Jahresbericht - Kunsthistorisches Museum Wien Presse
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Jahresbericht - Kunsthistorisches Museum Wien Presse
Ephesos Museum Hofjagd- und Rüstkammer Sammlung alter Musikinstrumente 1010 Wien, Heldenplatz Kunsthistorisches Museum mit MVK und Ötm Sammlungen in der Neuen Burg www.khm.at Schatzkammer 1010 Wien, Hofburg – Schweizerhof Kunsthistorisches Museum 1010 Wien, Maria Theresien-Platz Wagenburg Theseustempel 1010 Wien, Volksgarten Schloss Ambras 6020 Innsbruck, Schlossstraße 20 978-3-99020-015-5 Jahresbericht 2011 1130 Wien, Schloss Schönbrunn Jahresbericht Museum für Völkerkunde 1010 Wien, Neue Burg, Heldenplatz 2011 Österreichisches Theatermuseum 1010 Wien, Palais Lobkowitz, Lobkowitzplatz 2 Jahresbericht 2011 2 sammlung Jahresbericht 2011 Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM Impressum Medieninhaber und Herausgeber Generaldirektorin Dr. Sabine HAAG Redaktion Franz Pichorner Elisabeth Herrmann Lektorat Elisabeth Herrmann Annette SCHÄFER Übersetzungen Elizabeth MORTIMER Art-Direktion Stefan ZEISLER Fotonachweis ©, falls nicht anders angegeben: KHM Leitung Fotografie und Bildbearbeitung Stefan ZEISLER Bildbearbeitung Michael AUMÜLLER Fotografen Christian Mendez Thomas RITTER Alexander Rosoli Andreas Uldrich Grafische Gestaltung Atelier Simma, Wien Druck Druckerei Walla GmbH www.khm.at © 2012 Kunsthistorisches Museum Wien Alle Rechte vorbehalten. Inhalt 8 17 21 73 91 Geschäftsführung Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM Sammlungen des Kunsthistorischen Museums Sammlungen des Museums für Völkerkunde Sammlungen des Österreichischen Theatermuseums 103 Abteilungen 137 Ausstellungen 169 Publikationen 173 Diverses 183 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 187 English Summary Geschäftsbericht 6 sammlung sammlungen KHM Geschäftsführung 7 8 Vorwort Seit 10 Jahren gibt das Kunsthistorische Museum mit seinen angeschlossenen Museen jeweils einen Tätigkeitsbericht heraus, in dem seine Forschungs-, Vermittlungs- und Ausstellungstätigkeit ausführlich dargestellt und den erbrachten Leistungen seiner MitarbeiterInnen der gebührende Platz eingeräumt wird. Über 1,1 Mio. BesucherInnen haben im Laufe des vergangenen Jahres trotz allgegen wärtiger internationaler Wirtschaftskrise und angespannter Budgets die Sammlungen und Sonderausstellungen unserer Museen besucht und das Programm, das wir unserem Publikum in vielfältigster Weise dargeboten haben, positiv angenommen. Im Kunsthistorischen Museum waren es gleich vier hochkarätige und vielbesuchte Sonderausstellungen: Hans von Aachen (ausgezeichnet von „Apollo“ als „Exhibition of the Year“) und al-Fann. Kunst der islamischen Welt am Jahresbeginn, Dürer – Cranach – Holbein zur Jahresmitte und Wintermärchen ab Herbst 2011. Die Gemäldegalerie war mit einer prächtigen Sonderausstellung über die venezianischen Renaissancekünstler ab Oktober in San Francisco und mit den altniederländischen Meistern in Brügge zu Gast, die Kunst kammer war mit einer Elfenbein-Ausstellung im Liebieghaus Frankfurt und mit einer Pretiosenausstellung in Pforzheim, Halle und Cambridge prominent vertreten. Einen Höhepunkt des vergangenen Jahres bildete aber zweifellos die Eröffnung unseres neuen Zentraldepots am Wiener Stadtrand durch Frau Bundesministerin Claudia Schmied. Nach nur kurzer Bau- und Einrich- tungsphase ist ein problemloser Umzug aus den alten Depots erfolgt, wofür wir allen Beteiligten unseren großen Dank aus sprechen. Damit haben das Kunsthistorische Museum und seine beiden angeschlossenen Museen für die nächsten Jahrzehnte ein perfekt eingerichtetes, klima- und sicherheitstechnisch befriedigendes Museums depot geschaffen. 2011 konnte darüber hinaus die Entscheidung für eine Neubesetzung der Direktion des Museums für Völkerkunde ab Mai 2012 getroffen und für dieses bedeutende Museum eine Neuausrichtung eingeleitet werden, nachdem die endgültige Aussage des Museums für Volkskunde feststand, nicht dem Museumsverbund beitreten zu wollen. Die vollständige Wiedereinrichtung der Schausammlung und die inhaltliche Neupositionierung anhand von Erkenntnissen aus dem mehrjährigen Diskussionsprozess um das Museum Neu haben hier die oberste Priorität. Das Österreichische Theatermuseum, das 2011 sein 20-jähriges Bestehen feierte, hat mit seinen erfolgreichen Sonderausstellungen und einer Vielzahl von Veranstaltungen wie Konzerten, Theateraufführungen, Buchpräsentationen und Vorträgen wiederum ein großes Publikum angesprochen und seine Bedeutung innerhalb der österreichischen Museumslandschaft erneut unter Beweis gestellt. 2011 stand auch im Zeichen intensivster Bauarbeiten im Bereich der Kunstkammer, die nach 10-jähriger Schließung wiedereröffnet werden soll. Hier sind große Erfolge im Fundraising und die wertvolle finanzielle Unterstützung unseres Wiener Freundesvereins sowie der International Friends of KHM zu nennen. 2011 wurde ferner unter Einbindung aller Führungskräfte des Hauses ein bedeutender Re-Branding-Prozess in die Wege geleitet und es wurden in zahlreichen Workshops wichtige Erkenntnisse für eine neue Markenstrategie und die Neupositionierung der Museen gewonnen. Mit der Präsentation eines Modern & Contemporary Programme will das Kunsthis torische Museum in Zukunft sammlungsüberschreitende und spannende Ausein andersetzungen mit Gegenwartskünstlern ermöglichen. Der Belgier Jan Fabre hat hier 2011 in der Gemäldegalerie einen ersten Schwerpunkt gesetzt. Mit der Eröffnung eines neuen KreativAteliers und einem vielfältigen Vermittlungsund Veranstaltungsprogramm kam das Museum auch im Jahr 2011 seiner wichtigen Kernaufgabe des Vermittelns und des Erschließens neuer Publikumsschichten nach. Der freie Eintritt für alle unter 19-Jährigen hat in dieser Zielgruppe zu weiteren Besuchssteigerungen geführt und uns gezeigt, dass hier ein ganz wesentlicher kulturpolitischer Schritt gesetzt werden konnte. Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die im Berichtsjahr geleistete Arbeit und ihren großen Einsatz. Allen, die am Zustandekommen des Jahresberichts 2011 mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle gleichfalls aufrichtig gedankt. Dr. Sabine Haag Dr. Paul Frey Generaldirektorin, Wissen- schaftliche Geschäftsführerin Kaufmännischer Geschäftsführer Geschäftsführung Preface Over the past ten years the Kunsthistorisches Museum, together with its affiliated museums, has published an annual report, in which its research, educational and exhibition activities are presented in detail and the achievements of its staff members are given due mention. Over the past year, despite the omnipresent international economic crisis and constrained budgets, more than 1.1 million people visited the collections and attended the special exhibitions in our museums; the very varied programme that we presented to our public was positively received. In the Kunsthistorisches Museum there were four out standing special exhibitions which attracted many visitors: Hans von Aachen (which received the “Apollo” award as “Exhibition of the Year”) and al-Fann. Art from the Islamic Civilisation at the beginning of the year; Dürer – Cranach – Holbein in the middle of the year and Wintermärchen (Winter Tales) from the autumn of 2011. The Picture Gallery was represented in a magnificent special exhibition on Venetian Renaissance artists from October in San Francisco, and examples of the old Dutch masters were shown in Bruges; the Kunstkammer (Collection of Sculpture and Decorative Arts) was eminently represented in the Liebieghaus Frankfurt with an exhibition of ivory, and with an exhibition of precious items in Pforzheim, Halle and Cambridge. However, a major highlight of the past year was undoubtedly the opening of our new central depot on the outskirts of Vienna by the Austrian Federal Minister for Education, Arts and Culture, Claudia Schmied. The con- struction and fitting-out phase was short and the removal from the former depots occurred smoothly. For this we are extremely grateful to all those involved. The Kunsthistorisches Museum and its two affiliated museums have now for the coming decades created a perfectly equipped museum depot with satis factory climatic and security technology. In 2011 a decision was also taken concerning the new appointment of a director for the Museum of Ethnology from May 2012, thus paving the way for a new orientation of this important museum. This was possible after it finally became clear that the Museum of Folklore had no intention of joining the Museum Group. On the basis of knowledge gained from the discussion process lasting several years concerning the New Museum the complete re-furnishing of the public collection and a new positioning as regards content have highest priority here. In 2011 the Austrian Theatre Museum celebrated its 20th anniversary. With its successful special exhibitions and a great number of events such as concerts, theatre performances, book presentations and lectures the Theatre Museum again attracted a large public, thus repeatedly demonstrating its significance among Austrian museums. 2011 was again marked by intensive construction work for the Kunstkammer (Collection of Sculpture and Decorative Arts), which is to be re-opened after being closedfor ten years. Here we are pleased to mention great success in the sphere of fundraising and the valuable financial support of our Association of Friends of the Museum in Vienna as well as the International Friends of the Kunsthistorisches Museum. All management forces of the museum were also involved in 2011 in evolving a major re-branding process, and important findings were made in several workshops as regards a new marketing strategy and the new positioning of the museums. By presenting a “Modern and Contem porary Programme” the Kunsthistorisches Museum aims in future to make it possible to present discussions going beyond the museum’s own collections in exciting analyses with contemporary artists. One first major project in this context in 2011 was the presentation of work by the Belgian artist Jan Fabre in the Picture Gallery. The opening of a new creative atelier, varied educational projects and a diverse programme of events meant that in 2011 the Kunsthistorisches Museum was again able to meet its major core aim of educating and opening up new circles of visitors. All members of the public under 19 years of age can enter the museum free of charge which in this target group led to further increases in the number of visitors. It was thus evident that here a very important cultural and political step had been taken. Our thanks are due to all members of staff for the achievements of the past year and for their great commitment. We should also like to offer our sincere thanks to all those involved in drawing up the Annual Report for 2011. Dr. Sabine Haag Dr. Paul Frey Director General and Executive Manager for Academic Affairs CFO 9 10 Neues Kunstdepot für das KHM mit MVK und ÖTM Das Kunsthistorische Museum verfügt gemeinsam mit dem Museum für Völkerkunde und dem Österreichischen Theatermuseum als größte wissenschaftliche Anstalt Österreichs über knapp vier Millionen Museumsobjekte. Zwar können die BesucherInnen an sieben Museumsstandorten (Kunsthistorisches Museum am Burgring, Neue Burg, Schatzkammer, Wagenburg in Schönbrunn, Schloss Ambras in Tirol, Museum für Völkerkunde und Österreichisches Theatermuseum) auf über 33.000 m2 viele davon sehen, doch ist zugleich das Bewahren der nicht ständig ausgestellten Museumsobjekte ein Dauer thema für das Museum. Um den Reichtum dieser Sammlungen auch für zukünftige Generationen zu erhalten, hat das Kunsthistorische Museum im Jahr 2011 am Wiener Stadtrand ein modernes und adäquates Depot errichtet. Ursprünglich war bei der Eröffnung des Kunst historischen Museums am Burgring im Jahr 1891 vorgesehen, in den ständigen Schau sammlungen möglichst viel vom damals kaiserlichen Kunstbesitz zu zeigen. Dementsprechend dicht und eng waren die Hängungen und Aufstellungen, weniger Objekte als heute wurden in Depots verwahrt. Durch den sich verändernden Ausstellungsstil in den Museen und zusätzliche Erwerbungen wurden in weiterer Folge die Depoträume in den Museen immer voller, doch erfolgte erst in den 1990er Jahren die Anmietung eines externen, als Übergangslösung gedachten Depots – ein Provisorium, das immerhin fast zwanzig Jahre lang hielt. Um der Vielfalt der Sammlungen und den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen auf dem Gebiet der Konservierung besser zu entsprechen, aber auch aus wirtschaftlichen Überlegungen wurde ab 2008 ein neues Depotkonzept entwickelt. Eine Durchrechnung verschiedener Modelle ließ letztendlich angesichts der permanenten Notwendigkeit eines Depots eine Variante im Eigentum des Museums auf eigenem Grund als die güns- tigste erscheinen. Die budgetierten Projektkosten einschließlich des Grundstücksankaufs und der Übersiedlung lagen bei EUR 14 Mio., wovon das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur EUR 3,5 Mio. für die Einrichtung des Depots und die Übersiedlung der Bestände trägt. Den Hauptteil der Kosten hat das Museum daher selbst finanziert; es tauscht wie bei der Anschaffung einer privaten Eigentumswohnung die Mietkosten für das bisherige alte Provisorium gegen die Finanzierungsraten für das neue Depot. Die Planung des Gebäudes erfolgte in enger Abstimmung mit internationalen Fachleuten und den Sammlungen der Museen. So konnte die Vielfalt der Epochen vom Alten Ägypten bis in das 21. Jahrhundert, aber auch diejenige der Materialien und wissenschaftlichen Disziplinen am besten einfließen. Nach einem Jahr Detailplanung, den erforderlichen Ausschreibungen, dem Grundstücks ankauf, der Einholung aller Genehmigungen und der Fixierung der Finanzierung erfolgte Geschäftsführung im September 2010 der Spatenstich. Trotz einer besonders frostigen Wintersaison mit wetterbedingten Unterbrechungen im Dezember und Jänner war das Gebäude nach nur acht Monaten fertiggestellt. Am 6. Juli 2011 konnte Bundesministerin Claudia Schmied gemeinsam mit der Geschäftsführung des KHM mit MVK und ÖTM das neue Depot feierlich eröffnen. Mit August 2011 und dem Beginn der Übersiedlungen ist das neue KHM-Depot in Betrieb gegangen. Täglich fuhren die Kunsttransporte, freilich immer von Museums- und TransportexpertInnen begleitet und überwacht, zur LKW-Anlieferungsschleuse und brachten logistisch perfekt vorbereitetes und sorgsam verpacktes Kulturgut an seinen neuen Bestimmungsort. Bis Ende des Jahres wurden alle Sammlungsbestände über sie delt, die bis dahin in verschiedenen Außen depots gelagert waren; 2012 und 2013 folgen dann noch weitere Kunsttransporte aus Lagerräumen in den Museen selbst. Das neue Depot ist zugleich aber auch für den Sammlungszuwachs der nächsten dreißig Jahre konzipiert. Es bietet auf vier Stockwerken und insgesamt 14.000 m2, davon 12.000 m2 reine Kunst lagerfläche, den Kunstobjekten ein neues, sicheres Zuhause. Eine einfache, aber ziel gerichtete Architektur erlaubt die optimale Ausnutzung der Kubatur für Zwischen ebenen, Rollregalsysteme und materialspe zifische Einrichtungsgegenstände. Vom klein formatigen Papierobjekt über Tapis serien, Theaterkostüme, Musikinstrumente, Skulpturen und Gemälde bis zu gigantischen Blöcken aus Marmor findet alles seinen idealen Platz. Die Standorterfassung im neuen Depot mittels Barcode-Systems und sofortiger Rückkopplung mit der MuseumsSoftware TMS war für das Übersiedlungs team, die Kuratorinnen und Kuratoren sowie die Restauratorinnen und Restauratoren eine besondere Herausforderung. 11 12 Neues Kunstdepot für das KHM mit MVK und ÖTM Durch die Einrichtung von Räumen für Forschung und Restaurierung, Stickstoff begasung und Quarantäne sowie eines Fotoraums zur weiteren digitalen Erfassung und Erforschung der Depotbestände wurde dafür gesorgt, dass das neue Kunstdepot nicht nur ein Ort des Bewahrens, sondern auch einer des Forschens und der Wissenschaft ist. Selbstverständlich sind in Planung und Bau auch alle sicherheitstechnischen Aspekte eingeflossen. Als den Planungen übergeordnetes Prinzip fungierte der sogenannte „Horizont 100“ und somit die Frage: „Was muss das neue Depot können und wie muss es beschaffen sein, damit auch noch nach hundert Jahren möglichst viel an Originalsubstanz erhalten ist und künftigen Besucher- und Forschergenerationen zur Verfügung steht?“ Besonderes Augenmerk wurde deshalb der Haustechnik sowie dem Gebäude- und Raumklima geschenkt. Die größten Schäden an deponier- tem Kulturgut sind weltweit in den letzten Jahren durch den plötzlichen Ausfall moderner Gebäudetechnik, etwa der Klimaanlagen, entstanden. Kunstgegenstände brauchen für eine optimale Lagerung in erster Linie kon stante Temperatur- und Klimawerte. Das neue Depot des Kunsthistorischen Museums verzichtet deshalb weitgehend auf maschinelle Klimatisierung und setzt auf Bauteilaktivierung mit geothermischer Speisung, also auf Erdwärme. Dies gewährleistet Kühlung im Sommer und natürliche Erwärmung im Winter, hat neben ausgewogenen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitskurven eine Verringerung der Betriebskosten zur Folge und bringt eine weitgehende Unabhän gigkeit von fossiler Energie mit sich. Im nächsten Jahr soll darüber hinaus eine Fotovoltaik-Anlage die innovative Energiebewirtschaftung des Depots ergänzen und auch die Kraft der Sonne für unsere Museen nutzbar machen. Ressourcen zu schonen statt hungrig nach Ressourcen zu sein, Funktion vor Design zu stellen und die Rückbesinnung auf natür liche Energievorkommen statt der Ver wendung von High-Tech-Energie waren die technischen und ökonomischen Leitlinien des Depotprojekts. Ziel war es letztendlich, damit eine fast „natürliche“ Umgebung zu schaffen, wie sie den meisten Objekte auch schon in den Jahrhunderten davor zur Verfügung gestanden war, und gleichzeitig die Erkenntnisse vor allem der letzten Jahrzehnte in den Bereichen Konservierung und Materialkunde einfließen zu lassen. Das neue Depot des KHM mit MVK und ÖTM ist bereits jetzt ein Vorzeigeprojekt im internationalen Museumsumfeld und kann sich in zahlreichen Symposien, Veranstaltungen und Vorträgen als innovativer Beitrag zum „grünen Museum“ und zu einer „Kultur der Nachhaltigkeit“ prä sentieren. Bericht: Dr. Paul FREY Geschäftsführung Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Sabine Haag Ausstellungen Kuratorin der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht am Wiener Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus Skulpturensammlung) 2011 (gemeinsam mit Maraike Bückling) Publikationen Vorwort, in: Josef Rainer, Das Leben des Benvenuto Cellini und der Diebstahl der Saliera, Wien 2011 Herausgabe von Ausstellungskatalog Elfenbein. Barocke Pracht am Wiener Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus Skulpturensammlung) 2011 (gemeinsam mit M. Bückling); „… DAS ARTIGSTE … ALS ICH MEIN TAGE WASS GESEHEN HABE …“. Elfenbeinkunst im kaiserlichen Wien der Barockzeit, ebenda, 15–31 Herausgabe von Ausstellungskatalog P. Rainer, Splendour & Power. Imperial Treasures from Vienna, Cambridge (The Fitzwilliam Museum Cambridge) 2011 (gemeinsam mit C. Holzach und K. Schneider) Herausgabe von Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM, Redaktion: F. Pichorner Herausgabe von Technologische Studien Kunst historisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen 2011); Bd. 8, 2011; Redaktion: M. Grießer, A. Huber und E. Oberthaler Herausgabe von B. Darmstädter unter Mitarbeit von D. Salaberger und mit einem Beitrag von Bruce Dickey, Die Zinken und der Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums, Bd. 7), Wien 2011 Herausgabe von Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im Kunsthistorischen Museum. Ein Museumsbuch für junge Leser, Wien 2011 Herausgabe von Ausstellungskatalog Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit C. Lange, C. Metzger und K. Schütz) Herausgabe von D. Uchtmann, Tafelfreuden in der Kunst; Blumenpracht in der Kunst; Liebespaare in der Kunst, Wien 2011 Herausgabe von Ausstellungskatalog Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit R. de Leeuw und C. Becker) Vorträge, Teilnahme an Tagungen Herausgabe von Ausstellungskatalog Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst, Wien (KHM) 2011 Herausgabe von Ausstellungskatalog M. Alram – K. Vondrovec – U. Werz – B. Zäch, Götter, Menschen und das Geld der Griechen, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit N. Kurmann) Herausgabe von Ausstellungskatalog O. Biba – I. Fuchs – R. Hopfner, „Der Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine in Biedermeier und Romantik, Wien (KHM) 2011 Herausgabe von Ausstellungskatalog Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde. The Years of the Hour Blue, Wien (KHM) 2011 Herausgabe von Ausstellungskatalog Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Herausgabe von Ausstellungskatalog All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Herausgabe von Ausstellungskatalog Das Eigene & das Fremde, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Herausgabe von Ausstellungskatalog G. Swoboda, Zu Gast in Ambras. Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas Poussin, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 12.1. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger und ihre Neuaufstellung, Wien, Kunsthistorische Gesellschaft am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien 3.3. Vermeer. Die Malkunst – Spurensicherung an einem Meisterwerk, Bregenz, Vorarlberger Landes museum, Tagung Mit Dingen argumentieren. Die Sonderausstellung 11.3. Die Relevanz der Herkunft und die aktuelle berufliche Tätigkeit, Bregenz, Kunsthaus, Vortragsreihe Wiedersehen in Bregenz 31.3. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger und ihre Neuaufstellung, Wien, Bundesdenkmalamt, Gesellschaft für Denkmalpflege 5.4. Benvenuto Cellini’s Saliera: A Royal gift, New York, Cosmopolitan Club 5.5. Festrede zur Eröffnung emsiana 2011, Hohenems, Markus Sittikus Saal 12.5. Cellini’s Saliera, Linz, ars electronica 3.10. KHM – History and Collections, San Francisco, de Young Museum, Ausstellung Masters of Venice 11.11. Die Kunstkammer: Kulturerbe Europas, Wien, Hofburg, Art & Antique Messe 21.11. Die Kunstkammer des KHM: Staunen – Lernen – Wissen, Wien, Hotel de France, Rotary Wien Nord-Ost Dr. Franz Pichorner Publikationen Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit U. Becker) Redaktion von Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM, hg. von S. Haag Dr. Paul Frey Publikationen Herausgabe von Bulletin Kunst & Recht I und II, Jg. 2, 2011 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 27.1. Privates Sammeln, Wien, Cercle Kunst & Recht 14.4. Kulturmanagement und Museumsführung – das KHM von innen, Wien, Rotary Wien-Hofburg 9.5. Die Wiedereröffnung der Kunstkammer, Wien, Rotary Wien-Schönbrunn 16.9. Ausgliederung von Museen in Österreich, Köln, Kulturdezernat Köln 25.9. Kinder der Aufklärung – das Museum und das ABGB, Wien, Zivilrechtslehrertagung 2011 (25.–27.9.) 28.9. Der Jurist im Unternehmen, Wien, Juristen-Tagung 5.10. The Reopening of the Kunstkammer – a Realm of Fantasy, New York Lehrtätigkeit WS 2011/12 Kulturrecht I, Wien, Universität, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Vorlesung 13 14 Kuratorium, Vereine Mitglieder des Kuratoriums des Khm mit Mvk und Ötm zum 31.12.2011 Vorstandsmitglieder des Vereins Vorsitzender: Stellvertreter: Dkfm. Peter PÜSPÖK em. Univ.-Prof. Dr. Theodor ÖHLINGER Dr. Brigitte BORCHARDT-BIRBAUMER Dr. Roswitha DENK Dr. Rudolf ERTL HR Dr. Josef KIRCHBERGER MMag. Bernhard MAZEGGER ADir. Johann PAUXBERGER MR DI Wolfgang POLZHUBER Präsident: Prof. Erwin MELCHARDT 1. Vizepräsident: Univ.-Prof. Dr. Christian F. FEEST 2. Vizepräsidentin: Dr. Barbara PLANKENSTEINER 1. Schriftführerin: Mag. Petra NAVARA-UNTERLUGGAUER 2. Schriftführer: Dr. Christian SCHICKLGRUBER Schatzmeister: John MARSHALL Schatzmeister Stv.: Dr. Claudia AUGUSTAT Weitere Mitglieder: a. o. Univ.-Prof. Dr. Thomas FILLITZ Renate GRÜNBERGER † Mag. Sita TREYTL Mag. Margit WAGNER 1. Rechnungsprüfer: Dr. Norbert MYLIUS 2. Rechnungsprüferin: Susi GRACZOL Vorstandsmitglieder des Vereins der Freunde des Kunsthistorischen Museums Obmann: 1. Stellvertreter: 2. Stellvertreter: Schriftführer: Schatzmeister: Dr. Konstantin KLIEN HR Prof. Dr. Wilfried SEIPEL Dr. Johanna SCHÖNBURG-HARTENSTEIN em. Univ.-Prof. Dr. Theodor ÖHLINGER Dr. Pipin HENZL Mag. Dr. Alfred BROGYANYI RA Dr. Martin EDER GD Dr. Sabine HAAG Präsident Dkfm. Dr. Claus J. RAIDL GD Dr. Walter ROTHENSTEINER KR Herbert SCHIMETSCHEK Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell Freunde der Völkerkunde Vorstandsmitglieder des Vereins der Freunde der Wagenburg Präsidentin: Vizepräsidentin: Kassierin: 1. Rechnungsprüfer: 2. Rechnungsprüfer: Dkfm. Heide Senger-Weiss Dir. Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner Mag. Diana Mautner-Markhof Mag. Franz P. Kus Dr. Stefan Wurst Vorstandsmitglieder des Vereins International Friends of KHM President: Dr. Christiana Killian Vice President: GD Dr. Sabine Haag Treasurer: Dr. Stephen M. Harnik Secretary: Alice A. Knapp Assistant Secretary: Dr. Stephen M. Harnik Members: Dr. Renée Price Dr. Franz Pichorner Dr. Johanna Schönburg-Hartenstein Dr. Géza von Habsburg Vorstandsmitglieder des Vereins Freunde der Hofjagd- und Rüstkammer Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Vizeschatzmeister: Generalsekretär: Dr. Veit Sorger Dr. Christian Konrad Mag. Peter Böhler Dr. Andreas Treichl Karl Hohenlohe Geschäftsführung Organigramm KHM mit MVK und ÖTM Generalsekretariat Corporate Design Generaldirektion Wissenschaftliche Geschäftsführung Ägyptisch-Orientalische Sammlung KHM Sammlungen Antikensammlung Kommunikation & Marketing Münzkabinett MVK Direktion ÖTM Direktion Kaufmännische Geschäftsführung Recht Personalmanagement Buchhaltung & Finanzen Sponsoring & Events Organisation & Einkauf Controlling & Projektmanagement Museum & Publikum Ausstellungsmanagement Ticketing & Tourismus Shops & Repro Kunstkammer & Schatzkammern Visuelle Medien Publikationen Sicherheitsmanagement Gebäudemanagement Gemäldegalerie Naturwissenschaft- liches Labor Hofjagd- & Rüstkammer Sammlung alter Musikinstrumente Wagenburg & Monturdepot Schloss Ambras Archiv Bibliothek Informationstechnologie 15 16 sammlung Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM Chronik Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM 17.1. Antritts-Pressekonferenz der neuen Direktorin der Gemäldegalerie Dr. Sylvia Ferino 2.3. Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Mantel der Träume im Eroica-Saal des ÖTM 1.–2.4. Erster Wissenschaftstag des KHM am Semmering (Moderation: Dr. Arnold Mettnitzer) 20.–26.1. GD Sabine Haag führt Gespräche zu Ausstellungs kooperationen in Japan 9.3. 51. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des KHM 3.–6.4. GD Haag und Dr. Pichorner nehmen am Board-Meeting der International Friends of KHM in New York teil und führen Kooperationsgespräche 1.2. Eröffnung der Ausstellung Bali. Kunst im Wandel im MVK 10.3. Bilanzpressekonferenz im Vortragsraum des KHM 2.2. Pressekonferenz und Ausstellungseröffnung Elfenbein. Barocke Pracht am Wiener Hof in der Liebieghaus Skulpturensammlung Frankfurt/Main durch GD Sabine Haag und Direktor Max Hollein Präsentation des Sammlungskataloges Caravaggio und der internationale Caravaggismus in der Gemäldegalerie des KHM durch die Direktorin der Bibliotheca Hertziana, Rom, Prof. Dr. Sybille Ebert-Schifferer Generalversammlung des Vereins „Egypt & Austria“ im Vortragsraum des KHM 9. 2. Eröffnung der von Sylvia Ferino kuratierten Ausstellung Arcimboldo. Artista milanese tra Leonardo e Caravaggio im Palazzo Reale in Mailand 14.2. Pressekonferenz, Preview und Eröffnung der Ausstellung Schaurig schön (Intermezzo 4) in der Kuppelhalle des KHM 15.2. BM Dr. Claudia Schmied überreicht Dr. Paul Frey das Dekret für eine weitere Funktionsperiode als kfm. Geschäftsführer des KHM mit MVK und ÖTM (ab 1.4.2012) 17.2. Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und politisches Design im China von Mao Zedong im MVK 18.2. FremdenführerInnen-Tag im KHM Blindenprojekt der Abteilung Museum und Publikum 19.2. Eröffnung des neuen Kreativateliers im KHM 19.–23.2. GD Haag nimmt als Delegationsmitglied am Staats besuch von BP Dr. Heinz Fischer in Singapur teil 23.2. Inszenierung von Ganymed Boarding von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf vor Alten Meistern in der Gemäldegalerie des KHM 24.2. Lesung Schnitzler’s hidden manuscripts in Kooperation mit der Israelitischen Kultusgemeinde Wien im EroicaSaal des ÖTM 25.2. Erster Workshop der Führungskräfte des KHM mit MVK und ÖTM zur neuen Markenstrategie des KHM mit der Agentur „Brainds“ Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM 15.3. Vorstandssitzung des Vereins der Freunde des KHM 16.3. Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM Benefiz-Suppenessen der Katholischen Frauenbe wegung in Anwesenheit von BP Dr. Heinz Fischer in der Säulenhalle des MVK Konzert und Buchpräsentation Leo Fall. Spöttischer Rebell der Operette von Stefan Frey, Christine Stemprok und Wolfgang Dosch im Eroica-Saal des ÖTM 21.3. Pressekonferenz, Preview und Eröffnung der Ausstellung al-Fann. Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait in der Kuppelhalle des KHM durch BP Dr. Heinz Fischer und Sheikha Hussa al-Sabah al-Salem al-Sabah 22.3. Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Gerte Reichelt Reproduktionsrechte an Kunstwerken im ÖTM 6.4. Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM 7.4. Eröffnung der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein auf Schloss Ambras in Anwesenheit von BM Claudia Schmied Vortrag Die Gedichte Mao Zedongs und ihre Übersetzung ins Deutsche von Dr. Helmut Opletal und Lesung von Paul Stein und Erwin Landrichter im Rahmen der Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution im Vortragssaal des MVK Kick-off-event 11 festival for fashion & photography von Unit F in der Säulenhalle des MVK 11.4. Tag der Freunde des Kunsthistorischen Museums und Eröffnung der neuen Member’s Lounge im 2. Stock des KHM Besuch der Bundespräsidentin der Schweizerischen Eidgenossenschaft Micheline Calmy-Rey und von BP Dr. Heinz Fischer in der Schatzkammer 12.4. Besuch von BP Dr. Heinz Fischer und Gästen in der Ausstellung al-Fann IMPULS-Projekt-Workshop im Vortragssaal des MVK 23.3. Lesung von Michael Köhlmeier im Rahmen der Ausstellung Schaurig schön in der Kuppelhalle des KHM 13.4. Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM 25.3. Eröffnung der vom KHM organisierten Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval auf der Schallaburg 14.4. Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung „Der Himmel hängt voller Geigen“ auf dem Jagdplateau der Neuen Burg 25.–30.3. Indian Festival in Kooperation mit der Botschaft der Republik Indien in der Säulenhalle des MVK und auf dem Heldenplatz 16.4. GD Haag eröffnet die Kunstkammer-Ausstellung Glanz der Macht in Halle/Saale, Stiftung Moritzburg 30.3. GD Haag führt Kooperationsgespräche mit dem Museo del Prado in Madrid Inszenierung von Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM Konzert und Lesung mit Peter Esterhazy und dem Trio Lignum im Rahmen der Ausstellung Mantel der Träume im Eroica-Saal des ÖTM 1.4. Übernahme des Kaffeehausbetriebs in KHM und MVK durch die Gourmet Group 19.4. Gleichenfest für das neue Depot am Stadtrand von Wien 27.4. Finissage von Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM 1.5. Benefizveranstaltung für die Opfer der Atomkatastrophe und des Tsunami in Japan, veranstaltet vom MVK 2.5. Open House auf Schloss Ambras 17 18 Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM 3.5. Premiere von Play Ganymed – ein Projekt für 100 Schulklassen von wenn es soweit ist, inszeniert von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf in der Gemäldegalerie des KHM Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde in der Gemäldegalerie 9.5. Eröffnung der Ausstellung Die Meisterklasse druckt Ex Libris, veranstaltet von der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt im Eroica-Saal des ÖTM 11.5. BM Dr. Claudia Schmied besucht die Wagenburg Zweiter Workshop der Führungskräfte des KHM mit MVK und ÖTM zum Thema Markenstrategie mit der Agentur „Brainds“ 13.5. GD Haag führt die Gruppe „The Monaco Project for the Arts“ durch die Kunstkammer-Depots 17.5. Der polnische Regisseur Lech Majewski präsentiert seinen Bruegel-Film The Mill and the Cross in der Generaldirektion des KHM 19.5. Performance von Nikolaus Gansterer De-Stilling Still Life im Foyer des KHM 23.5. Eröffnung der Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika im MVK Theatralische Lesung Arthur Schnitzler und das Judentum mit Elisabeth Orth und Cornelius Obonya in Kooperation mit dem Kulturpanel der Israelitischen Kultusgemeinde im Eroica-Saal des ÖTM 25.5. 52. Sitzung des Kuratoriums im Seminarraum des MVK Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten im Eroica-Saal des ÖTM 26.–28.5. Teilnahme von GD Haag an der internationalen Museumsdirektorenkonferenz (Bizot Group) in Oxford 30.5. Pressekonferenz, Preview und Eröffnung der Ausstellung Dürer. Cranach. Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500 in der Kuppelhalle des KHM 1.6. GD Haag nimmt an der Ausstellungseröffnung Pietas Jan Fabre in der Nuova Scuola Grande di Santa Maria della Misericordia in Venedig teil 6.6. Bundesmuseen-Direktorenkonferenz im Naturhistorischen Museum Wien 11.9. Open House in der Neuen Burg, veranstaltet gemeinsam mit der Österreichischen Nationalbibliothek 16.6. Study Day in Kooperation mit dem „Verein Egypt & Austria“ zum Thema Das alte Ägypten in der Reise literatur im Vortragsraum des KHM 12.9. Pressekonferenz im KHM; Sneak Preview zur Kunst kammer mit BM Dr. Claudia Schmied am Maria Theresien-Platz und Eröffnung eines Info-Containers 19.6. Open House in der Wagenburg 14.9. GD Haag und Dr. Karl Schütz eröffnen die Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500 in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München 20.6. Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Götter, Menschen und das Geld der Griechen des Münzkabinetts in der Kuppelhalle des KHM 21.6. Betriebsratsversammlung im Vortragssaal des MVK 22.6. Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden durch BM Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle auf Schloss Ambras 6.7. Eröffnung des neuen Museumsdepots in Himberg durch BM Dr. Claudia Schmied 19.7. Sommerball im ÖTM 28.–29.7. Dritter Workshop der Führungskräfte des KHM mit MVK und ÖTM zum Thema Markenstrategie mit der Agentur „Brainds“ 29.7. Die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot Narquin besucht die Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500 im KHM 31.7. Der langjährige Kurator und Direktor der Kunstkammer und Schatzkammer (2000–2002), Dr. Rudolf Distelberger, stirbt im 75. Lebensjahr 3.8. GD Haag und GD Wieczorek geben im Rahmen einer Pressekonferenz in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim eine fünfjährige Kooperation bekannt 4.–17.8. Sound-Video Installation Private Nature in der Bacchus-Grotte von Schloss Ambras 15.8. Dr. Franz Pichorner und Mag. Paulus Rainer eröffnen die KHM-Ausstellung Splendour & Power. Imperial Treasures from Vienna im Fitzwilliam Museum, Cambridge 6.9. Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Wald / Baum / Mensch im MVK 15.–17.9. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde (DGV) im MVK 19.9. Pressekonferenz mit Jasper Sharp Modern and Contemporary Art Programme in der Kuppelhalle des KHM 21.9. Performance La Battaglia di Constantinopel. Eine virtuelle Erkundung von Krieg, Religion und Politik, produziert von PHACE in Kooperation mit Klangspuren Schwaz in Tirol mit Texten von Yamamoto Tsunetomo, Yukio Mishima und Tanizaki Jun‘ichiro im KHM 25.9. Matinee mit den Quatuor Mosaïques zur Finissage der Ausstellung „Der Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine in Biedermeier und Romantik im Marmorsaal der Neuen Burg 28.9. 53. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des KHM 29.9. Kuratorengespräch Zu Gast in Ambras mit GD Haag und Dr. Gudrun Swoboda auf Schloss Ambras 1.10. Lange Nacht der Museen Jubiläumsfest: 20 Jahre Österreichisches Theatermuseum mit Maria Happel, Michael Maertens, Heinz Zuber u. a. im ÖTM 3.10. GD Haag hält beim Annual Donors‘ Luncheon in den Fine Arts Museen, San Francisco, einen Vortrag über die venezianische Malerei in der Gemäldegalerie des KHM Dr. Sylvia Ferino und Dr. Pichorner eröffnen die Ausstellung Fürstlich gesammelt. Van Eyck / Gossaert / Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien im Groeningemuseum, Brügge 5.10. Besuch von Devisingh Ramsingh Shekhawat, Gemahl der Staatspräsidentin der Republik Indien, und Frau Margit Fischer in der Schatzkammer Kfm. GF Dr. Paul Frey eröffnet gemeinsam mit Michael Gigl den neuen Pop-Up Store in New York Chronik 6.10. Musiksalon mit dem Musikkritiker der „Presse“ Wilhelm Sinkovicz im ÖTM 16.10. Fundraising-Dinner in der Kuppelhalle des KHM und Preview der Ausstellung Wintermärchen. WinterDarstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im KHM 17.10. Board meeting der „International Friends of KHM“ in der Generaldirektion Pressekonferenz, Preview und Eröffnung der Ausstellungen Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys und „… Alles ist sehr schön ausgefallen“ (Kaiser Franz Joseph I.). 120 Jahre Kunsthistorisches Museum im KHM durch BP Dr. Heinz Fischer 18.10. Vortrag Harsh Winters, Fascinating Stories: Dutch Winterlandscapes in Historic Perspective von Pieter Roelofs, Rijksmuseum, Amsterdam, im Rahmen der Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des KHM Fundraising Dinner für die Neuaufstellung zur Hofjagd in der Hofjagd- und Rüstkammer auf dem Jagdplateau der Neuen Burg 19.10. Betriebsversammlung im Bassano Saal Eröffnung der Ausstellung Heinrich von Kleist 1777–1811 im ÖTM 20.10. Vorstandssitzung und Generalversammlung des „Vereins der Freunde des Kunsthistorischen Museums“ 21.10. Symposium in Kooperation mit der Botschaft der Republik der Philippinen im MVK Symposium Kulturgüterschutz in Europa. Schutz von archäologischem Kulturgut – Schwerpunkt Griechenland und Türkei in Kooperation mit der „Forschungsgesellschaft Kunst & Recht“ im Ephesos Museum 22.10. Aktionstag für Kinder im Rahmen der Ausstellung Wald / Baum / Mensch im MVK 24.10. Dr. Steven Engelsman, Direktor des Völkerkunde museums in Leiden, wird zum neuen Direktor des Museums für Völkerkunde ernannt (Amtsantritt: 1.5.2012) 28.10. Dr. Sylvia Ferino eröffnet die KHM-Ausstellung Masters of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Museum, Vienna im de Young Museum in San Francisco 3.–5.11. Teilnahme von GD Haag an der internationalen Museumsdirektorenkonferenz (Bizot Group) in Washington 25.11. Szenische Lesung von Ulrich Matthes KLEIST. Geschichte einer Seele im Rahmen der Ausstellung Heinrich von Kleist 1777–1811 im ÖTM 7.11. Eröffnung der Ausstellung Renessenz. Facetten der Renaissance in der Kuppelhalle des KHM und Präsentation der neuen KHM-Dienstkleidungen 28.11. Feier des National Day der Botschaft von Panama im MVK 9.11. Präsentation der im Verlag Christian Brandstätter erschienenen Bücher Tafelfreuden in der Kunst; Blumenpracht in der Kunst; Liebespaare in der Kunst von Daniel Uchtmann in der Kuppelhalle des KHM 14.11. Buchpräsentation Alte Meister gezeichnet von Mahler mit Nicolas Mahler in Kooperation mit dem Suhrkamp und dem Insel Verlag, moderiert von Andreas Platthaus, FAZ, und gelesen von Martin Schwab im Bassano Saal des KHM 29.11. BP Dr. Heinz Fischer und der Präsident der Palästinen sischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas besuchen die Schatzkammer 1.12. Konzertabend Franz Schubert: Winterreise. Liederzyklus op. 89, D 911 mit Georg Lehner, Bariton, und David Lutz, Klavier im Rahmen der Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im Bassano Saal des KHM Die Produktion Ganymed Boarding erhält im Rahmen einer Galaveranstaltung im Raimund Theater den Wiener Theaterpreis „Nestroy“ für die beste off Produktion 6.12. BundesmuseendirektorInnenkonferenz in der Generaldirektion der Österreichischen Nationalbibliothek 15.11. 54. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des KHM Vortrag Der Lauf der Zeit: Zur Darstellung des Winters in Tapisserien von Dr. Katja Schmitz-von Ledebur im Rahmen der Ausstellung Wintermärchen. WinterDarstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des KHM Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika in der Säulenhalle des MVK 16.11. Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Zauber des bunten Schattens. Das chinesische Schattentheater im ÖTM 17.–18.11. Gastspiel des chinesischen Schattentheaters aus Changsha Schildkröte und Kranich im ÖTM 18.11. FremdenführerInnen-Tag im KHM 19.11. Aktionstag für Kinder im Rahmen der Ausstellung Wald / Baum / Mensch im MVK 21.11. BundesmuseendirektorInnensitzung im MAK 23.11. Vortrag Such dir den Schnee vom vergangenen Jahr. Eine Winterreise durch die Kunst Europas von Ronald de Leeuw im Rahmen der Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des KHM 24.–26.11. Internationales Symposium Eine sichtbare Geschichte der Kunst. Europäische Museumskultur um 1800 im Bassano Saal des KHM 14.12. BM Dr. Claudia Schmied besucht die Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im KHM Vortrag Von Göttern und Eisläufern. Winterallegorien für Garten, Tisch und Kunstkammer von Dr. Claudia Lehner-Jobst im Rahmen der Ausstellung Winter märchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des KHM 15.12. Musiksalon im Bassano Saal: Der Musikkritiker der „Presse“ Dr. Wilhelm Sinkovicz im Gespräch mit Ausstellungskurator Ronald de Leeuw 16.12. Weihnachtsempfang An African Christmas With MoZuluArt in der Säulenhalle des MVK 19.12. Weihnachtsfeier für die MitarbeiterInnen im KHM 20.12. Vortrag Splendeurs et misères: Depicting Winter in the 19th Century von Ronald de Leeuw im Rahmen der Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des KHM 31.12. Silvestergala in der Kuppelhalle des KHM 19 20 sammlung Sammlungen des Kunsthistorischen Museums sammlungen KHM Ägyptisch-Orientalische Sammlung Dr. Regina HÖLZL, Direktorin Mag. Michaela HÜTTNER Mag. Michael NEUMANN (ab 1.8.) Barbara POROPATICH (bis 31.12.) Mag. Doris BAUER (bis 31.12.) Sabine MUCKENSTURM Restaurierung Mag. Irene ENGELHARDT Mag. Michael LOACKER Mag. Vanessa NOVAK-TUCOM Generalrevision der Inventare Die Ägyptisch-Orientalische Sammlung besitzt insgesamt vier Inventare: das sogenannte Hauptinventar (Ägyptisches Inventar), das Semitische Inventar, das Sonderinventar „Sichem“ sowie das Archäologische Inventar (A-Inventar). Das erste ägyptische Inventar der kaiserlichen Sammlungen war das sogenannte Supplementinventar, das 1824 von Anton von Stein büchel, Direktor des Münz- und Antiken kabinettes, vorgelegt wurde. Bis zum Jahre 1821 waren die nicht sehr zahlreichen Aegyptiaca der habsburgischen Sammlung Teil der Antikensammlung. Anlass für die Begründung eines gesonderten ägyptischen Inventars war der Ankauf von mehr als 3000 Objekten durch Ernst August Burghart für die kaiserlichen Sammlungen, womit die Aegyptiaca – wie auch die Münzen und die Antikensammlung – zu einem gesonderten Samm lungsbereich innerhalb des Münz- und Antikenkabinettes zusammengefasst wurden. 1875 wurde im Zuge einer Generalinventur ein neues Inventar angelegt, das bis heute als sogenanntes Hauptinventar weitergeführt wird. Das Semitische Inventar wurde 1894 begründet, nachdem das Kunsthistorische Museum 660 Objekte aus Südarabien er halten hatte, die der Forscher Eduard Glaser von seiner vierten Expeditionsreise aus dem Jemen mitbrachte. In der Folge wurden im Semitischen Inventar nicht nur südarabische Objekte inventarisiert, sondern auch Objekte anderer orientalischer Kulturen. Die Ägyptische Sammlung wurde dadurch zur „Ägyptisch-Orientalischen Sammlung“. Im Zuge der Generalrevision der Inventare der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung von 1952 wurden verstreute Bestände entdeckt, die offenbar von den Grabungen des Bibelforschers und Archäologen Ernst Sellin in Sichem/Palästina stammten. Die zugehörigen Objekte wurden identifiziert und 1965 im sogenannten Sonderinventar „Sichem“ inventarisiert. Das jüngste Inventar der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung ist das Archäologische Inventar (A-Inventar). Dieses umfasst die Funde aus den österreichischen UNESCORettungsgrabungen in Sayala (Nubien) und aus den Grabungen des Österreichischen Archäologischen Instituts Kairo aus den 1960er bis 1980er Jahren, die im Asasif (Theben) und in Tell el-Daba im Ostdelta gefunden wurden. Die letzte Fundteilung fand 1984 statt. Die Funde aus den Grabungen in Sayala kamen zunächst an das Naturhistorische Museum Wien und wurden von diesem an die Ägyptisch-Orientalische Sammlung des Kunsthistorischen Museums abgegeben; die Funde aus dem Asasif und aus Tell el-Daba gelangten direkt in das Museum. Im Jahr 1977 wurde für die Inventarisierung dieser Grabungsfunde ein eigenes Inventar – das sogenannte Archäologische Inventar (A-Inventar) – begründet. Standortkontrolle der Uschebtis in Saal III Es gab mehrere Gründe für eine umfassende Generalrevision der Inventare der ÄgyptischOrientalischen Sammlung: Die letzte Generalrevision der Inventare fand von 1952 bis 1967 statt und liegt demnach schon sehr lange zurück, zudem war das Archäologische Inventar bisher noch nie einer Revision unterzogen worden. Prinzipiell sollen nun alle Inventare der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung überprüft werden, vordringlich ist jedoch die Überprüfung des Hauptinventars und des Archäologischen Inventars. Im Zuge der Vorbereitungen der Depotübersiedlung von der Traviatagasse (siehe dazu Bericht unten „Depotumzug 2011“), wo der Großteil des archäologischen Materials aufbewahrt wurde, in das Zentraldepot am Wiener Stadtrand ergaben sich viele offene Fragestellungen hinsichtlich der dort ge lagerten Bestände. Auch wurden zahlreiche uninventarisierte Objekte aus den frühen Grabungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erstmals vollständig erfasst, um in der Folge näher bestimmt und wissenschaftlich bearbeitet werden zu können (internes Forschungsprojekt: Die frühen Grabungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Ägypten und Nubien – Tura – Kubanieh – Ermenne – Toschke). 21 22 Ägyptisch-Orientalische Sammlung Sowohl beim Archäologischen Inventar als auch beim ägyptischen Hauptinventar konnten durch umfassende Standortkontrollen bzw. gleichzeitige Abgleiche mit den Inventarbüchern, elektronischen Datenbanken und anderem Dokumentationsmaterial ausführliche Dokumentationen erstellt und dadurch viele Fragen beantwortet werden. Als externe Gutachterin der Revision fungiert Prof. Dr. Regine Schulz (vormals Director of International Curatorial Relations, Curator of Ancient Art, Walters Art Museum Baltimore), die seit Oktober 2011 das Roemerund Pelizaeus-Museum in Hildesheim leitet. Die Revision, an der neben dem wissenschaftlichen Personal der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung auch Barbara Poropatich und Mag. Doris Bauer als Registrare der Sammlung maßgeblich beteiligt waren, soll im Jahr 2012 fortgesetzt werden. Bericht: Dr. Regina Hölzl, Mag. Michaela Hüttner, Mag. Michael Neumann Standortkontrolle und Registrierung von Objekten im alten Depot Traviatagasse Depotumzug 2011 Reinigung und Entschimmelung Die umfangreichen Vorarbeiten zur Übersiedlung der Bestände in den alten Depots in der Traviatagasse, die bereits 2010 begonnen hatten, wurden Anfang 2011 fortgesetzt. In den beiden Rollschrankanlagen des alten Depots in der Traviatagasse wurden vor allem die archäologischen Funde aus den Grabungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften vom Beginn des 20. Jahrhunderts in Ägypten und Nubien sowie die Funde aus den Grabungen des Österreichischen Archäologischen Instituts aus den 1960er bis 1980er Jahren aus Sayala in Nubien, aus dem Asasif bei Theben und aus Tell el-Daba im ägyptischen Nildelta aufbewahrt (siehe oben Bericht „Generalrevision der Inventare“). Bei den Funden handelte es sich überwiegend um Objekte aus Keramik, Stein oder Metall, aber auch um solche aus organischen Materialien wie Leder, Fell, Textilien, Holz, weiters um Gegenstände aus Pflanzen und Pflanzenteilen, Muscheln, Knochen, Haaren, getrockneten Früchten etc. Bereits 2010 war mit der genauen Erhebung der zu übersiedelnden Steinobjekte begonnen worden. Es wurden die Zahl der benötigten Paletten sowie Art und Umfang der verschiedenen Verpackungsmaterialien ermittelt, wobei nicht nur die Steinobjekte der ÄgyptischOrientalischen Sammlung, sondern auch die sehr umfangreichen Bestände der Antikensammlung und die Steinobjekte der Kunstkammer mitbetreut wurden. Die Umlagerungen der zahlreichen und bis zu 1000 kg schweren Steinobjekte auf die neuen Europaletten mussten ebenfalls bereits im Vorfeld der eigentlichen Übersiedlung erfolgen. Der Transport der Schwerlastobjekte dauerte von 25.7. bis 23.9.2011. Die Übersiedlung der Steinobjekte der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung fand vom 31.8. bis 23.9.2011 statt und erfolgte vorwiegend auf Paletten mit Zurrgurtfixierungen. Allerdings waren für andere Objekte (insbesondere für solche aus der Antikensammlung) auch noch andere und zum Teil aufwendigere Transportkon struktionen erforderlich. Bericht: Mag. Michael Loacker rechts oben: Vor der Reinigung: punktueller Schimmelbefall rechts unten: Nach der Reinigung Übersiedlung der Schwerlastobjekte: Umlagern eines Sphinx Ein großer Teil der Objekte war nicht nur stark verschmutzt, sondern aufgrund einer früheren Lagerung unter sehr ungünstigen Klimabedingungen auch von Schimmel befallen. Vor der Verlagerung der Objekte in das neue Zentraldepot am Wiener Stadtrand waren neben einer gründlichen Reinigung auch gewisse konservatorische Maßnahmen erforderlich. sammlungen KHM Reinigung mittels Spezialstaubsaugers mit Bürstenaufsatz Objektreinigung im alten Depot in der Traviatagasse oben: Vor der Reinigung: Schimmelbefall an einem Lederschuh unten: Nach der Reinigung Eingangsaufnahme: Holzlade mit Objekten aus verschiedenen Materialien oben: Gesichtete und zuge ordnete Objektfragmente (Armreife) rechts: Endaufnahme: gereinigte, geordnete und verpackte Objekte (Armreife) 23 24 Ägyptisch-Orientalische Sammlung Zu den aufgetretenen Schadensphänomenen zählten neben dem Schimmelbefall auch Salzausblühungen bzw. abblätternde, absandende Materialschichten sowie Schädlingsbefall (Löcher, Fraßgänge), z. B. an Lederfragmenten. Aufgrund der Ergebnisse der Schimmelpilzanalysen wurde eine Trockenreinigung mit Schutzmaßnahmen für die Gesundheit der Restauratoren (Atemmaske, Handschuhe, temporär Brille und Overall) konzipiert. Vor der Reinigung wurde jedes Objekt (auch im Hinblick auf die Generalrevision der Inventare) registriert und kurz beschrieben. Im Zuge der Reinigung wurde ferner eine Fotodokumentation angefertigt. Die ausschließlich an gewendete Trockenreinigung erfolgte mit tels Spezialstaubsaugers und speziellen Filtereinsätzen. Von vielen der zu reinigenden Keramikgefäße wurden Proben genommen, um daraus eventuelle Rückschlüsse auf den ursprünglich darin gelagerten Inhalt ziehen zu können. Auch wurden sämtliche beiliegenden Informationen (alte Fundzettel etc.) fotografisch dokumentiert. Eine Verbesserung und Beschleunigung des Handlings der Objekte und der Vorgänge bei der Transportverpackung wurde bereits bei der Zwischenlagerung der gereinigten Objekte in schadstofffreien Kunststoffbeuteln und -folien erzielt. Die Übersiedlung der Objekte aus den Rollschrankanlagen fand vom 10.10. bis 4.11.2011 statt. Bericht: Mag. Irene Engelhardt, Mag. Vanessa Novak Kooperation mit dem wissenschaftlichen Verein „Egypt & Austria“ Die erfolgreiche Kooperation mit dem wissenschaftlichen Verein „Egypt & Austria“ wurde auch 2011 fortgesetzt. Zusätzlich zu einer sechsteiligen Vortragsreihe wurde am 16.6. im Vortragsraum des KHM ein eintägiger „Study Day“ zum Thema Das Alte Ägypten in der Reiseliteratur veranstaltet. Wissenschaftler aus dem In- und Ausland beschäftigten sich in insgesamt elf Referaten mit folgenden Themenkreisen: • Reiseliteratur als Quelle für die Archäologie; Mag. Michaela Hüttner • altägyptische Monumente als Reiseziel; Ausstellungen • altägyptische Monumente und die Bibel; • Unterschiede in weiblicher und männlicher Betrachtungsweise. Den Festvortrag mit dem Titel „… a perfect feast to the eye“ – Frühe Forscher und Reisende in Assiut hielt Univ.-Prof. Dr. Jochem Kahl von der Freien Universität in Berlin. Leihverkehr 41Objekte wurden auf Leihfähigkeit geprüft und für Ausstellungen vorbereitet; Betreuung der Hin- und Rücktransporte von 25 Leihgaben auf 4 Reisen; Erstellung von 32 Zustandsprotokollen. Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Regina Hölzl Publikationen Hermann Junker und die Grabungen der Akademie der Wissenschaften, in: Ausstellungskatalog Giza – Am Fuße der großen Pyramiden, Hildesheim (Roemer- und Pelizaeus-Museum) 2011, 56–63 Forschungen Die frühen Grabungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Ägypten und Nubien – Tura – Kubanieh – Ermenne – Toschke, Fortsetzung der Objekt- und Dokumentationsrecherchen. Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum (gemeinsam mit Michaela Hüttner und Helmut Satzinger). Vorträge, Teilnahme an Tagungen 21.2. Ägypten in Wien – Österreich vor den Pyramiden, Hildesheim, Roemer- und Pelizaeus-Museum, auf Einladung des Fördervereins des Roemer- und Pelizaeus-Museums Hildesheim 1.–2.4. Semmering, KHM-Wissenschaftstag 16.6. KHM, Vortragsraum, Planung und Organisation des Egypt & Austria Study Day zum Thema Das Alte Ägypten in der Reiseliteratur (gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Verein „Egypt & Austria“) 22.–24.7. Leipzig, Ständige Ägyptologenkonferenz (SÄK) zum Thema Ägyptologen und Ägyptologie(n) zwischen Kaiserreich und der Gründung der beiden deutschen Staaten (1871–1949) Planung und Organisation einer sechsteiligen Vortragsreihe im KHM (gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Verein „Egypt & Austria“) Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber, Bettina Kratzmüller, Beatrix KrillerErdrich, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline ZhuberOkrog) Publikationen Objekttexte und Einleitungen in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Forschungen Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum (gemeinsam mit Regina Hölzl und Helmut Satzinger). Vorträge, Teilnahme an Tagungen 1.–2.4. Semmering, KHM-Wissenschaftstag 16.6. KHM, Vortragsraum, Egypt & Austria Study Day zum Thema Das Alte Ägypten in der Reiseliteratur (gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Verein „Egypt & Austria“) 3.9. The relocation of KHM’s storage, Poznań, Annual meeting of ICOM – CIPEG (International Committee for Egyptology) (Poznań und Berlin, 31.8.–6.9.) Mag. Irene Engelhardt Forschungen Mitbetreuung eines Forschungsauftrages (Diplomarbeit an der Akademie der Bildenden Künste Wien – Institut für Restaurierung/Konservierung): Restaurierung des Sarges Inv.-Nr. ÄS 6271. Vorträge, Teilnahme an Tagungen 18.–20.5. Linz, Schlossmuseum, 15. Tagung der Österreichischen Restaurator/innen für archäologische Bodenfunde Leihgaben Im Jahr 2011 war die Ägyptisch-Orientalische Sammlung mit 25 Leihgaben an 3 Ausstellungen im Ausland beteiligt. sammlungen KHM Antikensammlung und die Grundstückssuche. Der Zuschlag für die Generalplaner-Leistung erging an die ARGE „B-18 Architekten ZT GmbH Wien / Architektenbüro Karl Reuter“. • Museumsberater: Mit der Gründung der Projektteams Bau und Übersiedelung, dessen Mitglieder durch die Geschäftsführung bestimmt wurden, konnte Anfang 2010 die aufwendige und intensive Planung und Vorbereitung für das neue Zentraldepot forciert werden. • Ansprechpartner Sammlung: ** auch Bauteam Bauteam (5 Mitglieder): Das Gebäude Restaurierung • Projektleitung: Ing. Stefan Fleck** Gesamtnutzfläche: ca. 14.000 m² Mag. Viktor FREIBERGER, Leiter • Vertretung Kuratoren: Kunstdepotfläche: ca. 12.000 m² HR Dr. Alfred BERNHARD-WALCHER, Direktor Dr. Manuela LAUBENBERGER Dr. Georg PLATTNER Mag. Karoline ZHUBER-OKROG Barbara KOVACS Ruperta PICHLER AR Irene MÜHLBACHER (Karenz) Birgit OSWALD (Karenz) HR. Dr. Kurt GSCHWANTLER* Dr. Bettina KRATZMÜLLER* Dr. Ulrike MÜLLER-KASPAR* Mag. Angelika KATHREIN Mag. Michael LOACKER Mag. Bettina VAK Alexander FREIBERGER* Mag. Brigitte PROLL* * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Zentraldepot Dr. Alfred Bernhard-Walcher war für die Projektsteuerung Übersiedlung für das neue Zentraldepot des KHM sowie für die Leitung des Projektteams Übersiedlung verantwortlich und arbeitete im Projektteam Bau mit. Das neue Zentraldepot des Kunsthistorischen Museums, Wien Das Kunsthistorische Museum mit MVK und ÖTM WAöR entschloss sich im September 2009, ein neues Zentraldepot zu bauen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Kunstdepots des KHM auf neun verschiedene Standorte in Wien und Wien-Umgebung aufgeteilt. Bei diesen meist veralteten, z. T. sanierungsbedürftigen Räumlichkeiten mit veralteter tech nischer Infrastruktur handelte es sich mehrfach um Immobilien mit schlechten klimatischen Voraussetzungen und hohen Mietkosten. Somit ergab sich aus konservatorischen, betrieblichen und betriebswirtschaftlichen Gründen ein dringender Handlungsbedarf. Zunächst wurden von Ende 2009 bis in das erste Quartal 2010 Bestandserhebungen in allen Sammlungen durchgeführt und daraus resultierend die Anforderungen an das neue Zentraldepot definiert. Parallel dazu erfolgten die EU-weite Architektenausschreibung Dr. Alfred Bernhard-Walcher** • Vertretung Restauratoren: Martin Dorfmann (Firma dp-Art) 1 pro Sammlung nach Bedarf • Ansprechpartner Inventar/IT, Registrar, IPM, Security: nach Bedarf Fotoatelier: ca. 120 m² 4 multifunktionale Restaurierwerkstätten: jeweils ca. 60 – 80 m² Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider** Packraum: ca. 120 m² • Museumsberater: Dr. Joachim Huber (Firma PrevArt)** • Architekt: Architekt Karl Reuter (Architekturbüro Karl Reuter) ** auch Übersiedlungsteam Übersiedlungsteam (6–15 Mitglieder): • Projektleitung: Dr. Alfred Bernhard-Walcher** • Vertretung Restauratoren: Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider** Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja Kimmel • Vertretung Gebäudemanagement: Ing. Stefan Fleck** Dr. Joachim Huber (Firma PrevArt)** • Operative Umsetzung/Leitung: Entpackungsraum: ca. 120 m² Quarantäneräume, Schimmelraum, N2-Behandlungskammer, Auslieferungsräume Das neue Zentraldepot des Kunsthistorischen Museums wurde in einer Netto-Bauzeit von acht Monaten in Himberg bei Wien errichtet. Durch die Verwendung von industriell vorgefertigten Bauteilen konnte diese kurze Bauzeit eingehalten sowie eine Optimierung der Gesamtbaukosten erzielt werden. Stützen, Unterzüge und Treppen wurden als Stahlbeton-Fertigteile vom Werk auf die Baustelle geliefert und dort montiert. Die Fassade Himberg, Außenansicht des Zentraldepots 25 26 Antikensammlung des Kunstdepots besteht aus 35 cm starken Beton-Sandwich-Elementen mit Kerndämmung, die als vorgefertigte Fassadenplatten inklusive aller Öffnungen für Fenster, Türen und Tore an den Außenstützen angebracht sind. Neben der Wärmedämmung bietet diese Fassade eine stark einbruchhemmende Wirkung. Bei den Geschoßdecken kamen Filigrandecken als Halb-Fertigteile zum Einsatz. Darauf wurden vor Ort Rohrschlangen für die Betonkernaktivierung eingelegt und dann wurde Beton aufgebracht, so dass alle Geschoßplatten zur Heizung (im Winter) und Kühlung (im Sommer) des Gebäudes verwendet werden. Das Klimakonzept ist so ausgelegt, dass keine weitere konventionelle Klimaanlage eingeplant ist und somit laufende Verbrauchs kosten des Depots niedrig gehalten werden. Die aktivierten Geschoßböden und -decken erzeugen gleich bleibende und stabile Temperaturen. Die Beheizung bzw. Kühlung der Soleflüssigkeit in den Rohrschlangen der Betonkernaktivierung erfolgt über ein System von Wärmepumpen, die über eine geo thermische Sondenanlage (Erdwärme) versorgt werden. Auf dem Grundstück des KHM sind in einem Sondenfeld Tiefensonden mit insgesamt 3.200 lfm Länge eingebracht worden. Der Boden in tieferen Schichten hat eine stabil bleibende Temperatur. Durch die jeweils 100 m tief reichenden Sonden wird im Winter dem Boden Wärme entzogen und in die aktivierten Bauteile im Gebäude geleitet, dieses wird somit beheizt. Im Sommer kann der Boden die abgeleitete Wärme aus dem Gebäude wieder aufnehmen und das Depot wird gekühlt. Dieses System reagiert sehr träge, weshalb ein schwankungsfreies Klima erreicht wird. Der Sollwert der Temperatur im Depot liegt bei + 20 °C. Um die vorgegebene relative Luftfeuchte von 50 % zu erzielen, wird die Entfeuchtung der Räume mit handelsüblichen Standgeräten Auf eine automatische Löschanlage wurde bewusst verzichtet – dafür wurde der bauliche Brandschutz erhöht. Die Brandabschnitte sind max. 1.500 m² groß, tragende Bauteile wie Boden, Wände und Decken haben eine Betonstärke von mind. 20 cm und sind feuerbeständig ausgeführt. Durch automatische Strom- Abschaltung über die Einbruchmeldeanlage wird außerdem die Brandgefahr erheblich reduziert. Um die Raumhöhen opti- oben: Himberg, Depotbereich der Antikensammlung, ohne Einrichtung oben: Das Übersiedelungsteam unten: Traviatagasse, Depotbereich der Antikensammlung, vor der Übersiedelung umgesetzt. Für die Entfeuchtung im Hochsommer ist beispielsweise pro 500 m² Depotfläche ein Gerät erforderlich. In Bereichen mit geringerer Luftfeuchte, wie z. B. den separaten Klimaboxen für korrosionsempfind liche Metallobjekte, muss die Anzahl bzw. Leistung der Geräte erhöht werden. Die Kondensatleitungen für die Entfeuchter sind in die Betondecken eingegossen, damit die gelagerten Kunstgegenstände zu keiner Zeit Wasser aus gesetzt sind. Die Befeuchtung der Räume erfolgt über Ultraschall-Befeuchter, die in eine Umluftanlage integriert sind. Traviatagasse, Objekte der Antikensammlung während der Übersiedelung unten: Himberg, Depotbereich der Antikensammlung, mit Einrichtung während der Übersiedelung sammlungen KHM mal auszunutzen und die nutzbare Lager fläche zu erhöhen, wurden in Teilbereichen der massiven Geschoße Stahl-Zwischenbühnen eingezogen. Der eingebaute Lastenaufzug, der einen bestmöglichen Transport innerhalb des Gebäudes ermöglicht, entspricht mit seinem Kabinen-Innenmaß von 2,50 m Breite / 8,00 m Tiefe / 3,50 m Höhe der Ladefläche des größten Kunsttransport-LKWs. Als Bauherrenberater konnte Herr Dr. Joachim Huber von der Fa. PrevArt gewonnen werden, der über langjährige Erfahrungen im Bereich von Depotneubauten verfügt. Als Grund lage für alle weiteren Planungen diente die Erstellung eines Mengengerüsts, das Aufschluss über den zu siedelnden Sammlungsbestand gab. Neben der aktuellen Art der Aufbewahrung und konservatorischen Anforderungen wurden darin auch die zukünftige Lagerart und der potentielle Sammlungszuwachs erfasst. Das neue Depot soll den Lagerbedarf des KHM in den nächsten 30 Jahren decken. Die Übersiedelung Ein Fragenkatalog sollte den Sammlungen helfen, die für die Übersiedelung ihrer Kunst werke notwendigen Angaben zu erarbeiten. Hierzu zählten neben der Anzahl der zu übersiedelnden Objekte auch deren Zustand, Maße und Gewicht. Ferner wurden im Katalog Angaben zu einem möglichen Schädlings- und Schimmelbefall der Sammlungsobjekte abgefragt. Unter Berücksichtigung laufender Projekte und der Angaben zu personellen Ressourcen in den Sammlungen konnten schließlich die Kosten für die Übersiedelung kalkuliert werden. Der Fragen katalog diente auch zur Entwicklung eines Grobzeitplans mit Erfassung notwendiger Vorarbeiten und Zuteilung externer Hilfskräfte. Es folgten zahlreiche Begehungen an den verschiedenen Standorten mit den zuständigen Kuratoren und Restauratoren, die den endgültigen Zeitplan fixierten. Basierend auf der Auswertung des Fragenkataloges wurde auch die Ausschreibung für die Kunsttransporte entwickelt. Aus der Ausschreibung wurde als Bestbieter die Fa. Kunsttrans ermittelt, die mit der Über siedelung der umfangreichen Sammlungsbestände des KHM betraut war. Unter der Koordinationsleitung von Herrn Martin Dorfmann (dp-Art) wurden den Mitarbeitern der Fa. Kunsttrans die vom Projektteam entwickelten Verpackungs stan dards für die zu übersiedelnden Objektgruppen vorgestellt. Die Mitarbeiter der Fa. Füreder erhielten eine Einschulung im Arthandling. Ein Desiderat des Projektteams Übersiedelung war es, für 95 % der zu übersiedelnden Sammlungsobjekte standardisierte Verpackungslösungen zu entwickeln. Diese mussten abgesehen von der Gewährleistung eines sicheren Transports auch kostengünstig, effizient und möglichst häufig sammlungsübergreifend wiederverwendbar sein. Für übergroße oder besonders fragile Kunstwerke galt es Sonderlösungen zu entwickeln. Es folgten Bestel- oben: Traviatagasse, Objekte der Gemäldegalerie, während der Übersiedelung Feierliche Eröffnung des Zentraldepots in Himberg am 6.7.2011 unten: Himberg, Depotbereich der Gemäldegalerie, mit Einrichtung während der Übersiedelung 27 28 Antikensammlung lungen von Material, Gerätschaften und Hilfsmitteln, die projektintern abgewickelt wurden. Mit Dr. Pascal Querner wurde ein externer Berater für das IPM (Integrated Pest Mana gement) konsultiert, der ein Schädlingsmonitoring in den zu übersiedelnden Depots durchführte. Das Monitoring hatte zum Ziel, befallene Bestände auszumachen, die Schädlinge zu identifizieren und im Vorfeld der Übersiedelung geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung durchzuführen. In einem Fachvortrag wurden die Museumsmitarbeiter für das Thema sensibilisiert und die Ergebnisse des Monitorings vorgestellt. Die Auslastung der hauseigenen Begasungsanlage erforderte zusätzliche Möglichkeiten an giftfreien Bekämpfungsmethoden. So wurden sämtliche Gemälde und Zierrahmen aus der Gemäldegalerie vor Ort mittels Folienzeltes durch die Fa. Singer mit Stickstoff begast. Auch in der Wagenburg wurden Folientunnel zur Stickstoff-Behandlung befallener Objekte aufgestellt. Nach aufwendigen und intensiven Vorbereitungsarbeiten wie Oberflächenreinigungen, Notsicherungen, Stabilisierungen sowie sorg fältigem Verpacken seitens der Sammlungen mit Unterstützung externer Hilfskräfte konnte die Übersiedelung wie geplant mit 1. August 2011 starten. Zuerst wurden die Steinobjekte der Antikensammlung mit einem Gesamtgewicht von 450 Tonnen an den neuen Standort verlagert. Aus dem Depot Traviatagasse folgten Objekte der Sammlungen Gemäldegalerie, Ägyptisch-Orientalische Sammlung, Kunstkammer inkl. Tapisserien, Monturdepot und Sammlung alter Musikinstrumente sowie das Vitrinendepot. Aus dem Arsenal und aus Korneuburg wurden zeitgleich sämtliche Vitrinen, Möbel, Aus stellungsbehelfe und die Shopware übersiedelt und im allgemeinen Lager (2. Obergeschoß) untergebracht. Parallel dazu wurden mit dem Hanuschhof und dem Hafen die Depots des Österreichischen Theatermuseums geräumt. Mit der Überstellung von Fahrzeugen und Reitzubehör konnten die Depots der Wagenburg entlastet werden. Sämtliche bis dato in den externen Depots untergebrachten Samm lungsobjekte sind bereits zum Großteil am neuen Standort aufgestellt. Durch die Investition von 1,7 Millionen Euro in neue Einrichtungen wie Regalanlagen, Gitterzugwände und spezielle Konstruktionen konnte die Unterbringung der Sammlungsobjekte optimiert werden. Ausgeschiedene Lagertechnik des Depots Traviatagasse wurde auf der Homepage des KHM unter der Rubrik „Online-Flohmarkt“ Interessenten aus dem Kunst- und Kulturbereich zum Kauf angeboten. Die Einnahmen von rund 20.000,– € flossen wieder in das Projekt zurück. Mit 30. November 2011 konnte die erste Übersiedelungsphase nach 426 LKW-Transporten ohne Probleme und Zwischenfälle vorzeitig und erfolgreich abgeschlossen werden. Eine große Herausforderung stellte die Entrümpelung des Depots in der Traviatagasse dar. Die Rückbauten erwiesen sich hingegen als weniger aufwendig als ursprünglich angenommen. Nach 20-jähriger Nutzung konnten die Räumlichkeiten fristgerecht an den Eigentümer übergeben werden. Die Durchführung der seit Oktober 2011 laufenden Reinigungs- und Entschimmelungsarbeiten von kontaminierten Theatermodellen und -kostümen des ÖTM sowie von Gefäßen und Scherbenfragmenten aus der ÄgyptischOrientalischen Sammlung erfolgt mit Hilfe von externen Mitarbeitern. Die Maßnahmen zum Arbeitsschutz basieren auf Empfehlungen von Prof. Dr. Katja Sterflinger (BOKU, Institut für Mikrobiologie), die an den betroffenen Standorten im Vorfeld Schimmeluntersuchungen durchführte. Dank der Investition von knapp 70.000,– € sind Behandlung und Auf arbeitung dieser Objekte möglich. Durch die Unterbringung an einem zentralen Standort konnten erstmalig die bis dahin auf verschiedene Standorte verteilten Sammlungsbestände zusammengeführt werden. Dies ermöglichte auch die Inventarisierung von bisher nicht erfassten Sammlungsbeständen. Für eine zeitgemäße Standorterfassung und -bewirtschaftung ist die Kennzeichnung sämt licher Objekte mittels Barcode-Etiketten vorgesehen. Die Gemäldegalerie konnte dieses Projekt bereits erfolgreich für ihre Zierrahmen und den Gemäldebestand aus der Traviatagasse umsetzen. Ein konstantes Raumklima gewährleistet den Fortbestand der Kunstschätze; dieses hat sich bereits nach drei Monaten im angestrebten Grenzwertbereich eingependelt. Das an den alten Standorten eingeführte Integrated Pest Management wird auch im neuen Zentraldepot von Herrn Dr. Pascal Querner fortgesetzt. Für die Sicherheit vor Ort sind die beiden Depotverwalter Gerhard Ifkovits und Peter Planegger verantwortlich. Die einzelnen Bauphasen wurden durch Ing. Stefan Fleck fotografisch festgehalten. Die Räumungs- und Einlagerungsarbeiten wurden durch das Fotoatelier dokumentiert. In einer zweiten Übersiedelungsphase werden ab dem 2. Quartal 2012 die Teilbestände aus den Depots am Burgring (ÄgyptischOrientalische Sammlung, Bibliothek, Fotoatelier, Kunstkammer, Münzkabinett), der Neuen Burg (Archiv), der Hofburg (Monturdepot) und dem Palais Lobkowitz (ÖTM) in das neue Zentraldepot in Himberg überstellt. Derzeit laufen die hierfür notwen digen Vorbereitungen. Mit der Übersiedelung der Sekundärgalerie der Gemälde galerie im 1. Quartal 2013 wird das Vor zeigeprojekt abgeschlossen. Wegen der kostenoptimierten Bauweise, der hohen Funktionalität des Bauwerks und der geringen Betriebskosten ist das neue Zentraldepot europaweit Vorbild für nachhaltige Depotneubauten geworden. Interessierte Bau träger namhafter Museen haben bereits die Möglichkeit einer Besichtigung vor Ort genutzt. Das Bauprojekt wurde auch schon im Rahmen von Fachtagungen vorgestellt. Zusätzlich sollen die während der Übersiedelung gesammelten Erfahrungen im Rahmen von Fachpublikationen und -tagungen an Interessierte weitergegeben werden. Bericht: Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider, Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja Kimmel, Ing. Stefan Fleck sammlungen KHM Forschungsprojekte Antike Porträts in Wien Erarbeitung eines wissenschaftlichen Bestandskataloges der Porträtskulptur der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums Projektleitung: Dr. Manuela Laubenberger Projektmitarbeit: Dr. Alfred BernhardWalcher, Mag. Viktor Freiberger, Dr. Ulrike Müller-Kaspar, Mag. Brigitte Proll, Alexander Freiberger Finanzierung: KHM; BMWF Förderprogramm forMuse – Forschung an Museen Im zweiten Projektjahr standen die Res taurierungen, die schriftliche und bildliche Dokumentation der Objekte und die Pflege der Kontakte zu unserem Kooperationspartner Museo del Prado in Madrid im Mittelpunkt. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Orientierung innerhalb der internationalen Forschungstätigkeit zum Kernthema des Projekts, nämlich der Geschichte der antiken Porträts nach ihrer Auffindung und der an ihnen vorgenommenen Veränderungen bis heute. Damit verbunden war die Teilnahme an verschiedenen Tagungen und Vorträgen im In- und Ausland. Die Restaurierung und Dokumentation der weiblichen Büsten durch Mag. Brigitte Proll mit Unterstützung von Alexander Freiberger (35 Objekte) wurde erfolgreich abgeschlossen. An weiteren 13 Objekten waren aufwendigere Restaurierungsmaßnahmen – wie die Erneuerung von Montagen – nötig, die im Team mit Viktor Freiberger und Angelika Kathrein durchgeführt wurden. Die Restaurierung der Porträts wurde durch Materialanalysen des Naturwissenschaftlichen Labors (Dr. Martina Grießer, Dr. Václav Pitthard) unterstützend begleitet. Die umfassende Fotodokumentation von 45 Porträts durch das Fotoatelier (Alexander Rosoli) konnte abgeschlossen werden. Als Beispiel für die aus der Restaurierung und aus der bisherigen wissenschaftlichen Untersuchung der Porträts gewonnenen Erkenntnisse zur Geschichte der Porträts sei die weibliche Marmorbüste aus der Sammlung Este genannt. Vor der Restaurierung war nicht erkennbar, dass der mittlere Teil der Büste (wahrscheinlich bereits in der Renaissance) aus einem antiken Kapitellfragment umgearbeitet und ergänzt wurde. oben: Detail: linkes Kopfprofil des weiblichen Porträts aus flavischer Zeit (Ende 1. Jh.) mit typischer Lockenfrisur Detail von der rechten Schulter mit „Blattrippe“ von einem Kapitell korinthischer Ordnung Weiblicher römischer Porträtkopf auf neuzeitlicher Büste und Rundsockel, Inv.-Nr. I 1296 unten: Detail von der Unterseite der Büste während der Restaurierung: Blätter des Kapitells entlang des Büstenrandes erkennbar 29 30 Antikensammlung Der Erotenfries des Theaters von Ephesos Restaurierwerkstätte Bandhenkelamphora Projektleitung: Dr. Georg Plattner, Dr. Maria Aurenhammer [ÖAI] Finanzierung: KHM, ÖAI Im Zuge der Übersiedelung der Depotbestände der Antikensammlung wurden sämtliche Objekte einer Kontrolle unterzogen und es wurden, wo notwendig, Sicherungsmaßnahmen getroffen. Zusätzlich wurden im Jahr 2011 in der Restaurierwerkstätte der Antikensammlung 194 Objekte untersucht, konservatorisch bearbeitet bzw. restauriert. Die attisch weißgrundig schwarzfigurige Bandhenkelamphora Inv.-Nr. ANSA IV 3607 stellt wegen ihrer Form und ihres Dekors eines der interessantesten Stücke dar, die im Zuge des Projekts Corpus Vasorum Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische, protoattische und attisch schwarz figurige Vasen) untersucht wurden. Das Gefäß gehört der so genannten Klasse „Cabinet des Médailles 218“ an und wird um 500 v. Chr. datiert. Die Dekoration ist in schwarzfiguriger Technik ausgeführt, wobei der Bildhintergrund an Bauch und Schulter weißgrundig gehalten ist. Die Innenzeichnung der dunklen Figuren ist geritzt, wichtige Details sind mit zusätzlich auf getragenem Rot oder Weiß bemalt. Durch das flächig auf den schwarzen Grund auf gebrachte Weiß stellt das Gefäß eines der wenigen Beispiele des so genannten „second white“ dar. Unter den Skulpturen, die in den ersten Jahren der österreichischen Ausgrabungen in Ephesos (seit 1895) gefunden worden sind, waren zahlreiche Fragmente eines Marmorfrieses. Die Reliefs stammen von der scaenae frons, der Bühnenrückwand des ephesischen Theaters. Hunderte von Fragmenten wurden damals systematisch gesammelt und viele von ihnen wurden wieder zusammengesetzt. Die wissenschaftliche Erforschung des Frieses wird in Zusammenarbeit zwischen dem Österreichischen Archäologischen Institut und der Antikensammlung geleistet. Unter Berücksichtigung der Fragmente, die bereits im 19. Jahrhundert an das British Museum in London gekommen sind, wird der Fries ausführlich bearbeitet und dokumentiert, er soll in einer Publikation vorgelegt werden. Ephesos, Fries vom Theater: Erosknabe, Inv.-Nr. I 1973 Detail: Krieger, Zustand bei der Übernahme der Bandhenkelamphora Inv.-Nr. IV 3607 sammlungen KHM Die Bilder beider Seiten – Krieger bzw. Kitharode – werden von so genannten „nearsense inscriptions“ begleitet, wie sie beim Sappho-Maler auf mehreren Gefäßen vorkommen. Oft scheint es, als ob dabei vor liegende Beischriften nicht exakt abge schrieben oder bei Buchstaben einfach Teile wie z. B. Querhasten einfach weggelassen oder falsch ergänzt wurden. Auf der Vorderseite der Amphora wird der Leichnam des Achill (Beischrift: „[Achil]LEOS“) von einem Krieger auf die Schulter gehoben. Die diesem beigeschriebenen Buchstaben erinnern an „AIAS [h]O SAIS“. Die Bezeichnung „Aias, der Krieger“ passt zu diesem Heros, der von Homer (Ilias 2.768–9) als der beste Kämpfer der Achäer neben Achill bezeichnet wird. Die Amphora war 1865 von der Sammlung Castellani in Rom übernommen worden. Ihre historische Restaurierung, die sicher vor dem Kauf durchgeführt wurde, ist in einer späteren Zeit überarbeitet worden, vermut- 28 Fragmente mit Ergänzungen und Papierverstärkung lich um die entstandenen Schwundrisse in der Kittmasse auszugleichen. Nach Auswertung einiger Materialproben dürfte der restauratorische Vorgang folgender gewesen sein: Zuerst verklebte man die 28 Scherben mit tierischem Leim, dann wurde eine Innenverstärkung aus Zellulose (Papier) hergestellt, die mit dünnflüssigem Leim an die Innerseite geklebt wurde, darauf trug man vermutlich Kreide mit Leim und Leinöl versetzt von außen als Kittmasse auf die Fehlstellen auf. Der fehlende Teil des Henkels wurde aus derselben Masse ergänzt. Die Fehlstellen wurden nun mit Temperafarben retouchiert und poliert. In der zweiten Phase wurden die schon retouchierten Fehlstellen mit Ölfarbe großflächig übermalt. Dies gilt auch für die von einem fehlerhaften Brand herrührenden Stellen in der schwarzen Engobe. Ein vollständiger Überfang mit tierischem Leim ist in beiden Phasen vorstellbar, die feine Engobe ist mit Leimresten bedeckt. Seite mit Kitharode unter UV-Licht (354 nm) Die Loslösung der Papierverstärkung im Laufe der Jahrzehnte und mit ihr einhergehend das Schrumpfen der großen Kittstelle an der Vorderseite sowie die Lösung der Leimverklebung führten zu einem Stabilitätsverlust der dünnwandigen Amphora. Durch den entstandenen Schwundriss war keine Haftung am Original mehr gegeben. Die feine Zeichnung, darunter auch diejenige der Schriftzeichen, war durch die übergreifende Be malung undeutlich oder unleserlich geworden. Für eine Präsentation der Amphora mussten die Ergänzungen vollständig entfernt und die Teile der Keramik in einzelne Scherben zerlegt und gereinigt werden. Eine zweischichtige Neuverklebung mit Acrylharzen sowie standardmäßige Ergänzungen aus Stabilitätsgründen schlossen sich an. Bericht: Mag. Bettina Vak, Dr. Bettina Kratzmüller Endzustand: Kitharode 31 32 Antikensammlung Wissenschaftliche Tätigkeit HR Dr. Alfred Bernhard-Walcher Forschungsprojekte Leitung des Forschungsprojekts Corpus Vasorum Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische, protoattische und attisch schwarzfigurige Vasen) (Projektmitarbeit: Dr. Bettina Kratzmüller, Mag. Bettina Vak; Finanzierung: FWF, Projekt-Nr. P21171-G19; KHM) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 16.2. Wien, Österreichische Akademie der Wissenschaften, 6. Tagung des österreichischen CVA-Arbeitskreises 31.5. Diplomat, Art Collector and Archaeologist: Count Anton Franz de Paula von Lamberg-Sprinzenstein and the Beginnings of the Viennese collection of Greek Vases, Paris, INHA, Kolloquium L’Europe du vase antique: collectionneurs, savants, restaurateurs aux XVIIIe et XIXe siècles (31.5.–1.6.) Sonstiges Projektsteuerung Übersiedelung für das neue Zentraldepot des KHM, Leitung des Projektteams Übersiedelung und Mitarbeit im Projektteam Bau Dr. Manuela Laubenberger Ausstellungen Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia Kryza-Gersch, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog) Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit Wencke Deiters, Claudia Kryza-Gersch und Karin Zeleny) Forschungsprojekte Forschungsprojekte Leitung des Forschungsprojekts Antike Porträts in Wien. Erarbeitung eines wissenschaftlichen Bestandskataloges der Porträtskulptur der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums (Projektmitarbeit: Dr. Alfred Bernhard-Walcher, Mag. Viktor Freiberger, Dr. Ulrike Müller-Kaspar, Mag. Brigitte Proll, Alexander Freiberger; Finanzierung: KHM; BMWF im Förderprogramm forMuse – Forschung an Museen) Leitung des Forschungsprojektes Der Erotenfries des Theaters von Ephesos (gemeinsam mit Dr. Maria Aurenhammer [ÖAI]; Finanzierung: KHM, ÖAI) Mitarbeit am Forschungsprojekt Die Skulpturen von Ephesos – Bildwerke aus Stein und Bronze (Projektleitung: Dr. Maria Aurenhammer, ÖAI) 18.5. „Bauhütte“ und Baubetrieb. Zur Diskussion um Werkstätten in der Architektur und Bauornamentik des kaiserzeitlichen Kleinasien, Münster, Universität, Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche Archäologie Vorträge, Teilnahme an Tagungen 25.–26.3. Berlin, Humboldt-Universität, Workshop Ergänzungsprozesse – Aneignung antiker Skulptur in der frühen Neuzeit 12.4. Forschungen an Museen: Die Porträts der Wiener Antikensammlung – ein Zwischenbericht, Wien, Universität, Institut für Klassische Archäologie (gemeinsam mit U. Müller-Kaspar) 26.5. The Metamorphosis of some female sculptures of the collection Obizzi in Catajo, Barcelona, Universitat Autònoma de Barcelona, Tagung Antiguo o Moderno. Encuadre de la Escultura de Estilo Clásico en el Período que le corresponde (25.–26.5.; gemeinsam mit U. Müller-Kaspar) 24.–25.11.Objektpräsentation am „Schauplatz des Wissens“, Graz, Tagung Weltenmaschine Museum. Österreichischer Museumstag 2011, veranstaltet vom Universalmuseum Joanneum in Kooperation mit Museumsbund Österreich und ICOM Österreich (24.–26.11.) 1.12. Die Porträts im Kunsthistorischen Museum, Wien, Österreichisches Archäologisches Institut, Workshop Ephesische Porträts Lehrtätigkeit WS 2010/11 Skulpturen und Portraits in der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums, Wien, Universität, Institut für Klassische Archäologie, Übung Mitarbeit (Architektur, Bauornamentik) am Forschungsprojekt Wohneinheit 7 im Hanghaus 2 in Ephesos (Projektleitung: Dr. Elisabeth Rathmayr (ÖAW); Finanzierung: FWF, Projekt-Nr. 22102) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 19.5. Marmor und Ornament. Rohstoff und Baubetrieb im kaiserzeitlichen und spätantiken Kleinasien, Bochum, Universität, Institut für Archäologische Wissenschaften 14.10. Werkstatt und Muster. Zur Methode der Scheidung von Arbeitsprozessen und Stilelementen, München, Universität, Kolloquium Antike Bauorna mentik: Möglichkeiten und Grenzen ihrer Erforschung (13.–15.10.) 17.11. Ephesos. Weltstadt der Antike, KHM, für den Verein der Freunde des KHM 1.12. The art of wine in the collections of the Kunsthistorisches Museum Vienna. An exhibition in June 2012, Genf, Académie Internationale du Vin, Jour du symposium Lehrtätigkeit WS 2010/11 Hellenistische und Römische Bauornamentik, Wien, Universität, Institut für Klassische Archäologie, Übung Mag. Karoline Zhuber-Okrog Ausstellungen Untersuchungen zur Marmorprovenienz von zwei Porträtköpfen aus Ephesos im Kunsthistorischen Museum in Wien, in: Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 43–65 (gemeinsam mit W. Prochaska) Dr. Georg Plattner Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried und Klaus Vondrovec) Ausstellungen Publikationen Antiken Sammeln. Die Ambraser und Wiener Antikensammlungen des Kunsthistorischen Museums, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 62–66; Objekttexte ebenda Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_ voller_Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 (gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Bettina Kratzmüller, Konrad Schlegel und Klaus Vondrovec) Objekttexte in: Ausstellungskatalog E. Bruckmüller (Hg.), Erobern Entdecken Erleben im Römerland Carnuntum, Niederösterreichische Landesausstellung 2011, erschienen Schallaburg 2011 Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Publikationen Publikationen Objekttext in: Ausstellungskatalog F. Humer – G. Kremer (Hgg.), Götterbilder – Menschenbilder. Religion und Kulte in Carnuntum, Ausstellung im Rahmen der Niederösterreichischen Landesausstellung 2011 Erobern Entdecken Erleben im Römerland Carnuntum, erschienen Schallaburg 2011 Objekttext in: Ausstellungskatalog B. Fourlas – V. Tsamakda, Wege nach Byzanz, Mainz (Landes museum) 2011/2012 Kleinasiatische Schätze im Herzen Wiens. Ephesos Museum, in: Antike Welt 4, 2011, 84–87 Rezension: I. H. Mert, Untersuchungen zur hellenistischen und kaiserzeitlichen Bauornamentik von Stratonikeia, in: Gnomon 83, 2011, 718–729 Marmor und andere Steine: ASMOSIA VII, in: Journal of Roman Archaeology 24, 2011, 635–640 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit G. Gruber und B. Kratzmüller); Einleitungen und Objekttexte ebenda Objekttext in: K. Peitler u. a., Lebensspuren. Die bedeutendsten Objekte der Archäologischen Sammlungen und des Münzkabinetts. Münzkabinett. Archäologiemuseum. Schloss Eggenberg. Universal museum Joanneum, Schild von Steier 24, 2011 sammlungen KHM Forschungsprojekte Koordination des Forschungsprojektes Der Grabfund von Czéke-Cejkov in Wien (Projektleitung: Dr. Dieter Quast, Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz; Finanzierung: RGZM, KHM) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 25.–26.11.Graz, Tagung Weltenmaschine Museum. Österreichischer Museumstag 2011, veranstaltet vom Universalmuseum Joanneum in Kooperation mit Museumsbund Österreich und ICOM Österreich Mag. Viktor Freiberger Vorträge, Teilnahme an Tagungen 16.–20.11. Tengelice (bei Szekszárd, Ungarn), Symposium Macht des Goldes – Gold der Macht. Herrschafts- und Jenseitsrepräsentation zwischen Antike und Frühmittelalter im mittleren Donauraum (3. – 10. Jh.). 23. Internationales Symposium der Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung im mittleren Donauraum, veranstaltet vom Geistes wissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas und der Prähistorischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unter Mitarbeit des Archäologischen Instituts der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und des Wosinszky Mór Museums, Szekszárd Mag. Angelika KATHREIN Vorträge, Teilnahme an Tagungen 18.–20.5. Linz, OÖ Landesmuseen – Schlossmuseum, 15. Tagung der Österreichischen Restaurator/innen für Archäologische Bodenfunde, veranstaltet von den Oberösterreichischen Landesmuseen und der Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich Mag. Bettina Vak Forschungsprojekte Mitarbeit am Forschungsprojekt Corpus Vasorum Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische, protoattische und attisch schwarzfigurige Vasen) (Projektleitung: Dr. Alfred Bernhard-Walcher; FWF Projekt-Nr. P21171-G19) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 16.2. Wien, Österreichische Akademie der Wissenschaften, 6. Tagung des österreichischen CVA-Arbeitskreises Projektmitarbeiter Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Objekttexte in: Ausstellungskatalog F. Humer – G. Kremer (Hgg.), Götterbilder – Menschenbilder. Religion und Kulte in Carnuntum, Bad DeutschAltenburg (Archäologisches Museum Carnuntinum) 2011/2012 Forschungsprojekte, Forschungen Der Jüngling vom Magdalensberg (Finanzierung: KHM). Vorträge, Teilnahme an Tagungen 22.–23.5. Izmir (Türkei), Dokuz Eylül University, 17. Internationaler Bronzenkongress The Art of Bronzes in Anatolia and the Eastern Mediterranean from Protogeometric to Early Byzantine Periods Dr. Bettina KRATZMÜLLER* Ausstellungen Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Beatrix KrillerErdrich, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline ZhuberOkrog) Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_ voller_Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 (gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Georg Plattner, Konrad Schlegel und Klaus Vondrovec) Publikationen Rollouts of Fine Ware Pottery using High Resolution 3D Meshes, in: A. Artusi – M. Joly-Parvex – G. Lucet – A. Ribés – D. Pitzalis (Hgg.), VAST 10: The 11th Inter national Symposium on Virtual Reality, Archaeology and Intelligent Cultural Heritage. Full Papers, Paris 2010, 79–86 (gemeinsam mit S. Bechtold, S. Krömker und H. Mara) Astérix aux Jeux Olympiques – Popularising the History of Ancient Sports through Comics, in: K. Voolaid (Hg.), People in sport history – sport history for people. Proceedings of the ISHPES seminar Tartu, Estonia 2008, Tartu 2011, 208–218 Hatshepsut Maatkare – A Running Egyptian King Surpassing her Female Body’s Limits, in: A. Teja – A. Krueger – J.-F. Loudcher – T. Gonzalez Aja – M. Mercedes Palandri (Hgg.), Corpo e senso del limite. Sport and a sense of the body’s limits. Proceedings of the 14th International CESH Congress and of the 1st National SISS Congress, 17th–20th September 2009, University of Pisa, Polo Carmignani, Pisa 2011, 425–431 Publikationen Gemischter Satz – In Memoriam Friedrich Brein, in: Forum Archaeologiae 60, IX, 2011 (http://farch.net; gemeinsam mit K. Schaller, N. Schlager, H. Szemethy, E. Trinkl und M. Weißl) Figürliche Bronzen, in: Martin Mosser u. a., Die römischen Kasernen im Legionslager Vindobona. Die Ausgrabungen am Judenplatz in Wien in den Jahren 1995–1998 (Monografien der Stadtarchäologie Wien Bd. 5), Wien 2011, 741–749 The Pentathlete as Ideal Warrior – a Comparison between Antiquity and Modernity, in: A. Hofmann – S. Buck – I. Huber (Hgg.), ISHPES Congress 2011 Program and Abstract Book, Frankfurt 2011, 35 f. (gemeinsam mit S. Heck) HR Dr. Kurt GSCHWANTLER* Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit G. Gruber und K. Zhuber-Okrog); Einleitungen und Objekttexte ebenda Forschungsprojekte Mitarbeit am Forschungsprojekt Corpus Vasorum Antiquorum Band 6 (Attisch geometrische, protoattische und attisch schwarzfigurige Vasen) (Projektleitung: Dr. Alfred Bernhard-Walcher; Finanzierung: FWF, KHM) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 16.2. AIAS O SAIS – Überlegungen zu einer Bandhenkel amphora im KHM, Wien, Österreichische Akademie der Wissenschaften, 6. Tagung des österreichischen CVA-Arbeitskreises 9.8. The Pentathlete as Ideal Warrior – a Comparison between Antiquity and Modernity, Frankfurt am Main, Walter Kolb Haus/Lindner Hotel & Sports Academy, ISHPES Congress 2011 From Gymnastics to Sports – Relations, Interactions, Contradictions in the Past and the Present: A Congress on the Occasion of the Founding of the German Turner Movement in 1811 (gemeinsam mit S. Heck) Leihgaben Im Jahr 2011 war die Antikensammlung mit 46 Leihgaben an 6 Sonderausstellungen im In- und Ausland beteiligt. 33 34 Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer Dr. Sabine HAAG, Direktorin Dr. Franz KIRCHWEGER, Interimistischer Direktor (bis 30.9.) Mag. Paulus RAINER, Interimistischer Direktor (ab 1.10.) Dr. Claudia KRYZA-GERSCH Dr. Thomas KUSTER (bis 31.6.) Dr. Katja SCHMITZ-VON LEDEBUR Dr. Konrad Friedrich SCHLEGEL (ab 1.9.) Sieglinde KUNST Neueinrichtung der Schausammlung Das Projekt der Wiedereinrichtung der Kunst kammer konnte nach mehrjähriger Vor bereitung im Juli 2010 offiziell gestartet werden. Im Jahr 2011 wurden die Arbeiten seitens der Projektleitung, der Projektsteuerung und der beteiligten Fachplaner den Vorgaben des 2010 festgelegten Budget- und Zeitplans gemäß intensiv vorangetrieben. Sabine SVEC In laufender Abstimmung seitens der Kunstkammer mit dem Architekturbüro HG Merz (Stuttgart) und der didaktischen Fachplanung wurden alle für die Neuaufstellung vorge sehenen Objekte planerisch verortet und die Form ihrer Präsentation in den Vitrinen sowie ihr didaktischer Zusammenhang untereinander wurden festgelegt. Wichtige Aspekte der Ausstellungsgestaltung, wie Materialien, Farbigkeit, Sitzmöbel, Grafik, wurden erarbeitet und bemustert. Abgeschlossen werden konnte 2011 die Vitrinen- Die Baustelle der Kunstkammer, Saal 20 und Saal 24 Saal 26 Karin LYDTIN Restaurierung Mag. Helene HANZER Mag. Johanna DIEHL Dipl.-Rest. Barbara GOLDMANN Mag. Herbert REITSCHULER Mag. Petra SÜSZ Andrea ANTONIUK Karin HAMMERSCHMID Eva-Maria JERABEK Michaela KRATOCHWIL planung. Der Produktionsauftrag wurde ge mäß Bundesvergabegesetz öffentlich ausgeschrieben. Ein Zuschlag konnte im Herbst 2011 erteilt werden. In Zusammenarbeit mit der Fa. Die Licht planer wurde ein umfangreiches Konzept für die Raum- und Vitrinenbeleuchtung erarbeitet und die Umsetzung in Hinblick auf Qualität wie Quantität durch zahlreiche Bemusterungen vorbereitet. Intensiv weitergeführt wurden auch die Arbeiten an dem gemeinsam mit dem Büro bogner.cc erstellten Vermittlungskonzept. Zusätzlich zu den Objekt- und Raumbeschriftungen werden Audioguides und ein für die österreichische Museumslandschaft neuartiges digitales Informationssystem in Form von Tablets zum Einsatz kommen, die pro Saal ausführliche kunst- und kulturhistorische Hintergrundinformationen zum jeweiligen Themenbereich bzw. zu den Objekten bereitstellen. Dieselben Informationen wer- Saal 36 sammlungen KHM den dem Besucher mittels Applikationen für private Smartphones zur Verfügung stehen. Ausschreibung und Vergabe der technischen Umsetzung erfolgten 2011. Seitens der Objektrestaurierung wurden ent sprechend dem vorliegenden Restaurierplan zu 12 komplexen Objekten umfangreiche konservatorische und restauratorische Maßnahmen gesetzt. In diesem Zusammenhang wurde auch das 2010 vom KHM initiierte und gemeinsam mit dem Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften betriebene Forschungsprojekt zur Rekonstruktion der Musik und der mechanischen Funktionsweise historischer Automaten weitergeführt. 2011 konnte mit der Pro duktion von Kurzfilmen zur Funktionsweise historischer Automaten begonnen werden. Hinsichtlich der Baumaßnahmen konnten 2011 die notwendigen Arbeiten zur technischen Ausstattung der Räume (Elektrik, Klima, Sicherheit) sowie zur Vorbereitung der Vitrinen- und Lichtinstallation, ferner die Arbeiten an den Adaptierungsmaßnahmen bei den Fenstern und Fußböden sowie die Restaurierung von Deckenmalereien und Stuck in Angriff genommen und zum Teil auch bereits abgeschlossen werden. Neben der Arbeit an der Neueinrichtung der Schausammlung galt es für das Team der Kunstkammer 2011, die Großprojekte der Übersiedlung deponierter Sammlungsbestände in das neu errichtete Außenlager zu bewerkstelligen sowie die größte bislang im Ausland gezeigte Ausstellung mit Objekten der Wiener Kunstkammer vorzubereiten, welche ab Februar 2012 in Mannheim (Reiss-Engelhorn-Museen) zu sehen ist. Bericht: Dr. Franz Kirchweger, Mag. Helene Hanzer, Mag. Paulus Rainer, Ing. Bertrun Kos Entwicklung eines neuen Lagersystems für Tapisserien Übersiedlung der Tapisseriensammlung Entwicklung und Projektleitung: Dr. Katja Schmitz-von Ledebur Beratung bei der Entwicklung des Lagersystems: Yvan Maes (Belgien), Stefan Fleck (Wien) Im Jahr 2011 gingen die Entwicklung und Umsetzung eines Lagersystems für die Wiener Tapisseriensammlung in das finale Stadium. Die Umsetzung erfolgte im neuen Zentraldepot des Kunsthistorischen Museums auf einer Fläche von 1.400 Quadratmetern, wo zukünftig eine der weltweit größten Tapisseriensammlungen mit etwa 750 Objekten deponiert sein wird. Die Aufgabenstellung umfasste vorrangig die schonende Lagerung, ein vereinfachtes Handling, das gleichfalls eine Schonung der in der Regel sehr großen Objekte bedeutet, sowie die Suche nach aus konservatorischer Sicht unbedenklichen Materialien. Rollen aus galvanisiertem, mit Polyethylen ummanteltem Stahl, die in einem eigens entwickelten Regalsystem gelagert werden, nehmen zukünftig die Tapisserien auf. Materialien wie Baumwolle und Cellplas dienen als zusätz licher Schutz der Objektoberflächen. Für das Rollen und das Handling der Tapisserien stehen innerhalb des Depots zwei entsprechend große Manipulationsflächen zur Verfügung. Die Planung, logistische Vorbereitung und intensive Betreuung der Übersiedlung der fragilen Objekte war das zweite große Projekt des Jahres 2011. Bericht: Dr. Katja Schmitz-von Ledebur Konservierung von Textilien aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait Projektleitung: Dr. K. Schmitz-von Ledebur Konzeptentwicklung: Michaela Kratochwil, Katja Schmitz-von Ledebur, Sabine Svec Ausführung und technische Analysen: Michaela Kratochwil, Sabine Svec Mit Ende des Jahres 2010 wurde zwischen der Kunstkammer und der Sammlung al-Sabah in Kuwait ein Projekt zur Restaurierung von Textilien initiiert. Vorausgegangen war ein kurzer Studienaufenthalt der Projekt leiterin in Kuwait, bei dem textile Objekte des islamischen Kulturkreises für eine „Musterkonservierung“ ausgesucht wurden. Insgesamt 13 Textilfragmente wurden anschließend nach Wien gebracht, ihr Ist-Zustand wurde analysiert und dokumentiert und es wurden Konservierungsmaßnahmen festgelegt und ausgeführt. Konservierung eines Textilfragments 13.–14. Jahrhundert (?); Samangan, Afghanistan Kuwait, Sammlung al-Sabah, Inv.-Nr. LNS 802 T a–c Analyse: Reservedruck auf leinwand bindigem Gewebe (Baumwolle, Z-Drehung; Kettdichte: 17–18 Fäden pro cm; Schussdichte: 19–21 Fäden pro cm), 12 cm hoch, 10 cm breit Zustand vor der Konservierung / Aufgabenstellung Das laut Inventarnummer dreiteilige Objekt setzt sich aus insgesamt sieben unterschiedlich großen Fragmenten zusammen, die durch vier Klebestreifen zusammengehalten wurden. Die vorrangige Aufgabe bestand darin, die Klebestreifen zu entfernen. Zudem musste eine geeignete Lösung für die Aufbewahrung und Präsentation der einzelnen Fragmente gefunden werden. 35 36 Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer Arbeitsvorgang während der Konservierung Eine mechanische Entfernung der Klebestreifen, die scheinbar erst seit jüngerer Zeit die Fragmente zusammenhielten, war bei nur minimalstem Substanzverlust möglich, da der Klebstoff noch nicht in die Fasern eingedrungen war. Der Einsatz von Lösungsmitteln mit den bekannten negativen Auswirkungen konnte somit vermieden werden. Eine mikroskopische Untersuchung bestätigte, dass keine Rückstände des Klebstoffes auf dem Gewebe verblieben waren. Die sieben Fragmente – das größte ca. 5 x 10 cm, das kleinste 0,8 x 1 cm – konnten in zwei Grup- pen geteilt werden, die jeweils einen unterschiedlichen Ausschnitt desselben Musters zeigen. Da es bei den beiden zusammengesetzten Flächen ein deckungsgleiches Detail gibt, kann es sich nicht um ein und den selben Rapport handeln. beiden mehrteiligen Objekte jeweils auf einer eigenen Fläche zu präsentieren. Für ein objektschonendes Handling wurde ein Trägergewebe farblich passend eingefärbt und über zwei säurefreie Kartons gleicher Größe gezogen, anschließend wurden die Fragmente darauf mit Stützlinien fixiert. Objektmontage Um den Zusammenhang der unterschied lichen Musterausschnitte zu verdeutlichen, zeichnet beim kleineren der beiden Fragmente eine mit Seidengrège genähte Vorstichlinie den Musterverlauf nach. Eine Montage aller Fragmente auf einer Fläche hätte das Wissen um das gesamte Muster vorausgesetzt. Da die Rapportgröße nicht bekannt war, konnte der notwendige Abstand der beiden Musterausschnitte nicht definiert werden. Daher fiel die Entscheidung, die oben: Vorderseite, Gesamtaufnahme vor der Konservierung oben: Vier Fragmente nach dem Ablösen des Klebestreifens unten: Rückseite vor der Konservierung unten: Zustand nach Abschluss der Konservierung Bericht: Sabine Svec sammlungen KHM Sammlungszugänge Dr. Franz Kirchweger Inv.-Nr. KK 10505 Flakon mit Goldreliefdekor, Glas mit Goldreliefdekor, Sachsen, um 1730 (Schenkung von Prof. Rudolf Strasser am 12. Oktober 2011) Publikationen Sammlungsabgänge Die beiden Terrakottastatuetten Inv.-Nrn. KK 9006, Papst Innozenz X., und KK 9007, Hl. Philippus Neri, wurden am 14.4.2011 im Zuge des Restitutionsverfahrens an die Rechts nachfolger nach Dr. Richard Neumann abgegeben (Zl. 158-KK-2011, BMUKK-16.616/ 0025- IV/1/2011). Registrar Ca. 420 Objekte der Kunstkammer und der Geistlichen Schatzkammer wurden im Juli 2011 vom Registrar in der Traviatagasse verpackt sowie im September 2011 in Himberg ausgepackt, deponiert und danach sogleich im TMS verlagert. Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Sabine Haag Ausstellungen Kuratorin der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht am Wiener Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus Skulpturensammlung) 2011 (gemeinsam mit Maraike Bückling) Publikationen Vorwort, in: Josef Rainer, Das Leben des Benvenuto Cellini und der Diebstahl der Saliera, Wien 2011 Herausgabe von Ausstellungskatalog Elfenbein. Barocke Pracht am Wiener Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus Skulpturensammlung) 2011(gemeinsam mit M. Bückling); „… DAS ARTIGSTE … ALS ICH MEIN TAGE WASS GESEHEN HABE …“. Elfenbeinkunst im kaiserlichen Wien der Barockzeit, ebenda, 15–31 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 12.1. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger und ihre Neuaufstellung, Wien, Kunsthistor. Ges. am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien 31.3. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger und ihre Neuaufstellung, Wien, BDA 5.4. Benvenuto Cellini’s Saliera: A Royal gift, New York, Cosmopolitan Club 12.5. Cellini’s Saliera, Linz, ars electronica 11.11. Die Kunstkammer: Kulturerbe Europas, Wien, Hofburg, Art & Antique Messe 21.11. Die Kunstkammer des KHM: Staunen – Lernen – Wissen, Wien, Hotel de France, Rotary Wien Nord-Ost 18 Objekttexte in: W. C. Huber (Hg.), Die Schatz kammer im Stift Klosterneuburg, Halle a. d. Saale 2011 3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – C. Lange – C. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 6 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 20.10. Die Wiener Kunstkammer – Zur inhaltlichen Konzeption ihrer Wiedereinrichtung, KHM, für den Verein der Freunde des KHM 14.11. 500 Years of Collecting for Prestige: A short history of the Vienna Kunstkammer as the cradle of the Kunsthistorisches Museum, Cambridge, The Fitzwilliam Museum, Symposium A Passion for the Precious: Kunstkammer Collections in Europe 1500–1700 Dr. Claudia KRYZA-GERSCH Ausstellungen Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog) Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit Wencke Deiters, Manuela Laubenberger und Karin Zeleny) Sonstiges Kuratierung der Ausstellung Antico: The Golden Age of Renaissance Bronzes, Washington, DC (National Gallery of Art) 2011/2012 und New York (Frick Collection) 2012 (gemeinsam mit Eleonora Luciano und Denise Allen) Wissenschaftliche Betreuung der Vorbereitung einer Faksimileausgabe des sog. Wiener Krönungsevangeliars (Weltliche Schatzkammer, Inv.-Nr. XIII 18) Vorbereitung der Ausstellung Sammeln! Die Kunst kammer des Kaisers in Wien, Mannheim (Reiss-Engelhorn-Museen) 2012 Mag. Paulus Rainer Ausstellungen Kurator der Ausstellung Glanz der Macht. Kaiserliche Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer, Halle/Saale, Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt 2011; Splendour & Power. Imperial Treasures from Vienna, Cambridge (The Fitzwilliam Museum) 2011/2012 Publikationen Ausstellungskatalog Splendour & Power. Imperial Treasures from Vienna, Cambridge 2011 The Jewel of the Order of The Golden Fleece, acquired by the Weltliche Schatzkammer (Secular Treasury), Vienna, in 2007, in: Apollo. The international Magazine for Collectors, April 2011, 36 f. 3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 8 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Publikationen Einleitungstext und 9 Objekttexte in: Ausstellungs katalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Die Skulptur in Venedig von ihren Anfängen bis zum Fall der Republik, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 183–189; 10 Objekttexte ebenda Vorbild Antike: Von Petrarca zur Kleinbronze der Renaissance, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 67–70; 16 Objekt texte ebenda Ausstellungskatalog E. Luciano (Hg.) in Zusammenarbeit mit D. Allen und C. Kryza-Gersch, Antico: The Golden Age of Renaissance Bronzes, Washington (National Gallery of Art) 2011; Why Antico Matters, ebenda, 15–26 Organic patinas on Renaissance and Baroque bronzes – Interpretation of compositions of the original patination by using a set of simulated varnished bronze coupons, in: Journal of Cultural Heritage, Bd. 12, 2011, 44–53 (gemeinsam mit V. Pitthard, R. Stone, S. Stanek, M. Grießer und H. Hanzer) 2 Objekttexte in: Ausstellungskatalog P. Bloom – W. Koos (Hgg.), Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien, Wien (Wien Museum) 2011 1 Objekttext in: Ausstellungskatalog M. Bona Castellotti – A. Giuliano (Hgg.), Ercole il fondatore dall’antichità al Rinascimento, Brescia (Museo di Santa Giulia) 2011 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog P. Blom – W. Kos (Hgg.), Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien, Wien (Wien Museum) 2011 10.5. Von der Schatzkammer zum Kunsthistorischen Museum. 500 Jahre habsburgisches Kunstsammeln im Dienste kaiserlicher Repräsentation, Halle/Saale, Stiftung Moritzburg 22.10. „Schlechte Fabriksware“ aus der Kunstkammer Rudolfs II. Ein neu entdecktes Meisterwerk des Nürnberger Goldschmieds Hans Petzolt, München, Neumeister Münchener Kunstauktionen, anlässlich des Silbersymposiums zu Ehren von Dr. Helmut Seling 1 Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 16.3. Schaurig schön. Vom Animalischen im Menschen, KHM 37 38 Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer 7.10. Antico revisited, London, Victoria & Albert Museum, The Robert H. Smith Renaissance Sculpture Programme, Symposium The State of Play in Bronzes Research (6.–7.10.) 16 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – C. Lange – C. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 24.10. Pompeo Leoni and the silver portrait of Philip II in Vienna, Madrid, Centro de Estudios del Museo Nacional del Prado, Simposio Internacional El arte de Leone y Pompeo Leoni. Sus Esculturas en Madrid y en El Escorial (24.–25.10.) Das Antiquarium, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’antica. Götter &Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 35–39; Das Kaiserzimmer, ebenda, 39–45; 26 Objekttexte ebenda 8.11. „Una Venere simile … a quella del Signor Cesarini“. Einige Beobachtungen zum Sammeln von Kleinbronzen im 16. Jahrhundert, München, Ludwig-MaximiliansUniversität, Center for Advanced Studies, Symposium Multiples in Pre-Modern Art (7.–8.11.) Forschungen 24.–26.2. Padua, Centro internazionale di studi di architettura Andrea Palladio, Konferenz Pietro Bembo e le arti 11.7. Amsterdam, Rijksmuseum, Expertentreffen Re-imagining Alloy Analyses of Western Bronze Sculpture: Building the Foundations for Collaborative Study by Enhancing Scientific Rigor and Defining the Historical/Technological Context for Interpretation Sonstiges Mitglied des Museum Studies Advisory Board des Marist College am Italian International Institute Lorenzo de’ Medici in Florenz Dr. Thomas Kuster Ausstellungen Kuratierung der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht am Wiener Hof, Frankfurt am Main (Liebieghaus Skulpturensammlung) 2011 (gemeinsam mit Sabine Haag und Maraike Bückling) Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_voller_ Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 (gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Bettina Kratzmüller, Georg Plattner, Konrad Schlegel und Klaus Vondrovec) Publikationen Johann Ignaz Bendl (um 1650 – um 1730) – „Mahler und Bildthauer alhie“, in: Ausstellungskatalog M. Bückling – S. Haag (Hgg.), Elfenbein. Barocke Pracht am Wiener Hof, Frankfurt am Main (Liebieghaus Skulpturensammlung) 2011, 168–171; Ignaz Elhafen (1658–1715?) – „Tyrolensis sculptor“, ebenda, 182–187; Leopold I. von Habsburg (1640–1705) – „Magni Caesaris Augusti“, ebenda, 204–207; 11 Objekttexte ebenda 4 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Wissenschaftliches Konzept und Vorbereitung der Dauerpräsentation Das Ambraser Postmuseum (Arbeitstitel). Erarbeitung von Inventarisierungskriterien für die in den Sammlungen Schloss Ambras befindlichen Harnische zur Erfassung im TMS (gemeinsam mit Christina Abzieher). Dr. Konrad Friedrich Schlegel Ausstellungen Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_ voller_Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 (gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Bettina Kratzmüller, Georg Plattner und Klaus Vondrovec) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 18.11. Die Kunstkammer des KHM, KHM, Österreichischer Fremdenführerkongress 2011 Katja Schmitz-von Ledebur Ausstellungen Entwicklung eines Konzeptes zur Präsentation von Tapisserien in der Ausstellung Ein Wintermärchen. Der Winter in der Kunst von der Renaissance bis zum Impressionismus, Zürich (Kunsthaus) 2012 Publikationen Der Lauf der Zeit – zur Darstellung des Winters in Tapisserien, in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. WinterDarstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011; 1 Objekttext ebenda 1 Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 2 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 11 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011 20.1. Epigraphische und naturwissenschaftliche Untersuchungen an den Königsgewändern aus den sizilianischen Hofwerkstätten, Mannheim, Reiss-Engelhorn-Museen, Internationales Kolloquium im Rahmen der Ausstellung Die Staufer und Italien zum Thema Sprechende Bilder. Textilwerkstätten und Erinnerungskultur in staufischer Zeit 3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winterdarstellungen in der Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 13.5. Tapisserien nach Entwürfen François Bouchers im Kunsthistorischen Museum, Wien, Wien, Schloss Schönbrunn, Tagungszentrum, im Rahmen des Workshops Museale Präsentation von Tapisserien 22.9. Der Futterstoff des Mantels König Rogers II. von Sizilien, Halberstadt, Kongress Forum Kunst des Mittelalters, Sektion 10: Sphärenwechsel – Textilien des Hochmittelalters im Wandel von Nutzen und Wahrnehmung (21.–24.9.) 1.10. „eyn ander Braun Rok mit swarczen Adelarn“ – reflections on the eagle dalmatic of the coronation regalia of the Holy Roman Empire and its Chinese silk damask, Riggisberg (CH), Abegg-Stiftung, Inter nationales Kolloquium Oriental Silks in the Western Middle Ages (29.9.–1.10.) 6.12. Der Lauf der Zeit – zur Darstellung des Winters in Tapisserien, KHM Sonstiges Entwicklung eines Systems zur Lagerung der Wiener Tapisseriensammlung. Initiierung und Betreuung eines Projektes zur Präsentation von Tapisserien in historischen Räumlichkeiten – eine Kooperation mit der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges. m. b. H. und der Universität für angewandte Kunst, Institut für Konservierung und Restaurierung. Leitung des Projektes zur Übersiedlung der Wiener Tapisseriensammlung. Leitung eines Projektes zur Konservierung eines Konvoluts islamischer Textilien aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait. Wahl zum Mitglied in den Direction Council des Centre International d’étude des textiles anciens als Repräsentant Österreichs. Mag. Herbert Reitschuler Publikationen Museumsobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops im Museumsbereich an ausgewählten Beispielen des Kunsthistorischen Museums, in: Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 11–41 (gemeinsam mit C. Schaaf-Fundneider und S. Stanek) Leihgaben Im Jahr 2011 war die Kunstkammer mit 431 Leihgaben an 22 Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt. sammlungen KHM Gemäldegalerie Dr. Sylvia FERINO-Pagden, Direktorin Dr. Gerlinde GRUBER Dr. Francesca DEL TORRE SCHEUCH Dr. Guido MESSLING (ab 16.8.) Dr. Gudrun SWOBODA Dr. Sabine PÉNOT (Karenz) Dr. Björn BLAUENSTEINER* (bis 31.7.) Dr. Wencke DEITERS* Mag. Nora FISCHER* Mag. Alice HOPPE-HARNONCOURT* Dr. Christof METZGER* (bis 31.7.) Dr. Kristine PATZ* HR a. o. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang PROHASKA* HR Dr. Karl SCHÜTZ* Mag. Elisabeth WOLFIK Mag. Petra FISCHER Anne CAMPMAN (bis 31.12.) Christine SURTMANN Restaurierung HR Mag. Elke OBERTHALER, Leiterin Mag. Monika STROLZ Dipl.-Rest. (FH) Eva GÖTZ Mag. Jutta HÖFLINGER Mag. Ingrid HOPFNER Mag. Michael ODLOZIL Mag. Georg PRAST (ab 1.2.) Mag. Ina SLAMA Mag. Ute TÜCHLER Sonja KOCIAN Mag. Judith Kern (bis 31.7.) Mag. Matthias müller (bis 30.9.) Rahmenwerkstatt AR Rudolf HLAVA Markus GEYER * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Neues Konzept für die Gemälde galerie – Bereits erfolgte Umgestaltungen und Ausblick auf 2012 und 2013 Als Herzstück des Kunsthistorischen Museums wurde die Gemäldegalerie vor zwanzig Jahren einer grundlegenden Renovierung unterzogen. Zu den damals gesetzten Maßnahmen zählten technische Neuerungen wie der Einbau einer Klimaanlage und einer elektronisch gesteuerten Beleuchtung ebenso wie ästhetische Verschönerungen, so etwa die Freilegung der Nischen über den Türen und die Einfügung der Stuckbüsten berühmter Künstler. Dabei wurde versucht, das ur- sprüngliche Erscheinungsbild bei der Ersteröffnung 1891 wiederherzustellen, nachdem gerade in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg eine gegen die Architektur gerichtete „Modernisierung“ angestrebt worden war. Der Durchgang durch die Galerie sollte damals in möglichst chronologischer Abfolge die Schwerpunkte der Sammlungen nach Schulen geordnet den BesucherInnen nahebringen und ihnen damit die Möglichkeit geben, Entwicklung und Fortschritt in der Kunst des Abendlandes anhand der bedeutendsten, in respektvollem Abstand zueinander gehängten Werke mitzuverfolgen. Das ursprüngliche Konzept erfuhr jedoch im Laufe der letzten zwanzig Jahre aufgrund der vielen durch Ausstellungen bedingten Umhängungen, durch die Schließung der Sekundärgalerie und die Leihe zahlreicher Bilder ständige Veränderungen; darüber hinaus sind die Spuren der Zeit an den Wandbespannungen ebenso bemerkbar wie an Beleuchtungen und Beschriftungen. Neugestaltung der Gemäldegalerie Indem man davon ausgeht, dass man gerade an Museen bzw. deren Innengestaltung den Zeitenwandel nachvollziehen kann und sie daher immer wieder neu erdacht und neu gestaltet werden müssen, wurde im letzten Jahr die Gelegenheit ergriffen, in einem Dreijahresplan das Erscheinungsbild der Galerie neu zu gestalten. Dabei wird keineswegs so grundlegend in die innere Bausubstanz eingegriffen wie bei der Kunstkammer, auch soll die Galerie dafür nicht geschlossen werden. Es gibt drei grundlegende Voraussetzungen für jede Neugestaltung einer Galerie: 1. den sammlungsgeschichtlichen Gesichtspunkt, der gerade in einer kaiserlichen Galerie besondere Bedeutung hat; 2. den kunsthistorisch-didaktischen Gesichtspunkt als grundsätzliche Aufgabe jedes Kunstmuseums; 3. den ästhetischen Gesichtspunkt des individuellen Objekts im Kontext mit den anderen Werken und im Zusammenspiel mit dem Erlebnis des gestalteten Raums, des eigentlichen „Futterals“ für diese Kunstkostbarkeiten. Das inhaltliche Konzept wird dabei stets auf der Basis dieser Gesichtspunkte geformt. Dabei sollen die Sinnzusammenhänge der Zeit entsprechend neu erschlossen und neue Schwerpunkte gesetzt werden, die sich aus spezifischen Anforderungen ergeben. Saal für die altdeutschen Meister Eine erste Zielsetzung war, die altdeutsche Malerei aus dem engen, seit fast zwanzig Jahren eingerichteten Provisorium des Eckkabinetts 17 zu befreien. Dürer, Cranach, Holbein und andere altdeutsche Meister sind nun in den Saal XV und das angrenzende Kabinett eingezogen, den Saal, in dem bisher die Holländer zu sehen waren. Bei der grundlegenden Erneuerung nach den Kriegsbeschädigungen wurde dieser Saal weniger hoch gestaltet und wirkt dadurch auch kleiner und ideal für die nicht sehr monumentalen altdeutschen Gemälde. Schon Kaiser Rudolf II. war ein begeisterter Sammler der altdeutschen Meister, war es ihm doch gelungen, Dürers Allerheiligenaltar, eines der wichtigsten Werke der abendländischen Kultur, zu erwerben. Obwohl nie systematisch ausgebaut, besticht die Fülle an Hauptwerken der bedeutendsten deutschen Künstler und Schulen am Übergang vom Mittelalter zur Renaissance. Damit werden die Gemälde seit fast hundert Jahren zum ersten Mal in gebührendem Rahmen präsentiert. „Barocke“ Hängung bei den Holländern und Flamen Die holländischen Malerschulen beanspruchen nun keinen großen Saal mehr – dies entspricht auch nicht ihrem eigentlichen Charakter –, sondern entfalten sich in den Kabinetten zwischen den beiden größeren Eckräumen, die Rembrandt bzw. Vermeer gewidmet sind. Im Saal XII dagegen wurde eine dichte, bis zur Decke reichende Hängung von holländischen, flämischen und deutschen Meistern des 16. und 17. Jahrhunderts präsentiert, wobei formale und dekorative Korrespondenzen und thematische Gruppierungen den Eindruck „barocker“ Fülle noch steigern. 39 40 Gemäldegalerie Dabei wurde eine Anzahl von bedeutenden Gemälden aus der seit bald zwanzig Jahren geschlossenen Sekundärgalerie mit einbezogen. Prunkstück der barocken Hängung in Saal XII bildet Cornelis van Haarlems Kindermord zu Bethlehem, eine hochkarätige Leihgabe des Rijksmuseum Amsterdam, die als „prominenter Gast“ bis Sommer 2012 in Wien zu sehen ist. Der Saal IX ist der Malerschule Kaiser Rudolfs II. gewidmet, den bezaubernden erotischen Mythen des Bartholomäus Spranger, den vielschichtigen Werken des Josef Heintz und des Hans von Aachen, den Jahreszeiten des Lukas I. van Valckenborch und vielen anderen. Obwohl hier eigentlich – spiegelbildlich zu Tizian bei den Italienern – die Altdeutschen hängen sollten, musste davon abgesehen werden, da der Saal oft für Sonderausstellungen zur Verfügung gestellt werden muss und die Gemälde Sprangers zu einem größeren Teil auf Leinwand gemalt sind, daher eher transportiert werden können als z. B. der neu aufgestellte Allerheiligenaltar Dürers. Im Saal XI sind die Gemälde van Dycks zu sehen. Bei Bruegel und den beiden Rubenssälen sind vorerst keine größeren Eingriffe geplant. Einblick in Saal XV, Altdeutsche Malerei, mit Dürers Allerheiligenaltar In den dreigliedrigen Kabinetten 15 und 16 wurden die Gemälde der Altniederländer neu präsentiert und dabei die kleinen Altäre auf Sockel gestellt, um ihrer ursprünglichen Funktion als Teile eines Sakralaufbaus näher zu kommen. Die Kabinette 22 und 23 werden, den angrenzenden Rubenssälen entsprechend, Flamen aufnehmen. Das Jahr 2012 gilt der Neugestaltung der Italiener und Spanier. Beleuchtung, Wandbespannung und neue Saalbeschriftungen Diesen inhaltlich neuen Gemäldegruppierungen soll eine intensivere Beleuchtung ebenso zu größerer Wirkung verhelfen wie neue Wandbespannungen, wo erforderlich. Statt der Jalousien werden neue Fensterfolien und statt der Kordeln Distanzhalter angebracht, die gleichzeitig die Beschriftungen aufnehmen, welche damit einen Abstand zur Wand erhalten. Dafür werden Saaltexte auf Stelen die Gruppierungen näher erläutern. Vor den beiden Haupteingängen in die Galerie werden auf digitalen Screens die großen Gemäldesammler des Hauses Habsburg und die von ihnen erworbenen Bilder vorgestellt. Bericht: Dr. Sylvia Ferino-Pagden Ausstellungen der Gemäldegalerie 2011 Im Rahmen einer einmaligen Initiative präsentierten die Fine Arts Museums of San Francisco (de Young Museum) vom 29. Oktober 2011 bis 12. Februar 2012 eine prachtvolle Auswahl von Meisterwerken der venezianischen Künstler des 16. Jahrhunderts aus der Gemäldegalerie. Die Auswahl wurde von Sylvia Ferino-Pagden in Zusammenarbeit mit Elke Oberthaler getroffen. Durch 50 Werke der genialsten Maler wurden die revolutionären Errungenschaften der venezianischen Malerei dargelegt. – Ausstellungserwerb: 1.000.000 Dollar. Vom 5.10.2011 bis 15.1.2012 war eine von Sabine Pénot und Elke Oberthaler getroffene Auswahl von 53 Meisterwerken der niederländischen Gemäldesammlung des KHM im Groeningemuseum in Brügge zu Gast (Konzept: Sylvia Ferino-Pagden). Zahlreiche Bilder kehrten dabei an den Ort ihrer Ent stehung zurück, wodurch den Besuchern eine Gegenüberstellung mit den im Groeningemuseum verwahrten Werken altniederländischer Meister wie Jan van Eyck, Hugo van der Goes und Hans Memling ermöglicht wurde. – Ausstellungserwerb: 325.000 Euro. Einblick in Saal XII, „barocke“ Hängung mit Cornelis van Haarlems Kindermord zu Bethlehem sammlungen KHM Die Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500 in Wien und München bot dem Publikum vom 31.4. bis 4.9. 2011 bzw. vom 16.9.2011 bis 15.1.2012 erstmalig einen umfassenden Überblick über die Bildniskunst im deutschen Sprachraum vom Spätmittelalter bis in die Frühe Neuzeit. MaSSnahmen zur Überprüfung und Verwaltung der Dauerleihgaben Hochkarätige Gemälde, Skulpturen und Arbeiten auf Papier aus europäischen und nordamerikanischen Museen sowie selten gezeigte Werke aus Privatsammlungen führten eindrucksvoll vor Augen, wie der Mensch um 1500 ins Zentrum des künstlerischen Interesses rückte und Künstler zu Entdeckern ihrer Zeitgenossen avancierten. Ausstellungserwerb: 150.000 Euro. – Unterscheidung zwischen an staatliche/ nicht-staatliche Institutionen ausgeliehenen Gemälden; 373 Gemälde sind als Dauerleihgaben an nicht-musealen Standorten (Institutionen im In- und Ausland) untergebracht. Seit Dezember 2010 wurden folgenden Maßnahmen eingeleitet: – Bereinigung des Inventars nach der Übergabe von Gemälden an das Bundesmobiliendepot; – Revision der Gemälde sowie Kontrolle zur Identifizierung der konservatorisch gefährdeten Werke. Einzelne konservatorisch gefährdete Gemälde (für welche eine dringende Restaurierung empfohlen wurde) sind bereits zurückgeholt worden. – Ausarbeitung und Einführung eines neuen Leihvertrages (Juli 2011): 5 Jahre Leihfrist; Versicherungspflicht und Einführung von Leihgebühren für nicht-staatliche Institutionen; Anhang mit Auflistung der konservatorischen Bedingungen. Ausstellung der Gemäldegalerie Masters of Venice in San Francisco Restaurierwerkstätte Durch erhöhte Leih- und Ausstellungstätigkeit sowie die Errichtung des neuen Zentraldepots brachte das Jahr 2011 besondere Herausforderungen. Zugleich mit der Sicherung und dem Transfer des umfangreichen Depotbestandes waren 8 große Ausstellungsprojekte zu betreuen. Dafür wurde das Team der hauseigenen Restaurierwerkstätte temporär durch externe Restauratoren verstärkt. Auch konnten wichtige Restaurierungen v. a. im Bereich venezianischer und deutscher Malerei des 16. Jahrhunderts sowie an Gemälden, die für die Neuaufstellung der Kunstkammer vorgesehen sind, vorgenommen werden. Neues Zentraldepot An etwa 2.000 Gemälden wurden in Hinblick auf den Transport, die Vorbereitung der in situ-Stickstoffbegasung, die Verpackung der Bestände und die Begleitung der Transporte, ferner die Betreuung der Hängung im neuen Depot konservatorische Maßnahmen durchgeführt. Planung, Steuerung: Elke Oberthaler; Umsetzung: Eva Götz mit drei externen Res tauratoren (Sabine Reinisch, Judith Kern, Matthias Müller) und jeweils einem Mit arbeiter/einer Mitarbeiterin der Gemälde-Restaurierwerkstätte in wechselnder Einteilung. Die Übersiedlung unterstützten die Praktikantinnen Stefanie Schindler, Magdalena Brela und Saskia Höltken. Gemeinsam mit der Gemäldegalerie-Regis trarin Anne Campman wurden 1200 Zier rahmen vermessen, fotografiert, inventarisiert und in eine Datenbank eingegeben (Ina Slama, Ute Tüchler, Jutta Höflinger). Ausstellungs- und Leihtätigkeit Für 36 externe Ausstellungen wurden 204 Leihgaben vorbereitet sowie 225 Zustands protokolle erstellt. Für Leihanfragen wurden 139 Leihfähigkeitsgutachten angefertigt. Zum Schutz empfindlicher Gemälde, insbesondere von Tafelbildern, wurden 62 Klimavitrinen konstruiert (Rudolf Hlava, Markus Geyer). 40 Kurierreisen wurden bestritten. Darüber hinaus wurden 8 hauseigene Ausstellungen konservatorisch betreut. 41 42 Gemäldegalerie Restaurierungen Inv.-Nr. 833, Joos van Cleve, Lukretia (Jutta Höflinger) Inv.-Nr. 40, Paolo Caliari, gen. Veronese, Salbung Davids (Michael Odlozil) Inv.-Nr. 306, Giuseppe Maria Crespi, gen. Lo Spagnuolo, Äneas, die Sibylle und Charon (Ina Slama) Inv.-Nr. 752, François Clouet, König Karl IX. von Frankreich, ganze Figur (Ingrid Hopfner) Inv.-Nr. 783, Bartel Beham, Bildnis eines Schiedsrichters (beim Bogenschießen oder Ballspiel, die Punkte notierend) (Elke Oberthaler, Georg Prast) Inv.-Nr. 829, Hans Schäufelin, Melancholiker (sog. Jünglingskopf) (Michael Odlozil) Inv.-Nr. 1960, Hans Schäufelin, Sanguiniker (sog. Frauenkopf) (Michael Odlozil, Georg Prast) Inv.-Nr. 3483, Bartel Beham, Bildnis einer Frau mit Papagei (Eva Götz, Ingrid Hopfner) Inv.-Nr. 7939, Alpenländisch / Niederländisch? / Deutsch?, Aufgeschlagenes Missale (Georg Prast) Extern vergebene Restaurierungen fremd finanziert von der Residenzgalerie Salzburg: Inv.-Nr. 2325, Antoon Schoonjans, Vestalinnen Inv.-Nr. 4398, Hans Burgkmair d. Ä. (zugeschrieben), Kaiser Friedrich III. (Ingrid Hopfner) Inv.-Nr. 2527, Paolo de’ Matteis, Mystische Verlobung der hl. Katharina Inv.-Nr. 4399, Hans Burgkmair d. Ä. (zugeschrieben), Kaiserin Eleonore von Portugal, Halbfigur (Ingrid Hopfner) Inv.-Nr. 2670, Anonym, Blumenstück Inv.-Nr. 6949, Giambettino Cignaroli, Selbstbildnis (Georg Prast) Werkstätten des Bundesdenkmalamtes, für die Pfarre Laxenburg: Inv.-Nr. 2669, Anonym, Blumenstück (alle: Atelier Gerhard Walde) Inv.-Nr. 6334, Gerard Seghers, Madonna in einem Blumen- und Früchtekranz (Cecilia Seilern) François Clouet, König Karl IX. von Frankreich, ganze Figur, Inv.-Nr. 752, vor der Restaurierung Hofburg Innsbruck: Nach der Restaurierung Inv.-Nr. 7821, Wenzel Pohl, Kaiser Franz I. Stephan als deutscher Kaiser (Peter Kalsner) Inv.-Nr. 7901, Österreichisch, Leopold III. „der Fromme“ Inv.-Nr. 7902, Österreichisch, Viridis Visconti, Gemahlin von Leopold III. Inv.-Nr. 7904, Österreichisch, Leopold IV., Graf von Tirol, Sohn von Leopold III. Inv.-Nr. 7913, Franz Sebald Unterberger, Hl. Michael Inv.-Nr. 7958, Angelo Guiducci, Friedrich IV. „mit der leeren Tasche“ Inv.-Nr. 7960, Angelo Guiducci, Anna, 2. Gemahlin von Friedrich IV. von Tirol Inv.-Nr. 8048, Philippine Welser im schwarzen Kleid Inv.-Nr. 8122, Domenico Casini, Margharita de’ Medici Inv.-Nr. 8254, Angelo Guiducci, Herzog Rudolf IV., Graf von Tirol Inv.-Nr. 8375, Angelo Guiducci, Maximilian I. (alle: Atelier Gerhard Walde) Schlosshof, Marchfeldschlösser Revitalisierungs- und Betriebsges.m.b.H.: Inv.-Nr. 8591, Antonio Jolli, Ansicht von Neapel vom Palazzo di sammlungen KHM Capodimonte (im Vordergrund Ferdinand IV. als Kind mit Gefolge beim Ausritt) Inv.-Nr. 8592, Antonio Jolli, Abfahrt Ferdinands IV. nach Posilippo mit Zug der königlichen Barken Inv.-Nr. 8622, Antonio Jolli, Ansicht des Golfs von Neapel gegen den Vesuv mit königlichem Zug nach Piedigrotta Inv.-Nr. 8625, Antonio Jolli, Ansicht des Golfs von Neapel gegen Nordwesten mit königlichem Zug nach Piedigrotta Inv.-Nr. 8647, Antonio Jolli, Ansicht von Posilippo auf Pizzofalcone in Neapel (alle: Mag. Christiana Rieder) Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.: Inv.-Nr. 9090, Martin van Meytens d. J., Kaiserin Maria Theresia (Mag. Martina Spiegl) Sammlungspflege Dokumentation Laufende Kontrollgänge in den Sammlungsbereichen (bez. Klima, Zustand, Sicherheit, Schadinsekten), laufendes Entstauben der Gemälde und Betreuung der Umhängungen in der Primärgalerie, Pflege und Protokol lierung der Ausstattungsgemälde in der Präsidentschaftskanzlei. Im Rahmen der Digitalisierung der Restaurierdokumentation wurde eine neue Maske im TMS konzipiert, in die von ca. 720 Inventar nummern die Informationen bezüglich Röntgenaufnahmen, IRR-Aufnahmen, Rückseitenund Schwingungsschutz, Klimavitrine etc. eingegeben wurden. Ungefähr 750 Dokumentationsmappen wurden auf ihre Vollständigkeit überprüft und ergänzt. Bei der Übersiedelung in das Zentraldepot wurde handschriftlich dokumentiert, bis Jahresende konnte die Dokumentation für 349 Inventarnummern eingegeben werden (Sonja Kocian). Untersuchungen Von 19 Gemälden und 12 weiteren Objekten (aus der Sammlung alter Musikinstrumente, der Schatzkammer, der Wagenburg, dem Museum für Völkerkunde, dem Belvedere und privaten Sammlungen) wurden Röntgenaufnahmen hergestellt. An 19 Gemälden wurden IRR-Aufnahmen (3786 Einzelaufnahmen) durchgeführt. Präsidentschaftskanzlei, Hofburg (Versicherungsfall): Inv.-Nr. 3458, Schule von Martin van Meytens d. J., Maria Theresia im ungarischen Königskleid (Atelier Gerhard Walde) Bundesministerium für auswärtige Ange legenheiten, Botschaft London (Versicherungsfall): Inv.-Nr. 8639, Anonym, Kaiser Franz I. (II.) von Österreich in Marschallsuniform (Atelier Gerhard Walde) Ausstellungsvorbereitung: Palettierte Kisten im Cargoflugzeug von Luxemburg nach Los Angeles oben: Sicherung und Dokumentation der Gemälde für den Transport in das neue Zentraldepot Himberg unten: Schließen des Zeltes für die Stickstoffbegasung im Depot in Inzersdorf 43 44 Gemäldegalerie Forschungsprojekte Naturwissenschaftliche Untersuchungen der Gemälde Tizians im KHM Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden Projektmitarbeit: Dr. Wencke Deiters, Dr. Martina Griesser, Mag. Elke Oberthaler, Mag. Robert Wald, BSc. Marta Anghelone Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. P19032-G13) Die Auswertung und Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse zur Maltechnik Tizians werden in enger Zusammenarbeit zwischen Gemäldegalerie, Naturwissenschaftlichem Labor und Restaurierwerkstätte weitergeführt. Der wissenschaftliche Katalog, der die technologische Erfassung und kunsthistorische Interpretation der Werke Tizians in der Sammlung des Kunsthistorischen Museums vorsieht, wurde weiter erarbeitet und weitestgehend fertig gestellt. Catalogue raisonné der italienischen Barockmalerei im KHM Projektleitung: Dr. Gudrun SWOBODA Projektmitarbeit: Dr. Wolfgang PROHASKA, Dipl.-Rest. (FH) Eva GÖTZ, Mag. Ina SLAMA, Mag. Michael ODLOZIL Nach dem 2010 erschienenen Catalogue raisonné der italienischen Barockmalerei im Kunsthistorischen Museum Rom I: Caravaggio und der internationale Caravaggismus ist nunmehr der 2. Band zur Malerei in Rom von Cavalier d’Arpino bis Pompeo Batoni in Vorbereitung. Katalog der deutschen Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen Museum Projektleitung: HR Dr. Karl Schütz Projektmitarbeit: Michael Eder, Mag. Alice Hoppe-Harnoncourt, Mag. Monika Strolz, Mag. Ute Tüchler Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. P19829-G13) Ziel des Forschungsprojektes ist es, den Be stand an deutschen Gemälden des KHM – eingegrenzt auf eine Entstehungszeit zwischen 1500 und 1540 – systematisch, kunsthistorisch sowie technologisch zu untersuchen und die Ergebnisse publikations fertig zu dokumentieren. Wir befinden uns nun im fünften und letzten Projekt-Jahr. Die kunsthistorischen Recherchen, das Aufar beiten der aktuellen Literatur und die Erör terung von Provenienzfragen wurden fortgeführt. Die technologischen Untersuchungen konnten in diesem letzten Projektjahr weitgehend abgeschlossen werden. Insgesamt wurden 9 Bilder mittels Infrarotreflektografie untersucht, von 5 Bildern wurden Röntgenaufnahmen angefertigt und 12 Gemälde wurden von Dr. Peter Klein, Ordinariat für Holzbiologie der Universität Hamburg, dendrochronologisch untersucht. Die Untersuchungen hinsichtlich Bildaufbau und Erhaltungszustand wurden an 22 Bildern fortgesetzt. Seit Herbst 2011 werden die Ergebnisse der bisherigen Recherchen für eine Publikation vorbereitet, wobei die Kooperation mit dem internationalen, von der A. W. Mellon Foundation, New York, finanzierten Projekt Cranach Digital Archive den Fokus auf diesen Künstler verstärkte. Für dieses öffentlich zugängliche Archiv wurden bereits Forschungsergebnisse in kommentierter Form weitergegeben. Die Gemälde von Francesco und Leandro Bassano in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden Projektmitarbeit: Dr. Francesca Del Torre Scheuch Finanzierung: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank (Projekt-Nr. 12838) Das Forschungsvorhaben widmet sich der Erstellung des wissenschaftlichen Kataloges und der Vorbereitung eines Ausstellungsprojektes. Dank der Identifizierung von drei weiteren Gemäldegruppen, die jeweils der Hand von Francesco, Leandro und Gerolamo Bassano zuzuweisen sind, konnten wir die Rolle von Jacopos Söhne hinsichtlich der Verbreitung des bassanesken Stils im Hinblick auf die Werkstattorganisation besser beurteilen. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden im Rahmen des internationalen Symposiums Jacopo Bassano: i figli, la scuola, l’eredità in Bassano del Grappa (29.3.– 2.4.2011) den Bassano-Spezialisten präsentiert. Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums – Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1800 Projektleitung: Dr. Gudrun Swoboda Projektmitarbeit: Mag. Nora Fischer, Dr. Kristine Patz Weitere ProjektmitarbeiterInnen: Dr. Karl Schütz, Mag. Alice HoppeHarnoncourt, Mag. Ina Slama, Dott.essa Simona Pasquinucci Finanzierung: forMuse – Forschung an Museen. Ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung (seit 2009) Gegenstand des Forschungsprojektes, das in Kooperation mit dem Florentiner Institut für Kunstgeschichte – Max Planck Institut (Dir. Prof. G. Wolf), den Universitäten in Frankfurt a. M. (Prof. H. Aurenhammer) und Zürich (Prof. T. Weddigen) sowie dem Archiv der Galleria degli Uffizi in Florenz (Dott.essa M. Sframeli) durchgeführt wird, ist die für Europa richtungsweisende Neuorganisation der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien in der Zeit um 1800. In dieser kunst- und kulturhistorisch wichtigen Schwellenzeit hat die Gemäldegalerie einen Wandel durchgemacht, der in seiner Art exemplarisch ist: Die höfische Galerie wurde in ein öffentliches Kunstmuseum transformiert. Neben der kontinuierlich weitergeführten Forschungsarbeit, die um wertvolle Archivergebnisse sowie durch die Entwicklung und Realisierung eines Modells der BelvedereGalerie bereichert wurden, fand am 6. Mai Modell der Belvedere-Galerie sammlungen KHM am Kunsthistorischen Institut der GoetheUniversität Frankfurt a. M. ein öffentlicher Studientag zum Thema Wege zum modernen Kunstmuseum – Wien, Kassel, Dresden, Frankfurt (ca. 1770 – 1840) statt, der in Zusammenarbeit mit Prof. Hans Aurenhammer konzipiert wurde (http://www.kunst.uni-frank furt.de/de/aktuelles/veranstaltungen/33/). Von 24.–26. November folgte in Wien das Symposium Eine sichtbare Geschichte der Kunst. Europäische Museumskultur um 1800, bei dem gleichsam als sichtbarer Höhepunkt der Projektarbeit aktuelle Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert und zusammen mit internationalen WissenschaftlerInnen in größeren Zusammenhängen diskutiert wurden (http://www.khm.at/internationales-sym posium/). Leitung des Forschungsprojekts Die Gemälde von Francesco und Leandro Bassano in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien (siehe oben) Vorträge, Teilnahme an Tagungen Eröffnungsvorträge zu den Ausstellungen in Mailand, Brügge und San Francisco Sonstiges Vorbereitung der Neuhängungen der Gemäldegalerie mit Unterstützung von Gerlinde Gruber und Sabine Pénot Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“: Mitarbeit an Planung und Organisation der Gemäldeübersiedlung Umhängungskonzepte in Sälen und Kabinetten der Gemäldegalerie anlässlich der Ausstellungen Jan Fabre; Dürer – Cranach – Holbein; Wintermärchen Mitglied des wissenschaftlichen Komitees des Palazzo del Te in Mantua: Teilnahme an Sitzungen Mitglied der Accademia Raffaello Gründungsmitglied des Wissenschaftsausschusses des KHM (gemeinsam mit Franz Pichorner, Michael Alram und Georg Plattner); Abhaltung eines Wissenschafts tages mit Coach am Semmering (1.–2.4.) Gastkurator der Ausstellung Arcimboldo. Artista milanese tra Leonardo e Caravaggio, Mailand (Palazzo Reale) 2011 Dr. Gerlinde Gruber Konzept der Ausstellung Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien, Brügge (Groeningemuseum) 2011/2012 Konzept der Ausstellung Masters of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Museum, Vienna, San Francisco (Fine Arts Museum) 2011/2012 Publikationen Herausgabe des Ausstellungskatalogs Arcimboldo. Artista milanese tra Leonardo e Caravaggio, Mailand 2011; Arcimboldo a Milano, ebenda, 17–19; „…e massime con le invenzioni e capricci, ne’ quali è unico al mondo“. Il rebus Arcimboldo, ebenda, 153–219 Herausgabe des in vier Sprachen erschienenen Ausstellungkatalogs Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien, Brügge (Groeningemuseum) 2011/2012 (gemeinsam mit T.-H. Borchart und M. Sellink); Fürstlich gesammelt. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien, ebenda, 9–21 Herausgabe des Ausstellungkatalogs Masters of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Museum, Vienna, San Francisco (Fine Arts Museums) 2011/2012 (gemeinsam mit L. Federle Orr); Introduction: Venetian Renaissance Paintings at the Kunsthistorisches Museum, ebenda, 8–15; Masters of Venice, ebenda, 16–37; Titian, ebenda, 71–97 Sonstiges Konzeption der Neuhängung des flämischen Barocks der Gemäldegalerie (gemeinsam mit Sylvia Ferino-Pagden) Ausstellungen Dr. Sylvia Ferino-Pagden 20.–22.3. Enschede, CODART VEERTIEN congress Highlights and twilights: popular and neglected areas of Dutch and Flemish art in museums Konzept für die Übersiedlung des externen Depots Konzept und Organisation der ersten Buchpräsentation im Rahmen der Sichtbarmachung der Forschung am Museum: W. Prohaska – G. Swoboda, Caravaggio und der internationale Caravaggismus, Wien 2010; Einladung von Prof. Sybille Ebert-Schifferer als Buchpräsentatorin Wissenschaftliche Tätigkeit 15.1. Pedro Pablo Rubens en la Colección de los Habsburgo en Viena (Peter Paul Rubens in the Austrian Hapspurg Collection), Madrid, Museo Nacional del Prado Ausstellungen Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog) Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien, Brügge (Groeningemuseum) 2011/2012 Publikationen Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit B. Kratzmüller und K. Zhuber-Okrog); Einleitungen und Objekttexte ebenda Redaktion von Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden – T.-H. Borchart – M. Sellink (Hgg.), Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunst historischen Museums Wien, Brügge (Groeninge museum) 2011/2012 (gemeinsam mit B. Blauensteiner und T.-H. Borchert); ,Het scheen al de leven‘: vom alltäglichen Genre, ebenda, 154–165 Dr. Francesca Del Torre Scheuch Ausstellungen Unterstützung des Kurators und Mitarbeit beim Aufbau der Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011 Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_voller_ Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 (gemeinsam mit Thomas Kuster, Bettina Kratzmüller, Georg Plattner, Konrad Schlegel und Klaus Vondrovec) Publikationen Die venezianische Malerei vom Cinquecento bis zum Settecento, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kultur betriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 163–181; Objekttexte ebenda Giorgione, in: Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden – L. Federle Orr (Hgg.), Masters of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Museum, Vienna, San Francisco (Fine Arts Museums) 2011/2012, 59–69; Bassano, ebenda, 135–141 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 Forschungsprojekte Mitarbeit am Forschungsprojekt Die Gemälde von Francesco und Leandro Bassano in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien (Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 30.3. I dipinti dei Bassano nelle collezioni del Kunst historisches Museum di Vienna, Bassano del Grappa, Internationales Symposium Jacopo Bassano: i figli la scuola l’eredità (30.3.–2.4.) Mitherausgeber von Venezia Cinquecento Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. WinterDarstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 Forschungsprojekte Vorträge, Teilnahme an Tagungen Interview zum Thema Venedig und seine Kunst für die Sendung Diagonal (28.5.) auf Ö1 Leitung des Forschungsprojekts Naturwissenschaftliche Untersuchungen der Gemälde Tizians im Kunsthistorischen Museum (siehe oben) Konzeption und Organisation einer Vortragsreihe zur Ausstellung Schaurig schön (gemeinsam mit den Ko-Kuratoren der Ausstellung) Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“: Mitarbeit an Organisation und Durchführung der Gemäldeübersiedlung Sonstiges Seit Februar 2011 Betreuung des Bereichs der Dauerleihgaben der Gemäldegalerie 45 46 Gemäldegalerie Dr. Guido Messling Ausstellungen Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der Ausstellungen The World of Lucas Cranach, Brüssel (Palais des Beaux-Arts [Bozar] 2010/2011 sowie Cranach et son temps, Paris (Musée du Luxembourg) 2011 Mitkonzeption und wissenschaftliche Bearbeitung der Ausstellung The Ottoman Orient in Renaissance Art, Brüssel (Palais des Beaux-Arts [Bozar] 2012/2013 (gemeinsam mit Katharina van Cauteren, Universität Löwen) Publikationen Herausgabe von Ausstellungskatalog Cranach et son temps, Paris (Musée du Luxemborg) 2011; Objekttexte ebenda Handzeichnungen. Die deutschen und schweizerischen Meister der Spätgotik und der Renaissance (Anhaltische Gemäldegalerie Dessau, hg. von N. Michels), Petersberg 2011 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – C. Lange – C. Metzger – K. Schütz, Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 Forschungsprojekte, Forschungen Bearbeitung der deutschen und schweizerischen Handzeichnungen der Spätgotik und der Renaissance in der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau (gemeinsam mit Georg Dietz; gefördert von der Getty Foundation, Los Angeles). Bearbeitung der Holzschnitte von Niklaus Manuel und Hans Rudolf Manuel für die Reihe New Hollstein German. Vorträge, Teilnahme an Tagungen 16.1. Cranach and the Netherlands, Brügge, Groeningemuseum 20.12. Glücks Fälle. Gustav Glück und seine Erwerbungen für die Wiener Galerie 1911 bis 1931, Wien, KHM Sonstiges September – Oktober 2012 Mitarbeit am Umzug des Galeriedepots in das neue Zentraldepot Himberg Dr. Gudrun Swoboda Publikationen Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Zu Gast in Ambras. Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas Poussin, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Leitung des Forschungsprojekts Catalogue raisonné der italienischen Barockmalerei im Kunsthistorischen Museum (gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Prohaska; siehe oben) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 4.2. The Picture Gallery and its Double: Emperor Charles’ VI. Art Collection in a Painted Inventory by F. Storffer, Los Angeles, The Getty Research Institute, Tagung The Display of Art in Eighteenth-Century Europe, 1700–1850 (3.–4.2.) 6.5. Konzeption, Organisation und Einleitung des Studientags am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt a. M. Wege zum modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840). Wien, Kassel, Dresden, Frankfurt (gemeinsam mit Hans Aurenhammer) 23.6. Zwischen Repräsentation und Disziplinierung: Die Wiener kaiserliche Galerie im 18. Jahrhundert, Altaussee, Symposium Literatur – Kunst – Metapher, konzipiert und organisiert von Franz Josef Czernin (22.–26.6.) 25.7. Die verdoppelte Galerie. Die Kunstsammlungen Kaiser Karls VI. in der Wiener Stallburg und ihr Inventar, Graz, Universität, 13. Internationaler Kongress zur Erforschung des 18. Jahrhunderts (25.–29.7.) 15.–17.9. Wien, Universität, Institut für Kunstgeschichte, Internationale Tagung Iconology. Neoplatonism and Art in the Renaissance. Perspectives and Contexts of a Controversial Alliance 24.–26.11. Konzeption, Organisation und Einleitung des Internationalen Symposiums „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800, KHM (unter Teilnahme von Kuratoren und Restauratoren der Gemäldegalerie); inhaltliche und organisatorische Kooperation mit dem Studientag an der Akademie der bildenden Künste Wien: Traditionalismen und Neuansätze. Aristokratische Gemäldesammlungen in Wien im 18. und frühen 19. Jahrhundert (Leitung: Martina Fleischer; 24.11.) 7.–10.12. Wien, Österreichische Akademie der Wissenschaften, The Habsburgs and their Courts in Europe, 1400–1700. Between Cosmopolitism and Regionalism, Symposium der Kommission für Kunstgeschichte im Rahmen des Forschungsprojekts PALATIUM. Court Residences as Places of Exchange in Late Medieval and Early Modern Europe (1400–1700) Lehrtätigkeit WS 2011/12 Die kaiserlichen Gemäldesammlungen – Zwischen höfischer Repräsentation und modernem Kunstmuseum (1600–1800), Wien, Universität, Institut für Kunstgeschichte, Praktische Übung Objekttext in: Ausstellungskatalog Il Settencento a Verona. Tiepolo, Cignaroli, Rotari. La nobilità della pittura, Verona (Museo di Castelvecchio) 2011/2012 Sonstiges Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. WinterDarstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 Wissenschaftlicher Beirat von „Le voci del Museo“. Collana di Museologia – Museografia Forschungsprojekte Leitung des Forschungsprojekts Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums. Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1800 (siehe oben) Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“: Mitarbeit an Planung und Durchführung der Gemäldeübersiedlung 10.3. KHM, Präsentation des Buches W. Prohaska – G. Swoboda (unter Mitarbeit von M. Cardinali, B. Eble, E. Götz, M. Odlozil, M. B.de Ruggieri, I. Slama, R. Wald), Caravaggio und der internationale Caravaggismus (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums, hg. von Sabine Haag, Bd. 6; Sammlungskatalog der Gemäldegalerie: Rom I), Wien 2010 Dr. Sabine Pénot Publikationen Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2012 Dr. Björn Blauensteiner* Ausstellungen Wissenschaftliche Mitarbeit an der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Mitglied des wissenschaftlichen Komitees und Katalog redaktion für die Ausstellung Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien, Brügge (Groeningemuseum) 2011/2012 Konzeption der Hängung des Saales IV (Bruegel-Saal) und des Kabinetts 21 in der Gemäldegalerie (gemeinsam mit Sylvia Ferino-Pagden) Publikationen 6 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Redaktion von Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden – T.-H. Borchart – M. Sellink (Hgg.), Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunst historischen Museums Wien, Brügge (Groeningemuseum) 2011/2012 (gemeinsam mit T.-H. Borchert, G. Gruber und M. Sellink); Formen der Andacht. Zur Funktions geschichte religiöser Tafelmalerei in den Niederlanden, ebenda, 64–77; 25 Objekttexte ebenda Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 Dr. Wencke Deiters* Ausstellungen Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger und Karin Zeleny) Publikationen Die zwölf Imperatoren nach Tizian, in: Ausstellungs katalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter und Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 210–215; 5 Objekttexte ebenda 8 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. und Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011 Forschungsprojekte Mitarbeit am Forschungsprojekt Naturwissenschaftliche Untersuchungen der Gemälde Tizians im KHM (Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben) sammlungen KHM Vorträge, Teilnahme an Tagungen 24.11. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Traditionalismen und Neuansätze. Aristokratische Gemäldesammlungen in Wien im 18. und frühen 19. Jahrhundert Sonstiges Erstellung eines wissenschaftlichen Konzeptes für ein Digitalisierungsprojekt, das den Web-Zugang zu den aus dem Tizian-Forschungsprojekt hervorgegangenen naturwissenschaftlichen und kunsthistorischen Ergeb nissen vorsieht. Ziel ist es, die Forschungsergebnisse über die vorgesehene wissenschaftliche Publikation hinaus auch digital für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mag. Alice Hoppe-Harnoncourt* Publikationen Glaube und Macht. Lucas Cranach d. Ä. – Porträtist in bewegter Zeit, in: Ausstellungskatalog S. Haag – C. Lange – C. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011, 113–119 Mag. Nora Fischer* The restoration of paintings at the beginning of the nineteenth century in the Imperial gallery, in: Hors-Série de CeROArt (http://ceroart.revues.org) Suite à la journée d’étude à l’Université de Genève, Faculté des Lettres, Departement d’histoire de l’art et de muséologie „La restauration des œuvres d’art en Europe entre 1789 et 1815: Pratique, transfers, enjeux“, Octobre 2010, 2011 Forschungsprojekte Forschungsprojekte Mitarbeit am Forschungsprojekt Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums. Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1800 (Projektleitung: Dr. Gudrun Swoboda; siehe oben) Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der deutschen Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen Museum (Projektleitung: Dr. Karl Schütz; Wiedereinstieg im September 2011 nach 9-monatiger Bildungskarenz) Vorträge, Teilnahme an Tagungen Mitarbeit am Forschungsprojekt Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums. Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1800 (Projektleitung: Dr. Gudrun Swoboda; siehe oben) 28.1. Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1780, Frankfurt am Main, Goethe-Universität Frankfurt a. M., im Rahmen des von Dr. Kristine Patz geleiteten Seminars Die Galerie der frühen Neuzeit. Vom höfischen Kontext zum öffentlichen Museum 25.7. Transformationen der kaiserlichen Galerie in Wien im späten 18. Jahrhundert, Graz, Karl-FranzensUniversität, 13th International Congress for Eighteenth Century Studies (25.–29.7.) 19.10. Die kaiserliche Gemäldegalerie im Belvedere um 1780, Wien, Universität, Kunsthistorisches Institut, im Rahmen der von Dr. Gudrun Swoboda geleiteten Lehrveranstaltung Die kaiserlichen Gemäldesammlungen – Zwischen höfischer Repräsentation und modernem Kunstmuseum (1600–1800) 25.11. Zur Neuordnung der kaiserlichen Gemäldegalerie im Wiener Belvedere um 1780, KHM, Internationales Symposium „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800 (24.–26.11.) 6.5. Frankfurt am Main, Studientag des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität Frankfurt am Main Wege zum modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840): Wien, Kassel, Dresden, Frankfurt 24.11. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Studientag Traditionalismen und Neuansätze. Aristokratische Gemäldesammlungen in Wien im 18. und frühen 19. Jahrhundert Sonstiges Virtuelle Rekonstruktion der Gemäldehängung der kaiserlichen Galerie im Oberen Belvedere 1781. Das Modell der kaiserlichen Galerie wurde im Rahmen des Symposiums „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800 im Bassano Saal des KHM präsentiert. Fortsetzung des Doktoratsstudiums an der Universität Wien, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kunstgeschichte, zum Thema Zwischen Ästhetik und Geschichte. Theoretische Positionen zur Systematik der kaiserlichen Gemäldesammlung in Wien im 18. und 19. Jahrhundert, bei Univ.-Prof. Wolfgang Prohaska Publikationen Herausgabe des Ausstellungskatalogs Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit S. Haag, C. Lange und K. Schütz); Eine Glaubensfrage. Auf der Suche nach der Wahrheit im Bildnis der Dürerzeit, ebenda, 21–26; 45 Objekttexte ebenda Sternenküche all’antica. Giovanni Battista Fontanas Sternenhimmel in Erzherzog Ferdinands Speisesaal, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden in Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 27–34 (gemeinsam mit U. Heiß); 3 Objekttexte ebenda 4 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Prohaska* Ausstellungen Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung Roma al tempo di Caravaggio, Rom (Palazzo Venezia) 2011/2012 Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung Artemisia Gentileschi. Storia di una passione, Mailand (Palazzo Reale) 2011/2012 Vorträge, Teilnahme an Tagungen Publikationen 6.5. Die Gemälde der „Alten deutschen Meister“ in der Wiener kaiserlichen Galerie um 1800, Frankfurt am Main, Studientag des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität Frankfurt am Main Wege zum modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840): Wien, Kassel, Dresden, Frankfurt Kunsthistorisches Museum Wien. Die Gemäldegalerie, München 2011 (= 4. durchgesehene Auflage) 11.–12.2. Regensburg, Historisches Museum, Tagung Albrecht Altdorfer. Kunst als zweite Natur 24.11. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Studientag Traditionalismen und Neuansätze. Aristokratische Gemäldesammlungen in Wien im 18. und frühen 19. Jahrhundert 17.11. Berlin, Hamburger Bahnhof, Kolloquium Die Gründung der Nationalgalerie 2 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Roma al tempo di Caravaggio, Rom (Palazzo Venezia) 2011 11 Objekttexte in: J. Bentini – G. P. Cammarota – D. Scaglietti Kelescian u. a. (Hgg.), Pinacoteca Nazionale di Bologna. Catalogo generale, Bd. 4: Il Settecento e l’Ottocento, Venedig 2011 Forschungsprojekte Mitarbeit am Forschungsprojekt Catalogue raisonné der italienischen Barockmalerei im Kunsthistorischen Museum (gemeinsam mit Gudrun Swoboda; siehe oben) Vorträge, Teilnahme an Tagungen Sonstiges Mitarbeit an dem von der Andrew W. Mellon Foundation, New York finanzierten Projekt Cranach Digital Archive und Teilnahme am Treffen der Gründungspartner, Düsseldorf, Stiftung Museum Kunstpalast, 10.10. Fortsetzung des Doktoratsstudiums an der Universität Wien, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kunstgeschichte, zum Thema Museumsgeschichte um 1800 am Beispiel der deutschen Gemälde der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien Dr. Christof Metzger* Ausstellungen Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der Aus stellung Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, KHM 2011; München 2011/2012 (gemeinsam mit Karl Schütz) 10.3. KHM, Vortrag anlässlich der Präsentation des Buches W. Prohaska – G. Swoboda (unter Mitarbeit von M. Cardinali, B. Eble, E. Götz, M.Odlozil, M. B. de Ruggieri, I. Slama, R. Wald), Caravaggio und der internationale Caravaggismus (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums, hg. von Sabine Haag, Bd. 6; Sammlungskatalog der Gemäldegalerie: Rom I), Wien 2010 7.4. Annibale Carracci, Studienkopf eines bärtigen alten Mannes im Zusammenhang des Frühwerks der Carracci, Wien, Palais Dorotheum 18.4. Rom, Palazzo Odescalchi, Vortrag anlässlich der Präsentation des Buches von A. Coliva, Caravaggio a Roma, Rom 2011 25.11. Chair: Ordnungen des Visuellen – Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums, KHM, Internationales Symposium „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800 (24.–26.11.) 47 48 Gemäldegalerie HR Dr. Karl Schütz* 9.–10.10. Düsseldorf, Stiftung Museum Kunstpalast, Partnertreffen des Cranach Digital Archive Mag. Ingrid HOPFNER Ausstellungen 27.11. Zu den neueren Untersuchungen an Vermeers Gemälde Die Malkunst, Köln, Fachhochschule Köln Publikationen Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011; München (Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung) 2011/2012 (gemeinsam mit Christof Metzger) Publikationen Herausgabe des Ausstellungskatalogs Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit S. Haag, C. Lange und C. Metzger); Das Unsichtbare sichtbar machen. Deutsche Porträts um 1500, ebenda, 13–19; Gestalt und Geist. Albrecht Dürer als Porträtist, ebenda, 79–84 Die Einrichtung der Wiener Gemäldegalerie durch Christian von Mechel, in: E. Weisser-Lohmann (Hg.), Kunst als Kulturgut, Bd. II: „Kunst“ und „Staat“ (Neuzeit und Gegenwart. Philosophie in Wissenschaft und Gesellschaft, hg. von A. Gethmann-Siefert u. a.), München 2011, 145–159 Gemäldegalerie und Kunstakademie in Wien im 18. Jahrhundert, in: A. Blühm – A. Ebert (Hgg.), Welt – Bild – Museum, Köln – Weimar – Wien 2011, 163–173 Forschungsprojekte Leitung des Forschungsprojekts Katalog der deutschen Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen Museum (siehe oben) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 15.6. Das deutsche Porträt um 1500, Wien, Gesellschaft der Freunde der bildenden Kunst 25.11. Chair: Institutionalisierung – „moderne“ Gemäldegalerien um 1800, KHM, Internationales Symposium „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800 (24.–26.11.) HR Mag. Elke Oberthaler Publikationen Redaktion von Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen 2011) (gemeinsam mit M. Grießer und A. Huber) The Visible Media: Methods and Materials of the Venetian Masters, in: Ausstellungskatalog S. FerinoPagden – L. Federle Orr (Hgg.), Masters of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Museum, Vienna, San Francisco (Fine Arts Museums) 2011/2012, 38–47 Lehrtätigkeit SS 2011 Spezielle Untersuchungsmethoden in der Restaurierung – Strahlendiagnostik, Wien, Universität für Angewandte Kunst, Seminar (gemeinsam mit I. Slama u. a.) Measuring of movements of medieval panel paintings for handling and transport, in: M. Krüger, Cultural Heritage Preservation. EWCHP-2011 Proceedings of the European Workshop on Cultural Heritage Preservation, Berlin 2011, 205–209 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 7.4. Wien, Tagung Grünes Museum Mag. Monika STROLZ Publikationen Zway khleine Stückhl aneinander von Öelfarb auf Holcz […]. Das Wiener Diptychon von Hugo van der Goes: Technologische Beobachtungen und Restaurierung, in: Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Techno logie, Bd. 8, 2011, 91–131 Forschungsprojekte Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der deutschen Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen Museum (Projektleitung: Dr. Karl Schütz; siehe oben) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 26.–28.9. Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, EWCHP-2011 European Workshop and Training Day on Cultural Heritage Preservation (www.smoohs.eu/ EWCHP) Measuring of movements of medieval panel paintings for handling and transport Mag. Georg PRAST Vorträge, Teilnahme an Tagungen 16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und Betrieb Mag. Ina SLAMA 11.–12.2. Regensburg, Historisches Museum, Tagung Albrecht Altdorfer. Kunst als zweite Natur Vorträge, Teilnahme an Tagungen 7.4. Wien, Tagung Grünes Museum 16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und Betrieb 10.10. Düsseldorf, Stiftung Museum Kunstpalast, Treffen der Gründungspartner des Projektes Cranach Digital Archive 24.–26.11.Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Symposium Die Sprache des Materials – Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext Lehrtätigkeit SS 2011 Untersuchungen mit infraroten Strahlen. Theorie und Praxis, Wien, Universität für Angewandte Kunst, im Rahmen des Seminars Spezielle Untersuchungsmethoden in der Restaurierung – Strahlendiagnostik (gemeinsam mit Alice Hoppe-Harnoncourt) Sonstiges Mitarbeit an dem von der Andrew W. Mellon Foundation, New York finanzierten Projekt Cranach Digital Archive (Materialaufbereitung, Objekttexte) Mag. Eva GÖTZ Vorträge, Teilnahme an Tagungen 7.4. Wien, Tagung Grünes Museum 7.4. Wien, Tagung Grünes Museum Lehrtätigkeit SS 2011 Spezielle Untersuchungsmethoden in der Restaurierung – Strahlendiagnostik, Wien, Universität für Angewandte Kunst, Seminar (gemeinsam mit E. Oberthaler u. a.) Mag. Ute TÜCHLER Forschungsprojekte Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der deutschen Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen Museum (Projektleitung: Dr. Karl Schütz; siehe oben) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 28.–29.4. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Seminar Materials and Methods for the Cleaning of Works of Art 16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und Betrieb 16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und Betrieb 21.9. Wien, Universität für Bodenkultur, 15th International Biodeterioration and Biodegradation Symposium 24.–26.11.Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Symposium Die Sprache des Materials – Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext 24.–26.11.Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Symposium Die Sprache des Materials – Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext 13.–15.3. und 8.6. Amsterdam, Rijksmuseum, Geladene Diskutantin im Vermeer Restoration Committee (Restaurierung des Gemäldes Brieflesende Frau) Mag. Jutta HÖFLINGER Leihgaben 7.4. Wien, Tagung Grünes Museum Vorträge, Teilnahme an Tagungen 16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und Betrieb Im Jahr 2011 war die Gemäldegalerie mit 223 Leihgaben an 36 Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt. Forschungsprojekte Mitarbeit am Forschungsprojekt Naturwissenschaftliche Untersuchungen der Gemälde Tizians im KHM (Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 19.–21.5. Paris, Louvre geladene Diskutantin zur Commission de la Vénus du Pardo von Tizian sammlungen KHM Münzkabinett HR Univ.-Doz. Dr. Michael ALRAM, Direktor Dr. Roswitha DENK Dr. Heinz WINTER Dr. Klaus VONDROVEC Dr. Monika GRIEBL (bis 31.12.) Dr. Susanna HEINZ Mag. Andrea SPINKA Dr. Matthias PFISTERER* Elisabeth JUNG Andrea HAWLIK Kathrin SIEGL* Restaurierung René TRAUM (Karenz bis 11.4.) Mag. Sabine IMP (bis 8.4.) * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Sammlungszugänge Eine seltene Freude ist es, den Zugang von Stücken mit alter Provenienz zu vermelden. So konnte das Kabinett einige Stücke erwerben, die eine über 100-jährige Odyssee durch den Münzhandel hinter sich haben, wovon hier ein Beispiel gebracht sei. Lykischer Dynast, Stater (Silber) Lykien, etwa 500 – 460 v. Chr., 9,18 g, 21,8 mm Eber / Schildkröte überprägt auf einem lykischen Stater mit Triskelis aus der Auktion Jacob Hirsch XVI vom 6. Dezember 1906, Nr. 661, Inv.-Nr. GR 43.302 2011 sind dem Münzkabinett auch zahlreiche Objekte gespendet worden: Dr. Alexander Ruske hat dem Kabinett die 68 erhalten gebliebenen Münzen aus einem 1934 im südlichen Burgenland geborgenen Hortfund überlassen, der Centenionales von Constans (337–350) und Constantius II. (337–361) beinhaltete. Auch diese Stücke sind nun der Nachwelt dauerhaft gesichert. Weiters haben die Herren Adolf Nedelik und Georg Trautendorfer dem Kabinett römische Münzen zukommen lassen. Von höchstem Interesse sind die Neuzu gänge aus dem Bereich des antiken Orients. Ein nicht genannt werden wollender Mäzen hat dem Haus Kleinsilbermünzen aus der Persis sowie Drachmen und Kleinkupfer stücke der Iranischen Hunnen zum Ge schenk gemacht. Mag. Constance Litschauer überließ der Sammlung etwa 700 vorwiegend oberösterreichische Notgeldscheine. Pfennig von Erzbischof Ruthard (1088–1109), Mainz 0,78 g, Dm. 19 mm, Inv.-Nr. MA 13621 Götter, Menschen und das Geld der Griechen In Kooperation mit dem Münzkabinett und der Antikensammlung der Stadt Winterthur wurde sowohl in Wien als auch – anlässlich der 150-Jahrfeier des dortigen Münz kabi netts – in Winterthur unter dem Titel Götter, Menschen und das Geld der Griechen. Glanzstücke der griechischen Münzprägung aus Wien und Winterthur eine Sonderaus stellung zu den frühesten Meisterwerken der griechischen Münzprägung eröffnet (siehe auch den Bericht im Kapitel zu den Aus stellungen). Der Katalog erläutert in zehn Kapiteln die Lebenswelt der diversen griechischen Stadtstaaten und Königreiche jener Zeit. Bericht: Dr. Klaus VONDROVEC Allen Spendern sei auch an dieser Stelle nochmals Dank ausgesprochen. Glanz des Hauses Habsburg Bericht: Dr. Klaus VONDROVEC Eine bereits im Berliner Bodemuseum (29. Jän ner bis 1. Juni 2009) und in Wien, Kunst historisches Museum (6. Oktober 2009 bis 28. Februar 2010) gezeigte Ausstellung zum Thema Glanz des Hauses Habsburg, die sich den Medaillen der römisch-deutschen Kaiser und der Kaiser von Österreich widmete, wurde völlig neu gestaltet. In diese Sonder ausstellung (KHM, 29. November 2011 bis 30. November 2012) wurden Kunstkammer stücke einbezogen, die vor allem Werke jener Meister umfassen, die auch als Medail leure für den Hof tätig waren. Restaurierwerkstätte Es wurden Fotodokumentationen und Begut achtungen von insgesamt 269 Stücken für zehn externe Ausstellungen durchgeführt. Sieben Galvanoplastiken wurden angefertigt, galvanisch veredelt und patiniert. Der Übersiedelungsplan in das Außendepot des KHM für 2012 wurde erstellt. Von besonderem Interesse für die öster reichische Geldgeschichte des Mittelalters ist der Ankauf eines Pfennigs von Erzbischof Ruthard von Mainz (1088–1109), der in Carnuntum gefunden wurde. Ausstellungen Während meiner Karenz vom 10. Oktober 2010 bis zum 11. April 2011 wurde die Neudeponierung der Papierobjekte in säurefreie und objektspezifische Boxen durch Mag. Sabine Imp fortgesetzt und für zwei Drittel des Sammlungsbestandes umgesetzt. Bericht: René TRAUM Bericht: Dr. Heinz WINTER Forschungsprojekte, weitere Forschungen Untersuchung von Korrosionserschei nungen und Optimierung der Depot bedingungen für antike Bronzemünzen mit hoch bleihaltigen Legierungen Projektmitarbeit: Dr. Klaus Vondrovec, DI Dr. Martina Griesser, René Traum Finanzierung: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank Die ausgewerteten Daten der zweiten Mess serie des Paul Scherrer Instituts (Schweiz) 49 50 Münzkabinett und des Rutherford Appelton Laboratory ISIS (England) vervollständigten die vorangegangenen Messergebnisse. Anhand dieser spektakulären Ergebnisse erhielten wir neue Informationen zur antiken Gusstechnik und zum Schmelzverhalten der antiken Bronze legierung. Die aufwendige Datenauswertung der Neutronentexturanalysen befindet sich in der Auswertungsphase. Für die optimale Deponierung der korrodierenden antiken Bleibronzen konnten wir mit der Firma mytron einen speziellen gasdichten Depotschrank mit angeschlossenem Stick stoffgenerator entwickeln. Dieser Schrank wird durch diesen mit Stickstoff befüllt; somit wird der Sauerstoff innerhalb des Schrankes verdrängt und es kann zu keiner weiteren Korrosion kommen. Bericht: René Traum Die Münzprägung der Iranischen Hunnen und ihrer Nachfolger in Zentralasien und Nordwest-Indien Projektleitung: Univ.-Doz. Dr. Michael Alram Projektmitarbeit: Dr. Matthias Pfisterer, Dr. Klaus Vondrovec Finanzierung: Nationales Forschungsnetz werk (NFN) The Cultural History of the Stickstoffschrank mit angeschlossenem Generator Western Himalaya from the 8th Century: Pre-Islamic Numismatic History (FWF Projekt-Nr. S9806–G21) Die Vorbereitung der Publikation zu den hunnischen und westtürkischen Münzen aus den Sammlungen von Aman ur Rahman (K. Vondrovec) sowie Schweizer Sammlungen (M. Pfisterer) wurde wesentlich vorange trieben. In diesem Rahmen erfolgten im Sep tember und Oktober Arbeitsbesuche durch M. Pfisterer, M. Alram und K. Vondrovec bei der Sammlung Righetti in Fribourg. M. Alram und M. Pfisterer nahmen außerdem im Februar mit einem gemeinsamen Vortrag an der im Rahmen des NFN veranstalteten Tagung Understanding Different Geographies in Puchberg am Schneeberg teil. Im Oktober wurde im Rahmen des NFN im Bassano Saal des KHM der Workshop Open Questions in the Interpretation of the History of Afghanistan and Pakistan veranstaltet. Ziel war es insbesondere, den Erfahrungsund Informationsaustausch zwischen den in westlichen Ländern arbeitenden Spezialisten für einzelne Material gattungen (Münzen, Siegel, Kunstobjekte) und den vor Ort in Denkmalpflege und Feldforschung tätigen WissenschaftlerInnen zu intensivieren. Dabei wurden sowohl offene Forschungs fragen als auch aktuelle Probleme der Museologie und des Denkmalmanagements diskutiert. Besonderes Gewicht lag auf der Kommunikation mit den jungen KuratorIn nen des Afgha ni schen Nationalmuseums in Kabul, die sich in der zweiten Jahreshälfte 2011 zu Fortbildungszwecken in Wien aufhielten. Im September war M. Alram eine Woche lang in Kabul, um die neuesten Münzfunde aus den Grabungen von Tepe Narenj und Mes Aynak zu studieren. Bericht: Dr. Matthias Pfisterer Documentation of the Numismatic Collection of the National Museum of Afghanistan Finanzierung: UNESCO (Projekt-Nr. 4500147351) Gemeinsam mit der Numismatischen Kom mission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat das Münzkabinett die Digitalisierung und wissenschaftliche Klassifizierung jener 1.686 Münzen übernommen, die nach seiner Zerstörung 2003 in das Kabul-Museum restituiert worden sind. Zu diesem Zweck wurde eine spezielle Daten bank erstellt, die in wesentlichen Teilen jener des Wiener Münzkabinetts nachempfunden ist. Die verfügbaren Überblicksfotos von jeweils zehn Münzen wurden dermaßen gesplittet, dass mit jeder Münze ihre Bilder angezeigt werden können. Vorbestimmun gen von den diversen Fachleuten wurden in diese ACCESS-Datenbank importiert, deren Thesauri erst speziell gemäß den Anforde rungen des Kabul-Museums geschaffen werden mussten. Die wissenschaftliche Betreuung hierbei haben Univ.-Doz. Dr. Michael Alram, PD Dr. Nikolaus Schindel (ÖAW) und Dr. Klaus Vondrovec übernommen. Bereits im Oktober 2008 und im Juli 2010 wurden in New Delhi bzw. Wien numismatische Schulungen anhand dieser Datenbank abgehalten. Diese wurde von Univ.-Doz. Dr. Michael Alram im September 2011 in Kabul offiziell in Betrieb genommen. Eine abschließende Einführung in die Funktions weise der Datenbank erfolgte im Rahmen sammlungen KHM des von Oktober bis Dezember 2011 durchgeführten Wissenschaftleraustausches in Wien, an dem sechs Kuratoren aus dem KabulMuseum teilgenommen haben. Mit der Datenbank kann nun Münzbestimmung, Museumsverwaltung und Fundmünzenbe arbeitung durchgeführt werden. Zusätzlich wurde mit der Vorbereitung einer Ausstellung begonnen, deren Konzept von Univ.-Doz. Dr. Michael Alram, PD Dr. Niko laus Schindel und Dr. Klaus Vondrovec mitbetreut wird. Den Kuratoren des KabulMuseums obliegt die definitive Auswahl an Münzen sowie begleitenden Objekten, anhand derer die Geldgeschichte Afghanistans vom 6. vorchristlichen Jahrhundert bis zur Gegenwart präsentiert werden soll. Bericht: Dr. Michael ALRAM, Dr. Klaus Vondrovec Imagebased Classification of Ancient Coins (Computergestützte Bestimmung von Münzen der Römischen Republik) Projektmitarbeit: Dr. Klaus Vondrovec, Kathrin Siegl; seitens der Technischen Universität Wien: Dr. Martin Kampel, Dipl.-Ing. Sebastian Zambanini, Albert Kavelar Finanzierung: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), Translational Research Programm, Projekt-Nr. TRP 140-N23 Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer Computerapplikation, die in der Lage ist, einzig auf der Grundlage von Bildern Mün zen vollständig zu klassifizieren. Um einen substantiellen Bereich der antiken Münz prägung abzudecken, allerdings ohne zuerst die numismatischen Grundlagen revidieren zu müssen, hat man sich dazu entschlossen, sich voll und ganz der Denar periode der Römischen Republik (ca. 211 bis 27 v. Chr.) zu widmen. Diese Applikation soll online frei verfügbar gemacht werden. Das Computer Vision Lab der TU genießt international einen hervorragenden Ruf auf dem Gebiet der automatischen Bilderkennung. Es befasst sich in diesem Projekt mit der Entwicklung geeigneter Algorithmen, die sowohl Legenden lesbar und daher mit der Referenzdatenbank ver gleichbar machen als auch in den Bildern charakteristische For men erkennen und klassifizieren. Das Fun dament dieser Arbeiten bildet freilich die etwa 4.200 Stück aus der Römischen Republik umfassende Sammlung des Münzkabinetts. Dieser Bereich wird nun vollständig digitalisiert. Die Erstellung der Fotos durch Margit Redl wurde bereits Ende 2011 beinahe abgeschlossen. Die numismatische Bearbeitung erfolgt durch Kathrin Siegl, die nicht nur die technischen, sondern auch sämtliche ermittelbaren numismatisch-historischen Daten in die Daten bank des Münzkabinetts eingibt. Es wurde eine primär typologische Heran gehens weise eingeschlagen, denn gerade die Prägungen der Römischen Republik weisen ja eine Fülle von Kontrollzeichen auf, die bisweilen sogar die einzelnen Münzstempel individuell kenn zeichnen. Diese sind aber, wenn man so will, in Bezug auf die zu er mittelnde Referenznummer nach Crawford lediglich eine Variable. Das Münzgeld im Persischen Weltreich, in: Ausstellungs katalog S. Haag – N. Kurmann (Hgg.), Götter, Menschen und das Geld der Griechen, Wien 2011, 97–101; Ein Silberschatz vom Schwarzen Meer, ebenda, 113–115; Objekttexte ebenda Es bleibt zu hoffen, dass Grundlagen for schung dieser Art auch weiterhin in der österreichischen Forschungslandschaft Platz findet. WS 2010/11 Münz- und Geldgeschichte, Wien, Universität, Institut für Geschichte, Vorlesung Vorträge, Teilnahme an Tagungen 20.1. Der Münzschatz von Beçin, Wien, Österreichische Akademie der Wissenschaften 1.2. Coins and Geography, Puchberg am Schneeberg, Workshop Understanding Different Geographies (31.1.–2.2.) (gemeinsam mit M. Pfisterer) 10.2. The Coinage of the Iranian Huns between Sasanian Iran and China, Teheran, Iranisches Nationalmuseum, First International Conference on Iran and the Silk Road (10.–17.2.) 23.3. The Hephthalites in Bactria, Ravenna, Alma Mater Studiorum Università di Bologna, Conservazione dei beni Culturali, Dipartimento di Storie e Metodi per la Conservazione dei beni Culturali, Workshop „Via della Seta.“ Giornate di studio sul mondo iranico e le cività vicine (23.–25.3.) 29.9. The Impact of Sasanid Persia on the Political and Economic Situation on the Silk Road, Riggisberg, Abegg-Stiftung, Internationales Kolloquium Oriental Silks in the Western Middle Ages. Luxusgewebe des Orients im westlichen Mittelalter (29.9.–1.10.) Lehrtätigkeit SS 2011 Von Alexander dem Großen bis zu den Kalifen, Wien, Universität, Institut für Kunstgeschichte, Ringvorlesung Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Heinz WINTER HR Univ.-Prof. Dr. Michael ALRAM Publikationen Publikationen Herausgabe von Der Münzschatz von Beçin, Wien 2010 (gemeinsam mit R. Ünal, F. Krinzinger, M. Alram und S. Pfeiffer-Taş); Europäische Münzen, ebenda, Bd. II, 193–519 (gemeinsam mit B. Prokisch und R. Denk) La moneda en Bactria y Sogdia, in: Ausstellungskatalog S. Hansen – A. Wieczorek – M. Tellenbach (Hgg.), Alejandro Magno. Encuentro con Oriente, Madrid (Centro de Exposiciones Arte Canal) 2010, 187–195 Herausgabe von Seals, Sealings and Tokens from Bactria to Gandhara (4th to 8th century CE), mit Beiträgen von Aman ur Rahman und H. Falk, Wien 2011 (gemeinsam mit J. A. Lerner und N. Sims-Wiliams) Coinage, Prestige and Identity: From Rome to Persepolis and China, in: S. Bandare – S. Garg, Felicitas. Essays in Numismatics, Epigraphy & History in Honour of Joe Cribb, Mumbai 2011, 35–51 Das Münzgeld im Persischen Weltreich, in: Ausstellungs katalog S. Haag – N. Kurmann (Hgg.), Götter, Menschen und das Geld der Griechen, Wien (KHM) 2011, 97–101; Ein Silberschatz vom Schwarzen Meer, ebenda, 113–115 Herausgabe von Festschrift für Günther Dembski zum 65. Geburtstag, Teil II (Numismatische Zeitschrift 118), Wien 2011 (gemeinsam mit H. Winter) Herausgabe von Festschrift für Günther Dembski zum 65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift 118, 2011 (gemeinsam mit M. Alram) Der mittelalterliche Münzschatz von Fraham (p. B. Eferding, Oberösterreich) (verborgen um 1200) (Kataloge der Oberösterreichischen Landesmuseen, N. S. 112), Linz 2011 (gemeinsam mit B. Prokisch; mit Beiträgen von R. Forster und H. Steininger); Wiederabdruck in: M. Alram – H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski zum 65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift 118, 2011, 183–250 Die Schaumünzen Maximilians I. der Münzstätte Hall in Tirol im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums Wien, in: Haller Münzblätter VII, Nrn. 12/13, 2011 Die „Prager Judenmedaillen“ des Wiener Münzkabinetts – Eine Medaillensuite aus dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts, in: Mitteilungen der Öster reichischen Numismatischen Gesellschaft 51, 2011, 1–33 Die geprägten Schaumünzen aus Kärnten (St. Veit und Klagenfurt) aus der Zeit Kaiser Maximilians I. und seines Enkels Ferdinand (I.), in: Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft 51, 2011, 81–117 51 52 Münzkabinett Forschungsprojekte, weitere Forschungen Vorbereitung der Publikation Die Medaillen der Kaiser und Könige aus dem Haus Habsburg im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums (Bestandskatalog Bd. I, Suitenmedaillen, Sigmund von Österreich-Tirol, Rudolf I., Friedrich III., Maximilian I. und dessen Nachkommen Margarethe von Österreich und Philipp I.). Der österreichische Medailleur Arnold Hartig (* Brand bei Tannwald 12. August 1878, † 2. Februar 1972 Purkersdorf) (gemeinsam mit Bernhard Prokisch, Schlossmuseum Linz). Die Gnadenmedaillen der Münzkabinette Berlin, München und Wien – Studien zu Technologie, Kunstgeschichte und Numismatik emaillierter Objekte (gemeinsam mit den Münzkabinetten Berlin und München). Vorträge, Teilnahme an Tagungen 10.9. Die Medaillen und Schaumünzen Maximilians I. – zeitgenössisch oder postum?, Gotha, Schloss Friedenstein, Ekhof-Theater, Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst, Jahrestagung 2011 13.10. Kaiser Maximilian I. und der Beginn der Medaille nördlich der Alpen, KHM 29.10. Die Medaillen Kaiser Maximilians I., Hall in Tirol, Burg Hasegg, Tiroler Numismatische Gesellschaft, anlässlich der 40-jährigen Feier des Bestehens Dr. Roswitha DENK Publikationen Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatz fund von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram – H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski zum 65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift 118, 2011, 357–439 (gemeinsam mit M. Griebl, M. Grundner, R. Traum und E. Vanghelof) Dr. Klaus VONDROVEC Dr. Matthias PFISTERER* Ausstellungen Publikationen Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_ voller_Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 (gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Bettina Kratzmüller, Georg Plattner und Konrad Schlegel) Ein Nachtrag zu den sogenannten „Eisenmünzen“, in: Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft 51, 2011, 41–45 Publikationen Die Fundmünzen vom Burgstall bei St. Margareten im Lavanttal, in: S. Groh – H. Sedlmayer, Forschungen im römischen Heiligtum am Burgstall bei St. Margareten im Lavanttal (Zentraleuropäische Archäologie 2), Wien 2011, 227–246 Beginn und Ausbreitung der Münzprägung, in: Ausstellungskatalog S. Haag – N. Kurmann (Hgg.), Götter, Menschen und das Geld der Griechen, Wien (KHM) 2011, 13–25; Fauna und Flora, ebenda, 39–59; Münzherstellung und Stil, ebenda, 135–146; Objekttexte ebenda Mitarbeit am Forschungsprojekt Die österreichische Münzprägung als Basis und Quelle für Geld-, Wirtschafts- und politische Geschichte (Corpus Nummorum Austriacorum [CNA]), Teil II, Erzherzog Sigismund(1439–1490) bis Ferdinand I. (1521/56– 1564) und Repertorium zur neuzeitlichen Münzprägung Europas, Teil I, Erzherzog Sigismund (1439–1490) bis Erzherzog Ferdinand (1564–1595) (Projektleitung: Univ.-Doz. Dr. Günther Dembski, weitere Mitarbei terinnen: Dr. Monika Griebl, Dr. Susanna Heinz; Finanzierung: KHM, Jubiläumsfonds der Oester reichischen Nationalbank, Projekt-Nr. 13289). Der Fund von Tulln (über 10.000 Wiener Pfennige). Vorträge, Teilnahme an Tagungen 1.2. Coins and Geography, Puchberg am Schneeberg, Workshop Understanding Different Geographies (31.1.–2.2.) (gemeinsam mit M. Alram) Forschungsprojekte, weitere Forschungen 8.9. Von Schätzen und Toten. Wie uns Fabeln, Sagen und Märchen bei der Interpretation von Schatzfunden helfen können, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden Imagebased Classification of Ancient Coins (Computergestützte Bestimmung von Münzen der Römischen Republik) (siehe oben) René TRAUM Vorträge, Teilnahme an Tagungen Publikationen 18.3. Von Menschen und Münzen – Ein Arbeitsbericht aus dem Münzkabinett, Wien, Österreichische Numis matische Gesellschaft, Vortragsreihe Antike Münzen Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatz fund von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram – H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski zum 65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift 118, 2011, 357–439 (gemeinsam mit R. Denk, M. Griebl, M. Grundner und E. Vanghelof) 1.9. Die Iranischen Hunnen im Lichte ihrer Münz prägung, Berlin, Numismatische Gesellschaft Sonstiges 1.–20.8. Kraay Travel Scholarship 2011: Heberden Coin Room des Ashmolean Museum und Wolfson College in Oxford, GB Das im Aufbau befindliche digitale Inventar wurde weiter vorangetrieben Forschungsprojekte, weitere Forschungen Leitung des Forschungsprojekts Der Euro und der europäische Geldumlauf – Untersuchungen über die Euro-Migration in Österreich ab Einführung des Euro 2002 (Projektmitarbeit: Verena Polzer, Alexander Moser; Finanzierung: KHM; gefördert von der Oesterreichischen Nationalbank [bis 2005], dem Jubiläumsfonds der Oesterreichischen National bank [bis 2005] und der Münze Österreich AG [laufend]). Die Eisen- und Gussmünzen aus der Villa Loig, in: Ausstellungskatalog U. Höllhuber – P. F. Kramml – C. Mayrhofer (Hgg.), Vom römischen Denar zum Euro. 2000 Jahre Geld in Salzburg und im benachbarten Bayern, Wals (Bachschmiede) 2010/2011 (Salzburger Numismatische Gesellschaft, Publikation Nr. 4, Salzburg 2011), 72–77 Dr. Monika GRIEBL Publikationen Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatz fund von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram – H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski zum 65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift 118, 2011, 357–439 (gemeinsam mit R. Denk, M. Grundner, R. Traum und E. Vanghelof) Keine Walzenprägetechnik in der Münzstätte Wien, in: Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft 51, 2011, 141 f. Das Ausstanzen bei walzengeprägten Münzen (16.– 18. Jh.). Eine Versuchsreihe zum historischen Durchstoß von Münzen, in: Technologische Studien Kunst historisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 48–63 (gemeinsam mit R. Traum) Waldwesen – Kinder der Wildnis, in: Ausstellungskatalog G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011/2012, 28 Das Ausstanzen bei walzengeprägten Münzen (16.– 18. Jh.). Eine Versuchsreihe zum historischen Durchstoß von Münzen, in: Technologische Studien Kunst historisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 48–63 (gemeinsam mit M. Griebl) Leihgaben Im Jahre 2011 war das Münzkabinett mit insgesamt 269 Leihgaben an 10 Sonderaus stellungen im In- und Ausland beteiligt. sammlungen KHM Sammlung alter Musikinstrumente HR Dr. Rudolf HOPFNER, Direktor Dr. Beatrix Darmstädter, MAS Birgit SCHULTSCHIK Restaurierung OR Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBER Dipl.-Rest. Ina HOHEISEL M. A.* * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Sammlungszugänge Auch im Berichtsjahr 2011 konnte der Objektbestand der Sammlung durch einige erfreuliche Widmungen vergrößert werden. SAM 1294–1297 SAM 1294, Naturtrompete, Finke und Steinkopf, Deutschland, ab 1959 SAM 1295, Blockflöte, Martin Skowronek, Bremen, vor 1960 SAM 1296, Dulzian, Anonym, Europa, 20. Jahrhundert SAM 1297, Schalmei, Anonym, Europa, 20. Jahrhundert Vier Nachbauten von historischen Musik instrumenten aus dem Bestand des Concentus Musicus Wien Die insgesamt 21 Druckwerke, die Kommerzialrat Helmut Czakler im Verlauf des Jahres der Sammlung überlassen hat, stellen eine wichtige Ergänzung zum Instrumenten bestand dar. Hervorzuheben sind dabei eine Fotodokumentation der Ausstellung der Sammlung alter Musikinstrumente im prächtigen Palais Pallavicini in der Zwischenkriegszeit sowie ein reich illustrierter Katalog der Sammlung Paul de Wit in Leipzig. SAM 1304 Medaille „Anton Bruckner“ signiert: „JOS. TAUTENHAYN JUN“, Entwurf vermutlich Josef Tautenhayn sen., Wien, 1896 Widmung von Christine Volarik, Wien SAM 1305 Stich: Streicherhof (Klavierfabrik G. I. Stingl), vermutlich um 1920 Widmung der Firma G. I. Stingl, Wien Der Stich zeigt in Vogelperspektive den so genannten Streicherhof, einen Gebäudekomplex in der Ungargasse 27 in Wien. Seinen Namen verdankt dieses Fabriksgebäude, das 1837 bezogen wurde, der damals in zweiter Widmung von Alice und Nikolaus Harnoncourt Die Musiker des Concentus Musicus Wien verwenden in der Mehrzahl historische Originalinstrumente, vor allem von den Bläsern werden aber bis heute auch Kopien von historischen Instrumenten gespielt. Vier Blasinstrumente aus der Frühzeit des von Nikolaus Harnoncourt im Jahr 1953 gegründeten Ensembles kamen nun als Widmung in die Sammlung alter Musikinstrumente. Diese Re konstruktionen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts sind inzwischen auf Grund ihrer Geschichte selbst als historische Belegstücke für die Wiederbelebung der Alten Musik in Österreich anzusehen. SAM 1298 – SAM 1303 Diverse Bücher über Orgelbau, 2 Publika tionen über die Musikinstrumentensammlungen in Wien bzw. Leipzig; 7 Firmen prospekte; 4 Circulare Widmung von Helmut Czakler, Wien Stich: Streicherhof Generation bestehenden Firma von Johann Baptist Streicher. Zusätzlich zum eigentlichen Produktionsbetrieb richtete Streicher einen Konzertsaal ein, der zu den Fixpunkten in Wiens Musikleben zählte. Nach der Auf lösung der Firma im Jahr 1896 übernahmen die Gebrüder Stingl die Fabrik, die zu diesem Zeitpunkt eine Jahreskapazität von 1.000 Instrumenten erreichte. Der Stich zeigt das Anwesen mit Blick nach Nord-Osten, wobei im Hintergrund das Riesenrad und die Rotunde zu sehen sind. SAM 1306 Klarinette Johann Tobias Uhlmanns Söhne, Wien, um 1850 Widmung von Dr. Gertrude Kastner Die Klarinette aus Metall in Es (in D?) wurde in der Werkstatt von Johann Tobias Uhlmanns Söhnen in Wien vor 1851 hergestellt. Das hochinteressante, von einer ursprünglich mit zehn Klappen konstruierten Klarinette auf ein neunklappiges umgebaute Instrument mit Brille am Unterstück, das der SAM von OstR Dr. Gertrude Kastner gewidmet wurde, dokumentiert die Produktion von Metall klarinetten sowie ihren Einsatz in der österreichischen Militärmusik in der Mitte des 19. Jahrhunderts und schließt somit eine Lücke im Sammlungsbestand. Restaurierungen Spinett Christoph Bock, Wien 1804 Inv.-Nr. SAM 365 Christoph Bock, „Clavierstimmer beider k. k. Hoftheater“, ist nur durch dieses Instrument nachgewiesen, welches das jüngste erhaltene in Wien gebaute Kielinstrument darstellt und vermutlich zu Korrepetitionszwecken produziert wurde. Das Spinett war 1959 einer tiefgehenden Reparatur unterzogen worden, wobei Risse im Resonanzboden verschoben verleimt und ausgespänt und anschließend eben geputzt wurden. Der Resonanzboden war dabei an mehreren Stellen fast bis auf die Hälfte der ursprünglichen Stärke gedünnt worden. Eine zu starke Besaitung führte in der Folge, verstärkt durch die extrem schlechten 53 54 Sammlung alter Musikinstrumente Klimabedingungen vor 1990, zu offenen Leim fugen und Gehäuseverbindungen, Rissen und Verformungen. Nach Herausnehmen des Resonanzbodens konnte dieser geebnet, Risse konnten geschlossen bzw. gespänt und abgelöste Rippen mit neuer Vorspannung wiederverleimt werden. Die Springer wurden passgenau eingerichtet; bei der Neuintonation konnte die Mehrzahl der alten Kiele weiterverwendet werden. Mit einer Stimmtonhöhe von a1=435 Hz und guter Stimmhaltigkeit war die Spielbarkeit dieses aufgrund von Klimaschäden jahrzehntelang unspielbaren Continuo-Instruments wiedergewonnen. Bericht: Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber, Michael Kirchweger Clavichord Süddeutschland/Schweiz/Westösterreich? Ende 17. Jh. Inv.-Nr. SAM 1076 Das in seiner Grundstruktur unveränderte Instrument ist mit der „Kurzen Oktav“, der Dreifachbindung und den Wellenprofilleisten das typologisch älteste Clavichord der SAM. Der Resonanzboden trägt einen gemalten Dekor aus floralen Ornamenten, der mit einem wasserempfindlichen Bindemittelsystem auf gebracht wurde. Ungewöhnlich und ohne Vergleich ist der stark konvex gewölbte Re sonanzboden mit entsprechend gebogenem Steg, dem im Resonanzraum ein konkav gewölbter „Klangreflektor“ gegenüber liegt. Durch Saitenzug und diagonale Verformung war der Damm gebrochen und der Resonanzboden hochgedrückt worden; dieser berührte im Bassbereich die Saiten, weshalb zu einem früheren Zeitpunkt die Scheitelzone des Bodens abgehobelt worden war, wobei auch Teile der Bemalung verloren gingen. Grob eingeschlagene ergänzte DrahtsplintScharniere hatten zu Schäden an den delikaten Profilen geführt. Ziel der Konservierung war die Herstellung eines kongruenten Erscheinungsbildes durch Behebung der dominanten Schäden und Schließen von Fehlstellen. Dazu wurde das Wellenprofil mit einem Ziehstock nachgefertigt und verlustfrei ergänzt. Nach Niederleimen von Damm und Resonanzboden konnte die Fehlstelle aufgedoppelt und retuschiert werden. Bericht: Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber, Dipl.-Rest. Ina Hoheisel M. A. Weitere bedeutende Restaurierungen Harmonium P. Titz SAM 1218, Gesamt reinigung, Regenerierung der Oberfläche (P. Wogg) Clavichord A. Römer SAM 740, Klaviatur einrichten, Neubesaitung (I. Hoheisel) Basslautencister SAM 55, Befund; Röntgen und Restaurierung (J. Rath und S. Kirsch) Orgelpositiv 18. Jh. SAM 760: Befund, Rekonstruktion der Bälge (P. Wogg, W. Karner) Matineen in der Sammlung alter Musikinstrumente Das Jahresprogramm des Matineen-Zyklus wurde auf das Thema der Ausstellung „Der Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine in Biedermeier und Romantik abgestimmt, zu der auch ein Audioguide erschien. Als musikalische Höhepunkte sind ein Konzert mit Hiro Kurosaki und Linda Nicholson zu nennen, die Violinsonaten von Ludwig van Beethoven interpretierten, sowie die Finissage zur Ausstellung, die vom Quatuor Mosaïques gestaltet wurde. Bei diesem Konzert standen Streichquartette von Franz Schubert und Joseph Woelfl auf dem Programm. Clavichord Inv.-Nr. SAM 1076 oben: Gesamtansicht Vorzustand unten: Nach Reinigung, Holzergänzung und Retusche oben: Fehlstelle im gewölbten Resonanzboden unten: Ergänztes Wellenprofil am Werkzeugkasten oben: Beschädigtes Zargenprofil unten: Zargenprofil nach Ergänzung, Kittung und Retusche sammlungen KHM Wissenschaftliche Tätigkeit in Wien und München, München 2011, 149–161 (Reprint des Beitrags in: Ausstellungskatalog R. Kubik – T. Trabitsch, „leider bleibe ich ein eingefleischter Wiener“. Gustav Mahler und Wien, Wien, ÖTM, 2010) HR Dr. Rudolf Hopfner Publikationen Ausstellungskatalog „Der Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine in Biedermeier und Romantik, hg. von S. Haag, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit O. Biba und I. Fuchs); Die Geige. Spiel, Technik und Pädagogik in Wien, ebenda, 33–41; Anmerkungen zum Wiener Geigenbau, ebenda, 42–49; Objekttexte ebenda Musik und Oper, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 149–161 (gemeinsam mit T. Trabitsch); Objekttexte ebenda VortrÄge, Teilnahme an Tagungen 25.5. Von Absam nach Cremona – Gedanken und Beobachtungen zum Wiener Geigenbau, Wien, Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Verein der Freunde des Archivs 8.11. Sehnsucht nach Fülle …, Wien, Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Mag. Dr. Beatrix Darmstädter MAS Publikationen B. Darmstädter unter Mitarbeit von D. Salaberger und mit einem Beitrag von B. Dickey, Die Zinken und der Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums, hg. von S. Haag, Bd. 7), Wien 2011 „Nicht so much Meuhh“. Gustav Mahler und seine Wiener Holzbläser, in: Rohrblatt. Zeitschrift für Oboe, Klarinette, Fagott und Saxophon, Jg. 26, H. 2, hg. von H. Fricke (Falkensee), Juni 2011, 55–59 Gustav Mahler und die Drehbühne in der Wiener Hofoper, in: Ausstellungskatalog R. Kubik – T. Trabitsch, Komponist – Operndirektor – Dirigent. Gustav Mahler Audience Development mittels eines neuen Ausstellungskonzepts, in: Proceedings of AGTEDU 2011, A Magyar Tudomány Ünnepe Alkalmából Rendezett Tudományos Konferencia Kiadványa, hg. von Á. Ferencz, S. Lipócziné u. a., Kecskemét 2011, 275–284 Forschungen Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber Publikationen Ökosystem Museum. Grundlagen für ein konserva torisches Gesamtkonzept für die Neue Burg in Wien, unpubl. phil. Diss. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien Redaktion von Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen 2011); Bd. 8, 2011 (jeweils gemeinsam mit E. Oberthaler und M. Grießer) Forschung zu den Biographien der zwischen 1850 und 1900 um Verleihung des Hoftitels (in Ausnahmefällen des Kammertitels) beim Obersthofmeisteramt am Wiener Hof eingekommenen Instrumentenmacher. Vorträge, Teilnahme an Tagungen Erstellung eines Verzeichnisses zu Teilen des Nachlasses von Siegmund Levarie, die 2010 in die Sammlung alter Musikinstrumente übernommen wurden, und Vorbe reitung einer Arbeit (für Studien zur Musikwissenschaft Bd. 58) über das Verhältnis von Josef Mertin zu Siegmund Levarie unter Berücksichtigung ihrer frühen Korrespondenz. 6.9. Clavichord making between technical, cosmological and esthetical constraints, Magnano, 10. Internationales Clavichord-Symposium (6.–10.9.) (gemeinsam mit I. Hoheisel) Vorträge, Teilnahme an Tagungen Vorträge, Teilnahme an Tagungen 1.9. The Collection of Historic Musical Instruments in Vienna – Assessment of the Current Situation, Brüssel, CIMCIM Conference 6.9. Clavichord making between technical, cosmological and esthetical constraints, Magnano, 10. Internationales Clavichord-Symposium (6.–10.9.) (gemeinsam mit A. Huber) 10.11. Audience development by means of a contempor ary exhibition concept, Kecskemét, AGTEDU-Conference 7.4. Ökosystem Museum, Wien, Hotel Wimberger, Veranstalter: Deutsche Kongress, Tagung Das Grüne Museum Dipl.-Rest. Ina HOHEISEL M. A.* Leihgaben Sonstiges Recherchen zu den restauratorischen Eingriffen an den Objekten der SAM von 1939 bis 1943 und Nachtrag der Maßnahmen in den Objektdatenbanken Umzug der im Depot Traviatagasse verwahrten Objekte der SAM in das neue Zentraldepot Himberg Im Jahr 2011 war die Sammlung alter Musikinstrumente mit 10 Leihgaben an 2 Ausstellungen im In- und Ausland be teiligt. Betreuung der wissenschaftlichen Praktikantin Nora Paulus bei Recherchen im Österreichischen Staatsarchiv Spinett Inv.-Nr. SAM 365 Der gerissene und vom Saitenzug deformierte Resonanzboden mit gebrochenem Stegende und geöffneter Zargenecke Resonanzboden nach Rückformung, Schwundkompensation und Aufdoppelung der gedünnten Bereiche 55 56 Hofjagd- und Rüstkammer Dr. Christian BEAUFORT-SPONTIN, Direktor Dr. Matthias PFAFFENBICHLER Dr. Stefan KRAUSE* Michaela GREGOR Restaurierung Mag. Christa ANGERMANN FOI Martina POYER Mag. Petra FUCHS Mag. Caridad NIETO-DÍAZ * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Forschungsprojekte Die geätzte Dekoration deutscher Rüstungen der Renaissance Projektmitarbeit: Dr. Christian BeaufortSpontin, Dr. Stefan Krause Finanzierung: Gerda Henkel Stiftung Düsseldorf (Projekt-Nr. AZ 43/F/09) Die Hofjagd- und Rüstkammer des Kunst historischen Museums hat im Jahr 2010 ein mehrjähriges Forschungsprojekt gestartet, in dessen Mittelpunkt die geätzten Verzierungen deutscher Plattnerarbeiten der Renaissance stehen. Dankenswerter Weise hat die Gerda Henkel Stiftung in Düsseldorf die finanzielle Unterstützung dieses Vorhabens inklusive einiger Forschungsreisen (Madrid, Dresden etc.) übernommen. Ergänzt wurde das Projekt durch ein Andrew W. Mellon Ungarische Flügeltartsche Kaiser Maximilians I. (1459–1519), Innsbruck, um 1515, Inv.-Nr. A 344 Fellowship von Dr. Krause am Metropolitan Museum of Art in New York, Department of Arms and Armor, Stuart W. Pyhrr (September 2010 – Februar 2011). Die europäische Plattnerkunst erreichte im 15. und 16. Jahrhundert ihre Blütezeit. Die besten Plattner arbeiteten zu jener Zeit in Mailand und im süddeutschen Raum (Augsburg, Innsbruck, Nürnberg, Landshut). Gegen Ende des 15. Jahrhunderts begannen diese Künstler, ihre Arbeiten mit figürlichen Motiven zu verzieren. Sie verwendeten dafür vor allem die Technik der Eisenätzung, die im frühen 16. Jahrhundert auch in der graphischen Kunst (Dürer, Altdorfer etc.) zum Einsatz gebracht wurde. des durch Christa Angermann im Frühling 2010 förderte einen unvergleichlichen spätmittelalterlichen Bildschmuck mit Drachenkämpfen, Einhornjagden etc. zutage. Vier antikisierende Kandelaber auf diesem Schild sind von besonderer Bedeutung; sie sind als die wohl frühesten Renaissanceornamente Tirols anzusehen. Eine ausführliche Studie zu dem Bildschmuck des Rundschildes wird im Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums Wien (Bd. 13/14, 2011/2012) publiziert. Die Qualität dieser phantasievollen Dekorationen ist mit der zeitgleichen Graphik und der spätmittelalterlichen Buchmalerei auf eine Stufe zu stellen. Umso überraschender ist es, dass die bisherige Forschung diesem Aspekt der Kunstgeschichte nicht die gebührende Aufmerksamkeit gewidmet hat. Das Forschungsteam der Hofjagd- und Rüstkammer hat sich nun zum Ziel gesetzt, den vielfältigen Motivschatz aufzuarbeiten, der auf deutschen Harnischen des Spätmittel alters und der Renaissance zu finden ist. Die Dekoration der Ungarischen Flügel tartsche Kaiser Maximilians I. (Innsbruck, um 1515; A 344) wurde seit dem 19. Jahrhundert Albrecht Dürer zugeschrieben. Die Untersuchung der Tartsche erbrachte nun die Zuweisung dieser Arbeit an einen anonymen Innsbrucker Ätzmaler, der u. a. von Dürer beeinflusst war. Andere Motive des Schildes, etwa die Windköpfe in den vier Ecken, stehen der Donauschule, v. a. den Zeichnungen Wolf Hubers, nahe. Manche der Vögel in der Randleiste des Schildes sind nach einer niederrheinischen Ornamentvorlage des späten 15. Jahrhunderts ausgeführt worden. Ein ausführlicher Katalogbeitrag für die kom mende Ausstellung zu Kaiser Maximilian I. in Wien wird diese Erkenntnisse zusammenfassen. Eine herausragende Wieder-Entdeckung im Rahmen dieses Projektes ist der Rundschild König Maximilians I. (Innsbruck, um 1505, Inv.-Nr. A 163). Die Restaurierung des Schil- Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes liegt auf dem Œuvre des Augsburger Graphikers Daniel Hopfer (1471–1536) als Harnisch ätzer. Dieser Bereich bedarf einer besonders Knaben-Faltenrockharnisch für den späteren Kaiser Karl V. (1500–1558), Konrad Sensenhofer, Innsbruck, 1512/14, Inv.-Nr. A 109 sammlungen KHM detailgenauen Analyse, da hier der große Einfluss der Graphiken Hopfers auf die süddeutsche Kunst die Feststellung der Eigenhändigkeit erheblich erschwert. Im Rahmen des Projektes wurde bereits eine große Zahl verzierter Harnische studiert, die mit Daniel Hopfer in Verbindung zu bringen sind. Die Erkenntnisse dieser Untersuchung – zahl reiche Zu- und Abschreibungen sowie einige Hilfestellungen für die Datierung der Graphiken Hopfers – werden in Form eines umfassenden Artikels im Jahrbuch des Kunst historischen Museums Wien veröffentlicht werden. Restaurierwerkstätten Seit den Wintermonaten 2010/11 entstanden in der Restaurierwerkstätte der Hofjagd- und Rüstkammer in Zusammenarbeit mit den Bildhauern Bernhard Ortner und Johannes Falkeis als markanteste Projekte fünf neue, farbig gefasste, figurale Ausstellungsbehelfe zur Präsentation von Rüstungen: zwei Reiterkörper für Turnierrüstungen aus dem Besitz von König Philipp dem Schönen und Erzherzog Sigmund von Tirol, zwei Reiterfiguren mit Porträtköpfen Erzherzog Ferdinands II. von Tirol, eine davon für die sogenannte Mailänder Rüstung A785, die andere für die Deutsche Rüstung A787, weiters ein stehender Jüngling für die Romanische Rüstung A783 mit einem jugendlichen Porträtkopf Ferdinands II. Diese neuen Behelfsfiguren stellen für die Sammlung lang erhoffte ästhetische und technische Verbesserungen dar. Sie erfüllen unsere konservatorischen Vorgaben und eignen sich vorzüglich zur Verschickung der Rüstungen als Leihgaben. Rüstung folgt vor allem dem Gemälde GG 5947, Erzherzog Ferdinand als 19-Jähriger von 1548, also gleichzeitig mit jener Rüstung. – Die beiden Turnierreiter schließlich fanden ihre Vorbilder in Kaiser Maximilians zeitgleicher Turnier-Handschrift Freydal. Um ihre Handhabung und anfallende Montagen vor allem auf Reisen zu erleichtern, bestehen sie aus Einzelteilen. Die nach der Natur geschnitzten Unterkörper bringt man gesondert in Position. Darauf senkt man von oben herab den bereits mit der Rüstung bekleideten, einfacher geformten Oberkörper mit angeschraubten Armen und Händen. Die zusammengesetzten Puppen sitzen als Reiter von Gewicht und Form her vollkom men austariert und sicher im Sattel, sie benötigen keine weitere Befestigung. In Ge staltungsdetails hielt man sich bei den Puppen für die Rüstungen Ferdinands II. an zeitgenössische Vorlagen: bei der Puppe für die Mailänder Rüstung an das Blatt IV des handschriftlichen Bildinventars der 3. Ambraser Rüstkammer Inv.-Nr. KK 5250 von 1580, das Erzherzog Ferdinand II. zu Pferde zeigt, angetan mit eben der Mailänder Rüstung (Inv.-Nr. A785), die selbst aus dem Jahr 1559 stammt. Die Reiterfigur für Ferdinands sogenannte Deutsche Rüstung (Inv.-Nr. A787, 1555–1560) folgt in ihrer Kostümierung dem Bild GG 8049, Erzherzog Ferdinand II. im Löwenkopfharnisch. Der Porträtkopf des Jünglings im Kettenhemd der Romanischen Für den stehenden Jüngling der Romanischen Rüstung Ferdinands (Inv.-Nr. A783, 1545–1550) wurde seine Körperform durch genaues Vermessen und Anprobieren des für den jungen Erzherzog ja maßgefertigten all’antica-Kettenhemdes und der Schuhe erarbeitet, die die tonangebenden Teile der Rüstung darstellen. Im Gegensatz zu den Reiterfiguren mit ihren festen Harnischteilen als Richtgrößen musste hier der Körper des Jünglings sozusagen fließenden Formen – rieselndem Panzergeflecht – angepasst werden. Offene Sturmhaube des Konrad von Bemelberg (1494–1567), Valentin Siebenbürger (erw. 1531–1564), Nürnberg, um 1540, Inv.-Nr. A 376 Die 2011 erarbeiteten Trägerfigurinen stellen weitere Schritte in der Reihe der Neuadaptierungen unserer Rüstungen dar, die wir seit einigen Jahren entwickeln. Die Rüstkammer verfügt über eine große Zahl an figuralen Ausstellungsbehelfen, die meist aus dem 20. Jahrhundert übernommen wurden, leider fast durchgehend in nach Verbesserung rufender und künstlerisch gesehen schlechter Qualität. Da sie nicht durch abstrakte Behelfe ersetzt werden sollen, nahmen wir an diesen alten Figurinen immer größere Korrekturen vor, um die Harnische ästhetisch und konservatorisch würdiger zu präsentieren. Korrekturen allein befriedigen jedoch nur selten. Küriss für Feld und Turnier des Andreas Graf Sonnenberg (ermordet 1511), Kolman Helmschmid (1471–1532), Augsburg, um 1505/10, Inv.-Nr. A 310 57 58 Hofjagd- und Rüstkammer Die hier vorgestellten, bereits zur Gänze neu gefertigten Puppen stellen repräsentative, diskussionswürdige Werke dar, die auch anderen Rüstkammern zur Anregung dienen können – als Anstöße, ebenfalls eine Weiterentwicklung ihrer figuralen Ausstellungsbehelfe zuzulassen. Der Fragenkomplex rund um die Aufstellungsmethoden von Rüstungen ist stilistisch sehr empfindlich und muss auch konservatorisch sorgfältig durchdacht werden. Die Herstellung von Behelfen ist schwierig und vor allem kostspielig. Der Stil von Aufstellungsbehelfen weist mehr als man denkt auf die Einstellung einer Sammlung hin, beeinflusst den Betrachter und natürlich auch die Fachleute, gibt mit den Ton in der Gestaltung der Säle an und ist vor allem für die korrekte Anordnung der Einzelteile einer Rüstung im Sinne ihres Entwurfes als Kostüm bestimmend. Der Bildhauer Bernhard Ortner setzt die fertig gefassten Teile der Reiterpuppe für die Mailänder Rüstung Erzherzog Ferdinands II. von Tirol zusammen. Als Kostüme stellen Rüstungen im Mitein ander ihrer Bestandteile durchkomponierte Werke dar, daher geben sie die Idee des Künstlers erst dann befriedigend wieder, wenn ihre Teile im richtigen Verhältnis zu einander gezeigt werden. Aus Vergleichen mit unterschiedlichen abstrakt gehaltenen Lösungen in anderen Sammlungen haben wir erkannt, dass man mit Figuren als Trägern näher an das Wesen der Werke selbst herankommen kann als mit Hilfe „objektfremder“ Konstrukte. Gute Trägerlösungen – figural oder abstrakt – kommen allein durch die Zusammenarbeit von Museumsfachleuten mit Künstlern zustande, dies ist nicht zu unterschätzen. Erst durch eine ausgewogene Zusammensetzung eines Teams können wis senschaftliche Informationen zielführend ein fließen und die Formgebung bleibt auf hohem Niveau. Die Restaurierwerkstätten der Hofjagd- und Rüstkammer bewältigten 2011 insgesamt Die Mailänder Rüstung von Giovanni Battista Serabaglio, datiert 1559, reisefertig montiert. Der Körper trägt Rüstungsteile, die gesichert aufliegen. Die übrigen Bestandteile werden gesondert verpackt und erst am Ausstellungsort montiert, sobald sich der Reiter auf dem Pferd befindet. 297 Projekte, wobei 105 als direkte Objektbearbeitungen wie Konservierungen an Rüstungen, Panzerhemden, Waffen sowie textilen Gegenständen zu zählen sind, zwei davon beziehen sich auf Schlittengarnituren aus der Wagenburg, deren Werkstätte um Hilfe gebeten hatte. 136 weitere Projekte betreffen Leihgabenvorbereitungen mit Zustands protokollen, zu denen 35 externe Objekte für den Orden vom Goldenen Vließ gehören. An vier Objekten wurden größere Unter suchungen unternommen, für drei Rüstungen wurden neue figurale Ausstellungsbehelfe hergestellt, zwei alte Figuren wurden verbessert und Vorarbeiten für eine weitere neue wurden geleistet. – Im Rahmen der Werkstätten allein wurden neben Leihgabenanfragen für 2011 weitere 25 für die Jahre 2012 und 2013 bearbeitet. Die Mitarbeiter der Hofjagd- und Rüstkammer absolvierten 2011 insgesamt 28 Kurierreisen zur Betreuung von Leihgaben. Vermehrte Verwaltungs- Der fertig montierte Oberkörper der Deutschen Rüstung, datiert 1555–1560, mit dem Porträtkopf aus Gips und einem geschnitzten Hut. Die Hände werden erst in der vorgesehenen Position auf dem Pferd angebracht. Der neu angefertigte hölzerne Unterkörper für die Deutsche Rüstung Erzherzog Ferdinands II. von Tirol vor der Gesamtmontage im all‘anticaSaal der Hofjagd- und Rüstkammer sammlungen KHM arbeit belastete Registrar und Restauratoren nicht unerheblich, da das Sekretariat der Hofjagd- und Rüstkammer seit Februar 2011 nicht mehr besetzt wurde, so musste vieles liegenbleiben. Im Bereich der Neueinrichtung unserer Depots konnten mithilfe des Serviceteams des Kunsthistorischen Museums große Fortschritte sowohl in der Einrichtung als auch in der Lagerung der Objekte in Stangenund Feuerwaffendepot gemacht werden. Diese Arbeiten werden wir 2012 voraussichtlich abschließen können. Nach dem Entwurf von Architekt Philipp Metternich wurde im Saal III die Installierung der neuen Objektbeleuchtungen mit Halogen-Metalldampflampen fortgesetzt, wogegen in Saal VII, dessen Reaktivierung 2011 endlich begonnen wurde und Anfang 2012 fertig gestellt sein wird, aufgrund finanzieller Engpässe wieder ältere Leuchtmittel eingesetzt werden mussten. Die im Jahr 2011 aus den Maßen des ornamentierten Panzerhemdes und der Panzerstiefel im all’antica-Stil erarbeitete Trägerfigur mit allen Bestandteilen der Romanischen Rüstung von Giovanni Paolo Negroli, 1545–1550. Der Porträtkopf aus Gips zeigt den jugendlichen Erzherzog Ferdinand. Seit dem Frühjahr 2011 erfreut sich die Rüstkammer der Unterstützung durch Architekt Dipl.-Ing. Georg Miller-Aichholz, der uns als freiwilliger Helfer in der Übertragung alter Archivaufzeichnungen in digitale Daten unterstützt. Bisher wurden Daten für zirka dreieinhalb tausend Sammlungsobjekte übertragen. Weiters konnte er umfangreiche Text-Recherchen aus der Fachliteratur einbringen. Nicht zuletzt ist die von ihm mit Elan vorangetriebene Neuordnung der Handbibliothek mit großem Dank zu erwähnen. Harnische all’antica, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck 2011, 124 f.; Objekttexte ebenda Mag. Christa Angermann Wissenschaftliche Tätigkeit Zahlreiche weitere Vorträge, u. a. für den Verein der Freunde des Kunsthistorischen Museums, für die Pädagogische Hochschule in Wien und zu Ausstellungen des KHM Dr. Christian Beaufort-Spontin Lehrtätigkeit Ausstellungen SS 2011 Museumskunde, Wien, Universität, Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Vorlesung Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog) Sonstiges Vorbereitungen für die Neuaufstellung der Sammlungsbestände zur höfischen Jagd Initiierung der Gründung des Vereins „Freunde der Hofjagd- und Rüstkammer“ Dr. Matthias Pfaffenbichler Ausstellungen Kuratierung der Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schloss Schallaburg 2011 Publikationen Venedig im Mittelalter, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 14–21; Das Kolonialreich Venedigs im östlichen Mittelmeer von 1204 bis 1797, ebenda, 40–47; Venedig und seine Minderheiten, ebenda, 48–53; Die Staatsstruktur der Venezianischen Republik, ebenda, 54–57; Der Kampf gegen die Türken, ebenda, 58–63; Die Eroberung der Terraferma, ebenda, 64–67; Venedig im 17. und 18. Jahrhundert. Das Ende der Republik, ebenda, 79–83; Venezianische Schiffe, ebenda, 90–97; Die Lagune von Venedig, ebenda, 289–295; Objekttexte ebenda Von Belgrad bis Belgrad. Die Türkenkrieg, in: Ausstellungs katalog Erobern, Entdecken, Erleben. Im Römerland Carnuntum, Carnuntum 2011, 250–259; Objekttexte ebenda Das Schlachtenbild als Medium der Siegespropaganda, in: Inszenierung des Sieges – Sieg der Inszenierung. Interdisziplinäre Perspektiven, hg. von M. Fahlenbock, L. Madersbacher und I. Schneider, Innsbruck 2011, 199–210 Der Krieg im Winter als Thema der Schlachtenmalerei, in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011, 59–65; Objekttexte ebenda Objekttexte in: Ausstellungskatalog Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien, Wien (Wien Museum) 2011 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 15.2. Der venezianische Krieg um Kreta, Wien, Commission Autrichienne d’Histoire Militaire SS 2011 Österreichische Kunstgeschichte, Wien, Universität, Institut für Österreichische Geschichts forschung, Vorlesung Dr. Stefan Krause* Publikationen Auf Äußerlichkeiten achten. Form und Funktion deutscher Porträts um 1500, in: Ausstellungskatalog S. Haag – C. Lange – C. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011, 245–248 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Forschungsprojekte Mitarbeit am Forschungsprojekt Die geätzte Dekoration deutscher Rüstungen der Renaissance (Finanzierung: Gerda Henkel Stiftung Düsseldorf). Im Rahmen dieses Forschungsprojektes von September 2010 bis Februar 2011 Andrew W. Mellon Fellowship am Metropolitan Museum of Art, New York. Vorträge, Teilnahme an Tagungen 25.1. The Collection of Arms and Armor of the Kunsthistorisches Museum in Vienna, New York, The Arms & Armor Club 21.10. Vliesorden und Weibermacht – Die geätzte Dekoration deutscher Rüstungen der Renaissance, KHM, für den Verein der Freunde des KHM Mag. Caridad Nieto-Díaz Vorträge, Teilnahme an Tagungen 18.10. München, Tagung Das grüne Museum. Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen 59 60 Wagenburg und Monturdepot Sammlungszugänge Dr. Monica KURZEL-RUNTSCHEINER, Direktorin Dr. Mario DÖBERL Brigitte Martina WOLF Nadja HAUMBERGER (bis 31.7.) Restaurierung Ernst GREGOR Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL Dipl.-Rest. Michaela MORELLI Mag. Marianne NOVOTNY-KARGL Dipl.-Rest. Daniela SAILER Familie Niklas bei der Übergabe der Uniform an Dr. Kurzel-Runtscheiner Garde-Hofdienstadjustierung des Trabantengardisten August Loitzl Moritz Tiller u. a., 1918 Monturdepot, Inv.-Nr. N 494 Einen besonderen Glücksfall stellt das umfangreiche Ensemble der Hofdienstadjustierung des Trabantengardisten August Loitzl (1895–1957) dar, welches 2011 als groß zügige Schenkung von dessen Tochter Amalia Niklas an das Monturdepot übergeben wurde. Bereits 1914 erhielt der Feldwebel des k. k. Landwehr-Infanterieregiments Nr. 3 für Heldentaten in Russland den höchsten Orden für Unteroffiziere, die Goldene Tapferkeitsmedaille. Als besondere Auszeichnung wurde Loitzl schließlich sogar in die kaiser liche Trabanten-Leibgarde übernommen, die ihren Dienst in unmittelbarer Umgebung des Kaisers in der Wiener Hofburg versah. Dabei trugen die Gardisten einen prachtvollen Waffenrock aus rotem Tuch mit Plastron aus schwarzem Samt und Goldborten, der mit links: Garde-Hofdienstadjustierung des Trabantengardisten August Loitzl, MD Inv.-Nr. N 494 rechts: August Loitzl in Gardeuniform einer Pickehaube mit weißem Büffelhaar buschen kombiniert wurde. Die zahlreichen in der Familie erhaltenen Dokumente zu Loitzls Leben und Wirken und das seltene Bildmaterial, das ihn als Gardisten in Hofdienstadjustierung zeigt, machen die fast vollständig erhaltene Uniform zu einem einmaligen historischen Dokument. Wintermantel („Stadtpelz“) eines Prinzen von Bourbon-Parma Goldman & Salatsch, Wien, 1905 Monturdepot, Inv.-Nr. 496 Durch eine großzügige Schenkung von Leila Hässig und Gregor Schmoll konnte das Monturdepot 2011 um ein weiteres, in mehr facher Hinsicht wertvolles Objekt erweitert werden. Es handelt sich um einen so genannten „Stadtpelz“, einen wadenlangen Wintermantel mit Nerzverbrämung und Lammfellfutter, der sich um 1900 großer Beliebtheit erfreute und von eleganten Herren mit einem Zylinder kombiniert wurde. Für das Monturdepot ist der Mantel vor allem Wintermantel („Stadtpelz“) eines Prinzen von Bourbon-Parma, MD Inv.-Nr. N 496 sammlungen KHM deshalb von großer Bedeutung, weil er 1905 für einen der vielen Brüder der späteren Kaiserin Zita angefertigt wurde. Auch der Hersteller selbst ist jedoch von besonderem Interesse: Der Stadtpelz stammt vom renommierten Wiener Herrenausstatter Goldman & Salatsch, der wenig später das weltberühmte „Looshaus“ am Michaelerplatz erbauen ließ. Im Monturdepot ist er bislang das einzige Objekt aus der Werkstatt dieses bedeutenden Hoflieferanten. Frack von der Großen Uniform eines k. u. k. Kämmerers Monturdepot, Inv.-Nr. N 497 Eine Lücke in den Beständen des Monturdepots konnte durch den Erwerb eines Fracks von der Großen Uniform eines k. u. k. Kämmerers geschlossen werden. Die Knöpfe des mit reicher Goldstickerei versehenen Kleidungsstücks sind mit dem 1915 eingeführten kleinen Wappen Österreich-Ungarns versehen, was die Datierung des Fracks in die letzten Jahre der Monarchie erlaubt. Leibkammerdiener Eugen Ketterl in Uniform Jagdfahrzeuge aus dem Besitz der Familie Krupp von Bohlen und Halbach Ludwig Michalek 1911 Signiert und datiert Mischtechnik auf Leinwand Wagenburg, Inv.-Nr. Z 270 Wagenburg, Inv.-Nrn. W 161, W 162, W 163, W 164 Ein in Schönbrunn angefertigtes Porträt von Eugen Ketterl, dem langjährigen Leibkammerdiener Kaiser Franz Josephs, zeigt den Hofdiener im Waffenrock aus braunem Tuch und schwarzen Samtaufschlägen mit Goldstickerei. Das Porträt dokumentiert nicht nur eine Montur, die in den Museumsbeständen nicht vertreten ist, sondern liefert darüber hinaus auch das Bildnis eines bedeutenden Zeitzeugen, da Ketterl in seinen nach Ende der Monarchie publizierten Memoiren ausführlich vom kaiserlichen Alltag berichtete. Leibkammerdiener Eugen Ketterl Ludwig Michalek, 1911, WGBG Inv.-Nr. Z 270 Eine schöne Ergänzung der Sammlungsbestände sind vier Jagdfahrzeuge, die 2011 als Schenkung der Österreichischen Bundesforste AG in den Besitz der Wagenburg gelangten. Die Wägen wurden jahrzehntelang im Rupertihof, einem Wirtschaftsgebäude des Salzburger Jagdschlosses Blühnbach, aufbewahrt. Sie tragen das Monogramm der deutschen Industriellenfamilie Krupp von Bohlen und Halbach, die das Anwesen 1916 von Kaiser Franz Joseph erwarb. Da das Schloss aber zuvor, von 1908 bis 1914, Erzherzog Franz Ferdinand gehörte, liegt es im Bereich des Möglichen, dass die Jagd wägen ursprünglich aus seinem Besitz stammten und im Jahr 1916 zusammen mit dem Schloss den späteren Eigentümern überlassen wurden. Wer tatsächlich Erstbesitzer der Fahrzeuge war, sollen im kommenden Jahr Archivrecherchen erweisen. Jagdwagen mit Gasbeleuchtung, WGBG Inv.-Nrn. W 161, W 162, W 163, W 164 61 62 Wagenburg und Monturdepot Zu den Gefährten gehören zwei originelle einsitzige Gigs für Gebirgsjagden, die über einen bequemen, mit rotsamtener Polsterung ausgestatteten und mehrstufig verstellbaren Sitz verfügen. Aus der Fabrik des Münchner Hofwagenbauers J. M. Mayer stammt ein zweisitziger Gäuwagen mit Jagdbrücke. Der Salzburger Kutschenhersteller M. Mittermayer lieferte einen viersitzigen Ungarischen Jagdwagen, der neben herkömmlichen Wagenlaternen auch unkonventionelle Gasbeleuchtung aufweist. Zum Zubehör der Fahrzeuge zählen vier „Kufenschuhe“, die an die Räder geschnallt wurden, wenn man bei Schneelage ausfahren wollte. „19.000. Besucher unter 19“ Den sechsjährigen Alexander Knoll von der Bunten Schule Währing erwartete eine besondere Überraschung, als er am 11. Mai mit seiner Schulklasse die Wagenburg besuchte: Er war seit Einführung des Gratiseintritts der „19.000. Besucher unter 19“ und wurde daher von Bundesministerin Claudia Schmied persönlich empfangen. Neben einer Urkunde erhielten er und seine Mitschüler eine Spezialführung durch Direktorin Monica Kurzel-Runtscheiner und WorkshopGutscheine für das neue Kreativatelier im Haupthaus. Open House in der Wagenburg Über 8000 Menschen strömten am 19. Juni in die Wagenburg, wo erstmals zu einem „Open House“ geladen wurde. Bei freiem Eintritt gab es ein dichtes und spannendes Programm, das neben Überblicks- und Spezialführungen auch einen Einblick in die faszinierende Welt der Forschung im Museum und den Besuch der Restaurierwerkstätten ermöglichte. Bei Kutschenfahrten im Schlosspark und Vorführungen von Reiterinnen im Damensattel konnte die Welt von Pferd und Wagen auch hautnah miterlebt werden. Im eigens errichteten Festzelt vor der Wagenburg brillierte Star-Darstellerin Maya Hakvoort mit Highlights aus dem Musical Elisabeth, Historikerin Brigitte Hamann erzählte über die Lebenswelt der Kaiserin und Carolin Maikler präsentierte neben ihrem neu erschienenen Buch über Elisabeth als literarischen Mythos auch ihre in monatelanger Arbeit in den Restaurierwerkstätten der Wagenburg hergestellte Replik von Sisis Hochzeitsstola. Als krönenden Abschluss brachte Meinhard Rüdenauer seine eigens für den Anlass komponierte „Kaiser- und Kutschenmusik“ zur Uraufführung. Abgerundet wurde das Angebot durch ein umfangreiches Kinderprogramm mit Pony reiten, Kronen- und Kutschenbasteln. Übersiedlung von Sammlungs objekten in das neue Zentraldepot Himberg Nach rund zweijähriger, intensiver Vorbe reitung durch die Mitarbeiterinnen der Sammlung konnten in der Zeit von 7. bis 9.9. die bis dahin in der Traviatagasse aufbewahrten Bestände des Monturdepots in das neue Zentraldepot Himberg übersiedelt werden. Um Kosten zu sparen, wurde ein Großteil der Objekte in den Laden der alten Depotkästen belassen, die übereinander gestapelt und gesichert wurden. Durch die Anmietung von fahrbaren Konfektionsständern konnten auch hängend aufbewahrte Objekte platzsparend und effizient an den neuen Standort verbracht werden. Ausstellungsbehelfe wurden mittels Aufsatzrahmen überstellt. Um die Objekte gegen Verschieben in der Transportverpackung zu sichern, wurden fragile Teile in passend zugeschnittenen Platten aus Ethafoam eingebettet und vorhandene Hohlräume mit Luftkissen ausgepolstert. Aus der Wagenburg wurden einige Kutschen, Schlitten und historische Textilien in das neue Depot überstellt. Sie alle wurden zuvor gereinigt und durch die Firma Singer begast. links: Open House in der Wagenburg: Maja Hakvoort als Sisi Der „19.000 Besucher unter 19“ mit BM Schmied, GD Haag und Dir. Kurzel-Runtscheiner unten: Open House in der Wagenburg: Backstage-Führung in der Restaurierwerkstatt sammlungen KHM Dank der vorausschauenden Planung der Projektgruppe Übersiedlung und der guten Zusammenarbeit mit der Fa. Kunsttrans und Koordinator Martin Dorfmann (Fa. DP-Art) war es möglich, die Übersiedlung der 1700 Objekte des Monturdepots und 160 Objekte der Wagenburg innerhalb von nur 6 Arbeitstagen schadensfrei durchzuführen. Restaurierung Bauliche MaSSnahmen Neuer Glanz für barockes Schlittengeschirr Im Sommer des Jahres 2011 wurden die im Auftrag der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SSKB) durchgeführten Sanierungsarbeiten an der Außenfassade der Wagenburg abgeschlossen. Dabei kam nicht mehr wie bislang Zementputz, sondern Kalkputz zur Anwendung, der ein Austreten der im Mauerwerk vorhandenen Feuchtigkeit ermöglicht, was wiederum positive Auswirkungen auf das Raumklima in der Schauhalle erwarten lässt. Auch die neue Kalk färbelung kommt ohne Zementanteile aus und entspricht mit ihrem helleren Farbton nun wieder dem historischen „Schönbrunnergelb“. Im Zuge der Fassadeninstandsetzung wurden außerdem im Sinne der Schädlingsprävention die im Bereich der Dachtraufe angebrachten Lüftungsschlitze mit Insektenschutzgittern versehen. Für die Ausstellung Wintermärchen wurde ein prachtvolles Schlittengeschirr (G 348) vollständig restauriert, welches 1814 unter Verwendung barocker Teile für den Wiener Kongress angefertigt worden war. Besonders eindrucksvoll ist der üppige Federschmuck, der nicht mehr original erhalten war und nun nach einem historischen Gemälde rekonstruiert werden konnte. Dazu wurden von einer Waldviertler Straußenfarm 121 besonders schön gewachsene Federn beschafft, die von Dipl.-Rest. Michaela Morelli in mühevoller Handarbeit zu einem barocken Kammbuschen verarbeitet wurden. So konnte das Prunkgeschirr im Rahmen der Ausstellung erstmals wieder in seinem glanzvollen ursprünglichen Erscheinungsbild präsentiert werden. oben: Für den Abtransport vorbereitete Objekte in Himberg oben: Pferdegeschirr mit rekonstruiertem Federschmuck unten: Verpackungslösungen unten: Die renovierte Fassade der Wagenburg Einlagerung im neuen Zentraldepot 63 64 Wagenburg und Monturdepot Forschungsprojekte, Forschungen Wissenschaftliche Tätigkeit Die Einführung von Fahrzeugen in das kaiserliche Hofzeremoniell Dr. Monica KURZEL-RUNTSCHEINER Projektleitung und -durchführung: Dr. Mario Döberl Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. P20316) Die Objekte der Wagenburg stammen zum überwiegenden Teil aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Aus diesem Grund konzentrierten sich bisherige Untersuchungen zu höfischen Prunkfahrzeugen in Österreich auch fast aus schließlich auf diesen Zeitraum. Im Rahmen des im März 2011 zu Ende gegangenen Forschungsprojekts wurden nun erstmals die relevanten Quellen zur Erforschung von Wägen, Schlitten, Sänften und Tragsesseln an den Höfen der österreichischen Habsburger vom Spätmittelalter bis zum Ende des 17. Jahrhunderts systematisch gesichtet und digital erfasst, damit auf diese Weise den Ursprüngen des kaiserlichen Fuhrparks, seiner sukzessiven Erweiterung und den mit der Ausbreitung von Kutschen verbundenen Änderungen im Hof zeremoniell auf den Grund gegangen werden kann. Eine abschließende Publikation der Forschungsergebnisse ist in Vorbereitung. Integrated Pest Management – IPM Projektleitung: Dr. Pascal Querner Projektmitarbeit: Dipl.-Rest. Michaela MORELLI Finanzierung: KHM Im Zuge des Projektes Integrated Pest Mana gement wurden in Depots und Schauräumen insgesamt 187 Pheromonfallen für verschiedene Schädlingstypen aufgestellt. Dadurch konnte in einem der Depots ein konzen triertes Auftreten von Brotkäfern festgestellt werden, das durch den Einsatz von „Nützlingen“ bekämpft wurde: Die winzig kleinen Lagererzwespen Lariophagus distinguendus legen ihre Eier in Eier und Larven der Brot käfer und töten diese somit ab. Im kommenden Jahr wird sich zeigen, ob die Anzahl der Schädlinge dadurch zurückgegangen ist. Insgesamt ist der Befall durch Textilmotten in den Räumen der Wagenburg im Vergleich zum Vorjahr um 36 % zurückgegangen. Publikationen The Princes of Thurn und Taxis: Imperial Postmasters’ Carriages, in: The Carriage Journal 49, Mai 2011, 148–161 Winterfreuden. Schlitten und Schlittenfahrten in der mitteleuropäischen Kunst- und Kulturgeschichte, in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winterdarstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011, 94–105 La Vita dell’Imperatrice Sissi. Attraverso le sue Carrozze, in: Carrozze & Cavalli, Jg. 3, Nr. 3, 2011, 6–11 Napoleon und Marie Louise – eine außergewöhnliche Verbindung und die Spuren in der Wiener Wagenburg, in: Das Bundwerk Heft 26, 91–94 Dipl.-Rest. Michaela MORELLI Publikationen Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at the Kunsthistorisches Museum Wien, in: Journal of Entomological and Acarological Research 43 (2), 2011, 185–190 Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at the Kunsthistorisches Museum Wien, in: P. Winsor – D. Pinniger – L. Bacon – B. Child – K. Harris – D. Lauder – J. Phippard – A. Xavier-Rowe (Hgg.), Integrated Pest Management for Collections. Proceedings of 2011: A Pest Odyssey, 10 Years Later, English Heritage, Swindon 2011, 210 f. (gemeinsam mit M. Querner) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 9.6. Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at the Kunsthistorisches Museum Wien, Piacenza, Meeting on Cultural Heritage Pests (gemeinsam mit P. Querner) Forschungsprojekte Auf dem Sisi-Pfad durch die Wagenburg, in: Schönbrunn Journal 1, 2011, 5 Mitarbeit am Forschungsprojekt Integrated Pest Management (Projektleitung: Dr. Pascal Querner) Vorträge, Teilnahme an Tagungen Mag. Marianne NOVOTNY-KARGL 6.10. The Princes of Thurn und Taxis: Imperial Postmasters’ Carriages, Wien, Altes Rathaus, Cosmopolitan Club Wien Vorträge, Teilnahme an Tagungen 16.11. Wien, Organisation und Moderation des ersten „RestauratorInnen-Forums“ von KHM, MVK und ÖTM Dr. Mario DÖBERL Publikationen Der Fuhrpark Kaiser Leopolds I. Teiledition der Wiener Hofmarstallinventare von 1678, in: Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums Wien 12, 2010 (erschienen 2011), 277–309 Ferne Welten im Spiegel von Zelten. Die kaiserliche Zeltkammer im Jahr 1678, in: Waffen- und Kostüm kunde 53/1, 2011, 43–62 Beiträge in: Schönbrunn Journal Forschungsprojekte Leitung und Durchführung des Forschungsprojektes Die Einführung von Fahrzeugen in das kaiserliche Hofzeremoniell (Finanzierung: FWF; siehe oben) Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL Lehrveranstaltungen SS 2011, Strahlendiagnostische Untersuchungs methoden – Röntgenaufnahmen als Hilfsmittel bei technischen Untersuchungen in der Textilrestaurierung, Wien, Universität für angewandte Kunst, Institut für Konservierung und Restaurierung, Vorlesung WS 2011/2012, Historische Technologie – Färbetechnik, Wien, Universität für angewandte Kunst, Institut für Konservierung und Restaurierung, Vorlesung Sonstiges Mitglied der Projektgruppe Übersiedelung Dr. Pascal Querner Publikationen Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at the Kunsthistorisches Museum Wien, in: Journal of Entomological and Acarological Research 43 (2), 2011, 185–190 Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at the Kunsthistorisches Museum Wien, in: P. Winsor – D. Pinniger – L. Bacon – B. Child – K. Harris – D. Lauder – J. Phippard – A. Xavier-Rowe (Hgg.), Integrated Pest Management for Collections. Proceedings of 2011: A Pest Odyssey, 10 Years Later, English Heritage, Swindon 2011, 210 f. (gemeinsam mit M. Morelli) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 9.6. Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at the Kunsthistorisches Museum Wien, Piacenza, Meeting on Cultural Heritage Pests (gemeinsam mit M. Morelli) Forschungsprojekte Leitung des Forschungsprojektes Integrated Pest Management (siehe oben) Leihgaben Im Jahr 2011 waren die Sammlungen Wagenburg und Monturdepot mit 43 Leihgaben an 4 Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt. sammlungen KHM Schloss Ambras Private Nature 01 – Ambras 01 Dr. Veronika SANDBICHLER, Direktorin Mag. Margot RAUCH Dr. Katharina SEIDL Dr. Thomas KUSTER (ab 1.7.) Evelyn TAURER Franz-Peter HASZLWANTER Günter HOFER Jutta BIRNEGGER (bis 31.10.) Sandra ELSLER (bis 31.10.) Christine GAMPER (bis 31.12.) Birgit GASSNER (bis 31.10.) Claudia HIMMLER (bis 31.12.) Georg KRAUSE (bis 31.7.) Alexandra MAIRHOFER (bis 31.10.) Wanda MOHILOVA (bis 31.3.) Carmen OBERBERGER (bis 31.12.) Helmuth ÖHLER (bis 31.12.) Martin REINER (bis 30.9.) Sound-Video Installation von Christian Roeck und Hannes Strobl im Rahmen der Sonderausstellung All’Antica in der Bacchusgrotte von Schloss Ambras Konzept: Christian Roeck (Video), Hannes Strobl (Sound) Als technische und mentale Projektionsfläche diente der Installation eine ständig im Dunkel liegende Felswand in der Bacchusgrotte von Schloss Ambras. Durch ein im Höhleneingang angebrachtes Stahltor wurde der Besucher am gänzlichen Eintreten in die Grotte gehindert, Distanz und Unerreichbarkeit blieben gewahrt. Ein „unsichtbarer Ort“ wurde durch Licht und Klang einer längst vergangenen Sequenz aus der Natur sichtbar und hörbar, die Zeit verlor im digitalen Loop ihre ursprüngliche Bedeutung. Federica SPARPAGLIA (bis 30.10.) Restaurierung Hannes ASTL Weitere Ausstellungen Das Eigene & Das Fremde Ausstellungen Trinkfest! Bacchus lädt ein In Kooperation mit dem Osterfestival Tirol 2011 wurde im Unterschloss (Antiquarium) des Schlosses die von Veronika Sandbichler konzipierte und von ihr gemeinsam mit Margot Rauch organisierte Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein gezeigt (7.4.–31.5.; BesucherInnen: 10.738 Personen). All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras Die Sommer-Ausstellung im 2. Stock des Hochschlosses widmete sich dem Thema All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras (Konzept: Veronika Sandbichler; Konzeptmitarbeit: Wencke Deiters, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Karin Zeleny; Ausstellungsorganisation: Thomas Kuster, Margot Rauch, Katharina Seidl; 23.6.–25.9.; BesucherInnen: 49.810 Personen) Siehe dazu jeweils den Bericht im Ausstellungsteil. In Zusammenarbeit mit Schulen in Innsbruck und Hall, dem Flüchtlingsheim Innsbruck, dem Bfi und dem Verein Ankyra wurde ein Projekt mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte durchgeführt, dessen Resultate in die von Katharina Seidl kuratierte und organisierte Ausstellung Das Eigene & Das Fremde in der Bauernrüstkammer von Schloss Ambras einflossen (28.9.2011 – 29.2.2012; BesucherInnen bis 31.12.2011: 10.099 Personen). Siehe dazu den Bericht im Ausstellungsteil. „Zu Gast in Ambras“ Einen weiteren Ausstellungsakzent in Schloss Ambras setzte die neue Reihe „Zu Gast in Ambras“, in der jeweils im September/Oktober ein ausgewähltes Meisterwerk des Kunsthistorischen Museums Wien vorgestellt wird. 2011 kam unser Gast zu dieser von Veronika Sandbichler konzipierten und von Gudrun Swoboda kuratierten Ausstellung aus der Gemäldegalerie des KHM: Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas Poussin (Unterschloss – Antiquarium; 30.9.–1.11.; Besucherinnen: 5.777); siehe auch den Bericht im Ausstellungsteil. Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Medien und Kommunikation Neben den Plakatierungen auf den Kultursäulen im Stadtbereich waren die Sammlungen Schloss Ambras 2011 erstmals werbemäßig auf einer Videowall im Kreuzungsbereich der Zufahrtsstraße von der Autobahn vertreten. Besonderer Wert wurde auf Kooperationen mit anderen Kulturinstitutionen gelegt. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Innsbruck Tourismus erhielt Schloss 65 66 schloss Ambras Ambras im Innsbrucker Museumsführer zusätzlich eine eigene Seite für die Habsburger Porträtgalerie. Einen hohen Stellenwert in der Bewerbung hat das „direct mailing“, bei dem Hotels und Tourismusinstitutionen direkt mit Foldern und Plakaten beliefert werden. In den Printmedien sowie in Radio und TV gab es eine reiche mediale Berichterstattung über Schloss Ambras. Sponsoring – Spenden Seit vielen Jahren unterstützen folgende Sponsoren und Spender finanziell die Ausstellungsvorhaben, das Schloss Ambras Fest und bauliche Unternehmungen im Schloss: die Bank Austria UniCredit Group, der Innsbruck Tourismus, der Verein Innsbrucker Sommerspiele, das Land Tirol und die Stadt Innsbruck. Für das Projekt und die Aus stellung Das Eigene & Das Fremde konnten zusätzlich die Grünen Frauen Tirol als Spender gewonnen werden. Hauptsponsor des diesjährigen Schlossfestes Ambras waren erneut die Innsbrucker Kommunalbetriebe. Für Doppel-All’Antica im Spanischen Saal konnten die Bank Austria UniCredit Group, die Fa. Alpina Druck und die Buchhandlung Haymon als Sponsoren gewonnen werden. Bei der Temperierung des Hochschlosses wurden wir vom Innsbruck Tourismus unterstützt. Museum und Publikum auf Schloss Ambras 8.845 Besucherinnen und Besucher nahmen an Führungen durch die Ambraser Sammlungen und die Sonderausstellungen Trinkfest! Bacchus lädt ein und All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras teil. 4.243 der durch unsere VermittlerInnen betreuten Besucher waren Kinder und Jugendliche. An Museumsbesucher wurden zusätzlich 4.206 Audioguides ausgegeben. In den Ferienmonaten bot Ambras wöchentlich Spezialführungen für den Innsbrucker Ferienzug an. Neben den Standardführungen gab es wie immer die Möglichkeit, speziell auf den jeweiligen Lehrplan abgestimmte museumspädagogische Programme zu buchen. Museumspädagogische Projekte Das Eigene & Das Fremde siehe den Bericht im Ausstellungsteil. Musik auf Ambras Im Sommersemester gab es eine Kooperation mit dem Mozarteum Salzburg/Fachabteilungen für Musikwissenschaften und für Musikpädagogik (Prof. Mag. Dr. Monika Öbelsberger und Prof. Dr. Peter Maria Krakauer). In der Lehrveranstaltung Kooperative Musik- didaktik erarbeiteten die Studierenden (Lehramtstudenten für Musikerziehung) anhand der musikhistorischen Bedeutung von Schloss Ambras musik- und musikpädagogische Aspekte und führten sie in einem Vermittlungskonzept zusammen. Weihnachtsvorfreude auf Schloss Ambras Im Dezember fanden an den Adventsams tagen Kinderworkshops mit weihnachtlichen Themen statt. VIP-Besucher in Schloss Ambras 2011 konnten wir zahlreiche Prominenz in Schloss Ambras begrüßen, unter ihnen BM Claudia Schmied, der Spanische Botschafter Yago Pico de Coaña mit Gemahlin, die Finnische Botschafterin Marjatta Rasi und der Finnische Honorarkonsul Dkfm. Mario StedileForadori, Univ.-Prof. Mag. Dr. Karlheinz Töchterle, SC Mag. Dr. Michael P. Franz, Mag. Christine Oppitz-Plörer und DDr. Herwig van Staa. Am 22.9. war eine 20-köpfige Delegation des Kremlin-Museums Moskau mit ihrer Direktorin Elena Gagarina in Schloss Ambras zu Gast. Events und Veranstaltungen Die jährlich stattfindende Eröffnung der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik im Spanischen Saal zählte auch 2011 zu den politischen und gesellschaftlichen Höhepunkten des Innsbrucker Musiksommers. Theateraufführung Das Kleine Hokuspokus Zum ersten Mal präsentierte das „theater praesent“ aus Innsbruck im Pfauengarten von Schloss Ambras eine szenische Uraufführung des Kinderbuches Das Kleine Ich bin Ich von Mira Lobe. Open House Am 1. Mai lud die neue Direktorin Dr. Veronika Sandbichler zum „Open House“. Zum Auftakt spielte die Musikkapelle Amras das traditionelle „Mailüfterl“. Die Direktorin stellte in einer Spezialführung ihre „Lieblingswerke“ vor. Für Kinder gab es museums pädagogische Programme, Workshops und sammlungen KHM das beliebte Puppentheater Ferdinand und Philippine feiern ein Fest. Der Ambraser Hofnarr Leonardo begeisterte mit seinen Fami lienrundgängen. Lautenklänge von Wolfgang Praxmarer in der Schlosskapelle entführten musikalisch in die Zeit der Renaissance. Insgesamt 750 Besucher erfreuten sich an diesem abwechslungsreichen Programm. Die Schöne Helena im Interview Mythologische Plauderei mit Sylvia Tschörner (unter Mitwirkung von Daniela Pürstl und Gabriel Cadet) Helena, jene Tochter des Zeus und der Leda, die vom trojanischen Königssohn Paris entführt wurde, löste in weiterer Folge den Trojanischen Krieg aus. Seit der Ilias des Homer taucht sie immer wieder auf, wie beispielsweise in Goethes Faust II. 2011 meldete sich die schönste Frau ihrer Zeit erneut und plauderte im Spanischen Saal von Schloss Ambras mit einer Moderatorin über ihre Familie und über die antiken Helden Achilles oder Theseus. Die Versammlung vieler dieser Götter und Helden in der SonderaussteIlung All’Antica bewogen die antike Königin zu diesem Interview am 4. August. Doppel-All’Antica mit Michael Köhlmeier und Raoul Schrott Im Rahmen der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras fand am 7. September im Spanischen Saal in Kooperation mit dem Verein 8ungKultur eine außergewöhnliche Veranstaltung statt: Michael Köhlmeier und Raoul Schrott gaben sich die Ehre und begeisterten das Publikum mit Erzähltem und Gelesenem in einem wort reichen Doppel-All’Antica. Für diese Lesung konnten die Bank Austria UniCredit Group, die Fa. Alpina Druck und die Buchhandlung Haymon als Sponsoren gewonnen werden. Phace|Contemporary Music Eine Koproduktion mit dem Klangspuren Festival Zeitgenössischer Musik und Phace Im Rahmen des Festivals Klangspuren Schwaz im Schloss Ambras kam es am 20. September im Spanischen Saal zur Uraufführung des kompletten fünfteiligen Tintoretto-Zyklus von Wolfram Schurig. Am 21. September war der Zyklus im Kunsthistorischen Museum Wien in Form eines „Installationskonzertes“ (Regie: Markus Kupferblum) zu erleben. Schlossfest Ambras Das Kunsthistorische Museum Schloss Ambras und die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik veranstalteten am 15. August bereits zum 17. Mal das Ambraser Schlossfest. Dies mal stand es wie die Sonderausstellung ganz im Zeichen der Antike. Insgesamt kamen 15.000 Besucher. Lange Nacht der Museen Die jährlich stattfindende Lange Nacht der Museen am 1. Oktober war mit 908 Besuchern und zahlreichen Programmpunkten sehr erfolgreich. Bautätigkeiten Im Dachboden des Unterschlosses wurden Brandschutzabschottungen ausgeführt. Die mit Anfang November 2010 begonnenen Arbeiten zur Verlegung der Hauptleitung von der Heizzentrale im Erdgeschoss Hochschloss bis zum Dachgeschoss als Vorbe reitung für die Anschlüsse in die drei Stockwerken konnten abgeschlossen werden. Im Auftrag der Burghauptmannschaft wurde im November eine statische Bestandsaufnahme des Dachstuhles inkl. Deckenkonstruktion des Spanischen Saales durchgeführt. Restaurierungen Lederteller Inv.-Nrn. PA 560, PA 563, PA 564, PA 593, PA 594, KK 4956, KK 4968 Restaurierungen durch die Universität für Angewandte Kunst, Institut für Konservierung und Restaurierung, Wien; ein Großteil dieser Restaurierung konnte durch eine großzügige Spende des Vereins für Alpenländische Wirtschaftsförderung finanziert werden. Kolowrat-Hochzeit Johannes Agricola, Sigmund Elsässer, Kolowrat-Hochzeit, Innsbruck 1580 Inv.-Nr. KK 5269 Restaurierungen durch Judith Emprechtinger, Innsbruck. 8 römische Meilensteine Inv.-Nr. PA 1434 1–8) Die Meilensteine befinden sich im überdachten Außenbereich des Unterschlosses. Restaurierungen und Konservierungen durch Felix Mackowitz, Innsbruck. Fresken im Spanischen Saal Restaurierungen durch Egidio Ita, Innsbruck Div. Sammlungsobjekte Restaurierungen und Konservierungen durch den hauseigenen Restaurator Hannes Astl. 67 68 schloss Ambras Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Veronika Sandbichler Ausstellungen Konzept und Organisation der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (unter Mitarbeit von Margot Rauch, Katharina Seidl und Karin Zeleny) Konzept und Organisation der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (Konzept unter Mitarbeit von Wencke Deiters, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger und Karin Zeleny; Organisation gemeinsam mit Thomas Kuster, Margot Rauch und Katharina Seidl) Konzept der Ausstellung Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas Poussin (Zu Gast in Ambras 01), Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (gemeinsam mit Gudrun Swoboda) Publikationen Bilder des Triumphs im höfischen Fest der Habsburger des 16. Jahrhunderts, in: M. Fahlenbock – L. Maders bacher – I. Schneider (Hgg.), Inszenierung des Sieges – Sieg der Inszenierung. Interdisziplinäre Perspektiven, Innsbruck 2011, 143–155 Die Antike ist tot. Es lebe die Antike!, in: Ausstellungs katalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011,11; Identifikationen: antike Helden, Götter und Triumphe. Die Habsburger und ihre antiken Vorbilder im 16. Jahrhundert, ebenda, 120–123; Objekttexte ebenda Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 7.–11.12. Wien, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Tagung The Habsburgs and their Courts in Europe, 1400–1700. Between Cosmopolitism and Regionalism Mag. Margot Rauch Ausstellungen Organisation der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (gemeinsam mit Thomas Kuster, Veronika Sandbichler und Katharina Seidl) Organisation der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (gemeinsam mit Veronika Sandbichler) Publikationen Jagdkunst – Kunstjagd, im Magazin Jagdland Tirol, hg. vom Tiroler Jägerverband, Innsbruck 2011, 30–32 Alla spagnola oder all’antica? Der Spanische Saal von Schloss Ambras, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 44–52; Objekttexte ebenda Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Ausstellungskatalog Das Eigene & das Fremde, hg. von S. Haag, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 21.–25.2. Wien, Universität für Angewandte Kunst, Konservierungstechnologisches Seminar Leder 8.–9.4. Innsbruck, Haus der Begegnung, 7. Tagung der PsychTransKult AG Tirol Rassismuskritik. Perspektiven und Positionierungen für die selbstreflexive Arbeit in psychotherapeutischen, medizinisch-psychiatrischen und anderen psychosozialen Kontexten Lehrtätigkeit 10.3. Musik auf Ambras, Salzburg, Mozarteum, Lehrveranstaltung Dr. Thomas Kuster Ausstellungen Organisation der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras (gemeinsam mit Margot Rauch, Veronika Sandbichler und Katharina Seidl) Publikationen Dr. Katharina Seidl Ausstellungen Konzept und Organisation der Ausstellung Das Eigene & das Fremde, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Organisation der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras (gemeinsam mit Thomas Kuster, Margot Rauch und Veronika Sandbichler) Mitarbeit an der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Publikationen Die Versammlung der antiken Helden im Ambraser Innenhof, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 53–56; Objekttexte ebenda Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Trink fest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Das Antiquarium, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 35–39; Das Kaiserzimmer, ebenda, 39–45; 26 Objekttexte ebenda Leihgaben Im Jahr 2011 waren die Sammlungen Schloss Ambras mit 8 Leihgaben an 4 Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt. sammlungen KHM Bibliothek weniger Benutzer als im Vorjahr: 194 Besucher wurden mit 490 Werken fachinformativ unterstützt. Hinzu kamen Veranstaltungen zur Erwachsenenbildung. Im Zuge der Bauarbeiten kamen Teile der ursprünglichen dekorativen ornamentalen Färbelung der Kreuz grate in den Bibliotheksdecken zum Vorschein. AR Beatrix KRILLER-ERDRICH, Direktorin Roman KADERABEK Martina BECK Hannelore GUTTMANN Claudia MOSER* * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Wissenschaftliche Tätigkeit AR Beatrix Kriller-Erdrich Forschungen Unterstützung des Projektes Provenienzforschung in Bibliotheken – KHM. Wissenschaftliche Vorarbeiten zur Publikation Meisterwerke der Bibliothek. Ausstellungen Sammlungszugänge – Bestands bewegungen – Neuverortungen Gesamtbestand (Stand 31.12.2011): 261.432 Bände Gesamtzuwachs 2011: 1.252 Bände (Kauf: 230, Geschenk: 401, Tausch: 249, Beleg exemplare: 297, Leihgeberexemplare: 75; Zeitschriften und Periodika: 530). – Neuaufnahmen und Retrokatalogisierung in bibliotheca.net: 1477 Datensätze. Abgesehen von den laufenden Rückstellungen aus Handbibliotheken des Hauses in die Hauptbibliothek 2011 wurde im Frühjahr der zweite Teilbestand an Auktionskatalogen und Monographien aus der Gemäldegalerie (tw. inventarisiert, tw. nicht inventarisiert) in der Bibliothek bearbeitet und neu aufgestellt: 1400 Stück, 16 Laufmeter. Benützung – Öffentlichkeitsarbeit 2011 gab es aufgrund der Umbaumaßnahmen im darüber befindlichen Bereich der Kunstkammer (die Bibliothek musste zeitweise geschlossen werden) um bis zu 50 % Reste der Originalfärbelung der Bibliotheksdecke Klimt-Ausstellung Wissenschaftliche Vorarbeiten zur Ausstellung Gustav Klimt im Kunsthistorischen Museum, Wien (KHM) 2012 In Vorbereitung der Gustav Klimt-Ausstellung 2012 wurden externe Restaurierungen von 6 Übertragungsskizzen Gustav Klimts zu den Zwickel- und Interkolumnienbildern im Stiegenhaus durchgeführt, die sich in der Bibliothek des KHM erhalten haben. Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog) Bestandserhaltung und -erweiterung • Einarbeitung der Schenkung Elfriede Haslauer, Literatur zum Fachbereich Ägyptologie • Weiterführung Projekt „Sonnberg I“ in Kooperation mit der Justizanstalt Sonnberg. Ziel: Buchbinden, leichte konser vatorische Arbeiten zur Unterstützung der Resozialisierung von Randgruppen: 13 Stück Großformate • Am 12. und 13. Dezember gab es wie derum den beliebten Kunstbuchmarkt, dessen Reingewinn in die Bestandser weiterung fließt Gustav Klimt, Übertragungsskizze zum Zwickelbild „Florentinisches Cinquecento“ (David) im Stiegenhaus des KHM, vor der Restaurierung Publikationen Fabelhafte Tiere: Eine quellengeschichtliche Zeitreise,in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Unge heuerliches in der Kunst, Wien (KHM) 2011, 124–129 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. und Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011 Objekttexte in: Ausstellungskatalog A. Steinmann – G. van Bussel (Hgg.), Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter und Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 1.–2.4. Semmering, 1. Wissenschaftstag des KHM (Moderation: Dr. Arnold Mettnitzer) Leihgaben Im Jahr 2011 war die Bibliothek mit 16 Leih- gaben an 5 Ausstellungen im Inland beteiligt. Nach der Restaurierung 69 70 Archiv Dr. Franz PICHORNER, Direktor, Provenienzbeauftragter Dr. Johannes WEISS Dr. Elisabeth HASSMANN Franz SCHULTSCHIK MMag. Alexandra CARUSO Mag. Ilse EICHBERGER Lisa FRANK Christina GSCHIEL Dr. Susanne HEHENBERGER Mag. Martina JÄGER Dr. Monika LÖSCHER Mag. Ulrike NIMETH Mag. Anneliese SCHALLMEINER Mag. Anita STELZL-GALLIAN Personelles Im März wurde Johannes Weiss an der Universität Wien am Institut für Österreichische Geschichtsforschung im Fachbereich Geschichte mit einer Dissertation zum Thema Das kartographische Erbe von Matthaeus Parisiensis in Spätmittelalter und früher Neuzeit zum Doktor der Philosophie promoviert. Gesamtbestand und Bestandsbewegung Wie in den vergangenen Jahren wurde auch 2011 die Erschließung und Inventarisierung des Schriftguts aus der Registratur fortgesetzt. Der inventarmäßig erfasste Bestand beträgt mit 31. Dezember 2011 16.375 Inventarnummern; dies bedeutet einen numerischen Zuwachs von 1436 Inventarnummern im Vergleich zum Stichtag 2010. Zu den bedeutendsten Übernahmen zählen 2011 die Korrespondenz der Gemäldegalerie sowie die Schenkungen der Teil-Nachlässe von Dr. Fritz Dworschak, Dr. Leopold Ruprecht und Univ.-Prof. Dr. Heinrich Georg Franz. Im Jahr 2011 hat das Archiv die Überführung seiner Datenbank in TMS fortgesetzt und ist mit der Bestandsgruppe „Karten und Pläne“ neu vertreten. Insgesamt hat das Archiv 7034 Datensätze angelegt, davon alleine im Berichtszeitraum 2654. ErschlieSSung, Erweiterung und Benützung Im vergangenen Jahr hat das Archiv seinen 2010 neu gewonnenen Depotraum bezogen und mit Regalsystemen ausgestattet. Auf Grund der hervorragenden klimatischen Bedingungen ist die Archivierung der Akten und Korrespondenzen der Sammlungen in diesem Depot bereits im Gange. Das Archiv hat im Berichtszeitraum 40 wissenschaftliche Anfragen aus dem In- und Ausland beantwortet. In 11 Fällen hat das Archiv zusätzlich Akteneinsicht gewährt. Forschungen Regesten zu den Akten des k. k. Oberstkämmereramtes Dr. Elisabeth Hassmann „Fortsetzung folgt.“ Mit dieser Ankündigung endet der von Heinrich Zimmermann bearbeitete erste Teil der Inventare, Akten und Regesten aus der Registratur Seiner k. und k. Apostolischen Majestät Oberstkämmereramtes im 24. Band des Jahrbuchs der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses von 1903. Das Oberst- kämmereramt hatte bis zum Ende der Habsburgermonarchie die Oberleitung über die kaiserlichen Sammlungen inne. Sein erhaltener Aktenbestand reicht bis zum Jahr 1744 zurück. Von diesem Jahr beginnend bis Ende 1776 erfasste Zimmermann daraus die für die „Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des allerdurchlauchtigsten Erzhauses“ relevanten Dokumente, darunter mehrere umfangreiche Inventare. Zur beabsichtigten Fortsetzung der Regestenpublikation kam es jedoch nicht. Diese wurde nun 2011 vom Archiv des KHM in Angriff genommen. Dafür sprachen vor allem zwei Gründe. Zum einen besitzen die Sammlungen selbst kaum Dokumente aus dieser frühen Zeit, sodass deren Geschichte eben nur aus den Oberstkämmererakten erschließbar ist. Zum anderen kann der Aktenbestand dieser Hofstelle erst ab 1806 mit Hilfe der damals angelegten Index- und Protokollbücher gezielt bearbeitet werden. Die nachträglich um 1810 erstellten Indizes zu den früheren Jahren sind leider als Findbehelf für die Dokumente zu den kaiserlichen Sammlungen höchst unzureichend. Das war wohl der Hauptgrund, warum Alfons Lhotsky für seine Geschichte der Sammlungen nur wenige Oberstkämmereramtsakten aus der 2. Hälfte des 18. Jahr hunderts heranziehen konnte. Der zweite Teil der Regesten zu den Akten und Dokumenten des Oberstkämmerer amtes wird die Jahre 1777 bis 1787 umfassen und soll 2012 im 13. Band des Jahrbuchs des Kunsthistorischen Museums erscheinen. Dort wird auch im Überblick dargestellt, wie die Leitung der kaiserlichen Sammlungen durch das Oberstkämmereramt erfolgte. Provenienzforschung Neben der Bearbeitung von laufenden Anfragen und der regelmäßigen Teilnahme an den Jour fixes der Kommission konnten die Recherchen zu Jan Vermeer van Delfts Die Malkunst abgeschlossen werden. Der Bei rat der Kommission für Provenienzforschung entschied in seiner Sitzung vom 18. März 2011, keine Rückgabe zu empfehlen. In der Bibliothek des Kunsthistorischen Museums wurde für die Erstellung eines Werkstattbe- sammlungen KHM richts eine Teilautopsie der 1933 bis 1945 erworbenen Bücher vorgenommen. Im April 2011 wurde der Kommission für Provenienzforschung eine Sachverhaltsdarstellung zu Objekten der Sammlung Valentine Springer und im Dezember 2011 wurde ein Nachtragsdossier zu Objekten aus der Sammlung Siegfried Fuchs abgegeben. Im Sommer 2011 begannen die beiden Provenienzforscherinnen die systematische Provenienzforschung in der Kunstkammer. Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Franz Pichorner Publikationen Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. WinterDarstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011/2012 (gemeinsam mit U. Becker) Redaktion von Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM, hg. von S. Haag Dr. Johannes WEISS Ausstellung 100 Jahre Kunsthistorisches Museum Unter dem Titel „… Alles ist sehr schön aus gefallen“ (Kaiser Franz Joseph I.). 120 Jahre Kunsthistorisches Museum präsentierte das Archiv im Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums eine kleine Zusammenschau von Dokumenten zum 17. Oktober des Jahres 1891, an dem das neu errichtete k. k. Kunsthistorische Hofmuseum im Beisein zahl reicher prominenter Ehrengäste feierlich seiner Bestimmung übergeben wurde (siehe dazu den Bericht im Ausstellungsteil). Ausstellungen Kuratierung und wissenschaftliche Konzeption der Ausstellung „… Alles ist sehr schön ausgefallen“ (Kaiser Franz Joseph I.). 120 Jahre Kunsthistorisches Museum, KHM 2011/2012 Publikationen Museologisches Experiment. 60 Jahre Blindenführungen im Kunsthistorischen Museum Wien, in: Neues Museum 11/2, 2011, 22–24 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 13.4. St. Pölten, Niederösterreichisches Landesarchiv, vom VÖA veranstalteter Workshop Historische Schriften lesen und verstehen (17.–19.Jahrhundert) 27.10. Einführung in die Paläographie (Handschriftenkunde), KHM, Verein der Freunde des KHM 27.10. Von der Theorie zur Praxis – praktische Übung zur Handschriftenkunde, KHM, Verein der Freunde des KHM Ausstellung 100 Jahre Kunsthistorisches Museum 7.11. Graz, Landesarchiv, Workshop Bildbestimmung Fotografie, Teil 1: Identifizierung historischer foto grafischer Materialien und Verfahren 10.11. Die Säulen des Himmels. Die mittelalterlichen Kathedralen in England, KHM, Verein der Freunde des KHM 13.–14.11. Eisenstadt, 36. Österreichischer Archivtag veranstaltet vom Burgenländischen Landesarchiv, Miteinander die gemeinsame Vergangenheit für die Zukunft bewahren Internationales Symposium „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800 (24.–26.11.) Lehrtätigkeit WS 2011/12 Handschriftliche Quellen zur kunstgeschichtlichen Praxis und Forschung, Wien, Universität, Institut für Kunstgeschichte, Übung Dr. Susanne HEHENBERGER Publikationen „… das Schmerzenskind der letzten Jahre …“. Ein Arbeitsbericht zur Provenienzforschung in der Bibliothek des Kunsthistorischen Museums, in: B. Bauer – C. Köstner-Pemsel – M. Stumpf (Hgg.), NS-Provenienzforschung an österreichischen Bibliotheken, Graz – Feldkirch 2011, 441–458 (gemeinsam mit M. Löscher) Forschungsprojekte Mitarbeit am Forschungsprojekt Ehen vor Gericht. Konfliktfelder und Handlungsoptionen vom 16. bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts (Projektleitung: Andrea Griesebner; Finanzierung: FWF, Projekt Nr. P20157-G08) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 22.2. Wien, Universitätsbibliothek, Zeitschriftenlesesaal, Tagung Wissenschaftliche Bibliotheken im Umbruch 1938/1945 23.–25.3. Wien, MAK – Österreichisches Museum für Angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Symposium Kunst sammeln – Kunst handeln 9.–11.5. Hannover, Viertes Hannoversches Symposium NS-Raubgut in Museen, Bibliotheken und Archiven 20.–21.10. Wien, Künstlerhaus, Tagung Das Künstlerhaus im Nationalsozialismus Lehrtätigkeit WS 2010/11, Frauen- und Geschlechtergeschichte – Die Ehe als religiöse, rechtliche und soziale Institution in der Frühen Neuzeit, Wien, Universität, Institut für Geschichte, Kurs WS 2011/12, Frühe Neuzeit (ca. 1500 bis ca. 1800), Wien, Universität, Institut für Geschichte, Kurs Dr. Elisabeth HASSMANN Dr. Monika LÖSCHER Forschungen Publikationen Quellen zur Geschichte der ehemaligen kaiserlichen Sammlungen aus dem k. k. Oberstkämmereramt für die Zeit von 1777 bis 1787 im Österreichischen Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv. „… das Schmerzenskind der letzten Jahre …“. Ein Arbeitsbericht zur Provenienzforschung in der Bibliothek des Kunsthistorischen Museums, in: B. Bauer – C. Köstner-Pemsel – M. Stumpf (Hgg.), NS-Provenienzforschung an österreichischen Bibliotheken, Graz – Feldkirch 2011, 441–458 (gemeinsam mit S. Hehenberger) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 24.–25.3. Wien, Naturhistorisches Museum Wien, Archiv für Wissenschaftsgeschichte, Verein der Österreichischen ArchivarInnen, Tagung Profilbildung in Archiven wissenschaftlicher Einrichtungen 13.–14.11. Eisenstadt, Burgenländisches Landesarchiv, 36. Österreichischer Archivtag 2011 Grenzüberschreitungen – Miteinander die gemeinsame Vergangenheit für die Zukunft bewahren 25.11. Neueste Archivrecherchen zur k. k. Gemälde galerie in Wien für die Zeit 1765 bis 1787, KHM, Vorträge, Teilnahme an Tagungen 22.2. Wien, Universitätsbibliothek, Zeitschriftenlesesaal, Tagung Wissenschaftliche Bibliotheken im Umbruch 1938/1945 23.–25.3. Wien, MAK – Österreichisches Museum für Angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Symposium Kunst sammeln – Kunst handeln 20.–21.10. Wien, Künstlerhaus, Tagung Das Künstlerhaus im Nationalsozialismus 71 72 sammlung Sammlungen des Museums für Völkerkunde sammlungen MVK Museum für Völkerkunde Direktion Direktion Dr. Sabine HAAG, interimistische Leitung, vertreten durch Dr. Barbara PLANKENSTEINER ADir. Michael BAMBERGER Astrid BÖHACKER (ab 1.9.) Rita MAIER (Karenz ab 1.10.) Elisabeth REICHER Mag. Stefan BAUER* Dr. Helmut OPLETAL* Afrika südlich der Sahara Dr. Barbara PLANKENSTEINER, stv. Direktorin MMag. Julia BINTER Nordafrika, Vorder- und Zentralasien, Sibirien Dr. Axel STEINMANN Ostasien Dr. Bettina ZORN Süd- und Südostasien, Himalaya Dr. Christian SCHICKLGRUBER Insulares Südostasien Dr. habil. Sri KUHNT-SAPTODEWO Ozeanien und Australien HR Prof. Dr. Gabriele WEISS Nord- und Mittelamerika Mag. Gerard VAN BUSSEL Südamerika Dr. Claudia AUGUSTAT Fotosammlung Christine ZACKEL, M.A. Bibliothek Heinz GRATZER Wolfgang PRIGLHOFER MMag. Maria SEIDL* Bestandsverwaltung Mag. Manfred KAUFMANN Reinhard MAURER Eva HACKL Archiv Mag. Ildikó CAZAN-SIMÁNYI Restaurierung und Konservierung Mag. Gerhard-Florian RAINER Sonja FÜRNKRANZ Mag. Christiane JORDAN Dipl.-Rest. (FH) Melanie KORN Hugo KRAMMER Mag. Susanne MENDEZ Radmila MILIVOJEVIC Daniel ORtnER (bis 12.7.) Barbara PÖNIGHAUS-MATUELLA Julian SEPPELE (ab 16.8.) Elisabeth STÖTZLER (bis 31.7.) Dipl.-Rest. (FH) Elisabeth TARAWNEH Mag. Roswitha ZOBL Ausstellungsmanagement Tina-Maria SEYFRIED Museum und Publikum Christine KAUFMANN und Team (siehe Seite 184) * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Im Jahr 2011 befand sich das Museum für Völkerkunde mangels Direktors und klarer Perspektive in einer Art Warteposition, die im Oktober nach Bestellung des neuen Direktors Steven Engelsman zumindest einen konkreten Ausblick erhielt. Steven Engelsman, noch Direktor des Nationalmuseums für Völkerkunde in Leiden, Niederlande, wird am 1. Mai 2012 seinen Dienst in Wien antreten. Für unser Publikum hatte diese Situation aber keine fühlbaren Auswirkungen, denn mit großem Elan und durch das Engagement der MitarbeiterInnen des Hauses konnten wichtige Ausstellungsprojekte und ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm ver wirklicht werden. Die Ausstellung African Lace. Österreichische Stoffe für Nigeria war noch bis Ende März geöffnet und reiste dann nach Nigeria weiter, wo sie bis Jänner 2012 im National Museum in Lagos zu sehen war. Auch die Fotoausstellung Unsichtbare Welten. Mensch, Natur, Übernatur wurde bis Ende März verlängert. Die nächste Großausstellung, Die Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und politisches Design im China von Mao Zedong, kuratiert vom Journalisten und Sammler Helmut Opletal, wurde am 17. Februar erfolgreich eröffnet und nach ihrem Abbau Ende November nach Zürich übernommen, wo sie ab Ende Jänner 2012 im Völker kundemuseum der Universität Zürich gezeigt wird. Am 6. September konnten wir die große Ausstellung Wald / Baum / Mensch eröffnen, die auf 1200 m2 Quadratmetern in einem Parcours durch 150 Themen mit einer Auswahl von über 800 Objekten die vielfältigen und kulturell bedingten Umgangsformen der Menschen mit Wald und Baum beleuchtete. Im Jahr 2011 haben wir auch wieder die Tradition aufgenommen, regelmäßig kleinere Ausstellungen in unserem Mezzanin-Bereich zu zeigen, die sich mit Spezialthemen der Sammlung befassen. Den Anfang bildete Bali. Kunst im Wandel, eine Schau, in der zum ersten Mal unsere wichtigen Bestände zum balinesischen Jugendstil aufgearbeitet und präsentiert wurden. Ende Mai konnten wir die von Anette Hofmann kuratierte Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika übernehmen, die zuvor in Basel und Kapstadt zu sehen war. Im Zuge der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. Etta BeckerDonner in Afrika und Lateinamerika, die Mitte November eröffnet wurde, befassten wir uns mit einem prägenden Kapitel der Geschichte des Hauses und stellten das Lebenswerk der ehemaligen Direktorin und ihre Sammlungen in den Blickpunkt. Bemerkenswert an all diesen Ausstellungen war, dass sie kaum Leihgaben beinhalteten, sondern vorwiegend mit hauseigenen Objekten bestückt waren. Dies zeigte wieder einmal mehr die beeindruckende Vielfalt und Fülle unserer Bestände. 2011 konnten wir auch unser Veranstaltungsprogramm intensivieren, wir geben nun einen eigenen Programmfolder heraus und senden einen Email-Newsletter für das Museum für Völkerkunde aus. Insgesamt hat das Museum 113 Veranstaltungen unterschiedlichster Art von Expertenführungen, Vorträgen, Objektbesprechungen, Buchpräsentationen sowie Musik- und Tanzabenden bis hin zu zahlreichen Workshops organisiert, die von nahezu 5.000 Besuchern in Anspruch genommen wurden. Viele dieser Veranstaltungen waren extern finanzierte Kooperationen mit dem Verein Freunde der Völkerkunde, den Botschaften der Republiken Indonesien, Philippinen und Panama, dem Dokumentationsarchiv für traditionelle und komplementäre Heilmethoden, dem österreichischen Lebensministerium sowie Biosa & Land- und Forstprojekte Österreich. Im Dezember konnten wir in Zusammenarbeit mit Ärzte ohne Grenzen die berührende Multimediainstallation Starved for Attention bei uns präsentieren. Zum ersten Mal hat das Museum für Völkerkunde in diesem Jahr auch zu einem Weihnachtsempfang für das Publikum und die Belegschaft ge laden, der vom Ensemble MoZuluArt featuring Ambassade Streichquartett auf großartige Weise musikalisch untermalt wurde. Diese Veranstaltung zum Jahresende 73 74 Museum für Völkerkunde fand so großen Anklang, dass wir sie nun alljährlich vorsehen werden. Auch konnte im Jahr 2011 unser Vermittlungsprogramm intensiviert werden und es haben bei uns entsprechende Fortbildungsveranstaltungen stattgefunden, wie etwa in Zusammenarbeit mit dem Department für Didaktik der politischen Bildung der Universität Wien ein Workshop zum Thema Lernort Museum und in Kooperation mit ICOM Österreich ein Vortrag des bekannten Pädagogen George Hein. Einen Höhepunkt unter den wissenschaft lichen Veranstaltungen des Jahres bildete die im September organisierte Tagung Wa(h)re „Kultur“? Kulturelles Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der Idee von Kultur. Das Museum für Völkerkunde pflegt den internationalen Austausch mit anderen Museen immer intensiver und engagiert sich in meh- S. E. Herr I Gusti Agung Wesaka Puja, Botschafter der Republik Indonesien, ein großer Unterstützer des Museums, beim Konzertauftritt des Singers Chamber Choir, Foto: John D. Marshall reren EU-geförderten Projekten. Seit drei Jahren sind wir gemeinsam mit 9 europäischen Partnermuseen Teil des Projektes RIME (Internationales Netzwerk ethno graphischer Museen), das sich mit Zukunftsperspektiven in der ethnographischen Museumslandschaft befasst. Auch dieses Jahr haben Mitarbeiter des Hauses an mehreren Workshops im Rahmen des Programms teilgenommen und wir haben im Jänner in Wien ein Laboratorium zu den Rechtsgrundlagen und Zielsetzungen des Museumsnetzwerks veranstaltet. Weiters konnten wir gemeinsam mit den Kollegen vom Museo Nazionale Preistorico Etnografico „Luigi Pigorini“ in Rom, dem Musée du quai Branly in Paris und dem Königlichen Afrikamuseum in Tervuren, Belgien erfolgreich ein weiteres EU-Projekt, ReadMe II, starten, in dem wir uns mit aktiver Beteiligung von Vertretern migrantischer Communities kritisch mit der Einbeziehung des Themas „Migration“ in die ethnographische Museumsarbeit be fassen. Ende des Jahres wurde ein EU-gesponsertes Trainingsprogramm (ICD – MUSE) in die Wege geleitet, das vom Museum of Foundational Works in Ankara betreut wird und in dem es um fachlichen Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen den Partnermuseen in Rumänien und der Türkei sowie unserem Museum geht. Weihnachtsempfang mit der Gruppe MoZuluArt featuring Ambassade Streichquartett: An African Christmas Foto: Julia Binter Unsere Zusammenarbeit mit Museen und Communities in den Herkunftsländern der Sammlungen wurde fortgeführt. Einen Höhepunkt bildete die Leihgabe an das Te Papa Tongarewa Museum in Neuseeland für eine gemeinsam mit der Maori-Konföderation Tainui Waka Alliance organisierte Ausstellung, zu der wir einen historisch wertvollen Kopfschmuck von Maori-Oberhäuptern zur Verfügung stellen konnten, den Dr. Gabriele Weiss persönlich begleitete. Auch das bi nationale Forschungs- und Konservierungsprojekt zum altmexikanischen Federkopfschmuck unter der Leitung von Dr. Christian Feest und Lilia Rivero Weber, der NationalKoordinatorin des Mexikanischen Kultur erbes (Coordinadora Nacional de Conser vación del Patrimonio Cultural INAH), wurde intensiv vorangebracht. Die ersten Ergebnisse werden 2012 in Buchform veröffentlicht. Dr. Augustat konnte auf ihrer Brasilienreise die Kontakte mit den Warí und Kanoê intensivieren. Die Zusammenarbeit mit den nigerianischen Museen fand in der Unterstützung für die Produktion der African LaceAusstellung in Lagos ihren Ausdruck, auch wurden die von uns initiierten Gespräche zum geteilten Kulturerbe in Zusammenhang mit den Benin-Kunstschätzen dieses Jahr im Berliner Ethnologischen Museum fortgeführt. sammlungen MVK Afrika südlich der Sahara Das Hauptaugenmerk lag auf der Betreuung der African Lace-Ausstellung in Lagos, der Übernahme der Ausstellung Was Wir Sehen, die für die Wiener Station adaptiert wurde, und den Vorbereitungsarbeiten zur Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. Etta BeckerDonner in Afrika und Lateinamerika. Beim internationalen Kunstbuchfestival FILAF (Festival International du Livre d’Art) in Perpignan, Frankreich, das im Juni 2011 zum ersten Mal stattfand, erhielt der Katalog zur Ausstellung African Lace den Grand Prix der Jury in der Kategorie Afrikanische Kunst sowie den Gesamtpreis des Festivals. Sammlungszugänge Schenkungen Inv.-Nrn. 189.046–189.048 Jubiläums-Schärpe, Jubiläums-WaxprintStoff und Jubiläums-Schlüsselanhänger aus Nigeria, 2010 (Geschenk von Nath Mayo Adediran) Inv.-Nr. 189.056 Aso Oke-Textil aus Nigeria, 19. Jh. (Geschenk von Dr. Barbara Plankensteiner) Inv.-Nrn. 189.116–189.117 Helmmaske der Senufo von der Elfenbeinküste, Gelbgussglocke aus Nigeria, Anfang/ Mitte 20. Jh. (Geschenk von John D. Marshall) Inv.-Nrn. 189.119–189.120 Lederauflage und Lederkissenbezug mit dem Emblem Nigerias (Geschenk von BP Dr. Heinz Fischer) Inv.-Nrn. 189.289–189.290 Zwei handgewebte Wolldecken aus Mali und Guinea (Geschenk von Mag. Julia Zemánek) Inv.-Nrn. 189.291–189.300 Set von vier Holzhockern und zwei Holztischchen, ein Korbtisch, Körbe, Utensilien zur Kaffeezubereitung, Kaffeepackungen, Zubereitungsmaterialien, ein Kaffee-Service aus Äthiopien (Geschenk von BP Dr. Heinz Fischer) Korobla Helmmaske, Senufo, Côte d’Ivoire, Anfang/Mitte 20. Jh. H. 38 cm, L. 50 cm, Geschenk von John D. Marshall, Inv.-Nr. 189.116 Diese Helmmaske aus der Sammlung von Prof. Dr. Rudolf Leopold konnte dank der großzügigen Unterstützung durch John D. Marshall für das Museum angekauft werden. Ihre zoomorphe Gestalt – mit dem Krokodilsmaul, den Hauern eines Warzenschweins, den Ohren einer Hyäne sowie der Chamäleon-Figur am Scheitel – nimmt Bezug auf Tiere, die in den Gründungsmythen der Senufo eine wichtige Rolle spielen. Bei Auftritten komplettieren ein langer einteiliger Anzug sowie Bastund Raphiakränze an den Fußknöcheln des Tänzers das Erscheinungsbild. Manchmal wird das Kopfteil zusätzlich mit Zweigen und Federn geschmückt. Eröffnung der African Lace-Ausstellung in Lagos: Der Director of Museums und Co-Kurator der Ausstellung Nath Mayo Adediran führt Vertreter der Regierung, den Generaldirektor der National Commission for Museums and Monuments, den österreichischen Botschafter Dr. Stefan Scholz und die Königinmutter von Lagos Erelu Abiola Docemo durch die Ausstellung. Foto: Barbara Plankensteiner Der Korobla-Maskentyp entstand als Antwort auf die gesellschaftlichen Umwäl zungen im Zuge des Kolonialismus und der Staatsbildung im dicht besiedelten, bäuerlich organisierten Norden der Elfenbeinküste. Die Maske tritt sowohl bei Begräbnissen als auch nachts auf, um die negativen Kräfte von „Hexen“, d. h. jenen Menschen, die sich gegen ihre eigenen Angehörigen wenden, zu vertreiben. Vor ihrem Auftritt wird sie mit Blut und Kolanüssen beopfert, wie die krustige Patina der hier vorgestellten Maske eindrucksvoll verdeutlicht. Die vier an den vorderen Hauern angebrachten Amulettsäckchen üben eine Schutzfunktion bei diesen nächtlichen Auseinandersetzungen aus. 75 76 Museum für Völkerkunde Wissenschaftliche Tätigkeit 4.5. Benin Arts and the Collector’s Dilemma in the 20th Century, Genua, Palazzo Ducale MMag. Julia BINTER Dr. Barbara Plankensteiner 30.6.–3.7. Präsentation des African Lace-Kataloges, Perpignan, Festival International du Livre d’Art Ausstellungen Ausstellungen 20.–22.7. Oxford, University of Oxford, Pitt Rivers Museum, Laboratorium im Rahmen des EU-Projektes RIME: First Encounters with Museums: trading identities, places and things Kuratierung der Ausstellung African Lace. A History of Trade, Creativity and Fashion in Nigeria, Lagos, Nigeria (National Museum) 2011/2012 Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika (gemeinsam mit Gerard van Bussel und Claudia Augustat), Wien (MVK) 2011/2012 Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika, Wien (MVK) 2011 Beratung bei der Auswahl der Afrika-Objekte zur Ausstellung Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien, Wien (Wien Museum) 2011 Publikationen Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit G. van Bussel und C. Augustat); „Eine Dame im Urwald“. Etta Becker-Donner, ein Leben für Museum und Wissenschaft, ebenda, 9–23; Etta Donners Liberia-Forschung, ebenda, 25–49 Objekttexte in: Ausstellungskatalog G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald /Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien, Wien (Wien Museum) 2011 Objekttexte im Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung Erobern. Entdecken. Erleben im Römerland Carnuntum, Carnuntum 2011 2011 Exhibition Review: Dynasty and Divinity: Ife Art in Ancient Nigeria. British Museum London, in: African Arts 44, H. 3, 80–82 Forschungen Associate Partner des EU-Hera-Projekts Creativity and Innovation in a World of Movement (CIM) (Projektleitung: Maruska Swasek, Queens University Belfast). Vorträge, Teilnahme an Tagungen 25.3. Reassembling Traditions in the World of Fashion: The Story of „African Lace“ in Nigeria and Austria, Los Angeles, University of Los Angeles, California, ACASATriennale 28.–29.3. Köln, Rautenstrauch-Joest-Museum, Jahreskonferenz der Direktorinnen und Direktoren deutschsprachiger ethnologischer Museen 22.–24.4. Paris, Musée du quai Branly, Laboratorium des EU-Projektes [S]oggetti migranti, READ ME II 8.–10.9. Hamburg, Museum für Völkerkunde, Jahrestagung European Ethnology Museum Directors’ Group 17.9. Verdrehte Objektwissenschaft. Authentizität im Spannungsfeld von Markt und Postkolonialismus, Wien, Plenarvortrag bei der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde Wa(h)re „Kultur“? – Kulturelles Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der Idee von Kultur (14.–17.9.) 24.–26.10. Stuttgart, Linden-Museum, Workshop im Rahmen des EU-Projektes RIME: An „Inside“ View: Participation in Ethnographic Museum Projects and Exhibitions in Europe Seen from an Indigenous Perspective 24.–25.11. Objektpräsentation im Rahmen von Schauplatz des Wissens. Dreißig Objekte repräsentieren die Welt, Graz, Österreichischer Museumstag 7.12. African Lace. Ein kooperatives Ausstellungsprojekt zu einem bisher vernachlässigten Thema der Modegeschichte Nigerias, Berlin, Freie Universität, geladener Vortrag im Rahmen des Kolloquiums zur Kunst Afrikas 15.12. Das Österreichische Museum für Volkskunde und das Museum für Völkerkunde – und was sich daraus machen ließe: ein mögliches Konzept und dessen Genese, Wien, Universität, Institut für Europäische Ethnologie (gemeinsam mit Margot Schindler) Lehrtätigkeit WS 2010/11 Einführung in die Kunst Afrikas. Konzepte und Stilareale, Wien, Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesung SS 2011 Grundlagen der sozial- und kulturanthropologischen Museumsarbeit, Wien, Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesung Organisation der Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthropo metrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika, Wien (MVK) 2011 (Kuratorin: Anette Hoffmann) Publikationen Globalization, Representation and Postcolonial Critique. Austrian Documentary Film auteurs’ Take on Globalism, in: H. Belting – J. Birken – A. Buddensieg – P. Weibel (Hgg.), Global Studies: Mapping Contemporary Art and Culture, Ostfildern 2011, 148–170 1 Objekttext in: Ausstellungskatalog G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 20.5. Einführung in den ethnographischen Film, Wien, Ethnocineca Projektwerkstatt 16.9. Wien, DGV-Tagung Wa(h)re Kultur? Kulturelles Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der Idee von Kultur, Leitung des Workshops Schaufenster der Kulturen – Zum Gebrauch ethnologischer Kategorien und Verfahren an der Schnittstelle von Visueller Anthropologie und Medienanthropologie (gemeinsam mit Vanessa Marlog) 20.10. Dokumentarfilm als Global Art?, Karlsruhe, ZKM Herbstakademie Global Studies – Die Frage nach dem Kunstbegriff Lehrtätigkeit WS 2010/11 Österreichischer Dokumentarfilm und die Globalisierung, Wien, Universität, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Seminar WS 2010/11 Jean Rouch – Auslotungen des ethnographischen Films, Wien, Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesungsübung WS 2010/11 We shoot the World – Documentary Filmmaking and Globalization, Wien, Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesung SS 2011 Einführung in die Ethnohistorie und historische Anthropologie, Wien, Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesung SS 2011 Anthropologie der Globalisierung, Wien, Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesung WS 2011/12 Dokumentarfilm, Subalternität und postkoloniale Kritik, Wien, Universität, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Vorlesungsübung sammlungen MVK Nordafrika, Vorder- und Zentralasien, Sibirien Der Schwerpunkt der Tätigkeit im Jahr 2011 lag auf der Konzipierung, Gestaltung und Betreuung der Sonderausstellung Wald / Baum / Mensch (gemeinsam mit Gerard van Bussel), die im September eröffnet wurde. Als Beitrag zum „Internationalen Jahr des Waldes“ versuchte diese Ausstellung, die noch bis Mai 2012 zu sehen ist, entlang dreier Themenachsen (Der fantastische Wald / Der entzauberte Wald / Der geschundene Wald) über die ausgestellten Objekte dem Phänomen Wald und alledem, was damit verbunden ist, nahezukommen. for Museum Professionals (MUSE-TRAIN) bewilligt, welches im ersten Halbjahr 2012 umgesetzt wird. Ziel dieses Projektes ist es, neben dem Austausch von fachspezifischen museologischen Inhalten zwischen den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der drei beteiligten Partnerinstitutionen (Ankara Museum of Foundational Works, Brukenthal Nationalmuseum in Sibiu und Museum für Völkerkunde in Wien) auch die internationale Vernetzung von Museen zu fördern und das Bewusstsein für die Rolle der Museen in der breiten Öffentlichkeit weiter zu vertiefen. Kooperation und Projekte Sammlungszugänge Besondere Aufmerksamkeit widmet die EU-Kommission seit einigen Jahren der Entwicklung der Zivilgesellschaft und dem zivil ge sellschaftlichen Dialog. Im Rahmen des Programms Fazilität zur Förderung der Zivilgesellschaft EU – Türkei, Interkultureller Dialog: Museen (ICD-MUSE), das von der Europäischen Union und dem türkischen Staatsministerium für Kultur gefördert wird, wurde nach einjähriger Vorarbeit Ende Oktober das Projekt Multilateral Training Ein Schwerpunkt bei den Neuerwerbungen lag in den vergangenen Jahren im Bereich der zeitgenössischen marokkanischen Knüpf erzeugnisse. 2011 konnten fünf marokkanische Recycling-Gebetsteppiche dem Sammlungsbestand hinzugefügt werden. Der Gebetsteppich verdankt seine Entstehung der Vorschrift, der zufolge ein frommer Muslim fünfmal am Tag mit Blick Richtung Mekka zu beten hat. Angesichts einer prekären Erwerbs- und Lebenssituation stellen heute Männermantel (Fragment), Iran, Qajaren-Zeit, 19. Jh. Wolle, Seide, ungefüttert, reich mit Lebensbäumen (Zypressen) und Mir-i-Boteh-Mustern bestickt, deren Form einem aufrecht stehenden Tropfen ähnelt, der nach oben in einen nach rechts oder links geneigten Haken ausläuft, Inv.-Nr. 189.069 Frauen in Marokko zur Existenzsicherung der Familie im Hausfleiß auf aufgeschnittenen leinwandbindigen Kunstfasersäcken so genannte „gehäkelte Teppiche“ aus industriellen Kunstfaserwollabfällen her, wobei nach dem Prinzip der Nähmaschine die Fäden, ohne irgendwelche Knoten zu machen, mit einem speziellen Häkelhaken durch eine festgespannte Trägerstruktur gezogen werden, so dass auf der Oberflächenseite eine Schlingenstruktur erreicht wird. Bei den fünf erworbenen Recycling-Gebetsteppichen sind die Dekorelemente derart arrangiert, dass mit den für diese Textilgattung charakteristischen, althergebrachten Motiven (Moschee als Ort der Reinheit, Gebetsnische, Wasserkanne, Moscheeampel oder gespreizte Hand) eine modern anmutende, mitunter dynamischunruhige Bildwirkung erzeugt wird. Als stilistische Vorbilder dienen wohl von Mekka-Pilgern mitgebrachte bedruckte ägyptische Gebetsteppiche aus Samt bzw. industriell gefertigte Gebetsteppiche aus der Türkei, deren Komposition ihrerseits wieder auf weit in die Vergangenheit zurückreichende Knüpferzeugnisse aus Anatolien und dem Kaukasus verweist. 5 marokkanische Gebetsteppiche, Marokko, Anfang 21. Jh., Inv.-Nrn. 189.064, 189.065, 189.066, 189.067, 189.068 77 78 Museum für Völkerkunde OSTASIEN Schenkungen Inv.-Nrn. 189.111–189.112 Frauenmantel aus gestreiftem Kunstseidenatlas und ein Paar Sandaletten mit Perlmutteinlagen und Zinneinfassung, Syrien, Damaskus, 1. Hälfte 20. Jh. (Geschenk von Dr. Tarif Al-Samman) Inv.-Nr. 189.118 Feldpostkarte aus Birkenrinde, Österreich-Ungarn, 1916 (Geschenk von Gerhard Klodner) Ankäufe Inv.-Nrn. 189.064–189.068 Recycling-Gebetsteppiche aus Marokko, Anfang 21. Jh. (Slg. Blazek) Inv.-Nr. 189.069 Reich mit Lebensbäumen (Zypressen) und Mir-i-Boteh-Mustern bestickter Männermantel, Iran, Qajaren-Zeit, 19. Jh. (Slg. Jörgler) Inhaltliche und kontextuelle Erschließung des umfang reichen handschriftlichen und fotografischen Nachlasses des bekannten Zentralasienforschers Graf Georg Almásy von Zsadány und Törökszentmiklós (1867−1933) von seinen beiden Reisen nach Turkestan (1901 und 1906) (in Arbeit). Wie im vergangenen Jahr wurde in Zusammenhang mit der Überprüfung der Datensätze von Objekten und Sammlungen der Abteilung die Erschließung historischer Quellen zum Sammlungsbestand sowie zu einzelnen Sammlerpersönlichkeiten fortgesetzt. Vorträge, Teilnahme an Tagungen 18.1. Orientalische Judaica im Museum für Völkerkunde Wien, Wien, Verein der Freunde des Jüdischen Museums Wien 28.6. Liebe und Vergänglichkeit. Stoffdrucke aus Isfahan, MVK, Vortragsreihe Objektgeschichten Lehrtätigkeit Betreuung von Diplomanden und Diplomandinnen des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien bei ihren Forschungsanträgen, Recherchen und Archivstudien Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Axel Steinmann Ausstellungen Kuratierung der Ausstellung Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit Gerard van Bussel) Mitarbeit am EU-Ausstellungsprojekt RIME (Réseau International des Musées Ethnographiques) Modernity, Teilbereich Modernity and Religion Publikationen Herausgabe von Ausstellungskatalog Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit G. van Bussel); Einleitungen und Objekttexte ebenda Objekttexte in: Ausstellungskatalog A.-M. Bouttiaux – A. Seiderer (Hgg.), Fetish Modernity, Tervuren 2011 Forschungen Quellenkundliche Auswertung des schriftlichen Nachlasses des Wiener Turkestanreisenden Dr. Josef Troll (1844−1919) (Fortsetzung). Legat Sock, in der Bildmitte das bronzezeitliche Speisegefäß fu, 6. Jh. v. Chr., Inv.-Nrn. 189.025–189.045 Sammlungszugänge Schenkungen Inv.-Nrn. 189.025–189.045 Sammlung Legat Sock/Walk, Post 2/2011 2010 erhielt die Abteilung Ostasien des Museums für Völkerkunde eine Sammlung aus dem Legat Eva Sock, welche diese von ihrem Onkel Dr. Anton Walk (1901–1933) erbte, der sich zuletzt in Shanghai aufge halten hatte. Die Sammlung umfasst 21 Objekte und ist in ihrer Zusammensetzung typisch für eine zu Beginn des 20. Jhs. entstandene Sammlung. Objekte aus Jade, Lack, Cloisonné, Porzellan und Bronze sind vertreten. Besonders hervorzuheben ist das bronzezeitliche Speisegefäß fu, dessen Gegenstück sich in einem Museum in der VR China befindet. sammlungen MVK Süd- und Südostasien, Himalaya Wissenschaftliche Tätigkeit Sammlungszugänge Dr. Bettina Zorn Schenkungen Ausstellungen Inv.-Nrn. 189.101–189.111 Textilien aus Nagaland (Slg. John D. Marshall) Erstellung eines Konzepts für die Sonderausstellung zum Thema Schuhe in Zusammenarbeit mit dem Joanneum Graz Publikationen Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 Forschungen Inv.-Nrn. 189.114–189.115 Textilien aus Nagaland (Slg. Christian Schicklgruber) Wissenschaftliche Tätigkeit Die Sammlungen von Sinologen aus dem 19. Jh. in den Beständen der Abteilung Ostasien. Dr. Christian Schicklgruber Die Sammlung zu China aus dem 18. Jh. in den Beständen der Abteilung Ostasien. Ausstellungen Mitarbeit beim Projekt Migration und Museum: READ me II. Mitarbeit beim Projekt des Instituts für Sinologie, Universität Wien, zu Migration und Mehrfachidentitäten Chinesische Migration und Medizin in Wien. Vorträge, Teilnahme an Tagungen 5.–9.4. Wien, Universität, Symposium The Art and History of Central and Western Tibet, 8th to 15th Century, Dolmetscherin Englisch – Chinesisch, Chinesisch – Englisch Mitarbeit an der Konzepterstellung und der Betextung der Ausstellung Wald / Baum / Mensch im MVK: Auswahl und wissenschaftliche Bearbeitung von Objekten für diese Ausstellung aus der Sammlung Mitarbeit an einer Ausstellung zum Konzept von Modernität in ihrer religiösen Ausprägung im Rahmen des von der Europäischen Kommission finanzierten Projekts European Project RIME (Culture Programme), Tervuren Publikationen Modernity and Religion: Habemusne Pontificem Maximum Novum?“, in: Ausstellungskatalog A.-M. Bouttiaux – A. Seiderer (Hgg.), Fetish Modernity, Tervuren (Rime Partners) 2011, 105–121 Forschungen Mitarbeit als Konsulent des vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung finanzierten Forschungsprojekts Mongolische Ethnographica des österreichischen Sammlers Hans Leder in europäischen Museen (im Rahmen des Förderungsprogramms forMuse; Projektleitung: Dr. Maria-Katharina Lang) 1.4.–2.5. Feldforschung in Nagaland. Dabei wurde anhand von Objektphotos aus der Naga-Sammlung des Museums versucht, deren Bedeutung im Kontext der traditionellen Kultur zu erforschen. Im Zuge dieser Reise wurde auch eine umfangreiche Sammlung zum Kulturwandel der Naga angelegt. Vorträge, Teilnahme an Tagungen 6.5. The exhibition Götterbilder – dialogical attempts and material solutions, Stockholm, Workshop sacred matter & secular frames, organisiert vom Museum of Ethnography, Stockholm 7.7. Gewebte Botschaften. Neues über ein Körpertuch der Naga, Ostindien, MVK Erstellung des Konzepts zu einer Ausstellung zu den Naga in Nordostindien, die im Jahr 2012 im MVK gezeigt werden wird. 12.–14.4. Madrid, 4. RIME-Workshop 4.8. Ein bronzezeitliches Speisegefäß aus China der Sammlung Legat Sock, MVK, Vortragsreihe Objektgeschichten 20.10. Tabu, MVK, Verein Freunde der Völkerkunde, Ethnographisches Kabinett 24.10.–3.11. Seoul, Workshop der Korea Foundation Korean Ceramics in East Asia: Its Influence and Development Lehrtätigkeit WS 2010/11 Zu den Sammlungen der Abteilung Ostasien am Museum für Völkerkunde, China, 19. Jahrhundert, Wien, Universität, Institut für Ostasienwissenschaften/Sinologie, Übung SS 2011 Zu archäologischen Projekten, Würzburg, Institut für Sinologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Blockseminar WS 2011/12 Zu den Sammlungen der Abteilung Ostasien am Museum für Völkerkunde, China, 18. Jahrhundert, Wien, Universität, Institut für Ostasienwissenschaften/Sinologie, Übung Betreuung von Studenten der Ostasienwissenschaften während ihrer mehrmonatigen Volontariate Körpertuch, Nagaland, 20. Jh., Baumwolle, Sammlung John D. Marshall, Inv.-Nr. 189.102 Das Tuch verweist auf Jugend, Schönheit und Prosperität; sein Zweck besteht darin, all dies auf den Träger zu ziehen. Die zickzackförmige Abfolge von roten und schwarzen Vierecken repräsentiert eine Pythonschlange. Gewährt sie dem Betrachter diesen Anblick, wird er sich eines langen Lebens erfreuen. Die blauen Quadrate symbolisieren Reichtum und Wohlstand, die blauen Linien dazwischen Jugend und Schönheit. Mit den grünen Streifen an den Enden ist das Eingebundensein in die Familie gemeint. Das Tuch wird im besten Abschnitt des Lebens getragen. 79 80 Museum für Völkerkunde Insulares Südostasien Lamak-Zeichnung von Walter Spies, Inv.-Nr. 130.873 Lamak-Zeichnung von Walter Spies, Inv.-Nr. 130.891 Eine sensationelle Entdeckung zum Œuvre des deutschen Malers Walter Spies und des balinesischen Malers I Gusti Nyoman Lempad wurde 2010 im Museum für Völkerkunde gemacht. Diese Werke wurden von der Österreicherin Helen Potjewyd 1935 nach Wien gebracht und 1946 dem Museum für Völkerkunde geschenkt. Das Museum für Völkerkunde besitzt ca. 600 Objekte aus der Sammlung von Helene Potjewyd. Ihre Lebensdaten waren bislang unbekannt und ihre Sammlung war wenig geordnet. Nach Recherchen von Dr. Werner Kraus, Vizepräsident der Walter Spies Gesellschaft, die er im Auftrag des Museums für Völkerkunde und der Botschaft der Republik Indonesien durchführte, konnte die Identität der Sammlerin gesichert und ihr Leben und Werk so gut wie möglich dargestellt werden (siehe den Ausstellungskatalog Balinese Art in Transition, Wien 2010). Ein lamak ist eine balinesische Opferdekoration, ein Streifen aus vegetabilen Materialien, wobei die einzelnen Exemplare eine unterschiedliche Länge aufweisen können. Es sind lamak mit einer Länge von jeweils 30 cm bis 10 m bekannt. Manchmal findet man auch lamak aus Textilien. Lamak werden besonders zu religiösen Festlichkeiten aufgehängt. Walter Spies hatte schon früh die große Fülle der lamak-Ornamente bewundert und mit ihrer Dokumentation begonnen. I Gusti Nyoman Lempad, J. d. S. spricht die Zauberformel, Zeichnung, Inv.-Nr. 130.930 I Gusti Nyoman Lempad, Illustration zum Märchen Rama und Sinta (?), Zeichnung, Inv.-Nr. 130.925 Sammlungszugänge Ankäufe Inv.-Nr. 189.024 Rangda, balinesische Maske Schenkungen Inv.-Nrn. 189.062–189.063 1 Schiffsmodell und 2 Kinderkostüme aus Indonesien (Geschenk der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei anlässlich des Besuchs von BP Dr. Heinz Fischer in Indonesien) Inv.-Nrn. 189.244–189.285 Objekte aus Indonesien, Mittelamerika, China und Afrika (Nachlass der Tänzerin Cilli Wang) Inv.-Nrn. 189.286–189.287 2 Masken aus Timor Leste Inv.-Nr. 189.288 Ölgemälde von Ronna Manansala (Philippinen) mit dem Titel Pila sa bigas („Life Line“) Balinesische Rangda-Maske, Schenkung Cilli Wang, Inv.-Nr. 189.246 Cilli Wang (1909 – 2005 in Wien) war eine österreichische Tänzerin und Kabarettistin. Ihre Sammlung besteht hauptsächlich aus Souvenirkunst, die sie während ihrer Welttournee gekauft hat. Ein Teil der Sammlung (34 von 76 Objekten) wurde in die museums pädagogische Sammlung übernommen. sammlungen MVK Ozeanien und Australien Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. habil. Sri Kuhnt-Saptodewo Ausstellungen Kuratierung der Ausstellung Bali. Kunst im Wandel, Wien (MVK) 2011 (in Kooperation mit der Botschaft der Republik Indonesien); Organisation von Vorträgen und Events als Rahmenprogramm zur Ausstellung Vorbereitung der Tanz-Ausstellung, Wien (MVK) (geplant für Mai 2012, dann auf 2013 verschoben) Publikationen Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 20.–23.4. Paris, Musée du quai Branly, Laboratorium des EU-Projektes (S)oggetti migranti, READ ME II 14.–16.9. Sharing Cultural Memory, Wien, Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde, Arbeitsgruppe Das Ethnologische Museum als Forschungsfeld 14.10. Museum of Ethnology Vienna: Our Activities with the Diaspora-Communities in Vienna, Tervuren, Workshop READ ME (12.–15.10.) 21.10. Wien, Symposium Rizal und Blumentritt, in Kooperation mit der Philippinischen Botschaft Lehrtätigkeit Betreuung von Doktoranden und Diplomanden des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien Kia Ora James Cook New Zealand, Tintendruck auf Papier, Grafik und Idee: Lester Hall, Neuseeland, Slg. Weiss, Inv.-Nr. 189.097 Der britische Seefahrer Kapitän James Cook wird hier mit Attributen und Symbolen aus der Maori-Kultur tradition, der europäischen Entdeckerzeit und der Science Fiction TV-Serie Star Trek versehen. Sammlungszugänge Ankäufe Inv.-Nr. 189.097 Kia Ora James Cook New Zealand, Tintendruck auf Papier, Grafik und Idee: Lester Hall, Neuseeland (Slg. Weiss) Inv.-Nr. 189.098 Paua-Cross, Haliotis-Schneckenschalen auf Holzkreuz, Produzentin: Joanna Mc Phee, Neuseeland (Slg. Weiss) Inv.-Nr. 189.099 Wanduhr mit dem Wasserschutzgeist Red Taniwha Aotearoa, produziert von Magnetico Clock in Auckland, Neuseeland (Slg. Weiss) Neuseeland, um zwölf Jahre lang (1877– 1889) als Naturforscher und Präparator an verschiedenen Museen der Süd- und der Nordinsel zu arbeiten. Im Frühjahr 1882 erhielt Reischek von König Tawhiao die Erlaubnis, das damals für Europäer gesperrte Maori-Königsland (King Country) im Zen trum der Nordinsel Neuseelands zu bereisen und sowohl naturkundliche als auch ethnographische Belege zu sammeln. Eingangsbereich der Tainui-Ausstellung im Te Papa Tongarewa Museum in Wellington, Neuseeland Foto: Te Papa Tongarewa Museum, Wellington Inv.-Nr. 189.100 Paua Shell, geschliffene und polierte Haliotis-Schneckenschale, Neuseeland (Slg. Weiss) Ausstellung Tai Timu, Tai Pari, Tainui – Journey of a People In Zusammenarbeit mit der Maori-Konföderation „Tainui Waka Alliance“ wurde in der Iwi Gallery/Level 4 des Te Papa Tongarewa Museum am 3. September 2011 die Ausstellung Tai Timu, Tai Pari, Tainui – Journey of a People eröffnet. Der Titel der Ausstellung (wörtlich: Ebbe, Flut, große Flutwelle) kann in etwa mit „den Gezeiten folgend“ übersetzt werden und steht im weiteren Sinne für „Bewegung“, „Seefahrt“ und „Ein wanderungswelle“. Tainui („die große Flutwelle“) ist das größte Maori-Bündnis Neuseelands. „Tainui“ ist aber auch der Name des Schiffes, das um etwa 1350 u. Z. (bzw. zwischen 1200 und 1400) eine Gruppe von Polynesiern aus Raiatea (Gesellschaftsinseln) nach Aotearoa („Land der langen weißen Wolke“ oder auch „große helle Welt“) brachte. Die sechs Leihgaben des MVK stammen aus der Sammlung des oberösterreichischen Naturforschers Andreas Reischek (1845–1902). Auf Empfehlung des Geologen Ferdinand von Hochstetter, des ersten Intendanten des 1876 gegründeten Naturhistorischen Hofmuseums in Wien, reiste A. Reischek nach Eröffnung der Tainui-Ausstellung am Marae, Te Papa Tongarewa Museum in Wellington, Neuseeland Foto: Te Papa Tongarewa Museum, Wellington Hissen der Tainui-Flagge vor dem Te Papa Tongarewa Museum in Wellington, Neuseeland Foto: Te Papa Tongarewa Museum, Wellington 81 82 Museum für Völkerkunde Nord- und Mittelamerika Wissenschaftliche Tätigkeit Sammlungszugänge HR Prof. Dr. Gabriele Weiss Inv.-Nr. 189.049 T-Shirt mit Subcommandante insurgente Marcos, Mexiko, D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel) Ausstellungen Mitarbeit an der Ausstellung Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011, Teilbereich Ozeanien Vorbereitung der Ausstellung Aus dem Pazifik: Ein Sammler aus Leidenschaft – der Südseeforscher F. H. Otto Finsch (1839–1917), Wien (MVK) 2012 Inv.-Nrn. 189.050–189.051 2 weibliche Zapatista-Puppen, Mexiko, D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel) Publikationen Inv.-Nr. 189.052 Anhänger „Marcos somos todos“, Mexiko, D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel) Die Welt erfassen und gestalten: Ozeanische Lebens welten im musealen Kulturvergleich, in: Rundbrief. Forum für Mitglieder des Pazifik-Netzwerkes 84, 2011, 46–51 Wenn Wurzeln in den Himmel ragen, in: Rundbrief. Forum für Mitglieder des Pazifik-Netzwerkes 85, 2011, 48–51 Den Gezeiten folgend: Die Reisen der Tainui nach Aotearoa, in: Rundbrief. Forum für Mitglieder des Pazifik-Netzwerkes 86, 2011, 51–54 Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 Kunst aus der Südsee, Infoblatt zur Ausstellung Emil Nolde. Mensch – Natur – Mythos, Salzburg (Museum der Moderne) 2011 Forschungen Der wissenschaftliche Nachlass des deutschen Zoologen und Ethnographen F. H. Otto Finsch (1839–1917) in den Beständen der Abteilung Ozeanien und Australien im Museum für Völkerkunde Wien. Vorträge, Teilnahme an Tagungen 16.3. Der wissenschaftliche Südsee-Nachlass des deutschen Zoologen und Ethnographen Otto Finsch (1839–1917) in den Beständen des Museums für Völkerkunde Wien, MVK, Verein Freunde der Völker kunde, Ethnographisches Kabinett 18.8. Ein Tapa-Stoff aus Hawai’i, Slg. James Cook, 1806. Zur Produktion und Bedeutung von Baststoffen in Polynesien, MVK, Sommerakademie Objektgeschichten (gemeinsam mit Roswitha Zobl) Inv.-Nr. 189.053 Anhänger „EZLN. Justicia Democracia y paz“, Mexiko, D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel) Inv.-Nr. 189.054 Stecknadel „¡Ya Basta!“, Mexiko, D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel) Inv.-Nr. 189.055 Broschüre, „Caminante Zapatista“, Número 5, marzo 7, 2001, Mexiko, D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel) Inv.-Nr. 189.057 Nationalflagge Kanadas (Slg. Gerard van Bussel) Inv.-Nr. 189.060 Pine Ridge, Oglala Sioux-Flagge, USA (Slg. Johann Korp) Inv.-Nr. 189.239 Briefmarke Federkopfschmuck, Indigenous Art 2003, Genuine United Nations Postage Stamps (Slg. Gerard van Bussel) Inv.-Nrn. 189.240–189.243 4 Molas, Kuna, Panama (Slg. Luis E. Martínez) Inv.-Nrn. 189.267–189.278 12 Objekte (Slg. Cilli Wang) Molas 1962 brachte Etta Becker-Donner, die damalige Direktorin des MVK, die ersten unter dem Begriff Molas bekannten Kuna-Textilien von den San Blas-Inseln in Panama nach Wien, darunter nicht nur damals rezente bzw. neue Beispiele dieser Textilkunst, sondern auch ältere Exemplare. Die Sammlung wurde im 20. Jh. und dank der hochwillkommenen Schenkung von vier Molas durch S. E. Don Luis E. Martínez Cruz, Botschafter der Republik Panama in Wien, auch am Beginn des 21. Jhs. noch erweitert. Das Museum vermag somit einen Einblick in eine über 50-jährige Textiltradition zu bieten, die im Leben der Kuna-Indianer von großer Bedeutung ist. Sie geht auf Körperbemalungen und Tätowierungen der Kuna zurück. 1704 [1699] schrieb der englische Bukanier Lionel Wafer in seinem Reisebericht A new Voyage and Description of the Isthmus of America über die Körperverzierung der Kuna: „Sie bringen Figuren von Vögeln, wilden Tieren, Menschen, Bäumen und ähnlichem oben und unten und überall auf ihrem Körper an […]: Aber die Figuren ähneln dem, was sie darstellen sollen, nicht besonders stark, und sie haben andere Dimensionen, so wie dies den Vorstellungen in der Phantasie entspricht. Gemalt werden sie von den Frauen, die das überaus gerne tun. An Farben bevorzugen sie Rot, Gelb und Blau, in sehr kräftigen und anmutigen Tönen. […] Üb licherweise bringen sie sie mit Stiften aus Holz auf der Haut an […]. Auf diese Weise bleiben diese Bilder einige Wochen sichtbar, sie werden immer wieder erneuert. […] Aber zartere Figuren, vor allem solche ihrer berühmteren Künstler, werden tiefer eingraviert, wiederum in dieser Weise. Sie machen zunächst mit dem Pinsel und Farbe einen Entwurf der Figur; dann folgen sie diesen Konturen mit einem scharfen Dorn, bis das Blut hervorkommt; dann reiben sie an dieser Stelle mit ihren Händen, wobei sie zuerst in die Farbe eintauchen, mit der sie malen. Das auf diese Weise entstandene Bild kann nicht mehr entfernt werden.“ Die rechteckigen Stoffbilder der traditionell v. a. von Frauen angefertigten Molas sind oft symmetrisch aufgebaut, sie werden auf Vorder- und Rückseite der Frauenblusen befestigt und gelegentlich ausgetauscht. Die dominierende Farbe Rot sollte übelwollende Geistwesen abwehren. Frühe Molas zeigen überwiegend geometrische Muster; in der Folge werden jedoch figurative Darstellungen, v. a. solche von Vögeln, immer populärer. Die große Beliebtheit der Molas hat die Entwicklung dieser Textilkunst stark beeinflusst. Je feiner die Arbeit, je abwechslungsreicher die ausgeschnittenen Muster sind und je mehr Varianten sie aufweisen, aber auch je sammlungen MVK südamerika mehr Textilschichten verarbeitet sind, desto qualitätvoller ist nach Meinung der KunaFrauen die Arbeit. Dieses Kunsthandwerk ist einerseits zum bekanntesten Symbol der Kuna-Zugehörigkeit geworden, die dadurch wesentlich gestärkt wird. Andererseits entwickelte es sich zur wichtigsten Einnahmequelle der Kuna, wobei die Technik sich mittlerweile auch noch auf anderen Kleidungsstücken, auf Taschen, Kissen usw., findet. Derartige Gegenstände werden weltweit auf Märkten angeboten. Wissenschaftliche Tätigkeit Gerard van Bussel Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, Wien (Museum für Völkerkunde) 2011 (gemeinsam mit B. Plankensteiner und C. Augustat); Etta Becker-Donner in Nord- und Mittelamerika – Direktorin, Präsidentin, Kuratorin, ebenda, 80–107 Indianer-Romantik, Völkerkunde und Volksbildung: Zeichnungen von Wilhelm Watzke, in: Amerindian Research. Zeitschrift für indianische Kulturen von Alaska bis Feuerland, Bd. 6/2, 2011, Nr. 20, 93–99 (gemeinsam mit S. Huber) Indianer in die Reservationen – ihr Besitz in die Museen; oder, die Bergung letzter Güter nördlicher Plains-Kulturen durch den Wiener Pomologen Hugo M. Müller, in: Archiv für Völkerkunde 59–60, 2009–2010, 205–224 Vienna’s Mesoamerican Featherworks, in: Aztecs at Mexicolore. July 2011. http://www.mexicolore.co.uk/ index.php?one=azt&two=aaa&id=543&typ=reg Ausstellungen Lamafigur, Objekt des Monats August 2011. Die Sammlungen der Universität Wien. http://bibliothek. univie.ac.at/sammlungen/objekt_des_monats/006669.html Kuratierung der Ausstellung Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit Axel Steinmann) Forschungen Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit Barbara Plankensteiner und Claudia Augustat) Mitarbeit am EU-Ausstellungsprojekt RIME (Réseau International des Musées d’Ethnographie): Modernity (Sektion Religion) Vorbereitung einer Ausstellung zur Slg. Eckstein am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Wien Publikationen Herausgabe von Ausstellungskatalog Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit A. Steinmann); Einleitungen und Objekttexte ebenda Mola, Panama, San Blas-Inseln, Kuna, Baumwolle, 3-lagig, H. 33,5 cm, B. 40 cm, Slg. Gerard van Bussel, Inv.-Nr. 189.240 Österreichisch-mexikanisches Federkopfschmuckprojekt. Studien zur Chicano-Kultur im Peabody Essex Museum, Salem, MA, USA. Ansichtskarten zu Mexiko, in Zusammenarbeit mit den Kollegen von INAH, Mexiko-Stadt, im Rahmen der Vorbereitungen zu einer Charles B. Waite-Ausstellung bzw. von möglichen Restaurierungen in Mitla, Oaxaca, Mexiko (Fortsetzung). Sammlungsrecherche zu Karl von Löffelholz, Kalifornien. Mitarbeit am EU-Projekt Read Me II. Etta Becker-Donner in Brasilien Im Fokus stand 2011 das Forschungsprojekt zu den Brasilienexpeditionen von Etta BeckerDonner in den Jahren 1954 und 1956. Bereits 2009 hatte eine Delegation von Vertretern der Kanoê und Makurap das Museum für Völkerkunde besucht, um sich die Sammlungen anzusehen, die Etta Becker-Donner auf ihren Expeditionen zusammengetragen hatte. Auf Einladung von José Augusto Kanoê besuchte Claudia Augustat ihn und seine Familie in Ricardo Franco. Begleitet wurde sie von Beth Conklin von der Vanderbilt University in Nashville, mit der sie auf den Spuren von Etta Becker-Donner auch die Warí am Rio Pacaás Novos besuchte. Die Warí zeigten großes Interesse an den Fotos, die Etta Becker-Donner 1956 bei einem Erstkontakt aufgenommen hatte; ebenso wie bei den Kanoê besteht auf beiden Seiten der Wunsch nach einer längerfristigen Kooperation. Die Ergebnisse und Eindrücke dieser Reise flossen in die Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika ein und sind ein weiteres Beispiel für Projekte des Hauses, die unter dem Leitgedanken Shared Cultural Heritage stehen. Beteiligung am EU-Projekt Multilateral Training for Museum Professionals (MUSE-TRAIN) im Rahmen des Programms Fazilität zur Förderung der Zivilgesellschaft EU – Türkei, Interkultureller Dialog: Museen (ICD-MUSE). Etta Becker-Donner 83 84 Museum für Völkerkunde südamerika Sammlungszugänge Wissenschaftliche Tätigkeit Schenkungen Dr. Claudia AUGUSTAT Inv.-Nr. 189.061 Tanzmaske, Tikuna, Grenzgebiet Brasilien/ Peru/Kolumbien (Slg. John Marshall) Ausstellungen Beiträge zur Ausstellung Wald / Baum / Mensch (kuratiert von Axel Steinmann und Gerard van Bussel) Inv.-Nrn. 189.089–189.095 7 ethnographische Objekte der Kanoê, Brasilien (Slg. José Augusto Kanoê) Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika (gemeinsam mit Barbara Plankensteiner und Gerard van Bussel) Inv.-Nr. 189.096 1 ethnographisches Objekt der Kanoê (Slg. Natascha Kanoê) Publikationen Ankäufe Inv.-Nrn. 189.070–189.088 Ethnographische Objekte der Kayapó, Warí, Jabutí, Kanoê und Makurap aus Brasilien (Slg. Claudia Augustat) Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit B. Plankensteiner und G. van Bussel); Auf den Spuren von Etta Becker-Donner. Von der Momentaufnahme zur Kontextualisierung einer Sammlung, ebenda, 63–71; Begegnungen mit den Kanoê, ebenda, 73–79 (gemeinsam mit J. A. Kanoê und W. Kapfhammer) Forschungen Materielle Kultur und kulturelles Gedächtnis. Die ethnographischen Sammlungen der österreichischen Brasilienexpedition 1817–1835. Die ethnographischen Sammlungen der Brüder Schomburgk aus Guyana 1836–1844. Die Brasilien-Expeditionen von Etta Becker-Donner 1954 und 1956 (gemeinsam mit Beth Conklin, Vanderbilt University Nashville). Vorträge, Teilnahme an Tagungen 10.2. Forschung am Museum. Zwei Beispiele aus dem Museum für Völkerkunde Wien, München, MVK 5.–8.4. Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats zu The Presentation of the Non-European Collections in the Humboldt-Forum 12.–14.4. Madrid, Museo de América, RIME-Workshop Ethnography Museums in the Contemporary Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011 22.–26.6. Belem, Brasilien, SALSA-Tagung Materializing Memory: Museums’ Changing Roles in Indigenous Cultural Politics (gemeinsam mit Beth Conklin, Vanderbilt University Nashville) Unsichtbare Welten. Mensch/Natur/Übernatur (Ethnologie Bd. 44), EMLAAK – Schnittstelle für ethnomedizinischen Austausch und interkulturellen Kontakt, Wien 2011 12.7. Rondônia, Fundação Universidade Federal de Rondônia, Colóquio sobre Formação de Identidade Cultural Rondônia. Uma história de pesquisa antropológica com os povos indígenas em Rondônia Sacred Musical Instruments in Museums: Are they sacred?, in: D. Hill – J.-P. Chaumeil (Hgg.), Burst of Breath. Indigenous Ritual Wind Instruments in Lowland South America, University of Nebraska Press 25.8. Brasilianische Federarbeiten, MVK (gemeinsam mit Peter Duschl) Redaktion von: Verein Freunde der Völkerkunde. Mitteilungsblatt I–IV, 2011 Tanzmaske der Tikuna, Slg. John Marshall, Inv.-Nr. 189.061 Rückentragkorb, Warí, Brasilien, Inv.-Nr. 189.084 14.–18.9. Wien, Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde Die Brasilienexpeditionen von Etta Becker-Donner 1954 und 1956. Ein aktueller Feldbericht Kopfschmuck aus Palmblättern, Oberarmbänder mit stilisiertem Kopfschmuck, Kayapó, Brasilien, Inv.-Nrn. 189.072; 189.071 a,b sammlungen MVK Fotosammlung Nachinventarisierung Die bereits in den Vorjahren begonnene Nachinventarisierung, welche durch die vorangegangene Vakanz der Fotosammlung notwendig geworden war, konnte ebenso wie die Digitalisierung des Bestandes auch in diesem Jahr erheblich vorangebracht werden. Sammlungszugänge Mit der emsigen und zuverlässigen Hilfe von Eva Hackl war es möglich, insgesamt 1.889 Glasplatten und Glas-Dias in den Bestand der Fotosammlung aufzunehmen (VF_90.381 – VF_92.270). Zu den neu inventarisierten Beständen zählen unter anderem die Fotografien VF_91.430 – VF_91.444 (Slg. Fürer-Haimendorf; Indien; Naga); VF_91.445 – VF_91.482 (Slg. Leon Balner; Indonesien; Borneo) und VF_92.225 – VF_92.246 (Slg. Richard Olden burg; Afrika, Kamerun). Des Weiteren konnte die Einarbeitung und Pflege der Sammlungen in das TMS, wie auch die dortige Nach tragung von Informationen aus den Inventarbänden (Name des Sammlers, geographische Zuordnung, Beschlagwortung etc.) vorangetrieben werden. Durch die Mithilfe eines Praktikanten von der Universidad Complutense de Madrid, Nicolás Leyva Townsend, war es außerdem möglich, einen Teil der Becker-DonnerSammlung zu scannen und somit für die weitere wissenschaftliche Bearbeitung zugänglich zu machen (ca. 1.200 Fotografien: VF_76104 – VF_80622). Eine weitere Unterstützung erhielt die Fotosammlung durch das Praktikum von Nathalie Czihak und die fleißige Hilfe der ehrenamtlichen Mit arbeiter Herrn Paul Erhart und Herrn Dkfm. Manfred Orange. Der Besucherverkehr und die Öffentlichkeitsarbeit nehmen einen immens wichtigen Teil der Tätigkeit der Fotosammlung ein, was auch an der umfangreichen Zahl der An fragen in letzter Zeit zu erkennen ist. Die geleistete Öffentlichkeitsarbeit soll aufgrund ihrer Relevanz für die Fotosammlung und das gesamte Haus weiter forciert werden, so dass langfristig gesehen eine noch größere Archiv Zahl an Leihanfragen und andere finanzielle Mittel einbringende Projekte akquiriert werden können. Auch sind hier die zahl reichen Anfragen zu Publikationsvorhaben und anderen Projekten zu nennen, die eine prioritäre Bedeutung für die Arbeit in der Fotosammlung in Form von Recherche arbeiten und Abwicklung haben. Im Zusammenhang mit der fortlaufenden inhaltlichen Erfassung des Archivbestandes lag 2011 das Hauptaugenmerk auf Recherchen zu einzelnen Objekten. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit befreundeten Institu tionen wie dem Jüdischen Museum, dem Naturhistorischen Museum und anderen konnte weiter gepflegt werden. Wissenschaftliche Tätigkeit Öffentlichkeitsarbeit und Benutzerbetreuung Christine Zackel, M.A. Ausstellungen Kuratorische Assistenz der Niederösterreichischen Landesausstellung 2011 Erobern – Entdecken – Erleben in Carnuntum Forschungen Dissertationsvorhaben zu einer historischen Kultur analyse der westgrönländischen Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter anderem anhand der Karl Ludwig Giesecke-Sammlung des Museums für Völkerkunde, Wien. Fünf Mitarbeiterinnen des For Muse-Projektes Euphorischer Anfang – dysphorische Gegenwart: Anthropologische Sammlungen im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Ethik an der Anthropologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien wurden bei intensiven Recherchen zu Sammlungen bzw. Sammlern in asiatischen, ozeanischen, afrikanischen und südameri kanischen Regionen betreut. – Betreuung einer Diplomandin sowie von Studenten und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland. Provenienzforschung Eine Frau flicht ein Körbchen, San Miguel, Boyaca, Kolumbien, um 1970, Inv.-Nr. VF 76.261 Die weitgehend von Dr. Gabriele Anderl betreute Provenienzforschung stand 2011 im Zeichen der Arbeiten an einem vorläufigen Endbericht über die Erwerbungen der Jahre 1933 bis 2010. Dabei ging es vor allem um eine Bewertung der Erwerbungen in diesem Zeitraum in Form von Eintragungen in die Bilddatenbank TMS. Weiters wurden umfangreiche Dossiers zum Fall Ludwig von Höhnel sowie zur Sammlung Friedrich WolffKnize fertiggestellt. Wissenschaftliche Tätigkeit Mag. Ildikó Cazan-Simányi Forschungen Sichtung und Vorbereitung des archivalischen Materials zu Otto Finsch für das Ethnographische Kabinett. Recherchen zu Zeichnungen von Baobabbäumen aus dem Nachlass von Robert Unterwelz (um 1880 – 1927) für die Ausstellung Wald / Baum / Mensch. Ein Teilnachlass, bestehend aus einem Reisetagebuch, Notizen, ethnographischen und sprachlichen Studien, Er zählungen, Zeichnungen, Skizzen und Briefen aus Ostafrika kam 1990 als Geschenk aus dem Nachlass von Gudrun Unterwelz, der Tochter des Forschers, in das Archiv des Museums für Völkerkunde und wurde hier untersucht. 85 86 Museum für Völkerkunde Archiv Bibliothek Bestandsverwaltung Recherchen zum altmexikanischen Federkopfschmuck, Suche nach Hinweisen auf eine Restaurierung sowie auf die Anfertigung einer in Mexiko befindlichen Kopie. Gesamtbestand: 144.572 Medien Neuinventarisierungen Dem Museum für Völkerkunde in Wien ist seit seiner Gründung eine wissenschaftliche Bibliothek angeschlossen. Aufgrund ihrer großen Zahl an historischen Büchern wurde der Bibliothek 2001 der Status einer eigenständigen Museumssammlung zuerkannt. Die öffentlich zugängliche Bibliothek deckt mit ihren Beständen sämtliche für die Ethnologie bzw. die Kultur- und Sozialanthropologie relevante Regionalgebiete ab. Der Bibliotheksbestand umfasst nicht nur „traditionelle“ Medien wie Bücher, Zeitschriften, Atlanten etc., sondern zunehmend auch DVDs, Videos, CD-ROMs und Audiokassetten. Darüber hinaus können alle Interessierten die mit einem Lesesaal ausgestattete Leihbibliothek in vollem Umfang kostenlos nutzen. Die Ausleihfrist der Bücher beträgt, wenn nicht anders angegeben, 30 Tage. – Im Jahr 2011 wurde die Sammlung der Bibliothek durch Kauf, Tausch und Schenkung um insgesamt 1.478 Medien erweitert. An Neuerwerbungen wurden im Jahr 2011 insgesamt 30 Sammlungen (Post Nr.) mit 277 Objekten in den Sammlungsbestand des Museums aufgenommen. Den größten Zugang verzeichnete dabei die Sammlung Afrika südlich Sahara mit 142 Inventar nummern. Der überwiegende Teil dieses Bestandszuwachses (244 Objekte) waren Schenkungen. Suche nach Hinweisen zur Provenienz eines chinesischen Stellschirmes. Das Projekt Der schriftliche Nachlass von Etta BeckerDonner zur Erschließung des im Archiv des Museums für Völkerkunde befindlichen Nachlasses von Etta Becker-Donner, Direktorin des Museums von 1964 bis 1975, wurde 2011 in Vorbereitung auf die Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika abgeschlossen. Der Nachlass ist nun in 13 Archivboxen geordnet. Wie auch in den vergangenen Jahren wird das laufende Projekt Biographische Separata, dessen Ziel eine Dokumentation biographischer Hinweise und weiterführender Informationen zu Sammlern und Forschungsreisenden ist, ergänzt und erweitert. Vorträge, Teilnahme an Tagungen 23.–25.3. Wien, MAK – Österreichisches Museum für Angewandte Kunst/Gegenwartskunst, internationales Symposium Kunst sammeln – Kunst handeln der Kommission für Provenienzforschung des Bundes ministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur 24.–26.11. Graz, Joanneum, Österreichischer Museumstag, in Zusammenarbeit mit der Museumsakademie Joanneum Robert Unterwelz, Baobab, Tanzania, vermutlich Ugogo, Aquarell in den Briefen an die Eltern, um 1913, MVK, Archiv, Nachlass Unterwelz Projekte Digitalisierung historischer Werke, u. a.: Ostund West-Indischer wie auch Sinesischer Lustund Stats-Garten, Erasmi Francisci, Nürnberg: In Verlegung Johann A. Endters und Wolfgang desz jüngern Sel. Erben, 1668, [20] Bl., 1762 S., LXIII, [18] Bl.: Ill., Inv.-Nr. 1.971 Hist. Die Neuerwerbungen wurden inventarisiert, begast und teilweise fotografiert, mit Bar codekarten versehen und in die bestehende (regionale und sachliche) Struktur der Sammlungsdepots aufgenommen. Die Stand orte wurden elektronisch erfasst. Objektbewegungen Im Jahre 2011 wurden im Zusammenhang mit Leihgaben, Sonderausstellungen und Ethnographischen Kabinetten insgesamt 3563 Objektbewegungen verzeichnet, wobei alle Objektentnahmen und Rückführungen in der Datenbank erfasst wurden. Pflege der Sammlungsdepots Die Lagerung der Sammlungsbestände wurde auch im Jahr 2011 nach regionalen und funktionalen Kriterien sowie nach konservatorischen Gesichtspunkten kontinuierlich ver bessert. Schwerpunkte waren im Jahre 2011 die Depots von Südamerika und Nordamerika sowie das provisorische Textildepot. Insgesamt wurden im Zuge dieser Optimierungsmaßnahmen für 1.481 Objekte neue Standorte im Depot vergeben. Die Einbindung des Textildepots in die elektronische Standortverwaltung wurde 2011 begonnen und wird voraussichtlich 2012 abgeschlossen sein. Digitalisierung der Inventarbände Die Inventarbände (Objektinventar und Fotothek) wurden gescannt und stehen nun den Mitarbeitern sowie externen Gast wissenschaftlern digital zur Verfügung. sammlungen MVK Konservierung und Restaurierung Die große Anzahl von ca. 4.500 Objekten, die für Ausstellungen und Entlehnungen dokumentiert, konserviert und in vielen Fällen auch restauriert wurden, machte 2011 zu einem äußerst arbeitsintensiven Jahr für die Abteilung Konservierung im MVK. Die KonservatorInnen waren zudem für zahl reiche Auf- und Abbauten der Objekte, deren kontinuierliche Zustandskontrolle und ihre klimatische Betreuung an verschiedenen nationalen und internationalen Standorten veranwortlich. Für zahlreiche Projekte musste auch die Arbeit der Fotografen im Haus konservatorisch begleitet werden. Zur Bewältigung der konservatorischen Tätigkeiten im Haus hatte die Abteilung Unterstützung von 11 PraktikantInnen und VolontärInnen. Initiiert durch die Abteilung wurden von StudentInnen der Akademie der bildenden Künste einige Semesterarbeiten abgeschlossen, die Betreuung zweier Diplomarbeiten ebenda und einer Doktorarbeit an der Universität für angewandte Kunst dauern an. Auch in diesem Jahr wurde das internationale Projekt zur Untersuchung und Konservierung des mexikanischen Federkopfschmucks (Inv.-Nr. 10.402) fortgeführt, zudem wurde mit der Untersuchung und Konservierung des großen chinesischen Schnitzlackstellschirms (Inv.-Nr. 71.233) begonnen. Stellschirm Inv.-Nr. 71.233, Vorderseite, Gesamtansicht vor der Konservierung, China, Qing Dynastie, Periode Qianlong (1736–1796), Schnitzlack, Höhe ca. 2,60 m, Breite ca. 3,30 m Wissenschaftliche Tätigkeit Mag. Roswitha ZOBL Mag. Gerhard Florian Rainer Vorträge, Teilnahme an Tagungen Lehrtätigkeit 20.1. Anwendung von wässrigen Reinigungsgelen, Wien, Österreichische Nationalbibliothek SS 2011 Komplexe Materialgruppen, Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Vorlesung Mag. Christiane JORDAN Vorträge, Teilnahme an Tagungen 28.–29.4. Materials and Methods for the Cleaning of Works of Art, Wien, Akademie der bildenden Künste Wien 16.6. St. Pölten, Kulturdepot, Symposium des Österreichischen Restauratorenverbandes Das niederösterreichische Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und Betrieb 19.–23.9. Lissabon, ICOM-CC 16th Triennial Conference: Cultural Heritage/Cultural Identity: The Role of Conservation 22.–24.2. Wien, Akademie der Bildenden Künste Wien, Papierseminar des Österreichischen Restauratorenverbandes Identifizieren / Charakteristika von außereuropäischen Papieren 7.–8.4. Paris, Musée du quai Branly, Konferenz To study, preserve and display the tapa 16.6. St. Pölten, Kulturdepot SZ Kunst, Symposium des Österreichischen Restauratorenverbandes Das niederösterreichische Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und Betrieb Lehrtätigkeit 27.6. Baststoffe/Markpapier, Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, im Rahmen der Vorlesung Komplexe Materialgruppen, Vortrag 11.–12.11. Stuttgart, Staatliche Akademie der Bildenden Künste, „Das Leben der Dinge“ – Ethnographika und ihre Geschichte(n) bewahren Sophie FÜRNKRANZ Lehrtätigkeit Vorträge, Teilnahme an Tagungen SS 2011 Komplexe Materialgruppen, Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Vorlesung 26.–28.10. London, British Museum, Tagung zum Thema „Integrated Pest Management“ Pest Odyssey 2011: Ten Years Later Dipl.-Rest. (FH) Elisabeth TARAWNEH Publikationen Ein Eisbärenfell aus dem Hause Habsburg, Diplomarbeit Berlin, HTW Berlin Stellschirm Inv.-Nr. 71.233, Rückseite, Gesamtansicht vor der Konservierung 87 88 Museum für Völkerkunde Museum und Publikum Neben allgemeinen Überblicksführungen für Erwachsene und Kinder und Sonderführungen für angemeldete Gruppen, Kooperationspartner und bei Raumvermietungen wurden von Museum und Publikum im MVK zahlreiche Vermittlungsprogramme durchgeführt. zur Verfügung gestellt und eigene Würfelund Brettspiele zum Thema Baum, Wald und Waldbewohner produziert. Für Schulen mit Nachmittagsbetreuung wurde zu dieser Ausstellung gemäß den Richtlinien zur Leseförderung ein eigenes 3-monatiges Angebot erstellt. Ausstellungen In der Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und politisches Design im China von Mao Zedong wurden aus gehend vom Beispiel der politischen Pro paganda Chinas in der Zeit von 1966 bis 1976 unter anderem für die Schulfächer Geschichte, politische Bildung, bildnerische Gestaltung, Deutsch und Latein Phänomene der politischen Beeinflussung, deren Werbestrategien und Intentionen sowie Beispiele demagogischer Manipulation und Plakatkunst in Vergangenheit und Gegenwart erarbeitet. Für jüngere Kinder stand insbesondere das Thema des Sammelns im Mittelpunkt. Bei einem Aktionstag konnten Kinder ihre eigenen Sammlungen vorstellen und auf Wunsch tauschen. Ab Herbst stand die Ausstellung Wald / Baum / Mensch im Zentrum der Vermittlungstätigkeit. Je nach Alter und Interesse der Zielgruppe wurden für Schulen und Kinder tagesheime Arbeits- und Spielblätter sowie Rätselrallyes zu den Themen der Ausstellung Ferienspielaktion Rabe und andere Tiere Foto: Manfred Kaufmann Open House Ferienspielaktion Bei der Ferienspielaktion in den Monaten Juli und August wurden Projekte ange boten, die unabhängig von Ausstellungen stattfinden können, da die dabei behandelten Objekte aus der Lehrsammlung des Museums stammen und somit jederzeit verfügbar und benutzbar sind. In leichter Abänderung der Inhalte konnten sie ab September als neues ständiges Vermittlungsprogramme für Schulen angeboten werden. Die Themen umfassten: Augen zu! Unbekanntes entdecken – Neues erfahren; Rabe und andere Tiere – Tiermythen aus aller Welt und Spielend um die Welt – bekannte und unbekannte Spiele. Neujahrsbäume, Wunschbäume und Glücksbringer waren das Thema beim Winterferienspiel. Dabei wurden verschiedene Wahr sagespiele ausprobiert, Neujahrsbräuche aus diversen Ländern – auch alte, fast vergessene aus Österreich – vorgestellt und allerlei Glücksbringer gebaut. Workshop „Ethno-Kids“ Foto: Manfred Kaufmann Ethno-Kids Bei der monatlichen Aktionsreihe Ethno-Kids für Freizeitkinder wurden, und zwar zum Teil in Kooperation mit WienXtra, Workshops und Werkkurse angeboten, wobei die Kinder und Jugendlichen auf spielerische Art Teile der Ausstellung erkundeten und in handwerklicher und künstlerischer Tätigkeit das Erfahrene umsetzen konnten. Bei der Serie Märchen von nebenan wurden im Rahmen der Führung Wald- und Baummärchen aus aller Welt vorgestellt sowie im Anschluss daran in Bastelarbeiten, Collagen und darstellendem Spiel umgesetzt. Ein Work shop hatte das Thema Geschmückte Bäume zum Inhalt. Dabei wurde unter anderem Schmuck gebastelt, mit dem der Weihnachtsbaum im Foyer des Museums von den Kindern aufgeputzt wurde. Open House, Lange Nacht der Museen Der Aktionstag Open House in der Neuen Burg und die Lange Nacht der Museen standen ebenfalls im Zeichen der Wald-Ausstellung. Tanzvorführungen zum Thema Holz oder Dar bietungen mit Holzinstrumenten sowie eine Demonstration zum Bau von Instrumenten aus Waldfundstücken standen am Programm und begeisterten dabei tausende Gäste. sammlungen MVK Leihgaben Vorträge, Ausstellungsgespräche Fortbildungsveranstaltungen Vorträge, Ausstellungsgespräche und künstlerische Darbietungen wurden als Rahmenprogramm zu allen Sonderausstellungen organisiert und veranstaltet – sofern sie nicht vom Verein Freunde der Völkerkunde angeboten wurden. Im Jahr 2011 wurden zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen und Workshops für Leh rerInnen, Kuratoren und Kulturvermittler angeboten, darunter im September mit Unterstützung von ICOM-Österreich und der U.S.-Botschaft der Vortrag von George E. Hein (Prof. em., Graduate School of Arts and Social Sciences, Lesley University in Cambrigde, Mass.) A Democratic Theory of Museum Education. Er ging der Frage nach, wie demokratisch strukturiert Museen sind und vor allem, wie sich das in den Ange boten an die Öffentlichkeit, in den Sammlungsbeständen und in deren Bearbeitung äußert und welche Rolle hierbei dem Per sonenkreis zukommt, der sich zentral mit den Benutzer/innen und deren Begegnung sowie mit der Relevanz der Angebote aus einandersetzt. Im November fand im Rahmen der Vermittlungsinitiative „Kulturvermittlung mit Schulen in Bundesmuseen“ die 2. Semi nartagung für die Kulturvermittler/innen der Österreichischen Bundesmuseen zum Thema Jugendliche im Museum: Zugänge und Methoden statt. Nach Einführungsvorträgen wurden in Workshops die vorgestellten Anstöße praktisch angewandt und bearbeitet. In den Monaten Juli und August gab es unter anderem Schnupperkurse zu verschiedenen Themen. Besonders der Workshop Tango Argentino erwies sich dabei als äußerst publikumswirksam, sodass es ab Herbst wöchentliche Tangokurse mit Milonga gab, die weiterhin sehr gut besucht waren. Für Senioren wurde das Projekt Weniges kann viel erzählen realisiert. Benefizveranstaltung Japan Am 1. Mai fand mit persönlicher Unterstützung des japanischen Botschafters, S. E. Iwatani Shigeo, und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Wien, der österreich-japanischen Gesellschaft, Ikebana-International und der japanischen Schule in Wien eine Benefizveranstaltung für Japan statt. Der gesamte Reinerlös der Veranstaltung, die von mehr als 700 Personen besucht wurde, ging direkt an die Bewohner der Kleinstadt Futaba, die nach dem Erdbeben, dem Tsunami und der Atomkatastrophe aus ihrer Stadt evakuiert werden mussten. „Ethno-Kids“ Benefizveranstaltung für Japan Foto: Manfred Kaufmann Im Jahr 2011 war das Museum für Völkerkunde mit 607 Leihgaben an 13 Sonderausstellungen im In- und Ausland beteiligt. Workshop: Tango Argentino mit Maria Casán & Pablo Ávila Lange Nacht der Museen, Naturholz-Instrumentenbau mit Reinhard Simbürger, Foto: John D. Marshall 89 90 sammlung Sammlungen des Österreichischen Theatermuseums sammlungen ÖTM Österreichisches Theatermuseum Direktion Allgemeines Direktion Dr. Thomas TRABITSCH, Direktor Andreas KUGLER, stv. Direktor Ursula KLEIN Heinrich SCHWEIGER Bühnenmodelle und Kostüme HR Dr. Ulrike DEMBSKI Theatergrafik, Plakate und Programme Mag. Daniela FRANKE MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS AR Gertrud FISCHER Autographen und Nachlässe Dr. Christiane MÜHLEGGER-HENHAPEL Dr. Kurt IFKOVITS Dr. Lydia GRÖBL Archiv, Figurentheater, Quisquilien und Gemälde OR Mag. Karin NEUWIRTH Provenienzforschung Andreas KUGLER Mag. Ilse EICHBERGER Mag. Christina GSCHIEL Mag. Martina JÄGER Fotografische Sammlung FOI Haris BALIC Christian WITTMANN Handzeichnungen Dr. Vana GREISENEGGER (bis 31.12.; Pension) MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS Bibliothek Othmar BARNERT Mag. Claudia MAYERHOFER Restaurierung Mag. Mirjam BAZÁN CASTANEDA Anna FEMI-MEBAREK Mag. Kurt LIST Mag. Nadja POHN Mag. Isabelle ZATSCHEK Museum und Publikum Mag. Karin MÖRTL Katharina SCHOLZ-MANKER Mag. Christine GOBBI Mag. Stefanie VAN FELTEN Bettina HORNUNG Das Österreichische Theatermuseum stand im Jahre 2011 ganz im Zeichen seines 20. Geburtstags, hatte es doch am 26. Oktober 1991 im Palais Lobkowitz erstmals seine Pforten geöffnet. Seitdem konnte es durch vielfältige Aktivitäten seinen Ruf als Dokumentationsstätte österreichischer und internationaler Theatergeschichte sowie als Ort viel besprochener Ausstellungen in der österreichischen Museumslandschaft und über die Grenzen unseres Landes hinaus festigen. Eines der Anliegen der letzten Jahre war es, den Besuchern durch Ausstellungen einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen und – ohne die mit dem Geschehen auf der Bühne verbundene Illusion zu nehmen – den nötigen Arbeitsaufwand bewusst zu machen, bis eine Inszenierung zur Premiere kommt. Nach vor angegangenen Projekten über die Arbeit des Bühnenbildners sowie über die so oft und noch immer verkannte Bedeutung des Lichts auf der Bühne präsentierte das Österreichische Theatermuseum 2011 unter dem Titel Verkleiden – Verwandeln – Verführen eine Auswahl seiner aus etwa 2.000 Theater kleidern, Hüten, Schuhen und Requisiten be stehenden Sammlung von Bühnenkostümen. Im Mittelpunkt stand somit die Arbeit des Kostümbildners und das Theaterkostüm in all seiner Vielfalt und Bedeutung. Als Resultat mehrjähriger Forschungstätigkeit erschien zu dieser erstmals in diesem Umfang gezeigten Sammlung ein Œuvrekatalog, der zugleich einen Einblick hinter die Kulissen der Kostümwerkstatt der Österreichischen Bundestheater gestattet. Die im Sommer präsentierte Ausstellung Ungezähmte Natur. Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten belegte, wie oft und facettenreich die Phantasie der Theaterschaffenden in die wilde Natur flüchtete. Mit nur wenigen Ausnahmen waren dabei Objekte aus unserer Sammlung von Handzeichnungen zu sehen, verfügt diese doch über einen Reichtum, auf den die verschiedensten Institutionen aus dem In- und Ausland für ihre Forschungs- und Ausstellungsprojekte gerne zurückgreifen, was wiederum für uns von großer Bedeutung ist, weil gerade aus dieser Zusammenarbeit auf internationaler Ebene neue und oft gemeinsame Projekte resultieren. Ein Beispiel für eine derartige Zusammen arbeit bildete die Ausstellung Mantel der Träume. Ungarische Schriftsteller erleben Wien 1873–1936, die in Kooperation mit dem Literaturmuseum Petőfi, Budapest entstand; sie war Teil der Reihe „Schriftsteller mit Gepäck“, die das Budapester Museum mit der Absicht startete, einen Einblick in die Geschichte jener Beziehungen zu gewähren, die die ungarische literarische Kultur mit den großen geistigen Zentren Europas unterhielt. Dass Wien einen Meilenstein in dieser Reihe bilden musste, lag auf der Hand, wenn man bedenkt, wie eng Geschichte und Kultur der beiden Städte miteinander verwoben sind. Der Umstand, dass Ungarn im ersten Halbjahr 2011 erstmals den EU-Vorsitz innehatte, war ein Grund mehr, die Ausstellung in Wien zu präsentieren. Am 21. November 2011 jährte sich der Todestag des deutschen Dichters Heinrich von Kleist zum 200. Mal. Nach seinem spektakulären Freitod, in den er – dem „auf Erden nicht zu helfen war“ – gemeinsam mit seiner Todesgefährtin Henriette Vogel ging, begann zunächst noch sehr verhalten die Entdeckung eines Werkes, dessen Größe nur wenige Zeitgenossen erkannt haben. Im Ringen um die unbedingte Verwirklichung des eigenen Anspruchs schuf Kleist in wenigen Jahren ein literarisches und journalistisches Werk, das 200 Jahre später moderner denn je ist. Die Biographen des 19. und 20. Jahrhunderts sahen Kleist vornehmlich als einen an der Zeit gescheiterten Dichter, dessen Leben sich folgerichtig auf ein tragisches Ende hin bewegt hatte. Die Ausstellung des Österreichischen Theatermuseums in Kooperation mit dem Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) stellte jedoch nicht das temporäre oder partielle Scheitern Kleists an sich selbst 91 92 Österreichisches Theatermuseum oder an den Umständen in den Mittelpunkt, sondern seine wichtigen und manchmal überraschenden Entscheidungen. Das Jahr 2011 stand auch im Zeichen des Jubiläums der diplomatischen Beziehung zwischen China und Österreich. Aus diesem Anlass präsentierte das Österreichische Theatermuseum in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Institut für China- und Südostasienforschung die Ausstellung Zauber des bunten Schattens, die sämtliche Stile des chinesischen Schattentheaters aufzeigte und von Vorführungen eines Schatten theaters aus Changsha in der Provinz Hunan begleitet wurde. Darüber hinaus hat das Österreichische Theatermuseum gemeinsam mit dem Filmarchiv Austria eine kleine Ausstellung im Kulturforum in Prag gestaltet, die der Schauspielerin Romy Schneider und ihrem Filmschaffen gewidmet war. Trotz der als angespannt zu bezeichnenden finanziellen Situation war es auch 2011 mög lich, den Sammlungsbestand um für die österreichische Theatergeschichte relevante Materialien zu erweitern – erwähnt sei an dieser Stelle der Ankauf eines Konvoluts von 8 Radierungen zu Stefano Landis Oper Il Sant’Alessio aus dem Jahr 1634. Der größte Teil kam allerdings über den Weg der Schenkung in unser Haus, wobei der Nachlass der Schauspielerin und Regisseurin Hilde Weinberger sowie jener von Helmut Schwarz – Dramatiker, Dramaturg und Leiter des Max Reinhard Seminars – hervorgehoben sei. Das Österreichische Theatermuseum ist auch im Jahr 2011 seiner Verpflichtung nachgekommen, die Zusammenarbeit mit anderen befreundeten Institutionen zu pflegen. Die über eine Kooperation weit hinausreichende Freundschaft mit dem Deutschen Theatermuseum München wird zu einer Über nahme der ursprünglich für Dezember geplanten, nun im Frühjahr 2012 statt findenden Ausstellung Welt der Operette. Glamour, Stars und Showbusiness führen. Die so gedeihliche Kooperation mit dem Kleist Museum Frankfurt (Oder) lässt auf eine Fortsetzung hoffen und die Zusammen arbeit mit den Instituten für Theater-, Filmund Medienwissenschaften an der Univer sität Wien wie auch an der Universität Köln/ Schloss Wahn, mit den Theatermuseen in Laibach und Hannover, dem Museum der Mailänder Scala, dem Stadtmuseum München, der Mac Nay Collection/San Antonio, Texas sowie dem Bakrushin Museum Moskau konnte auch 2011 erfolgreich fortgesetzt werden. Mit der Villa Stuck München und dem Ausstellungszentrum „La Casa Encendida“ Madrid wurde und wird intensiv an einer Ausstellung mit dem Titel Die Kulisse explodiert. Friedrich Kiesler und Theater gearbeitet, die anschließend an Wien (2012) von den genannten Institutionen (München 2013, Madrid 2013/ 14) übernommen wird. Das Historische Museum Krakau berief die Direktion des Österreichischen Theatermuseums in das Programme Board zur Errichtung eines Theatermuseums in Krakau, das im Frühjahr 2014 in dieser für die europäische Theatergeschichte durchaus wichtigen Stadt eröffnet werden soll. Die durch die Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Krakau wie auch mit dem Petőfi Literaturmuseum Budapest entstandene Beziehung, die durchaus als freundschaftlich bezeichnet werden kann, bedeutet einen wichtigen Schritt in dem steten Bemühen, gemeinsamen kulturellen Vorstellungen eines wieder gemeinsamen Europa gegenüber nationalen Denkschemata den Vorrang zu geben. Nicht nur wegen seiner Ausstellungstätigkeit, sondern auch wegen der Vielzahl der Veranstaltungen und deren hohen Qualität konnte das Österreichische Theatermuseum seinen Ruf als Ort des Austausches, vor allem auf den Gebieten Theater und Musik, bekräftigen. Obwohl wir die Zahl unserer Veranstaltungen wegen der angespannten finanziellen Situation zu reduzieren hatten, fanden auch 2011 Konzerte, Theaterauf führungen, Buchpräsentationen und Vor träge als Teil eines auf die jeweilige Aus stellung abgestimmten Rahmenprogramms statt. Mit diesen Veranstaltungen, die in zwischen zu einem festen Bestandteil der Aktivitäten des Hauses geworden sind, ist es erneut gelungen, die Bedeutung des Österreichischen Theatermuseums in der österreichischen Museumslandschaft hervorzuheben. Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Thomas TRABITSCH Publikationen Musik und Oper in Venedig, in: Ausstellungskatalog Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011 (gemeinsam mit R. Hopfner) Herausgabe des Ausstellungskatalogs Welt der Operette. Glamour, Stars und Showbusiness, Wien 2011 (Ausstellung: ÖTM 2012) (gemeinsam mit M.-T. Arnbom und K. Clarke) sammlungen ÖTM Bühnenmodelle und Kostüme Im Mittelpunkt der Tätigkeiten stand 2011 die Betreuung der Museumsbesucher in Form von themenbezogenen Spezialführungen und Aktionen rund um die Kostümausstellung. Als Höhepunkt können die zahlreichen Kostümschenkungen und Angebote gesehen werden, die im engen Zusammenhang mit der erfolgreichen Präsentation der haus eigenen Kostümsammlung erzielt worden sind und die für das Jahr 2012 einen starken Sammlungszuwachs erwarten lassen. Die zunächst nur rudimentär angelegten Modelldatensätze in der Objektdatei des TMS-Erfassungsprogramms wurden durch Rechercheergebnisse vervollständigt, ergänzt und mit der Ereignisdatei verknüpft. Die Übersiedlung eines großen Teils der Sammlung von Modellen und Kostümen aus den Depoträumen in der Hanuschgasse 3 in das neue Depot am Wiener Stadtrand war eine logistisch wie auch praktisch-orientierte Herausforderung für Sammlungsverantwortliche und Restaurierung, die mit Ende des Jahres 2011 erfolgreich abgeschlossen worden ist. Sammlungszugänge Modelle E 4882 Der Theatermacher Autor: Thomas Bernhard Bühnenbild: Karl-Ernst Herrmann Herstellung: Stefan Ordelt Uraufführung: Landestheater Salzburg, 1985 Inv.-Nr. MS S960 Modell der Zauberflöte von Wolfgang A. Mozart. Staatsoper, 1988 Im Zusammenhang mit der Thomas Bernhard-Ausstellung 2009/10 konnte die ModellRekonstruktion des Bühnenraumes erworben werden. Sie zeigt die Szenerie des Spielortes im Gasthaus Schwarzer Hirsch in Utzbach. E 4883 Die Macht des Schicksals (1., 2., 3. und 6. Bild) Musik: Giuseppe Verdi Bühnenbild: Pier Luigi Pizzi Wien, Staatsoper, 1974 Inv.-Nrn. MS K372 – MS K375 Aida (1. Bild, 4. Bild 1. und 2. Teil) Musik: Giuseppe Verdi Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen Wien, Staatsoper, 1973 Inv.-Nrn. MS G744, MS G745, MS M537 Die Zauberflöte Musik: Wolfgang A. Mozart Bühnenbild: Yannis Kokkos Wien, Staatsoper, 1988 Inv.-Nr. MS M527 Bühnenbild: Dietrich Schoras Staatsoper im Künstlerhaus, 1988 Inv.-Nr. MS U897 Diese Theatermodelle zu Aufführungen in der Wiener Staatsoper zwischen 1973 und 1988 sind die ersten aufgearbeiteten und wiederhergestellten Objekte, die der Österreichische Bundestheaterverband dem ÖTM 2010 schenkte. Kostüme E 4867 (Nachlass Heinrich Schweiger) Halskette getragen von Heinrich Schweiger als Herzog von Gloster König Heinrich VI. von William Shakespeare Kostüme: Elli Rolf Wien, Burgtheater, 1964 Inv.-Nr. KS O 6391 E 4984 Kostüm von Heinz Zuber als Clown Enrico getragen ab 1975 Inv.-Nr. KS O 6392 Attila Musik: Giuseppe Verdi Bühnenbild: Ulisse Santicchi Wien, Staatsoper, 1980 Inv.-Nr. MS K371 Lulu (1., 2. und 3. Akt) Musik: Alban Berg Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen Wien, Staatsoper, 1968 Inv.-Nrn. MS M534 – MS M536 Seit vielen Jahren ist Clown Enrico aus der ORF-Kinderserie Am dam des bekannt und seine Beliebtheit bei Kindern und Erwachsenen ungebrochen. Heinz Zuber, Mitglied des Wiener Burgtheaters, gestaltet den liebenswürdigen Spaßmacher mit viel Gespür und großer darstellerischer Meisterschaft. Sein legendäres Clown-Kostüm schenkte er 2011 dem ÖTM. Jakob Lenz Musik: Wolfgang Rihm Heinz Zuber als Clown Enrico Heinrich Schweiger als Herzog von Gloster in König Heinrich VI. von William Shakespeare. Burgtheater, 1964 93 94 Österreichisches Theatermuseum Theatergrafik, Plakate und Programme Die Eingabe und Digitalisierung der Druckgrafiken sowie der dazugehörigen Druckplatten aus dem Nachlass Richard Teschner ist abgeschlossen. Die Einladungen, Theaterzettel, Spielpläne und Inhaltsangaben zu Richard Teschners Figurenbühnen wurden ebenfalls eingegeben, die Digitalisierung der Objekte steht kurz bevor. Im Rahmen dieser Eingabe wurde ein Gesamtspielplan aller nachweisbaren Aufführungen erstellt. Die Auflösung der Außendepots in der Hanuschgasse führte zur Umlagerung der von dort stammenden Bestände in das Palais Lobkowitz. Da sich darunter auch die ausländischen Theaterzettel und Programmhefte befanden, wurden diese im Rahmen der Übersiedelung gesondert gesichtet und bearbeitet. Die Volontärin Petra Hofschneider überprüfte den Bestand und bettete ihn um, erneuerte die Beschriftungen und erstellte eine spielstättenbezogene EXCEL-Liste. Im Rahmen von sammlungsübergreifenden Nachlassprojekten wurden durch Dr. Andrea Huemer die Programme aus den Nachlässen Hilde Weinberger, Otto Tausig und Helmut Schwarz ins TMS eingegeben. In Zusammenarbeit mit Mag. Claudia Mayerhofer wurden Vorbereitungen zur weiteren Digitalisierung von Theaterzetteln in Hinblick auf eine virtuelle Zusammenführung des Bestandes aus Bibliothek und Programmarchiv getroffen. Sammlungszugänge Ankäufe E 4888 Folge von 8 Radierungen zur Oper Il Sant’Alessio, 1634, Künstler/Stecher: François Collignon Schenkungen (Auswahl) E 4933 75 Programmhefte bzw. Theaterzettel und 2 Plakate aus dem Nachlass Hilde Weinberger (v. a. Wien, Studio der Hochschulen) E 4944 6 Theaterzettel aus Bern (Schweiz), Hotel de Musique, Direktion Georg Dengler, 1811–1812 E 4955 ca. 65 Plakate, ca. 170 Programmhefte, 20 Monatsspielpläne, 4 Spielzeithefte, 4 Jahrbücher, 2 Fächer mit Spielzeitinformationen, Nachlieferung des Theaters an der Wien, Eröffnungsjahr 2006 bis Spielzeit 2010/11 E 4963 ca. 120 Programmhefte inkl. Theaterzettel, ca. 100 Programme zu Sonderveranstaltungen, ca. 300 Theaterzettel, 4 Spielzeithefte, Nachlieferung der Volksoper Wien, Spielzeit 2006/07 bis Spielzeit 2010/11 Il Sant’Alessio, 3. Akt. 5. Szene: Casa di Eufemiano / Haus des Eufemiano (Himmelfahrt des Sant’Alessio). Barockoper, Rom 1634. ÖTM, Inv.-Nr. GS GSS5968 E 4963 49 Theaterzettel und 2 Plakate aus dem Nachlass Helmut Schwarz (div. Wiener Theater) E 4967 23 Aushangzettel und 4 Plakate aus dem Nachlass Max Meinecke, Wien (Akademietheater, Burgtheater, Staatsoper, Konzerthaus), Ankara (Devlet tiyatrosu) und Istanbul (Devlet tiyatrosu, Sehir tiyatrosu) E 4990 Zivilporträt Henriette Sontag, Radierung, 1827 Des Weiteren gab es verschiedene Schenkungen von Privatpersonen, überwiegend die Wiener Theater betreffend, sowie die regelmäßigen Zusendungen von Programm heften, Spielplänen und Plakaten der aktuell spielenden Theater Wiens und Österreichs. TMS-Eingaben und Digitalisierungen Theatergrafik: Druckgrafiken von Richard Teschner; Druckplatten von Richard Teschner (inkl. Umschläge und Zustandsdrucke); Tapetenmusterbuch von Richard Teschner; Radierungen zur Barockoper Il Sant’Alessio; Kostüm figurinen zu Die Puppenfee; Theaterbau grafiken zum Theater an der Wien; Rollenund Zivilporträts der Sängerinnen Pauline Anna Milder-Hauptmann und Wilhelmine Schröder-Devrient sowie des Sängers Johann Michael Vogl; Rollenporträts des Schau spielers J. G. Wohlbrück. Plakatsammlung: Plakate von Richard Teschner. Programmarchiv: Einladungen, Spielpläne und Inhaltsangaben zu Richard Teschners Figurenbühnen; Theaterzettel des Hotel de Musique in Bern (Schweiz); Programmhefte zur Ausstellung Welt der Operette aus Wien, Berlin, Paris und New York. sammlungen ÖTM Autographen und Nachlässe Leserbetreuung Sammlungszugänge Leserbetreuung Benutzer (vor Ort): 78 Benutzer (per Telefon und E-Mail): 65 Benutzer (gesamt): 143 Schenkungen Archivbenutzer: 114 Benutzer per E-Mail: 150 Wissenschaftliche Tätigkeit Mag. Daniela FRANKE E 4885 Material zu Fritz Oesterreicher E 4886 Material zu Hedwig Jürg (u. a. Korrespondenz mit Michael Heltau) 10.2. Wien, 9. Forschungsgespräch des Don Juan Archiv Wien, Wiener Theaterzettel / Theaterrepertoire Wiens E 4912 eigenhändiger Brief von Karl Farkas und Typoskript-Brief von Ludwig Mohr 30.6. Das Programmarchiv des Österreichischen Theatermuseums, Wienbibliothek im Rathaus, Musiksammlung, Tagung Theater-Zettel-Sammlungen (29.–30.6.) E 4933 Nachlass Hilde Weinberger (Studio der Hochschulen) Forschungen Bearbeitung der Druckgrafiken und Druckplatten aus dem Nachlass Richard Teschner E 4934 ca. 130 Schauspieler-Autographen und -Autogramme Bearbeitung der Einladungen und Spielpläne aus dem Nachlass Richard Teschner sowie Erstellung eines Gesamtspielplans der Teschner Figurenbühnen E 4958 Konvolut betreffend Hermann Romberg Betreuung der Bearbeitung der Theaterzettel und Programmhefte des Bestands zu ausländischen Theatern durch die Volontärin Petra Hofschneider E 4964 Nachlass Helmut Schwarz Vorträge, Teilnahme an Tagungen Vorbereitungen zur weiteren Digitalisierung von Theaterzetteln sowohl in Bezug auf eine Erfassung nach Konvoluten als auch nach Einzelobjekten Sonstiges Spielstättenbezogene Überprüfung und Umbettung von Wiener Theaterzetteln und Programmheften (Schlosstheater Schönbrunn inkl. Max Reinhardt Seminar, Theater im Redoutensaal, Komische Oper bzw. Ringtheater, Konzerthaus) Betreuung von Benutzern und Leihnehmern Aufarbeitung von diversen Altbeständen (u. a. aufgrund von Anfragen) MMag. Alexandra Steiner-Strauss Publikationen Venedig und das Theater, in: Ausstellungskatalog Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 141–148; Objekttexte ebenda Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Christiane Mühlegger-Henhapel Ausstellungen Organisation der Ausstellung Mantel der Träume – ungarische Schriftsteller erleben Wien 1873–1936 (3.3.–2.5.2011) Forschungen Kommentar Briefwechsel Alfred Roller – Hugo von Hofmannsthal Fortsetzung TMS-Eingabe Nachlass Caspar Neher Sonstiges Aufarbeitung Altbestände (Inventarisierung und TMS-Eingabe) TMS-Beauftragte Brief von Karl Farkas 95 96 Österreichisches Theatermuseum Dr. Kurt Ifkovits Ausstellungen Kurator der Ausstellung Romy Schneider. Životní pouť / Lebensweg / Sa vie, Prag, Österreichisches Kulturforum, 11.10.2011–5.1.2012 (gemeinsam mit G. Krenn, Filmarchiv Austria) Publikationen Herausgabe von Die Wiener Wochenschrift Die Zeit (1894–1904) als Mittler zwischen der Tschechischen und Wiener Moderne, Prag (Masarykův ústav a Archiv AV ČR, v.v.i.) – Wien (Österreichisches Theatermuseum) 2011 (gemeinsam mit L. Kostrbová und V. Doubek); Einleitung ebenda, 7–15 (gemeinsam mit L. Kostrbová); Hermann Bahrs Herausbildung der Wiener Moderne und die Rolle der Tschechen vor dem Hintergrund der medialen Strategien der Zeit, ebenda, 95–109; Mitarbeiter der Wochenschrift Die Zeit, ebenda, 401–436 (gemeinsam mit L. Kostrbová) „Schwer aufzuschreiben. Keine Noten fuer Sprechen“. Über Regiebücher im Allgemeinen und jene von Max Reinhardt im Besonderen, in: Lesespuren – Spurenlesen oder Wie kommt die Handschrift ins Buch? Von sprechenden und stummen Annotationen (Sichtungen, Bd. 12/13), Wien 2011, 138–150 „Doch ist es immerhin möglich, daß Sie sich ins Utopische verlocken lassen.“ Die Ereignisse der Jahre 1914 bis 1918 in der Korrespondenz Hermann Bahrs mit Jaroslav Kvapil, in: Rudolf Kučera (Hg.), Muži října 1918. Osudy aktérů vzniku republiky československé, Střed, Suplementum 1, Prag (Masarykův ústav a Archiv AV ČR v.v.i.) 2011, 183–192 Forschungen Koordination der Bearbeitung des Nachlasses Richard Teschner Vorbereitung der Ausstellung „Gegen Klimt“. – Gustav Klimt und Hermann Bahr Venedig und die Wiener literarische Moderne – Hofmannsthal, Schnitzler, Bahr, in: Ausstellungskatalog Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 258–264 Richard Teschner Wiener Adressbücher, in: Aus dem Antiquariat, N. F. 9, Nr. 2, 2011, 76–79 Vorträge, Teilnahme an Tagungen K poznávání dějin divadla v Rakousku a v českych zemích. Památce Oscara Teubera, in: Divadelní revue 22, Nr. 1, 2011, 7–8 [mit einem Brief Oscar Teubers: Hoher Landes ausschuß! – Slavný zemský výbore! Žádost Oscara Teubera o finanční podporu, 9–13] (gemeinsam mit J. Ludvová) Titelbild des Folders zur Romy Schneider-Ausstellung in Prag Mitarbeit an der Homepage zu Hermann Bahr (http://www.univie.ac.at/bahr/) 31.3. Zentrum und Peripherie am Beispiel der Vermittlungen tschechischer und (deutschsprachiger) Literatur zwischen Hermann Bahr und Jaroslav Kvapil, Workshop Zentrum und Peripherie des Forschungsverbundes Prag als Knotenpunkt europäischer Modernen, Karls universität Prag Publikation in Kooperation mit dem Österreichischen Theatermuseum 12.4. Die Herausbildung der Wiener Moderne und die Rolle der Tschechen vor dem Hintergrund der medialen Strategien der „Zeit“, Vorlesung vor Studenten der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Universität Wien 6.5. Präsentation des Archivs bei Ungehobene Schätze aus österreichischen Archiven und Bibliotheken im Rahmen des Tags der Wiener Germanistik, Universität Wien 16.7. Richard Teschner – ein Prager Künstler zwischen Groteskem und Deutschnationalem?, Tagung Soziale/ Kulturelle (Stadt-)Räume und Transkulturalität in Prag, im Rahmen des Forschungsverbundes Prag als Knotenpunkt europäischer Modernen, Universität Konstanz Dr. Lydia Gröbl Forschungen, Sonstiges Nachlass Max Reinhardt: Fortsetzung der Inventari sierung und TMS-Eingabe der Materialien zu Inszenierungen Inventarisierung und TMS-Eingabe der biographischen Materialien Inventarisierung und TMS-Eingabe der Zeitungsausschnitte 1901 bis 1931 Nachlass Heinrich Schnitzler: Ordnung, Inventarisierung und TMS-Eingabe der Korrespondenz A bis S (dzt. 52 Kartons) Nachlass Albin Skoda: Inventarisierung und TMS-Eingabe der Notizkalender 1927 bis 1961 sammlungen KHM Archiv, Figurentheater, Quisquilien und Gemälde Archiv Sammlung Papiertheater Der gesamte nummerisch erfasste Schriftverkehr der Theatersammlung der Nationalbibliothek der Jahre 1942–1960 wurde in das TMS aufgenommen bzw. bereits vorhandene Datensätze entsprechend ergänzt oder korrigiert. Es handelt sich hierbei um mehr als 5.000 Datensätze. Der Verein Forum Papiertheater mit Sitz im Historischen Museum Schloss Philippsruhe in Hanau wird seine Generalversammlung verbunden mit einem Symposium im Mai 2012 in Wien abhalten. Der Veranstaltung wird besondere Bedeutung beigemessen, da der Verein sein 20-jähriges Bestehen feiert. Austragungsort und Koordinierungsstelle ist das Österreichische Theatermuseum. Figurentheater & Teschner- Figurenspiegel, Puppen- und Papiertheatersammlung Im Dezember 2011 wurde 6 Mal das Weihnachtsspiel von Richard Teschner aufgeführt. Im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten für die Teschner-Ausstellung wurden sämtliche Requisiten fotografiert und aufgenommen. Die Zuordnung der einzelnen Teile wurde 2011 begonnen und wird 2012 abgeschlossen. Die Restaurierungsarbeiten an den Objekten (Figuren, Kulissen und Requisiten) zu den Stücken Richard Teschners wurden auch im Jahr 2011 weitergeführt. Requisiten zu Karneval von Richard Teschner Sammlungszugänge E 4957 Schenkung von zwei Marionetten aus dem Besitz von Ursula Blickle Quisquilien und Gemälde Weiterführung der Überarbeitung der Bestände, Korrektur der Standorte sowie die Feststellung des Erhaltungszustandes der Objekte, um notwendige restauratorische Maßnahmen zu setzen, besonders im Hinblick auf die Übersiedlung der Objekte in das Zentraldepot. Tänzer Auch in der Quisquiliensammlung wurden die Überarbeitung, Ergänzung, Standortkorrektur sowie die Feststellung des Zustandes der Objekte fortgeführt. Aufnahme, Bestimmung und digitale Bearbeitung der Schenkung Wilma Degischer (insgesamt 308 Medaillen und Plaketten). Sammlungszugänge Schenkungen E 4922 Türschild von Paul Schöffler E 4958 Büste von Hermann Romberg E 4959 zwei Garnituren Keramikschmuck E 4960 eine Erinnerungsplakette und ein Gemälde von Julius Neumann Tänzerin 97 98 Österreichisches Theatermuseum provenienzforschung Fotografische Sammlung Handzeichnungen Neben der Recherche diverser neuer Fälle und der Rückseitendokumentation der Gemäldesammlung fokussierte sich die Arbeit auf die Objekte der Sammlungen Mathilde und Oskar Strnad sowie Eva Henriette und Margarethe Sonnenthal. Zudem wurde eine Datenbank zur Dokumentation, Verwaltung und Suche von Provenienzmerkmalen entwickelt. Sammlungszugänge Sammlungszugänge Ankäufe Schenkungen E 4884 2.327 Digitalfotografien zu 62 Theater produktionen E 4941 Konvolut von rund 400 Figurinen und Bühnenbildentwürfen aus der Zeit von 1900 bis 1930 der Künstler Franz Martinak und Franz Schallud In der Fotosammlung wurde die Aufnahme und Bearbeitung des Altbestandes weiter geführt und darüber hinaus der Bestand „Antiquariat Engel“ einer näheren Prüfung unterzogen. In Summe wurden an die 7.400 Fotos aufgenommen und bearbeitet. E 4986 2.905 Digitalfotografien zu 68 Theater produktionen Im Bereich der Handzeichnungen wurde die museale Bearbeitung der Kostümentwürfe der Österreichischen Theater-, Kostüm- und Dekorationsatelier Ges.m.b.H. von Wilhelm Bermann fortgesetzt. Im Berichtszeitraum konnten an die 600 Mappen durchgesehen und ca. 4.800 Objekte erfasst werden. E 4945 1.993 Digitalfotografien zu 50 Theater produktionen Schenkungen E 4897 14 Schauspielerporträts E 4987 58 Szenenfotos aus dem Archiv von Paulus Manker Sonstiges TMS-Eingaben und Digitalisierung Fast 10.000 Fotos wurden in das TMS eingegeben. Ca. 6.000 Fotos wurden digitalisiert. Marc Adrian, Bühnenbildentwurf (nicht ausgeführt). Aquarell auf Papier. Schenkung Dr. Gertraud und Dieter Bogner Besucherbetreuung 44 Besucher Ausstellungen 33 Leihgaben Transporte Im Zuge der Depoträumung in der Hanuschgasse wurden die Fotonachlässe und die Albensammlung in ca. 60 Transportkisten verpackt und in das neue Depot nach Himberg verbracht. E 4921 Porträt von Karl Paryla von Klara Hautmann-Kiss E 4985 fünf Bühnenbildentwürfe des international renommierten Künstlers Marc Adrian E 4974 Besonders erwähnenswert ist die umfangreiche Schenkung durch die Kostümwerkstätten der Art for Art, die rund 2.000 Kostümfigurinen von 1960 bis 2000 aus den Wiener Bundestheatern umfasst und eine wichtige Fortführung des Bestandes an Wiener Kostümentwürfen darstellt; darunter befinden sich so wertvolle Stücke wie Entwürfe von Jean-Pierre Ponnelle oder Achim Freyer. Sonstiges Mithilfe der Volontäre Chiara Seidl und Reinhard Trinkler konnten zahlreiche Objekte wie der Gesamtbestand Gerdago in säurefreie Mappen umgelagert werden sowie die Bestände Matthias Kralj / Josef Mikl / Mileva Roller / Alfred Roller – freie Arbeiten inventarisiert und fachgerecht gelagert werden. TMS-Eingabe des Bestandes Kolomann Moser TMS-Eingabe des Bestandes Joseph Hoffmann, Die Zauberflöte Beginn der systematischen TMS-Erfassung der Zeichnungen Alfred Rollers Vorbereitung der Übersiedlung des Nach lasses Reinhard Heinrich sowie der Skizzenbücher von Rudolf Heinrich Neuaufnahmen: 350 Anfragen: 32 sammlungen ÖTM Leihverkehr 70 Objekte (Belvedere, Schallaburg, Wien Museum, Deutsches Theatermuseum München, Musée d’Orsay Paris, Reiss-Engelhorn Museum Frankfurt) Bibliothek Restaurierung 1.627 BenützerInnen Textilrestaurierung Die Bibliothek des Österreichischen Theatermuseums wurde im Jahr 2011 vor Ort von 1.627 Personen benützt. Darüber hinaus wurden zahlreiche InteressentInnen bei ihren Rechercheanliegen auf fernmündlichem oder schriftlichem Weg betreut. Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Vana Greisenegger Ausstellungen Idee, Konzept und Durchführung der Ausstellung Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten (26.5.–26.9.2011) Publikationen Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten, Begleitbuch zur Ausstellung im ÖTM, Wien 2011 Sammlungszugänge Aus dem Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek 14 Bücher 10 Hochschulschriftenbände 3 Zeitschriftenbände 6 Bände Theaterprogramme 1 Lieferungswerk Erwerbungen des KHM MMag. Alexandra Steiner-Strauss Ankäufe: 5 Bücher Publikationen Beleg- oder Geschenkexemplare: 102 Bücher, 2 DVDs, 1 CD sowie ungezählte Broschüren, Zeitschriften, Programme und Manuskripte Kulissenzauber und Bühnenstars. Hans Makart und das Theater, in: Ausstellungskatalog Makart Hans. Ein Künstler regiert die Stadt, Wien (Wien Museum) 2011, 92–103 Venedig und das Theater, in: Ausstellungskatalog Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 141–148; Objekttexte ebenda Führungen Für die Studierenden der Tanz- und Operettenklassen des Konservatoriums Wien Privat universität wurden im Herbst 2011 den Ausbildungszielen entsprechende spezielle Hausund Bibliotheksführungen durchgeführt. Wissenschaftliche Tätigkeit Mag. Claudia MAYERHOFER Forschungsprojekte, Forschungen Im Rahmen des Universitätslehrgangs Library and Information Studies (MSc) 2010/11 wurde das Projekt THEO – Theaterzettel online durchgeführt. Gemeinsam mit vier KollegInnen aus dem Lehrgang wurde ein Digitalisierungskonzept am Beispiel von Wiener Theaterzetteln des 19. Jahrhunderts erstellt. In diesem Kontext wurde ein Großteil der in der Bibliothek des Österreichischen Theatermuseums aus diesem Zeitraum befindlichen Theaterzettel auf ihre Vollständigkeit hin überprüft und in einer Datenbank verzeichnet. Alle Projektergebnisse inklusive Datenbank sind über eine Website abrufbar. Durchsicht und inhaltliche Systematisierung des dem ÖTM übergebenen Archivs des Schauspielhauses Wien (1978–1986 / 1990–2000). Vorträge, Teilnahme an Tagungen 30.6. THEO – Theaterzettel online. Ein Digitalisierungsleitfaden am Beispiel von Wiener Theaterzetteln des 19. Jahrhunderts, Wienbibliothek im Rathaus, Don Juan Archiv, Tagung Theater-Zettel-Sammlungen (29.–30.6.) Die Hauptarbeit 2011 galt der Übersiedlung in das Zentraldepot nach Himberg. Tausende Objekte wurden grob gereinigt, gesichert und verpackt. Die Auflösung des großen Textildepots in der Hanuschgasse, des Möbeldepots sowie des zweiten großen Außen depots im Freudenauer Hafen wurde durch extremen Platzmangel erschwert. Darüber hinaus musste mit Schutzkleidung gearbeitet werden, da der überwiegende Teil der Objekte mit gesundheitsgefährdendem Schimmel kontaminiert war. Bis Mitte November waren alle Außendepots geräumt und es konnte mit Entschimmelungs- und Reinigungsarbeiten an Möbelstücken in einer der neuen Werkstätten im Zentraldepot Himberg begonnen werden. Am Museumstag wurden im Zuge der Schenkung eines der „Enrico-Kostüme“ von Heinz Zuber hunderte Gäste in das ÖTM angelockt. Eine kleine Ausstellung und der Auftritt Heinz Zubers mit Auszügen aus seinem Programm Enrico und die wilden Tiere wertete die Schenkung auf. Enrico-Kostüm von Heinz Zuber 99 100 Österreichisches Theatermuseum Museum und Publikum Neben der Begleitung zahlreicher Leihgaben für externe Ausstellungen wurden lose Inventarnummern an Gemälden gesichert und Objekte aus der Teschner-Sammlung mit fixen Inventarnummern versehen. Frau Mag. Angela Sixt restaurierte diverse Marionetten und Requisiten aus dem Stück Der Drachentöter von Richard Teschner. In Zusammenarbeit mit dem Fotoatelier wurden sämtliche Teschnerrequisiten fotografiert. Für den ersten Stock des ÖTM (Ausstellungsflächen) wurde das TESTO-Klimaaufzeichnungssystem in Betrieb genommen. Nach der Einschulung konnte in Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement in vielen Räumen die Klimasituation verbessert werden. Im Dezember wurde die Kostümausstellung Verkleiden – Verwandeln – Verführen abgebaut, wonach die Reinigungsarbeiten an jedem einzelnen Kostüm begannen. Zeitgleich erfolgten die Vorbereitungsarbeiten für die Operettenausstellung und die weitere Übersiedlung von tausenden Objekten aus dem Theatermuseum nach Himberg. internationalen Ausstellungen teilgenommen. Im Zuge des Leihverkehrs wurden an den jeweiligen Objekten konservatorischrestauratorische Maßnahmen getroffen. Neben den Vorbereitungen in den externen Depots wurde auch mit jenen für die Übersiedlung der im Haus befindlichen Objekte begonnen, so zum Beispiel der gerahmten Grafiken. Gegebenenfalls wurden diese konservatorisch-restauratorisch betreut, mit säurefreiem Rückseitenschutz versehen oder neu gerahmt. Auch 2011 konnten wieder erfolgreiche Kooperationen mit der Akademie der bildenden Künste eingeleitet werden. So wurde das Album des Schauspielers Karl von Holtei Thema einer Seminararbeit sowie zehn Plakate aus der Sammlung Theatergrafik, Plakate und Programme im Zuge eines Seminars bearbeitet. Im Rahmen der temporären Ausstellungen des ÖTM (Verkleiden – Verwandeln – Verführen, Mantel der Träume, Bühne und Landschaft, Heinrich von Kleist) wurden 2011 über 300 Objekte betreut. Darüber hinaus hat das ÖTM wieder mit zahlreichen Exponaten an diversen österreichischen und Auch heuer konnte sowohl die Anzahl unserer Vermittlungsprogramme wie auch die Teilnehmerzahl gesteigert werden. Insgesamt fanden 559 Aktivitäten für 11.410 Besucher statt (2.629 Erwachsene sowie 8.781 Kinder und Jugendliche). Unser vielfältiges, kontinuierliches Angebot wurde durch zwei längerfristig angelegte Projekte bereichert, die im Rahmen der Vermittlungsinitiative „Kulturvermittlung für Schulen in Bundesmuseen 2011“ vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gefördert und von Kultur-Kontakt Austria beratend begleitet werden. Beide stehen in engem Zusammenhang mit unseren Ausstellungen: Bretter, die die Welt bedeuten – selbst gestalten Im Sinne der Idee „Von Schüler/innen – für Schüler/innen“ werden in dem Projekt Bühnenbildelemente hergestellt, die langfristig für Workshops zur Verfügung stehen. Begleitend zur Ausstellung Ungezähmte Natur – Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten stellten vier Integrationsklassen der Hans Radl Hauptschule Kulissenbäume aus Holz und Karton her und improvisierten dazu ein Theaterstück. Inspiriert von der Würfelbühne des Architekten Hans Fritz, zu sehen in der Ausstellung Spielräume, baute die Abteilung Papierrestaurierung Das Hauptaugenmerk lag im Jahr 2011 zwei felsohne auf der Übersiedlung der Objekte aus den externen Depots ins Zentraldepot nach Himberg. Mit der Unterstützung externer Hilfskräfte wurden Bühnenbildmodelle und Möbel in den beiden Depotstandorten Freudenauer Hafen und Hanuschhof ge reinigt, desinfiziert und für den Transport vorbereitet. Im neuen Depot galt es, die Objekte abermals zu reinigen, zu dokumentieren, gegebenenfalls restauratorisch-konservatorisch zu versorgen und in lagerungs fähigem Zustand an den richtigen Standort zu verbringen. Dieses zeitlich und v. a. logistisch sehr anspruchsvolle Unterfangen konnte lediglich dank der guten Zusammenarbeit und hilfsbereiter Kollegen gelingen. Kulturvermittlung Workshop mit der Hans Radl Schule sammlungen ÖTM Leihgaben „Innenraumgestaltung und Möbelbau“ der HTL Mödling Elemente aus Holz nach, die Abteilung „Elektronik“ erweiterte in Zusammenarbeit mit unserem Techniker die Lichtanlage auf der Bühne des Theaterateliers. In einem gemeinsamen Workshop erprobten die Schüler/innen auf unserer Bühne die Vielseitigkeit der selbst gebauten Elemente in Verbindung mit dem installierten Licht. Die Ergebnisse beider Projektarbeiten fließen in ein neues Workshop-Angebot zum Thema Bühnenbild ein. Über den eigenen Schatten springen Das Projekt wurde begleitend zu Ausstellung Der Zauber des bunten Schatten. Das chinesische Schattentheater für Schüler/innen von 7 bis 14 Jahren entwickelt. Vier Schulklassen mit Schüler/innen verschiedenster Muttersprachen nahmen daran teil. Nach dem Besuch einer Schattentheaterauf führung bauten die Kinder eigene Figuren, entwickelten eine Geschichte und experimentierten mit Sprache und Klanginstrumenten. Ziel war die Erarbeitung eines Schattentheaterstückes. Die Erfahrungen aus dem Projekt fließen in das Workshop-Angebot Schattenspiel mit Figuren ein. Für Schulklassen, denen ein Museumsbesuch nicht möglich ist, wird ein Museumskoffer mit Repliken von Originalschattenfiguren und einer Anleitung für die praktische Arbeit entwickelt und im Rahmen einer Fortbildung für Lehrer/innen an der PH Feldkirch vorgestellt und getestet werden. Sonderausstellungen Das Vermittlungsprogramm rund um die Ausstellung Verkleiden – Verwandeln – Verführen profitierte sehr vom Projekt „Kleider machen Leute“, bei dem Kostüme nachgeschneidert wurden und ein Museumskoffer entwickelt wurde. Es fanden 129 interaktive Führungen und Workshops für Schulklassen und Hortgruppen sowie 46 Erwachsenenführungen und 14 Kulturkaffees statt, zu denen verschiedene Kostümexperten eingeladen waren. Zur Ausstellung Mantel der Träume und Ungezähmte Natur sind vor allem die 6 Kul- turkaffees mit Lesungen bzw. Architektenvorträgen erwähnenswert. Zu Heinrich von Kleist fanden bisher 3 Kulturkaffees sowie 2 Schülerführungen statt. Im Jahr 2011 waren die Sammlungen des Österreichischen Theatermuseums mit 267 Leihgaben an 26 Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt. Insgesamt wurden zu den Sonderausstellungen 5 Führungen für Lehrende angeboten. Theateratelier für Kinder und Jugendliche Das Interesse an Theaterworkshops für Kindergärten, Schulen und Horte ist unge brochen. Unsere bewährten WorkshopAngebote Alles Zirkus, Jahreszeitenspiel, Die Zauberflöte zum Mitspielen, Schattentheater, Improvisationstheater, Puppenspiel, Tanztheater, Maskentheater oder Faust wurden durch einen Figurenschatten-, einen Bühnenbild- und einen Nestroy-Workshop ergänzt. Die Expertengespräche zum Beruf des Schau spielers sowie Kostüm- und Bühnenbildners fanden weiterhin statt. Diese Angebote wurden mit ca. 260 Gruppen durchgeführt. Improvisationstheater-Workshop Freizeitangebot Im Freizeitangebot sind die Theater-Kids weiterhin die Attraktion für 5- bis 10-jährige und deren Eltern. Die Nachmittage rund ums Theater, bei denen die Kinder selbst zu Schauspielern, Tonkünstlern, Kostümbildnern oder Puppenbauern werden, haben heuer 20 Mal stattgefunden. 45 Kinder haben ihren Geburtstag bei uns gefeiert. Mit dem Programm Kleider machen Leute haben wir erstmals bei der KinderuniKunst mitgewirkt. Aufführungen Das Angebot an Theateraufführungen wurde wesentlich erweitert. Das Puppenspiel Einäuglein, Zweiäuglein und Dreiäuglein wurde 3 Mal, Hänsel und Gretel 7 Mal, Die Regenbogenblume 3 Mal, das Singspiel Die träumende Schneiderin 2 Mal, das chinesische Schattentheater Schildkröte und Kranich 3 Mal für insgesamt 30 Gruppen gegeben. Der Kindergarten Spiegelgasse hat seine Aufführungen für Eltern zum wiederholten Mal bei uns gezeigt. 101 102 sammlung Abteilungen Abteilungen Kommunikation und Marketing Nina AUINGER-SUTTERLÜTY, MAS, Abteilungsleiterin Ruth STRONDL, MAS Mag. Sarah AISTLEITNER Dr. Cäcilia BISCHOFF Mag. Julia GRANI (bis 31.12.) Mag. Gudrun HATVAGNER Edyta KOSTECKA (Karenz bis 24.11.) Mag. Angelika KRONREIF Mag. Michaela METH-FILL (Karenz) Mag. Anja PRIEWE (ab 2.5.) 2011 wurde der 2010 von uns gemeinsam mit der Abteilung Corporate Design begonnene Markenentwicklungs-Prozess erfolgreich fort gesetzt. Ziel ist es, für alle Museen des KHM eine neue, zukunftsweisende Corporate Identity zu entwickeln. Der Prozess beinhaltet die Ausarbeitung einer Markenstrategie sowie anschließend die visuelle Umsetzung dieser Strategie. Die Umsetzung der Ergebnisse dieses Re-Branding-Prozesses erfolgt im Laufe des Jahres 2012. Auch 2011 kommunizierte die Abteilung die künstlerischen und kulturpolitischen Ziele der Institution KHM einer breiten Öffentlichkeit. Presse- und Medienarbeit 2011 wurden 31 Pressekonferenzen und -termine veranstaltet und 27 Presseaus sendungen verschickt. Nationale und internationale Medienpräsenz konnte v. a. mit der Pressearbeit zu den großen Ausstellungen Wintermärchen und Dürer – Cranach – Holbein erzielt werden, ebenso rund um die große Informations- und Spendenkampagne zur Kunstkammer-Wiedereröffnung 2012 sowie zur Neuhängung der Gemäldegalerie unter der Direktorin Dr. Sylvia Ferino-Pagden, zur Präsentation der neuen ContemporaryReihe im KHM mit Adjunct Curator Jasper Sharp und mit der Bilanzpressekonferenz im Frühjahr. Durch die gezielte Positionierung unserer Themen in allen wichtigen österreichischen Onlinemedien, Tageszeitungen und Wochenmagazinen, in den Fernseh- und Radioprogrammen des ORF sowie in vielen relevanten internationalen Medien (insgesamt waren es über 6.200 Clippings) konnten wir eine umfangreiche und sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht hervor ragende Berichterstattung erzielen. Durch engagierte und routinierte Presse arbeit wurde so in einzelnen Vergleichs monaten die Anzahl der erschienenen Medienberichte auf bis zu 50 % gegenüber dem Jahr 2010 gesteigert. Im „Seitenblicke“Ranking 2011 rangierte GD Sabine Haag vor allen anderen Museumsdirektoren mit den meisten Auftritten unter den Top-Stars. Die bewährten Medienkooperationen mit verschiedenen Tageszeitungen, Magazinen, Radio- und Fernsehsendern wurden 2011 fortgesetzt und weiter ausgebaut. Medienarbeit international Auf internationaler Ebene konnte die Berichterstattung im Jahr 2011 in Hinblick auf Anzahl und Reichweite wesentlich erhöht werden. Wichtige Artikel und Berichte erschienen 2011 regelmäßig in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, der „Süddeutschen Zeitung“, der „Frankfurter Rundschau“, der „Neuen Zürcher Zeitung“, der „Welt am Sonntag“, dem „Art“-Magazin, der „Weltkunst“, der deutschen „Vogue“ sowie den britischen Magazinen „The Art Newspaper“ und „Apollo Magazine“. Letzteres kürte in der Dezember-Ausgabe die KHM-Ausstellung Hans von Aachen zur „Ausstellung des Jahres 2011“. Wichtige Pressearbeit zur Jan Fabre-Aus stellung im KHM konnte im Rahmen des Auftritts von Jan Fabre auf der Biennale in Venedig geleistet werden. Die Abteilung Kommunikation und Marketing organisierte im Januar 2011 im Vorfeld der Elfenbein-Ausstellung im Frankfurter Liebieghaus eine sehr erfolgreiche Pressereise für wichtige deutsche Medienvertreter (u. a. von „FAZ“, „Welt am Sontag“, „Art Magazin“, „Frankfurter Rundschau“) nach Wien, wo sie exklusive Führungen durch das Depot und die Baustelle der Kunstkammer erhielten. Eine vom KHM organisierte Pressereise zur Ausstellungseröffnung in Frankfurt, zu der Journalisten von ORF, „Standard“ und „Presse“ geladen waren, sicherte eine umfang reiche Berichterstattung über die Kunstkammer „auf Reisen“ und die bevorstehende Wiedereröffnung in den österreichischen Medien. V. l. n. r.: Aistleitner, Strondl, Auinger-Sutterlüty, Grani; stehend: Kronreif, Hatvagner 103 104 Kommunikation und Marketing Kulturevents, Marketing aktivitäten und Kooperationen Neben der Organisation von insgesamt 19 Ausstellungseröffnungen und -pressekonferenzen sowie der damit verbundenen medialen und werblichen Kommunikation betreute die Abteilung Kommunikation und Marketing im Jahr 2011 folgende weitere für das Haus wichtige Kooperationen und Marketing projekte, wobei die Strategie des „Öffnens“ erfolgreich umgesetzt wurde: Im Februar eröffnete das KHM sein neues Kreativatelier. Ein bunter Eröffnungsevent für Groß und Klein zeigte erstmals BesucherInnen wie auch Journalisten die große Vielfalt, die dieser neue Kreativraum bietet. Die Kunst-Literatur-Theaterproduktion Gany med Boarding des Künstlerduos wenn es soweit ist (Peter Wolf und Jacqueline Kornmüller) ging im Frühjahr 2011 aufgrund des großen Erfolgs in eine „zweite Runde“ und löste erneut einen Besucheransturm aus. Im November 2011 erhielt die erfolgreiche Produktion den renommierten „NestroyPreis“ für die beste Off-Produktion. Pressereise für deutsche Journalisten nach Wien im Vorfeld der Elfenbein-Ausstellung in Frankfurt Das Museum für Völkerkunde fungierte im Juni 2011 erstmals als Homebase des international renommierten festival for fashion & photography und schlug so eine Brücke zwischen Kunst und Mode. In Kooperation mit dem Veranstalter Unit F stellte das MVK der Mode einen opulenten Rahmen für zahlreiche Veranstaltungen zur Verfügung. Speziell für das Festival angebotene Museumsführungen ergänzten das Programm. Die Kooperation mit diesem Modeevent sicherte GD Sabine Haag im Stadtmagazin „WIEN live“ einen Platz unter den „100 coolsten Wienern aus Szene und Kultur“. Eine Plattform für Mode und Kunst bot das KHM auch SchülerInnen der Modeschule Michelbeuern: Im Rahmen einer Kooperation erhielten sie die Möglichkeit, neue Dienstuniformen für die MitarbeiterInnen des Be sucherdienstes im Kunsthistorischen Museum zu entwerfen. Anfang November wurden in der Kuppelhalle des KHM die neuen Uniformen präsentiert und es wurde die von den SchülerInnen gestaltete Ausstellung Renessenz. Facetten der Renaissance feierlich eröffnet. Die ORF Lange Nacht der Museen am 1.10. war auch diesmal wieder ein großer Erfolg: 21.164 BesucherInnen genossen das abwechslungsreiche Programm in KHM, Neuer Burg, MVK und Schatzkammer und feierten mit dem ÖTM dessen 20-jähriges Bestehen. Drei Buchpräsentationen wurden von der Abteilung Kommunikation und Marketing organisiert: Im Juli wurde im Rahmen der Jan Fabre-Ausstellung in der Roten Bar des Volkstheaters in Kooperation mit ImpulsTanz und in Anwesenheit des Künstlers der Ausstellungskatalog präsentiert. Im November konnte Daniel Uchtmann einem interessierten Publikum in der Kuppelhalle des KHM seine drei neuen Publikationen vorstellen: Liebespaare / Tafelfreuden / Blumenpracht in der Kunst. In Kooperation mit dem Suhrkamp-Verlag wurde, ebenfalls im November, das Buch Alte Meister, ein Comicbuch von Nicolaus Mahler in Anlehnung an Thomas Bernhards Roman, präsentiert. oben: Das „festival for fashion & photography“ im Museum für Völkerkunde unten: Präsentation der Bücher von Daniel Uchtmann Ausstellung Renessenz der Modeschule Michelbeuern Abteilungen Die Kunstkammer-Kampagne Im September startete das KHM unter dem Motto „Bauen Sie mit uns die Kunstkammer!“ eine große Info- und Spendenkampagne zur Kunstkammer-Wiedereröffnung. Mit einer großen Sneak Preview-Party am Maria Theresien-Platz wurde in Anwesenheit von BM Claudia Schmied der goldene Info-Container vor dem Museum eingeweiht. Dieser wird bis zur Wiedereröffnung der Kunstkammer mittels innovativer 3D-Filme alle Interessierten über die Fortschritte der Bauarbeiten auf dem Laufenden halten. Namhafte Prominente aus Wirtschaft, Kunst und Medien, darunter Erwin Wurm, Gery Keszler, Dominique Meyer und Gerhard Roth, konnten zur Unterstützung der Kampagne gewonnen werden und stellten sich mit den goldenen Kunstkammer-Helmen als Testimonials zur Verfügung. Die Helme sind im KHMShop sowie im Online-Shop zum Preis von 49,– Euro erhältlich. Seit Dezember gibt es auch eine Schi- und Snowboardversion um 69,– Euro. Vom Erlös jedes Helmes werden 21,– Euro direkt für die Wiedereröffnung der Kunstkammer verwendet. Dank einer erfolgreichen Kooperation mit dem Fahrradkurierdienst Veloce radeln dessen Boten ebenfalls bis zur Wiedereröffnung mit den goldenen KHM-Helmen durch Wien. GD Haag vor dem Kunstkammer-Infocontainer Mittels der eigens konzipierten Website www.kkhm.at informieren wir regelmäßig über aktuelle Spendenaktionen, Baufortschritte und die Schätze der Kunstkammer. Kunstkammer-Stand bei der Messe Art & Antique in der Wiener Hofburg Ein erfolgreicher Auftritt bei der Messe Art & Antique in der Wiener Hofburg im November 2011 verschaffte der KunstkammerKampagne auch beim interessierten Fachpublikum der renommierten Antiquitätenmesse große Aufmerksamkeit. Leporello zur Kunstkammer-Kampagne unten: Kulturministerin Claudia Schmied mit dem goldenen Kunstkammer-Helm Plakat zur KunstkammerKampagne ganz unten: Kunstkammer Sneak Preview-Party auf dem Maria Theresien-Platz Website zur KunstkammerKampagne: www.khm.at 105 106 Kommunikation und Marketing Open House Marketingkooperationen Gleich zwei sehr erfolgreiche Marketing aktivitäten in Form von Open House-Ver anstaltungen wurden im Sommer 2011 von unserer Abteilung organisiert: das Open House in der Wagenburg am 21.6. mit über 8.000 BesucherInnen und das Open House in der Neuen Burg am 11.9. mit über 6.000 BesucherInnen; an ihm beteiligte sich auch die benachbarte Österreichische National bibliothek als Co-Veranstalter. Beide Veranstaltungen boten den BesucherInnen bei freiem Eintritt ein umfangreiches und speziell auf den Tag abgestimmtes Programm: Mit Musicalauftritten und Ponyreiten, Backstageführungen und Spezialvorträgen bis hin zu spannenden Kinderworkshops war für alle, Jung und Alt, stets etwas dabei. Im Jahr 2011 konnte die Weinfachhandelskette Wein & Co. als neuer Kooperationspartner des KHM gewonnen werden. Seit Herbst ist die KHM-Jahreskarte in allen Wein & Co.-Shops zum ermäßigten Preis erhältlich – das KHM-Eintrittsticket fungiert in allen Wein & Co.-Shops als Gutschein im Wert von 5,– Euro. Ein weiterer neuer Kooperationspartner des KHM wurde 2011 die Firma Swarovski. Gemeinsam werden spezielle TourismusPackages angeboten und Swarovski unterstützt das KHM auch sehr großzügig als Kunstkammer-Sponsor. Als Partner der großen MVK-Ausstellung Wald / Baum / Mensch konnten das Kuratorium Wald sowie die Österreichischen Bundesforste gewonnen werden, die 2011 auch die Christbäume für KHM und MVK zur Ver fügung stellten. GD Sabine Haag wurde im Rahmen der Wald-Ausstellung von BM Nikolaus Berlakovich als „Botschafterin des Waldes“ ausgezeichnet. Weitere Kooperationspartner des Jahre 2011 waren: Alumni Club der Medizinischen Universität Wien Austrian Airlines Bank Austria BAWAG P.S.K. Club wien.at Facultas Filmarchiv Hutmanufaktur Mühlbauer IKEA Family ImpulsTanz Jugendinfo Kino unter Sternen Krone Bonus Card Kühne & Nagel MQ Wien Nestlé Niederösterreich Card ÖBB Parship.at Staud’s Wien Theater in der Josefstadt Vereinigte Bühnen Wien Viennale Votivkino Wiener Festwochen WU-Alumni-Club oben: Dürer – Cranach – HolbeinSpot vor der Staatsoper Wien links oben: Folder zum Open House in der Wagenburg rechts oben: Besucher des Open House in der Neuen Burg unten: Folder zum Open House in der Neuen Burg Musicalstar Maya Hakvoort als „Sisi“ beim Open House in der Wagenburg unten: „winpin“-Werbeplakat für die Wintermärchen-Ausstellung und die KHM-Jahreskarte Abteilungen Kommunikation Der monatlich erscheinende Newsletter hatte 2011 bereits knapp 6.000 AbonnentInnen, eine Steigerung, die vor allem im Zusammenhang mit der wachsenden Zahl von Jahreskartenbesitzern erreicht werden konnte. Die KHM-Website wurde 2011 zur Gänze einer Überarbeitung unterzogen und erschien im Sommer d. J. mit neuem „Gesicht“: Die Website bietet nun für jedes der drei Museen (KHM, MVK und ÖTM) einen eigenen, noch besucherfreundlicheren Auftritt sowie eine bessere Gliederung für die verschiedenen Zielgruppen (Museumsbesucher, Journalisten, Wissenschaftler, Geschäftspartner). Das Design der Homepage entspricht jetzt den aktuellsten Marketing-Anforderungen und webgrafischen Richtlinien. Neben der konzeptionellen Arbeit zur neuen Website in Zusammenarbeit mit der Abteilung Visuelle Medien wird der gesamte Content der Website von der Abteilung Kommunikation und Marketing betreut und regelmäßig aktualisiert. Unser facebook-Auftritt konnte 2011 erheblich ausgebaut werden: Die Zahl unserer Fans verdoppelte sich von 2.929 zu Beginn auf 6.337 am Ende des Jahres 2011. Grund dafür waren kontinuierliche interaktive Aktionen für unsere facebook community, allen voran Die KHM facebook-Seite mit unserem Jahresrückblick das Spiel Nachts im Museum im Rahmen unserer Jahreskarten-Sommeraktion 2011. Darüber hinaus gab es regelmäßig Gewinnspiele, Fotowettbewerbe, Veranstaltungsankündigungen und vieles mehr. Im Bereich der Internen Kommunikation konzipierte und versendete die Abteilung Kommunikation an alle MitarbeiterInnen unserer Häuser regelmäßig die Info-Mails der Geschäftsführung sowie den Pressespiegel. Werbung und Werbemittel Insgesamt wurden über 20 Folder produziert und mehr als 30 Plakatsujets in Wien und den Bundesländern großzügig affichiert. Permanent montierte Werbefahnen an Ringstraße und Heldenplatz sowie Werbetransparente über Straßenzügen, an Straßenbahnen und anderen Großflächen stellten sicher, dass potenzielle MuseumsbesucherInnen über das reichhaltige Angebot unserer Häuser abwechslungsreich informiert wurden. Im Sommer 2011 zeigte das KHM im Vorspann zu einer Live-Übertragung aus der Staatsoper erstmals einen Werbespot auf der Leinwand direkt vor der Wiener Staatsoper. Eine besondere Werbekooperation konnte 2011 mit der Firma Infoscreen eingegangen werden, wodurch die Bewerbung der Kunst- kammer-Kampagne auch im redaktionellen Bereich hervorragend unterstützt wurde. Zur Bewerbung der Wintermärchen-Ausstellung produzierte das KHM erstmals selbst einen animierten Spot mit einer Winterlandschaft im Schneegestöber. In Kooperation mit dem Werbeflächen-Anbieter GEWISTA nahm das KHM im Herbst 2011 an der neuen winpin-Aktion teil: Mit einem speziell designten Plakat zur Ausstellung Wintermärchen wurden KHM-Jahreskarten verlost. Das KHM, v. a. die Ausstellung Wintermärchen, profitierte von der breiten Aufmerksamkeit, die mit dieser Wien-weiten Aktion erzielt werden konnte. Freunde und Förderer Für den Verein der Freunde des Kunsthistorischen Museums organisierte die Abteilung Kommunikation und Marketing am 11.4. wiederum den Tag der Freunde des KHM: Über 500 begeisterte Mitglieder nutzten die Gelegenheit, bei Backstage-Führungen in den Depots, Labors und Restaurierwerkstätten einen Blick hinter die Kulissen des Museumsbetriebs zu werfen oder an Spezialführungen durch die Sammlungen teilzunehmen. Über die beiden 2010 gegründeten Unterstützervereinigungen Director’s Cercle und International Friends of the Kunsthistorisches Museum Vienna wurden im Jahr 2011 beträchtliche Summen an Spendengeldern für das Museum lukriert. Darüber hinaus wurde 2011 ein neuer Unterstützerkreis ins Leben gerufen, die Contemporary Patrons, welche die mit 2012 beginnende Ausstellungs- und Ver anstaltungsreihe zu moderner und zeitgenössischer Kunst im KHM finanziell ermöglichen. Pressekonferenz für die neue Modern & Contemporary-Reihe im KHM 107 108 Sponsoring und Events war es auch möglich, sehr erfolgreich einen Lotterien-Tag im Kunsthistorischen Museum sowie jeweils einen BAWAG-Tag im Museum für Völkerkunde und im Kunsthistorischen Museum abzuhalten. Mag. Martina TAIG, Abteilungsleiterin Mag. Alexander KIMMERL Maximilian KOHOUT Karin Kulhanek Jasmin TSCHUGGUEL (Karenz) Sponsoring „Lassen Sie sich von Kunst inspirieren!“ Auch im Jahr 2011 konnten unter diesem Motto wichtige Partner und Sponsoren für die Ausstellungen und verschiedene andere Projekte des Kunsthistorischen Museums gewonnen werden. Dank der fortdauernden Unterstützung des Partners Österreichische Lotterien sowie des Sponsors BAWAG P.S.K., der durch den Verkauf der Jahreskartengutscheine in seinen Bankfilialen einen wichtigen Beitrag zur großen Verbreitung dieses Produktes geleistet hat, wurden seit der Einführung insgesamt etwa 60.000 Jahreskarten verkauft. Im Rahmen der Kooperation mit diesen Unternehmen Fundraising Dinner in der Kuppelhalle Für die Sonderausstellung Götter, Menschen und das Geld der Griechen konnte als Sponsor die Münze Österreich, für die Schau Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys wurden als Partner die Österreichischen Lotterien sowie Siemens, UNIQA, Kunsttrans und KLM als Sponsoren gewonnen; ihrer Förderung ist die Realisierung dieses Projekts zu verdanken. Weitere Sponsoren waren auch in diesem Jahr wieder PARSHIP, die Bank für Tirol und Vorarlberg sowie SAMSUNG und die Firma Franz Wittmann Möbelwerkstätten GmbH. Durch die Zusammenarbeit mit dem Weingut Bründlmayer, der Brau Union, Campari, Pago und Blumen Doll konnten den Be suchern des Museums besondere Stunden und Erlebnisse bereitet werden. Die langjährige Partnerschaft mit UNIQA wurde erfolgreich weitergeführt. GD Haag und André Hebbelinck, Botschaftsrat und Vertreter der Flämischen Regierung Fundraising Kunstkammer Zugunsten der Kunstkammer wurden auch im Jahr 2011 wieder verschiedene Fund raising-Aktivitäten durchgeführt. So fand im März der jährliche Patenempfang mit Begrüßung durch Generaldirektorin Dr. Sabine Haag und einer exklusiven Kuratorenführung durch das Kunstkammer-Depot statt. Zum Auftakt der Ausstellung Winter märchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys wurde zum Fundraising Dinner eingeladen. Rund 240 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur nahmen daran teil und genossen in der herrlich ausgeleuchteten Kuppelhalle des Kunsthistorischen Museums den Abend mit ihren Gastgebern und einem Menü von Toni Mörwald. Unter ihnen waren unter anderem die UNIQA, Fernwärme Wien, die Raiffeisen Centro Bank, die Oesterreichische Nationalbank, das Dorotheum, die Tageszeitung „Die Presse“, die Raiffeisen Zentralbank sowie der Verein der Freunde des Kunsthistorischen Museums vertreten. Zudem konnte ein weiterer Erfolg in Gestalt der Übernahme einer Saalpatronanz durch die Flämische Regierung gefeiert werden. Mit der „Patenschaftsaktion“ wurde weiterhin zu einer Unterstützung für die erforderliche Restaurierung von 300 Kunstkammerobjekten aufgerufen. Es werden jedoch immer noch „Paten“ gesucht, die die Restaurierungskosten für die wertvollen Objekte übernehmen. Für alle liegen genaue Restaurierungspläne und Kostenvoranschläge vor. Geholfen werden kann in jeder Preisklasse. Sie können sich „Ihr“ Kunstwerk unter www.khm.at/patenschaft aus der Liste der Restauriervorhaben aussuchen. Auch für die Umgestaltung und Renovierung der Räume und Kabinette werden weiterhin Unterstützer und Mäzene gesucht! Abteilungen Eventmanagement 2011 wurde mit über 600 Veranstaltungen das Rekordjahr von 2010 (590 Veranstaltungen) übertroffen. Oktober und November waren, neben Mai, die Monate mit den meisten Events; umsatzstärkste Monate waren Juni und September. Die Art der Veranstaltung ist annähernd konstant geblieben, lediglich bei den Sonderöffnungen der Sammlungen für Führungen ist ein starker Rückgang bzw. bei den Vorträgen ist ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu erkennen. Der Anteil der internen Veranstaltungen (es gab dabei also keinen externen Veranstalter) hat sich gegenüber 2010 erhöht, was auf die vielen Kooperationsver anstaltungen, die oft auch als Rahmen programme zu den Sonderausstellungen konzipiert waren, zurückzuführen ist. Höhepunkte 2011 waren u. a. die Indische Woche im Museum für Völkerkunde im März mit Kunsthandwerk und Verkaufsständen, die Styria-Verlagspräsentation im Museum für Völkerkunde im Mai, die zahlreichen und aufwändigen Präsentationen von UnitF im Museum für Völkerkunde im Juni, das Baustellenfest am Maria Theresien-Platz sowie die Aufführung der Klangspuren im KHM im September oder die beiden FundraisingDinner im KHM und in der Neuen Burg im Oktober. Veranstaltungen 2011 pro Haus pro Monat 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Jän Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez KHM Neue Burg SK Wag/Thes ÖTM MVK Aufteilung nach Häusern 2011 MVK 24 % Schatzkammer 1% Wagenburg/ Theseustmpel 0% KHM 52 % ÖTM 19 % Neue Burg 4 % Aufteilung nach der Art der Veranstaltungen 2011 Pressekonferenzen/ Eröffnungen 7 % Konzerte 2 % Sonstiges 23 % Führungen 5% Empfänge 4 % Dinner 7 % Vorträge 52 % 109 110 Ausstellungsmanagement Dr. Christian Hölzl, Abteilungsleiter, Prokurist Mag. Ulrike Becker Mag. Marianne Hergovich Mag. Friederike Hillebrand Dr. Sandra Maria Rust Mag. Andrea Schürz (ab 17.1.) Anita Antony Im Jahr 2011 konnte das Kunsthistorische Museum seinen Besucherinnen und Besuchern wieder ein interessantes und überaus abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm bieten. Insgesamt wurden in den verschiedenen, zum Kunsthistorischen Museum zählenden Institutionen 22 Ausstellungsprojekte realisiert, zu denen noch die Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval auf Schloss Schallaburg und 7 weitere Ausstellungen bzw. Ausstellungskooperationen mit internationalen Partnern hinzukamen. Die MitarbeiterInnen der Abteilung Ausstellungsmanagement waren im Jahr 2011 für Aufstellen der Wandverbauten für die Ausstellung al-Fann im Bassano Saal die organisatorische Abwicklung und Realisierung von 14 Ausstellungen sowie den Abbau und die Rückführung der Leihgaben von bereits im Jahre 2010 eröffneten Ausstellungen zuständig. Mehrere dieser Ausstellungsprojekte, wie Hans von Aachen, Dürer – Cranach – Holbein, Wintermärchen oder African Lace waren Kooperationen mit einer oder mehreren ausländischen Partnerinstitutionen in Deutschland, Tschechien, der Schweiz und Nigeria. Für die Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval stellte das Kunsthistorische Museum den Ausstellungskurator und trat als General unternehmer auf, wobei die Abteilung Ausstellungsmanagement für die gesamte organisatorische Umsetzung verantwortlich zeichnete. Insgesamt wurden von den MitarbeiterInnen der Abteilung für die Ausstellungen mehr als 5000 Leihgaben bei über 400 Leihgebern im In- und Ausland angesucht. Letztlich konnten annähernd 4500 Objekte für unsere Projekte gesichert werden, davon kamen an die 1500 Leihgaben von ca. 250 Leihgebern, ca. 3000 aus den eigenen Sammlungen. Eine großformatige Tapisserie aus dem Bestand der Kunstkammer des Kunst historischen Museums wird in der Ausstellung Wintermärchen installiert Aufstellung von Schlitten aus der Wagenburg des Kunsthistorischen Museums in der Ausstellung Wintermärchen Abteilungen Kunsthistorisches Museum Im Kunsthistorischen Museum wurden 8 Ausstellungen gezeigt, beginnend mit der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst. Sie warf in Fortführung der 2009 neu eingeführten Serie „Intermezzo“ als 3. Projekt einen konzentrierten Blick auf das vielfältige Vorkommen und die Darstellung unterschiedlichster Dämonen, Drachen und anderer Fabelwesen in Mythologie und Kunst. Anhand zahlreicher Objekte aus verschiedenen Sammlungen des Hauses wurde versucht, diesen Wesen nachzuspüren und den Wandel in ihrer Bedeutung und Symbolik im Laufe der Geschichte aufzuzeigen und zu erklären. Die in Kooperation mit der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München verwirklichte und im Anschluss an Wien auch in München gezeigte Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein hat erstmals die frühe deutsche Porträtkunst um 1500 thematisiert. Mehr als 200 Werke aus internationalen Sammlungen veranschaulichten das in dieser Zeit hervortretende starke Interesse am Menschen und an seiner Darstellung in der Kunst. Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä. und Hans Holbein d. J. haben sich intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt, ihre Ge mälde und Graphiken trugen zusammen mit Meisterwerken der Bildhauerei und Zeichenkunst entscheidend zur außergewöhnlich hohen Qualität dieser Ausstellung bei. Die umfangreichste Ausstellung des Jahres 2011 war Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys. Sie wurde am 17. Oktober, dem 120. Jahrestag der Öffnung des Kunsthistorischen Museums für das Publikum, feierlich eröffnet. Auf mehrere Säle der Gemälde galerie verteilt wurde ausgehend von mittelalterlichen Monats- und Jahreszeitendarstel lungen und der Entstehung der Winterlandschaft in der Kunst Flanderns im 16. Jahrhundert die Entwicklung des Winter-Genres bis in die Gegenwart veranschaulicht. Die bedeutendsten Maler der verschiedenen Epochen waren mit berühmten Werken vertreten, hinzu kamen Skulpturen, Tapisserien sowie Kunsthandwerk aus Porzellan, Elfenbein und Silber aus den Sammlungen des Hauses und vielen bedeutenden Museen Europas und der USA. Gleichzeitig wurde eine kleine Dokumentationsausstellung zum Jahrestag des Kunsthistorischen Museums gezeigt. Mit der Ausstellung Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde wurde einmal mehr zeitge nössische Kunst im Kontext mit Alten Meistern präsentiert, um auf diese Weise dem Publikum auch neue Zugänge zur Kunst zu ermöglichen. Die Präsentation von Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait im 2. Stock des Museums war eine besondere organisatorische, logistische und auch gestalterische Herausforderung, die aber letztlich gut gemeistert werden konnte. Mit dieser Ausstellung wurde erstmals in Österreich eine Auswahl herausragender Meisterwerke aus einer der wichtigsten Sammlungen islamischer Kunst gezeigt und ein profunder Überblick über die vielfältigen künstlerischen und kulturellen Errungenschaften der islamischen Welt von Spanien über Indien bis China geboten. Erwähnt sei auch noch die Ausstellung Götter, Menschen und das Geld der Griechen, die das Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums gemeinsam mit dem Münzkabi- nett und der Antikensammlung der Stadt Winterthur konzipierte und die in beiden Städten präsentiert wurde. Als Kooperation des Kunsthistorischen Museums mit der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien wurde in der Neuen Burg die Ausstellung „Der Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine in Biedermeier und Romantik realisiert. Museum für Völkerkunde Neben mehreren kleineren Ausstellungen, die sich Themen wie der Kunst und Kultur Balis (Bali. Kunst im Wandel) oder aber der Aus einandersetzung mit dem wissenschaftlichen Erbe der vormaligen Direktorin des Museums für Völkerkunde Etta Becker-Donner anlässlich ihres 100. Geburtstages widmeten, waren es vor allem zwei größere Projekte, die das Aus stellungsprogramm des Jahres 2011 prägten. Von großem medialen Interesse begleitet war die bereits lange geplante Ausstellung zum Personenkult Mao Zedongs, Die Kultur der Kulturrevolution. In dieser Ausstellung wurde dem Phänomen der politischen All tagskultur im China der 60er und 70er Jahre nachgegangen und es wurden die Ereignisse der Kulturrevolution kritisch beleuchtet. Die Skulptur Man Measuring the Clouds von Jan Fabre wird auf dem Dach des Kunsthistorischen Museums installiert. Foto: Nicolai Riegler 111 112 Ausstellungsmanagement In dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen „Internationalen Jahr des Waldes“ hat sich das Museum für Völkerkunde dieses Themas angenommen und eine umfang reiche und zugleich auch abwechslungsreiche Ausstellung zusammengestellt. Zahlreiche mit dem Wald und Bäumen in Zusammenhang stehende Aspekte wie der Wald als Urlandschaft, aber auch als Ort der Kraft, der Initiation und der Fruchtbarkeit, sowie die unterschiedlichsten Nutzungen des Waldes und seine Zerstörung wurden anhand von herausragenden Objekten aus dem Museum und anderen Wiener Sammlungen beleuchtet. Schallaburg Der Stadt und dem Phänomen Venedig war die diesjährige Ausstellung auf Schloss Schallaburg gewidmet, die vom Kunsthistorischen Museum kuratiert und organisiert wurde. Außerdem konnte das Museum auch mit zahlreichen bedeutenden Leihgaben wesentlich zum Erfolg dieses Projektes beitragen, dessen historischer Bogen sich vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert spannte. Dargestellt wurde neben dem Auf- Auspacken eines Schiffsmodells aus dem Museo Storico Navale, Venedig stieg Venedigs durch Seefahrt und Handel, auf denen der Reichtum der Stadt basierte, auch die Kunst, die sich vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung entfalten konnte und bis heute als Voraussetzung für den Tourismus das Überleben der Stadt sichert. Ausland Die internationale Ausrichtung und Bedeutung des Kunsthistorischen Museums und des Museums für Völkerkunde zeigte sich einmal mehr in den Ausstellungskoopera tionen sowie in großen Einzelausstellungen im Ausland, in deren Organisation die Ab teilung ebenfalls eingebunden war. Neben den beiden Ausstellungen der Gemäldegalerie in Brügge (Fürstlich gesammelt. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien) und San Francisco (Masters of Venice) sind hier die Ausstellungen Dürer – Cranach – Holbein in der Kunsthalle der Hypo-Kultur stiftung München, Indianer. Ureinw ohner Nordamerikas in Rosenheim und African Lace im Nationalmuseum in Lagos, Nigeria, zu nennen. Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Christian Hölzl Vorträge, Teilnahme an Tagungen 7.–8.4. Paris, International Exhibitions Organizers Group (IEO), Steering Committee Meeting Mag. Ulrike Becker Publikationen Venedig – die Stadt der Liebe, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 242–246 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 Mag. Friederike Hillebrand Publikationen Napoleon I., Kaiser der Franzosen – Bonapartes Marsch zum Thron, mit Volk, Adel und Klerus, in: Studien und Forschung aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde, Bd. 49 (Akten des 29. Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde Niederösterreich und die Franzosenkriege), St. Pölten 2010/2011, 21–34 Die venezianische Villa. Bauernhaus und Statussymbol, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebs ges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 84–89; Objekttexte ebenda Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 Dr. Sandra Maria Rust Publikationen Venedig und der Karneval, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 247–251 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 20111 Vorträge, Teilnahme an Tagungen 7.–8.4. Paris, International Exhibitions Organizers Group (IEO), Steering Committee Meeting Abteilungen Museum und Publikum – Kunsthistorisches Museum Führungen und mehr Mag. Andreas Zimmermann, Abteilungsleiter Mag. Barbara Herbst (ab 1.9.) Dr. Rotraut Krall Mag. Ilona Neuffer-Hoffmann (ab 1.9.) Dr. Konrad Friedrich Schlegel (bis 31.8.) Mag. Agnes Stillfried Mag. Daniel Uchtmann Brigitta Hochleitner (bis 30.6.; Pension) Mag. Alessandra Arseni Dominik Bankler Dr. Friederike Forst-Battaglia Melanie Granditsch (ab 25.11.) Mag. Martina Hauschka Nataliya Heneralova Mag. Gundula Hickisch 66.492 Besucher nahmen 2011 an den 3614 von der Abteilung Museum und Publikum veranstalteten Führungen, Vorträgen, Atelier-Workshops und Ferienspielaktionen insgesamt teil. (2010 waren es 59.627 Be sucher in 3183 Gruppen.) Diese Steigerung um ca. 12 % (entgegen dem allgemeinen Trend) ließ sich stärker im U 19-Bereich (+ ca. 14 %) als im Erwachsenensegment (+ ca. 10 %) feststellen. Das neue Atelier wurde ab dem 19. Februar von ca. 4400 Kindern und Jugendlichen genutzt (rd. 15 % unseres U 19-Publikums 2011). Mag. Michaela Huber (bis 30.11.) Lisa Juen Evelyn Klammer Wolfgang Kopf Manuel Kreiner Roman List Mag. Veronika Lux Mag. Andrea Marbach Mag. Sabine Nikolay Atelier Mit großer Freude und Dankbarkeit konnten wir gemeinsam mit GD Sabine Haag und Hunderten Kindern und Eltern am 19. Februar mit einem vielseitigen, quirligen Programm an prominenter Stelle das Atelier im KHM eröffnen. In einer abteilungsinternen Mag. Magdalena Ölzant Charlotte Persoglia Alexander Pirker Dagmar Preinerstorfer Mag. Elisabeth Ritter Eve Sarge Mag. Birgit Schmidt Mag. Julia Strommer Mag. Fedora Szechenyi Mag. Elisa Wagner Rolf Wienkötter Audioguide Mag. Natalie Lettner Mag. Alexander Smith Andreas Pruner David Schreier Carina Sulz Eröffnung des Ateliers Arbeitsgruppe (Mag. Barbara Herbst, Mag. Andrea Marbach, Mag. Ilona Neuffer-Hoffmann, Alexander Pirker, Dr. Konrad Schlegel, Rolf Wienkötter und Mag. Andreas Zimmermann), die zeitweise durch Tina Handl be raten wurde, war ein detailliertes Nutzungsund Anforderungsprofil entwickelt worden. Von diesem ausgehend entwarf Christian Sturminger ein Raumkonzept, das nicht nur durch seine ästhetischen Qualitäten besticht, sondern sich auch funktional in der alltäglichen Praxis sehr bewährt hat. Hier finden seitdem offene Sonntagsateliers, Kindergeburtstage und Ferienspiele statt, vor allem aber wird das Atelier fast täglich von Schulklassen gebucht, die in diesem anregenden Ambiente das in einem Besuch der Sammlungen und Sonderausstellungen Erfahrene durch anschließendes eigenes künstlerisches Gestalten nachhaltig vertiefen. Und auch für Erwachsene konnte Mag. Ilona Neuffer-Hoffmann bereits an 25 Tagen erfolgreich Workshops anbieten, so dass das Atelier wirklich als vom Publikum angenommen bezeichnet werden darf. 113 114 Museum und Publikum – Kunsthistorisches Museum Öffentliches Führungsprogramm Die Spezialführungen, Mittagszyklen, Abend führungen und Kunstkontext-Vorträge stießen auch 2011 auf großen Publikumszuspruch. Dieses Programm bezog sich gleichermaßen auf die Sonderausstellungen wie auf die Sammlungen des KHM. Neben zahllosen be stellten Führungen fanden Führungen für Staatsbesuche und andere offizielle Delegationen, aber auch Lehrerführungen durch alle wichtigen Sonderausstellungen statt. Museum und Publikum bot AusstellungsPreviews für die Museumsfreunde an und wirkte mit Führungen an Kooperationen etwa mit der Viennale oder dem Naturhistorischen Museum (anlässlich der Ausstellung Jan Fabre) mit; ferner beteiligte sich die Abteilung mit nächtlichen TaschenlampenFührungen durch Stiegenhaus und Kuppelhalle an einer wirkungsvollen Werbeaktion für die Jahreskarte. Sonderveranstaltungen Das KHM nahm am 15. März an dem bundesweiten Aktionstag Schule schaut Museum teil, bei dem rund 600 SchülerInnen das breit gefächerte Vermittlungsangebot wahrnahmen, davon 125 im Atelier. Darüber hinaus war die Abteilung Museum und Publikum organisatorisch und mit Führungsangeboten an weiteren Sonderveranstaltungen beteiligt, darunter etwa dem Internationalen Frauentag (7. März), dem Tag der Freunde (11. April), dem Tag der Sondereinsatz KHM mit Rolf Wienkötter Wagenburg (19. Juni), dem Open House Neue Burg (11. September) und der Langen Nacht (1. Oktober). Ausstellungsbeschriftungen und Ko-Kuratorin Museum und Publikum war an den Objekttexten der Sonderausstellung Dürer. Cranach. Holbein beteiligt und wirkte im Kuratorenteam von Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 04) mit (Mag. Agnes Stillfried). Mag. Stillfried war ferner organisatorisch und kuratorisch an der Ausstellung al-Fann beteiligt, für die sie auch das Rahmenprogramm gestaltete. Für die Ausstellung Wintermärchen verfasste sie die Saaltexte. Vom BMUKK geförderte und von KulturKontakt Austria beratend begleitete Projekte • Aus dem 2010 initiierten Lehrerarbeits- kreis Das Kunsthistorische Museum als Partner für den Unterricht gingen drei Publikationen hervor: • Rotraut Krall – Ilona Neuffer-Hoffmann, Das Kind und sein Alltag im Wandel der Jahrhunderte; • Rotraut Krall – Ilona Neuffer-Hoffmann, Kunst und Werbung; • Konrad Friedrich Schlegel, Die Metamor- phosen des Ovid in der Gemäldegalerie des KHM. 2011 haben folgende Projekte begonnen: • Play Ganymed, ein Projekt für 80 Schul- klassen von wenn es soweit ist, Idee, Konzept und Durchführung von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf in Zusammenarbeit mit Mag. Daniel Uchtmann; • Sondereinsatz KHM, eine Rätsel-Rallye durch die Kultur von Jahrtausenden, Idee, Konzept und Durchführung von Rolf Wienkötter und Manuel Kreiner. Diese beiden hochkarätigen Projekte werden 2012 fortgesetzt, ausführlich dazu im Jahresbericht 2012. Personelle Veränderungen Am 30. Juni ging die langjährige Sekretärin der Abteilung, Brigitta Hochleitner, in den Ruhestand. Sie hat ihre drei interimistischen part-time-Nachfolgerinnen aus dem Kreis der Kunstvermittler (Mag. Martina Hauschka, Mag. Magdalena Ölzant, Mag. Fedora Szechenyi) intensiv in ihr vielfältiges Tätigkeitsfeld eingearbeitet und damit einen reibungslosen Übergang an dieser für die Abteilung so entscheidenden Stelle ermöglicht. Am 1. September wechselte Dr. Konrad Schlegel in die Kunstkammer. Seine Agenden wurden von Mag. Barbara Herbst (30 Wochenstunden) übernommen. Die bis dahin von ihr geleistete organisatorische Betreuung des Ateliers obliegt seitdem Mag. Ilona Neuffer-Hoffmann (10 Wochenstunden). Play Ganymed mit Daniel Uchtmann und Nikolaus Habjan, Foto: Helmut Wimmer Abteilungen Audioguide Ausstellungen Durch folgende Ausstellungen konnten sich die Besucherinnen und Besucher 2011 von einem umfangreichen Audioguide in den Sprachen Deutsch und Englisch führen lassen: Kunsthistorisches Museum: Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst; Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500; Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys; Neue Burg, Sammlung alter Musikinstrumente: „Der Himmel hängt voller Geigen.“ Die Violine in Biedermeier und Romantik; Museum für Völkerkunde: Die Kultur der Kultur revolution. Personenkult und politisches Design im China von Mao Zedong; Schloss Ambras: All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras. Ständige Sammlungen Im Kunsthistorischen Museum am Burgring, in der Schatzkammer, in den Sammlungen in der Neuen Burg (Hofjagd- und Rüst kammer, Ephesos Museum, Sammlung alter Musikinstrumente), in der Wagenburg, im Museum für Völkerkunde und auf Schloss Ambras stehen für die Besucherinnen und Besucher in Deutsch und etlichen Fremdsprachen Audioguides zur Verfügung. Kinder-Audioguide 2011 erstellte das KHM erstmals einen eigenen Kinder-Audioguide für die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums am Burgring und für die Schatzkammer in der Hofburg. Das neue Angebot erfreut sich bei Eltern und Kindern großer Beliebtheit und ist ein wichtiger Baustein in unserem Be mühen, das Museum einem jungen Publikum gegenüber zu öffnen. Audioguides abroad Im Oktober 2011 eröffnete im de Young Museum in San Francisco die Ausstellung Renaissance Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Museum, Vienna, die Highlights der venezianischen Malerei aus dem Kunsthistorischen Museum zeigte. Das de Young Museum übernahm dafür die entsprechenden englischen Audioguide-Texte aus der permanenten Sammlung des Kunsthistorischen Museums. Das Kunsthaus Zürich übernimmt nicht nur die WintermärchenAusstellung des KHM, sondern auch den dafür produzierten Audioguide mit 65 Texten. 2 Seminare anlässlich der Sonderausstellungen Schaurig schön bzw. Wintermärchen für die VHS Wien Urania, Mariahilf, Alsergrund und Hietzing 23.11. Tugend und Laster, Wien, Katholische Pädagogische Hochschule, Seminar Organisation und Durchführung von zahlreichen Einführungs- und Fortbildungsveranstaltungen für Fremdenführer und Lehrpersonen in den Sammlungen und anlässlich der Sonderausstellungen des KHM 170.000 Benutzerinnen und Benutzer Dr. Konrad Friedrich Schlegel Der Erlös aus der Audioguide-Vermietung konnte gegenüber dem Vorjahr von 105.000 EUR um mehr als 200 Prozent auf 330.000 EUR gesteigert werden – ein deutliches Zeichen dafür, dass sich unsere Audioguide-Führungen zunehmender Beliebtheit erfreuen. Auch die Strategie, das Sprachenangebot zu erweitern, hat sich bezahlt gemacht und ist auf großen Zuspruch beim Publikum gestoßen. Publikationen Umbau des Audioguide-Standes im KHM am Burgring 2011 wurde der Audioguide-Stand im Haupthaus des Kunsthistorischen Museums einem umfassenden Umbau unterzogen. Wichtigstes Ziel war die Kundenfreundlichkeit. Dazu leisten nicht zuletzt eine bessere Beleuchtung sowie zwei hochwertige Informationsbildschirme einen wichtigen Beitrag. Vor allem jedoch können nun zwei Mitarbeiter gleichzeitig nebeneinander die Besucher betreuen, womit der immer stärkeren Nachfrage Rechnung getragen wird. Die Wartezeiten konnten dadurch erheblich verkürzt werden. Darüber hinaus bietet das moderne Design zusammen mit dem ebenfalls neu gestalteten Informationsstand nun ein einheitliches Erscheinungsbild im Eingangsbereich des Museums. Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Rotraut Krall Publikationen Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im Kunsthistorischen Museum. Ein Museumsbuch für junge Leser, Wien 2011 Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im Kunsthistorischen Museum. Ein Museumsbuch für junge Leser, Wien 2011 Mag. Agnes Stillfried Ausstellungen Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog) Publikationen Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 Redaktion von: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im Kunsthistorischen Museum. Ein Museumsbuch für junge Leser, Wien 2011; Texte ebenda Mag. Daniel Uchtmann Publikationen Blumenpracht in der Kunst. 38 Werke aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien, Wien 2011 (auch in Engl.: Floral splendour in the arts: thirty-eight works from the Kunsthistorisches Museum in Vienna) Tafelfreuden in der Kunst. 38 Werke aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien, Wien 2011 (auch in Engl.: The pleasures of the table in art: thirty-eight works from the Kunsthistorisches Museum in Vienna) Liebespaare in der Kunst. 41 Werke aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien, Wien 2011 (auch in Engl.: Lovers in the arts: forty-one artworks from the Kunsthistorisches Museum in Vienna) Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im Kunsthistorischen Museum. Ein Museumsbuch für junge Leser, Wien 2011 Lehrtätigkeit Lehrtätigkeit WS 2011/12 Kunstgeschichte, Wifi Wien, Vorlesungen im Rahmen der Ausbildung zum/zur Reisebetreuer/-in, Reiseleiter/-in SS 2011, WS 2011/12 Kunstgeschichte des Mittelalters bzw. Bau- und Sammlungsgeschichte des KHM, Wifi Wien, bfi Wien und Wifi St. Pölten SS 2011, WS 2011/12 Kunstgeschichte der Neuzeit, Wifi Wien, Vorlesungen im Rahmen der Ausbildung zum/zur Fremdenführer/-in 115 116 Publikationswesen Dr. Elisabeth Herrmann, Abteilungsleiterin Folgende 2011 erschienene Publikationen wurden von ihr betreut: Mag. Annette Schäfer Dr. Karin Zeleny Das Kunsthistorische Museum gibt ein reiches Spektrum an Publikationen heraus, die eng mit seiner grundsätzlichen Aufgabenstellung als „Wissenschaftliche Anstalt“, dem Bewahren, Präsentieren, Erforschen und Sammeln der Objekte, verbunden sind. Die größte Breitenwirkung haben zweifellos die Kataloge für die Sonderausstellungen des KHM; sie verbinden ein großzügiges Layout und eine möglichst perfekte Qualität der Abbildungen mit einem hohen wissenschaftlichen Anspruch, wobei zugleich eine publikumsgerechte Präsentation der Inhalte angestrebt wird. Vor allem im Bereich der verschiedenen Publikumsführer und Bildbände gibt es einen ständigen Bedarf an fremdsprachigen Ausgaben, dem nach zukommen sich das Museum bemüht. Rein wissenschaftlichen Zwecken dienen die Reihe der „Schriften des KHM“ und die Sammlungskataloge. Die „Technologischen Studien“ sind Themen der Konservierung, Restaurierung, Forschung und Technologie gewidmet. Einen Überblick über die Leistungen des KHM gibt der Jahresbericht. Alle diese Publikationen werden jedoch an Alter und Ehrwürdigkeit durch das von Insidern immer noch liebevoll als das „allerhöchste“ bezeichnete Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums übertroffen, dessen erster Band bereits 1882 erschien. Die Abteilung Publikationswesen ist als interne Servicestelle für die Herausgabe und das Lektorat dieser Publikationen verantwortlich. Ausstellungskataloge Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, hg. von S. Haag, C. Lange, C. Metzger und K. Schütz Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, hg. von S. Haag, R. de Leeuw und C. Becker Ein Museumsbuch für junge Leser. Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst, hg. von S. Haag V. Greisenegger-Georgila, Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten Welt der Operette. Glamour, Stars und Showbusiness, hg. von M.-T. Arnbom, K. Clarke und T. Trabitsch Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, hg. von Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. und Kunsthistorisches Museum, Wien P. Rainer, Splendour & Power. Imperial Treasures from Vienna, hg. von S. Haag, C. Holzach und K. Schneider Periodische Publikationen al-Fann. Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait, hg. von G. Curatola Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM, hg. von S. Haag, Redaktion: F. Pichorner M. Alram – K. Vondrovec – U. Werz – B. Zäch, Götter, Menschen und das Geld der Griechen, hg. von S. Haag und N. Kurmann Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen 2011), hg. von S. Haag, Redaktion: M. Grießer, A. Huber und E. Oberthaler O. Biba – I. Fuchs – R. Hopfner, „Der Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine in Biedermeier und Romantik, hg. von S. Haag Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde. The Years of the Hour Blue, hg. von S. Haag Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, hg. von S. Haag, Redaktion: M. Grießer, A. Huber und E. Oberthaler Trinkfest! Bacchus lädt ein, hg. von S. Haag All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, hg. von S. Haag Das Eigene & das Fremde, hg. von S. Haag G. Swoboda, Zu Gast in Ambras. Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas Poussin, hg. von S. Haag Die Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und politisches Design im China von Mao Zedong, hg. von H. Opletal Wald / Baum / Mensch, hg. von G. van Bussel und A. Steinmann B. Plankensteiner – G. van Bussel – C. Augustat, Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika Weitere Publikationen B. Darmstädter unter Mitarbeit von D. Salaberger und mit einem Beitrag von Bruce Dickey, Die Zinken und der Serpent der Sammlung alter Musik instrumente (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums, hg. von S. Haag, Bd. 7) Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im Kunsthistorischen Museum. Ein Museumsbuch für junge Leser, hg. von S. Haag Zusätzlich hat die Abteilung Publikations wesen Saaltexte und Beschriftungen für die Ausstellungen in KHM, MVK und ÖTM sowie für die Sammlungen des KHM, Pressetexte, Werbematerial etc. lektoriert. Abteilungen Ambraser Trinkbücher Ergebnisse der intensiven wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Ambraser Trink büchern, deren erster Band 2010 publiziert wurde, fanden 2011 in die beiden Ausstellungen auf Schloss Ambras Trinkfest! Bacchus lädt ein und All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras Eingang. Ambraser Trinkbücher, Band 1, fol. 1r, Präambel 1567–1577, Kunstkammer, Inv.-Nr. KK 5251 Die Ambraser Trinkbücher wurden von Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595) zu dem Zweck angelegt, die Unterschriften all jener aufzunehmen, die sich in der Bacchusgrotte dem Trinkritus unterzogen und ein eigens dazu bestimmtes, großes Glas Wein ohne abzusetzen austranken. Sie sind daher eine einzigartige historische Quelle, denn sie bieten uns die Möglichkeit, etwa 1800 Personen – viele davon aus regierenden Familien, aber auch Neugeadelte und Bürgerliche – in einem bestimmten Jahr, in einigen Fällen sogar an einem bestimmten Tag in Ambras nachzuweisen. Viele der Einträger setzten auch Angaben zur Person hinzu, fast alle eine Devise oder einen anderen Spruch, der, wie zu der Zeit üblich, meist mit Anfangsbuchstaben abgekürzt ist. Der lederne Einband des ersten Bandes trägt die Jahreszahl 1568 sowie das Wappen Erzherzog Ferdinands und ist mit Blind stempeln in verschiedenen figuralen und ornamentalen Motiven geprägt. Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Karin Zeleny Ausstellungen Mitarbeit an der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit Margot Rauch und Katharina Seidl) Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit Wencke Deiters, Claudia Kryza-Gersch und Manuela Laubenberger) Publikationen Der Ambraser Trinkritus, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 13–23; 5 Objekttexte ebenda Die Ambraser Bacchusgrotte, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 24–26; Antiquarische Nachschlagewerke in der Ambraser Bibliothek, ebenda, 176–180; 2 Objekttexte ebenda Ambraser Trinkbücher, Band 1, Ledereinband 117 118 Corporate Design Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter Heidi PEIN (bis 30.4.) Mag. Valerie KUMMER (bis 31.10.) Mag. Giulia TAMIAZZO (ab 10.10.) Das Jahr 2011 stand ganz im Zeichen der Fertigstellung von groß angelegten Projekten, die im Jahr davor konzipiert oder begonnen worden waren. Am Beginn der Realisierungen stand die Fertigstellung der Umgestaltung und Adaptierung des Vestibüls mit dem Architektenteam Blaich & Delugan. Des Weiteren wurde gemeinsam mit der Firma Derenko und dem Gebäudemanagement nach Entwürfen von Kreativdirektor Stefan Zeisler die Lounge für die Mitglieder des Vereins der Freunde des Kunsthistorischen Museums umgesetzt. Es wurde ein eleganter Raum geschaffen, der sich am Ambiente des Hauses orientiert und zusätzlich sowohl einen beeindruckenden Einblick in die Kuppelhalle als auch einen wunderschönen Ausblick über Wien bietet. In der Folge war das gestalterische Haupt augenmerk auf die Neueinrichtung des Cafés im ersten Stock gerichtet. Neben vielen technischen Adaptierungen und Umbau arbeiten wurde das stilistische Konzept der Lounge in diesem Bereich weitergeführt und wieder gemeinsam mit der Firma Derenko umgesetzt. Das neue Konzept, das zum Ziel hatte, einen traditionsbewussten, eleganten Raum zu entwickeln, beinhaltet sowohl ein zurückhaltenderes, aber dennoch effektives Beleuchtungssystem, das die Einzigartigkeit der Architektur stärker zur Geltung bringen soll, als auch eine grundlegend neue Möblierung. Die Farben Rot und Schwarz bestimmen den Eindruck, die Möblierung wurde durch samtbezogene Sitzbänke und eine gepolsterte Bestuhlung ergänzt, die gemeinsam mit den Wiener Werkstätten speziell für diesen Zweck ent wickelt wurden. Als bestimmendes gestalterisches Element wurde der Okulus im Zen trum der Kuppelhalle mit einer runden Bank umgeben. Als besondere Errungenschaft sei die Erweiterung des Cafés um ehemals abgetrennte Bereiche erwähnt, in welchen auch zwei monumentale Statuen von ihrer Ummantelung befreit und restauriert werden konnten, um als eindrucksvolle Blickpunkte die Querachse der Fensterfront zu bereichern. Nach eineinhalbjähriger Evaluierung, Konzeption und letztlich Programmierung ging Ende August die neue Homepage online. Als Ergebnis der intensiven Auseinander setzung mit den Anforderungen und nach eingehenden usability checks entstand für jedes der drei unter der Dachmarke KHM zusammengefassten Museen eine eigene Internetseite, die nach Abschluss der BrandingProzesse jeweils adaptiert werden kann. Das weitestreichende Projekt war die Ein leitung des Markenstrategieprozesses. Die Agentur Brainds unter der Leitung von Peter Deisenberger wurde nach einem Pitchverfahren, das im Sommer 2010 stattgefunden hat, aus neun Bewerbern ausgewählt und beauftragt, mittels interner und externer Interviews, Workshops und Evaluierungen ein Markenstrategiekonzept zu erarbeiten. Mit der Umsetzung der Strategie in eine neue CI wurde Riebenbauer Design schon Ende 2010 beauftragt. Die enge Zusammenarbeit mit Jan Fabre im Zuge der Vorbereitung der Ausstellung Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde und mit Jasper Sharp, der dieses Projekt als externer Kurator betreut hat, war eine besonders spannende und kreative Erfahrung, die in einem eindrucksvollen Katalog dokumentiert ist. Für den Jahresbericht 2010 konnte bei den internationalen ARC Awards in New York in den Kategorien cover photo/design museum sowie photography museum jeweils Gold und in der Sparte non English museum konnte Silber erzielt werden. Abteilungen 119 120 Visuelle Medien Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter Heidi PEIN (bis 30.4.) Mag. Valerie KUMMER (bis 31.10.) Mag. Giulia TAMIAZZO (ab 10.10.) Fotoatelier Sanela ANTIC Michael AUMÜLLER Michael EDER Helmut JEHART Christian MENDEZ Margit REDL Thomas RITTER Alexander ROSOLI Andreas ULDRICH Grafik Angela HARTENSTEIN (bis 31.8.; Pension) Mag. Michaela NOLL Johanna KOPP (ab 17.10.) TMS Christina ABZIEHER Mag. Peter KLOSER Neue Medien und Internet Thomas GREGORC Peter STEINACHER (vormals PAMEGGER) Magdalena PFEIFER Seit 2009 sind die Bereiche Fotografie, Grafik, Bildbearbeitung, Multimedia und TMS-Datenbanken unter der Bezeichnung Visuelle Medien zusammengefasst. Grundlegend ist es das Bestreben, im Rahmen von Neuaufnahmen ganze Objektgruppen fotografisch zu dokumentieren. Dadurch wird die visuelle Gesamterfassung für das TMS vorangetrieben und die wissenschaftliche Arbeit erleichtert. Folgende umfassende Projekte unter den insgesamt 614 Aufträgen von Neuauf nahmen seien hier genannt: • der Erotenfries der Antikensammlung wurde erstmals anhand von weit über 1000 Einzelbildern dokumentiert; • eine aufwendige mehrmonatige Kam pagne für den Publikumsführer Meisterwerke der Bibliothek wurde durchgeführt; • für eine Katalogproduktion des Museums für Völkerkunde wurde eine Fotoreise zu den Molukken unternommen; • über 5000 Einzelaufnahmen von Schuss- feuerwaffen der Hofjagd- und Rüstkammer wurden gemacht; • im Österreichischen Theatermuseum wurden anhand von mehr als 1500 Fotos 500 Objekte dokumentiert; • es erfolgten vermehrte und zahlreiche Dokumentationen von Sonderveranstaltungen, darunter das Open House der Wagenburg, die Lange Nacht der Museen, die Eröffnung des Kinderateliers, die Kunstkammer-Sneak Preview, PR-Termine, VIP-Besuche und Dokumentationen aller Ausstellungen. Grafik Fotoatelier Eine maßgebliche Erneuerung und Verbesserung im Bereich der Abteilung Visuelle Medien war der Umbau des Fotoateliers. Infolge der technischen Entwicklungen waren die einst unentbehrlichen Dunkelkammern längst nicht mehr in Gebrauch; die im Gegenzug entstandene und gewachsene Sparte der Bildbearbeitung hatte keinen eigenen Platz im Atelierbereich. Durch den Umbau und das Wegfallen der Dunkelkammern konnte jeweils ein eigener Raum für Fotografie und Bildbearbeitung sowie ein Büro für den Kreativdirektor geschaffen werden. 2011 wurden von der hausinternen Grafik 23 Ausstellungen betreut. Das bedeutet die Gestaltung von Plakaten, Einladungen, Foldern, Flyern, Citylights, Transparenten, Anzeigen, Fahnen, Straßenbahnverkleidungen und Inseraten. Für 15 Ausstellungen wurde zusätzlich auch die Ausstellungs grafik entworfen. 5 Kataloge für Ausstellungen wurden grafisch umgesetzt. Darunter waren das Kinderbuch zur Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst, das mit besonderem Aufwand gestaltet wurde; der Jan Fabre-Katalog, der auch großzügige Bildstrecken umfasst, die den Parcours durch die Ausstellung beschreiben und sie mit vielen Details wiedergeben, und der umfangreiche Katalog zur Ausstellung Wald / Baum / Mensch. Des Weiteren wurden drei Lehrerbroschüren, ein Begleitheft für eine Rätselrallye für Kinder, periodisch erscheinende Folder zu den Führungen für Erwachsene und Kinder, zusätzlich erstmals auch ein Veranstaltungsfolder für das MVK sowie Werbemittel für das Open House in der Neuen Burg, das Open House in der Wagenburg und Matineen in der Sammlung alter Musikinstrumente entworfen. Am Impuls-Projekt, das es sich zum Ziel gesetzt hatte, anhand eines Musterprozesses den Ablauf einer Ausstellung zu evaluieren und neu zu definieren, wurde intensiv mitgearbeitet. Im Sommer 2011 gab es einen Mitarbeiteraustausch mit dem Victoria & Albert Museum in London, bei dem Michaela Noll interessante Erfahrungen im Bereich Grafik sammeln konnte. Bildbearbeitung 2010 wurden von der Bildbearbeitung 17 Publikationen umfassend betreut, unter denen besonders die Ausstellungskataloge Wald / Baum / Mensch sowie Schaurig Schön. Ungeheuerliches in der Kunst hervorzuheben sind. Des Weiteren bilden zum einen die Bearbeitungen der Aufnahmen der Fotografen und zum anderen die Aufbereitung des Materials für die Grafik und die externen Kundenaufträge die maßgeblichen Anteile des Auftragsvolumens. Im wissenschaftlichen Bereich wurden 22 Gemälde durch Röntgencomposés für die Forschung aufbereitet. 7307 InfrarotEinzelaufnahmen zu 23 Gemälden wurden zusammengesetzt. Als besondere Highlights sollen hier das Allerheiligenbild von Dürer mit 1970 und der Hl. Georg von Beck mit 500 Einzelaufnahmen genannt werden. Insgesamt wurden 58.975 digitale Aufnahmen für das TMS bearbeitet und zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wurden von der Bild bearbeitung 1502 interne und externe Aufträge bearbeitet. Abteilungen Multimedia Die mit Sicherheit aufwendigste und intensivste Aufgabe für den Bereich Multimedia war der Relaunch der Webseite mit einer neuen inhaltlichen Struktur, Design-Verbesserungen und der Vorbereitung auf die neue CI, mit dem Ergebnis, dass jedes der drei unter der Dachmarke KHM auftretenden Museen eine eigene Homepage zuerkannt bekommt. Mit September konnten die neu konzipierten Seiten, die unter der Projektleitung und intensiven Mitarbeit von Peter Steinacher von der Firma Typohead programmiert wurden, online gehen. Da dieses Medium einer ständigen Veränderung unterliegt, ist die kontinuierliche, täg liche Wartung und Instandhaltung der drei Webseiten eine der Hauptaufgaben der Mitarbeiter. Beispiele der Erneuerungen sind ein Online-Eventkalender mit der Darstellung besonderer Schließ- und Öffnungstage als Einträge im Kalender sowie die Erweiterung der Webseite um die Sprache Französisch. Hinzu kommen die Ergänzung vieler italienischer Inhalte, eigene Bereiche B2B für Presse/ Sponsoring/Tourismus/Forschung, ein EventKalender, kürzere Menüs, neue Seiteninhalte mit „Lesen-Sie-mehr Button“, Doormat, Panorama-Bilder der Sammlungen, Abschaffung von Flash-Technologien, Blog, „Planen Sie Ihren Besuch“, eine Personen-Datenbank für Wissenschaftliche Mitarbeiter und vieles mehr. Abgesehen vom Relaunch wurden mehrere Sonderseiten betreut, darunter die KHMWebseiten zum Kunstkammer-Countdown, zum Jahreskarten-Button, zum SommeraktionGewinnspiel, zur Viennale, zur Langen Nacht der Museen und zum Online-Flohmarkt. Hinzu kam die Realisierung der Webseite für die Kunstkammer (www.kkhm.at). Im Bereich Animation und Video wurden zahlreiche Spots für Ausstellungen, zur Architektur, zur Jahreskarte und zur Bewerbung aller Ausstellungen im KHM produziert. Es wurden 51 Newsletters und Mailings (für bis zu 6.000 Abonnenten, es waren über 122.000 versendete E-Mails) gelayoutet (5 Info-Mails der Geschäftsführung, 28 Newsletters, 18 Tourismus- und Event-Mailings) sowie die 1. Online-Einladung mit AnmeldeSystem für Contemporary-Veranstaltungen versandt; für einen Pop-Up Store in New York wurde eine mobile Website realisiert, die über einen gedruckten QR-Code abrufbar ist. Die Planung, Beratung und das Layout zum Online-Shop Neu, der 2012 online gehen wird, und die beratende Funktion im Rahmen der Medienplanung für die Wiedereröffnung der Kunstkammer waren die wichtigsten Projekte in Vorbereitung auf das Jahr 2012. Ein wesentlicher Punkt war der Einstieg im Bereich Social Media bei Google+ am 1. Tag des Bestehens und als eines der ersten Unternehmen in Österreich. TMS 2011 wurden rund 60.000 digitale Bilder in die Bestandsdatenbank und Museumsmana gementsoftware TMS eingespielt. Knapp 20.000 davon entfielen auf die Inventar bücher des Museums für Völkerkunde. Über eine externe Firma (EMD) wurden die Inventarbücher digitalisiert. In einem weiteren Projekt mit EMD konnten gegen Ende des Jahres besonders wertvolle Bücher der Kunst kammer, der Sammlung alter Musikinstrumente, des Österreichischen Theatermuseums, des Museums für Völkerkunde und der Bibliothek über einen Buchscanner im Haus digitalisiert werden. Mit Ende des Jahres waren in TMS rund 490.000 Objektdatensätze erfasst. Im Zuge der Übersiedelung in das neue Zentraldepot wurde beginnend mit der Gemäldegalerie für die Standortverwaltung das Barcodesystem eingeführt. Sämtliche Bilder und Bilderrahmen im Zentraldepot sind nun mit Barcodeetiketten ausgestattet. Als Teilprojekt wurde die Gemäldegalerie bei der Objektdokumentation sowie bei der Erstellung des Rahmeninventars unterstützt. Vor dem Sommer wurde ein TMS-Upgrade realisiert. Im November wurde ein Workshop abgehalten mit dem Ziel, eine vertiefende Schulung anzubieten und die Vereinheit lichung der Nutzung von TMS nach anerkannten Regeln der Museumsdokumentation zu erreichen. Wissenschaftliche Tätigkeit Christina Abzieher Vorträge, Teilnahme an Tagungen 17.–19.10. Berlin, Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin (IfM), Herbsttagung der Fachgruppe Dokumentation im Deutschen Museumsbund, und Berlin, Zuse-Institut Berlin, Weiterbildung und Informationsaustausch zu Fragen der EDVgestützten Museumsdokumentation 121 122 Naturwissenschaftliches Labor Dr. Martina Griesser, Abteilungsleiterin Dr. Václav Pitthard DI Sabine Stanek BSc. Marta Anghelone (bis 14.1.) Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider Regina Fallmann Dr. Katharina Uhlir* Dr. Bernadette Frühmann* (bis 31.5.) * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Forschungsprojekte Portable ART Analyser (PART) – Development and construction of an innovative and optimised portable XRF instrument for the in situ, non-destructive study of unique and valuable artworks (Kurztitel: „Portables RFA-Gerät zur Untersuchung von Kunstwerken“) Projektleitung: Dr. Martina Griesser Projektmitarbeit: Dr. Bernadette Frühmann, Dr. Katharina Uhlir, Stephan Smolek (Atominstitut der österreichischen Universitäten), DI Bernhard GroSSmayer, in Kooperation mit dem Atominstitut der Österreichischen Universitäten und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Laboratorien Seibersdorf Finanzierung: FWF (Projekt Nr. L430-N19) Nachdem im Vorjahr die Bewilligung zur Inbetriebnahme des mobilen RFA-Geräts erteilt wurde, konnten 2011 die Untersuchungen in vollem Ausmaß anlaufen. Nach rascher Beseitigung einiger grundlegender Probleme bei der Analyse bzw. der Auswertung der Spektren im Februar konnten auch die ersten quantitativen Analysen durchgeführt werden. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei in der Analyse von Glas und Email; Materialien, welche durch ihren hohen Anteil an leichten Elementen (Na – Si), deren Signale an Luft stark absorbiert werden, schwer ganzheitlich zu analysieren sind. Durch den Einsatz der Vakuumkammer des RFA-Geräts PART II ist es jedoch möglich, bei entsprechenden Messzeiten sogar Natrium, jedenfalls bis hinunter zu einem Na2O-Anteil von 13 %, zu detektieren. Für die Analysen stehen zwei Röntgenröhren, Molybdän (Mo) und Chrom (Cr), zur Verfügung, wobei die Cr-Röhre speziell für die Analyse der leichten Elemente angeschafft wurde, da hier mit einer besseren Anregung durch die intensive Cr K-Linie gerechnet wurde. Bei den Referenzmessungen an Glas standards stellte sich aber unerwarteter Weise heraus, dass die Mo-Röhre für die Analyse von Na – Si bessere Werte liefert, da hier die leichten Elemente mit der Mo LLinie – die zwar nicht so intensiv ist, dafür aber energetisch näher bei diesen Elementen liegt – angeregt werden. Trotzdem bleibt bei der Cr-Röhre der Vorteil, dass es im Bereich der Schwefel und teilweise der Chlor K-Linien zu keiner Überlappung kommt. Für Fragestellungen, in denen es vorwiegend um diese Elemente geht, bleibt diese Röhre daher immer noch die bessere Wahl. Glas konnte im Zuge der Analysen der Glassammlung von Erzherzog Ferdinand II. aus dem 16. Jahrhundert, des Glaspokals Inv.Nr. KK 10.187 sowie einiger Glasschnitt objekte aus der Kunstkammer und des Spielbretts Inv.-Nr. KK 168 analysiert werden. Email wurde an einigen sogenannten Gnadenmedaillen des Münzkabinetts gemessen. Die Auswertungen der Messungen sind teilweise noch im Gange. Neben den Glasanalysen wurden zahlreiche Objekte aus der Gemäldegalerie, dem Münzkabinett, dem Museum für Völkerkunde, der Antikensammlung, der Schatzkammer und Objekte der Österreichischen Nationalbibliothek untersucht. Naturwissenschaftliche Untersuchungen der Gemälde Tizians Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden Projektmitarbeit: Dr. Wencke Deiters, Dr. Martina Griesser, Mag. Elke Oberthaler, Mag. Robert Wald, BSc. Marta Anghelone Finanzierung: FWF (Projekt Nr. P19032-G13) Bis Dezember 2011 konnte Frau Anghelone unter Mitbetreuung durch Frau Dr. Grießer ihre Magisterarbeit mit dem Titel Studies on Titian’s painting technique: application of FORS and Raman spectroscopy for the identification of red lakes and copper-based green pigments an der Università degli Studi di Torino abschließen. Weiters wurde die Vorbereitung der Katalogtexte fortgesetzt. Antike Porträts in Wien. Erarbeitung eines wissenschaftlichen Bestandskataloges der Porträtskulptur der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums Projektleitung: Dr. Manuela Laubenberger Projektmitarbeit: Dr. Martina Griesser, Dr. Václav Pitthard u. a. Finanzierung: KHM; BMWF im Förderprogramm forMuse – Forschung an Museen 2011 wurden im Rahmen des forMuse-Projekts im Naturwissenschaftlichen Labor mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) und/oder Rasterelektronenmikroskopie (REM) letzte ergänzende Untersuchungen an Ergänzungsmassen und Klebstoffen von Porträtskulpturen durchgeführt. Dabei konnten keine neuen Bindemittel bzw. Füllstoffe nachgewiesen werden. Naturwissenschaftliche Studie der Kunstwerke in Nako, Indien Projektleitung: o. Univ.-Prof. Mag. art. Dr. phil. Gabriela Krist, Universität für angewandte Kunst Wien, Institut für Konservierung und Restaurierung Projektmitarbeit: DI Tatjana Bayerová und Mag. Marie Gruber von der Universität für angewandte Kunst Wien, Institut für Konservierung und Restaurierung; Dr. Václav Pitthard Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. L335-N19) Auch 2011 wurde im Naturwissenschaft lichen Labor eine Serie von Malschicht proben verschiedener polychromer Skulpturen und Wandmalereien aus vier tibetischen Tempeln in Nako, Indien, hinsichtlich des Vorliegens organischer Bindemittel untersucht. Die Ergebnisse decken sich mit denen der bereits 2010 analysierten Proben. Abteilungen Erstfassungen von Kutschen und Schlitten der Wagenburg Projektmitarbeit: Ernst Gregor, Dr. Martina Griesser, DI Sabine Stanek Im Naturwissenschaftlichen Labor wurde 2011 für die Objekte W 67 und W 92 die weiterführende Analyse der Querschliffe mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) vorgenommen. Zur Entwicklung einer geeigneten Reinigungsstrategie zum Zweck der Freilegung der Originalfassung am Wagenkasten des Prinzengalawagens Inv.-Nr. W 8 wurden im Juli 2011 weitere Proben für eine Binde mittelanalyse entnommen. Die Untersuchungen zeigten das Vorliegen einer Leinölbasierten, harzhaltigen „Goldbronze“-Übermalung, was deren schwere Löslichkeit in herkömmlichen Lösungsmittelmischungen erklärt (Zellulosenitrat als weiteres mögliches Bindemittel konnte nicht nachgewiesen werden). Erschwert wird das Reinigungsvorhaben durch ebenfalls ölbasierte transpa- rente Lasuren, die unter der Übermalung liegen und nach der Reinigung erhalten bleiben sollen. Naturwissenschaftliche Analysen Objektanalysen hausintern: In unterschiedlichem Ausmaß wurden Untersuchungen an folgenden Objekten (gereiht nach Sammlungen und Inventarnummern) durchgeführt bzw. externe Analysen betreut: Sammlung Inventarnummern Ägyptisch-Orientalische Sammlung 960, 10.152, A 1237, A 1255, A 1265 Antikensammlung* 17, I 4, I 8, I 11, I 79, I 162, I 199, I 228, I 252, I 1115, I 1161, I 1261, I 1270, I 1308, I 1385, I 1394, I 1425, I 1463, I 1467, I 1490, IV 341, IV 1874, IV 3218, IV 3607, IV 3714, IV 4593b, IV 4596, IV 4597b, VI 1197, V 3226, VIIb 29, VIIb 34 Gemäldegalerie 40, 264, 287, 398, 586, 695, 838, 945, 1517, 1518, 1521, 1565, 1656, 3310, 3710, 4446, 4447, 5635, 5669, 5822a + b, 6523, 6524, 6744, 7939, 8336 Hofjagd- und Rüstkammer A 1, A 33, A 108 Kunstkammer 1168, 838, 883, 2680, 2681, 2684, 2685, 2695, 2697, 2698, 2699, 2700, 2721, 2726, 2729, 2730, 2734, 2738, 2741, 2774, 2749, 2752, 2757, 2769, 2777, 2779, 2788, 2792, 2796, 2797, 2799, 2800, 2801, 2802, 2808, 2809, 2811, 2815, 2821, 2828, 2829, 2837, 2841, 2845, 2847, 2849, 2865, 2868, 2874, 2875, 2876, 2882, 2884, 2886, 2904, 2918, 2921, 2955, 3007, 3008, 3009, 3010, 3011, 3012, 3015, 3024, 3025, 3028, 3029, 3040, 3041, 3042, 3313, 3389, 9111, 10.187, 10.305, 10.306, 10.307, 10.308, 10.317, 10.318, 10.375, D 234, kIN1, kIN2, WS_XIII 18 Münzkabinett 27bb, 957bb, 1677 (2766), 2485bb, 3310bb, 3704bb, 4365bb, 4848bb, 6833bb, 10.797bb, 29.215, 31.656_1914B, 42.611_1914B, 136.634, 137.720, 151.224 Sammlung alter Musikinstrumente 55, 760, 1218 Wagenburg und Monturdepot U 489, W 8, W 67, W 92, W 153 Bibliothek 14.648 Museum für Völkerkunde 179, 190, 240, 259, 263, 315, 323, 422, 988, 1005, 1025, 1029, 1034, 1036, 1037, 1052, 1186, 1847, 1851, 4672, 8367, 10.402, 11.948, 21.749, 21.750, 21.751, 27.639, 29.406, 29.593, 41.508, 42.482, 42.486, 42.680, 60.542, 64.137, 64.228, 64.327, 71.233, 75.917, 75.934, 90.104, 97.624, 105.865, 132.745, 147.677, 170.664, 204.282, HI 077, HI 117, Objekt Dr. Völker, VO 103.936_08_Mayuri, VO 166.837_02_Mayuri * inkl. Objekte zum forMuse-Projekt von Dr. Manuela Laubenberger 123 124 Naturwissenschaftliches Labor Objektanalysen für externe Auftraggeber: Auftraggeber Untersuchungsgegenstand Susanne M. Käfer, Konservierung und Restaurierung von Möbeln und Holzobjekten Fassungsproben eines Konsoltisches der Sammlung Liechtenstein, eines Zierrahmens aus dem Interieur des Palais Liechtenstein, Bankgasse, und einer Kutsche der Sammlung Esterházy Mag. Peter Kopp, Holzrestaurierung Überzüge einer Holztafel der Holzvertäfelung der Residenz Bamberg Atelier Franz Bauer Fassungsproben der Prunkräume des Schlosses Esterházy Mag. Silvia Miklin-Kniefacz, Restaurierung und Konservierung Fassungsproben eines chinesischen Lacktisches (18. Jh.) aus Schloss Hof, NÖ, von Lackmöbeln des Schlosses Esterházy und von der Lackdekoration des Chinesischen Pavillons von Schloss Drottningholm, Schweden Universalmuseum Joanneum Graz Ergänzungsmasse und Klebstoff eines etruskischen Buccherogefäßes und Belag einer Vitrine aus Schloss Eggenberg, Graz Bundesmobilienverwaltung Fassungsproben einer Truhe in Boulle-Technik ETH Zürich, Institut für Denkmalpflege und Bauforschung Fassungsproben auf Stuckmörtel (19. Jh.) Universität für angewandte Kunst Institut für Konservierung und Restaurierung Bindemittelanalysen im Rahmen des Nako-Projekts sowie im Zuge von Diplom arbeiten Bindemitteluntersuchungen von Proben aus einem Altarflügel (16. Jh.), Steiermark, aus einem Musterkästchen, Tiroler Landesmuseum, aus einem Altar des Universalmuseums Joanneum Graz, aus einer Bronzeglocke des Landes museums NÖ, aus einem Gemälde (19. Jh.) des WienMuseums, aus einer Flagge (15. Jh.) des Zeughaus Innsbruck, aus einem Rock von Oskar Kokoschka (Sammlungen der Universität für angewandte Kunst) Akademie der bildenden Künste Wien, Institut für Konservierung – Restaurierung Überzug des Laiengestühls der Pfarrkirche St. Andrä/Traisen Bundesdenkmalamt Firnisproben von einem Gemälde aus der Pfarrkirche Maria Lanzendorf, NÖ, und von einem Gemälde aus der Pfarrkirche Laxenburg, NÖ; Malschichtproben von der Deckenmalerei der Sala Terrena des ehem. Winterpalais des Prinzen Eugen, Wien, von Wandgemälden aus dem Ziereisbunker, Mauthausen, von Wandgemälden der Johanneskapelle, Pürgg, und von einer holzvertäfelten Stube des Vereins Altfinstermünz Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Ausblühung an einem Gemälde von Picasso Österreichische Nationalbibliothek Zerstörungsfreie Analysen am Cod. 1861 und am Cod. Theol. gr. 31, fol. 49 (6. Jh.) Sabine Formanek, Konservierung und Restaurierung von Holzobjekten Fassungsproben einer chinesischen Holzskulptur Herbert Simader, Restaurator für Möbel und Holzobjekte Fassungsproben eines Barockaltars Petra Gröger Fassungsprobe eines Jugendstilmöbels Tatjana Bayerová und Karol Bayer, Litomyšl Probe eines Fragments von Schloss Vizovice, Tschechien Dorina Tschinkel Zerstörungsfreie Untersuchungen von historischen Schmuckstücken und einer historischen Fotografie Abteilungen Anlässlich der für Ende 2012 geplanten Wiedereröffnung der Kunstkammer wird dieses Objekt gerade aufwendig restauriert; parallel dazu sollte es wissenschaftlich aufgearbeitet werden. Vor allem an den Reliefs zeigen sich massive Schäden. geklärt werden. So sollte untersucht werden, ob die Abdeckgläser teils durch modernes Glas ersetzt wurden und ob die Umrandungen durch moderne Pigmente ergänzt wurden, bzw. ob und an welchen Stellen spätere Eingriffe erfolgt sind. Untersuchung eines Spielbretts Die nur ca. 3,5 x 3,5 cm großen, farblich gefassten Figuren weisen relativ dicke Überzüge auf, die zu Aufstellungen der Fassung führten, die sich stellenweise zusammen mit dem Ton vom Untergrund abhebt. Stellvertretend für die Vielzahl der durchgeführten Analysen des vergangenen Jahres wird hier kurz die Untersuchung eines Objektes der Kunstkammer präsentiert. Das doppelseitige Spielbrett für Schach und den „Langen Puff“ mit 20 Spielsteinen (Inv.Nr. KK 168) stammt aus dem 14. Jahrhundert und zeichnet sich vor allem durch eine große Materialvielfalt aus. Im doppelseitigen Holzbrett finden sich neben Einlegearbeiten (Certosina-Intarsia) aus Jaspis und Bein auch bemalte Tonreliefs unter einer Verdeckelung aus Bergkristall, während die Spielsteine aus Achat und Chalzedon bestehen. Ziel der Analysen war es einerseits, den Erhaltungszustand des Spielbretts detailreich zu erfassen und zu dokumentieren (HIROX 3D-Mikroskop). Anhand der Bestimmung des Malschichtaufbaus und der chemischen Zusammensetzung der Malschicht bzw. des dicken Überzugs der Tonreliefs sollte andererseits auch dem Grund für die Fassungsaufstellungen nachgegangen werden (Mikroskopie, Gaschromatographie-Massenspek trometrie (GC-MS)). Mittels zerstörungsfreier energiedispersiver Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) sollte weiters das Vorliegen von Überarbeitungen und späteren Hinzufügungen Für die Analysen wurden an drei Reliefs kleine Proben entnommen, eine davon wurde als Querschliff präpariert und ihr Malschichtaufbau wurde mikroskopisch bestimmt. Rasterelektronenmikroskopie (REM/EDS) an diesem Querschliff weist über die Elementzusammensetzungen die Pigmente der einzelnen Schichten nach. Über histochemische Bindemittelanfärbungen am Querschliff können Bindemittel(klassen) lokalisiert werden. Genauere Bindemittelbestimmungen können jedoch nur mittels GC-MS vorgenommen werden, dazu wurden hier die beiden anderen Proben verwendet. Oddy-Tests Auch 2011 wurden für Ausstellungs- bzw. Einrichtungsprojekte, speziell für die Neuaufstellung der Kunstkammer, so genannte Oddy-Tests – die die Auswahl geeigneter, nicht korrosiver Ausstellungs- und Depotmaterialien ermöglichen – durchgeführt und in die laboreigene Datenbank aufgenommen. Gesamtansicht der aufgeklappten Außenseite des Spielbrettes Inv.-Nr. KK 168 Detail einer bemalten Relieffigur, Aufnahme mit dem HIROX 3D-Mikroskop, Vergrößerung 20 x 125 126 Naturwissenschaftliches Labor An dem Querschliff der Probe aus dem Relief des Schützen zeigt sich ein fünfschichtiger Malschichtaufbau, die drei hellen Schichten weisen als Pigmente vor allem Bleiweiß, vereinzelt aber auch etwas Ocker auf. Die mittlere braune Schicht besteht neben Kreide und Bleiweiß auch aus etwas Ocker und Spuren eines Kupferpigmentes, während die Farbgebung der obersten blauen Malschicht auf Azurit zurückzuführen ist. Die histochemische Färbung zeigt vor wiegend Protein als Bindemittel in den Malschichten. Das Vorliegen von proteinischem Bindemittel konnte durch die GC-MS-Analysen der Proben bestätigt werden, die Untersuchungen sollten jedoch nicht nur die bereits nachgewiesenen Bindemittel genauer bestimmen, sondern die Analyse auch auf weitere Bindemittelklassen ausweiten. So wurden die Proben auch hinsichtlich des Vorhandenseins von Kohlen hydraten untersucht. Aufgrund der hohen Glycinkonzentration und des Nachweises Querschliff der Probe aus dem Relief des Schützen, Normallichtaufnahme bei 100-facher Vergrößerung REM-Spektrum des Querschliffs von Hydroxyprolin in den Proben konnte das Protein als tierischer Leim identifiziert werden, während die hohen Intensitäten von Galaktose und Arabinose die Verwendung von Gummi Arabicum beweisen. Diese Ergebnisse bestätigen die Vermutung der Restauratoren, dass beim Spielbrett sowohl tierische als auch pflanzliche Leime Einsatz fanden, und helfen so bei der Ausarbeitung des am besten geeigneten Konzeptes für die erfolgreiche Restaurierung des Objektes. Zur Übermalungssituation ergab die RFA der untersuchten roten Umrandungen, dass überwiegend Kreide als Grundmaterial verwendet wurde, nur an einigen wenigen Stellen konnte Gips nachgewiesen werden. Hierbei dürfte es sich um eine spätere Überarbeitung handeln. Als Rotpigment kam in beiden Fällen überwiegend Zinnober zum Einsatz. Teilweise lässt ein deutlich erhöhter Eisenpeak auf die Verwendung eines (roten) Erdpigments schließen, eine Überarbeitung an diesen Stellen erscheint wahrscheinlich. Anfärbung des Querschliffs auf Protein mit Amidoschwarz, 100-fache Vergrößerung Zusätzlich wurden auch die Abdeckungen der Spielfelder analysiert, wobei neben Bergkristall für das farblose Glas Kalk-NatronSilikat-Glas nachgewiesen werden konnte, welches mit Mangan entfärbt wurde. Das rote Glas hingegen ist ein Kali-Kalk-Glas, das ebenfalls mit Mangan entfärbt und mit Kupfer gefärbt wurde. In Bezug auf das verwendete Glas stellte sich die Frage, ob es venezianischen Ursprungs sein könnte und es der Entstehungszeit des Spielbretts (Anfang 14. Jahrhundert) zuzuordnen ist. Dies erscheint aber nicht gesichert: Kalk-NatronSilikat-Glas wurde zwar in Venedig zu dieser Zeit produziert bzw. verarbeitet, vergleichbare Analysen dieses Glastyps zeigen aber einen höheren Gehalt an Al2O3. Auch konnten in beiden Gläsern Spuren von Barium gefunden werden, von denen in entsprechender Literatur nicht berichtet wird. Dieselbe Quelle erwähnt zwar rotes Pottascheglas, jedoch erst aus dem 15. Jahrhundert. Es ist daher wahrscheinlich, dass es sich bei den Glasab deckungen um spätere Ergänzungen handelt. GC-Chromatogramm einer weiteren Probe a. nach HCl-Hydrolyse und Sylilierung; b. nach TFA-Hydrolyse und Acetylierung. (Aminosäuren von tierischem Leim: Ala…Alanin, Gly…Glycin, Val… Valin, Leu…Leucin, Ile…Isoleucin, Ser…Serin, Phe…Phenylalanin, Asp…Asparaginsäure, Hyp…Hydroxyprolin, Glu…Glutaminsäure; Monosaccharide von Gummi Arabicum: Rhm…Rhamnose, Arb… Arabinose, Gal…Galaktose.) Abteilungen Zuletzt wurde noch eine Metallfolie analysiert, bei der es sich um Silber mit etwa 5 % Kupfer und Spuren von Gold, Blei, Mangan und Eisen handelt. Wissenschaftliche Tätigkeit Dr. Martina Griesser Publikationen Redaktion von Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen 2011) (gemeinsam mit E. Oberthaler und A. Huber; wird fortgesetzt); Entwicklung und Austestung von Standard-KunststoffVerpackungslösungen für Sammlungs- & Museums depots, ebenda, 10–71 (gemeinsam mit M. Krainz, J. Bergmair, S. Kalabis, M. Griesser-Stermscheg, M. Novotny-Kargl, R. Knaller, A. Hanzal, J. Bailer, C. Jordan, W. Werther, E. R. Schmid, E. Schlegel, U. Kannengiesser, S. Jahn und E. Gregor) Redaktion von Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011 (gemeinsam mit E. Oberthaler und A. Huber; wird fortgesetzt); Die erste bimetallische Münze? Metallanalytische Untersuchungen an einem As des Kaisers Nero, ebenda, 82–89 (gemeinsam mit N. Schindel, B. Woytek und B. Frühmann) Forschungsprojekte, Forschungen Leitung des Forschungsprojekts Portable ART Analyser (PART) – Development and construction of an innovative and optimised portable XRF instrument for the in situ, non-destructive study of unique and valuable artworks (Kurztitel: Portables RFA-Gerät zur Untersuchung von Kunstwerken) (Projektmitarbeit: Dr. Bernadette Frühmann, Dr. Katharina Uhlir, Stephan Smolek (Atominstitut der österreichischen Universitäten), DI Bernhard Großmayer, in Kooperation mit dem Atominstitut der Österreichischen Universitäten und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Laboratorien Seibersdorf; Finanzierung: FWF, Projekt Nr. L430-N19) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 22.–25.3. München, Doerner Institut, CHARISMA – Cultural Heritage Advanced Research Infrastructures: Synergy for a Multidisciplinary Approach to Conservation/ Restoration, Workshop on Lake Pigment Preparation 7.4. Wien, Hotel Fleming‘s, Tagung Das Grüne Museum – Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen 26.4. Survey of the use of radiation based analytical techniques for studying museum objects at the Kunsthistorisches Museum, Vienna, Berlin, BAM Headquarters, TECHNART 2011 – Non-destructive and microanalytical techniques in art and cultural heritage (26.–29.4.) 26.–29.4. First applications of the newly developed microanalysis XRF spectrometer (PART) at the Kunst historisches Museum, Vienna, Berlin, BAM Headquarters, TECHNART 2011 – Non-destructive and microanalytical techniques in art and cultural heritage, Posterpräsen tation (gemeinsam mit B. Frühmann, C. Streli, P. Wobrauschek, B. Grossmayer, S. Smolek und G. Buzanich) Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider 19.–23.9. Lissabon, Lisbon Congress Center, ICOM-CC 16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural Identity – The Role of Conservation Die „Kustodische Großreinigung unter RestauratorInnenaufsicht“. Präventiv-konservatorische Ensemblepflege in historischen Prunkräumen an den Beispielen der Kaiserappartements, des Sisi Museum und der Historischen Silberkammer in der Wiener Hofburg, in: Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen 2011), 72–85 (gemeinsam mit E. Hottenroth und O. Lichtscheidl) 7.12. First applications of a newly developed, portable, vacuum-chamber equipped XRF instrument, designed for the sophisticated needs of the Kunsthistorisches Museum, Vienna, Sharjah, American University of Sharjah, International Conference on the Use of X-ray (and related) Techniques in Arts and Cultural Heritage (7.–8.12.) Publikationen 8.12. Application of X-ray and neutron tomography to study antique Greek bronze coins with a high lead content, Sharjah, American University of Sharjah, International Conference on the Use of X-ray (and related) Techniques in Arts and Cultural Heritage (7.–8.12.) Museumsobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops im Museumsbereich an ausgewählten Beispielen des Kunsthistorischen Museums, in: Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 11–41 (gemeinsam mit S. Stanek und H. Reitschuler) Sonstiges Vorträge, Teilnahme an Tagungen 8.8. Berlin, Geschäftsstelle ICOM Deutschland, 2. Sitzung zur Herausgabe des Leitfadens Vorbeugende Konservierung, ICOM Deutschland 7.4. Wien, Hotel Fleming’s, Tagung Das Grüne Museum – Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen 12.–13.12. Berlin, Rathgen-Forschungslabor, Evaluierung des Rathgen-Forschungslabors 12.5. Benediktbeuern, Stift Benediktbeuern, Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP, Das Modulare NullenergieDepot/Neue Wege für Depot- und Archivbauten Dr. Václav Pitthard 16.6. St. Pölten, Kulturdepot SZ Kunst, Symposium des Österreichischen Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung, Übersiedelung und Betrieb Publikationen Lehrtätigkeit Analytical characterisation of lacquer objects excavated from a Chu tomb in China, in: Journal of Archaeological Science 38, 2011, 2667–2674 (gemeinsam mit S. Wei, V. Pintus, M. Schreiner und G. Song) SS 2011 Wien, Hochschule für Angewandte Kunst, Fachbereich Konservierung/Restaurierung, Vorlesung im Rahmen der Veranstaltung Spezielle Untersuchungsmethoden in der Restaurierung – Strahlendiagnostik Vorträge, Teilnahme an Tagungen 19.–23.9. Lissabon, Lisbon Congress Center, ICOM-CC 16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural Identity – The Role of Conservation Dr. Bernadette Frühmann* 26.9. New approaches in the GC-MS investigations in the Kunsthistorisches Museum, Vienna, Linz, Johannes Kepler Universität Linz, 14th Austrian Chemistry Days (26.–29.9.), Minisymposium Chemistry in Art and Cultural Heritage Die erste bimetallische Münze? Metallanalytische Untersuchungen an einem As des Kaisers Nero, in: Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 82–89 (gemeinsam mit N. Schindel, B. Woytek und M. Grießer) DI Sabine Stanek Vorträge, Teilnahme an Tagungen Publikationen Museumsobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops im Museumsbereich an ausgewählten Beispielen des Kunsthistorischen Museums, in: Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 11–41 (gemeinsam mit C. Schaaf-Fundneider und H. Reitschuler) Vorträge, Teilnahme an Tagungen 19.–23.9. Lissabon, Lisbon Congress Center, ICOM-CC 16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural Identity – The Role of Conservation Publikationen 26.–29.4. First applications of the newly developed microanalysis XRF spectrometer (PART) at the Kunst historisches Museum, Vienna, Berlin, BAM Head quarters, TECHNART 2011 – Non-destructive and microanalytical techniques in art and cultural heritage, Posterpräsentation (gemeinsam mit M. Grießer, C. Streli, P. Wobrauschek, B. Grossmayer, S. Smolek und G. Buzanich) 127 128 Buchhaltung und Finanzen Controlling und Berichtswesen Projektmanagement Birgit Wissiak, B.A., Abteilungsleiterin Eva Fenz Petra Granitz Marcus Kracher Ilona Lex (bis 1.2.; Pension) Astrid Mähr Romana Matzner Mag. Markus ROBOCH, Abteilungsleiter (bis 30.11.) Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER, MAS, Abteilungsleiterin Der Fokus der Tätigkeit der Abteilung Buchhaltung und Finanzen lag in der Integrierung aller neu übernommenen Themenbereiche und der Grundlagenschaffung für einen neuen Webshop. Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Abteilung Controlling und Berichtswesen lag wie in den vergangenen Jahren in der Erstellung des Budgets und in dessen unterjähriger Begleitung. Weiters war das interne und externe Berichtswesen eine der Hauptaufgaben der Abteilung Controlling. Vor allem waren auch die Kostenkontrolle und die strategische Kostenbegleitung der Großbauprojekte neues Depot sowie Wiedereinrichtung der Kunstkammer Schwerpunkte im Jahr 2011. Eine besondere Herausforderung im Jahr 2011 stellte die Etablierung der Online Spenden auf unserer Homepage dar. Diese konnte im Herbst erfolgreich in Betrieb genommen werden. In Zusammenarbeit mit der Abteilung IT wurden neue Software- und Hardwareelemente in Betrieb genommen, welche die Basis für den anhaltenden Fortschritt in allen Bereichen darstellen. Aufbauend auf dieser Entwicklung konnte eine neue Kommunikationsplattform für die Kassen installiert werden. Diese neue Form des Datenaustausches zwischen den Kassen und der Buchhaltung bildet die Basis für die Evaluierung der Anforderungen für einen neuen Webshop. Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER, MAS, Abteilungsleiterin (ab 1.12.) Wissenschaftliche Tätigkeit Mag. Markus Roboch Vorträge, Teilnahme an Tagungen 3.5. Kulturmanagement, Wien, Wirtschaftsuniversität, Alumni Club 13.5. Culture Management, Villingen-Schwenningen, Hochschule, MBA Programm 16.5. Kulturmanagement, Wien, Haus der Industrie, Austrian Senior Experts Pool 22.6. Live im Web: Treffpunkt Kulturmanagement Lehrtätigkeit SS 2011 Controlling in Kulturbetrieben, Innsbruck, Universität, Vorlesung Die Abteilung Projektmanagement hat im Jahr 2011 mehrere Projekte als Projekt leitung und -organisation betreut. Diese Projekte betrafen zum Großteil interne Organisationsänderungen in den Abteilungen Museumsshops und Buchhaltung und Finanzen sowie Grundlagenbegleitung verschiedener Softwareentwicklungsprojekte in diesen Abteilungen. Zudem konnte in Zusammenarbeit mit den Abteilungen Informationstechnologie und Visuelle Medien beispielsweise die Einrichtung einer OnlineSpendenplattform für die Spendenkampagne der Kunstkammer erarbeitet werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Abteilung lag in der Betreuung der wissenschaftlichen Sammlungen und Abteilungen bei der Einreichung, Budgetbegleitung und Abrechnung diverser drittmittelfinanzierter Forschungsprojekte seitens externer Förderinstitutionen. Schließlich leitete die Abteilung das Reisemanagement. Es wurden in Zusammen arbeit mit der Abteilung Ausstellungs management rund 200 Dienstreisen eigener Mitarbeiter sowie Kurierreisen externer Kuriere im Zuge von Leihgabenbegleitungen zu Sonderausstellungen an den Standorten des KHM mit MVK und ÖTM organisatorisch abgewickelt und gebucht. Abteilungen Gebäudemanagement Ing. Gerhard SEIDL, Abteilungsleiter Andrea FIDLER Museumstechnik, Betriebselektrik, Projekt KK Ing. Bertrun KOS Maximilian PAVLOVICS Carlos Gustavo ALIDI BERNASCONI (bis 31.10.) Manfred EISELT Rene FÜHRER Jörg STEINER Johann TRÄXLER Hochbau, Inventar, Projekt Depot Ing. Stefan FLECK Kurt HOFER Mario SCHWEIGER Johann RUBNER Peter PLANEGGER (bis 31.5.) Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL Dipl.-Rest. Christina SCHAAF-FUNDNEIDER Hochbau, Hauswerkstätten Jörg STARK Kurt SCHOPFHAUSER Alfred SCHODL Walter SCHWEIGER Werner RAMHARTER Markus LENHART Wolfgang WEILAND Klimabeauftragte DI Angelika STEPHANIDES (ab 1.9.) Technisches Referat – Haustechnik Ing. Wolfgang EDER Bruno PLONER Franz CSAN Serviceteam Thomas GAISBERGER, Leiter Johannes CERMAK Zoltan FEHER Wolfgang FIALA Günter KOLLER Rudolf KREUZ Robert WALDBAUER Fuhrparkmanagement, Reinigungen Stefan BRAITH Gerda Egger (bis 28.2.; Pension) Sigrid MOSER Güllü ÖZCELIK (ab 1.3.) Die Wahrnehmung der Tätigkeiten des Gebäudemanagements war 2011 vor allem durch die beiden Großprojekte „Wiedereinrichtung der Kunstkammer“ und „Zentraldepot“ geprägt (siehe auch die Berichte u. a. auf S. 10 und 25). Unser Aufgabengebiet erstreckt sich aber auch auf zahlreiche weitere Projekte, die in Angriff genommen und abgewickelt wurden. Zu den Kernaufgaben eines Gebäudemanagements zählt dabei nicht nur das reine Projektmanagement, sondern auch die in ihrer Gesamtheit nicht einzeln zu nennenden Instandhaltungs-, Wartungs- und Verwaltungsangelegenheiten, welche durch ihre unterschiedlichen Ausgestaltungen eine große, jedoch gern wahrgenommene Herausforderung darstellen. Nicht zu vergessen sind die Leistungen der Hauswerkstätten und des Serviceteams – sei es im Rahmen der Unterstützung bei Veranstaltungen, bei Transporten aller Art, bei Sonderausstellungsauf- und abbauten oder „nur“ bei der alltäglichen Instandhaltung von Inventar und Bausubstanz. Ein Meilenstein war die Schaffung und Besetzung der neuen Stelle einer „Klimabeauftragten“. Das Ziel auf diesem Tätigkeitsfeld ist die Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zur Verbesserung der klimatischen Bedingungen in den Sammlungs bereichen, das Erkennen von Energieein sparungspotentialen und daraus resultierend die Erarbeitung von zukunftsorientierten Lösungsansätzen. Projekte • Umgestaltung des Cafes in der Kuppelhalle: Herstellung einer zeitgemäßen technischen Infrastruktur (Elektro-Zu- und Verteilungsleitungen, Änderung des Lichtkonzeptes, Netzwerk-Verkabelung, Wasser- und Abwasserleitungen, Installation eines Fettabscheiders); • Lounge für die Freunde des KHM: Für die „Museumsfreunde“ wurde im 2. Stock angrenzend an den Vortragsraum ein Lounge-Bereich eingerichtet; • Kinderatelier: Für museumspädagogische Zwecke wurde der ehemalige Medienraum im Garderobenbereich in einen Kreativraum umgebaut; • Umgestaltung Hauptkassa 1 im KHM: Der Arbeitsbereich wurde nach ergonomischen Richtlinien umgebaut; • Info- und Audioguide-Stand im Vestibül: Neuherstellung der Möblierung und des Besucherinformations-Systems unter Berücksichtigung des optischen Gesamteindruckes im Vestibül; • Umbau des Fotoateliers: Umbau unter Zugrundelegung der Anforderungen an eine moderne Arbeitsplatzgestaltung; • Fertigstellung der Heizsteigleitungen vom Kellergeschoß bis ins Dachgeschoß zur Temperierung des Hochschlosses in Ambras; • Weiterführende Maßnahmen zum Projekt „Luftbrunnen“ in der Neuen Burg. 129 130 Recht Ticketing & Tourismus Mag. Verena Hofer, MAS, Abteilungsleiterin, Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin, Prokuristin Mag. Verena Hofer, MAS, Abteilungsleiterin Ticketing Martina Kuslits Sarah Müller Tourismus Mag. Markus Kustatscher Mag. Maria Gattringer Karin Kulhanek Die Herkunft unserer Besucher im Kunsthistorischen Museum Deutschland 10,7 % Japan 10,0 % Österreich 27,3 % USA 6,6 % Italien 6,4 % Die diversen juristischen Belange des KHM mit MVK und ÖTM werden in der hausin ternen Rechtsabteilung konzentriert, um die optimale rechtliche Wahrnehmung der laufenden Museumsaufgaben zu erreichen. Auch 2011 war Aufgabe der für die diversen juristischen Belange des KHM mit MVK und ÖTM eingerichteten Rechtsabteilung die Konzeption abzuschließender Rechtsgeschäfte und die juristische Unterstützung der Verträge der Wissenschaftlichen Anstalt. Dies betraf insbesondere die von der Wissenschaftlichen Anstalt abgeschlossenen Verträge im Bereich von Ausstellungs- und Marketingkoopera tionen, Sponsoring oder Schenkungen. Des Weiteren wurden der Rechtsabteilung von den einzelnen Sammlungen und Abteilungen den aktuellen Geschäftsgang betreffende Rechtsfragen zur Überprüfung vorgelegt. 2011 begleitete die Abteilung Ticketing & Tourismus das zweite Jahr der KHM-Jahreskarte seit ihrer Einführung. Der Erfolg der Jahreskarte ist weiterhin ungebremst: 23.000 Kunst- und Kulturinteressierte kauften 2011 eine Jahreskarte für sich selbst oder als Geschenk. Als kleines Dankeschön für ihre Treue schenkten wir unseren JahreskartenbesitzerInnen den Besuch im Sommer, wir verlängerten beim Kauf der KHM-Jahreskarte deren Gültigkeit auf 14 Monate und verlosten die Teilnahme an einer besonderen Führung: Im Juli und August öffneten wir das Kunsthistorische Museum montags erstmals nicht nur untertags. Nach Einbruch der Dunkelheit starteten wir wöchentlich in jeweils drei kleinen Gruppen zu einer Entdeckungsreise durch das Kunsthistorische Museum, die bis über die Dächer Wiens führte. Wir zeigten das Museum in einem anderen Licht und gelangten dabei in sonst öffentlich nicht zugängliche Bereiche. Die Teilnahme konnte online auf unserer Homepage spielerisch ge wonnen werden. Insgesamt 600 Gewinner konnten an einer der exklusiven Nachtführungen teilnehmen. Gleichzeitig gelang es uns, die Zahl der Jahreskartenverkäufe im Vergleich zu den Sommermonaten 2010 um 44 % zu steigern. Die 2010 eingeführte Abfrage der Herkunft der BesucherInnen beim Ticketkauf an der Kasse ist ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung unserer Besucherstatistik. Sichtbar wurde dabei nicht zuletzt der Erfolg der Jahreskarte, der sich auch in der hohen Besuchsfrequenz ihrer BesitzerInnen zeigte: 67 % der Jahreskartenbesitzer waren mehr als 3-mal, 17 % waren gar als „heavy user“ über 10-mal in den Sammlungen und Ausstellungen. Russland 5,6 % Frankreich 4,8 % Großbritannien 2,3 % China 0,9 % Schweiz 0,9 % Australien 0,7 % Sonstige 18,7 % keine Angabe 5,2 % Die Herkunft unserer Besucher im Museum für Völkerkunde Deutschland 12,8 % Russland 7,2 % Österreich 27,0 % USA 6,9 % Japan 6,0 % Italien 5,9 % Frankreich 5,9 % Großbritannien 1,8 % Schweiz 1,2 % China 0,7 % Australien 0,7 % Sonstige 18,5 % keine Angabe 4,5 % Abteilungen Die Herkunft unserer Besucher im Österreichischen Theatermuseum Österreich 77,6 % keine Angabe 1,9 % Sonstige 4,6 % Deutschland 9,1 % USA 1,5 % Frankreich 1,2 % Schweiz 1,0 % Großbritannien 1,0 % Japan 0,8 % Italien 0,4 % Australien 0,4 % Russland 0,3 % Die Herkunft der Jahreskarten-Besitzer Österreich 74,4 % keine Angabe 4,9 % Sonstige 11,2 % Deutschland 4,0 % USA 1,3 % Frankreich 1,0 % Russland 0,8 % Japan 0,6 % Italien 0,6 % Großbritannien 0,5 % Schweiz 0,4 % China 0,2 % Schwerpunkt der Abteilung im Bereich b2b Tourismus waren 2011 die Fernmärkte Russland, USA und Australien. In Kooperation mit dem WienTourismus und der Österreich Werbung konnten wir in diesen Märkten das KHM der Tourismusbranche vorstellen. Die Österreich Werbung präsentierte im Oktober in New York den ersten „Austria Pop-Up Store“, in welchem sich Österreich als Reisedestination zeigte. Das Kunsthisto rische Museum hat die Einladung von Michael Gigl, Region Manager der ÖW für USA & Australien, sich im Pop-Up Store zu präsentieren, sofort angenommen und einen Einblick in seine Gemäldegalerie gegeben. Neben Kopien von Werken Parmigianinos und Velázquez’ zeigte eine Bilder-Leinwand Hauptwerke der Gemäldegalerie. Mittels QRCodes konnten Smartphone-BesitzerInnen ihr Telefon als Audioguide nutzen und so direkt Informationen über die Kunstwerke abfragen. Neben zahlreichen Veranstaltungen im Austria Pop-Up Store präsentierte sich das KHM auch im Rahmen des in New York, Los Angeles, Melbourne und Sidney statt findenden Austria Unique Like You Travel Symposiums 2011 US-amerikanischen und australischen Reiseveranstaltern und Agents. Wichtiger Partner ist die 4 und 5* Hotellerie. Neben Kooperationen mit der Marriott Gruppe, dem Grand Hotel, Hotel Imperial und Hotel Sacher wurde 2011 die Zusammenarbeit mit dem 4* Hotellerie-Zusammen schluss „Wiener Lebensfreude“ erfolgreich weitergeführt. Ein Schwerpunkt des Verkaufs für den Herbst 2011 war die Ausstellung Wintermärchen mit dem Fokus auf österreichische Busreiseveranstalter sowie Veranstalter aus Deutschland und den Nachbarländern Tschechien, Slowakei und Ungarn. Durch die gezielten Verkaufsmaßnahmen konnten die Vertrags umsätze von Oktober bis Dezember um 26 % im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Die Teilnahme an den wichtigen Tourismusmessen, wie der ITB in Berlin oder der TTG (Italien) sowie dem ETOA Workshop und dem World Travel Market in London, standen ebenso wie zahlreiche weitere Aktivitäten im b2b-Bereich bereits im Zeichen der Wiedereröffnung der Kunstkammer. In einer Kooperation mit den Tourismusverantwortlichen im Fitzwilliam Museum in Cambridge wurde die dort erfolgreiche Ausstellung mit Kunstkammerobjekten Splendour & Power. Imperial Treasures from Vienna genutzt, um der englischen Tourismusbranche einen Ausblick auf die Einzigartigkeit der neu eröffneten Kunstkammer zu geben. Geschäftsführer Dr. Paul Frey mit Michael Gigl bei der Eröffnung des Pop-Up Stores in New York Foto: Austrian Tourist Office / Nathalie Schuelle 131 132 Personalmanagement und Besucherdienst – Organisation und Einkauf Dr. André Alvarado-Dupuy, Abteilungsleiter Personalmanagement und Besucherdienst, Prokurist Mag. (FH) Eva Stiegler-Wilfert, Abteilungsleiterin Organisation und Einkauf Monika BAUER Herbert HEUGL Andrea RISCHER Bernd STILLING Leitung Besucherdienst Wolfgang TOBLER Teamleitung und Besucherdienst KHM Josef DIRNBERGER Nusret DUCEVIC Andreas HRUZA Slawomir LUKASIK Barbara REITER Erich STEYRER Stefan ANESKA (bis 30.9.) Gertraude CERVINKA Hajrudin DUG Dr. Susanne GRÜNES Alexander HATZL Tatjana HATZL Harald HELML Christoph HICK Gerald HOLZER Malgorzata HÖPFLER Gerhard HYL Robert KAINZ Rainer KNAPEK Sabine KOLLER (ab 1.3.) Tamas KUSLITS Mag. Karl LUX (ab 1.3.) Michael MACH Michael MARTIN Cvijeta MIJIC Adelheid MIKES Michaela NEIDL Michael OTTO Peter RIEPL Agnieszka TALAGA Carina van de BILT (bis 28.2.) Mag. Sylvia VOTAVA Teamleitung und Besucherdienst Neue Burg und MVK Admir DUCEVIC Irene JOBST Hans RIEGLER Roman SCHÖBERLE Violetta AVAZNIA Kurt BEINRÜCKER Lajos BERKI Herbert DEISENBERGER Franz HÖLLERER Walter KOWALSKY Milina LESCHINSKY Fung-Hua LI (bis 31.8.; Pension) Delia ORCASITAS Markus SCHEUHAMMER Albert SCHWELLA Christian STEMPROK Rudolf ZIEGLER Teamleitung und Besucherdienst Schatzkammer und ÖTM Harald JANDRASITS Günther POSCH Axel WEINUNDBROT Erwin WUKITSEVITS Roland CZASKA Eva-Elisabeth FRÖLICH Monique HELLMUTH-SCHIRNHOFER Claudia MATTES Ilse MOSSBÖCK Leopold STANGL Susanne ZAPULA Ingrid ZELLNER Besucherdienst Wagenburg Elke BEINRÜCKER-STRADNER Robert MAHRHOFER Robert Mörtl (bis 28.2.) Andreas RÜHRIG Teamleitung und Besucherdienst Ambras Oskar PLANGGER Manfred BLANK Elia DE ZORDO (bis 31.10.) Barbara FUCHS Sylvia GRÜNAUER (bis 31.10.) Bora GÜVENER (bis 31.10.) Raimund HILBER (bis 31.10.) Wanda MOHILOVA (bis 31.10.) Silvia SAILER (bis 31.10.) Norbert WÄGER (bis 31.10.) Adolf WOLCHOWE (bis 31.10.) Die Abteilungen Personalmanagement sowie Organisation und Einkauf sind für die Arbeitsfelder Personalwesen, Besucherdienst, zentraler Einkauf, Organisation und Moderation von Tagungen, Weiterentwicklung der Intranetplattform und Organisation des Aufsichtspools verantwortlich. Vor allem in den beiden zuletzt genannten Bereichen ist die Kooperation sehr intensiv. Im Jahr 2011 stieg der Personalstand aufgrund der Großvorhaben Depotübersiedlung und Neuaufstellung der Kunstkammer um ca. 2 %. Außergewöhnlich sind die Daten zur Situation der Arbeitnehmerinnen im KHM: Sie stellen die Mehrheit der Beschäftigten, und Frauen verdienen im KHM im Durchschnitt mehr als ihre männlichen Kollegen. Wesentliche Entwicklungen 2011 •Weiterer Ausbau des Intranets durch Er- stellung von Subseiten für den Besucherdienst, die IT-Abteilung und das Sicherheitsmanagement •Einheitliche Disposition der MitarbeiterIn- nen Besucherdienst, Shops, Kassen • Abschluss der Neuorganisation des Be sucherdienstes in Teamleitungen durch Be stimmung von Standortverantwortlichen für das Kunsthistorische Museum, für die Neue Burg und das Museum für Völkerkunde sowie für die Schatzkammer und das Österreichische Theatermuseum Leitprojekte 2011 Dieses Projekt steht im Zentrum mehrjähriger Anstrengungen zur Verbesserung des guest service im Kunsthistorischen Museum. Bis zum Jahr 2011 erfolgte die Besucherinformation/ Besucherbetreuung im Museum ausschließlich durch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Vereins der Freunde des KHM. In mehrmonatiger Vorbereitungsarbeit wurde einerseits ein architektonisch und technisch überzeugender neuer Informationsstand im KHM-Vestibül geschaffen und andererseits die Besucherbetreuung durch Ehrenamtliche und Hauspersonal verbunden. Beide Partner bringen ihre jeweiligen Stärken ein. Eine Neu organisation der Telefonvermittlung (v. a. außerhalb der Bürozeiten) und des Lost & Found-Prozesses begleitet die neue Arbeitsweise. Besonders stolz sind wir auf die lange überfällige Verknüpfung der Besucherinformation mit der Museumsdatenbank, die dem Infostand einen Überblick über die Objektver änderungen im Haus erlaubt. So können die Besucher besser über ausstellungs- oder restaurierungsbedingte Abwesenheiten von Objekten und über den Zeitpunkt ihrer Rückkehr in die Ausstellung informiert werden. Abteilungen Mitarbeiteranzahl im Jahresdurchschnitt (in Vollzeitäquivalenten) Durchschnittsjahreseinkommen 2011 39.311 454,8 37.609 446,6 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 2011 38.475 20000 25000 Frauen 2010 Durchschnittsalter per 31.12.2011 30000 35000 Männer 40000 Gesamt Mitarbeiterverteilung (in VZÄ) Angestellte 361,6 38,4 41,0 39,5 0 5 10 400 Frauen 15 20 25 291 Männer 30 35 40 45 50 691 Dienstnehmer Flexible Angestellte 48,4 Vertragsbedienstete 26,8 Impulsprojekt 2011 Die Geschäftsführung des KHM und der Betriebsrat kamen 2011 überein, ein gemeinsames Projekt zur Reduktion von Stress am Arbeitsplatz in Angriff zu nehmen. Das Projekt führte binnen weniger Monate zu beachtlichen Ergebnissen wie z. B. der Erstellung eines neu überarbeiteten Ausstellungsprozesses, der Einführung einheitlicher Mitarbeitergespräche oder dem Start für die Entwicklung neuer Job Descriptions und Bildungspläne. Kooperationspartner: Humanware GmbH, www.humanware.at Informationsstand für BesucherInnen im Kunsthistorischen Museum – guest service Beamte 18 45000 133 134 Shops und Repro Mag. Christoph PAIDASCH, Abteilungsleiter Waltraud SCHAAR Mag. Constantia NICOLAIDOU Mag. Alexander CURTIS (bis 30.11.) Walter HADEN Liane MARESCH Ladislav NAGY Carlos Gustavo RODRIGUEZ Anna TSCHIPPAN Sales Walter ANABITH Bettina ARTL (bis 30.6.) Mag. Elisabeth BRAUNSHIER (ab 1.6.) Evelyn CARRASCO-DE DIETRICH Agnes CSERVINKA Georg DIETRICH Katharina DIETRICH Günther EICHINGER Anna GUST Harald HABLE Nataliya HENERALOVA Ottilie HENHAPL Christoph HINTERLEITNER Michael HINTERSCHUSTER Gerhard HOFMAYR Gottfried JAMNIG Ewa KAPELA Kinga KAPELA Herbert KNAUREK Richard KRUPBAUER Duc Dan LAM Nadja LANIK (ab 1.10.) Gladys MACHICAO-MENDEZ Eva MALIK Jürgen MATZNER Elisabeth MOLNAR Sonja NEURURER Nikolaj PAHL Astrid PISCHINGER Andreas PRUNER Marta RAJKOWSKA Mag. Naim RIKABI-SUKKARI (ab 1.4.) Yüksel SARI Alfred SCHMIDT David SCHREIER Martina SEITSCHEK Mag. Arnold SIGL Christine SKOPEK (bis 31.12.; Pension) Aleksandra STANISLJEVIC Carina SULZ Wanda SZKWAREK Dhery Evans TORRICO Gordana WEISS Andreas WIESINGER (bis 31.8.) Bettina WULZ Julia ZIEGLER Sybille ZNIDARIC (bis 30.9.) Repro Ilse JUNG Christine HUMMEL Florian KUGLER Der Umsatz der Shops im Kunsthistorischen Museum konnte 2011 gegenüber dem Vorjahr um über 9 % gesteigert werden. Dieser Erfolg ist eine schöne Bestätigung für die im Jahre 2010 vorgenommene Neugestaltung und Vergrößerung der Shops im Kunst historischen Museum sowie für das angebotene Sortiment. Insbesondere der Buch- und Schmuckbereich konnten deutliche Zuwächse verzeichnen. Für die diversen Ausstellungen wurden verschiedenste neue Produkte entwickelt, wie etwa der Fächer „Jäger im Schnee“. Bild-Fächer „Jäger im Schnee“ Neuer Shop im KHM Abteilungen Sicherheitsmanagement Felia Brugger, Abteilungsleiterin Peter Tampier Brandschutz Roman Sischka Sicherheitstechnik Elvir Osmanovic, Leiter Andreas Riedel Poststelle Hugo Hampe Michael Moser Sicherheitsdienst Andreas Hruza, Teamleiter Thomas Breitsching Hector Rodney Costabile MONTES DE OCA Alfred Diabl Andreas Fössleitner Helmut Gneist (bis 28.2.; Pension) Ernst Hoffmann Manfred Huber Wolfgang Huber Gerhard Ifkovits Siegfried Lazansky (ab 1.4.) Christian Marcev Hans Neuberger Gerhard Niedermayr Peter Planegger (ab 1. 6.) Christian Porubsky Norbert Puntigam Roland Schlager Wolfgang Schmid (bis 31.12.) Klaus Steffe Eduard Thorwartl Herwig Weichselbaumer Robert Wieser Christoph Wolf Informationstechnologie Die Gewährleistung größtmöglicher Sicherheit für Gäste und Mitarbeiter sowie die Objekte in unseren Häusern ist oberstes Ziel des Sicherheitsmanagements. Umfangreiche technische Anlagen müssen instand gehalten, gewartet und sinnvoll ergänzt werden. Das Jahr 2011 war darüber hinaus durch eine umfassende Sicherheitsevaluierung in allen Häusern und die Konzeption der Sicherheits- und Brandschutztechnik des neuen Zentraldepots geprägt. Räumungsübungen wurden erstmals auch während des Besucherbetriebes durchgeführt – eine kleine Unannehmlichkeit, die im Ernstfall aber Leben retten kann. Das Sicherheitsmanagement legt besonderen Wert auf Erfahrungsaustausch mit anderen Museen und der Exekutive. Kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter und regel mäßige Trainingsübungen für den Sicherheitsdienst sind Grundlage unserer Arbeit. Ing. Peter Gregorc, Abteilungsleiter Amade Darajew Robert Fanta Thomas Graf Ing. Bruno Gutierrez Castro Manuela Kronlachner Thomas Schnaitt Stephan Teuschl Lukas Wieser Zum breiten Aufgabenspektrum der Ab teilung Informationstechnologie gehört vor allem der Support der hauseigenen User, wobei der Servicedesk im Jahr 2011 mehr als 2000 Mal erfolgreich helfen konnte. Neben der allgemeinen Unterstützung aller Sammlungen und Abteilungen wurde die Infrastruktur für die Erneuerung der Webseite und des Webshops geschaffen, ferner wurden die Medienplanung für die Kunstkammer und der Umbau des Vestibüls unterstützt sowie die Modernisierung unserer Office- und Kommunikationsapplikationen, das Facebookspiel Nachts im KHM und die Erneuerung der Telefonanlage umgesetzt. Im neu errichteten Depot wurden die IT-Infrastruktur geschaffen und der reibungslose Ablauf der Übersiedelung unterstützt. Im gesamten Gebäude wurde WLAN zur Ver fügung gestellt, um ein flexibles Arbeiten zu gewährleisten. Ein weiterer Kernbereich der IT, die Daten sicherheit, wurde nach dem im Jahr 2010 durchgeführten Audit im Jahr 2011 mit einigen organisatorischen und technischen Maß nahmen auf den neuesten Stand gebracht. Neben einem Austausch der Unternehmensfirewalls werden nun aktives Logreviewing und angepasste Kontrollmechanismen zur frühzeitigen Erkennung von Unregelmäßigkeiten eingesetzt. Begleitet wurde dieser Prozess von der Ausarbeitung umfangreicher IT-Governance-Dokumente, die ab 2012 die Prozessgrundlage werden. 135 136 sammlung Ausstellungen kunsthistorisches museum ausstellungen Schaurig schön Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03) Misch- und Fabelwesen, Dämonen – wir alle kennen sie aus dem Reich der Phantasie. Der unglaubliche Erfolg moderner Mythen wie Harry Potter oder Der Herr der Ringe zeigt eindringlich, wie relevant und allgegenwärtig sie bis heute sind. Sie blicken jedoch alle auf eine oft jahrhundertealte Tradition zurück, ihre Bedeutung hat sich im Laufe der Jahrhunderte oder bei der Übernahme aus einem anderen Kulturkreis verändert und sie wurden durch das Christentum umgedeutet – denn Mythen sind nicht auf eine Zivilisation oder geographisch definierte Einheit begrenzt, sie wandern. Aber da sie tief in uns sitzende Bilder ausdrücken, sterben sie nicht, sondern verwandeln sich. So hat Antikes das Mittelalter in veränderter Form überdauert, vieles wurde in der Renaissance wiederentdeckt und blieb so ein integraler Teil unserer europäischen Kultur. Die Ausstellung Schaurig schön ging diesen Veränderungen nach. Anhand von acht Beispielen – Sphinx, Greif, Phönix, Einhorn, Medusa, Kentaur, Satyr und Drache – beschäftigte sie sich mit der Fähigkeit mythischer Gestalten, allgemeingültige Vorstellungen wie den Sieg des Guten über das Böse, die Bedrohung durch das Unbekannte, Unschuld und Triebhaftigkeit über die Jahrtausende zu verkörpern. Wie die ersten beiden Ausstellungen der Reihe INTERMEZZO umfasste sie als dritte ebenfalls ausschließlich Objekte aus den reichen Beständen des Kunsthistorischen Museums und stellte antike Vasen und Bronzen neben prunkvolle Rüstungsteile der Renaissance, eine Tapisserie, Musikinstrumente, Elfenbeinschnitzereien und mittelalterliche Goldschmiedekunstwerke, zeigte altägyptische Sphingen neben einem barocken Teufelchen im Glas und kostbaren Werken des Buchdrucks. So stand Schönes neben Schaurigem, Bekanntes neben Unbekanntem und lud den Besucher ein zu einem neuen Blick auf große Kunst und auf – vielleicht nur scheinbar – vertraute mythische (Misch-)Wesen. Ausstellungsdaten 15. Februar bis 1. Mai 2011 Kunsthistorisches Museum Hauptgebäude Maria Theresien-Platz 1010 Wien Konzept: Christian BEAUFORT-SPONTIN Gerlinde GRUBER Michaela HÜTTNER Bettina KRATZMÜLLER Beatrix KRILLER-ERDRICH Claudia KRYZA-GERSCH Manuela LAUBENBERGER Agnes STILLFRIED Klaus VONDROVEC Karoline ZHUBER-OKROG Ausstellungsorganisation: Marianne HERGOVICH BesucherInnen: 91.423 137 138 kunsthistorisches museum al-Fann Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait Ausstellungsdaten 22. März bis 19. Juni 2011 Kunsthistorisches Museum Hauptgebäude Maria Theresien-Platz 1010 Wien Konzept: Giovanni CURATOLA Ausstellungsorganisation: Christian HÖLZL Marianne HERGOVICH BesucherInnen: 114.515 Das Kunsthistorische Museum präsentierte erstmals in Wien eine umfassende Schau über die Kunst der islamischen Welt. Ziel der Ausstellung war es, den Besuchern einen Überblick über 1000 Jahre islamische Geschichte, über Reichtum, Vielfalt und Verbreitung der islamischen Kultur zu vermitteln und ihre künstlerische Entwicklung, die durch intensiven Austausch und Respekt gegenüber anderen Kulturen geprägt ist, zu dokumentieren. Die gut 350 ausgewählten Objekte, von denen fast ein Drittel hier erstmals gezeigt wurde, datieren aus der Zeit vom 8. bis zum späten 18. Jahrhundert und entstanden in einem Kulturkreis, der sich von Spanien bis Indien und China erstreckte. In der Ausstellung war eine Fülle an künstlerischen Gattungen und Materialien vertreten – Textilien und Metallarbeiten, Keramik und Glas, Miniaturen, illuminierte Koranhandschriften und Elfenbeinarbeiten, Stein, Holz und Schmuck. Die Sammlung al-Sabah ist das Werk von Sheikh Nasser al-Ahmad al-Jaber al-Sabah, dem Sohn des Emirs von Kuwait, und seiner Frau Sheikha Hussah Sabah al-Salem al-Sabah, die sie 1983 dem Nationalmuseum von Kuwait als Dauerleihgabe zur Verfügung stellten. ausstellungen Jan Fabre Die Jahre der Blauen Stunde Jan Fabre zeigte in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums eine Gruppe von etwa 30 seiner Werke, welche zur Serie The Hour Blue (Die Blaue Stunde) gehören und fast alle zwischen 1986 und 1990 entstanden sind. Sie wurden oberhalb, unterhalb und manchmal auch an Stelle von Meisterwerken in der Gemäldegalerie platziert, um einen spannenden Dialog zwischen dem Zeitgenössischen und dem Historischen, dem Vergänglichen und dem Ewigen zu initiieren. Zusätzlich waren wichtige Skulpturen des Künstlers in der Eingangshalle und – vom Maria Theresien-Platz aus sichtbar – auf dem Dach des Museums aufgestellt. Jan Fabre wurde am 14. Dezember 1958 in Antwerpen geboren. Nach einem Studium am Antwerpener Stedelijk Instituut voor Sierkunsten en Ambachten (Städtischen Institut für angewandte Kunst) und an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten (Königlichen Akademie der Schönen Künste) schrieb er erste Stücke fürs Theater, schuf seine erste Serie von InsektenZeichnungen und frühen Skulpturen und war als Performance-Künstler tätig. 1982 inszenierte er sein viel beachtetes achtstündiges Spektakel This is Theatre As It Was To Be Expected and Foreseen. Nach der erfolgreichen Teilnahme an der 41. Biennale in Venedig 1984 und der Documenta 8 1987 (wo er seine früheste Choreographie vorstellte) wurde Fabre 1992 der Flemish Community Prize for Visual Art verliehen. In den 1990er Jahren widmete sich der Künstler der Erforschung des menschlichen Körpers und seiner Transformation, wobei seine Faszination für Insekten ihn im Jahr 2002 veranlasste, im Auftrag von Königin Paola von Belgien die gesamte Decke des Spiegelsaales im Königlichen Palast in Brüssel mit den Deckflügeln von Prachtkäfern auszukleiden. Fabre wurde 2004 Großoffizier des belgischen Kronenordens und 2007 Kommandeur des Ordens Leopolds II. Jan Fabre lebt und arbeitet weiterhin in Antwerpen. Ausstellungsdaten 4. Mai bis 28. August 2011 Kunsthistorisches Museum Hauptgebäude Maria Theresien-Platz 1010 Wien Konzept: Jan FABRE Barbara DE CONINCK Jasper SHARP Stefan ZEISLER Ausstellungsorganisation: Andrea SCHÜRZ BesucherInnen: 151.963 139 140 kunsthistorisches museum Dürer – Cranach – Holbein Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500 Ausstellungsdaten 31. Mai bis 4. September 2011 Kunsthistorisches Museum Hauptgebäude Maria Theresien-Platz 1010 Wien 16. September 2011 bis 15. Jänner 2012 Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München Konzept: Christof METZGER Karl SCHÜTZ Ausstellungsorganisation (Wien): Sandra Maria RUST Ausstellungsorganisation (München): Roger DIEDEREN Sandra Maria RUST BesucherInnen: 133.761 (Wien) 145.000 (München; bis 15.1.2012) Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München Die Ausstellung unternahm das Wagnis, nach mehr als einem halben Jahrtausend den Spuren Albrecht Dürers und seiner berühmtesten Künstlerkollegen Lucas Cranach d. Ä. und Hans Holbein d. J. nachzufolgen. Die frühe deutsche Porträtkunst war bislang noch nie in einer eigens ihr gewidmeten großen Publikumsausstellung thematisiert worden. Hochkarätige Kunstwerke ließen nachvollziehen, wie der Mensch um 1500 ins Zentrum des künstlerischen Interesses rückte und Künstler zu Entdeckern und Erfindern des Bildes vom Menschen avancierten. Für diese einzigartige Präsentation ist es gelungen, den großartigen Bestand der Gemälde galerie des Kunsthistorischen Museums, bereichert um Exponate aus der Kunstkammer und anderen Sammlungen des Hauses, mit bedeutenden Meisterwerken zu vereinigen, die nur in den wichtigsten Sammlungen der ganzen Welt zu finden sind. Über 140 Hauptwerke der Kunst der Dürerzeit ermöglichten den Besucherinnen und Besuchern dadurch einen Dialog mit altdeutscher Kunst auf höchstem Niveau. Lange Zeit haben die Schatten altniederländischer oder italienischer Porträtkunst den Blick auf die deutschen Beiträge zum Thema verdunkelt. Dabei gelangte gerade die deutsche Bildnismalerei – an der Spitze ihre größten Exponenten: Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä. und Hans Holbein d. J. – zu hoch bedeutenden und sehr eigenständigen künstlerischen Leistungen, deren besondere Stärke in der authentischen Erfassung einer Person gepaart mit der subtilen psychologischen Durchdringung der Dargestellten liegt. Die ausgestellten Porträts vermittelten darüber hinaus einen Einblick in die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Gesellschaft, da in ihnen die Dargestellten explizit in ihren gesellschaft lichen Rollen begegnen. ausstellungen 141 142 kunsthistorisches museum Götter, Menschen und das Geld der Griechen Ausstellungsdaten 21. Juni bis 26. Oktober 2011 Kunsthistorisches Museum Hauptgebäude Maria Theresien-Platz 1010 Wien 5. November 2011 bis 27. Mai 2012 Münzkabinett der Stadt Winterthur Konzept: Michael ALRAM Klaus VONDROVEC Ulrich WERZ Benedikt ZÄCH Ausstellungsorganisation: Marianne HERGOVICH (Wien) Silvia JENNY (Winterthur) BesucherInnen: 150.878 (Wien) Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Münzkabinetts und der Antikensammlung der Stadt Winterthur Die ersten Münzen entstanden gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. im kleinasiatischen Raum und verbreiteten sich explosionsartig in der gesamten griechischen Welt. Rasch wurde auch erkannt, dass Münzen nicht nur ideale Voraussetzungen boten, um als Zahlungsmittel und Vermögensanlage zu dienen, sondern auch als Nachrichtenträger und Identitätsstifter eingesetzt werden konnten. Münzen wurden so zum ersten Massenkommunikationsmittel der Geschichte. Ziel der Ausstellung war es einerseits, den wirtschaftlichen Aspekt des Münzgelds in der griechischen Staatenwelt vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis zum Beginn des Hellenismus zur Zeit Alexanders des Großen (336 – 323 v. Chr.) zu beleuchten; andererseits sollten dem Besucher die vielfältige Bildersprache der Münzen und ihre Rolle als Kommunikationsmedium im politischen, kulturellen und religiösen Alltagsleben der Griechen vor Augen geführt werden. Die Sammlungen des Münzkabinetts des Kunsthistorischen Museums und des Münzkabinetts und der Antikensammlung der Stadt Winterthur ergänzen sich dabei in hervorragender Weise, denn sie beherbergen erlesene Meisterwerke der griechischen Münzkunst, die durch andere Objekte der Kleinkunst aus der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums sowie aus der Winterthurer Sammlung ergänzt wurden. ausstellungen „… Alles ist sehr schön ausgefallen“ (Kaiser Franz Joseph I.) 120 Jahre Kunsthistorisches Museum Mit den Worten „… Alles ist sehr schön ausgefallen“ nahm Kaiser Franz Joseph I. vor 120 Jahren, am 17. Oktober 1891, die Eröffnung des neuen k. k. kunsthistorischen Hof museums vor. Aus Anlass dieses Jubiläums hat das Archiv des Kunsthistorischen Museums eine kleine Ausstellung von Dokumenten präsentiert, die in Zusammenhang mit der Orga nisation und dem Ablauf der damaligen Eröffnungsfeierlichkeiten stehen. Neben Objekten aus dem Archiv wurden Leihgaben aus der hauseigenen Bibliothek und dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv gezeigt. Über den Tag der Eröffnung sind wir dank ausführlicher Presseberichte sehr gut unterrichtet: Kaiser Franz Joseph I. geruhte um 11 Uhr vormittags in Begleitung mehrerer Erzherzöge, der beiden Architekten und anderer Honoratioren im Museum einzutreffen. Nach einem Rundgang durch jede der Sammlungen, angeführt von den einzelnen Direktoren, erfolgte der eigentliche Festakt in der großen Kuppelhalle: Der Kaiser verlieh der Zufriedenheit mit „seinem“ neuen Museum Ausdruck und sprach den beteiligten Personen seinen Dank aus. Ziel der Ausstellung war es auch, die umfangreiche, der Eröffnung vorangegangene Organisation zu beleuchten: Bereits ab Juni 1891 begann die administrative Maschinerie des Kaiserhauses mit der Planung des Festaktes. Neben der Ausarbeitung eines peniblen Protokolls für den Ablauf galt es vor allem, sämtliche Persönlichkeiten von Rang und Namen einzuladen. Hinzu kamen die ausführenden Künstler, Werkmeister und Bauführer. Als Ort für die Ausstellung wurde das repräsentative Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums gewählt, wo dem Besucher der Bauherr auf Schritt und Tritt gegenwärtig ist. Zudem beruhte das Konzept auf der Verwendung originaler historischer Pultvitrinen, die zu beiden Seiten der monumentalen Theseus-Gruppe von Antonio Canova aufgestellt waren. Ausstellungsdaten 18. Oktober 2011 bis 8. Jänner 2012 Kunsthistorisches Museum Hauptgebäude Maria Theresien-Platz 1010 Wien Konzept: Johannes WEISS Ausstellungsorganisation: Friederike HILLEBRAND BesucherInnen: 129.675 (bis 8.1.2012) 143 144 kunsthistorisches museum Wintermärchen Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys Ausstellungsdaten 18. Oktober 2011 bis 8. Jänner 2012 Kunsthistorisches Museum Hauptgebäude Maria Theresien-Platz 1010 Wien Konzept: Ronald DE LEEUW Ausstellungsorganisation: Ulrike BECKER Andrea SCHÜRZ BesucherInnen: 145.755 (bis 8.1.2012) Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Kunsthaus Zürich Impressionistische Kunst, holländische Malerei und variantenreiche Landschaftsdarstellungen – das waren die Ingredienzien der wenigen bisher veranstalteten Ausstellungen zum Thema „Winter“. Diese erfolgreiche Trias hat das Kunsthistorische Museum in Kooperation mit dem Kunsthaus Zürich nun wesentlich erweitert. Über Genre- und Landesgrenzen hinweg präsentierte sich eine breit gefächerte Auswahl von 180 westeuropäischen Kunstwerken. In vier großen Sälen und neun Kabinetten wurde fulminant inszeniert. Die chronologische Reihe der Werke reichte von 1450 bis in die Gegenwart. Großformatige Darstellungen der in Eis und Schnee stecken gebliebenen napoleonischen Armee, versunken in Not und Elend, boten ein gleichsam modernes Äquivalent zu antiken Weltuntergangsszenarien. Am anderen Ende des Darstellungsspektrums fanden sich stille Ruhe und sorglos ausgelassene Stimmung: In der Nähe schneebedeckter weiter Ebenen beobachtete man auf zugefrorenen Gewässern die Freuden der Eisläufer. Im späten 18. Jahrhundert erlebte die Winterlandschaft ein künstlerisches Revival, nachdem sie zuvor aus der Mode gekommen war. Neben den schon genannten Themen fanden sich niederländische Monatsallegorien, Szenen winterlicher Feste und Bräuche oder auch Stillleben. Selbst Porträts passten ins Bild, gaben sie doch Einblick in die jeweiligen Wintermoden. Diese Gemäldeauswahl konnte mit großformatigen Tapisserien und einem herrschaftlichen Karussellschlitten, aber auch mit Pokalen, filigranen Porzellanfiguren und kostbaren Steinschnittobjekten bereichert werden. Der Höhepunkt stammte jedoch aus dem Besitz des Kunsthistorischen Museums selbst: Pieter Bruegels d. Ä. Gemälde Jäger im Schnee ist das wohl berühmteste Winterbild der westlichen Kunstgeschichte. Zusätzlich waren Werke von Jacob van Ruisdael, Hendrick Avercamp, Jan van Goyen, Aert van der Neer, Peter Paul Rubens, Jan Steen, Jacob Jordaens, William Turner, Francisco de Goya, Caspar David Friedrich, Gustave Courbet, Jean-François Millet, Claude Monet, Alfred Sisley, Camille Pissarro, Vincent van Gogh, Giovanni Segantini, Edvard Munch, Joseph Beuys und Anselm Kiefer zu sehen. ausstellungen 145 146 kunsthistorisches museum Renessenz Facetten der Renaissance Ausstellungsdaten 8. November 2011 bis 15. April 2012 Kunsthistorisches Museum Hauptgebäude Maria Theresien-Platz 1010 Wien Konzept: Schülerinnen der Modeschule Michelbeuern Das Kunsthistorische Museum bot SchülerInnen der Modeschule Michelbeuern im Rahmen einer Kooperation die Möglichkeit, neue Dienstuniformen für die MitarbeiterInnen des Kunsthistorischen Museums zu kreieren. Inspiriert von den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums haben die ModeschülerInnen zudem eine eigene, umfassende Kollektion mit historischen Bezügen zur Epoche der Renaissance kreiert, die in der Ausstellung Renessenz – Facetten der Renaissance – der Titelbegriff ist eine Wortkreation aus Renaissance und Essenz – zu bewundern war. BesucherInnen: 83.760 (bis 31.12.) Es entstand eine detaillierte Auseinandersetzung mit speziellen Bereichen der Bekleidung zur Zeit der Renaissance: Kragenformen, Wams, Rüstungen etc. Aber auch die Linienführung und die Materialien wurden im Designprozess berücksichtigt. Die Ausstellungsobjekte reflektieren dabei den Einfluss humanistischen Denkens auf die Rolle des Individuums und dessen Kleidung. Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums in Kooperation mit der Modeschule Michelbeuern/HLMW9 In zahlreichen Variationen wurde die Fülle und Ausdruckskraft gelebter Kreativität im textilen Bereich präsentiert, getragen vom Geist der Renaissance und umgesetzt vom handwerklichen Können der SchülerInnen Michelbeuerns. Ausstellungsorganisation: Gudrun HATVAGNER ausstellungen SAMMLUNG ALTER MUSIKINSTRUMENTE, NEUE BURG „Der Himmel hängt voller Geigen“ Die Violine in Biedermeier und Romantik Die Violine und mit ihr die übrigen Mitglieder der Streichinstrumentenfamilie erfuhren im Verlauf des 19. Jahrhunderts in Wien einen steten Aufschwung. Das betraf gleichermaßen ihren Bau, die Spieltechnik, die Entwicklung einer instrumentenspezifischen Literatur und ihre Stellung im Konzertleben. Dank der reichen Bestände der Sammlung alter Musikinstrumente und der Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, die als Kooperationspartner gewonnen werden konnte, gelang es, all diese Aspekte in einer umfassenden Ausstellung zusammenzufassen. Die Exponate bestanden aus einer Fülle von Instrumenten, die die Entwicklung des Geigenbaus im Wien des 19. Jahrhunderts nachvollziehbar machten, sowie aus zahlreichen Notenautographen, die sonst praktisch nie im Original zu sehen sind: so etwa das nur fragmentarisch vor liegende Violinkonzert in C-Dur von Ludwig van Beethoven sowie dessen Entwurfs-Partitur eines Streichquartetts und das Autograph eines Variationenwerks für Violoncello und Klavier. Streichquartette von Franz Schubert und Johannes Brahms waren ebenso zu sehen wie dessen Autograph des Doppelkonzerts für Violine, Violoncello und Orchester. Eine repräsentative Auswahl von Porträts von Musikerpersönlichkeiten, die sich als Komponisten oder Instrumentalisten den Streichinstrumenten gewidmet hatten, rundete die Ausstellung ab. Ausstellungsdaten 14. April bis 25. September 2011 Kunsthistorisches Museum Sammlung alter Musikinstrumente Neue Burg, Heldenplatz 1010 Wien Konzept: Rudolf HOPFNER Otto BIBA Ingrid FUCHS Ausstellungsorganisation: Ulrike BECKER BesucherInnen: 18.653 147 148 SCHLOSS AMBRAS Trinkfest! Bacchus lädt ein Ausstellungsdaten 7. April bis 31. Mai 2011 Kunsthistorisches Museum Sammlungen Schloss Ambras Schlossstraße 20 6020 Innsbruck Konzept: Veronika SANDBICHLER unter Mitarbeit von Margot RAUCH Katharina SEIDL Karin ZELENY Ausstellungsorganisation: Veronika SANDBICHLER BesucherInnen: 10.738 Den Anlass für die Ausstellung bildete die jüngst erfolgte Edition der sogenannten Ambraser Trinkbücher, die in den Jahren 1567 bis 1620 geführt wurden. Sie enthalten handschriftliche Eintragungen der illustren Gäste, die Erzherzog Ferdinand II. mit einem besonderen Ritual auf Schloss Ambras willkommen hieß: Männer wie Frauen erhielten bei ihrem Besuch einen Humpen Wein, den sie in einem Zug leeren mussten. Nach bestandener Trinkprobe fanden sie Aufnahme in das Heiligtum des Weingottes Bacchus und trugen sich schließlich mit einem Sinnspruch ins Trinkbuch – ein Gästebuch der besonderen Art – ein. Der Umtrunk fand in einer geheimnisvollen, künstlich in den Fels gehauenen Höhle statt, der erstmals 1574 in einem Reisebericht genannten und bis heute erhalten gebliebenen Bacchusgrotte im Schlosspark. Die Ausstellung gab anhand der drei originalen Trinkbücher Einblick in den Brauch des Willkomms an den Fürstenhöfen der Renaissance. Darüber hinaus wurden neben zahlreichen Leihgaben auch die für das Ritual verwendeten Trinkgläser, die sich in der Ambraser Kunstkammer erhalten haben, und der vermutlich ebenfalls mit dem Brauch in Zusammenhang stehende Fangstuhl gezeigt. ausstellungen All’Antica Götter & Helden auf Schloss Ambras Die Ausstellung mit dem Titel All’Antica („als ob es antik wäre“) befasste sich mit der Wiederaufnahme von Formengut und Inhalten aus der römischen Antike. Der Zeitraum der Betrachtung erstreckte sich vom 15. bis ins 17. Jahrhundert und bezog sich dabei auf ein wichtiges von Habsburgern regiertes Fürstentum, die Grafschaft Tirol. Im Mittelpunkt standen die vom Tiroler Landesfürsten Erzherzog Ferdinand II. begründeten Sammlungen auf Schloss Ambras mit Werken der Bildenden Künste, der Buchkunst, der Malerei, der Bildhauerei, der Literatur und der Kunst der Harnischschmiede. Doch nicht nur die Sammlungen dokumentieren die Auseinandersetzung des kunstsinnigen Renaissancefürsten mit der Antike: ganze Bildgeschichten sind bis heute in den Räumen des Schlosses erhalten geblieben, etwa die Arbeiten des Herkules im Spanischen Saal, die Sternbilder und Sternzeichen, die Elemente und Planeten der Decke des ehemaligen Speisesaales oder der Triumphzug des Bacchus im Innenhof des Hochschlosses. Es sollte gezeigt werden, in welch hohem Ausmaß die Kultur und speziell die Kunst der römischen Antike nicht nur in Italien, sondern auch in den Alpen exemplarischen Vorbildcharakter für Kultur und Kunstschaffen hatte. Ausstellungsdaten 23. Juni bis 25. September 2011 Kunsthistorisches Museum Sammlungen Schloss Ambras Schlossstraße 20 6020 Innsbruck Konzept: Veronika SANDBICHLER unter Mitarbeit von Wencke DEITERS Claudia KRYZA-GERSCH Manuela LAUBENBERGER Karin ZELENY Ausstellungsorganisation: Thomas KUSTER Margot RAUCH Veronika SANDBICHLER Katharina SEIDL BesucherInnen: 49.810 149 150 SCHLOSS AMBRAS Das Eigene & das Fremde Ausstellungsdaten 28. September 2011 bis 29. Februar 2012 Kunsthistorisches Museum Sammlungen Schloss Ambras Schlossstraße 20 6020 Innsbruck Konzept: Katharina SEIDL Ausstellungsorganisation: Katharina SEIDL BesucherInnen: 10.099 (bis 31.12.) Das Kunsthistorische Museum ist mit seinen Sammlungen Schloss Ambras wie kaum ein anderes Museum dafür geeignet, sich dem Thema Das Eigene & das Fremde anzunähern. Die Sammlungen sind reich an „fremdländischen“ Kunstgegenständen, die im 15. Jahrhundert als diplomatische Geschenke und als Beutestücke kriegerischer Auseinandersetzungen in den Besitz des Habsburgers Erzherzog Ferdinand II. gelangten. Die in der Kunst- und Wunder kammer präsentierten Objekte dokumentieren die sich auf alles „Fremde“ und Exotische erstreckende Wissbegier und die Faszination durch das Außergewöhnliche. Diese Sammlungen auf Schloss Ambras bildeten den Ausgangspunkt für das Projekt Das Eigene & das Fremde. Seit Jänner 2011 haben Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Zuwanderungs geschichte bei Führungen und workshops in Schloss Ambras ihre eigenen Reflexionen zum Thema in künstlerischen Arbeiten umgesetzt, darunter Bilder, Skulpturen, Installationen und Texte. Die entstandenen Kunstwerke wurden in der Ausstellung präsentiert. ausstellungen Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas Poussin Ein Meisterwerk aus dem Kunsthistorischen Museum (Zu Gast in Ambras 01) Diese Ausstellung war einem einzigen, jedoch umso bedeutenderen Werk aus der Gemälde galerie des Kunsthistorischen Museums in Wien gewidmet: Poussins großformatigem Bild Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch Titus. Es handelt sich um das einzige in Österreich verbliebene Gemälde dieses wohl bedeutendsten französischen Malers des 17. Jahrhunderts. Poussin (Villers/Les Andelys 1594 – 1665 Rom) war im März 1624 als bereits erfahrener, 30-jähriger Künstler nach Rom gekommen. Mit Hilfe des Dichters Giovan Battista Marino, den er schon in Paris kennen gelernt hatte, fand er Aufnahme in die gebildeten Kreise Roms. Er besuchte die Akademie des in Rom erfolgreichen bologne sischen Malers Domenichino und entwickelte eine Freundschaft zu dem Gelehrten Cassiano dal Pozzo. Von diesem könnte auch die Anregung zur Auseinandersetzung mit dem in der Malerei bis dahin kaum behandelten Thema der Zerstörung des Tempels in Jerusalem stammen. Der Maler spielte mit seiner Signatur auf dem Schild eines Soldaten auf den antiken Bildhauer Phidias an, der sich selbst am Schild der Athena Parthenos verewigte. Poussin war für seine überdurchschnittliche Bildung und glänzenden intellektuellen Fähigkeiten berühmt. Bei der Darstellung des Themas stützte er sich auf Texte des Flavius Josephus, eines römischen Historikers jüdischer Abstammung, der den jungen Titus auf dessen Strafexpedition nach Jerusalem begleitet hatte. Das Gemälde gelangte als ein diplomatisches Geschenk in die kaiserlichen Sammlungen. Als Überbringer fungierte Fürst Eggenberg. Ausstellungsdaten 30. September bis 1. November 2011 Kunsthistorisches Museum Sammlungen Schloss Ambras Schlossstraße 20 6020 Innsbruck Konzept: Veronika SANDBICHLER Gudrun SWOBODA Ausstellungsorganisation: Veronika SANDBICHLER BesucherInnen: 5.777 151 152 MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE Die Kultur der Kulturrevolution Personenkult und politisches Design im China von Mao Zedong Ausstellungsdaten 18. Februar bis 21. November 2011 Museum für Völkerkunde Neue Burg 1010 Wien Konzept: Helmut OPLETAL Ausstellungsorganisation: Marianne HERGOVICH BesucherInnen: 18.612 Chinas „Kulturrevolution“ (1966–1976) hat Millionen Menschen im Land selbst und in der ganzen Welt fasziniert, aber auch viele in Angst und Schrecken versetzt. Es war die Zeit der Massenaufmärsche, der Roten Garden, eines beinahe religiösen Personenkults um den Revo lutionsführer Mao Zedong und des Strebens nach einer egalitären Gesellschaft. Aber es war auch eine Ära politischer Verfolgungen und der Zerstörung unschätzbarer Kulturgüter. Die Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution dokumentierte diese beiden widersprüchlichen Seiten und zeigte anhand einer ungewöhnlichen Sammlung von Alltagsobjekten und Zeit dokumenten die Durchdringung ganz Chinas mit Parolen und Symbolen des Mao-Kultes, von den kleinen Abzeichen und der Mao-Bibel bis zu den mit vielfältigem Propagandadesign dekorierten Gebrauchsgegenständen. Die Schlagworte und die politische Symbolik dieser „Kulturrevolution“ wurden dargestellt und entschlüsselt, sodass diese wechselvolle Periode chinesischer Zeitgeschichte, die unmittelbar vor dem großen Wirtschaftsaufschwung und der Öffnung Chinas zur Welt stand, plastisch und verständlich wurde. Die Zielsetzung der Aus stellung war es, den Blick zu schärfen für das Verhältnis zwischen Politik und Alltag, zwischen Mächtigen und einfachen Bürgern, zwischen Massenwahn und Verantwortung des Einzelnen, zwischen Utopie und gesellschaftlicher Realität – sei es in China oder anderswo. Ein großer Teil der ausgestellten Stücke stammte aus der umfangreichen Sammlung des Kurators, des China-Experten Helmut Opletal, die das Museum für Völkerkunde 2005 erworben hat und die durch weitere Sammlungen und Zukäufe sowie private Leihgaben ergänzt worden ist. ausstellungen 153 154 MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE Bali Kunst im Wandel Ausstellungsdaten 2. Februar bis 2. Mai 2011 Museum für Völkerkunde Neue Burg 1010 Wien Konzept: Sri KUHNT-SAPTODEWO Ausstellungsorganisation: Sri KUHNT-SAPTODEWO BesucherInnen: 9.236 Eine Ausstellung des Museums für Völkerkunde in Kooperation mit der Botschaft der Republik Indonesien Über Jahrhunderte produzierten bildende Künstler auf Bali nur für lokale Fürsten und für den rituellen Bedarf innerhalb der Dorfgemeinschaft. In den 1920er Jahren begünstigte die Ent deckung Balis als „Künstlerparadies“ die Verwandlung der Insel in eine internationale Touristendestination. Die illustren Gäste der ersten Stunde – Künstler, Schauspieler, Anthropologen und begüterte Fernreisende – prägten das Bali-Bild späterer Generationen, nicht zuletzt, indem sie ein „Stück Bali“ zurück in ihr Ursprungsland brachten: Werke anonymer oder kaum über die Dorfgrenze bekannter Künstler, die aber mit Raffinesse gestaltet und mit jener Magie versehen waren, welche den westlichen Industrienationen abhanden gekommen war. Der steigende Bedarf an exotischen Souvenirs schuf rasch einen neuen Markt. Eine der ersten Vertriebsstellen für balinesische Kunst dieser Gattung wurde im legendären „Bali Hotel“ in Denpasar von der Österreicherin Helene Potjewyd (1872–1947) eröffnet. Die von ihr ange botenen Kunstobjekte – Malereien und Schnitzereien der damals talentiertesten Künstler Balis – waren von außerordentlicher Qualität. Eine Vielzahl davon wurde in der Ausstellung präsentiert. Ein anderes Highlight waren die kürzlich am Museum für Völkerkunde, Wien wiederentdeckten lamak-Skizzen von Walter Spies. Lamak aus Palmblättern werden im Tempel aufgehängt und sind wenige Tage später dürres Material, das achtlos entsorgt wird. Die langwierige und komplizierte Herstellung eines lamak findet ihre Erfüllung in einem einzigen Augenblick – im Moment der Präsenz der Ahnen. Danach hat der Opferstreifen seine Aufgabe erfüllt und wird bedeutungslos. Kunst als Moment, als Möglichkeit der kurzen Berührung zwischen irdischer und himmlischer Sphäre, als Ort der Erneuerung des Kontraktes zwischen Menschen und Göttern, Lebenden und Verstorbenen, als Ort der Segnung. Die Zeichnungen der lamak-Ornamente von Walter Spies und diejenigen von I Gusti Nyoman Lempad, der inzwischen weltbekannt geworden ist, verdeutlichen den gemeinsamen Dialog zwischen balinesischen und europäischen Künstlern der 1920er und 30er Jahre auf dem Weg in die Moderne. ausstellungen Was Wir Sehen Bilder, Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika Die Ausstellung Was Wir Sehen setzte sich mit der verstörenden Geschichte historischer Ton- und Bilddokumente aus dem südlichen Afrika auseinander. Im Zentrum stand das 1931 von dem deutschen Künstler Hans Lichtenecker als „Archiv aussterbender Rassen“ angelegte Körperarchiv von Afrikanerinnen und Afrikanern in Namibia, dem ehemaligen (Deutsch-) Südwestafrika. Ausstellungsdaten Was Wir Sehen rückte das Sprechen jener Menschen in den Mittelpunkt, die innerhalb eines kolonialen Kontextes Gesichtsabformungen, Körpervermessungen, anthropometrisches Fotografieren und Stimmaufnahmen erdulden mussten. Auch Stimmen galten als anthropologisches Sammlungs- und Klassifizierungsgut und wurden von Lichtenecker auf Wachswalzen aufgezeichnet. Die afrikanischen Texte wurden erst kürzlich von der Kulturwissenschaftlerin Anette Hoffmann wiederentdeckt und konnten übersetzt werden. Was Afrikanerinnen und Afrikaner 1931 über das beklemmende Anthropometrie-Projekt und über ihr Leben in der südafrikanischen Kolonie mitteilten, erfahren wir erst heute. konzept: Anette HOFFMANN Die Ausstellung konstruierte einen fragilen Raum von Bildern und Stimmen, Geschichten und Porträts, historischen Dokumenten und aktuellen Kunstwerken. Das koloniale Körperarchiv von Hans Lichtenecker wurde nicht nachgebildet. Vielmehr wurden seine audiovisuellen Repräsentationspraktiken kritisch und mittels unterschiedlicher Ton- und Bildmedien beleuchtet. Die kritische Aufarbeitung von Lichteneckers Projekt dekonstruierte auf eindrückliche Weise die erniedrigende Praxis der Vermessung von Menschen im ehemaligen (Deutsch-)Südwestafrika seit dem späten 19. Jahrhundert, die auch in der österreichischen ethnographisch-anthropologischen Forschung ihren Niederschlag fand. Einer der Gründerväter der österreichischen Anthropologie, Rudolf Pöch, sammelte im Rahmen der Kalahari-Expedition bereits 1907 Tonaufnahmen, Gipsabdrücke, menschliche Überreste und Ethnographica, die heute zum Bestand des Phonogrammarchivs Wien, des Naturhistorischen Museums und des Museums für Völkerkunde Wien zählen. 25. Mai bis 19. September 2011 Museum für Völkerkunde Neue Burg 1010 Wien Ausstellungsorganisation: Julia BINTER Tina-Maria SEYFRIED BesucherInnen: 6.059 Eine Ausstellung des Museums für Völkerkunde in Kooperation mit dem Zentrum Moderner Orient und den Basler Afrika Bibliographien 155 156 MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE Wald / Baum / Mensch Ausstellungsdaten 7. September 2011 bis 28. Mai 2012 Museum für Völkerkunde Neue Burg 1010 Wien Konzept: Gerard VAN BUSSEL Axel STEINMANN Ausstellungsorganisation: Marianne HERGOVICH BesucherInnen: 7.555 (bis 31.12.) Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2011 zum „Internationalen Jahr des Waldes“ erklärt. Mit der Ausstellung Wald / Baum / Mensch wollte das Museum für Völkerkunde die Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher auf die vielfältigen und kulturell bedingten Umgangsformen der Menschen mit Wald und Baum lenken. Anhand ausgewählter Themenfelder, die drei großen Bereichen („Der phantastische Wald“, „Der entzauberte Wald“ und „Der geschundene Wald“) zugeordnet wurden, beleuchtete die Ausstellung aus kultur anthropologischer Sicht das einst vorhandene oder mittlerweile in Vergessenheit geratene enge Beziehungsgeflecht zwischen Menschen, Bäumen und Wäldern. Ein Wald aus 4 Meter hohen, kalkweiß bemalten Pfählen mit übereinander aufgetürmten Ahnenfiguren der Asmat aus Südwest-Neuguinea empfing die Besucher. Die Asmat sind davon überzeugt, dass ihre Vorfahren einst vom Urzeit-Heroen, dem „Windmann“, aus einem Baumstamm gefertigt und mit einer Trommel zum Leben erweckt wurden. Unweit dieser beschnitzten Mangrovenstämme standen ein riesiges hölzernes Tempeltor aus Myanmar, eine massive Ölpresse aus der Oase Siwa in Ägypten, das Rollenkostüm der Hexe Baba Yaga, der populärsten Gestalt der russischen und ostslawischen Märchen, sowie eine aus einem Baumstamm ausgehöhlte überdimensionale Schlitztrommel aus Neuguinea, deren Klang Feinde und gefürchtete Geister abschrecken sollte. Nach Gebrauch wurden auf den Neuen Hebriden derartige Trommeln senkrecht nebeneinander aufgestellt, um damit bei ungebetenen „Gästen“ den Eindruck eines undurchdringlichen „Waldes“ zu erwecken. Während in unseren Breiten die nachgeforsteten und artenarmen Wälder auf natürliche und menschliche Einflüsse relativ robust reagieren, droht durch Übernutzung und fortschreitende Zerstörung der tropischen Regenwälder und der subarktischen Nadelwälder der Wald als Naturressource großflächig verloren zu gehen. Eine langfristige Erhaltung der Wälder wird wohl nur gelingen, wenn die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse dieser und kommender Generationen in Einklang gebracht werden. Das Abenteuer der Menschen nimmt mit den Wäldern ihren Anfang und findet wohl ohne sie auch ihr Ende. ausstellungen Abenteuer Wissenschaft Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika Etta Becker-Donner (1911–1975) war von 1955 bis 1975 Direktorin des Wiener Museums für Völkerkunde. Als erste (und lange Zeit einzige) Direktorin eines Bundesmuseums war sie eine markante Persönlichkeit in der österreichischen und internationalen Museumslandschaft und hat auf besondere Weise den Wiederaufbau und die Neuausrichtung des Museums für Völkerkunde nach den Kriegsjahren geprägt. Ihre Weichenstellungen wirken bis heute nach. Als Feldforscherin, Wissenschaftlerin und Museumsdirektorin gelang es ihr hervorragend, die Medien zu begeistern, die ihr Wirken gerne unter dem Überbegriff „Abenteuer“ beschrieben. Ihre Darstellung als heroische Pionierin, die im „wilden exotischen Urwald“ überlebte und sich später in der männlich dominierten Wissenschafts- und Museumswelt durchsetzte, konstruierte in der Öffentlichkeit ein Bild von ihr, das zu ihrer eigenen Bekanntheit, aber auch zu jener des Museums und des Faches der Ethnologie in Österreich beitrug. Andererseits warf dieses Image der Abenteurerin einen Schatten auf ihre wissenschaftlichen und musealen Errungenschaften, die bisher kaum gewürdigt wurden. Die Ausstellung fand anlässlich des 100. Geburtstags von Etta Becker-Donner statt und rückte eine prägnante Auswahl ihrer Sammlungen aus Liberia, Brasilien und Mittelamerika aus den Beständen des Museums für Völkerkunde ins Zentrum. In der gezeigten Auswahl bestachen die Masken und Figuren der Dan aus Liberia durch ihre ästhetische Ausdruckskraft. Die Alltagsgegenstände der Warí aus Brasilien stellen heute faszinierende historische Zeugnisse des Erstkontaktes dar, die sowohl für die heutige Forschung als auch für die Warí selber einen hohen Stellenwert einnehmen. Die Beispiele aus dem Bereich der lateinamerikanischen Volkskunst begeisterten durch ihre Lebendigkeit, ihre Spiritualität und ihre Verbundenheit mit der lokalen Festkultur. Ausstellungsdaten 16. November 2011 bis 19. März 2012 Museum für Völkerkunde Neue Burg 1010 Wien Konzept: Barbara PLANKENSTEINER Gerard VAN BUSSEL Claudia AUGUSTAT Ausstellungsorganisation: Tina-Maria SEYFRIED BesucherInnen: 2.449 (bis 31.12.) 157 158 ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM Mantel der Träume Ungarische Schriftsteller erleben Wien 1873–1936 Ausstellungsdaten 3. März bis 2. Mai 2011 Österreichisches Theatermuseum Lobkowitzplatz 2 1010 Wien Konzept: Edit KOVÁCS Dalma TÖRÖK Csilla E. CSORBA Ágota LUKÁCS Julianna WERNITZER Ausstellungsorganisation: Christiane Mühlegger-HENHAPEL Gertrud FISCHER BesucherInnen: 3.552 Eine Ausstellung des Österreichischen Theatermuseums in Kooperation mit dem Literaturmuseum Petőfi, Budapest Die Ausstellung war Teil der Reihe „Schriftsteller mit Gepäck“, die das Literaturmuseum Petőfi in Budapest 2004 mit der Absicht startete, einen Einblick in die Geschichte jener Beziehungen zu gewähren, die die ungarische literarische Kultur mit den großen geistigen Zentren Europas unterhielt. Dem Projekt ging es also um Kontaktaufnahmen, Wirkungszusammenhänge und um das Erleben der Heimat und der Fremde, um Zusammenspiel und Dissonanz von Lektüre-, Reise- und Lebenserfahrungen. Dass Wien einen Meilenstein in dieser Reihe bilden muss, lag auf der Hand, wenn man bedenkt, wie eng Geschichte und Kultur der beiden Städte seit Jahrhunderten miteinander verwoben sind. Der Umstand, dass Ungarn am 1. Jänner 2011 das erste Mal den EU-Vorsitz übernommen hat, beflügelte diese Unternehmung. ausstellungen Ungezähmte Natur als Schauplatz Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten Die Landschaft war ein dominantes Thema in der Malerei vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Von Claude Lorrain bis zu Caspar David Friedrich deuteten die Maler das Verhältnis des Menschen zur Natur immer wieder neu. Das Theater dramatisierte die von der Malerei vorgegebenen Sujets und erfand neue dazu. Diese in den Raum der Bühne gestellten, begehbaren, sich im Bühnenlicht entwickelnden und vergehenden Bilder einer komprimierten Welt bildeten nicht nur die Folie des dramatischen Geschehens, sondern waren nicht selten auch der eigentliche Anlass des szenischen Ereignisses. Finsterer Wald, wild bewegtes Meer und Einöden waren auf der Bühne der Renaissance und des Barock Schauplätze mythologischer Ereignisse, der Begegnung des Menschen mit Göttern, Satyrn, Nymphen und Ungeheuern. Die antikmythologische Thematik stand dabei stets im Dienst der Glorifikation hoher Herren. Ab dem 18. Jahrhundert wird die ungezähmte Natur in ihrer Fremdheit und Gefährlichkeit – in ihrer elementaren Kraft, die den Menschen auf seine Grenzen verweist – zunehmend zum Sehnsuchtsort. Man entdeckt Wildnis und Meer in ihrer Dramatik als Mittel ästhetischen Genusses. Bekannte charakteristische Landschaften werden zu Schauplätzen, Wald und Gebirge zur Bühnenattraktion. Es entsteht eine neue Typologie der Landschaft, die im Theater wie auf dem Tafelbild erhabene Natur zelebriert. Erst mit der Abkehr vom Realismus und dem Durchbruch der Theaterreformbewegung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert setzt sich der subjektive Blick auf die Landschaft auch im Theater durch. Die Ausstellung im Österreichischen Theatermuseum versuchte nachzuzeichnen, wie oft und facettenreich die Phantasie der Theaterschaffenden in die wilde Natur flüchtete, um eine Gegenwelt darzustellen. Ausstellungsdaten 26. Mai bis 26. September 2011 Österreichisches Theatermuseum Lobkowitzplatz 2 1010 Wien Konzept: Vana GREISENEGGER-GEORGILA Ausstellungsorganisation: Gertrud FISCHER BesucherInnen: 5.881 159 160 ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM Heinrich von Kleist 1777–1811 Ausstellungsdaten 20. Oktober 2011 bis 9. April 2012 Österreichisches Theatermuseum Lobkowitzplatz 2 1010 Wien Konzept: Anette HANDKE Andreas KUGLER Ausstellungsorganisation: Andreas KUGLER BesucherInnen: 4.754 (bis 31.12.) Eine Ausstellung des Österreichischen Theatermuseums in Kooperation mit dem Kleist-Museum, Frankfurt (Oder) Kleists ungewöhnlicher und ruheloser Lebensweg führte ihn durch ein ruheloses Europa. Er war als fast noch Kind schon Offizier, als Student dann älter als die meisten seiner Kommilitonen, war Reisender, vermeintlicher oder tatsächlicher Spion, Beamter, Kriegsgefangener, Heraus geber, politischer Propagandist, Boulevardjournalist, die Konventionen kenntnisreich nutzender Nonkonformist – und vor allem ein Dichter, unter den merkwürdigsten und schwierigsten Bedingungen. Im Ringen um die unbedingte Verwirklichung des eigenen Anspruchs schuf Kleist in wenigen Jahren ein literarisches und journalistisches Werk, das 200 Jahre später moderner denn je ist. Die Biographen des 19. und 20. Jahrhunderts sahen Kleist vornehmlich als einen an der Zeit gescheiterten Dichter, dessen Leben sich folgerichtig auf ein tragisches Ende hin bewegt hatte. Doch nicht das temporäre oder partielle Scheitern Kleists an sich selbst oder an den Umständen stand im Mittelpunkt der Ausstellung, sondern seine wichtigen und manchmal überraschenden Entscheidungen. Sein Gedanke vom Lebensplan lässt sich so bis zu seinem spektakulären Freitod am 21. November 1811, dem Höhepunkt seiner Selbstinszenierung, weiter verfolgen. Als Leitmotiv der Ausstellung anlässlich des Kleistjahres 2011 dienen die Selbstäußerungen Kleists in seinen Briefen, in all ihrer Widersprüchlichkeit und Zerrissenheit. So entstand ein Bild des Dichters, das ergänzt wurde mit Exkursen zu einigen seiner Dramen, zum Beispiel dem am 17. März 1810 im Theater an der Wien uraufgeführten Käthchen von Heilbronn, und mit Beispielen seiner journalistischen Tätigkeit als Herausgeber der ersten Boulevard- und Tageszeitung Berlins. Die gezeigten Exponate reichten vom Autographen des Zerbrochnen Krugs, eines der wenigen überlieferten Originalmanuskripte Kleists (eine Leihgabe der Staatsbib liothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz), über wertvolle Handschriften aus Wiener und Frankfurter Beständen bis zu den seltenen materiellen Spuren seines Lebens. ausstellungen Zauber des bunten Schattens Das chinesische Schattentheater Das chinesische Schattenspiel hat eine Geschichte von ca. 1300 Jahren. Zunächst benützten buddhistische Mönche Papierfiguren, um Szenen aus dem Leben Buddhas zu zeigen. Das sahen die Geschichtenerzähler und bedienten sich dieses Mediums, um ihre Sagen und Legenden zu illustrieren. Da sich das Papier rasch abnützte, wurden die Schattenfiguren später aus Leder gefertigt. Das Österreichische Institut für China- und Südostasienforschung besitzt tausende dieser Kunstwerke aus Rinds-, Esel- und Kamelleder sowie aus Karton und Plastik. Etliche davon sind an die 200 Jahre alt und viele sind von berühmten Meistern hergestellt worden. Neben den einzelnen Figuren gibt es große Bühnenbilder aus berühmten Stoffen wie Reise nach dem Westen, Die Weiße Schlange oder Die Frauengeneräle der Familie Yang. Außer diesen klassischen Stücken wurden auch Unikate von modernen Schattenspielen gezeigt, welche sich nur im Besitz des Österreichischen Instituts für China- und Südostasienforschung befinden. Die im Rahmen des China-Jahres 2011 gezeigte Schau präsentierte sämtliche Stile des chinesischen Schattentheaters und war von Vorführungen eines Schattentheaters aus Changsha, Provinz Hunan, begleitet. Ausstellungsdaten 17. November 2011 bis 5. März 2012 Österreichisches Theatermuseum Lobkowitzplatz 2 1010 Wien Konzept: Gerd KAMINSKI Barbara KREISSL Ausstellungsorganisation: Gertrud FISCHER Thomas TRABITSCH BesucherInnen: 3.037 (bis 31.12.) Eine Ausstellung des Österreichischen Theatermuseums in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für China- und Südostasienforschung 161 162 SCHALLABURG Venedig Seemacht, Kunst und Karneval Ausstellungsdaten 26. März bis 6. November 2011 Schloss Schallaburg, NÖ Konzept: Matthias PFAFFENBICHLER Ausstellungsorganisation: Friederike HILLEBRAND BesucherInnen: 128.803 In der Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval sollte das Phänomen Venedig in seiner ganzen Bandbreite dargestellt werden; dabei galt es die verschiedensten Aspekte zu beleuchten, wobei der historische Bogen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert gespannt wurde. Die Ausstellung widmete sich dem Thema Kunst in all seinen Spielarten – von der Malerei, Skulptur und Architektur über das Theater, die Oper und die Instrumentalmusik bis hin zu Literatur und Film. Der Karneval und die Liebe wurden ebenso thematisiert wie historische Ereignisse und Entwicklungen oder das venezianische Kolonialreich in der Levante. Persönlichkeiten wie Marco Polo und Giacomo Casanova fanden ihren Platz neben bedeutenden Politikern und Feldherrn sowie den Größen der venezianischen Kunst und Kultur wie etwa Tizian, Canaletto, Palladio, Vivaldi oder Goldoni, um nur wenige zu nennen. Die Aufmerksamkeit galt darüber hinaus dem berühmten Glas aus Murano sowie den venezianischen Villen auf dem Festland. Das Bild Venedigs wäre jedoch unvollständig gewesen ohne eine Betrachtung der Lagune, jenem vom Meer abgetrennten Zwischenbereich von Wasser und Land, in dem die Stadt angesiedelt ist. Auch die Gefährdung Venedigs durch die häufigen Überschwemmungen wurde angesprochen. GROENINGEMUSEUM BRÜGGE ausstellungen Fürstlich gesammelt Van Eyck / Gossaert / Bruegel – Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien Im städtischen Groeningemuseum in Brügge, dem Wirkungsort von Jan van Eyck, Hans Memling und Gerard David und damit eigentlich an der Wiege des neuzeitlichen Tafelbildes, war erstmals eine repräsentative Auswahl erlesener altniederländischer Tafelbilder der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums zu bewundern, die eine umfassende Würdigung dieser bedeutenden Teilsammlung im Medium einer eigenen Ausstellung ermöglichte. Die unmittelbare Nachbarschaft jener erlesenen Wiener Kostbarkeiten mit den Brügger Hauptwerken der flämischen Primitiven bot dabei eine einzigartige Chance, beide Sammlungen und die darin gegenwärtigen Meister in einem ganz neuen Licht zu sehen. Bereits der Übertitel der Ausstellung, Fürstlich gesammelt, weist darauf hin, dass sich in der Tat ein Großteil der in dieser Ausstellung gezeigten Gemälde der Blüte niederländischer Malerei habsburgischer Sammelleidenschaft verdankt. Die Mitglieder dieses Geschlechts erwarben sie während der 700 Jahre dauernden Regentschaft Österreichs und großer Teile Europas, darunter auch der Niederlande. Neben Erzherzog Ernst und Kaiser Rudolf II. war es Erzherzog Leopold Wilhelm, der als Statthalter der Niederlande in den Jahren 1647 bis 1656 eine hochkarätige Sammlung zusammenstellte, die bis heute das Kernstück der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums bildet. In den folgenden Jahrhunderten wuchs der Bestand niederländischer Meister noch weiter mit Gemälden der Flamen jüngerer Generationen, die unter Maria Theresia angekauft wurden. Mit der Ausstellung kehrten über fünfzig Gemälde in das Land, zum Teil sogar an den Ort ihrer Entstehung zurück. Ausstellungsdaten 5. Oktober 2011 bis 15. Jänner 2012 Groeningemuseum, Brügge Konzept: Björn BLAUENSTEINER Till-Holger BORCHERT Sylvia FERINO-PAGDEN Gerlinde GRUBER Sabine PÉNOT Manfred SELLINK Ausstellungsorganisation: Till-Holger BORCHERT Sylvia FERINO-PAGDEN Sabine HAAG Manfred SELLINK BesucherInnen: 55.818 (bis 15.1.2012) Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums in Zusammenarbeit mit dem Groeningemuseum, Brügge 163 164 Liebieghaus Skulpturensammlung Frankfurt/main Elfenbein Barocke Pracht am Wiener Hof Ausstellungsdaten 3. Februar bis 26. Juni 2011 Liebieghaus Skulpturensammlung Frankfurt/Main Konzept: Sabine HAAG Maraike BÜCKLING Ausstellungsorganisation: Katja HILBIG Sven LUBINUS Doris PRADE BesucherInnen: 21.563 Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien in Kooperation mit der Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt/Main Die Ausstellung konzentrierte sich auf die Blütezeit der Elfenbeinkunst im Barock und präsentierte rund 36 virtuose Schnitzereien, die das hohe Können der Künstler eindrucksvoll dokumentieren, darunter meisterlich gearbeitete Statuetten, Kannen, Pokale, Humpen und Schalen aus Elfenbein, also Kunstkammerstücke ohne praktische Funktion. Zusätzlich zu den Objekten aus der Kunstkammer des KHM stammten weitere hochkarätige Leihgaben aus der Sammlung Reiner Winkler. Die kaiserliche Residenzstadt Wien entwickelte sich zum bedeutendsten Zentrum der barocken Elfenbeinkunst. Ihre höchste Blüte erlebte sie hier zur Zeit des Fürsten Karl Eusebius von Liechtenstein (reg. 1627 – 1684) und kurz darauf gefördert durch Kaiser Leopold I. (reg. 1658 – 1705). Beide drechselten auch selbst. Es entstand ein überaus fruchtbares Klima der gegen seitigen künstlerischen Beeinflussung. Zur fürstlichen Repräsentation, zur Betonung des vorgetragenen Machtanspruchs, aber auch zur Demonstration der Kreditwürdigkeit gehörte unter anderem der Besitz äußerst kostspieliger Elfenbeinwerke. Um 1688 wurde Matthias Steinl als kaiserlicher „Kammerbeinstecher“ angestellt. Seine Elfenbeinstatuetten stellen Höhepunkte der barocken Kunst dar. Er und Rauchmiller übten maßgeblichen Einfluss auf andere Künstler wie Ignaz Bendl, Ignaz Elhafen und Jacob Auer aus, von denen bedeutende Werke in der Ausstellung zu sehen waren. Vertreten waren auch andere berühmte Elfenbeinschnitzer des Barock wie Adam Lenckhardt und Johann Caspar Schenck. fine arts MUSEUMs SAN FRANCISCO ausstellungen Masters of Venice Renaissance Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Museum, Vienna Bei der Ausstellung Masters of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power handelte es sich um eine weltweit einzigartige Schau, in der 50 Gemälde venezianischer Meister vor wiegend des 16. Jahrhunderts, darunter Werke von Tizian, Giorgione, Veronese, Tintoretto und Mantegna, aus der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien präsentiert wurden. Diese prominenten Beispiele aus dem Œuvre der genannten Künstler stammen aus den Sammlungen von Erzherzögen und Kaisern aus dem Hause Habsburg und zählen zu den berühmtesten Bildern im Bestand der Gemäldegalerie. Unter den Hauptwerken waren Tizians Danaë (aus den 1560er Jahren), Mantegnas Hl. Sebastian (1457/59) und vier kostbare Gemälde von Giorgione, so etwa Die drei Philosophen (um 1508/09) und das Porträt einer jungen Frau (Laura) aus dem Jahre 1506. Weiters waren in der Ausstellung Werke von Palma, Bordone, Bassano und anderen zu sehen. Zusammengenommen ergaben diese Gemälde einen repräsentativen Überblick über die venezianische Malerei zur Zeit der Renaissance und verdeutlichten die hohe Bedeutung dieser künstlerischen Ära. Ausstellungsdaten 29. Oktober 2011 bis 12. Februar 2012 fine arts Museums San Francisco Konzept: Sylvia FERINO-PAGDEN Lynn FEDERLE ORR BesucherInnen: 130.000 165 166 schmuckmuseum pforzheim, KUNSTMUSEUM HALLE/SAALE, FITZWILLIAM MUSEUM CAMBRIDGE Glanz der Macht Kaiserliche Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer Splendour & Power Imperial Treasures from Vienna Ausstellungsdaten 3. Dezember 2010 bis 13. Februar 2011 schmuckmuseum pforzheim 16. April bis 24. Juli 2011 Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt Halle/Saale 15. August 2011 bis 15. Jänner 2012 The Fitzwilliam Museum Cambridge Konzept (pforzheim): Cornelie HOLZACH Paulus RAINER Ausstellungsorganisation (pforzheim): Sabina ECKENFELS Konzept (Halle/Saale): Katja SCHNEIDER Wolfgang BÜCHE Paulus RAINER Ausstellungsorganisation (Halle/Saale): Wolfgang BÜCHE Ulf DRÄGER Konzept (Cambridge): Victoria AVERY Paulus RAINER Ausstellungsorganisation (Cambridge): Thyrza SMITH Helen STRUDWICK besucherinnen: 12.000 (Pforzheim) 12.800 (Halle/Saale) 62.652 (Cambridge; bis 15.1.2012) ausstellungen LOKSCHUPPEN ROSENHEIM NATIONAL MUSEUM LAGOS Indianer African Lace Ureinwohner Nordamerikas A History of Trading, Creativity and Fashion in Nigeria Ausstellungsdaten Ausstellungsdaten 8. April bis 6. November 2011 3. Juni 2011 bis 21. Jänner 2012 Lokschuppen Rosenheim National Museum Lagos, Nigeria Konzept: Christian FEEST Konzept: Barbara PLANKENSTEINER Nath Mayo ADEDIRAN besucherinnen: 169.191 Ausstellungsorganisation: Marianne HERGOVICH Eine Ausstellung des Museums für Völkerkunde – Kunsthistorisches Museum in Kooperation mit der National Commission for Museums and Monuments, Nigeria 167 168 sammlung Publikationen publikationen KHM – MVK – ÖTM Publikationen 2011 Ausstellungskataloge Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500. Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europä ischen Kunst von Bruegel bis Beuys. Hgg. Sabine Haag, Christiane Lange, Christof Metzger, Karl Schütz Hirmer Verlag: Wien 2011, 352 S. ISBN 978-3-7774-3781-1 Hgg. Sabine Haag, Ronald de Leeuw, Christoph Becker DuMont: Wien 2011, 432 S. ISBN 978-3-99020-008-7 Götter, Menschen und das Geld der Griechen. Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde. Jan Fabre. The Years of the Hour Blue. Michael Alram, Klaus Vondrovec, Ulrich Werz, Benedikt Zäch, Hgg. Sabine Haag, Nicole Kurmann KHM und Münzkabinett und Antikensammlung der Stadt Winterthur: Wien und Winterthur 2011, 160 S. ISBN 978-3-907047-07-1 All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras. Hg. Sabine Haag KHM: Wien 2011, 256 S. ISBN 978-3-99020-006-3 Hg. Sabine Haag Christian Brandstätter Verlag: Wien 2011, 176 S. ISBN 978-3-85033-595-9 Das Eigene & das Fremde. Hg. Sabine Haag KHM: Wien 2011, 76 S. ISBN 978-3-99020-009-4 Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst. Hg. Sabine Haag Intermezzo 03 Christian Brandstätter Verlag: Wien 2011, 136 S. ISBN 978-3-85033-544-7 „Der Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine in Biedermeier und Romantik. Otto Biba, Ingrid Fuchs, Rudolf Hopfner, Hg. Sabine Haag Edition Bochinsky in der PPVMEDIEN GmbH, Bergkirchen: Wien 2011, 168 S. ISBN 978-385-497-2020 al-Fann. Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait. Hg. Giovanni Curatola Skira editore: Mailand 2011, 336 S. ISBN 978-88-572-1038-4 Trinkfest! Bacchus lädt ein. Hg. Sabine Haag KHM: Wien 2011, 80 S. ISBN 978-3-99020-002-5 Zu Gast in Ambras. Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas Poussin. Die Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und politisches Design im China von Mao Zedong. Gudrun Swoboda, Hg. Sabine Haag KHM: Wien 2011, 8 S. Hg. Helmut Opletal KHM: Wien 2011, 256 S. ISBN 978-94-616-1010-2 169 170 KHM – MVK – ÖTM publikationen 2011 Ausstellungskataloge Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika. Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten. Hgg. Barbara Plankensteiner, Gerard van Bussel, Claudia Augustat KHM: Wien 2011, 112 S. ISBN 978-3-99020-011-7 Vana Greisenegger-Georgila Christian Brandstätter Verlag: Wien 2011, 192 S. ISBN 978-3-85033-561-4 Welt der Operette. Glamour, Stars und Showbusiness. Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval. Hgg. Marie-Theres Arnbom, Kevin Clarke, Thomas Trabitsch. Christian Brandstätter Verlag: Wien 2011, 296 S. ISBN 978-3-85033-615-4 (Softcover) ISBN 978-3-85033-581-2 (Hardcover) Hgg. Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. und KHM Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. und KHM: 2011, 336 S. ISBN 9-008895-00926-0 Fürstlich gesammelt. Van Eyck / Gossaert / Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien. Elfenbein. Barocke Pracht am Wiener Hof. Masters of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Museum, Vienna. Wald / Baum / Mensch. Hg. Gerard van Bussel, Axel Steinmann KHM: Wien 2011, 288 S. ISBN 978-3-99020-004-9 Hgg. Maraike Bückling und Sabine Haag Michael Imhof Verlag: Frankfurt/Main 2011, 256 S. ISBN 978-3-86568-639-8 Hgg. Sylvia Ferino-Pagden, Lynn Federle Orr Prestel Verlag: San Francisco 2011, 160 S. ISBN 978-3-7913-5168-1 Hgg. Sylvia Ferino-Pagden, Till-Holger Borchert, Manfred Sellink Lannoo: Tielt 2011, 208 S. (auch in Engl. Französ. und Nl.) ISBN 978-90-209-6145-4 Splendour & Power. Imperial Treasures from Vienna. Paulus Rainer, Hgg. Sabine Haag, Cornelie Holzach, Katja Schneider The Fitzwilliam Museum, Cambridge: 2011, 224 S. ISBN 978-0-904454-96-3 publikationen Periodische Publikationen Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM. Hg. Sabine Haag, Red. Franz Pichorner KHM: Wien 2011, 256 S. ISBN 978-3-85497-201-3 Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie. Band 7. Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie. Band 8. Red. Martina Grießer, Alfons Huber, Elke Oberthaler, Hg. Sabine Haag. KHM: Wien 2010 (erschienen 2011), 152 S. ISBN 978-3-99020-000-1 Red. Martina Grießer, Alfons Huber, Elke Oberthaler, Hg. Sabine Haag. KHM: Wien 2011, 192 S. ISBN 978-3-99020-012-4 Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im Kunsthistorischen Museum. Ein Museumsbuch für junge Leser. Holophusicon. The Leverian Museum. An Eighteenth-Century English Institution of Science, Curiosity, and Art. Weitere Publikationen Die Zinken und der Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente. Beatrix Darmstädter unter Mitarbeit von Dietmar Salaberger und mit einem Beitrag von Bruce Dickey, Hg. Sabine Haag Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums Band 7 Edition Bochinsky: Wien 2010, 248 S. ISBN 978-3-941532-08-3 Texte Rotraut Krall, Konrad Schlegel, Agnes Stillfried, Daniel Uchtmann, Illustrationen Michaela Noll, Hg. Sabine Haag Christian Brandstätter Verlag: Wien 2011, 80 S. ISBN 978-3-85033-543-0 Adrienne L. Kaeppler ZKF Publishers: Wien 2011, 308 S. ISBN 978-3-9811620-4-2 Tafelfreuden in der Kunst. Blumenpracht in der Kunst. Liebespaare in der Kunst. Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag Christian Brandstätter Verlag: Wien 2011, 112 S. (auch in Engl.) ISBN 978-3-85033-548-5 Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag Christian Brandstätter Verlag: Wien 2011, 112 S. (auch in Engl.) ISBN 978-3-85033-550-8 Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag Christian Brandstätter Verlag: Wien 2011, 112 S. (auch in Engl.) ISBN 978-3-85033-549-2 171 172 sammlung Diverses Diverses Vereine Verein der Freunde des Kunsthistorischen Museums das Seminar von Dr. Otmar Rychlik zum Thema Einführung in die moderne und zeitgenössische Kunst – am Beispiel Alter Meister. Unterstützung Der Verein hat aktuell ca. 3.800 Mitglieder. Diese haben freien Eintritt in alle Sammlungen und Sonderausstellungen des KHM, des MVK, des ÖTM und auf Schloss Ambras bei Innsbruck, sie genießen Vorteile beim Einkauf in den Shops des KHM und können die Bibliothek benützen. Auch 2011 gab es wieder einen „Tag der Freunde“. Der Verein der Freunde des KHM ist im Museumsbereich weiterhin der größte Freundesverein in Österreich. Der Verein der Freunde des KHM unterstützt − mithilfe seiner Mitgliedsbeiträge, durch Veranstaltungen und Unternehmungen selbst erwirtschafteter Mittel und auch Spenden − die Sammlungen sowie verschiedenste Aktivitäten des KHM. 2011 wurden u. a. für den Jahresbericht, für die Herausgabe von Büchern und für Vorträge finanzielle Mittel beigesteuert. Die im Oktober 2010 und 2011 veranstalteten Fundraising Dinners zu gunsten der Kunstkammer haben seitens des Vereins einen Gewinn von € 9.000,- erbracht. Sonstige Aktivitäten Neben diesen unterstützenden Aufgaben, die von zentraler Bedeutung sind, gilt das Hauptaugenmerk der optimalen Betreuung der Vereinsmitglieder durch die Organisation von Reisen, Tagesfahrten, Führungen und Vorträgen. Im Jahr 2011 fanden insge- samt 19 Reisen und Wochenendfahrten statt, so u. a. Katalonien und Roussillon mit Dr. Matthias Pfaffenbichler, Augsburg mit Dr. Christof Metzger und Südostengland mit Johannes Grumet. Hervorzuheben ist weiters Mag. Alessandra Arseni, die neue Generalsekretärin des Vereins Die Ordentliche Generalversammlung des Vereins der Freunde des KHM mit einem anschließenden Festvortrag von Dr. Franz Kirchweger über Die Neueinrichtung der Wiener Kunstkammer: zur inhaltlichen Konzeption fand am 20. November 2011 im Bassano-Saal des KHM statt. Dabei wurde Frau Mag. Alessandra Arseni vorgestellt, die am 1. April 2011 in der Nachfolge von Frau Dr. Johanna Schönburg-Hartenstein die Funktion der Generalsekretärin des Vereins übernommen hat. GD Haag bedankte sich bei den Damen am Informationsstand des KHM, die sich so erfolgreich um Wünsche und Anregungen der Besucherinnen und Besucher kümmern. Die am Informationsstand im KHM und im Büro des Vereins hilfreich tätigen Damen International Friends of KHM Am 16. September 2010 fand in der New Yorker Anwaltskanzlei Harnik & Finkelstein die konstituierende Sitzung des neu ge gründeten Freundesvereins statt. Bei dieser Sitzung wurde Dr. Christiana Killian zur Generalsekretärin des Freundesvereins bestellt. Weitere Vorstandsmitglieder sind: Alice Knapp, Renée Price, Stephen Harnik, Sabine Haag und Franz Pichorner. Die International Friends of the Kunsthistorisches Museum Vienna mit Sitz in New York verfolgen das Ziel, gleichgesinnte Kunst interessierte international zu vereinen, durch finanzielle Privatunterstützungen die Sammlungen des KHM angemessen zu bewahren sowie das Potenzial des Kunsthistorischen Museums für die Zukunft weiter auszu bauen. Im Vereinsjahr 2011 konnten bereits zwei große Förderer für die Wiedereinrichtung der Kunstkammer gewonnen werden: Der frühere US-Botschafter in Wien Mr. W. L. Lyons Brown sowie Mr. und Mrs. David Humphreys haben namhafte Beträge für die Renovierung von zwei KunstkammerRäumen zur Verfügung gestellt. Broschüre der International Friends of KHM 173 174 Vereine 2011 wurden zwei Vorstandssitzungen abgehalten: am 4.4.2011 in der Kanzlei Harnik & Finkelstein in New York und am 17.10.2011 im Kunsthistorischen Museum. Die Abteilung Kommunikation und Marketing des KHM organisiert anlässlich der Wiedereröffnung der Kunstkammer Ende 2012 eine Wien-Reise für die Mitglieder des Internationalen Freundeskreises. Neben der Teilnahme an den Eröffnungsfeierlichkeiten im KHM sind Besuche von Privatsamm lungen in Wien und Niederösterreich und social events in Planung. Contemporary Patrons 2011 wurde mit den Contemporary Patrons ein neuer Unterstützerkreis ins Leben ge rufen, welcher die mit 2012 beginnende Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe zu moderner und zeitgenössischer Kunst im KHM finanziell ermöglicht. Mit hohen Erwartungen und viel Begeisterung setzt das Kunsthistorische Museum derzeit Schritte in Hinblick auf eine lang fristig angelegte Auseinandersetzung mit moderner und zeitgenössischer Kunst. Unter der Leitung des neuen Adjunct Curators Jasper Sharp und mit Unterstützung dieser neuen Vereinigung von Förderern zeitgenössischer Kunst wird Anfang 2012 mit einer Reihe von Unternehmungen begonnen, im Zuge derer Gespräche mit Künstlern und zur Kunst, verschiedene Besuchsprogramme und die Veranstaltung von Ausstellungen vorgesehen sind, für die auch wieder der Theseus tempel im Volksgarten zur Verfügung steht. Monatlich stattfindende Künstlergespräche werden sich um das Verhältnis zwischen historischer und zeitgenössischer Kunst drehen und die Einflüsse offenlegen, die auch für die heutige Kunstproduktion von grundlegender Bedeutung sind. Durch die Erweiterung des Ausstellungsund Kunstvermittlungsprogramms des Kunst historischen Museums in die Gegenwart soll den Besuchern Neues vor Augen geführt, Diskussionen eröffnet und das Verständnis für die bemerkenswerte Geschichte und die Sammlungen des Hauses vertieft werden. Erstes board meeting der International Friends of KHM in New York Der Theseustempel wird ab 2012 wieder für Ausstellungen zeitgenössischer Kunst genutzt werden. verein der Freunde der Hofjagdund Rüstkammer Der von Dr. Christian Beaufort-Spontin 2011 ins Leben gerufene Verein der Freunde der Hofjagd- und Rüstkammer bietet nicht nur eine Plattform für Interessierte, sondern dient insbesondere der Unterstützung dieser bedeutenden Sammlung, die zu den welt besten ihrer Art zählt. Um die großartige Jagdsammlung, die 500 Jahre Jagdgeschichte der Habsburger illustriert, wieder präsentieren zu können, werden Partner und Förderer gesucht. Darüber hinaus können zahlreiche Objekte der Hofjagdkammer im Rahmen von Restaurierungspatenschaften zu neuem Glanz erweckt werden. Die mehr als 2000 Objekte aus der Sammlung der Hofgewehrkammer schlagen den Bogen aus der Zeit Kaiser Friedrichs III. bis zu Kaiser Franz Joseph I., die wie alle Habsburger passionierte Jäger waren. Glanzstücke europäischer Waffenkunst mit kunstreichen Details, spannende Erinnerungsstücke an Jagdunfälle, kuriose Sonderanfertigungen für die kaiserlichen Schützen und technisch einzigartige Gebrauchsgeräte für die Hofjagden bieten ein vollständiges Bild des 500-jährigen kaiserlichen Jagdbetriebes. Die Wiedereröffnung der Dauerausstellung der kaiserlichen Jagdkammer in den Sälen der Hofjagd- und Rüstkammer in der Neuen Burg soll diesen hervorragenden Teil der kaiserlichen Re präsentation endlich wieder ans Licht der Öffentlichkeit bringen. Einblick in die geplante Dauerausstellung der kaiserlichen Jagdkammer Diverses Verein der Freunde der Wagenburg Verein Freunde der Völkerkunde Im September 2007 wurde unter der Ehrenpräsidentschaft von ID Fürstin Gloria von Thurn und Taxis der Verein der Freunde der Wagenburg gegründet. Ziel dieser Ver einigung ist es, die Sammlung in ihren vielfältigen Aufgaben ideell und materiell zu unterstützen und bei weiten Kreisen der Bevölkerung Interesse für die faszinierende Ent wicklung der Geschichte der Mobilität, des Transports sowie des Reitens und Fahrens zu wecken. Durch Ausstellungen, Vorträge, Symposien, Bildungsreisen und andere kulturelle Aktivitäten soll einerseits der hohe kulturelle Wert historischer Fahrzeuge sichtbar gemacht und andererseits die Not wendigkeit ihrer Erhaltung für künftige Generationen verdeutlicht werden. Der Verein Freunde der Völkerkunde leistete auch im Jahr 2011 mit der Organisation und Finanzierung von Veranstaltungen wieder einen wesentlichen Beitrag zu den Aktivitäten im Museum für Völkerkunde. 839 Personen konnten bei insgesamt 28 Veranstaltungen willkommen geheißen werden. Mit zwölf Vor trägen, vier ethnographischen Kabinetten, einer Filmvorführung, einer Buchpräsentation, acht Führungen und zwei Konzerten war der Verein österreichweit einer der aktivsten Veranstalter von populären ethnologischen Abenden. Mit Heide Senger-Weiss konnte eine ideale Präsidentin gewonnen werden. Als Managerin, die ein jahrhundertealtes Familien unternehmen erfolgreich ins Globalisierungszeitalter geführt hat, ist ihr die Erforschung der Geschichte von Mobilität und Transport ebenso ein Anliegen wie die Erhaltung historischer Fahrzeuge für künftige Generationen. Die meisten Besucher kamen zur Präsentation des Buches Unsichtbare Welten – Mensch / Natur / Übernatur mit einem Vortrag von Bernd Brabec de Mori über Hexerei und Heilung im Westamazonischen Tiefland, gefolgt vom Vortrag Wissenschaft trifft Esoterik. Der Kalender der Maya von Harry Thomas und dem Konzert der „The Singers Chamber Choir: Smile from Indonesia“. Der Mitgliederstand konnte annähernd gehalten werden, was aufgrund der noch immer größtenteils geschlossenen Schausammlungen als großer Erfolg angesehen werden kann. Veranstaltungen (Auswahl) 23.2. Dr. Marie Rodet, Vortrag: Sklaverei und Gedächtnis in Kayes (Mali, Westafrika) 31.3. Lama Ngala Rig‘dzin Dorje, Vortrag: Woher kommt Guru Rinpoche (wirklich)? Dr. Paul Frey, Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner, Dkfm. Heide Senger-Weiss und Paul Senger Weiss 27.4. Univ.-Prof. Dr. Susanne WeigelinSchwiedrzik und Wolfgang M. Schwiedrzik, Filmvorführung: „… nicht der Rede wert. Die Ermordung der Lehrerin Bian Zhongyun“ 7.5. Mag. Eveline Sigl, Vortrag gemeinsam mit der Gesellschaft zur Förderung der Textil-Kunst-Forschung: Textilien aus dem bolivianischen Andenhochland 20.6. Dr. Helmut Opletal, Ausstellungs führung: Die Kultur der Kulturrevolution – Personenkult und politisches Design im China von Mao Zedong 22.6. Mag. Christine Zackel, Ethnographisches Kabinett: Die Karl Ludwig GieseckeSammlung des MVK Wien 8.10. Subhankar Chatterjee, Konzert: Vocalist of Hindustani Classical and Semi Classical style 20.10. Dr. Bettina Zorn, Ethnographisches Kabinett: Tabu 2.11. Gerard van Bussel, Ausstellungs führung: Wald / Baum / Mensch: Beispiele aus Nord-und Mittelamerika 17.11. Dr. Gabriele Herzog-Schröder, Vortrag: Yanomami. Einblicke in Lebens weisen und Traditionen der Waldindianer vom Oberen Orinoko (Südvenezuela) 23.11. Dr. Adrienne L. Kaeppler und Univ.-Prof. Dr. Christian Feest, Buchpräsentation: Holophusicon. The Leverian Museum. An Eighteenth-Century English Institution of Science, Curiosity, and Art Ethnographisches Kabinett mit Mag. Christine Zackel: Die Karl LudwigGiesecke Sammlung des Museums für Völkerkunde. Foto: John D. Marshall John D. Marshall, Mitglied des Vorstandes, hat in den letzten Jahren dem Museum mehr als 80 Sammlungsgegenstände geschenkt. Hier ist er mit einer Helmmaske der Senufo abgebildet, die das Museum 2011 mit seiner Unterstützung erwerben konnte. Foto: Christian Schicklgruber 175 176 Symposien – Auswahl 31.5. 16.6. 15.–17.9. Erinnerungen an die Kulturrevolution und ihre internationalen Auswirkungen Das Alte Ägypten in der Reiseliteratur Wa(h)re „Kultur“? Kulturelles Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der Idee von Kultur KHM, Vortragsraum MVK MVK Im Rahmen der Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution veranstaltete das Museum für Völkerkunde gemeinsam mit dem Institut für Ostasienwissenschaften/Sinologie der Universität Wien eine Tagung zu den sehr unterschiedlichen Erinnerungen an die chinesische „Kulturrevolution“ (1966–1976) und zu den Auswirkungen, die die Politik des Revolutionsführers Mao Zedong damals im Land selbst, aber auch in Europa hatte. Zum Auftakt debattierten am Vorabend der Tagung damalige österreichische Maoisten und „China-Freunde“ (u. a. der Schriftsteller Robert Schindel) über verzerrte Wahr nehmungen und die hohe Erwartung, die die chinesische Revolution auch interna tional ausgelöst hat. Im Symposium selbst analysierten u. a. der Wiener Zeitgeschichtler Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz und Exper t(inn)en des Instituts für Ostasienwissenschaften, wie sehr die Ereignisse der „Kultur revolution“ – Personenkult, politische Utopien, Masseninszenierungen, Machtkämpfe, aber auch die brutale Verfolgung von „Klassenfeinden“ – die chinesische Gesellschaft bis heute spalten und belasten, sodass eine öffentliche Debatte und Aufarbeitung im Land nach wie vor schwer fällt. Im Zuge der erfolgreichen Kooperation mit dem wissenschaftlichen Verein „Egypt & Austria“ wurde 2011 zusätzlich zu einer sechsteiligen Vortragsreihe ein „Study Day“ zum Thema Das Alte Ägypten in der Reise literatur veranstaltet. Wissenschaftler aus dem In- und Ausland beschäftigten sich in insgesamt elf Referaten mit folgenden Themenkreisen: Reiseliteratur als Quelle für die Archäologie; Altägyptische Monumente als Reiseziel; Altägyptische Monumente und die Bibel; Unterschiede in weiblicher und männlicher Betrachtungsweise. Den Festvortrag mit dem Titel „… a perfect feast to the eye“ – Frühe Forscher und Reisende in Assiut hielt Univ.-Prof. Dr. Jochem Kahl von der Freien Universität in Berlin. Einen Höhepunkt unter den wissenschaft lichen Veranstaltungen des Museums für Völkerkunde bildete die gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde, dem Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien und dem Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften organisierte Tagung Wa(h)re „Kultur“? Kulturelles Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der Idee von Kultur. Es ging um die Auseinander setzung mit dem Begriff der Kultur, wobei globale Entwicklungen untersucht wurden. Inwiefern wird der Kulturbegriff weltweit nicht nur für politische, sondern auch für kommerzielle Zwecke instrumentalisiert? Trifft die Behauptung zu, dass heute an die Stelle rassistischer Diskursformen die Essentialisierung kultureller Differenzen getreten ist? Ist der Kulturbegriff in einem wissenschaft lichen Sinn überhaupt noch brauchbar? Die Plenarien und Workshops, die an verschiedenen Standorten stattfanden, befassten sich mit dem Thema Restitution sowie mit der „Verwa(h)rung und Verwandlung“ von Objekten im Kontext der Globalisierung und griffen Fragenkomplexe auf, die in unserer heutigen Arbeit eine wichtige Rolle spielen. Diverses 21.10. 16.11. 24.–26.11. Der philippinische Nationalheld Dr. José Rizal und seine Beziehungen zu Österreich RestauratorInnen-Forum KHM, MVK und ÖTM „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800 MVK, Seminarraum KHM, Bassanosaal MVK, Vortragssaal In Kooperation mit der Philippinischen Botschaft veranstaltete das Museum für Völkerkunde ein Symposium über den phi lippinischen Nationalhelden Dr. José Rizal (1861–1896) und den altösterreichischen Philippinenforscher Prof. Ferdinand Blumentritt (1853–1913). Bei dieser Festveran staltung anlässlich des 150. Geburtstags von José Rizal wurden neben einer Filmvorführung, Musik und einer Buch-Präsentation auch zwei Vorträge gehalten: Die Politik der Gewaltlosigkeit bei Rizal und Mahatma Gandhi von Univ.-Prof. Dr. Bernhard Dahm und José Rizals „Zwillingsseele“ – der Philippinenforscher Ferdinand Blumentritt (1853– 1913) von Dr. Johann Stockinger. Darüber hinaus kam es zu einer Schenkung von Rizal-Büchern durch Vertreter der Familie Blumentritt an das Museum. Im Herbst 2010 wurde – mit Unterstützung der Generaldirektorin – von den Restauratoren, den Wissenschaftlern des Naturwissenschaftlichen Labors, dem IPM- und der Klimabeauftragten von KHM, ÖTM und MVK das „RestauratorInnen-Forum“ gegründet. Das Organisationsteam besteht aus fünf Kolleginnen aus allen drei Museen: KHM – Mag. Petra Fuchs, DI Dr. Martina Grießer, Mag. Marianne Novotny-Kargl; MVK – Sophie Fürnkranz; ÖTM – Mag. Mirjam Bazan-Castaneda. In den Jahrzehnten von 1770 bis 1830 setzten sich in Europa museologische Konzepte durch, die bis heute unsere Vorstellung vom (Kunst-)Museum bestimmen und sich zu einer weltweiten Erfolgsgeschichte entwickelt haben. In der Gründungsepoche der öffentlichen Museen wurden fürstliche Sammlungen erstmals allgemein zugänglich und zu Bildungsinstitutionen transformiert, während gleichzeitig bürgerliche Kunstvereine zur Gründung neuer Museen beitrugen. Das Ziel dieses Forums ist ein in regelmäßigen Abständen und im organisierten Rahmen erfolgender Informations- und Wissensaustausch zu konservatorischen, restauratorischen und naturwissenschaftlichen Themen. Diese Treffen sollen die Kommunikation unter den Kollegen intensivieren und Raum geben, um Themen in Bezug auf Arbeitsplatz, Arbeitsumfeld, Arbeitsschutz und Arbeitsrecht zu besprechen. Durch die verbesserte Transparenz der Ressourcen der einzelnen Abteilungen können zum Vorteil aller Synergien entstehen und genutzt werden. Das von Dr. Gudrun Swoboda konzipierte und organisierte Internationale Symposium beschäftigte sich mit den spezifischen institutionellen Entstehungsbedingungen dieser frühen Museumsgründungen: Welche Faktoren waren für den Paradigmenwechsel bestimmend, der in den Jahrzehnten vor 1800 dazu geführt hat, dass sich die traditionelle höfische Sammlung in ein modernes Kunstmuseum verwandeln konnte? Inwiefern basierte dieser Umbruch auf einem sich wandelnden Begriff von Kunst und Kunstgeschichte? Wie wirkte er sich auf den Museumsgedanken, auf die Sammlungen und ihre neue Öffentlichkeit aus? Beim ersten „RestauratorInnen-Forum“ am 16. November 2011 wurden einzelne Restaurierabteilungen samt Team und aktueller Projekte vorgestellt. Kollegen aus den unterschiedlichen Abteilungen berichteten von Tagungen und es wurde ein Seminar für Lederkonservierung und -restaurierung angekündigt. Weitere Themen waren: Integrated Pest Management; Präventive Konservierung – Klima; Vorbereitungsarbeiten und Durchführung – Übersiedlung Zentraldepot. Die Abteilung Museum und Publikum machte ihr Projekt „Publikumsführungen durch Restauratoren“ bekannt. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Neuorganisation der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1780, die mit der nach regionalen und chronologischen Kriterien geordneten Präsentationsform sowie der neuen allgemeinen Zugänglichkeit ein richtungweisendes historisches Beispiel bot, das im Rahmen des Symposiums mit anderen exemplarischen Museumskonzeptionen der Epoche konfrontiert wurde. Das Symposium war Teil des forMuse-Forschungsprojektes Zur Geburt der Kunst geschichte aus dem Geist des Museums. Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1800 (Forschung an Museen, unterstützt vom Österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung). 177 178 Gesellschaftliches Leben im KHM, MVK und ÖTM Eröffnung der Bali-Ausstellung im MVK Tanzvorführung bei der Eröffnung der Bali-Ausstellung GD Haag und Daniel Spoerri bei der Ausstellungseröffnung Schaurig schön Karl Regensburger, GD Haag, Jan Fabre und GD Christian Koeberl bei der Eröffnung der Ausstellung Jan Fabre Jasper Sharp bei der Eröffnung der Ausstellung Jan Fabre BP Dr. Heinz Fischer und Kurator Giovanni Curatola bei der Eröffnung der Ausstellung al-Fann GD Haag und Gery Keszler beim Empfang anlässlich der Ausstellung al-Fann Lesung Michael Köhlmeier in der Kuppelhalle des KHM Prof. Bernhard Hollemann übergibt fünf Rubens-Paraphrasen an die Gemäldegalerie: v. l. Dr. Rudolf Novak, Prof. Dietmar Grieser, Dr. Ferino, Prof. Hollemann, Dr. Frey und Dr. Pichorner Diverses Eröffnung der Ausstellung Schaurig schön Kurator Helmut Opletal und Barbara Coudenhove-Kalergi bei der Eröffnung der Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution Jan Fabre und SC Franz bei der Eröffnung der Ausstellung Jan Fabre Margit Fischer und Sheikha Hussah al-Sabah bei der Eröffnung der Ausstellung al-Fann BP Dr. Heinz Fischer mit Gemahlin, Sheikha Hussah al-Sabah und Sheikh Ahmad Al-Abdullah Al-Ahmad Al-Sabah bei der Eröffnung der Ausstellung al-Fann Minister Sheikh Ahmad Al-Abdullah Al-Ahmad Al-Sabah und Dr. Ursula Plassnik beim Empfang anlässlich der Ausstellung al-Fann Dr. Thomas Angyan bei der Eröffnung der Ausstellung „Der Himmel hängt voller Geigen“ BM Schmied und GD Haag begrüßen den 19.000sten Besucher unter 19 Jahren in der Wagenburg Philipp Blom eröffnet die Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein 179 180 Gesellschaftliches Leben im KHM, MVK und ÖTM Der deutsche Botschafter Hans Henning Blomeyer-Bartenstein bei der Eröffnung der Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein Direktor Dr. Michael Alram bei der Eröffnung der Ausstellung Götter, Menschen und das Geld der Griechen BM Schmied bei der Eröffnung des neuen Depots in Himberg Tango-Workshop mit María Casán und Pablo Ávila im MVK Dr. Gerhard Heiligenbrunner, GD Haag und SC Gerhard Mannsberger anlässlich der Ausstellung Wald / Baum / Mensch BP Dr. Heinz Fischer, GD Haag und Kurator Ronald de Leeuw bei der Eröffnung der Ausstellung Wintermärchen GD Haag und Dir. Tobias Natter vom Leopold Museum bei der Eröffnung der Ausstellung Wintermärchen Marionetten-Theater bei der Eröffnung der Kleist-Ausstellung Sybille Ebert-Schifferer präsentiert die Caravaggio-Publikation des KHM Diverses Eröffnung des neuen Depots in Himberg Eröffnung des neuen Depots in Himberg durch BM Schmied GD Haag, Jan Fabre und Jasper Sharp bei der Buchpräsentation des Ausstellungskatalogs Jan Fabre in der Roten Bar des Volkstheaters Der niederländische Botschafter Alphons Hamer bei der Eröffnung der Ausstellung Wintermärchen GD Haag und André Hebbelinck, Flämische Repräsentanz Wien, bei der Eröffnung der Ausstellung Wintermärchen Dr. Elisabeth Leopold und GD Haag bei der Eröffnung der Ausstellung Wintermärchen BM Schmied und GD Haag in der Gemäldegalerie Eröffnung der Ausstellung Der Zauber des bunten Schattens mit einer Aufführung des Schattentheaters aus Changsha BP Dr. Heinz Fischer, GD Haag, der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas und Mag. Agnes Stillfried in der Schatzkammer 181 182 sammlung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Generaldirektion, Wissenschaftliche Geschäftsführung Dr. Sabine HAAG, Generaldirektorin, Wissenschaftliche Geschäftsführerin Dr. Franz PICHORNER, Stv. Generaldirektor, Generalsekretär, Prokurist Eva-Marie HARSDORF Natascha Susanne GRAF Kaufmännische Geschäftsführung Dr. Paul FREY, Kaufmännischer Geschäftsführer Mag. Verna HOFER, MAS, Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin, Prokuristin Sonja SELLINGER Dr. Konrad Friedrich SCHLEGEL (ab 1.9.) Sieglinde KUNST Karin LYDTIN Restaurierung Mag. Helene HANZER Mag. Johanna DIEHL Dipl.-Rest. Barbara GOLDMANN Mag. Herbert REITSCHULER Mag. Petra SÜSZ Andrea ANTONIUK Karin HAMMERSCHMID Eva-Maria JERABEK Michaela KRATOCHWIL Sabine SVEC Antikensammlung HR Dr. Alfred BERNHARD-WALCHER, Direktor Dr. Manuela LAUBENBERGER Dr. Georg PLATTNER Mag. Karoline ZHUBER-OKROG Barbara KOVACS Ruperta PICHLER AR Irene MÜHLBACHER (Karenz) Birgit OSWALD (Karenz) HR. Dr. Kurt GSCHWANTLER* Dr. Bettina KRATZMÜLLER* Dr. Ulrike MÜLLER-KASPAR* Restaurierung Mag. Viktor FREIBERGER, Leiter Mag. Angelika KATHREIN Mag. Michael LOACKER Mag. Bettina VAK Alexander FREIBERGER* Mag. Brigitte PROLL* Gemäldegalerie Dr. Sylvia FERINO-Pagden, Direktorin Dr. Gerlinde GRUBER Dr. Francesca DEL TORRE SCHEUCH Dr. Guido MESSLING (ab 16.8.) Dr. Gudrun SWOBODA Dr. Sabine PÉNOT (Karenz) Dr. Björn BLAUENSTEINER* (bis 31.7.) Dr. Wencke DEITERS* Mag. Nora FISCHER* Mag. Alice HOPPE-HARNONCOURT* Dr. Christof METZGER* (bis 31.7.) Dr. Kristine PATZ* HR a. o. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang PROHASKA* HR Dr. Karl SCHÜTZ* Mag. Elisabeth WOLFIK Mag. Petra FISCHER Anne CAMPMAN (bis 31.12.) Christine SURTMANN Restaurierung HR Mag. Elke OBERTHALER, Leiterin Mag. Monika STROLZ Dipl.-Rest. (FH) Eva GÖTZ Mag. Jutta HÖFLINGER Mag. Ingrid HOPFNER Mag. Michael ODLOZIL Mag. Georg PRAST (ab 1.2.) Mag. Ina SLAMA Mag. Ute TÜCHLER Sonja KOCIAN Mag. Judith kern (bis 31.7.) Mag. Matthias MÜLLER (bis 30.9.) Rahmenwerkstatt AR Rudolf HLAVA Markus GEYER Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer Dr. Sabine HAAG, Direktorin Dr. Franz KIRCHWEGER, Interimistischer Direktor (bis 30.9.) Mag. Paulus RAINER, Interimistischer Direktor (ab 1.10.) Dr. Claudia KRYZA-GERSCH Dr. Thomas KUSTER (bis 31.6.) Dr. Katja SCHMITZ-VON LEDEBUR Münzkabinett HR Univ.-Doz. Dr. Michael ALRAM, Direktor Dr. Roswitha DENK Dr. Heinz WINTER Dr. Klaus VONDROVEC Dr. Monika GRIEBL (bis 31.12.) Dr. Susanna HEINZ (bis 31.10.) Mag. Andrea SPINKA Dr. Matthias PFISTERER* Ägyptisch-Orientalische Sammlung Dr. Regina HÖLZL, Direktorin Mag. Michaela HÜTTNER Mag. Michael NEUMANN (ab 1.8.) Barbara POROPATICH (bis 31.12.) Mag. Doris BAUER (bis 31.12.) Sabine MUCKENSTURM Restaurierung Mag. Irene ENGELHARDT Mag. Michael LOACKER Mag. Vanessa NOVAK-TUCOM * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Elisabeth JUNG Andrea HAWLIK Kathrin Siegl* Restaurierung René TRAUM (Karenz bis 11.4.) Mag. Sabine IMP (bis 8.4.) Bibliothek AR Beatrix KRILLER-ERDRICH, Direktorin Roman KADERABEK Martina BECK Hannelore GUTTMANN Claudia MOSER* Sammlung alter Musikinstrumente HR Dr. Rudolf HOPFNER, Direktor Dr. Beatrix Darmstädter, MAS Birgit SCHULTSCHIK Restaurierung OR Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBER Dipl.-Rest. Ina HOHEISEL M. A.* Archiv Dr. Franz PICHORNER, Direktor, Provenienzbeauftragter Dr. Johannes WEISS Dr. Elisabeth HASSMANN Franz SCHULTSCHIK Hofjagd- und Rüstkammer Dr. Christian BEAUFORT-SPONTIN, Direktor Dr. Matthias PFAFFENBICHLER Dr. Stefan KRAUSE* Michaela GREGOR Restaurierung Mag. Christa ANGERMANN FOI Martina POYER Mag. Petra FUCHS Mag. Caridad NIETO-DÍAZ Wagenburg und Monturdepot Dr. Monica KURZEL-RUNTSCHEINER, Direktorin Dr. Mario DÖBERL Brigitte Martina WOLF Nadja HAUMBERGER (bis 31.7.) Restaurierung Ernst GREGOR Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL Dipl.-Rest. Michaela MORELLI Mag. Marianne NOVOTNY-KARGL Dipl.-Rest. Daniela SAILER Schloss Ambras Dr. Veronika SANDBICHLER, Direktorin Mag. Margot RAUCH Dr. Katharina SEIDL Dr. Thomas KUSTER (ab 1.7.) Evelyn TAURER Franz-Peter HASZLWANTER Günter HOFER Jutta BIRNEGGER (bis 31.10.) Sandra ELSLER (bis 31.10.) Christine GAMPER (bis 31.12.) Birgit GASSNER (bis 31.10.) Claudia HIMMLER (bis 31.12.) Georg KRAUSE (bis 31.7.) Alexandra MAIRHOFER (bis 31.10.) Wanda MOHILOVA (bis 31.3.) Carmen OBERBERGER (bis 31.12.) Helmuth ÖHLER (bis 31.12.) Martin REINER (bis 30.9.) Federica SPARPAGLIA (bis 30.10.) Restaurierung Hannes ASTL MMag. Alexandra CARUSO Mag. Ilse EICHBERGER Lisa FRANK Christina GSCHIEL Dr. Susanne HEHENBERGER Mag. Martina JÄGER Dr. Monika LÖSCHER Mag. Ulrike NIMETH Mag. Anneliese SCHALLMEINER Mag. Anita STELZL-GALLIAN Museum für Völkerkunde Direktion Dr. Sabine HAAG, interimistische Leitung, vertreten durch Dr. Barbara PLANKENSTEINER ADir. Michael BAMBERGER Astrid BÖHACKER (ab 1.9.) Rita MAIER (Karenz ab 8.10.) Elisabeth REICHER Mag. Stefan BAUER* Dr. Helmut OPLETAL* Afrika südlich der Sahara Dr. Barbara PLANKENSTEINER, stv. Direktorin MMag. Julia BINTER Nordafrika, Vorder- und Zentralasien, Sibirien Dr. Axel STEINMANN Ostasien Dr. Bettina ZORN Süd- und Südostasien, Himalaya Dr. Christian SCHICKLGRUBER Insulares Südostasien Dr. habil. Sri KUHNT-SAPTODEWO Ozeanien und Australien HR Prof. Dr. Gabriele WEISS Nord- und Mittelamerika Mag. Gerard VAN BUSSEL Südamerika Dr. Claudia AUGUSTAT Fotosammlung Christine ZACKEL, M.A. Bibliothek Heinz GRATZER Wolfgang PRIGLHOFER MMag. Maria SEIDL* 183 184 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Bestandsverwaltung Mag. Manfred KAUFMANN Reinhard MAURER Eva HACKL Archiv Mag. Ildikó CAZAN-SIMÁNYI Restaurierung und Konservierung Mag. Gerhard-Florian RAINER Sonja FÜRNKRANZ Mag. Christiane JORDAN Dipl.-Rest. (FH) Melanie KORN Hugo KRAMMER Mag. Susanne Mendez Radmila MILIVOJEVIC Daniel ORtnER (bis 12.7.) Barbara PÖNIGHAUS-MATUELLA Julian SEPPELE (ab 16.8.) Elisabeth STÖTZLER (bis 31.7.) Dipl.-Rest. (FH) Elisabeth TARAWNEH Mag. Roswitha ZOBL Ausstellungsmanagement Tina-Maria SEYFRIED Museum und Publikum Christine KAUFMANN Andrea BAUER (ab 18.10.) Patrice GRUBER (bis 30.11.) Mirjam GUTSCHE (ab 18.10.) Eva HAHNEKAMP (ab 18.10.) Eva Maria HASLAUER (bis 30.9.) Hannah-Maria INDRAK (ab 15.9.) Mag. Sabine KUBALA (ab 1.9.) Oliver MOISEANU (ab 18.10.) Christian Moser (ab 18.10.) Doris MOSER (ab 18.10.) Andreas RESL (ab 15.9.) Österreichisches Theatermuseum Direktion Dr. Thomas TRABITSCH, Direktor Andreas KUGLER, stv. Direktor Ursula KLEIN Heinrich SCHWEIGER Bühnenmodelle und Kostüme HR Dr. Ulrike DEMBSKI Theatergrafik, Plakate und Programme Mag. Daniela FRANKE MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS AR Gertrud FISCHER Autographen und Nachlässe Dr. Christiane MÜHLEGGER-HENHAPEL Dr. Kurt IFKOVITS Dr. Lydia GRÖBL Archiv, Figurentheater, Quisquilien und Gemälde OR Mag. Karin NEUWIRTH Provenienzforschung Andreas KUGLER Mag. Ilse EICHBERGER Mag. Christina GSCHIEL Mag. Martina JÄGER * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Fotografische Sammlung FOI Haris BALIC Christian WITTMANN Mag. Agnes Stillfried Mag. Daniel Uchtmann Brigitta Hochleitner (bis 30.6.; Pension) Handzeichnungen Dr. Vana GREISENEGGER (bis 31.12.; Pension) MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS Mag. Alessandra Arseni Dominik Bankler Dr. Friederike Forst-Battaglia Melanie Granditsch (ab 25.11.) Mag. Martina Hauschka Nataliya Heneralova Mag. Gundula Hickisch Mag. Michaela Huber (bis 30.11.) Lisa Juen Evelyn Klammer Wolfgang Kopf Manuel Kreiner Roman List Mag. Veronika Lux Mag. Andrea Marbach Mag. Sabine Nikolay Mag. Magdalena Ölzant Charlotte Persoglia Alexander Pirker Dagmar Preinerstorfer Mag. Elisabeth Ritter Eve Sarge Mag. Birgit Schmidt Mag. Julia Strommer Mag. Fedora Szechenyi Mag. Elisa Wagner Rolf Wienkötter Audioguide Mag. Natalie Lettner Mag. Alexander Smith Andreas Pruner David Schreier Carina Sulz Bibliothek Othmar BARNERT Mag. Claudia MAYERHOFER Restaurierung Mag. Mirjam BAZÁN CASTANEDA Anna FEMI-MEBAREK Mag. Kurt LIST Mag. Nadja POHN Mag. Isabelle ZATSCHEK Museum und Publikum Mag. Karin MÖRTL Katharina SCHOLZ-MANKER Mag. Christine GOBBI Mag. Stefanie VAN FELTEN Bettina HORNUNG Abteilungen Kommunikation und Marketing Nina AUINGER-SUTTERLÜTY, MAS, Abteilungsleiterin Ruth STRONDL, MAS Mag. Sarah AISTLEITNER Dr. Cäcilia BISCHOFF Mag. Julia GRANI (bis 31.12.) Mag. Gudrun HATVAGNER Edyta KOSTECKA (Karenz bis 24.11.) Mag. Angelika KRONREIF Mag. Michaela METH-FILL (Karenz) Mag. Anja PRIEWE (ab 2.5.) Sponsoring und Events Mag. Martina TAIG, Abteilungsleiterin Mag. Alexander KIMMERL Maximilian KOHOUT Karin Kulhanek Jasmin TSCHUGGUEL (Karenz) Ausstellungsmanagement Dr. Christian Hölzl, Abteilungsleiter, Prokurist Mag. Ulrike Becker Mag. Marianne Hergovich Mag. Friederike Hillebrand Dr. Sandra Maria Rust Mag. Andrea Schürz (ab 17.1.) Anita Antony Museum und Publikum – Kunsthistorisches Museum Mag. Andreas Zimmermann, Abteilungsleiter Mag. Barbara Herbst (ab 1.9.) Dr. Rotraut Krall Mag. Ilona Neuffer-Hoffmann (ab 1.9.) Dr. Konrad Friedrich Schlegel (bis 31.8.) Publikationswesen Dr. Elisabeth Herrmann, Abteilungsleiterin Mag. Annette Schäfer Dr. Karin Zeleny Corporate Design Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter Heidi PEIN (bis 30.4.) Mag. Valerie KUMMER (bis 31.10.) Mag. Giulia TAMIAZZO (ab 10.10.) Visuelle Medien Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter Heidi PEIN (bis 30.4.) Mag. Valerie KUMMER (bis 31.10.) Mag. Giulia TAMIAZZO (ab 10.10.) Fotoatelier Sanela ANTIC Michael AUMÜLLER Michael EDER Helmut JEHART Christian MENDEZ Margit REDL Thomas RITTER Alexander ROSOLI Andreas ULDRICH Grafik Angela HARTENSTEIN (bis 31.8.; Pension) Mag. Michaela NOLL Johanna KOPP (ab 17.10.) TMS Christina ABZIEHER Mag. Peter KLOSER Neue Medien und Internet Thomas GREGORC Peter STEINACHER (vormals PAMEGGER) Magdalena PFEIFER Naturwissenschaftliches Labor Dr. Martina Griesser, Abteilungsleiterin Dr. Václav Pitthard DI Sabine Stanek BSc. Marta Anghelone (bis 14.1.) Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider Regina Fallmann Dr. Katharina Uhlir* Dr. Bernadette Frühmann* (bis 31.5.) Buchhaltung und Finanzen Birgit Wissiak, B.A., Abteilungsleiterin Eva Fenz Petra Granitz Marcus Kracher Ilona Lex (bis 1.2.; Pension) Astrid Mähr Romana Matzner Controlling und Berichtswesen Mag. Markus ROBOCH, Abteilungsleiter (bis 30.11.) Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER, MAS, Abteilungsleiterin (ab 1.12.) Projektmanagement Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER, MAS, Abteilungsleiterin Gebäudemanagement Ing. Gerhard SEIDL, Abteilungsleiter Andrea FIDLER Museumstechnik, Betriebselektrik, Projekt KK Ing. Bertrun KOS Maximilian PAVLOVICS Carlos Gustavo ALIDI BERNASCONI (bis 31.10.) Manfred EISELT Rene FÜHRER Jörg STEINER Johann TRÄXLER Hochbau, Inventar, Projekt Depot Ing. Stefan FLECK Kurt HOFER Mario SCHWEIGER Johann RUBNER Peter PLANEGGER (bis 31.5.) Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL Dipl.-Rest. Christina SCHAAF-FUNDNEIDER Hochbau, Hauswerkstätten Jörg STARK Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurt SCHOPFHAUSER Alfred SCHODL Walter SCHWEIGER Werner RAMHARTER Markus LENHART Wolfgang WEILAND Klimabeauftragte DI Angelika STEPHANIDES (ab 1.9.) Technisches Referat – Haustechnik Ing. Wolfgang EDER Bruno PLONER Franz CSAN Serviceteam Thomas GAISBERGER, Leiter Johannes CERMAK Zoltan FEHER Wolfgang FIALA Günter KOLLER Rudolf KREUZ Robert WALDBAUER Fuhrparkmanagement, Reinigungen Stefan BRAITH Gerda Egger (bis 28.2.; Pension) Sigrid MOSER Güllü ÖZCELIK (ab 1.3.) Recht Mag. Verena Hofer, MAS, Abteilungsleiterin, Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin, Prokuristin Ticketing & Tourismus Mag. Verena Hofer, MAS, Abteilungsleiterin Ticketing Martina Kuslits Sarah Müller Tourismus Mag. Markus Kustatscher Mag. Maria Gattringer Karin Kulhanek Personalmanagement und Besucherdienst – Organisation und Einkauf Dr. André Alvarado-Dupuy, Abteilungsleiter Personalmanagement und Besucherdienst, Prokurist Mag. (FH) Eva Stiegler-Wilfert, Abteilungsleiterin Organisation und Einkauf Monika BAUER Herbert HEUGL Andrea RISCHER Bernd STILLING Leitung Besucherdienst Wolfgang TOBLER Teamleitung und Besucherdienst KHM Josef DIRNBERGER Nusret DUCEVIC Andreas HRUZA Slawomir LUKASIK Barbara REITER Erich STEYRER Stefan ANESKA (bis 30.9.) Gertraude CERVINKA * MitarbeiterIn Forschungsprojekt Hajrudin DUG Dr. Susanne GRÜNES Alexander HATZL Tatjana HATZL Harald HELML Christoph HICK Gerald HOLZER Malgorzata HÖPFLER Gerhard HYL Robert KAINZ Rainer KNAPEK Sabine KOLLER (ab 1.3.) Tamas KUSLITS Mag. Karl LUX (ab 1.3.) Michael MACH Michael MARTIN Cvijeta MIJIC Adelheid MIKES Michaela NEIDL Michael OTTO Peter RIEPL Agnieszka TALAGA Carina van de BILT (bis 28.2.) Mag. Sylvia VOTAVA Teamleitung und Besucherdienst Neue Burg und MVK Admir DUCEVIC Irene JOBST Hans RIEGLER Roman SCHÖBERLE Violetta AVAZNIA Kurt BEINRÜCKER Lajos BERKI Herbert DEISENBERGER Franz HÖLLERER Walter KOWALSKY Milina LESCHINSKY Fung-Hua LI (bis 31.8.; Pension) Delia ORCASITAS Markus SCHEUHAMMER Albert SCHWELLA Christian STEMPROK Rudolf ZIEGLER Teamleitung und Besucherdienst Schatzkammer und ÖTM Harald JANDRASITS Günther POSCH Axel WEINUNDBROT Erwin WUKITSEVITS Roland CZASKA Eva-Elisabeth FRÖLICH Monique HELLMUTH-SCHIRNHOFER Claudia MATTES Ilse MOSSBÖCK Leopold STANGL Susanne ZAPULA Ingrid ZELLNER Besucherdienst Wagenburg Elke BEINRÜCKER-STRADNER Robert MAHRHOFER Robert Mörtl (bis 28.2.) Andreas RÜHRIG Teamleitung und Besucherdienst Ambras Oskar PLANGGER Manfred BLANK Elia DE ZORDO (bis 31.10.) Barbara FUCHS Sylvia GRÜNAUER (bis 31.10.) Bora GÜVENER (bis 31.10.) Raimund HILBER (bis 31.10.) Wanda MOHILOVA (bis 31.10.) Silvia SAILER (bis 31.10.) Norbert WÄGER (bis 31.10.) Adolf WOLCHOWE (bis 31.10.) Shops und Repro Mag. Christoph PAIDASCH, Abteilungsleiter Waltraud SCHAAR Mag. Constantia NICOLAIDOU Mag. Alexander CURTIS (bis 30.11.) Walter HADEN Liane MARESCH Ladislav NAGY Carlos Gustavo RODRIGUEZ Anna TSCHIPPAN Sales Walter ANABITH Bettina ARTL (bis 30.6.) Mag. Elisabeth BRAUNSHIER (ab 1.6.) Evelyn CARRASCO-DE DIETRICH Agnes CSERVINKA Georg DIETRICH Katharina DIETRICH Günther EICHINGER Anna GUST Harald HABLE Nataliya HENERALOVA Ottilie HENHAPL Christoph HINTERLEITNER Michael HINTERSCHUSTER Gerhard HOFMAYR Gottfried JAMNIG Ewa KAPELA Kinga KAPELA Herbert KNAUREK Richard KRUPBAUER Duc Dan LAM Nadja LANIK (ab 1.10.) Gladys MACHICAO-MENDEZ Eva MALIK Jürgen MATZNER Elisabeth MOLNAR Sonja NEURURER Nikolaj PAHL Astrid PISCHINGER Andreas PRUNER Marta RAJKOWSKA Mag. Naim RIKABI-SUKKARI (ab 1.4.) Yüksel SARI Alfred SCHMIDT David SCHREIER Martina SEITSCHEK Mag. Arnold SIGL Christine SKOPEK (bis 31.12.; Pension) Aleksandra STANISLJEVIC Carina SULZ Wanda SZKWAREK Dhery Evans TORRICO Gordana WEISS Andreas WIESINGER (bis 31.8.) Bettina WULZ Julia ZIEGLER Sybille ZNIDARIC (bis 30.9.) Repro Ilse JUNG Christine HUMMEL Florian KUGLER Sicherheitsmanagement Felia Brugger, Abteilungsleiterin Peter Tampier Brandschutz Roman Sischka Sicherheitstechnik Elvir Osmanovic, Leiter Andreas Riedel Poststelle Hugo Hampe Michael Moser Sicherheitsdienst Andreas Hruza, Teamleiter Thomas Breitsching Hector Rodney Costabile MONTES DE OCA Alfred Diabl Andreas Fössleitner Helmut Gneist (bis 28.2.; Pension) Ernst Hoffmann Manfred Huber Wolfgang Huber Gerhard Ifkovits Siegfried Lazansky (ab 1.4.) Christian Marcev Hans Neuberger Gerhard Niedermayr Peter Planegger (ab 1. 6.) Christian Porubsky Norbert Puntigam Roland Schlager Wolfgang Schmid (bis 31.12.) Klaus Steffe Eduard Thorwartl Herwig Weichselbaumer Robert Wieser Christoph Wolf Informationstechnologie Ing. Peter Gregorc, Abteilungsleiter Amade Darajew Robert Fanta Thomas Graf Ing. Bruno Gutierrez Castro Manuela Kronlachner Thomas Schnaitt Stephan Teuschl Lukas Wieser 185 186 sammlung English Summary summary KHM, Museum of Ethnology and Austrian Theatre Museum, 2011 Over the past year, despite the omnipresent international economic crisis and constrained budgets, more than 1.1 million people visited the collections and attended the special exhibitions in our museums; the varied programme that we presented to our public was positively received. Besides the programme of exhibitions and related events, a major highlight of the past year was undoubtedly the opening of our new central depot on the outskirts of Vienna by the Federal Minister for Education, Arts and Culture, Claudia Schmied. The construction and fittingout phase was short and the removal of items from the former depots occurred smoothly. For the coming decades the Kunsthistorisches Museum and its two affiliated museums have now created a perfectly equipped museum depot with satisfactory climatic and security technology. 2011 was again marked by very intensive construction work for the Collection of Sculpture and Decorative Arts, which is to be re-opened after being closed for ten years. Here we are pleased to report great success in the sphere of fund-raising and the valuable financial support of our Association of Friends of the Museum in Vienna as well as the International Friends of the Kunsthistorisches Museum. All management forces of the museum were also involved in 2011 in evolving a major re-branding process, and important findings were made in several workshops as regards a new marketing strategy and the new positioning of the museums. By presenting a “Modern and Contemporary Programme” the Kunsthistorisches Museum aims in future to organise discussions going beyond the museum’s own collections in exciting analyses with contemporary artists. One first major project in this context in 2011 was the presen tation of work by the Belgian artist Jan Fabre in the Picture Gallery. The opening of a new creative atelier, varied educational projects and a diverse programme of events meant that in 2011 the Kunsthistorisches Museum was again able to meet its major core aim of educating and opening up new circles of visitors. All members of the public under 19 years of age can enter the museum free of charge, a measure which, in this target group, led to further increases in the number of visitors. This showed that here a very important cultural and political step had been taken. Kunsthistorisches Museum Notable Activities Egyptian and Near Eastern Collection General revision of the inventory The Egyptian and Near Eastern Collection owns a total of four inventories: the so-called main inventory (Egyptian inventory), the Semitic inventory, the special inventory Sichem as well as the archaeological inventory (A-inventory). As part of a general revision of the inventories, work commenced on inspecting all inventories in the Egyptian and Near Eastern Collection, but of prime importance is the inspection of the main inventory and the archaeological inventory. The successful cooperation with the scientific association “Egypt & Austria” continued in 2011. In addition to a six-part series of lectures a study day on the subject of Ancient Egypt in Travel Literature was organised. Collection of Greek and Roman Antiquities Concerning the research project Classical Portraits in Vienna, the main focus was on restoration, the written and visual documentation of the objects, and on fostering contacts with the cooperation partner, the Museo del Prado in Madrid. A further important aspect was the orientation as part of the international research activity on the central subject of the project, that is the history of the classical portrait after it had been found and the changes made to it until today. Among the sculptures which had been found in the first years of the Austrian excavations in Ephesus (since 1895), there were several fragments of a marble frieze with erotic portrayals. The reliefs come from the scaenae frons, the rear stage wall of the theatre in Ephesus. Work will be carried out on the frieze and documented in detail, taking into consideration the fragments that arrived in the British Museum during the 19th century. Collection of Sculpture and Decorative Arts (Kunstkammer), Secular and Ecclesiastical Treasuries In 2011 work continued intensively on re-furbishing the Collection of Sculpture and Decorative Arts. In cooperation with the H. G. Merz Office of Architects (Stuttgart) plans were made for the location of all the objects foreseen for the new arrangement; the form of their presentation in the display cases and their didactic relation to each other were determined. Major aspects of the design of the exhibition, such as materials, use of colours, seating facilities, graphic design were elaborated, and samples made. In 2011 the planning of the display cases was completed. In addition an extensive concept was evolved for lighting the rooms and display cases. Studies continued intensively on the educational concept elaborated together with the office bogner.cc. As regards the restoration of objects, extensive conser vational and restorative measures were taken in accordance with the existing plan. Picture Gallery In 2011 the opportunity was seized as part of a threeyear plan for re-designing the appearance of the gallery. One of the first aims was to remove the examples of old German painting from the constricted small corner room no. 17, originally intended as a provisional solution but which remained for almost twenty years. Dürer, Cranach, Holbein and other old German masters are now to be found in Hall XV and the adjoining small room, where until now only Dutch paintings were on display. The Dutch schools of painting no longer occupy a large hall – indeed this does not correspond to their true character – but are on display in the small rooms between the two larger corner rooms which are devoted to Rembrandt and Vermeer. In Hall XII on the other hand a collection of Dutch, Flemish and German masters from the 16th and 17th centuries are presented close together and extending right up to the ceiling. By grouping the paintings together according to themes and with corresponding formal and decorative associations, the impression of “Baroque” abundance is further intensified. Coin Cabinet Together with the Numismatic Commission of the Austrian Academy of Sciences (ÖAW) the Coin Cabinet has taken on the digitalisation and scientific classification of the 1,686 coins which were restored to the Kabul Museum after its destruction in 2003. For this purpose a special data bank was set up which essentially resembles that of the Viennese Coin Cabinet. A final introduction as to how the data bank functions was offered in the context of the academic exchange in Vienna, in which six curators from the Kabul Museum took part. In addition, preliminary preparations were made for an exhibition showing the monetary history of Afghanistan from the 6th century B.C. to the present. Collection of Ancient Musical Instruments In the collection of ancient musical instruments Christoph Bock, “piano tuner of both imperial and royal court theatres”, is documented merely by means of the spinet which is the youngest extant quilled instrument built in Vienna, and which was probably used for coaching purposes. In 2011 the spinet was carefully restored. After the sounding board had been removed, it was planed, cracks were closed up or cleaned, and loose ribs were re-glued with a new pre-tension. The dogleg jacks were fitted extremely precisely; as regards the new intonation most of the old quills were re-usable. With a pitch of a1 = 435 Hz and good tuning retention it became possible to play this continuo instrument again, which had been unplayable for decades because of climatic damage. Collection of Arms and Armour In the context of the research project on the etched decoration of German armour from the Renaissance, special attention is given to the œuvre of the graphic artist from Augsburg Daniel Hopfer (1471–1536) as an etcher of armour. This field requires particularly detailed analysis as the great influence of Hopfer’s graphic art on south-German art makes it difficult to establish whether the artist carried out the work himself. In the context of the project a great number of ornamented armours were studied which are associated with Daniel Hopfer. The findings from this analysis led to many works being attributed to him or established as being clearly not by him, and they were also helpful for dating Hopfer’s graphic art. Museum of Carriages and Department of Court Uniforms On 19 June 2011 over 8000 people flocked during the Open Day to the Museum of Carriages. Besides summary guided tours and special tours, a full and exciting programme provided visitors with insights into the fascinating world of research in the museum and the opportunity to visit the restoration studios. Carriage rides in the palace gardens and displays by lady horseriders sitting side-saddle allowed visitors to gain vivid impressions of the world of the horse and carriage. In front of the Carriage Museum a festive marquee was set up where Maya Hakvoort, star of the musical Elisabeth, presented highlights; historian Brigitte Hamann spoke about the life circumstances of the Empress, and Carolin Maikler presented her book on Elisabeth as a literary myth; the replica of “Sisi’s” (as Elisabeth was known) wedding stole was also on display. As the crowning finale of the day Meinhard Rüdenauer presented the world premiere of his “Imperial Carriage Music”. In addition to the broad variety of activities for adults there was also an extensive programme for children: pony rides and workshops on how to make crowns and carriages. 187 188 KHM, Museum of Ethnology and Austrian Theatre Museum, 2011 Ambras Castle In addition to the annual exhibition programme, from January onwards a project entitled Das Eigene & das Fremde (“Familiar and Foreign”) was organised in Ambras Castle involving children, young people and adults with or without a migration background. The Primary School in Hall, Unterer Stadtplatz, the BRG Adolf Pichler Platz, the BFI, the Innsbruck Refugee Centre and the Ankyra Association participated. Topics such as foreignness, integration, cultural exchange etc. were studied and explored in the form of workshops and in direct analysis with the collections in Ambras (foreign/exotic objects in the Collection of Sculpture and Decorative Arts; war-related items/spoils of war in the armoury). Artistic works created by the participants during the project were presented in an exhibition. Library In cooperation with the Sonnberg prison the project “Sonnberg I“ was continued with the aim of supporting the re-socialisation of fringe groups by involving them in book-binding as well as simple conservation work. As part of the preparations for the Gustav Klimt exhibition in 2012, external restoration work was carried out on six of Gustav Klimt’s transfer sketches for the spandrel and intercolumniation pictures on the staircase of the Kunsthistorisches Museum. Archives Besides dealing with current enquiries and the regular participation in the jours fixes of the Commission for Provenience Research, research related to Jan Vermeer van Delft’s The Artist’s Studio was brought to a close. The committee of the Commission for Provenience Research decided in its meeting on 18 March 2011 not to recommend returning the painting. A partial autopsy was made in the Kunsthistorisches Museum’s library of the books acquired between 1933 and 1945 so that a workshop report could be compiled. In April 2011 a presentation of facts concerning objects from the Valentine Springer collection and in December 2011 a supplementary dossier on objects from the Siegfried Fuchs collection was submitted to the Commission for Provenience Research. In the summer of 2011 the two researchers on provenience began to work on systematic provenience research in the Collection of Sculpture and Decorative Arts. Scientific Laboratory In 2010 permission was given for the mobile XRF (X-ray fluorescence) spectrometer to go into service and so in 2011 studies were able to go ahead in full. After rapidly overcoming some fundamental problems in the analysis or in the evaluation of the spectres, the first quantitative analyses were possible. Attention was focused on the analysis of glass and enamel – materials which because of the high percentage of light elements (Na – Si), whose signals are strongly absorbed in the air – are difficult to analyse as a whole. By using the vacuum chamber of the XRF spectrometer PART II (Portable Art Analyser) it is however possible, with the relevant reading times, to detect sodium, at least down to an Na2O percentage of 13 %. Two X-ray tubes, molybdenum (Mo) and chromium (Cr) are available for the analyses. Museum of Ethnology In 2011 a decision was taken concerning the new appointment of a director for the Museum of Ethnology from May 2012, thus paving the way for a new orien tation of this important museum. The decision was made after it finally became clear that the Museum of Folklore had no intention of joining the Museum Group. On the basis of knowledge gained from the discussion process lasting several years concerning the Museum Neu, the complete re-furbishing of the public collection and a new positioning as regards content have highest priority here. In 2011 the Museum of Ethnology also organised a series of outstanding exhibitions which were remarkable because they contained hardly any loans but primarily displayed the museum’s own objects. This again showed the impressive variety and richness of the collection. 113 events of a very varied nature, ranging from guided tours by experts, lectures, discussions about objects, book presentations, as well as evenings of music and dance performances, and also several workshops were organised which in total were attended by almost 5000 visitors. In December, in cooperation with the organisation Médecins sans Frontières, the touching multimedia installation Starved for Attention was presented. The education programme was also intensified in 2011. In cooperation with the Department of the Didactics of Political Education at the University of Vienna this included further education in the form of a workshop on the subject Museum as a place of learning, and in cooperation with ICOM Austria, a lecture by the renowned educationalist George Hein. One of the highlights of the academic events organised during the year was the conference held in September, True ‘Culture’? Cultural Heritage, Re-vitalisation and the Renaissance of the Idea of Culture. The Museum of Ethnology fosters increasingly intensively the international exchange with other museums and is committed to several projects subsidised by the EU, including RIME (international network of ethnographic museums), which deals with future perspectives of ethnology museums. Moreover, together with the colleagues from the Museo Nazionale Preistorico Etnografico Luigi Pigorini in Rome, the Musée du quai Branly in Paris and the Royal Museum of Africa in Tervuren, Belgium, another EU project was successfully started: ReadMe, in which the curators of the museums, including the active participation of representatives of migrant communities, critically analyse the inclusion of the subject of migration in ethnographic museum work. At the end of the year an EU-sponsored training programme (ICD – MUSE) was introduced, which is taken care of by the Museum of Foundational Works in Ankara and which is concerned with the expert exchange of information and transfer of knowledge between the partner museums in Romania and Turkey as well as the Museum of Ethnology. The cooperation with museums and communities in the countries of origin of the collections was continued. One highlight was the loan to the Te Papa Tongarewa Museum in New Zealand for an exhibition organised together with the Maori Confederation Tainui Waka Alliance in the form of a historically valuable Maori chieftain head-dress. Intensive progress was also made in the bi-national research and conservation project on the ancient Mexican feather headdress. On a trip to Brazil contacts with the Warí and Kanoê were intensified. Cooperation with the Nigerian museums was realised in support for the production of the African Lace exhibition in Lagos. Discussions on the shared cultural heritage in the context of the Benin art treasures were also continued this year in the Berlin Museum of Ethnology. Sub-Saharan Africa Thanks to John D. Marshall’s generous support it was possible to purchase for the museum a Korobla helmet mask from the Ivory Coast. Its zoomorphic shape – with the mouth of a crocodile, the tusks of a warthog, the ears of a hyena as well as the chameleon figure on the crown – refers to animals which play an important role in the myths surrounding the foundation of the Senufo. The Korobla type of mask was created to banish negative forces as a response to the social upheavals in the course of colonialism and the founding of the state in the densely populated northern part of Ivory Coast which is organised on a peasant structure. North Africa, Middle East, Central Asia and Siberia In 2011 activity was focused on planning, designing and supervising the special exhibition Wald / Baum / Mensch. As a contribution to the “International Year of the Forest”, in three thematic axes (the forest of fantasy/the disenchanted forest/the maltreated forest) and by means of the objects on display, this exhibition aimed to approach the phenomenon of the forest and everything related to it. East Asia In 2010 the department of East Asia in the Museum of Ethnology received a collection from the legacy of Eva Sock; she had inherited it from her uncle, Dr. Anton Walk (1901–1933), who spent the last years of his life in Shanghai. The collection comprises 21 objects, and the way they are compiled is typical for a collection created at the beginning of the 20th century. Objects made of jade, varnish, cloisonné, porcelain and bronze are to be seen. Particularly outstanding is the food bowl fu from the Bronze Age, whose companion piece is in a museum in the Peoples’ Republic of China. South and South-east Asia, Himalayas Work was carried out on the research project Mongolic Ethnographica of the Austrian Collector Hans Leder in European Museums (in the context of the grant programme forMuse) financed by the Federal Ministry of Science and Research. In connection with field research in Nagaland, attempts were made on the basis of photos of objects from the Naga collection of the museum to investigate their significance in the context of the traditional culture. During the course of this journey an extensive collection was set up about the cultural transformation of the Naga. summary Insular South-east Asia The Museum of Ethnology owns about 600 objects from Helene Potjewyd’s collection. Details about her life were previously unknown and her collection was not well ordered. According to research carried out by Dr. Werner Kraus, vice-president of the Walter Spies Society, on behalf of the Museum of Ethnology and the embassy of the Republic of Indonesia, it was possible to verify the identity of the collector and to portray her life as well as possible. The research results were reflected in the exhibition Balinese Art in Transition. Oceania – Australia The six loans by the Museum of Ethnology for the exhibition Tai Timu, Tai Pari, Tainui – Journey of a People in the Te Papa Tongarewa Museum come from the collection of the natural scientist Andreas Reischek (1845–1902) from Upper Austria. He travelled to New Zealand to work for twelve years (1877–1889) as a natural scientist and taxidermist in various museums on the south and northern island. King Tawhiao gave him permission to travel to the Maori King Country, at the time out of bounds for Europeans, at the centre of the northern island of New Zealand, and to collect samples of natural history and ethnography. North and Central America One of the exhibitions in 2011 was dedicated to Etta Becker-Donner. In 1962 she brought the first Kuna textiles, known under the term Molas, from the San Blas islands in Panama to Vienna. The collection was extended in the 20th century and also at the beginning of the 21st century. The museum is thus able to present an insight into a textile tradition that is over 50 years old and which is very important in the life of the Kuna Indians. It refers back to body painting and tattooing by the Kuna. 1933 to 2010. It was primarily a matter of evaluating the acquisitions in this period in the form of entries into the picture data bank of the TMS system. Furthermore, extensive dossiers on the Ludwig von Höhnel case as well as about the Friedrich Wolff-Knize collection were completed. Library The collections of the public library cover all regional territories which are relevant to ethnology or to cultural and social anthropology. The contents of the library comprise not only “traditional” media such as books, journals, atlases etc, but also an increasing number of DVDs, videos, CD-Roms and audio cassettes. In 2011 the library collection was extended by a total of 1,478 media in the form of purchases, exchange and donations. Conservation and Restoration In 2011 the international project on the analysis and conservation of the Mexican feather head-dress was continued. Work started on the analysis and conservation of the great Chinese varnished folding screen. The Museum and the Public A benefit event for Japan took place on 1 May with the personal support of the Japanese ambassador, His Excellency Iwatani Shigeo, and in cooperation with the Institute of East-Asian Sciences of the University of Vienna, the Austrian-Japanese Society, Ikebana Inter national and the Japanese School in Vienna. The entire revenue from this event, which was attended by over 700 persons, went directly to the inhabitants of the small town Futaba, who had to be evacuated from their town after the earthquake, tsunami and atomic catastrophe. Austrian Theatre Museum Notable Activities 2011 marked the 20th anniversary of the Austrian Theatre Museum which was opened on 26 October 1991 in the Palais Lobkowitz. Since then, through a great variety of activities, the museum has been able to consolidate its reputation as a place where Austrian and international theatre history is documented and where exhibitions and events take place that are much discussed at home and abroad. Despite the constrained financial situation it was again possible in 2011 to extend the museum’s collection by purchasing materials relevant to Austrian theatre history. However, the majority found their way into the museum as donations, and of these the legacy of the actress and stage director Hilde Weinberger, and also that of Helmut Schwarz, who was a dramatist, dramaturge and director of the Max Reinhardt Seminar, deserve special mention. In 2011 cooperation continued successfully with the institutes of theatre, film and media sciences at the University of Vienna and at the University of Cologne/ Schloss Wahn, with the theatre museums in Ljubljana and Hanover, the museum of La Scala Milan, the Munich City Museum, the MacNay Collection in San Antonio, Texas, as well as with the Bakrushin Museum in Moscow. The History Museum in Krakau appointed the directors of the Austrian Theatre Museum to their programme board in order to set up a theatre museum in Krakow. The friendly relations created by means of the cooperation with the History Museum in Krakow as well as with the Petőfi Museum of Literature in Budapest signify an important step in the constant efforts to give priority to mutual cultural ideas of a re-unified Europe rather than to rigid nationalistic thinking. South America Stage Models and Costumes In 2011 attention focused on research on Etta BeckerDonner’s expeditions to Brazil in 1954 and 1956. When the curator made a visit, the Wari were very interested in the photos that Etta Becker-Donner had made in 1956, when she first made contact. The results and impressions from this journey made an impact not only on the exhibition Scholarship as Adventure. Etta Becker-Donner in Afrika and Latin America but they are also a further example of museum projects along the theme of Shared Cultural Heritage. At the centre of activities in 2011 for visitors to the museum were special guided tours and campaigns on specific themes related to the exhibition of costumes. Closely related to the successful presentation of the museum’s own collection of costumes are the many donations of costumes and other items which can be regarded as outstanding. Photographic Collection A total of 1,889 glass slabs and glass slides were added to the existing photo collection. Among the newly inventoried items are photographs from the FürerHaimendorf collection (India; Naga), from the Leon Balner collection (Indonesia; Borneo) and from the Richard Oldenburg collection (Africa, Cameroon). Moreover, part of the collection was scanned and thus made accessible for further academic processing. Archives In 2011 provenience research concentrated on studies for a preliminary final report about the acquisitions from Theatre-related Graphic Art, Posters and Programmes The entry and digitalisation of the prints as well as the related printing plates from Richard Teschner’s legacy have been completed. The invitations, theatre bills, repertoire lists and synopses concerning Richard Teschner’s stage figures have also been entered; the digitalisation of the objects will soon be completed. An overall repertoire list of all documented performances was also made in the context of this documentation. Autographs and Estates Together with the Austrian Film Archives a small ex hibition was mounted in the Cultural Forum in Prague which was dedicated to the actress Romy Schneider and her films. 189 190 KHM, Museum of Ethnology and Austrian Theatre Museum, 2011 Archives, Puppet Theatre, Bagatelles and Painting Exhibitions Besides research on various new cases and the documentation of the reverse sides of paintings in the picture collection, the work of the archives concentrates on the objects in the collections of Mathilde and Oskar Strnad, as well as those of Eva Henriette and Margarethe Sonnenthal. In addition a data bank on the documen tation, administration and exploration of provenience characteristics was evolved. Dürer – Cranach – Holbein Photography Collection Almost 10,000 photos were entered into the TMS. Approximately 6000 photos were digitalised. Drawings The Art for Art costume workshops made a major donation comprising about 2000 costume figurines from the years 1960 to 2000 from the Viennese federal theatres; such valuable pieces as designs by Jean-Pierre Ponnelle or Achim Freyer were among them. The Discovery of Man: the German Portrait around 1500 31 May to 4 September 2011 Kunsthistorisches Museum Main Building 16 September 2011 to 15 January 2012 Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München After over five hundred years the exhibition ventured to follow the traces of Albrecht Dürer and his most famous artist colleagues Lucas Cranach and Hans Holbein the Younger. The early German art of painting portraits had never before been the subject of a major public exhibition devoted specifically to that theme. Outstanding works of art show how, around 1500, the human being shifted to the centre of artistic interest, and artists became discoverers and inventors of the human picture. Terribly Beautiful Monstrosities in Art (Intermezzo 03) 15 February to 1 May 2011 Kunsthistorisches Museum Main Building al-Fann Art from the Islamic Civilisation from the al-Sabah Collection, Kuwait 22 March to 19 June 2011 Kunsthistorisches Museum Main Building Jan Fabre The Years of the Hour Blue 4 May to 28 August 2011 Kunsthistorisches Museum Main Building The project THEO – Theatre bill Online was carried out in the context of the university course Library and Information Studies (MSc) 2010/2011. The majority of the 19th-century theatre bills in the Austrian Theatre Museum’s library were checked for completeness and registered in an online data bank. For a long time old Dutch or Italian portrait art over shadowed the view of the German contributions to the subject. Yet it was precisely German portrait painting, whose greatest exponents were Albrecht Dürer, Lucas Cranach the Elder, and Hans Holbein the Younger who made significant and very individual artistic achievements, whose particular strength lies in the authentic rendition of a person, coupled with the subtle psychological perception of the person portrayed. Moreover, the portraits on display conveyed an insight into late Mediaeval and early modern society as we encounter the depicted persons in their explicit social roles. Restoration Winter Tales 120 Years of the Kunsthistorisches Museum Besides supervising loans for exhibitions, the textile and paper restoration department was mainly preoccupied with preparations for moving items from the collection to the new depot. Depictions of Winter in European Art from Brueghel to Beuys 18 October 2011 to 8 January 2012 Kunsthistorisches Museum Main Building The Museum and the Public Impressionist art, Dutch painting and a great variety of landscape depictions – these were the ingredients of the few exhibitions mounted so far on the theme of winter. These three successful components have now been considerably extended by the Kunsthistorisches Museum in cooperation with the Zurich Kunsthaus. Going beyond genre definitions and national borders a broad-ranging selection of 180 western European works of art were presented. The chronological sequence of the works extended from 1450 to the present. Besides depictions of need and misery in the winter, as well as carefree, exuberant scenes including pictures of ice-skaters on frozen lakes and rivers, the exhibition also showed Dutch allegories of the months, scenes of winter festivities and customs as well as still life paintings. Even portraits were included as they gave an insight into the relevant winter fashion. The selection of paintings was further enhanced by large-scale tapestries and a grand carousel sleigh, and also with trophies, delicate china figures and precious stone-cut objects. However, the main highlight came from the Kunsthistorisches Museum’s own possessions: the painting by Pieter Bruegel the Elder entitled Hunters in the Snow is probably the most famous picture of winter in the western history of art. Library The diverse range of offers was enriched by two longerterm projects entitled Bretter, die die Welt bedeuten – selbst gestalten, and Über den eigenen Schatten springen organised in the context of the educational initiative “Arts Education for Schools in Federal Museums in 2011”, sponsored by the Federal Ministry of Education, Art and Culture, with additional consultation by the organisation KulturKontakt Austria. 18 October 2011 to 8 January 2012 Kunsthistorisches Museum Main Building Gods, Man and Money in Ancient Greece 21 June to 26 October 2011 Kunsthistorisches Museum Main Building 5 November 2011 to 27 May 2012 Coin Cabinet of the City of Winterthur “Everything has turned out very nicely …” (Emperor Franz Joseph) Renessenz Facets of the Renaissance 8 November 2011 to 15 April 2012 Kunsthistorisches Museum Main Building “Heaven is Full of Violins” The Violin in the Biedermeier and Romantic Periods 14 April to 25 September 2011 Kunsthistorisches Museum Neue Burg Drink and be merry! Bacchus hosts a party 7 April to 31 May 2011 Ambras Castle All’Antica Gods & Heroes at Ambras Castle 23 June to 25 September 2011 Ambras Castle summary Familiar & Foreign Forest / Tree / Man Venice 28 September to 29 February 2012 Ambras Castle 7 September 2011 to 28 May 2012 Museum of Ethnology Maritime power, art and the carnival Guest presentation in Ambras Castle 01 Scholarship as Adventure The Destruction of the Temple in Jerusalem by Nicolas Poussin Etta Becker-Donner in Africa and Latin America Imperial Treasures A masterpiece from the Kunsthistorisches Museum 16 November 2011 to 19 March 2012 Museum of Ethnology Van Eyck / Gossaert / Bruegel Masterpieces of the Kunsthistorisches Museum Vienna 30 September to 1 November 2011 Ambras Castle Heinrich von Kleist 5 October 2011 to 15 January 2012 Groeningemuseum Bruges Cultural Aspects of the Cultural Revolution Personality cult and political design in Mao Tse-tung’s China 18 February to 21 November 2011 Museum of Ethnology It proved interesting to take a look back over a few decades to a time when China was on the one hand isolated and preoccupied with itself, yet on the other hand already aroused attention throughout the world and unleashed heated debates. This period of the “Cultural Revolution”, the era of Mao Tse-tung, was what formed the starting point of current developments in China. Until today historians and politicians have not reached a unanimous verdict about these events. The exhibition in the Museum of Ethnology aimed to make a contribution towards a better understanding of China in the 1960s and 1970s from today’s point of view and with our present-day knowledge. This analysis was of course made from a European perspective which is why it was a matter of presenting objects and documents from the period, decoding them and making them accessible and understandable for people who are interested not only in China but also in phenomena such as personality cult, mass movements, political utopias, everyday life, totalitarian propaganda and also the 1968 movement in Europe. 1777–1811 20 October 2011 to 9 April 2012 Austrian Theatre Museum Kleist’s unusual and restless life led him through a restless Europe. While still barely a child he was already an officer; as a student he was then older than most of his fellow students, he was a traveller, alleged or real spy, civil servant, prisoner of war, editor, political agitator, “tabloid” journalist, a non-conformist who knowingly used conventions – and above all he was a poet, in the most remarkable and most difficult conditions. In his struggle to achieve the unconditional realisation of his own standards Kleist created a literary and journalistic œuvre in a few years that now, 200 years later, is as modern as ever. 2 February to 2 May 2011 Museum of Ethnology 19th- and 20th-century biographers saw Kleist primarily as a poet who failed because of the time in which he was living and whose life consequently had moved towards a tragic ending. Nevertheless, it was not Kleist’s temporary or partial failure in himself or because of circumstances that was at the centre of the exhibition but his important and sometimes surprising decisions. His idea of a life plan can be followed up until his spectacular suicide on 21 November 1811, the zenith of his self-portrayal. The leitmotif of the exhibition in Kleist Year 2011 was taken from Kleist’s own statements in his letters in all their contradictoriness and inner turmoil. An image was created of the poet that was complemented by digressions to some of his dramas, for instance to Käthchen von Heilbronn that was first performed on 17 March 1810 in the Theater an der Wien, and with examples of his journalistic activity as the editor of the first yellow press daily newspaper in Berlin. The exhibits on display included the autograph manuscript of Der Zerbrochene Krug, one of Kleist’s few extant original manuscripts (on loan from the Berlin State Library, Prussian Cultural Heritage), valuable manuscripts from collections in Vienna and Frankfurt, and some of the rare material traces of his life. What We See Coat of Dreams Reconsidering an Anthropometrical Collection from Southern Africa: Images, Voices, and Versioning Hungarian writers experience Vienna in the years 1873 to 1936 25 May to 19 September 2011 Museum of Ethnology 3 March to 2 May 2011 Austrian Theatre Museum Locations in the wild The Charm of Coloured Shadows Stage sets from three centuries Chinese shadow play 26 May to 26 September 2011 Austrian Theatre Museum 17 November 2011 to 5 March 2012 Austrian Theatre Museum The exhibition consisted primarily of items from collections which the Museum of Ethnology has acquired and compiled in recent years, but also had some unusual loans from specialists and persons who experienced this period in China themselves. Bali Changing Art 26 March to 6 November 2011 Schallaburg Castle, Lower Austria Ivory Baroque splendour at the Viennese court 3 February to 26 June 2011 Liebieghaus Collection of Sculpture Frankfurt am Main Masters of Venice Renaissance Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Museum, Vienna 29 October 2011 to 12 February 2012 Fine Arts Museums, San Francisco Splendour & Power Imperial Treasures from Vienna 3 December 2010 to 13 February 2011 Schmuckmuseum Pforzheim 16 April to 24 July 2011 Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Halle/Saale 15 August 2011 to15 January 2012 The Fitzwilliam Museum, Cambridge Indians Native inhabitants of North America 8 April to 6 November 2011 Lokschuppen, Rosenheim African Lace A History of Trading, Creativity and Fashion in Nigeria 3 June 2011 to 21 January 2012 National Museum, Lagos, Nigeria Publications In keeping with the reputation of the Kunsthistorisches Museum, some 30 independent publications present an impressive range of research-intensive activity. These include exhibition catalogues, new titles in scholarly series, books for children, special publications and collection catalogues as well as countless scholarly essays, all of which are mentioned in the present Annual Report. Special mention in this regard should be made of B. Darmstädter assisted by D. Salaberger and with an essay by Bruce Dickey Die Zinken und der Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente (collection catalogues of the KHM, edited by S. Haag, Vol. 7). The periodic series of the technology studies of the KHM: Konservie rung – Restaurierung – Forschung – Technologie with summaries in English also contributes substantially to the scholarly reputation of the institution. 191