Bahntechnologie

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Bahntechnologie
NETWORK
Neue Perspektiven für Verteidigung, Sicherheit, Transport, Luft- und Raumfahrt
Für die Kunden von Thales Deutschland
www.thalesgroup.com/germany
SCHWERPUNKT
Bahntechnologie
BERLINER U-BAHN
Sicherheit im Sekundentakt
CYBER RAIL
Bahnsysteme schützen
Besuchen Sie uns auf der InnoTrans 2014! Mehr auf Seite 11
02.2014
INHALT
S. 4 Innovationen für den Schienenverkehr
Inhalt
Schwerpunkt Bahntechnologie
EDITORIAL
Seite 3
Innovationen für den Schienenverkehr
Seite 4
SCHWERPUNKT BAHNTECHNOLOGIE
Seite 4
Sicherheit im Sekundentakt
Seite 6
DITZINGEN 2014
Seite 16
Unsere Produktbasis ist in Europa
Seite 8
NACHRICHTEN
Seite 18
TERMINE
Seite 22
IMPRESSUM/ÜBER THALES
Seite 23
S.8 Interview mit Serge Bertrand
2
NETWORK, Ausgabe 02.2014
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
Die richtige Balance zwischen Innovation
und Preis zu finden – darin liegt die enorme
Herausforderung für die Bahnindustrie.
a
THOMAS HAILER
Thales auf der InnoTrans 2014
Seite 11
Mit Hightech durch die Wüste
Seite 12
Cyber Rail – Bahnsysteme schützen
Seite 14
in wenigen Tagen ist es wieder so weit.
Am 23. September öffnet die alle zwei
Jahre stattfindende internationale Bahntechnik-Leitmesse InnoTrans ihre Pforten.
Selbstverständlich ist Thales als führender Lösungsanbieter im Segment der
Bahnsicherungs- und Leittechnik dabei,
wenn die bedeutendsten Anbieter und
Kunden der Bahnindustrie aus aller Welt für vier Tage in der Bundeshauptstadt zusammenkommen.
Transportnetzwerke im Schienenverkehr sind ein entscheidender Faktor für die Entwicklung von Volkswirtschaften. Urbanisierung, vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern, wirkt ebenso als treibende Kraft für eine rasch ansteigende globale Nachfrage nach Transportdienstleistungen, Infrastrukturen oder deren
Modernisierung.
Auch der nationale Markt ist und bleibt in Bewegung. Einer
aktuellen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zufolge hat die Zahl der Fahrgäste im Schienennahverkehr in Deutschland während der letzten 20 Jahre um eine Milliarde auf 2,6 Milliarden zugenommen.
Thales ist in all diesen Märkten und Marktsegmenten tätig. Auf
dem Gebiet der Leit- und Sicherungstechnik für den Schienennahund Schienenfernverkehr gehören wir weltweit zu den führenden
Anbietern. So haben wir u. a. das zukunftsweisende europäische
Eisenbahnverkehrsleitsystem ETCS maßgeblich mitentwickelt. Wir
bieten aber auch regionale Lösungen für die Betreiber von Stadtund Straßenbahnen. Alle unsere Produkte und Lösungen haben eines gemeinsam: höchste Qualitätsstandards und optimale Investitionssicherheit. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild von der Leistungsfähigkeit von Thales und besuchen Sie uns auf der InnoTrans in
Halle 4.2, Stand 103.
Allen, die die InnoTrans 2014 nicht besuchen werden, soll die
vorliegende Ausgabe der NETWORK mit dem Schwerpunktthema
Bahntechnologie einen querschnittlichen Einblick in unser Bahntechnik-Portfolio vermitteln.
Ich wünsche Ihnen eine spannende und anregende Lektüre!
Ihr
Peter Obermark
CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung von Thales Deutschland
S. 14 Cyber Rail
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SCHWERPUNKT
Innovationen für
den Schienenverkehr
Von Thomas Hailer, Geschäftsführer Deutsches Verkehrsforum (DVF)
I
n den letzten 20 Jahren hat sich die InnoTrans als weltweit führende
Fachmesse für Schienenverkehr und ÖPNV etabliert. Auch das Deutsche Verkehrsforum (DVF) wird wieder mit Dialogforen und spannenden Themen vor Ort vertreten sein. Die erfolgreiche Entwicklung der
InnoTrans (Aussteller 2008: 1.914; 2012: 2.515) spiegelt die dynamische Entwicklung des Schienensektors wider: Die große Innovationskraft der Eisenbahnbranche zeigt sich insbesondere an positiven Veränderungen wie besserem Lärmschutz, geringerem Energieverbrauch
und mehr Kundenfreundlichkeit durch moderne Fahrzeuge, Komponenten und Verkehrstechnik.
Lärm halbieren
Die Bundesregierung will den Schienenlärm bis 2020 halbieren. Dazu
sollen vor allem Güterwagen mit der sogenannten LL-Bremssohle (low
friction – low noise) beitragen, durch die sich das Abrollgeräusch um
etwa 10 dB (A) reduziert. Dies entspricht einer Halbierung des Lärms
gegenüber der Grauguss-Sohle. Die Deutsche Bahn will alle ihrer
60.000 Güterwaggons bis zum Jahr 2020 auf das leise Bremssystem umrüsten. Durch einen geringeren Trassenpreis und Bundesmittel
wird die Umrüstung hälftig mit 152 Millionen Euro bis 2020 gefördert.
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Allerdings ist es notwendig, dass alle in der EU verkehrenden 400.000 Güterwagen auf LL-Sohlen umgerüstet werden, weil
diese im Mischverbund fahren. Deshalb ist auch die EU aufgefordert, durch europäische Fördermittel Anreize für die Umrüstung zu
schaffen.
Strom zurück ins Netz
Moderne Schienenfahrzeuge wandeln Bremsenergie in Strom um.
Mithilfe der Drehstromtechnik wird die freigesetzte Bremsenergie
in die Oberleitung zurückgespeist. 1.040 Gigawattstunden Strom
hat allein die Deutsche Bahn 2013 durch Rückspeisung von Bremsenergie ins Bahnstromnetz zurückgeführt. Das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch von rund 300.000 Vierpersonenhaushalten. Diese Sparmaßnahmen werden jedoch durch das
novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz nicht honoriert: Verkehrsunternehmen müssen ab Januar 2015 20 Prozent der vollen EEGUmlage bezahlen. Bisher waren es 11 Prozent – so zahlt der elektrische Schienenverkehr schon heute 150 Millionen Euro pro Jahr.
Der Bund sollte daher eine Kompensation an anderer Stelle, etwa
bei der Stromsteuer, schaffen, um einen übermäßigen Anstieg der
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BAHNTECHNOLOGIE
Fahrpreise und eine dramatische Verteuerung des Schienengüterverkehrs zu verhindern.
Qualität der Verkehrswege sinkt
Leider haben die Schienenwege in Deutschland oft nicht die Qualität wie die darauf fahrenden Züge. Allein der Bund müsste in
seine Verkehrswege mindestens 5 Milliarden Euro mehr pro Jahr
investieren. Derzeit stellt er für den Erhalt, Aus- und Neubau aber
nur rund 10 Milliarden Euro jährlich zur Verfügung.
Die Engpässe machen sich an vielen Stellen bemerkbar:
Bei U-, Stadt- und Straßenbahnen liegt das Instandhaltungsdefizit
bei rund 4,33 Milliarden Euro (2013), jährlich kommen weitere
330 Millionen Euro hinzu. Bei den Bundesschienenwegen beläuft
sich der Nachholbedarf auf rund 30 Milliarden Euro. Das Durchschnittsalter der fast 25.000 Eisenbahnbrücken beträgt 60 Jahre,
über 9.000 Brücken sind dabei 100 Jahre oder älter. 1.400 Brücken müssten saniert werden, das Geld reicht aber nur für 125 pro
Jahr. Das zweite Problem: 3.400 Stellwerke, von denen ein Drittel
durchschnittlich 80 Jahre alt ist und die Hälfte 40 Jahre. Die Bahnindustrie bietet modernste Stellwerktechnik an.
Problem: Zugzulassung
Der schnelle Einsatz innovativer Fahrzeuge scheitert häufig an der
europäischen und deutschen Zulassungsbehörde. 2012 warteten
in Deutschland moderne Züge aller Hersteller im Wert einer dreistelligen Millionensumme auf ihren Einsatz. Der Zulassungsprozess
dauert in Deutschland zwei Jahre – auf europäischer Ebene erheblich länger. Ein vom Bundesverkehrsministerium angekündigter Gesetzesvorschlag soll nun diesen Prozess ab 2015 deutlich verkürzen, u. a. indem neben dem Eisenbahnbundesamt auch private Prüforganisationen an der Zulassung beteiligt werden. Die EU
strebt seit Jahren einen einheitlichen
Eisenbahnraum an – sie sollte daher
für eine schnelle Zugzulassung bei
grenzüberschreitenden Fahrten sorgen. Außerdem muss sich die EU für
global faire Wettbewerbsbedingungen einsetzen. Europäische Zughersteller werden auf anderen Kontinenten vom Wettbewerb ausgeschlossen, die andersherum im hiesigen
Markt aktiv sind.
Thomas Hailer
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Blick in die Zukunft
Eine repräsentative Umfrage des DVF ergab, dass die Bürger zukünftig weniger auf ein Verkehrsmittel fixiert sein werden. Die zunehmende Anzahl alternativer Mobilitätsangebote wie Leihräder
oder Carsharing erhöht die Wahlmöglichkeit. Zweitens nimmt die
Bedeutung digitaler Medien zu. Gerade junge Leute nutzen Internet und Smartphone überdurchschnittlich stark. Und: Klimaschutz
ist gefragt, darf aber nicht zu teuer sein. Für 88 Prozent ist Klimaschutz wichtig, aber nur die Hälfte davon ist bereit, ihr Mobilitätsverhalten zugunsten der Umwelt zu ändern oder mehr dafür zu bezahlen. Die richtige Balance zwischen Innovation und Preis zu finden – darin liegt die enorme Herausforderung für die Bahnindustrie, die bereits in vielen Bereichen erfolgreich zum Umweltschutz,
zur Information und Verknüpfung von Verkehrsmitteln beiträgt.
Das Deutsche Verkehrsforum (DVF) ist die einzige verkehrsträgerübergreifende Wirtschaftsvereinigung des
Mobilitätssektors in Europa. Unter dem Motto „Mobilität für Deutschland“ setzt sich der Verband für den Erhalt und die Verbesserung der Mobilitätsbedingungen als
Grundvoraussetzung für Wachstum und Beschäftigung
ein. Dafür engagieren sich auch rund 170 Unternehmen
und Verbände, Produzenten, Dienstleister, Berater und
Vertreter der Nutzer im DVF – sie alle bilden die gesamte Wertschöpfungskette im Mobilitätssektor ab. Die
Mitglieder verbinden die Verkehrswirtschaft mit anderen
Branchen wie Energie, Bau, Telekommunikation, Finanzen und Beratung.
Im ständigen Dialog mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft
und Medien agiert das DVF als Interessenvertretung, indem es die gemeinsamen Anliegen der Verkehrswirtschaft gegenüber Politik, Medien und Gesellschaft in Berlin und Brüssel bündelt. In seinem Netzwerk werden nationale und europäische Entscheider in der Politik, Unternehmen und Verbänden zusammengeführt. Jährlich veranstaltet das DVF über 30 parlamentarische Abende,
Symposien und Fachgespräche zu Kernfragen und aktuellen Themen rund um die Mobilität.
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SCHWERPUNKT
Sicherheit im
Sekundentakt
Eine hohe Zugfolge, kurze Distanzen zwischen den Bahnhöfen, hohe Beschleunigungen und kurze Reaktionszeiten auf
Notfälle – an Nahverkehrsstellwerke werden besondere Anforderungen gestellt. Täglich sorgen auch in Deutschland
Elektronische Stellwerke von Thales im Nahverkehr dafür, dass Millionen von Fahrgästen sicher und pünktlich ihr Ziel erreichen. In Berlin ersetzen Elektronische Stellwerke nach und nach ihre noch auf Relaistechnik basierenden Vorgänger.
M
it einem Donnern fährt der Zug der U-Bahn-Linie 6 in den Bahnhof Afrikanische Straße ein. Hier, unweit des Berliner Flughafens
Tegel, stellt das erste von zwei Elektronischen Stellwerken vom Typ
ESTW L905 NV den reibungslosen Ablauf auf dem nördlichen Abschnitt der Linie U6 mit insgesamt acht Bahnhöfen sicher. Wenige
Meter hinter dem Bahnsteigende im Tunnel befindet sich der Eingang. Zwei Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe BVG öffnen
die massive Stahltür und schalten das Licht ein. „Früher verrichteten
an den Bahnhöfen noch Weichensteller ihren Dienst“, erklärt Detlef Bautsch, „heute werden alle unsere 34 Stellwerke zentral von
unserer Betriebsleitstelle aus überwacht.“ Ein Blick in ein ausliegendes Wartungsbuch zeigt: Nur alle paar Tage werden die Räume
von Mitarbeitern zu Wartungs- und Reinigungsarbeiten betreten, ansonsten arbeiten die Stellwerksrechner ferngesteuert.
Der Leiter Zugsicherung der BVG tritt an den Schaltschrank heran und öffnet die Tür – im Innern blinken abwechselnd zahlreiche
LED auf. Er weist auf drei kreisförmig angeordnete LED-Elemente,
den Vergleicher: „Hier arbeiten gleichzeitig und unabhängig von-
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einander drei Rechner“, erklärt Bautsch, „zwei aktiv, einer passiv
im Hintergrund.“ Nur wenn die beiden aktiven Rechner zum selben
Ergebnis kommen, werden sicherheitsrelevante Stellvorgänge bei
den Signalen und Weichen auf der Strecke ausgelöst. Im Konfliktfall werden durch eine Zwei-aus-drei-Entscheidung nur Befehle weitergegeben, die von zwei Rechnern gleichzeitig geliefert wurden.
Eine neue Technologie für ein neues Zeitalter
144 Kilometer Streckennetz, 173 Bahnhöfe, über 500 Millionen
Fahrgäste pro Jahr: Die Berliner U-Bahn verfügt nicht nur über das
größte Streckennetz im deutschsprachigen Raum, es ist auch das älteste. Es wird ständig modernisiert und ausgebaut, um neue Wohngebiete anzuschließen oder den steigenden Fahrgastzahlen Rechnung zu tragen. Entlang der Straße Unter den Linden wird derzeit
der neue Streckenabschnitt vom Brandenburger Tor bis zum Alexanderplatz ausgebaut. Ab 2020 werden täglich 100.000 Fahrgäste
diese Linie nutzen. Ein Teil der ständigen Modernisierung des übri-
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gen Netzes ist nach und nach auch die Ablösung der alten Relaisstellwerke durch ihre elektronischen Nachfolger. So könnten über
die Jahre schließlich etwa zehn Elektronische Stellwerke die Funktion der derzeitigen 34 ersetzen. Denn zu den wesentlichen Vorteilen
der neuen Technologie, wie etwa geringerer Raumbedarf, schnelle
Störungsbeseitigung und geringere Wartungs- und Instandsetzungskosten, zählt auch der deutlich größere Stellbereich.
Ein weiterer Mitarbeiter hat an einem Bedienrechner Platz genommen und ruft am Bildschirm das Gleisbild auf, eine schematische Übersicht über die U-Bahn-Linie mit den derzeit verkehrenden
Zügen. Mit einem Mausklick zoomt er detailliertere Informationen
über die Weichen und Signale heran. Auf den weißen Strecken
bewegen sich rote Blöcke – Züge in ihren jeweiligen Fahrstraßen,
den signaltechnisch gesicherten Fahrwegen der Züge. Die U-Bahnen verkehren tagsüber mit einer Zugfolge von bis zu vier Minuten. Mit dem Stellwerk sind theoretische Zugfolgen von bis zu 90
Sekunden möglich, die dazu notwendigen Fahrstraßen können in
knapp fünf Sekunden gebildet werden. Diese kurzen Zugfolgen sind
im täglichen Betrieb nicht möglich, da die Fahrgäste mehr Zeit zum
Ein- und Aussteigen brauchen.
Thales trägt aber nicht nur durch das Stellwerk Afrikanische
Straße und das 2011 an der U9 in Dienst gestellte Stellwerk Leopoldplatz zur Sicherheit der Fahrgäste bei. Die Betriebsleitstelle
der BVG überwacht zusätzlich sämtliche Stellwerke der U-Bahn mit
dem System Command 900.
Fahrt zur Arbeit. Die 9.000 Quadratmeter beherbergen neben der
Hauptstadtrepräsentanz vor allem das Entwicklungszentrum für Leitund Sicherungstechnik. Hier befindet sich ebenfalls das Kompetenzzentrum für den Nahverkehr, zu dem Flügge und sein Team gehören. „Oft ist die Nacht der Inbetriebnahme gleichzeitig die Begegnung mit der Wirklichkeit“, erklärt Flügge, „doch dank der intensiven Tests waren wir gut auf mögliche Probleme vorbereitet und haben sie gemeistert.“ Denn anders als bei elektronischen Systemen
lassen sich Anbindungen an Systeme mit teilweise Jahrzehnte älterer Technologie nicht hundertprozentig simulieren.
Für Stefan Orlinski ist vor allem die Lage des Kompetenzzentrums vor Ort beim Kunden auch für zukünftige Projekte ein großer
Vorteil. „Die bisherigen Projekte für die BVG waren ein großer Erfolg für unsere neue Stellwerkstechnologie im Nahverkehr“, bestätigt der Key Account Manager Bahntechnologie, „diese bietet die
Basis für Projekte auch über Deutschland hinaus.“
Sicherheit aus einer Hand
Das System ermöglicht die sichere Fernsteuerung von Elektronischen
und Relaisstellwerken und kann mit verschiedenen anderen Systemen wie dem zentralen Netzmanagement und der automatischen
Zuglenkung auch anderer Hersteller verbunden sein. „Fernsteuerung
und Stellwerke wurden jeweils vor der Inbetriebnahme aufwendig
getestet“, berichtet Michael Flügge, „speziell die Schnittstellen zu
den älteren Nachbarstellwerken waren eine besondere Herausforderung.“ Das Stellwerk konnte nach Beauftragung innerhalb von 24
Monaten im Jahr 2006 in Betrieb genommen werden. Der technische Projektleiter hat auf seinem Schreibtisch die Streckenpläne der
U6 ausgebreitet. Hier, unweit des ehemaligen Checkpoints Charlie, hat Thales Deutschland im Januar 2014 seinen neuen Berliner
Standort bezogen. Zufällig liegt er direkt an der U6 – ein Großteil der 220 Mitarbeiter nutzt diese U-Bahn-Linie für ihre tägliche
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Das Gleisbild: Auf den weißen Strecken bewegen
sich rote Blöcke – Züge in ihren jeweiligen Fahrstraßen.
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SCHWERPUNKT
„Unsere Produktbasis
ist in Europa“
Serge Bertrand ist seit Anfang Mai 2014 neuer Geschäftsbereichsleiter Ground Transportation Systems bei Thales
Deutschland. Zusätzlich zu dieser Funktion zeichnet er für die internationale Business-Line Main Line Signalling des Thales-Konzerns verantwortlich. Im Gespräch mit NETWORK spricht er über Herausforderungen und Chancen im Markt,
seine Erwartungen an die InnoTrans und seine Ziele.
NETWORK: Am 23. September öffnet auf dem Berliner Messegelände unter dem Funkturm die InnoTrans ihre Tore. Thales wird dort
traditionell die gesamte Bandbreite der Lösungen für mehr Sicherheit und Mobilität im Nah- und Fernverkehr präsentieren. Welche
Bedeutung hat für Sie die InnoTrans?
Serge Bertrand: Die InnoTrans trägt ihren Ruf als Weltleitmesse für
Verkehrstechnik zu Recht. Für den Geschäftsbereich Ground Transportation Systems von Thales Deutschland und für die gesamte Thales-Gruppe ist das alle zwei Jahre in Berlin stattfindende Branchentreffen der Messeplatz Nummer eins. Hier treffen wir einen großen
Teil unserer Kunden an einem zentralen Ort und präsentieren unsere
attraktiven technologischen Lösungen für die Bahnsignaltechnik und
eine ganze Reihe Innovationen. Aber nicht nur die Kundenansprache oder die Diskussionen mit politischen Entscheidungsträgern sind
für uns auf der InnoTrans wichtig. Wir nutzen die Messe auch, um
mit potenziellen Bewerbern in Kontakt zu treten, und sind deshalb
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mit unseren Recruiting-Spezialisten vor Ort. Die Erfahrung hat uns
gezeigt, dass hier Jobsuchende mit viel Potenzial unterwegs sind.
NETWORK: Was erwartet den Besucher auf dem Thales-Stand?
Serge Bertrand: Ganz grundsätzlich zeigen wir auf der InnoTrans
Anwendungen, die es Bahnbetreibern ermöglichen, die Verkehrsleistung mittels vorhandener Infrastruktur zu maximieren. Kunden und
Interessenten können sich bei uns über Hightech-Anwendungen in
den beiden großen Themenfeldern „Main Line Rail“ und „Urban
Transport“ informieren. Im Bereich „Main Line Rail“ sind das zum
Beispiel das TMS (Traffic Management System), wo wir mit unserem
ARAMIS-System zusätzliche neue Funktionalitäten zeigen werden,
und die neuesten Entwicklungen im Bereich ERTMS. Bei „Urban
Transport“ sind automatische Zugsteuerungs- und Zugsicherungssysteme wie unser SelTrac CBTC (Communication-Based Train Control)
zu sehen. Für dieses Thema haben die kanadischen Kollegen einen
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BAHNTECHNOLOGIE
innovativen Fahrsimulator auf die Beine gestellt, der – da bin ich mir
ganz sicher – ein Publikumsmagnet auf dem Thales-Messestand sein
wird. Neben den beiden großen Themenblöcken präsentieren wir
auf der Messe aber auch unser Know-how in Querschnittstechnologien, wie zum Beispiel Cyber Security, wo Thales ein weltweiter KeyPlayer ist. Hier wird das Thema Cyber Rail, also die Überwachung
und der Schutz von Bahn-IT-Infrastrukturen, immer wichtiger. Aber
auch das Thema Service wird auf der Messe nicht zu kurz kommen.
NETWORK: Welche Erwartungen haben Sie an die InnoTrans?
Serge Bertrand: Wir hoffen auf zahlreiche interessante Gespräche
mit Kunden, potenziellen Kunden, politischen Entscheidungsträgern,
Bewerbern oder sonstigen Interessenten. Und wir hoffen natürlich,
dass die innovativen Technologien, die wir in Berlin zeigen, gut ankommen und auf fruchtbaren Boden fallen. Um bei diesem Bild zu
bleiben: Auf der Messe bringen wir die Saat aus – ob und wann
wir die Ernte einfahren, liegt zum großen Teil an uns.
Reiseplanung über den Reisebeginn bis an den endgültigen Bestimmungsort. Wir verfügen aber auch über die einzigartige Fähigkeit,
komplexe Großprojekte abwickeln zu können, und sind deshalb
für unsere Kunden ein zuverlässiger Partner bei der Realisierung
von Infrastrukturvorhaben. Mein Geschäftsbereich Ground Transportation Systems hat ein umfassendes Portfolio hochentwickelter
elektronischer Lösungen für den Transportbereich: egal ob Leit- und
Sicherungstechnik, Videoüberwachung, Kommunikationstechnik
oder Fahrgastinformationssysteme. Gerade auf dem Gebiet der
Leit- und Sicherungstechnik für den Schienennah- und -fernverkehr
gehören wir weltweit zu den führenden Anbietern. Dabei reicht unsere Produkt- und Lösungspalette von Betriebszentralen, die das gesamte Netz überwachen, steuern und sichern, über Fahrwegsicherungs- und Zugsysteme wie European Train Control System (ETCS)
und Elektronische Stellwerke bis hin zu Feldelementen wie Achszählern, Weichenantrieben und Signalen. Unser Erfolgsrezept basiert
dabei auf unserer Kernkompetenz, hochkomplexe Systemintegrationen umzusetzen. All diese Technologien kommen direkt oder indirekt den Reisenden zugute.
NETWORK: Das Motto von Thales Deutschland lautet „Sicherheit
und Mobilität in einer vernetzten Welt“ – was bedeutet das für Sie
persönlich?
Serge Bertrand: Mobilität ist ein Teil meines Lebens, da ich sehr
häufig unterwegs bin und dabei auf das Flugzeug, die Bahn oder
das Auto angewiesen bin. Weil es vielen Menschen auf der Welt
ganz ähnlich geht, müssen wir versuchen, diese Mobilität mit unseren Produkten immer sicherer zu machen. Da sind wir, wie ich finde, auf einem guten Weg.
NETWORK: Die Deutsche Bahn verzeichnete im vergangenen Jahr
einen Fahrgastrekord und beförderte rund eine Milliarde Menschen,
über 60 Millionen allein im Fernverkehr. Was bietet Thales diesen
Menschen gerade in dem von Ihnen verantworteten Geschäftsbereich?
Serge Bertrand
Serge Bertrand: Wir entwerfen, entwickeln und liefern Anlagen,
Systeme und Services, die die Sicherheit und Leistungsfähigkeit von
Schienenverkehr optimieren und dabei gleichzeitig den Komfort für
die Fahrgäste verbessern. Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Thales unterstützt Verkehrsbetreiber bei der Verwirklichung von echtem multimodalem Reisen und der Reaktion auf die
sich ändernden Kundenanforderungen, zum Beispiel bei der Bereitstellung ständig personalisierter Echtzeitinformationen – von der
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NETWORK: Welches sind Ihre persönlichen Ziele in Ihrer neuen
Funktion? Was wollen Sie mit Ihrem Geschäftsbereich erreichen?
Serge Bertrand: Der Geschäftsbereich Ground Transportation
Systems ist in den letzten Jahren erfreulicherweise stark gewachsen. Wir müssen heute aber einerseits sicherstellen, dass wir dieses Wachstum beherrschen und die Qualität der Umsetzung auf
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SCHWERPUNKT
einem hohen Niveau bleibt. Es ist maßgeblich, dass der Kunde mit
unserer Arbeit weiterhin zufrieden ist. Hier leben wir eine „Culture
of Commitment“, mit der simplen Regel „Wir halten uns an unsere Zusagen“ – egal ob es um den Preis geht oder um den Termin.
Andererseits müssen wir definieren, wie unser Wachstum weitergehen kann, in welchen Ländern wir mit welchen Aktionen erfolgreich
sein können. Ich sehe hier vor allem auf dem afrikanischen Kontinent, insbesondere Südafrika, Potenzial, aber auch in Asien. Die
Basis für unseren Geschäftserfolg liegt zwar in Europa, hier stagniert der Markt allerdings.
NETWORK: Welche konkreten Maßnahmen haben Sie geplant?
Serge Bertrand: Der Markt ist extrem wettbewerbsgetrieben, wir
müssen deshalb in erster Linie an unserer Wettbewerbsfähigkeit
arbeiten. Das gelingt am ehesten, indem wir unsere Produkte standardisieren. Wir brauchen mehr Produkte, die überall auf der Welt
ohne oder zumindest nur mit geringem Integrationsaufwand zum
Einsatz kommen können. Gerade im ERTMS-Umfeld (European Rail
Traffic Management System) wird diese Standardisierung mehr und
mehr vom Kunden gefordert. Aber auch neue Funktionalitäten müs-
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sen her, um neue Schnittstellen, wie zum Beispiel Passagier-Informationssysteme, zu bedienen. Im Umfeld der Elektronischen Stellwerke zum Beispiel kann ein solches generisches Produkt auch
günstiger angeboten werden, was unsere Chancen im Markt
erhöht, die alten Relais-Stellwerke zu ersetzen. Um auf diesem Weg
voranzukommen, arbeiten wir sehr eng mit anderen Thales-Ländern
zusammen, wie zum Beispiel Spanien, Österreich, Rumänien oder
der Schweiz, bündeln unsere Forschungsgelder und -aktivitäten und
werden so sehr bald erste Erfolge erzielen.
NETWORK: Sie haben nicht nur die Verantwortung für den Geschäftsbereich Transportation Systems in Deutschland, sondern auch
für die globale Business-Line Main Line Signalling (MLS) des ThalesKonzerns. Wie muss man sich diesen Spagat vorstellen?
Serge Bertrand: Es ist sicher ein Spagat, der mit einer Menge
Arbeit verbunden ist, aber die Entscheidung macht durchaus Sinn.
Etwa 80 Prozent der Aktivitäten innerhalb der MLS kommen aus
Deutschland. Da ist es nur sinnvoll, dass die Fäden hier in Ditzingen zusammenlaufen. Ohne ein tolles Team im Hintergrund wäre
diese Doppelfunktion allerdings nicht möglich.
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BAHNTECHNOLOGIE
Thales auf der
InnoTrans 2014
Besuchen Sie Thales auf der InnoTrans (Halle 4.2, Stand 103) und erfahren Sie mehr über unser Produktportfolio.
Wir zeigen Ihnen Anwendungen, die es Bahnbetreibern ermöglicht, ihre Verkehrsleistung zu maximieren:
1. AlTrac ETCS
Thales zeigt in Berlin sein gesamtes Spektrum an ETCS-Lösungen
(fahrzeug- und streckenseitig). Dabei liegt der Schwerpunkt besonders auf den wesentlichen Vorteilen, wie einem fortschrittlichen
Diagnosemanagement oder der Verbesserung der Verkehrsleistung
im Bahnverkehr (Energieeinsparung, Fahrplanoptimierung sowie
bessere und stabilere Taktzeiten).
2. NetTrac ARAMIS
Die NetTrac-ARAMIS-Lösung zeigt
die Vorteile eines zentral gesteuerten Betriebs als wichtigen Schritt
in Richtung ERTMS-Einführung auf.
Im Einzelnen bedeutet das:
4. Straßen- und Stadtbahnen (LRT)
Für Straßen- und Stadtbahnen zeigt Thales auf der InnoTrans Komplettlösungen für alle elektronischen Systeme: Onboard-System,
Lokalisierung, Zugregelung, Lichtsignal- und Vorfahrtsmanagement,
Fahrplanmanagement, Operation Control Centre (OCC), Signaltechnik, Fest- und Drahtloskommunikation, Supervisory Control and
Data Acquisition (SCADA), Sicherheit, Fahrgastinformationen, Fahrkartenverkauf mit vollständig integrierter
Komplettlieferung.
5. Innovatives Fahrpreismanagement
Die innovative Lösung von Thales zum
Fahrpreismanagement beinhaltet intelligente Geräte für den mobilen Einsatz,
wie zum Beispiel das PG600 Gate, den
BV500 Validator und den BS450 Light
TVM. Diese Geräte sind in eine offene Architektur mit nur einem Backoffice eingebunden und ermöglichen ein kontaktloses
Bezahlen mit Bankkarten, Open Payment
sowie den mobilen Fahrkartenverkauf mit
Multichannel-Vertrieb.
• Eine flexible Lösung für Anwendungsgebiete jeder Art und jeBesuchen Sie Thales auf der InnoTrans.
den Umfangs, von einem beQR-Code scannen und Details über den
schränkten Bahnverkehr auf GüMesseauftritt erfahren.
terstrecken bis hin zu einem sehr
hohen Verkehrsaufkommen auf
Hauptverbindungsstrecken.
• Das Traffic Management System als ein energiesparendes Tool,
6. Cyber-Security für Eisenbahnen
dessen Erfolg auf der zentralgesteuerten Lösung von StreckenDas Thales-Cyber-Security-Tool „Babel“ ist ein maßgeschneidertes
konflikten und der Kalkulation von Sollgeschwindigkeiten für
Visualisierungssystem, dessen Aufgabe es ist, die Architektur von
jeden einzelnen Zug sowie der direkten Weiterleitung dieser
Informationen an den Zugführer basiert.
OCC-Sicherheitssystemen abzubilden. Dieses nicht proprietäre Tool
• Verbindung von Integrationsmöglichkeiten mit externen Systeist auf dem Markt einzigartig und erkennt, visualisiert und analysiert
men wie Crew-Management- und Driver-Advisory-Systemen.
alle Bedrohungen, Angriffe und Schwachstellen. Die intuitive und
benutzerfreundliche Oberfläche ist einfach zu bedienen und liefert
®
3. SelTrac CBTC und die NetTrac-Benutzerschnittstelle
ein übersichtliches Bild der gesamten Infrastruktur.
Thales SelTrac® CBTC ist die weltweit führende Signalisierungslö7. Service
sung für städtische Transportsysteme. Mittels Simulator erleben BesuAls erfahrener Anbieter sicherheitskritischer Dienste stellt Thales
cher des Thales-Standes die Vorteile der CBTC-Moving-Block-Techseine wichtigsten Service-Referenzen für öffentliche Verkehrsunternologie anhand verschiedener Szenarien, wie etwa des fahrerlosen
nehmen vor. Dabei geht es nicht nur um die Reduzierung von KosBetriebs. Auf der Messe wird auch eine innovative Touchscreen-Beten und ein Auskommen mit schmalen Budgets, sondern auch darnutzeroberfläche für das Traffic Management System NetTrac MT
um, Zuverlässigkeit über die gesamte Lebensdauer eines Transportzu sehen sein, mit dem der gesamte Bahnbetrieb automatisch gesystems zu garantieren.
steuert werden kann.
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SCHWERPUNKT
Mit Hightech
durch die Wüste
Ein Bahnprojekt der Superlative steht kurz vor der Inbetriebnahme. In der Wüste Saudi-Arabiens ist mit der NorthSouth-Railway (NSR) eine 2.400 Kilometer lange Strecke von der Hauptstadt Riad bis an die jordanische Grenze entstanden – für hochwertigen Personen- und schweren Güterverkehr. Sie ist die weltweit längste Bahnlinie, die von Thales
signaltechnisch mit ETCS, dem European Train Control System im Level 2, ausgestattet worden ist.
Auf der weithin schnurgeraden eingleisigen Strecke durch öde
Sand- und Steinlandschaften wird zunächst die „Mineral Line“ in
Betrieb gehen. Nach Abschluss der derzeit laufenden Testphase der
von einem internationalen Konsortium gebauten neuen Infrastruktur
werden Güterzugverbände mit drei Loks und 150 Waggons und
aus europäischer Perspektive kaum vorstellbaren Längen von bis
zu 2,7 Kilometern unterwegs sein. Mit Zuggewichten von 20.000
Tonnen transportieren sie aus den Phosphat- und Bauxitminen in
den nördlichen Regionen des Königreichs die wertvollen Rohstoffe
in zwei Tage dauernden Touren zur Verarbeitung oder Verschiffung
an den Persischen Golf. In Saudi-Arabien wird dieses Transportaufkommen auf jährlich acht Millionen Tonnen geschätzt. Für weiteren
Verkehr auf der neuen Bahn wird der geplante Bau einer der größten Aluminiumschmelze-Anlagen der Welt sorgen, die Bauxit vor
Ort verarbeiten soll. Für den Betrieb stehen 25 starke dieselelektrische Lokomotiven des US-Herstellers ElektroMotiveDiesel (EMD)
bereit, die mit der europäischen ETCS-Technik ausgerüstet wurden.
Schon im kommenden Jahr bekommt der einsame zum Schutz
vor Kamelen eingezäunte Schienenstrang eine weitere Aufgabe.
Dann will die Saudi Railway Company (SAR) mit dem Personenverkehr starten – auch hier mit hohem Anspruch: Die NSR-Linie ist
für ein Spitzentempo von 250 km/h ausgelegt und soll mit schnellen Wendezügen im schnittigen Triebzugdesign des spanischen
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Herstellers CAF bedient werden. Geplant sind die Passagierdienste zunächst zwischen Riad – von einer neuen Station am internationalen King-Khalid-Flughafen – und den Städten Hail, Al Jawf und
Al Qurayat, knapp 1.000 Kilometer nördlich der Hauptstadt. Das
Gesamtprojekt steht im Zusammenhang mit weiteren ehrgeizigen
Plänen des Königreiches, schrittweise eine leistungsfähige BahnInfrastruktur aufzubauen.
Für diese sehr unterschiedlichen Aufgaben im Personen- und im
Güterverkehr auf der NSR-Linie ist eine komplexe Infrastruktur entstanden: Die eingleisige Strecke ist mit zwei Abzweigungen zu Minen verbunden. 20 zweigleisige zum Teil über acht Kilometer lange
Ausweichstellen für Überholungen und Gegenverkehr sichern Kapazität und Flexibilität in den Betriebsabläufen. Die neue Linie erhält sechs Personenbahnhöfe und sechs Umschlagbahnhöfe für den
kombinierten Verkehr zwischen Schiene und Straße.
Die Leit- und Sicherungstechnik für die gesamte Strecke lieferte
Thales. Neben der Betriebssteuerzentrale in Riad wurden entlang
der Trasse 16 Elektronische Stellwerke gebaut. Installiert wurden
rund 900 Weichenantriebe, 1.200 Achszählsensoren und 2.400
Eurobalisen. „Das ist zum Großteil Technik made in Germany und
kommt aus unserem Werk in Arnstadt in Thüringen“, berichtet Torsten
Thake, der lange Jahre vor Ort als NSR-Projektmanager von Thales
die Regie geführt hat. Das Auftragsvolumen von 350 Millionen Eu-
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BAHNTECHNOLOGIE
ro bezog sich auf den kompletten Aufbau des Telekommunikationsnetzes für den Bahnbetrieb einschließlich des Mobilfunkstandards
GSM-R und die Installation der gesamten funkbasierten Signaltechnik im ETCS-Standard auf Level 2, die auf der gesamten Strecke
ohne ortsfeste Signale am Bahndamm auskommt.
Es gelten besondere Herausforderungen
für Bahnbau und Bahnbetrieb in einer der
heißesten Regionen der Welt.
Zu den Besonderheiten der Leit- und Sicherungstechnik gehören 44 Check Points, die in die Strecke eingebaut sind. Es sind
Supportsysteme, die für den Betrieb wichtige Informationen liefern,
zum Beispiel Heißläufer-Ortung, Flachstellen-Erkennung oder Profilmaßüberschreitungen durch überhängende Ladung. Ein zusätzlich
installiertes Identifikationssystem erkennt jede Lok und jeden Wagen, dynamische Gleiswaagen registrieren Rad- und Achslasten.
In der Betriebszentrale sorgt das von Thales entwickelte Managementsystem ARAMIS für eine weitgehende Automatisierung der Dispositions- und Planungsaufgaben im Betrieb. „Das ermöglicht gerade auf einer eingleisigen Strecke mit so unterschiedlichem Mischbe-
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trieb die effiziente Nutzung der Kapazität“, beschreibt Thake das
System. So kann der Rechner Zugbegegnungen oder Überholungen in den Ausweichstellen durch Geschwindigkeitsvorgaben und
durch die Ausnutzung von Bremskurven so steuern, dass die Züge
im Idealfall ohne Halt und energieaufwendiges Wiederanfahren
einander passieren.
Die Sonne, die Temperaturen, der Sand: Das waren – und
sind – die besonderen Herausforderungen für Bahnbau und Bahnbetrieb in einer der heißesten Regionen der Welt. „Draußen arbeiten – im arabischen Sommer geht das nur am frühen Morgen und
am späten Nachmittag. Aber unsere Rechnertechnik braucht bekanntlich Kühlung, und so haben wir überwiegend in gut klimatisierten Räumen gearbeitet“, beschreibt Thake. Die in der Strecke
installierten Technikkomponenten mussten an die Wüstenbedingungen angepasst werden. So erhielten die im Gleis liegenden Eurobalisen einen speziellen Sonnenschutz aus Kunststoff, und die Weichenantriebe wurden „wasserdicht“ ausgeführt, um sie vor dem
allgegenwärtigen Sand zu schützen. Thake: „Nur gut, dass wir
ETCS im Level 2 einbauen konnten. Kaum Signale, keine komplexe Elektronik draußen an der Strecke – das bedeutete auch: wenig
Probleme mit Sonne, Hitze und Sand.“
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SCHWERPUNKT
Cyber Rail –
Bahnsysteme schützen
Auf der virtuellen Datenautobahn lauern Gefahren wie im richtigen Leben: Staus, Unfälle, unerlaubte Eingriffe, kriminelle Attacken. Vom Kraftwerk bis zum Krankenhaus, in der Flugsicherung oder bei Bahnsystemen: Alle sogenannten
kritischen Infrastrukturen müssen sich rüsten gegen Risiken, die sie aus der weltweiten Anonymität des Internets bedrohen könnten. Cyber Security ist ein Thema von wachsender Bedeutung gerade auch für Eisenbahnen.
Network Rail, der Betreiber des Schienennetzes in Großbritanni-
en, bringt es in einer Broschüre auf den Punkt: „Um einen exzellenten Bahn-Service bieten zu können, bedienen wir uns im großen
Umfang der Informationstechnologien und automatisierter Computersysteme. Diese Systeme, auf die wir uns verlassen, stehen unter
ständiger und wachsender Bedrohung.“ Cyber-Kriminalität – das
seien heute längst nicht mehr die Aktivitäten einzelner Hacker im
Teenageralter, sondern hochgefährliche „digitale Waffen“ organisierter Kriminalität. Die Konsequenz der britischen Eisenbahner:
„Network Rail vor den Folgen von Cyber-Angriffen zu schützen, ist
eine Schlüsselaufgabe.“
Auch in Deutschland ist die Gefahr erkannt. Seit 2012 organisiert die Münchner Sicherheitskonferenz in Zusammenarbeit mit
der Deutschen Telekom einen jährlichen „Cyber Security Summit“
in Bonn, der Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik zum gemeinsamen Dialog zusammenführt. Der Tenor auch hier: „Cyber-Kriminalität stellt eine ständig wachsende Bedrohung für Wirtschaft und
Gesellschaft dar.“ Die für die Digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes bezifferte bereits vor zwei Jahren den Scha-
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den dieser Bedrohung mit jährlich einer Billion US-Dollar – mehr als
der Schaden durch Drogenkriminalität. Zu den Spitzenmanagern
auf dem Summit gehörte auch ein ausgewiesener Bahnspezialist:
Rüdiger Grube, der Chef der Deutschen Bahn.
Die Schutzmaßnahmen gegen Cyber-Attacken im Bahnsektor
sind noch nicht sehr ausgeprägt, beobachtet Alexander Szönyi,
Cyber-Rail-Experte bei Thales: „Es fehlt vielfach das Bewusstsein für
die neuen Gefahren. Gerade Eisenbahner mit ihren ausgeprägten
Sicherheitsphilosophien nehmen die Risiken nicht wahr, weil sie
von der hohen Sicherheit ihres Systems überzeugt sind.“ Das beruhe aber auf einem Missverständnis, erklärt Szönyi: „Sicherheit bei
der Bahn ist Betriebssicherheit, also das, was im englischen Sprachgebrauch mit dem Wort Safety beschrieben wird. Bei der Internetsicherheit geht es aber um Security, also um die Abwehr externer
Gefahren, insbesondere auch durch Kriminalität. Das ist ein himmelweiter Unterschied.“
Moderne Bahnsysteme verfügen mit der Betriebssteuerung
über Elektronische Stellwerke (EStW), funkbasierte Signalsysteme
wie ETCS und den eigens entwickelten Mobilfunkstandard GSM-R
NETWORK, Ausgabe 02.2014
BAHNTECHNOLOGIE
über hochspezifische Infrastrukturen der Leit- und Sicherungstechnik,
in die sich Cyber-Kriminelle nicht so ohne weiteres einklinken können. Doch diese komplexen Technologien funktionieren nur, weil
sie in die Netzwerke der internetbasierten Datenkommunikation
integriert sind und dort wie jede andere Anwendung über entsprechende Server laufen. Und dort sehen Experten das Risiko von
An- oder Eingriffen von Unbefugten. Das ist keinesfalls nur Theorie.
So sollen im Dezember 2011 Unbekannte durch Manipulationen
Einfluss auf die Signale einer Eisenbahn im Nordwesten der USA
ausgeübt haben, berichtete seinerzeit der regierungsnahe amerikanische Technologie-Newsletter Nextgov. Der Vorfall hatte zwar
keine dramatischen Auswirkungen, zeigte aber die Verletzlichkeit
der EDV-basierten Sicherheitstechnik.
Ob es in Europa ähnliche Fälle gab, ist auch Fachleuten nicht
bekannt. Einer der Gründe: Es gibt in vielen Ländern keine staatliche Meldepflicht für Cyber-Attacken. Und trotz der öffentlichen Beschwörungen, die Angriffe aus dem Netz mit gemeinschaftlichen,
übergreifenden Anstrengungen von Behörden und Unternehmen
zu bekämpfen, bleibt Experten zufolge eher eine „Grauzone“: Aus
Imagegründen könnten betroffene Unternehmen Anschläge auf ihre Infrastruktur lieber verheimlichen wollen.
„Einen echten Angriff zu erkennen, ist ohnehin sehr schwierig“, weiß Thales-Spezialist Szönyi. Zu vielfältig seien die Störmöglichkeiten, zum Beispiel technische Systemfehler, Fehler bei der Bedienung, Einspielung neuer Software. Hinzu komme: Längst nicht
jedes in sich geschlossene System sei wirklich in sich geschlossen.
So verfügen Eisenbahnbetreiber häufig über Telekommunikationsnetze und vermarkten freie Kapazitäten an Dritte. Szönyi: „Hier ist
es ein Leichtes für potenzielle Angreifer, sich einen Zugang zu verschaffen.“
Unter dem Projektnamen „Babel“ hat Thales ein Werkzeug
für kritische Infrastrukturen zur Erkennung, Visualisierung, Analyse
und Reaktion auf Bedrohungen entwickelt, das alle IT-basierten Systeme und Werkzeuge der jeweiligen Infrastruktur modular unter
einem Schirm zusammenführt. Die Variante Cyber Rail ist dabei die
bahnspezifische Lösung. Dahinter verbirgt sich eine Systemarchitektur, die mit den Netzwerken der Bahnunternehmen verknüpft wird
und diese Infrastruktur in mehreren Ebenen logisch und übersichtlich darstellt. Dabei klinkt sich „Babel“ in die bahninternen Netzwerke ein, ohne die Betriebssysteme des Kunden zu beeinflussen;
Bedienung und Abläufe im Netz der Bahn verändern sich nicht.
Gewissermaßen als kundiger Beobachter verfolgt das Tool
den vielfältigen, umfangreichen Datenfluss der internen Bahnsysteme über Sensoren laufend automatisch und sammelt kritische
NETWORK, Ausgabe 02.2014
Informationen, um sie an einen Operator weiterzugeben. Im Falle
eines Angriffs kann dieser auf seinem Bildschirm sofort Ort und Art
des Alarms nachvollziehen und die Gegenmaßnahmen einleiten,
die in seinem Unternehmen für einen entsprechenden Störfall vorgesehen sind. „Babel“ funktioniert nicht nur für die akute Gefahrenabwehr. Mit der Auswertung der gesammelten Daten aus dem
Betriebsgeschehen vermittelt das Werkzeug den Infrastrukturunternehmen einen Blick auf potenzielle Schwachstellen ihrer EDV-Abläufe. Thales bietet seinen Kunden eine gemeinschaftliche Risikobewertung an – mit dem Ziel, dass Cyber-Kriminelle ihren Angriff
gar nicht erst vollenden können.
Thales Babel bietet die Möglichkeit, die Beziehungen von
Verwundbarkeiten zwischen den Systemen darzustellen und
anhand einer Gewichtung der Risiken zu granulieren.
Das Cyber-Rail-System von Thales bietet die Möglichkeit,
alle Informationen zu durchsuchen, Anomalitäten zu finden
und Schwellenwerte zu setzen. Die grafische Darstellung
der Suchergebnisse kann individuell gestaltet werden.
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DITZINGEN 2014
Neuer Hauptsitz
in Ditzingen
Im Juni 2014 hat Thales Deutschland sein neues Headquarter in Ditzingen bezogen. In dem Campus mit seinen vier Gebäudeeinheiten wurden die Standorte Stuttgart, Korntal und Pforzheim unter einem Dach zusammengeführt. Der moderne, nach neuesten Umweltstandards zertifizierte Gebäudekomplex bietet Platz für rund 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Geschäftsbereichen Bahnleit- und Sicherungstechnik, Luftverkehrsüberwachung und -steuerung, Raumfahrt sowie Sicherheit und Verteidigung. NETWORK hat sich in der neuen Deutschland-Zentrale von Thales umgesehen.
Die Deutschland-Zentrale von Thales hat ihren Sitz in Ditzingen.
Wartezone am zentralen Empfang
Auch die Thales University hat ihren Sitz in Ditzingen.
Die Magistrale: zentrale Verbindungsachse
Betriebsrestaurant mit über 400 Plätzen
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Konferenzzentrum mit sieben modernen Besprechungsräumen
NETWORK, Ausgabe 02.2014
DITZINGEN 2014
Das neue Headquarter von Thales Deutschland liegt
im Ditzinger Gewerbe- und Industriepark.
Gebetsraum
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Zentrale Meetingpoints erleichtern die
Integrationshalle u. a. für die Fahrzeug-
Kommunikation der Beschäftigten
kommunikation des Kunden Bundeswehr
Eigenes Parkhaus mit 1.200 Plätzen
Montagehalle -– hier werden u. a. Bodenüberwachungsradare gefertigt.
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NACHRICHTEN
Service unter verschärften Bedingungen
Der Flughafen von Kunduz im Norden Afghanistans
Mit der Rückverlegung der Bundeswehr-Kontingente aus Afghanistan ging für die Business-Line Training & Simulation von Thales
Deutschland im Sommer 2014 eine Ära zu Ende: Fast zehn Jahre
begleiteten die Kollegen aus Koblenz die Auslandseinsätze ISAF/
EUFOR der Bundeswehr und gewährleisteten vor Ort die Sicherstellung der Schießausbildung am „Ausbildungsgerät Schießsimulator
Handwaffen/Panzerabwehrhandwaffen“ – kurz AGSHP genannt.
Das AGSHP ist seit Mitte der 1990er Jahre fester Bestandteil
der Schießausbildung bei der Bundeswehr. 185 Simulationssysteme hat Thales Deutschland bislang bei seinem Kunden installiert –
Die Anreise zum Service-Einsatz erfolgte nicht selten
in einem Bundeswehr-Hubschrauber mit voller Bewaffnung.
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Wartung und Instandhaltung inklusive. Schon zu Beginn der Auslandsmandate der Bundeswehr in Bosnien und Herzegowina und
Afghanistan gab es Überlegungen, die Schießausbildung mittels
Simulation auch in den Einsatzgebieten durchzuführen, 2004 wurden die Überlegungen dann in die Tat umgesetzt. Der in Koblenz
ansässige Geschäftsbereich Defence & Security Systems von Thales Deutschland entwickelte und produzierte für die Bundeswehr
vier mobile AGSHP-Systeme. In zwei 20-Fuß-Containern, in denen
die Simulationstechnik fest installiert ist, ging der AGSHP-Shelter
auf Reisen. „Service-Aktivitäten, wie Wartung und Instandsetzung,
in Krisenregionen unter schwierigen Bedingungen durchzuführen ist
eine große Herausforderung an die Außendienstkollegen. Dies ist
mit Entbehrungen für jeden Einzelnen verbunden“, so Horst Schneider, Teamleiter Customer Contact Center am Thales-Standort Koblenz. „Diese Kollegen verdienen unseren höchsten Respekt, nicht
jeder hätte sich für seinen Arbeitgeber in solche Regionen begeben“, so Schneider weiter. Für die Installation vor Ort wurden zwei
Service-Techniker entsandt, die in Prizren, unweit der albanischen
Grenze, den ersten AGSHP-Shelter in Betrieb nahmen. Die beiden
Container wurden per Kran nebeneinandergestellt, die Trennwände
entfernt, so dass in wenigen Tagen ein Raum von knapp 30 Quadratmetern entstand, Klimatisierung inklusive. Fünf Soldaten konnten hier trainieren, mit den gleichen AGSHP-Funktionalitäten wie in
der Heimat. Bedingt durch den erhöhten Wartungs- und Instandhaltungsaufwand durch äußere Faktoren wie Kälte, Hitze, Dreck
und Staub, kam das Thales-Service-Team in Bosnien und Herzegowina bis 2010 auf insgesamt 17 Vor-Ort-Einsätze mit insgesamt
150 Mann-Tagen.
Mit der Installation der AGSHP-Shelter in Afghanistan erreichte der Service-Einsatz von Thales Deutschland ab 2005 eine neue
Dimension – die Anreise zum Einsatzort wurde nicht nur länger,
sondern auch riskanter. „Unsere Teams mussten von der Bundeswehr eingeflogen werden, der Landweg wäre viel zu gefährlich
gewesen“, erinnert sich der Service-Chef. „Über Usbekistan ging
NETWORK, Ausgabe 02.2014
NACHRICHTEN
Mit einem Kran werden die beiden 20-Fuß-Container des AGSHP-Shelter aufgestellt.
es nach Masar-i-Scharif weiter zum Beispiel nach Faizabad, mit
Helm, schusssicherer Weste und nicht selten in einem Sikorski-Hubschrauber des Typs CH 53 mit voller Bewaffnung“, so Schneider
weiter. Passiert ist bei den 45 Einsätzen mit insgesamt 599 Einsatztagen in Afghanistan nie etwas, was Leib und Leben bedroht hätte. Schlaflose Nächte in Mannschaftszelten in unmittelbarer Nähe
der Start- und Landebahn der Tornados, Teilnahme an der Truppenverpflegung, Alarme oder das Geräusch von Raketeneinschlägen
in der Ferne waren stetige Begleiter bei den Service-Einsätzen vor
Ort. „Chapeau den Kollegen, die hier ihren Job gemacht haben!
Einmal saß ein Team von uns vier Wochen in Faizabad fest, weil
die Bundeswehr keine freien Lufttransport-Kapazitäten für uns hatte“, so der Teamleiter des Customer Contact Center.
Ende Juli 2014 wurden die AGSHP-Shelter aus Afghanistan
nach Deutschland zurücktransportiert. Nach einer Komplettüberholung in Koblenz werden sie in einer Kaserne in Deutschland ihren Dienst tun – Wartung und Instandhaltung durch Thales Deutschland inklusive.
Neuer Berliner Standort von Thales Deutschland feierlich eröffnet
Ende April fand vor etwa hundert geladenen Kunden, Vertretern aus
Wirtschaft und Politik sowie Journalisten die Eröffnung des MosseZentrums in Berlin statt: Der neue Standort von Thales Deutschland
bündelt Hauptstadtrepräsentanz und Entwicklungszentrum für Leitund Sicherheitstechnik im Schienenverkehr.
Peter Obermark, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung
von Thales Deutschland, und Cornelia Yzer, Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung im Senat von Berlin, betonten
die herausragende Position von Thales Deutschland: in der Verkehrssicherheit und Infrastruktur und im Hinblick auf die Historie des Konzernstandortes in der deutschen Hauptstadt.
„Die Niederlassung von Transportation Systems und die Berliner Repräsentanz von Thales Deutschland können in Berlin zukünfBerlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer und
tig noch intensiver interdisziplinär arbeiten und in optimaler NäThales-Deutschland-Chef Peter Obermark
he zu unseren Kunden agieren“, betonte Peter Obermark während
der Eröffnung. Der Bereich Verkehr, Mobilität und Logistik ist einer der Wachstumsmotoren der Berliner Wirtschaft. Hier arbeiten allein über
20.000 Beschäftigte in der Bahntechnik. Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung von Thales
Deutschland für den Wirtschafts- und Technologiestandort Berlin: „Damit ist die Hauptstadtregion Standort Nr. 1 in der Schienenverkehrstechnik in Deutschland. Thales passt mit seiner hochmodernen Bahntechnologie hervorragend zum Wirtschafts- und Technologiestandort
Berlin. Als innovatives und zukunftsorientiertes Unternehmen tragen Sie dazu bei, Berlins Know-how für ,smarte' Produkte und technologische Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft weiter zu stärken.“
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NACHRICHTEN
Thales Deutschland und Logic Instrument kooperieren
Thales Deutschland und Logic Instrument, Hersteller von mobilen
Computern, Tablets und Smartphones, werden in Zukunft kooperieren. Ziel der Zusammenarbeit ist die Optimierung der Kompatibi-
lität von Thales TEOPAD mit den Android-basierten robusten Fieldbooks von Logic Instrument. Damit soll gewährleistet werden, dass
die für anspruchsvolle Umgebungen entwickelten Tablets der Fieldbook-Serie zukünftig mit der anwendungsorientierten und international erprobten TEOPAD-Lösung aus dem Hause Thales bereitgestellt werden können. So ist ein umfassender Schutz sensibler Informationen auf dem Endgerät gewährleistet. „Wir freuen uns, dass
wir mit Logic Instrument einen weiteren Partner zur Unterstützung der
Vermarktung von TEOPAD gefunden haben, der nicht nur im militärischen Bereich umfangreiche Erfahrungen besitzt, sondern insbesondere auch im industriellen Umfeld“, erläutert Holger Brandt, Vice President Secure Communications and Information Systems Thales Deutschland. Jacques Gebran, Geschäftsführer von Logic Instrument, ergänzt: „Dank eines starken Partners wie Thales können
wir unseren Kunden professionelle Komplettlösungen anbieten, die
Hard- und Software kombinieren und eindrucksvoll zeigen, dass
Mobilität und Sicherheit nicht im Widerspruch zueinander stehen.“
Thales Air Traffic Management in Afghanistan erfolgreich
Der Geschäftsbereich Air Traffic Management (ATM) von Thales
Deutschland konnte Anfang August 2014 in Afghanistan einen wichtigen Vertrag unterzeichnen. Mit der afghanischen Flugsicherung
(ACCA) wurde ein einjähriger Wartungsvertrag für das landesweite ADS-B/WAM-System abgeschlossen. Der Auftrag umfasst den
Betrieb, die Wartung, Vermietung und Satellitenkommunikation für
29 MAGS-Bodenstationen (Multilateration Air/Ground Surveillance),
die über das gesamte afghanische Territorium verteilt sind. Das System wird von Fluglotsen verwendet, um Flugzeuge zu überwachen,
die den Luftraum des Landes hauptsächlich für Überflüge nutzen. Die
von Thales gelieferten und installierten Systeme wurden von der deutschen KfW-Bank finanziert und sind seit 2012 in Betrieb.
„In Ländern wie Afghanistan ist der Aufbau solcher Systeme
nicht einfach, aber ihr Beitrag zur Sicherheit des internationalen Luft-
verkehrs rechtfertigt diesen Aufwand. Wir sind stolz darauf, dass
Thales in einer internationalen Ausschreibung ausgewählt wurde,
ein solches System an die ACAA zu liefern" betont Vaclav Sourek,
Direktor Sales & Marketing bei Air Traffic Management, anlässlich
der Vertragsunterzeichnung.
Ebenfalls auf dem Flughafen von Masar-i-Scharif hat Thales ein
Tower Automation System installiert, dessen Abnahme und Übergabe Anfang August unterzeichnet werden konnte. Der Flughafen verfügt nun über den landesweit modernsten Tower. „Mit der Übergabe
dieses Systems stärkt Thales seine Position als Hauptlieferant für die
afghanische Flugsicherung (ACAA) in den Bereichen Überwachung,
Navigation und Flugverkehrsmanagement" so Sourek weiter. Die endgültige Leistungsfähigkeit des Systems – ebenfalls von der KfW-Bank
finanziert – wurde mit zwei abschließenden Testflügen nachgewiesen.
Ägyptischer Verkehrsminister El-Dimeery besucht Thales University
M
itte Mai dieses Jahres besuchte der ägyptische Verkehrsminister
Dr. H.E. Ibrahim El-Dimeery mit einer Delegation die Thales University in Stuttgart. Dabei wurde eine Vereinbarung für eine Machbarkeitsstudie unterzeichnet. Thales Spanien führt diese Studie durch
und unterstützt damit eine Initiative zum Aufbau einer „Egyptian
Academy for Transport Sciences & Technology“. Ziel des Ministerbesuchs war es, neue Technologien im Bereich Transport (Schiene,
Straße, Wasserweg) kennenzulernen und Personal zu schulen, um
diese Technik zu nutzen und instand zu halten. Die Delegation informierte sich vor Ort anhand des laufenden Thales-Projektes North
South Railway in Saudi-Arabien über Schulungs- und Trainingsmöglichkeiten für Bahntechnik.
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Der ägyptische Verkehrsminister Dr. H.E. Ibrahim
El-Dimeery bei einer Testfahrt am ETCS-Simulator.
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NACHRICHTEN
HEMPT: Triebwerk mit Zukunft
F
orscher der Universität Greifswald entwickeln zusammen mit
dem Geschäftsbereich Electron Devices von Thales Deutschland in
einem Projekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)
ein Simulationspaket für das Ionentriebwerk HEMPT (High Efficiency Multi Stage Plasma Thruster). Unterstützt durch die komplexe Simulationssoftware soll sowohl der Schub als auch die Lebensdauer des Antriebs für Satellitenmissionen im Vorfeld ermittelt und optimiert werden. HEMPT ist ein elektrischer Ionenantrieb zur Lageregelung und zum Orbittransfer von Satelliten, bei dem neutrale Atome
des Edelgases Xenon als Treibstoff in einer Plasmaentladung ionisiert und anschließend elektrisch beschleunigt werden.
Damit Satelliten mit einer Trägerrakete die Umlaufbahn erreichen, müssen sie Schwerkraft und Luftwiderstand überwinden. Für
Prof. Ralf Schneider, Universität Greifswald, Norbert Püttmann,
diese notwendige hohe Beschleunigung sind herkömmliche TriebDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, und Benjamin van Reijen,
werke, die Treibstoff verbrennen, erforderlich. Im All angekommen
Thales Deutschland, mit einem 1:1-Mockup des HEMPT (v.l.n.r.).
sind elektrische Ionenantriebe jedoch wesentlich effektiver. Sie brauchen nur sehr wenig Treibstoff. „Bislang ist die Lebensdauer von Satelliten im All durch die limitierte Treibstoffmenge und den Verschleiß an
den Triebwerken begrenzt gewesen“, erklärt dazu Benjamin van Reijen, bei Thales Deutschland verantwortlich für die Entwicklung und Qualifikation des HEMP-Triebwerks. Um mindestens 10.000 Betriebsstunden nachweisen zu können, wird HEMPT ab Anfang 2015 für annähernd zweieinhalb Jahre in einer Vakuumkammer getestet. Die Tests sollen die Berechnungen der Greifswalder Physiker bestätigen. Die Antriebe sollen Ende 2018 bei der Heinrich-Hertz-Mission (H2Sat) zum Einsatz kommen.
Drittes Ground-Master-Radar an die Luftwaffe übergeben
Im Rahmen einer feierlichen Übergabezeremonie im niedersäch-
sischen Visselhövede (Landkreis Rotenburg) haben Thales Deutschland und ThalesRaytheonSystems Anfang Juli das dritte von insgesamt sechs Ground-Master-Radaren (GM 406F) an die Luftwaffe übergeben. Die Radare sind Bestandteil des Beschaffungsprogramms „Aktives Radarrundsuchgerät für den Einsatzführungsdienst“ (ARED), mit dem die Systeme für die Luftraumüberwachung
in Deutschland modernisiert werden.
Peter Obermark, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung
von Thales Deutschland, betonte in seiner Ansprache, dass neben dem Liefervertrag auch ein Instandhaltungs- und Wartungsvertrag zwischen dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und dem Koblenzer Standort von Thales Deutschland geschlossen wurde. Basierend
auf langjähriger vertrauensvoller Zusammenarbeit stellt dieser die
Verfügbarkeit der Systeme in den nächsten Jahren sicher.
Das Ground-Master 406F ist ein militärisches digitales 3D-Luftraumüberwachungsradar und bietet eine Zielerfassung von geringen bis sehr großen Flughöhen bei einer wesentlich geringeren Störanfälligkeit als bei vergleichbaren Systemen. Die Reichweite des
von ThalesRaytheonSystems in Frankreich hergestellten Systems beträgt rund 470 Kilometer. Erfasst werden stark manövrierende taktische Ziele bis hin zu ungewöhnlich kleinen Luftzielen wie Drohnen. Als Teil der Ground-Master-Radarfamilie von Thales kann das
GM 406F in seiner mobilen Version in einem einzigen 20-Fuß-Standardcontainer mit einem Lkw oder in einem mittleren Transportflugzeug transportiert werden und ist innerhalb kürzester Zeit einsatz-
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fähig. Wie auch das System in Visselhövede können die GroundMaster-Radare entweder vor Ort oder dank Netzwerkanbindung
auch von weit entfernten Luftraumüberwachungszentralen aus bedient werden.
Das dritte von insgesamt sechs Ground-MasterRadaren steht im niedersächsischen Visselhövede.
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TERMINE
Treffen Sie uns 2014 auf folgenden Veranstaltungen:
22.–24.09.2014 16. DWT-Marineworkshop, Eckernförde
Bereits zum 16. Mal veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für
Wehrtechnik (DWT) diesen Workshop. Unter der Schirmherrschaft
des Kommandeurs Marineunterstützungskommando, Flottillenadmiral Werner Lüders, werden wieder aktuelle Themen aus der Marine und der Marinerüstung behandelt. Thales Deutschland präsentiert hier Lösungen für die Ausrüstung der deutschen Marine und
ihrer Verbündeten.
http://www.dwt-sgw.de
27.–31.10.2014 Euronaval, Paris
Euronaval ist die zentrale Weltmesse und Ausstellung für Seestreitkräfte und Küstenwachen und ist als wichtige Handelsplattform der
Schiffbranche etabliert. Die Ausstellung findet in Paris im Turnus von
zwei Jahren statt. Als Langzeitpartner von über 50 Marinestreitkräften der ganzen Welt zeigt Thales sich wieder als innovativer und
verlässlicher Partner, der mit den gezeigten Lösungen seine Kunden dabei unterstützt, neue Anforderungen erfolgreich zu meistern.
http://www.euronaval.fr
23.–26.09.2014 InnoTrans, Berlin
Die InnoTrans ist international mit mehr als 1.900 Ausstellern die
führende Technologiemesse für nationale und internationale Anbieter und Nachfrager des Personen- und Güterverkehrs. Thales
wird seinen Besuchern in den Themenfeldern „Main Line Rail“ und
„Urban Transport“ zahlreiche Innovationen und eingeführte Lösungen zeigen (Halle 4.2, Stand 103).
http://www.innotrans.de
11.–12.11.2014 AusRAIL, Perth
Unter dem Motto „Making Innovation Work“ findet die AusRAIL,
die größte bahnspezifische Fachmesse der südlichen Hemisphäre,
in diesem Jahr in Perth statt. Auf einer Fläche von rund 25.000
Quadratmetern präsentieren sich rund 400 Aussteller den mehr
als 5.000 Besuchern im Perth Convention and Exhibition Centre. Thales zeigt hier die Bandbreite seiner Lösungen für Leit- und
Sicherungstechnik.
www.ausrail.com
07.– 09.10.2014 Internationales Artillerie Symposium, Idar-Oberstein
Die jährliche Fachtagung der Schulkommandeure und Artillerieführer aus NATO- und weiteren befreundeten Nationen findet in diesem Jahr im Ausbildungsbereich Streitkräfte-gemeinsame Taktische
Feuerunterstützung/Indirektes Feuer der Bundeswehr statt. Im Rahmen von Vorträgen und einer begleitenden Ausstellung stellt Thales
neue Lösungen für den Schutz der Soldaten im Einsatz vor.
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01.– 0 5.12.2014 16. I/ITSEC, Orlando
Die I/ITSEC (Interservice/Industry Training, Simulation and
Education Conference) fördert die Zusammenarbeit zwischen den
Streitkräften, der Wirtschaft und Wissenschaft sowie verschiedenen Regierungsbehörden bei der Verfolgung einer verbesserten
Ausbildung und der Identifizierung gemeinsamer Ausbildungsfragen. Thales präsentiert hier seine langjährige Kompetenz in der
Simulation.
www.iitsec.org
NETWORK, Ausgabe 02.2014
IMPRESSUM
Impressum
NETWORK – Neue Perspektiven für Verteidigung,
Sicherheit, Transport, Luft- und Raumfahrt
Herausgeber:
Thales Deutschland GmbH
Unternehmenskommunikation
Christopher Bach (V. i. S. d. P.)
Thalesplatz 1
71254 Ditzingen
Tel.: +49 7156 353-0
E-Mail: [email protected]
Textredaktion:
Unternehmenskommunikation Thales Deutschland:
Christopher Bach, Pitt Marx (Redaktionsleitung),
Vito Masiello, Stephan Schmidt
Über Thales
Thales ist ein weltweit führender Technologiekonzern in den Märkten Verteidigung und Sicherheit, Luft- und Raumfahrt und Transport. Im Jahr 2013 erzielte das Unternehmen einen
Umsatz in Höhe von 14,2 Milliarden Euro und beschäftigte 65.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in 56 Ländern. Thales verfügt mit seinen 25.000 Ingenieuren und Forschern
über die einzigartige Fähigkeit, Produkte, Systeme und Dienstleistungen zu konzipieren,
zu entwickeln und zu installieren, die den komplexesten Sicherheitsanforderungen entsprechen. Thales hat eine herausragende internationale Präsenz und verfügt weltweit über zahlreiche Niederlassungen, welche eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kunden
vor Ort ermöglichen.
www.thalesgroup.com
Thales Deutschland mit Sitz in Ditzingen ist die drittgrößte Landesorganisation im ThalesKonzern und hat rund 4.500 Beschäftigte* an insgesamt acht Standorten mit eigener Produktion und Entwicklung. Im Jahr 2013 erzielte Thales Deutschland einen Umsatz von rund
1 Milliarde Euro* – mehrheitlich aus deutscher Wertschöpfung. Seit über einem Jahrhundert
in Deutschland ansässig, steht Thales Deutschland als integriertes deutsches Elektronikunternehmen und Systemhaus in der Tradition deutscher Ingenieurskunst. Als anerkannter Teil der
deutschen Hightech-Industrie bietet Thales Deutschland seinen Kunden im In- und Ausland
modernste, hochsichere und -verfügbare Kommunikations-, Informations- und Steuerungssysteme sowie Dienstleistungen für einen sicheren Land-, Luft- und Seeverkehr, für zivile und
militärische Sicherheits- und Schutzanforderungen. Darüber hinaus fertigt und entwickelt
Thales Deutschland Satellitenkomponenten.
Thales Deutschland orientiert sich am nachhaltigen Geschäftserfolg seiner Kunden und unterhält weltweit vertrauensvolle Partnerschaften zu Kunden sowie zu lokalen und internationalen Technologie- und Forschungspartnern.
Key-Account-Management:
Thales Deutschland GmbH
Schützenstraße 25
10117 Berlin
Gesamtleitung:
Hartmut Jäschke
Vice President Marketing & Sales
E-Mail: [email protected]
Telefon: +49 30 20673 5770
Konzernrepräsentanz:
Michael Rother
E-Mail: [email protected]
Telefon: +49 30 20673 5780
Fotos:
S. 1–3 Illustration Martin Siegert, Kittelberger/
Thales, Shutterstock, S. 4 Rosenthal/Thales, S. 5 DVF
(Deutsches Verkehrsforum), S. 6 Picture Alliance, S. 7
Thales, S. 8 –10 Kittelberger/Thales, S. 12/13 SAR
(Saudi Railway Company), S. 14 Shutterstock, S. 15
Thales, S. 16/17 Kittelberger/Thales, S. 17 StandortBild Werner Feirer/Thales, S. 18 privat, S. 19
oberes Bild privat, S. 19 unteres Bild Rosenthal/
Thales, S. 20 Thales, S. 21 oberes Bild Universität
Greifswald, S. 21 unteres Bild BAINBw (Bundesamt
für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der
Bundeswehr), Deutsche Bahn, S. 22 Thinkstock
Konzeption & Gestaltung:
K16 GmbH, Hamburg
www.k16.de
Druck:
Elanders Germany GmbH, Waiblingen
Printed in Germany
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© Thales Deutschland GmbH, 2014
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unzulässig, soweit nicht ausdrücklich zugestanden!
Technische Änderungen vorbehalten.
* Gemäß International Accounting Standard (IAS) exkl. Joint Ventures: 680 Millionen Euro Umsatz; 3.000 Mitarbeiter-
Die Informationen in diesem Dokument enthalten
allgemeine Beschreibungen der technischen
Möglichkeiten, die im Einzelfall nicht immer
vorliegen müssen.
innen und Mitarbeiter.
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Thales Deutschland
Thalesplatz 1
71254 Ditzingen
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Tel.: +49 7156 353 34976
Fax: +49 7156 353 34983
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