klinischen Medizin (ZFKM).
Die Fachabteilungen, deren
Chefärzte einen Lehrstuhl
oder eine Professur an der
Universität Witten/Herdecke
innehaben, bündeln damit
Forschungstätigkeiten und
verbessern sowohl die Perspektiven für junge, forschende
Mediziner als auch die medizinische Qualität im Haus.
Das HELIOS Klinikum Bad Saarow verfügt
seit November über einen hochmodernen
Lungensimulator für Trainingszwecke.
Das Gerät bildet die Funktionsweise der
menschlichen Lunge und der Herz-LungenInteraktionen nach – vom Neugeborenen
bis zum Erwachsenen. Einzigartig: Genau
wie ein Mensch kann der Simulator spontan
atmen, während er beatmet wird – einschließlich Husten und Atemaussetzern. Die
Simulation ermöglicht den Ärzten damit,
optimal für den Notfall zu üben, zu reanimieren oder verschiedene Therapieformen
bei Lungenerkrankungen zu trainieren.
Dabei ersetzt der neue Simulator das übliche
Training von Fachärzten an Versuchstieren.
SEIT 2002 GIBT ES in der
HELIOS Fachklinik VogelsangGommern die „Medizinhistorische Sammlung GommernVogelsang e.V.“, ein kleines
Museum zur Geschichte der
Medizin. Seit 2007 beherbergt
die MHS auch das Archiv der
Deutschen Gesellschaft für
Rheumatologie. Patienten,
Angehörigen und Gästen
bietet die Medizinhistorische
Sammlung einen spannenden
Einblick in die medizinische
Vergangenheit der Fachklinik.
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 17
Wissen
KURZ
NOTIERT
Neues aus der
Lernbar
Seit Sommer 2014 steht den
Anbietern von Aus-, Fort- und
Weiterbildung bei HELIOS
das Lernmanagement System
„HELIOS Lernbar“ zur Verfügung. Mittlerweile lernen
rund 1.500 Auszubildende aus
15 Bildungszentren mit der
Plattform. Zudem wird sie
von Teilnehmern der modularen Weiterbildung genutzt
um sich auszutauschen, zu
informieren und auf Lernmaterialien zuzugreifen. Haben Sie
Interesse, die Lernbar für Ihre
Fortbildung einzusetzen? Dann
melden Sie sich bei der HELIOS
Akademie, wir beraten Sie gerne: [email protected]
Förderpreis für
HELIOS Absolventin
Ausbildung als doppelter
Gewinn: Nicole Thoma hat
im Frühjahr 2014 erfolgreich
ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in der HELIOS Klinik
Titisee-Neustadt abgeschlossen. Die 24-Jährige ist zudem
Gewinnerin des Fresenius
Ausbildungs-Förderpreises
in der Kategorie Pflegeberufe. Mit einer Mischung aus
exzellenten schulischen und
pflegerischen Leistungen
und einem hohen ehrenamtlichem Engagement hat es die
Schwarzwälderin geschafft,
sich gegen sieben andere
Nominierte aus dem Unternehmensbereich Fresenius
HELIOS durchzusetzen.
Ende November wurde
Thoma der Preis im Rahmen
einer Feier in der Konzernzentrale von Fresenius in
Bad Homburg von Dr. Jürgen
Götz, Fresenius Vorstand
Recht, Compliance und Personal, überreicht.
18 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
GESUND MIT HELIOS
HiT 2.0 startet
‚HELIOS im Team‘ bietet ein Gesundheits- und Bewegungsprogramm
für alle Mitarbeiter.
KONSTANZE RICHTER | BERLIN
G
ehören Sie auch zu jenen, die genau
wissen, was gesund ist und gut tut – es
aber einfach nicht im Alltag beherzigen
können? Dann könnte die neue HELIOS
Unternehmensinitiative „HiT“ genau das
Richtige für Sie sein: „Mit ‚HELIOS im
Team‘ wird es ab diesem Jahr ein Veranstaltungs- und Sport-Programm geben, bei
dem Teamgeist, Motivation und Spaß an
gemeinsamer Bewegung im Mittelpunkt
stehen“, sagt Dr. Oliver Schad, Leiter des
Zentralen Dienstes Mitarbeitergesundheit
und Sicherheit. Der Name selbst wird
manchem Mitarbeiter bekannt vorkommen, ist er doch eine Weiterentwicklung
des langjährig erfolgreichen HELIOS
Iron Teams (HIT). „HELIOS im Team
verbindet das Betriebliche Gesundheitsmanagement mit dem HIT-Programm.
Ziel ist, eine unternehmensweite Plattform für Sport-Events und Betriebssport
sowie gemeinschaftliche Veranstaltungen
aufzubauen“, so Dr. Schad. Ergänzt mit
Gesundheitstagen und -kursen entsteht so
ein komplettes Gesundheitsprogramm für
Mitarbeiter.
Gestartet ist die Initiative bereits in den
HiT-Pilotregionen West und Mitte: Dort
planen Teams aus HiT-Beauftragten, lokalen
und regionalen Beauftragten des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, PersonalTrainees oder Mitarbeitern der Unternehmenskommunikation die Umsetzung des
Programms in ihrer Region.
HiT in der Region West
Die HELIOS Region West lädt im April (Termin wird
noch bekanntgegeben) alle HELIOS Mitarbeiter
mit Partnern und Kindern zur familiären Frühjahrswanderung ein. Los geht’s an der HELIOS
Reha-Klinik Bergisch Land in Wuppertal-Ronsdorf.
Die Wanderung führt durch das Gelpetal und
entlang der Ronsdorfer Talsperre wieder zurück
zur Klinik. Haben Sie Interesse? Bei Fragen steht
Ihnen gerne Marion Noga als Ansprechpartnerin
zur Verfügung: [email protected].
ZAHL DES MONATS
30,1125
Tonnen
Per Gesetz ist HELIOS verpflichtet, von jeder Komponente einer Mahlzeit 100
Gramm für 14 Tage bei einer
Temperatur von minus 18
Grad Celsius aufzubewahren.
In allen HELIOS Kliniken und
Altenheimen werden damit
pro Jahr insgesamt rund
30,1125 Tonnen der sogenannten Rückstellproben gebildet.
Mit ihnen wird sichergestellt,
dass bei einer vermeintlich
durch unsere Mahlzeiten
ausgelösten Erkrankung die
entsprechenden Lebensmittel
untersucht werden können.
Nach Ablauf der gesetzlich
vorgeschriebenen Aufbewahrungsfrist werden die
Rückstellproben entsorgt.
Pflege am Ende des Lebens
Als einzige HELIOS Klinik bietet der Standort Rottweil Kurse für die
Zusatzqualifikation „Palliative Care“ an. Der Zuspruch ist groß.
ANDREA SCHMIDER | ROTTWEIL
Sterbende und schwerstkranke Menschen zu
betreuen, ihr Leiden zu verringern und sie auf
dem letzten Weg zu begleiten – das fordert
von Pflegekräften besonderes Einfühlungsvermögen und spezielle Kenntnisse. Mit der
Zusatzqualifikation „Palliative Care“ erhalten
examinierte Pflegekräfte diese Expertise.
160 Unterrichtsstunden in vier Blöcken,
aufgeteilt in pflegerische, medizinische und
juristische Themen, die Besichtigung einer
Palliativstation und eines Hospizes sowie
Stressmanagement: Das ist das Programm,
mit dem Kursleiter Jürgen Rothenberger den
Teilnehmern das Rüstzeug für ihre Arbeit mit
auf den Weg gibt. Wie kann ich die Schmerzen
des Schwerstkranken lindern? Was gilt es bei
der Ernährung des Patienten zu beachten?
Welche Krankheitsbilder erfordern welche
pflegerischen Maßnahmen? Diese und viele
weitere Fragen, auch zum hochaktuellen Thema Sterbehilfe, werden im Kurs beantwortet.
Die Pflegenden kommen aus HELIOS
Kliniken in ganz Deutschland – aus Aue, Bad
Gandersheim, Wipperfürth, aus Titisee, Überlingen und Müllheim. Aber auch Mitarbeiterinnen von ambulanten Diensten oder aus
Hospizen erwerben die Zusatzqualifikation.
Neben den fachlichen Inhalten fordert sie
der Kurs „Palliativ Care“ auch zur intensiven Beschäftigung mit sich selbst, ihrem
Menschenbild und ihrer Vorstellung vom
Sterben und vom eigenen Tod – Erkenntnisse, die für die Begleitung Sterbender äußerst
wertvoll sind.
Empfohlene
Fachliteratur
In der Rubrik „Empfohlene Fachliteratur“ lädt die HELIOS Zentralbibliothek (HZB) alle HELIOS
Mitarbeiter ein, Buch- und Zeitschriftenbeiträge zu bewerten.
Empfohlen werden können so z.B.
Fachartikel, die interessierte Leser
über das Bibliotheksportal im Volltext abrufen können. Unter allen Zuschriften verlost die HZB in jedem
Quartal einen Büchergutschein im
Wert von 25 Euro.
Sie wollen Ihren Kollegen auch
ein Buch oder einen Fachartikel
empfehlen? Senden Sie dazu einen
Beitrag an Alexander Schröder
(alexander.schroeder@helios-kliniken.
de) inklusive kurzer Begründung,
warum die Arbeit lesenswert ist.
» Mehr Informationen finden Sie unter:
http://www.helios-zentralbibliothek.de/
wissenswertes/empfohlene-fachliteratur/
E-BOOK
Functional Kinetics
Die dritte Auflage des Lehr- und Praxisbuchs zur Funktionellen Bewegungslehre (FBL) nach Susanne
Klein-Vogelbach stellt u.a.
die weiterentwickelten Behandlungstechniken in der
Mobilisation von Patienten vor und beschreibt die
Technik der mobilisierenden Massage. Mitarbeiter
können das E-Book kostenlos im Bibliotheksportal herunterladen.
TERMINE
5. Februar
Interkulturelle Kompetenz/
Krefeld
Dieses Seminar vermittelt das
notwendige Wissen über Kultur und
Religion, soweit es im Krankenhausalltag eine Rolle spielt. Es ermöglicht die Reflexion der eigenen
Haltung im Umgang mit fremden
Kulturen und Religionen und gibt
praktische Hinweise, wie schwierige
Situationen im Krankenhausalltag
durch konstruktives Handeln gelöst
werden können.
12. Februar
Tagesseminar Ernährung/
Diabetes/Mangelernährung /
Berlin-Zehlendorf
Im Seminar geht es u.a. um die Themen Lebensmittelunverträglichkeit
und Laktoseintoleranz, Diabetes
bzw. Stoffwechselentgleisungen und
Formen der Insulintherapie sowie
Mangelernährung bei Patienten.
20. bis 22. Februar
Aufbaukurs Sonographie
Abdomen/Retroperitoneum/
Wuppertal
Der Kurs entspricht den neuen Richtlinien der DEGUM. Im Wechsel aus
kurzen Referaten und vertiefenden
Übungen in kleinen Teilnehmergrup-
pen wird sichergestellt, dass jeder
Teilnehmer ausreichend Gelegenheit
zum Erlernen der Untersuchungstechnik, Bildinterpretation und
Befundbeschreibung bekommt.
27. und 28. Februar
Crash-Kurs Notaufnahme /
Krefeld
Gerade in den ersten Minuten der
medizinischen Versorgung werden
oftmals die Weichen für den erfolgreichen weiteren Behandlungsverlauf gestellt. Ziel des Kurses ist es,
jungen Medizinern das nötige Rüstzeug für die strukturierte Notfallversorgung der Patienten zu geben.
INTRANET
HELIOS Handlungsempfehlungen
» Alle Handlungsempfehlungen
finden HELIOS Mitarbeiter im Bibliotheksportal. Zugang über: myHELIOS
> Wissen > Handlungsempfehlungen
ÜBERBLICK
HELIOS Seminare
» Seminartermine finden HELIOS
Mitarbeiter unter: myHELIOS >
Wissen > Seminardatenbank
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 19
Menschen
Motorsägen-Künstler Dipl. med. Klaus-Peter Schaldach und
seine Lieblingsskulptur, die „beschützte Schwangere“
PORTRÄT
Der Arzt mit der Kettensäge
Wenn sich Klaus-Peter Schaldach seinem Hobby widmet, wird es laut. Der Oberarzt der Frauenklinik des
HELIOS Klinikums Salzgitter formt in seiner Freizeit mit der Kettensäge Figuren aus Holz.
VON SVENJA KOCH & THEKLA SCHALDACH | SALZGITTER
D
er Weg zu einer Holzskulptur ist lang. Er beginnt mit
der Suche nach einem passenden Stück Holz. Dipl.
med. Klaus-Peter Schaldach bevorzugt Zwetschgenholz und Eiche, weil die besonders interessante Maserungen
haben. Früher gestaltete sich die Suche nach dem Material
für seine Kunst oft schwierig. „Schließlich kann man nicht
einfach in den Wald gehen und ein Stück Holz mitnehmen“,
erzählt der Mediziner. Heute ist das einfacher: Seit einiger
Zeit wird Schaldach von einem Kollegen aus der Frauenklinik unterstützt, dem ein kleines Waldstück gehört.
Ist ein passendes Holzstück gefunden, beginnt die
kreative Arbeit. Wuchsrichtung und Maserungen bestimmen die Form der Skulptur. „Natürlich gibt es noch einen
gewissen Entwicklungsprozess, aber meistens habe ich
schon nach dem ersten Blick auf das Holz ein Bild vor
dem inneren Auge, was später einmal entstehen soll“,
erklärt der Oberarzt. Bevor seine Arbeit mit der Kettensäge beginnt, warnt er seine Nachbarn – schließlich kann es
schon mal ein bisschen lauter werden. Die Schneidearbeiten sind meist an einem Wochenende abgeschlossen. Spä20 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
ter werden die Holzfiguren noch geschliffen und lasiert.
Einige der Skulpturen des Frauenarztes drehen sich um
die Themen Schwangerschaft und Elternsein. So formte
er mit seiner Kettensäge schon Figuren von Schwangeren
oder eine Mutter mit Kind.
Schaldachs Hobby begann vor rund drei Jahren, als er
von seiner Frau eine Motorsäge geschenkt bekam. Zwar
hatte er sich schon länger für die Bildhauerei mit der
Kettensäge interessiert, sich jedoch nie selbst die nötige
Ausrüstung gekauft. Inzwischen sind 15 teilweise lebensgroße Skulpturen entstanden. „Wobei sich einige zum
Hinstellen, andere besser zum Heizen eignen“, wie der
Gynäkologe selbstkritisch bemerkt. Aus einem missglückten Versuch sei auch schon einmal ein schönes Lagerfeuer für die Familie geworden. Andere hingegen sind im
HELIOS Klinikum Salzgitter zu finden. Unter den dort
ausgestellten drei Holzskulpturen ist auch die Lieblingsfigur des Arztes: Die „beschützte Schwangere“ steht im
Kreißsaal des Krankenhauses. Farbe, Form und Maserungen gefallen Klaus-Peter Schaldach besonders gut: „Sie
strahlen Wärme und Geborgenheit aus und symbolisieren
somit Mütterlichkeit.“
5 FRAGEN AN …
Britta Thöne: „Es geht um
die positive Wahrnehmung
von Essen“
MANCHE BABYS UND KLEINKINDER verweigern
hartnäckig die Nahrungsaufnahme und treiben ihre
Eltern damit in die Verzweiflung. In der HELIOS
Klinik Geesthacht bietet die Logopädin Britta
Thöne im Team eine ungewöhnliche Therapie: das
Playpicknick.
von Essen, das sinnliche Ausprobieren von
Konsistenzen und Geschmäckern und das
erste Erleben von Hungergefühl, das gerade
über Sonden ernährte Kinder nicht kennen.
Um die eigentliche Nahrungsaufnahme geht
es beim Playpicknick noch nicht.
1
4
Warum ist das Spielen mit Essen für manche
Kinder so wichtig? Diese Form der Therapie nennen wir Playpicknick. Im Rahmen
von vierwöchigen stationären Aufenthalten
behandeln wir damit Kinder mit ernsthaften
Fütterstörungen. Den Kindern fehlen entweder die körperlichen Fähigkeiten, um Essen
in ausreichender Menge zu sich zu nehmen
oder sie empfinden Berührungen am Mund
oder im Gesichtsbereich als so beängstigend,
dass sie die Nahrungsaufnahme verweigern.
2
Welche Kinder kommen zum Playpicknick?
Zum einen sind es Kinder, die aufgrund
angeborener neurologischer Schädigungen
einen abgeschwächten Muskeltonus im
Gesicht und deshalb oft schlichtweg nicht
die Kraft haben, größere Mengen Flüssigkeiten oder Nahrung zu sich zu nehmen. Im
Playpicknick trainieren wir mit ihnen den
Essvorgang, also zum Beispiel das Abbeißen
und das Kauen. Zum anderen haben wir viele
Frühchen oder Kleinkinder mit intensivmedizinischer Erfahrung, die intubiert oder
über Sonden ernährt wurden, so dass viele
von ihnen negative Erfahrungen mit Berührungen im Mundbereich gemacht haben.
Alles, was an oder in den Mund gelangt, wird
von ihnen als bedrohlich oder unangenehm
empfunden. Im Playpicknick geht es deshalb
auch darum, diese Ängste und die Überempfindsamkeit im Gesichtsbereich abzubauen.
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Was passiert in der Therapie? Der Abbau
dieser Ängste geschieht vor allem durch
das ausgiebige Spielen mit dem Essen. Da
der Mundbereich oft ein Tabu ist, können
sich die Kinder beim Playpicknick ganz anders dem Essen nähern, es zum Beispiel mit
den Füßen kneten. Sie können es auch auf
Schranktüren, auf dem Boden, auf der Kleidung oder in den Haaren verreiben. Es geht
vor allem um die positive Wahrnehmung
Wie kann das Essen bei Kindern mit herabgesetzter Muskelspannung trainiert werden? Neben der Ermunterung zum Essen
und durch den Abbau von Berührungsängsten kann man das Essen gut im Rahmen
einer funktionellen Therapie trainieren, in
der durch stetiges Üben der Muskeltonus
gesteigert wird. Wir Therapeuten dienen
den Kindern dabei als Vorbilder: Wir kauen
ihnen Essen gut sichtbar vor und zeigen
ihnen, dass man Essen auch runterschlucken kann. Die Kinder schauen uns dabei
manchmal minutenlang in den Mund, um zu
begreifen, was da eigentlich passiert.
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Sind Eltern auch beim Playpicknick dabei?
Ja, denn ihre Rolle ist wichtig. Wenn
Mütter bemerken, dass sie ihr Kind nicht
zum Essen bewegen können, geraten sie
oft unter Druck. In der Verzweiflung versuchen manche dann, ihren Kindern das Essen aufzudrängen. Das verschlimmert die
Situation jedoch leider in vielen Fällen und
die Nahrungsaufnahme wird zum Machtkampf zwischen Kind und Mutter. Deshalb
nehmen die Mütter oder Väter in der Regel
am Playpicknick teil, um wieder zu mehr
Geduld mit dem schwierigen
Essverhalten ihrer Kinder
zu gelangen. Sie bekommen am Ende ihres
Aufenthaltes auch
viele Tipps, wie sie die
spielerischen Elemente des Playpicknicks
zuhause weiterführen können, um
so die neu
gewonnene
Freude ihrer
Kinder am
Essen zu
erhalten.
GESUNDHEITSTIPP
Sport als Medizin
Gäbe es ein kostengünstiges Mittel
mit wenigen Nebenwirkungen, um
gesund zu bleiben und Erkrankungen zu lindern – wer würde es nicht
nutzen? Die gute Nachricht: Das gibt
es – Bewegung!
Wichtig: Die gewählte Sportart sollte
Spaß machen und die Belastung
im Wohlfühlbereich bleiben. Schon
wer 15 Minuten am Tag spazieren geht, verlängert sein Leben
um durchschnittlich drei Jahre.
Ausdauersportarten wie (Nordic)
Walking, Joggen, Schwimmen oder
Radfahren stärken Herz, Muskeln
und Knochen, verbessern die Durchblutung, stabilisieren die Gelenke
und regulieren Körpergewicht, Pulsfrequenz, Blutfette und Blutdruck.
Das Herzinfarkt-, Schlaganfall- und
Demenz- und Diabetesrisiko sinken.
Depressionen und die Blutzuckerwerte bei bestehendem Diabetes
bessern sich, die Lebenserwartung
steigt. Diabetiker können durch die
sportliche Aktivität sogar mit weniger Insulin auskommen, manchmal
auch ganz auf Medikamente verzichten. Halten Sie Ihren Arzt also
unbedingt über Ihren veränderten
Lebensstil auf dem Laufenden! Die
Effektivität von Blutwäschen steigt,
wenn Patienten während der Dialyse
z.B. an einem speziellen Bettfahrrad
trainieren. „Außerdem gehen die
Entzündungswerte zurück und der
Blutdruck sinkt, was Herz und Gefäße erheblich entlastet“, sagt Prof.
Dr. Matthias Köhler vom HELIOS
Prevention Center Damp und Ärztlicher Direktor der HELIOS Rehaklinik
Damp. Vorteil: Die Belastung beim
Ausdauersport ist über das Tempo
gut steuerbar.
Tipp: Starten Sie mit geringer Belastung und hören Sie auf, obwohl Sie
noch locker weitermachen könnten.
So halten Sie die ersten sechs Monate durch und machen die Bewegung
zur Gewohnheit, die keine Überwindung mehr bedeutet. Wie Sie mehr
Bewegung in Ihren Alltag bringen
können und welche Sportarten
auch für Menschen mit Vorerkrankungen geeignet sind, lesen Sie auf
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 21
Wussten Sie schon …
60
Wenn Übungen im Kopf
den Meister machen
Kinetose
Sportliche Erfolge sind nicht nur eine Frage der körperlichen Fitness. Auch mentales Training spielt eine Rolle.
SCHLAU IN
SEKUNDEN
Stop-and-go im Straßenverkehr, Rückwärtsfahren
im Zug oder Wellengang
auf See: Die Reiseübelkeit
oder Kinetose (griech.
kinein: bewegen) kann
grundsätzlich jeden
treffen, jedoch leiden
Kinder besonders zwischen
zwei und 12 Jahren
und Frauen häufiger
darunter. Ungewohnte
rüttelnde, schwingende
oder schaukelnde
Bewegungen bringen
den Gleichgewichtssinn,
genauer gesagt die
Aktivität des Innenohrs,
durcheinander. Diese lösen
dann Schwindelgefühle,
mitunter auch
starke Übelkeit bis
hin zu Brechreiz,
Schweißausbrüchen
oder Kopfschmerzen
aus. Bereits bei
ersten Anzeichen wie
beginnendem Kopfweh
oder einem vermehrten
Speichelfluss sollte man
reagieren. Dann kann es
hilfreich sein, den Blick
auf einen festen Punkt am
Horizont zu richten, nicht
zu lesen oder Computer
zu spielen und für frische
Luft zu sorgen. Auch
spezielle Atemtechniken
oder Akupressur können
unterstützend eingesetzt
werden. Vor Reiseantritt
sollte man darauf achten,
nur leichte Kost zu sich zu
nehmen und auf Koffein
oder Alkohol zu verzichten.
Bier, Wein und Co. wirken
enthemmend auf das
Gleichgewichtssystem
und können daher
die Symptome noch
verstärken. Vorsicht
vor Medikamenten,
die Reiseübelkeit
verhindern sollen: Sie
machen oft müde und
verlangsamen mitunter
das Reaktionsvermögen.
KATHRIN UNTERBERG | DUISBURG
P
rofi-Sportler trainieren hart und haben meist
überdurchschnittlich viel Talent. Doch darüber
hinaus holen sich viele zusätzlichen Beistand
von oben – aus dem eigenen Kopf. Welche Rolle aber
spielt das sogenannte mentale Training im Sport
und wie funktioniert es?
Erstaunlicherweise liegt dem erfolgreichen
„Geistestraining“ ein ähnlich simples Prinzip wie den
Körperübungen zugrunde
– das der ständigen Wiederholung. Denn beim mentalen
Training geht der Sportler
bestimmte Bewegungsabläufe
immer und immer wieder im
Kopf durch, ohne sie tatsächlich auszuüben. „Das hat auf
das Gehirn einen ähnlichen
Prof. Dr. Peer Abilgaard
Effekt wie die tatsächlich körperlich umgesetzte Übung“,
erklärt Prof. Dr. Peer Abilgaard, Chefarzt der Psychiatrie an der HELIOS St. Vincenz Klinik Duisburg.
Durch die permanente Befeuerung der immer gleichen
Region im Gehirn bilden sich neue Verknüpfungen
zwischen den Nervenzellen, die für einen verbesserten
Bewegungsablauf sorgen. „Das funktioniert, weil es
unserem Hirn paradoxerweise egal ist, ob wir etwas
tatsächlich tun oder es uns nur vorstellen.“
22 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
Daran lässt sich gut erkennen, wie eng Körper
und Geist zusammenhängen. Im Idealfall schafft
es ein Fußballer beispielsweise, den Ablauf eines
Eckstoßes so zu verinnerlichen, dass der Körper
ihn fast automatisch ausführt. Andererseits basieren auch die sogenannten Zwangsstörungen auf
diesem Effekt. Stellt sich ein Betroffener etwa vor,
dass er vergessen hat, den Herd beim Verlassen
der Wohnung auszustellen, wird das für ihn sofort
zu einer Realität, die oft mit körperlichen Reaktionen wie Schweißausbrüchen oder Panikattacken
endet – selbst dann, wenn er den Herd mehrmals
kontrolliert hat. Bei seinen Patienten versucht der
Chefarzt, genau diesen Kreislauf zu durchbrechen
und mit mentalem Training die Denkprozesse zu
verändern, um so die „Software neu zu formatieren“. Einschränkungen gibt es trotzdem: „Die
Wirkung hängt auch von anderen Dingen wie der
Konzentrationsfähigkeit oder der Emotionalität des
Betroffenen ab.“
Im Alltag können wir die positiven Aspekte des
mentalen Trainings nutzen. Steht etwa eine Präsentation an, hilft es, sich immer wieder vorzustellen,
wie sie erfolgreich ablaufen wird: Vom souveränen
Eintritt in den Raum über die entspannte Position
beim Präsentieren bis zur klugen Beantwortung der
nachfolgenden Fragen. Die Folge ist in der Regel ein
gestärktes Selbstbewusstsein und sichereres Auftreten
– nicht nur im Kopf.
Personalien
PERSONALVERÄNDERUNGEN
Berlin-Buch
Prof. Dr. med. Mark Schrader
(48) ist seit
1. November
Chefarzt der
Klinik für
Urologie.
Zuvor war er Direktor der
Klinik für Urologie und
Kinderurologie am Universitätsklinikum Ulm. Prof.
Schrader ist u.a. Mitglied der
Deutschen Gesellschaft für
Urologie, Mitglied der
European Association of
Urology und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft
urologische Onkologie.
Bad Berleburg
Prof. Dr. med. Anette
Weber (48)
ist seit dem
5. November
Chefärztin der
Abteilung für
Hörstörungen, Tinnitus und
Schwindel am HELIOS
Rehazentrum Bad Berleburg.
Zuletzt war sie Chefärztin im
Kollegialsystem am HELIOS
Klinikum Wuppertal. Prof.
Dr. med. Anette Weber ist
Fachärztin für Hals-NasenOhrenheilkunde, spezielle
HNO-Chirurgie und
Plastische Operationen.
Carolin Lieven (30) ist seit
dem 1.
November
Geschäftsführerin der
HELIOS
Klinik Bad Berleburg. Zuvor
durchlief sie das HELIOS
Trainee-Programm mit dem
STELLENANZEIGEN
Chefärztin/Chefarzt
• Orthopädie, Meiningen
• Innere Medizin, Nordenham
• Neurochirurgie, Damp
• Gastroenterologie, Duisburg
• Chirurgie und Viszeralchirurgie,
Wiesbaden (HSK)
Schwerpunkt Klinikmanagement und war anschließend
als Assistentin der Geschäftsführung am HELIOS
Klinikum Wuppertal tätig.
Carolin Lieven folgt nach
knapp sechs Jahren auf
Elmar Knoche.
Medizinischen Versorgungszentrums Magdeburg.
An der HELIOS Klinik
Zerbst/Anhalt ist er
Chefarzt für Physikalische
Therapie und leitet das
Departement für Wirbelsäulenerkrankungen.
Burg
Cuxhaven
Jana Uhlig (28) ist seit dem
18. November
Klinikgeschäftsführerin der
HELIOS
Klinik Jerichower Land in
Burg. Die Finanz- und
Wirtschaftswissenschaftlerin
ist seit 2011 in verschiedenen Managementpositionen
bei HELIOS tätig. Zuletzt
war sie Klinikgeschäftsführerin des HELIOS Seehospitals Sahlenburg in Cuxhaven
und der HELIOS Klinik
Wesermarsch in Nordenham. Jana Uhlig studierte in
der Schweiz International
Business Management sowie
Finanzwesen in Schottland.
Dr. med. Carsten Bochwitz
(42) leitet als
Chefarzt seit
dem 1.
November die
neue Klinik
für Rückenschmerz an der
HELIOS Klinik Jerichower
Land. Der Facharzt für
Orthopädie und Unfallchirurgie, Spezielle orthopädische Chirurgie, Manuelle
Therapie und Sportmedizin
praktiziert zudem in der
Orthopädischen Praxis des
Dr. John Friedrich Näthke
(38) hat die
Klinikgeschäftsführung der
HELIOS
Klinik Cuxhaven zum 1.
Dezember übernommen.
Der promovierte Diplomkaufmann und erfahrene
Klinikgeschäftsführer war
zuletzt Krankenhausdirektor
bei Ameos u.a. an den
Kliniken in Neustadt,
Lübeck und Staßfurt. Zuvor
verantwortete er das
Zentrale Projektmanagement für Ameos in Zürich.
Duisburg
Priv.-Doz. Dr. med. Nikolaus Büchner
(47) verantwortet seit
dem 20.
Oktober die
neue Abteilung für Pneumologie, Schlaf- und
Beatmungsmedizin am
HELIOS Klinikum Duisburg. Der Lungenexperte
und Schlafmediziner war
zuletzt als Abteilungsleiter
am Marienhospital Herne
der Ruhr-Universität
Bochum tätig, wo er für
Oberärztin/Oberarzt
Pflegedienst
• Geriatrie, Plauen
• Kinder- und Jugendmedizin,
Pforzheim
• Chirurgie, Bad Kissingen
• Gynäkologie und Geburtshilfe,
Cuxhaven
• Plastische Chirurgie, Pirna
• Augenheilkunde, Erfurt
• Pflegedienstleitung (m/w),
Wiesbaden (HSK)
• Pflegedienstleitung (m/w),
Karlsruhe
• Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w), Überlingen
• Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w), Pirna
den Ausbau der Beatmungsmedizin, des Schlaflabors und der Pneumologie
verantwortlich war.
Northeim
Stefan Knorr (32) hat zum
12. Januar die
Klinikgeschäftsführung in der
HELIOS
Albert-Schweitzer-Klinik
Northeim übernommen. Der
Diplom-Betriebswirt war
zuletzt als Abteilungsleiter
Controlling/Medizincontrolling im HELIOS Klinikum
Berlin-Buch tätig. Vorherige
Station des gebürtigen
Kielers war die DAMP
Holding AG, wo er unter
anderem von 2008 bis 2012
als stellvertretender
Abteilungsleiter Konzerncontrolling tätig war.
Zerbst
Dr. med. Wolfgang
Krahwinkel
(53) ist seit
dem 1.
Dezember
Chefarzt der
Kardiologie in der HELIOS
Klinik Zerbst/Anhalt. Er ist
seit 1998 bei HELIOS.
Neben seiner Tätigkeit als
Chefarzt der Klinik für
Innere Medizin und Intensivmedizin der HELIOS
Klinik Leisnig war er von
2002 bis 2012 Ärztlicher
Direktor des Hauses und bis
Ende 2014 Mitglied des
Medizinischen Beirats.
Medizinisch-technischer
Dienst
• Physiotherapeut (m/w),
Hamburg-Harburg
• Physiotherapeut (m/w),
Erlenbach
• Sprachtherapeut (m/w), Hagen
• Medizinisch-technischer Radio logieassistent (m/w), Wuppertal
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 23
Region
Brandenburg
Helmstedt
Bad Gandersheim
Northeim
Oschersleben
Herzberg Am Harz
Berlin
Burg
Vogelsang-Gommern
Bad Saarow
Zerbst
Köthen
HERZLICH
WILLKOMMEN!
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich hoffe, dass Sie mit guter
Laune und kraftvoll in das
neue Jahr 2015 gestartet
sind. Das alte Jahr hat uns
allen viel abverlangt. Aber
gemeinsam haben wir
einiges für unsere Region erreicht – so konnten
wir den Zuspruch unserer
Patienten und der niedergelassenen Kollegen für die
Behandlung in einer unserer
Kliniken weiter steigern. Die
Ergebnisse der Patientenbefragung zeigen uns zudem,
dass wir zum größten Teil
hohe Wiederempfehlungsraten für eine Behandlung
in unseren Kliniken haben.
Diese Ergebnisse machen
uns stolz und sie sind Ihrem
täglichen Einsatz zu verdanken. Für Ihr Engagement
in unseren Kliniken und
Instituten, auf den Stationen, in den MVZ und den
Ambulanzen, in allen Abteilungen und Funktions- und
Servicebereichen möchte ich
Ihnen meinen allerherzlichsten Dank aussprechen und
Ihnen ein gesundes, erfülltes
und glückliches neues Jahr
2015 wünschen.
ENRICO JENSCH
Regionalgeschäftsführer
Region Mitte-Nord
24 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medizin nahmen am
offiziellen Festakt mit Kliniksegnung und symbolischer Schlüsselübergabe teil.
Klinik feierlich eröffnet
130 Meter lang und 60 Meter breit ist die neue Klinik, die in den vergangenen drei Jahren unmittelbar an der A7-Autobahn-Ausfahrt Northeim-Nord
entstanden ist.
VON JULIA SZIKSZAY | NORTHEIM
E
ine Woche bevor die ersten Patienten aufgenommen wurden, lud die HELIOS AlbertSchweitzer-Klinik am 7. November 2014
zur offiziellen Eröffnungsfeier in den Neubau in
Northeim ein. 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft
und Medizin nahmen am offiziellen Festakt mit
Kliniksegnung und symbolischer Schlüsselübergabe der Architekten an die Krankenhausleitung
teil. „Der Neubau ist mit Baukosten von circa
60 Millionen Euro, die mit 26,2 Millionen Euro
vom Land Niedersachen gefördert werden, ein
wichtiges Projekt für die Region. Gleichzeitig
ist das hochmoderne Krankenhaus eine große
Chance – für unsere Patienten, den Landkreis
Northeim und alle Mitarbeiter der Klinik“, sagt
Jörg Wegener, Klinikgeschäftsführer der HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim bei der
Eröffnungsfeier.
Enrico Jensch, Regionalgeschäftsführer der
HELIOS Region Mitte-Nord, begrüßte die Gäste
mit den Worten: „Drei Jahre nach Beginn der
Bauarbeiten können wir unsere neue Klinik beziehen, auf die planmäßige Fertigstellung bin ich
stolz. Ich danke daher allen Baubeteiligten und
Mitarbeitern für das unermüdliche Engagement,
welches Sie in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren für den Neubau dieser Klinik
aufgebracht haben."
Auch der Vorsitzende der Geschäftsführung
der HELIOS Kliniken Gruppe Dr. Francesco
De Meo reiste zur feierlichen Eröffnung nach
Northeim und fasste in seinem Grußwort unter
anderem die Entwicklung der Northeimer Klinik
zusammen: „Im Jahr 2013 lag Northeim in den
IQM-Qualitätsindikatoren knapp 90 Prozent
über Bundesdurchschnitt. Das ist Spitze. Gestartet war Northeim mit knapp 60 Prozent. Da
hat sich offenbar vieles zum Guten verändert.
Mitte – Nord
Krankenversorgung war dabei ununterbrochen gewährleistet.
„Der Umzug war für uns eine große
Herausforderung“, sagt Klinikgeschäftsführer Jörg Wegener. „Deswegen haben wir uns
mit vier Hilfsorganisationen und unserer
An beiden Standorten waren komplette Teams im
Einsatz, sodass die Patienten im Altbau an den
Rettungsdienst übergeben und im Neubau begrüßt
werden konnten.
Ich danke den Mitarbeitern dafür. Das hat
höchsten Respekt verdient.“
Auch Staatssekretär Jörg Römann, die
stellvertretende Landrätin Gudrun Borchers,
Bürgermeister Hans-Erich Tannhäuser und
Ärztesprecher Dr. med. Christian Steigertahl
gaben der neuen Klinik zur Eröffnung die
besten Wünsche mit auf den Weg.
Krankenhaus-Chronik
Zum Abschied an den alten Klinikstandort
verfasste ein Redaktionsteam aus Klinikmitarbeitern eine Krankenhaus-Chronik, die bei
der Eröffnungsfeier verkauft wurde. Zu Erinnerung an das alte Krankenhaus wurden für
dieses Buch Erinnerungen, Erlebnisse und
Anekdoten von Mitarbeitern und Patienten
zusammengefasst und veröffentlicht.
Eine Klinik zieht um
1.800 Kubikmeter Umzugsgut und etwa 100
Patienten: Nach monatelangen Vorbereitungen zog die HELIOS Albert-SchweitzerKlinik Northeim am 14. und 15. November in
den Neubau im Albert-Schweitzer-Weg 1, die
Umzugsfirma gründlich darauf vorbereitet.“
26 Fahrzeuge der Rettungsdienste und 130
Mitarbeiter der Hilfsorganisationen waren
im Einsatz und haben den Umzug der etwa
100 Patienten begleitet.
„Die umfassende Behandlung von
Notfallpatienten war während des Umzugs
jederzeit gesichert, denn die Zentrale Notaufnahme, die Intensivstation und die Operationssäle wurden parallel betrieben. Und
so kam es, dass am Umzugstag sowohl im
Altbau als auch im Neubau Notoperationen
durchgeführt wurden", sagt Petra Kamin,
Leitende Notärztin der Klinik.
In allen Bereichen der Klinik gab es Umzugsbeauftragte. Sie koordinierten den Umzug, informierten die Mitarbeiter, nahmen
Änderungen im Ablauf vor und entschieden
welche Güter transportiert werden. An alle
Mitarbeiter wurde ein Umzugshandbuch
mit konkreten Angaben zu Umzugsmaterial,
Etikettierung und dem Umgang mit EDV
sowie technischen Geräten verteilt. Rund
1.800 Kubikmeter Umzugsgut wie Möbel,
mobile Medizintechnik und Betten mussten
die 50 Möbelpacker in den Neubau schaffen.
„3.500 Umzugskartons wurden gepackt,
die mit rund 72 LKW-Ladungen und sechs
LKWs vom Altbau zum Neubau gebracht
wurden“, fasst Friederike Röder, Projektverantwortliche für den Umzug, zusammen.
Am Sonntag, 16. November 2014, um 23.14 Uhr war
es soweit: Carla Löffler ist das erste Neugeborene,
das im neuen Kreißsaal das Licht der Welt erblickte.
Hebamme Teresa, Stationsleitung Ilona Olzhausen
und Chefarzt Dr. med. Josef Frasunek gratulieren den
stolzen Eltern Sandrina Löffler und Manuel Pawellek
zur Geburt der kleinen Carla.
INFOBOX
Hintergrund
In einer Bauzeit von drei Jahren ist in Northeim
eine moderne Klinik entstanden, die zu den größten Bauprojekten der Region zählt.
Mit dem Neubau der HELIOS Albert-SchweitzerKlinik Northeim wird langfristig die medizinische
Versorgung in der Region gesichert. Es sind laut
Krankenhausplan des Landes Niedersachsen 250
Betten für Patienten entstanden, perspektivisch
ist in der neuen Klinik Potenzial für 300 Betten
vorhanden.
Das Krankenhaus verfügt über einen 1.200
Quadratmeter großen hochmodernen Operationsbereich mit sechs OP-Sälen und einer angeschlossenen Intensivstation mit 24 Betten. Im hinteren
Gebäudeteil befinden sich die Notaufnahme mit
Anbindung an eine Röntgenpraxis, zwei Herzkatheterlabore und die neue Chest-Pain-Unit für die
spezielle Versorgung von Patienten mit Herzkrankheiten. Die Geburtshilfe verfügt über großzügige
Räumlichkeiten mit drei Kreißsälen und zwei
Familienzimmern.
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 25
Region
KURZMITTEILUNG
Ich hab Rücken –
kein Problem an
den HELIOS Kliniken Burg und
Zerbst
Prof. Dr. med.
Jeanette Schulz-Menger
Das aktuelle Upgrade beim 1,5 Tesla-MRT ermöglicht
hochmoderne Forschung und Behandlung.
Präzise Bilder aus dem Herzen
Rückenschmerzen gelten
heute als Volkskrankheit.
Entsprechende Therapien
werden stark nachgefragt.
An der HELIOS Klinik
Jerichower Land ist deshalb
im November 2014 eine
Klinik für Rückenschmerz
an den Start gegangen. Der
Rückenspezialist Dr. med.
Carsten Bochwitz und sein
Team bieten hier künftig
sowohl konservative Anwendungen zur Behandlung von
Rückenschmerzen als auch
operative Eingriffe an der
Wirbelsäule an.
Bereits seit einem Jahr ist
Dr. med. Bochwitz zudem
Chefarzt für physikalische
Therapie an der HELIOS
Klinik Zerbst/Anhalt und
leitet hier das Departement
für Wirbelsäulenerkrankungen. Beide stationären
Standorte sind eng mit
ambulanten Strukturen
verzahnt. Patienten, die mit
ihren Rückenproblemen die
Orthopädischen Praxen der
an beiden Kliniken angesiedelten Medizinischen
Versorgungszentren in Magdeburg, Zerbst oder Burg
aufsuchen, können mit einer
Behandlung aus einem Guss
rechnen. Das Angebot wird
sehr gut angenommen.
26 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
Prof. Dr. med. Jeanette Schulz-Menger hat sich auf kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie spezialisiert. Ihre Arbeitsgruppe „Kardiale MRT“ forscht
am Experimental and Clinical Research Center (ECRC) von Charité und MaxDelbrück-Centrum (MDC) und kooperiert eng mit dem HELIOS Klinikum BerlinBuch, in dem die klinische Tätigkeit stattfindet.
INTERVIEW: SUSANNE HANSCH | BERLIN-BUCH
Frau Professor Schulz-Menger, was ist Ihr Forschungsgegenstand?
Wir erforschen, wie man Magnetresonanztomographie nutzen kann, um Schäden der Herzmuskulatur abzubilden und Ursachen genauer
zu verstehen. Die Kardio-MRT ist die einzige
Form der Bildgebung, die erlaubt, die Herzmuskulatur nicht-invasiv, d.h. ohne Röntgenstrahlen
oder radioaktive Substanzen zu untersuchen
und krankhafte Veränderungen in einem frühen
Stadium zu diagnostizieren. Ziel ist, die Krankheitsmechanismen zu verstehen und die Diagnostik so zu verfeinern, dass sich das Risiko der
Patienten genauer vorhersagen lässt. Wir wollen
mittels Kardio-MRT eine verlässliche Grundlage
für die Therapieentscheidung schaffen.
Sie sind Forscherin und Medizinerin. Wie gelingt
Ihnen die Verbindung?
Medizinisch orientierte Forscher brauchen den
direkten Kontakt zur Klinik. Das Wichtigste ist
aber eine sehr engagierte und einfach exzellente
Arbeitsgruppe, der Wissenschaftler, Ärzte, Doktoranden, technische Angestellte und Studienassistenten angehören.
Im Jahr 2008 wurde ich auf die HELIOS
Stiftungsprofessur für Kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie an der Charité berufen.
Sie ermöglichte, in enger Kooperation mit dem
Max-Delbrück-Centrum (MDC), einen klinisch
orientierten MRT-Forschungsansatz zu etablieren. In der Klinik und Poliklinik für Kardiologie
und Nephrologie im HELIOS Klinikum BerlinBuch leite ich zudem die nicht-invasive kardiologische Bildgebung, in der das Kardio-MRT
mit zirka 3.000 Untersuchungen pro Jahr eine
wesentliche Rolle spielt.
Ihre Forschungskooperationen umfassen auch
klinische Studien.
Dazu gehören sowohl selbstinitiierte Studien als
auch die Teilnahme an multizentrischen Studien, z.B. gefördert durch das National Institute of
Health, die sich der genauen Risikoabschätzung
bei der Hypertrophen Kardiomyopatie widmet.
Woher kommen die Mittel für Ihre Forschung?
Als Forschungsgruppe nehmen wir an der
leistungsorientierten Mittelvergabe der Charité teil. Des Weiteren haben wir erfolgreich
Mittel des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung, der Deutschen Stiftung für
Herzforschung, des Deutschen Zentrums für
Herz-Kreislaufforschung, der Deutschen Kardiologischen Gesellschaft, der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung und der HELIOS Forschungsförderung des HELIOS Research Centers
eingeworben.
Mitte – Nord
„Hebamme war mein Traumberuf“
Gerlinde Behrendt hat 43 Jahre als Hebamme im Klinikum Berlin-Buch gearbeitet
ZAHL DES MONATS
5484
GEBURTEN
gab es 2014 in der HELIOS Region Mitte-Nord,
darunter 114 Zwillings- sowie zwei Drillingsgeburten. Insgesamt erblickten 5602 Kinder das
Licht der Welt.
Gerlinde Behrendt: „Kinderkriegen ist ein Geschenk“
BERLIN-BUCH Wir sagen Danke – Gerlinde
Behrendt hat 43 Jahre im Klinikum als Hebamme gearbeitet – in dieser Zeit wurden über
65.000 Babys geboren.
1966 begann sie ihre Ausbildung im Klinikum. Zwischen ihrem ersten Arbeitstag als
Hebamme, dem 1. November 1971, und ihrem
letzten Arbeitstag, dem 31. Dezember 2014
im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, liegen
intensive, aufregende und auch anstrengende
Berufsjahre. Doch Gerlinde, wie sie in Buch
von allen genannt wird, möchte keines davon
missen. Seit 1978 ist sie leitende Hebamme.
Die erste Geburt wird sie nie vergessen: „Es
war ausgerechnet eine Schulfreundin und
die Geburt war auch noch kompliziert, aber
es ist alles gut gegangen“, erinnert sie sich
mit einem Lächeln. Wichtige Meilensteine
waren für sie die ersten elektronischen
Wehenschreiber (CTG) und als zu Beginn
der 80er Jahre auch Väter mit in den Kreißsaal durften. Für die Einführung moderner
alternativer Verfahren wie Wassergeburt,
Akupunktur und Homöopathie hat sie sich
maßgeblich eingesetzt und die Gründung
der Elternschule „Haus Kugelrund“ 2001
vorbereitet und mit ins Leben gerufen.
Maritime Medizinische Ambulanz
BAD SAAROW Eine Sprechstunde für Seefahrer bietet Prof. Dr. med. Olaf Schedler,
Chefarzt der Zentralen Notaufnahme im
HELIOS Klinikum Bad Saarow.
In der Maritimen Medizinischen Ambulanz
werden umfangreiche Untersuchungen für
den gesamten Bereich der Sport-, Binnenund Seeschifffahrt sowie Tauchmedizin
durchgeführt. Die Ambulanz ist ein speziell
ermächtigter Anlaufpunkt in Deutschland,
wo deutsche, italienische und norwegische
Seefahrer ihre Diensttauglichkeit medizinisch bescheinigt bekommen sowie Seediensttauglichkeitsuntersuchungen für die
Reeder der Flaggenstaaten Liberia, Malta,
Bahamas und Panama durchgeführt werden.
seiner Kindheit. Neben seinen Einsätzen
als Schiffsarzt besetzt er an der Universität
Greifswald die Lehre in der Maritimen Medizin, die er dort begründet, strukturiert und
organisiert hat. „Wir streben eine Maritime
Medizinische Sektion an“, erläutert Prof.
Dr. med. Olaf Schedler. „Die Voraussetzung
dafür haben wir mit der Etablierung der Maritimen Medizinischen Ambulanz geschaffen. „Künftig wollen wir das Studienfach
Maritime Medizin in die klinische Praxis
implementieren, nautische Offiziere, Kapitäne und Schiffsärzte in spezieller maritimer
Notfallmedizin ausbilden und uns verstärkt
dem Bereich Rettung und Ausbildung in
Offshore Windkraftanlagen widmen“, so der
48-jährige Chefarzt weiter.
Prof. Dr. med. Olaf Schedler, der selbst alle
erforderlichen Nachweise und Ausweise
eines Seefahrers besitzt, liebt das Meer seit
Prof. Dr. med. Olaf Schedler bei der Seediensttauglichkeitsuntersuchung
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 27
Region
E-Zigarette: Bedenklicher Trend
Immer mehr Menschen greifen zur elektronischen Zigarette. Aber welche gesundheitlichen Risiken birgt das
„Dampfen“ wirklich? Wir fragten nach bei Dr. med. Nicolas Schönfeld, Oberarzt im HELIOS Klinikum Emil von
Behring, Klinik für Pneumologie, Lungenklinik Heckeshorn.
INTERVIEW: SANDRA STÖCKER | BERLIN-ZEHLENDORF
Können E-Zigaretten süchtig machen?
E-Zigaretten enthalten zumeist Nikotin.
Daher sind Sie in Ihrer Suchtpotenz den
Tabakzigaretten gleich zu stellen.
Inwiefern schädigt das „Dampfen“ die
Gesundheit?
E-Zigaretten sind gesundheitlich sehr
bedenklich. Zwar werden die Giftstoffe aus
dem Verbrennungsprozess von Tabak beim
„Dampfen“ nicht freigesetzt. Dennoch löst
das Vernebelungsmittel Propylenglycol –
eine Substanz, die industriell auch als Frostschutzmittel genutzt wird – Atemwegsirritationen aus. Bekannt ist, dass Menschen,
die in der Unterhaltungsbranche regelmäßig
Theaternebel ausgesetzt sind, vermehrt an
akuten und chronischen Atemwegserkrankungen leiden. Konsumenten von E-Zigaretten inhalieren dieses Chemikaliengemisch
unmittelbar. Zudem gibt es Hinweise darauf,
dass beim Verdampfen der Liquids krebserregende Substanzen wie Formaldehyd,
Acetaldehyd und Acrolein, die auch im Tabakrauch auftreten, entstehen können.
Welche anderen Risiken birgt der Trend?
Minderjährige und Nichtraucher sind besonders gefährdet. Der Einstieg in die Sucht
wird durch die Verharmlosung von E-Zigaretten erleichtert. Da uns noch keine Ergebnisse
aus Langzeitstudien vorliegen, besteht ein
nicht abzuschätzendes Gesundheitsrisiko.
Derzeit gibt es keinerlei Qualitätskontrollen.
Daraus folgt, dass Überdosierungen Vergif-
tungen hervorrufen oder vermeintlich nikotinfreie Liquids Spuren von Nikotin enthalten
können. So zeigen Stichproben des Bundesinstituts für Risikobewertung eine Belastung
in sieben von zehn Proben.
INFOBOX
Was sind E-Zigaretten? Elektronische Zigaretten ähneln einer herkömmlichen Zigarette,
enthalten aber anstelle des Tabaks Kartuschen
mit zumeist nikotinhaltigen Flüssigkeiten
(Liquids). Diese werden über ein batteriebetriebenes Heizelement durch Knopfdruck
erwärmt und mittels Inhalation verdampft. Die
Kartuschen können wieder aufgefüllt werden,
ein Ladegerät sichert die Akkuleistung. Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe variiert stark
je nach Produkt. Die Basismischung besteht
aus Propylenglycol- und Glycerinlösungen.
Sie dienen als Vernebelungsmittel und sind
Trägersubstanzen für weitere Inhaltsstoffe wie
Nikotin und Aromen.
BERLIN-ZEHLENDORF Stets dienstags besuchen
die Therapiehunde des Vereins Kinderschutzengel e.V. mit Hundeführerin Jacqueline Boy die Kinderstation im HELIOS
Klinikum Emil von Behring. Zur Freude
der jungen Patienten wie Jasmin, die wegen
einer Knie-Operation 14 Tage auf der Station der Kinderorthopädie bleiben musste.
„Hunde geben mir mehr Kraft als manche
Menschen“, so die 17-Jährige. „Ein Lächeln
ins Kindergesicht zu zaubern oder durch die
Interaktion der Kinder mit den Hunden eine
Therapie zu ermöglichen, das ist unser Ziel“,
erläutert Jacqueline Boy ihr Engagement.
Die ehrenamtlich Tätige ist auch in anderen
Berliner Kliniken unterwegs – mit dabei
sind Merlin, Cujo, Sheila, Snow und Tiffany,
28 | HELIOS aktuell | JANUAR/FEBRUAR 2015
allesamt Miniatur Australian Shepherds
zwischen acht Monaten und drei Jahren.
Die amerikanische Hunderasse gilt als sehr
lernfähig. Bis die Hunde jedoch ans Krankenbett dürfen, müssen sie eine sechsmonatige Ausbildung absolvieren und tierärztlich
für gesund befunden worden sein. Danach
folgen sie aufs Wort, wenn sie sich auf dem
Boden liegend um die eigene Achse drehen,
die Pfote zum Winken heben oder Leckerlis
im Patientenzimmer erschnüffeln.
Weitere Projekte unter: www.kinderschutzengel.de
Jasmin freut sich mit Hundeführerin Jacqueline Boy
über den Besuch auf vier Pfoten, der sogar ins Bett
durfte.
FOTO: BARBARA LAY
Auf vier Pfoten über die
Kinderstation
Mitte – Nord
KURZMITTEILUNGEN
„Facelifting“ für
die Notaufnahme
Die Notaufnahme der HELIOS
Klinik Jerichower Land erhält
ein „Facelifting“.
Ende November 2014 gingen
die neuen Räume der Patientenaufnahme in Betrieb. 2015
folgt die Modernisierung von
Gips- und Schockraum. Die
Burger Notaufnahme durchlaufen jährlich mehr als 20.000
Patienten.
„Wir wollen das Ambiente und
die Abläufe verbessern. Davon
können Patienten und Mitarbeiter gleichermaßen profitieren“, erklärt der zuständige
Chefarzt der Orthopädie und
Unfallchirurgie, Dr. med. Jens
Tylkoski.
Neue Departments
für Plastische Chirurgie und Kardiologie gegründet
Ab dem 1. Januar 2015 verfügt
die HELIOS Bördeklinik über
zwei neue Departments. Dr.
med. Hans-Georg Damert wird
als Leiter des Departments für
Plastische, Ästhetische und
Handchirurgie zukünftig neben
Straffungsoperationen und Botox-Behandlungen auch Brust-,
Hand- sowie rekonstruktive
und Nervenchirurgie anbieten.
Dr. med. Ali Ghanem baut als
neuer Leiter des Departments
für Kardiologie den kardiologischen Diagnostik- und Therapiebereich mit neuem Herzkatheterlabor aus.
Tatkraft, Teamgeist und Ideen
Unter diesem Motto lud die
Geschäftsführung der HELIOS
Bördeklinik Mitarbeiter Ende
2014 zum offenen Gespräch.
Kraftvoll, kollegial und konstruktiv sollte der Austausch
werden.
Ob Pflege, ärztlicher Dienst
oder Funktionsdienst – viele
Mitarbeiter des Hauses nutzten
das Angebot gern. Ziel war
es, herauszufinden, wo die
Zusammenarbeit zwischen dem
eigenen Tätigkeitsbereich und
der Geschäftsführung verbessert werden kann. „Wir freuen
uns auch darüber, wenn Mitarbeiter Vorschläge und Ideen
für ein einfacheres Miteinander
geben und sich konstruktiv mit
uns austauschen“, so Klinikgeschäftsführer Michael Lange.
Gemeinsam mit Pflegedienstleitung Svenja Dörfler und
der Ärztlichen Direktorin Dr.
Heike Bien werden derzeit die
Ergebnisse ausgewertet und
Maßnahmen umgesetzt.
Spielerische Vorsorgeaktion in
Grundschulen
Hüpfen, Feinmotorik und
Fußabdrücke – die Förderung
von gesunden Kinderfüßen
stand in der bundesweiten Aktion „Orthofit – zeigt her eure
Füße“ des Berufsverbandes
der Fachärzte für Orthopädie
und Unfallchirurgie (BVOU) im
Fokus.
Vom 17. bis 21. November 2014
entdeckten Erstklässler der
Zehlendorfer Nord-Grundschule gemeinsam mit Kinderorthopädinnen des HELIOS
Klinikums Emil von Behring,
was ihre Füße so alles können.
Orthopäden der HELIOS St.
Marienberg Klinik Helmstedt
besuchten die Grundschule
Lessingstraße.
Darmzentrum
zertifiziert
Erfolgreich zertifiziert wurde
Ende 2014 das Darmzentrum
im HELIOS Klinikum Bad
Saarow vom Bundesamt für
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Im Mittelpunkt aller Bemühungen des Zentrums steht der
Patient mit Darmkrebs.
Seine optimale Diagnostik,
Behandlung und Therapie ist
durch eine fachübergreifende
und qualitätsgesicherte Zusammenarbeit garantiert.
Dafür arbeiten medizinische
Experten des Klinikums,
spezialisierte niedergelassene
Fachärzte und weitere kompetente Behandlungspartner eng
zusammen.
Eröffnung zweites
Herzkatheterlabor
in Köthen
Die HELIOS Klinik Köthen
verfügt jetzt über ein zweites
hochmodernes Herzkatheterlabor. Die Klinik möchte dadurch
im kardiologischen Bereich
seine Rolle als Schwerpunktklinik und Akutversorger weiter
ausbauen.
Das Herzkatheterlabor, aus
Eigenmitteln finanziert, verfügt
über die neuesten medizinischen Standards und erfüllt
alle Kriterien eines OP-Saals.
Damit können hier in Zukunft
auch sehr komplexe Eingriffe
wie die Implantation spezieller
Schrittmacher zur Herzschwächebehandlung erfolgen.
NICHT VERPASSEN
19. bis 23. Januar
Facharztseminar
Gefäßchirurgie / Best
Western Plus Hotel Steglitz
International, Albrechtstraße 2, 12165 Berlin, BDC
| Akademie, Dr. med. I.
Flessenkämper
1. bis 8. Februar
27. Internationales Berliner Sportmedizinisches
Wochenseminar – Hauptthema „Aktuelle Aspekte
der Sportmedizin in
Klinik und Praxis“ / Kulturzentrum, Kirchberggasse 8, 83324 Ruhpolding
27. und 28. Februar
Pleuroscopy for Chest
Physicians –7th International Workshop (in englischer Sprache) / Hotel
ABION Spreebogen Berlin,
Alt-Moabit 99, 10559 Berlin
und HELIOS Klinikum Emil
von Behring
6. und 7. März
5. Live-OP-Symposium –
Mammakarzinom und
Rekonstruktion, 3. Senologisches Update „Klinik
und Praxis“ / HELIOS
Klinikum Bad Saarow, Prof.
Dr. med. M. Untch, Dr. med.
U. von Fritschen, Dr. med.
M. Budner
7. März
5. Viszeralmedizinisches
Frühjahrssymposium –
Thema: Erkrankungen
des Ösophagus – von der
Dysphagie bis zum Ösophaguskarzinom / Berlin
Marriott Hotel, Inge-Beisheim-Platz 1, 10785 Berlin,
Prof. Dr. med. M. Jansen,
Prof. Dr. med. H.-J. Lübke
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 29
Nachrichten
Region
| Mitte-Nord
| Aus den Regionen
Neues Logistikzentrum in
Herzberg versorgt die Region
Seit September 2014 versorgt das neue Zentrallager in Herzberg die HELIOS Kliniken in Northeim, Bad
Gandersheim und Herzberg mit insgesamt mehr als 600 Betten. Über die Herausforderung, ein Logistikzentrum dieser Größe zu realisieren, sprachen wir mit Ulf-Eckart Ulrich, Regionalleiter Logistik.
Ulf-Eckart Ulrich: „Die verantwortungsvolle Aufgabe im
Logistik-Zentrum Herzberg übernehmen vier Mitarbeiter.
Weitere acht Mitarbeiter sind im Hol- und Bringedienst
sowie Patientenbegleitdienst beschäftigt.“
INTERVIEW: ANJA HOLLSTEIN | HERZBERG/OSTERODE
Was bedeutet Logistik?
Die Hauptaufgabe der Logistik liegt in der
Bereitstellung von Produkten für Mitarbeiter
sowie Patienten in der erforderlichen Menge, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und
in der richtigen Qualität.
Die Grundlage dafür sind zentral gesteuerte und überschaubare Arbeitsabläufe,
eine eindeutige Verantwortungszuordnung
sowie digitale Informationssysteme, auf die
jederzeit zentral zugegriffen werden kann.
Zu einem Logistikzentrum gehören darüber
hinaus noch Fachbereiche, wie beispielsweise der Hol- und Bringedienst, der Patientenbegleitdienst und das Zentrallager, um nur
einige zu nennen.
Und wie kann das im neuen Logistikzentrum
gewährleistet werden?
Dafür musste das alte Lager der HELIOS
Klinik Herzberg/Osterode vollständig
umgebaut werden. Das Lager wurde neu
eingerichtet, sodass der Platz durch eine
neue Regalstruktur jetzt effektiver genutzt
30 | HELIOS aktuell
2014
aktuell || JANUAR/FEBRUAR
MAI 2014
» Die Logistik-
prozesse in und
zwischen den drei
HELIOS Klinikstandorten werden gebündelt
und standortbezogen organisiert.
Ulf-Eckart Ulrich, Regionalleiter
Logistik Region Mitte-Nord
werden kann. Eine spezielle Software sorgt
zudem dafür, dass nun alle Waren digital
erfasst und gesteuert werden. So können
jetzt auch die HELIOS Kliniken in Northeim
und Bad Gandersheim über das Herzberger
Logistikzentrum mit Verbrauchsmaterialien
aller Art, ob Spritzen, Infusionsbesteck oder
Verbandsmaterial, versorgt werden. Zudem
werden sechs medizinische Versorgungszentren der HELIOS MVZ Südniedersachsen
GmbH beliefert. Insgesamt verlassen täglich
bis zu 400 Artikel das Logistikzentrum.
Inwiefern profitieren alle drei Kliniken davon?
Die Logistikprozesse in und zwischen den
drei HELIOS Klinikstandorten werden
gebündelt und standortbezogen organisiert.
Dadurch sind die Wege kürzer geworden,
und die Kosten wurden reduziert. Ein großer
Vorteil ist auch, dass keine großen Lagerräume an allen Standorten mehr vorgehalten
werden müssen.
Kleinere Startschwierigkeiten bleiben dabei
natürlich nicht aus. Doch inzwischen haben
sich alle Mitarbeiter in die neuen Informations- und Kommunikationsprozesse eingearbeitet. Seit Oktober ist das Lager arbeitsfähig, und die Versorgung für die drei HELIOS
Standorte erfolgt durch einen Fahrdienst
mittlerweile routinemäßig.
Rätsel
KREUZWORTRÄTSEL
enthaltsame
Lebensweise
Schönheits-,
Heilmittel
poetisch: obere
GesichtsBiene
partie
handeln
Drama
von
Goethe
schädlich,
toxisch
1
Unterkunft,
Wohnung
8
sich e.
Kunstgriffs
bedienen
Patientendokumentation
beim Arzt
Radsportveranstaltung
Quellfluss
der
Weser
Impressum
Bindegewebsfaserstrang
klug,
gewitzt
(engl.)
südamerik.
Landgut
(span.)
alkoholfreies
Mischgetränk
Teilzahlung
mit den
Augen
blinzeln
südamerikanischer
Tee
6
Regionalseiten
HELIOS Region Mitte-Nord:
Natalie Erdmann (V.i.S.d.P.)
c/o HELIOS Klinikum Berlin-Buch
Schwanebecker Chaussee 50
13125 Berlin
9
ernennen,
ausersehen
Meeressäugetier
2
höflich
zu einem
Besuch
bitten
zu
keiner
Zeit
7
Verantwortlich für den Inhalt
Tobias Meixner (V.i.S.d.P.)
c/o HELIOS Kliniken GmbH
Fluss
durch
Weimar
10
tourist.
Verkehrsmittel
Teil des
Rückens
5
Meeresvogel
Nachtlokal
Kehrgerät
auslegen,
erklären
4
Sinnspruch
Druck
Druckerei Rindt
Daimler-Benz-Str. 30, 36039 Fulda
Stadt
in den
Niederlanden
Abk. für
Neues
Testament
3
Dynastie
im alten
Peru
Redaktion
Konstanze Richter (Leitung), Honorata
Doba, Marina Dorsch, Natalie Erdmann,
Jörn Grabert, Ulrike Grönefeld, Christian
Becker, Kira Kollmeier, Heiko Leske,
Annett Lott, Dr. Johann Peter Prinz, Erik
Thiel, Tanja Velter, Susanne Zamecki
Gestaltung und Satz
Frank Schulze, Réka Szentmihály
Regionalseiten: Anett Rohde
wichtig,
grundlegend
Hüftschmerz
Verleger
HELIOS Kliniken GmbH
Geschäftsführung Dr. Francesco De Meo
Friedrichstraße 136, 10117 Berlin
Tel.: 030-52 13 21-0
Erscheinungsweise
Sechs Mal im Jahr. Redaktionsschluss der
nächsten Ausgabe ist der 9. Februar.
Kontakt
[email protected]
11
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden wir
in den Texten überwiegend die männliche Form.
Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
SUDOKU
8 2
9
11
BILDERRÄTSEL
1
3
5
7
2 6
6
2
1 9
3 4
So geht’s: Füllen
Sie die leeren
Felder so, dass in
jeder Zeile, jeder
Spalte und jedem
3×3-Kästchen die
Zahlen 1 bis 9
nur einmal vor­
kommen.
1
1 9
9 1
4
5
8
9
6
4 6
8
7 1
Unser Bilderrätsel zeigt jede Ausgabe ein Motiv aus dem Klinikalltag oder einen unserer Standorte. Die Auflösung gibt‘s in der
nächsten Ausgabe!
Auflösung letzte Ausgabe
Haben Sie den HELIOS Standort erkannt? Das Foto zeigte einen Ausschnitt der HELIOS Klinik Kronach. Das Haus der Grund- und Regelversorgung verfügt über 282 Betten und beschäftigt 620 Mitarbeiter.
JANUAR/FEBRUAR 2015 | HELIOS aktuell | 31
Dialog
LESERBRIEF
UMFRAGE DES MONATS
„Wie halten Sie
sich im Winter fit?“
10
19
54
17
I ch ernähre mich gesund und
abwechslungsreich.
Ich treibe weiter regelmäßig
Sport.
Ich versuche, viel rauszugehen.
Ich mache nichts anders als in
anderen Jahreszeiten.
Teilnehmerzahl: 799
IHR RECHT
Elterngeld
Mit dem Jahreswechsel sind
wesentliche Änderungen im
Hinblick auf Elterngeld und
Elternzeit in Kraft getreten:
So können Eltern von Kindern,
die ab dem 01.07.2015 geboren
werden, nun z.B. zwischen dem
„Basiselterngeld“ und dem
„Elterngeld Plus“ sowie einer
Kombination der beiden Leistungsarten wählen. Während
das „Basiselterngeld“ dem
bekannten „Elterngeld“ entspricht, erhöht sich beim „Elterngeld Plus“ die Anzahl der
Bezugsmonate. Dadurch kann
die Anzahl der Partnerschaftsbonusmonate von zwei auf vier
steigen. Damit soll die partnerschaftliche Verteilung von
Erwerbs- und Erziehungsarbeit
gefördert werden. Die Möglichkeit, dass beide Elternteile nach
der Geburt von Mehrlingen
zeitgleich Elterngeld für jeweils
ein Kind beziehen, entfällt
hingegen bereits für Geburten ab dem 01.01.2015. Für
jeden Mehrling wird aber ein
Zuschlag in Höhe von 300 Euro
auf die Leistungen gewährt. Die
neuen Regelungen sind sehr
umfangreich. Werdende Eltern
sollten sich daher rechtzeitig
informieren, z.B. bei der für sie
zuständigen Elterngeldstelle.
„Früherkennungsuntersuchungen dienen
nicht der Absicherung von Ärzten“
(November/Dezember-Ausgabe
2014, Seite 9, Interview mit
Prof. Gerd Gigerenzer: „Einem
Großteil der Mediziner fehlt es
an statistischer Ausbildung“)
Die PSA-gestützte Vorsorgeuntersuchung bildet eine
komplexe Problematik, zu der
man geteilte Ansichten haben
darf. Natürlich wünscht man
sich für eine Vorsorge- bzw.
Früherkennungsuntersuchung
einen möglichst eineindeutigen
Marker. Davon ist die PSABestimmung weit entfernt. Sie
zieht bei erhöhtem Wert eine
weitere Diagnostik nach sich,
obwohl nur ein Teil der auffälligen Männer an einem Prostatakrebs erkrankt ist. Andererseits
eröffnet nur die frühzeitige
Diagnose den Betroffenen alle
therapeutischen Optionen. So
ist die aktive Überwachung von
Patienten mit lokal begrenztem
und nach histologischer Einschätzung wenig aggressivem
Prostatakarzinom inzwischen
etabliert. In der aktualisierten
S3 Leitlinie zum Prostatakarzinom wird eine klare „Soll“Empfehlung für die PSABestimmung ausgesprochen,
sofern der aufgeklärte Patient
diese Untersuchung wünscht.
In die differenzierte Bewertung
der PSA-Problematik in der
Leitlinie sind die aktuellsten
Auswertungen der laufenden
europäischen Screeningstudie
noch nicht eingegangen. Diese
zeigen, dass das PSA-Screening
durchaus die krebsspezifische
Sterblichkeit senken kann.
Die Aussage von Prof. Gigerenzer, das es sich bei dieser
Früherkennungsuntersuchung
um eine
„Selbstabsicherung“ von Ärzten handelt,
erscheint mir in einem Medium
unserer Gruppe unglücklich. Als
Sprecher der Fachgruppe Urologie muss ich ganz klar meinen
Widerspruch zum Ausdruck
bringen.
PROF. DR. THOMAS STEINER |
ERFURT
Ihre Meinung
ist gefragt!
» Welches Thema ist Ihnen wichtig?
Wir wollen Sie auf der Dialog-Seite zu
Wort kommen lassen. Schreiben Sie
uns an:
[email protected]
Die Redaktion behält sich die Auswahl, eine Kürzung und die übliche redaktionelle Bearbeitung
Ihrer Beiträge vor.
SIE FRAGEN, WIR ANTWORTEN
Welche Möglichkeiten habe ich, mich bei HELIOS
weiterzuentwickeln?
DAS KOMMT DARAUF AN, was Sie unter weiterentwickeln verstehen: die Vertiefung Ihres Wissens, einen
neuen Aufgabenbereich oder einen Schritt auf der
Karriereleiter? Ganz wichtig: Besprechen Sie das
Thema im Entwicklungsgespräch mit Ihrem Vorgesetzten. Die HELIOS Akademie bietet in
der Seminardatenbank viele Angebote
für Ihre Fort- und Weiterbildung.
Was die Karriere betrifft: Grundsätzlich versuchen wir, vakante
Stellen intern zu besetzen und
unseren Mitarbeitern Entwicklungschancen im Unternehmen zu
ermöglichen. Zur Vorbereitung auf
eine Führungsaufgabe bietet der Zentrale Dienst Talentmanagement
Nachwuchsführungskräften
Entwicklungsprogramme
an. Dazu gehören zum
Beispiel die HELIOS Traineeprogramme sowie
das HELIOS Programm „Strategische Werte“ für
Assistenten der Klinikgeschäftsführung. Oberärzte,
Stationsleitungen und Führungskräfte aus dem
Verwaltungsbereich vertiefen ihre Führungskompetenz im „HELIOS Führungskräfte-Entwicklungsprogramm“. Ärzte in Weiterbildung im
letzten Weiterbildungsjahr und Fachärzte
können sich in „Fit für Führung“ auf
die Herausforderungen einer leitenden
Position vorbereiten.
» Mehr Informationen finden Sie unter
myHELIOS > Wissen > Was muss ich tun, wenn
ich Führungskraft werden möchte.
Die Frage beantwortet Anna-Maria
Zeschmann-Hecht, Leiterin des Zentralen
Dienstes Talentmanagement
» Haben auch Sie eine Frage an unsere Experten? Egal, ob aus Medizin, IT oder Verwaltung – senden Sie Ihre Frage an:
[email protected] Wir veröffentlichen in jeder Ausgabe die Antwort eines Spezialisten.

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