Katalog - Cornelia Walter
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Katalog - Cornelia Walter
Harald Glööckler „BE ART!“ Biografie HARALD GLÖÖCKLER Meine Kindheit war alles andere als perfekt und doch im Nachhinein die beste Schule für mein Leben. Ich habe früh gelernt, negative Strömungen auszublenden und mich auf die schönen Dinge des Lebens zu fokussieren. Ich war ein sehr ruhiges, wachsames Kind und studierte die Welt der Erwachsenen aufs Genaueste. Ich bemerkte, dass jeder versuchte, seine Ansichten durchzudrücken. Ganz besonders fiel mir die Angstmache auf. „Wenn du nicht nach unseren Regeln spielst, wenn du nicht machst, was wir dir sagen, werden wir dich bestrafen. Dann gehörst du nicht mehr zu uns!“ Ich wollte aber gar nicht dazugehören. Ich wollte mich nicht unterordnen. Mir war es egal, was man über mich dachte. Ich wollte leben. Mein Leben leben. Mit sechs Jahren beschloss ich, es zu ändern, es anders zu machen. Meine Welt sollte eine bessere Welt sein. Ich wollte eine schöne Welt kreieren. In meiner Welt sollte sich jede Frau wie eine Prinzessin fühlen können. Meine Welt sollte aus Schönheit und Liebe bestehen. Nicht aus Raffgier, Unterdrückung und Vorurteilen. Mit sieben Jahren besuchte ich mit meiner Mutter die Villa einer Freundin. Da lagen die kostbarsten Teppiche und standen die vortrefflichsten Möbel. Überall an den Wänden hingen die erlesensten Gemälde. Ich war begeistert. Verzaubert. Ja, das war die Welt, die mir gefiel. So sollte es sein. Harald Glööckler Die Dame hatte eine kleine aber feine Kunstgalerie. Bei ihr sah ich zum ersten Mal Gemälde von Otto Dix und Salvador Dalí. Eine andere Dame hatte Reproduktionen von Picasso in ihrem Haus hängen. Dies alles faszinierte mich, den kleinen Jungen vom Land. Es war so wunderbar exotisch und meiner Seele soviel näher als die tristen, drögen Gemälde von Hirschen, Auerhähnen und Rehen, welche bei uns zu Hause an die Wand gemalt waren. Ich liebte die Formen und Farben. Dies sollte nicht ohne Folgen bleiben. Ich wollte hoch zu den Sternen. Dazu brauchte es aber noch eine Weile. Expressiv, exklusiv, exzeptionell, ein temperamentvolles Spiel der Farben und der Forman: die Kunst des Harald Glööckler. Glööckler changiert zwischen gegenständlicher und nicht gegenständlicher Gestaltung. Gemeinsam ist beides die emphatische Darstellungsweise: Glööcklers Werke sind intensiv und strahlend. Sie thematisieren die äußere, genauso wie die innere Wirklichkeit - auf singuläre Art und Weise. Die Bildinhalte kreisen um Themen wie Natur, Traum, das Selbst oder auch die Kunst. Daneben erinnern vereinzelte Gemäldean Unheilvolles (Inferno). Ich besuchte Schulen, erlernte einen Beruf und machte mich dann bei der ersten Gelegenheit selbstständig. Nein, ich habe nicht studiert! Was bitte hätte ich studieren sollen?! Es gab kein Studium „So kreiert man die Welt des Harald Glööckler!” Meine Kindheit war Studium genug. Ich wusste, was ich wollte und wusste, wie ich es bekommen sollte. Viel Bilder strahlen duch ihre kräftige Farbgebung. Daneben weisen einige - konsiquenterweise - eine düstere, fast sinistre Palette auf (Hurricane). Glööcklers moderne Welt weist auf Aspekte vergangener Epochen, sowie auf die Gegenwart des Sehens hin. Die Präsentation der Gemälde in ihren je spezifischen Rahmung trägt ihren Teil dazu bei. Glööcklers Kunst schreit, sie will gesehen werden, sie ist leidenschaftlich und extravagant. Ich begann, große Shows zu inszenieren, mit grandiosen Roben und Weltstars. So wurde die Öffentlichkeit auf mich aufmerksam. Ich machte mir einen Namen. 1997 bekam meine Karriere einen Knick. Ich stand fast vor dem Aus. Alles schien verloren. Keine Mode, keine Shows, nichts mehr war möglich. Doch ich bin kein Mensch, der einfach so aufgibt. Als Kreativer findet man immer eine Lösung. Eines Nachts begann ich zu malen. Es war soweit: Die Schleusen waren geöffnet. Ich malte wie ein Besessener. Mein Kopf war voller Gemälde, die ich in meinen Gedanken sah. Meine Finger waren nicht schnell genug, um sie auf die Leinwand zu bringen. Es ging wie von selbst und wurde zu einer Obsession. Bei einem Besuch bei mir sah die Fürstin von Urach Gräfin von Württemberg meine Gemälde und war begeistert. Sie sagte: „Du musst sie verkaufen, die sind fantastisch.“ Also beschloss ich, eine Galerie zu eröffnen. Ich brachte zwei große Brillantringe ins Pfandhaus und mit dem Geld, das ich erhalten hatte, eröffneten wir eine Galerie. Am Tag der Eröffnung besaßen wir gerade noch 100 Euro. Wir hofften auf Käufer. Und die kamen in Scharen. Am Ende der Eröffnung war die Kasse voll. Danach folgten einige Vernissagen in Galerien. In der Folgezeit arbeitete ich weiter an meiner Kunst und zauberte Gemälde und Installationen. Den Verkauf hatten wir gestoppt. Es fiel uns zu schwer, uns von den Kunstwerken zu trennen. Doch Frau Walter ließ nicht locker. Ich gab schließlich nach und erklärte mich bereit, mit der Cornelia Walter Galerie Art & Style in München zusammenzuarbeiten. Sie hatte recht, indem sie sagte, Kunst ist Lebensqualität und ist für Alle da, sie dürfe nicht weggeschlossen werden. Kunst soll die Menschen erfreuen und ihren Alltag verzaubern. Julia Pfeffer Kunsthistorikerin Universität Wien „Malen ist meine große Leidenschaft!“ „Ich habe in meinem Leben vieles kreiert und große Shows inszeniert. Aber Gemälde zu malen und Objekte zu gestalten hat einen besonderen Stellenwert für mich. Malen ist meine große Leidenschaft. In diesem Schöpfungsakt gehe ich völlig auf. Meine Gemälde geben Einblicke in mein Seelenleben. Sie sind das Auge zu meinem Herzen. Meine Kunstwerke sind meine Kinder. Ich liebe sie abgöttisch.“ HARALD GLÖÖCKLER Thorn Klatschmohn Acryl auf Leinwand 160 x 120 Acryl auf Leinwand 150 x 100 Glööcklers eingehende Auseinandersetzung mit der Kunst tritt aber noch evidenter zutage, nämlich wenn diese selbst zum Bildgegenstand erhoben wird: in Thorn nimmt Glööckler Bezug auf eine gestalterische Tradition aus dem Kanon der Kunstgeschichte. Auf einem dunklen, düsteren Hintergrund befindet sich ein helles, leuchtendes Bildzentrum. Jedoch ist dieses bei ihm nicht gegenständlich gestaltet, sondern weist einen nicht gegenständlichen, mit impulsiven Pinselstrichen gestaltete Form auf. Ganz subtil wird dieses Zentrum des Geschehens in ein zartes Spiel aus Licht und Schatten gehüllt. Das Auge des Betrachters wandert umher, will etwas Vertrautes erkennen, den Blick zur Ruhe kommen lassen. Der expressive und zugleich nuancierte Farbauftrag sowie die Form des Gegenstandes führen den Blick allerdings immer weiter. Wieder spielt das Thema Sehen, das für Kunst allgemein so essentiell ist, eine bedeutende Rolle. Eine zierliche zerbrechliche Pflanze mit leuchtend roter, glitzernd- knittriger Blüte. Durch seine Strahlkraft regiert der Klatschmohn das Gemälde. Kontrastreiches Changieren zwischen roten und grünen Elementen bringt Spannung mit hinein. Gleichzeitig ist dem Bild inhärent, an den schmalen Grad zwischen Blüte und Vergänglichkeit zu erinnern. Auch dies wird die farbliche Gestaltung vorgenommen; die erdfarbenen Töne gemahnen an den Kreislauf des Lebens. Julia Pfeffer Kunsthistorikerin Universität Wien Julia Pfeffer Kunsthistorikerin Universität Wien Acryl auf Leinwand 40 x 50 Acryl auf Leinwand 40 x 30 Samurai Acryl auf Leinwand 80 x 100 Acryl auf Leinwand 80 x 60 Hurricane Acryl auf Leinwand 100 x 160 Blumen auf dem Weg Acryl auf Leinwand 80 x 60 Chaos am Sonntag Acryl auf Leinwand 40 x 40 Erste Blume im Schnee Acryl auf Leinwand 40 x 40 Rokoko dream Acryl auf Leinwand 190 x 60 Eine wesentliche Stilrichtung in Glööcklers Schaffen ist das Rokoko, was sich nicht nur in Werktiteln wie „Modern Rokoko“ oder „Rokoko“ manifestiert. Ein zentrales Hauptaugenmerk des Rokoko liegt in der Ausgestaltung des Alltages mir Raumdekoration, die durch schmuckhafte Gestaltung gekennzeichnet sind. Glööcklers Werk spielen immer wieder mit solchen Elementen. Vor allem hinsichtlich der Rahmung seiner Gemälde nehmen sie einen großen Stellenwert ein. Julia Pfeffer Kunsthistorikerin Universität Wien Heart beating Acryl auf Leinwand 40 x 40 Strasse zum Mars Leidenschaft Acryl auf Leinwand 40 x 40 Acryl auf Leinwand 40 x 40 Colourful Mars Spectrum Acryl auf Leinwand 40 x 40 Acryl auf Leinwand 40 x 40 Frühling Colour of Love Acryl auf Leinwand 40 x 40 Acryl auf Leinwand 40 x 40 Punk mirror Acryl auf Spiegel 30 x 40 Auch Teppiche, wie in „Oriental dream“ oder Spiegel, wie in „Punk mirror“ werden in seine Werke als Malgrund integriert. Obwohl letzterer Titel nicht zwingend auf das Rokoko schließen lässt, sondern vielmehr einen kulturellen Stil apostrophiert, sind Gemeinsamkeiten augenscheinlich: Als Ausgangspunkt des Werkes fungiert ein pompöser, mit verspieltem Schmuckwerk dekorierter Prunkspiegel. Glööckler eignet sich den kunsthandwerklichen Gegenstand an und dekonstruiert ihn gewissermaßen. Die gesellschaftlichen Dimensionen des Punk werden hier vorgeführt: Rebellion und Nonkonformismus. Die ovale Spiegelfläche fungiert nicht als alleiniger Malgrund. Seine Grenzen werden gesprengt. Der gesamte Gegenstand wird fast vollständig von, mit individueller Gestik aufgetragenen, Farbflächen bedeckt. Glööckler schafft es auf dieser Art und Weise zwei so unterschiedliche Stile wie das Rokoko und den Punk zu vereinigen. Die Grenze zwischen Prunk und Punk wird aufgeweicht. Julia Pfeffer Kunsthistorikerin Universität Wien Oriental dream Acryl auf Teppich 210 x 140 Uturuncu Puy de Sancy Acryl auf Leinwand 80 x 60 Acryl auf Leinwand 80 x 60 Inferno Lesbos Acryl auf Leinwand 60 x 80 Acryl auf Leinwand 80 x 120 Zensiert Acryl auf Leinwand 80 x 120 BE ART Acryl auf Forex-Platte 140 x 93 Couturier Rhythm of the night Acryl auf Forex-Platte 120 x 90 Acryl auf Forex-Platte 130 x 90 Auch Glööcklers Plastiken sind in diesem Zusammenhang zu verstehen: Er bedient sich aus dem Fundus der Wohnraumgestaltung, den Dekorationsgegenständen unterschiedlicher Epochen. Die Substanz der Objekte sind edel, hochwertig Materialen. Durch Glööcklers Interventionen werden die Plastiken gleichsam von ihren hohen Sockel auf den Boden geholt und büßen trotzdem nichts von ihrer Strahlkraft ein. Auch hier nivelliert Glööckler mit seiner Kunst Grenzen. Glööcklers Meisterwerke sind duch einen großen Individualismus, sowie durch einen fast unersättlichen wirkenden Freiheits- und Unabhängigkeitsdrang gekennzeichnet. Die Betrachter nehmen dabei jedoch einen ebenso großen Stellenwert ein, wie Glööcklers persönliche Lebenswirklichkeit. Julia Pfeffer Kunsthistorikerin Universität Wien Bijou art Acryl auf Kunstharz, Swarovski 200 x 130 Paillé peindre Acryl auf Leder 90 x 65 Fashion Settee Acryl auf Leder 80 x 200 Light on Acryl auf Plastik 70 x 40 Fashion Settee Acryl auf Leder 80 x 120 Remembering Acryl auf Gibs 40 x 50 Magic jar Acryl auf Porzellan 50 x 20 Pyramide of elefants Baby doll Acryl auf Gibs 30 x 20 Acryl auf Kunstharz 120 x 30 Harald Glööckler „BE ART!“ Cornelia Walter Galerie Art & Style Belgradstraße 11 80796 München Tel. +49 (0)89 189 26 193 Mobil +49 (0)170 827 59 25 [email protected] www.corneliawalter.com