20140702_Stuttgarter-nachrichten
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20 Stuttgart und die Region Nummer 149 • Mittwoch, 2. Juli 2014 Stadtleben Energiesparen fördern Freie Waldorfschule Uhlandshöhe Konstantin Arutyunyan, Julius Azzola, Dorothea Birth, Johan Bouron-Pilet, Stefanie Chwolka, Valentin Dreißig, Sebastian Ehrmann, Leander van den Eijnden, Camilla Ertinger, Lisa-Claire Exner, Saskia Fischer, Odilia Fried, Miriam Gillardon, Nelson Gleich, David Gmelin, Linda Götze, Leonie Härle, Aurelia Hesse, Mareike Hoffmann, Valerie Holzwarth, Clara Maria Husemann, Clara Jonas, Jan Keller, Amrei Kienzle, Oliver Klaschka, Lilith Knauf, Rahel Kreder, C. Lagos Espinoza, Victor Lässig, Konstantin Lauinger, Regina Markwardt, Judith Marquart, Jonatan Marx, Miro Meinke, Raphaela Menges, Lea Merkle, Julius Mußotter, Belinda Nedele, Johanna Nick, Jan Rościszewski, Michael Schmitz, Claire Schwarte, Maike Stäbler, Loreen Strecker, Noemi Weber, Sophie Weber. Hedwig-Dohm-Schule Denise Bakal, Laura Balleisen, Kim Franziska Bernhard, Esra Bicer, Linda Borlinghaus, Annika Braun, Öznur Celebi, Ali Coban, Amelie Cohausz, Rafael Deutschmann, Sarah Diehl, Lars Erbst, Yasar Eroglu, Sina Geidel, Zülal Gelgec, Larissa Gillé, Sena Giritlioglu, Jacqueline Goede, Katharina Gönner, Tanja Grasi, Cristina Gülck, Lisa Hersacher, Rebecca Anita Hess, Jasmin Hölle, Lena Hörner, Franziska Hüter, Juliet James-Okojie, Lena Kälberer, Nina Kast, Sharon Kazaz, Andreas Kellerer, Leah Sophie Keltsch, Janina Kepp, Merve Kir, Jelena Koppenhöfer, Angelika Kurmantschuk, Stefania La Porta, Janna-Marie Laukenmann, Astrid Leu, Vanessa Misirloglou, Mirijam Mliki, Assunta Musano, Kevin Gianluca O’Brien, Anamaria-Nicoleta Orbulescu, Ann-Kathrin Paitz, Esra Pasali, Stephanie Pfund, Lejla Pilica, Esther Piontek, Paola Poccia, Corina Proschinger, Leonie Reccius, Julia Reich, Alina Scheidle, Kevin Schleif, Marie-Jo Schmegner, Franziska Siegle, Arieta Thaqi, Hannah Thomä, Viktoria Tomsic, Liv Naomi Vesper, Dimitra Vlatitsi, Sophia Wagner, Sarah Wanner, Annika Warneke, Fred Wolfer, Tamara Wörner, Güler Yanak, Gökce Yildiz, Sena Nur Yildiz, Jola Zych. Foto: Leif Piechowski Suchtmediziner gibt bald Heroin auf Rezept aus Kommentar Nah an Klienten Von Barbara Czimmer-Gauss Nach langem Anlauf und ein halbes Jahr später als geplant können Abhängige von diesem Sommer an in Stuttgart mit pharmakologischem Heroin therapiert werden. Die Praxis ist bundesweit die zweite ihrer Art. Am 21. Juli öffnet das Haus in der Kriegsbergstraße 40. Von Barbara Czimmer-Gauss STUTTGART. In der Kriegsbergstraße 40 ist endlich Leben eingekehrt. Stuttgart bekommt dort eine Modell-Praxis, in der synthetisch hergestelltes Heroin als Ersatz für das Opiat ausgegeben wird. Neben einer entsprechenden Praxis in Berlin ist dies bundesweit die zweite ihrer Art. „Ich habe am vergangenen Mittwoch die Betriebserlaubnis bekommen“, sagt Dr. Andreas Zsolnai. Der Stuttgarter Suchtmediziner hat seine Bestellung für Diamorphin, den Heroin-Ersatz, aufgegeben. „Mitte Juli können wir mit der Ausgabe starten.“ Die Mieter – der Psychotherapeut und Suchtmediziner Zsolnai sowie der Verein Release, der die psychosoziale Betreuung der Klienten unterstützt –, sind auf eine harte Probe gestellt worden. Der Bundestag hatte den Weg zur Diamorphin-Behandlung zwar bereits im Mai 2009 durch Gesetzesänderung frei gemacht, 2011 sollte in Stuttgart mit der Therapie begonnen werden. Dann sorgte auf Bundesebene ein Streit um die Behandlungskosten, die von den Krankenkassen getragen und von den Kommunen gegebenenfalls bezuschusst werden, für Verzögerungen. Der Gemeinderat sagte die Finanzierung der Praxis Ende 2011 zu und sprach sich nach kontroversen Diskussionen für den Standort in der städtischen Immobilie Kriegsbergstraße 40, in der Nachbarschaft zum Katharinenhospital, aus. 2014 sollte das Haus bezugsfertig sein, doch ein Wasserschaden verzögerte die Bauarbeiten, die Kosten stiegen von geplanten 2,2 Millionen auf 2,5 Millionen Euro. Künftig ist die Substitutionspraxis 365 Tage im Jahr geöffnet. Die zwölf Mitarbeiter untermauert worden, die von 2004 bis 2006 bundesweit die Effekte der Behandlung mit Suchtdiagnosen 2013 Heroin untersucht hat. Das Ergebnis: Die Hälfte der Teilnehmer konnte sich nach Fallzahlen des ambulanten Suchthilfesystems einem Jahr von der Drogenszene lösen, die in Stuttgart sonstige 438 Kriminalitätsrate sank, bei 80 Prozent der Essstörungen Probanden verbesserte sich der GesundAlkohol 118 heitszustand signifikant. Alle Werte waren 1084 Patholog. deutlich besser als bei der Vergleichsgruppe Spielen der Klienten, die Methadon nahmen. 199 Die Zugangsvoraussetzungen für die Diainsgesamt morphin-Therapie sind streng: Ein Patient Stimumuss seit mindestens fünf Jahren von Opialanzien 2755 33 ten wie Heroin abhängig sein; er muss zwei Behandlungen erfolglos abgebrochen haben Kokain 44 sowie 23 Jahre oder älter sein. BeruhigungsVon den rund 1800 Konsumenten harter Opioide mittel Cannabis Drogen in Stuttgart werden bereits rund 850 407 27 405 substituiert, das heißt, sie erhalten Ersatzstoffe wie Methadon. Von ihnen erfüllen 150 formal die Voraussetzungen für das Diamorphin-Programm. 40 Männer und Frauen hageben mehrmals täglich Diamorphin und ben bisher erklärt, dass sie Interesse daran Methadon aus. Das bringt Zsolnais Praxis in hätten, bis zu 50 kann Zsolnai behandeln. Die Erlaubnis dazu hängt von der Beder Bismarckstraße die ersehnte Entlastung. „Wir konnten wegen der räumlichen Enge handlung der Patienten durch geeignetes keine neuen Patienten mehr aufnehmen. Fachpersonal sowie vom Sicherheitskonzept Wenn sich aber ein 20-jähriges Mädchen der Praxis ab. Deshalb waren sowohl das prostituiert, um seine Sucht zu finanzieren, Polizeipräsidium Stuttgart als auch das ist es ein ethisches Problem, ,Nein‘ zu sa- Landeskriminalamt in die Planungen der Sicherheitszonen eingebunden, die das gen“, so Zsolnai. Land mit 150 000 Euro finanziert hat. Darüber hinaus darf der „Seit vergangenen Suchtmediziner die Diamorphinvorräte nur längstens zwei Mittwoch habe ich Monate lagern, wodurch große die Betriebserlaubnis“ Bestände im Tresor vermieden werden sollen. Dr. Andreas Zsolnai Insgesamt sinkt laut Dr. AndSuchtmediziner, Psychotherapeut reas Zsolnai die Zahl der Heroinabhängigen. „Heroin ist eben In die Kriegsbergstraße hat er 70 Patien- kaum zu bekommen, weshalb die Leute ten mitgenommen und kann 20 Plätze zu- stattdessen Morphiumpräparate nehmen.“ sätzlich bieten. Die stabileren Suchtpatien- Auch auf die von synthetischen Drogen wie ten, für die ein Ausstieg aus der Sucht und Koks Abhängigen sei die Praxis eingestellt, der Szene möglich scheint, werden weiter- behandle sie mit Psychopharmaka und, in hin in der Bismarckstraße behandelt. Für die Kooperation mit dem Klinikum, in der psyDiamorphin-Substitution ist die Praxis in chiatrischen Institutsambulanz im gleichen der Kriegsbergstraße zuständig. Haus. Am 21. Juli wird das Haus offiziell seiDer Bedarf einer solchen Einrichtung ist ner Bestimmung übergeben, am 25. Juli ist durch die Ergebnisse der Heroinstudie ein Tag der offenen Tür geplant. Wetter: Sonne und Wolken, teils Regen oder Schauer 1010 LAGE 4 Die bei uns eingeflossene kühle bis mäßigwarme Meeresluft gerät unter leichten Hochdruckeinfluss. HEUTE Am Vormittag ist der Himmel wechselnd bis stark bewölkt, und es fällt zeitweilig Regen. Nachmittags teils Schauer und auch einzelne Gewitter. Gebietsweise ist es freundlicher mit Sonne, dabei trocken. 22 bis 25 Grad. Schwacher Nordwind. AUSSICHTEN 3 1 sonnig '"': Morgen verbreitet sonnig, gebietsweise Schleierwolken. Freitag viel Sonne. Nachmittags kommen Schauer auf. B I OW E T T E R $$"': heiter Hochdruckzentrum wolkig Tiefdruckzentrum bedeckt Schauer Okklusion Regen Schnee Gewitter Warmfront Warmluft Kaltfront Kaltluft Heute bleibt der Wettereinfluss überwiegend gering. Eventuell auftretende ungewohnte Beschwerden sind nicht mit dem Wetter in Zusammenhang zu bringen und müssen eine andere Ursache haben. Der Kondition angepasste Bewegung im Freien fördert die Gesundheit und stärkt die Abwehrkräfte. POLLENFLUG Es wird eine schwache bis mäßige allergene Belastung durch den Flug von Gräserpollen erwartet. Stuttgart braucht eine Suchthilfeeinrichtung wie die Kriegsbergstraße 40. Hier lassen sich nicht nur drogenabhängige Stuttgarter behandeln, sondern auch Konsumenten aus dem Umland, die Anonymität suchen. Hier gibt es Suchthilfeärzte mit langjähriger Erfahrung und vielfältige psychosoziale Betreuung. Beides bindet Klienten an die Behandlung, ermöglicht vielen von ihnen, ihre Berufstätigkeit aufrecht zu erhalten, einem Teil von ihnen sogar den Ausstieg aus der Sucht. Der Druck, mit der illegalen Drogenszene Kontakt halten zu müssen oder womöglich illegal Geld für Drogen beschaffen zu müssen, sinkt. Die positiven sozialen und volkswirtschaftlichen Effekte sind greifbar. SONNE / MOND Was die Stuttgarter Suchthilfe zum Vorzeigemodell macht, ist ihre Flexibilität. Für den Fall, dass der Konsum von Heroin tatsächlich abnimmt und der Missbrauch von synthetischen Drogen ansteigt, sind Ärzte und Berater jetzt schon gerüstet. Sie warten nicht auf Statistiken – die sind in der Drogenhilfe wegen hoher Dunkelziffern ohnehin problembehaftet. Die Experten sind nah an ihren Klienten – und so handeln sie. [email protected] 3 # 1025 2 +( 4 +(, 1015 (( ( 3 ! H 0* 4 22,0 11,1 2 4 GESTERN 5 1020 +.( 4 - $%% H & EXTREMWERTE in Stuttgart in ° C: # "?# # ? 5 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, in StuttgartBad Cannstatt, gestern 15 Uhr (Quelle LUBW): Feinstaub: (Vorsorgewert: 50) - Stickstoffdioxid: (Vorsorgewert: 135) 13 Ozon: (Richtwert: 111 # 6 ) 6 2 1015 T 5 U M W E LT DAT E N 180) 1010 1 1020 6 ! ! "!# in Stuttgart in °C Höchstwert (bis 16 Uhr): Tiefstwert: (( 3 Erst eine bundesweite klinisch kontrollierte Vergleichsuntersuchung von Suchtpatienten brachte die geeignete Basis für eine Entscheidung. Das Ergebnis der zwei Jahre dauernden Heroinstudie: Der gesundheitliche Zustand der Probanden, die Heroin bekommen hatten, war deutlich besser, der illegale Drogenkonsum war deutlich zurückgegangen. 2009 schließlich machte die Bundesregierung den Weg zur diamorphingestützten Substitutionsbehandlung unter strengen Zugangsvoraussetzungen frei. 1005 1015 $$9#"': 0#9)"': Opiate sind Drogen, die in hohem Maß abhängig machen, die Persönlichkeit der Konsumenten verändern und ein hohes Konfliktpotenzial schaffen. Die politischen Entscheidungsträger haben sich deshalb schwer damit getan, den Abhängigen Heroin in Therapien anzubieten. Regierungspräsidium hat Betriebserlaubnis erteilt – Eröffnung der Diamorphin-Praxis am 21. Juli StN-Grafik: Lange / Quelle: Stadt Stuttgart Abitur bestanden In dem Haus mit der hellen Fassade der Kriegsbergstraße 40 geht bald eine Suchthilfeeinrichtung mit Modellcharakter in Betrieb Foto: Kraufmann Durch Energiesparen in der Produktion kann die Wirtschaft zum Gelingen der Energiewende beitragen. Beim zweiten Effizienz-Gipfel Stuttgart im PorscheMuseum wollte der Veranstalter, das Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) unter Professor Thomas Bauernhansl, 100 Entscheider aus Politik und Wirtschaft für das Thema sensibilisieren. Der Industrielle und Manager Heinz Dürr und Karl Schlecht, Vorsitzender der Karl-Schlecht-Stiftung, die das EEP-Institut der Uni Stuttgart gestiftet hatten, konstatierten: „Die massive Entwicklung von Effizienz-Technologien fordert die Fähigkeiten deutscher Ingenieure heraus und hat ein hohes Beschäftigungspotenzial.“ Der sauberste Strom, sagte Heinz Dürr, sei derjenige, der gar nicht produziert werde. Untersuchungen des EEP belegen, dass der Stellenwert der Energieeffizienz in den Unternehmen deutlich zunimmt: 46 Prozent der Unternehmen sehen die Bedeutung als verhältnismäßig groß an, und der Anteil der Unternehmen, die mehr als zehn Prozent Energie sparen wollen, liegt gegenwärtig bei 20 Prozent. (gös) 35 "((** (8 881 84 REISEWETTER $% ()*+ ($* (**.+ (+&+* (+. & ,+*- )& / ,+*- 0%)- ' ' ' "' ' #' 581 (1$$* 2&) + 3+$ 4*+. 5 5. $ -*+ *$- 3 H " 84 & "' 0%)- ' / !' & " ' 0%)- "' 5, !' ,+*- !' $+ ' ,+*- ' 581 84 '( 33 '/ 5831 6+ $+ "#' 6+7& ,+*- ' 8- $+ ""' 8+)+ 5, ' 8+$ *$ 0* ' % ,+*- !' * ,+*- " ' $** ,+*- ' 5, "!' 3834 ,9+, :*+ : ;0 <%< <* =% > $7. 7(34 5, ""' )& " ' & " ' 0%)- ' ,+*- ' $+ ' ,+*- ' ,+*- #' / "'