Capas 1 e 4 - Câmara Brasil

Transcrição

Capas 1 e 4 - Câmara Brasil
Konstruktive Vorschläge
zur Weiterentwicklung der
deutsch-brasilianischen
Wirtschaftsbeziehungen
als Vorbereitung für die
Regierungskonsultationen
August 2015
Grußwort
Staatssekretär Matthias Machnig setzt sich
für die Vertiefung der deutsch-brasilianischen
Wirtschaftsbeziehungen ein:
Deutschland und Brasilien sind verlässliche
Partner und profitieren voneinander.
Offene Märkte, Energiesicherheit,
günstige Bedingungen für kleine und
mittlere Unternehmen, Innovation,
Bürokratieabbau und Rechtssicherheit sind die
Schlüsselfaktoren für eine zukunftsfähige und
wettbewerbsfähige Wirtschaft.
Vorwort
Brasilien und Deutschland vereint eine traditionell enge und gute
wirtschaftliche Partnerschaft. Dies belegt der intensive bilaterale
Handelsaustausch. Brasilien ist für Deutschland der wichtigste Handelspartner in Südamerika und ein bedeutender Produktionsstandort. Über 1.400 deutsche Unternehmen sind teilweise seit über 100
Jahren in Brasilien ansässig. In den letzten fünf Jahren haben sich über 200 deutsche Firmen neu in Brasilien angesiedelt. Insgesamt sind sie für rund 10 % des industriellen Bruttoinlandsprodukts Brasiliens
verantwortlich und beschäftigen über 250.000 Angestellte.
Trotz dem derzeitigen schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und den Standortnachteilen (u.a. starke Steuerbelastung und -komplexität, hohe Lohnnebenkosten und Einfuhrbestimmungen - s. dazu auch den Wirtschaftsüberblick von Roland Berger auf den Seiten 18 bis 21) sind die deutschen Unternehmen vom großen Potential
Brasiliens überzeugt und werden sich auch in Zukunft stark in Brasilien engagieren. Speziell in den Bereichen
Innovation und Technologie, Aus- und Weiterbildung sowie im Umweltsektor gibt es zwischen Deutschland
und Brasilien viele gemeinsame Verbindungsstellen, die es weiter auszubauen gilt.
Um die deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen konstruktiv weiterentwickeln zu können, hat die
AHK São Paulo spezifische Vorschläge erarbeitet. Vier davon sind mittlerweile umgesetzt bzw. sollen bei
den anstehenden deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen behandelt werden. So hat die brasilianische Regierung unseren Vorschlag der gesetzlichen Einführung von flexiblen Arbeitszeiten nach dem
Vorbild der deutschen Kurzarbeit genehmigt. Mit dem brasilianischen Berufsbildungsanbieter SENAI wurde
ein Abkommen geschlossen, das es den Unternehmen zukünftig ermöglicht, nach dem Standard der deutschen Dualen Berufsausbildung auszubilden. Die Verhandlungen während der Regierungskonsultationen
über ein deutsch-brasilianisches Doppelbesteuerungsabkommen für den Luftverkehr sowie über eine stärkere Kooperation beim Thema „Inklusion“ enden hoffentlich ähnlich positiv. Weitere Themen, die zwischen
den beiden Regierungen beraten werden könnten, möchten wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen.
Wir würden uns freuen, wenn unsere Initiative dazu beitragen würde, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zwischen unseren beiden Ländern weiter zu verbessern. Die anstehenden deutsch-brasilianischen
Regierungskonsultationen bieten dafür eine ideale Möglichkeit.
Dr. Wolfram Anders
Präsident der AHK São Paulo
Vorschläge
Bereits in der Umsetzung bzw. in der
Verhandlung befindliche Vorschläge:
Industrie
Gesetzliche Einführung von flexiblen Arbeitszeitmodellen
(u.a. Möglichkeit der Kurzarbeit). ..................................................................................... 04
Luftfahrt
Abschluss eines deutsch-brasilianischen Doppelbesteuerungsabkommens
für den Luftverkehr. .......................................................................................................... 05
Inklusion
Enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien beim Thema ,,Inklusion“. .... 06
Ausbildung
Duale Berufsausbildung nach dem deutschen dualen Modell
in Kooperation mit SENAI. ................................................................................................ 07
Weitere Vorschläge auf einen Blick:
01
02
03
Automobilindustrie
Freigabe von Dieselkraftstoff für Personenkraftwagen. .................................................... 08
Automobilindustrie
Zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit sollten die Logistikkosten gesenkt
werden, u.a. durch die Neuformulierung der „Lei do Motorista“. ...................................... 09
Automobilindustrie
Reduzierung der Steuerbelastung und der regulatorischen Anforderungen der
Regierung für die Entwicklung innovativer Technologien (z.B. die Gesetzgebung
über Abstandsradar und Zolltarif für Hybrid-Fahrzeuge und Technologien)...................... 10
04
Chemie
05
Chemie
06
Industrie
07
Infrastruktur
08
Energie
09
Wasser
Intensivere Forschungskooperation für lokal nachwachsende Rohstoffe,
die es erlaubt, schneller innovative und nachhaltige Klebstoffe und
Beschichtungstechnologien zu entwickeln. ..................................................................... 11
Verbesserung der Rahmenbedingungen für die lokale Produktion von
Pflanzenschutzmitteln. Vereinfachung der Genehmigungsverfahren zur
Einführung von neuen Produkten..................................................................................... 12
Erleichterte Vergabe von Visa für kurzfristige Entsendungen von Fachkräften
sowohl von Deutschland nach Brasilien, als auch von Brasilien nach Deutschland. .......... 13
Förderung von Partnerschaften zwischen Brasilien und Deutschland
zur Entwicklung nachhaltiger Effizienzkonzepte für die Sektoren Transport,
Energie und Industrie. ...................................................................................................... 14
Einführung von Technologien zur Umwandlung von Kohle und Biomasse in
Energie und hochwertige Commodities zur nachhaltigen Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit der Industrie................................................................................. 16
Deutsch-Brasilianische Wasserinitiative zur langfristigen Sicherung
der Wasserversorgung. ..................................................................................................... 17
Wirtschaftsüberblick
Kurze Zusammenfassung zur wirtschaftlichen Lage und allgemeinen
Herausforderungen in Brasilien. ....................................................................................... 18
Industrie
Aktueller Branchenüberblick
Vorschlag
Herausforderungen
Gesetzliche Einführung von flexiblen
Arbeitszeitmodellen (u.a. Möglichkeit der Kurzarbeit).
4
• Verschlechterung der Rahmenbedingungen, d. h. rückläufige Nachfrage und steigende Energiekosten.
• Die Kfz-Zulieferindustrie hat auf der einen Seite einen hohen Fachkräftebedarf, ist auf der anderen
Seite aber ein sehr zyklischer Markt mit starken Konjunkturschwankungen. Die derzeitigen
gesetzlichen Möglichkeiten der Mitarbeiterbindung (Kurzarbeitsmodelle nicht vorhanden) reichen in
Krisenzeiten nicht aus, um Entlassungen zu vermeiden.
• Unternehmen und Beschäftigte leiden unter Entlassungen, die Zusatzkosten verursachen (Entlassung,
Wiedereinstellung, Einarbeitung). Auch der Regierung entstehen Kosten (Arbeitslosenversicherung).
• Know-how-Verlust bei den Unternehmen und steigende Arbeitslosigkeit.
• Einführung eines „Arbeitsplatzsicherungsmodells” nach dem Vorbild der deutschen Kurzarbeit.
Zeitlich festgelegte Verringerung der Arbeitszeit und des Lohns im Krisenfall. Das Unternehmen
bezahlt die geleistete Arbeitszeit, die Regierung einen Kurzarbeitszuschuss, ohne dass die
Arbeitslosenversicherung in Anspruch genommen werden muß.
• Dieses Modell führt zu einer Arbeitsplatzsicherung, Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der
Unternehmen und Kostenreduzierung.
• Der rückläufige Kfz-Absatz führt zu einem erschwerten Geschäftsumfeld für die Kfz-Zulieferindustrie,
wodurch auch Entlassungen anstehen.
• Fokussierung der lokalen Produktionskapazitäten der Zulieferer auf Kunden in Brasilien und Argentinien,
geringe Exportfähigkeit bedingt durch fehlende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Brasilien.
• Hoher Kostendruck durch hohe Preise für Rohmaterial und Energie, steigende Lohnkosten bei fehlender
Produktivität und überhöhter Steuerlast sowie Wechselkursabhängigkeit bei Importprodukten.
• Schwache/fehlende Sub-Zuliefererstruktur bei verschiedenen Komponenten, insbesondere mit
hohem Technologie-/Innovationsanteil.
• Hohe Besteuerung aller importieren Komponenten, inklusive der lokal nicht verfügbaren Produkte.
• Die meisten namhaften international aufgestellten Automobilzulieferer sind seit langem in Brasilien präsent.
Es bestehen Markteintritts- und Wachstumschancen für noch nicht präsente deutsche Mittelständler.
Luftfahrt
Aktueller Branchenüberblick
Vorschlag
Herausforderungen
Abschluss eines deutsch-brasilianischen
Doppelbesteuerungsabkommens für den Luftverkehr.
Zwischen Deutschland und Brasilien gibt es seit 2005 eine Regelung zur Freistellung der Einkünfte
im internationalen Luftverkehr (sog. Gegenseitigkeitserklärung). Im Rahmen einer steuerlichen
Betriebsprüfung ist Lufthansa Anfang 2013 auf die in Brasilien herrschende Rechtsauffassung
hingewiesen worden, dass entgegen dem Wortlaut „Freistellung vom Einkommen“ ein solches
Einkommen einer „social contribution“ (abgekürzt in Brasilien: CSLL = Contribuição Social sobre
o Lucro Líquido) unterliegen soll. Damit wäre der Schutz von Lufthansa durch die bestehende
Freistellungsregelung zu einem wesentlichen Teil nicht mehr gegeben. Dies würde die Wirtschaftlichkeit
der Lufthansa-Operation und damit den Bestand dieser Anbindung nachhaltig gefährden.
• Lufthansa unterstützt die vom Bundesministerium der Finanzen (BMF) favorisierte Lösung:
Abschluss eines sektorspezifischen Doppelbesteuerungsabkommens (DBA) für den Luftverkehr.
• DBA-Abkommen für die Luftfahrt sollte seitens Brasilien umgehend mit dem BMF abgeschlossen
und rückwirkende Anwendbarkeit bis 2008 vereinbart werden.
• In den letzten Jahren hat die Nachfrage im Transportsektor stark zugenommen. Jedoch wurde die
Infrastruktur nicht genügend ausgebaut (v.a. Straße und Luftfahrt).
• Die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur fallen kleiner aus als erwartet und beliefen sich im
letzten Jahrzehnt auf weniger als 1% des BIP.
• In den kommenden Jahren sind umfangreiche Investitionen sowohl im öffentlichen als auch
im privaten Sektor erforderlich, um den Ausbau der Infrastruktur voranzutreiben und so den
Transportsektor zu fördern.
• Probleme gibt es auch beim Betrieb neuer Strecken aufgrund fehlender qualifizierter Arbeitskräfte.
Darüber hinaus halten sich Transportunternehmen mit der Modernisierung ihrer Fuhrparks aufgrund
hoher Kosten zurück, was zu einer weiteren Verschlechterung der Straßenverhältnisse führt.
• Luftfahrt & Logistik: Trotz der Präsenz bekannter deutscher Firmen ist der deutsche Anteil beim
Transport auf Straße, Schiene und Wasser noch gering.
5
Inklusion
Aktueller Überblick
Vorschlag
Enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland
und Brasilien beim Thema ,,Inklusion“.
6
Entwicklung eines deutsch-brasilianischen Dialogs zum Thema „Inklusion“ im Zusammenhang mit den
Paralympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.
Dieser bilaterale Austausch soll die Möglichkeiten einer engen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern mit dem
ersten Ziel eruieren, behinderte Leistungssportler über ihre aktive Zeit hinaus zu fördern und insbesondere langfristige
berufliche Perspektiven aufzuzeigen. Die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen
Frau Bentele sowie der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes Herr Beucher wurden zeitgleich darüber
informiert, diesen Vorschlag in die bevorstehenden deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen aufzunehmen.
Bei den rund 1.400 in Brasilien ansässigen deutschen Unternehmen, die ca. 10% des brasilianischen industriellen
Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften, gewinnt nicht nur die Inklusion behinderter Menschen im Unternehmen,
sondern auch das weitergefasste Thema „Diversity Management“ zunehmend an Bedeutung. Gegenwärtig gelingt
es den Unternehmen nicht immer, die nach brasilianischem Arbeitsgesetz erforderlichen Quoten für die Einstellung
von Behinderten zu erfüllen. Häufig reicht die Qualifikation der Kandidaten für die Besetzung freier Stellen nicht
aus. Die Firmen wenden sich dabei immer häufiger an die AHK São Paulo mit der Bitte um Unterstützung.
Die AHK São Paulo hat daher vor 2 Jahren damit begonnen, dieses Thema systematisch zu erschliessen. In einem
ersten Schritt wurde das Projekt „Atletas do Futuro“ konzipiert und im März 2014 im Beisein des damaligen
Bundesratspräsidenten Stephan Weil der Öffentlichkeit in São Paulo vorgestellt. Es handelt sich dabei um
die Förderung von mittlerweile 16 brasilianischen behinderten Spitzensportlern, von denen einige bereits
Weltmeistertitel und olympische Medaillen gewonnen haben. Das Deutsche Generalkonsulat São Paulo hat sich
als Schirmherr zur Verfügung gestellt, als Projektpartner konnten der Sportclub Pinheiros (Traningsstätten),
das deutsche Krankenhaus Oswaldo Cruz (medizinische Versorgung) sowie die Universität Dortmund
(wissenschaftliche Begleitung) gewonnen werden. Die AHK Rio de Janeiro und die Sportuniversität Köln bereiten
die Ausbildung von speziellen Sportlehrern für Behinderte in Brasilien vor.
Noch bedeutender als die Unterstützung der Sportler in ihrer aktiven Laufbahn ist das Aufzeigen bzw. die
Schaffung beruflicher Perspektiven.
Die AHK São Paulo wird Mitte August 2015 eine Bestandsaufnahme der Situation in Deutschland und Brasilien
vorlegen, die alle relevanten rechtlichen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Aspekte des Themas „Inklusion“
dokumentiert. Darauf aufbauend werden die nächsten Schritte einer konkreten deutsch-brasilianisichen
Zusammenarbeit definiert, insbesondere bei der Übertragung deutscher Erfahrungen auf die brasilianische
Realität, die sich nach dem „best fit“-Konzept dafür anbieten.
Ausbildung
Aktueller Überblick
Vorschlag
Duale Berufsausbildung nach dem deutschen
dualen Modell in Kooperation mit SENAI.
• Einführung der dualen Berufsausbildung im gewerblichen Bereich nach deutschem Standard in
interessierten Unternehmen.
• Implementation eines Berufsbildungsgremiums und eines Prüfungsausschusses analog des
deutschen Berufsbildungsgesetzes.
• Aufbau eines Prüfungswesens zur Durchführung aller notwendigen theoretischen und praktischen
Abschlussprüfungen.
• Zusammenarbeit mit brasilianischen SENAI-Berufsschulen, welche die fehlenden Lerninhalte
unterrichten und ein in Brasilien anerkanntes Zertifikat erteilen.
• Qualifizierung von betrieblichem Ausbildungspersonal.
• Durchführung von Pilotprojekten in mehreren Bundesstaaten Brasiliens.
Die nichtakademische brasilianische Berufsausbildung weist im Vergleich zu Deutschland große
Unterschiede auf. Der markanteste Unterschied ist die Dauer der Ausbildung. In Deutschland sind dies ca.
5.500 Stunden (3,5 Jahre), in Brasilien ca. 1.500 Stunden (ein Jahr), also nur 27 % des deutschen Umfangs.
Manche Unternehmen in Brasilien ermöglichen den Jugendlichen noch intern eine weitere ein- bis
zweijährige Ausbildung, um die Qualität zu erhöhen.
Das Markenzeichen des deutschen dualen Modells ist das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis.
In Deutschland liegt der Praxisanteil bei 80 % der gesamten Ausbildungszeit. Unter Praxis wird in
Deutschland verstanden, dass der Auszubildende sich während dieser Zeit im Unternehmen befindet,
um die erlernte Theorie im betrieblichen Alltag anzuwenden. Mit zunehmender Ausbildungsdauer
wird der Jugendliche immer mehr an die Betriebsabläufe herangeführt und beauftragt, Aufgaben in
eigener Verantwortung wahrzunehmen. So kann ein Jugendlicher in Deutschland nach Abschluss seiner
Berufsausbildung sofort als vollwertiger Mitarbeiter eingesetzt werden.
In Brasilien ist das Ausbildungskonzept anders. Die Berufsausbildung findet ohne einen
Ausbildungsbetrieb statt. Der Jugendliche lernt in einer Berufsschule, in die eine Lehrwerkstatt integriert
ist. Unter Praxiserfahrung wird das Anwenden der Theorie in der Lehrwerkstatt verstanden. Der
Auszubildende schließt demzufolge eine Facharbeiterausbildung ab, ohne jemals in einem Unternehmen
mitgearbeitet zu haben. Was somit komplett in der brasilianischen Berufsausbildung fehlt, ist die wichtige
betriebliche Praxiserfahrung. Dies ist der Erfolgsfaktor des deutschen dualen Modells, das von deutschen
Unternehmen nachgefragt wird.
7
Automobilindustrie
Aktueller Branchenüberblick
Vorschlag
Herausforderungen
Freigabe von Dieselkraftstoff
für Personenkraftwagen.
8
• Gesetz von 1994 schränkt Einsatz von Dieselmotoren im brasilianischen Markt ein.
• Keine PKWs: (Artikel 1) Die Verwendung von Diesel als Kraftstoff für Personen-, Last- und
multifunktionellen Fahrzeugen (nationaler und internationaler Herkunft) mit einer Transportkapazität
von weniger als 1.000 Kg ist verboten.
• LKW und Geländewagen dürfen Diesel verwenden.
• Entwicklung von Technologie bleibt unberücksichtigt.
• Offizieller Grund: Diesel-Engpässe in der Vergangenheit.
• Aktuelle Situation: Mehr Diesel verfügbar; Benzinimporte notwendig.
• Freigabe der Verwendung von Diesel-Kraftstoff für Personenkraftwagen.
In Europa sind Diesel-PKW Marktführer (in Prozenten): EU-27: 55%, Deutschland: 48%, Frankreich: 73%,
Spanien 69%, Großbritannien: 51% (Quelle: icct - The International Council On Clean Transportation, 2013).
Vorteile von Diesel-Technologie für den brasilianischen Markt:
• Weltweit wettbewerbsfähige Zulieferer in Brasilien
• Innovation
• Exportvolumen
• Technologie und Know-how
• Umweltfreundlich:
- Weniger CO2
- Geringerer Treibstoffverbrauch
• Mehr Arbeitsplätze und Investitionen
Automobilindustrie
Aktueller Branchenüberblick
Vorschlag
Herausforderungen
Zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit sollten
die Logistikkosten gesenkt werden, u.a. durch die
Neuformulierung der „Lei do Motorista“.
• Signifikant überhöhte Logistikkosten insbesondere in der Fahrzeugdistribution, bedingt durch:
- Oligopolistische Marktstruktur und ungenügender Wettbewerb der bestehenden Logistikanbieter.
- Wenig transparente Industriestruktur der Logistikdienstleister mit starken Gewerkschaften und hoher
politischer Unterstützung.
- Ungenügende und kostenintensive Infrastruktur.
• Einführung der „Lei de Motorista“ (Gesetzgebung zur Limitierung der Fahrzeiten) in 2013 führte zu
deutlichen Kostensteigerungen von >15% ohne Vorteile auf Grund unzureichender Kontrollen.
• Zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der brasilianischen Automobilindustrie müssen die
Logistikkosten abgesenkt werden:
- Zusatzbelastungen der Industrie durch Einführung der „Lei de Motorista“ sollten durch
Möglichkeiten zur Kompensation ausgeglichen werden.
-Die Regierung sollte Anreize zur Steigerung der Wettbewerbsintensität schaffen.
• Pkw-Markt: Viertgrößter Pkw-Einzelmarkt der Welt, jedoch rückläufiges Marktumfeld bedingt durch
fehlendes Konsumentenvertrauen und restriktive Kreditvergabe der Banken.
• Geringes Exportvolumen, fokussiert auf den Mercosur, aufgrund überhöhter Produktionskosten.
• Trotz bedeutender Schutzmaβnahmen (u.a. Einfuhrzölle) erwirtschaftet der Sektor keine
auskömmliche Marge.
• Das Inovar-Auto-Programm soll Anreize für mehr Innovation und Effizienz schaffen.
• Überhöhte Logistikkosten (insb. bei Fahrzeuglogistik) aufgrund fehlenden Wettbewerbs,
kostenintensiver Gesetzgebung und Infrastrukturdefizite.
9
Automobilindustrie
Aktueller Branchenüberblick
Vorschlag
Herausforderungen
Reduzierung der Steuerbelastung und der regulatorischen
Anforderungen der Regierung für die Entwicklung
innovativer Technologien (z.B. die Gesetzgebung über
Abstandsradar und Zolltarif für Hybrid-Fahrzeuge
und Technologien).
10
• In einer Welt, in der Länder zunehmend in Freihandelsblöcken (z.B. Pazifik-Allianz, TPP und TTIP)
zusammengeschlossen sind, ist Brasilien im Mercosul beschränkt, was sein Wachstumspotenzial
gegenüber anderen BRIC Ländern momentan begrenzt.
• Um Brasilien als einen der wichtigsten Automobilmärkte der Welt und als wettbewerbsfähigen
Exporteur von Fahrzeugen und Teilen zu etablieren, muss der Zugang zu neuen Technologien
vereinfacht und unterstützt werden.
• Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen der EU/Deutschland und Mercosul/Brasilien, um
die Handelsströme zwischen den Blöcken/Ländern zu erhöhen.
• Reduzierung der Steuerbelastung und der regulatorischen Anforderungen der brasilianischen
Regierung für die Entwicklung innovativer Technologien (z. B. die Gesetzgebung über Abstandsradar
und Zolltarif für Hybrid-Fahrzeuge und Technologien).
• Abbau von bürokratischen Hemmnissen beim Im- und Export; Verhandlungen zur
Kostenreduzierung bei der Finanzierung (Industrie und Kunden); Investitionen in Infrastruktur und
Reduzierung der Logistikkosten.
• Schaffung eines nationalen Programms zur Modernierierung des LKW-Bestands.
• Lkw-Markt: Rückläufige Absatzzahlen durch Unsicherheiten in Abnahmesektoren und Änderungen
bei der Finanzierung.
• Hohe Bedeutung des brasilianischen Produktionsstandortes für den Export nach Südamerika, jedoch
mit zunehmender Wettbewerbsintensität (v.a. aus Asien) in den Zielmärkten.
• Schwierige Wettbewerbsfähigkeit durch hohe Rohmaterialkosten und steigende Lohnkosten bei
fehlender Produktivität und überproportionaler Steuerlast.
• Notwendigkeit der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Erschließung weiterer
Absatzmärkte zur nachhaltigen Unterstützung der nationalen Industrie.
Chemie
Vorschlag
Herausforderungen
Intensivere Forschungskooperation für lokal
nachwachsende Rohstoffe, die es erlaubt, schneller
innovative und nachhaltige Klebstoffe und
Beschichtungstechnologien zu entwickeln.
• Einseitiger Focus der gemeinschaftlichen Forschungsbemühungen auf die Verwendung von
nachwachsenden Rohstoffen in der Energie- und Commodity-Produktion.
• Komplizierte und teilweise unklar abgestimmte Forschungsprojekte.
• Komplexe und langwierige IP-Anmeldeverfahren.
• Zu wenig Abstimmung und Zusammenarbeit bei der Einführung von zeitgemäßen regulatorischen
Standards führt zu jahrelang anhänglichen Gesetzes-Novellierungen bzw. Aktualisierungen von
Verordnungen, um den Verbraucherschutz oder auch den Anwenderschutz zu verbessern.
• Intensivere Forschungskooperation für lokal nachwachsender Rohstoffe, die es erlaubt, schneller
innovative und nachhaltige Klebstoff- und Beschichtungstechnologien zu entwickeln.
Die gemeinsame Entwicklungsförderung von innovativen Klebstoff- und Beschichtungstechnologien
auf Basis von lokal nachwachsenden Rohstoffen könnten zum Beispiel helfen,
• die Lebensmittelsicherheit in Konsumverpackungen zu erhöhen,
• die Effizienz bei der Produktion von erneuerbaren Energien zu erhöhen (z. B. im nachhaltigen
Leichtbau von Windrädern) oder
• zur Verbesserung der Sicherheits- und Komfortstandards von Fahrzeugen bei gleichzeitiger
Gewichtsreduzierung beitragen.
Durch diese Zusammenarbeit könnten sich die Innovationskraft und die Wettbewerbsposition
der relevanten deutschen und brasilianischen Industriesektoren signifikant auf dem Weltmarkt
verbessern.
11
Chemie
Aktueller Branchenüberblick
Vorschlag
Herausforderungen
Verbesserung der Rahmenbedingungen für die lokale
Produktion von Pflanzenschutzmitteln. Vereinfachung
der Genehmigungsverfahren zur Einführung von neuen
Produkten.
12
• Verbesserung der Rahmenbedingungen für die lokale Produktion von Pflanzenschutzmitteln.
• Vereinfachung der Genehmigungsverfahren für neue Produkte in Brasilien, mit dem Ziel, die lokale
Produktion und den Export zu steigern.
• Neugestaltung der Registrierungsprozesse bei chemischen Formeln, die nur geringfügig angepasst
bzw. verbessert wurden. Derzeit werden diese Formeln als Neuregistrierung behandelt. Angesichts
dieser Regulierungssituation sowie langwieriger und komplexer Genehmigungsverfahren halten sich
viele deutsche Unternehmen mit Investitionen in Produktionsanlagen in Brasilien zurück.
• Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Genehmigung von Pflanzenschutzmitteln
unter Beibehaltung des wissenschaftlichen Standards. Dies würde Innovation fördern und ein Anreiz
zum Aufbau einer lokalen Produktion und zu verstärkter Exporttätigkeit sein.
• Hohe Energie-und Rohstoffkosten als wichtige Herausforderungen. Petrobras hält quasi eine
regionale Monopolstellung. Dies führt zu mangelnder Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Asien und
den USA, vor allem nach den Schiefergasfunden in Nordamerika.
• BASF tätigte die größte Privatinvestition im Chemiesektor. Die Firma investierte über 500 Mio. EUR
in Acrylsäure und superabsorbierende Polymere im Staat Bahia.
• Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es zu wenige öffentliche Finanzierungshilfen (z.B. bei
Pilotanlagen - Stufe zwischen Labor und industrieller Produktion).
• Mangelnde Anreize seitens des Staates, die Investitionsbedingungen durch Steueranreize (wie z.B.
die Besteuerung auf Maschinen und technischen Dienstleistungen) zu verbessern.
• Sehr gute Marktstellung deutscher Unternehmen bei chemischen Industriegütern. Der Markt für
Ausgangsprodukte bietet Geschäftschancen, birgt derzeit jedoch aufgrund der hohen Preise auch
Risiken.
Industrie
Aktueller Branchenüberblick
Vorschlag
Herausforderungen
Erleichterte Vergabe von Visa für kurzfristige
Entsendungen von Fachkräften sowohl von Deutschland
nach Brasilien, als auch von Brasilien nach Deutschland.
• Der deutsche Maschinenbau ist sehr mittelständisch geprägt. Seine Kunden erwarten bei auftretenden
Problemen eine schnelle Reaktionszeit. Daher ist es wichtig, dass es für kurzfristige Arbeitseinsätze im
Gastland keine allzu hohen Hürden bei der Erteilung von zeitlich begrenzten Arbeitsvisa gibt.
• Erleichterte Vergabe von Visa für kurzfristige Entsendungen von Fachkräften sowohl von
Deutschland nach Brasilien als auch von Brasilien nach Deutschland.
• Die brasilianischen Hersteller verlieren zunehmend Marktanteile gegenüber den Importen (v.a. aus China).
• Aktuell starker Auftragsrückgang aufgrund Verzögerungen bei der Erschließung der Pré-Sal Ölfelder
und der aktuellen Wirtschaftskrise.
• Produktionsstandort ist nur durch Fördermaßnahmen der Regierung (Agentur für industrielle
Entwicklung - Finame, Importzölle) haltbar.
• Die Wettbewerbsfähigkeit der brasilianischen Unternehmen ist durch Kostensteigerungen, die über
den Preissteigerungen liegen, schwer beeinträchtigt.
• Schwache Produktivität u.a. aufgrund von Fachkräftemangel.
• Maschinenbau: Langjährige Präsenz vieler namhafter deutscher Hersteller. Weiterhin viele neue
Geschäftschancen für den deutschen Mittelstand in Brasilien vorhanden.
13
Infrastruktur
Vorschlag
Förderung von Partnerschaften zwischen Brasilien und
Deutschland zur Entwicklung nachhaltiger Effizienzkonzepte für die Sektoren Transport, Energie und Industrie.
Industrie der Zukunft / fortgeschrittene Produktion
Die industrielle Digitalisierung hat sich in die täglichen Abläufe ausgebreitet. Sie stellt einen bedeutenden Fortschritt
für die brasilianische Industrie dar, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Durch die Verwendung von Strategien
aus dem Industriesektor eröffnet die Digitalisierung der Infrastruktur neue Möglichkeiten die brasilianische
Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Die Digitalisierung wird neue Wege eröffnen, um die Produktivität zu steigern, die
Integration von Zulieferern und Kunden zu verbessern und die Integration von brasilianischen Unternehmen in sowohl
örtliche als auch globale Versorgungsketten erhöhen.
Die Zukunft des elektrischen Versorgungsnetzes in Brasilien
Die Versorgung mit Elektrizität ist essentiell für die Entwicklung von Ländern mit kontinentalen Ausmaßen wie Brasilien.
Der Aufbau eines solchen Versorgungsnetzes stellt allerdings eine große logistische Herausforderung innerhalb
der nächsten Jahre dar. Um den Energieverlust zwischen Energiequelle und Verbraucher während des Transports zu
minimieren, müssen neue Technologien eingesetzt werden. Die multiterminale HVDC (HGÜ)-Technologie ist mit einem
Verlust von nur 40% am besten geeignet im Vergleich mit der herkömmlichen AC-Technologie.
Intelligente Energienetzwerke
Eine qualitative hochwertige und zuverlässige Energieversorgung mit Elektrizität ist entscheidend, um Systeme effizient zu
gestalten. Für Länder wie Brasilien ergeben sich große Herausforderungen aufgrund der Distanz, der hohen Abhängigkeit
von erneuerbaren Energien, der steigenden Nachfrage von Energieverteilung, sowie der Forderung nach qualitativer und
zuverlässiger Energieversorgung. Intelligente Netzwerke nutzen digitale Technologien, um elektrische Energie zu produzieren,
zu übertragen und zu verteilen. Diese Netzwerke bieten bessere Kontrollmöglichkeiten, gröβere Transparenz und Analyse
der Netzkonditionen in Echtzeit. Außerdem stellen sie eine Basis für ein dezentrales Netzwerk dar, da sie eine stabilere,
nachhaltigere und effizientere Energieversorgung ermöglichen, sowie den Verlust während des Transports minimieren.
Sichere Zukunft in der Entwicklung von Schienenverkehr
Mit dem des PIL (Programm zur Investition in Logistik), stellt die brasilianische Bundesregierung eine Investition in Höhe
von 86,4 Milliarden Real (ungefähr 24,8 Mrd. Euro) für den Ausbau und die Modernisierung des Schienenverkehrs zur
Verfügung. Die bestehenden Strecken werden traditionell von Diesellokomotiven befahren. Obwohl neue Technologien
effizienter wären, sollen auch die neuen Strecken mit dieselbetriebenen Eisenbahnen befahren werden. Jedoch hat sich in
anderen Ländern der Einsatz von elektronisch betriebenen Lokomotiven auf bereits bestehenden Strecken sowie der Ausbau
neuer elektronisch betriebener Strecken bereits als ökonomischer, umweltfreundlicher und effizienter herausgestellt.
14
Infrastruktur
Effiziente Energieversorgung als Mittel zu Verminderung des CO2-Ausstoβes
Knappe Ressourcen wie Wasser und Energie verursachen überall auf der Welt groβe Herausforderungen für Regierungen,
Unternehmen und Privatpersonen. Heutzutage ist elektrische Energie die wichtigste Ressource, was sich in Zukunft
auch noch verstärken wird. Für die Gesellschaft sind unterschiedliche Quellen zur Energieerzeugung sowie effiziente
Energienutzungsmodelle fundamental. Die Schaffung eines globalen Szenarios zu diesem Thema sollte eine günstige
Voraussetzung für eine schnellere Implementierung von anerkannten Lösungen, eine effiziente Nutzung, sowohl im
Bereich der Infrastruktur als auch im industriellen Bereich, garantieren.
Planung zur Entwicklung von kleinen und groβen Wärmekraftwerken auf Basis von Gas (Distributive Generation)
Das brasilianische Energiesystem befindet sich gerade in einem Veränderungsprozess, welcher von Experten als hydrothermal
bezeichnet wird. Dies bedeutet eine Verminderung des wirtschaftlichen Potentials, der Erzeugung von umweltfreundlicher
Energie durch Wasserkraft und der Kapazität zur Selbstregulierung in kleineren Reservaten. Aus diesem Grund wird der
Ausbau von Energieerzeugung auf thermischer Basis zunehmend wichtiger. Auch die Entwicklung eines Verteilungssystems,
bei dem die Erzeugung nahe am Verbraucher angesiedelt ist, gewinnt an Bedeutung. Auf diese Weise könnte Brasilien die
Verluste während des Energietransports reduzieren, wodurch weniger Investitionen in das Versorgungsnetz benötigt
werden würden und gleichzeitig Anreize für den Ausbau erneuerbarer Energien geschaffen würden.
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt für Windkraftenergie
Die Windenergie ist der Energiezweig, der in Brasilien am stärksten wächst. Es wird geschätzt, dass im Laufe der nächsten
Jahre die Windenergiebranche um die 19.000 neue Arbeitsplätze schafft, 6 Millarden US$ an Investitionsmitteln
gewonnen werden und gleichzeitig der Austoβ von 5 Millionen Tonnen an CO2 verhindert werden. Im Jahr 2015 sind 113
neue Windparks im Bau mit einer Gesamtkapazität von 2,7 GW. Laut dem World Energy Council und dem Bloomberg
New Energy Finance, hat Brasilien die drittgeringsten Kosten weltweit bei der Gewinnung von Windenergie.
Mobile Lösungen für präventive Gesundheit
Abgelegene und dünn besiedelte Regionen in Ländern mit enormen flächenmässigen Ausmaßen zu erreichen
und Zugang zu high-tech Untersuchungen in wenig besiedelte Gebiete zu ermöglichen, ist eine Herausforderung
für jede Regierung. Eine realistische und wenig komplizierte Lösung wäre es verstärkt mobile Ausrüstung wie
Computergesteuerter Tomographie, Magnetressonanz, Digitale Mamographie und laboratorischen Untersuchungen,
etc. einzusetzen.
15
Energie
Aktueller Branchenüberblick
Vorschlag
Herausforderungen
Einführung von Technologien zur Umwandlung von
Kohle und Biomasse in Energie und hochwertige
Commodities zur nachhaltigen Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit der Industrie.
16
• Die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie ist durch die hohen lokalen Kosten für Energie und
Rohstoffe, vor allem denen basierend auf Erdöl- und Gas, und durch das ständig drohende Risiko von
Energiemangel beeinträchtigt.
• Kohle und Biomasse, reichlich vorhandene und wenig genutzte Ressourcen in Brasilien, sind starke
Alternativen für saubere Energie und Rohstoffe für die brasilianische Industrie. Die grossen Reserven, die
geringen Kosten und die Versorgungssicherheit dieser beiden Ressourcen können die brasilianische Industrie
neu positionieren, vor allem in Sektoren wie Düngemittel, Chemie und Kraftstoffe.
• Mit der Nutzung von Technologien deutscher Unternehmen zur Umwandlung von Kohle und
Biomasse in Energie und hochwertige Commodities, die in anderen Ländern schon nachhaltig und
wirtschaftlich angewandt werden, könnten richtungweisende Projekte mit effektiver Wirkung auf die
Wettbewerbsfähigkeit der brasilianischen Industrie umgesetzt werden.
• Eine Energie- und Industriepolitik ist notwendig, die Innovationen und Pilotprojekte zur Verarbeitung von
Kohle und Biomasse in saubere Energie und alternative Rohstoffe für Erdöl und dessen Derivate fördert.
• Die Versorgungssicherheit mit Energie und die Handelsbilanz für Erdölprodukte werden direkt von
der hohen Abhängigkeit von wenigen Energiequellen beeinflusst.
• Es gibt keine Politik zur systematischen Förderung alternativer natürlicher Energieressourcen als
Ergänzung zur Öl- und Gasproduktionskette.
• Projekte mit innovativen und nachhaltigen Produktionswegen, die auf der Nutzung von Steinkohle
und Biomasse basieren, sind im Land praktisch inexistent. Die wenigen vorhandenen Projekte
entscheiden sich für technische Lösungen mit geringeren Kapitalkosten, jedoch mit geringer
Effizienz und geringer wirtschaftlicher Wirkung.
Wasser
Aktueller Branchenüberblick
Herausforderungen
Deutsch-Brasilianische Wasserinitiative zur
langfristigen Sicherung der Wasserversorgung.
• Versorgung der Bevölkerung und der Industrie mit Wasser von guter Qualität.
• Sicherung der Trinkwasserversorgung zukünftiger Generationen.
• Schutz von Gegenden mit Brunnen.
• Hohe Bevölkerungsdichte im Südosten Brasiliens, welche zu einer Wasserknappheit führt, da das
Versorgungssystem unter voller Auslastung arbeitet: Angebot und Nachfrage sind praktisch identisch.
• In der Metropolregion São Paulo stehen 67 Tsd. l/s Wasser zur Verfügung; der Bedarf beträgt schon
mehr als 70 Tsd. l/s, wodurch ein Defizit entsteht, welches bei einem vorhergesagten Bedarf von 80 Tsd.
l/s bis 2025 weiter ansteigen wird.
• Großes Risiko von verschmutztem Grundwasser in geschützten Gegenden mit Brunnen, aufgrund
illegaler Benutzung.
• Unsicherheit, ob das Wasserversorgungssystem der Metropolregion São Paulo, genannt „Sistema
Cantareira“, in den kommenden Jahren mit ganzer Leistung laufen kann.
• Große Verluste innerhalb des Wasserversorgungssystems.
Vorschlag
• Fehlender Dialog mit der Bevölkerung und Presse.
• Eine bilaterale Kooperation zum Transfer von Technologien, die langfristig die Wasserversorgung
sichern, und beitragen zur:
- Optimierung des Wassermanagements
- Erschließen von weiteren Wasserquellen (water reuse)
- Wasser- und Abwasseraufbereitung
- Monitoring und Kontrolle
- Reduzierung des Wasserverlusts in den Leitungen
• Unterstützung zur Weiterführung des Unternehmensdialogs über die Krise und zur Findung von
kurz-, mittel- und langfristigen Lösungen.
17
Wirtschaftsüberblick
Kurze Zusammenfassung zur wirtschaftlichen Lage
und allgemeinen Herausforderungen in Brasilien
Zusammenfassung der wirtschaftlichen Lage
Brasilien hat sich mit einem BIP 2014 i.H.v. US$ 2.300 Mrd. (Vergleichswert Deutschland US$ 3.800 Mrd., reales
BIP) fest unter den führenden Weltwirtschaften positioniert. Allerdings deutet das nominale BIP pro Einwohner
mit US$ 11.600 (Vergleichswert Deutschland US$ 47.600) noch auf einen erheblichen Nachholbedarf hin.
Bild 1: Länder-Ranking nach nationalem BIP [2014-2030F; US$ Mrd.]
BIP Ranking 2014 (Mrd. USD)
17.400
USA
China
Japan
Deutschland
10.400
4.600
3.800
BIP Ranking 2030F (Mrd. USD)
USA
24.800
China
Indien
Japan
22.200
6.600
6.400
Großbritannien
2.900
Deutschland
4.500
Frankreich
2.800
Brasilien
4.000
Brasilien
2.300
Großbritannien
3.600
2.100
Frankreich
3.300
Indien
Quelle: Weltbank; US Department of Agriculture
Steigende Löhne sowie umfassende Sozialförderprogramme (z.B. „Bolsa Familia“ mit über 50
Mio. begünstigten Bürgern, oder „Minha Casa Minha Vida“ mit 3,9 Millionen neuen Häusern für
einkommensschwächere Familien) haben in den letzten 10 Jahren zu einer deutlichen Verbesserung der
Wohlstandsverteilung im Lande und zur Entstehung einer neuen Mittelklasse (heute mehr als 50% der
Bevölkerung) geführt.
Nach einer sehr positivem Wirtschaftsentwicklung 2003-2010, begünstigt durch starken Konsum
der aufstrebenden neuen Mittelschicht sowie der weltweiten Rohstoff-Hausse, blieb das
18
Wirtschaftsüberblick
Wirtschaftwachstum in den vergangenen 4 Jahren mit 2,1% p.a. deutlich unter den Erwartungen. Für
2015 wird ein BIP-Rückgang sowie für die darauf folgenden Jahre ein geringes Wachstum weit unterhalb
der Potenziale des Landes erwartet.
Bild 2: Zeitverlauf makroökonomischer Daten [2008- 2018 F; %]
7,6%
5,9%
6,5%
5,8%
5,9%
6,4%
9,3%
5,2%
5,5%
5,5%
5,9%
5,0%
4,3%
2,7%
3,9%
2,0%
2008
-0,2%
2010
Inflationsrate 2012
0,3%
0,1%
1,8%
-
2014
2,2%
-
-1,6%
2016F
2018F
BIP Wachstum
Quelle: Oxford Economics; IBGE; FGV
Die Inflation hat sich nach einem positiven Verlauf 2006-2010 (Durchschnitt: 4,7%) wieder mit 7,3% p.a.
(letzte 12 Monate, Stand Juli 2015) zurückgemeldet, getrieben durch die Abwertung der Landeswährung
Real. Zugleich stieg erneut die Arbeitslosigkeit und befindet sich derzeit bei 6,9%. Gleichwohl fehlt es an
qualifizierten Arbeitskräften in nahezu allen Industrien.
Die Handelsbilanz lag 2014 bei einem Defizit von US$ 3,9 Mrd. und wird geprägt durch starke
Fokussierung auf Commodities am Exportvolumen in den vergangenen Jahren (60,3% Anteil in der ersten
Jahreshälfte 2015). Hauptgründe für die negative Handelsbilanz waren somit die niedrigen CommodityPreise auf den globalen Märkten (u.a. Eisenerz und Agrarprodukte), die Krise in Argentinien, der HauptExportpartner, und eine Steigerung der Benzinimporte sowie sehr hohe Einfuhren von Konsum- und
Kapitalgütern. Mangels internationaler Wettbewerbsfähigkeit können brasilianische Industriegüter
fast nur innerhalb des Mercosur-Wirtschaftsblocks exportiert werden (siehe volkswirtschaftliche
Herausforderungen). Die weitere Abwertung der Landeswährung seit Mitte 2013 sorgt jedoch für einen
aktuell leichten Wiederanstieg beim Export vom Gütern mit industrieller Wertschöpfung. Auf dieser
Grundlage wurde sogar in den ersten 6 Monate 2015 ein leichter Handelsüberschuss (US$ 2,2 Mrd.)
erzielt, der aber in erster Linie auf den wirtschaftlichen Abschwung und den resultierenden Rückgang
der Importe zurückzuführen ist.
19
Wirtschaftsüberblick
Volkswirtschaftliche Herausforderungen
Insgesamt steht die wiedergewählte Staatspräsidentin Dilma Rousseff in ihrer zweiten Amtszeit (20152018) vor wesentlichen Herausforderungen, um an den landesweiten Aufschwung der ersten Dekade
anzuschließen, wie beispielsweise:
1. Ungünstige makro-ökonomische Rahmenbedingungen ausgelöst durch geringes
Wirtschaftswachstum (nach einem einen erwarteten BIP-Rückgang von 1,6% in 2015), steigende
Inflation (Jahreserwartungswert 9,3% in 2015) sowie Zunahme der Zinsen (Selic / Leitzins der
Brasilianischen Zentralbank derzeit bei 14,25%) .
2.
Mangelnde internationale Wettbewerbsfähigkeit, bedingt u.a. durch hohe Steuerbelastung
und –komplexität, überhöhte Faktorkosten (z.B. Stahlpreise, Logistik) und Lohnnebenkosten
sowie ein starres Arbeitsrecht.
3.
Zu geringe Produktivitätszuwächse, bedingt u.a. durch gravierende Defizite bei Schulung und Ausbildung.
4.
Geringe Investitionstätigkeit, bedingt u.a. durch regulatorische, rechtliche sowie institutionelle
Unsicherheiten.
5.
Noch immer bedeutende Engpässe bei Infrastruktur: Energie (Preise / Verfügbarkeit) und Transport
(Strasse, Schiene, Häfen).
6.
Stagnierende ausländische Direktinvestitionen, bedingt u.a. durch mangelnde Exportfähigkeit
sowie weitgreifende Handelshemmnisse (unzureichende Handelsabkommen, hohe Einfuhrzölle).
7.
Zu geringe Sparquote bei steigender Verschuldung der privaten Haushalte.
8.
Hohe Staatsverschuldung und steigender Haushaltsdefizit (beides auch bedingt durch ineffektive
Wirtschaftsförderungsprogramme).
Die genannten Herausforderungen müssen umgehend und nachhaltig angegangen werden, um die
globale Wettbewerbsfähigkeit und die weitere Entwicklung des Landes und seiner Wirtschaft zu sichern.
Beitrag der deutschen Industrie zur weiteren Entwicklung
Bereits 1895 eröffnete Siemens als erstes deutsches Großunternehmen eine Niederlassung in Brasilien seitdem konnten sich viele weitere deutsche Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich
in Brasilien positionieren. Insgesamt sind heute über 1.400 deutsche Firmen am Standort Brasilien
angesiedelt, allein 900 davon mit einer Präsenz in São Paulo, dem Zentrum der brasilianischen Wirtschaft.
Mit 250.000 Beschäftigten und einem Anteil von 10% am industriellen BIP Brasiliens sind deutsche
Unternehmen wichtige Stütze der lokalen Wirtschaft. Nicht zuletzt dank hoher Ausbildungs-, Sicherheits- und
Sozialstandards genießen deutsche Unternehmen landesweit auch als Arbeitgeber ein exzellentes Image.
20
Wirtschaftsüberblick
Bild 3: Deutsche Direktinvestitionen in Brasilien nach Branche 2013 [% Anteil]
Sonstige
21%
Chemie
26%
Elektrotech.
12%
Kfz & Teile
14%
Maschinenbau 26%
Quelle: AHK-São Paulo; Wirtschaftsdaten: Germany Trade & Invest (GTAI)
Das Bekenntnis zum Standort Brasilien äußert sich in langfristigen Investments. Mit einem Gesamtwert von
über US$ 2,2 Mrd. war Deutschland 2013 (letzte verfügbare Zahlen) der drittgrößte ausländische Investor, mit
Schwerpunkten Automobil, Chemie und Maschinenbau (2/3 der deutschen Gesamtinvestitionen). Allen voran
geht Volkswagen mit geplanten Milliardeninvestments, gefolgt von BASF, MAN, Siemens sowie auch Audi,
BMW und Daimler mit Investitionsvolumina von jeweils EUR 150-500 Mio. innerhalb der kommenden Jahre.
Das Wachstum in Brasilien stimuliert spürbar auch die Wirtschaft in der deutschen Heimat – die Nachfrage
nach importierten Industrieprodukten aus Deutschland liegt inzwischen bei ca. EUR 11,4 Mrd. pro Jahr.
Deutsche Firmen sehen weiterhin langfristig einzigartige Perspektiven in Brasilien, wie die über 200
Neuansiedlungen deutscher Firmen in den vergangenen fünf Jahren unterstreichen – unter ihnen bekannte
Namen wie BMW, Bertelsmann und die Otto-Gruppe.
Brasilianer wiederum sehen das Know-How deutscher Firmen, etwa im Infrastruktur- und Technologiebereich,
als wichtigen Beitrag, um die Modernisierung der brasilianischen Wirtschaft voranzutreiben.
Im Interesse beider Seiten kann somit eine Intensivierung der Handelsbeziehungen und weitere Stärkung
der Zusammenarbeit auf den Ebenen Wirtschaft, Politik und Forschung einen wichtigen Beitrag leisten, um
zukünftig die deutsch-brasilianische Erfolgsgeschichte weiter zu führen.
Autor: Thomas Kunze/ Martin Bodewig
Quellen: Roland Berger Strategy Consultants
21
Propostas Construtivas
para o desenvolvimento
econômico entre
Brasil e Alemanha
preparatórias para as
Consultas Governamentais
Agosto de 2015
Prefácio
O Secretário de Estado Matthias Machnig se
comprometeu com o aprofundamento das
relações entre o Brasil e a Alemanha:
A Alemanha e o Brasil são parceiros fiáveis e se
beneficiam mutuamente. Mercados abertos,
segurança de abastecimento de energia, boas
condições para pequenas e médias empresas,
inovação, redução da burocracia e segurança
jurídica são os fatores chaves para uma
economia competitiva e à prova do futuro.
Editorial
Brasil e Alemanha possuem uma estreita e próspera parceria econômica. Isso se deve, entre outros fatores, ao crescimento estável bilateral do intercâmbio comercial. O Brasil é o mais importante parceiro
comercial da Alemanha na América do Sul e um significativo mercado
produtor. Mais de 1.400 empresas alemãs estão baseadas no Brasil, parte delas há mais de 100 anos. Nos
últimos cinco anos mais de 200 novas empresas alemãs se estabeleceram no Brasil. Elas são responsáveis
por cerca de 10 % do PIB industrial brasileiro e empregam juntas em torno 250.000 funcionários.
Apesar do difícil cenário econômico e das desvantagens regionais (entre outros, peso e complexidade
de impostos, altos custos não-salariais do trabalho e regras de importação, veja também a visão geral
econômica nas páginas 18 a 21) as empresas alemãs estão convencidas do grande potencial brasileiro
e futuramente irão se engajar fortemente no País. Especialmente nas áreas de Inovação e Tecnologia,
Desenvolvimento e Formação Profissional, bem como o setor Ambiental existem pontos de ligação entre
Brasil e Alemanha, que devem ser continuamente desenvolvidos.
Com o objetivo de desenvolver construtivamente o relacionamento econômico Brasil-Alemanha, a
Câmara Brasil-Alemanha fez propostas específicas. Uma delas foi aceita e outras três delas devem ser
discutidas durante as Consultas Governamentais entre os dois países. O governo brasileiro aceitou nossa
proposta de regulamentação de horas de trabalho flexíveis com base no modelo “Kurzarbeit” alemão.
Com a instituição brasileira de formação profissional SENAI, foi fechado um acordo que possibilitará
às empresas alemãs formar profissionais a partir do sistema dual de formação profissional alemão. As
negociações durante as Consultas Governamentais sobre a conclusão de um acordo de dupla tributação
Brasil-Alemanha para o transporte aéreo, assim como uma cooperação mais forte sobre o tema “inclusão” também deverão ter uma conclusão positiva. Queremos apresentar o utros temas que podem
ser abordados entre os dois governos nas páginas seguintes. Seria uma grande satisfação se nossas iniciativas contribuíssem para a melhora das condições econômicas entre ambos os países. As Consultas
Governamentais entre Brasil e Alemanha são uma ótima oportunidade para isto.
Dr. Wolfram Anders
Presidente da Câmara Brasil-Alemanha de São Paulo
Propostas
Algumas propostas em negociação ou já realizadas:
Indústria
Introdução legal de jornadas de trabalho flexíveis
(incluindo jornadas encurtadas)....................................................................................... 04
Aviação
Fechamento de um acordo de dupla tributação entre Brasil e Alemanha
para o transporte aéreo. ................................................................................................... 05
Inclusão
Estreita parceria entre Brasil e Alemanha sobre o tema “Inclusão”. ................................... 06
Educação
Implementação da Formação Profissional Dual Técnica, de acordo com o modelo
alemão, por meio da cooperação com SENAI. ................................................................... 07
Resumo de outras propostas:
01
02
03
Automobilísmo
Liberação do uso de óleo diesel para carros de passeio. .................................................... 08
Automobilísmo
Para aumentar a competitividade, os custos logísticos devem ser reduzidos,
inclusive por meio da reformulação da “Lei do Motorista”. ................................................ 09
Automobilísmo
Reduzir a carga tributária e as exigências regulatórias do governo para o
desenvolvimento de tecnologias inovadoras (por exemplo, a legislação sobre
radar de distância e tarifas para veículos e tecnologias híbridas). .................................... 10
04
Químico
05
Químico
06
Indústria
07
Infraestrutura
08
Energia
09
Água
Introdução de normas e regulamentações (de acordo com os padrões da
União Europeia) para reforçar a proteção dos consumidores e a segurança
alimentar em embalagens. .............................................................................................. 11
Melhoria do cenário para a produção local de produtos para a proteção
de cultivos. Simplificar os procedimentos de licenciamento para a introdução
de novos produtos. ........................................................................................................... 12
Facilidade de emissão de vistos para os trabalhos de curto prazo de especialistas
tanto da Alemanha para o Brasil quanto do Brasil para a Alemanha................................. 13
Incentivo a parcerias entre Brasil e Alemanha para o desenvolvimento do
conceito de eficiência sustentável para os setores de transporte,
energia e indústria............................................................................................................ 14
Introdução de tecnologia para a transformação de carvão e biomassa
em energia e commodities de maior valor agregado para o aumento de
competitividade sustentável da indústria......................................................................... 16
Iniciativa Brasil-Alemanha para a garantia a longo prazo do abastecimento de água. ..... 17
Situação econômica
Síntese da situação econômica e dos desafios gerais no Brasil. ........................................ 18
Indústria
Situação Atual do Setor
Proposta
Desafios
Introdução legal de jornadas de trabalho flexíveis
(incluindo jornadas encurtadas).
4
• Agravamento das condições, ou seja, demanda decrescente e aumento dos custos de energia;
• A indústria de autopeças possui grande demanda de mão de obra qualificada, mas, por outro lado, atua
em um mercado cíclico com muitas alterações de conjuntura. As atuais possibilidades legais na retenção de
funcionários não são suficientes em tempos de crises para evitar demissões (faltam modelos para jornadas
encurtadas);
• Empresas e trabalhadores sofrem com demissões, que causam custos adicionais às empresas (demissão,
recontratação, treinamento) e ao Governo (seguro desemprego);
• Perda de know-how nas empresas e aumento do desemprego na sociedade.
• Implantação de um “Modelo de Proteção ao Emprego” baseado no conceito do “Kurzarbeit” alemão, que
possibilita, em tempos de crise, redução de jornada e salário por tempo determinado. Empresa paga tempo
trabalhado, governo remunera parcialmente tempo não trabalhado e evita o seguro desemprego;
• Benefícios incluem a manutenção de empregos, aumento de competitividade da indústria e redução de
custos.
• O declínio nas vendas de carros torna as condições de mercado para a indústria de autopeças mais difícil,
o que ocasiona demissões;
• Capacidade de produção local focada nos clientes do Brasil e da Argentina, além de baixa capacidade de
exportação devido à falta de competitividade brasileira;
• Alta pressão de custos devido à matéria-prima e da energia, ao aumento dos custos trabalhistas por falta
de produtividade e à carga tributária desproporcional, bem como dependência da taxa de câmbio nos
produtos importados;
• Estrutura incipiente ou inexistente de subfornecedores de diferentes componentes, especialmente
daqueles inovadores e com alta tecnologia aplicada;
• Alta carga tributária para componentes importados, incluindo aqueles não disponíveis localmente;
• Autopeças: a maioria dos fornecedores de renome estabelecidos no mercado internacional estão
presentes no Brasil. Oportunidades para a entrada de pequenas e médias empresas alemãs.
Aviação
Situação Atual do Setor
Proposta
Desafios
Fechamento de um acordo de dupla tributação
entre Brasil e Alemanha para o transporte aéreo.
Existe, desde 2005, um acordo entre a Alemanha e o Brasil que isenta de impostos a renda no transporte
aéreo internacional (acordo bilateral). Após uma auditória fiscal no início de 2013, foi apontado para a
LH que no parecer jurídico vigente do Brasil, ao contrário da expressão “isenção de renda”, essa deve estar
sujeita a uma “contribuição social”. (Abreviação no Brasil: CSLL: Contribuição Social sobre o Lucro Líquido).
Desta forma, a proteção da LH pelas normas vigentes de isenção não seria mais possível. Isso colocaria em
perigo tanto a situação econômica da operação da LH, assim como a existência de tal conexão.
A Lufthansa apoia a solução favorecida proposta pelo Ministério das Finanças alemão: conclusão de
acordo de dupla tributação específica para o setor de transporte aéreo. Esse acordo deveria ser fechado
pelo lado brasileiro com o Ministério das Finanças alemão e suas aplicabilidades retrocedidas até o ano
de 2008.
• A demanda no setor de transportes tem crescido acentuadamente nos últimos anos com um
acompanhamento retardado da oferta de infraestruturas (principalmente nos setores rodoviário e
de aviação);
• O investimento na infraestrutura de transporte tem sido menor que o esperado, representando, na
última década, menos de 1% do PIB nacional;
• Será necessário, nos próximos anos, um investimento mais balanceado entre setor público
e setor privado de forma a potencializar o crescimento da infraestrutura e assim fomentar o
desenvolvimento dos transportes;
• Existem também obstáculos ligados ao desenvolvimento dos recursos humanos para novas
operações e um custo associado à substituição da frota existente (especialmente a rodoviária);
• Transporte Aéreo e Logística: mesmo com a presença de renomadas empresas alemãs, a
participação de mercado dessas companhias no transporte rodoviário, ferroviário e fluvial/marítimo
ainda é pequeno.
5
Inclusão
Situação Atual do Setor
Desafios
Estreita parceria entre Brasil e Alemanha
sobre o tema “Inclusão”.
6
O desenvolvimento de um diálogo Brasil-Alemanha sobre o tema “Inclusão” no contexto dos Jogos Paralímpicos de
2016 no Rio de Janeiro.
Este intercâmbio tem como primeiro objetivo levantar as possibilidades de cooperação entre os dois países para
promover os atletas de alto rendimento além do período da sua carreira esportiva e, principalmente, mostrar
perspectivas profissionais a longo prazo.
A Encarregada Especial do Governo Federal para Assuntos de Interesse de Pessoas com Deficiência, Sra. Bentele,
bem como o Presidente da Associação Alemã do Esporte de Pessoas com Deficiência, Sr. Beucher, foram informados
a respeito da iniciativa de incluir esta proposta nas Consultas Governamentais entre Brasil e Alemanha.
Entre as cerca de 1.400 empresas alemãs sediadas no Brasil, que geram aproximadamente 10% do PIB industrial
brasileiro, não somente o tema de inclusão de pessoas com deficiência mas também o tema ampliado de “diversity
management” ganha cada vez mais importância. No momento, as empresas nem sempre conseguem preencher as
cotas previstas em lei para pessoas com deficiência, porque muitas vezes a qualificação dos candidatos é insuficiente.
Como consequência, as empresas solicitam o apoio da Câmara Brasil-Alemanha cada vez mais frequentemente.
Portanto, a Câmara Brasil-Alemanha de São Paulo começou a desenvolver esta temática de forma sistemática.
Como primeiro passo: foi desenvolvido o projeto “Atletas do Futuro”, apresentado ao público em março de 2014 em
São Paulo, na presença do então Presidente do Conselho Federal dos Estados da Alemanha, Stephan Weil. O projeto
apoia atualmente 16 atletas brasileiros deficientes de alto rendimento, muitos dos quais já ganharam títulos
mundiais e paralímpicos. O Consulado Geral da Alemanha de São Paulo atua como padrinho. Parceiros do projeto
são o Esporte Clube Pinheiros (locais de treinamento), o Hospital Alemão Oswaldo Cruz (apoio médico), bem como
a Universidade de Dortmund (acompanhamento científico). A Câmara Brasil-Alemanha do Rio de Janeiro está
preparando, em conjunto com a Universidade de Esporte de Colônia, um programa de treinamento de professores
de educação física especializados em pessoas com deficiência.
Entretanto, mais importante do que o apoio dos atletas durante sua carreira esportiva é mostrar, ou criar,
respectivamente, perspectivas profissionais.
A Câmara Brasil-Alemanha de São Paulo vai concluir até meados de agosto de 2015 um levantamento da situação no
Brasil e na Alemanha de todos os aspectos legais, sociais, culturais e econômicos, relevantes para o tema “Inclusão”.
Baseado nesta documentação, serão definidos os próximos passos para uma concreta cooperação Brasil-Alemanha,
principalmente no que diz respeito à transferência de experiências alemãs para a realidade brasileira aplicando o
conceito de “best fit”.
Educação
Proposta
• Implementação da Formação Profissional Dual Técnica, de acordo com o modelo alemão, em
empresas alemãs interessadas;
• Implementação de um Comitê de Formação Profissional e um Comitê de Banca Examinadora,
derivados da Lei de Formação Profissional alemã;
• Elaboração dos critérios de prova para a realização de todas as aplicações necessárias para provas
teóricas e práticas;
• Cooperação com o SENAI, complementando as disciplinas que aqui encontram-se em falta,
oferecendo um certificado reconhecido no Brasil;
• Qualificação dos formadores nas empresas;
• Realização do projeto piloto em outros estados brasileiros.
Situação Atual do Setor
Implementação da Formação Profissional Dual
Técnica, de acordo com o modelo alemão, por meio
da cooperação com SENAI.
A Formação Profissional Técnica brasileira apresenta, em comparação com a Alemanha, diversas diferenças.
Entre estas, destaca-se a duração da Formação. Enquanto na Alemanha os cursos duram cerca de 5.500
horas (3,5 anos), no Brasil estes mal passam de 1500 horas (1 ano), ou seja, apenas 27% da proporção
alemã. Algumas empresas no Brasil proporcionam, aos jovens, de um a dois anos de qualificação interna, a
fim de elevar sua capacitação.
A principal característica do modelo de Formação Dual alemão está na proporção entre teoria e prática.
Na Alemanha, as aulas práticas correspondem a 80% do período total de Formação. Já a prática é, no país,
compreendida como uma oportunidade para o aprendiz executar tudo aquilo que absorveu em sala de
aula. Com o aumento da duração da Formação, o jovem irá se inserir gradualmente nos processos diários
da empresa, ao passo que adquire responsabilidade na realização da profissão em si. Desta maneira,
um jovem na Alemanha poderá, imediatamente após a conclusão da Formação, ser alocado como um
colaborador efetivo.
No Brasil, o conceito de Formação Profissional é outro. A Formação Profissional não é realizada na empresa,
mas sim em uma instituição de ensino com laboratório integrado. Portanto, o exercício prático deste
sistema de ensino ocorre neste laboratório. Os aprendizes, então, recebem um diploma de qualificação
técnica, sem ter vivenciado a realidade industrial. Com isso, o que falta completamente à Formação
Profissional no Brasil é a importante vivência na empresa. Este é o fator de sucesso do Modelo Dual alemão
de qualificação, demandado pelas empresas alemãs.
7
Automobilístico
Situação Atual do Setor
Proposta
Desafios
Liberação do uso de óleo diesel
para carros de passeio.
8
• Lei de 1994 restringe o uso de motores a diesel no mercado brasileiro;
• Veículos de passeio excluídos: (Artigo 1) O uso de diesel como combustível para veículos de passeio, de
carga e multifuncionais (de origem doméstica ou internacional) com uma capacidade de transporte
menor do que 1.000 kg é proibido;
• O uso de diesel é permitido para caminhões e SUVs;
• Desenvolvimento de tecnologias serão desconsideradas;
• Razões oficiais: escassez de diesel no passado;
• Situação atual: necessidade de importação de gasolina e maior disponibilidade do diesel.
• Liberação do uso de diesel para veículos de passeio no Brasil.
Os veículos de passeio movidos a diesel são líderes de mercado na Europa (em porcentagem): EU-27:
55%, Alemanha: 48%, França: 73%, Espanha: 69%, Grã-Bretanha: 51% (Fonte: icct - The International
Council On Clean Transportation (Conselho Internacional do Transporte Limpo), 2013)
Benefícios da tecnologia a diesel para o mercado brasileiro:
• Fornecedores globais competitivos no Brasil;
• Inovação;
• Volume de exportação;
• Tecnologia e know-how;
• Sustentabilidade:
- Menor emissão de CO2
- Menor consumo de combustíveis
• Maior oportunidade de empregos e investimentos.
Automobilístico
Situação Atual do Setor
Proposta
Desafios
Para aumentar a competitividade, os custos
logísticos devem ser reduzidos, inclusive por
meio da reformulação da “Lei do Motorista”.
• Altíssimos custos de logística especialmente na distribuição de automóveis, devido aos seguintes pontos:
- Oligopólio de mercado e competitividade insuficiente dos prestadores de serviços logísticos existentes;
- Pouca transparência na estrutura industrial desses players logísticos com forte sindicalização e grande
suporte político;
- Infraestrutura insuficiente e de alto custo.
• Aprovação da „Lei do Motorista“ em 2013 levou a uma notável escalada dos custos em mais de 15% sem
trazer benefícios reais por conta da fiscalização insuficiente.
• Para aumentar a competitividade da indústria automobilística brasileira, os custos de logística precisam
ser reduzidos:
- Encargos adicionais para a indústria a partir da „Lei do Motorista“ devem ser compensados por meio de
benefícios fiscais;
-O Governo deve implementar incentivos para o aumento da competitividade.
• Mercado de carros de passeio: Quarto maior mercado do mundo, mas com retração momentânea devido
à falta de confiança do consumidor e das políticas restritivas de crédito adotadas pelos bancos;
• Baixo volume de exportações focadas no Mercosul devido aos altos custos de produção;
• Apesar das significativas medidas protecionistas (entre elas impostos de importação), o setor não gera
margens suficientes;
• O Inovar-Auto deve conseguir estimular a inovação e a eficiência;
• Altos custos de logística (especialmente para automóveis), devido à falta de concorrência, legislação
onerosa e infraestrutura deficitária;
9
Automobilístico
Situação Atual do Setor
Proposta
Desafios
Reduzir a carga tributária e as exigências regulatórias
do governo para o desenvolvimento de tecnologias
inovadoras (por exemplo, a legislação sobre radar de
distância e tarifas para veículos e tecnologias híbridas).
10
• Em um mundo onde os países cada vez mais se unem em blocos de livre comércio (como por
exemplo a Aliança do Pacífico, TPP e TTIP), o Brasil fica restrito ao Mercosul, limitando seu potencial
de crescimento perante outros países emergentes (BRICs);
• O acesso a novas tecnologias de baixo volume e altos custos é comprometido devido à legislação e
aos impostos, o que impede o País de se tornar uma base de exportações de veículos a nível global.
• Implementar livre comércio entre União Europeia / Alemanha e Brasil, incrementando o fluxo de
comércio entre os blocos/ países;
• Reduzir a carga tributária e as exigências regulatórias do governo para o desenvolvimento de
tecnologias inovadoras (por exemplo, a legislação sobre radar de distância e tarifas para veículos e
tecnologias híbridas);
• Simplificação da burocracia, tanto para o comércio exterior quanto para o mercado interno,
negociações para reduzir custos para o financiamento, investimento em infraestrutura e redução dos
custos de logística;
• Criação de um Programa Nacional de Renovação da Frota de Caminhões.
• Mercados de automóveis de carga: Diminuição de vendas por conta da incerteza dos compradores e
constantes mudanças nas regras de financiamento;
• Grande importância da produção brasileira para exportação na pauta comercial com a América do
Sul, mas com crescente concorrência (sobretudo da Ásia) nos mercados-alvo;
• Difícil competitividade devido aos altos custos de matéria-prima, ao aumento dos custos
trabalhistas por falta de produtividade e à carga tributária desproporcional;
• Necessidade de melhoria na competitividade e abertura de mais mercados para apoio e sustentação
da indústria nacional;
Químico
Proposta
Desafios
Introdução de normas e regulamentações
(de acordo com os padrões da União Europeia)
para reforçar a proteção dos consumidores e
a segurança alimentar em embalagens.
• Foco unilateral das parcerias de pesquisa para a utilização de matérias-primas de replantio na produção
de energia e commodities;
• Projetos de pesquisa complicados e, em parte, alinhados de maneira pouco clara;
• Processos para inscrições de patentes e propriedades intelectuais complexos e demorados;
• Poucas parcerias e falta de alinhamento na introdução de Standards regulatórios atualizados. Isso
provoca a publicação de emendas de lei, respectivamente a atualização de regulamentações para a lei
do consumidor, para melhorar a proteção ao consumidor final ou ainda ao profissional usuário.
• Cooperação de pesquisa mais intensiva sobre replantio local de matérias-primas renováveis, que
permita um desenvolvimento mais rápido de tecnologias inovadoras e sustentáveis para adesivos e
tecnologias de revestimento.
O fomento conjunto do desenvolvimento de tecnologias de adesivos e revestimentos inovadores na
base de recursos locais renováveis poderia beneficiar, por exemplo:
• O aumento da segurança alimentar por meio das embalagens de bens de consumo;
• O aumento da eficiência para a produção de energias renováveis (ex.: turbinas sustentáveis leves) ou;
• Contribui para a melhoria dos padrões de segurança e conforto de veículos, além da redução do
peso deles.
Por meio desse trabalho conjunto, será possível melhorar significantemente a inovação e a posição
competitiva dos referentes setores industriais alemães e brasileiros no mercado internacional.
11
Químico
Situação Atual do Setor
Proposta
Desafios
Melhoria do cenário para a produção local de produtos
para a proteção de cultivos. Simplificar os procedimentos
de licenciamento para a introdução de novos produtos.
12
• Melhorar as condições gerais para a produção local de defensivos agrícolas;
• Facilitar o processo de aprovação de novos produtos no Brasil, visando maior produção local e
exportação (registro de exportação) como também o registro de pequenos ajustes e melhorias
de formulação (“minor changes”) que hoje são considerados um novo registro. Com a situação
regulatória atual, as empresas alemãs, principalmente, não investem no Brasil como base de
produção devido à morosidade e alta complexidade.
• Revisão da regulação de defensivos agrícolas visando agilidade no processo de aprovação, com o
devido rigor científico visando acelerar o acesso a inovações e atrair investimentos da indústria para
criação de uma plataforma de síntese, produção local e exportação.
• Custos de energia e matéria-prima como importante desafio. A Petrobras praticamente possui
monopólio regional, deteriorando a competitividade frente à Ásia e aos Estados Unidos, sobretudo
em relação à descoberta de gás de xisto na América do Norte;
• BASF com o maior investimento privado da indústria – mais de 500 milhões de euros em ácido
acrílico e polímeros de superabsorção na Bahia;
• Falta de financiamento público em comparação com outros países como, por exemplo, as plantaspiloto (fase entre o laboratório e a produção industrial);
• Falta de incentivos em, por exemplo, tributação, máquinas e serviços técnicos;
• Indústria Química de Base: empresas alemãs estão fortemente posicionadas, mas ainda com
oportunidades e também desafios no mercado de matéria-prima.
Indústria
Situação Atual do Setor
Proposta
Desafios
Facilidade de emissão de vistos para os trabalhos
de curto prazo de especialistas tanto da Alemanha
para o Brasil quanto do Brasil para a Alemanha.
• O setor alemão de máquinas e equipamentos é principalmente formado por pequenas e médias
empresas. Seus clientes esperam por um rápido tempo de resposta na solução de problemas.
Portanto, é importante que não haja obstáculos na concessão de vistos de trabalho temporário no
país de destino para os profissionais.
• Facilitar a emissão de vistos para os trabalhos de curto prazo de especialistas tanto da Alemanha para
o Brasil quanto do Brasil para a Alemanha.
• Perda contínua da participação da indústria nacional, em comparação com crescentes importações
(sobretudo da China);
• Forte queda no nível da carteira de pedidos atuais devido aos atrasos no Pré-Sal e à crise econômica;
• Viabilidade da produção nacional hoje dependente de incentivos governamentais (Finame,
impostos de importação);
• Competitividade da indústria nacional seriamente afetada por aumentos de custos nitidamente
superiores aos aumentos de preços;
• Baixa produtividade também causada por falta de quadros qualificados;
• Máquinas e equipamentos: renomadas empresas alemãs estão há muitos anos no Brasil. Ainda há
muitas oportunidades para pequenas e médias empresas no País.
13
Infraestrutura
Proposta
Incentivo a parcerias entre Brasil e Alemanha
para o desenvolvimento do conceito de eficiência
sustentável para os setores de transporte,
energia e indústria.
Indústria do Futuro / Manufatura Avançada – Indústria 4.0
A digitalização industrial tem se expandido largamente nas operações diárias e representa um significante progresso
para a indústria brasileira conquistar níveis mais altos de competitividade. A digitalização da infra-estrutura e da
indústria utilizando conceitos da Indústria, representa uma importante oportunidade para a competitividade brasileira.
Ela vai abrir novas maneiras de aumentar a produtividade, de integrar fornecedores e clientes e oferecer novas
oportunidades para ampliar a integração das empresas brasileiras dentro de cadeias locais e globais de abastecimento.
Futuro da rede de transmissão de energia elétrica no Brasil
Transmissão de energia elétrica é um elemento-chave para alavancar o desenvolvimento num país continental como o
Brasil e representa um grande desafio nos próximos anos. A tecnologia multiterminal UHVDC é a mais apropriada para
assegurar que a distância entre fonte e centro de consumo seja atendida com alta performance e mínimas perdas (40%),
se comparada com a tradicional tecnologia AC.
Redes inteligentes de energia
Confiabilidade e qualidade em suprimento de energia elétrica são fatores cruciais para se alcançar eficiência sistêmica.
Em países como o Brasil, caracterizado por longas distâncias, alta dependência de energias renováveis e crescentes
aplicações de geração distribuída, assim como confiabilidade e qualidade de suprimento de energia elétrica são grandes
desafios. Redes inteligentes utilizam tecnologia digital em sistemas de geração, transmissão e distribuição de energia
elétrica, oferecendo controle, permitindo maior transparência e análise das condições da rede em tempo real, assim
como garantem a base para uma rede descentralizada, constituindo um suprimento mais estável, ambientalmente
sustentável e eficiente de energia elétrica, além de possibilitar uma significativa redução de perdas.
Futuro seguro no desenvolvimento do transporte ferroviário
Na edição de PIL (Programa de Investimento em Logística), o governo federal aponta com um investimento de 86,4
bilhões de Reais (aproximadamente 24,8 bilhões de Euros) para a modernização e ampliação do transporte ferroviário
disponível. As rotas existentes são tradicionalmente alimentadas por locomotivas a diesel . Do mesmo modo, as novas
linhas são atualmente planejadas com funcionamento diesel, embora as novas tecnologias sejam mais eficientes. A
eletrificação das linhas existentes e a construção de novas linhas electrificadas já foram provadas em outros países como
economicamente e ambientalmente mais viáveis e eficazes.
14
Infraestrutura
Fomento de energia elétrica eficiente como forma de reduzir as emissões de CO2
A escassez de recursos como água e energia tem trazido enormes desafios para os governos, empresas e pessoas ao redor
do mundo. Energia Elétrica é o recurso mais importante hoje e será ainda mais no futuro. Diferentes fontes de energia,
bem como modelos eficientes de sua utilização são elementos fundamentais para a sociedade. O estabelecimento de
um quadro global para esta questão deve fornecer um ambiente favorável para uma implementação mais rápida de
soluções comprovadas que garantam o uso eficiente de energia, tanto na infra-estrutura como na indústria.
Plano de desenvolvimento de grandes e pequenas termoelétricas a gás (Geração Distribuída)
O sistema energético brasileiro passa por um momento de mudanças que os especialistas chamam de transição
hidrotermal. Isso significa que há esgotamento do potencial econômico, de geração hidrelétrica ambientalmente viável
e perda de sua capacidade de auto-regulação em função de reservatórios menores. A expansão do sistema requer agora
uma contribuição cada vez maior de energia térmica na base. Outro aspecto importante a ser desenvolvido é o potencial
de geração distribuída. Neste cenário, a geração está localizada próximo ao consumo final. Desse modo, o Brasil poderia
reduzir as perdas de transmissão, reduzir custos de investimento na rede elétrica e incentivar fontes renováveis.
Aumento de competitividade do mercado de geração eólica
A energia eólica é a fonte de geração de energia que mais cresce no Brasil. Ao longo dos próximos anos, a energia eólica
vai contribuir para a geração de mais de 19.000 empregos, US$ 6 bilhões em investimentos e 5 milhões de toneladas de
CO2 serão evitadas. Em 2015, 113 novos parques eólicos estão em construção com uma capacidade total de 2,7 GW. De
acordo com o Conselho Mundial de Energia e com a Bloomberg New Energy Finance, o Brasil tem o terceiro menor custo
do mundo para a geração de energia eólica.
Soluções móveis para saúde preventiva
Alcançar áreas remotas em países de tamanho continental, fornecendo acesso a exames de alta tecnologia em regiões
menos densas, é um grande desafio para qualquer governo. Uma resposta viável e de baixa complexidade pode ser
o uso de soluções móveis equipadas com máquinas tais como Tomografia Computadorizada, Ressonância Magnética,
Mamografia Digital, Exames Laboratoriais, etc...
15
Energia
Introdução de tecnologia para a transformação
de carvão e biomassa em energia e commodities
de maior valor agregado para o aumento de
competitividade sustentável da indústria.
• A competitividade da indústria está comprometida por altos custos locais de energia e matérias-primas,
principalmente as provenientes da cadeia do óleo e gás, e pelo risco iminente de escassez energética.
• O carvão mineral e a biomassa, recursos abundantes e pouco explorados no Brasil, são fortes
alternativas de energia limpa e matérias-primas para a indústria brasileira. A abundância, o baixo
custo e a segurança de abastecimento desses dois recursos podem reposicionar a indústria brasileira,
especialmente em setores como fertilizantes, químicos e combustíveis;
• Com o uso de tecnologias de empresas alemãs para a transformação do carvão e da biomassa em
energia e commodities de maior valor agregado, já aplicadas em outros países de forma sustentável
e economicamente viável, seria possível viabilizar projetos estruturantes e de impacto efetivo na
competitividade da indústria brasileira;
• É necessária uma política energética e industrial que incentive a inovação e projetos-piloto para a
transformação do carvão mineral e da biomassa em energia limpa e matérias-primas alternativas ao
petróleo e seus derivados.
• A segurança de abastecimento energético e a balança comercial do petróleo são impactadas
diretamente pela alta dependência de poucas fontes de energia;
• Não há uma política de incentivo às fontes de recursos naturais alternativos, em complemento à
cadeia de óleo e gás;
• Projetos com rotas de produção inovadoras e sustentáveis, baseados no uso de carvão mineral e
biomassa, são praticamente inexistentes no País. Os poucos projetos existentes optam por rotas
tecnológicas com menor custo de capital, contudo, com pouca eficiência e baixo impacto econômico.
16
Água
Situação Atual do Setor
Desafios
Iniciativa Brasil-Alemanha para a garantia
a longo prazo do abastecimento de água.
• Abastecimento de água com qualidade para a população e para a indústria.
• Garantia de água potável para as gerações futuras.
• Proteção das áreas de mananciais.
• Alta concentração populacional na região sudeste do Brasil, gerando um “stress hídrico”, uma vez que o
sistema de abastecimento de água trabalha sem folga: oferta e demanda são praticamente as mesmas.
• Disponibilidade hídrica na Região Metropolitana de São Paulo é de 67 mil l/s, cuja demanda atual já
ultrapassa os 70 mil l/s, provocando um déficit com previsão de aumento para 80 mil l/s até 2025.
• Grandes riscos de contaminação de mananciais devido ocupação irregular de áreas de proteção.
• Falta de garantias de que o Sistema Cantareira trabalhará, nos próximos anos, com sua capacidade
plena de vazão.
• Altas perdas do sistema.
Proposta
• Falta de diálogo com a população e imprensa.
• Cooperação bilateral para transferência de tecnologias que ofereçam garantia a longo prazo do
abastecimento de água nas áreas de:
- Gestão otimizada de água
- Captação de fontes hídricas
- Tratamento de água e de água de reuso
- Monitoramento e controle
- Redução da perda de desempenho das tubulações
• Apoio a continuidade do diálogo empresarial sobre a crise e potenciais soluções a curto, médio e
longo prazo.
17
Situação econômica
Síntese da situação econômica e dos
desafios gerais no Brasil
Síntese da situação econômica
O Brasil conseguiu se estabelecer em 2014 como uma liderança mundial alcançando um PIB na ordem de
2.300 bilhões de dólares (a Alemanha atingiu no mesmo período um PIB de 3.800 bilhões de dólares). Apesar
disso, o PIB per capita brasileiro de apenas 11.600 dólares possui considerável potencial de desenvolvimento
(em comparação com a Alemanha, por exemplo, cujo valor é de 47.600 dólares).
Quadro 1: Ranking de países pelo PIB Nacional [2014-2030F; US$ Bilhões]
BIP Ranking 2014 (Bi USD)
17.400
USA
China
Japão
Alemanha
BIP Ranking 2030F (Bi USD)
10.400
4.600
3.800
USA
24.800
China
Índia
Japão
22.200
6.600
6.400
Inglaterra
2.900
Alemanha
4.500
França
2.800
Brasil
4.000
Brasil
2.300
Inglaterra
3.600
Índia
2.100
França
3.300
Fonte: Weltbank; US Department of Agriculture
Salários crescentes e também abrangentes programas de assistência social (por exemplo, Bolsa Família,
com mais de 50 milhões de cidadãos atendidos, ou Minha Casa Minha Vida com 3,9 milhões de novas
casas para famílias de baixa renda) promoveram uma notável melhora na distribuição de renda no País
nos últimos 10 anos e a formação de uma nova Classe C (que hoje representa mais de 50% da população
brasileira).
18
Situação econômica
Depois de um período muito positivo de desenvolvimento, entre 2003 e 2010, favorecido pelo forte
incremento do consumo da nova e emergente Classe C bem como a escalada de preços das matériasprimas no mercado internacional, o crescimento econômico permaneceu em 2,1% por ano nos últimos
quatro anos, claramente abaixo da expectativa. Também para 2015, é esperada uma retração do PIB,
assim como um crescimento abaixo do potencial do País nos próximos anos.
Quadro 2: Dados macroeconômico ao longo do tempo [2008- 2018 F; %]
7,6%
5,9%
6,5%
5,8%
5,9%
6,4%
5,5%
9,3%
5,2%
5,5%
2,2%
5,9%
5,0%
4,3%
2,7%
3,9%
2,0%
2008
-0,2%
2010
Inflação Acumulada
2012
0,3%
0,1%
1,8%
-
2014
-
-1,6%
2018F
2016F
Evolução do PIB
Fonte: Oxford Economics; IBGE; FGV
Depois de um período extremamente positivo, entre 2006 e 2010, a inflação passou de uma média de
4,7% a 7,3% ao ano em 2014 (últimos 12 meses, situação julho 2015), também impulsionada pela forte
desvalorização do Real. Ao mesmo tempo, a taxa de desemprego subiu e está atualmente em 6,9%. Além
disso, há uma falta de mão de obra qualificada em praticamente todas as indústrias.
A balança comercial fechou em 2014 com um déficit de 3,9 bilhões de dólares, principalmente devido
ao forte foco em commodities no volume de exportação dos últimos anos (até 60,3% de participação
no período de janeiro-junho de 2014). Os principais motivos para o saldo comercial negativo foram a
desvalorização dos preços de commodities no mercado global (incluindo minério de ferro e produtos
agrícolas), a crise na Argentina, principal parceiro comercial, e o aumento das importações de gasolina,
bem como elevadas importações de bens de consumo e capital. Por conta da baixa competitividade, os
produtos brasileiros conseguem ser exportados quase que somente dentro do bloco econômico do Mercosul
(veja desafios econômicos). A contínua desvalorização do Real desde meados de 2013 colabora para a leve
retomada das exportações de bens de consumo e das indústrias de transformação. Neste contexto, um leve
superávit comercial foi alcançado logo nos primeiros seis meses de 2015, devido, principalmente, à recessão
econômica e o consequente declínio das importações.
19
Situação econômica
Desafios para a economia do País
A presidente reeleita Dilma Rousseff precisa enfrentar em seu segundo mandato (2015-2018) grandes
desafios para retomar o crescimento econômico da última década, como:
1.
Condições macroeconômicas pouco favoráveis por conta do baixo crescimento econômico (depois de um
esperado retrocesso do PIB em 1,6% em 2015), aumento da inflação (taxa anual esperada: 9,3% 2015), assim
como aumento dos juros (Selic / taxa de juros diretora do Banco Central brasileiro atualmente em 14,25%).
2.
Competitividade internacional carente causa aumento dos custos (por exemplo: preço do aço e
logística) e dos custos salariais, assim como um rígido direito trabalhista por meio de, entre outros,
carga e complexidade de impostos.
3.
Baixos ganhos de produtividade resultantes, entre outros fatores, aos sérios déficits de formação
escolar/acadêmica e treinamento técnico.
4.
Baixos níveis de investimento resultantes, entre outros fatores, de incertezas regulatórias, legais e
institucionais.
5.
Importantes gargalos na infraestrutura: energia (preço, disponibilidade) e transporte (rodoviário,
ferroviário e portos).
6.
Estagnação dos investimentos estrangeiros diretos devido, entre outros fatores, às limitadas opções
de exportação, assim como amplos entraves de comércio (acordos de comércio insuficientes, altas
taxas de importação).
7.
Baixos níveis de poupança doméstica e um crescente endividamento das famílias.
8.
Dívida pública elevada e crescente déficit orçamentário (ambos também devido a programas de
desenvolvimento econômico ineficazes).
Os desafios exemplificados precisam ser resolvidos de maneira imediata e sustentável para garantir uma
competitividade global e o desenvolvimento da economia do País.
Contribuição das empresas alemãs para desenvolvimento sustentável do País
Já em 1895, a Siemens foi a primeira grande empresa alemã a atuar no Brasil. Desde então, e nas últimas
décadas, muitas outras companhias compatriotas puderam se posicionar com sucesso no País. No total, mais
de 1400 empresas alemãs se estabeleceram no Brasil, das quais 900 estão em São Paulo.
Com 250 mil funcionários e uma participação de 10% no PIB industrial brasileiro, as empresas alemãs
contribuem de forma importante na economia local. Graças ao alto padrão de formação técnica, segurança no
trabalho e compromisso social, essas companhias gozam de grande prestígio em todo o Brasil.
20
Situação econômica
Outros
21%
Química
26%
Eletrotecnologia
12%
SetorAutomobilístico / Peças
14%
Construção de Máquinas
26%
Fonte: Câmara Brasil-Alemanha de São Paulo, Dados Econômicos: Germany Trade & Invest (GTAI)
O compromisso com o mercado brasileiro se expressa nos investimentos de longo prazo com um total na ordem
de US$ 2,2 bilhão em 2013 (últimos dados disponíveis). Assim, a Alemanha é hoje o terceiro maior investidor
estrangeiro, com destaque para as indústrias automotiva, química e de máquinas e equipamentos (juntas,
responsáveis por 2/3 dos investimentos alemães). Com investimentos superiores a um bilhão de dólares, a
Volkswagen é pioneira, seguida por BASF, MAN e Siemens. Audi, BMW e Daimler também se destacam com
volumes de investimentos na ordem de 150 a 500 milhões de dólares para os próximos anos.
O crescimento do Brasil estimula também a economia alemã. A demanda por importação de produtos
industrializados da Alemanha é de cerca de 11,4 bilhões de euros por ano.
As empresas alemãs enxergam perspectivas únicas a longo prazo no Brasil, como as mais de 200 novas
empresas entrantes no mercado nacional nos últimos cinco anos – entre elas algumas bem conhecidas como
Bertelsmann, BMW e Grupo Otto.
Os brasileiros reconhecem o know-how das companhias alemãs como uma grande contribuição para o avanço
e a modernização da economia no País, tanto no setor de infraestrutura como no de tecnologia.
É de interesse de ambos os lados desenvolver as trocas comerciais e fortalecer o trabalho em conjunto nos
campos da economia, política e pesquisa como contribuição para a continuidade da história de sucesso entre
Brasil e Alemanha.
Autor: Thomas Kunze/ Martin Bodewig
Fonte: Roland Berger Strategy Consultants
21

Documentos relacionados

Encarte

Encarte • Abbau von bürokratischen Hemmnissen beim Im- und Export; Verhandlungen zur Kostenreduzierung bei der Finanzierung (Industrie und Kunden); Investitionen in Infrastruktur und Reduzierung der Logist...

Leia mais