Jahresbericht - Kunsthistorisches Museum Wien Presse

Transcrição

Jahresbericht - Kunsthistorisches Museum Wien Presse
Ephesos Museum
Hofjagd- und Rüstkammer
Sammlung alter Musikinstrumente
1010 Wien, Heldenplatz
Kunsthistorisches Museum mit MVK und Ötm
Sammlungen in der Neuen Burg
www.khm.at
Schatzkammer
1010 Wien, Hofburg – Schweizerhof
Kunsthistorisches Museum
1010 Wien, Maria Theresien-Platz
Wagenburg
Theseustempel
1010 Wien, Volksgarten
Schloss Ambras
6020 Innsbruck, Schlossstraße 20
978-3-99020-015-5
Jahresbericht 2011
1130 Wien, Schloss Schönbrunn
Jahresbericht
Museum für Völkerkunde
1010 Wien, Neue Burg, Heldenplatz
2011
Österreichisches Theatermuseum
1010 Wien, Palais Lobkowitz, Lobkowitzplatz 2
Jahresbericht
2011
2
sammlung
Jahresbericht 2011
Kunsthistorisches Museum
mit MVK und ÖTM
Impressum
Medieninhaber und Herausgeber
Generaldirektorin
Dr. Sabine HAAG
Redaktion
Franz Pichorner
Elisabeth Herrmann
Lektorat
Elisabeth Herrmann
Annette SCHÄFER
Übersetzungen
Elizabeth MORTIMER
Art-Direktion
Stefan ZEISLER
Fotonachweis
©, falls nicht anders angegeben: KHM
Leitung Fotografie und Bildbearbeitung
Stefan ZEISLER
Bildbearbeitung
Michael AUMÜLLER
Fotografen
Christian Mendez
Thomas RITTER
Alexander Rosoli
Andreas Uldrich
Grafische Gestaltung
Atelier Simma, Wien
Druck
Druckerei Walla GmbH
www.khm.at
© 2012
Kunsthistorisches Museum Wien
Alle Rechte vorbehalten.
Inhalt
8
17
21
73
91
Geschäftsführung
Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM
Sammlungen des Kunsthistorischen Museums
Sammlungen des Museums für Völkerkunde
Sammlungen des Österreichischen Theatermuseums
103
Abteilungen
137
Ausstellungen
169
Publikationen
173
Diverses
183
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
187 English Summary
Geschäftsbericht
6
sammlung
sammlungen KHM
Geschäftsführung
7
8
Vorwort
Seit 10 Jahren gibt das Kunsthistorische
Museum mit seinen angeschlossenen Museen
jeweils einen Tätigkeitsbericht heraus, in
dem seine Forschungs-, Vermittlungs- und
Ausstellungstätigkeit ausführlich dargestellt
und den erbrachten Leistungen seiner MitarbeiterInnen der gebührende Platz eingeräumt wird.
Über 1,1 Mio. BesucherInnen haben im Laufe
des vergangenen Jahres trotz allgegen­
wär­tiger internationaler Wirtschaftskrise und
angespannter Budgets die Sammlungen und
Sonderausstellungen unserer Museen besucht
und das Programm, das wir unserem Publikum in vielfältigster Weise dargeboten haben,
positiv angenommen. Im Kunst­historischen
Museum waren es gleich vier hochkarätige
und vielbesuchte Sonder­aus­stellungen: Hans
von Aachen (ausgezeichnet von „Apollo“ als
„Exhibition of the Year“) und al-Fann. Kunst
der islamischen Welt am Jahresbeginn,
Dürer – Cranach – Holbein zur Jahresmitte
und Wintermärchen ab Herbst 2011. Die
Gemäldegalerie war mit einer prächtigen
Sonderausstellung über die venezianischen
Renaissancekünstler ab Oktober in San
Francisco und mit den altniederländischen
Meistern in Brügge zu Gast, die Kunst­
kammer war mit einer Elfenbein-Ausstellung
im Liebieghaus Frankfurt und mit einer
Pretiosenausstellung in Pforzheim, Halle
und Cambridge prominent vertreten.
Einen Höhepunkt des vergangenen Jahres
bildete aber zweifellos die Eröffnung unseres neuen Zentraldepots am Wiener Stadtrand durch Frau Bundesministerin Claudia
Schmied. Nach nur kurzer Bau- und Einrich-
tungsphase ist ein problemloser Umzug aus
den alten Depots erfolgt, wofür wir allen
Beteiligten unseren großen Dank aus­
sprechen. Damit haben das Kunsthistorische
Museum und seine beiden angeschlossenen
Museen für die nächsten Jahrzehnte ein
perfekt eingerichtetes, klima- und sicherheitstechnisch befriedigendes Museums­
depot
geschaffen.
2011 konnte darüber hinaus die Entscheidung für eine Neubesetzung der Direktion des
Museums für Völkerkunde ab Mai 2012 getroffen und für dieses bedeutende Museum
eine Neuausrichtung eingeleitet werden, nachdem die endgültige Aussage des Museums
für Volkskunde feststand, nicht dem Museumsverbund beitreten zu wollen. Die vollständige
Wiedereinrichtung der Schau­sammlung und
die inhaltliche Neupositionierung anhand
von Erkenntnissen aus dem mehrjährigen
Diskussionsprozess um das Museum Neu
haben hier die oberste Priorität.
Das Österreichische Theatermuseum, das
2011 sein 20-jähriges Bestehen feierte, hat
mit seinen erfolgreichen Sonderausstellungen
und einer Vielzahl von Veranstaltungen wie
Konzerten, Theateraufführungen, Buchpräsentationen und Vorträgen wiederum ein
großes Publikum angesprochen und seine
Bedeutung innerhalb der österreichischen
Museumslandschaft erneut unter Beweis gestellt.
2011 stand auch im Zeichen intensivster
Bauarbeiten im Bereich der Kunstkammer,
die nach 10-jähriger Schließung wiedereröffnet werden soll. Hier sind große Erfolge
im Fundraising und die wertvolle finanzielle
Unterstützung unseres Wiener Freundesvereins sowie der International Friends of KHM
zu nennen.
2011 wurde ferner unter Einbindung aller
Führungskräfte des Hauses ein bedeutender
Re-Branding-Prozess in die Wege geleitet
und es wurden in zahlreichen Workshops
wichtige Erkenntnisse für eine neue Markenstrategie und die Neupositionierung der
Museen gewonnen.
Mit der Präsentation eines Modern & Contemporary Programme will das Kunsthis­
torische Museum in Zukunft sammlungsüberschreitende und spannende Ausein­
andersetzungen mit Gegenwartskünstlern
ermöglichen. Der Belgier Jan Fabre hat hier
2011 in der Gemäldegalerie einen ersten
Schwerpunkt gesetzt.
Mit der Eröffnung eines neuen KreativAteliers und einem vielfältigen Vermittlungsund Veranstaltungsprogramm kam das
Museum auch im Jahr 2011 seiner wichtigen Kernaufgabe des Vermittelns und des
Erschließens neuer Publikumsschichten nach.
Der freie Eintritt für alle unter 19-Jährigen
hat in dieser Zielgruppe zu weiteren Besuchssteigerungen geführt und uns gezeigt, dass
hier ein ganz wesentlicher kulturpolitischer
Schritt gesetzt werden konnte.
Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern für die im Berichtsjahr geleistete
Arbeit und ihren großen Einsatz. Allen, die
am Zustandekommen des Jahresberichts
2011 mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle
gleichfalls aufrichtig gedankt.
Dr. Sabine Haag
Dr. Paul Frey
Generaldirektorin, Wissen-­
schaftliche Geschäftsführerin
Kaufmännischer
Geschäftsführer
Geschäftsführung
Preface
Over the past ten years the Kunsthistorisches
Museum, together with its affiliated museums, has published an annual report, in
which its research, educational and exhibition
activities are presented in detail and the
achievements of its staff members are given
due mention. Over the past year, despite the
omnipresent international economic crisis and
constrained budgets, more than 1.1 million
people visited the collections and attended
the special exhibitions in our museums; the
very varied programme that we presented to
our public was positively received. In the
Kunsthistorisches Museum there were four
out­
standing special exhibitions which attracted many visitors: Hans von Aachen
(which received the “Apollo” award as
“Exhibition of the Year”) and al-Fann. Art from
the Islamic Civilisation at the beginning of
the year; Dürer – Cranach – Holbein in the
middle of the year and Wintermärchen
(Winter Tales) from the autumn of 2011.
The Picture Gallery was represented in a
magnificent special exhibition on Venetian
Renaissance artists from October in San
Francisco, and examples of the old Dutch
masters were shown in Bruges; the Kunstkammer (Collection of Sculpture and Decorative Arts) was eminently represented in
the Liebieghaus Frankfurt with an exhibition
of ivory, and with an exhibition of precious
items in Pforzheim, Halle and Cambridge.
However, a major highlight of the past year
was undoubtedly the opening of our new
central depot on the outskirts of Vienna by
the Austrian Federal Minister for Education,
Arts and Culture, Claudia Schmied. The con-
struction and fitting-out phase was short and
the removal from the former depots occurred
smoothly. For this we are extremely grateful
to all those involved. The Kunst­histo­risches
Museum and its two affiliated museums have
now for the coming decades created a perfectly equipped museum depot with satis­
factory climatic and security technology.
In 2011 a decision was also taken concerning
the new appointment of a director for the
Museum of Ethnology from May 2012, thus
paving the way for a new orientation of this
important museum. This was possible after
it finally became clear that the Museum of
Folklore had no intention of joining the
Museum Group. On the basis of knowledge
gained from the discussion process lasting
several years concerning the New Museum
the complete re-furnishing of the public
collection and a new positioning as regards
content have highest priority here.
In 2011 the Austrian Theatre Museum celebrated its 20th anniversary. With its successful
special exhibitions and a great number of
events such as concerts, theatre performances,
book presentations and lectures the Theatre
Museum again attracted a large public, thus
repeatedly demonstrating its significance
among Austrian museums.
2011 was again marked by intensive construction work for the Kunstkammer (Collection of Sculpture and Decorative Arts),
which is to be re-opened after being closedfor ten years. Here we are pleased to mention great success in the sphere of fundraising and the valuable financial support of
our Association of Friends of the Museum in
Vienna as well as the International Friends of
the Kunst­historisches Museum. All management forces of the museum were also involved in 2011 in evolving a major re-branding process, and important findings were
made in several workshops as regards a new
marketing strategy and the new positioning
of the museums.
By presenting a “Modern and Contem­
porary Programme” the Kunsthistorisches
Museum aims in future to make it possible
to present discussions going beyond the
museum’s own collections in exciting analyses
with contemporary artists. One first major
project in this context in 2011 was the presentation of work by the Belgian artist Jan
Fabre in the Picture Gallery.
The opening of a new creative atelier, varied
educational projects and a diverse programme of events meant that in 2011 the
Kunsthistorisches Museum was again able
to meet its major core aim of educating and
opening up new circles of visitors. All members of the public under 19 years of age can
enter the museum free of charge which in
this target group led to further increases in
the number of visitors. It was thus evident
that here a very important cultural and
political step had been taken.
Our thanks are due to all members of staff
for the achievements of the past year and
for their great commitment. We should also
like to offer our sincere thanks to all those
involved in drawing up the Annual Report
for 2011.
Dr. Sabine Haag
Dr. Paul Frey
Director General and Executive Manager for
Academic Affairs CFO
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Neues Kunstdepot für das KHM mit MVK und ÖTM
Das Kunsthistorische Museum verfügt gemeinsam mit dem Museum für Völkerkunde
und dem Österreichischen Theatermuseum
als größte wissenschaftliche Anstalt Österreichs über knapp vier Millionen Museumsobjekte. Zwar können die BesucherInnen an
sieben Museumsstandorten (Kunsthistorisches
Museum am Burgring, Neue Burg, Schatzkammer, Wagenburg in Schönbrunn, Schloss
Ambras in Tirol, Museum für Völkerkunde
und Österreichisches Theatermuseum) auf
über 33.000 m2 viele davon sehen, doch ist
zugleich das Bewahren der nicht ständig
ausgestellten Museumsobjekte ein Dauer­
thema für das Museum. Um den Reichtum
dieser Sammlungen auch für zukünftige
Generationen zu erhalten, hat das Kunsthistorische Museum im Jahr 2011 am Wiener
Stadtrand ein modernes und adäquates
Depot errichtet.
Ursprünglich war bei der Eröffnung des Kunst­
historischen Museums am Burgring im Jahr
1891 vorgesehen, in den ständigen Schau­
sammlungen möglichst viel vom damals
kaiserlichen Kunstbesitz zu zeigen. Dementsprechend dicht und eng waren die Hängungen und Aufstellungen, weniger Objekte
als heute wurden in Depots verwahrt. Durch
den sich verändernden Ausstellungsstil in
den Museen und zusätzliche Erwerbungen
wurden in weiterer Folge die Depoträume
in den Museen immer voller, doch erfolgte
erst in den 1990er Jahren die Anmietung eines externen, als Übergangslösung gedachten Depots – ein Provisorium, das immerhin
fast zwanzig Jahre lang hielt.
Um der Vielfalt der Sammlungen und den
neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen auf
dem Gebiet der Konservierung besser zu
entsprechen, aber auch aus wirtschaftlichen
Überlegungen wurde ab 2008 ein neues
Depotkonzept entwickelt. Eine Durchrechnung verschiedener Modelle ließ letztendlich
angesichts der permanenten Notwendigkeit
eines Depots eine Variante im Eigentum des
Museums auf eigenem Grund als die güns-
tigste erscheinen. Die budgetierten Projektkosten einschließlich des Grundstücksankaufs
und der Übersiedlung lagen bei EUR 14 Mio.,
wovon das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur EUR 3,5 Mio. für die
Einrichtung des Depots und die Übersiedlung der Bestände trägt. Den Hauptteil der
Kosten hat das Museum daher selbst finanziert; es tauscht wie bei der Anschaffung einer
privaten Eigentumswohnung die Mietkosten
für das bisherige alte Provisorium gegen die
Finanzierungsraten für das neue Depot.
Die Planung des Gebäudes erfolgte in enger
Abstimmung mit internationalen Fachleuten
und den Sammlungen der Museen. So
konnte die Vielfalt der Epochen vom Alten
Ägypten bis in das 21. Jahrhundert, aber
auch die­jenige der Materialien und wissenschaftlichen Disziplinen am besten einfließen.
Nach einem Jahr Detailplanung, den erforderlichen Ausschreibungen, dem Grundstücks­
ankauf, der Einholung aller Genehmigungen
und der Fixierung der Finanzierung erfolgte
Geschäftsführung
im September 2010 der Spatenstich. Trotz
einer besonders frostigen Wintersaison mit
wetterbedingten Unterbrechungen im Dezember und Jänner war das Gebäude nach nur
acht Monaten fertiggestellt. Am 6. Juli 2011
konnte Bundesministerin Claudia Schmied
gemeinsam mit der Geschäfts­führung des
KHM mit MVK und ÖTM das neue Depot
feierlich eröffnen.
Mit August 2011 und dem Beginn der Übersiedlungen ist das neue KHM-Depot in Betrieb
gegangen. Täglich fuhren die Kunsttransporte, freilich immer von Museums- und
TransportexpertInnen begleitet und überwacht, zur LKW-Anlieferungsschleuse und
brachten logistisch perfekt vorbereitetes und
sorgsam verpacktes Kulturgut an seinen
neuen Bestimmungsort. Bis Ende des Jahres
wurden alle Sammlungsbestände über­
sie­
delt, die bis dahin in verschiedenen Außen­
depots gelagert waren; 2012 und 2013
folgen dann noch weitere Kunst­transporte
aus Lagerräumen in den Museen selbst. Das
neue Depot ist zugleich aber auch für den
Sammlungszuwachs der nächsten dreißig
Jahre konzipiert.
Es bietet auf vier Stockwerken und insgesamt
14.000 m2, davon 12.000 m2 reine Kunst­
lagerfläche, den Kunstobjekten ein neues,
sicheres Zuhause. Eine einfache, aber ziel­
gerichtete Architektur erlaubt die optimale
Ausnutzung der Kubatur für Zwischen­
ebenen, Rollregalsysteme und material­spe­
zifische Einrichtungsgegenstände. Vom klein­
formatigen Papierobjekt über Tapis­
serien,
Theaterkostüme, Musikinstrumente, Skulpturen und Gemälde bis zu gigantischen
Blöcken aus Marmor findet alles seinen
idealen Platz. Die Standorterfassung im
neuen Depot mittels Barcode-Systems und
sofortiger Rückkopplung mit der MuseumsSoftware TMS war für das Übersiedlungs­
team, die Kuratorinnen und Kuratoren sowie
die Restauratorinnen und Restauratoren eine
besondere Herausforderung.
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Neues Kunstdepot für das KHM mit MVK und ÖTM
Durch die Einrichtung von Räumen für
Forschung und Restaurierung, Stickstoff­
begasung und Quarantäne sowie eines
Fotoraums zur weiteren digitalen Erfassung
und Erforschung der Depotbestände wurde
dafür gesorgt, dass das neue Kunstdepot
nicht nur ein Ort des Bewahrens, sondern
auch einer des Forschens und der Wissenschaft ist. Selbstverständlich sind in Planung
und Bau auch alle sicherheitstechnischen
Aspekte eingeflossen.
Als den Planungen übergeordnetes Prinzip
fungierte der sogenannte „Horizont 100“
und somit die Frage: „Was muss das neue
Depot können und wie muss es beschaffen
sein, damit auch noch nach hundert Jahren
möglichst viel an Originalsubstanz erhalten
ist und künftigen Besucher- und Forschergenerationen zur Verfügung steht?“ Besonderes Augenmerk wurde deshalb der Haustechnik sowie dem Gebäude- und Raumklima
geschenkt. Die größten Schäden an deponier-
tem Kulturgut sind weltweit in den letzten
Jahren durch den plötzlichen Ausfall moderner
Gebäudetechnik, etwa der Klimaanlagen,
entstanden. Kunstgegenstände brauchen für
eine optimale Lagerung in erster Linie kon­
stante Temperatur- und Klimawerte.
Das neue Depot des Kunsthistorischen Museums verzichtet deshalb weitgehend auf
maschinelle Klimatisierung und setzt auf
Bau­teilaktivierung mit geothermischer Speisung, also auf Erdwärme. Dies gewährleistet
Kühlung im Sommer und natürliche Erwärmung im Winter, hat neben ausge­wogenen
Temperatur- und Luftfeuchtigkeitskurven eine
Verringerung der Betriebs­kosten zur Folge
und bringt eine weitgehende Unabhän­
gigkeit von fossiler Energie mit sich. Im
nächsten Jahr soll darüber hinaus eine Fotovoltaik-Anlage die innovative Energiebewirtschaftung des Depots ergänzen und auch
die Kraft der Sonne für unsere Museen nutzbar machen.
Ressourcen zu schonen statt hungrig nach
Ressourcen zu sein, Funktion vor Design zu
stellen und die Rückbesinnung auf natür­
liche Energievorkommen statt der Ver­
wendung von High-Tech-Energie waren die
technischen und ökonomischen Leitlinien
des Depotprojekts. Ziel war es letztendlich,
damit eine fast „natürliche“ Umgebung zu
schaffen, wie sie den meisten Objekte auch
schon in den Jahrhunderten davor zur
Verfügung gestanden war, und gleichzeitig
die Erkenntnisse vor allem der letzten Jahrzehnte in den Bereichen Konservierung und
Materialkunde einfließen zu lassen.
Das neue Depot des KHM mit MVK und
ÖTM ist bereits jetzt ein Vorzeigeprojekt
im internationalen Museumsumfeld und kann
sich in zahlreichen Symposien, Veranstaltungen und Vorträgen als innova­tiver Beitrag zum „grünen Museum“ und zu einer
„Kultur der Nachhaltigkeit“ prä­
sentieren.
Bericht: Dr. Paul FREY
Geschäftsführung
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Sabine Haag
Ausstellungen
Kuratorin der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht am
Wiener Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus Skulpturensammlung) 2011 (gemeinsam mit Maraike Bückling)
Publikationen
Vorwort, in: Josef Rainer, Das Leben des Benvenuto
Cellini und der Diebstahl der Saliera, Wien 2011
Herausgabe von Ausstellungskatalog Elfenbein.
Barocke Pracht am Wiener Hof, Frankfurt/Main
(Liebieghaus Skulpturensammlung) 2011
(gemeinsam mit M. Bückling); „… DAS ARTIGSTE …
ALS ICH MEIN TAGE WASS GESEHEN HABE …“.
Elfenbeinkunst im kaiserlichen Wien der Barockzeit,
ebenda, 15–31
Herausgabe von Ausstellungskatalog P. Rainer,
Splendour & Power. Imperial Treasures from Vienna,
Cambridge (The Fitzwilliam Museum Cambridge)
2011 (gemeinsam mit C. Holzach und K. Schneider)
Herausgabe von Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches
Museum mit MVK und ÖTM, Redaktion: F. Pichorner
Herausgabe von Technologische Studien Kunst­
historisches Museum. Konservierung – Restaurierung –
Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen
2011); Bd. 8, 2011; Redaktion: M. Grießer, A. Huber
und E. Oberthaler
Herausgabe von B. Darmstädter unter Mitarbeit von
D. Salaberger und mit einem Beitrag von Bruce Dickey,
Die Zinken und der Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente (Sammlungskataloge des Kunsthistorischen
Museums, Bd. 7), Wien 2011
Herausgabe von Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen
im Kunsthistorischen Museum. Ein Museumsbuch für
junge Leser, Wien 2011
Herausgabe von Ausstellungskatalog Dürer – Cranach –
Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche
Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit
C. Lange, C. Metzger und K. Schütz)
Herausgabe von D. Uchtmann, Tafelfreuden in der
Kunst; Blumenpracht in der Kunst; Liebespaare in
der Kunst, Wien 2011
Herausgabe von Ausstellungskatalog Wintermärchen.
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von
Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit
R. de Leeuw und C. Becker)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Herausgabe von Ausstellungskatalog Schaurig schön.
Ungeheuerliches in der Kunst, Wien (KHM) 2011
Herausgabe von Ausstellungskatalog M. Alram –
K. Vondrovec – U. Werz – B. Zäch, Götter, Menschen
und das Geld der Griechen, Wien (KHM) 2011
(gemeinsam mit N. Kurmann)
Herausgabe von Ausstellungskatalog O. Biba –
I. Fuchs – R. Hopfner, „Der Himmel hängt voller
Geigen“. Die Violine in Biedermeier und Romantik,
Wien (KHM) 2011
Herausgabe von Ausstellungskatalog Jan Fabre.
Die Jahre der Blauen Stunde. The Years of the Hour Blue,
Wien (KHM) 2011
Herausgabe von Ausstellungskatalog Trinkfest! Bacchus
lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Herausgabe von Ausstellungskatalog All’Antica.
Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck
(Schloss Ambras) 2011
Herausgabe von Ausstellungskatalog Das Eigene &
das Fremde, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Herausgabe von Ausstellungskatalog G. Swoboda,
Zu Gast in Ambras. Die Zerstörung des Tempels in
Jerusalem von Nicolas Poussin, Innsbruck
(Schloss Ambras) 2011
12.1. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger
und ihre Neuaufstellung, Wien, Kunsthistorische
Gesellschaft am Institut für Kunstgeschichte der
Universität Wien
3.3. Vermeer. Die Malkunst – Spurensicherung an
einem Meisterwerk, Bregenz, Vorarlberger Landes­
museum, Tagung Mit Dingen argumentieren.
Die Sonderausstellung
11.3. Die Relevanz der Herkunft und die aktuelle
berufliche Tätigkeit, Bregenz, Kunsthaus, Vortragsreihe
Wiedersehen in Bregenz
31.3. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger
und ihre Neuaufstellung, Wien, Bundesdenkmalamt,
Gesellschaft für Denkmalpflege
5.4. Benvenuto Cellini’s Saliera: A Royal gift, New York,
Cosmopolitan Club
5.5. Festrede zur Eröffnung emsiana 2011, Hohenems,
Markus Sittikus Saal
12.5. Cellini’s Saliera, Linz, ars electronica
3.10. KHM – History and Collections, San Francisco,
de Young Museum, Ausstellung Masters of Venice
11.11. Die Kunstkammer: Kulturerbe Europas, Wien,
Hofburg, Art & Antique Messe
21.11. Die Kunstkammer des KHM: Staunen –
Lernen – Wissen, Wien, Hotel de France,
Rotary Wien Nord-Ost
Dr. Franz Pichorner
Publikationen
Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag –
R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen.
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst
von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011
(gemeinsam mit U. Becker)
Redaktion von Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches
Museum mit MVK und ÖTM, hg. von S. Haag
Dr. Paul Frey
Publikationen
Herausgabe von Bulletin Kunst & Recht I und II,
Jg. 2, 2011
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
27.1. Privates Sammeln, Wien, Cercle Kunst & Recht
14.4. Kulturmanagement und Museumsführung –
das KHM von innen, Wien, Rotary Wien-Hofburg
9.5. Die Wiedereröffnung der Kunstkammer, Wien,
Rotary Wien-Schönbrunn
16.9. Ausgliederung von Museen in Österreich,
Köln, Kulturdezernat Köln
25.9. Kinder der Aufklärung – das Museum und
das ABGB, Wien, Zivilrechtslehrertagung 2011
(25.–27.9.)
28.9. Der Jurist im Unternehmen, Wien,
Juristen-Tagung
5.10. The Reopening of the Kunstkammer –
a Realm of Fantasy, New York
Lehrtätigkeit
WS 2011/12 Kulturrecht I, Wien, Universität,
Rechtswissenschaftliche Fakultät, Vorlesung
13
14
Kuratorium, Vereine
Mitglieder des Kuratoriums des Khm mit
Mvk und Ötm zum 31.12.2011
Vorstandsmitglieder des Vereins
Vorsitzender:
Stellvertreter:
Dkfm. Peter PÜSPÖK
em. Univ.-Prof. Dr. Theodor ÖHLINGER
Dr. Brigitte BORCHARDT-BIRBAUMER
Dr. Roswitha DENK
Dr. Rudolf ERTL
HR Dr. Josef KIRCHBERGER
MMag. Bernhard MAZEGGER
ADir. Johann PAUXBERGER
MR DI Wolfgang POLZHUBER
Präsident:
Prof. Erwin MELCHARDT
1. Vizepräsident:
Univ.-Prof. Dr. Christian F. FEEST
2. Vizepräsidentin:
Dr. Barbara PLANKENSTEINER
1. Schriftführerin:
Mag. Petra NAVARA-UNTERLUGGAUER
2. Schriftführer:
Dr. Christian SCHICKLGRUBER
Schatzmeister:
John MARSHALL
Schatzmeister Stv.:
Dr. Claudia AUGUSTAT
Weitere Mitglieder:
a. o. Univ.-Prof. Dr. Thomas FILLITZ
Renate GRÜNBERGER †
Mag. Sita TREYTL
Mag. Margit WAGNER
1. Rechnungsprüfer: Dr. Norbert MYLIUS
2. Rechnungsprüferin: Susi GRACZOL
Vorstandsmitglieder des Vereins der
Freunde des Kunsthistorischen Museums
Obmann:
1. Stellvertreter:
2. Stellvertreter:
Schriftführer:
Schatzmeister:
Dr. Konstantin KLIEN
HR Prof. Dr. Wilfried SEIPEL
Dr. Johanna SCHÖNBURG-HARTENSTEIN
em. Univ.-Prof. Dr. Theodor ÖHLINGER
Dr. Pipin HENZL
Mag. Dr. Alfred BROGYANYI
RA Dr. Martin EDER
GD Dr. Sabine HAAG
Präsident Dkfm. Dr. Claus J. RAIDL
GD Dr. Walter ROTHENSTEINER
KR Herbert SCHIMETSCHEK
Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell
Freunde der Völkerkunde
Vorstandsmitglieder des Vereins der
Freunde der Wagenburg
Präsidentin: Vizepräsidentin:
Kassierin:
1. Rechnungsprüfer:
2. Rechnungsprüfer:
Dkfm. Heide Senger-Weiss
Dir. Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner
Mag. Diana Mautner-Markhof
Mag. Franz P. Kus
Dr. Stefan Wurst
Vorstandsmitglieder des Vereins
International Friends of KHM
President: Dr. Christiana Killian
Vice President: GD Dr. Sabine Haag
Treasurer: Dr. Stephen M. Harnik
Secretary:
Alice A. Knapp
Assistant Secretary: Dr. Stephen M. Harnik
Members: Dr. Renée Price
Dr. Franz Pichorner
Dr. Johanna Schönburg-Hartenstein
Dr. Géza von Habsburg
Vorstandsmitglieder des Vereins
Freunde der Hofjagd- und Rüstkammer
Präsident: Vizepräsident: Schatzmeister: Vizeschatzmeister: Generalsekretär: Dr. Veit Sorger
Dr. Christian Konrad
Mag. Peter Böhler
Dr. Andreas Treichl
Karl Hohenlohe
Geschäftsführung
Organigramm KHM mit MVK und ÖTM
Generalsekretariat
Corporate Design
Generaldirektion
Wissenschaftliche Geschäftsführung
Ägyptisch-Orien­­ta­lische Sammlung
KHM
Sammlungen
Antikensammlung
Kommunikation &
Marketing
Münzkabinett
MVK
Direktion
ÖTM
Direktion
Kaufmännische
Geschäftsführung
Recht
Personalmanagement
Buchhaltung &
Finanzen
Sponsoring &
Events
Organisation &
Einkauf
Controlling &
Projektmanagement
Museum &
Publikum
Ausstellungsmanagement
Ticketing &
Tourismus
Shops & Repro
Kunstkammer &
Schatzkammern
Visuelle Medien
Publikationen
Sicherheitsmanagement
Gebäudemanagement
Gemäldegalerie
Naturwissenschaft-­­
liches Labor
Hofjagd- &
Rüstkammer
Sammlung alter
Musikinstrumente
Wagenburg &
Monturdepot
Schloss Ambras
Archiv
Bibliothek
Informationstechnologie
15
16
sammlung
Aus der Chronik von
KHM, MVK und ÖTM
Chronik
Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM
17.1.
Antritts-Pressekonferenz der neuen Direktorin der
Gemäldegalerie Dr. Sylvia Ferino
2.3.
Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung
Mantel der Träume im Eroica-Saal des ÖTM
1.–2.4.
Erster Wissenschaftstag des KHM am Semmering
(Moderation: Dr. Arnold Mettnitzer)
20.–26.1.
GD Sabine Haag führt Gespräche zu Ausstellungs­
kooperationen in Japan
9.3.
51. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des KHM
3.–6.4.
GD Haag und Dr. Pichorner nehmen am Board-Meeting
der International Friends of KHM in New York teil und
führen Kooperationsgespräche
1.2.
Eröffnung der Ausstellung Bali. Kunst im Wandel im MVK
10.3.
Bilanzpressekonferenz im Vortragsraum des KHM
2.2.
Pressekonferenz und Ausstellungseröffnung Elfenbein.
Barocke Pracht am Wiener Hof in der Liebieghaus
Skulpturensammlung Frankfurt/Main durch GD Sabine
Haag und Direktor Max Hollein
Präsentation des Sammlungskataloges Caravaggio
und der internationale Caravaggismus in der Gemäldegalerie des KHM durch die Direktorin der Bibliotheca
Hertziana, Rom, Prof. Dr. Sybille Ebert-Schifferer
Generalversammlung des Vereins „Egypt & Austria“
im Vortragsraum des KHM
9. 2.
Eröffnung der von Sylvia Ferino kuratierten Ausstellung
Arcimboldo. Artista milanese tra Leonardo e Caravaggio
im Palazzo Reale in Mailand
14.2.
Pressekonferenz, Preview und Eröffnung der Ausstellung
Schaurig schön (Intermezzo 4) in der Kuppelhalle des
KHM
15.2.
BM Dr. Claudia Schmied überreicht Dr. Paul Frey das
Dekret für eine weitere Funktionsperiode als kfm.
Ge­schäftsführer des KHM mit MVK und ÖTM (ab
1.4.2012)
17.2.
Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Die
Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und politisches
Design im China von Mao Zedong im MVK
18.2.
FremdenführerInnen-Tag im KHM
Blindenprojekt der Abteilung Museum und Publikum
19.2.
Eröffnung des neuen Kreativateliers im KHM
19.–23.2.
GD Haag nimmt als Delegationsmitglied am Staats­
besuch von BP Dr. Heinz Fischer in Singapur teil
23.2.
Inszenierung von Ganymed Boarding von Jacqueline
Kornmüller und Peter Wolf vor Alten Meistern in der
Gemäldegalerie des KHM
24.2.
Lesung Schnitzler’s hidden manuscripts in Kooperation
mit der Israelitischen Kultusgemeinde Wien im EroicaSaal des ÖTM
25.2.
Erster Workshop der Führungskräfte des KHM mit MVK
und ÖTM zur neuen Markenstrategie des KHM mit der
Agentur „Brainds“
Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM
15.3.
Vorstandssitzung des Vereins der Freunde des KHM
16.3.
Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM
Benefiz-Suppenessen der Katholischen Frauenbe­
wegung in Anwesenheit von BP Dr. Heinz Fischer
in der Säulenhalle des MVK
Konzert und Buchpräsentation Leo Fall. Spöttischer
Rebell der Operette von Stefan Frey, Christine Stemprok
und Wolfgang Dosch im Eroica-Saal des ÖTM
21.3.
Pressekonferenz, Preview und Eröffnung der Ausstellung
al-Fann. Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung
al-Sabah, Kuwait in der Kuppelhalle des KHM durch
BP Dr. Heinz Fischer und Sheikha Hussa al-Sabah
al-Salem al-Sabah
22.3.
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Gerte Reichelt
Reproduk­tionsrechte an Kunstwerken im ÖTM
6.4.
Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM
7.4.
Eröffnung der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein
auf Schloss Ambras in Anwesenheit von BM Claudia
Schmied
Vortrag Die Gedichte Mao Zedongs und ihre
Übersetzung ins Deutsche von Dr. Helmut Opletal
und Lesung von Paul Stein und Erwin Landrichter
im Rahmen der Ausstellung Die Kultur der
Kulturrevolution im Vortragssaal des MVK
Kick-off-event 11 festival for fashion & photography
von Unit F in der Säulenhalle des MVK
11.4.
Tag der Freunde des Kunsthistorischen Museums und
Eröffnung der neuen Member’s Lounge im 2. Stock
des KHM
Besuch der Bundespräsidentin der Schweizerischen
Eidgenossenschaft Micheline Calmy-Rey und von
BP Dr. Heinz Fischer in der Schatzkammer
12.4.
Besuch von BP Dr. Heinz Fischer und Gästen in
der Ausstellung al-Fann
IMPULS-Projekt-Workshop im Vortragssaal des
MVK
23.3.
Lesung von Michael Köhlmeier im Rahmen der
Aus­stellung Schaurig schön in der Kuppelhalle des KHM
13.4.
Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des
KHM
25.3.
Eröffnung der vom KHM organisierten Ausstellung
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval auf der
Schallaburg
14.4.
Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung
„Der Himmel hängt voller Geigen“ auf dem
Jagdplateau der Neuen Burg
25.–30.3.
Indian Festival in Kooperation mit der Botschaft der
Republik Indien in der Säulenhalle des MVK und auf
dem Heldenplatz
16.4.
GD Haag eröffnet die Kunstkammer-Ausstellung
Glanz der Macht in Halle/Saale, Stiftung Moritzburg
30.3.
GD Haag führt Kooperationsgespräche mit dem
Museo del Prado in Madrid
Inszenierung von Ganymed Boarding in der
Gemäldegalerie des KHM
Konzert und Lesung mit Peter Esterhazy und dem Trio
Lignum im Rahmen der Ausstellung Mantel der Träume
im Eroica-Saal des ÖTM
1.4.
Übernahme des Kaffeehausbetriebs in KHM und MVK
durch die Gourmet Group
19.4.
Gleichenfest für das neue Depot am Stadtrand von
Wien
27.4.
Finissage von Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie
des KHM
1.5.
Benefizveranstaltung für die Opfer der Atomkatastrophe
und des Tsunami in Japan, veranstaltet vom MVK
2.5.
Open House auf Schloss Ambras
17
18
Aus der Chronik von KHM, MVK und ÖTM
3.5.
Premiere von Play Ganymed – ein Projekt für
100 Schulklassen von wenn es soweit ist, inszeniert
von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf in der
Gemäldegalerie des KHM
Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung
Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde in der
Gemäldegalerie
9.5.
Eröffnung der Ausstellung Die Meisterklasse druckt
Ex Libris, veranstaltet von der Höheren Graphischen
Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt im Eroica-Saal des
ÖTM
11.5.
BM Dr. Claudia Schmied besucht die Wagenburg
Zweiter Workshop der Führungskräfte des KHM mit
MVK und ÖTM zum Thema Markenstrategie mit der
Agentur „Brainds“
13.5.
GD Haag führt die Gruppe „The Monaco Project
for the Arts“ durch die Kunstkammer-Depots
17.5.
Der polnische Regisseur Lech Majewski präsentiert
seinen Bruegel-Film The Mill and the Cross in der
Generaldirektion des KHM
19.5.
Performance von Nikolaus Gansterer De-Stilling
Still Life im Foyer des KHM
23.5.
Eröffnung der Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder,
Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthro­po­metrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika
im MVK
Theatralische Lesung Arthur Schnitzler und das
Judentum mit Elisabeth Orth und Cornelius Obonya
in Kooperation mit dem Kulturpanel der Israelitischen
Kultusgemeinde im Eroica-Saal des ÖTM
25.5.
52. Sitzung des Kuratoriums im Seminarraum des
MVK
Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung
Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder
aus drei Jahrhunderten im Eroica-Saal des ÖTM
26.–28.5.
Teilnahme von GD Haag an der internationalen
Museumsdirektorenkonferenz (Bizot Group) in Oxford
30.5.
Pressekonferenz, Preview und Eröffnung der Ausstellung
Dürer. Cranach. Holbein. Die Entdeckung des Menschen:
Das deutsche Porträt um 1500 in der Kuppelhalle des
KHM
1.6.
GD Haag nimmt an der Ausstellungseröffnung Pietas
Jan Fabre in der Nuova Scuola Grande di Santa Maria
della Misericordia in Venedig teil
6.6.
Bundesmuseen-Direktorenkonferenz im
Naturhistorischen Museum Wien
11.9.
Open House in der Neuen Burg, veranstaltet gemeinsam mit der Österreichischen Nationalbibliothek
16.6.
Study Day in Kooperation mit dem „Verein Egypt &
Austria“ zum Thema Das alte Ägypten in der Reise­
literatur im Vortragsraum des KHM
12.9.
Pressekonferenz im KHM; Sneak Preview zur Kunst­
kammer mit BM Dr. Claudia Schmied am Maria
Theresien-Platz und Eröffnung eines Info-Containers
19.6.
Open House in der Wagenburg
14.9.
GD Haag und Dr. Karl Schütz eröffnen die Ausstellung
Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des
Menschen: Das deutsche Porträt um 1500 in der
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München
20.6.
Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung
Götter, Menschen und das Geld der Griechen des
Münzkabinetts in der Kuppelhalle des KHM
21.6.
Betriebsratsversammlung im Vortragssaal des MVK
22.6.
Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung
All’Antica. Götter & Helden durch BM Univ.-Prof.
Dr. Karlheinz Töchterle auf Schloss Ambras
6.7.
Eröffnung des neuen Museumsdepots in Himberg
durch BM Dr. Claudia Schmied
19.7.
Sommerball im ÖTM
28.–29.7.
Dritter Workshop der Führungskräfte des KHM mit
MVK und ÖTM zum Thema Markenstrategie mit
der Agentur „Brainds“
29.7.
Die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot
Narquin besucht die Ausstellung Dürer – Cranach –
Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche
Porträt um 1500 im KHM
31.7.
Der langjährige Kurator und Direktor der Kunstkammer
und Schatzkammer (2000–2002), Dr. Rudolf Distelberger,
stirbt im 75. Lebensjahr
3.8.
GD Haag und GD Wieczorek geben im Rahmen einer
Pressekonferenz in den Reiss-Engelhorn-Museen in
Mannheim eine fünfjährige Kooperation bekannt
4.–17.8.
Sound-Video Installation Private Nature in der
Bacchus-Grotte von Schloss Ambras
15.8.
Dr. Franz Pichorner und Mag. Paulus Rainer
eröffnen die KHM-Ausstellung Splendour & Power.
Imperial Treasures from Vienna im Fitzwilliam Museum,
Cambridge
6.9.
Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung
Wald / Baum / Mensch im MVK
15.–17.9.
Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde
(DGV) im MVK
19.9.
Pressekonferenz mit Jasper Sharp Modern and
Contemporary Art Programme in der Kuppelhalle
des KHM
21.9.
Performance La Battaglia di Constantinopel. Eine
virtuelle Erkundung von Krieg, Religion und Politik,
produziert von PHACE in Kooperation mit Klangspuren
Schwaz in Tirol mit Texten von Yamamoto Tsunetomo,
Yukio Mishima und Tanizaki Jun‘ichiro im KHM
25.9.
Matinee mit den Quatuor Mosaïques zur Finissage
der Ausstellung „Der Himmel hängt voller Geigen“.
Die Violine in Biedermeier und Romantik im
Marmorsaal der Neuen Burg
28.9.
53. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des KHM
29.9.
Kuratorengespräch Zu Gast in Ambras mit GD Haag
und Dr. Gudrun Swoboda auf Schloss Ambras
1.10.
Lange Nacht der Museen
Jubiläumsfest: 20 Jahre Österreichisches Theatermuseum
mit Maria Happel, Michael Maertens, Heinz Zuber u. a.
im ÖTM
3.10.
GD Haag hält beim Annual Donors‘ Luncheon in den
Fine Arts Museen, San Francisco, einen Vortrag über die
venezianische Malerei in der Gemäldegalerie des KHM
Dr. Sylvia Ferino und Dr. Pichorner eröffnen die Ausstellung Fürstlich gesammelt. Van Eyck / Gossaert / Bruegel.
Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien im
Groeningemuseum, Brügge
5.10.
Besuch von Devisingh Ramsingh Shekhawat, Gemahl
der Staatspräsidentin der Republik Indien, und Frau
Margit Fischer in der Schatzkammer
Kfm. GF Dr. Paul Frey eröffnet gemeinsam mit Michael
Gigl den neuen Pop-Up Store in New York
Chronik
6.10.
Musiksalon mit dem Musikkritiker der „Presse“
Wilhelm Sinkovicz im ÖTM
16.10.
Fundraising-Dinner in der Kuppelhalle des KHM
und Preview der Ausstellung Wintermärchen. WinterDar­stellungen in der europäischen Kunst von Bruegel
bis Beuys im KHM
17.10.
Board meeting der „International Friends of KHM“
in der Generaldirektion
Pressekonferenz, Preview und Eröffnung der Aus­stel­lungen Wintermärchen. Winter-Darstellungen in
der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys und
„… Alles ist sehr schön ausgefallen“ (Kaiser Franz
Joseph I.). 120 Jahre Kunsthistorisches Museum im
KHM durch BP Dr. Heinz Fischer
18.10.
Vortrag Harsh Winters, Fascinating Stories: Dutch
Winterlandscapes in Historic Perspective von Pieter
Roelofs, Rijksmuseum, Amsterdam, im Rahmen der
Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen
in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im
Vortragssaal des KHM
Fundraising Dinner für die Neuaufstellung zur Hofjagd
in der Hofjagd- und Rüstkammer auf dem Jagdplateau
der Neuen Burg
19.10.
Betriebsversammlung im Bassano Saal
Eröffnung der Ausstellung Heinrich von Kleist
1777–1811 im ÖTM
20.10.
Vorstandssitzung und Generalversammlung des
„Vereins der Freunde des Kunsthistorischen Museums“
21.10.
Symposium in Kooperation mit der Botschaft der
Republik der Philippinen im MVK
Symposium Kulturgüterschutz in Europa. Schutz von
archäologischem Kulturgut – Schwerpunkt Griechenland
und Türkei in Kooperation mit der „Forschungsgesellschaft Kunst & Recht“ im Ephesos Museum
22.10.
Aktionstag für Kinder im Rahmen der Ausstellung
Wald / Baum / Mensch im MVK
24.10.
Dr. Steven Engelsman, Direktor des Völkerkunde­
museums in Leiden, wird zum neuen Direktor des
Museums für Völkerkunde ernannt (Amtsantritt:
1.5.2012)
28.10.
Dr. Sylvia Ferino eröffnet die KHM-Ausstellung Masters
of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power
from the Kunsthistorisches Museum, Vienna im de
Young Museum in San Francisco
3.–5.11.
Teilnahme von GD Haag an der internationalen
Museumsdirektorenkonferenz (Bizot Group) in
Washington
25.11.
Szenische Lesung von Ulrich Matthes KLEIST.
Geschichte einer Seele im Rahmen der Ausstellung
Heinrich von Kleist 1777–1811 im ÖTM
7.11.
Eröffnung der Ausstellung Renessenz. Facetten
der Renaissance in der Kuppelhalle des KHM und
Präsen­tation der neuen KHM-Dienstkleidungen
28.11.
Feier des National Day der Botschaft von Panama
im MVK
9.11.
Präsentation der im Verlag Christian Brandstätter
erschienenen Bücher Tafelfreuden in der Kunst;
Blumenpracht in der Kunst; Liebespaare in der Kunst
von Daniel Uchtmann in der Kuppelhalle des KHM
14.11.
Buchpräsentation Alte Meister gezeichnet von Mahler
mit Nicolas Mahler in Kooperation mit dem Suhrkamp
und dem Insel Verlag, moderiert von Andreas Platthaus,
FAZ, und gelesen von Martin Schwab im Bassano Saal
des KHM
29.11.
BP Dr. Heinz Fischer und der Präsident der Palästinen­
sischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas besuchen
die Schatzkammer
1.12.
Konzertabend Franz Schubert: Winterreise.
Liederzyklus op. 89, D 911 mit Georg Lehner,
Bariton, und David Lutz, Klavier im Rahmen der
Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen
in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys
im Bassano Saal des KHM
Die Produktion Ganymed Boarding erhält im Rahmen
einer Galaveranstaltung im Raimund Theater den
Wiener Theaterpreis „Nestroy“ für die beste off
Produktion
6.12.
BundesmuseendirektorInnenkonferenz in der
General­direktion der Österreichischen
Nationalbibliothek
15.11.
54. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des
KHM
Vortrag Der Lauf der Zeit: Zur Darstellung des Winters
in Tapisserien von Dr. Katja Schmitz-von Ledebur im
Rahmen der Ausstellung Wintermärchen. WinterDarstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel
bis Beuys im Vortragssaal des KHM
Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung
Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika
und Lateinamerika in der Säulenhalle des MVK
16.11.
Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung Zauber
des bunten Schattens. Das chinesische Schattentheater
im ÖTM
17.–18.11.
Gastspiel des chinesischen Schattentheaters aus
Changsha Schildkröte und Kranich im ÖTM
18.11.
FremdenführerInnen-Tag im KHM
19.11.
Aktionstag für Kinder im Rahmen der Ausstellung
Wald / Baum / Mensch im MVK
21.11.
BundesmuseendirektorInnensitzung im MAK
23.11.
Vortrag Such dir den Schnee vom vergangenen Jahr.
Eine Winterreise durch die Kunst Europas von Ronald
de Leeuw im Rahmen der Ausstellung Wintermärchen.
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von
Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des KHM
24.–26.11.
Internationales Symposium Eine sichtbare Geschichte
der Kunst. Europäische Museumskultur um 1800 im
Bassano Saal des KHM
14.12.
BM Dr. Claudia Schmied besucht die Ausstellung
Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der
europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im KHM
Vortrag Von Göttern und Eisläufern. Winterallegorien
für Garten, Tisch und Kunstkammer von Dr. Claudia
Lehner-Jobst im Rahmen der Ausstellung Winter
märchen. Winter-Darstellungen in der europäischen
Kunst von Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des
KHM
15.12.
Musiksalon im Bassano Saal: Der Musikkritiker der
„Presse“ Dr. Wilhelm Sinkovicz im Gespräch mit
Ausstellungskurator Ronald de Leeuw
16.12.
Weihnachtsempfang An African Christmas With
MoZuluArt in der Säulenhalle des MVK
19.12.
Weihnachtsfeier für die MitarbeiterInnen im KHM
20.12.
Vortrag Splendeurs et misères: Depicting Winter in
the 19th Century von Ronald de Leeuw im Rahmen
der Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen
in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im
Vortragssaal des KHM
31.12.
Silvestergala in der Kuppelhalle des KHM
19
20
sammlung
Sammlungen des
Kunsthistorischen Museums
sammlungen KHM
Ägyptisch-Orientalische Sammlung
Dr. Regina HÖLZL, Direktorin
Mag. Michaela HÜTTNER
Mag. Michael NEUMANN (ab 1.8.)
Barbara POROPATICH (bis 31.12.)
Mag. Doris BAUER (bis 31.12.)
Sabine MUCKENSTURM
Restaurierung
Mag. Irene ENGELHARDT
Mag. Michael LOACKER
Mag. Vanessa NOVAK-TUCOM
Generalrevision der Inventare
Die Ägyptisch-Orientalische Sammlung besitzt
insgesamt vier Inventare: das sogenannte
Hauptinventar (Ägyptisches Inventar), das
Semitische Inventar, das Sonderinventar
„Sichem“ sowie das Archäologische Inventar
(A-Inventar).
Das erste ägyptische Inventar der kaiserlichen
Sammlungen war das sogenannte Supplementinventar, das 1824 von Anton von Stein­
büchel, Direktor des Münz- und Antiken­
kabinettes, vorgelegt wurde. Bis zum Jahre
1821 waren die nicht sehr zahlreichen
Aegyptiaca der habsburgischen Sammlung
Teil der Antikensammlung. Anlass für die
Begründung eines gesonderten ägyptischen
Inventars war der Ankauf von mehr als 3000
Objekten durch Ernst August Burghart für die
kaiserlichen Sammlungen, womit die Aegyptiaca – wie auch die Münzen und die Antikensammlung – zu einem gesonderten Samm­
lungs­bereich innerhalb des Münz- und Antikenkabinettes zusammengefasst wurden. 1875
wurde im Zuge einer General­inventur ein
neues Inventar angelegt, das bis heute als sogenanntes Hauptinventar weitergeführt wird.
Das Semitische Inventar wurde 1894 begründet, nachdem das Kunsthistorische
Museum 660 Objekte aus Südarabien er­
halten hatte, die der Forscher Eduard Glaser
von seiner vierten Expeditionsreise aus dem
Jemen mitbrachte. In der Folge wurden im
Semitischen Inventar nicht nur südarabische
Objekte inventarisiert, sondern auch Objekte
anderer orientalischer Kulturen. Die Ägyptische Sammlung wurde dadurch zur „Ägyptisch-Orientalischen Sammlung“.
Im Zuge der Generalrevision der Inventare
der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung von
1952 wurden verstreute Bestände entdeckt,
die offenbar von den Grabungen des Bibelforschers und Archäologen Ernst Sellin in
Sichem/Palästina stammten. Die zugehörigen
Objekte wurden identifiziert und 1965 im
sogenannten Sonderinventar „Sichem“ inventarisiert.
Das jüngste Inventar der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung ist das Archäologische
Inventar (A-Inventar). Dieses umfasst die
Funde aus den österreichischen UNESCORettungsgrabungen in Sayala (Nubien) und
aus den Grabungen des Österreichischen
Archäologischen Instituts Kairo aus den
1960er bis 1980er Jahren, die im Asasif
(Theben) und in Tell el-Daba im Ostdelta
gefunden wurden. Die letzte Fundteilung
fand 1984 statt. Die Funde aus den Grabungen in Sayala kamen zunächst an das Naturhistorische Museum Wien und wurden
von diesem an die Ägyptisch-Orientalische
Sammlung des Kunsthistorischen Museums
abgegeben; die Funde aus dem Asasif und
aus Tell el-Daba gelangten direkt in das
Museum. Im Jahr 1977 wurde für die Inventarisierung dieser Grabungsfunde ein eigenes
Inventar – das sogenannte Archäologische
Inventar (A-Inventar) – begründet.
Standortkontrolle der Uschebtis in Saal III
Es gab mehrere Gründe für eine umfassende
Generalrevision der Inventare der ÄgyptischOrientalischen Sammlung: Die letzte Generalrevision der Inventare fand von 1952 bis 1967
statt und liegt demnach schon sehr lange
zurück, zudem war das Archäologische Inventar bisher noch nie einer Revision unterzogen
worden. Prinzipiell sollen nun alle Inventare
der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung überprüft werden, vordringlich ist jedoch die
Überprüfung des Hauptinventars und des
Archäologischen Inventars.
Im Zuge der Vorbereitungen der Depotübersiedlung von der Traviatagasse (siehe dazu
Bericht unten „Depotumzug 2011“), wo
der Großteil des archäologischen Materials
aufbewahrt wurde, in das Zentraldepot am
Wiener Stadtrand ergaben sich viele offene
Fragestellungen hinsichtlich der dort ge­
lagerten Bestände. Auch wurden zahlreiche
uninventarisierte Objekte aus den frühen
Grabungen der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften erstmals vollständig erfasst, um in der Folge näher bestimmt und
wissenschaftlich be­arbeitet werden zu können
(internes Forschungsprojekt: Die frühen Grabungen der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften in Ägypten und Nubien –
Tura – Kubanieh – Ermenne – Toschke).
21
22
Ägyptisch-Orientalische Sammlung
Sowohl beim Archäologischen Inventar als
auch beim ägyptischen Hauptinventar konnten durch umfassende Standortkontrollen
bzw. gleichzeitige Abgleiche mit den Inventarbüchern, elektronischen Datenbanken und
anderem Dokumentationsmaterial ausführliche Dokumentationen erstellt und dadurch
viele Fragen beantwortet werden.
Als externe Gutachterin der Revision fungiert
Prof. Dr. Regine Schulz (vormals Director of
International Curatorial Relations, Curator
of Ancient Art, Walters Art Museum Baltimore), die seit Oktober 2011 das Roemerund Pelizaeus-Museum in Hildesheim leitet.
Die Revision, an der neben dem wissenschaftlichen Personal der Ägyptisch-Orientalischen
Sammlung auch Barbara Poropatich und
Mag. Doris Bauer als Registrare der Sammlung maßgeblich beteiligt waren, soll im
Jahr 2012 fortgesetzt werden.
Bericht: Dr. Regina Hölzl,
Mag. Michaela Hüttner,
Mag. Michael Neumann
Standortkontrolle und Registrierung von Objekten
im alten Depot Traviatagasse
Depotumzug 2011
Reinigung und Entschimmelung
Die umfangreichen Vorarbeiten zur Übersiedlung der Bestände in den alten Depots in
der Traviatagasse, die bereits 2010 begonnen
hatten, wurden Anfang 2011 fortgesetzt.
In den beiden Rollschrankanlagen des alten
Depots in der Traviatagasse wurden vor
allem die archäologischen Funde aus den
Grabungen der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften vom Beginn des 20. Jahrhunderts in Ägypten und Nubien sowie die
Funde aus den Grabungen des Österreichischen Archäologischen Instituts aus den
1960er bis 1980er Jahren aus Sayala in Nubien,
aus dem Asasif bei Theben und aus Tell
el-Daba im ägyptischen Nildelta aufbewahrt
(siehe oben Bericht „Generalrevision der
Inventare“). Bei den Funden handelte es
sich überwiegend um Objekte aus Keramik,
Stein oder Metall, aber auch um solche aus
organischen Materialien wie Leder, Fell, Textilien, Holz, weiters um Gegenstände aus
Pflanzen und Pflanzenteilen, Muscheln, Knochen, Haaren, getrockneten Früchten etc.
Bereits 2010 war mit der genauen Erhebung
der zu übersiedelnden Steinobjekte begonnen
worden. Es wurden die Zahl der benötigten
Paletten sowie Art und Umfang der verschiedenen Verpackungsmaterialien ermittelt, wobei nicht nur die Steinobjekte der ÄgyptischOrientalischen Sammlung, sondern auch die
sehr umfangreichen Bestände der Antikensammlung und die Steinobjekte der Kunstkammer mitbetreut wurden. Die Umlagerungen der zahlreichen und bis zu 1000 kg
schweren Steinobjekte auf die neuen Europaletten mussten ebenfalls bereits im Vorfeld
der eigentlichen Übersiedlung erfolgen.
Der Transport der Schwerlastobjekte dauerte
von 25.7. bis 23.9.2011. Die Übersiedlung
der Steinobjekte der Ägyptisch-Orientalischen
Sammlung fand vom 31.8. bis 23.9.2011
statt und erfolgte vorwiegend auf Paletten
mit Zurrgurtfixierungen. Allerdings waren für
andere Objekte (insbesondere für solche aus
der Antikensammlung) auch noch andere
und zum Teil aufwendigere Transportkon­
struktionen erforderlich.
Bericht: Mag. Michael Loacker
rechts oben: Vor der
Reinigung: punktueller
Schimmelbefall
rechts unten: Nach der
Reinigung
Übersiedlung der Schwerlastobjekte: Umlagern eines Sphinx
Ein großer Teil der Objekte war nicht nur
stark verschmutzt, sondern aufgrund einer
früheren Lagerung unter sehr ungünstigen
Klimabedingungen auch von Schimmel befallen. Vor der Verlagerung der Objekte in das
neue Zentraldepot am Wiener Stadtrand
waren neben einer gründlichen Reinigung
auch gewisse konservatorische Maßnahmen
erforderlich.
sammlungen KHM
Reinigung mittels Spezialstaubsaugers
mit Bürstenaufsatz
Objektreinigung im alten Depot
in der Traviatagasse
oben: Vor der Reinigung: Schimmelbefall
an einem Lederschuh
unten: Nach der Reinigung
Eingangsaufnahme: Holzlade mit Objekten
aus verschiedenen Materialien
oben: Gesichtete und zuge­
ordnete Objektfragmente
(Armreife)
rechts: Endaufnahme:
gereinigte, geordnete und
verpackte Objekte (Armreife)
23
24
Ägyptisch-Orientalische Sammlung
Zu den aufgetretenen Schadensphänomenen zählten neben dem Schimmelbefall
auch Salz­ausblühungen bzw. abblätternde,
ab­sandende Materialschichten sowie Schädlingsbefall (Löcher, Fraßgänge), z. B. an Lederfragmenten.
Aufgrund der Ergebnisse der Schimmelpilzanalysen wurde eine Trockenreinigung mit
Schutzmaßnahmen für die Gesundheit der
Restauratoren (Atemmaske, Handschuhe,
tem­porär Brille und Overall) konzipiert. Vor
der Reinigung wurde jedes Objekt (auch im
Hinblick auf die Generalrevision der Inventare)
registriert und kurz beschrieben. Im Zuge
der Reinigung wurde ferner eine Fotodokumentation angefertigt. Die ausschließlich
an­
gewendete Trockenreinigung erfolgte
mit­
tels Spezialstaubsaugers und speziellen
Filter­ein­sätzen. Von vielen der zu reinigenden
Keramikgefäße wurden Proben genommen,
um daraus eventuelle Rückschlüsse auf den
ursprünglich darin gelagerten Inhalt ziehen
zu können. Auch wurden sämtliche beiliegenden Informationen (alte Fundzettel etc.)
fotografisch dokumentiert.
Eine Verbesserung und Beschleunigung des
Handlings der Objekte und der Vorgänge
bei der Transportverpackung wurde bereits
bei der Zwischenlagerung der gereinigten
Objekte in schadstofffreien Kunststoffbeuteln und -folien erzielt. Die Übersiedlung der
Objekte aus den Rollschrankanlagen fand
vom 10.10. bis 4.11.2011 statt.
Bericht: Mag. Irene Engelhardt,
Mag. Vanessa Novak
Kooperation mit dem wissenschaftlichen Verein „Egypt & Austria“
Die erfolgreiche Kooperation mit dem wissenschaftlichen Verein „Egypt & Austria“ wurde
auch 2011 fortgesetzt.
Zusätzlich zu einer sechsteiligen Vortragsreihe
wurde am 16.6. im Vortragsraum des KHM
ein eintägiger „Study Day“ zum Thema Das
Alte Ägypten in der Reiseliteratur veranstaltet.
Wissenschaftler aus dem In- und Ausland
beschäftigten sich in insgesamt elf Referaten
mit folgenden Themenkreisen:
• Reiseliteratur als Quelle für die Archäologie;
Mag. Michaela Hüttner
• altägyptische Monumente als Reiseziel;
Ausstellungen
• altägyptische Monumente und die Bibel;
• Unterschiede in weiblicher und männlicher
Betrachtungsweise.
Den Festvortrag mit dem Titel „… a perfect
feast to the eye“ – Frühe Forscher und Reisende
in Assiut hielt Univ.-Prof. Dr. Jochem Kahl
von der Freien Universität in Berlin.
Leihverkehr
41Objekte wurden auf Leihfähigkeit geprüft und für Ausstellungen vorbereitet; Betreuung der Hin- und Rücktransporte von
25 Leih­gaben auf 4 Reisen; Erstellung von
32 Zu­stands­protokollen.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Regina Hölzl
Publikationen
Hermann Junker und die Grabungen der Akademie
der Wissenschaften, in: Ausstellungskatalog Giza –
Am Fuße der großen Pyramiden, Hildesheim
(Roemer- und Pelizaeus-Museum) 2011, 56–63
Forschungen
Die frühen Grabungen der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften in Ägypten und Nubien – Tura –
Kubanieh – Ermenne – Toschke, Fortsetzung der
Objekt- und Dokumentationsrecherchen.
Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum (gemeinsam
mit Michaela Hüttner und Helmut Satzinger).
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
21.2. Ägypten in Wien – Österreich vor den Pyramiden,
Hildesheim, Roemer- und Pelizaeus-Museum, auf
Einladung des Fördervereins des Roemer- und
Pelizaeus-Museums Hildesheim
1.–2.4. Semmering, KHM-Wissenschaftstag
16.6. KHM, Vortragsraum, Planung und Organisation
des Egypt & Austria Study Day zum Thema Das Alte
Ägypten in der Reiseliteratur (gemeinsam mit dem
wissenschaftlichen Verein „Egypt & Austria“)
22.–24.7. Leipzig, Ständige Ägyptologenkonferenz
(SÄK) zum Thema Ägyptologen und Ägyptologie(n)
zwischen Kaiserreich und der Gründung der beiden
deutschen Staaten (1871–1949)
Planung und Organisation einer sechsteiligen Vortragsreihe im KHM (gemeinsam mit dem wissenschaftlichen
Verein „Egypt & Austria“)
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge­
heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM)
2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin,
Gerlinde Gruber, Bettina Kratzmüller, Beatrix KrillerErdrich, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger,
Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline ZhuberOkrog)
Publikationen
Objekttexte und Einleitungen in: Ausstellungskatalog
S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in
der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
Forschungen
Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum (gemeinsam
mit Regina Hölzl und Helmut Satzinger).
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
1.–2.4. Semmering, KHM-Wissenschaftstag
16.6. KHM, Vortragsraum, Egypt & Austria Study
Day zum Thema Das Alte Ägypten in der Reiseliteratur
(gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Verein
„Egypt & Austria“)
3.9. The relocation of KHM’s storage, Poznań, Annual
meeting of ICOM – CIPEG (International Committee
for Egyptology) (Poznań und Berlin, 31.8.–6.9.)
Mag. Irene Engelhardt
Forschungen
Mitbetreuung eines Forschungsauftrages (Diplomarbeit
an der Akademie der Bildenden Künste Wien – Institut
für Restaurierung/Konservierung): Restaurierung des
Sarges Inv.-Nr. ÄS 6271.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
18.–20.5. Linz, Schlossmuseum, 15. Tagung der
Österreichischen Restaurator/innen für archäologische
Bodenfunde
Leihgaben
Im Jahr 2011 war die Ägyptisch-Orientalische
Sammlung mit 25 Leihgaben an 3 Ausstellungen im Ausland beteiligt.
sammlungen KHM
Antikensammlung
und die Grundstückssuche. Der Zuschlag für
die Generalplaner-Leistung erging an die
ARGE „B-18 Architekten ZT GmbH Wien /
Architektenbüro Karl Reuter“.
• Museumsberater:
Mit der Gründung der Projektteams Bau
und Übersiedelung, dessen Mitglieder durch
die Geschäftsführung bestimmt wurden,
konnte Anfang 2010 die aufwendige und
intensive Planung und Vorbereitung für das
neue Zentraldepot forciert werden.
• Ansprechpartner Sammlung:
** auch Bauteam
Bauteam (5 Mitglieder):
Das Gebäude
Restaurierung
• Projektleitung: Ing. Stefan Fleck**
Gesamtnutzfläche: ca. 14.000 m²
Mag. Viktor FREIBERGER, Leiter
• Vertretung Kuratoren:
Kunstdepotfläche: ca. 12.000 m²
HR Dr. Alfred BERNHARD-WALCHER, Direktor
Dr. Manuela LAUBENBERGER
Dr. Georg PLATTNER
Mag. Karoline ZHUBER-OKROG
Barbara KOVACS
Ruperta PICHLER
AR Irene MÜHLBACHER (Karenz)
Birgit OSWALD (Karenz)
HR. Dr. Kurt GSCHWANTLER*
Dr. Bettina KRATZMÜLLER*
Dr. Ulrike MÜLLER-KASPAR*
Mag. Angelika KATHREIN
Mag. Michael LOACKER
Mag. Bettina VAK
Alexander FREIBERGER*
Mag. Brigitte PROLL*
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Zentraldepot
Dr. Alfred Bernhard-Walcher war für die
Projektsteuerung Übersiedlung für das neue
Zentraldepot des KHM sowie für die Leitung
des Projektteams Übersiedlung verantwortlich und arbeitete im Projektteam Bau mit.
Das neue Zentraldepot des
Kunsthistorischen Museums, Wien
Das Kunsthistorische Museum mit MVK und
ÖTM WAöR entschloss sich im September
2009, ein neues Zentraldepot zu bauen. Bis
zu diesem Zeitpunkt waren die Kunstdepots
des KHM auf neun verschiedene Standorte
in Wien und Wien-Umgebung aufgeteilt. Bei
diesen meist veralteten, z. T. sanierungsbedürftigen Räumlichkeiten mit veralteter tech­
nischer Infrastruktur handelte es sich mehrfach
um Immobilien mit schlechten klimatischen
Voraussetzungen und hohen Mietkosten.
Somit ergab sich aus konservatorischen,
betrieblichen und betriebswirtschaftlichen
Gründen ein dringender Handlungsbedarf.
Zunächst wurden von Ende 2009 bis in das
erste Quartal 2010 Bestandserhebungen in
allen Sammlungen durchgeführt und daraus
resultierend die Anforderungen an das neue
Zentraldepot definiert. Parallel dazu erfolgten die EU-weite Architektenaus­schreibung
Dr. Alfred Bernhard-Walcher**
• Vertretung Restauratoren:
Martin Dorfmann (Firma dp-Art)
1 pro Sammlung nach Bedarf
• Ansprechpartner Inventar/IT, Registrar,
IPM, Security: nach Bedarf
Fotoatelier: ca. 120 m²
4 multifunktionale Restaurierwerkstätten:
jeweils ca. 60 – 80 m²
Dipl.-Rest. Christina
Schaaf-Fundneider**
Packraum: ca. 120 m²
• Museumsberater:
Dr. Joachim Huber (Firma PrevArt)**
• Architekt: Architekt Karl Reuter
(Architekturbüro Karl Reuter)
** auch Übersiedlungsteam
Übersiedlungsteam (6–15 Mitglieder):
• Projektleitung:
Dr. Alfred Bernhard-Walcher**
• Vertretung Restauratoren:
Dipl.-Rest. Christina
Schaaf-Fundneider**
Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja Kimmel
• Vertretung Gebäudemanagement:
Ing. Stefan Fleck**
Dr. Joachim Huber (Firma PrevArt)**
• Operative Umsetzung/Leitung:
Entpackungsraum: ca. 120 m²
Quarantäneräume, Schimmelraum,
N2-Behandlungskammer,
Auslieferungsräume
Das neue Zentraldepot des Kunsthistorischen
Museums wurde in einer Netto-Bauzeit von
acht Monaten in Himberg bei Wien errichtet. Durch die Verwendung von industriell
vorgefertigten Bauteilen konnte diese kurze
Bauzeit eingehalten sowie eine Optimierung
der Gesamtbaukosten erzielt werden.
Stützen, Unterzüge und Treppen wurden als
Stahlbeton-Fertigteile vom Werk auf die Baustelle geliefert und dort montiert. Die Fassade
Himberg, Außenansicht des Zentraldepots
25
26
Antikensammlung
des Kunstdepots besteht aus 35 cm starken
Beton-Sandwich-Elementen mit Kerndämmung, die als vorgefertigte Fassadenplatten
inklusive aller Öffnungen für Fenster, Türen
und Tore an den Außenstützen angebracht
sind. Neben der Wärmedämmung bietet diese
Fassade eine stark einbruchhemmende Wirkung.
Bei den Geschoßdecken kamen Filigrandecken als Halb-Fertigteile zum Einsatz. Darauf
wurden vor Ort Rohrschlangen für die Betonkernaktivierung eingelegt und dann wurde
Beton aufgebracht, so dass alle Geschoßplatten zur Heizung (im Winter) und Kühlung (im Sommer) des Gebäudes verwendet
werden.
Das Klimakonzept ist so ausgelegt, dass keine
weitere konventionelle Klimaanlage eingeplant ist und somit laufende Verbrauchs­
kosten des Depots niedrig gehalten werden.
Die aktivierten Geschoßböden und -decken
erzeugen gleich bleibende und stabile Temperaturen. Die Beheizung bzw. Kühlung der
Soleflüssigkeit in den Rohrschlangen der Betonkernaktivierung erfolgt über ein System
von Wärmepumpen, die über eine geo­
thermische Sondenanlage (Erdwärme) versorgt werden.
Auf dem Grundstück des KHM sind in einem
Sondenfeld Tiefensonden mit insgesamt
3.200 lfm Länge eingebracht worden. Der
Boden in tieferen Schichten hat eine stabil bleibende Temperatur. Durch die jeweils 100 m
tief reichenden Sonden wird im Winter dem
Boden Wärme entzogen und in die aktivierten
Bauteile im Gebäude geleitet, dieses wird
somit beheizt. Im Sommer kann der Boden
die abgeleitete Wärme aus dem Gebäude
wieder aufnehmen und das Depot wird gekühlt. Dieses System reagiert sehr träge,
weshalb ein schwankungsfreies Klima erreicht
wird. Der Sollwert der Temperatur im Depot
liegt bei + 20 °C.
Um die vorgegebene relative Luftfeuchte von
50 % zu erzielen, wird die Entfeuchtung der
Räume mit handelsüblichen Standgeräten
Auf eine automatische Löschanlage wurde
bewusst verzichtet – dafür wurde der bauliche
Brandschutz erhöht. Die Brandabschnitte
sind max. 1.500 m² groß, tragende Bauteile
wie Boden, Wände und Decken haben eine
Betonstärke von mind. 20 cm und sind feuerbeständig ausgeführt. Durch automatische
Strom- Abschaltung über die Einbruchmeldeanlage wird außerdem die Brandgefahr erheblich reduziert. Um die Raumhöhen opti-
oben: Himberg, Depotbereich der Antikensammlung,
ohne Einrichtung
oben: Das Übersiedelungsteam
unten: Traviatagasse, Depotbereich der
Antikensammlung, vor der Übersiedelung
umgesetzt. Für die Entfeuchtung im Hochsommer ist beispielsweise pro 500 m² Depotfläche ein Gerät erforderlich. In Bereichen mit
geringerer Luftfeuchte, wie z. B. den separaten Klimaboxen für korrosionsempfind­
liche Metallobjekte, muss die Anzahl bzw.
Leistung der Geräte erhöht werden. Die
Kondensatleitungen für die Entfeuchter sind
in die Betondecken eingegossen, damit die
gelagerten Kunstgegenstände zu keiner Zeit
Wasser aus­
gesetzt sind. Die Befeuchtung
der Räume erfolgt über Ultraschall-Befeuchter, die in eine Umluftanlage integriert sind.
Traviatagasse, Objekte der Antikensammlung
während der Übersiedelung
unten: Himberg, Depotbereich der Antikensammlung,
mit Einrichtung während der Übersiedelung
sammlungen KHM
mal auszunutzen und die nutzbare Lager­
fläche zu erhöhen, wurden in Teilbereichen
der massiven Geschoße Stahl-Zwischenbühnen eingezogen. Der eingebaute Lastenaufzug, der einen bestmöglichen Transport innerhalb des Gebäudes ermöglicht, entspricht
mit seinem Kabinen-Innenmaß von 2,50 m
Breite / 8,00 m Tiefe / 3,50 m Höhe der Ladefläche des größten Kunsttransport-LKWs.
Als Bauherrenberater konnte Herr Dr. Joachim
Huber von der Fa. PrevArt gewonnen werden, der über langjährige Erfahrungen im
Bereich von Depotneubauten verfügt. Als
Grund­
lage für alle weiteren Planungen
diente die Erstellung eines Mengengerüsts,
das Aufschluss über den zu siedelnden
Sammlungsbestand gab. Neben der aktuellen Art der Aufbewahrung und konservatorischen Anforderungen wurden darin auch
die zukünftige Lagerart und der potentielle
Sammlungszuwachs erfasst. Das neue Depot
soll den Lagerbedarf des KHM in den nächsten 30 Jahren decken.
Die Übersiedelung
Ein Fragenkatalog sollte den Sammlungen
helfen, die für die Übersiedelung ihrer Kunst­
werke notwendigen Angaben zu erarbeiten.
Hierzu zählten neben der Anzahl der zu
übersiedelnden Objekte auch deren Zustand,
Maße und Gewicht. Ferner wurden im Katalog Angaben zu einem möglichen Schädlings- und Schimmelbefall der Sammlungsobjekte abgefragt. Unter Berücksichtigung
laufender Projekte und der Angaben zu personellen Ressourcen in den Sammlungen
konnten schließlich die Kosten für die Übersiedelung kalkuliert werden. Der Fragen­
katalog diente auch zur Entwicklung eines
Grobzeitplans mit Erfassung notwendiger
Vorarbeiten und Zuteilung externer Hilfskräfte. Es folgten zahlreiche Begehungen
an den verschiedenen Standorten mit den
zuständigen Kuratoren und Restauratoren,
die den endgültigen Zeitplan fixierten.
Basierend auf der Auswertung des Fragenkataloges wurde auch die Ausschreibung
für die Kunsttransporte entwickelt. Aus der
Ausschreibung wurde als Bestbieter die
Fa. Kunsttrans ermittelt, die mit der Über­
siedelung der umfangreichen Sammlungsbestände des KHM betraut war.
Unter der Koordinationsleitung von Herrn
Martin Dorfmann (dp-Art) wurden den
Mitarbeitern der Fa. Kunsttrans die vom
Projektteam entwickelten Verpackungs­
stan­
dards für die zu übersiedelnden Objektgruppen vorgestellt. Die Mitarbeiter der Fa. Füreder erhielten eine Einschulung im Arthandling.
Ein Desiderat des Projektteams Übersiedelung
war es, für 95 % der zu übersiedelnden Sammlungsobjekte standardisierte Verpackungslösungen zu entwickeln. Diese mussten abgesehen von der Gewährleistung eines sicheren Transports auch kostengünstig, effizient
und möglichst häufig sammlungsübergreifend wiederverwendbar sein. Für übergroße
oder besonders fragile Kunstwerke galt es Sonderlösungen zu entwickeln. Es folgten Bestel-
oben: Traviatagasse, Objekte der Gemäldegalerie,
während der Übersiedelung
Feierliche Eröffnung des Zentraldepots in Himberg
am 6.7.2011
unten: Himberg, Depotbereich der Gemäldegalerie,
mit Einrichtung während der Übersiedelung
27
28
Antikensammlung
lungen von Material, Gerätschaften und Hilfsmitteln, die projektintern abge­wickelt wurden.
Mit Dr. Pascal Querner wurde ein externer
Berater für das IPM (Integrated Pest Mana­
gement) konsultiert, der ein Schädlingsmonitoring in den zu übersiedelnden Depots
durchführte. Das Monitoring hatte zum Ziel,
befallene Bestände auszumachen, die Schädlinge zu identifizieren und im Vorfeld der
Übersiedelung geeignete Maßnahmen zur
Bekämpfung durchzuführen. In einem Fachvortrag wurden die Museumsmitarbeiter für
das Thema sensibilisiert und die Ergebnisse
des Monitorings vorgestellt.
Die Auslastung der hauseigenen Begasungsanlage erforderte zusätzliche Möglichkeiten
an giftfreien Bekämpfungsmethoden. So wurden sämtliche Gemälde und Zierrahmen aus
der Gemäldegalerie vor Ort mittels Folienzeltes durch die Fa. Singer mit Stickstoff
begast. Auch in der Wagenburg wurden
Folientunnel zur Stick­stoff-Behandlung befallener Objekte aufgestellt.
Nach aufwendigen und intensiven Vorbereitungsarbeiten wie Oberflächenreinigungen,
Notsicherungen, Stabilisierungen sowie sorg­
fältigem Verpacken seitens der Sammlungen
mit Unterstützung externer Hilfskräfte konnte
die Übersiedelung wie geplant mit 1. August
2011 starten. Zuerst wurden die Steinobjekte
der Antikensammlung mit einem Gesamtgewicht von 450 Tonnen an den neuen Standort verlagert. Aus dem Depot Traviatagasse
folgten Objekte der Sammlungen Gemäldegalerie, Ägyptisch-Orientalische Sammlung,
Kunstkammer inkl. Tapisserien, Monturdepot
und Sammlung alter Musik­instrumente sowie das Vitrinendepot.
Aus dem Arsenal und aus Korneuburg wurden zeitgleich sämtliche Vitrinen, Möbel, Aus­
stellungsbehelfe und die Shopware über­siedelt
und im allgemeinen Lager (2. Obergeschoß)
untergebracht. Parallel dazu wurden mit dem
Hanuschhof und dem Hafen die Depots des
Österreichischen Theatermuseums geräumt.
Mit der Überstellung von Fahrzeugen und
Reitzubehör konnten die Depots der Wagenburg entlastet werden. Sämtliche bis dato in
den externen Depots untergebrachten Samm­
lungsobjekte sind bereits zum Großteil am
neuen Standort aufgestellt.
Durch die Investition von 1,7 Millionen Euro
in neue Einrichtungen wie Regalanlagen,
Gitterzugwände und spezielle Konstruktionen
konnte die Unterbringung der Sammlungsobjekte optimiert werden.
Ausgeschiedene Lagertechnik des Depots
Traviatagasse wurde auf der Homepage des
KHM unter der Rubrik „Online-Flohmarkt“
Interessenten aus dem Kunst- und Kulturbereich zum Kauf angeboten. Die Einnahmen
von rund 20.000,– € flossen wieder in das
Projekt zurück.
Mit 30. November 2011 konnte die erste
Übersiedelungsphase nach 426 LKW-Transporten ohne Probleme und Zwischenfälle
vorzeitig und erfolgreich abgeschlossen
werden.
Eine große Herausforderung stellte die Entrümpelung des Depots in der Traviatagasse
dar. Die Rückbauten erwiesen sich hingegen
als weniger aufwendig als ursprünglich angenommen. Nach 20-jähriger Nutzung konnten die Räumlichkeiten fristgerecht an den
Eigentümer übergeben werden.
Die Durchführung der seit Oktober 2011
laufenden Reinigungs- und Entschimmelungsarbeiten von kontaminierten Theatermodellen
und -kostümen des ÖTM sowie von Gefäßen
und Scherbenfragmenten aus der ÄgyptischOrientalischen Sammlung erfolgt mit Hilfe
von externen Mitarbeitern. Die Maßnahmen
zum Arbeitsschutz basieren auf Empfehlungen
von Prof. Dr. Katja Sterflinger (BOKU, Institut
für Mikrobiologie), die an den betroffenen
Standorten im Vorfeld Schimmeluntersuchungen durchführte. Dank der Investition von
knapp 70.000,– € sind Behandlung und Auf­
arbeitung dieser Objekte möglich.
Durch die Unterbringung an einem zentralen
Standort konnten erstmalig die bis dahin auf
verschiedene Standorte verteilten Sammlungsbestände zusammengeführt werden. Dies
ermöglichte auch die Inventarisierung von
bisher nicht erfassten Sammlungsbeständen.
Für eine zeitgemäße Standorterfassung und
-bewirtschaftung ist die Kennzeichnung sämt­
licher Objekte mittels Barcode-Etiketten vorgesehen. Die Gemäldegalerie konnte dieses
Projekt bereits erfolgreich für ihre Zierrahmen
und den Gemälde­bestand aus der Traviatagasse umsetzen.
Ein konstantes Raumklima gewährleistet den
Fortbestand der Kunstschätze; dieses hat
sich bereits nach drei Monaten im angestrebten Grenzwertbereich eingependelt.
Das an den alten Standorten eingeführte
Integrated Pest Management wird auch im
neuen Zentraldepot von Herrn Dr. Pascal
Querner fortgesetzt. Für die Sicherheit vor
Ort sind die beiden Depotverwalter Gerhard
Ifkovits und Peter Planegger verantwortlich.
Die einzelnen Bauphasen wurden durch
Ing. Stefan Fleck fotografisch festgehalten.
Die Räumungs- und Einlagerungsarbeiten
wurden durch das Fotoatelier dokumentiert.
In einer zweiten Übersiedelungsphase werden
ab dem 2. Quartal 2012 die Teilbestände
aus den Depots am Burgring (ÄgyptischOrientalische Sammlung, Bibliothek, Fotoatelier, Kunstkammer, Münzkabinett), der
Neuen Burg (Archiv), der Hofburg (Monturdepot) und dem Palais Lobkowitz (ÖTM)
in das neue Zentraldepot in Himberg überstellt. Derzeit laufen die hierfür notwen­
digen Vorbereitungen. Mit der Übersiedelung der Sekundärgalerie der Gemälde­
galerie im 1. Quartal 2013 wird das Vor­
zeigeprojekt abgeschlossen.
Wegen der kostenoptimierten Bauweise, der
hohen Funktionalität des Bauwerks und der
geringen Betriebskosten ist das neue Zentraldepot europaweit Vorbild für nachhaltige
Depotneubauten geworden. Interessierte Bau­
träger namhafter Museen haben bereits die
Möglichkeit einer Besichtigung vor Ort genutzt. Das Bauprojekt wurde auch schon im
Rahmen von Fachtagungen vorgestellt. Zusätzlich sollen die während der Übersiedelung gesammelten Erfahrungen im Rahmen
von Fachpublikationen und -tagungen an
Interessierte weitergegeben werden.
Bericht:
Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider,
Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja Kimmel,
Ing. Stefan Fleck
sammlungen KHM
Forschungsprojekte
Antike Porträts in Wien
Erarbeitung eines wissenschaftlichen
Bestandskataloges der Porträtskulptur der
Antikensammlung des Kunsthistorischen
Museums
Projektleitung: Dr. Manuela Laubenberger
Projektmitarbeit: Dr. Alfred BernhardWalcher, Mag. Viktor Freiberger,
Dr. Ulrike Müller-Kaspar, Mag. Brigitte
Proll, Alexander Freiberger
Finanzierung: KHM; BMWF Förderprogramm
forMuse – Forschung an Museen
Im zweiten Projektjahr standen die Res­
taurierungen, die schriftliche und bildliche
Dokumentation der Objekte und die Pflege
der Kontakte zu unserem Kooperationspartner
Museo del Prado in Madrid im Mittelpunkt.
Einen weiteren Schwerpunkt bildete die
Orientierung innerhalb der internatio­nalen
Forschungstätigkeit zum Kernthema des
Projekts, nämlich der Geschichte der antiken
Porträts nach ihrer Auffindung und der an
ihnen vorgenommenen Veränderungen bis
heute. Damit verbunden war die Teilnahme
an verschiedenen Tagungen und Vorträgen
im In- und Ausland.
Die Restaurierung und Dokumentation der
weiblichen Büsten durch Mag. Brigitte Proll
mit Unterstützung von Alexander Freiberger
(35 Objekte) wurde erfolgreich abge­schlossen.
An weiteren 13 Objekten waren aufwendigere
Restaurierungsmaßnahmen – wie die Erneuerung von Montagen – nötig, die im Team
mit Viktor Freiberger und Angelika Kathrein
durchgeführt wurden. Die Restaurierung der
Porträts wurde durch Materialanalysen des
Naturwissenschaftlichen Labors (Dr. Martina
Grießer, Dr. Václav Pitthard) unterstützend
begleitet. Die umfassende Fotodokumentation von 45 Porträts durch das Fotoatelier
(Alexander Rosoli) konnte abgeschlossen
werden.
Als Beispiel für die aus der Restaurierung
und aus der bisherigen wissenschaftlichen
Untersuchung der Porträts gewonnenen Erkenntnisse zur Geschichte der Porträts sei
die weibliche Marmorbüste aus der Sammlung Este genannt. Vor der Restaurierung
war nicht erkennbar, dass der mittlere Teil
der Büste (wahrscheinlich bereits in der
Renaissance) aus einem antiken Kapitellfragment umgearbeitet und ergänzt wurde.
oben: Detail: linkes Kopfprofil des weiblichen
Porträts aus flavischer Zeit (Ende 1. Jh.) mit
typischer Lockenfrisur
Detail von der rechten Schulter mit „Blattrippe“
von einem Kapitell korinthischer Ordnung
Weiblicher römischer Porträtkopf auf neuzeitlicher Büste
und Rundsockel, Inv.-Nr. I 1296
unten: Detail von der Unterseite der Büste während
der Restaurierung: Blätter des Kapitells entlang des
Büstenrandes erkennbar
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30
Antikensammlung
Der Erotenfries des Theaters von Ephesos
Restaurierwerkstätte
Bandhenkelamphora
Projektleitung: Dr. Georg Plattner,
Dr. Maria Aurenhammer [ÖAI]
Finanzierung: KHM, ÖAI
Im Zuge der Übersiedelung der Depotbestände der Antikensammlung wurden sämtliche Objekte einer Kontrolle unterzogen
und es wurden, wo notwendig, Sicherungsmaßnahmen getroffen. Zusätzlich wurden
im Jahr 2011 in der Restaurierwerkstätte der
Antikensammlung 194 Objekte untersucht,
konservatorisch bearbeitet bzw. restauriert.
Die attisch weißgrundig schwarzfigurige
Bandhenkelamphora Inv.-Nr. ANSA IV 3607
stellt wegen ihrer Form und ihres Dekors
eines der interessantesten Stücke dar, die
im Zuge des Projekts Corpus Vasorum
Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische, protoattische und attisch schwarz­
figurige Vasen) untersucht wurden. Das
Gefäß gehört der so genannten Klasse
„Cabinet des Médailles 218“ an und wird
um 500 v. Chr. datiert. Die Dekoration ist
in schwarzfiguriger Technik ausgeführt, wobei der Bildhintergrund an Bauch und Schulter weißgrundig gehalten ist. Die Innenzeichnung der dunklen Figuren ist geritzt,
wichtige Details sind mit zusätzlich auf­
getragenem Rot oder Weiß bemalt. Durch
das flächig auf den schwarzen Grund
auf­
gebrachte Weiß stellt das Gefäß eines
der wenigen Beispiele des so genannten
„second white“ dar.
Unter den Skulpturen, die in den ersten Jahren
der österreichischen Ausgrabungen in Ephesos
(seit 1895) gefunden worden sind, waren
zahlreiche Fragmente eines Marmorfrieses. Die
Reliefs stammen von der scaenae frons, der
Bühnenrückwand des ephesischen Theaters.
Hunderte von Fragmenten wurden damals
systematisch gesammelt und viele von ihnen
wurden wieder zusammengesetzt. Die wissenschaftliche Erforschung des Frieses wird in
Zusammenarbeit zwischen dem Österreichischen Archäologischen Institut und der Antikensammlung geleistet. Unter Berücksichtigung der Fragmente, die bereits im 19. Jahrhundert an das British Museum in London
gekommen sind, wird der Fries ausführlich
bearbeitet und dokumentiert, er soll in einer
Publikation vorgelegt werden.
Ephesos, Fries vom Theater: Erosknabe,
Inv.-Nr. I 1973
Detail: Krieger, Zustand bei der Übernahme der Bandhenkelamphora
Inv.-Nr. IV 3607
sammlungen KHM
Die Bilder beider Seiten – Krieger bzw. Kitharode – werden von so genannten „nearsense inscriptions“ begleitet, wie sie beim
Sappho-Maler auf mehreren Gefäßen vorkommen. Oft scheint es, als ob dabei vor­
liegende Beischriften nicht exakt abge­
schrieben oder bei Buchstaben einfach Teile
wie z. B. Querhasten einfach weggelassen
oder falsch ergänzt wurden. Auf der Vorderseite der Amphora wird der Leichnam des
Achill (Beischrift: „[Achil]LEOS“) von einem
Krieger auf die Schulter gehoben. Die diesem
beigeschriebenen Buchstaben erinnern an
„AIAS [h]O SAIS“. Die Bezeichnung „Aias,
der Krieger“ passt zu diesem Heros, der von
Homer (Ilias 2.768–9) als der beste Kämpfer
der Achäer neben Achill bezeichnet wird.
Die Amphora war 1865 von der Sammlung
Castellani in Rom übernommen worden.
Ihre historische Restaurierung, die sicher vor
dem Kauf durchgeführt wurde, ist in einer
späteren Zeit überarbeitet worden, vermut-
28 Fragmente mit Ergänzungen und Papierverstärkung
lich um die entstandenen Schwundrisse in der
Kittmasse auszugleichen. Nach Auswertung
einiger Materialproben dürfte der restauratorische Vorgang folgender gewesen sein:
Zuerst verklebte man die 28 Scherben mit
tierischem Leim, dann wurde eine Innenverstärkung aus Zellulose (Papier) hergestellt,
die mit dünnflüssigem Leim an die Innerseite
geklebt wurde, darauf trug man vermutlich
Kreide mit Leim und Leinöl versetzt von
außen als Kittmasse auf die Fehlstellen auf.
Der fehlende Teil des Henkels wurde aus derselben Masse ergänzt. Die Fehlstellen wurden
nun mit Temperafarben retouchiert und
poliert. In der zweiten Phase wurden die
schon retouchierten Fehlstellen mit Öl­farbe
großflächig übermalt. Dies gilt auch für die
von einem fehlerhaften Brand herrührenden
Stellen in der schwarzen Engobe. Ein vollständiger Überfang mit tierischem Leim ist
in beiden Phasen vorstellbar, die feine
Engobe ist mit Leimresten bedeckt.
Seite mit Kitharode unter UV-Licht (354 nm)
Die Loslösung der Papierverstärkung im Laufe
der Jahrzehnte und mit ihr einhergehend
das Schrumpfen der großen Kittstelle an der
Vorderseite sowie die Lösung der Leimverklebung führten zu einem Stabilitätsverlust
der dünnwandigen Amphora. Durch den
entstandenen Schwundriss war keine Haftung am Original mehr gegeben. Die feine
Zeichnung, darunter auch diejenige der
Schriftzeichen, war durch die übergreifende
Be­
malung undeutlich oder unleserlich geworden. Für eine Präsentation der Amphora
mussten die Ergänzungen vollständig entfernt und die Teile der Keramik in einzelne
Scherben zerlegt und gereinigt werden.
Eine zweischichtige Neuverklebung mit
Acrylharzen sowie standardmäßige Ergänzungen aus Stabilitätsgründen schlossen
sich an.
Bericht: Mag. Bettina Vak,
Dr. Bettina Kratzmüller
Endzustand: Kitharode
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32
Antikensammlung
Wissenschaftliche Tätigkeit
HR Dr. Alfred Bernhard-Walcher
Forschungsprojekte
Leitung des Forschungsprojekts Corpus Vasorum
Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische,
protoattische und attisch schwarzfigurige Vasen)
(Projektmitarbeit: Dr. Bettina Kratzmüller, Mag. Bettina
Vak; Finanzierung: FWF, Projekt-Nr. P21171-G19; KHM)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
16.2. Wien, Österreichische Akademie der Wissenschaften,
6. Tagung des österreichischen CVA-Arbeitskreises
31.5. Diplomat, Art Collector and Archaeologist: Count
Anton Franz de Paula von Lamberg-Sprinzenstein and
the Beginnings of the Viennese collection of Greek Vases,
Paris, INHA, Kolloquium L’Europe du vase antique:
collectionneurs, savants, restaurateurs aux XVIIIe et
XIXe siècles (31.5.–1.6.)
Sonstiges
Projektsteuerung Übersiedelung für das neue
Zentral­depot des KHM, Leitung des Projektteams
Übersiedelung und Mitarbeit im Projektteam Bau
Dr. Manuela Laubenberger
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge­
heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM)
2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin,
Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller,
Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia Kryza-Gersch, Agnes
Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog)
Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden
auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
(Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit
Wencke Deiters, Claudia Kryza-Gersch und Karin Zeleny)
Forschungsprojekte
Forschungsprojekte
Leitung des Forschungsprojekts Antike Porträts
in Wien. Erarbeitung eines wissenschaftlichen
Bestandskataloges der Porträtskulptur der Antikensammlung des Kunst­historischen Museums
(Projektmitarbeit: Dr. Alfred Bernhard-Walcher,
Mag. Viktor Freiberger, Dr. Ulrike Müller-Kaspar,
Mag. Brigitte Proll, Alexander Freiberger;
Finanzierung: KHM; BMWF im Förderprogramm
forMuse – Forschung an Museen)
Leitung des Forschungsprojektes Der Erotenfries
des Theaters von Ephesos (gemeinsam mit Dr. Maria
Aurenhammer [ÖAI]; Finanzierung: KHM, ÖAI)
Mitarbeit am Forschungsprojekt Die Skulpturen
von Ephesos – Bildwerke aus Stein und Bronze
(Projektleitung: Dr. Maria Aurenhammer, ÖAI)
18.5. „Bauhütte“ und Baubetrieb. Zur Diskussion
um Werkstätten in der Architektur und Bauornamentik
des kaiserzeitlichen Kleinasien, Münster, Universität,
Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche
Archäologie
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
25.–26.3. Berlin, Humboldt-Universität, Workshop
Ergänzungsprozesse – Aneignung antiker Skulptur
in der frühen Neuzeit
12.4. Forschungen an Museen: Die Porträts der
Wiener Antikensammlung – ein Zwischenbericht,
Wien, Universität, Institut für Klassische Archäologie
(gemeinsam mit U. Müller-Kaspar)
26.5. The Metamorphosis of some female sculptures
of the collection Obizzi in Catajo, Barcelona,
Universitat Autònoma de Barcelona, Tagung Antiguo
o Moderno. Encuadre de la Escultura de Estilo Clásico
en el Período que le corresponde (25.–26.5.;
gemeinsam mit U. Müller-Kaspar)
24.–25.11.Objektpräsentation am „Schauplatz des
Wissens“, Graz, Tagung Weltenmaschine Museum.
Österreichischer Museumstag 2011, veranstaltet vom
Universalmuseum Joanneum in Kooperation mit
Museumsbund Österreich und ICOM Österreich
(24.–26.11.)
1.12. Die Porträts im Kunsthistorischen Museum,
Wien, Österreichisches Archäologisches Institut,
Workshop Ephesische Porträts
Lehrtätigkeit
WS 2010/11 Skulpturen und Portraits in der
Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums,
Wien, Universität, Institut für Klassische Archäologie,
Übung
Mitarbeit (Architektur, Bauornamentik) am Forschungsprojekt Wohneinheit 7 im Hanghaus 2 in Ephesos
(Projektleitung: Dr. Elisabeth Rathmayr (ÖAW);
Finanzierung: FWF, Projekt-Nr. 22102)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
19.5. Marmor und Ornament. Rohstoff und Baubetrieb
im kaiserzeitlichen und spätantiken Kleinasien,
Bochum, Universität, Institut für Archäologische
Wissenschaften
14.10. Werkstatt und Muster. Zur Methode der
Scheidung von Arbeitsprozessen und Stilelementen,
München, Universität, Kolloquium Antike Bauorna­
mentik: Möglichkeiten und Grenzen ihrer Erforschung
(13.–15.10.)
17.11. Ephesos. Weltstadt der Antike, KHM,
für den Verein der Freunde des KHM
1.12. The art of wine in the collections of the
Kunst­historisches Museum Vienna. An exhibition
in June 2012, Genf, Académie Internationale du Vin,
Jour du symposium
Lehrtätigkeit
WS 2010/11 Hellenistische und Römische Bauornamentik,
Wien, Universität, Institut für Klassische Archäologie,
Übung
Mag. Karoline Zhuber-Okrog
Ausstellungen
Untersuchungen zur Marmorprovenienz von zwei
Porträtköpfen aus Ephesos im Kunsthistorischen Museum
in Wien, in: Technologische Studien Kunsthistorisches
Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung –
Technologie, Bd. 8, 2011, 43–65 (gemeinsam mit
W. Prochaska)
Dr. Georg Plattner
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge­
heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM)
2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin,
Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller,
Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia Kryza-Gersch, Manuela
Laubenberger, Agnes Stillfried und Klaus Vondrovec)
Ausstellungen
Publikationen
Antiken Sammeln. Die Ambraser und Wiener Antikensammlungen des Kunsthistorischen Museums, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter &
Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras)
2011, 62–66; Objekttexte ebenda
Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_
voller_Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012
(gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster,
Bettina Kratzmüller, Konrad Schlegel und
Klaus Vondrovec)
Objekttexte in: Ausstellungskatalog E. Bruckmüller
(Hg.), Erobern Entdecken Erleben im Römerland
Carnuntum, Niederösterreichische Landesausstellung
2011, erschienen Schallaburg 2011
Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog
S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der
Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
Publikationen
Publikationen
Objekttext in: Ausstellungskatalog F. Humer – G. Kremer
(Hgg.), Götterbilder – Menschenbilder. Religion und
Kulte in Carnuntum, Ausstellung im Rahmen der
Niederösterreichischen Landesausstellung 2011
Erobern Entdecken Erleben im Römerland Carnuntum,
erschienen Schallaburg 2011
Objekttext in: Ausstellungskatalog B. Fourlas –
V. Tsamakda, Wege nach Byzanz, Mainz (Landes­
museum) 2011/2012
Kleinasiatische Schätze im Herzen Wiens.
Ephesos Museum, in: Antike Welt 4, 2011, 84–87
Rezension: I. H. Mert, Untersuchungen zur hellenistischen
und kaiserzeitlichen Bauornamentik von Stratonikeia,
in: Gnomon 83, 2011, 718–729
Marmor und andere Steine: ASMOSIA VII, in:
Journal of Roman Archaeology 24, 2011, 635–640
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst
(Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit
G. Gruber und B. Kratzmüller); Einleitungen und
Objekttexte ebenda
Objekttext in: K. Peitler u. a., Lebensspuren. Die
bedeutendsten Objekte der Archäologischen
Sammlungen und des Münzkabinetts. Münzkabinett.
Archäologiemuseum. Schloss Eggenberg. Universal­
museum Joanneum, Schild von Steier 24, 2011
sammlungen KHM
Forschungsprojekte
Koordination des Forschungsprojektes Der Grabfund
von Czéke-Cejkov in Wien (Projektleitung: Dr. Dieter
Quast, Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz;
Finanzierung: RGZM, KHM)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
25.–26.11.Graz, Tagung Weltenmaschine Museum.
Österreichischer Museumstag 2011, veranstaltet
vom Universalmuseum Joanneum in Kooperation
mit Museumsbund Österreich und ICOM
Österreich
Mag. Viktor Freiberger
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
16.–20.11. Tengelice (bei Szekszárd, Ungarn),
Symposium Macht des Goldes – Gold der Macht.
Herrschafts- und Jenseitsrepräsentation zwischen
Antike und Frühmittelalter im mittleren Donauraum
(3. – 10. Jh.). 23. Internationales Symposium der
Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung
im mittleren Donauraum, veranstaltet vom Geistes­
wissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur
Ostmitteleuropas und der Prähistorischen Kommission
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
unter Mitarbeit des Archäologischen Instituts der
Ungarischen Akademie der Wissenschaften und des
Wosinszky Mór Museums, Szekszárd
Mag. Angelika KATHREIN
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
18.–20.5. Linz, OÖ Landesmuseen – Schlossmuseum,
15. Tagung der Österreichischen Restaurator/innen
für Archäologische Bodenfunde, veranstaltet von
den Oberösterreichischen Landesmuseen und der
Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich
Mag. Bettina Vak
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Corpus Vasorum
Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische,
protoattische und attisch schwarzfigurige Vasen)
(Projektleitung: Dr. Alfred Bernhard-Walcher;
FWF Projekt-Nr. P21171-G19)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
16.2. Wien, Österreichische Akademie der
Wissenschaften, 6. Tagung des österreichischen
CVA-Arbeitskreises
Projektmitarbeiter
Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Objekttexte in: Ausstellungskatalog F. Humer –
G. Kremer (Hgg.), Götterbilder – Menschenbilder.
Religion und Kulte in Carnuntum, Bad DeutschAltenburg (Archäologisches Museum Carnuntinum)
2011/2012
Forschungsprojekte, Forschungen
Der Jüngling vom Magdalensberg
(Finanzierung: KHM).
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
22.–23.5. Izmir (Türkei), Dokuz Eylül University,
17. Internationaler Bronzenkongress The Art of
Bronzes in Anatolia and the Eastern Mediterranean
from Protogeometric to Early Byzantine Periods
Dr. Bettina KRATZMÜLLER*
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge­
heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM)
2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin,
Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Beatrix KrillerErdrich, Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger,
Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline ZhuberOkrog)
Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_
voller_Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012
(gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster,
Georg Plattner, Konrad Schlegel und Klaus Vondrovec)
Publikationen
Rollouts of Fine Ware Pottery using High Resolution
3D Meshes, in: A. Artusi – M. Joly-Parvex – G. Lucet –
A. Ribés – D. Pitzalis (Hgg.), VAST 10: The 11th Inter­
national Symposium on Virtual Reality, Archaeology
and Intelligent Cultural Heritage. Full Papers, Paris
2010, 79–86 (gemeinsam mit S. Bechtold, S. Krömker
und H. Mara)
Astérix aux Jeux Olympiques – Popularising the History
of Ancient Sports through Comics, in: K. Voolaid (Hg.),
People in sport history – sport history for people.
Proceedings of the ISHPES seminar Tartu, Estonia 2008,
Tartu 2011, 208–218
Hatshepsut Maatkare – A Running Egyptian King
Surpassing her Female Body’s Limits, in: A. Teja –
A. Krueger – J.-F. Loudcher – T. Gonzalez Aja –
M. Mercedes Palandri (Hgg.), Corpo e senso del limite.
Sport and a sense of the body’s limits. Proceedings of
the 14th International CESH Congress and of the
1st National SISS Congress, 17th–20th September 2009,
University of Pisa, Polo Carmignani, Pisa 2011,
425–431
Publikationen
Gemischter Satz – In Memoriam Friedrich Brein,
in: Forum Archaeologiae 60, IX, 2011 (http://farch.net;
gemeinsam mit K. Schaller, N. Schlager, H. Szemethy,
E. Trinkl und M. Weißl)
Figürliche Bronzen, in: Martin Mosser u. a., Die
römischen Kasernen im Legionslager Vindobona.
Die Ausgrabungen am Judenplatz in Wien in den
Jahren 1995–1998 (Monografien der Stadtarchäologie
Wien Bd. 5), Wien 2011, 741–749
The Pentathlete as Ideal Warrior – a Comparison
between Antiquity and Modernity, in: A. Hofmann –
S. Buck – I. Huber (Hgg.), ISHPES Congress 2011
Program and Abstract Book, Frankfurt 2011, 35 f.
(gemeinsam mit S. Heck)
HR Dr. Kurt GSCHWANTLER*
Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst
(Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit
G. Gruber und K. Zhuber-Okrog); Einleitungen und
Objekttexte ebenda
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Corpus Vasorum
Antiquorum Band 6 (Attisch geometrische, protoattische
und attisch schwarzfigurige Vasen) (Projektleitung:
Dr. Alfred Bernhard-Walcher; Finanzierung: FWF, KHM)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
16.2. AIAS O SAIS – Überlegungen zu einer Bandhenkel­
amphora im KHM, Wien, Österreichische Akademie
der Wissenschaften, 6. Tagung des österreichischen
CVA-Arbeitskreises
9.8. The Pentathlete as Ideal Warrior – a Comparison
between Antiquity and Modernity, Frankfurt am Main,
Walter Kolb Haus/Lindner Hotel & Sports Academy,
ISHPES Congress 2011 From Gymnastics to Sports –
Relations, Interactions, Contradictions in the Past
and the Present: A Congress on the Occasion of the
Founding of the German Turner Movement in 1811
(gemeinsam mit S. Heck)
Leihgaben
Im Jahr 2011 war die Antikensammlung mit
46 Leihgaben an 6 Sonderausstellungen im
In- und Ausland beteiligt.
33
34
Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer
Dr. Sabine HAAG, Direktorin
Dr. Franz KIRCHWEGER, Interimistischer Direktor
(bis 30.9.)
Mag. Paulus RAINER, Interimistischer Direktor
(ab 1.10.)
Dr. Claudia KRYZA-GERSCH
Dr. Thomas KUSTER (bis 31.6.)
Dr. Katja SCHMITZ-VON LEDEBUR
Dr. Konrad Friedrich SCHLEGEL (ab 1.9.)
Sieglinde KUNST
Neueinrichtung der
Schausammlung
Das Projekt der Wiedereinrichtung der Kunst­
kammer konnte nach mehrjähriger Vor­
bereitung im Juli 2010 offiziell gestartet
werden. Im Jahr 2011 wurden die Arbeiten
seitens der Projektleitung, der Projektsteuerung und der beteiligten Fachplaner den
Vorgaben des 2010 festgelegten Budget- und
Zeitplans gemäß intensiv vorangetrieben.
Sabine SVEC
In laufender Abstimmung seitens der Kunstkammer mit dem Architekturbüro HG Merz
(Stuttgart) und der didaktischen Fachplanung
wurden alle für die Neuaufstellung vorge­
sehenen Objekte planerisch verortet und
die Form ihrer Präsentation in den Vitrinen
sowie ihr didaktischer Zusammenhang
untereinander wurden festgelegt. Wichtige
Aspekte der Ausstellungsgestaltung, wie
Materialien, Farbigkeit, Sitzmöbel, Grafik,
wurden erarbeitet und bemustert. Abgeschlossen werden konnte 2011 die Vitrinen-
Die Baustelle der Kunstkammer, Saal 20 und Saal 24
Saal 26
Karin LYDTIN
Restaurierung
Mag. Helene HANZER
Mag. Johanna DIEHL
Dipl.-Rest. Barbara GOLDMANN
Mag. Herbert REITSCHULER
Mag. Petra SÜSZ
Andrea ANTONIUK
Karin HAMMERSCHMID
Eva-Maria JERABEK
Michaela KRATOCHWIL
planung. Der Produktionsauftrag wurde ge­
mäß Bundesvergabegesetz öffentlich ausgeschrieben. Ein Zuschlag konnte im Herbst
2011 erteilt werden.
In Zusammenarbeit mit der Fa. Die Licht­
planer wurde ein umfangreiches Konzept für
die Raum- und Vitrinenbeleuchtung erarbeitet
und die Umsetzung in Hinblick auf Qualität
wie Quantität durch zahlreiche Bemusterungen vorbereitet.
Intensiv weitergeführt wurden auch die Arbeiten an dem gemeinsam mit dem Büro
bogner.cc erstellten Vermittlungskonzept.
Zusätzlich zu den Objekt- und Raumbeschriftungen werden Audioguides und ein
für die österreichische Museumslandschaft
neuartiges digitales Informationssystem in
Form von Tablets zum Einsatz kommen, die
pro Saal ausführliche kunst- und kulturhistorische Hintergrundinformationen zum jeweiligen Themenbereich bzw. zu den Objekten
bereitstellen. Dieselben Informationen wer-
Saal 36
sammlungen KHM
den dem Besucher mittels Applikationen für
private Smartphones zur Verfügung stehen.
Ausschreibung und Vergabe der technischen
Umsetzung erfolgten 2011.
Seitens der Objektrestaurierung wurden ent­
sprechend dem vorliegenden Restaurierplan
zu 12 komplexen Objekten umfangreiche
konservatorische und restauratorische Maßnahmen gesetzt. In diesem Zusammenhang
wurde auch das 2010 vom KHM initiierte und
gemeinsam mit dem Phonogrammarchiv
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften betriebene Forschungsprojekt zur
Rekonstruktion der Musik und der mechanischen Funktionsweise historischer Automaten
weitergeführt. 2011 konnte mit der Pro­
duktion von Kurzfilmen zur Funktionsweise
historischer Automaten begonnen werden.
Hinsichtlich der Baumaßnahmen konnten
2011 die notwendigen Arbeiten zur technischen Ausstattung der Räume (Elektrik,
Klima, Sicherheit) sowie zur Vorbereitung
der Vitrinen- und Lichtinstallation, ferner die
Arbeiten an den Adaptierungsmaßnahmen
bei den Fenstern und Fußböden sowie die
Restaurierung von Deckenmalereien und
Stuck in Angriff genommen und zum Teil
auch bereits abgeschlossen werden.
Neben der Arbeit an der Neueinrichtung der
Schausammlung galt es für das Team der
Kunstkammer 2011, die Großprojekte der
Übersiedlung deponierter Sammlungsbestände in das neu errichtete Außenlager zu
bewerkstelligen sowie die größte bislang im
Ausland gezeigte Ausstellung mit Objekten
der Wiener Kunstkammer vorzubereiten,
welche ab Februar 2012 in Mannheim
(Reiss-Engelhorn-Museen) zu sehen ist.
Bericht: Dr. Franz Kirchweger,
Mag. Helene Hanzer, Mag. Paulus Rainer,
Ing. Bertrun Kos
Entwicklung eines neuen Lagersystems für Tapisserien
Übersiedlung der Tapisseriensammlung
Entwicklung und Projektleitung:
Dr. Katja Schmitz-von Ledebur
Beratung bei der Entwicklung des
Lagersystems: Yvan Maes (Belgien),
Stefan Fleck (Wien)
Im Jahr 2011 gingen die Entwicklung und
Umsetzung eines Lagersystems für die
Wiener Tapisseriensammlung in das finale
Stadium. Die Umsetzung erfolgte im neuen
Zentraldepot des Kunsthistorischen Museums
auf einer Fläche von 1.400 Quadratmetern,
wo zukünftig eine der weltweit größten
Tapisseriensammlungen mit etwa 750 Objekten deponiert sein wird.
Die Aufgabenstellung umfasste vorrangig
die schonende Lagerung, ein vereinfachtes
Handling, das gleichfalls eine Schonung der
in der Regel sehr großen Objekte bedeutet,
sowie die Suche nach aus konservatorischer
Sicht unbedenklichen Materialien. Rollen aus
galvanisiertem, mit Polyethylen ummanteltem Stahl, die in einem eigens entwickelten
Regalsystem gelagert werden, nehmen zukünftig die Tapisserien auf. Materialien wie
Baumwolle und Cellplas dienen als zusätz­
licher Schutz der Objektoberflächen.
Für das Rollen und das Handling der Tapisserien stehen innerhalb des Depots zwei
entsprechend große Manipulationsflächen
zur Verfügung.
Die Planung, logistische Vorbereitung und
intensive Betreuung der Übersiedlung der
fragilen Objekte war das zweite große
Projekt des Jahres 2011.
Bericht: Dr. Katja Schmitz-von Ledebur
Konservierung von Textilien aus
der Sammlung al-Sabah, Kuwait
Projektleitung: Dr. K. Schmitz-von Ledebur
Konzeptentwicklung: Michaela
Kratochwil, Katja Schmitz-von
Ledebur, Sabine Svec
Ausführung und technische Analysen:
Michaela Kratochwil, Sabine Svec
Mit Ende des Jahres 2010 wurde zwischen
der Kunstkammer und der Sammlung al-Sabah in Kuwait ein Projekt zur Restaurierung
von Textilien initiiert. Vorausgegangen war
ein kurzer Studienaufenthalt der Projekt­
leiterin in Kuwait, bei dem textile Objekte des
islamischen Kulturkreises für eine „Musterkonservierung“ ausgesucht wurden. Insgesamt 13 Textilfragmente wurden anschließend nach Wien gebracht, ihr Ist-Zustand
wurde analysiert und dokumentiert und es
wurden Konservierungsmaßnahmen festgelegt und ausgeführt.
Konservierung eines Textilfragments
13.–14. Jahrhundert (?); Samangan,
Afghanistan
Kuwait, Sammlung al-Sabah,
Inv.-Nr. LNS 802 T a–c
Analyse: Reservedruck auf leinwand­
bindigem Gewebe (Baumwolle,
Z-Drehung; Kettdichte: 17–18 Fäden pro cm;
Schussdichte: 19–21 Fäden pro cm), 12 cm
hoch, 10 cm breit
Zustand vor der Konservierung /
Aufgabenstellung
Das laut Inventarnummer dreiteilige Objekt
setzt sich aus insgesamt sieben unterschiedlich großen Fragmenten zusammen, die durch
vier Klebestreifen zusammengehalten wurden. Die vorrangige Aufgabe bestand darin,
die Klebestreifen zu entfernen. Zudem musste
eine geeignete Lösung für die Aufbewahrung und Präsentation der einzelnen Fragmente gefunden werden.
35
36
Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer
Arbeitsvorgang während der Konservierung
Eine mechanische Entfernung der Klebestreifen, die scheinbar erst seit jüngerer Zeit
die Fragmente zusammenhielten, war bei
nur minimalstem Substanzverlust möglich,
da der Klebstoff noch nicht in die Fasern
eingedrungen war. Der Einsatz von Lösungsmitteln mit den bekannten negativen Auswirkungen konnte somit vermieden werden.
Eine mikroskopische Untersuchung bestätigte,
dass keine Rückstände des Klebstoffes auf
dem Gewebe verblieben waren. Die sieben
Fragmente – das größte ca. 5 x 10 cm, das
kleinste 0,8 x 1 cm – konnten in zwei Grup-
pen geteilt werden, die jeweils einen unterschiedlichen Ausschnitt desselben Musters
zeigen. Da es bei den beiden zusammengesetzten Flächen ein deckungsgleiches Detail
gibt, kann es sich nicht um ein und den­
selben Rapport handeln.
beiden mehrteiligen Objekte jeweils auf
einer eigenen Fläche zu präsentieren. Für
ein objektschonendes Handling wurde ein
Trägergewebe farblich passend eingefärbt
und über zwei säurefreie Kartons gleicher
Größe gezogen, anschließend wurden die
Fragmente darauf mit Stützlinien fixiert.
Objektmontage
Um den Zusammenhang der unterschied­
lichen Musterausschnitte zu verdeutlichen,
zeichnet beim kleineren der beiden Fragmente eine mit Seidengrège genähte Vorstichlinie den Musterverlauf nach.
Eine Montage aller Fragmente auf einer Fläche
hätte das Wissen um das gesamte Muster
vorausgesetzt. Da die Rapportgröße nicht
bekannt war, konnte der notwendige Abstand
der beiden Musterausschnitte nicht definiert
werden. Daher fiel die Entscheidung, die
oben: Vorderseite, Gesamtaufnahme vor der
Konservierung
oben: Vier Fragmente nach dem Ablösen des Klebestreifens
unten: Rückseite vor der Konservierung
unten: Zustand nach Abschluss der Konservierung
Bericht: Sabine Svec
sammlungen KHM
Sammlungszugänge
Dr. Franz Kirchweger
Inv.-Nr. KK 10505 Flakon mit Goldreliefdekor, Glas mit Goldreliefdekor, Sachsen, um
1730 (Schenkung von Prof. Rudolf Strasser
am 12. Oktober 2011)
Publikationen
Sammlungsabgänge
Die beiden Terrakottastatuetten Inv.-Nrn.
KK 9006, Papst Innozenz X., und KK 9007,
Hl. Philippus Neri, wurden am 14.4.2011 im
Zuge des Restitutionsverfahrens an die Rechts­
nachfolger nach Dr. Richard Neumann abgegeben (Zl. 158-KK-2011, BMUKK-16.616/
0025- IV/1/2011).
Registrar
Ca. 420 Objekte der Kunstkammer und der
Geistlichen Schatzkammer wurden im Juli
2011 vom Registrar in der Traviatagasse verpackt sowie im September 2011 in Himberg
ausgepackt, deponiert und danach sogleich
im TMS verlagert.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Sabine Haag
Ausstellungen
Kuratorin der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht am
Wiener Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus Skulpturensammlung) 2011 (gemeinsam mit Maraike Bückling)
Publikationen
Vorwort, in: Josef Rainer, Das Leben des Benvenuto
Cellini und der Diebstahl der Saliera, Wien 2011
Herausgabe von Ausstellungskatalog Elfenbein. Barocke
Pracht am Wiener Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus
Skulpturensammlung) 2011(gemeinsam mit M. Bückling); „… DAS ARTIGSTE … ALS ICH MEIN TAGE WASS
GESEHEN HABE …“. Elfenbeinkunst im kaiserlichen Wien
der Barockzeit, ebenda, 15–31
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
12.1. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger
und ihre Neuaufstellung, Wien, Kunsthistor. Ges. am
Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien
31.3. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger
und ihre Neuaufstellung, Wien, BDA
5.4. Benvenuto Cellini’s Saliera: A Royal gift, New York,
Cosmopolitan Club
12.5. Cellini’s Saliera, Linz, ars electronica
11.11. Die Kunstkammer: Kulturerbe Europas, Wien,
Hofburg, Art & Antique Messe
21.11. Die Kunstkammer des KHM: Staunen – Lernen –
Wissen, Wien, Hotel de France, Rotary Wien Nord-Ost
18 Objekttexte in: W. C. Huber (Hg.), Die Schatz­
kammer im Stift Klosterneuburg, Halle a. d. Saale 2011
3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –
C. Lange – C. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer –
Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:
Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011
3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
6 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg
Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum,
Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,
Schallaburg 2011
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
20.10. Die Wiener Kunstkammer – Zur inhaltlichen
Konzeption ihrer Wiedereinrichtung, KHM, für den
Verein der Freunde des KHM
14.11. 500 Years of Collecting for Prestige: A short
history of the Vienna Kunstkammer as the cradle of the
Kunsthistorisches Museum, Cambridge, The Fitzwilliam
Museum, Symposium A Passion for the Precious:
Kunstkammer Collections in Europe 1500–1700
Dr. Claudia KRYZA-GERSCH
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Unge­
heuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM)
2011 (gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin,
Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller,
Beatrix Kriller-Erdrich, Manuela Laubenberger, Agnes
Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog)
Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden
auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
(Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit Wencke
Deiters, Manuela Laubenberger und Karin Zeleny)
Sonstiges
Kuratierung der Ausstellung Antico: The Golden Age of
Renaissance Bronzes, Washington, DC (National Gallery
of Art) 2011/2012 und New York (Frick Collection) 2012
(gemeinsam mit Eleonora Luciano und Denise Allen)
Wissenschaftliche Betreuung der Vorbereitung einer
Faksimileausgabe des sog. Wiener Krönungsevangeliars
(Weltliche Schatzkammer, Inv.-Nr. XIII 18)
Vorbereitung der Ausstellung Sammeln! Die Kunst­
kammer des Kaisers in Wien, Mannheim (Reiss-Engelhorn-Museen) 2012
Mag. Paulus Rainer
Ausstellungen
Kurator der Ausstellung Glanz der Macht. Kaiserliche
Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer, Halle/Saale,
Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes
Sachsen-Anhalt 2011; Splendour & Power. Imperial
Treasures from Vienna, Cambridge (The Fitzwilliam
Museum) 2011/2012
Publikationen
Ausstellungskatalog Splendour & Power. Imperial
Treasures from Vienna, Cambridge 2011
The Jewel of the Order of The Golden Fleece, acquired
by the Weltliche Schatzkammer (Secular Treasury),
Vienna, in 2007, in: Apollo. The international Magazine
for Collectors, April 2011, 36 f.
3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –
R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen.
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von
Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011
8 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst
(Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
Publikationen
Einleitungstext und 9 Objekttexte in: Ausstellungs­
katalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches
in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
Die Skulptur in Venedig von ihren Anfängen bis zum
Fall der Republik, in: Ausstellungskatalog Schallaburg
Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum,
Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,
Schallaburg 2011, 183–189; 10 Objekttexte ebenda
Vorbild Antike: Von Petrarca zur Kleinbronze der
Renaissance, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 67–70; 16 Objekt­
texte ebenda
Ausstellungskatalog E. Luciano (Hg.) in Zusammenarbeit
mit D. Allen und C. Kryza-Gersch, Antico: The Golden Age
of Renaissance Bronzes, Washington (National Gallery
of Art) 2011; Why Antico Matters, ebenda, 15–26
Organic patinas on Renaissance and Baroque bronzes –
Interpretation of compositions of the original patination
by using a set of simulated varnished bronze coupons,
in: Journal of Cultural Heritage, Bd. 12, 2011, 44–53
(gemeinsam mit V. Pitthard, R. Stone, S. Stanek,
M. Grießer und H. Hanzer)
2 Objekttexte in: Ausstellungskatalog P. Bloom –
W. Koos (Hgg.), Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien,
Wien (Wien Museum) 2011
1 Objekttext in: Ausstellungskatalog M. Bona Castellotti –
A. Giuliano (Hgg.), Ercole il fondatore dall’antichità al
Rinascimento, Brescia (Museo di Santa Giulia) 2011
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog P. Blom – W. Kos
(Hgg.), Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien, Wien
(Wien Museum) 2011
10.5. Von der Schatzkammer zum Kunsthistorischen
Museum. 500 Jahre habsburgisches Kunstsammeln im
Dienste kaiserlicher Repräsentation, Halle/Saale,
Stiftung Moritzburg
22.10. „Schlechte Fabriksware“ aus der Kunstkammer
Rudolfs II. Ein neu entdecktes Meisterwerk des
Nürnberger Goldschmieds Hans Petzolt, München,
Neumeister Münchener Kunstauktionen, anlässlich
des Silbersymposiums zu Ehren von Dr. Helmut Seling
1 Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag –
R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen.
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von
Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
16.3. Schaurig schön. Vom Animalischen im Menschen,
KHM
37
38
Kunstkammer, Weltliche und Geistliche Schatzkammer
7.10. Antico revisited, London, Victoria & Albert
Museum, The Robert H. Smith Renaissance Sculpture
Programme, Symposium The State of Play in Bronzes
Research (6.–7.10.)
16 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –
C. Lange – C. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer –
Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:
Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011
24.10. Pompeo Leoni and the silver portrait of Philip II
in Vienna, Madrid, Centro de Estudios del Museo
Nacional del Prado, Simposio Internacional El arte
de Leone y Pompeo Leoni. Sus Esculturas en Madrid y
en El Escorial (24.–25.10.)
Das Antiquarium, in: Ausstellungskatalog S. Haag
(Hg.), All’antica. Götter &Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 35–39; Das Kaiserzimmer, ebenda, 39–45; 26 Objekttexte ebenda
8.11. „Una Venere simile … a quella del Signor Cesarini“.
Einige Beobachtungen zum Sammeln von Kleinbronzen
im 16. Jahrhundert, München, Ludwig-MaximiliansUniversität, Center for Advanced Studies, Symposium
Multiples in Pre-Modern Art (7.–8.11.)
Forschungen
24.–26.2. Padua, Centro internazionale di studi di
architettura Andrea Palladio, Konferenz Pietro Bembo
e le arti
11.7. Amsterdam, Rijksmuseum, Expertentreffen
Re-imagining Alloy Analyses of Western Bronze
Sculpture: Building the Foundations for Collaborative
Study by Enhancing Scientific Rigor and Defining the
Historical/Technological Context for Interpretation
Sonstiges
Mitglied des Museum Studies Advisory Board des
Marist College am Italian International Institute Lorenzo
de’ Medici in Florenz
Dr. Thomas Kuster
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht
am Wiener Hof, Frankfurt am Main (Liebieghaus
Skulpturensammlung) 2011 (gemeinsam mit Sabine
Haag und Maraike Bückling)
Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter &
Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras)
2011
Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_voller_
Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 (gemeinsam
mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Bettina
Kratzmüller, Georg Plattner, Konrad Schlegel und
Klaus Vondrovec)
Publikationen
Johann Ignaz Bendl (um 1650 – um 1730) – „Mahler
und Bildthauer alhie“, in: Ausstellungskatalog
M. Bückling – S. Haag (Hgg.), Elfenbein. Barocke Pracht
am Wiener Hof, Frankfurt am Main (Liebieghaus
Skulpturensammlung) 2011, 168–171; Ignaz Elhafen
(1658–1715?) – „Tyrolensis sculptor“, ebenda,
182–187; Leopold I. von Habsburg (1640–1705) –
„Magni Caesaris Augusti“, ebenda, 204–207;
11 Objekttexte ebenda
4 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst
(Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
Wissenschaftliches Konzept und Vorbereitung
der Dauerpräsentation Das Ambraser Postmuseum
(Arbeitstitel).
Erarbeitung von Inventarisierungskriterien für die
in den Sammlungen Schloss Ambras befindlichen
Harnische zur Erfassung im TMS (gemeinsam mit
Christina Abzieher).
Dr. Konrad Friedrich Schlegel
Ausstellungen
Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_
voller_Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012
(gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster,
Bettina Kratzmüller, Georg Plattner und
Klaus Vondrovec)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
18.11. Die Kunstkammer des KHM, KHM,
Österreichischer Fremdenführerkongress 2011
Katja Schmitz-von Ledebur
Ausstellungen
Entwicklung eines Konzeptes zur Präsentation von
Tapisserien in der Ausstellung Ein Wintermärchen.
Der Winter in der Kunst von der Renaissance bis
zum Impressionismus, Zürich (Kunsthaus) 2012
Publikationen
Der Lauf der Zeit – zur Darstellung des Winters in
Tapisserien, in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de
Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. WinterDarstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel
bis Beuys, Wien (KHM) 2011; 1 Objekttext ebenda
1 Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst
(Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
2 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
11 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg
Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum,
Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,
Schallaburg 2011
20.1. Epigraphische und naturwissenschaftliche
Untersuchungen an den Königsgewändern aus den
sizilianischen Hofwerkstätten, Mannheim, Reiss-Engelhorn-Museen, Internationales Kolloquium im Rahmen
der Ausstellung Die Staufer und Italien zum Thema
Sprechende Bilder. Textilwerkstätten und Erinnerungskultur in staufischer Zeit
3 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –
R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen.
Winterdarstellungen in der Kunst von Bruegel bis Beuys,
Wien (KHM) 2011
13.5. Tapisserien nach Entwürfen François Bouchers im
Kunsthistorischen Museum, Wien, Wien, Schloss Schönbrunn, Tagungszentrum, im Rahmen des Workshops
Museale Präsentation von Tapisserien
22.9. Der Futterstoff des Mantels König Rogers II. von
Sizilien, Halberstadt, Kongress Forum Kunst des Mittelalters, Sektion 10: Sphärenwechsel – Textilien des Hochmittelalters im Wandel von Nutzen und Wahrnehmung
(21.–24.9.)
1.10. „eyn ander Braun Rok mit swarczen Adelarn“ –
reflections on the eagle dalmatic of the coronation
regalia of the Holy Roman Empire and its Chinese silk
damask, Riggisberg (CH), Abegg-Stiftung, Inter­
nationales Kolloquium Oriental Silks in the Western
Middle Ages (29.9.–1.10.)
6.12. Der Lauf der Zeit – zur Darstellung des Winters
in Tapisserien, KHM
Sonstiges
Entwicklung eines Systems zur Lagerung der Wiener
Tapisseriensammlung.
Initiierung und Betreuung eines Projektes zur Präsentation
von Tapisserien in historischen Räumlichkeiten – eine
Kooperation mit der Schloss Schönbrunn Kultur- und
Betriebsges. m. b. H. und der Universität für
angewandte Kunst, Institut für Konservierung und
Restaurierung.
Leitung des Projektes zur Übersiedlung der Wiener
Tapisseriensammlung.
Leitung eines Projektes zur Konservierung eines
Konvoluts islamischer Textilien aus der Sammlung
al-Sabah, Kuwait.
Wahl zum Mitglied in den Direction Council des
Centre International d’étude des textiles anciens als
Repräsentant Österreichs.
Mag. Herbert Reitschuler
Publikationen
Museumsobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen
bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops im
Museumsbereich an ausgewählten Beispielen des
Kunsthistorischen Museums, in: Technologische Studien
Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 11–41
(gemeinsam mit C. Schaaf-Fundneider und S. Stanek)
Leihgaben
Im Jahr 2011 war die Kunstkammer mit
431 Leihgaben an 22 Ausstellungen im
In- und Ausland beteiligt.
sammlungen KHM
Gemäldegalerie
Dr. Sylvia FERINO-Pagden, Direktorin
Dr. Gerlinde GRUBER
Dr. Francesca DEL TORRE SCHEUCH
Dr. Guido MESSLING (ab 16.8.)
Dr. Gudrun SWOBODA
Dr. Sabine PÉNOT (Karenz)
Dr. Björn BLAUENSTEINER* (bis 31.7.)
Dr. Wencke DEITERS*
Mag. Nora FISCHER*
Mag. Alice HOPPE-HARNONCOURT*
Dr. Christof METZGER* (bis 31.7.)
Dr. Kristine PATZ*
HR a. o. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang PROHASKA*
HR Dr. Karl SCHÜTZ*
Mag. Elisabeth WOLFIK
Mag. Petra FISCHER
Anne CAMPMAN (bis 31.12.)
Christine SURTMANN
Restaurierung
HR Mag. Elke OBERTHALER, Leiterin
Mag. Monika STROLZ
Dipl.-Rest. (FH) Eva GÖTZ
Mag. Jutta HÖFLINGER
Mag. Ingrid HOPFNER
Mag. Michael ODLOZIL
Mag. Georg PRAST (ab 1.2.)
Mag. Ina SLAMA
Mag. Ute TÜCHLER
Sonja KOCIAN
Mag. Judith Kern (bis 31.7.)
Mag. Matthias müller (bis 30.9.)
Rahmenwerkstatt
AR Rudolf HLAVA
Markus GEYER
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Neues Konzept für die Gemälde­
galerie – Bereits erfolgte Umgestaltungen und Ausblick auf
2012 und 2013
Als Herzstück des Kunsthistorischen Museums wurde die Gemäldegalerie vor zwanzig
Jahren einer grundlegenden Renovierung
unterzogen. Zu den damals gesetzten Maßnahmen zählten technische Neuerungen
wie der Einbau einer Klimaanlage und einer
elektronisch gesteuerten Beleuchtung ebenso
wie ästhetische Verschönerungen, so etwa
die Freilegung der Nischen über den Türen
und die Einfügung der Stuckbüsten berühmter Künstler. Dabei wurde versucht, das ur-
sprüngliche Erscheinungsbild bei der Ersteröffnung 1891 wiederherzustellen, nachdem
gerade in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg eine
gegen die Architektur gerichtete „Modernisierung“ angestrebt worden war.
Der Durchgang durch die Galerie sollte damals in möglichst chronologischer Abfolge
die Schwerpunkte der Sammlungen nach
Schulen geordnet den BesucherInnen nahebringen und ihnen damit die Möglichkeit
geben, Entwicklung und Fortschritt in der
Kunst des Abendlandes anhand der bedeutendsten, in respektvollem Abstand zueinander gehängten Werke mitzuverfolgen. Das
ursprüngliche Konzept erfuhr jedoch im
Laufe der letzten zwanzig Jahre aufgrund
der vielen durch Ausstellungen bedingten
Umhängungen, durch die Schließung der
Sekundär­galerie und die Leihe zahlreicher Bilder ständige Veränderungen; darüber hinaus
sind die Spuren der Zeit an den Wandbespannungen ebenso bemerkbar wie an Beleuchtungen und Beschriftungen.
Neugestaltung der Gemäldegalerie
Indem man davon ausgeht, dass man gerade
an Museen bzw. deren Innengestaltung den
Zeitenwandel nachvollziehen kann und sie
daher immer wieder neu erdacht und neu
gestaltet werden müssen, wurde im letzten
Jahr die Gelegenheit ergriffen, in einem Dreijahresplan das Erscheinungsbild der Galerie
neu zu gestalten. Dabei wird keineswegs so
grundlegend in die innere Bausubstanz eingegriffen wie bei der Kunstkammer, auch soll
die Galerie dafür nicht geschlossen werden.
Es gibt drei grundlegende Voraussetzungen
für jede Neugestaltung einer Galerie:
1. den sammlungsgeschichtlichen Gesichtspunkt, der gerade in einer kaiserlichen
Galerie besondere Bedeutung hat;
2. den kunsthistorisch-didaktischen Gesichtspunkt als grundsätzliche Aufgabe
jedes Kunstmuseums;
3. den ästhetischen Gesichtspunkt des
individuellen Objekts im Kontext mit
den anderen Werken und im Zusammenspiel mit dem Erlebnis des gestalteten
Raums, des eigentlichen „Futterals“ für
diese Kunstkostbarkeiten.
Das inhaltliche Konzept wird dabei stets auf
der Basis dieser Gesichtspunkte geformt.
Dabei sollen die Sinnzusammenhänge der
Zeit entsprechend neu erschlossen und neue
Schwerpunkte gesetzt werden, die sich aus
spezifischen Anforderungen ergeben.
Saal für die altdeutschen Meister
Eine erste Zielsetzung war, die altdeutsche
Malerei aus dem engen, seit fast zwanzig
Jahren eingerichteten Provisorium des Eckkabinetts 17 zu befreien. Dürer, Cranach,
Holbein und andere altdeutsche Meister sind
nun in den Saal XV und das angrenzende
Kabinett eingezogen, den Saal, in dem bisher
die Holländer zu sehen waren. Bei der grundlegenden Erneuerung nach den Kriegsbeschädigungen wurde dieser Saal weniger
hoch gestaltet und wirkt dadurch auch kleiner
und ideal für die nicht sehr monumentalen
altdeutschen Gemälde.
Schon Kaiser Rudolf II. war ein begeisterter
Sammler der altdeutschen Meister, war es ihm
doch gelungen, Dürers Allerheiligenaltar,
eines der wichtigsten Werke der abendländischen Kultur, zu erwerben. Obwohl nie
systematisch ausgebaut, besticht die Fülle
an Hauptwerken der bedeutendsten deutschen Künstler und Schulen am Übergang
vom Mittelalter zur Renaissance. Damit werden die Gemälde seit fast hundert Jahren
zum ersten Mal in gebührendem Rahmen
präsentiert.
„Barocke“ Hängung bei den
Holländern und Flamen
Die holländischen Malerschulen beanspruchen nun keinen großen Saal mehr – dies
entspricht auch nicht ihrem eigentlichen
Charakter –, sondern entfalten sich in den
Kabinetten zwischen den beiden größeren
Eckräumen, die Rembrandt bzw. Vermeer
gewidmet sind.
Im Saal XII dagegen wurde eine dichte, bis
zur Decke reichende Hängung von holländischen, flämischen und deutschen Meistern
des 16. und 17. Jahrhunderts präsentiert, wobei formale und dekorative Korrespondenzen und thematische Gruppierungen den
Eindruck „barocker“ Fülle noch steigern.
39
40
Gemäldegalerie
Dabei wurde eine Anzahl von bedeutenden
Gemälden aus der seit bald zwanzig Jahren
geschlossenen Sekundärgalerie mit einbezogen. Prunkstück der barocken Hängung in
Saal XII bildet Cornelis van Haarlems Kindermord zu Bethlehem, eine hochkarätige Leihgabe des Rijksmuseum Amsterdam, die als
„prominenter Gast“ bis Sommer 2012 in
Wien zu sehen ist.
Der Saal IX ist der Malerschule Kaiser
Rudolfs II. gewidmet, den bezaubernden
erotischen Mythen des Bartholomäus Spranger, den vielschichtigen Werken des Josef
Heintz und des Hans von Aachen, den Jahreszeiten des Lukas I. van Valckenborch und
vielen anderen. Obwohl hier eigentlich –
spiegelbildlich zu Tizian bei den Italienern –
die Altdeutschen hängen sollten, musste
davon abgesehen werden, da der Saal oft
für Sonderausstellungen zur Verfügung gestellt werden muss und die Gemälde Sprangers zu einem größeren Teil auf Leinwand
gemalt sind, daher eher transportiert werden können als z. B. der neu aufgestellte
Allerheiligenaltar Dürers.
Im Saal XI sind die Gemälde van Dycks zu
sehen. Bei Bruegel und den beiden Rubenssälen sind vorerst keine größeren Eingriffe
geplant.
Einblick in Saal XV, Altdeutsche Malerei,
mit Dürers Allerheiligenaltar
In den dreigliedrigen Kabinetten 15 und 16
wurden die Gemälde der Altniederländer neu
präsentiert und dabei die kleinen Altäre auf
Sockel gestellt, um ihrer ursprünglichen
Funktion als Teile eines Sakralaufbaus näher
zu kommen. Die Kabinette 22 und 23 werden, den angrenzenden Rubenssälen entsprechend, Flamen aufnehmen.
Das Jahr 2012 gilt der Neugestaltung der
Italiener und Spanier.
Beleuchtung, Wandbespannung
und neue Saalbeschriftungen
Diesen inhaltlich neuen Gemäldegruppierungen soll eine intensivere Beleuchtung
ebenso zu größerer Wirkung verhelfen wie
neue Wandbespannungen, wo erforderlich.
Statt der Jalousien werden neue Fensterfolien
und statt der Kordeln Distanzhalter angebracht, die gleichzeitig die Beschriftungen
aufnehmen, welche damit einen Abstand zur
Wand erhalten. Dafür werden Saaltexte auf
Stelen die Gruppierungen näher erläutern. Vor
den beiden Haupteingängen in die Galerie
werden auf digitalen Screens die großen
Gemäldesammler des Hauses Habsburg und
die von ihnen erworbenen Bilder vorgestellt.
Bericht: Dr. Sylvia Ferino-Pagden
Ausstellungen der
Gemäldegalerie 2011
Im Rahmen einer einmaligen Initiative präsentierten die Fine Arts Museums of San
Francisco (de Young Museum) vom 29. Oktober 2011 bis 12. Februar 2012 eine
prachtvolle Auswahl von Meisterwerken der
venezianischen Künstler des 16. Jahrhunderts aus der Gemäldegalerie. Die Auswahl
wurde von Sylvia Ferino-Pagden in Zusammenarbeit mit Elke Oberthaler getroffen.
Durch 50 Werke der genialsten Maler wurden die revolutionären Errungenschaften der
venezianischen Malerei dargelegt. –
Ausstellungserwerb: 1.000.000 Dollar.
Vom 5.10.2011 bis 15.1.2012 war eine von
Sabine Pénot und Elke Oberthaler getroffene
Auswahl von 53 Meisterwerken der niederländischen Gemäldesammlung des KHM
im Groeningemuseum in Brügge zu Gast
(Konzept: Sylvia Ferino-Pagden). Zahlreiche
Bilder kehrten dabei an den Ort ihrer Ent­
stehung zurück, wodurch den Besuchern
eine Gegenüberstellung mit den im Groeningemuseum verwahrten Werken altniederländischer Meister wie Jan van Eyck,
Hugo van der Goes und Hans Memling ermöglicht wurde. –
Ausstellungserwerb: 325.000 Euro.
Einblick in Saal XII, „barocke“ Hängung mit
Cornelis van Haarlems Kindermord zu Bethlehem
sammlungen KHM
Die Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein.
Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche
Porträt um 1500 in Wien und München bot
dem Publikum vom 31.4. bis 4.9. 2011 bzw.
vom 16.9.2011 bis 15.1.2012 erstmalig
einen umfassenden Überblick über die Bildniskunst im deutschen Sprachraum vom
Spätmittelalter bis in die Frühe Neuzeit.
MaSSnahmen zur Überprüfung und
Verwaltung der Dauerleihgaben
Hochkarätige Gemälde, Skulpturen und
Arbeiten auf Papier aus europäischen und
nordamerikanischen Museen sowie selten gezeigte Werke aus Privatsammlungen führten
eindrucksvoll vor Augen, wie der Mensch
um 1500 ins Zentrum des künstlerischen
Interesses rückte und Künstler zu Entdeckern
ihrer Zeitgenossen avancierten. Ausstellungserwerb: 150.000 Euro.
– Unterscheidung zwischen an staatliche/
nicht-staatliche Institutionen ausgeliehenen
Gemälden;
373 Gemälde sind als Dauerleihgaben an
nicht-musealen Standorten (Institutionen im
In- und Ausland) untergebracht. Seit Dezember 2010 wurden folgenden Maßnahmen
eingeleitet:
– Bereinigung des Inventars nach der
Übergabe von Gemälden an das Bundesmobiliendepot;
– Revision der Gemälde sowie Kontrolle zur
Identifizierung der konservatorisch gefährdeten Werke. Einzelne konservatorisch
gefährdete Gemälde (für welche eine
dringende Restaurierung empfohlen
wurde) sind bereits zurückgeholt worden.
– Ausarbeitung und Einführung eines neuen
Leihvertrages (Juli 2011): 5 Jahre Leihfrist;
Versicherungspflicht und Einführung von
Leihgebühren für nicht-staatliche Institutionen; Anhang mit Auflistung der konservatorischen Bedingungen.
Ausstellung der Gemäldegalerie Masters of Venice
in San Francisco
Restaurierwerkstätte
Durch erhöhte Leih- und Ausstellungstätigkeit sowie die Errichtung des neuen Zentraldepots brachte das Jahr 2011 besondere
Herausforderungen. Zugleich mit der Sicherung und dem Transfer des umfangreichen
Depotbestandes waren 8 große Ausstellungsprojekte zu betreuen. Dafür wurde das
Team der hauseigenen Restaurierwerkstätte
temporär durch externe Restauratoren verstärkt. Auch konnten wichtige Restaurierungen v. a. im Bereich venezianischer und
deutscher Malerei des 16. Jahrhunderts sowie an Gemälden, die für die Neuaufstellung
der Kunstkammer vorgesehen sind, vorgenommen werden.
Neues Zentraldepot
An etwa 2.000 Gemälden wurden in Hinblick auf den Transport, die Vorbereitung der
in situ-Stickstoffbegasung, die Verpackung
der Bestände und die Begleitung der Transporte, ferner die Betreuung der Hängung
im neuen Depot konservatorische Maßnahmen durchgeführt. Planung, Steuerung: Elke
Oberthaler; Umsetzung: Eva Götz mit drei
externen Res­
tauratoren (Sabine Reinisch,
Judith Kern, Matthias Müller) und jeweils
einem Mit­
arbeiter/einer Mitarbeiterin der
Gemälde-Restaurierwerkstätte in wechselnder Ein­teilung. Die Übersiedlung unterstützten die Praktikantinnen Stefanie Schindler,
Magdalena Brela und Saskia Höltken.
Gemeinsam mit der Gemäldegalerie-Regis­
trarin Anne Campman wurden 1200 Zier­
rahmen vermessen, fotografiert, inventarisiert und in eine Datenbank eingegeben
(Ina Slama, Ute Tüchler, Jutta Höflinger).
Ausstellungs- und Leihtätigkeit
Für 36 externe Ausstellungen wurden 204
Leihgaben vorbereitet sowie 225 Zustands­
protokolle erstellt. Für Leihanfragen wurden 139 Leihfähigkeitsgutachten angefertigt. Zum Schutz empfindlicher Gemälde,
insbesondere von Tafelbildern, wurden 62
Klimavitrinen konstruiert (Rudolf Hlava,
Markus Geyer). 40 Kurierreisen wurden bestritten. Darüber hinaus wurden 8 hauseigene
Ausstellungen konservatorisch betreut.
41
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Gemäldegalerie
Restaurierungen
Inv.-Nr. 833, Joos van Cleve, Lukretia
(Jutta Höflinger)
Inv.-Nr. 40, Paolo Caliari, gen. Veronese,
Salbung Davids (Michael Odlozil)
Inv.-Nr. 306, Giuseppe Maria Crespi, gen.
Lo Spagnuolo, Äneas, die Sibylle und
Charon (Ina Slama)
Inv.-Nr. 752, François Clouet,
König Karl IX. von Frankreich, ganze Figur
(Ingrid Hopfner)
Inv.-Nr. 783, Bartel Beham, Bildnis eines
Schiedsrichters (beim Bogenschießen oder
Ballspiel, die Punkte notierend)
(Elke Oberthaler, Georg Prast)
Inv.-Nr. 829, Hans Schäufelin,
Melancholiker (sog. Jünglingskopf)
(Michael Odlozil)
Inv.-Nr. 1960, Hans Schäufelin,
Sanguiniker (sog. Frauenkopf)
(Michael Odlozil, Georg Prast)
Inv.-Nr. 3483, Bartel Beham,
Bildnis einer Frau mit Papagei
(Eva Götz, Ingrid Hopfner)
Inv.-Nr. 7939, Alpenländisch /
Niederländisch? / Deutsch?,
Aufgeschlagenes Missale
(Georg Prast)
Extern vergebene Restaurierungen fremd­
finanziert von der Residenzgalerie Salzburg:
Inv.-Nr. 2325, Antoon Schoonjans,
Vestalinnen
Inv.-Nr. 4398, Hans Burgkmair d. Ä.
(zugeschrieben), Kaiser Friedrich III.
(Ingrid Hopfner)
Inv.-Nr. 2527, Paolo de’ Matteis,
Mystische Verlobung der hl. Katharina
Inv.-Nr. 4399, Hans Burgkmair d. Ä.
(zugeschrieben), Kaiserin Eleonore von
Portugal, Halbfigur (Ingrid Hopfner)
Inv.-Nr. 2670, Anonym, Blumenstück
Inv.-Nr. 6949, Giambettino Cignaroli,
Selbstbildnis (Georg Prast)
Werkstätten des Bundesdenkmalamtes,
für die Pfarre Laxenburg:
Inv.-Nr. 2669, Anonym, Blumenstück
(alle: Atelier Gerhard Walde)
Inv.-Nr. 6334, Gerard Seghers,
Madonna in einem Blumen- und Früchtekranz (Cecilia Seilern)
François Clouet, König Karl IX. von Frankreich,
ganze Figur, Inv.-Nr. 752, vor der
Restaurierung
Hofburg Innsbruck:
Nach der Restaurierung
Inv.-Nr. 7821, Wenzel Pohl, Kaiser Franz I.
Stephan als deutscher Kaiser
(Peter Kalsner)
Inv.-Nr. 7901, Österreichisch,
Leopold III. „der Fromme“
Inv.-Nr. 7902, Österreichisch,
Viridis Visconti, Gemahlin von Leopold III.
Inv.-Nr. 7904, Österreichisch, Leopold IV.,
Graf von Tirol, Sohn von Leopold III.
Inv.-Nr. 7913, Franz Sebald Unterberger,
Hl. Michael
Inv.-Nr. 7958, Angelo Guiducci,
Friedrich IV. „mit der leeren Tasche“
Inv.-Nr. 7960, Angelo Guiducci,
Anna, 2. Gemahlin von Friedrich IV. von Tirol
Inv.-Nr. 8048,
Philippine Welser im schwarzen Kleid
Inv.-Nr. 8122, Domenico Casini,
Margharita de’ Medici
Inv.-Nr. 8254, Angelo Guiducci,
Herzog Rudolf IV., Graf von Tirol
Inv.-Nr. 8375, Angelo Guiducci,
Maximilian I.
(alle: Atelier Gerhard Walde)
Schlosshof, Marchfeldschlösser Revitalisierungs- und Betriebsges.m.b.H.:
Inv.-Nr. 8591, Antonio Jolli,
Ansicht von Neapel vom Palazzo di
sammlungen KHM
Capodimonte (im Vordergrund Ferdinand IV.
als Kind mit Gefolge beim Ausritt)
Inv.-Nr. 8592, Antonio Jolli,
Abfahrt Ferdinands IV. nach Posilippo mit
Zug der königlichen Barken
Inv.-Nr. 8622, Antonio Jolli, Ansicht
des Golfs von Neapel gegen den Vesuv mit
königlichem Zug nach Piedigrotta
Inv.-Nr. 8625, Antonio Jolli, Ansicht
des Golfs von Neapel gegen Nordwesten
mit königlichem Zug nach Piedigrotta
Inv.-Nr. 8647, Antonio Jolli, Ansicht
von Posilippo auf Pizzofalcone in Neapel
(alle: Mag. Christiana Rieder)
Schloss Schönbrunn Kultur- und
Betriebsges.m.b.H.:
Inv.-Nr. 9090, Martin van Meytens d. J., Kaiserin Maria Theresia (Mag. Martina Spiegl)
Sammlungspflege
Dokumentation
Laufende Kontrollgänge in den Sammlungsbereichen (bez. Klima, Zustand, Sicherheit,
Schadinsekten), laufendes Entstauben der
Gemälde und Betreuung der Umhängungen
in der Primärgalerie, Pflege und Protokol­
lierung der Ausstattungsgemälde in der Präsidentschaftskanzlei.
Im Rahmen der Digitalisierung der Restaurierdokumentation wurde eine neue Maske im
TMS konzipiert, in die von ca. 720 Inventar­
num­mern die Informationen bezüglich Röntgenaufnahmen, IRR-Aufnahmen, Rückseitenund Schwingungsschutz, Klimavitrine etc.
eingegeben wurden. Ungefähr 750 Dokumentationsmappen wurden auf ihre Vollständigkeit überprüft und ergänzt. Bei der Übersiedelung in das Zentraldepot wurde handschriftlich dokumentiert, bis Jahresende konnte die
Dokumentation für 349 Inventarnummern
eingegeben werden (Sonja Kocian).
Untersuchungen
Von 19 Gemälden und 12 weiteren Objekten
(aus der Sammlung alter Musikinstrumente,
der Schatzkammer, der Wagenburg, dem
Museum für Völkerkunde, dem Belvedere
und privaten Sammlungen) wurden Röntgenaufnahmen hergestellt. An 19 Gemälden
wurden IRR-Aufnahmen (3786 Einzelaufnahmen) durchgeführt.
Präsidentschaftskanzlei, Hofburg
(Versicherungsfall):
Inv.-Nr. 3458, Schule von Martin van Meytens d. J., Maria Theresia im ungarischen
Königskleid (Atelier Gerhard Walde)
Bundesministerium für auswärtige Ange­
legenheiten, Botschaft London (Versicherungsfall):
Inv.-Nr. 8639, Anonym, Kaiser Franz I. (II.)
von Österreich in Marschallsuniform
(Atelier Gerhard Walde)
Ausstellungsvorbereitung: Palettierte Kisten im
Cargoflugzeug von Luxemburg nach Los Angeles
oben: Sicherung und Dokumentation der Gemälde für den
Transport in das neue Zentraldepot Himberg
unten: Schließen des Zeltes für die Stickstoff­begasung im
Depot in Inzersdorf
43
44
Gemäldegalerie
Forschungsprojekte
Naturwissenschaftliche Untersuchungen
der Gemälde Tizians im KHM
Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden
Projektmitarbeit: Dr. Wencke Deiters,
Dr. Martina Griesser, Mag. Elke Oberthaler,
Mag. Robert Wald, BSc. Marta Anghelone
Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. P19032-G13)
Die Auswertung und Zusammenfassung der
Untersuchungsergebnisse zur Maltechnik
Tizians werden in enger Zusammenarbeit
zwischen Gemäldegalerie, Naturwissenschaftlichem Labor und Restaurierwerkstätte weitergeführt. Der wissenschaftliche Katalog, der die
technologische Erfassung und kunsthistorische Interpretation der Werke Tizians in der
Sammlung des Kunsthistorischen Museums
vorsieht, wurde weiter erarbeitet und weitestgehend fertig gestellt.
Catalogue raisonné der italienischen
Barockmalerei im KHM
Projektleitung: Dr. Gudrun SWOBODA
Projektmitarbeit: Dr. Wolfgang PROHASKA,
Dipl.-Rest. (FH) Eva GÖTZ, Mag. Ina SLAMA,
Mag. Michael ODLOZIL
Nach dem 2010 erschienenen Catalogue
raisonné der italienischen Barockmalerei im
Kunsthistorischen Museum Rom I: Caravaggio
und der internationale Caravaggismus ist
nunmehr der 2. Band zur Malerei in Rom
von Cavalier d’Arpino bis Pompeo Batoni
in Vorbereitung.
Katalog der deutschen Gemälde
1500–1540 im Kunsthistorischen Museum
Projektleitung: HR Dr. Karl Schütz
Projektmitarbeit: Michael Eder, Mag. Alice
Hoppe-Harnoncourt, Mag. Monika
Strolz, Mag. Ute Tüchler
Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. P19829-G13)
Ziel des Forschungsprojektes ist es, den Be­
stand an deutschen Gemälden des KHM –
eingegrenzt auf eine Entstehungszeit
zwischen 1500 und 1540 – systematisch,
kunsthistorisch sowie technologisch zu
unter­suchen und die Ergebnisse publikations­
fertig zu dokumentieren. Wir befinden uns
nun im fünften und letzten Projekt-Jahr. Die
kunsthistorischen Recherchen, das Aufar­
beiten der aktuellen Literatur und die Erör­
terung von Provenienzfragen wurden fortgeführt.
Die technologischen Untersuchungen konnten in diesem letzten Projektjahr weitgehend
abgeschlossen werden. Insgesamt wurden
9 Bilder mittels Infrarotreflektografie untersucht, von 5 Bildern wurden Röntgenaufnahmen angefertigt und 12 Gemälde wurden von Dr. Peter Klein, Ordinariat für Holzbiologie der Universität Hamburg, dendrochronologisch untersucht. Die Untersuchungen hinsichtlich Bildaufbau und Erhaltungszustand wurden an 22 Bildern fortgesetzt.
Seit Herbst 2011 werden die Ergebnisse der
bisherigen Recherchen für eine Publikation
vor­bereitet, wobei die Kooperation mit
dem internationalen, von der A. W. Mellon
Foundation, New York, finanzierten Projekt
Cranach Digital Archive den Fokus auf diesen Künstler verstärkte. Für dieses öffentlich
zugängliche Archiv wurden bereits Forschungsergebnisse in kommentierter Form
weitergegeben.
Die Gemälde von Francesco und Leandro
Bassano in der Gemäldegalerie des
Kunsthistorischen Museums in Wien
Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden
Projektmitarbeit:
Dr. Francesca Del Torre Scheuch
Finanzierung: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank (Projekt-Nr. 12838)
Das Forschungsvorhaben widmet sich der
Erstellung des wissenschaftlichen Kataloges
und der Vorbereitung eines Ausstellungsprojektes.
Dank der Identifizierung von drei weiteren
Gemäldegruppen, die jeweils der Hand von
Francesco, Leandro und Gerolamo Bassano
zuzuweisen sind, konnten wir die Rolle von
Jacopos Söhne hinsichtlich der Verbreitung
des bassanesken Stils im Hinblick auf die
Werkstattorganisation besser beurteilen.
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden im Rahmen des internationalen Symposiums Jacopo Bassano: i figli, la scuola,
l’eredità in Bassano del Grappa (29.3.–
2.4.2011) den Bassano-Spezialisten präsentiert.
Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem
Geist des Museums – Transformationen
der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien
um 1800
Projektleitung: Dr. Gudrun Swoboda
Projektmitarbeit: Mag. Nora Fischer,
Dr. Kristine Patz
Weitere ProjektmitarbeiterInnen:
Dr. Karl Schütz, Mag. Alice HoppeHarnoncourt, Mag. Ina Slama,
Dott.essa Simona Pasquinucci
Finanzierung: forMuse – Forschung
an Museen. Ein Förderprogramm des
Bundesministeriums für Wissenschaft
und Forschung (seit 2009)
Gegenstand des Forschungsprojektes, das
in Kooperation mit dem Florentiner Institut
für Kunstgeschichte – Max Planck Institut
(Dir. Prof. G. Wolf), den Universitäten in
Frankfurt a. M. (Prof. H. Aurenhammer) und
Zürich (Prof. T. Weddigen) sowie dem Archiv
der Galleria degli Uffizi in Florenz (Dott.essa
M. Sframeli) durchgeführt wird, ist die für
Europa richtungsweisende Neuorganisation
der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien in
der Zeit um 1800. In dieser kunst- und kulturhistorisch wichtigen Schwellenzeit hat die
Gemäldegalerie einen Wandel durchgemacht,
der in seiner Art exemplarisch ist: Die höfische Galerie wurde in ein öffentliches Kunstmuseum transformiert.
Neben der kontinuierlich weitergeführten
Forschungsarbeit, die um wertvolle Archivergebnisse sowie durch die Entwicklung und
Realisierung eines Modells der BelvedereGalerie bereichert wurden, fand am 6. Mai
Modell der Belvedere-Galerie
sammlungen KHM
am Kunsthistorischen Institut der GoetheUniversität Frankfurt a. M. ein öffentlicher
Studientag zum Thema Wege zum modernen
Kunstmuseum – Wien, Kassel, Dresden, Frankfurt (ca. 1770 – 1840) statt, der in Zusammenarbeit mit Prof. Hans Aurenhammer
konzipiert wurde (http://www.kunst.uni-frank­
furt.de/de/aktuelles/veranstaltungen/33/).
Von 24.–26. November folgte in Wien das
Symposium Eine sichtbare Geschichte der
Kunst. Europäische Museumskultur um 1800,
bei dem gleichsam als sichtbarer Höhepunkt
der Projektarbeit aktuelle Ergebnisse der
Öffentlichkeit präsentiert und zusammen
mit internationalen WissenschaftlerInnen in
größeren Zusammenhängen diskutiert wurden (http://www.khm.at/internationales-sym­
posium/).
Leitung des Forschungsprojekts Die Gemälde von
Francesco und Leandro Bassano in der Gemäldegalerie
des Kunsthistorischen Museums in Wien (siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Eröffnungsvorträge zu den Ausstellungen in Mailand,
Brügge und San Francisco
Sonstiges
Vorbereitung der Neuhängungen der Gemäldegalerie mit
Unterstützung von Gerlinde Gruber und Sabine Pénot
Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“: Mitarbeit
an Planung und Organisation der Gemäldeübersiedlung
Umhängungskonzepte in Sälen und Kabinetten der
Gemäldegalerie anlässlich der Ausstellungen Jan Fabre;
Dürer – Cranach – Holbein; Wintermärchen
Mitglied des wissenschaftlichen Komitees des Palazzo
del Te in Mantua: Teilnahme an Sitzungen
Mitglied der Accademia Raffaello
Gründungsmitglied des Wissenschaftsausschusses des
KHM (gemeinsam mit Franz Pichorner, Michael Alram
und Georg Plattner); Abhaltung eines Wissenschafts­
tages mit Coach am Semmering (1.–2.4.)
Gastkurator der Ausstellung Arcimboldo. Artista milanese
tra Leonardo e Caravaggio, Mailand (Palazzo Reale) 2011
Dr. Gerlinde Gruber
Konzept der Ausstellung Fürstlich gesammelt. Van Eyck,
Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen
Museums Wien, Brügge (Groeningemuseum)
2011/2012
Konzept der Ausstellung Masters of Venice. Renaissance
Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches
Museum, Vienna, San Francisco (Fine Arts Museum)
2011/2012
Publikationen
Herausgabe des Ausstellungskatalogs Arcimboldo.
Artista milanese tra Leonardo e Caravaggio, Mailand
2011; Arcimboldo a Milano, ebenda, 17–19;
„…e massime con le invenzioni e capricci, ne’ quali
è unico al mondo“. Il rebus Arcimboldo, ebenda, 153–219
Herausgabe des in vier Sprachen erschienenen Ausstellungkatalogs Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert,
Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums
Wien, Brügge (Groeningemuseum) 2011/2012
(gemeinsam mit T.-H. Borchart und M. Sellink);
Fürstlich gesammelt. Meisterwerke des Kunsthistorischen
Museums Wien, ebenda, 9–21
Herausgabe des Ausstellungkatalogs Masters of Venice.
Renaissance Painters of Passion and Power from the
Kunsthistorisches Museum, Vienna, San Francisco (Fine
Arts Museums) 2011/2012 (gemeinsam mit L. Federle
Orr); Introduction: Venetian Renaissance Paintings at
the Kunsthistorisches Museum, ebenda, 8–15; Masters
of Venice, ebenda, 16–37; Titian, ebenda, 71–97
Sonstiges
Konzeption der Neuhängung des flämischen Barocks der
Gemäldegalerie (gemeinsam mit Sylvia Ferino-Pagden)
Ausstellungen
Dr. Sylvia Ferino-Pagden
20.–22.3. Enschede, CODART VEERTIEN congress
Highlights and twilights: popular and neglected areas
of Dutch and Flemish art in museums
Konzept für die Übersiedlung des externen Depots
Konzept und Organisation der ersten Buchpräsentation
im Rahmen der Sichtbarmachung der Forschung am
Museum: W. Prohaska – G. Swoboda, Caravaggio und
der internationale Caravaggismus, Wien 2010; Einladung
von Prof. Sybille Ebert-Schifferer als Buchpräsentatorin
Wissenschaftliche Tätigkeit
15.1. Pedro Pablo Rubens en la Colección de los
Habsburgo en Viena (Peter Paul Rubens in the Austrian
Hapspurg Collection), Madrid, Museo Nacional del Prado
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
(gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Michaela
Hüttner, Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich,
Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes
Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog)
Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert, Bruegel.
Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien,
Brügge (Groeningemuseum) 2011/2012
Publikationen
Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst
(Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit
B. Kratzmüller und K. Zhuber-Okrog); Einleitungen
und Objekttexte ebenda
Redaktion von Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden –
T.-H. Borchart – M. Sellink (Hgg.), Fürstlich gesammelt.
Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunst­
historischen Museums Wien, Brügge (Groeninge­
museum) 2011/2012 (gemeinsam mit B. Blauensteiner
und T.-H. Borchert); ,Het scheen al de leven‘: vom
alltäglichen Genre, ebenda, 154–165
Dr. Francesca Del Torre Scheuch
Ausstellungen
Unterstützung des Kurators und Mitarbeit beim
Aufbau der Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und
Karneval, Schallaburg 2011
Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_voller_
Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012 (gemeinsam
mit Thomas Kuster, Bettina Kratzmüller, Georg Plattner,
Konrad Schlegel und Klaus Vondrovec)
Publikationen
Die venezianische Malerei vom Cinquecento bis zum
Settecento, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kultur­
betriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien
(Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,
Schallaburg 2011, 163–181; Objekttexte ebenda
Giorgione, in: Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden –
L. Federle Orr (Hgg.), Masters of Venice. Renaissance
Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches
Museum, Vienna, San Francisco (Fine Arts Museums)
2011/2012, 59–69; Bassano, ebenda, 135–141
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag –
R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen.
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst
von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Die Gemälde von
Francesco und Leandro Bassano in der Gemäldegalerie
des Kunsthistorischen Museums in Wien
(Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
30.3. I dipinti dei Bassano nelle collezioni del Kunst­
historisches Museum di Vienna, Bassano del Grappa,
Internationales Symposium Jacopo Bassano: i figli la
scuola l’eredità (30.3.–2.4.)
Mitherausgeber von Venezia Cinquecento
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de
Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. WinterDarstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel
bis Beuys, Wien (KHM) 2011
Forschungsprojekte
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Interview zum Thema Venedig und seine Kunst für
die Sendung Diagonal (28.5.) auf Ö1
Leitung des Forschungsprojekts Naturwissenschaftliche
Untersuchungen der Gemälde Tizians im Kunsthistorischen Museum (siehe oben)
Konzeption und Organisation einer Vortragsreihe
zur Ausstellung Schaurig schön (gemeinsam mit
den Ko-Kuratoren der Ausstellung)
Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“:
Mitarbeit an Organisation und Durchführung der
Gemäldeüber­siedlung
Sonstiges
Seit Februar 2011 Betreuung des Bereichs der
Dauerleihgaben der Gemäldegalerie
45
46
Gemäldegalerie
Dr. Guido Messling
Ausstellungen
Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der
Aus­stellungen The World of Lucas Cranach, Brüssel
(Palais des Beaux-Arts [Bozar] 2010/2011 sowie
Cranach et son temps, Paris (Musée du Luxembourg)
2011
Mitkonzeption und wissenschaftliche Bearbeitung der
Ausstellung The Ottoman Orient in Renaissance Art,
Brüssel (Palais des Beaux-Arts [Bozar] 2012/2013
(gemeinsam mit Katharina van Cauteren, Universität
Löwen)
Publikationen
Herausgabe von Ausstellungskatalog Cranach et son temps,
Paris (Musée du Luxemborg) 2011; Objekttexte ebenda
Handzeichnungen. Die deutschen und schweizerischen
Meister der Spätgotik und der Renaissance (An­haltische
Gemäldegalerie Dessau, hg. von N. Michels),
Petersberg 2011
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – C. Lange –
C. Metzger – K. Schütz, Dürer – Cranach – Holbein.
Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt
um 1500, Wien (KHM) 2011
Forschungsprojekte, Forschungen
Bearbeitung der deutschen und schweizerischen Handzeichnungen der Spätgotik und der Renaissance in der
Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau (gemeinsam mit
Georg Dietz; gefördert von der Getty Foundation, Los
Angeles).
Bearbeitung der Holzschnitte von Niklaus Manuel und
Hans Rudolf Manuel für die Reihe New Hollstein
German.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
16.1. Cranach and the Netherlands, Brügge,
Groeningemuseum
20.12. Glücks Fälle. Gustav Glück und seine Erwerbungen für die Wiener Galerie 1911 bis 1931, Wien, KHM
Sonstiges
September – Oktober 2012 Mitarbeit am Umzug des
Galeriedepots in das neue Zentraldepot Himberg
Dr. Gudrun Swoboda
Publikationen
Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Zu Gast in Ambras.
Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas
Poussin, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Leitung des Forschungsprojekts Catalogue raisonné
der italienischen Barockmalerei im Kunsthistorischen
Museum (gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Wolfgang
Prohaska; siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
4.2. The Picture Gallery and its Double: Emperor
Charles’ VI. Art Collection in a Painted Inventory by
F. Storffer, Los Angeles, The Getty Research Institute,
Tagung The Display of Art in Eighteenth-Century
Europe, 1700–1850 (3.–4.2.)
6.5. Konzeption, Organisation und Einleitung des
Studientags am Kunstgeschichtlichen Institut der
Goethe-Universität Frankfurt a. M. Wege zum
modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840). Wien,
Kassel, Dresden, Frankfurt (gemeinsam mit Hans
Aurenhammer)
23.6. Zwischen Repräsentation und Disziplinierung:
Die Wiener kaiserliche Galerie im 18. Jahrhundert,
Altaussee, Symposium Literatur – Kunst – Metapher,
konzipiert und organisiert von Franz Josef Czernin
(22.–26.6.)
25.7. Die verdoppelte Galerie. Die Kunstsammlungen
Kaiser Karls VI. in der Wiener Stallburg und ihr Inventar,
Graz, Universität, 13. Internationaler Kongress zur
Erforschung des 18. Jahrhunderts (25.–29.7.)
15.–17.9. Wien, Universität, Institut für Kunstgeschichte,
Internationale Tagung Iconology. Neoplatonism and
Art in the Renaissance. Perspectives and Contexts of
a Controversial Alliance
24.–26.11. Konzeption, Organisation und Einleitung
des Internationalen Symposiums „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800,
KHM (unter Teilnahme von Kuratoren und Restauratoren
der Gemäldegalerie); inhaltliche und organisatorische
Kooperation mit dem Studientag an der Akademie
der bildenden Künste Wien: Traditionalismen und
Neuansätze. Aristokratische Gemäldesammlungen
in Wien im 18. und frühen 19. Jahrhundert (Leitung:
Martina Fleischer; 24.11.)
7.–10.12. Wien, Österreichische Akademie der Wissenschaften, The Habsburgs and their Courts in Europe,
1400–1700. Between Cosmopolitism and Regionalism,
Symposium der Kommission für Kunstgeschichte im
Rahmen des Forschungsprojekts PALATIUM. Court
Residences as Places of Exchange in Late Medieval
and Early Modern Europe (1400–1700)
Lehrtätigkeit
WS 2011/12 Die kaiserlichen Gemäldesammlungen –
Zwischen höfischer Repräsentation und modernem
Kunstmuseum (1600–1800), Wien, Universität, Institut
für Kunstgeschichte, Praktische Übung
Objekttext in: Ausstellungskatalog Il Settencento a Verona.
Tiepolo, Cignaroli, Rotari. La nobilità della pittura,
Verona (Museo di Castelvecchio) 2011/2012
Sonstiges
Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de
Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. WinterDarstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel
bis Beuys, Wien (KHM) 2011
Wissenschaftlicher Beirat von „Le voci del Museo“.
Collana di Museologia – Museografia
Forschungsprojekte
Leitung des Forschungsprojekts Zur Geburt der
Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums.
Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie
in Wien um 1800 (siehe oben)
Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“: Mitarbeit an
Planung und Durchführung der Gemäldeübersiedlung
10.3. KHM, Präsentation des Buches W. Prohaska –
G. Swoboda (unter Mitarbeit von M. Cardinali, B. Eble,
E. Götz, M. Odlozil, M. B.de Ruggieri, I. Slama, R. Wald),
Caravaggio und der internationale Caravaggismus
(Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums,
hg. von Sabine Haag, Bd. 6; Sammlungskatalog der
Gemäldegalerie: Rom I), Wien 2010
Dr. Sabine Pénot
Publikationen
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –
R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen.
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von
Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2012
Dr. Björn Blauensteiner*
Ausstellungen
Wissenschaftliche Mitarbeit an der Ausstellung Schaurig
schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03),
Wien (KHM) 2011
Mitglied des wissenschaftlichen Komitees und Katalog­
redaktion für die Ausstellung Fürstlich gesammelt.
Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des
Kunsthistorischen Museums Wien, Brügge
(Groeningemuseum) 2011/2012
Konzeption der Hängung des Saales IV (Bruegel-Saal)
und des Kabinetts 21 in der Gemäldegalerie
(gemeinsam mit Sylvia Ferino-Pagden)
Publikationen
6 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst
(Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
Redaktion von Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden –
T.-H. Borchart – M. Sellink (Hgg.), Fürstlich gesammelt.
Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunst­
historischen Museums Wien, Brügge (Groeningemuseum)
2011/2012 (gemeinsam mit T.-H. Borchert, G. Gruber
und M. Sellink); Formen der Andacht. Zur Funktions­
geschichte religiöser Tafelmalerei in den Niederlanden,
ebenda, 64–77; 25 Objekttexte ebenda
Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag –
R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen.
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst
von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011
Dr. Wencke Deiters*
Ausstellungen
Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter &
Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras)
2011 (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam
mit Claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger und
Karin Zeleny)
Publikationen
Die zwölf Imperatoren nach Tizian, in: Ausstellungs­
katalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter und Helden
auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011,
210–215; 5 Objekttexte ebenda
8 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg
Kulturbetriebsges.m.b.H. und Kunsthistorisches Museum,
Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,
Schallaburg 2011
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Naturwissen­schaftliche Untersuchungen der Gemälde Tizians
im KHM (Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden;
siehe oben)
sammlungen KHM
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
24.11. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien,
Traditionalismen und Neuansätze. Aristokratische
Gemäldesammlungen in Wien im 18. und frühen
19. Jahrhundert
Sonstiges
Erstellung eines wissenschaftlichen Konzeptes für ein
Digitalisierungsprojekt, das den Web-Zugang zu den
aus dem Tizian-Forschungsprojekt hervorgegangenen
naturwissenschaftlichen und kunsthistorischen Ergeb­
nissen vorsieht. Ziel ist es, die Forschungser­gebnisse
über die vorgesehene wissenschaftliche Publikation
hinaus auch digital für die Öffentlichkeit zugänglich zu
machen.
Mag. Alice Hoppe-Harnoncourt*
Publikationen
Glaube und Macht. Lucas Cranach d. Ä. – Porträtist
in bewegter Zeit, in: Ausstellungskatalog S. Haag –
C. Lange – C. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer –
Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:
Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011,
113–119
Mag. Nora Fischer*
The restoration of paintings at the beginning of the
nineteenth century in the Imperial gallery, in: Hors-Série
de CeROArt (http://ceroart.revues.org) Suite à la journée
d’étude à l’Université de Genève, Faculté des Lettres,
Departement d’histoire de l’art et de muséologie
„La restauration des œuvres d’art en Europe entre
1789 et 1815: Pratique, transfers, enjeux“, Octobre
2010, 2011
Forschungsprojekte
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums. Transformationen
der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1800
(Projektleitung: Dr. Gudrun Swoboda; siehe oben)
Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der
deutschen Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen
Museum (Projektleitung: Dr. Karl Schütz; Wieder­einstieg im September 2011 nach 9-monatiger
Bildungskarenz)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Mitarbeit am Forschungsprojekt Zur Geburt der
Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums.
Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie
in Wien um 1800 (Projektleitung:
Dr. Gudrun Swoboda; siehe oben)
28.1. Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie
in Wien um 1780, Frankfurt am Main, Goethe-Universität
Frankfurt a. M., im Rahmen des von Dr. Kristine Patz geleiteten Seminars Die Galerie der frühen Neuzeit. Vom
höfischen Kontext zum öffentlichen Museum
25.7. Transformationen der kaiserlichen Galerie in
Wien im späten 18. Jahrhundert, Graz, Karl-FranzensUniversität, 13th International Congress for Eighteenth
Century Studies (25.–29.7.)
19.10. Die kaiserliche Gemäldegalerie im Belvedere
um 1780, Wien, Universität, Kunsthistorisches Institut,
im Rahmen der von Dr. Gudrun Swoboda geleiteten
Lehrveranstaltung Die kaiserlichen Gemäldesammlungen –
Zwischen höfischer Repräsentation und modernem
Kunstmuseum (1600–1800)
25.11. Zur Neuordnung der kaiserlichen Gemäldegalerie
im Wiener Belvedere um 1780, KHM, Internationales
Symposium „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“.
Europäische Museumskultur um 1800 (24.–26.11.)
6.5. Frankfurt am Main, Studientag des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Wege zum modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840):
Wien, Kassel, Dresden, Frankfurt
24.11. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien,
Studientag Traditionalismen und Neuansätze.
Aristo­kratische Gemäldesammlungen in Wien im
18. und frühen 19. Jahrhundert
Sonstiges
Virtuelle Rekonstruktion der Gemäldehängung der
kaiserlichen Galerie im Oberen Belvedere 1781. Das
Modell der kaiserlichen Galerie wurde im Rahmen des
Symposiums „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“.
Europäische Museumskultur um 1800 im Bassano Saal
des KHM präsentiert.
Fortsetzung des Doktoratsstudiums an der Universität
Wien, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut
für Kunstgeschichte, zum Thema Zwischen Ästhetik und
Geschichte. Theoretische Positionen zur Systematik der
kaiserlichen Gemäldesammlung in Wien im 18. und
19. Jahrhundert, bei Univ.-Prof. Wolfgang Prohaska
Publikationen
Herausgabe des Ausstellungskatalogs Dürer –
Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:
Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011
(gemeinsam mit S. Haag, C. Lange und K. Schütz);
Eine Glaubensfrage. Auf der Suche nach der
Wahrheit im Bildnis der Dürerzeit, ebenda, 21–26;
45 Objekttexte ebenda
Sternenküche all’antica. Giovanni Battista Fontanas
Sternenhimmel in Erzherzog Ferdinands Speisesaal,
in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica.
Götter & Helden in Schloss Ambras, Innsbruck
(Schloss Ambras) 2011, 27–34 (gemeinsam mit
U. Heiß); 3 Objekttexte ebenda
4 Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –
R. de Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen.
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst
von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM) 2011
ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Prohaska*
Ausstellungen
Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung
Roma al tempo di Caravaggio, Rom (Palazzo Venezia)
2011/2012
Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung
Artemisia Gentileschi. Storia di una passione, Mailand
(Palazzo Reale) 2011/2012
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Publikationen
6.5. Die Gemälde der „Alten deutschen Meister“ in
der Wiener kaiserlichen Galerie um 1800, Frankfurt am
Main, Studientag des Kunstgeschichtlichen Instituts
der Goethe-Universität Frankfurt am Main Wege zum
modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840): Wien, Kassel,
Dresden, Frankfurt
Kunsthistorisches Museum Wien. Die Gemäldegalerie,
München 2011 (= 4. durchgesehene Auflage)
11.–12.2. Regensburg, Historisches Museum, Tagung
Albrecht Altdorfer. Kunst als zweite Natur
24.11. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien,
Studientag Traditionalismen und Neuansätze.
Aristokratische Gemäldesammlungen in Wien im
18. und frühen 19. Jahrhundert
17.11. Berlin, Hamburger Bahnhof, Kolloquium
Die Gründung der Nationalgalerie
2 Objekttexte in: Ausstellungskatalog Roma al tempo
di Caravaggio, Rom (Palazzo Venezia) 2011
11 Objekttexte in: J. Bentini – G. P. Cammarota –
D. Scaglietti Kelescian u. a. (Hgg.), Pinacoteca
Nazionale di Bologna. Catalogo generale, Bd. 4:
Il Settecento e l’Ottocento, Venedig 2011
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Catalogue raisonné
der italienischen Barockmalerei im Kunsthistorischen
Museum (gemeinsam mit Gudrun Swoboda; siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Sonstiges
Mitarbeit an dem von der Andrew W. Mellon
Foundation, New York finanzierten Projekt Cranach
Digital Archive und Teilnahme am Treffen der
Gründungspartner, Düsseldorf, Stiftung
Museum Kunstpalast, 10.10.
Fortsetzung des Doktoratsstudiums an der Universität
Wien, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut
für Kunstgeschichte, zum Thema Museumsgeschichte
um 1800 am Beispiel der deutschen Gemälde der
kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien
Dr. Christof Metzger*
Ausstellungen
Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der Aus­
stellung Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des
Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, KHM 2011;
München 2011/2012 (gemeinsam mit Karl Schütz)
10.3. KHM, Vortrag anlässlich der Präsentation des
Buches W. Prohaska – G. Swoboda (unter Mitarbeit
von M. Cardinali, B. Eble, E. Götz, M.Odlozil,
M. B. de Ruggieri, I. Slama, R. Wald), Caravaggio und
der internationale Caravaggismus (Sammlungskataloge
des Kunsthistorischen Museums, hg. von Sabine Haag,
Bd. 6; Sammlungskatalog der Gemäldegalerie: Rom I),
Wien 2010
7.4. Annibale Carracci, Studienkopf eines bärtigen alten
Mannes im Zusammenhang des Frühwerks der Carracci,
Wien, Palais Dorotheum
18.4. Rom, Palazzo Odescalchi, Vortrag anlässlich der
Präsentation des Buches von A. Coliva, Caravaggio a
Roma, Rom 2011
25.11. Chair: Ordnungen des Visuellen – Zur Geburt
der Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums, KHM,
Internationales Symposium „Eine sichtbare Geschichte
der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800
(24.–26.11.)
47
48
Gemäldegalerie
HR Dr. Karl Schütz*
9.–10.10. Düsseldorf, Stiftung Museum Kunstpalast,
Partnertreffen des Cranach Digital Archive
Mag. Ingrid HOPFNER
Ausstellungen
27.11. Zu den neueren Untersuchungen an Vermeers
Gemälde Die Malkunst, Köln, Fachhochschule Köln
Publikationen
Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des
Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM)
2011; München (Kunsthalle der Hypo-Kultur­stiftung)
2011/2012 (gemeinsam mit Christof Metzger)
Publikationen
Herausgabe des Ausstellungskatalogs Dürer – Cranach –
Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche
Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit
S. Haag, C. Lange und C. Metzger); Das Unsichtbare
sichtbar machen. Deutsche Porträts um 1500, ebenda,
13–19; Gestalt und Geist. Albrecht Dürer als Porträtist,
ebenda, 79–84
Die Einrichtung der Wiener Gemäldegalerie durch
Christian von Mechel, in: E. Weisser-Lohmann (Hg.),
Kunst als Kulturgut, Bd. II: „Kunst“ und „Staat“
(Neuzeit und Gegenwart. Philosophie in Wissenschaft
und Gesellschaft, hg. von A. Gethmann-Siefert u. a.),
München 2011, 145–159
Gemäldegalerie und Kunstakademie in Wien im 18. Jahrhundert, in: A. Blühm – A. Ebert (Hgg.), Welt – Bild –
Museum, Köln – Weimar – Wien 2011, 163–173
Forschungsprojekte
Leitung des Forschungsprojekts Katalog der deutschen
Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen Museum
(siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
15.6. Das deutsche Porträt um 1500, Wien, Gesellschaft
der Freunde der bildenden Kunst
25.11. Chair: Institutionalisierung – „moderne“
Gemäldegalerien um 1800, KHM, Internationales
Symposium „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“.
Europäische Museumskultur um 1800 (24.–26.11.)
HR Mag. Elke Oberthaler
Publikationen
Redaktion von Technologische Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung – Restaurierung –
Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen
2011) (gemeinsam mit M. Grießer und A. Huber)
The Visible Media: Methods and Materials of the
Venetian Masters, in: Ausstellungskatalog S. FerinoPagden – L. Federle Orr (Hgg.), Masters of Venice.
Renaissance Painters of Passion and Power from the
Kunsthistorisches Museum, Vienna, San Francisco
(Fine Arts Museums) 2011/2012, 38–47
Lehrtätigkeit
SS 2011 Spezielle Untersuchungsmethoden in der
Restaurierung – Strahlendiagnostik, Wien,
Universität für Angewandte Kunst, Seminar
(gemeinsam mit I. Slama u. a.)
Measuring of movements of medieval panel paintings
for handling and transport, in: M. Krüger, Cultural
Heritage Preservation. EWCHP-2011 Proceedings of the
European Workshop on Cultural Heritage Preservation,
Berlin 2011, 205–209
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
7.4. Wien, Tagung Grünes Museum
Mag. Monika STROLZ
Publikationen
Zway khleine Stückhl aneinander von Öelfarb auf
Holcz […]. Das Wiener Diptychon von Hugo van der
Goes: Technologische Beobachtungen und Restaurierung,
in: Technologische Studien Kunsthistorisches Museum.
Konservierung – Restaurierung – Forschung – Techno­
logie, Bd. 8, 2011, 91–131
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der deutschen
Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen Museum
(Projektleitung: Dr. Karl Schütz; siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
26.–28.9. Berlin, Staatliche Museen zu Berlin,
EWCHP-2011 European Workshop and Training Day
on Cultural Heritage Preservation (www.smoohs.eu/
EWCHP) Measuring of movements of medieval panel
paintings for handling and transport
Mag. Georg PRAST
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen
Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung,
Übersiedlung und Betrieb
Mag. Ina SLAMA
11.–12.2. Regensburg, Historisches Museum, Tagung
Albrecht Altdorfer. Kunst als zweite Natur
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
7.4. Wien, Tagung Grünes Museum
16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen
Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot –
Planung, Übersiedlung und Betrieb
10.10. Düsseldorf, Stiftung Museum Kunstpalast,
Treffen der Gründungspartner des Projektes Cranach
Digital Archive
24.–26.11.Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation
Corboud, Symposium Die Sprache des Materials –
Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext
Lehrtätigkeit
SS 2011 Untersuchungen mit infraroten Strahlen.
Theorie und Praxis, Wien, Universität für Angewandte
Kunst, im Rahmen des Seminars Spezielle Untersuchungsmethoden in der Restaurierung – Strahlendiagnostik
(gemeinsam mit Alice Hoppe-Harnoncourt)
Sonstiges
Mitarbeit an dem von der Andrew W. Mellon
Foundation, New York finanzierten Projekt Cranach
Digital Archive (Materialaufbereitung, Objekttexte)
Mag. Eva GÖTZ
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
7.4. Wien, Tagung Grünes Museum
7.4. Wien, Tagung Grünes Museum
Lehrtätigkeit
SS 2011 Spezielle Untersuchungsmethoden in der Restaurierung – Strahlendiagnostik, Wien, Universität für Angewandte Kunst, Seminar (gemeinsam mit E. Oberthaler u. a.)
Mag. Ute TÜCHLER
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der deutschen
Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen Museum
(Projektleitung: Dr. Karl Schütz; siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
28.–29.4. Wien, Akademie der bildenden Künste
Wien, Seminar Materials and Methods for the Cleaning
of Works of Art
16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen
Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung,
Übersiedlung und Betrieb
16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen
Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung,
Übersiedlung und Betrieb
21.9. Wien, Universität für Bodenkultur,
15th International Biodeterioration and Biodegradation
Symposium
24.–26.11.Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation
Corboud, Symposium Die Sprache des Materials –
Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext
24.–26.11.Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation
Corboud, Symposium Die Sprache des Materials –
Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext
13.–15.3. und 8.6. Amsterdam, Rijksmuseum, Geladene
Diskutantin im Vermeer Restoration Committee
(Restaurierung des Gemäldes Brieflesende Frau)
Mag. Jutta HÖFLINGER
Leihgaben
7.4. Wien, Tagung Grünes Museum
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen
Restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot –
Planung, Übersiedlung und Betrieb
Im Jahr 2011 war die Gemäldegalerie mit
223 Leihgaben an 36 Ausstellungen im
In- und Ausland beteiligt.
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Naturwissenschaftliche
Untersuchungen der Gemälde Tizians im KHM
(Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
19.–21.5. Paris, Louvre geladene Diskutantin zur
Commission de la Vénus du Pardo von Tizian
sammlungen KHM
Münzkabinett
HR Univ.-Doz. Dr. Michael ALRAM, Direktor
Dr. Roswitha DENK
Dr. Heinz WINTER
Dr. Klaus VONDROVEC
Dr. Monika GRIEBL (bis 31.12.)
Dr. Susanna HEINZ
Mag. Andrea SPINKA
Dr. Matthias PFISTERER*
Elisabeth JUNG
Andrea HAWLIK
Kathrin SIEGL*
Restaurierung
René TRAUM (Karenz bis 11.4.)
Mag. Sabine IMP (bis 8.4.)
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Sammlungszugänge
Eine seltene Freude ist es, den Zugang von
Stücken mit alter Provenienz zu vermelden.
So konnte das Kabinett einige Stücke erwerben, die eine über 100-jährige Odyssee
durch den Münzhandel hinter sich haben,
wovon hier ein Beispiel gebracht sei.
Lykischer Dynast, Stater (Silber)
Lykien, etwa 500 – 460 v. Chr., 9,18 g, 21,8 mm
Eber / Schildkröte überprägt auf einem lykischen
Stater mit Triskelis aus der Auktion Jacob Hirsch XVI
vom 6. Dezember 1906, Nr. 661, Inv.-Nr. GR 43.302
2011 sind dem Münzkabinett auch zahlreiche
Objekte gespendet worden: Dr. Alexander
Ruske hat dem Kabinett die 68 erhalten gebliebenen Münzen aus einem 1934 im südlichen Burgenland geborgenen Hortfund
überlassen, der Centenionales von Constans
(337–350) und Constantius II. (337–361)
beinhaltete. Auch diese Stücke sind nun
der Nachwelt dauerhaft gesichert. Weiters
haben die Herren Adolf Nedelik und Georg
Trautendorfer dem Kabinett römische
Münzen zukommen lassen.
Von höchstem Interesse sind die Neuzu­
gänge aus dem Bereich des antiken Orients.
Ein nicht genannt werden wollender Mäzen
hat dem Haus Kleinsilbermünzen aus der
Persis sowie Drachmen und Kleinkupfer­
stücke der Iranischen Hunnen zum Ge­
schenk gemacht. Mag. Constance Litschauer
überließ der Sammlung etwa 700 vorwiegend oberösterreichische Notgeldscheine.
Pfennig von Erzbischof Ruthard (1088–1109), Mainz
0,78 g, Dm. 19 mm, Inv.-Nr. MA 13621
Götter, Menschen und das Geld der
Griechen
In Kooperation mit dem Münzkabinett und
der Antikensammlung der Stadt Winterthur
wurde sowohl in Wien als auch – anlässlich
der 150-Jahrfeier des dortigen Münz­
kabi­
netts – in Winterthur unter dem Titel Götter,
Menschen und das Geld der Griechen.
Glanzstücke der griechischen Münzprägung
aus Wien und Winterthur eine Sonderaus­
stellung zu den frühesten Meisterwerken der
griechischen Münzprägung eröffnet (siehe
auch den Bericht im Kapitel zu den Aus­
stellungen). Der Katalog erläutert in zehn
Kapiteln die Lebenswelt der diversen griechischen Stadtstaaten und Königreiche jener
Zeit.
Bericht: Dr. Klaus VONDROVEC
Allen Spendern sei auch an dieser Stelle
nochmals Dank ausgesprochen.
Glanz des Hauses Habsburg
Bericht: Dr. Klaus VONDROVEC
Eine bereits im Berliner Bodemuseum (29. Jän­
ner bis 1. Juni 2009) und in Wien, Kunst­
historisches Museum (6. Oktober 2009 bis
28. Februar 2010) gezeigte Ausstellung zum
Thema Glanz des Hauses Habsburg, die sich
den Medaillen der römisch-deutschen Kaiser
und der Kaiser von Österreich widmete,
wurde völlig neu gestaltet. In diese Sonder­
ausstellung (KHM, 29. November 2011 bis
30. November 2012) wurden Kunstkammer­
stücke einbezogen, die vor allem Werke
jener Meister umfassen, die auch als Medail­
leure für den Hof tätig waren.
Restaurierwerkstätte
Es wurden Fotodokumentationen und Begut­
achtungen von insgesamt 269 Stücken für
zehn externe Ausstellungen durchgeführt.
Sieben Galvanoplastiken wurden angefertigt,
galvanisch veredelt und patiniert.
Der Übersiedelungsplan in das Außendepot
des KHM für 2012 wurde erstellt.
Von besonderem Interesse für die öster­
reichische Geldgeschichte des Mittelalters
ist der Ankauf eines Pfennigs von Erzbischof
Ruthard von Mainz (1088–1109), der in
Carnuntum gefunden wurde.
Ausstellungen
Während meiner Karenz vom 10. Oktober
2010 bis zum 11. April 2011 wurde die
Neudeponierung der Papierobjekte in säurefreie und objektspezifische Boxen durch
Mag. Sabine Imp fortgesetzt und für zwei
Drittel des Sammlungsbestandes umgesetzt.
Bericht: René TRAUM
Bericht: Dr. Heinz WINTER
Forschungsprojekte, weitere
Forschungen
Untersuchung von Korrosionser­schei­
nungen und Optimierung der Depot­
bedingungen für antike Bronzemünzen
mit hoch bleihaltigen Legierungen
Projektmitarbeit: Dr. Klaus Vondrovec,
DI Dr. Martina Griesser, René Traum
Finanzierung: Jubiläumsfonds der
Oesterreichischen Nationalbank
Die ausgewerteten Daten der zweiten Mess­
serie des Paul Scherrer Instituts (Schweiz)
49
50
Münzkabinett
und des Rutherford Appelton Laboratory ISIS
(England) vervollständigten die vorangegangenen Messergebnisse. Anhand dieser spektakulären Ergebnisse erhielten wir neue
Informationen zur antiken Gusstechnik und
zum Schmelzverhalten der antiken Bronze­
legierung. Die aufwendige Datenauswertung
der Neutronentexturanalysen befindet sich
in der Auswertungsphase.
Für die optimale Deponierung der korrodierenden antiken Bleibronzen konnten wir mit
der Firma mytron einen speziellen gasdichten
Depotschrank mit angeschlossenem Stick­
stoffgenerator entwickeln. Dieser Schrank
wird durch diesen mit Stickstoff befüllt; somit wird der Sauerstoff innerhalb des Schrankes
verdrängt und es kann zu keiner weiteren
Korrosion kommen.
Bericht: René Traum
Die Münzprägung der Iranischen
Hunnen und ihrer Nachfolger in
Zentralasien und Nordwest-Indien
Projektleitung: Univ.-Doz. Dr. Michael Alram
Projektmitarbeit: Dr. Matthias Pfisterer,
Dr. Klaus Vondrovec
Finanzierung: Nationales Forschungs­netz­
werk (NFN) The Cultural History of the
Stickstoffschrank mit angeschlossenem Generator
Western Himalaya from the 8th Century:
Pre-Islamic Numismatic History
(FWF Projekt-Nr. S9806–G21)
Die Vorbereitung der Publikation zu den
hunnischen und westtürkischen Münzen aus
den Sammlungen von Aman ur Rahman
(K. Vondrovec) sowie Schweizer Sammlungen
(M. Pfisterer) wurde wesentlich vorange­
trieben. In diesem Rahmen erfolgten im Sep­
tember und Oktober Arbeitsbesuche durch
M. Pfisterer, M. Alram und K. Vondrovec bei
der Sammlung Righetti in Fribourg. M. Alram
und M. Pfisterer nahmen außerdem im
Februar mit einem gemeinsamen Vortrag an
der im Rahmen des NFN veranstalteten
Tagung Understanding Different Geographies
in Puchberg am Schneeberg teil. Im Oktober
wurde im Rahmen des NFN im Bassano Saal
des KHM der Workshop Open Questions in
the Interpretation of the History of Afghanistan
and Pakistan veranstaltet.
Ziel war es insbesondere, den Erfahrungsund Informationsaustausch zwischen den in
westlichen Ländern arbeitenden Spezialisten
für einzelne Material­
gattungen (Münzen,
Siegel, Kunstobjekte) und den vor Ort in
Denkmalpflege und Feld­forschung tätigen
WissenschaftlerInnen zu intensivieren.
Dabei wurden sowohl offene Forschungs­
fragen als auch aktuelle Probleme der
Museologie und des Denkmalmana­ge­ments
diskutiert. Beson­deres Gewicht lag auf der
Kommunikation mit den jungen Kura­torIn­
nen des Afgha­
ni­
schen National­museums in
Kabul, die sich in der zweiten Jahreshälfte
2011 zu Fort­bildungszwecken in Wien aufhielten.
Im September war M. Alram eine Woche
lang in Kabul, um die neuesten Münzfunde
aus den Grabungen von Tepe Narenj und
Mes Aynak zu studieren.
Bericht: Dr. Matthias Pfisterer
Documentation of the Numismatic
Collection of the National Museum of
Afghanistan
Finanzierung: UNESCO
(Projekt-Nr. 4500147351)
Gemeinsam mit der Numismatischen Kom­
mission der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften (ÖAW) hat das Münzkabinett
die Digitalisierung und wissenschaftliche
Klassifizierung jener 1.686 Münzen übernommen, die nach seiner Zerstörung 2003
in das Kabul-Museum restituiert worden sind.
Zu diesem Zweck wurde eine spezielle Daten­
bank erstellt, die in wesentlichen Teilen jener
des Wiener Münzkabinetts nach­empfunden
ist. Die verfügbaren Überblicks­fotos von jeweils zehn Münzen wurden dermaßen gesplittet, dass mit jeder Münze ihre Bilder
angezeigt werden können. Vorbe­stimmun­
gen von den diversen Fachleuten wurden in
diese ACCESS-Datenbank importiert, deren
Thesauri erst speziell gemäß den Anfor­de­
rungen des Kabul-Museums geschaffen werden mussten. Die wissenschaftliche Betreuung
hierbei haben Univ.-Doz. Dr. Michael Alram,
PD Dr. Nikolaus Schindel (ÖAW) und
Dr. Klaus Vondrovec übernommen.
Bereits im Oktober 2008 und im Juli 2010
wurden in New Delhi bzw. Wien numismatische Schulungen anhand dieser Datenbank
abgehalten. Diese wurde von Univ.-Doz.
Dr. Michael Alram im September 2011 in
Kabul offiziell in Betrieb genommen. Eine
abschließende Einführung in die Funktions­
weise der Datenbank erfolgte im Rahmen
sammlungen KHM
des von Oktober bis Dezember 2011 durchgeführten Wissenschaftleraustausches in Wien,
an dem sechs Kuratoren aus dem KabulMuseum teilgenommen haben. Mit der
Daten­bank kann nun Münzbestimmung,
Museumsverwaltung und Fundmünzenbe­
arbeitung durchgeführt werden.
Zusätzlich wurde mit der Vorbereitung einer
Ausstellung begonnen, deren Konzept von
Univ.-Doz. Dr. Michael Alram, PD Dr. Niko­
laus Schindel und Dr. Klaus Vondrovec
mitbetreut wird. Den Kuratoren des KabulMuseums obliegt die definitive Auswahl an
Münzen sowie begleitenden Objekten, anhand derer die Geldgeschichte Afghanistans
vom 6. vorchristlichen Jahrhundert bis zur
Gegenwart präsentiert werden soll.
Bericht: Dr. Michael ALRAM,
Dr. Klaus Vondrovec
Imagebased Classification of Ancient
Coins (Computergestützte Bestimmung
von Münzen der Römischen Republik)
Projektmitarbeit: Dr. Klaus Vondrovec,
Kathrin Siegl; seitens der Technischen
Universität Wien: Dr. Martin Kampel,
Dipl.-Ing. Sebastian Zambanini,
Albert Kavelar
Finanzierung: Fonds zur Förderung der
wissenschaftlichen Forschung (FWF),
Translational Research Programm,
Projekt-Nr. TRP 140-N23
Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer
Computerapplikation, die in der Lage ist,
einzig auf der Grundlage von Bildern Mün­
zen vollständig zu klassifizieren. Um einen
substantiellen Bereich der antiken Münz­
prägung abzudecken, allerdings ohne zuerst
die numismatischen Grundlagen revidieren
zu müssen, hat man sich dazu entschlossen,
sich voll und ganz der Denar­
periode der
Römischen Republik (ca. 211 bis 27 v. Chr.)
zu widmen. Diese Applikation soll online frei
verfügbar gemacht werden.
Das Computer Vision Lab der TU genießt
interna­tional einen hervorragenden Ruf auf
dem Gebiet der automatischen Bilderkennung.
Es befasst sich in diesem Projekt mit der
Entwicklung geeigneter Algo­rithmen, die
sowohl Legenden lesbar und daher mit der
Referenzdatenbank ver­
gleichbar machen
als auch in den Bildern charakteristische
For­
men erkennen und klassifizieren. Das
Fun­
dament dieser Arbeiten bildet freilich
die etwa 4.200 Stück aus der Römischen
Republik umfassende Sammlung des
Münzkabinetts. Dieser Bereich wird nun
vollständig digitalisiert. Die Erstellung der
Fotos durch Margit Redl wurde bereits
Ende 2011 beinahe abgeschlossen. Die
numismatische Bearbeitung erfolgt durch
Kathrin Siegl, die nicht nur die technischen,
sondern auch sämtliche ermittelbaren numismatisch-historischen Daten in die Daten­
bank des Münz­kabinetts eingibt. Es wurde
eine primär typologische Heran­
gehens­
weise eingeschlagen, denn gerade die
Prägungen der Römi­schen Republik weisen
ja eine Fülle von Kontrollzeichen auf, die
bisweilen sogar die einzelnen Münz­stempel
individuell kenn­
zeichnen. Diese sind aber,
wenn man so will, in Bezug auf die zu er­
mittelnde Referenz­nummer nach Crawford
lediglich eine Variable.
Das Münzgeld im Persischen Weltreich, in: Ausstellungs­
katalog S. Haag – N. Kurmann (Hgg.), Götter, Menschen
und das Geld der Griechen, Wien 2011, 97–101;
Ein Silberschatz vom Schwarzen Meer, ebenda,
113–115; Objekttexte ebenda
Es bleibt zu hoffen, dass Grundlagen­
for­
schung dieser Art auch weiterhin in der
österreichischen Forschungslandschaft Platz
findet.
WS 2010/11 Münz- und Geldgeschichte, Wien,
Universität, Institut für Geschichte, Vorlesung
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
20.1. Der Münzschatz von Beçin, Wien, Österreichische
Akademie der Wissenschaften
1.2. Coins and Geography, Puchberg am Schneeberg,
Workshop Understanding Different Geographies
(31.1.–2.2.) (gemeinsam mit M. Pfisterer)
10.2. The Coinage of the Iranian Huns between Sasanian
Iran and China, Teheran, Iranisches Nationalmuseum,
First International Conference on Iran and the Silk Road
(10.–17.2.)
23.3. The Hephthalites in Bactria, Ravenna, Alma Mater
Studiorum Università di Bologna, Conservazione dei
beni Culturali, Dipartimento di Storie e Metodi per la
Conservazione dei beni Culturali, Workshop „Via della
Seta.“ Giornate di studio sul mondo iranico e le cività
vicine (23.–25.3.)
29.9. The Impact of Sasanid Persia on the Political
and Economic Situation on the Silk Road, Riggisberg,
Abegg-Stiftung, Internationales Kolloquium Oriental
Silks in the Western Middle Ages. Luxusgewebe des
Orients im westlichen Mittelalter (29.9.–1.10.)
Lehrtätigkeit
SS 2011 Von Alexander dem Großen bis zu den Kalifen,
Wien, Universität, Institut für Kunstgeschichte,
Ringvorlesung
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Heinz WINTER
HR Univ.-Prof. Dr. Michael ALRAM
Publikationen
Publikationen
Herausgabe von Der Münzschatz von Beçin, Wien 2010
(gemeinsam mit R. Ünal, F. Krinzinger, M. Alram und
S. Pfeiffer-Taş); Europäische Münzen, ebenda, Bd. II,
193–519 (gemeinsam mit B. Prokisch und R. Denk)
La moneda en Bactria y Sogdia, in: Ausstellungskatalog
S. Hansen – A. Wieczorek – M. Tellenbach (Hgg.),
Alejandro Magno. Encuentro con Oriente, Madrid
(Centro de Exposiciones Arte Canal) 2010, 187–195
Herausgabe von Seals, Sealings and Tokens from
Bactria to Gandhara (4th to 8th century CE), mit
Beiträgen von Aman ur Rahman und H. Falk, Wien
2011 (gemeinsam mit J. A. Lerner und N. Sims-Wiliams)
Coinage, Prestige and Identity: From Rome to Persepolis
and China, in: S. Bandare – S. Garg, Felicitas. Essays in
Numismatics, Epigraphy & History in Honour of Joe
Cribb, Mumbai 2011, 35–51
Das Münzgeld im Persischen Weltreich, in: Ausstellungs­
katalog S. Haag – N. Kurmann (Hgg.), Götter,
Menschen und das Geld der Griechen, Wien (KHM)
2011, 97–101; Ein Silberschatz vom Schwarzen Meer,
ebenda, 113–115
Herausgabe von Festschrift für Günther Dembski zum
65. Geburtstag, Teil II (Numismatische Zeitschrift 118),
Wien 2011 (gemeinsam mit H. Winter)
Herausgabe von Festschrift für Günther Dembski zum
65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift 118,
2011 (gemeinsam mit M. Alram)
Der mittelalterliche Münzschatz von Fraham
(p. B. Eferding, Oberösterreich) (verborgen um 1200)
(Kataloge der Oberösterreichischen Landesmuseen,
N. S. 112), Linz 2011 (gemeinsam mit B. Prokisch;
mit Beiträgen von R. Forster und H. Steininger);
Wiederabdruck in: M. Alram – H. Winter (Hgg.),
Festschrift für Günther Dembski zum 65. Geburtstag,
Teil II, Numismatische Zeitschrift 118, 2011, 183–250
Die Schaumünzen Maximilians I. der Münzstätte
Hall in Tirol im Münzkabinett des Kunsthistorischen
Museums Wien, in: Haller Münzblätter VII, Nrn. 12/13,
2011
Die „Prager Judenmedaillen“ des Wiener Münz­kabinetts – Eine Medaillensuite aus dem ersten Drittel
des 17. Jahrhunderts, in: Mitteilungen der Öster­
reichischen Numismatischen Gesellschaft 51, 2011,
1–33
Die geprägten Schaumünzen aus Kärnten (St. Veit und
Klagenfurt) aus der Zeit Kaiser Maximilians I. und
seines Enkels Ferdinand (I.), in: Mitteilungen der
Österreichischen Numismatischen Gesellschaft 51,
2011, 81–117
51
52
Münzkabinett
Forschungsprojekte, weitere Forschungen
Vorbereitung der Publikation Die Medaillen der Kaiser
und Könige aus dem Haus Habsburg im Münzkabinett
des Kunsthistorischen Museums (Bestandskatalog
Bd. I, Suitenmedaillen, Sigmund von Österreich-Tirol,
Rudolf I., Friedrich III., Maximilian I. und dessen
Nach­kommen Margarethe von Österreich und
Philipp I.).
Der österreichische Medailleur Arnold Hartig
(* Brand bei Tannwald 12. August 1878, † 2. Februar
1972 Purkersdorf) (gemeinsam mit Bernhard Prokisch,
Schlossmuseum Linz).
Die Gnadenmedaillen der Münzkabinette Berlin,
München und Wien – Studien zu Technologie,
Kunstgeschichte und Numismatik emaillierter Objekte
(gemeinsam mit den Münzkabinetten Berlin und
München).
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
10.9. Die Medaillen und Schaumünzen Maximilians I. –
zeitgenössisch oder postum?, Gotha, Schloss
Friedenstein, Ekhof-Theater, Deutsche Gesellschaft
für Medaillenkunst, Jahrestagung 2011
13.10. Kaiser Maximilian I. und der Beginn der Medaille
nördlich der Alpen, KHM
29.10. Die Medaillen Kaiser Maximilians I., Hall in Tirol,
Burg Hasegg, Tiroler Numismatische Gesellschaft,
anlässlich der 40-jährigen Feier des Bestehens
Dr. Roswitha DENK
Publikationen
Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatz­
fund von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram –
H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski
zum 65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift
118, 2011, 357–439 (gemeinsam mit M. Griebl,
M. Grundner, R. Traum und E. Vanghelof)
Dr. Klaus VONDROVEC
Dr. Matthias PFISTERER*
Ausstellungen
Publikationen
Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_
voller_Wein (Intermezzo 04), Wien (KHM) 2012
(gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster,
Bettina Kratzmüller, Georg Plattner und Konrad Schlegel)
Ein Nachtrag zu den sogenannten „Eisenmünzen“,
in: Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen
Gesellschaft 51, 2011, 41–45
Publikationen
Die Fundmünzen vom Burgstall bei St. Margareten im
Lavanttal, in: S. Groh – H. Sedlmayer, Forschungen im
römischen Heiligtum am Burgstall bei St. Margareten
im Lavanttal (Zentraleuropäische Archäologie 2),
Wien 2011, 227–246
Beginn und Ausbreitung der Münzprägung, in:
Ausstellungskatalog S. Haag – N. Kurmann (Hgg.),
Götter, Menschen und das Geld der Griechen, Wien
(KHM) 2011, 13–25; Fauna und Flora, ebenda,
39–59; Münzherstellung und Stil, ebenda, 135–146;
Objekttexte ebenda
Mitarbeit am Forschungsprojekt Die österreichische
Münzprägung als Basis und Quelle für Geld-,
Wirtschafts- und politische Geschichte (Corpus
Nummorum Austriacorum [CNA]), Teil II, Erzherzog
Sigismund(1439–1490) bis Ferdinand I. (1521/56–
1564) und Repertorium zur neuzeitlichen Münzprägung
Europas, Teil I, Erzherzog Sigismund (1439–1490) bis
Erzherzog Ferdinand (1564–1595) (Projektleitung:
Univ.-Doz. Dr. Günther Dembski, weitere Mitarbei­
terinnen: Dr. Monika Griebl, Dr. Susanna Heinz;
Finanzierung: KHM, Jubiläumsfonds der Oester­
reichischen Nationalbank, Projekt-Nr. 13289).
Der Fund von Tulln (über 10.000 Wiener Pfennige).
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
1.2. Coins and Geography, Puchberg am Schneeberg,
Workshop Understanding Different Geographies
(31.1.–2.2.) (gemeinsam mit M. Alram)
Forschungsprojekte, weitere Forschungen
8.9. Von Schätzen und Toten. Wie uns Fabeln, Sagen
und Märchen bei der Interpretation von Schatzfunden
helfen können, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen
Dresden
Imagebased Classification of Ancient Coins
(Computergestützte Bestimmung von Münzen der
Römischen Republik) (siehe oben)
René TRAUM
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Publikationen
18.3. Von Menschen und Münzen – Ein Arbeitsbericht
aus dem Münzkabinett, Wien, Österreichische Numis­
matische Gesellschaft, Vortragsreihe Antike Münzen
Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatz­
fund von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram –
H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski zum
65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift 118,
2011, 357–439 (gemeinsam mit R. Denk, M. Griebl,
M. Grundner und E. Vanghelof)
1.9. Die Iranischen Hunnen im Lichte ihrer Münz­
prägung, Berlin, Numismatische Gesellschaft
Sonstiges
1.–20.8. Kraay Travel Scholarship 2011: Heberden Coin
Room des Ashmolean Museum und Wolfson College in
Oxford, GB
Das im Aufbau befindliche digitale Inventar wurde
weiter vorangetrieben
Forschungsprojekte, weitere Forschungen
Leitung des Forschungsprojekts Der Euro und der
europäische Geldumlauf – Untersuchungen über
die Euro-Migration in Österreich ab Einführung
des Euro 2002 (Projektmitarbeit: Verena Polzer,
Alexander Moser; Finanzierung: KHM; gefördert
von der Oesterreichischen Nationalbank [bis 2005],
dem Jubiläumsfonds der Oesterreichischen National­
bank [bis 2005] und der Münze Österreich AG
[laufend]).
Die Eisen- und Gussmünzen aus der Villa Loig,
in: Ausstellungskatalog U. Höllhuber – P. F. Kramml –
C. Mayrhofer (Hgg.), Vom römischen Denar zum Euro.
2000 Jahre Geld in Salzburg und im benachbarten
Bayern, Wals (Bachschmiede) 2010/2011 (Salzburger
Numismatische Gesellschaft, Publikation Nr. 4, Salzburg
2011), 72–77
Dr. Monika GRIEBL
Publikationen
Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatz­
fund von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram –
H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski zum
65. Geburtstag, Teil II, Numismatische Zeitschrift 118,
2011, 357–439 (gemeinsam mit R. Denk, M. Grundner,
R. Traum und E. Vanghelof)
Keine Walzenprägetechnik in der Münzstätte Wien,
in: Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen
Gesellschaft 51, 2011, 141 f.
Das Ausstanzen bei walzengeprägten Münzen (16.–
18. Jh.). Eine Versuchsreihe zum historischen Durchstoß
von Münzen, in: Technologische Studien Kunst­
historisches Museum. Konservierung – Restaurierung –
Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 48–63
(gemeinsam mit R. Traum)
Waldwesen – Kinder der Wildnis, in: Ausstellungskatalog
G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /
Mensch, Wien (MVK) 2011/2012, 28
Das Ausstanzen bei walzengeprägten Münzen (16.–
18. Jh.). Eine Versuchsreihe zum historischen Durchstoß
von Münzen, in: Technologische Studien Kunst­
historisches Museum. Konservierung – Restaurierung –
Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011, 48–63
(gemeinsam mit M. Griebl)
Leihgaben
Im Jahre 2011 war das Münzkabinett mit
insgesamt 269 Leihgaben an 10 Sonder­aus­
stellungen im In- und Ausland beteiligt.
sammlungen KHM
Sammlung alter Musikinstrumente
HR Dr. Rudolf HOPFNER, Direktor
Dr. Beatrix Darmstädter, MAS
Birgit SCHULTSCHIK
Restaurierung
OR Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBER
Dipl.-Rest. Ina HOHEISEL M. A.*
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Sammlungszugänge
Auch im Berichtsjahr 2011 konnte der
Objektbestand der Sammlung durch einige
erfreuliche Widmungen vergrößert werden.
SAM 1294–1297
SAM 1294, Naturtrompete, Finke und
Steinkopf, Deutschland, ab 1959
SAM 1295, Blockflöte, Martin Skowronek,
Bremen, vor 1960
SAM 1296, Dulzian, Anonym, Europa,
20. Jahrhundert
SAM 1297, Schalmei, Anonym, Europa,
20. Jahrhundert
Vier Nachbauten von historischen Musik­
instrumenten aus dem Bestand des Concentus Musicus Wien
Die insgesamt 21 Druckwerke, die Kommerzialrat Helmut Czakler im Verlauf des Jahres
der Sammlung überlassen hat, stellen eine
wichtige Ergänzung zum Instrumenten­
bestand dar. Hervorzuheben sind dabei
eine Fotodokumentation der Ausstellung
der Sammlung alter Musikinstrumente im
prächtigen Palais Pallavicini in der Zwischenkriegszeit sowie ein reich illustrierter Katalog
der Sammlung Paul de Wit in Leipzig.
SAM 1304
Medaille „Anton Bruckner“
signiert: „JOS. TAUTENHAYN JUN“,
Entwurf vermutlich Josef Tautenhayn sen.,
Wien, 1896
Widmung von Christine Volarik, Wien
SAM 1305
Stich: Streicherhof
(Klavierfabrik G. I. Stingl),
vermutlich um 1920
Widmung der Firma G. I. Stingl, Wien
Der Stich zeigt in Vogelperspektive den so
genannten Streicherhof, einen Gebäudekomplex in der Ungargasse 27 in Wien. Seinen
Namen verdankt dieses Fabriksgebäude, das
1837 bezogen wurde, der damals in zweiter
Widmung von Alice und Nikolaus
Harnoncourt
Die Musiker des Concentus Musicus Wien
verwenden in der Mehrzahl historische Originalinstrumente, vor allem von den Bläsern
werden aber bis heute auch Kopien von historischen Instrumenten gespielt. Vier Blasinstrumente aus der Frühzeit des von Nikolaus
Harnoncourt im Jahr 1953 gegründeten
Ensembles kamen nun als Widmung in die
Sammlung alter Musikinstrumente. Diese Re­
konstruktionen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts sind inzwischen auf Grund ihrer
Geschichte selbst als historische Belegstücke
für die Wiederbelebung der Alten Musik in
Österreich anzusehen.
SAM 1298 – SAM 1303
Diverse Bücher über Orgelbau, 2 Publika­
tionen über die Musikinstrumentensammlungen in Wien bzw. Leipzig; 7 Firmen­
prospekte; 4 Circulare
Widmung von Helmut Czakler, Wien
Stich: Streicherhof
Generation bestehenden Firma von Johann
Baptist Streicher. Zusätzlich zum eigentlichen
Produktionsbetrieb richtete Streicher einen
Konzertsaal ein, der zu den Fixpunkten in
Wiens Musikleben zählte. Nach der Auf­
lösung der Firma im Jahr 1896 übernahmen
die Gebrüder Stingl die Fabrik, die zu diesem Zeitpunkt eine Jahreskapazität von
1.000 Instrumenten erreichte. Der Stich zeigt
das Anwesen mit Blick nach Nord-Osten,
wobei im Hintergrund das Riesenrad und
die Rotunde zu sehen sind.
SAM 1306
Klarinette
Johann Tobias Uhlmanns Söhne, Wien,
um 1850
Widmung von Dr. Gertrude Kastner
Die Klarinette aus Metall in Es (in D?) wurde
in der Werkstatt von Johann Tobias Uhlmanns
Söhnen in Wien vor 1851 hergestellt. Das
hochinteressante, von einer ursprünglich mit
zehn Klappen konstruierten Klarinette auf
ein neunklappiges umgebaute Instrument
mit Brille am Unterstück, das der SAM von
OstR Dr. Gertrude Kastner gewidmet wurde,
dokumentiert die Produktion von Metall­
klarinetten sowie ihren Einsatz in der österreichischen Militärmusik in der Mitte des
19. Jahrhunderts und schließt somit eine
Lücke im Sammlungsbestand.
Restaurierungen
Spinett
Christoph Bock, Wien 1804
Inv.-Nr. SAM 365
Christoph Bock, „Clavierstimmer beider k. k.
Hoftheater“, ist nur durch dieses Instrument
nachgewiesen, welches das jüngste erhaltene
in Wien gebaute Kielinstrument darstellt und
vermutlich zu Korrepetitionszwecken produziert wurde. Das Spinett war 1959 einer
tiefgehenden Reparatur unterzogen worden,
wobei Risse im Resonanzboden verschoben
verleimt und ausgespänt und anschließend
eben geputzt wurden. Der Resonanzboden
war dabei an mehreren Stellen fast bis auf
die Hälfte der ursprünglichen Stärke gedünnt
worden. Eine zu starke Besaitung führte in der
Folge, verstärkt durch die extrem schlechten
53
54
Sammlung alter Musikinstrumente
Klimabedingungen vor 1990, zu offenen Leim­
fugen und Gehäuseverbindungen, Rissen und
Verformungen. Nach Herausnehmen des
Resonanzbodens konnte dieser geebnet, Risse
konnten geschlossen bzw. gespänt und
abgelöste Rippen mit neuer Vorspannung
wiederverleimt werden. Die Springer wurden
pass­genau eingerichtet; bei der Neuintonation
konnte die Mehrzahl der alten Kiele weiterverwendet werden. Mit einer Stimmtonhöhe
von a1=435 Hz und guter Stimmhaltigkeit
war die Spielbarkeit dieses aufgrund von
Klimaschäden jahrzehntelang unspielbaren
Continuo-Instruments wiedergewonnen.
Bericht: Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber,
Michael Kirchweger
Clavichord
Süddeutschland/Schweiz/Westösterreich?
Ende 17. Jh.
Inv.-Nr. SAM 1076
Das in seiner Grundstruktur unveränderte
Instrument ist mit der „Kurzen Oktav“, der
Dreifachbindung und den Wellenprofilleisten
das typologisch älteste Clavichord der SAM.
Der Resonanzboden trägt einen gemalten
Dekor aus floralen Ornamenten, der mit einem
wasserempfindlichen Bindemittelsystem auf­
ge­bracht wurde. Ungewöhnlich und ohne
Vergleich ist der stark konvex gewölbte Re­
sonanzboden mit entsprechend gebogenem
Steg, dem im Resonanzraum ein konkav gewölbter „Klangreflektor“ gegenüber liegt.
Durch Saitenzug und diagonale Verformung
war der Damm gebrochen und der Resonanzboden hochgedrückt worden; dieser berührte im Bassbereich die Saiten, weshalb zu
einem früheren Zeitpunkt die Scheitelzone
des Bodens abgehobelt worden war, wobei
auch Teile der Bemalung verloren gingen.
Grob eingeschlagene ergänzte DrahtsplintScharniere hatten zu Schäden an den delikaten Profilen geführt.
Ziel der Konservierung war die Herstellung
eines kongruenten Erscheinungsbildes durch
Behebung der dominanten Schäden und
Schließen von Fehlstellen. Dazu wurde das
Wellenprofil mit einem Ziehstock nachgefertigt und verlustfrei ergänzt. Nach Niederleimen von Damm und Resonanzboden
konnte die Fehlstelle aufgedoppelt und
retuschiert werden.
Bericht: Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber,
Dipl.-Rest. Ina Hoheisel M. A.
Weitere bedeutende Restaurierungen
Harmonium P. Titz SAM 1218, Gesamt­
reinigung, Regenerierung der Oberfläche
(P. Wogg)
Clavichord A. Römer SAM 740, Klaviatur
einrichten, Neubesaitung (I. Hoheisel)
Basslautencister SAM 55, Befund; Röntgen
und Restaurierung (J. Rath und S. Kirsch)
Orgelpositiv 18. Jh. SAM 760: Befund, Rekonstruktion der Bälge (P. Wogg, W. Karner)
Matineen in der Sammlung alter
Musikinstrumente
Das Jahresprogramm des Matineen-Zyklus
wurde auf das Thema der Ausstellung „Der
Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine in
Biedermeier und Romantik abgestimmt, zu
der auch ein Audioguide erschien. Als musikalische Höhepunkte sind ein Konzert mit Hiro
Kurosaki und Linda Nicholson zu nennen, die
Violinsonaten von Ludwig van Beethoven
interpretierten, sowie die Finissage zur Ausstellung, die vom Quatuor Mosaïques gestaltet wurde. Bei diesem Konzert standen
Streichquartette von Franz Schubert und
Joseph Woelfl auf dem Programm.
Clavichord Inv.-Nr. SAM 1076
oben: Gesamtansicht Vorzustand
unten: Nach Reinigung, Holzergänzung und Retusche
oben: Fehlstelle im gewölbten Resonanzboden
unten: Ergänztes Wellenprofil am Werkzeugkasten
oben: Beschädigtes Zargenprofil
unten: Zargenprofil nach Ergänzung, Kittung und Retusche
sammlungen KHM
Wissenschaftliche Tätigkeit
in Wien und München, München 2011, 149–161
(Reprint des Beitrags in: Ausstellungskatalog R. Kubik –
T. Trabitsch, „leider bleibe ich ein eingefleischter
Wiener“. Gustav Mahler und Wien, Wien, ÖTM, 2010)
HR Dr. Rudolf Hopfner
Publikationen
Ausstellungskatalog „Der Himmel hängt voller Geigen“.
Die Violine in Biedermeier und Romantik, hg. von
S. Haag, Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit O. Biba
und I. Fuchs); Die Geige. Spiel, Technik und Pädagogik
in Wien, ebenda, 33–41; Anmerkungen zum Wiener
Geigenbau, ebenda, 42–49; Objekttexte ebenda
Musik und Oper, in: Ausstellungskatalog Schallaburg
Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches
Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst
und Karneval, Schallaburg 2011, 149–161
(gemeinsam mit T. Trabitsch); Objekttexte ebenda
VortrÄge, Teilnahme an Tagungen
25.5. Von Absam nach Cremona – Gedanken und
Beobachtungen zum Wiener Geigenbau, Wien,
Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Verein der
Freunde des Archivs
8.11. Sehnsucht nach Fülle …, Wien, Universität für
Musik und darstellende Kunst in Wien
Mag. Dr. Beatrix Darmstädter MAS
Publikationen
B. Darmstädter unter Mitarbeit von D. Salaberger und
mit einem Beitrag von B. Dickey, Die Zinken und
der Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente
(Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums,
hg. von S. Haag, Bd. 7), Wien 2011
„Nicht so much Meuhh“. Gustav Mahler und seine
Wiener Holzbläser, in: Rohrblatt. Zeitschrift für Oboe,
Klarinette, Fagott und Saxophon, Jg. 26, H. 2, hg. von
H. Fricke (Falkensee), Juni 2011, 55–59
Gustav Mahler und die Drehbühne in der Wiener
Hofoper, in: Ausstellungskatalog R. Kubik – T. Trabitsch,
Komponist – Operndirektor – Dirigent. Gustav Mahler
Audience Development mittels eines neuen Ausstellungskonzepts, in: Proceedings of AGTEDU 2011,
A Magyar Tudomány Ünnepe Alkalmából Rendezett
Tudományos Konferencia Kiadványa, hg. von
Á. Ferencz, S. Lipócziné u. a., Kecskemét 2011,
275–284
Forschungen
Univ.-Doz. Mag. Alfons Huber
Publikationen
Ökosystem Museum. Grundlagen für ein konserva­
torisches Gesamtkonzept für die Neue Burg in Wien,
unpubl. phil. Diss. Wien, Akademie der bildenden
Künste Wien
Redaktion von Technologische Studien Kunsthistorisches
Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung –
Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen 2011); Bd. 8,
2011 (jeweils gemeinsam mit E. Oberthaler und
M. Grießer)
Forschung zu den Biographien der zwischen 1850 und
1900 um Verleihung des Hoftitels (in Ausnahmefällen
des Kammertitels) beim Obersthofmeisteramt am
Wiener Hof eingekommenen Instrumentenmacher.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Erstellung eines Verzeichnisses zu Teilen des Nachlasses
von Siegmund Levarie, die 2010 in die Sammlung alter
Musikinstrumente übernommen wurden, und Vorbe­
reitung einer Arbeit (für Studien zur Musikwissenschaft
Bd. 58) über das Verhältnis von Josef Mertin zu
Siegmund Levarie unter Berücksichtigung ihrer frühen
Korrespondenz.
6.9. Clavichord making between technical,
cosmological and esthetical constraints, Magnano,
10. Internatio­nales Clavichord-Symposium (6.–10.9.)
(gemeinsam mit I. Hoheisel)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
1.9. The Collection of Historic Musical Instruments in
Vienna – Assessment of the Current Situation, Brüssel,
CIMCIM Conference
6.9. Clavichord making between technical,
cosmological and esthetical constraints, Magnano,
10. Internatio­nales Clavichord-Symposium (6.–10.9.)
(gemeinsam mit A. Huber)
10.11. Audience development by means of a contempor­
ary exhibition concept, Kecskemét, AGTEDU-Conference
7.4. Ökosystem Museum, Wien, Hotel Wimberger,
Veranstalter: Deutsche Kongress, Tagung
Das Grüne Museum
Dipl.-Rest. Ina HOHEISEL M. A.*
Leihgaben
Sonstiges
Recherchen zu den restauratorischen Eingriffen an den
Objekten der SAM von 1939 bis 1943 und Nachtrag
der Maßnahmen in den Objektdatenbanken
Umzug der im Depot Traviatagasse verwahrten Objekte
der SAM in das neue Zentraldepot Himberg
Im Jahr 2011 war die Sammlung alter
Musikinstrumente mit 10 Leihgaben an
2 Ausstellungen im In- und Ausland be­
teiligt.
Betreuung der wissenschaftlichen Praktikantin Nora
Paulus bei Recherchen im Österreichischen Staatsarchiv
Spinett Inv.-Nr. SAM 365
Der gerissene und vom Saitenzug deformierte
Resonanzboden mit gebrochenem Stegende und
geöffneter Zargenecke
Resonanzboden nach Rückformung,
Schwundkompensation und Aufdoppelung
der gedünnten Bereiche
55
56
Hofjagd- und Rüstkammer
Dr. Christian BEAUFORT-SPONTIN, Direktor
Dr. Matthias PFAFFENBICHLER
Dr. Stefan KRAUSE*
Michaela GREGOR
Restaurierung
Mag. Christa ANGERMANN
FOI Martina POYER
Mag. Petra FUCHS
Mag. Caridad NIETO-DÍAZ
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Forschungsprojekte
Die geätzte Dekoration deutscher
Rüstungen der Renaissance
Projektmitarbeit: Dr. Christian BeaufortSpontin, Dr. Stefan Krause
Finanzierung: Gerda Henkel Stiftung
Düsseldorf (Projekt-Nr. AZ 43/F/09)
Die Hofjagd- und Rüstkammer des Kunst­
historischen Museums hat im Jahr 2010 ein
mehrjähriges Forschungsprojekt gestartet,
in dessen Mittelpunkt die geätzten Verzierungen deutscher Plattnerarbeiten der Renaissance stehen. Dankenswerter Weise hat die
Gerda Henkel Stiftung in Düsseldorf die finanzielle Unterstützung dieses Vor­habens inklusive einiger Forschungsreisen (Madrid,
Dresden etc.) übernommen. Ergänzt wurde
das Projekt durch ein Andrew W. Mellon
Ungarische Flügeltartsche Kaiser Maximilians I.
(1459–1519), Innsbruck, um 1515, Inv.-Nr. A 344
Fellowship von Dr. Krause am Metropolitan
Museum of Art in New York, Department of
Arms and Armor, Stuart W. Pyhrr (September 2010 – Februar 2011).
Die europäische Plattnerkunst erreichte im
15. und 16. Jahrhundert ihre Blütezeit. Die
besten Plattner arbeiteten zu jener Zeit in
Mailand und im süddeutschen Raum (Augsburg, Innsbruck, Nürnberg, Landshut). Gegen Ende des 15. Jahrhunderts begannen
diese Künstler, ihre Arbeiten mit figürlichen
Motiven zu verzieren. Sie verwendeten dafür vor allem die Technik der Eisenätzung,
die im frühen 16. Jahrhundert auch in der
graphischen Kunst (Dürer, Altdorfer etc.)
zum Einsatz gebracht wurde.
des durch Christa Angermann im Frühling
2010 förderte einen unvergleichlichen spätmittelalterlichen Bildschmuck mit Drachenkämpfen, Einhornjagden etc. zutage. Vier
antikisierende Kandelaber auf diesem Schild
sind von be­sonderer Bedeutung; sie sind als
die wohl frühesten Renaissanceornamente
Tirols anzusehen. Eine ausführliche Studie zu
dem Bildschmuck des Rundschildes wird im
Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums
Wien (Bd. 13/14, 2011/2012) publiziert.
Die Qualität dieser phantasievollen Dekorationen ist mit der zeitgleichen Graphik und
der spätmittelalterlichen Buchmalerei auf
eine Stufe zu stellen. Umso überraschender
ist es, dass die bisherige Forschung diesem
Aspekt der Kunstgeschichte nicht die gebührende Aufmerksamkeit gewidmet hat.
Das Forschungsteam der Hofjagd- und Rüstkammer hat sich nun zum Ziel gesetzt, den
vielfältigen Motivschatz aufzuarbeiten, der
auf deutschen Harnischen des Spätmittel­
alters und der Renaissance zu finden ist.
Die Dekoration der Ungarischen Flügel­
tartsche Kaiser Maximilians I. (Innsbruck,
um 1515; A 344) wurde seit dem 19. Jahrhundert Albrecht Dürer zugeschrieben. Die
Untersuchung der Tartsche erbrachte nun die
Zuweisung dieser Arbeit an einen anonymen
Innsbrucker Ätzmaler, der u. a. von Dürer
beeinflusst war. Andere Motive des Schildes,
etwa die Windköpfe in den vier Ecken,
stehen der Donauschule, v. a. den Zeichnungen Wolf Hubers, nahe. Manche der Vögel in
der Randleiste des Schildes sind nach einer
niederrheinischen Ornamentvorlage des späten 15. Jahrhunderts ausgeführt worden. Ein
ausführlicher Katalogbeitrag für die kom­
mende Ausstellung zu Kaiser Maximilian I.
in Wien wird diese Erkenntnisse zusammenfassen.
Eine herausragende Wieder-Entdeckung im
Rahmen dieses Projektes ist der Rundschild
König Maximilians I. (Innsbruck, um 1505,
Inv.-Nr. A 163). Die Restaurierung des Schil-
Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes liegt
auf dem Œuvre des Augsburger Graphikers
Daniel Hopfer (1471–1536) als Harnisch­
ätzer. Dieser Bereich bedarf einer besonders
Knaben-Faltenrockharnisch für den späteren Kaiser Karl V. (1500–1558),
Konrad Sensenhofer, Innsbruck, 1512/14, Inv.-Nr. A 109
sammlungen KHM
detailgenauen Analyse, da hier der große
Einfluss der Graphiken Hopfers auf die süddeutsche Kunst die Feststellung der Eigenhändigkeit erheblich erschwert. Im Rahmen
des Projektes wurde bereits eine große Zahl
verzierter Harnische studiert, die mit Daniel
Hopfer in Verbindung zu bringen sind. Die
Erkenntnisse dieser Untersuchung – zahl­
reiche Zu- und Abschreibungen sowie einige
Hilfestellungen für die Datierung der Graphiken Hopfers – werden in Form eines umfassenden Artikels im Jahrbuch des Kunst­
historischen Museums Wien veröffentlicht
werden.
Restaurierwerkstätten
Seit den Wintermonaten 2010/11 entstanden
in der Restaurierwerkstätte der Hofjagd- und
Rüstkammer in Zusammenarbeit mit den
Bildhauern Bernhard Ortner und Johannes
Falkeis als markanteste Projekte fünf neue,
farbig gefasste, figurale Ausstellungsbehelfe
zur Präsentation von Rüstungen: zwei Reiterkörper für Turnierrüstungen aus dem Besitz
von König Philipp dem Schönen und Erzherzog Sigmund von Tirol, zwei Reiterfiguren
mit Porträtköpfen Erzherzog Ferdinands II.
von Tirol, eine davon für die sogenannte
Mailänder Rüstung A785, die andere für die
Deutsche Rüstung A787, weiters ein stehender Jüngling für die Romanische Rüstung
A783 mit einem jugendlichen Porträtkopf
Ferdinands II. Diese neuen Behelfsfiguren
stellen für die Sammlung lang erhoffte
ästhetische und technische Verbesserungen
dar. Sie erfüllen unsere konservatorischen
Vorgaben und eignen sich vorzüglich zur
Verschickung der Rüstungen als Leihgaben.
Rüstung folgt vor allem dem Gemälde GG
5947, Erzherzog Ferdinand als 19-Jähriger
von 1548, also gleichzeitig mit jener Rüstung. – Die beiden Turnierreiter schließlich
fanden ihre Vorbilder in Kaiser Maximilians
zeitgleicher Turnier-Handschrift Freydal.
Um ihre Handhabung und anfallende Montagen vor allem auf Reisen zu erleichtern,
bestehen sie aus Einzelteilen. Die nach der
Natur geschnitzten Unterkörper bringt man
gesondert in Position. Darauf senkt man von
oben herab den bereits mit der Rüstung bekleideten, einfacher geformten Oberkörper
mit angeschraubten Armen und Händen.
Die zusammengesetzten Puppen sitzen als
Reiter von Gewicht und Form her voll­kom­
men austariert und sicher im Sattel, sie benötigen keine weitere Befestigung. In Ge­
staltungsdetails hielt man sich bei den Puppen für die Rüstungen Ferdinands II. an zeitgenössische Vorlagen: bei der Puppe für die
Mailänder Rüstung an das Blatt IV des handschriftlichen Bildinventars der 3. Ambraser
Rüstkammer Inv.-Nr. KK 5250 von 1580,
das Erzherzog Ferdinand II. zu Pferde zeigt,
angetan mit eben der Mailänder Rüstung
(Inv.-Nr. A785), die selbst aus dem Jahr 1559
stammt. Die Reiterfigur für Ferdinands sogenannte Deutsche Rüstung (Inv.-Nr. A787,
1555–1560) folgt in ihrer Kostümierung
dem Bild GG 8049, Erzherzog Ferdinand II.
im Löwenkopfharnisch. Der Porträtkopf des
Jünglings im Kettenhemd der Romanischen
Für den stehenden Jüngling der Romanischen Rüstung Ferdinands (Inv.-Nr. A783,
1545–1550) wurde seine Körperform durch
genaues Vermessen und Anprobieren des
für den jungen Erzherzog ja maßgefertigten
all’antica-Kettenhemdes und der Schuhe
erarbeitet, die die tonangebenden Teile der
Rüstung darstellen. Im Gegensatz zu den Reiterfiguren mit ihren festen Harnischteilen als
Richtgrößen musste hier der Körper des Jünglings sozusagen fließenden Formen – rieselndem Panzergeflecht – angepasst werden.
Offene Sturmhaube des Konrad von Bemelberg (1494–1567),
Valentin Siebenbürger (erw. 1531–1564), Nürnberg, um 1540,
Inv.-Nr. A 376
Die 2011 erarbeiteten Trägerfigurinen stellen
weitere Schritte in der Reihe der Neuadaptierungen unserer Rüstungen dar, die wir seit
einigen Jahren entwickeln. Die Rüstkammer
verfügt über eine große Zahl an figuralen
Ausstellungsbehelfen, die meist aus dem
20. Jahrhundert übernommen wurden, leider
fast durchgehend in nach Verbesserung rufender und künstlerisch gesehen schlechter
Qualität. Da sie nicht durch abstrakte Behelfe
ersetzt werden sollen, nahmen wir an diesen
alten Figurinen immer größere Korrekturen
vor, um die Harnische ästhetisch und konservatorisch würdiger zu präsentieren. Korrekturen allein befriedigen jedoch nur selten.
Küriss für Feld und Turnier des Andreas Graf Sonnenberg
(ermordet 1511), Kolman Helmschmid (1471–1532),
Augsburg, um 1505/10, Inv.-Nr. A 310
57
58
Hofjagd- und Rüstkammer
Die hier vorgestellten, bereits zur Gänze neu
gefertigten Puppen stellen repräsentative,
diskussionswürdige Werke dar, die auch anderen Rüstkammern zur Anregung dienen
können – als Anstöße, ebenfalls eine Weiterentwicklung ihrer figuralen Ausstellungsbehelfe zuzulassen.
Der Fragenkomplex rund um die Aufstellungsmethoden von Rüstungen ist stilistisch
sehr empfindlich und muss auch konservatorisch sorgfältig durchdacht werden. Die
Herstellung von Behelfen ist schwierig und
vor allem kostspielig. Der Stil von Aufstellungsbehelfen weist mehr als man denkt auf die
Einstellung einer Sammlung hin, beeinflusst
den Betrachter und natürlich auch die Fachleute, gibt mit den Ton in der Gestaltung
der Säle an und ist vor allem für die korrekte
Anordnung der Einzelteile einer Rüstung im
Sinne ihres Entwurfes als Kostüm bestimmend.
Der Bildhauer Bernhard Ortner setzt die
fertig gefassten Teile der Reiterpuppe
für die Mailänder Rüstung Erzherzog
Ferdinands II. von Tirol zusammen.
Als Kostüme stellen Rüstungen im Mitein­
ander ihrer Bestandteile durchkomponierte
Werke dar, daher geben sie die Idee des
Künstlers erst dann befriedigend wieder,
wenn ihre Teile im richtigen Verhältnis zu­
einander gezeigt werden. Aus Vergleichen
mit unterschiedlichen abstrakt gehaltenen
Lösungen in anderen Sammlungen haben
wir erkannt, dass man mit Figuren als Trägern näher an das Wesen der Werke selbst
herankommen kann als mit Hilfe „objektfremder“ Konstrukte. Gute Trägerlösungen –
figural oder abstrakt – kommen allein durch
die Zusammenarbeit von Museumsfachleuten
mit Künstlern zustande, dies ist nicht zu
unterschätzen. Erst durch eine ausgewogene
Zusammensetzung eines Teams können wis­
senschaftliche Informationen zielführend ein­
fließen und die Formgebung bleibt auf
hohem Niveau.
Die Restaurierwerkstätten der Hofjagd- und
Rüstkammer bewältigten 2011 insgesamt
Die Mailänder Rüstung von Giovanni Battista
Serabaglio, datiert 1559, reisefertig montiert.
Der Körper trägt Rüstungsteile, die gesichert
aufliegen. Die übrigen Bestandteile werden gesondert verpackt und erst am Ausstellungsort
montiert, sobald sich der Reiter auf dem Pferd
befindet.
297 Projekte, wobei 105 als direkte Objektbearbeitungen wie Konservierungen an Rüstungen, Panzerhemden, Waffen sowie textilen
Gegenständen zu zählen sind, zwei davon
beziehen sich auf Schlittengarnituren aus
der Wagenburg, deren Werkstätte um Hilfe
gebeten hatte. 136 weitere Projekte betreffen Leihgabenvorbereitungen mit Zustands­
protokollen, zu denen 35 externe Objekte
für den Orden vom Goldenen Vließ gehören.
An vier Objekten wurden größere Unter­
suchungen unternommen, für drei Rüstungen
wurden neue figurale Ausstellungsbehelfe
hergestellt, zwei alte Figuren wurden verbessert und Vorarbeiten für eine weitere
neue wurden geleistet. – Im Rahmen der
Werkstätten allein wurden neben Leihgabenanfragen für 2011 weitere 25 für die Jahre
2012 und 2013 bearbeitet. Die Mitarbeiter
der Hofjagd- und Rüstkammer absolvierten
2011 insgesamt 28 Kurierreisen zur Betreuung von Leihgaben. Vermehrte Verwaltungs-
Der fertig montierte Oberkörper der
Deutschen Rüstung, datiert 1555–1560,
mit dem Porträtkopf aus Gips und
einem geschnitzten Hut. Die Hände
werden erst in der vorgesehenen
Position auf dem Pferd angebracht.
Der neu angefertigte hölzerne Unterkörper für die Deutsche Rüstung Erzherzog Ferdinands II. von Tirol vor
der Gesamtmontage im all‘anticaSaal der Hofjagd- und Rüstkammer
sammlungen KHM
arbeit belastete Registrar und Restauratoren
nicht unerheblich, da das Sekretariat der
Hofjagd- und Rüstkammer seit Februar 2011
nicht mehr besetzt wurde, so musste vieles
liegenbleiben.
Im Bereich der Neueinrichtung unserer
Depots konnten mithilfe des Serviceteams
des Kunsthistorischen Museums große Fortschritte sowohl in der Einrichtung als auch
in der Lagerung der Objekte in Stangenund Feuerwaffendepot gemacht werden.
Diese Arbeiten werden wir 2012 voraussichtlich abschließen können. Nach dem
Entwurf von Architekt Philipp Metternich
wurde im Saal III die Installierung der neuen
Objektbeleuchtungen mit Halogen-Metalldampflampen fortgesetzt, wogegen in
Saal VII, dessen Reaktivierung 2011 endlich
begonnen wurde und Anfang 2012 fertig­
gestellt sein wird, aufgrund finanzieller Engpässe wieder ältere Leuchtmittel eingesetzt
werden mussten.
Die im Jahr 2011 aus den Maßen des ornamentierten
Panzerhemdes und der Panzerstiefel im all’antica-Stil
erarbeitete Trägerfigur mit allen Bestandteilen der
Romanischen Rüstung von Giovanni Paolo Negroli,
1545–1550. Der Porträtkopf aus Gips zeigt den
jugendlichen Erzherzog Ferdinand.
Seit dem Frühjahr 2011 erfreut sich die
Rüstkammer der Unterstützung durch Architekt Dipl.-Ing. Georg Miller-Aichholz, der
uns als freiwilliger Helfer in der Übertragung
alter Archivaufzeichnungen in digitale Daten
unterstützt. Bisher wurden Daten für zirka
dreieinhalb tausend Sammlungsobjekte übertragen. Weiters konnte er umfangreiche
Text-Recherchen aus der Fachliteratur einbringen. Nicht zuletzt ist die von ihm mit
Elan vorangetriebene Neuordnung der Handbibliothek mit großem Dank zu erwähnen.
Harnische all’antica, in: Ausstellungskatalog S. Haag
(Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck 2011, 124 f.; Objekttexte ebenda
Mag. Christa Angermann
Wissenschaftliche Tätigkeit
Zahlreiche weitere Vorträge, u. a. für den Verein der
Freunde des Kunsthistorischen Museums, für die
Pädagogische Hochschule in Wien und zu Ausstellungen
des KHM
Dr. Christian Beaufort-Spontin
Lehrtätigkeit
Ausstellungen
SS 2011 Museumskunde, Wien, Universität, Institut
für Österreichische Geschichtsforschung, Vorlesung
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
(gemeinsam mit Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner,
Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia
Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried,
Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog)
Sonstiges
Vorbereitungen für die Neuaufstellung der Sammlungsbestände zur höfischen Jagd
Initiierung der Gründung des Vereins „Freunde der
Hofjagd- und Rüstkammer“
Dr. Matthias Pfaffenbichler
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Venedig. Seemacht,
Kunst und Karneval, Schloss Schallaburg 2011
Publikationen
Venedig im Mittelalter, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches
Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und
Karneval, Schallaburg 2011, 14–21; Das Kolonialreich
Venedigs im östlichen Mittelmeer von 1204 bis 1797,
ebenda, 40–47; Venedig und seine Minderheiten,
ebenda, 48–53; Die Staatsstruktur der Venezianischen
Republik, ebenda, 54–57; Der Kampf gegen die Türken,
ebenda, 58–63; Die Eroberung der Terraferma, ebenda,
64–67; Venedig im 17. und 18. Jahrhundert. Das Ende
der Republik, ebenda, 79–83; Venezianische Schiffe,
ebenda, 90–97; Die Lagune von Venedig, ebenda,
289–295; Objekttexte ebenda
Von Belgrad bis Belgrad. Die Türkenkrieg, in: Ausstellungs­
katalog Erobern, Entdecken, Erleben. Im Römerland
Carnuntum, Carnuntum 2011, 250–259; Objekttexte
ebenda
Das Schlachtenbild als Medium der Siegespropaganda,
in: Inszenierung des Sieges – Sieg der Inszenierung.
Interdisziplinäre Perspektiven, hg. von M. Fahlenbock,
L. Madersbacher und I. Schneider, Innsbruck 2011,
199–210
Der Krieg im Winter als Thema der Schlachtenmalerei,
in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw –
C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-Darstellungen
in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien
(KHM) 2011, 59–65; Objekttexte ebenda
Objekttexte in: Ausstellungskatalog Angelo Soliman.
Ein Afrikaner in Wien, Wien (Wien Museum) 2011
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
15.2. Der venezianische Krieg um Kreta, Wien,
Commission Autrichienne d’Histoire Militaire
SS 2011 Österreichische Kunstgeschichte, Wien,
Universität, Institut für Österreichische Geschichts­
forschung, Vorlesung
Dr. Stefan Krause*
Publikationen
Auf Äußerlichkeiten achten. Form und Funktion deutscher Porträts um 1500, in: Ausstellungskatalog S. Haag
– C. Lange – C. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer –
Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:
Das deutsche Porträt um 1500, Wien (KHM) 2011,
245–248
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Die geätzte Dekoration
deutscher Rüstungen der Renaissance (Finanzierung:
Gerda Henkel Stiftung Düsseldorf). Im Rahmen dieses
Forschungsprojektes von September 2010 bis Februar
2011 Andrew W. Mellon Fellowship am Metropolitan
Museum of Art, New York.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
25.1. The Collection of Arms and Armor of the
Kunst­historisches Museum in Vienna, New York,
The Arms & Armor Club
21.10. Vliesorden und Weibermacht – Die geätzte
Dekoration deutscher Rüstungen der Renaissance,
KHM, für den Verein der Freunde des KHM
Mag. Caridad Nieto-Díaz
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
18.10. München, Tagung Das grüne Museum.
Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen
59
60
Wagenburg und Monturdepot
Sammlungszugänge
Dr. Monica KURZEL-RUNTSCHEINER, Direktorin
Dr. Mario DÖBERL
Brigitte Martina WOLF
Nadja HAUMBERGER (bis 31.7.)
Restaurierung
Ernst GREGOR
Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL
Dipl.-Rest. Michaela MORELLI
Mag. Marianne NOVOTNY-KARGL
Dipl.-Rest. Daniela SAILER
Familie Niklas bei der Übergabe der Uniform an
Dr. Kurzel-Runtscheiner
Garde-Hofdienstadjustierung des
Trabantengardisten August Loitzl
Moritz Tiller u. a., 1918
Monturdepot, Inv.-Nr. N 494
Einen besonderen Glücksfall stellt das umfangreiche Ensemble der Hofdienstadjustierung des Trabantengardisten August Loitzl
(1895–1957) dar, welches 2011 als groß­
zügige Schenkung von dessen Tochter Amalia
Niklas an das Monturdepot übergeben
wurde. Bereits 1914 erhielt der Feldwebel
des k. k. Landwehr-Infanterieregiments Nr. 3
für Heldentaten in Russland den höchsten
Orden für Unteroffiziere, die Goldene Tapferkeitsmedaille. Als besondere Auszeichnung
wurde Loitzl schließlich sogar in die kaiser­
liche Trabanten-Leibgarde übernommen, die
ihren Dienst in unmittelbarer Umgebung des
Kaisers in der Wiener Hofburg versah. Dabei
trugen die Gardisten einen prachtvollen
Waf­fenrock aus rotem Tuch mit Plastron aus
schwarzem Samt und Goldborten, der mit
links: Garde-Hofdienstadjustierung des Trabantengardisten August Loitzl, MD Inv.-Nr. N 494
rechts: August Loitzl in Gardeuniform
einer Pickehaube mit weißem Büffelhaar­
buschen kombiniert wurde. Die zahlreichen
in der Familie erhaltenen Dokumente zu
Loitzls Leben und Wirken und das seltene
Bildmaterial, das ihn als Gardisten in Hofdienstadjustierung zeigt, machen die fast
vollständig erhaltene Uniform zu einem einmaligen historischen Dokument.
Wintermantel („Stadtpelz“) eines
Prinzen von Bourbon-Parma
Goldman & Salatsch, Wien, 1905
Monturdepot, Inv.-Nr. 496
Durch eine großzügige Schenkung von Leila
Hässig und Gregor Schmoll konnte das Monturdepot 2011 um ein weiteres, in mehr­
facher Hinsicht wertvolles Objekt erweitert
werden. Es handelt sich um einen so genannten „Stadtpelz“, einen wadenlangen
Wintermantel mit Nerzverbrämung und
Lammfellfutter, der sich um 1900 großer
Beliebtheit erfreute und von eleganten Herren mit einem Zylinder kombiniert wurde.
Für das Monturdepot ist der Mantel vor allem
Wintermantel („Stadtpelz“) eines Prinzen
von Bourbon-Parma, MD Inv.-Nr. N 496
sammlungen KHM
deshalb von großer Bedeutung, weil er 1905
für einen der vielen Brüder der späteren
Kaiserin Zita angefertigt wurde. Auch der
Hersteller selbst ist jedoch von besonderem
Interesse: Der Stadtpelz stammt vom renommierten Wiener Herrenausstatter Goldman
& Salatsch, der wenig später das weltberühmte „Looshaus“ am Michaelerplatz erbauen ließ. Im Monturdepot ist er bislang
das einzige Objekt aus der Werkstatt dieses
bedeutenden Hoflieferanten.
Frack von der Großen Uniform eines
k. u. k. Kämmerers
Monturdepot, Inv.-Nr. N 497
Eine Lücke in den Beständen des Monturdepots konnte durch den Erwerb eines Fracks
von der Großen Uniform eines k. u. k. Kämmerers geschlossen werden. Die Knöpfe des
mit reicher Goldstickerei versehenen Kleidungsstücks sind mit dem 1915 eingeführten
kleinen Wappen Österreich-Ungarns versehen, was die Datierung des Fracks in die
letzten Jahre der Monarchie erlaubt.
Leibkammerdiener Eugen Ketterl
in Uniform
Jagdfahrzeuge aus dem Besitz der
Familie Krupp von Bohlen und Halbach
Ludwig Michalek 1911
Signiert und datiert
Mischtechnik auf Leinwand
Wagenburg, Inv.-Nr. Z 270
Wagenburg, Inv.-Nrn. W 161, W 162,
W 163, W 164
Ein in Schönbrunn angefertigtes Porträt von
Eugen Ketterl, dem langjährigen Leibkammerdiener Kaiser Franz Josephs, zeigt den Hofdiener im Waffenrock aus braunem Tuch
und schwarzen Samtaufschlägen mit Goldstickerei. Das Porträt dokumentiert nicht
nur eine Montur, die in den Museumsbeständen nicht vertreten ist, sondern liefert
darüber hinaus auch das Bildnis eines bedeutenden Zeitzeugen, da Ketterl in seinen
nach Ende der Monarchie publizierten Memoiren ausführlich vom kaiserlichen Alltag
berichtete.
Leibkammerdiener Eugen Ketterl
Ludwig Michalek, 1911, WGBG Inv.-Nr. Z 270
Eine schöne Ergänzung der Sammlungsbestände sind vier Jagdfahrzeuge, die 2011 als
Schenkung der Österreichischen Bundesforste AG in den Besitz der Wagenburg gelangten. Die Wägen wurden jahrzehntelang
im Rupertihof, einem Wirtschaftsgebäude
des Salzburger Jagdschlosses Blühnbach,
aufbewahrt. Sie tragen das Monogramm
der deutschen Industriellenfamilie Krupp
von Bohlen und Halbach, die das Anwesen
1916 von Kaiser Franz Joseph erwarb. Da
das Schloss aber zuvor, von 1908 bis 1914,
Erzherzog Franz Ferdinand gehörte, liegt es
im Bereich des Möglichen, dass die Jagd­
wägen ursprünglich aus seinem Besitz
stammten und im Jahr 1916 zusammen mit
dem Schloss den späteren Eigentümern
überlassen wurden. Wer tatsächlich Erstbesitzer der Fahrzeuge war, sollen im kommenden Jahr Archivrecherchen erweisen.
Jagdwagen mit Gasbeleuchtung,
WGBG Inv.-Nrn. W 161, W 162, W 163, W 164
61
62
Wagenburg und Monturdepot
Zu den Gefährten gehören zwei originelle
einsitzige Gigs für Gebirgsjagden, die über
einen bequemen, mit rotsamtener Polsterung
ausgestatteten und mehrstufig verstellbaren
Sitz verfügen. Aus der Fabrik des Münchner
Hofwagenbauers J. M. Mayer stammt ein
zweisitziger Gäuwagen mit Jagdbrücke. Der
Salzburger Kutschenhersteller M. Mittermayer
lieferte einen viersitzigen Ungarischen Jagdwagen, der neben herkömmlichen Wagenlaternen auch unkonventionelle Gasbeleuchtung aufweist. Zum Zubehör der Fahrzeuge
zählen vier „Kufenschuhe“, die an die Räder
geschnallt wurden, wenn man bei Schneelage ausfahren wollte.
„19.000. Besucher unter 19“
Den sechsjährigen Alexander Knoll von der
Bunten Schule Währing erwartete eine besondere Überraschung, als er am 11. Mai
mit seiner Schulklasse die Wagenburg besuchte: Er war seit Einführung des Gratiseintritts der „19.000. Besucher unter 19“ und
wurde daher von Bundesministerin Claudia
Schmied persönlich empfangen. Neben einer Urkunde erhielten er und seine Mitschüler eine Spezialführung durch Direktorin
Monica Kurzel-Runtscheiner und WorkshopGutscheine für das neue Kreativatelier im
Haupthaus.
Open House in der Wagenburg
Über 8000 Menschen strömten am 19. Juni
in die Wagenburg, wo erstmals zu einem
„Open House“ geladen wurde. Bei freiem
Eintritt gab es ein dichtes und spannendes
Programm, das neben Überblicks- und
Spezialführungen auch einen Einblick in
die faszinierende Welt der Forschung im
Museum und den Besuch der Restaurierwerkstätten ermöglichte. Bei Kutschenfahrten im Schlosspark und Vorführungen von
Reiterinnen im Damensattel konnte die Welt
von Pferd und Wagen auch hautnah miterlebt werden. Im eigens errichteten Festzelt vor
der Wagenburg brillierte Star-Darstellerin
Maya Hakvoort mit Highlights aus dem Musical Elisabeth, Historikerin Brigitte Hamann
erzählte über die Lebenswelt der Kaiserin und
Carolin Maikler präsentierte neben ihrem
neu erschienenen Buch über Elisabeth als
literarischen Mythos auch ihre in monatelanger Arbeit in den Restaurierwerkstätten
der Wagenburg hergestellte Replik von Sisis
Hochzeitsstola. Als krönenden Abschluss
brachte Meinhard Rüdenauer seine eigens
für den Anlass komponierte „Kaiser- und
Kutschenmusik“ zur Uraufführung. Abgerundet wurde das Angebot durch ein umfangreiches Kinderprogramm mit Pony­
reiten, Kronen- und Kutschenbasteln.
Übersiedlung von Sammlungs­
objekten in das neue
Zentraldepot Himberg
Nach rund zweijähriger, intensiver Vorbe­
reitung durch die Mitarbeiterinnen der
Sammlung konnten in der Zeit von 7. bis
9.9. die bis dahin in der Traviatagasse aufbewahrten Bestände des Monturdepots in
das neue Zentraldepot Himberg übersiedelt
werden.
Um Kosten zu sparen, wurde ein Großteil
der Objekte in den Laden der alten Depotkästen belassen, die übereinander gestapelt
und gesichert wurden. Durch die Anmietung
von fahrbaren Konfektionsständern konnten
auch hängend aufbewahrte Objekte platzsparend und effizient an den neuen Standort verbracht werden. Ausstellungsbehelfe
wurden mittels Aufsatzrahmen überstellt.
Um die Objekte gegen Verschieben in der
Transportverpackung zu sichern, wurden fragile Teile in passend zugeschnittenen Platten
aus Ethafoam eingebettet und vorhandene
Hohlräume mit Luftkissen ausgepolstert.
Aus der Wagenburg wurden einige Kutschen, Schlitten und historische Textilien in
das neue Depot überstellt. Sie alle wurden
zuvor gereinigt und durch die Firma Singer
begast.
links: Open House in der Wagenburg:
Maja Hakvoort als Sisi
Der „19.000 Besucher unter 19“ mit BM Schmied,
GD Haag und Dir. Kurzel-Runtscheiner
unten: Open House in der Wagenburg:
Backstage-Führung in der Restaurierwerkstatt
sammlungen KHM
Dank der vorausschauenden Planung der
Projektgruppe Übersiedlung und der guten
Zusammenarbeit mit der Fa. Kunsttrans
und Koordinator Martin Dorfmann (Fa.
DP-Art) war es möglich, die Übersiedlung
der 1700 Objekte des Monturdepots und
160 Objekte der Wagenburg innerhalb von
nur 6 Arbeitstagen schadensfrei durchzuführen.
Restaurierung
Bauliche MaSSnahmen
Neuer Glanz für barockes
Schlittengeschirr
Im Sommer des Jahres 2011 wurden die im
Auftrag der Schloss Schönbrunn Kultur- und
Betriebsgesellschaft (SSKB) durchgeführten
Sanierungsarbeiten an der Außenfassade der
Wagenburg abgeschlossen. Dabei kam nicht
mehr wie bislang Zementputz, sondern
Kalkputz zur Anwendung, der ein Austreten
der im Mauerwerk vorhandenen Feuchtigkeit ermöglicht, was wiederum positive Auswirkungen auf das Raumklima in der Schauhalle erwarten lässt. Auch die neue Kalk­
färbelung kommt ohne Zementanteile aus
und entspricht mit ihrem helleren Farbton
nun wieder dem historischen „Schönbrunnergelb“. Im Zuge der Fassadeninstandsetzung
wurden außerdem im Sinne der Schädlingsprävention die im Bereich der Dachtraufe
angebrachten Lüftungsschlitze mit Insektenschutzgittern versehen.
Für die Ausstellung Wintermärchen wurde
ein prachtvolles Schlittengeschirr (G 348)
vollständig restauriert, welches 1814 unter
Verwendung barocker Teile für den Wiener
Kongress angefertigt worden war. Besonders
eindrucksvoll ist der üppige Federschmuck,
der nicht mehr original erhalten war und nun
nach einem historischen Gemälde rekonstruiert werden konnte. Dazu wurden von einer
Waldviertler Straußenfarm 121 besonders
schön gewachsene Federn beschafft, die
von Dipl.-Rest. Michaela Morelli in mühevoller Handarbeit zu einem barocken Kammbuschen verarbeitet wurden. So konnte das
Prunkgeschirr im Rahmen der Ausstellung erstmals wieder in seinem glanzvollen ursprünglichen Erscheinungsbild präsentiert werden.
oben: Für den Abtransport vorbereitete
Objekte in Himberg
oben: Pferdegeschirr mit rekonstruiertem
Federschmuck
unten: Verpackungslösungen
unten: Die renovierte Fassade der Wagenburg
Einlagerung im neuen Zentraldepot
63
64
Wagenburg und Monturdepot
Forschungsprojekte, Forschungen
Wissenschaftliche Tätigkeit
Die Einführung von Fahrzeugen in das
kaiserliche Hofzeremoniell
Dr. Monica KURZEL-RUNTSCHEINER
Projektleitung und -durchführung:
Dr. Mario Döberl
Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. P20316)
Die Objekte der Wagenburg stammen zum
überwiegenden Teil aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Aus diesem Grund konzentrierten
sich bisherige Untersuchungen zu höfischen
Prunkfahrzeugen in Österreich auch fast aus­
schließlich auf diesen Zeitraum. Im Rahmen
des im März 2011 zu Ende gegangenen
Forschungsprojekts wurden nun erstmals
die relevanten Quellen zur Erforschung von
Wägen, Schlitten, Sänften und Tragsesseln an
den Höfen der österreichischen Habsburger
vom Spätmittelalter bis zum Ende des 17. Jahrhunderts systematisch gesichtet und digital
erfasst, damit auf diese Weise den Ursprüngen
des kaiserlichen Fuhrparks, seiner sukzessiven
Erweiterung und den mit der Ausbreitung von
Kutschen verbundenen Änderungen im Hof­
zeremoniell auf den Grund gegangen werden kann. Eine abschließende Publikation der
Forschungsergebnisse ist in Vorbereitung.
Integrated Pest Management – IPM
Projektleitung: Dr. Pascal Querner
Projektmitarbeit:
Dipl.-Rest. Michaela MORELLI
Finanzierung: KHM
Im Zuge des Projektes Integrated Pest Mana­
gement wurden in Depots und Schauräumen
insgesamt 187 Pheromonfallen für verschiedene Schädlingstypen aufgestellt. Dadurch
konnte in einem der Depots ein konzen­
triertes Auftreten von Brotkäfern festgestellt
werden, das durch den Einsatz von „Nützlingen“ bekämpft wurde: Die winzig kleinen
Lagererzwespen Lariophagus distinguendus
legen ihre Eier in Eier und Larven der Brot­
käfer und töten diese somit ab. Im kommenden Jahr wird sich zeigen, ob die Anzahl der
Schädlinge dadurch zurückgegangen ist.
Ins­gesamt ist der Befall durch Textilmotten
in den Räumen der Wagenburg im Vergleich
zum Vorjahr um 36 % zurückgegangen.
Publikationen
The Princes of Thurn und Taxis: Imperial Postmasters’
Carriages, in: The Carriage Journal 49, Mai 2011,
148–161
Winterfreuden. Schlitten und Schlittenfahrten in der
mitteleuropäischen Kunst- und Kulturgeschichte, in:
Ausstellungskatalog S. Haag – R. de Leeuw – C. Becker
(Hgg.), Wintermärchen. Winterdarstellungen in der
europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, Wien (KHM)
2011, 94–105
La Vita dell’Imperatrice Sissi. Attraverso le sue Carrozze,
in: Carrozze & Cavalli, Jg. 3, Nr. 3, 2011, 6–11
Napoleon und Marie Louise – eine außergewöhnliche
Verbindung und die Spuren in der Wiener Wagenburg,
in: Das Bundwerk Heft 26, 91–94
Dipl.-Rest. Michaela MORELLI
Publikationen
Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at
the Kunsthistorisches Museum Wien, in: Journal of
Entomological and Acarological Research 43 (2), 2011,
185–190
Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at
the Kunsthistorisches Museum Wien, in: P. Winsor –
D. Pinniger – L. Bacon – B. Child – K. Harris – D. Lauder –
J. Phippard – A. Xavier-Rowe (Hgg.), Integrated Pest
Management for Collections. Proceedings of 2011:
A Pest Odyssey, 10 Years Later, English Heritage,
Swindon 2011, 210 f. (gemeinsam mit M. Querner)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
9.6. Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at
the Kunsthistorisches Museum Wien, Piacenza, Meeting
on Cultural Heritage Pests (gemeinsam mit P. Querner)
Forschungsprojekte
Auf dem Sisi-Pfad durch die Wagenburg, in:
Schönbrunn Journal 1, 2011, 5
Mitarbeit am Forschungsprojekt Integrated Pest
Management (Projektleitung: Dr. Pascal Querner)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Mag. Marianne NOVOTNY-KARGL
6.10. The Princes of Thurn und Taxis: Imperial
Postmasters’ Carriages, Wien, Altes Rathaus,
Cosmopolitan Club Wien
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
16.11. Wien, Organisation und Moderation des ersten
„RestauratorInnen-Forums“ von KHM, MVK und ÖTM
Dr. Mario DÖBERL
Publikationen
Der Fuhrpark Kaiser Leopolds I. Teiledition der Wiener
Hofmarstallinventare von 1678, in: Jahrbuch des
Kunsthistorischen Museums Wien 12, 2010
(erschienen 2011), 277–309
Ferne Welten im Spiegel von Zelten. Die kaiserliche
Zeltkammer im Jahr 1678, in: Waffen- und Kostüm­
kunde 53/1, 2011, 43–62
Beiträge in: Schönbrunn Journal
Forschungsprojekte
Leitung und Durchführung des Forschungsprojektes
Die Einführung von Fahrzeugen in das kaiserliche
Hofzeremoniell (Finanzierung: FWF; siehe oben)
Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL
Lehrveranstaltungen
SS 2011, Strahlendiagnostische Untersuchungs­
methoden – Röntgenaufnahmen als Hilfsmittel bei
technischen Untersuchungen in der Textilrestaurierung,
Wien, Universität für angewandte Kunst, Institut für
Konservierung und Restaurierung, Vorlesung
WS 2011/2012, Historische Technologie – Färbetechnik,
Wien, Universität für angewandte Kunst, Institut für
Konservierung und Restaurierung, Vorlesung
Sonstiges
Mitglied der Projektgruppe Übersiedelung
Dr. Pascal Querner
Publikationen
Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at
the Kunsthistorisches Museum Wien, in: Journal of
Entomological and Acarological Research 43 (2), 2011,
185–190
Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at
the Kunsthistorisches Museum Wien, in: P. Winsor –
D. Pinniger – L. Bacon – B. Child – K. Harris – D. Lauder –
J. Phippard – A. Xavier-Rowe (Hgg.), Integrated Pest
Management for Collections. Proceedings of 2011:
A Pest Odyssey, 10 Years Later, English Heritage,
Swindon 2011, 210 f. (gemeinsam mit M. Morelli)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
9.6. Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at
the Kunsthistorisches Museum Wien, Piacenza, Meeting
on Cultural Heritage Pests (gemeinsam mit M. Morelli)
Forschungsprojekte
Leitung des Forschungsprojektes Integrated Pest
Management (siehe oben)
Leihgaben
Im Jahr 2011 waren die Sammlungen Wagenburg und Monturdepot mit 43 Leihgaben
an 4 Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt.
sammlungen KHM
Schloss Ambras
Private Nature 01 – Ambras 01
Dr. Veronika SANDBICHLER, Direktorin
Mag. Margot RAUCH
Dr. Katharina SEIDL
Dr. Thomas KUSTER (ab 1.7.)
Evelyn TAURER
Franz-Peter HASZLWANTER
Günter HOFER
Jutta BIRNEGGER (bis 31.10.)
Sandra ELSLER (bis 31.10.)
Christine GAMPER (bis 31.12.)
Birgit GASSNER (bis 31.10.)
Claudia HIMMLER (bis 31.12.)
Georg KRAUSE (bis 31.7.)
Alexandra MAIRHOFER (bis 31.10.)
Wanda MOHILOVA (bis 31.3.)
Carmen OBERBERGER (bis 31.12.)
Helmuth ÖHLER (bis 31.12.)
Martin REINER (bis 30.9.)
Sound-Video Installation von Christian Roeck
und Hannes Strobl im Rahmen der Sonderausstellung All’Antica in der Bacchusgrotte
von Schloss Ambras
Konzept: Christian Roeck (Video), Hannes
Strobl (Sound)
Als technische und mentale Projektionsfläche
diente der Installation eine ständig im Dunkel liegende Felswand in der Bacchusgrotte
von Schloss Ambras. Durch ein im Höhleneingang angebrachtes Stahltor wurde der
Besucher am gänzlichen Eintreten in die
Grotte gehindert, Distanz und Unerreichbarkeit blieben gewahrt. Ein „unsichtbarer Ort“
wurde durch Licht und Klang einer längst
vergangenen Sequenz aus der Natur sichtbar und hörbar, die Zeit verlor im digitalen
Loop ihre ursprüngliche Bedeutung.
Federica SPARPAGLIA (bis 30.10.)
Restaurierung
Hannes ASTL
Weitere Ausstellungen
Das Eigene & Das Fremde
Ausstellungen
Trinkfest! Bacchus lädt ein
In Kooperation mit dem Osterfestival Tirol
2011 wurde im Unterschloss (Antiquarium)
des Schlosses die von Veronika Sandbichler
konzipierte und von ihr gemeinsam mit
Margot Rauch organisierte Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein gezeigt (7.4.–31.5.;
BesucherInnen: 10.738 Personen).
All’Antica. Götter & Helden auf
Schloss Ambras
Die Sommer-Ausstellung im 2. Stock des
Hoch­schlosses widmete sich dem Thema
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss
Ambras (Konzept: Veronika Sandbichler;
Konzeptmitarbeit: Wencke Deiters, Claudia
Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Karin
Zeleny; Ausstellungsorganisation: Thomas
Kuster, Margot Rauch, Katharina Seidl;
23.6.–25.9.; BesucherInnen: 49.810 Personen)
Siehe dazu jeweils den Bericht im Ausstellungsteil.
In Zusammenarbeit mit Schulen in Innsbruck
und Hall, dem Flüchtlingsheim Innsbruck,
dem Bfi und dem Verein Ankyra wurde ein
Projekt mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte durchgeführt, dessen Resultate
in die von Katharina Seidl kuratierte und organisierte Ausstellung Das Eigene & Das Fremde
in der Bauernrüst­kammer von Schloss Ambras
einflossen (28.9.2011 – 29.2.2012; BesucherInnen bis 31.12.2011: 10.099 Personen).
Siehe dazu den Bericht im Ausstellungsteil.
„Zu Gast in Ambras“
Einen weiteren Ausstellungsakzent in Schloss
Ambras setzte die neue Reihe „Zu Gast in
Ambras“, in der jeweils im September/Oktober ein ausgewähltes Meisterwerk des Kunsthistorischen Museums Wien vorgestellt wird.
2011 kam unser Gast zu dieser von Veronika
Sandbichler konzipierten und von Gudrun
Swoboda kuratierten Ausstellung aus der
Gemäldegalerie des KHM: Die Zerstörung
des Tempels in Jerusalem von Nicolas Poussin
(Unterschloss – Antiquarium; 30.9.–1.11.;
Besucherinnen: 5.777); siehe auch den
Bericht im Aus­stellungsteil.
Öffentlichkeitsarbeit, Marketing,
Medien und Kommunikation
Neben den Plakatierungen auf den Kultursäulen im Stadtbereich waren die Sammlungen Schloss Ambras 2011 erstmals werbemäßig auf einer Videowall im Kreuzungsbereich der Zufahrtsstraße von der Autobahn
vertreten. Besonderer Wert wurde auf Kooperationen mit anderen Kulturinstitutionen
gelegt. Durch die gute Zusammenarbeit mit
dem Innsbruck Tourismus erhielt Schloss
65
66
schloss Ambras
Ambras im Innsbrucker Museumsführer zusätzlich eine eigene Seite für die Habsburger
Porträtgalerie. Einen hohen Stellenwert in
der Bewerbung hat das „direct mailing“, bei
dem Hotels und Tourismusinstitutionen direkt
mit Foldern und Plakaten beliefert werden.
In den Printmedien sowie in Radio und TV
gab es eine reiche mediale Berichterstattung
über Schloss Ambras.
Sponsoring – Spenden
Seit vielen Jahren unterstützen folgende
Sponsoren und Spender finanziell die Ausstellungsvorhaben, das Schloss Ambras Fest
und bauliche Unternehmungen im Schloss:
die Bank Austria UniCredit Group, der
Innsbruck Tourismus, der Verein Innsbrucker
Sommerspiele, das Land Tirol und die Stadt
Innsbruck. Für das Projekt und die Aus­
stellung Das Eigene & Das Fremde konnten
zusätzlich die Grünen Frauen Tirol als Spender gewonnen werden. Hauptsponsor des
diesjährigen Schlossfestes Ambras waren
erneut die Innsbrucker Kommunalbetriebe.
Für Doppel-All’Antica im Spanischen Saal
konnten die Bank Austria UniCredit Group,
die Fa. Alpina Druck und die Buchhandlung
Haymon als Sponsoren gewonnen werden.
Bei der Temperierung des Hochschlosses wurden wir vom Innsbruck Tourismus unterstützt.
Museum und Publikum auf
Schloss Ambras
8.845 Besucherinnen und Besucher nahmen
an Führungen durch die Ambraser Sammlungen und die Sonderausstellungen Trinkfest! Bacchus lädt ein und All’Antica. Götter &
Helden auf Schloss Ambras teil. 4.243 der
durch unsere VermittlerInnen betreuten
Besucher waren Kinder und Jugendliche.
An Museumsbesucher wurden zusätzlich
4.206 Audioguides ausgegeben.
In den Ferienmonaten bot Ambras wöchentlich Spezialführungen für den Innsbrucker
Ferienzug an. Neben den Standardführungen
gab es wie immer die Möglichkeit, speziell auf
den jeweiligen Lehrplan abgestimmte museumspädagogische Programme zu buchen.
Museumspädagogische Projekte
Das Eigene & Das Fremde
siehe den Bericht im Ausstellungsteil.
Musik auf Ambras
Im Sommersemester gab es eine Kooperation
mit dem Mozarteum Salzburg/Fachabteilungen für Musikwissenschaften und für Musikpädagogik (Prof. Mag. Dr. Monika Öbelsberger und Prof. Dr. Peter Maria Krakauer).
In der Lehrveranstaltung Kooperative Musik-
didaktik erarbeiteten die Studierenden (Lehramtstudenten für Musikerziehung) anhand
der musikhistorischen Bedeutung von Schloss
Ambras musik- und musikpädagogische
Aspekte und führten sie in einem Vermittlungskonzept zusammen.
Weihnachtsvorfreude auf Schloss Ambras
Im Dezember fanden an den Adventsams­
tagen Kinderworkshops mit weihnachtlichen
Themen statt.
VIP-Besucher in Schloss Ambras
2011 konnten wir zahlreiche Prominenz in
Schloss Ambras begrüßen, unter ihnen BM
Claudia Schmied, der Spanische Botschafter
Yago Pico de Coaña mit Gemahlin, die Finnische Botschafterin Marjatta Rasi und der
Finnische Honorarkonsul Dkfm. Mario StedileForadori, Univ.-Prof. Mag. Dr. Karlheinz
Töchterle, SC Mag. Dr. Michael P. Franz,
Mag. Christine Oppitz-Plörer und DDr. Herwig
van Staa. Am 22.9. war eine 20-köpfige
Delegation des Kremlin-Museums Moskau
mit ihrer Direktorin Elena Gagarina in Schloss
Ambras zu Gast.
Events und Veranstaltungen
Die jährlich stattfindende Eröffnung der
Innsbrucker Festwochen der Alten Musik im
Spanischen Saal zählte auch 2011 zu den
politischen und gesellschaftlichen Höhepunkten des Innsbrucker Musiksommers.
Theateraufführung
Das Kleine Hokuspokus
Zum ersten Mal präsentierte das „theater
praesent“ aus Innsbruck im Pfauengarten
von Schloss Ambras eine szenische Uraufführung des Kinderbuches Das Kleine Ich
bin Ich von Mira Lobe.
Open House
Am 1. Mai lud die neue Direktorin Dr. Veronika
Sandbichler zum „Open House“. Zum Auftakt spielte die Musikkapelle Amras das
traditionelle „Mailüfterl“. Die Direktorin
stellte in einer Spezialführung ihre „Lieblingswerke“ vor. Für Kinder gab es museums­
pädagogische Programme, Workshops und
sammlungen KHM
das beliebte Puppentheater Ferdinand und
Philippine feiern ein Fest. Der Ambraser Hofnarr Leonardo begeisterte mit seinen Fami­
lienrundgängen. Lautenklänge von Wolfgang
Prax­marer in der Schlosskapelle entführten
musikalisch in die Zeit der Renaissance. Insgesamt 750 Besucher erfreuten sich an diesem abwechslungsreichen Programm.
Die Schöne Helena im Interview
Mythologische Plauderei mit Sylvia Tschörner
(unter Mitwirkung von Daniela Pürstl und
Gabriel Cadet)
Helena, jene Tochter des Zeus und der Leda,
die vom trojanischen Königssohn Paris entführt wurde, löste in weiterer Folge den
Trojanischen Krieg aus. Seit der Ilias des
Homer taucht sie immer wieder auf, wie
beispielsweise in Goethes Faust II.
2011 meldete sich die schönste Frau ihrer Zeit
erneut und plauderte im Spanischen Saal
von Schloss Ambras mit einer Moderatorin
über ihre Familie und über die antiken Helden
Achilles oder Theseus. Die Versammlung vieler
dieser Götter und Helden in der SonderaussteIlung All’Antica bewogen die antike Königin zu diesem Interview am 4. August.
Doppel-All’Antica
mit Michael Köhlmeier und Raoul Schrott
Im Rahmen der Ausstellung All’Antica.
Götter & Helden auf Schloss Ambras fand
am 7. September im Spanischen Saal in
Kooperation mit dem Verein 8ungKultur
eine außergewöhnliche Veranstaltung statt:
Michael Köhlmeier und Raoul Schrott gaben
sich die Ehre und begeisterten das Publikum
mit Erzähltem und Gelesenem in einem wort­
reichen Doppel-All’Antica. Für diese Lesung
konnten die Bank Austria UniCredit Group,
die Fa. Alpina Druck und die Buchhandlung
Haymon als Sponsoren gewonnen werden.
Phace|Contemporary Music
Eine Koproduktion mit dem Klangspuren
Festival Zeitgenössischer Musik und Phace
Im Rahmen des Festivals Klangspuren Schwaz
im Schloss Ambras kam es am 20. September
im Spanischen Saal zur Uraufführung des
kompletten fünfteiligen Tintoretto-Zyklus von
Wolfram Schurig. Am 21. September war
der Zyklus im Kunsthistorischen Museum
Wien in Form eines „Installationskonzertes“
(Regie: Markus Kupferblum) zu erleben.
Schlossfest Ambras
Das Kunsthistorische Museum Schloss Ambras
und die Innsbrucker Festwochen der Alten
Musik veranstalteten am 15. August bereits
zum 17. Mal das Ambraser Schlossfest. Dies­
mal stand es wie die Sonderausstellung ganz
im Zeichen der Antike. Insgesamt kamen
15.000 Besucher.
Lange Nacht der Museen
Die jährlich stattfindende Lange Nacht der
Museen am 1. Oktober war mit 908 Besuchern und zahlreichen Programmpunkten
sehr erfolgreich.
Bautätigkeiten
Im Dachboden des Unterschlosses wurden
Brandschutzabschottungen ausgeführt. Die
mit Anfang November 2010 begonnenen
Arbeiten zur Verlegung der Hauptleitung
von der Heizzentrale im Erdgeschoss Hochschloss bis zum Dachgeschoss als Vorbe­
reitung für die Anschlüsse in die drei Stockwerken konnten abgeschlossen werden. Im
Auftrag der Burghauptmannschaft wurde
im November eine statische Bestandsaufnahme des Dachstuhles inkl. Deckenkonstruktion des Spanischen Saales durchgeführt.
Restaurierungen
Lederteller
Inv.-Nrn. PA 560, PA 563, PA 564, PA 593,
PA 594, KK 4956, KK 4968
Restaurierungen durch die Universität für
Angewandte Kunst, Institut für Konservierung und Restaurierung, Wien; ein Großteil
dieser Restaurierung konnte durch eine
großzügige Spende des Vereins für Alpenländische Wirtschaftsförderung finanziert
werden.
Kolowrat-Hochzeit
Johannes Agricola, Sigmund Elsässer,
Kolowrat-Hochzeit, Innsbruck 1580
Inv.-Nr. KK 5269
Restaurierungen durch Judith Emprechtinger,
Innsbruck.
8 römische Meilensteine
Inv.-Nr. PA 1434 1–8)
Die Meilensteine befinden sich im überdachten Außenbereich des Unterschlosses.
Restaurierungen und Konservierungen durch
Felix Mackowitz, Innsbruck.
Fresken im Spanischen Saal
Restaurierungen durch Egidio Ita, Innsbruck
Div. Sammlungsobjekte
Restaurierungen und Konservierungen durch
den hauseigenen Restaurator Hannes Astl.
67
68
schloss Ambras
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Veronika Sandbichler
Ausstellungen
Konzept und Organisation der Ausstellung Trinkfest!
Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
(unter Mitarbeit von Margot Rauch, Katharina Seidl
und Karin Zeleny)
Konzept und Organisation der Ausstellung All’Antica.
Götter & Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck
(Schloss Ambras) 2011 (Konzept unter Mitarbeit
von Wencke Deiters, Claudia Kryza-Gersch, Manuela
Laubenberger und Karin Zeleny; Organisation
gemeinsam mit Thomas Kuster, Margot Rauch und
Katharina Seidl)
Konzept der Ausstellung Die Zerstörung des Tempels
in Jerusalem von Nicolas Poussin (Zu Gast in Ambras
01), Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (gemeinsam
mit Gudrun Swoboda)
Publikationen
Bilder des Triumphs im höfischen Fest der Habsburger
des 16. Jahrhunderts, in: M. Fahlenbock – L. Maders­
bacher – I. Schneider (Hgg.), Inszenierung des Sieges –
Sieg der Inszenierung. Interdisziplinäre Perspektiven,
Innsbruck 2011, 143–155
Die Antike ist tot. Es lebe die Antike!, in: Ausstellungs­
katalog S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf
Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011,11;
Identifikationen: antike Helden, Götter und Triumphe.
Die Habsburger und ihre antiken Vorbilder im 16. Jahrhundert, ebenda, 120–123; Objekttexte ebenda
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras)
2011
Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst
(Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
7.–11.12. Wien, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Tagung The Habsburgs and their Courts in
Europe, 1400–1700. Between Cosmopolitism and
Regionalism
Mag. Margot Rauch
Ausstellungen
Organisation der Ausstellung All’Antica. Götter &
Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras)
2011 (gemeinsam mit Thomas Kuster, Veronika
Sandbichler und Katharina Seidl)
Organisation der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt
ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (gemeinsam mit
Veronika Sandbichler)
Publikationen
Jagdkunst – Kunstjagd, im Magazin Jagdland Tirol,
hg. vom Tiroler Jägerverband, Innsbruck 2011, 30–32
Alla spagnola oder all’antica? Der Spanische Saal von
Schloss Ambras, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 44–52; Objekttexte
ebenda
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras)
2011
Objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst
(Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
Ausstellungskatalog Das Eigene & das Fremde,
hg. von S. Haag, Innsbruck (Schloss Ambras)
2011
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
21.–25.2. Wien, Universität für Angewandte Kunst,
Konservierungstechnologisches Seminar Leder
8.–9.4. Innsbruck, Haus der Begegnung,
7. Tagung der PsychTransKult AG Tirol
Rassismuskritik. Perspektiven und Positionierungen
für die selbstreflexive Arbeit in psychotherapeutischen,
medizinisch-psychiatrischen und anderen
psychosozialen Kontexten
Lehrtätigkeit
10.3. Musik auf Ambras, Salzburg, Mozarteum,
Lehrveranstaltung
Dr. Thomas Kuster
Ausstellungen
Organisation der Ausstellung All’Antica. Götter &
Helden auf Schloss Ambras (gemeinsam mit Margot
Rauch, Veronika Sandbichler und Katharina Seidl)
Publikationen
Dr. Katharina Seidl
Ausstellungen
Konzept und Organisation der Ausstellung Das Eigene &
das Fremde, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Organisation der Ausstellung All’Antica. Götter &
Helden auf Schloss Ambras (gemeinsam mit Thomas
Kuster, Margot Rauch und Veronika Sandbichler)
Mitarbeit an der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Publikationen
Die Versammlung der antiken Helden im Ambraser
Innenhof, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 53–56; Objekttexte
ebenda
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Trink­
fest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Das Antiquarium, in: Ausstellungskatalog S. Haag
(Hg.), All’antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 35–39; Das Kaiserzimmer, ebenda, 39–45; 26 Objekttexte ebenda
Leihgaben
Im Jahr 2011 waren die Sammlungen
Schloss Ambras mit 8 Leihgaben an 4 Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt.
sammlungen KHM
Bibliothek
weniger Benutzer als im Vorjahr: 194 Besucher wurden mit 490 Werken fachinformativ unterstützt. Hinzu kamen Veranstaltungen zur Erwachsenenbildung. Im Zuge der
Bau­arbeiten kamen Teile der ursprünglichen
dekorativen ornamentalen Färbelung der
Kreuz­
grate in den Bibliotheksdecken zum
Vorschein.
AR Beatrix KRILLER-ERDRICH, Direktorin
Roman KADERABEK
Martina BECK
Hannelore GUTTMANN
Claudia MOSER*
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Wissenschaftliche Tätigkeit
AR Beatrix Kriller-Erdrich
Forschungen
Unterstützung des Projektes Provenienzforschung
in Bibliotheken – KHM.
Wissenschaftliche Vorarbeiten zur Publikation
Meisterwerke der Bibliothek.
Ausstellungen
Sammlungszugänge – Bestands­
bewegungen – Neuverortungen
Gesamtbestand (Stand 31.12.2011):
261.432 Bände
Gesamtzuwachs 2011: 1.252 Bände (Kauf:
230, Geschenk: 401, Tausch: 249, Beleg­
exemplare: 297, Leihgeberexemplare: 75;
Zeitschriften und Periodika: 530). – Neuaufnahmen und Retrokatalogisierung in bibliotheca.net: 1477 Datensätze.
Abgesehen von den laufenden Rückstellungen aus Handbibliotheken des Hauses in die
Hauptbibliothek 2011 wurde im Frühjahr
der zweite Teilbestand an Auktionskatalogen
und Monographien aus der Gemäldegalerie
(tw. inventarisiert, tw. nicht inventarisiert) in
der Bibliothek bearbeitet und neu aufgestellt: 1400 Stück, 16 Laufmeter.
Benützung – Öffentlichkeitsarbeit
2011 gab es aufgrund der Umbaumaßnahmen im darüber befindlichen Bereich der
Kunstkammer (die Bibliothek musste zeitweise geschlossen werden) um bis zu 50 %
Reste der Originalfärbelung der
Bibliotheksdecke
Klimt-Ausstellung
Wissenschaftliche Vorarbeiten zur Ausstellung Gustav
Klimt im Kunsthistorischen Museum, Wien (KHM) 2012
In Vorbereitung der Gustav Klimt-Ausstellung
2012 wurden externe Restaurierungen von
6 Übertragungsskizzen Gustav Klimts zu
den Zwickel- und Interkolumnienbildern im
Stiegenhaus durchgeführt, die sich in der
Bibliothek des KHM erhalten haben.
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
(gemeinsam mit Christian Beaufort-Spontin, Gerlinde
Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, Claudia
Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried,
Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-Okrog)
Bestandserhaltung und
-erweiterung
• Einarbeitung der Schenkung Elfriede
Haslauer, Literatur zum Fachbereich
Ägyptologie
• Weiterführung Projekt „Sonnberg I“ in
Kooperation mit der Justizanstalt Sonnberg. Ziel: Buchbinden, leichte konser­
vatorische Arbeiten zur Unterstützung
der Resozialisierung von Randgruppen:
13 Stück Großformate
• Am 12. und 13. Dezember gab es wie­
derum den beliebten Kunstbuchmarkt,
dessen Rein­gewinn in die Bestandser­
weiterung fließt
Gustav Klimt, Übertragungsskizze zum Zwickelbild
„Florentinisches Cinquecento“ (David) im Stiegenhaus
des KHM, vor der Restaurierung
Publikationen
Fabelhafte Tiere: Eine quellengeschichtliche Zeitreise,in:
Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Un­ge­
heuerliches in der Kunst, Wien (KHM) 2011, 124–129
Objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg
Kulturbetriebsges.m.b.H. und Kunsthistorisches Museum,
Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,
Schallaburg 2011
Objekttexte in: Ausstellungskatalog A. Steinmann – G. van
Bussel (Hgg.), Wald / Baum / Mensch, Wien (MVK) 2011
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
All’Antica. Götter und Helden auf Schloss Ambras,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
1.–2.4. Semmering, 1. Wissenschaftstag des KHM
(Moderation: Dr. Arnold Mettnitzer)
Leihgaben
Im Jahr 2011 war die Bibliothek mit 16 Leih-­
ga­ben an 5 Ausstellungen im Inland be­teiligt.
Nach der Restaurierung
69
70
Archiv
Dr. Franz PICHORNER,
Direktor, Provenienzbeauftragter
Dr. Johannes WEISS
Dr. Elisabeth HASSMANN
Franz SCHULTSCHIK
MMag. Alexandra CARUSO
Mag. Ilse EICHBERGER
Lisa FRANK
Christina GSCHIEL
Dr. Susanne HEHENBERGER
Mag. Martina JÄGER
Dr. Monika LÖSCHER
Mag. Ulrike NIMETH
Mag. Anneliese SCHALLMEINER
Mag. Anita STELZL-GALLIAN
Personelles
Im März wurde Johannes Weiss an der Universität Wien am Institut für Österreichische
Geschichtsforschung im Fachbereich Geschichte mit einer Dissertation zum Thema
Das kartographische Erbe von Matthaeus
Parisiensis in Spätmittelalter und früher
Neuzeit zum Doktor der Philosophie promoviert.
Gesamtbestand und
Bestandsbewegung
Wie in den vergangenen Jahren wurde auch
2011 die Erschließung und Inventarisierung
des Schriftguts aus der Registratur fortgesetzt.
Der inventarmäßig erfasste Bestand beträgt
mit 31. Dezember 2011 16.375 Inventarnummern; dies bedeutet einen numerischen
Zuwachs von 1436 Inventarnummern im
Vergleich zum Stichtag 2010. Zu den
bedeutendsten Übernahmen zählen 2011
die Korrespondenz der Gemäldegalerie sowie die Schenkungen der Teil-Nachlässe von
Dr. Fritz Dworschak, Dr. Leopold Ruprecht
und Univ.-Prof. Dr. Heinrich Georg Franz. Im
Jahr 2011 hat das Archiv die Überführung
seiner Datenbank in TMS fortgesetzt und ist
mit der Bestandsgruppe „Karten und Pläne“
neu vertreten. Insgesamt hat das Archiv
7034 Datensätze angelegt, davon alleine im
Berichtszeitraum 2654.
ErschlieSSung, Erweiterung und
Benützung
Im vergangenen Jahr hat das Archiv seinen
2010 neu gewonnenen Depotraum bezogen
und mit Regalsystemen ausgestattet. Auf
Grund der hervorragenden klimatischen Bedingungen ist die Archivierung der Akten
und Korrespondenzen der Sammlungen in
diesem Depot bereits im Gange.
Das Archiv hat im Berichtszeitraum 40 wissenschaftliche Anfragen aus dem In- und
Ausland beantwortet. In 11 Fällen hat das
Archiv zusätzlich Akteneinsicht gewährt.
Forschungen
Regesten zu den Akten des
k. k. Oberstkämmereramtes
Dr. Elisabeth Hassmann
„Fortsetzung folgt.“ Mit dieser Ankündigung endet der von Heinrich Zimmermann
bearbeitete erste Teil der Inventare, Akten
und Regesten aus der Registratur Seiner
k. und k. Apostolischen Majestät Oberstkämmereramtes im 24. Band des Jahrbuchs
der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses von 1903. Das Oberst-
kämmereramt hatte bis zum Ende der Habsburgermonarchie die Oberleitung über die
kaiserlichen Sammlungen inne. Sein erhaltener Aktenbestand reicht bis zum Jahr 1744
zurück. Von diesem Jahr beginnend bis Ende
1776 erfasste Zimmermann daraus die für
die „Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des
allerdurchlauchtigsten Erzhauses“ relevanten
Dokumente, darunter mehrere umfangreiche
Inventare. Zur beabsichtigten Fortsetzung der
Regestenpublikation kam es jedoch nicht.
Diese wurde nun 2011 vom Archiv des KHM
in Angriff genommen.
Dafür sprachen vor allem zwei Gründe. Zum
einen besitzen die Sammlungen selbst kaum
Dokumente aus dieser frühen Zeit, sodass
deren Geschichte eben nur aus den Oberstkämmererakten erschließbar ist. Zum anderen kann der Aktenbestand dieser Hofstelle
erst ab 1806 mit Hilfe der damals angelegten
Index- und Protokollbücher gezielt bearbeitet
werden. Die nachträglich um 1810 erstellten
Indizes zu den früheren Jahren sind leider als
Findbehelf für die Dokumente zu den kaiserlichen Sammlungen höchst unzureichend.
Das war wohl der Hauptgrund, warum
Alfons Lhotsky für seine Geschichte der
Sammlungen nur wenige Oberstkämmereramtsakten aus der 2. Hälfte des 18. Jahr­
hunderts heranziehen konnte.
Der zweite Teil der Regesten zu den Akten
und Dokumenten des Oberstkämmerer­
amtes wird die Jahre 1777 bis 1787 umfassen
und soll 2012 im 13. Band des Jahrbuchs
des Kunsthistorischen Museums erscheinen.
Dort wird auch im Überblick dargestellt, wie
die Leitung der kaiserlichen Sammlungen
durch das Oberstkämmereramt erfolgte.
Provenienzforschung
Neben der Bearbeitung von laufenden Anfragen und der regelmäßigen Teilnahme
an den Jour fixes der Kommission konnten
die Recherchen zu Jan Vermeer van Delfts
Die Malkunst abgeschlossen werden. Der Bei­
rat der Kommission für Provenienzforschung
entschied in seiner Sitzung vom 18. März
2011, keine Rückgabe zu empfehlen. In der
Bibliothek des Kunsthistorischen Museums
wurde für die Erstellung eines Werkstattbe-
sammlungen KHM
richts eine Teilautopsie der 1933 bis 1945
erworbenen Bücher vorgenommen. Im April
2011 wurde der Kommission für Provenienzforschung eine Sachverhaltsdarstellung zu
Objekten der Sammlung Valentine Springer
und im Dezember 2011 wurde ein Nachtragsdossier zu Objekten aus der Sammlung Siegfried Fuchs abgegeben. Im Sommer 2011
begannen die beiden Provenienzforscherinnen die systematische Provenienzforschung
in der Kunstkammer.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Franz Pichorner
Publikationen
Redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de
Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. WinterDarstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel
bis Beuys, Wien (KHM) 2011/2012 (gemeinsam mit
U. Becker)
Redaktion von Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches
Museum mit MVK und ÖTM, hg. von S. Haag
Dr. Johannes WEISS
Ausstellung 100 Jahre
Kunsthistorisches Museum
Unter dem Titel „… Alles ist sehr schön aus­
gefallen“ (Kaiser Franz Joseph I.). 120 Jahre
Kunsthistorisches Museum präsentierte das
Archiv im Stiegenhaus des Kunsthistorischen
Museums eine kleine Zusammenschau von
Dokumenten zum 17. Oktober des Jahres
1891, an dem das neu errichtete k. k. Kunsthistorische Hofmuseum im Beisein zahl­
reicher prominenter Ehrengäste feierlich
seiner Bestimmung übergeben wurde (siehe
dazu den Bericht im Ausstellungsteil).
Ausstellungen
Kuratierung und wissenschaftliche Konzeption der
Ausstellung „… Alles ist sehr schön ausgefallen“
(Kaiser Franz Joseph I.). 120 Jahre Kunsthistorisches
Museum, KHM 2011/2012
Publikationen
Museologisches Experiment. 60 Jahre Blindenführungen
im Kunsthistorischen Museum Wien, in: Neues Museum
11/2, 2011, 22–24
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
13.4. St. Pölten, Niederösterreichisches Landesarchiv,
vom VÖA veranstalteter Workshop Historische Schriften
lesen und verstehen (17.–19.Jahrhundert)
27.10. Einführung in die Paläographie (Handschriftenkunde), KHM, Verein der Freunde des KHM
27.10. Von der Theorie zur Praxis – praktische Übung zur
Handschriftenkunde, KHM, Verein der Freunde des KHM
Ausstellung 100 Jahre
Kunsthistorisches Museum
7.11. Graz, Landesarchiv, Workshop Bildbestimmung
Fotografie, Teil 1: Identifizierung historischer foto­
grafischer Materialien und Verfahren
10.11. Die Säulen des Himmels. Die mittelalterlichen
Kathedralen in England, KHM, Verein der Freunde des KHM
13.–14.11. Eisenstadt, 36. Österreichischer Archivtag
veranstaltet vom Burgenländischen Landesarchiv,
Miteinander die gemeinsame Vergangenheit für die
Zukunft bewahren
Internationales Symposium „Eine sichtbare Geschichte
der Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800
(24.–26.11.)
Lehrtätigkeit
WS 2011/12 Handschriftliche Quellen zur kunstgeschichtlichen Praxis und Forschung, Wien, Universität,
Institut für Kunstgeschichte, Übung
Dr. Susanne HEHENBERGER
Publikationen
„… das Schmerzenskind der letzten Jahre …“. Ein
Arbeitsbericht zur Provenienzforschung in der Bibliothek
des Kunsthistorischen Museums, in: B. Bauer –
C. Köstner-Pemsel – M. Stumpf (Hgg.), NS-Provenienzforschung an österreichischen Bibliotheken, Graz –
Feldkirch 2011, 441–458 (gemeinsam mit M. Löscher)
Forschungsprojekte
Mitarbeit am Forschungsprojekt Ehen vor Gericht.
Konfliktfelder und Handlungsoptionen vom 16. bis in
die Mitte des 19. Jahrhunderts (Projektleitung: Andrea
Griesebner; Finanzierung: FWF, Projekt Nr. P20157-G08)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
22.2. Wien, Universitätsbibliothek, Zeitschriftenlesesaal,
Tagung Wissenschaftliche Bibliotheken im Umbruch
1938/1945
23.–25.3. Wien, MAK – Österreichisches Museum für
Angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Symposium
Kunst sammeln – Kunst handeln
9.–11.5. Hannover, Viertes Hannoversches Symposium
NS-Raubgut in Museen, Bibliotheken und Archiven
20.–21.10. Wien, Künstlerhaus, Tagung Das Künstlerhaus im Nationalsozialismus
Lehrtätigkeit
WS 2010/11, Frauen- und Geschlechtergeschichte –
Die Ehe als religiöse, rechtliche und soziale Institution
in der Frühen Neuzeit, Wien, Universität, Institut für
Geschichte, Kurs
WS 2011/12, Frühe Neuzeit (ca. 1500 bis ca. 1800),
Wien, Universität, Institut für Geschichte, Kurs
Dr. Elisabeth HASSMANN
Dr. Monika LÖSCHER
Forschungen
Publikationen
Quellen zur Geschichte der ehemaligen kaiserlichen
Sammlungen aus dem k. k. Oberstkämmereramt für
die Zeit von 1777 bis 1787 im Österreichischen
Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv.
„… das Schmerzenskind der letzten Jahre …“. Ein
Arbeitsbericht zur Provenienzforschung in der Bibliothek
des Kunsthistorischen Museums, in: B. Bauer –
C. Köstner-Pemsel – M. Stumpf (Hgg.), NS-Provenienzforschung an österreichischen Bibliotheken, Graz – Feldkirch 2011, 441–458 (gemeinsam mit S. Hehenberger)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
24.–25.3. Wien, Naturhistorisches Museum Wien,
Archiv für Wissenschaftsgeschichte, Verein der
Öster­reichischen ArchivarInnen, Tagung Profilbildung
in Archiven wissenschaftlicher Einrichtungen
13.–14.11. Eisenstadt, Burgenländisches Landesarchiv,
36. Österreichischer Archivtag 2011 Grenzüberschreitungen – Miteinander die gemeinsame Vergangenheit
für die Zukunft bewahren
25.11. Neueste Archivrecherchen zur k. k. Gemälde­
galerie in Wien für die Zeit 1765 bis 1787, KHM,
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
22.2. Wien, Universitätsbibliothek, Zeitschriftenlesesaal,
Tagung Wissenschaftliche Bibliotheken im Umbruch
1938/1945
23.–25.3. Wien, MAK – Österreichisches Museum für
Angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Symposium
Kunst sammeln – Kunst handeln
20.–21.10. Wien, Künstlerhaus, Tagung Das Künstlerhaus im Nationalsozialismus
71
72
sammlung
Sammlungen des
Museums für Völkerkunde
sammlungen MVK
Museum für Völkerkunde
Direktion
Direktion
Dr. Sabine HAAG, interimistische Leitung,
vertreten durch Dr. Barbara PLANKENSTEINER
ADir. Michael BAMBERGER
Astrid BÖHACKER (ab 1.9.)
Rita MAIER (Karenz ab 1.10.)
Elisabeth REICHER
Mag. Stefan BAUER*
Dr. Helmut OPLETAL*
Afrika südlich der Sahara
Dr. Barbara PLANKENSTEINER, stv. Direktorin
MMag. Julia BINTER
Nordafrika, Vorder- und Zentralasien, Sibirien
Dr. Axel STEINMANN
Ostasien
Dr. Bettina ZORN
Süd- und Südostasien, Himalaya
Dr. Christian SCHICKLGRUBER
Insulares Südostasien
Dr. habil. Sri KUHNT-SAPTODEWO
Ozeanien und Australien
HR Prof. Dr. Gabriele WEISS
Nord- und Mittelamerika
Mag. Gerard VAN BUSSEL
Südamerika
Dr. Claudia AUGUSTAT
Fotosammlung
Christine ZACKEL, M.A.
Bibliothek
Heinz GRATZER
Wolfgang PRIGLHOFER
MMag. Maria SEIDL*
Bestandsverwaltung
Mag. Manfred KAUFMANN
Reinhard MAURER
Eva HACKL
Archiv
Mag. Ildikó CAZAN-SIMÁNYI
Restaurierung und Konservierung
Mag. Gerhard-Florian RAINER
Sonja FÜRNKRANZ
Mag. Christiane JORDAN
Dipl.-Rest. (FH) Melanie KORN
Hugo KRAMMER
Mag. Susanne MENDEZ
Radmila MILIVOJEVIC
Daniel ORtnER (bis 12.7.)
Barbara PÖNIGHAUS-MATUELLA
Julian SEPPELE (ab 16.8.)
Elisabeth STÖTZLER (bis 31.7.)
Dipl.-Rest. (FH) Elisabeth TARAWNEH
Mag. Roswitha ZOBL
Ausstellungsmanagement
Tina-Maria SEYFRIED
Museum und Publikum
Christine KAUFMANN
und Team (siehe Seite 184)
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Im Jahr 2011 befand sich das Museum für
Völkerkunde mangels Direktors und klarer
Perspektive in einer Art Warteposition, die
im Oktober nach Bestellung des neuen
Direktors Steven Engelsman zumindest einen
konkreten Ausblick erhielt. Steven Engelsman, noch Direktor des Nationalmuseums
für Völkerkunde in Leiden, Niederlande, wird
am 1. Mai 2012 seinen Dienst in Wien antreten.
Für unser Publikum hatte diese Situation
aber keine fühlbaren Auswirkungen, denn
mit großem Elan und durch das Engagement der MitarbeiterInnen des Hauses konnten wichtige Ausstellungsprojekte und ein
umfangreiches Veranstaltungsprogramm ver­
wirklicht werden.
Die Ausstellung African Lace. Österreichische Stoffe für Nigeria war noch bis Ende
März geöffnet und reiste dann nach Nigeria
weiter, wo sie bis Jänner 2012 im National
Museum in Lagos zu sehen war. Auch die
Fotoausstellung Unsichtbare Welten. Mensch,
Natur, Übernatur wurde bis Ende März verlängert. Die nächste Großausstellung, Die
Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und
politisches Design im China von Mao Zedong,
kuratiert vom Journalisten und Sammler
Helmut Opletal, wurde am 17. Februar erfolgreich eröffnet und nach ihrem Abbau
Ende November nach Zürich übernommen,
wo sie ab Ende Jänner 2012 im Völker­
kundemuseum der Universität Zürich gezeigt wird. Am 6. September konnten wir
die große Ausstellung Wald / Baum / Mensch
eröffnen, die auf 1200 m2 Quadratmetern
in einem Parcours durch 150 Themen mit
einer Auswahl von über 800 Objekten die
vielfältigen und kulturell bedingten Umgangsformen der Menschen mit Wald und
Baum beleuchtete.
Im Jahr 2011 haben wir auch wieder die Tradition aufgenommen, regelmäßig kleinere
Ausstellungen in unserem Mezzanin-Bereich
zu zeigen, die sich mit Spezialthemen der
Sammlung befassen. Den Anfang bildete
Bali. Kunst im Wandel, eine Schau, in der
zum ersten Mal unsere wichtigen Bestände
zum balinesischen Jugendstil aufgearbeitet
und präsentiert wurden. Ende Mai konnten
wir die von Anette Hofmann kuratierte Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen,
Repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen
Afrika übernehmen, die zuvor in Basel und
Kapstadt zu sehen war. Im Zuge der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. Etta BeckerDonner in Afrika und Lateinamerika, die
Mitte November eröffnet wurde, befassten
wir uns mit einem prägenden Kapitel der
Geschichte des Hauses und stellten das
Lebenswerk der ehemaligen Direktorin und
ihre Sammlungen in den Blickpunkt.
Bemerkenswert an all diesen Ausstellungen
war, dass sie kaum Leihgaben beinhalteten,
sondern vorwiegend mit hauseigenen Objekten bestückt waren. Dies zeigte wieder
einmal mehr die beeindruckende Vielfalt
und Fülle unserer Bestände.
2011 konnten wir auch unser Veranstaltungsprogramm intensivieren, wir geben nun
einen eigenen Programmfolder heraus und
senden einen Email-Newsletter für das
Museum für Völkerkunde aus. Insgesamt
hat das Museum 113 Veranstaltungen unterschiedlichster Art von Expertenführungen,
Vorträgen, Objektbesprechungen, Buchpräsentationen sowie Musik- und Tanzabenden
bis hin zu zahl­reichen Workshops organisiert,
die von nahezu 5.000 Besuchern in Anspruch
genommen wurden.
Viele dieser Veranstaltungen waren extern
finanzierte Kooperationen mit dem Verein
Freunde der Völkerkunde, den Botschaften
der Republiken Indonesien, Philippinen und
Panama, dem Dokumenta­tionsarchiv für traditionelle und komplementäre Heilmethoden,
dem österreichischen Lebensministerium
sowie Biosa & Land- und Forstprojekte
Österreich. Im Dezember konnten wir in
Zusammenarbeit mit Ärzte ohne Grenzen
die berührende Multimediainstallation Starved
for Attention bei uns präsentieren. Zum ersten
Mal hat das Museum für Völkerkunde in diesem Jahr auch zu einem Weihnachtsempfang
für das Publikum und die Belegschaft ge­
laden, der vom Ensemble MoZuluArt
featuring Ambassade Streichquartett auf
großartige Weise musikalisch untermalt
wurde. Diese Veranstaltung zum Jahresende
73
74
Museum für Völkerkunde
fand so großen Anklang, dass wir sie nun
alljährlich vorsehen werden.
Auch konnte im Jahr 2011 unser Vermittlungsprogramm intensiviert werden und es
haben bei uns entsprechende Fortbildungsveranstaltungen stattgefunden, wie etwa in
Zusammenarbeit mit dem Department für
Didaktik der politischen Bildung der Universität Wien ein Workshop zum Thema Lernort
Museum und in Kooperation mit ICOM
Österreich ein Vortrag des bekannten Pädagogen George Hein.
Einen Höhepunkt unter den wissenschaft­
lichen Veranstaltungen des Jahres bildete die
im September organisierte Tagung Wa(h)re
„Kultur“? Kulturelles Erbe, Revitalisierung
und die Renaissance der Idee von Kultur.
Das Museum für Völkerkunde pflegt den internationalen Austausch mit anderen Museen
immer intensiver und engagiert sich in meh-
S. E. Herr I Gusti Agung Wesaka Puja, Botschafter der
Republik Indonesien, ein großer Unterstützer des
Museums, beim Konzertauftritt des Singers Chamber
Choir, Foto: John D. Marshall
reren EU-geförderten Projekten. Seit drei
Jahren sind wir gemeinsam mit 9 europäischen Partnermuseen Teil des Projektes
RIME (Internationales Netzwerk ethno­
graphischer Museen), das sich mit Zukunftsperspektiven in der ethnographischen
Museumslandschaft befasst. Auch dieses Jahr
haben Mitarbeiter des Hauses an mehreren
Workshops im Rahmen des Programms teilgenommen und wir haben im Jänner in
Wien ein Laboratorium zu den Rechtsgrundlagen und Zielsetzungen des Museumsnetzwerks veranstaltet. Weiters konnten wir
gemeinsam mit den Kollegen vom Museo
Nazionale Preistorico Etnografico „Luigi
Pigorini“ in Rom, dem Musée du quai Branly
in Paris und dem Königlichen Afrikamuseum
in Tervuren, Belgien erfolgreich ein weiteres
EU-Projekt, ReadMe II, starten, in dem wir
uns mit aktiver Beteiligung von Vertretern
migrantischer Communities kritisch mit der
Einbeziehung des Themas „Migration“ in
die ethnographische Museumsarbeit be­
fassen. Ende des Jahres wurde ein EU-gesponsertes Trainingsprogramm (ICD – MUSE)
in die Wege geleitet, das vom Museum of
Foundational Works in Ankara betreut wird
und in dem es um fachlichen Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen
den Partnermuseen in Rumänien und der
Türkei sowie unserem Museum geht.
Weihnachtsempfang mit der Gruppe MoZuluArt featuring
Ambassade Streichquartett: An African Christmas
Foto: Julia Binter
Unsere Zusammenarbeit mit Museen und
Communities in den Herkunftsländern der
Sammlungen wurde fortgeführt. Einen Höhepunkt bildete die Leihgabe an das Te Papa
Tongarewa Museum in Neuseeland für eine
gemeinsam mit der Maori-Konföderation
Tainui Waka Alliance organisierte Ausstellung, zu der wir einen historisch wertvollen
Kopfschmuck von Maori-Oberhäuptern zur
Verfügung stellen konnten, den Dr. Gabriele
Weiss persönlich begleitete. Auch das bi­
nationale Forschungs- und Konservierungsprojekt zum altmexikanischen Federkopfschmuck unter der Leitung von Dr. Christian
Feest und Lilia Rivero Weber, der NationalKoordinatorin des Mexikanischen Kultur­
erbes (Coordinadora Nacional de Conser­
vación del Patrimonio Cultural INAH), wurde
intensiv vorangebracht. Die ersten Ergebnisse werden 2012 in Buchform veröffentlicht. Dr. Augustat konnte auf ihrer Brasilienreise die Kontakte mit den Warí und Kanoê
intensivieren. Die Zusammenarbeit mit den
nigerianischen Museen fand in der Unterstützung für die Produktion der African LaceAusstellung in Lagos ihren Ausdruck, auch
wurden die von uns initiierten Gespräche
zum geteilten Kulturerbe in Zusammenhang mit den Benin-Kunstschätzen dieses
Jahr im Berliner Ethnologischen Museum
fortgeführt.
sammlungen MVK
Afrika südlich der Sahara
Das Hauptaugenmerk lag auf der Betreuung
der African Lace-Ausstellung in Lagos, der
Übernahme der Ausstellung Was Wir Sehen,
die für die Wiener Station adaptiert wurde,
und den Vorbereitungsarbeiten zur Ausstellung Abenteuer Wissenschaft. Etta BeckerDonner in Afrika und Lateinamerika.
Beim internationalen Kunstbuchfestival
FILAF (Festival International du Livre d’Art)
in Perpignan, Frankreich, das im Juni
2011 zum ersten Mal stattfand, erhielt der
Katalog zur Ausstellung African Lace den
Grand Prix der Jury in der Kategorie Afrikanische Kunst sowie den Gesamtpreis des
Festivals.
Sammlungszugänge
Schenkungen
Inv.-Nrn. 189.046–189.048
Jubiläums-Schärpe, Jubiläums-WaxprintStoff und Jubiläums-Schlüsselanhänger aus
Nigeria, 2010 (Geschenk von Nath Mayo
Adediran)
Inv.-Nr. 189.056
Aso Oke-Textil aus Nigeria, 19. Jh. (Geschenk von Dr. Barbara Plankensteiner)
Inv.-Nrn. 189.116–189.117
Helmmaske der Senufo von der Elfenbeinküste, Gelbgussglocke aus Nigeria, Anfang/
Mitte 20. Jh. (Geschenk von John D. Marshall)
Inv.-Nrn. 189.119–189.120
Lederauflage und Leder­kissenbezug mit
dem Emblem Nigerias (Geschenk von
BP Dr. Heinz Fischer)
Inv.-Nrn. 189.289–189.290
Zwei handgewebte Wolldecken aus Mali und
Guinea (Geschenk von Mag. Julia Zemánek)
Inv.-Nrn. 189.291–189.300
Set von vier Holzhockern und zwei Holztischchen, ein Korbtisch, Körbe, Utensilien
zur Kaffeezubereitung, Kaffeepackungen,
Zubereitungsmaterialien, ein Kaffee-Service
aus Äthiopien (Geschenk von BP Dr. Heinz
Fischer)
Korobla Helmmaske, Senufo, Côte d’Ivoire, Anfang/Mitte 20. Jh.
H. 38 cm, L. 50 cm, Geschenk von John D. Marshall, Inv.-Nr. 189.116
Diese Helmmaske aus der Sammlung von Prof. Dr. Rudolf Leopold konnte dank
der großzügigen Unterstützung durch John D. Marshall für das Museum angekauft werden. Ihre zoomorphe Gestalt – mit dem Krokodilsmaul, den Hauern eines
Warzenschweins, den Ohren einer Hyäne sowie der Chamäleon-Figur am Scheitel –
nimmt Bezug auf Tiere, die in den Gründungsmythen der Senufo eine wichtige
Rolle spielen. Bei Auftritten komplettieren ein langer eintei­liger Anzug sowie Bastund Raphiakränze an den Fußknöcheln des Tänzers das Erscheinungsbild. Manchmal wird das Kopfteil zusätzlich mit Zweigen und Federn geschmückt.
Eröffnung der African Lace-Ausstellung in Lagos: Der Director of Museums und
Co-Kurator der Ausstellung Nath Mayo Adediran führt Vertreter der Regierung,
den Generaldirektor der National Commission for Museums and Monuments,
den österreichischen Botschafter Dr. Stefan Scholz und die Königinmutter von
Lagos Erelu Abiola Docemo durch die Ausstellung.
Foto: Barbara Plankensteiner
Der Korobla-Maskentyp entstand als Antwort auf die gesellschaftlichen Umwäl­
zungen im Zuge des Kolonialismus und der Staatsbildung im dicht besiedelten,
bäuerlich organisierten Norden der Elfenbeinküste. Die Maske tritt sowohl bei
Begräbnissen als auch nachts auf, um die negativen Kräfte von „Hexen“, d. h.
jenen Menschen, die sich gegen ihre eigenen Angehörigen wenden, zu vertreiben. Vor ihrem Auftritt wird sie mit Blut und Kolanüssen beopfert, wie die krustige
Patina der hier vorgestellten Maske eindrucksvoll verdeutlicht. Die vier an den
vorderen Hauern angebrachten Amulettsäckchen üben eine Schutzfunktion bei
diesen nächtlichen Auseinandersetzungen aus.
75
76
Museum für Völkerkunde
Wissenschaftliche Tätigkeit
4.5. Benin Arts and the Collector’s Dilemma in the
20th Century, Genua, Palazzo Ducale
MMag. Julia BINTER
Dr. Barbara Plankensteiner
30.6.–3.7. Präsentation des African Lace-Kataloges,
Perpignan, Festival International du Livre d’Art
Ausstellungen
Ausstellungen
20.–22.7. Oxford, University of Oxford, Pitt Rivers
Museum, Laboratorium im Rahmen des EU-Projektes
RIME: First Encounters with Museums: trading identities,
places and things
Kuratierung der Ausstellung African Lace. A History of
Trade, Creativity and Fashion in Nigeria, Lagos, Nigeria
(National Museum) 2011/2012
Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft.
Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika
(gemeinsam mit Gerard van Bussel und Claudia
Augustat), Wien (MVK) 2011/2012
Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Repräsentation.
Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus
dem südlichen Afrika, Wien (MVK) 2011
Beratung bei der Auswahl der Afrika-Objekte zur
Ausstellung Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien,
Wien (Wien Museum) 2011
Publikationen
Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta
Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, Wien (MVK)
2011 (gemeinsam mit G. van Bussel und C. Augustat);
„Eine Dame im Urwald“. Etta Becker-Donner, ein Leben
für Museum und Wissenschaft, ebenda, 9–23; Etta
Donners Liberia-Forschung, ebenda, 25–49
Objekttexte in: Ausstellungskatalog G. van Bussel –
A. Steinmann (Hgg.), Wald /Baum / Mensch,
Wien (MVK) 2011
Objekttexte in: Ausstellungskatalog Angelo Soliman. Ein
Afrikaner in Wien, Wien (Wien Museum) 2011
Objekttexte im Katalog zur Niederösterreichischen
Landesausstellung Erobern. Entdecken. Erleben im
Römerland Carnuntum, Carnuntum 2011
2011 Exhibition Review: Dynasty and Divinity: Ife Art in
Ancient Nigeria. British Museum London, in: African Arts
44, H. 3, 80–82
Forschungen
Associate Partner des EU-Hera-Projekts Creativity and
Innovation in a World of Movement (CIM) (Projektleitung: Maruska Swasek, Queens University Belfast).
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
25.3. Reassembling Traditions in the World of Fashion:
The Story of „African Lace“ in Nigeria and Austria, Los
Angeles, University of Los Angeles, California, ACASATriennale
28.–29.3. Köln, Rautenstrauch-Joest-Museum,
Jahreskonferenz der Direktorinnen und Direktoren
deutschsprachiger ethnologischer Museen
22.–24.4. Paris, Musée du quai Branly, Laboratorium
des EU-Projektes [S]oggetti migranti, READ ME II
8.–10.9. Hamburg, Museum für Völkerkunde,
Jahrestagung European Ethnology Museum Directors’
Group
17.9. Verdrehte Objektwissenschaft. Authentizität
im Spannungsfeld von Markt und Postkolonialismus,
Wien, Plenarvortrag bei der Tagung der Deutschen
Gesellschaft für Völkerkunde Wa(h)re „Kultur“? –
Kulturelles Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der
Idee von Kultur (14.–17.9.)
24.–26.10. Stuttgart, Linden-Museum, Workshop
im Rahmen des EU-Projektes RIME: An „Inside“
View: Participation in Ethnographic Museum Projects
and Exhibitions in Europe Seen from an Indigenous
Perspective
24.–25.11. Objektpräsentation im Rahmen von
Schauplatz des Wissens. Dreißig Objekte repräsentieren
die Welt, Graz, Österreichischer Museumstag
7.12. African Lace. Ein kooperatives Ausstellungsprojekt
zu einem bisher vernachlässigten Thema der
Modegeschichte Nigerias, Berlin, Freie Universität,
geladener Vortrag im Rahmen des Kolloquiums zur
Kunst Afrikas
15.12. Das Österreichische Museum für Volkskunde und
das Museum für Völkerkunde – und was sich daraus
machen ließe: ein mögliches Konzept und dessen Genese,
Wien, Universität, Institut für Europäische Ethnologie
(gemeinsam mit Margot Schindler)
Lehrtätigkeit
WS 2010/11 Einführung in die Kunst Afrikas. Konzepte
und Stilareale, Wien, Universität, Institut für Kultur- und
Sozialanthropologie, Vorlesung
SS 2011 Grundlagen der sozial- und
kulturanthropologischen Museumsarbeit, Wien,
Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie,
Vorlesung
Organisation der Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder,
Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthropo­
metrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika, Wien
(MVK) 2011 (Kuratorin: Anette Hoffmann)
Publikationen
Globalization, Representation and Postcolonial Critique.
Austrian Documentary Film auteurs’ Take on Globalism,
in: H. Belting – J. Birken – A. Buddensieg – P. Weibel
(Hgg.), Global Studies: Mapping Contemporary Art and
Culture, Ostfildern 2011, 148–170
1 Objekttext in: Ausstellungskatalog G. van Bussel –
A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Mensch,
Wien (MVK) 2011
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
20.5. Einführung in den ethnographischen Film, Wien,
Ethnocineca Projektwerkstatt
16.9. Wien, DGV-Tagung Wa(h)re Kultur? Kulturelles
Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der Idee
von Kultur, Leitung des Workshops Schaufenster der
Kulturen – Zum Gebrauch ethnologischer Kategorien
und Verfahren an der Schnittstelle von Visueller
Anthropologie und Medienanthropologie (gemeinsam
mit Vanessa Marlog)
20.10. Dokumentarfilm als Global Art?, Karlsruhe, ZKM
Herbstakademie Global Studies – Die Frage nach dem
Kunstbegriff
Lehrtätigkeit
WS 2010/11 Österreichischer Dokumentarfilm und die
Globalisierung, Wien, Universität, Institut für Theater-,
Film- und Medienwissenschaft, Seminar
WS 2010/11 Jean Rouch – Auslotungen des
ethnographischen Films, Wien, Universität, Institut für
Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesungsübung
WS 2010/11 We shoot the World – Documentary
Filmmaking and Globalization, Wien, Universität,
Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesung
SS 2011 Einführung in die Ethnohistorie und historische
Anthropologie, Wien, Universität, Institut für Kultur- und
Sozialanthropologie, Vorlesung
SS 2011 Anthropologie der Globalisierung, Wien,
Universität, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie,
Vorlesung
WS 2011/12 Dokumentarfilm, Subalternität und
postkoloniale Kritik, Wien, Universität, Institut
für Theater-, Film- und Medienwissenschaft,
Vorlesungsübung
sammlungen MVK
Nordafrika, Vorder- und Zentralasien, Sibirien
Der Schwerpunkt der Tätigkeit im Jahr 2011
lag auf der Konzipierung, Gestaltung und
Betreuung der Sonderausstellung Wald /
Baum / Mensch (gemeinsam mit Gerard van
Bussel), die im September eröffnet wurde.
Als Beitrag zum „Internationalen Jahr des
Waldes“ versuchte diese Ausstellung, die
noch bis Mai 2012 zu sehen ist, entlang
dreier Themenachsen (Der fantastische Wald /
Der entzauberte Wald / Der geschundene
Wald) über die ausgestellten Objekte dem
Phänomen Wald und alledem, was damit
verbunden ist, nahezukommen.
for Museum Professionals (MUSE-TRAIN)
bewilligt, welches im ersten Halbjahr 2012
umgesetzt wird. Ziel dieses Projektes ist es,
neben dem Austausch von fachspezifischen
museologischen Inhalten zwischen den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der drei
beteiligten Partnerinstitutionen (Ankara
Museum of Foundational Works, Brukenthal
Nationalmuseum in Sibiu und Museum für
Völkerkunde in Wien) auch die internationale
Vernetzung von Museen zu fördern und das
Bewusstsein für die Rolle der Museen in der
breiten Öffentlichkeit weiter zu vertiefen.
Kooperation und Projekte
Sammlungszugänge
Besondere Aufmerksamkeit widmet die
EU-Kommission seit einigen Jahren der
Entwicklung der Zivilgesellschaft und dem
zivil­
ge­
sellschaftlichen Dialog. Im Rahmen
des Programms Fazilität zur Förderung der
Zivilgesellschaft EU – Türkei, Interkultureller
Dialog: Museen (ICD-MUSE), das von der
Europäischen Union und dem türkischen
Staatsministerium für Kultur gefördert wird,
wurde nach einjähriger Vorarbeit Ende
Oktober das Projekt Multilateral Training
Ein Schwerpunkt bei den Neuerwerbungen
lag in den vergangenen Jahren im Bereich
der zeitgenössischen marokkanischen Knüpf­
erzeugnisse. 2011 konnten fünf marokkanische Recycling-Gebetsteppiche dem Sammlungsbestand hinzugefügt werden.
Der Gebetsteppich verdankt seine Entstehung der Vorschrift, der zufolge ein frommer
Muslim fünfmal am Tag mit Blick Richtung
Mekka zu beten hat. Angesichts einer prekären
Erwerbs- und Lebenssituation stellen heute
Männermantel (Fragment), Iran, Qajaren-Zeit, 19. Jh.
Wolle, Seide, ungefüttert, reich mit Lebensbäumen (Zypressen) und
Mir-i-Boteh-Mustern bestickt, deren Form einem aufrecht stehenden
Tropfen ähnelt, der nach oben in einen nach rechts oder links
geneigten Haken ausläuft, Inv.-Nr. 189.069
Frauen in Marokko zur Existenzsicherung der
Familie im Hausfleiß auf aufgeschnittenen
leinwandbindigen Kunstfasersäcken so genannte „gehäkelte Teppiche“ aus industriellen
Kunstfaserwollabfällen her, wobei nach dem
Prinzip der Nähmaschine die Fäden, ohne
irgendwelche Knoten zu machen, mit einem
speziellen Häkelhaken durch eine festgespannte Trägerstruktur gezogen werden, so
dass auf der Oberflächenseite eine Schlingenstruktur erreicht wird. Bei den fünf erworbenen Recycling-Gebetsteppichen sind die
Dekorelemente derart arrangiert, dass mit
den für diese Textilgattung charakteristischen,
althergebrachten Motiven (Moschee als Ort
der Reinheit, Gebetsnische, Wasserkanne,
Moscheeampel oder gespreizte Hand) eine
modern anmutende, mitunter dynamischunruhige Bildwirkung erzeugt wird. Als
stilistische Vorbilder dienen wohl von
Mekka-Pilgern mitgebrachte bedruckte
ägyp­tische Gebetsteppiche aus Samt bzw.
industriell gefertigte Gebetsteppiche aus
der Türkei, deren Komposition ihrerseits
wieder auf weit in die Vergangenheit
zurückreichende Knüpferzeugnisse aus
Anatolien und dem Kaukasus verweist.
5 marokkanische Gebetsteppiche, Marokko, Anfang 21. Jh.,
Inv.-Nrn. 189.064, 189.065, 189.066, 189.067, 189.068
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Museum für Völkerkunde
OSTASIEN
Schenkungen
Inv.-Nrn. 189.111–189.112
Frauenmantel aus gestreiftem Kunstseidenatlas und ein Paar Sandaletten mit
Perlmutt­einlagen und Zinneinfassung,
Syrien, Damaskus, 1. Hälfte 20. Jh.
(Geschenk von Dr. Tarif Al-Samman)
Inv.-Nr. 189.118 Feldpostkarte aus Birkenrinde, Österreich-Ungarn, 1916
(Geschenk von Gerhard Klodner)
Ankäufe
Inv.-Nrn. 189.064–189.068
Recycling-Gebetsteppiche aus Marokko,
Anfang 21. Jh. (Slg. Blazek)
Inv.-Nr. 189.069
Reich mit Lebensbäumen (Zypressen)
und Mir-i-Boteh-Mustern bestickter
Männermantel, Iran, Qajaren-Zeit, 19. Jh.
(Slg. Jörgler)
Inhaltliche und kontextuelle Erschließung des umfang­
reichen handschriftlichen und fotografischen Nachlasses
des bekannten Zentralasienforschers Graf Georg Almásy
von Zsadány und Törökszentmiklós (1867−1933) von
seinen beiden Reisen nach Turkestan (1901 und 1906)
(in Arbeit).
Wie im vergangenen Jahr wurde in Zusammenhang
mit der Überprüfung der Datensätze von Objekten
und Sammlungen der Abteilung die Erschließung
historischer Quellen zum Sammlungsbestand sowie zu
einzelnen Sammlerpersönlichkeiten fortgesetzt.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
18.1. Orientalische Judaica im Museum für Völkerkunde
Wien, Wien, Verein der Freunde des Jüdischen Museums
Wien
28.6. Liebe und Vergänglichkeit. Stoffdrucke aus
Isfahan, MVK, Vortragsreihe Objektgeschichten
Lehrtätigkeit
Betreuung von Diplomanden und Diplomandinnen
des Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie
der Universität Wien bei ihren Forschungsanträgen,
Recherchen und Archivstudien
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Axel Steinmann
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Wald / Baum / Mensch,
Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit Gerard van Bussel)
Mitarbeit am EU-Ausstellungsprojekt RIME (Réseau
International des Musées Ethnographiques) Modernity,
Teilbereich Modernity and Religion
Publikationen
Herausgabe von Ausstellungskatalog Wald / Baum /
Mensch, Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit G. van
Bussel); Einleitungen und Objekttexte ebenda
Objekttexte in: Ausstellungskatalog A.-M. Bouttiaux –
A. Seiderer (Hgg.), Fetish Modernity, Tervuren 2011
Forschungen
Quellenkundliche Auswertung des schriftlichen
Nachlasses des Wiener Turkestanreisenden Dr. Josef Troll
(1844−1919) (Fortsetzung).
Legat Sock, in der Bildmitte das bronzezeitliche
Speisegefäß fu, 6. Jh. v. Chr., Inv.-Nrn. 189.025–189.045
Sammlungszugänge
Schenkungen
Inv.-Nrn. 189.025–189.045 Sammlung
Legat Sock/Walk, Post 2/2011
2010 erhielt die Abteilung Ostasien des
Museums für Völkerkunde eine Sammlung
aus dem Legat Eva Sock, welche diese von
ihrem Onkel Dr. Anton Walk (1901–1933)
erbte, der sich zuletzt in Shanghai aufge­
halten hatte.
Die Sammlung umfasst 21 Objekte und ist
in ihrer Zusammensetzung typisch für eine
zu Beginn des 20. Jhs. entstandene Sammlung. Objekte aus Jade, Lack, Cloisonné,
Porzellan und Bronze sind vertreten. Besonders hervorzuheben ist das bronzezeitliche
Speisegefäß fu, dessen Gegenstück sich in
einem Museum in der VR China befindet.
sammlungen MVK
Süd- und Südostasien, Himalaya
Wissenschaftliche Tätigkeit
Sammlungszugänge
Dr. Bettina Zorn
Schenkungen
Ausstellungen
Inv.-Nrn. 189.101–189.111
Textilien aus Nagaland
(Slg. John D. Marshall)
Erstellung eines Konzepts für die Sonderausstellung zum
Thema Schuhe in Zusammenarbeit mit dem Joanneum
Graz
Publikationen
Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog
G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /
Mensch, Wien (MVK) 2011
Forschungen
Inv.-Nrn. 189.114–189.115
Textilien aus Nagaland
(Slg. Christian Schicklgruber)
Wissenschaftliche Tätigkeit
Die Sammlungen von Sinologen aus dem 19. Jh.
in den Beständen der Abteilung Ostasien.
Dr. Christian Schicklgruber
Die Sammlung zu China aus dem 18. Jh. in den
Beständen der Abteilung Ostasien.
Ausstellungen
Mitarbeit beim Projekt Migration und Museum:
READ me II.
Mitarbeit beim Projekt des Instituts für Sinologie,
Universität Wien, zu Migration und Mehrfachidentitäten
Chinesische Migration und Medizin in Wien.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
5.–9.4. Wien, Universität, Symposium The Art and
History of Central and Western Tibet, 8th to 15th Century,
Dolmetscherin Englisch – Chinesisch, Chinesisch –
Englisch
Mitarbeit an der Konzepterstellung und der Betextung
der Ausstellung Wald / Baum / Mensch im MVK: Auswahl und wissenschaftliche Bearbeitung von Objekten
für diese Ausstellung aus der Sammlung
Mitarbeit an einer Ausstellung zum Konzept von Modernität in ihrer religiösen Ausprägung im Rahmen des
von der Europäischen Kommission finanzierten Projekts
European Project RIME (Culture Programme), Tervuren
Publikationen
Modernity and Religion: Habemusne Pontificem
Maximum Novum?“, in: Ausstellungskatalog
A.-M. Bouttiaux – A. Seiderer (Hgg.), Fetish
Modernity, Tervuren (Rime Partners) 2011, 105–121
Forschungen
Mitarbeit als Konsulent des vom Bundesministerium
für Wissenschaft und Forschung finanzierten
Forschungsprojekts Mongolische Ethnographica des
österreichischen Sammlers Hans Leder in europäischen
Museen (im Rahmen des Förderungsprogramms
forMuse; Projektleitung: Dr. Maria-Katharina Lang)
1.4.–2.5. Feldforschung in Nagaland. Dabei wurde
anhand von Objektphotos aus der Naga-Sammlung
des Museums versucht, deren Bedeutung im Kontext
der traditionellen Kultur zu erforschen. Im Zuge dieser
Reise wurde auch eine umfangreiche Sammlung zum
Kulturwandel der Naga angelegt.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
6.5. The exhibition Götterbilder – dialogical attempts
and material solutions, Stockholm, Workshop sacred
matter & secular frames, organisiert vom Museum of
Ethnography, Stockholm
7.7. Gewebte Botschaften. Neues über ein Körpertuch
der Naga, Ostindien, MVK
Erstellung des Konzepts zu einer Ausstellung zu den
Naga in Nordostindien, die im Jahr 2012 im MVK
gezeigt werden wird.
12.–14.4. Madrid, 4. RIME-Workshop
4.8. Ein bronzezeitliches Speisegefäß aus China
der Sammlung Legat Sock, MVK, Vortragsreihe
Objektgeschichten
20.10. Tabu, MVK, Verein Freunde der Völkerkunde,
Ethnographisches Kabinett
24.10.–3.11. Seoul, Workshop der Korea Foundation
Korean Ceramics in East Asia: Its Influence and
Development
Lehrtätigkeit
WS 2010/11 Zu den Sammlungen der Abteilung
Ostasien am Museum für Völkerkunde, China, 19. Jahrhundert, Wien, Universität, Institut für Ostasienwissenschaften/Sinologie, Übung
SS 2011 Zu archäologischen Projekten, Würzburg,
Institut für Sinologie der Julius-Maximilians-Universität
Würzburg, Blockseminar
WS 2011/12 Zu den Sammlungen der Abteilung
Ostasien am Museum für Völkerkunde, China, 18. Jahrhundert, Wien, Universität, Institut für Ostasienwissenschaften/Sinologie, Übung
Betreuung von Studenten der Ostasienwissenschaften
während ihrer mehrmonatigen Volontariate
Körpertuch, Nagaland, 20. Jh., Baumwolle, Sammlung John D. Marshall,
Inv.-Nr. 189.102
Das Tuch verweist auf Jugend, Schönheit und Prosperität; sein Zweck besteht darin,
all dies auf den Träger zu ziehen. Die zickzackförmige Abfolge von roten und
schwarzen Vierecken repräsentiert eine Pythonschlange. Gewährt sie dem Betrachter diesen Anblick, wird er sich eines langen Lebens erfreuen. Die blauen Quadrate
symbolisieren Reichtum und Wohlstand, die blauen Linien da­zwischen Jugend und
Schönheit. Mit den grünen Streifen an den Enden ist das Eingebundensein in die
Familie gemeint. Das Tuch wird im besten Abschnitt des Lebens getragen.
79
80
Museum für Völkerkunde
Insulares Südostasien
Lamak-Zeichnung von Walter Spies, Inv.-Nr. 130.873
Lamak-Zeichnung von Walter Spies, Inv.-Nr. 130.891
Eine sensationelle Entdeckung zum Œuvre
des deutschen Malers Walter Spies und des
balinesischen Malers I Gusti Nyoman Lempad
wurde 2010 im Museum für Völkerkunde
gemacht. Diese Werke wurden von der
Österreicherin Helen Potjewyd 1935 nach
Wien gebracht und 1946 dem Museum für
Völkerkunde geschenkt.
Das Museum für Völkerkunde besitzt ca.
600 Objekte aus der Sammlung von Helene
Potjewyd. Ihre Lebensdaten waren bislang
unbekannt und ihre Sammlung war wenig
geordnet. Nach Recherchen von Dr. Werner
Kraus, Vizepräsident der Walter Spies Gesellschaft, die er im Auftrag des Museums für
Völkerkunde und der Botschaft der Republik
Indonesien durchführte, konnte die Iden­tität
der Sammlerin gesichert und ihr Leben und
Werk so gut wie möglich dargestellt werden
(siehe den Ausstellungskatalog Balinese Art
in Transition, Wien 2010).
Ein lamak ist eine balinesische Opferdekoration, ein Streifen aus vegetabilen Materialien,
wobei die einzelnen Exemplare eine unterschiedliche Länge aufweisen können. Es sind
lamak mit einer Länge von jeweils 30 cm bis
10 m bekannt. Manchmal findet man auch
lamak aus Textilien. Lamak werden besonders zu religiösen Festlichkeiten aufgehängt.
Walter Spies hatte schon früh die große Fülle
der lamak-Ornamente bewundert und mit
ihrer Dokumentation begonnen.
I Gusti Nyoman Lempad, J. d. S. spricht die
Zauberformel, Zeichnung, Inv.-Nr. 130.930
I Gusti Nyoman Lempad, Illustration zum
Märchen Rama und Sinta (?), Zeichnung,
Inv.-Nr. 130.925
Sammlungszugänge
Ankäufe
Inv.-Nr. 189.024
Rangda, balinesische Maske
Schenkungen
Inv.-Nrn. 189.062–189.063
1 Schiffsmodell und 2 Kinderkostüme aus
Indonesien (Geschenk der Österreichischen
Präsidentschaftskanzlei anlässlich des Besuchs
von BP Dr. Heinz Fischer in Indonesien)
Inv.-Nrn. 189.244–189.285
Objekte aus Indonesien, Mittelamerika,
China und Afrika (Nachlass der Tänzerin
Cilli Wang)
Inv.-Nrn. 189.286–189.287
2 Masken aus Timor Leste
Inv.-Nr. 189.288
Ölgemälde von Ronna Manansala
(Philippinen) mit dem Titel Pila sa bigas
(„Life Line“)
Balinesische Rangda-Maske, Schenkung
Cilli Wang, Inv.-Nr. 189.246
Cilli Wang (1909 – 2005 in Wien) war eine
österreichische Tänzerin und Kabarettistin.
Ihre Sammlung besteht hauptsächlich aus
Souvenirkunst, die sie während ihrer Welttournee gekauft hat. Ein Teil der Sammlung
(34 von 76 Objekten) wurde in die museums­
pädagogische Sammlung übernommen.
sammlungen MVK
Ozeanien und Australien
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. habil. Sri Kuhnt-Saptodewo
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Bali. Kunst im Wandel,
Wien (MVK) 2011 (in Kooperation mit der Botschaft der
Republik Indonesien); Organisation von Vorträgen und
Events als Rahmen­programm zur Ausstellung
Vorbereitung der Tanz-Ausstellung, Wien (MVK)
(geplant für Mai 2012, dann auf 2013 verschoben)
Publikationen
Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog
G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /
Mensch, Wien (MVK) 2011
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
20.–23.4. Paris, Musée du quai Branly, Laboratorium
des EU-Projektes (S)oggetti migranti, READ ME II
14.–16.9. Sharing Cultural Memory, Wien, Tagung der
Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde, Arbeitsgruppe
Das Ethnologische Museum als Forschungsfeld
14.10. Museum of Ethnology Vienna: Our Activities
with the Diaspora-Communities in Vienna, Tervuren,
Workshop READ ME (12.–15.10.)
21.10. Wien, Symposium Rizal und Blumentritt,
in Kooperation mit der Philippinischen Botschaft
Lehrtätigkeit
Betreuung von Doktoranden und Diplomanden des
Instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der
Universität Wien
Kia Ora James Cook New Zealand, Tintendruck auf
Papier, Grafik und Idee: Lester Hall, Neuseeland,
Slg. Weiss, Inv.-Nr. 189.097
Der britische Seefahrer Kapitän James Cook wird hier
mit Attributen und Symbolen aus der Maori-Kultur­
tradition, der europäischen Entdeckerzeit und der
Science Fiction TV-Serie Star Trek versehen.
Sammlungszugänge
Ankäufe
Inv.-Nr. 189.097
Kia Ora James Cook New Zealand, Tintendruck auf Papier, Grafik und Idee: Lester
Hall, Neuseeland (Slg. Weiss)
Inv.-Nr. 189.098
Paua-Cross, Haliotis-Schneckenschalen auf
Holzkreuz, Produzentin: Joanna Mc Phee,
Neuseeland (Slg. Weiss)
Inv.-Nr. 189.099
Wanduhr mit dem Wasserschutzgeist
Red Taniwha Aotearoa, produziert von
Magnetico Clock in Auckland, Neuseeland
(Slg. Weiss)
Neuseeland, um zwölf Jahre lang (1877–
1889) als Naturforscher und Präparator an
verschiedenen Museen der Süd- und der
Nordinsel zu arbeiten. Im Frühjahr 1882
erhielt Reischek von König Tawhiao die
Erlaubnis, das damals für Europäer gesperrte
Maori-Königsland (King Country) im Zen­
trum der Nordinsel Neuseelands zu bereisen
und sowohl naturkundliche als auch ethnographische Belege zu sammeln.
Eingangsbereich der Tainui-Ausstellung im Te Papa
Tongarewa Museum in Wellington, Neuseeland
Foto: Te Papa Tongarewa Museum, Wellington
Inv.-Nr. 189.100
Paua Shell, geschliffene und polierte
Haliotis-Schneckenschale, Neuseeland
(Slg. Weiss)
Ausstellung
Tai Timu, Tai Pari, Tainui –
Journey of a People
In Zusammenarbeit mit der Maori-Konföderation „Tainui Waka Alliance“ wurde in der
Iwi Gallery/Level 4 des Te Papa Tongarewa
Museum am 3. September 2011 die Ausstellung Tai Timu, Tai Pari, Tainui – Journey
of a People eröffnet. Der Titel der Ausstellung (wörtlich: Ebbe, Flut, große Flutwelle)
kann in etwa mit „den Gezeiten folgend“
übersetzt werden und steht im weiteren
Sinne für „Bewegung“, „Seefahrt“ und „Ein­
wanderungswelle“.
Tainui („die große Flutwelle“) ist das größte
Maori-Bündnis Neuseelands. „Tainui“ ist aber
auch der Name des Schiffes, das um etwa
1350 u. Z. (bzw. zwischen 1200 und 1400)
eine Gruppe von Polynesiern aus Raiatea
(Gesellschaftsinseln) nach Aotearoa („Land
der langen weißen Wolke“ oder auch
„große helle Welt“) brachte.
Die sechs Leihgaben des MVK stammen aus
der Sammlung des oberösterreichischen
Naturforschers Andreas Reischek (1845–1902).
Auf Empfehlung des Geologen Ferdinand
von Hochstetter, des ersten Intendanten des
1876 gegründeten Naturhistorischen Hofmuseums in Wien, reiste A. Reischek nach
Eröffnung der Tainui-Ausstellung am Marae, Te Papa
Tongarewa Museum in Wellington, Neuseeland
Foto: Te Papa Tongarewa Museum, Wellington
Hissen der Tainui-Flagge vor dem Te Papa Tongarewa
Museum in Wellington, Neuseeland
Foto: Te Papa Tongarewa Museum, Wellington
81
82
Museum für Völkerkunde
Nord- und Mittelamerika
Wissenschaftliche Tätigkeit
Sammlungszugänge
HR Prof. Dr. Gabriele Weiss
Inv.-Nr. 189.049
T-Shirt mit Subcommandante insurgente
Marcos, Mexiko, D. F., 2001
(Slg. Gerard van Bussel)
Ausstellungen
Mitarbeit an der Ausstellung Wald / Baum / Mensch,
Wien (MVK) 2011, Teilbereich Ozeanien
Vorbereitung der Ausstellung Aus dem Pazifik:
Ein Sammler aus Leidenschaft – der Südseeforscher
F. H. Otto Finsch (1839–1917), Wien (MVK) 2012
Inv.-Nrn. 189.050–189.051
2 weibliche Zapatista-Puppen, Mexiko,
D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel)
Publikationen
Inv.-Nr. 189.052
Anhänger „Marcos somos todos“, Mexiko,
D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel)
Die Welt erfassen und gestalten: Ozeanische Lebens­
welten im musealen Kulturvergleich, in: Rundbrief.
Forum für Mitglieder des Pazifik-Netzwerkes 84, 2011,
46–51
Wenn Wurzeln in den Himmel ragen, in: Rundbrief.
Forum für Mitglieder des Pazifik-Netzwerkes 85, 2011,
48–51
Den Gezeiten folgend: Die Reisen der Tainui nach
Aotearoa, in: Rundbrief. Forum für Mitglieder des
Pazifik-Netzwerkes 86, 2011, 51–54
Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog
G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /
Mensch, Wien (MVK) 2011
Kunst aus der Südsee, Infoblatt zur Ausstellung Emil
Nolde. Mensch – Natur – Mythos, Salzburg (Museum
der Moderne) 2011
Forschungen
Der wissenschaftliche Nachlass des deutschen Zoologen
und Ethnographen F. H. Otto Finsch (1839–1917) in
den Beständen der Abteilung Ozeanien und Australien
im Museum für Völkerkunde Wien.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
16.3. Der wissenschaftliche Südsee-Nachlass des
deutschen Zoologen und Ethnographen Otto Finsch
(1839–1917) in den Beständen des Museums für
Völkerkunde Wien, MVK, Verein Freunde der Völker­
kunde, Ethnographisches Kabinett
18.8. Ein Tapa-Stoff aus Hawai’i, Slg. James Cook, 1806.
Zur Produktion und Bedeutung von Baststoffen in
Polynesien, MVK, Sommerakademie Objektgeschichten
(gemeinsam mit Roswitha Zobl)
Inv.-Nr. 189.053
Anhänger „EZLN. Justicia Democracia y
paz“, Mexiko, D. F., 2001
(Slg. Gerard van Bussel)
Inv.-Nr. 189.054
Stecknadel „¡Ya Basta!“, Mexiko, D. F.,
2001 (Slg. Gerard van Bussel)
Inv.-Nr. 189.055
Broschüre, „Caminante Zapatista“,
Número 5, marzo 7, 2001, Mexiko, D. F.,
2001 (Slg. Gerard van Bussel)
Inv.-Nr. 189.057
Nationalflagge Kanadas
(Slg. Gerard van Bussel)
Inv.-Nr. 189.060
Pine Ridge, Oglala Sioux-Flagge, USA
(Slg. Johann Korp)
Inv.-Nr. 189.239
Briefmarke Federkopfschmuck, Indigenous
Art 2003, Genuine United Nations Postage
Stamps (Slg. Gerard van Bussel)
Inv.-Nrn. 189.240–189.243
4 Molas, Kuna, Panama
(Slg. Luis E. Martínez)
Inv.-Nrn. 189.267–189.278
12 Objekte
(Slg. Cilli Wang)
Molas
1962 brachte Etta Becker-Donner, die damalige Direktorin des MVK, die ersten unter
dem Begriff Molas bekannten Kuna-Textilien
von den San Blas-Inseln in Panama nach
Wien, darunter nicht nur damals rezente
bzw. neue Beispiele dieser Textilkunst, sondern auch ältere Exemplare. Die Sammlung
wurde im 20. Jh. und dank der hochwillkommenen Schenkung von vier Molas durch
S. E. Don Luis E. Martínez Cruz, Botschafter
der Republik Panama in Wien, auch am Beginn des 21. Jhs. noch erweitert. Das Museum
vermag somit einen Einblick in eine über
50-jährige Textiltradition zu bieten, die im
Leben der Kuna-Indianer von großer Bedeutung ist. Sie geht auf Körperbemalungen
und Tätowierungen der Kuna zurück.
1704 [1699] schrieb der englische Bukanier
Lionel Wafer in seinem Reisebericht A new
Voyage and Description of the Isthmus of
America über die Körperverzierung der Kuna:
„Sie bringen Figuren von Vögeln, wilden
Tieren, Menschen, Bäumen und ähnlichem
oben und unten und überall auf ihrem Körper an […]: Aber die Figuren ähneln dem,
was sie darstellen sollen, nicht besonders stark,
und sie haben andere Dimensionen, so wie
dies den Vorstellungen in der Phantasie entspricht. Gemalt werden sie von den Frauen,
die das überaus gerne tun. An Farben bevorzugen sie Rot, Gelb und Blau, in sehr
kräftigen und anmutigen Tönen. […] Üb­
licherweise bringen sie sie mit Stiften aus
Holz auf der Haut an […]. Auf diese Weise
bleiben diese Bilder einige Wochen sichtbar,
sie werden immer wieder erneuert. […]
Aber zartere Figuren, vor allem solche ihrer
berühmteren Künstler, werden tiefer eingraviert, wiederum in dieser Weise. Sie machen
zunächst mit dem Pinsel und Farbe einen
Entwurf der Figur; dann folgen sie diesen
Konturen mit einem scharfen Dorn, bis das
Blut hervorkommt; dann reiben sie an dieser
Stelle mit ihren Händen, wobei sie zuerst in
die Farbe eintauchen, mit der sie malen. Das
auf diese Weise entstandene Bild kann nicht
mehr entfernt werden.“
Die rechteckigen Stoffbilder der traditionell
v. a. von Frauen angefertigten Molas sind oft
symmetrisch aufgebaut, sie werden auf Vorder- und Rückseite der Frauenblusen befestigt
und gelegentlich ausgetauscht. Die dominierende Farbe Rot sollte übelwollende Geistwesen abwehren. Frühe Molas zeigen überwiegend geometrische Muster; in der Folge
werden jedoch figurative Darstellungen, v. a.
solche von Vögeln, immer populärer.
Die große Beliebtheit der Molas hat die Entwicklung dieser Textilkunst stark beeinflusst.
Je feiner die Arbeit, je abwechslungsreicher
die ausgeschnittenen Muster sind und je
mehr Varianten sie aufweisen, aber auch je
sammlungen MVK
südamerika
mehr Textilschichten verarbeitet sind, desto
qualitätvoller ist nach Meinung der KunaFrauen die Arbeit. Dieses Kunsthandwerk ist
einerseits zum bekanntesten Symbol der
Kuna-Zugehörigkeit geworden, die dadurch
wesentlich gestärkt wird. Andererseits entwickelte es sich zur wichtigsten Einnahmequelle der Kuna, wobei die Technik sich
mittlerweile auch noch auf anderen Kleidungsstücken, auf Taschen, Kissen usw., findet.
Derartige Gegenstände werden weltweit auf
Märkten angeboten.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Gerard van Bussel
Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta
Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, Wien
(Museum für Völkerkunde) 2011 (gemeinsam mit
B. Plankensteiner und C. Augustat); Etta Becker-Donner
in Nord- und Mittelamerika – Direktorin, Präsidentin,
Kuratorin, ebenda, 80–107
Indianer-Romantik, Völkerkunde und Volksbildung:
Zeichnungen von Wilhelm Watzke, in: Amerindian
Research. Zeitschrift für indianische Kulturen von
Alaska bis Feuerland, Bd. 6/2, 2011, Nr. 20, 93–99
(gemeinsam mit S. Huber)
Indianer in die Reservationen – ihr Besitz in die Museen;
oder, die Bergung letzter Güter nördlicher Plains-Kulturen
durch den Wiener Pomologen Hugo M. Müller, in: Archiv
für Völkerkunde 59–60, 2009–2010, 205–224
Vienna’s Mesoamerican Featherworks, in: Aztecs at
Mexicolore. July 2011. http://www.mexicolore.co.uk/
index.php?one=azt&two=aaa&id=543&typ=reg
Ausstellungen
Lamafigur, Objekt des Monats August 2011. Die
Sammlungen der Universität Wien. http://bibliothek.
univie.ac.at/sammlungen/objekt_des_monats/006669.html
Kuratierung der Ausstellung Wald / Baum / Mensch,
Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit Axel Steinmann)
Forschungen
Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft.
Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, Wien
(MVK) 2011 (gemeinsam mit Barbara Plankensteiner
und Claudia Augustat)
Mitarbeit am EU-Ausstellungsprojekt RIME (Réseau
International des Musées d’Ethnographie): Modernity
(Sektion Religion)
Vorbereitung einer Ausstellung zur Slg. Eckstein am
Institut für Erziehungswissenschaften der Universität
Wien
Publikationen
Herausgabe von Ausstellungskatalog Wald / Baum /
Mensch, Wien (MVK) 2011 (gemeinsam mit
A. Steinmann); Einleitungen und Objekttexte ebenda
Mola, Panama, San Blas-Inseln, Kuna, Baumwolle, 3-lagig,
H. 33,5 cm, B. 40 cm, Slg. Gerard van Bussel, Inv.-Nr. 189.240
Österreichisch-mexikanisches Federkopfschmuckprojekt.
Studien zur Chicano-Kultur im Peabody Essex Museum,
Salem, MA, USA.
Ansichtskarten zu Mexiko, in Zusammenarbeit mit
den Kollegen von INAH, Mexiko-Stadt, im Rahmen der
Vorbereitungen zu einer Charles B. Waite-Ausstellung
bzw. von möglichen Restaurierungen in Mitla, Oaxaca,
Mexiko (Fortsetzung).
Sammlungsrecherche zu Karl von Löffelholz, Kalifornien.
Mitarbeit am EU-Projekt Read Me II.
Etta Becker-Donner in Brasilien
Im Fokus stand 2011 das Forschungsprojekt
zu den Brasilienexpeditionen von Etta BeckerDonner in den Jahren 1954 und 1956. Bereits
2009 hatte eine Delegation von Vertretern
der Kanoê und Makurap das Museum für
Völkerkunde besucht, um sich die Sammlungen anzusehen, die Etta Becker-Donner auf
ihren Expeditionen zusammengetragen hatte.
Auf Einladung von José Augusto Kanoê besuchte Claudia Augustat ihn und seine
Familie in Ricardo Franco. Begleitet wurde
sie von Beth Conklin von der Vanderbilt
University in Nashville, mit der sie auf den
Spuren von Etta Becker-Donner auch die Warí
am Rio Pacaás Novos besuchte. Die Warí
zeigten großes Interesse an den Fotos, die Etta
Becker-Donner 1956 bei einem Erstkontakt
aufgenommen hatte; ebenso wie bei den
Kanoê besteht auf beiden Seiten der Wunsch
nach einer längerfristigen Kooperation. Die
Ergebnisse und Eindrücke dieser Reise flossen
in die Ausstellung Abenteuer Wissenschaft.
Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika ein und sind ein weiteres Beispiel
für Projekte des Hauses, die unter dem Leitgedanken Shared Cultural Heritage stehen.
Beteiligung am EU-Projekt Multilateral Training for
Museum Professionals (MUSE-TRAIN) im Rahmen des
Programms Fazilität zur Förderung der Zivilgesellschaft
EU – Türkei, Interkultureller Dialog: Museen (ICD-MUSE).
Etta Becker-Donner
83
84
Museum für Völkerkunde
südamerika
Sammlungszugänge
Wissenschaftliche Tätigkeit
Schenkungen
Dr. Claudia AUGUSTAT
Inv.-Nr. 189.061
Tanzmaske, Tikuna, Grenzgebiet Brasilien/
Peru/Kolumbien (Slg. John Marshall)
Ausstellungen
Beiträge zur Ausstellung Wald / Baum / Mensch (kuratiert
von Axel Steinmann und Gerard van Bussel)
Inv.-Nrn. 189.089–189.095
7 ethnographische Objekte der Kanoê,
Brasilien (Slg. José Augusto Kanoê)
Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft.
Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika
(gemeinsam mit Barbara Plankensteiner und
Gerard van Bussel)
Inv.-Nr. 189.096
1 ethnographisches Objekt der Kanoê
(Slg. Natascha Kanoê)
Publikationen
Ankäufe
Inv.-Nrn. 189.070–189.088
Ethnographische Objekte der Kayapó, Warí,
Jabutí, Kanoê und Makurap aus Brasilien
(Slg. Claudia Augustat)
Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta
Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, Wien
(MVK) 2011 (gemeinsam mit B. Plankensteiner und
G. van Bussel); Auf den Spuren von Etta Becker-Donner.
Von der Momentaufnahme zur Kontextualisierung
einer Sammlung, ebenda, 63–71; Begegnungen mit
den Kanoê, ebenda, 73–79 (gemeinsam mit
J. A. Kanoê und W. Kapfhammer)
Forschungen
Materielle Kultur und kulturelles Gedächtnis.
Die ethnographischen Sammlungen der österreichischen
Brasilienexpedition 1817–1835.
Die ethnographischen Sammlungen der Brüder
Schomburgk aus Guyana 1836–1844.
Die Brasilien-Expeditionen von Etta Becker-Donner 1954
und 1956 (gemeinsam mit Beth Conklin, Vanderbilt
University Nashville).
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
10.2. Forschung am Museum. Zwei Beispiele aus dem
Museum für Völkerkunde Wien, München, MVK
5.–8.4. Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz,
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats zu The
Presentation of the Non-European Collections in
the Humboldt-Forum
12.–14.4. Madrid, Museo de América, RIME-Workshop
Ethnography Museums in the Contemporary
Einleitungen und Objekttexte in: Ausstellungskatalog
G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /
Mensch, Wien (MVK) 2011
22.–26.6. Belem, Brasilien, SALSA-Tagung Materializing
Memory: Museums’ Changing Roles in Indigenous
Cultural Politics (gemeinsam mit Beth Conklin,
Vanderbilt University Nashville)
Unsichtbare Welten. Mensch/Natur/Übernatur
(Ethnologie Bd. 44), EMLAAK – Schnittstelle für
ethnomedizinischen Austausch und interkulturellen
Kontakt, Wien 2011
12.7. Rondônia, Fundação Universidade Federal de
Rondônia, Colóquio sobre Formação de Identidade
Cultural Rondônia. Uma história de pesquisa
antropológica com os povos indígenas em Rondônia
Sacred Musical Instruments in Museums: Are they
sacred?, in: D. Hill – J.-P. Chaumeil (Hgg.), Burst of
Breath. Indigenous Ritual Wind Instruments in Lowland
South America, University of Nebraska Press
25.8. Brasilianische Federarbeiten, MVK (gemeinsam
mit Peter Duschl)
Redaktion von: Verein Freunde der Völkerkunde.
Mitteilungsblatt I–IV, 2011
Tanzmaske der Tikuna, Slg. John Marshall, Inv.-Nr. 189.061 Rückentragkorb, Warí, Brasilien, Inv.-Nr. 189.084
14.–18.9. Wien, Tagung der Deutschen Gesellschaft
für Völkerkunde Die Brasilienexpeditionen von
Etta Becker-Donner 1954 und 1956. Ein aktueller
Feldbericht
Kopfschmuck aus Palmblättern, Oberarmbänder mit stilisiertem
Kopfschmuck, Kayapó, Brasilien, Inv.-Nrn. 189.072; 189.071 a,b
sammlungen MVK
Fotosammlung
Nachinventarisierung
Die bereits in den Vorjahren begonnene
Nachinventarisierung, welche durch die
vorangegangene Vakanz der Fotosammlung
notwendig geworden war, konnte ebenso
wie die Digitalisierung des Bestandes auch
in diesem Jahr erheblich vorangebracht
werden.
Sammlungszugänge
Mit der emsigen und zuverlässigen Hilfe von
Eva Hackl war es möglich, insgesamt 1.889
Glasplatten und Glas-Dias in den Bestand der
Fotosammlung aufzunehmen (VF_90.381 –
VF_92.270).
Zu den neu inventarisierten Beständen
zählen unter anderem die Fotografien
VF_91.430 – VF_91.444 (Slg. Fürer-Haimendorf; Indien; Naga); VF_91.445 – VF_91.482
(Slg. Leon Balner; Indonesien; Borneo) und
VF_92.225 – VF_92.246 (Slg. Richard Olden­
burg; Afrika, Kamerun). Des Weiteren konnte
die Einarbeitung und Pflege der Sammlungen
in das TMS, wie auch die dortige Nach­
tragung von Informationen aus den Inventarbänden (Name des Sammlers, geographische
Zuordnung, Beschlagwortung etc.) vorangetrieben werden.
Durch die Mithilfe eines Praktikanten von
der Universidad Complutense de Madrid,
Nicolás Leyva Townsend, war es außerdem
möglich, einen Teil der Becker-DonnerSammlung zu scannen und somit für die
weitere wissenschaftliche Bearbeitung zugänglich zu machen (ca. 1.200 Fotografien:
VF_76104 – VF_80622). Eine weitere Unterstützung erhielt die Fotosammlung durch
das Praktikum von Nathalie Czihak und
die fleißige Hilfe der ehrenamtlichen Mit­
arbeiter Herrn Paul Erhart und Herrn Dkfm.
Manfred Orange.
Der Besucherverkehr und die Öffentlichkeitsarbeit nehmen einen immens wichtigen Teil
der Tätigkeit der Fotosammlung ein, was
auch an der umfangreichen Zahl der An­
fragen in letzter Zeit zu erkennen ist. Die
geleistete Öffentlichkeitsarbeit soll aufgrund
ihrer Relevanz für die Fotosammlung und
das gesamte Haus weiter forciert werden, so
dass langfristig gesehen eine noch größere
Archiv
Zahl an Leihanfragen und andere finanzielle
Mittel einbringende Projekte akquiriert
werden können. Auch sind hier die zahl­
reichen Anfragen zu Publikationsvorhaben
und anderen Projekten zu nennen, die eine
prioritäre Bedeutung für die Arbeit in
der Fotosammlung in Form von Recherche­
arbeiten und Abwicklung haben.
Im Zusammenhang mit der fortlaufenden
inhaltlichen Erfassung des Archivbestandes
lag 2011 das Hauptaugenmerk auf Recherchen zu einzelnen Objekten. Die fruchtbare
Zusammenarbeit mit befreundeten Institu­
tionen wie dem Jüdischen Museum, dem
Naturhistorischen Museum und anderen
konnte weiter gepflegt werden.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Öffentlichkeitsarbeit und
Benutzerbetreuung
Christine Zackel, M.A.
Ausstellungen
Kuratorische Assistenz der Niederösterreichischen
Landesausstellung 2011 Erobern – Entdecken – Erleben
in Carnuntum
Forschungen
Dissertationsvorhaben zu einer historischen Kultur­
analyse der westgrönländischen Gesellschaft zu Beginn
des 19. Jahrhunderts unter anderem anhand der
Karl Ludwig Giesecke-Sammlung des Museums für
Völkerkunde, Wien.
Fünf Mitarbeiterinnen des For Muse-Projektes Euphorischer Anfang – dysphorische Gegenwart: Anthropologische Sammlungen im
Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und
Ethik an der Anthropologischen Abteilung
des Naturhistorischen Museums in Wien
wurden bei intensiven Recherchen zu
Sammlungen bzw. Sammlern in asiatischen,
ozeanischen, afrikanischen und südameri­
kanischen Regionen betreut. – Betreuung einer Diplomandin sowie von Studenten und
Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland.
Provenienzforschung
Eine Frau flicht ein Körbchen, San Miguel, Boyaca,
Kolumbien, um 1970, Inv.-Nr. VF 76.261
Die weitgehend von Dr. Gabriele Anderl betreute Provenienzforschung stand 2011 im
Zeichen der Arbeiten an einem vorläufigen
Endbericht über die Erwerbungen der Jahre
1933 bis 2010. Dabei ging es vor allem um
eine Bewertung der Erwerbungen in diesem
Zeitraum in Form von Eintragungen in die
Bilddatenbank TMS. Weiters wurden umfangreiche Dossiers zum Fall Ludwig von
Höhnel sowie zur Sammlung Friedrich WolffKnize fertiggestellt.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Mag. Ildikó Cazan-Simányi
Forschungen
Sichtung und Vorbereitung des archivalischen Materials
zu Otto Finsch für das Ethnographische Kabinett.
Recherchen zu Zeichnungen von Baobabbäumen aus
dem Nachlass von Robert Unterwelz (um 1880 – 1927)
für die Ausstellung Wald / Baum / Mensch.
Ein Teilnachlass, bestehend aus einem Reisetagebuch,
Notizen, ethnographischen und sprachlichen Studien, Er­
zählungen, Zeichnungen, Skizzen und Briefen aus Ostafrika
kam 1990 als Geschenk aus dem Nachlass von Gudrun
Unterwelz, der Tochter des Forschers, in das Archiv des
Museums für Völkerkunde und wurde hier untersucht.
85
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Museum für Völkerkunde
Archiv
Bibliothek
Bestandsverwaltung
Recherchen zum altmexikanischen Federkopfschmuck,
Suche nach Hinweisen auf eine Restaurierung sowie auf
die Anfertigung einer in Mexiko befindlichen Kopie.
Gesamtbestand: 144.572 Medien
Neuinventarisierungen
Dem Museum für Völkerkunde in Wien ist
seit seiner Gründung eine wissenschaftliche
Bibliothek angeschlossen. Aufgrund ihrer
großen Zahl an historischen Büchern wurde
der Bibliothek 2001 der Status einer eigenständigen Museumssammlung zuerkannt.
Die öffentlich zugängliche Bibliothek deckt
mit ihren Beständen sämtliche für die Ethnologie bzw. die Kultur- und Sozialanthropologie
relevante Regionalgebiete ab. Der Bibliotheksbestand umfasst nicht nur „traditionelle“
Medien wie Bücher, Zeitschriften, Atlanten
etc., sondern zunehmend auch DVDs, Videos,
CD-ROMs und Audiokassetten. Darüber hinaus können alle Interessierten die mit einem
Lesesaal ausgestattete Leihbibliothek in vollem
Umfang kostenlos nutzen. Die Ausleihfrist
der Bücher beträgt, wenn nicht anders angegeben, 30 Tage. – Im Jahr 2011 wurde
die Sammlung der Bibliothek durch Kauf,
Tausch und Schenkung um insgesamt 1.478
Medien erweitert.
An Neuerwerbungen wurden im Jahr 2011
insgesamt 30 Sammlungen (Post Nr.) mit
277 Objekten in den Sammlungsbestand
des Museums aufgenommen. Den größten
Zugang verzeichnete dabei die Sammlung
Afrika südlich Sahara mit 142 Inventar­
nummern. Der überwiegende Teil dieses
Bestandszuwachses (244 Objekte) waren
Schenkungen.
Suche nach Hinweisen zur Provenienz eines chinesischen Stellschirmes.
Das Projekt Der schriftliche Nachlass von Etta BeckerDonner zur Erschließung des im Archiv des Museums für
Völkerkunde befindlichen Nachlasses von Etta
Becker-Donner, Direktorin des Museums von 1964 bis
1975, wurde 2011 in Vorbereitung auf die Ausstellung
Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika
und Lateinamerika abgeschlossen. Der Nachlass ist nun
in 13 Archivboxen geordnet.
Wie auch in den vergangenen Jahren wird das laufende
Projekt Biographische Separata, dessen Ziel eine Dokumentation biographischer Hinweise und weiterführender
Informationen zu Sammlern und Forschungsreisenden
ist, ergänzt und erweitert.
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
23.–25.3. Wien, MAK – Österreichisches Museum für
Angewandte Kunst/Gegenwartskunst, internationales
Symposium Kunst sam­meln – Kunst han­deln der
Kommission für Provenienzforschung des Bundes­
ministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur
24.–26.11. Graz, Joanneum, Österreichischer Museumstag, in Zusammenarbeit mit der Museumsakademie
Joanneum
Robert Unterwelz, Baobab, Tanzania, vermutlich
Ugogo, Aquarell in den Briefen an die Eltern, um
1913, MVK, Archiv, Nachlass Unterwelz
Projekte
Digitalisierung historischer Werke, u. a.: Ostund West-Indischer wie auch Sinesischer Lustund Stats-Garten, Erasmi Francisci, Nürnberg:
In Verlegung Johann A. Endters und Wolfgang
desz jüngern Sel. Erben, 1668, [20] Bl.,
1762 S., LXIII, [18] Bl.: Ill., Inv.-Nr. 1.971 Hist.
Die Neuerwerbungen wurden inventarisiert,
begast und teilweise fotografiert, mit Bar­
codekarten versehen und in die bestehende
(regionale und sachliche) Struktur der
Sammlungs­depots aufgenommen. Die Stand­
orte wurden elektronisch erfasst.
Objektbewegungen
Im Jahre 2011 wurden im Zusammenhang
mit Leihgaben, Sonderausstellungen und
Ethnographischen Kabinetten insgesamt
3563 Objektbewegungen verzeichnet, wobei alle Objektentnahmen und Rückführungen in der Datenbank erfasst wurden.
Pflege der Sammlungsdepots
Die Lagerung der Sammlungsbestände wurde
auch im Jahr 2011 nach regionalen und
funktionalen Kriterien sowie nach konservatorischen Gesichtspunkten kontinuierlich ver­
bessert. Schwerpunkte waren im Jahre 2011
die Depots von Südamerika und Nordamerika
sowie das provisorische Textildepot. Insgesamt wurden im Zuge dieser Optimierungsmaßnahmen für 1.481 Objekte neue Standorte im Depot vergeben.
Die Einbindung des Textildepots in die elektronische Standortverwaltung wurde 2011
begonnen und wird voraussichtlich 2012
abgeschlossen sein.
Digitalisierung der Inventarbände
Die Inventarbände (Objektinventar und
Fotothek) wurden gescannt und stehen nun
den Mitarbeitern sowie externen Gast­
wissenschaftlern digital zur Verfügung.
sammlungen MVK
Konservierung und Restaurierung
Die große Anzahl von ca. 4.500 Objekten,
die für Ausstellungen und Entlehnungen
dokumentiert, konserviert und in vielen
Fällen auch restauriert wurden, machte
2011 zu einem äußerst arbeitsintensiven Jahr
für die Abteilung Konservierung im MVK.
Die KonservatorInnen waren zudem für zahl­
reiche Auf- und Abbauten der Objekte, deren
kontinuierliche Zustandskontrolle und ihre
klimatische Betreuung an verschiedenen
natio­nalen und internationalen Standorten
veranwortlich. Für zahlreiche Projekte musste
auch die Arbeit der Fotografen im Haus konservatorisch begleitet werden. Zur Bewältigung der konservatorischen Tätigkeiten im
Haus hatte die Abteilung Unterstützung
von 11 PraktikantInnen und VolontärInnen.
Initiiert durch die Abteilung wurden von
StudentInnen der Akademie der bildenden
Künste einige Semesterarbeiten abgeschlossen, die Betreuung zweier Diplomarbeiten
ebenda und einer Doktorarbeit an der
Universität für angewandte Kunst dauern an.
Auch in diesem Jahr wurde das internationale
Projekt zur Untersuchung und Konservierung des mexikanischen Federkopfschmucks
(Inv.-Nr. 10.402) fortgeführt, zudem wurde
mit der Untersuchung und Konservierung
des großen chinesischen Schnitzlackstellschirms (Inv.-Nr. 71.233) begonnen.
Stellschirm Inv.-Nr. 71.233, Vorderseite, Gesamtansicht vor
der Konservierung, China, Qing Dynastie, Periode Qianlong
(1736–1796), Schnitzlack, Höhe ca. 2,60 m, Breite ca. 3,30 m
Wissenschaftliche Tätigkeit
Mag. Roswitha ZOBL
Mag. Gerhard Florian Rainer
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Lehrtätigkeit
20.1. Anwendung von wässrigen Reinigungsgelen,
Wien, Österreichische Nationalbibliothek
SS 2011 Komplexe Materialgruppen, Wien, Akademie
der bildenden Künste Wien, Vorlesung
Mag. Christiane JORDAN
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
28.–29.4. Materials and Methods for the Cleaning of
Works of Art, Wien, Akademie der bildenden Künste Wien
16.6. St. Pölten, Kulturdepot, Symposium des Österreichischen Restauratorenverbandes Das niederösterreichische
Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und Betrieb
19.–23.9. Lissabon, ICOM-CC 16th Triennial Conference:
Cultural Heritage/Cultural Identity: The Role of Conservation
22.–24.2. Wien, Akademie der Bildenden Künste Wien,
Papierseminar des Österreichischen Restauratorenverbandes Identifizieren / Charakteristika von außereuropäischen Papieren
7.–8.4. Paris, Musée du quai Branly, Konferenz To study,
preserve and display the tapa
16.6. St. Pölten, Kulturdepot SZ Kunst, Symposium des
Österreichischen Restauratorenverbandes Das niederösterreichische Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und
Betrieb
Lehrtätigkeit
27.6. Baststoffe/Markpapier, Wien, Akademie der
bildenden Künste Wien, im Rahmen der Vorlesung
Komplexe Materialgruppen, Vortrag
11.–12.11. Stuttgart, Staatliche Akademie der Bildenden
Künste, „Das Leben der Dinge“ – Ethnographika und
ihre Geschichte(n) bewahren
Sophie FÜRNKRANZ
Lehrtätigkeit
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
SS 2011 Komplexe Materialgruppen, Wien, Akademie
der bildenden Künste Wien, Vorlesung
26.–28.10. London, British Museum, Tagung zum Thema „Integrated Pest Management“ Pest Odyssey 2011:
Ten Years Later
Dipl.-Rest. (FH) Elisabeth TARAWNEH
Publikationen
Ein Eisbärenfell aus dem Hause Habsburg, Diplomarbeit
Berlin, HTW Berlin
Stellschirm Inv.-Nr. 71.233, Rückseite, Gesamtansicht
vor der Konservierung
87
88
Museum für Völkerkunde
Museum und Publikum
Neben allgemeinen Überblicksführungen für
Erwachsene und Kinder und Sonderführungen für angemeldete Gruppen, Kooperationspartner und bei Raumvermietungen wurden
von Museum und Publikum im MVK zahlreiche Vermittlungsprogramme durchgeführt.
zur Verfügung gestellt und eigene Würfelund Brettspiele zum Thema Baum, Wald
und Waldbewohner produziert. Für Schulen
mit Nachmittagsbetreuung wurde zu dieser
Aus­stellung gemäß den Richtlinien zur Leseförderung ein eigenes 3-monatiges Angebot erstellt.
Ausstellungen
In der Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und politisches Design
im China von Mao Zedong wurden aus­
gehend vom Beispiel der politischen Pro­
paganda Chinas in der Zeit von 1966 bis
1976 unter anderem für die Schulfächer Geschichte, politische Bildung, bildnerische
Gestaltung, Deutsch und Latein Phänomene
der politischen Beeinflussung, deren Werbestrategien und Intentionen sowie Beispiele
demagogischer Manipulation und Plakatkunst
in Vergangenheit und Gegenwart erarbeitet.
Für jüngere Kinder stand insbesondere das
Thema des Sammelns im Mittelpunkt. Bei
einem Aktionstag konnten Kinder ihre eigenen
Sammlungen vorstellen und auf Wunsch
tauschen.
Ab Herbst stand die Ausstellung Wald /
Baum / Mensch im Zentrum der Vermittlungstätigkeit. Je nach Alter und Interesse der
Zielgruppe wurden für Schulen und Kin­der­
tages­heime Arbeits- und Spielblätter sowie
Rätselrallyes zu den Themen der Ausstellung
Ferienspielaktion Rabe und andere Tiere
Foto: Manfred Kaufmann
Open House
Ferienspielaktion
Bei der Ferienspielaktion in den Monaten
Juli und August wurden Projekte ange­
boten, die unabhängig von Ausstellungen
stattfinden können, da die dabei behandelten Objekte aus der Lehrsammlung des
Museums stammen und somit jederzeit
verfügbar und benutzbar sind. In leichter
Abänderung der Inhalte konnten sie ab
September als neues ständiges Vermittlungsprogramme für Schulen angeboten
werden. Die Themen umfassten: Augen zu!
Unbekanntes entdecken – Neues erfahren;
Rabe und andere Tiere – Tiermythen aus
aller Welt und Spielend um die Welt – bekannte und unbekannte Spiele.
Neujahrsbäume, Wunschbäume und Glücksbringer waren das Thema beim Winterferienspiel. Dabei wurden verschiedene Wahr­
sagespiele ausprobiert, Neujahrsbräuche aus
diversen Ländern – auch alte, fast vergessene
aus Österreich – vorgestellt und allerlei
Glücks­bringer gebaut.
Workshop „Ethno-Kids“
Foto: Manfred Kaufmann
Ethno-Kids
Bei der monatlichen Aktionsreihe Ethno-Kids
für Freizeitkinder wurden, und zwar zum Teil
in Kooperation mit WienXtra, Workshops und
Werkkurse angeboten, wobei die Kinder
und Jugendlichen auf spielerische Art Teile
der Ausstellung erkundeten und in handwerklicher und künstlerischer Tätigkeit das
Erfahrene umsetzen konnten.
Bei der Serie Märchen von nebenan wurden
im Rahmen der Führung Wald- und Baummärchen aus aller Welt vorgestellt sowie im
Anschluss daran in Bastelarbeiten, Collagen
und darstellendem Spiel umgesetzt. Ein Work­
shop hatte das Thema Geschmückte Bäume
zum Inhalt. Dabei wurde unter anderem
Schmuck gebastelt, mit dem der Weihnachtsbaum im Foyer des Museums von den
Kindern aufgeputzt wurde.
Open House, Lange Nacht der
Museen
Der Aktionstag Open House in der Neuen Burg
und die Lange Nacht der Museen standen
ebenfalls im Zeichen der Wald-Ausstellung.
Tanzvorführungen zum Thema Holz oder Dar­
bietungen mit Holzinstrumenten sowie eine
Demonstration zum Bau von Instrumenten
aus Waldfundstücken standen am Programm
und begeisterten dabei tausende Gäste.
sammlungen MVK
Leihgaben
Vorträge, Ausstellungsgespräche
Fortbildungsveranstaltungen
Vorträge, Ausstellungsgespräche und künstlerische Darbietungen wurden als Rahmenprogramm zu allen Sonderausstellungen
organisiert und veranstaltet – sofern sie
nicht vom Verein Freunde der Völkerkunde
angeboten wurden.
Im Jahr 2011 wurden zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen und Workshops für Leh­
rerInnen, Kuratoren und Kulturvermittler
angeboten, darunter im September mit
Unterstützung von ICOM-Österreich und
der U.S.-Botschaft der Vortrag von George
E. Hein (Prof. em., Graduate School of Arts
and Social Sciences, Lesley University in
Cambrigde, Mass.) A Democratic Theory of
Museum Education. Er ging der Frage nach,
wie demokratisch strukturiert Museen sind
und vor allem, wie sich das in den Ange­
boten an die Öffentlichkeit, in den Sammlungsbeständen und in deren Bearbeitung
äußert und welche Rolle hierbei dem Per­
sonenkreis zukommt, der sich zentral mit
den Benutzer/innen und deren Begegnung
sowie mit der Relevanz der Angebote aus­
einandersetzt. Im November fand im Rahmen
der Vermittlungsinitiative „Kulturvermittlung
mit Schulen in Bundesmuseen“ die 2. Semi­
nartagung für die Kulturvermittler/innen der
Österreichischen Bundesmuseen zum Thema
Jugendliche im Museum: Zugänge und
Methoden statt. Nach Einführungsvorträgen
wurden in Workshops die vorgestellten Anstöße praktisch angewandt und bearbeitet.
In den Monaten Juli und August gab es
unter anderem Schnupperkurse zu verschiedenen Themen. Besonders der Workshop
Tango Argentino erwies sich dabei als äußerst
publikumswirksam, sodass es ab Herbst
wöchentliche Tangokurse mit Milonga gab,
die weiterhin sehr gut besucht waren. Für
Senioren wurde das Projekt Weniges kann
viel erzählen realisiert.
Benefizveranstaltung Japan
Am 1. Mai fand mit persönlicher Unterstützung
des japanischen Botschafters, S. E. Iwatani
Shigeo, und in Zusammenarbeit mit dem
Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Wien, der österreich-japanischen Gesellschaft, Ikebana-International und der japanischen Schule in Wien eine Benefizveranstaltung für Japan statt. Der gesamte Reinerlös der
Veranstaltung, die von mehr als 700 Personen
besucht wurde, ging direkt an die Bewohner
der Kleinstadt Futaba, die nach dem Erdbeben,
dem Tsunami und der Atomkatastrophe aus
ihrer Stadt evakuiert werden mussten.
„Ethno-Kids“
Benefizveranstaltung für Japan
Foto: Manfred Kaufmann
Im Jahr 2011 war das Museum für Völkerkunde mit 607 Leihgaben an 13 Sonderausstellungen im In- und Ausland beteiligt.
Workshop: Tango Argentino mit Maria
Casán & Pablo Ávila
Lange Nacht der Museen, Naturholz-Instrumentenbau mit
Reinhard Simbürger, Foto: John D. Marshall
89
90
sammlung
Sammlungen des
Österreichischen Theatermuseums
sammlungen ÖTM
Österreichisches Theatermuseum
Direktion
Allgemeines
Direktion
Dr. Thomas TRABITSCH, Direktor
Andreas KUGLER, stv. Direktor
Ursula KLEIN
Heinrich SCHWEIGER
Bühnenmodelle und Kostüme
HR Dr. Ulrike DEMBSKI
Theatergrafik, Plakate und Programme
Mag. Daniela FRANKE
MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS
AR Gertrud FISCHER
Autographen und Nachlässe
Dr. Christiane MÜHLEGGER-HENHAPEL
Dr. Kurt IFKOVITS
Dr. Lydia GRÖBL
Archiv, Figurentheater, Quisquilien und
Gemälde
OR Mag. Karin NEUWIRTH
Provenienzforschung
Andreas KUGLER
Mag. Ilse EICHBERGER
Mag. Christina GSCHIEL
Mag. Martina JÄGER
Fotografische Sammlung
FOI Haris BALIC
Christian WITTMANN
Handzeichnungen
Dr. Vana GREISENEGGER (bis 31.12.; Pension)
MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS
Bibliothek
Othmar BARNERT
Mag. Claudia MAYERHOFER
Restaurierung
Mag. Mirjam BAZÁN CASTANEDA
Anna FEMI-MEBAREK
Mag. Kurt LIST
Mag. Nadja POHN
Mag. Isabelle ZATSCHEK
Museum und Publikum
Mag. Karin MÖRTL
Katharina SCHOLZ-MANKER
Mag. Christine GOBBI
Mag. Stefanie VAN FELTEN
Bettina HORNUNG
Das Österreichische Theatermuseum stand
im Jahre 2011 ganz im Zeichen seines
20. Geburtstags, hatte es doch am 26. Oktober 1991 im Palais Lobkowitz erstmals seine
Pforten geöffnet. Seitdem konnte es durch
vielfältige Aktivitäten seinen Ruf als Dokumentationsstätte österreichischer und internationaler Theatergeschichte sowie als Ort
viel besprochener Ausstellungen in der österreichischen Museumslandschaft und über die
Grenzen unseres Landes hinaus festigen.
Eines der Anliegen der letzten Jahre war es,
den Besuchern durch Ausstellungen einen
Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen und –
ohne die mit dem Geschehen auf der Bühne
verbundene Illusion zu nehmen – den nötigen
Arbeitsaufwand bewusst zu machen, bis eine
Inszenierung zur Premiere kommt. Nach vor­
angegangenen Projekten über die Arbeit des
Bühnenbildners sowie über die so oft und
noch immer verkannte Bedeutung des Lichts
auf der Bühne präsentierte das Österreichische Theatermuseum 2011 unter dem Titel
Verkleiden – Verwandeln – Verführen eine
Auswahl seiner aus etwa 2.000 Theater­
kleidern, Hüten, Schuhen und Requisiten be­
stehenden Sammlung von Bühnenkostümen.
Im Mittelpunkt stand somit die Arbeit des
Kostümbildners und das Theaterkostüm in
all seiner Vielfalt und Bedeutung. Als Resultat
mehrjähriger Forschungstätigkeit erschien zu
dieser erstmals in diesem Umfang gezeigten
Sammlung ein Œuvrekatalog, der zugleich
einen Einblick hinter die Kulissen der Kostümwerkstatt der Österreichischen Bundestheater
gestattet.
Die im Sommer präsentierte Ausstellung
Ungezähmte Natur. Bühnenbilder aus drei
Jahrhunderten belegte, wie oft und facettenreich die Phantasie der Theaterschaffenden
in die wilde Natur flüchtete. Mit nur wenigen
Ausnahmen waren dabei Objekte aus unserer
Sammlung von Handzeichnungen zu sehen,
verfügt diese doch über einen Reichtum, auf
den die verschiedensten Institutionen aus dem
In- und Ausland für ihre Forschungs- und
Ausstellungsprojekte gerne zurückgreifen, was
wiederum für uns von großer Bedeutung ist,
weil gerade aus dieser Zusammenarbeit auf
internationaler Ebene neue und oft gemeinsame Projekte resultieren.
Ein Beispiel für eine derartige Zusammen­
arbeit bildete die Ausstellung Mantel der
Träume. Ungarische Schriftsteller erleben
Wien 1873–1936, die in Kooperation mit
dem Literaturmuseum Petőfi, Budapest entstand; sie war Teil der Reihe „Schriftsteller
mit Gepäck“, die das Budapester Museum
mit der Absicht startete, einen Einblick in die
Geschichte jener Beziehungen zu gewähren,
die die ungarische literarische Kultur mit den
großen geistigen Zentren Europas unterhielt.
Dass Wien einen Meilenstein in dieser Reihe
bilden musste, lag auf der Hand, wenn man
bedenkt, wie eng Geschichte und Kultur der
beiden Städte miteinander verwoben sind.
Der Umstand, dass Ungarn im ersten Halbjahr 2011 erstmals den EU-Vorsitz innehatte,
war ein Grund mehr, die Ausstellung in Wien
zu präsentieren.
Am 21. November 2011 jährte sich der
Todestag des deutschen Dichters Heinrich
von Kleist zum 200. Mal. Nach seinem spektakulären Freitod, in den er – dem „auf
Erden nicht zu helfen war“ – gemeinsam
mit seiner Todesgefährtin Henriette Vogel
ging, begann zunächst noch sehr verhalten
die Entdeckung eines Werkes, dessen Größe
nur wenige Zeitgenossen erkannt haben. Im
Ringen um die unbedingte Verwirklichung
des eigenen Anspruchs schuf Kleist in wenigen
Jahren ein literarisches und journalistisches
Werk, das 200 Jahre später moderner denn
je ist. Die Biographen des 19. und 20. Jahrhunderts sahen Kleist vornehmlich als einen
an der Zeit gescheiterten Dichter, dessen
Leben sich folgerichtig auf ein tragisches
Ende hin bewegt hatte. Die Ausstellung des
Österreichischen Theatermuseums in Kooperation mit dem Kleist-Museum in Frankfurt
(Oder) stellte jedoch nicht das temporäre
oder partielle Scheitern Kleists an sich selbst
91
92
Österreichisches Theatermuseum
oder an den Umständen in den Mittelpunkt,
sondern seine wichtigen und manchmal
überraschenden Entscheidungen.
Das Jahr 2011 stand auch im Zeichen des
Jubiläums der diplomatischen Beziehung
zwischen China und Österreich. Aus diesem
Anlass präsentierte das Österreichische Theatermuseum in Zusammenarbeit mit dem
Österreichischen Institut für China- und Südostasienforschung die Ausstellung Zauber
des bunten Schattens, die sämtliche Stile
des chinesischen Schattentheaters aufzeigte
und von Vorführungen eines Schatten­
theaters aus Changsha in der Provinz Hunan
begleitet wurde. Darüber hinaus hat das
Österreichische Theatermuseum gemeinsam mit dem Filmarchiv Austria eine kleine
Ausstellung im Kulturforum in Prag gestaltet, die der Schauspielerin Romy Schneider
und ihrem Filmschaffen gewidmet war.
Trotz der als angespannt zu bezeichnenden
finanziellen Situation war es auch 2011 mög­
lich, den Sammlungsbestand um für die
österreichische Theatergeschichte relevante
Materialien zu erweitern – erwähnt sei an
dieser Stelle der Ankauf eines Konvoluts
von 8 Radierungen zu Stefano Landis Oper
Il Sant’Alessio aus dem Jahr 1634. Der größte
Teil kam allerdings über den Weg der Schenkung in unser Haus, wobei der Nachlass der
Schauspielerin und Regisseurin Hilde Weinberger sowie jener von Helmut Schwarz –
Dramatiker, Dramaturg und Leiter des Max
Reinhard Seminars – hervorgehoben sei.
Das Österreichische Theatermuseum ist auch
im Jahr 2011 seiner Verpflichtung nachgekommen, die Zusammenarbeit mit anderen
befreundeten Institutionen zu pflegen. Die
über eine Kooperation weit hinausreichende
Freundschaft mit dem Deutschen Theatermuseum München wird zu einer Über­
nahme der ursprünglich für Dezember
geplanten, nun im Frühjahr 2012 statt­
findenden Ausstellung Welt der Operette.
Glamour, Stars und Showbusiness führen.
Die so gedeihliche Kooperation mit dem
Kleist Museum Frankfurt (Oder) lässt auf eine
Fortsetzung hoffen und die Zusammen­
arbeit mit den Instituten für Theater-, Filmund Medienwissenschaften an der Univer­
sität Wien wie auch an der Universität Köln/
Schloss Wahn, mit den Theatermuseen in
Laibach und Hannover, dem Museum der
Mailänder Scala, dem Stadtmuseum München, der Mac Nay Collection/San Antonio,
Texas sowie dem Bakrushin Museum Moskau
konnte auch 2011 erfolgreich fortgesetzt
werden.
Mit der Villa Stuck München und dem Ausstellungszentrum „La Casa Encendida“ Madrid
wurde und wird intensiv an einer Ausstellung
mit dem Titel Die Kulisse explodiert. Friedrich
Kiesler und Theater gear­beitet, die anschließend an Wien (2012) von den genannten
Institutionen (München 2013, Madrid 2013/
14) übernommen wird. Das Historische
Museum Krakau berief die Direktion des
Österreichischen Theatermuseums in das
Programme Board zur Errichtung eines
Theatermuseums in Krakau, das im Frühjahr
2014 in dieser für die europäische Theatergeschichte durchaus wichtigen Stadt eröffnet
werden soll. Die durch die Zusammenarbeit
mit dem Historischen Museum Krakau wie
auch mit dem Petőfi Literaturmuseum Budapest entstandene Beziehung, die durchaus
als freundschaftlich bezeichnet werden kann,
bedeutet einen wichtigen Schritt in dem
steten Bemühen, gemeinsamen kulturellen
Vorstellungen eines wieder gemeinsamen
Europa gegenüber nationalen Denkschemata
den Vorrang zu geben.
Nicht nur wegen seiner Ausstellungstätigkeit, sondern auch wegen der Vielzahl der
Veranstaltungen und deren hohen Qualität
konnte das Österreichische Theatermuseum
seinen Ruf als Ort des Austausches, vor
allem auf den Gebieten Theater und Musik,
bekräftigen. Obwohl wir die Zahl unserer
Veranstaltungen wegen der angespannten
finanziellen Situation zu reduzieren hatten,
fanden auch 2011 Konzerte, Theaterauf­
führungen, Buchpräsentationen und Vor­
träge als Teil eines auf die jeweilige Aus­
stellung abgestimmten Rahmenprogramms
statt. Mit diesen Veranstaltungen, die in­
zwischen zu einem festen Bestandteil der
Aktivitäten des Hauses geworden sind, ist
es erneut gelungen, die Bedeutung des
Österreichischen Theatermuseums in der
österreichischen Museumslandschaft hervorzuheben.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Thomas TRABITSCH
Publikationen
Musik und Oper in Venedig, in: Ausstellungskatalog
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg
2011 (gemeinsam mit R. Hopfner)
Herausgabe des Ausstellungskatalogs Welt der Operette.
Glamour, Stars und Showbusiness, Wien 2011 (Ausstellung: ÖTM 2012) (gemeinsam mit M.-T. Arnbom und
K. Clarke)
sammlungen ÖTM
Bühnenmodelle und Kostüme
Im Mittelpunkt der Tätigkeiten stand 2011
die Betreuung der Museumsbesucher in Form
von themenbezogenen Spezialführungen und
Aktionen rund um die Kostümausstellung.
Als Höhepunkt können die zahlreichen Kostümschenkungen und Angebote gesehen
werden, die im engen Zusammenhang mit
der erfolgreichen Präsentation der haus­
eigenen Kostümsammlung erzielt worden
sind und die für das Jahr 2012 einen starken
Sammlungszuwachs erwarten lassen. Die
zunächst nur rudimentär angelegten Modelldatensätze in der Objektdatei des TMS-Erfassungsprogramms wurden durch Rechercheergebnisse vervollständigt, ergänzt und
mit der Ereignisdatei verknüpft.
Die Übersiedlung eines großen Teils der
Samm­lung von Modellen und Kostümen aus
den Depoträumen in der Hanuschgasse 3 in das
neue Depot am Wiener Stadtrand war eine
logistisch wie auch praktisch-orientierte Herausforderung für Sammlungsverantwortliche
und Restaurierung, die mit Ende des Jahres
2011 erfolgreich abgeschlossen worden ist.
Sammlungszugänge
Modelle
E 4882
Der Theatermacher
Autor: Thomas Bernhard
Bühnenbild: Karl-Ernst Herrmann
Herstellung: Stefan Ordelt
Uraufführung: Landestheater Salzburg, 1985
Inv.-Nr. MS S960
Modell der Zauberflöte von Wolfgang A. Mozart. Staatsoper, 1988
Im Zusammenhang mit der Thomas Bernhard-Ausstellung 2009/10 konnte die ModellRekonstruktion des Bühnenraumes erworben
werden. Sie zeigt die Szenerie des Spielortes
im Gasthaus Schwarzer Hirsch in Utzbach.
E 4883
Die Macht des Schicksals (1., 2., 3. und
6. Bild)
Musik: Giuseppe Verdi
Bühnenbild: Pier Luigi Pizzi
Wien, Staatsoper, 1974
Inv.-Nrn. MS K372 – MS K375
Aida (1. Bild, 4. Bild 1. und 2. Teil)
Musik: Giuseppe Verdi
Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen
Wien, Staatsoper, 1973
Inv.-Nrn. MS G744, MS G745, MS M537
Die Zauberflöte
Musik: Wolfgang A. Mozart
Bühnenbild: Yannis Kokkos
Wien, Staatsoper, 1988
Inv.-Nr. MS M527
Bühnenbild: Dietrich Schoras
Staatsoper im Künstlerhaus, 1988
Inv.-Nr. MS U897
Diese Theatermodelle zu Aufführungen in der
Wiener Staatsoper zwischen 1973 und 1988
sind die ersten aufgearbeiteten und wiederhergestellten Objekte, die der Österreichische
Bundestheaterverband dem ÖTM 2010
schenkte.
Kostüme
E 4867 (Nachlass Heinrich Schweiger)
Halskette
getragen von Heinrich Schweiger als
Herzog von Gloster
König Heinrich VI. von William Shakespeare
Kostüme: Elli Rolf
Wien, Burgtheater, 1964
Inv.-Nr. KS O 6391
E 4984
Kostüm von Heinz Zuber als Clown Enrico
getragen ab 1975
Inv.-Nr. KS O 6392
Attila
Musik: Giuseppe Verdi
Bühnenbild: Ulisse Santicchi
Wien, Staatsoper, 1980
Inv.-Nr. MS K371
Lulu (1., 2. und 3. Akt)
Musik: Alban Berg
Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen
Wien, Staatsoper, 1968
Inv.-Nrn. MS M534 – MS M536
Seit vielen Jahren ist Clown Enrico aus der
ORF-Kinderserie Am dam des bekannt und
seine Beliebtheit bei Kindern und Erwachsenen
ungebrochen. Heinz Zuber, Mitglied des
Wiener Burgtheaters, gestaltet den liebenswürdigen Spaßmacher mit viel Gespür und
großer darstellerischer Meisterschaft. Sein
legendäres Clown-Kostüm schenkte er 2011
dem ÖTM.
Jakob Lenz
Musik: Wolfgang Rihm
Heinz Zuber als Clown Enrico
Heinrich Schweiger als Herzog
von Gloster in König Heinrich VI.
von William Shakespeare. Burgtheater, 1964
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Österreichisches Theatermuseum
Theatergrafik, Plakate und Programme
Die Eingabe und Digitalisierung der Druckgrafiken sowie der dazugehörigen Druckplatten aus dem Nachlass Richard Teschner
ist abgeschlossen. Die Einladungen, Theaterzettel, Spielpläne und Inhaltsangaben zu
Richard Teschners Figurenbühnen wurden
ebenfalls eingegeben, die Digitalisierung der
Objekte steht kurz bevor. Im Rahmen dieser
Eingabe wurde ein Gesamtspielplan aller
nachweisbaren Aufführungen erstellt.
Die Auflösung der Außendepots in der Hanuschgasse führte zur Umlagerung der von
dort stammenden Bestände in das Palais
Lobkowitz. Da sich darunter auch die ausländischen Theaterzettel und Programmhefte
befanden, wurden diese im Rahmen der
Übersiedelung gesondert gesichtet und bearbeitet. Die Volontärin Petra Hofschneider
überprüfte den Bestand und bettete ihn um,
erneuerte die Beschriftungen und erstellte
eine spielstättenbezogene EXCEL-Liste.
Im Rahmen von sammlungsübergreifenden
Nachlassprojekten wurden durch Dr. Andrea
Huemer die Programme aus den Nachlässen
Hilde Weinberger, Otto Tausig und Helmut
Schwarz ins TMS eingegeben. In Zusammenarbeit mit Mag. Claudia Mayerhofer wurden
Vorbereitungen zur weiteren Digitalisierung
von Theaterzetteln in Hinblick auf eine virtuelle Zusammenführung des Bestandes aus
Bibliothek und Programmarchiv getroffen.
Sammlungszugänge
Ankäufe
E 4888
Folge von 8 Radierungen zur Oper
Il Sant’Alessio, 1634, Künstler/Stecher:
François Collignon
Schenkungen (Auswahl)
E 4933
75 Programmhefte bzw. Theaterzettel und
2 Plakate aus dem Nachlass Hilde Weinberger
(v. a. Wien, Studio der Hochschulen)
E 4944
6 Theaterzettel aus Bern (Schweiz),
Hotel de Musique, Direktion Georg
Dengler, 1811–1812
E 4955
ca. 65 Plakate, ca. 170 Programmhefte,
20 Monatsspielpläne, 4 Spielzeithefte,
4 Jahrbücher, 2 Fächer mit Spielzeitinformationen, Nachlieferung des Theaters an
der Wien, Eröffnungsjahr 2006 bis Spielzeit
2010/11
E 4963
ca. 120 Programmhefte inkl. Theaterzettel,
ca. 100 Programme zu Sonderveranstaltungen, ca. 300 Theaterzettel, 4 Spielzeithefte,
Nachlieferung der Volksoper Wien, Spielzeit
2006/07 bis Spielzeit 2010/11
Il Sant’Alessio, 3. Akt. 5. Szene: Casa di Eufemiano / Haus des Eufemiano
(Himmelfahrt des Sant’Alessio). Barockoper, Rom 1634. ÖTM, Inv.-Nr. GS GSS5968
E 4963
49 Theaterzettel und 2 Plakate aus dem
Nachlass Helmut Schwarz (div. Wiener
Theater)
E 4967
23 Aushangzettel und 4 Plakate aus dem
Nachlass Max Meinecke, Wien (Akademietheater, Burgtheater, Staatsoper, Konzerthaus), Ankara (Devlet tiyatrosu) und Istanbul
(Devlet tiyatrosu, Sehir tiyatrosu)
E 4990
Zivilporträt Henriette Sontag, Radierung,
1827
Des Weiteren gab es verschiedene Schenkungen von Privatpersonen, überwiegend die
Wiener Theater betreffend, sowie die regelmäßigen Zusendungen von Programm­
heften, Spielplänen und Plakaten der aktuell
spielenden Theater Wiens und Österreichs.
TMS-Eingaben und
Digitalisierungen
Theatergrafik:
Druckgrafiken von Richard Teschner; Druckplatten von Richard Teschner (inkl. Umschläge und Zustandsdrucke); Tapetenmusterbuch von Richard Teschner; Radierungen
zur Barockoper Il Sant’Alessio; Kostüm­
figurinen zu Die Puppenfee; Theaterbau­
grafiken zum Theater an der Wien; Rollenund Zivilporträts der Sängerinnen Pauline
Anna Milder-Hauptmann und Wilhelmine
Schröder-Devrient sowie des Sängers Johann
Michael Vogl; Rollenporträts des Schau­
spielers J. G. Wohlbrück.
Plakatsammlung:
Plakate von Richard Teschner.
Programmarchiv:
Einladungen, Spielpläne und Inhaltsangaben
zu Richard Teschners Figurenbühnen; Theaterzettel des Hotel de Musique in Bern
(Schweiz); Programmhefte zur Ausstellung
Welt der Operette aus Wien, Berlin, Paris
und New York.
sammlungen ÖTM
Autographen und Nachlässe
Leserbetreuung
Sammlungszugänge
Leserbetreuung
Benutzer (vor Ort): 78
Benutzer (per Telefon und E-Mail): 65
Benutzer (gesamt): 143
Schenkungen
Archivbenutzer: 114
Benutzer per E-Mail: 150
Wissenschaftliche Tätigkeit
Mag. Daniela FRANKE
E 4885
Material zu Fritz Oesterreicher
E 4886
Material zu Hedwig Jürg (u. a. Korrespondenz mit Michael Heltau)
10.2. Wien, 9. Forschungsgespräch des Don Juan Archiv
Wien, Wiener Theaterzettel / Theaterrepertoire Wiens
E 4912
eigenhändiger Brief von Karl Farkas und
Typoskript-Brief von Ludwig Mohr
30.6. Das Programmarchiv des Österreichischen
Theatermuseums, Wienbibliothek im Rathaus,
Musiksammlung, Tagung Theater-Zettel-Sammlungen
(29.–30.6.)
E 4933
Nachlass Hilde Weinberger (Studio der
Hochschulen)
Forschungen
Bearbeitung der Druckgrafiken und Druckplatten aus
dem Nachlass Richard Teschner
E 4934
ca. 130 Schauspieler-Autographen und
-Autogramme
Bearbeitung der Einladungen und Spielpläne aus
dem Nachlass Richard Teschner sowie Erstellung eines
Gesamtspielplans der Teschner Figurenbühnen
E 4958
Konvolut betreffend Hermann Romberg
Betreuung der Bearbeitung der Theaterzettel und
Programmhefte des Bestands zu ausländischen Theatern
durch die Volontärin Petra Hofschneider
E 4964
Nachlass Helmut Schwarz
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Vorbereitungen zur weiteren Digitalisierung von
Theaterzetteln sowohl in Bezug auf eine Erfassung nach
Konvoluten als auch nach Einzelobjekten
Sonstiges
Spielstättenbezogene Überprüfung und Umbettung
von Wiener Theaterzetteln und Programmheften
(Schlosstheater Schönbrunn inkl. Max Reinhardt
Seminar, Theater im Redoutensaal, Komische Oper
bzw. Ringtheater, Konzerthaus)
Betreuung von Benutzern und Leihnehmern
Aufarbeitung von diversen Altbeständen (u. a. aufgrund
von Anfragen)
MMag. Alexandra Steiner-Strauss
Publikationen
Venedig und das Theater, in: Ausstellungskatalog Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg 2011,
141–148; Objekttexte ebenda
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Christiane Mühlegger-Henhapel
Ausstellungen
Organisation der Ausstellung Mantel der Träume –
ungarische Schriftsteller erleben Wien 1873–1936
(3.3.–2.5.2011)
Forschungen
Kommentar Briefwechsel Alfred Roller – Hugo von
Hofmannsthal
Fortsetzung TMS-Eingabe Nachlass Caspar Neher
Sonstiges
Aufarbeitung Altbestände (Inventarisierung und
TMS-Eingabe)
TMS-Beauftragte
Brief von Karl Farkas
95
96
Österreichisches Theatermuseum
Dr. Kurt Ifkovits
Ausstellungen
Kurator der Ausstellung Romy Schneider. Životní pouť /
Lebensweg / Sa vie, Prag, Österreichisches Kulturforum,
11.10.2011–5.1.2012 (gemeinsam mit G. Krenn,
Filmarchiv Austria)
Publikationen
Herausgabe von Die Wiener Wochenschrift Die Zeit
(1894–1904) als Mittler zwischen der Tschechischen
und Wiener Moderne, Prag (Masarykův ústav a Archiv
AV ČR, v.v.i.) – Wien (Österreichisches Theatermuseum)
2011 (gemeinsam mit L. Kostrbová und V. Doubek);
Einleitung ebenda, 7–15 (gemeinsam mit L. Kostrbová);
Hermann Bahrs Herausbildung der Wiener Moderne
und die Rolle der Tschechen vor dem Hintergrund
der medialen Strategien der Zeit, ebenda, 95–109;
Mitarbeiter der Wochenschrift Die Zeit, ebenda,
401–436 (gemeinsam mit L. Kostrbová)
„Schwer aufzuschreiben. Keine Noten fuer Sprechen“.
Über Regiebücher im Allgemeinen und jene von Max
Reinhardt im Besonderen, in: Lesespuren – Spurenlesen
oder Wie kommt die Handschrift ins Buch? Von
sprechenden und stummen Annotationen (Sichtungen,
Bd. 12/13), Wien 2011, 138–150
„Doch ist es immerhin möglich, daß Sie sich ins Utopische verlocken lassen.“ Die Ereignisse der Jahre 1914 bis
1918 in der Korrespondenz Hermann Bahrs mit Jaroslav
Kvapil, in: Rudolf Kučera (Hg.), Muži října 1918. Osudy
aktérů vzniku republiky československé, Střed, Suplementum 1, Prag (Masarykův ústav a Archiv AV ČR v.v.i.)
2011, 183–192
Forschungen
Koordination der Bearbeitung des Nachlasses Richard
Teschner
Vorbereitung der Ausstellung „Gegen Klimt“. –
Gustav Klimt und Hermann Bahr
Venedig und die Wiener literarische Moderne – Hofmannsthal, Schnitzler, Bahr, in: Ausstellungskatalog
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg
2011, 258–264
Richard Teschner
Wiener Adressbücher, in: Aus dem Antiquariat, N. F. 9,
Nr. 2, 2011, 76–79
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
K poznávání dějin divadla v Rakousku a v českych zemích.
Památce Oscara Teubera, in: Divadelní revue 22, Nr. 1,
2011, 7–8 [mit einem Brief Oscar Teubers: Hoher Landes­
ausschuß! – Slavný zemský výbore! Žádost Oscara Teubera
o finanční podporu, 9–13] (gemeinsam mit J. Ludvová)
Titelbild des Folders zur Romy
Schneider-Ausstellung in Prag
Mitarbeit an der Homepage zu Hermann Bahr
(http://www.univie.ac.at/bahr/)
31.3. Zentrum und Peripherie am Beispiel der Vermittlungen tschechischer und (deutschsprachiger) Literatur
zwischen Hermann Bahr und Jaroslav Kvapil, Workshop
Zentrum und Peripherie des Forschungsverbundes
Prag als Knotenpunkt europäischer Modernen, Karls­
universität Prag
Publikation in Kooperation mit dem
Österreichischen Theatermuseum
12.4. Die Herausbildung der Wiener Moderne und die
Rolle der Tschechen vor dem Hintergrund der medialen
Strategien der „Zeit“, Vorlesung vor Studenten der
Vergleichenden Literaturwissenschaft, Universität Wien
6.5. Präsentation des Archivs bei Ungehobene Schätze
aus österreichischen Archiven und Bibliotheken im
Rahmen des Tags der Wiener Germanistik, Universität
Wien
16.7. Richard Teschner – ein Prager Künstler zwischen
Groteskem und Deutschnationalem?, Tagung Soziale/
Kulturelle (Stadt-)Räume und Transkulturalität in Prag,
im Rahmen des Forschungsverbundes Prag als Knotenpunkt europäischer Modernen, Universität Konstanz
Dr. Lydia Gröbl
Forschungen, Sonstiges
Nachlass Max Reinhardt: Fortsetzung der Inventari­
sierung und TMS-Eingabe der Materialien zu Inszenierungen
Inventarisierung und TMS-Eingabe der biographischen
Materialien
Inventarisierung und TMS-Eingabe der Zeitungsausschnitte 1901 bis 1931
Nachlass Heinrich Schnitzler: Ordnung, Inventarisierung
und TMS-Eingabe der Korrespondenz A bis S
(dzt. 52 Kartons)
Nachlass Albin Skoda: Inventarisierung und
TMS-Eingabe der Notizkalender 1927 bis 1961
sammlungen KHM
Archiv, Figurentheater, Quisquilien und Gemälde
Archiv
Sammlung Papiertheater
Der gesamte nummerisch erfasste Schriftverkehr der Theatersammlung der Nationalbibliothek der Jahre 1942–1960 wurde in
das TMS aufgenommen bzw. bereits vorhandene Datensätze entsprechend ergänzt
oder korrigiert. Es handelt sich hierbei um
mehr als 5.000 Datensätze.
Der Verein Forum Papiertheater mit Sitz im
Historischen Museum Schloss Philippsruhe
in Hanau wird seine Generalversammlung
verbunden mit einem Symposium im Mai
2012 in Wien abhalten. Der Veranstaltung
wird besondere Bedeutung beigemessen,
da der Verein sein 20-jähriges Bestehen feiert.
Austragungsort und Koordinierungsstelle ist
das Österreichische Theatermuseum.
Figurentheater & Teschner-­
Figurenspiegel, Puppen- und
Papiertheatersammlung
Im Dezember 2011 wurde 6 Mal das Weihnachtsspiel von Richard Teschner aufgeführt.
Im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten für
die Teschner-Ausstellung wurden sämtliche
Requisiten fotografiert und aufgenommen.
Die Zuordnung der einzelnen Teile wurde
2011 begonnen und wird 2012 abgeschlossen.
Die Restaurierungsarbeiten an den Objekten
(Figuren, Kulissen und Requisiten) zu den
Stücken Richard Teschners wurden auch im
Jahr 2011 weitergeführt.
Requisiten zu Karneval von Richard Teschner
Sammlungszugänge
E 4957
Schenkung von zwei Marionetten aus dem
Besitz von Ursula Blickle
Quisquilien und Gemälde
Weiterführung der Überarbeitung der Bestände, Korrektur der Standorte sowie die
Feststellung des Erhaltungszustandes der
Objekte, um notwendige restauratorische
Maßnahmen zu setzen, besonders im Hinblick auf die Übersiedlung der Objekte in
das Zentraldepot.
Tänzer
Auch in der Quisquiliensammlung wurden
die Überarbeitung, Ergänzung, Standortkorrektur sowie die Feststellung des Zustandes
der Objekte fortgeführt.
Aufnahme, Bestimmung und digitale Bearbeitung der Schenkung Wilma Degischer
(insgesamt 308 Medaillen und Plaketten).
Sammlungszugänge
Schenkungen
E 4922
Türschild von Paul Schöffler
E 4958
Büste von Hermann Romberg
E 4959
zwei Garnituren Keramikschmuck
E 4960
eine Erinnerungsplakette und ein Gemälde
von Julius Neumann
Tänzerin
97
98
Österreichisches Theatermuseum
provenienzforschung
Fotografische
Sammlung
Handzeichnungen
Neben der Recherche diverser neuer Fälle
und der Rückseitendokumentation der Gemäldesammlung fokussierte sich die Arbeit
auf die Objekte der Sammlungen Mathilde
und Oskar Strnad sowie Eva Henriette und
Margarethe Sonnenthal. Zudem wurde eine
Datenbank zur Dokumentation, Verwaltung
und Suche von Provenienzmerkmalen entwickelt.
Sammlungszugänge
Sammlungszugänge
Ankäufe
Schenkungen
E 4884
2.327 Digitalfotografien zu 62 Theater­
produktionen
E 4941
Konvolut von rund 400 Figurinen und
Bühnenbildentwürfen aus der Zeit von
1900 bis 1930 der Künstler Franz Martinak
und Franz Schallud
In der Fotosammlung wurde die Aufnahme
und Bearbeitung des Altbestandes weiter­
geführt und darüber hinaus der Bestand
„Antiquariat Engel“ einer näheren Prüfung
unterzogen. In Summe wurden an die 7.400
Fotos aufgenommen und bearbeitet.
E 4986
2.905 Digitalfotografien zu 68 Theater­
produktionen
Im Bereich der Handzeichnungen wurde die
museale Bearbeitung der Kostümentwürfe
der Österreichischen Theater-, Kostüm- und
Dekorationsatelier Ges.m.b.H. von Wilhelm
Bermann fortgesetzt. Im Berichtszeitraum
konnten an die 600 Mappen durchgesehen
und ca. 4.800 Objekte erfasst werden.
E 4945
1.993 Digitalfotografien zu 50 Theater­
produktionen
Schenkungen
E 4897
14 Schauspielerporträts
E 4987
58 Szenenfotos aus dem Archiv von
Paulus Manker
Sonstiges
TMS-Eingaben und Digitalisierung
Fast 10.000 Fotos wurden in das TMS eingegeben. Ca. 6.000 Fotos wurden digitalisiert.
Marc Adrian, Bühnenbildentwurf (nicht ausgeführt).
Aquarell auf Papier. Schenkung
Dr. Gertraud und Dieter Bogner
Besucherbetreuung
44 Besucher
Ausstellungen
33 Leihgaben
Transporte
Im Zuge der Depoträumung in der Hanuschgasse wurden die Fotonachlässe und die
Albensammlung in ca. 60 Transportkisten
verpackt und in das neue Depot nach
Himberg verbracht.
E 4921
Porträt von Karl Paryla von
Klara Hautmann-Kiss
E 4985
fünf Bühnenbildentwürfe des international
renommierten Künstlers Marc Adrian
E 4974
Besonders erwähnenswert ist die umfangreiche Schenkung durch die Kostümwerkstätten der Art for Art, die rund 2.000 Kostümfigurinen von 1960 bis 2000 aus den
Wiener Bundestheatern umfasst und eine
wichtige Fortführung des Bestandes an
Wiener Kostümentwürfen darstellt; darunter
befinden sich so wertvolle Stücke wie Entwürfe von Jean-Pierre Ponnelle oder Achim
Freyer.
Sonstiges
Mithilfe der Volontäre Chiara Seidl und Reinhard Trinkler konnten zahlreiche Objekte
wie der Gesamtbestand Gerdago in säurefreie Mappen umgelagert werden sowie die
Bestände Matthias Kralj / Josef Mikl / Mileva
Roller / Alfred Roller – freie Arbeiten inventarisiert und fachgerecht gelagert werden.
TMS-Eingabe des Bestandes Kolomann Moser
TMS-Eingabe des Bestandes Joseph Hoffmann,
Die Zauberflöte
Beginn der systematischen TMS-Erfassung
der Zeichnungen Alfred Rollers
Vorbereitung der Übersiedlung des Nach­
lasses Reinhard Heinrich sowie der Skizzenbücher von Rudolf Heinrich
Neuaufnahmen: 350
Anfragen: 32
sammlungen ÖTM
Leihverkehr
70 Objekte (Belvedere, Schallaburg, Wien
Museum, Deutsches Theatermuseum München, Musée d’Orsay Paris, Reiss-Engelhorn
Museum Frankfurt)
Bibliothek
Restaurierung
1.627 BenützerInnen
Textilrestaurierung
Die Bibliothek des Österreichischen Theatermuseums wurde im Jahr 2011 vor Ort von
1.627 Personen benützt. Darüber hinaus
wurden zahlreiche InteressentInnen bei ihren
Rechercheanliegen auf fernmündlichem oder
schriftlichem Weg betreut.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Vana Greisenegger
Ausstellungen
Idee, Konzept und Durchführung der Ausstellung
Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus
drei Jahrhunderten (26.5.–26.9.2011)
Publikationen
Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus
drei Jahrhunderten, Begleitbuch zur Ausstellung im
ÖTM, Wien 2011
Sammlungszugänge
Aus dem Bestand der Österreichischen
Nationalbibliothek
14 Bücher
10 Hochschulschriftenbände
3 Zeitschriftenbände
6 Bände Theaterprogramme
1 Lieferungswerk
Erwerbungen des KHM
MMag. Alexandra Steiner-Strauss
Ankäufe: 5 Bücher
Publikationen
Beleg- oder Geschenkexemplare:
102 Bücher, 2 DVDs, 1 CD
sowie ungezählte Broschüren, Zeitschriften,
Programme und Manuskripte
Kulissenzauber und Bühnenstars. Hans Makart und
das Theater, in: Ausstellungskatalog Makart Hans.
Ein Künstler regiert die Stadt, Wien (Wien Museum)
2011, 92–103
Venedig und das Theater, in: Ausstellungskatalog
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg
2011, 141–148; Objekttexte ebenda
Führungen
Für die Studierenden der Tanz- und Operettenklassen des Konservatoriums Wien Privat­
universität wurden im Herbst 2011 den Ausbildungszielen entsprechende spezielle Hausund Bibliotheksführungen durchgeführt.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Mag. Claudia MAYERHOFER
Forschungsprojekte, Forschungen
Im Rahmen des Universitätslehrgangs Library and Information Studies (MSc) 2010/11 wurde das Projekt THEO –
Theaterzettel online durchgeführt. Gemeinsam mit vier
KollegInnen aus dem Lehrgang wurde ein Digitalisierungskonzept am Beispiel von Wiener Theaterzetteln
des 19. Jahrhunderts erstellt. In diesem Kontext wurde
ein Großteil der in der Bibliothek des Österreichischen
Theatermuseums aus diesem Zeitraum befindlichen
Theaterzettel auf ihre Vollständigkeit hin überprüft und
in einer Datenbank verzeichnet. Alle Projektergebnisse
inklusive Datenbank sind über eine Website abrufbar.
Durchsicht und inhaltliche Systematisierung des dem
ÖTM übergebenen Archivs des Schauspielhauses Wien
(1978–1986 / 1990–2000).
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
30.6. THEO – Theaterzettel online. Ein Digitalisierungsleitfaden am Beispiel von Wiener Theaterzetteln des
19. Jahrhunderts, Wienbibliothek im Rathaus, Don Juan
Archiv, Tagung Theater-Zettel-Sammlungen (29.–30.6.)
Die Hauptarbeit 2011 galt der Übersiedlung
in das Zentraldepot nach Himberg. Tausende
Objekte wurden grob gereinigt, gesichert
und verpackt. Die Auflösung des großen
Textildepots in der Hanuschgasse, des Möbeldepots sowie des zweiten großen Außen­
depots im Freudenauer Hafen wurde durch
extremen Platzmangel erschwert. Darüber
hinaus musste mit Schutzkleidung gearbeitet
werden, da der überwiegende Teil der Objekte mit gesundheitsgefährdendem Schimmel kontaminiert war. Bis Mitte November
waren alle Außendepots geräumt und es
konnte mit Entschimmelungs- und Reinigungsarbeiten an Möbelstücken in einer
der neuen Werkstätten im Zentraldepot
Himberg begonnen werden.
Am Museumstag wurden im Zuge der
Schenkung eines der „Enrico-Kostüme“ von
Heinz Zuber hunderte Gäste in das ÖTM
angelockt. Eine kleine Ausstellung und der
Auftritt Heinz Zubers mit Auszügen aus
seinem Programm Enrico und die wilden
Tiere wertete die Schenkung auf.
Enrico-Kostüm von Heinz Zuber
99
100
Österreichisches Theatermuseum
Museum und Publikum
Neben der Begleitung zahlreicher Leihgaben
für externe Ausstellungen wurden lose Inventarnummern an Gemälden gesichert und
Objekte aus der Teschner-Sammlung mit
fixen Inventarnummern versehen. Frau
Mag. Angela Sixt restaurierte diverse Marionetten und Requisiten aus dem Stück Der
Drachentöter von Richard Teschner. In Zusammenarbeit mit dem Fotoatelier wurden
sämtliche Teschnerrequisiten fotografiert.
Für den ersten Stock des ÖTM (Ausstellungsflächen) wurde das TESTO-Klimaaufzeichnungssystem in Betrieb genommen. Nach
der Einschulung konnte in Zusammenarbeit
mit dem Gebäudemanagement in vielen Räumen die Klimasituation verbessert werden.
Im Dezember wurde die Kostümausstellung
Verkleiden – Verwandeln – Verführen abgebaut, wonach die Reinigungsarbeiten an
jedem einzelnen Kostüm begannen. Zeitgleich erfolgten die Vorbereitungsarbeiten
für die Operettenausstellung und die weitere
Übersiedlung von tausenden Objekten aus
dem Theatermuseum nach Himberg.
internationalen Ausstellungen teilgenommen. Im Zuge des Leihverkehrs wurden an
den jeweiligen Objekten konservatorischrestauratorische Maßnahmen getroffen.
Neben den Vorbereitungen in den externen
Depots wurde auch mit jenen für die Übersiedlung der im Haus befindlichen Objekte
begonnen, so zum Beispiel der gerahmten
Grafiken. Gegebenenfalls wurden diese
konservatorisch-restauratorisch betreut, mit
säurefreiem Rückseitenschutz versehen oder
neu gerahmt.
Auch 2011 konnten wieder erfolgreiche
Kooperationen mit der Akademie der bildenden Künste eingeleitet werden. So wurde
das Album des Schauspielers Karl von Holtei
Thema einer Seminararbeit sowie zehn
Plakate aus der Sammlung Theatergrafik,
Plakate und Programme im Zuge eines
Seminars bearbeitet.
Im Rahmen der temporären Ausstellungen
des ÖTM (Verkleiden – Verwandeln – Verführen, Mantel der Träume, Bühne und
Landschaft, Heinrich von Kleist) wurden
2011 über 300 Objekte betreut. Darüber
hinaus hat das ÖTM wieder mit zahlreichen
Exponaten an diversen österreichischen und
Auch heuer konnte sowohl die Anzahl unserer
Vermittlungsprogramme wie auch die Teilnehmerzahl gesteigert werden. Insgesamt
fanden 559 Aktivitäten für 11.410 Besucher
statt (2.629 Erwachsene sowie 8.781 Kinder
und Jugendliche). Unser vielfältiges, kontinuierliches Angebot wurde durch zwei längerfristig angelegte Projekte bereichert, die im
Rahmen der Vermittlungsinitiative „Kulturvermittlung für Schulen in Bundesmuseen
2011“ vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gefördert und von
Kultur-Kontakt Austria beratend begleitet
werden. Beide stehen in engem Zusammenhang mit unseren Ausstellungen:
Bretter, die die Welt bedeuten – selbst
gestalten
Im Sinne der Idee „Von Schüler/innen – für
Schüler/innen“ werden in dem Projekt
Bühnenbildelemente hergestellt, die langfristig für Workshops zur Verfügung stehen.
Begleitend zur Ausstellung Ungezähmte
Natur – Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten
stellten vier Integrationsklassen der Hans Radl
Hauptschule Kulissenbäume aus Holz und
Karton her und improvisierten dazu ein
Theaterstück. Inspiriert von der Würfelbühne
des Architekten Hans Fritz, zu sehen in der
Ausstellung Spielräume, baute die Abteilung
Papierrestaurierung
Das Hauptaugenmerk lag im Jahr 2011 zwei­
felsohne auf der Übersiedlung der Objekte
aus den externen Depots ins Zentraldepot
nach Himberg. Mit der Unterstützung externer Hilfskräfte wurden Bühnenbildmodelle
und Möbel in den beiden Depotstandorten
Freudenauer Hafen und Hanuschhof ge­
reinigt, desinfiziert und für den Transport
vorbereitet. Im neuen Depot galt es, die
Objekte abermals zu reinigen, zu dokumentieren, gegebenenfalls restauratorisch-konservatorisch zu versorgen und in lagerungs­
fähigem Zustand an den richtigen Standort
zu verbringen. Dieses zeitlich und v. a. logistisch sehr anspruchsvolle Unterfangen konnte
lediglich dank der guten Zusammenarbeit
und hilfsbereiter Kollegen gelingen.
Kulturvermittlung
Workshop mit der Hans Radl Schule
sammlungen ÖTM
Leihgaben
„Innenraumgestaltung und Möbelbau“ der
HTL Mödling Elemente aus Holz nach, die
Abteilung „Elektronik“ erweiterte in Zusammenarbeit mit unserem Techniker die Lichtanlage auf der Bühne des Theaterateliers. In
einem gemeinsamen Workshop erprobten
die Schüler/innen auf unserer Bühne die
Vielseitigkeit der selbst gebauten Elemente
in Verbindung mit dem installierten Licht.
Die Ergebnisse beider Projektarbeiten fließen
in ein neues Workshop-Angebot zum Thema
Bühnenbild ein.
Über den eigenen Schatten springen
Das Projekt wurde begleitend zu Ausstellung
Der Zauber des bunten Schatten. Das chinesische Schattentheater für Schüler/innen
von 7 bis 14 Jahren entwickelt. Vier Schulklassen mit Schüler/innen verschiedenster
Muttersprachen nahmen daran teil. Nach
dem Besuch einer Schattentheaterauf­
führung bauten die Kinder eigene Figuren,
entwickelten eine Geschichte und experimentierten mit Sprache und Klanginstrumenten. Ziel war die Erarbeitung eines
Schattentheaterstückes. Die Erfahrungen aus
dem Projekt fließen in das Workshop-Angebot Schattenspiel mit Figuren ein.
Für Schulklassen, denen ein Museumsbesuch
nicht möglich ist, wird ein Museumskoffer
mit Repliken von Originalschattenfiguren
und einer Anleitung für die praktische Arbeit
entwickelt und im Rahmen einer Fortbildung
für Lehrer/innen an der PH Feldkirch vorgestellt und getestet werden.
Sonderausstellungen
Das Vermittlungsprogramm rund um die
Ausstellung Verkleiden – Verwandeln – Verführen profitierte sehr vom Projekt „Kleider
machen Leute“, bei dem Kostüme nachgeschneidert wurden und ein Museumskoffer
entwickelt wurde. Es fanden 129 interaktive
Führungen und Workshops für Schulklassen
und Hortgruppen sowie 46 Erwachsenenführungen und 14 Kulturkaffees statt, zu
denen verschiedene Kostümexperten eingeladen waren.
Zur Ausstellung Mantel der Träume und
Ungezähmte Natur sind vor allem die 6 Kul-
turkaffees mit Lesungen bzw. Architektenvorträgen erwähnenswert.
Zu Heinrich von Kleist fanden bisher 3 Kulturkaffees sowie 2 Schülerführungen statt.
Im Jahr 2011 waren die Sammlungen des
Österreichischen Theatermuseums mit 267
Leihgaben an 26 Ausstellungen im In- und
Ausland beteiligt.
Insgesamt wurden zu den Sonderausstellungen 5 Führungen für Lehrende angeboten.
Theateratelier für Kinder und
Jugendliche
Das Interesse an Theaterworkshops für Kindergärten, Schulen und Horte ist unge­
brochen. Unsere bewährten WorkshopAngebote Alles Zirkus, Jahreszeitenspiel, Die
Zauberflöte zum Mitspielen, Schattentheater,
Improvisationstheater, Puppenspiel, Tanztheater, Maskentheater oder Faust wurden
durch einen Figurenschatten-, einen Bühnenbild- und einen Nestroy-Workshop ergänzt.
Die Expertengespräche zum Beruf des Schau­
spielers sowie Kostüm- und Bühnenbildners
fanden weiterhin statt. Diese Angebote wurden mit ca. 260 Gruppen durchgeführt.
Improvisationstheater-Workshop
Freizeitangebot
Im Freizeitangebot sind die Theater-Kids
weiterhin die Attraktion für 5- bis 10-jährige
und deren Eltern. Die Nachmittage rund
ums Theater, bei denen die Kinder selbst zu
Schauspielern, Tonkünstlern, Kostümbildnern
oder Puppenbauern werden, haben heuer
20 Mal stattgefunden. 45 Kinder haben
ihren Geburtstag bei uns gefeiert.
Mit dem Programm Kleider machen Leute
haben wir erstmals bei der KinderuniKunst
mitgewirkt.
Aufführungen
Das Angebot an Theateraufführungen wurde
wesentlich erweitert. Das Puppenspiel Einäuglein, Zweiäuglein und Dreiäuglein wurde
3 Mal, Hänsel und Gretel 7 Mal, Die Regenbogenblume 3 Mal, das Singspiel Die träumende Schneiderin 2 Mal, das chinesische
Schattentheater Schildkröte und Kranich
3 Mal für insgesamt 30 Gruppen gegeben.
Der Kindergarten Spiegelgasse hat seine
Auf­führungen für Eltern zum wiederholten
Mal bei uns gezeigt.
101
102
sammlung
Abteilungen
Abteilungen
Kommunikation und Marketing
Nina AUINGER-SUTTERLÜTY, MAS, Abteilungsleiterin
Ruth STRONDL, MAS
Mag. Sarah AISTLEITNER
Dr. Cäcilia BISCHOFF
Mag. Julia GRANI (bis 31.12.)
Mag. Gudrun HATVAGNER
Edyta KOSTECKA (Karenz bis 24.11.)
Mag. Angelika KRONREIF
Mag. Michaela METH-FILL (Karenz)
Mag. Anja PRIEWE (ab 2.5.)
2011 wurde der 2010 von uns gemeinsam mit
der Abteilung Corporate Design begonnene
Markenentwicklungs-Prozess erfolgreich fort­
gesetzt. Ziel ist es, für alle Museen des KHM
eine neue, zukunftsweisende Corporate Identity zu entwickeln. Der Prozess beinhaltet
die Ausarbeitung einer Markenstrategie sowie anschließend die visuelle Umsetzung
dieser Strategie. Die Umsetzung der Ergebnisse dieses Re-Branding-Prozesses erfolgt
im Laufe des Jahres 2012.
Auch 2011 kommunizierte die Abteilung die
künstlerischen und kulturpolitischen Ziele
der Institution KHM einer breiten Öffentlichkeit.
Presse- und Medienarbeit
2011 wurden 31 Pressekonferenzen und
-termine veranstaltet und 27 Presseaus­
sendungen verschickt. Nationale und internationale Medienpräsenz konnte v. a. mit
der Pressearbeit zu den großen Ausstellungen Wintermärchen und Dürer – Cranach –
Holbein erzielt werden, ebenso rund um die
große Informations- und Spendenkampagne
zur Kunstkammer-Wiedereröffnung 2012 sowie zur Neuhängung der Gemäldegalerie
unter der Direktorin Dr. Sylvia Ferino-Pagden,
zur Präsentation der neuen ContemporaryReihe im KHM mit Adjunct Curator Jasper
Sharp und mit der Bilanzpressekonferenz im
Frühjahr.
Durch die gezielte Positionierung unserer
Themen in allen wichtigen österreichischen
Onlinemedien, Tageszeitungen und Wochenmagazinen, in den Fernseh- und Radioprogrammen des ORF sowie in vielen relevanten
internationalen Medien (insgesamt waren
es über 6.200 Clippings) konnten wir eine
umfangreiche und sowohl in quantitativer
als auch in qualitativer Hinsicht hervor­
ragende Berichterstattung erzielen.
Durch engagierte und routinierte Presse­
arbeit wurde so in einzelnen Vergleichs­
monaten die Anzahl der erschienenen
Medienberichte auf bis zu 50 % gegenüber
dem Jahr 2010 gesteigert. Im „Seitenblicke“Ranking 2011 rangierte GD Sabine Haag
vor allen anderen Museumsdirektoren mit
den meisten Auftritten unter den Top-Stars.
Die bewährten Medienkooperationen mit
verschiedenen Tageszeitungen, Magazinen,
Radio- und Fernsehsendern wurden 2011
fortgesetzt und weiter ausgebaut.
Medienarbeit international
Auf internationaler Ebene konnte die Berichterstattung im Jahr 2011 in Hinblick auf Anzahl und Reichweite wesentlich erhöht werden. Wichtige Artikel und Berichte erschienen 2011 regelmäßig in der „Frankfurter
Allgemeinen Zeitung“, der „Süddeutschen
Zeitung“, der „Frankfurter Rundschau“, der
„Neuen Zürcher Zeitung“, der „Welt am
Sonntag“, dem „Art“-Magazin, der „Weltkunst“, der deutschen „Vogue“ sowie den
britischen Magazinen „The Art Newspaper“
und „Apollo Magazine“. Letzteres kürte in
der Dezember-Ausgabe die KHM-Ausstellung
Hans von Aachen zur „Ausstellung des Jahres
2011“.
Wichtige Pressearbeit zur Jan Fabre-Aus­
stellung im KHM konnte im Rahmen des
Auftritts von Jan Fabre auf der Biennale in
Venedig geleistet werden.
Die Abteilung Kommunikation und Marketing
organisierte im Januar 2011 im Vorfeld der
Elfenbein-Ausstellung im Frankfurter Liebieghaus eine sehr erfolgreiche Pressereise für
wichtige deutsche Medienvertreter (u. a. von
„FAZ“, „Welt am Sontag“, „Art Magazin“,
„Frankfurter Rundschau“) nach Wien, wo
sie exklusive Führungen durch das Depot
und die Baustelle der Kunstkammer erhielten.
Eine vom KHM organisierte Pressereise zur
Ausstellungseröffnung in Frankfurt, zu der
Journalisten von ORF, „Standard“ und „Presse“ geladen waren, sicherte eine umfang­
reiche Berichterstattung über die Kunstkammer „auf Reisen“ und die bevorstehende
Wiedereröffnung in den österreichischen
Medien.
V. l. n. r.: Aistleitner, Strondl, Auinger-Sutterlüty, Grani;
stehend: Kronreif, Hatvagner
103
104
Kommunikation und Marketing
Kulturevents, Marketing­
aktivitäten und Kooperationen
Neben der Organisation von insgesamt 19 Ausstellungseröffnungen und -pressekonferenzen
sowie der damit verbundenen medialen und
werblichen Kommunikation betreute die
Abteilung Kommunikation und Marketing
im Jahr 2011 folgende weitere für das Haus
wichtige Kooperationen und Marketing­
projekte, wobei die Strategie des „Öffnens“
erfolgreich umgesetzt wurde:
Im Februar eröffnete das KHM sein neues
Kreativatelier. Ein bunter Eröffnungsevent
für Groß und Klein zeigte erstmals BesucherInnen wie auch Journalisten die große Vielfalt, die dieser neue Kreativraum bietet.
Die Kunst-Literatur-Theaterproduktion Gany­
med Boarding des Künstlerduos wenn es
soweit ist (Peter Wolf und Jacqueline Kornmüller) ging im Frühjahr 2011 aufgrund des
großen Erfolgs in eine „zweite Runde“ und
löste erneut einen Besucheransturm aus.
Im November 2011 erhielt die erfolgreiche
Produktion den renommierten „NestroyPreis“ für die beste Off-Produktion.
Pressereise für deutsche Journalisten nach Wien im
Vorfeld der Elfenbein-Ausstellung in Frankfurt
Das Museum für Völkerkunde fungierte im
Juni 2011 erstmals als Homebase des international renommierten festival for fashion &
photography und schlug so eine Brücke
zwischen Kunst und Mode. In Kooperation
mit dem Veranstalter Unit F stellte das
MVK der Mode einen opulenten Rahmen für
zahlreiche Veranstaltungen zur Verfügung.
Speziell für das Festival angebotene Museumsführungen ergänzten das Programm. Die
Kooperation mit diesem Modeevent sicherte
GD Sabine Haag im Stadtmagazin „WIEN
live“ einen Platz unter den „100 coolsten
Wienern aus Szene und Kultur“.
Eine Plattform für Mode und Kunst bot das
KHM auch SchülerInnen der Modeschule
Michelbeuern: Im Rahmen einer Kooperation
erhielten sie die Möglichkeit, neue Dienstuniformen für die MitarbeiterInnen des Be­
sucherdienstes im Kunsthistorischen Museum
zu entwerfen. Anfang November wurden
in der Kuppelhalle des KHM die neuen
Uniformen präsentiert und es wurde die
von den SchülerInnen gestaltete Ausstellung
Renessenz. Facetten der Renaissance feierlich
eröffnet.
Die ORF Lange Nacht der Museen am 1.10.
war auch diesmal wieder ein großer Erfolg:
21.164 BesucherInnen genossen das abwechslungsreiche Programm in KHM, Neuer
Burg, MVK und Schatzkammer und feierten
mit dem ÖTM dessen 20-jähriges Bestehen.
Drei Buchpräsentationen wurden von der
Abteilung Kommunikation und Marketing
organisiert: Im Juli wurde im Rahmen der
Jan Fabre-Aus­stellung in der Roten Bar des
Volkstheaters in Koo­peration mit ImpulsTanz
und in Anwesenheit des Künstlers der Ausstellungskatalog präsentiert. Im November
konnte Daniel Uchtmann einem interessierten Publikum in der Kuppelhalle des KHM
seine drei neuen Publikationen vorstellen:
Liebespaare / Tafelfreuden / Blumenpracht
in der Kunst. In Kooperation mit dem Suhrkamp-Verlag wurde, ebenfalls im November,
das Buch Alte Meister, ein Comicbuch von
Nicolaus Mahler in Anlehnung an Thomas
Bernhards Roman, präsentiert.
oben: Das „festival for fashion & photography“ im
Museum für Völkerkunde
unten: Präsentation der Bücher von Daniel Uchtmann
Ausstellung Renessenz der Modeschule Michelbeuern
Abteilungen
Die Kunstkammer-Kampagne
Im September startete das KHM unter dem
Motto „Bauen Sie mit uns die Kunstkammer!“
eine große Info- und Spendenkampagne
zur Kunstkammer-Wiedereröffnung. Mit
einer großen Sneak Preview-Party am Maria
Theresien-Platz wurde in Anwesenheit von
BM Claudia Schmied der goldene Info-Container vor dem Museum eingeweiht. Dieser
wird bis zur Wiedereröffnung der Kunstkammer mittels innovativer 3D-Filme alle
Interessierten über die Fortschritte der Bauarbeiten auf dem Laufenden halten.
Namhafte Prominente aus Wirtschaft, Kunst
und Medien, darunter Erwin Wurm, Gery
Keszler, Dominique Meyer und Gerhard Roth,
konnten zur Unterstützung der Kampagne
gewonnen werden und stellten sich mit den
goldenen Kunstkammer-Helmen als Testimonials zur Verfügung. Die Helme sind im KHMShop sowie im Online-Shop zum Preis von
49,– Euro erhältlich. Seit Dezember gibt es
auch eine Schi- und Snowboardversion um
69,– Euro. Vom Erlös jedes Helmes werden
21,– Euro direkt für die Wiedereröffnung der
Kunstkammer verwendet. Dank einer erfolgreichen Kooperation mit dem Fahrradkurierdienst Veloce radeln dessen Boten
ebenfalls bis zur Wiedereröffnung mit den
goldenen KHM-Helmen durch Wien.
GD Haag vor dem Kunstkammer-Infocontainer
Mittels der eigens konzipierten Website
www.kkhm.at informieren wir regelmäßig
über aktuelle Spendenaktionen, Baufortschritte und die Schätze der Kunstkammer.
Kunstkammer-Stand bei der Messe Art & Antique
in der Wiener Hofburg
Ein erfolgreicher Auftritt bei der Messe Art &
Antique in der Wiener Hofburg im November 2011 verschaffte der KunstkammerKampagne auch beim interessierten Fachpublikum der renommierten Antiquitätenmesse große Aufmerksamkeit.
Leporello zur Kunstkammer-Kampagne
unten: Kulturministerin Claudia Schmied mit dem
goldenen Kunstkammer-Helm
Plakat zur KunstkammerKampagne
ganz unten: Kunstkammer Sneak Preview-Party auf
dem Maria Theresien-Platz
Website zur KunstkammerKampagne: www.khm.at
105
106
Kommunikation und Marketing
Open House
Marketingkooperationen
Gleich zwei sehr erfolgreiche Marketing­
aktivitäten in Form von Open House-Ver­
anstaltungen wurden im Sommer 2011 von
unserer Abteilung organisiert: das Open
House in der Wagenburg am 21.6. mit über
8.000 BesucherInnen und das Open House
in der Neuen Burg am 11.9. mit über 6.000
BesucherInnen; an ihm beteiligte sich auch
die benachbarte Österreichische National­
bibliothek als Co-Veranstalter. Beide Veranstaltungen boten den BesucherInnen bei
freiem Eintritt ein umfangreiches und speziell
auf den Tag abgestimmtes Programm: Mit
Musicalauftritten und Ponyreiten, Backstageführungen und Spezialvorträgen bis hin zu
spannenden Kinderworkshops war für alle,
Jung und Alt, stets etwas dabei.
Im Jahr 2011 konnte die Weinfachhandelskette Wein & Co. als neuer Kooperationspartner des KHM gewonnen werden. Seit
Herbst ist die KHM-Jahreskarte in allen Wein
& Co.-Shops zum ermäßigten Preis erhältlich – das KHM-Eintrittsticket fungiert in
allen Wein & Co.-Shops als Gutschein im
Wert von 5,– Euro.
Ein weiterer neuer Kooperationspartner des
KHM wurde 2011 die Firma Swarovski.
Gemeinsam werden spezielle TourismusPackages angeboten und Swarovski unterstützt das KHM auch sehr großzügig als
Kunstkammer-Sponsor.
Als Partner der großen MVK-Ausstellung
Wald / Baum / Mensch konnten das Kuratorium Wald sowie die Österreichischen Bundesforste gewonnen werden, die 2011 auch die
Christbäume für KHM und MVK zur Ver­
fügung stellten. GD Sabine Haag wurde
im Rahmen der Wald-Ausstellung von BM
Nikolaus Berlakovich als „Botschafterin des
Waldes“ ausgezeichnet.
Weitere Kooperationspartner des Jahre 2011
waren:
Alumni Club der Medizinischen Universität Wien
Austrian Airlines
Bank Austria
BAWAG P.S.K.
Club wien.at
Facultas
Filmarchiv
Hutmanufaktur Mühlbauer
IKEA Family
ImpulsTanz
Jugendinfo
Kino unter Sternen
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Staud’s Wien
Theater in der Josefstadt
Vereinigte Bühnen Wien
Viennale
Votivkino
Wiener Festwochen
WU-Alumni-Club
oben: Dürer – Cranach – HolbeinSpot vor der Staatsoper Wien
links oben: Folder zum Open House in der Wagenburg
rechts oben: Besucher des Open House in der Neuen Burg
unten: Folder zum Open House in der Neuen Burg
Musicalstar Maya Hakvoort als „Sisi“
beim Open House in der Wagenburg
unten: „winpin“-Werbeplakat für die
Wintermärchen-Ausstellung und die
KHM-Jahreskarte
Abteilungen
Kommunikation
Der monatlich erscheinende Newsletter hatte
2011 bereits knapp 6.000 AbonnentInnen,
eine Steigerung, die vor allem im Zusammenhang mit der wachsenden Zahl von Jahreskartenbesitzern erreicht werden konnte.
Die KHM-Website wurde 2011 zur Gänze
einer Überarbeitung unterzogen und erschien
im Sommer d. J. mit neuem „Gesicht“: Die
Website bietet nun für jedes der drei Museen
(KHM, MVK und ÖTM) einen eigenen, noch
besucherfreundlicheren Auftritt sowie eine
bessere Gliederung für die verschiedenen
Zielgruppen (Museumsbesucher, Journalisten, Wissenschaftler, Geschäftspartner). Das
Design der Homepage entspricht jetzt den
aktuellsten Marketing-Anforderungen und
webgrafischen Richtlinien. Neben der konzeptionellen Arbeit zur neuen Website in Zusammenarbeit mit der Abteilung Visuelle Medien
wird der gesamte Content der Website von
der Abteilung Kommunikation und Marketing betreut und regelmäßig aktualisiert.
Unser facebook-Auftritt konnte 2011 erheblich ausgebaut werden: Die Zahl unserer Fans
verdoppelte sich von 2.929 zu Beginn auf
6.337 am Ende des Jahres 2011. Grund dafür
waren kontinuierliche interaktive Aktionen
für unsere facebook community, allen voran
Die KHM facebook-Seite mit unserem Jahresrückblick
das Spiel Nachts im Museum im Rahmen
unserer Jahreskarten-Sommeraktion 2011.
Darüber hinaus gab es regelmäßig Gewinnspiele, Fotowettbewerbe, Veranstaltungsankündigungen und vieles mehr.
Im Bereich der Internen Kommunikation konzipierte und versendete die Abteilung Kommunikation an alle MitarbeiterInnen unserer
Häuser regelmäßig die Info-Mails der Geschäftsführung sowie den Pressespiegel.
Werbung und Werbemittel
Insgesamt wurden über 20 Folder produziert
und mehr als 30 Plakatsujets in Wien und
den Bundesländern großzügig affichiert. Permanent montierte Werbefahnen an Ringstraße
und Heldenplatz sowie Werbetransparente
über Straßenzügen, an Straßenbahnen und
anderen Großflächen stellten sicher, dass
potenzielle MuseumsbesucherInnen über das
reichhaltige Angebot unserer Häuser abwechslungsreich informiert wurden.
Im Sommer 2011 zeigte das KHM im Vorspann zu einer Live-Übertragung aus der
Staatsoper erstmals einen Werbespot auf der
Leinwand direkt vor der Wiener Staatsoper.
Eine besondere Werbekooperation konnte
2011 mit der Firma Infoscreen eingegangen
werden, wodurch die Bewerbung der Kunst-
kammer-Kampagne auch im redaktionellen
Bereich hervorragend unterstützt wurde.
Zur Bewerbung der Wintermärchen-Ausstellung produzierte das KHM erstmals selbst
einen animierten Spot mit einer Winterlandschaft im Schneegestöber.
In Kooperation mit dem Werbeflächen-Anbieter GEWISTA nahm das KHM im Herbst
2011 an der neuen winpin-Aktion teil: Mit
einem speziell designten Plakat zur Ausstellung Win­termärchen wurden KHM-Jahreskarten ver­lost. Das KHM, v. a. die Ausstellung
Wintermärchen, profitierte von der breiten
Aufmerksamkeit, die mit dieser Wien-weiten
Aktion erzielt werden konnte.
Freunde und Förderer
Für den Verein der Freunde des Kunsthistorischen Museums organisierte die Abteilung
Kommunikation und Marketing am 11.4.
wiederum den Tag der Freunde des KHM:
Über 500 begeisterte Mitglieder nutzten die
Gelegenheit, bei Backstage-Führungen in den
Depots, Labors und Restaurierwerkstätten einen Blick hinter die Kulissen des Museumsbetriebs zu werfen oder an Spezialführungen
durch die Sammlungen teilzunehmen.
Über die beiden 2010 gegründeten Unterstützervereinigungen Director’s Cercle und
International Friends of the Kunsthistorisches
Museum Vienna wurden im Jahr 2011 beträchtliche Summen an Spendengeldern für
das Museum lukriert. Darüber hinaus wurde
2011 ein neuer Unterstützerkreis ins Leben gerufen, die Contemporary Patrons, welche die
mit 2012 beginnende Ausstellungs- und Ver­
anstaltungsreihe zu moderner und zeitgenössischer Kunst im KHM finanziell ermöglichen.
Pressekonferenz für die neue Modern & Contemporary-Reihe im KHM
107
108
Sponsoring und Events
war es auch möglich, sehr erfolgreich einen
Lotterien-Tag im Kunsthistorischen Museum
sowie jeweils einen BAWAG-Tag im Museum
für Völkerkunde und im Kunsthistorischen
Museum abzuhalten.
Mag. Martina TAIG, Abteilungsleiterin
Mag. Alexander KIMMERL
Maximilian KOHOUT
Karin Kulhanek
Jasmin TSCHUGGUEL (Karenz)
Sponsoring
„Lassen Sie sich von Kunst inspirieren!“
Auch im Jahr 2011 konnten unter diesem
Motto wichtige Partner und Sponsoren für
die Ausstellungen und verschiedene andere
Projekte des Kunsthistorischen Museums gewonnen werden.
Dank der fortdauernden Unterstützung des
Partners Österreichische Lotterien sowie des
Sponsors BAWAG P.S.K., der durch den Verkauf der Jahreskartengutscheine in seinen
Bankfilialen einen wichtigen Beitrag zur großen Verbreitung dieses Produktes geleistet hat,
wurden seit der Einführung insgesamt etwa
60.000 Jahreskarten verkauft. Im Rahmen
der Kooperation mit diesen Unternehmen
Fundraising Dinner in der Kuppelhalle
Für die Sonderausstellung Götter, Menschen
und das Geld der Griechen konnte als Sponsor die Münze Österreich, für die Schau
Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der
europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys
wurden als Partner die Österreichischen Lotterien sowie Siemens, UNIQA, Kunsttrans und
KLM als Sponsoren gewonnen; ihrer Förderung ist die Realisierung dieses Projekts zu
verdanken. Weitere Sponsoren waren auch
in diesem Jahr wieder PARSHIP, die Bank für
Tirol und Vorarlberg sowie SAMSUNG und
die Firma Franz Wittmann Möbelwerkstätten
GmbH.
Durch die Zusammenarbeit mit dem Weingut Bründlmayer, der Brau Union, Campari,
Pago und Blumen Doll konnten den Be­
suchern des Museums besondere Stunden
und Erlebnisse bereitet werden.
Die langjährige Partnerschaft mit UNIQA
wurde erfolgreich weitergeführt.
GD Haag und André Hebbelinck, Botschaftsrat
und Vertreter der Flämischen Regierung
Fundraising Kunstkammer
Zugunsten der Kunstkammer wurden auch
im Jahr 2011 wieder verschiedene Fund­
raising-Aktivitäten durchgeführt. So fand im
März der jährliche Patenempfang mit Begrüßung durch Generaldirektorin Dr. Sabine
Haag und einer exklusiven Kuratorenführung durch das Kunstkammer-Depot statt.
Zum Auftakt der Ausstellung Winter­
märchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys wurde
zum Fundraising Dinner eingeladen. Rund
240 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur
nahmen daran teil und genossen in der
herrlich ausgeleuchteten Kuppelhalle des
Kunsthistorischen Museums den Abend mit
ihren Gastgebern und einem Menü von Toni
Mörwald. Unter ihnen waren unter anderem
die UNIQA, Fernwärme Wien, die Raiffeisen
Centro Bank, die Oesterreichische Nationalbank, das Dorotheum, die Tageszeitung
„Die Presse“, die Raiffeisen Zentralbank sowie
der Verein der Freunde des Kunsthistorischen
Museums vertreten.
Zudem konnte ein weiterer Erfolg in Gestalt
der Übernahme einer Saalpatronanz durch
die Flämische Regierung gefeiert werden.
Mit der „Patenschaftsaktion“ wurde weiterhin zu einer Unterstützung für die erforderliche Restaurierung von 300 Kunstkammerobjekten aufgerufen. Es werden jedoch immer noch „Paten“ gesucht, die die Restaurierungskosten für die wertvollen Objekte
übernehmen. Für alle liegen genaue Restaurierungspläne und Kostenvoranschläge vor.
Geholfen werden kann in jeder Preisklasse.
Sie können sich „Ihr“ Kunstwerk unter
www.khm.at/patenschaft aus der Liste der
Restauriervorhaben aussuchen.
Auch für die Umgestaltung und Renovierung der Räume und Kabinette werden
weiterhin Unterstützer und Mäzene gesucht!
Abteilungen
Eventmanagement
2011 wurde mit über 600 Veranstaltungen
das Rekordjahr von 2010 (590 Veranstaltungen) übertroffen. Oktober und November
waren, neben Mai, die Monate mit den
meisten Events; umsatzstärkste Monate
waren Juni und September. Die Art der
Veranstaltung ist annähernd konstant geblieben, lediglich bei den Sonderöffnungen
der Sammlungen für Führungen ist ein
starker Rückgang bzw. bei den Vorträgen ist
ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr
zu erkennen. Der Anteil der internen Veranstaltungen (es gab dabei also keinen externen
Veranstalter) hat sich gegenüber 2010 erhöht, was auf die vielen Kooperationsver­
anstaltungen, die oft auch als Rahmen­
programme zu den Sonderausstellungen
konzipiert waren, zurückzuführen ist.
Höhepunkte 2011 waren u. a. die Indische
Woche im Museum für Völkerkunde im März
mit Kunsthandwerk und Verkaufsständen,
die Styria-Verlagspräsentation im Museum
für Völkerkunde im Mai, die zahlreichen und
aufwändigen Präsentationen von UnitF im
Museum für Völkerkunde im Juni, das Baustellenfest am Maria Theresien-Platz sowie
die Aufführung der Klangspuren im KHM im
September oder die beiden FundraisingDinner im KHM und in der Neuen Burg im
Oktober.
Veranstaltungen 2011 pro Haus pro Monat
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Jän Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
KHM
Neue Burg
SK
Wag/Thes
ÖTM
MVK
Aufteilung nach Häusern 2011
MVK
24 %
Schatzkammer
1%
Wagenburg/
Theseustmpel
0%
KHM
52 %
ÖTM
19 %
Neue Burg 4 %
Aufteilung nach der Art der Veranstaltungen 2011
Pressekonferenzen/
Eröffnungen 7 % Konzerte 2 %
Sonstiges
23 %
Führungen
5%
Empfänge 4 %
Dinner 7 %
Vorträge
52 %
109
110
Ausstellungsmanagement
Dr. Christian Hölzl, Abteilungsleiter, Prokurist
Mag. Ulrike Becker
Mag. Marianne Hergovich
Mag. Friederike Hillebrand
Dr. Sandra Maria Rust
Mag. Andrea Schürz (ab 17.1.)
Anita Antony
Im Jahr 2011 konnte das Kunsthistorische
Museum seinen Besucherinnen und Besuchern wieder ein interessantes und überaus
abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm
bieten. Insgesamt wurden in den verschiedenen, zum Kunsthistorischen Museum zählenden Institutionen 22 Ausstellungsprojekte
realisiert, zu denen noch die Ausstellung
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval auf
Schloss Schallaburg und 7 weitere Ausstellungen bzw. Ausstellungskooperationen mit
internationalen Partnern hinzukamen.
Die MitarbeiterInnen der Abteilung Ausstellungsmanagement waren im Jahr 2011 für
Aufstellen der Wandverbauten für die Ausstellung
al-Fann im Bassano Saal
die organisatorische Abwicklung und Realisierung von 14 Ausstellungen sowie den Abbau und die Rückführung der Leihgaben
von bereits im Jahre 2010 eröffneten Ausstellungen zuständig. Mehrere dieser Ausstellungsprojekte, wie Hans von Aachen,
Dürer – Cranach – Holbein, Wintermärchen
oder African Lace waren Kooperationen mit
einer oder mehreren ausländischen Partnerinstitutionen in Deutschland, Tschechien, der
Schweiz und Nigeria. Für die Ausstellung
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval
stellte das Kunsthistorische Museum den
Ausstellungskurator und trat als General­
unternehmer auf, wobei die Abteilung Ausstellungsmanagement für die gesamte organisatorische Umsetzung verantwortlich
zeichnete.
Insgesamt wurden von den MitarbeiterInnen
der Abteilung für die Ausstellungen mehr
als 5000 Leihgaben bei über 400 Leihgebern im In- und Ausland angesucht. Letztlich
konnten annähernd 4500 Objekte für unsere
Projekte gesichert werden, davon kamen an
die 1500 Leihgaben von ca. 250 Leihgebern,
ca. 3000 aus den eigenen Sammlungen.
Eine großformatige Tapisserie aus dem
Bestand der Kunstkammer des Kunst­
historischen Museums wird in der
Ausstellung Wintermärchen installiert
Aufstellung von Schlitten aus der Wagenburg des
Kunsthistorischen Museums in der Ausstellung
Wintermärchen
Abteilungen
Kunsthistorisches Museum
Im Kunsthistorischen Museum wurden 8 Ausstellungen gezeigt, beginnend mit der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches in
der Kunst. Sie warf in Fortführung der 2009
neu eingeführten Serie „Intermezzo“ als
3. Projekt einen konzentrierten Blick auf das
vielfältige Vorkommen und die Darstellung
unterschiedlichster Dämonen, Drachen und
anderer Fabelwesen in Mythologie und Kunst.
Anhand zahlreicher Objekte aus verschiedenen Sammlungen des Hauses wurde versucht,
diesen Wesen nachzuspüren und den Wandel
in ihrer Bedeutung und Symbolik im Laufe
der Geschichte aufzuzeigen und zu erklären.
Die in Kooperation mit der Kunsthalle der
Hypo-Kulturstiftung München verwirklichte
und im Anschluss an Wien auch in München
gezeigte Ausstellung Dürer – Cranach –
Holbein hat erstmals die frühe deutsche
Porträtkunst um 1500 thematisiert. Mehr
als 200 Werke aus internationalen Sammlungen veranschaulichten das in dieser Zeit
hervortretende starke Interesse am Menschen und an seiner Darstellung in der Kunst.
Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä. und
Hans Holbein d. J. haben sich intensiv mit
dieser Thematik auseinandergesetzt, ihre Ge­
mälde und Graphiken trugen zusammen mit
Meisterwerken der Bildhauerei und Zeichenkunst entscheidend zur außergewöhnlich
hohen Qualität dieser Ausstellung bei.
Die umfangreichste Ausstellung des Jahres
2011 war Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel
bis Beuys. Sie wurde am 17. Oktober, dem
120. Jahrestag der Öffnung des Kunsthistorischen Museums für das Publikum, feierlich
eröffnet. Auf mehrere Säle der Gemälde­
galerie verteilt wurde ausgehend von mittelalterlichen Monats- und Jahreszeiten­dar­stel­
lungen und der Entstehung der Winterlandschaft in der Kunst Flanderns im 16. Jahrhundert die Entwicklung des Winter-Genres
bis in die Gegenwart veranschaulicht. Die
bedeutendsten Maler der verschiedenen
Epochen waren mit berühmten Werken vertreten, hinzu kamen Skulpturen, Tapisserien
sowie Kunsthandwerk aus Porzellan, Elfenbein und Silber aus den Sammlungen des
Hauses und vielen bedeutenden Museen
Europas und der USA. Gleichzeitig wurde
eine kleine Dokumen­tationsausstellung zum
Jahrestag des Kunsthistorischen Museums
gezeigt.
Mit der Ausstellung Jan Fabre. Die Jahre der
Blauen Stunde wurde einmal mehr zeit­ge­
nössische Kunst im Kontext mit Alten Meistern präsentiert, um auf diese Weise dem
Publikum auch neue Zugänge zur Kunst zu
ermöglichen.
Die Präsentation von Kunst der islamischen
Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait
im 2. Stock des Museums war eine besondere organisatorische, logistische und auch
gestalterische Herausforderung, die aber
letztlich gut gemeistert werden konnte. Mit
dieser Ausstellung wurde erstmals in Österreich eine Auswahl herausragender Meisterwerke aus einer der wichtigsten Sammlungen
islamischer Kunst gezeigt und ein profunder
Überblick über die vielfältigen künstlerischen
und kulturellen Errungenschaften der islamischen Welt von Spanien über Indien bis
China geboten.
Erwähnt sei auch noch die Ausstellung Götter,
Menschen und das Geld der Griechen, die
das Münzkabinett des Kunsthistorischen
Museums gemeinsam mit dem Münzkabi-
nett und der Antikensammlung der Stadt
Winterthur konzipierte und die in beiden
Städten präsentiert wurde. Als Kooperation
des Kunsthistorischen Museums mit der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien wurde in
der Neuen Burg die Ausstellung „Der Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine in Biedermeier und Romantik realisiert.
Museum für Völkerkunde
Neben mehreren kleineren Ausstellungen, die
sich Themen wie der Kunst und Kultur Balis
(Bali. Kunst im Wandel) oder aber der Aus­
einandersetzung mit dem wissenschaftlichen
Erbe der vormaligen Direktorin des Museums
für Völkerkunde Etta Becker-Donner anlässlich
ihres 100. Geburtstages widmeten, waren es
vor allem zwei größere Projekte, die das Aus­
stellungsprogramm des Jahres 2011 prägten.
Von großem medialen Interesse begleitet
war die bereits lange geplante Ausstellung
zum Personenkult Mao Zedongs, Die Kultur
der Kulturrevolution. In dieser Ausstellung
wurde dem Phänomen der politischen All­
tagskultur im China der 60er und 70er Jahre
nachgegangen und es wurden die Ereignisse
der Kulturrevolution kritisch beleuchtet.
Die Skulptur Man Measuring the Clouds von Jan Fabre wird
auf dem Dach des Kunsthistorischen Museums installiert.
Foto: Nicolai Riegler
111
112
Ausstellungsmanagement
In dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen „Internationalen Jahr des Waldes“
hat sich das Museum für Völkerkunde dieses
Themas angenommen und eine umfang­
reiche und zugleich auch abwechslungsreiche
Ausstellung zusammengestellt. Zahlreiche mit
dem Wald und Bäumen in Zusammenhang
stehende Aspekte wie der Wald als Urlandschaft, aber auch als Ort der Kraft, der Initiation und der Fruchtbarkeit, sowie die unterschiedlichsten Nutzungen des Waldes und
seine Zerstörung wurden anhand von herausragenden Objekten aus dem Museum und
anderen Wiener Sammlungen beleuchtet.
Schallaburg
Der Stadt und dem Phänomen Venedig war
die diesjährige Ausstellung auf Schloss
Schallaburg gewidmet, die vom Kunsthistorischen Museum kuratiert und organisiert
wurde. Außerdem konnte das Museum
auch mit zahlreichen bedeutenden Leihgaben wesentlich zum Erfolg dieses Projektes
beitragen, dessen historischer Bogen sich
vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert
spannte. Dargestellt wurde neben dem Auf-
Auspacken eines Schiffsmodells aus dem
Museo Storico Navale, Venedig
stieg Venedigs durch Seefahrt und Handel,
auf denen der Reichtum der Stadt basierte,
auch die Kunst, die sich vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung entfalten konnte und bis heute als Voraussetzung für den Tourismus das Überleben der
Stadt sichert.
Ausland
Die internationale Ausrichtung und Bedeutung des Kunsthistorischen Museums und
des Museums für Völkerkunde zeigte sich
einmal mehr in den Ausstellungskoopera­
tionen sowie in großen Einzelausstellungen
im Ausland, in deren Organisation die Ab­
teilung ebenfalls eingebunden war. Neben
den beiden Ausstellungen der Gemäldegalerie in Brügge (Fürstlich gesammelt. Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien)
und San Francisco (Masters of Venice) sind
hier die Ausstellungen Dürer – Cranach –
Holbein in der Kunsthalle der Hypo-Kultur­
stiftung München, Indianer. Urein­w ohner
Nord­­amerikas in Rosenheim und African
Lace im Nationalmuseum in Lagos, Nigeria,
zu nennen.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Christian Hölzl
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
7.–8.4. Paris, International Exhibitions Organizers
Group (IEO), Steering Committee Meeting
Mag. Ulrike Becker
Publikationen
Venedig – die Stadt der Liebe, in: Ausstellungskatalog
Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst
und Karneval, Schallaburg 2011, 242–246
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de
Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter­
darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel
bis Beuys, Wien (KHM) 2011
Mag. Friederike Hillebrand
Publikationen
Napoleon I., Kaiser der Franzosen – Bonapartes Marsch
zum Thron, mit Volk, Adel und Klerus, in: Studien und
Forschung aus dem Niederösterreichischen Institut für
Landeskunde, Bd. 49 (Akten des 29. Symposions des
Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde
Niederösterreich und die Franzosenkriege), St. Pölten
2010/2011, 21–34
Die venezianische Villa. Bauernhaus und Statussymbol,
in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebs­
ges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.),
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg
2011, 84–89; Objekttexte ebenda
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de
Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter­
darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel
bis Beuys, Wien (KHM) 2011
Dr. Sandra Maria Rust
Publikationen
Venedig und der Karneval, in: Ausstellungskatalog
Schallaburg Kulturbetriebs­ges.m.b.H. – Kunsthistorisches Museum, Wien (Hgg.), Venedig. Seemacht,
Kunst und Karneval, Schallaburg 2011, 247–251
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – R. de
Leeuw – C. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter­
darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel
bis Beuys, Wien (KHM) 20111
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
7.–8.4. Paris, International Exhibitions Organizers
Group (IEO), Steering Committee Meeting
Abteilungen
Museum und Publikum – Kunsthistorisches Museum
Führungen und mehr
Mag. Andreas Zimmermann, Abteilungsleiter
Mag. Barbara Herbst (ab 1.9.)
Dr. Rotraut Krall
Mag. Ilona Neuffer-Hoffmann (ab 1.9.)
Dr. Konrad Friedrich Schlegel (bis 31.8.)
Mag. Agnes Stillfried
Mag. Daniel Uchtmann
Brigitta Hochleitner (bis 30.6.; Pension)
Mag. Alessandra Arseni
Dominik Bankler
Dr. Friederike Forst-Battaglia
Melanie Granditsch (ab 25.11.)
Mag. Martina Hauschka
Nataliya Heneralova
Mag. Gundula Hickisch
66.492 Besucher nahmen 2011 an den
3614 von der Abteilung Museum und Publikum veranstalteten Führungen, Vorträgen,
Atelier-Workshops und Ferienspielaktionen
insgesamt teil. (2010 waren es 59.627 Be­
sucher in 3183 Gruppen.) Diese Steigerung
um ca. 12 % (entgegen dem allgemeinen
Trend) ließ sich stärker im U 19-Bereich
(+ ca. 14 %) als im Erwachsenensegment
(+ ca. 10 %) feststellen.
Das neue Atelier wurde ab dem 19. Februar
von ca. 4400 Kindern und Jugendlichen
genutzt (rd. 15 % unseres U 19-Publikums
2011).
Mag. Michaela Huber (bis 30.11.)
Lisa Juen
Evelyn Klammer
Wolfgang Kopf
Manuel Kreiner
Roman List
Mag. Veronika Lux
Mag. Andrea Marbach
Mag. Sabine Nikolay
Atelier
Mit großer Freude und Dankbarkeit konnten
wir gemeinsam mit GD Sabine Haag und
Hunderten Kindern und Eltern am 19. Februar mit einem vielseitigen, quirligen Programm an prominenter Stelle das Atelier im
KHM eröffnen. In einer abteilungsinternen
Mag. Magdalena Ölzant
Charlotte Persoglia
Alexander Pirker
Dagmar Preinerstorfer
Mag. Elisabeth Ritter
Eve Sarge
Mag. Birgit Schmidt
Mag. Julia Strommer
Mag. Fedora Szechenyi
Mag. Elisa Wagner
Rolf Wienkötter
Audioguide
Mag. Natalie Lettner
Mag. Alexander Smith
Andreas Pruner
David Schreier
Carina Sulz
Eröffnung des Ateliers
Arbeitsgruppe (Mag. Barbara Herbst, Mag.
Andrea Marbach, Mag. Ilona Neuffer-Hoffmann, Alexander Pirker, Dr. Konrad Schlegel,
Rolf Wienkötter und Mag. Andreas Zimmermann), die zeitweise durch Tina Handl be­
raten wurde, war ein detailliertes Nutzungsund Anforderungsprofil entwickelt worden.
Von diesem ausgehend entwarf Christian
Sturminger ein Raumkonzept, das nicht nur
durch seine ästhetischen Qualitäten besticht, sondern sich auch funktional in der
alltäglichen Praxis sehr bewährt hat.
Hier finden seitdem offene Sonntagsateliers,
Kindergeburtstage und Ferienspiele statt,
vor allem aber wird das Atelier fast täglich
von Schulklassen gebucht, die in diesem
anregenden Ambiente das in einem Besuch
der Sammlungen und Sonderausstellungen
Erfahrene durch anschließendes eigenes künstlerisches Gestalten nachhaltig vertiefen. Und
auch für Erwachsene konnte Mag. Ilona
Neuffer-Hoffmann bereits an 25 Tagen erfolgreich Workshops anbieten, so dass das
Atelier wirklich als vom Publikum angenommen bezeichnet werden darf.
113
114
Museum und Publikum – Kunsthistorisches Museum
Öffentliches Führungsprogramm
Die Spezialführungen, Mittagszyklen, Abend­
führungen und Kunstkontext-Vorträge stießen
auch 2011 auf großen Publikumszuspruch.
Dieses Programm bezog sich gleichermaßen
auf die Sonderausstellungen wie auf die
Sammlungen des KHM. Neben zahllosen be­
stellten Führungen fanden Führungen für
Staatsbesuche und andere offizielle Delegationen, aber auch Lehrerführungen durch
alle wichtigen Sonderausstellungen statt.
Museum und Publikum bot AusstellungsPreviews für die Museumsfreunde an und
wirkte mit Führungen an Kooperationen
etwa mit der Viennale oder dem Naturhistorischen Museum (anlässlich der Ausstellung
Jan Fabre) mit; ferner beteiligte sich die
Abteilung mit nächtlichen TaschenlampenFührungen durch Stiegenhaus und Kuppelhalle an einer wirkungsvollen Werbeaktion
für die Jahreskarte.
Sonderveranstaltungen
Das KHM nahm am 15. März an dem bundesweiten Aktionstag Schule schaut Museum
teil, bei dem rund 600 SchülerInnen das
breit gefächerte Vermittlungsangebot wahrnahmen, davon 125 im Atelier.
Darüber hinaus war die Abteilung Museum
und Publikum organisatorisch und mit Führungsangeboten an weiteren Sonderveranstaltungen beteiligt, darunter etwa dem
Internationalen Frauentag (7. März), dem
Tag der Freunde (11. April), dem Tag der
Sondereinsatz KHM mit Rolf Wienkötter
Wagenburg (19. Juni), dem Open House
Neue Burg (11. September) und der Langen
Nacht (1. Oktober).
Ausstellungsbeschriftungen und
Ko-Kuratorin
Museum und Publikum war an den Objekttexten der Sonderausstellung Dürer. Cranach.
Holbein beteiligt und wirkte im Kuratorenteam von Schaurig schön. Ungeheuerliches
in der Kunst (Intermezzo 04) mit (Mag. Agnes Stillfried). Mag. Stillfried war ferner
organisatorisch und kuratorisch an der Ausstellung al-Fann beteiligt, für die sie auch
das Rah­men­programm gestaltete. Für die
Ausstellung Wintermärchen verfasste sie die
Saaltexte.
Vom BMUKK geförderte und von
KulturKontakt Austria beratend
begleitete Projekte
• Aus dem 2010 initiierten Lehrerarbeits-
kreis Das Kunsthistorische Museum als
Partner für den Unterricht gingen drei
Publikationen hervor:
• Rotraut Krall – Ilona Neuffer-Hoffmann,
Das Kind und sein Alltag im Wandel der
Jahrhunderte;
• Rotraut Krall – Ilona Neuffer-Hoffmann,
Kunst und Werbung;
• Konrad Friedrich Schlegel, Die Metamor-
phosen des Ovid in der Gemäldegalerie
des KHM.
2011 haben folgende Projekte begonnen:
• Play Ganymed, ein Projekt für 80 Schul-
klassen von wenn es soweit ist, Idee, Konzept und Durchführung von Jacqueline
Kornmüller und Peter Wolf in Zusammenarbeit mit Mag. Daniel Uchtmann;
• Sondereinsatz KHM, eine Rätsel-Rallye
durch die Kultur von Jahrtausenden, Idee,
Konzept und Durchführung von Rolf
Wienkötter und Manuel Kreiner.
Diese beiden hochkarätigen Projekte werden 2012 fortgesetzt, ausführlich dazu im
Jahresbericht 2012.
Personelle Veränderungen
Am 30. Juni ging die langjährige Sekretärin
der Abteilung, Brigitta Hochleitner, in den
Ruhestand. Sie hat ihre drei interimistischen
part-time-Nachfolgerinnen aus dem Kreis der
Kunstvermittler (Mag. Martina Hauschka,
Mag. Magdalena Ölzant, Mag. Fedora
Szechenyi) intensiv in ihr vielfältiges Tätigkeitsfeld eingearbeitet und damit einen reibungslosen Übergang an dieser für die Abteilung
so entscheidenden Stelle ermöglicht.
Am 1. September wechselte Dr. Konrad
Schlegel in die Kunstkammer. Seine Agenden
wurden von Mag. Barbara Herbst (30 Wochenstunden) übernommen. Die bis dahin
von ihr geleistete organisatorische Betreuung
des Ateliers obliegt seitdem Mag. Ilona
Neuffer-Hoffmann (10 Wochenstunden).
Play Ganymed mit Daniel Uchtmann und Nikolaus Habjan,
Foto: Helmut Wimmer
Abteilungen
Audioguide
Ausstellungen
Durch folgende Ausstellungen konnten sich
die Besucherinnen und Besucher 2011 von
einem umfangreichen Audioguide in den
Sprachen Deutsch und Englisch führen
lassen:
Kunsthistorisches Museum: Schaurig schön.
Ungeheuerliches in der Kunst; Dürer –
Cranach – Holbein. Die Entdeckung des
Menschen: Das deutsche Porträt um 1500;
Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der
europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys;
Neue Burg, Sammlung alter Musikinstrumente: „Der Himmel hängt voller Geigen.“
Die Violine in Biedermeier und Romantik;
Museum für Völkerkunde: Die Kultur der
Kultur­
revolution. Personenkult und politisches Design im China von Mao Zedong;
Schloss Ambras: All’Antica. Götter & Helden
auf Schloss Ambras.
Ständige Sammlungen
Im Kunsthistorischen Museum am Burgring,
in der Schatzkammer, in den Sammlungen
in der Neuen Burg (Hofjagd- und Rüst­
kammer, Ephesos Museum, Sammlung alter
Musikinstrumente), in der Wagenburg, im
Museum für Völkerkunde und auf Schloss
Ambras stehen für die Besucherinnen und
Besucher in Deutsch und etlichen Fremdsprachen Audioguides zur Verfügung.
Kinder-Audioguide
2011 erstellte das KHM erstmals einen
eigenen Kinder-Audioguide für die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums am
Burgring und für die Schatzkammer in der
Hofburg. Das neue Angebot erfreut sich bei
Eltern und Kindern großer Beliebtheit und
ist ein wichtiger Baustein in unserem Be­
mühen, das Museum einem jungen Publikum gegenüber zu öffnen.
Audioguides abroad
Im Oktober 2011 eröffnete im de Young
Museum in San Francisco die Ausstellung
Renaissance Painters of Passion and Power
from the Kunsthistorisches Museum, Vienna,
die Highlights der venezianischen Malerei
aus dem Kunsthistorischen Museum zeigte.
Das de Young Museum übernahm dafür die
entsprechenden englischen Audioguide-Texte
aus der permanenten Sammlung des Kunsthistorischen Museums. Das Kunsthaus Zürich
übernimmt nicht nur die WintermärchenAusstellung des KHM, sondern auch den dafür produzierten Audioguide mit 65 Texten.
2 Seminare anlässlich der Sonderausstellungen Schaurig
schön bzw. Wintermärchen für die VHS Wien Urania,
Mariahilf, Alsergrund und Hietzing
23.11. Tugend und Laster, Wien, Katholische
Pädagogische Hochschule, Seminar
Organisation und Durchführung von zahlreichen
Einführungs- und Fortbildungsveranstaltungen für
Fremdenführer und Lehrpersonen in den Sammlungen
und anlässlich der Sonderausstellungen des KHM
170.000 Benutzerinnen und Benutzer
Dr. Konrad Friedrich Schlegel
Der Erlös aus der Audioguide-Vermietung
konnte gegenüber dem Vorjahr von
105.000 EUR um mehr als 200 Prozent auf
330.000 EUR gesteigert werden – ein deutliches Zeichen dafür, dass sich unsere
Audioguide-Führungen zunehmender Beliebtheit erfreuen. Auch die Strategie, das Sprachenangebot zu erweitern, hat sich bezahlt
gemacht und ist auf großen Zuspruch beim
Publikum gestoßen.
Publikationen
Umbau des Audioguide-Standes im KHM
am Burgring
2011 wurde der Audioguide-Stand im
Haupthaus des Kunsthistorischen Museums
einem umfassenden Umbau unterzogen.
Wichtigstes Ziel war die Kundenfreundlichkeit. Dazu leisten nicht zuletzt eine bessere
Beleuchtung sowie zwei hochwertige Informationsbildschirme einen wichtigen Beitrag.
Vor allem jedoch können nun zwei Mitarbeiter gleichzeitig nebeneinander die Besucher
betreuen, womit der immer stärkeren Nachfrage Rechnung getragen wird. Die Wartezeiten konnten dadurch erheblich verkürzt
werden. Darüber hinaus bietet das moderne
Design zusammen mit dem ebenfalls neu
gestalteten Informationsstand nun ein einheitliches Erscheinungsbild im Eingangsbereich
des Museums.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Rotraut Krall
Publikationen
Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im Kunst­historischen Museum. Ein Museumsbuch
für junge Leser, Wien 2011
Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im Kunst­historischen Museum. Ein Museumsbuch
für junge Leser, Wien 2011
Mag. Agnes Stillfried
Ausstellungen
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön.
Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03),
Wien (KHM) 2011 (gemeinsam mit Christian
Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner,
Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-Erdrich, Claudia
Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Klaus Vondrovec
und Karoline Zhuber-Okrog)
Publikationen
Objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03), Wien (KHM) 2011
Redaktion von: S. Haag (Hg.), Schaurig schön.
Allerlei Fabelwesen im Kunst­historischen Museum.
Ein Museumsbuch für junge Leser, Wien 2011;
Texte ebenda
Mag. Daniel Uchtmann
Publikationen
Blumenpracht in der Kunst. 38 Werke aus dem
Kunsthistorischen Museum in Wien, Wien 2011
(auch in Engl.: Floral splendour in the arts: thirty-eight
works from the Kunsthistorisches Museum in Vienna)
Tafelfreuden in der Kunst. 38 Werke aus dem
Kunsthistorischen Museum in Wien, Wien 2011 (auch
in Engl.: The pleasures of the table in art: thirty-eight
works from the Kunsthistorisches Museum in Vienna)
Liebespaare in der Kunst. 41 Werke aus dem
Kunst­historischen Museum in Wien, Wien 2011
(auch in Engl.: Lovers in the arts: forty-one artworks
from the Kunsthistorisches Museum in Vienna)
Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im Kunst­historischen Museum. Ein Museumsbuch
für junge Leser, Wien 2011
Lehrtätigkeit
Lehrtätigkeit
WS 2011/12 Kunstgeschichte, Wifi Wien, Vorlesungen
im Rahmen der Ausbildung zum/zur Reisebetreuer/-in,
Reiseleiter/-in
SS 2011, WS 2011/12 Kunstgeschichte des Mittelalters
bzw. Bau- und Sammlungsgeschichte des KHM, Wifi
Wien, bfi Wien und Wifi St. Pölten
SS 2011, WS 2011/12 Kunstgeschichte der Neuzeit, Wifi
Wien, Vorlesungen im Rahmen der Ausbildung zum/zur
Fremdenführer/-in
115
116
Publikationswesen
Dr. Elisabeth Herrmann, Abteilungsleiterin
Folgende 2011 erschienene Publikationen
wurden von ihr betreut:
Mag. Annette Schäfer
Dr. Karin Zeleny
Das Kunsthistorische Museum gibt ein reiches Spektrum an Publikationen heraus, die
eng mit seiner grundsätzlichen Aufgabenstellung als „Wissenschaftliche Anstalt“, dem
Bewahren, Präsentieren, Erforschen und
Sammeln der Objekte, verbunden sind.
Die größte Breitenwirkung haben zweifellos
die Kataloge für die Sonderausstellungen
des KHM; sie verbinden ein großzügiges
Layout und eine möglichst perfekte Qualität
der Abbildungen mit einem hohen wissenschaftlichen Anspruch, wobei zugleich eine
publikumsgerechte Präsentation der Inhalte
angestrebt wird. Vor allem im Bereich der
verschiedenen Publikumsführer und Bildbände gibt es einen ständigen Bedarf an
fremdsprachigen Ausgaben, dem nach­
zukommen sich das Museum bemüht. Rein
wissenschaftlichen Zwecken dienen die
Reihe der „Schriften des KHM“ und die
Sammlungskataloge. Die „Technologischen
Studien“ sind Themen der Konservierung,
Restaurierung, Forschung und Technologie
gewidmet. Einen Überblick über die Leistungen des KHM gibt der Jahresbericht. Alle
diese Publikationen werden jedoch an Alter
und Ehrwürdigkeit durch das von Insidern
immer noch liebevoll als das „allerhöchste“
bezeichnete Jahrbuch des Kunsthistorischen
Museums übertroffen, dessen erster Band
bereits 1882 erschien.
Die Abteilung Publikationswesen ist als interne Servicestelle für die Herausgabe und
das Lektorat dieser Publikationen verantwortlich.
Ausstellungskataloge
Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung
des Menschen: Das deutsche Porträt um
1500, hg. von S. Haag, C. Lange,
C. Metzger und K. Schütz
Wintermärchen. Winter-Darstellungen
in der europäischen Kunst von Bruegel bis
Beuys, hg. von S. Haag, R. de Leeuw und
C. Becker
Ein Museumsbuch für junge Leser. Schaurig
schön. Ungeheuerliches in der Kunst,
hg. von S. Haag
V. Greisenegger-Georgila, Ungezähmte
Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus
drei Jahrhunderten
Welt der Operette. Glamour, Stars und
Showbusiness, hg. von M.-T. Arnbom,
K. Clarke und T. Trabitsch
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,
hg. von Schallaburg ­­Kulturbe­­triebsges.m.b.H. und Kunsthistorisches Museum,
Wien
P. Rainer, Splendour & Power. Imperial
Treasures from Vienna, hg. von S. Haag,
C. Holzach und K. Schneider
Periodische Publikationen
al-Fann. Kunst der islamischen Welt aus
der Sammlung al-Sabah, Kuwait,
hg. von G. Curatola
Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches
Museum mit MVK und ÖTM,
hg. von S. Haag, Redaktion: F. Pichorner
M. Alram – K. Vondrovec – U. Werz –
B. Zäch, Götter, Menschen und das Geld
der Griechen, hg. von S. Haag und
N. Kurmann
Technologische Studien Kunsthistorisches
Museum. Konservierung – Restaurierung –
Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010
(erschienen 2011), hg. von S. Haag,
Redaktion: M. Grießer, A. Huber und
E. Oberthaler
O. Biba – I. Fuchs – R. Hopfner, „Der
Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine
in Biedermeier und Romantik,
hg. von S. Haag
Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde.
The Years of the Hour Blue, hg. von S. Haag
Technologische Studien Kunsthistorisches
Museum. Konservierung – Restaurierung –
Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011,
hg. von S. Haag, Redaktion: M. Grießer,
A. Huber und E. Oberthaler
Trinkfest! Bacchus lädt ein, hg. von S. Haag
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss
Ambras, hg. von S. Haag
Das Eigene & das Fremde, hg. von S. Haag
G. Swoboda, Zu Gast in Ambras. Die
Zerstörung des Tempels in Jerusalem von
Nicolas Poussin, hg. von S. Haag
Die Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und politisches Design im China von
Mao Zedong, hg. von H. Opletal
Wald / Baum / Mensch, hg. von
G. van Bussel und A. Steinmann
B. Plankensteiner – G. van Bussel –
C. Augustat, Abenteuer Wissenschaft. Etta
Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika
Weitere Publikationen
B. Darmstädter unter Mitarbeit von
D. Salaberger und mit einem Beitrag
von Bruce Dickey, Die Zinken und der
Serpent der Sammlung alter Musik­
instrumente (Sammlungskataloge des
Kunsthistorischen Museums, hg. von
S. Haag, Bd. 7)
Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im
Kunsthistorischen Museum. Ein Museumsbuch für junge Leser, hg. von S. Haag
Zusätzlich hat die Abteilung Publikations­
wesen Saaltexte und Beschriftungen für die
Ausstellungen in KHM, MVK und ÖTM sowie für die Sammlungen des KHM, Pressetexte, Werbematerial etc. lektoriert.
Abteilungen
Ambraser Trinkbücher
Ergebnisse der intensiven wissenschaftlichen
Auseinandersetzung mit den Ambraser Trink­
büchern, deren erster Band 2010 publiziert
wurde, fanden 2011 in die beiden Ausstellungen auf Schloss Ambras Trinkfest!
Bacchus lädt ein und All’Antica. Götter &
Helden auf Schloss Ambras Eingang.
Ambraser Trinkbücher,
Band 1, fol. 1r, Präambel
1567–1577, Kunstkammer,
Inv.-Nr. KK 5251
Die Ambraser Trinkbücher wurden von Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595) zu dem
Zweck angelegt, die Unterschriften all jener
aufzunehmen, die sich in der Bacchusgrotte
dem Trinkritus unterzogen und ein eigens
dazu bestimmtes, großes Glas Wein ohne
abzusetzen austranken. Sie sind daher eine
einzigartige historische Quelle, denn sie
bieten uns die Möglichkeit, etwa 1800 Personen – viele davon aus regierenden Familien,
aber auch Neugeadelte und Bürgerliche – in
einem bestimmten Jahr, in einigen Fällen
sogar an einem bestimmten Tag in Ambras
nachzuweisen. Viele der Einträger setzten
auch Angaben zur Person hinzu, fast alle
eine Devise oder einen anderen Spruch, der,
wie zu der Zeit üblich, meist mit Anfangsbuchstaben abgekürzt ist.
Der lederne Einband des ersten Bandes
trägt die Jahreszahl 1568 sowie das Wappen
Erzherzog Ferdinands und ist mit Blind­
stempeln in verschiedenen figuralen und
ornamentalen Motiven geprägt.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Karin Zeleny
Ausstellungen
Mitarbeit an der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein,
Innsbruck (Schloss Ambras) 2011 (Konzept: Veronika
Sandbichler; gemeinsam mit Margot Rauch und
Katharina Seidl)
Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter &
Helden auf Schloss Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras)
2011 (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit
Wencke Deiters, Claudia Kryza-Gersch und Manuela
Laubenberger)
Publikationen
Der Ambraser Trinkritus, in: Ausstellungskatalog S. Haag
(Hg.), Trinkfest! Bacchus lädt ein, Innsbruck (Schloss
Ambras) 2011, 13–23; 5 Objekttexte ebenda
Die Ambraser Bacchusgrotte, in: Ausstellungskatalog
S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss
Ambras, Innsbruck (Schloss Ambras) 2011, 24–26;
Antiquarische Nachschlagewerke in der Ambraser
Bibliothek, ebenda, 176–180; 2 Objekttexte ebenda
Ambraser Trinkbücher,
Band 1, Ledereinband
117
118
Corporate Design
Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter
Heidi PEIN (bis 30.4.)
Mag. Valerie KUMMER (bis 31.10.)
Mag. Giulia TAMIAZZO (ab 10.10.)
Das Jahr 2011 stand ganz im Zeichen der
Fertigstellung von groß angelegten Projekten, die im Jahr davor konzipiert oder begonnen worden waren.
Am Beginn der Realisierungen stand die
Fertigstellung der Umgestaltung und Adaptierung des Vestibüls mit dem Architektenteam Blaich & Delugan.
Des Weiteren wurde gemeinsam mit der
Firma Derenko und dem Gebäudemanagement nach Entwürfen von Kreativdirektor
Stefan Zeisler die Lounge für die Mitglieder
des Vereins der Freunde des Kunsthistorischen Museums umgesetzt. Es wurde ein
eleganter Raum geschaffen, der sich am
Ambiente des Hauses orientiert und zusätzlich sowohl einen beeindruckenden Einblick
in die Kuppelhalle als auch einen wunderschönen Ausblick über Wien bietet.
In der Folge war das gestalterische Haupt­
augenmerk auf die Neueinrichtung des Cafés
im ersten Stock gerichtet. Neben vielen
technischen Adaptierungen und Umbau­
arbeiten wurde das stilistische Konzept der
Lounge in diesem Bereich weitergeführt
und wieder gemeinsam mit der Firma Derenko umgesetzt. Das neue Konzept, das
zum Ziel hatte, einen traditionsbewussten,
eleganten Raum zu entwickeln, beinhaltet
sowohl ein zurückhaltenderes, aber dennoch effektives Beleuchtungssystem, das
die Einzigartigkeit der Architektur stärker
zur Geltung bringen soll, als auch eine
grund­legend neue Möblierung. Die Farben
Rot und Schwarz bestimmen den Eindruck,
die Möblierung wurde durch samtbezogene
Sitzbänke und eine gepolsterte Bestuhlung
ergänzt, die gemeinsam mit den Wiener
Werkstätten speziell für diesen Zweck ent­
wickelt wurden. Als bestimmendes gestalterisches Element wurde der Okulus im Zen­
trum der Kuppelhalle mit einer runden Bank
umgeben. Als besondere Errungenschaft sei
die Erweiterung des Cafés um ehemals abgetrennte Bereiche erwähnt, in welchen
auch zwei monumentale Statuen von ihrer
Ummantelung befreit und restauriert werden konnten, um als eindrucksvolle Blickpunkte die Querachse der Fensterfront zu
bereichern.
Nach eineinhalbjähriger Evaluierung, Konzeption und letztlich Programmierung ging
Ende August die neue Homepage online.
Als Ergebnis der intensiven Auseinander­
setzung mit den Anforderungen und nach
eingehenden usability checks entstand für
jedes der drei unter der Dachmarke KHM
zusammengefassten Museen eine eigene Internetseite, die nach Abschluss der BrandingProzesse jeweils adaptiert werden kann.
Das weitestreichende Projekt war die Ein­
leitung des Markenstrategieprozesses. Die
Agentur Brainds unter der Leitung von Peter
Deisenberger wurde nach einem Pitchverfahren, das im Sommer 2010 stattgefunden
hat, aus neun Bewerbern ausgewählt und
beauftragt, mittels interner und externer
Interviews, Workshops und Evaluierungen
ein Markenstrategiekonzept zu erarbeiten.
Mit der Umsetzung der Strategie in eine
neue CI wurde Riebenbauer Design schon
Ende 2010 beauftragt.
Die enge Zusammenarbeit mit Jan Fabre im
Zuge der Vorbereitung der Ausstellung Jan
Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde und mit
Jasper Sharp, der dieses Projekt als externer
Kurator betreut hat, war eine besonders
spannende und kreative Erfahrung, die in
einem eindrucksvollen Katalog dokumentiert ist.
Für den Jahresbericht 2010 konnte bei den
internationalen ARC Awards in New York in
den Kategorien cover photo/design museum
sowie photography museum jeweils Gold
und in der Sparte non English museum
konnte Silber erzielt werden.
Abteilungen
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120
Visuelle Medien
Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter
Heidi PEIN (bis 30.4.)
Mag. Valerie KUMMER (bis 31.10.)
Mag. Giulia TAMIAZZO (ab 10.10.)
Fotoatelier
Sanela ANTIC
Michael AUMÜLLER
Michael EDER
Helmut JEHART
Christian MENDEZ
Margit REDL
Thomas RITTER
Alexander ROSOLI
Andreas ULDRICH
Grafik
Angela HARTENSTEIN (bis 31.8.; Pension)
Mag. Michaela NOLL
Johanna KOPP (ab 17.10.)
TMS
Christina ABZIEHER
Mag. Peter KLOSER
Neue Medien und Internet
Thomas GREGORC
Peter STEINACHER (vormals PAMEGGER)
Magdalena PFEIFER
Seit 2009 sind die Bereiche Fotografie,
Grafik, Bildbearbeitung, Multimedia und
TMS-Datenbanken unter der Bezeichnung
Visuelle Medien zusammengefasst.
Grundlegend ist es das Bestreben, im
Rahmen von Neuaufnahmen ganze Objektgruppen fotografisch zu dokumentieren.
Dadurch wird die visuelle Gesamterfassung
für das TMS vorangetrieben und die wissenschaftliche Arbeit erleichtert.
Folgende umfassende Projekte unter den
insgesamt 614 Aufträgen von Neuauf­
nahmen seien hier genannt:
• der Erotenfries der Antikensammlung
wurde erstmals anhand von weit über
1000 Einzelbildern dokumentiert;
• eine aufwendige mehrmonatige Kam­
pagne für den Publikumsführer Meisterwerke der Bibliothek wurde durchgeführt;
• für eine Katalogproduktion des Museums
für Völkerkunde wurde eine Fotoreise zu
den Molukken unternommen;
• über 5000 Einzelaufnahmen von Schuss-
feuerwaffen der Hofjagd- und Rüstkammer wurden gemacht;
• im Österreichischen Theatermuseum
wurden anhand von mehr als 1500 Fotos
500 Objekte dokumentiert;
• es erfolgten vermehrte und zahlreiche
Dokumentationen von Sonderveranstaltungen, darunter das Open House der
Wagenburg, die Lange Nacht der Museen,
die Eröffnung des Kinderateliers, die
Kunstkammer-Sneak Preview, PR-Termine,
VIP-Besuche und Dokumentationen aller
Ausstellungen.
Grafik
Fotoatelier
Eine maßgebliche Erneuerung und Verbesserung im Bereich der Abteilung Visuelle
Medien war der Umbau des Fotoateliers.
Infolge der technischen Entwicklungen waren
die einst unentbehrlichen Dunkelkammern
längst nicht mehr in Gebrauch; die im
Gegenzug entstandene und gewachsene
Sparte der Bildbearbeitung hatte keinen
eigenen Platz im Atelierbereich. Durch den
Umbau und das Wegfallen der Dunkelkammern konnte jeweils ein eigener Raum für
Fotografie und Bildbearbeitung sowie ein
Büro für den Kreativdirektor geschaffen
werden.
2011 wurden von der hausinternen Grafik
23 Ausstellungen betreut. Das bedeutet die
Gestaltung von Plakaten, Einladungen,
Foldern, Flyern, Citylights, Transparenten,
Anzeigen, Fahnen, Straßenbahnverkleidungen und Inseraten. Für 15 Ausstellungen
wurde zusätzlich auch die Ausstellungs­
grafik entworfen. 5 Kataloge für Ausstellungen wurden grafisch umgesetzt. Darunter
waren das Kinderbuch zur Ausstellung
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst,
das mit besonderem Aufwand gestaltet
wurde; der Jan Fabre-Katalog, der auch
großzügige Bildstrecken umfasst, die den
Parcours durch die Ausstellung beschreiben
und sie mit vielen Details wiedergeben, und
der umfangreiche Katalog zur Ausstellung
Wald / Baum / Mensch.
Des Weiteren wurden drei Lehrerbroschüren, ein Begleitheft für eine Rätselrallye für
Kinder, periodisch erscheinende Folder zu
den Führungen für Erwachsene und Kinder,
zusätzlich erstmals auch ein Veranstaltungsfolder für das MVK sowie Werbemittel für das
Open House in der Neuen Burg, das Open
House in der Wagenburg und Matineen in
der Sammlung alter Musikinstrumente entworfen.
Am Impuls-Projekt, das es sich zum Ziel gesetzt hatte, anhand eines Musterprozesses
den Ablauf einer Ausstellung zu evaluieren
und neu zu definieren, wurde intensiv mitgearbeitet.
Im Sommer 2011 gab es einen Mitarbeiteraustausch mit dem Victoria & Albert Museum
in London, bei dem Michaela Noll interessante Erfahrungen im Bereich Grafik sammeln konnte.
Bildbearbeitung
2010 wurden von der Bildbearbeitung
17 Publikationen umfassend betreut, unter
denen besonders die Ausstellungskataloge
Wald / Baum / Mensch sowie Schaurig Schön.
Ungeheuerliches in der Kunst hervorzu­heben
sind.
Des Weiteren bilden zum einen die Bearbeitungen der Aufnahmen der Fotografen und
zum anderen die Aufbereitung des Materials
für die Grafik und die externen Kundenaufträge die maßgeblichen Anteile des Auftragsvolumens.
Im wissenschaftlichen Bereich wurden
22 Gemälde durch Röntgencomposés für
die Forschung aufbereitet. 7307 InfrarotEinzelaufnahmen zu 23 Gemälden wurden
zusammengesetzt. Als besondere Highlights
sollen hier das Allerheiligenbild von Dürer
mit 1970 und der Hl. Georg von Beck mit
500 Einzelaufnahmen genannt werden. Insgesamt wurden 58.975 digitale Aufnahmen
für das TMS bearbeitet und zur Verfügung
gestellt. Zusätzlich wurden von der Bild­
bearbeitung 1502 interne und externe Aufträge bearbeitet.
Abteilungen
Multimedia
Die mit Sicherheit aufwendigste und intensivste Aufgabe für den Bereich Multimedia
war der Relaunch der Webseite mit einer
neuen inhaltlichen Struktur, Design-Verbesserungen und der Vorbereitung auf die
neue CI, mit dem Ergebnis, dass jedes der
drei unter der Dachmarke KHM auftretenden Museen eine eigene Homepage zuerkannt bekommt.
Mit September konnten die neu konzipierten
Seiten, die unter der Projektleitung und
intensiven Mitarbeit von Peter Steinacher
von der Firma Typohead programmiert
wurden, online gehen.
Da dieses Medium einer ständigen Veränderung unterliegt, ist die kontinuierliche, täg­
liche Wartung und Instandhaltung der drei
Webseiten eine der Hauptaufgaben der Mitarbeiter. Beispiele der Erneuerungen sind
ein Online-Eventkalender mit der Darstellung
besonderer Schließ- und Öffnungstage als
Einträge im Kalender sowie die Erweiterung
der Webseite um die Sprache Französisch.
Hinzu kommen die Ergänzung vieler italienischer Inhalte, eigene Bereiche B2B für Presse/
Sponsoring/Tourismus/Forschung, ein EventKalender, kürzere Menüs, neue Seiteninhalte
mit „Lesen-Sie-mehr Button“, Doormat, Panorama-Bilder der Sammlungen, Abschaffung
von Flash-Technologien, Blog, „Planen Sie
Ihren Besuch“, eine Personen-Datenbank für
Wissenschaftliche Mitarbeiter und vieles mehr.
Abgesehen vom Relaunch wurden mehrere
Sonderseiten betreut, darunter die KHMWebseiten zum Kunstkammer-Countdown,
zum Jahreskarten-Button, zum SommeraktionGewinnspiel, zur Viennale, zur Langen Nacht
der Museen und zum Online-Flohmarkt.
Hinzu kam die Realisierung der Webseite für
die Kunstkammer (www.kkhm.at).
Im Bereich Animation und Video wurden zahlreiche Spots für Ausstellungen, zur Architektur, zur Jahreskarte und zur Bewerbung aller
Ausstellungen im KHM produziert.
Es wurden 51 Newsletters und Mailings (für
bis zu 6.000 Abonnenten, es waren über
122.000 versendete E-Mails) gelayoutet
(5 Info-Mails der Geschäftsführung, 28 Newsletters, 18 Tourismus- und Event-Mailings)
sowie die 1. Online-Einladung mit AnmeldeSystem für Contemporary-Veranstaltungen
versandt; für einen Pop-Up Store in New York
wurde eine mobile Website realisiert, die über
einen gedruckten QR-Code abrufbar ist.
Die Planung, Beratung und das Layout zum
Online-Shop Neu, der 2012 online gehen
wird, und die beratende Funktion im Rahmen
der Medienplanung für die Wiedereröffnung
der Kunstkammer waren die wichtigsten
Projekte in Vorbereitung auf das Jahr 2012.
Ein wesentlicher Punkt war der Einstieg im
Bereich Social Media bei Google+ am 1. Tag
des Bestehens und als eines der ersten Unternehmen in Österreich.
TMS
2011 wurden rund 60.000 digitale Bilder in
die Bestandsdatenbank und Museumsmana­
gementsoftware TMS eingespielt. Knapp
20.000 davon entfielen auf die Inventar­
bücher des Museums für Völkerkunde. Über
eine externe Firma (EMD) wurden die Inventarbücher digitalisiert. In einem weiteren
Projekt mit EMD konnten gegen Ende des
Jahres besonders wertvolle Bücher der Kunst­
kammer, der Sammlung alter Musikinstrumente, des Österreichischen Theatermuseums, des Museums für Völkerkunde und der
Bibliothek über einen Buchscanner im Haus
digitalisiert werden. Mit Ende des Jahres
waren in TMS rund 490.000 Objektdatensätze erfasst.
Im Zuge der Übersiedelung in das neue
Zentraldepot wurde beginnend mit der Gemäldegalerie für die Standortverwaltung das
Barcodesystem eingeführt. Sämtliche Bilder
und Bilderrahmen im Zentraldepot sind nun
mit Barcodeetiketten ausgestattet. Als Teilprojekt wurde die Gemäldegalerie bei der
Objektdokumentation sowie bei der Erstellung des Rahmeninventars unterstützt.
Vor dem Sommer wurde ein TMS-Upgrade
realisiert. Im November wurde ein Workshop
abgehalten mit dem Ziel, eine vertiefende
Schulung anzubieten und die Vereinheit­
lichung der Nutzung von TMS nach anerkannten Regeln der Museumsdokumentation
zu erreichen.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Christina Abzieher
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
17.–19.10. Berlin, Institut für Museumsforschung der
Staatlichen Museen zu Berlin (IfM), Herbsttagung der
Fachgruppe Dokumentation im Deutschen Museumsbund, und Berlin, Zuse-Institut Berlin, Weiterbildung
und Informationsaustausch zu Fragen der EDVgestützten Museumsdokumentation
121
122
Naturwissenschaftliches Labor
Dr. Martina Griesser, Abteilungsleiterin
Dr. Václav Pitthard
DI Sabine Stanek
BSc. Marta Anghelone (bis 14.1.)
Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider
Regina Fallmann
Dr. Katharina Uhlir*
Dr. Bernadette Frühmann* (bis 31.5.)
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Forschungsprojekte
Portable ART Analyser (PART) – Development and construction of an innovative
and optimised portable XRF instrument
for the in situ, non-destructive study of
unique and valuable artworks (Kurztitel:
„Portables RFA-Gerät zur Untersuchung
von Kunstwerken“)
Projektleitung: Dr. Martina Griesser
Projektmitarbeit: Dr. Bernadette Frühmann,
Dr. Katharina Uhlir, Stephan Smolek
(Atominstitut der österreichischen Universitäten), DI Bernhard GroSSmayer, in
Kooperation mit dem Atominstitut der
Österreichischen Universitäten und der
Internationalen Atomenergiebehörde
(IAEA), Laboratorien Seibersdorf
Finanzierung: FWF (Projekt Nr. L430-N19)
Nachdem im Vorjahr die Bewilligung zur
Inbetriebnahme des mobilen RFA-Geräts
erteilt wurde, konnten 2011 die Untersuchungen in vollem Ausmaß anlaufen. Nach
rascher Beseitigung einiger grundlegender
Probleme bei der Analyse bzw. der Auswertung der Spektren im Februar konnten auch
die ersten quantitativen Analysen durchgeführt werden. Das Hauptaugenmerk liegt
hierbei in der Analyse von Glas und Email;
Materialien, welche durch ihren hohen
Anteil an leichten Elementen (Na – Si), deren
Signale an Luft stark absorbiert werden,
schwer ganzheitlich zu analysieren sind.
Durch den Einsatz der Vakuumkammer des
RFA-Geräts PART II ist es jedoch möglich, bei
entsprechenden Messzeiten sogar Natrium,
jedenfalls bis hinunter zu einem Na2O-Anteil
von 13 %, zu detektieren.
Für die Analysen stehen zwei Röntgenröhren,
Molybdän (Mo) und Chrom (Cr), zur Verfügung, wobei die Cr-Röhre speziell für die
Analyse der leichten Elemente angeschafft
wurde, da hier mit einer besseren Anregung
durch die intensive Cr K-Linie gerechnet
wurde. Bei den Referenzmessungen an Glas­
standards stellte sich aber unerwarteter
Weise heraus, dass die Mo-Röhre für die
Analyse von Na – Si bessere Werte liefert,
da hier die leichten Elemente mit der Mo LLinie – die zwar nicht so intensiv ist, dafür
aber energetisch näher bei diesen Elementen
liegt – angeregt werden. Trotzdem bleibt
bei der Cr-Röhre der Vorteil, dass es im Bereich der Schwefel und teilweise der Chlor
K-Linien zu keiner Überlappung kommt. Für
Fragestellungen, in denen es vorwiegend
um diese Elemente geht, bleibt diese Röhre
daher immer noch die bessere Wahl.
Glas konnte im Zuge der Analysen der Glassammlung von Erzherzog Ferdinand II. aus
dem 16. Jahrhundert, des Glaspokals Inv.Nr. KK 10.187 sowie einiger Glasschnitt­
objekte aus der Kunstkammer und des
Spielbretts Inv.-Nr. KK 168 analysiert werden. Email wurde an einigen sogenannten
Gnadenmedaillen des Münzkabinetts gemessen. Die Auswertungen der Messungen sind
teilweise noch im Gange.
Neben den Glasanalysen wurden zahlreiche
Objekte aus der Gemäldegalerie, dem Münzkabinett, dem Museum für Völkerkunde,
der Antikensammlung, der Schatzkammer
und Objekte der Österreichischen Nationalbibliothek untersucht.
Naturwissenschaftliche Untersuchungen
der Gemälde Tizians
Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden
Projektmitarbeit: Dr. Wencke Deiters,
Dr. Martina Griesser, Mag. Elke
Ober­thaler, Mag. Robert Wald,
BSc. Marta Anghelone
Finanzierung: FWF (Projekt Nr. P19032-G13)
Bis Dezember 2011 konnte Frau Anghelone
unter Mitbetreuung durch Frau Dr. Grießer
ihre Magisterarbeit mit dem Titel Studies on
Titian’s painting technique: application of
FORS and Raman spectroscopy for the
identification of red lakes and copper-based
green pigments an der Università degli
Studi di Torino abschließen. Weiters wurde
die Vorbereitung der Katalogtexte fortgesetzt.
Antike Porträts in Wien. Erarbeitung eines
wissenschaftlichen Bestandskataloges der
Porträtskulptur der Antikensammlung des
Kunsthistorischen Museums
Projektleitung: Dr. Manuela Laubenberger
Projektmitarbeit: Dr. Martina Griesser,
Dr. Václav Pitthard u. a.
Finanzierung: KHM; BMWF im Förderprogramm forMuse – Forschung an Museen
2011 wurden im Rahmen des forMuse-Projekts im Naturwissenschaftlichen Labor mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) und/oder Rasterelektronenmikroskopie (REM) letzte ergänzende Untersuchungen an Ergänzungsmassen und Klebstoffen von Porträtskulpturen durchgeführt.
Dabei konnten keine neuen Bindemittel
bzw. Füllstoffe nachgewiesen werden.
Naturwissenschaftliche Studie der Kunstwerke in Nako, Indien
Projektleitung: o. Univ.-Prof. Mag. art.
Dr. phil. Gabriela Krist, Universität für
angewandte Kunst Wien, Institut für Konservierung und Restaurierung
Projektmitarbeit: DI Tatjana Bayerová und
Mag. Marie Gruber von der Universität
für angewandte Kunst Wien, Institut für
Konservierung und Restaurierung;
Dr. Václav Pitthard
Finanzierung: FWF (Projekt-Nr. L335-N19)
Auch 2011 wurde im Naturwissenschaft­
lichen Labor eine Serie von Malschicht­
proben verschiedener polychromer Skulpturen und Wandmalereien aus vier tibetischen
Tempeln in Nako, Indien, hinsichtlich des
Vorliegens organischer Bindemittel untersucht. Die Ergebnisse decken sich mit denen
der bereits 2010 analysierten Proben.
Abteilungen
Erstfassungen von Kutschen und Schlitten
der Wagenburg
Projektmitarbeit: Ernst Gregor,
Dr. Martina Griesser, DI Sabine Stanek
Im Naturwissenschaftlichen Labor wurde
2011 für die Objekte W 67 und W 92 die
weiterführende Analyse der Querschliffe
mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM)
vorgenommen.
Zur Entwicklung einer geeigneten Reinigungsstrategie zum Zweck der Freilegung
der Originalfassung am Wagenkasten des
Prinzengalawagens Inv.-Nr. W 8 wurden im
Juli 2011 weitere Proben für eine Binde­
mittelanalyse entnommen. Die Untersuchungen zeigten das Vorliegen einer Leinölbasierten, harzhaltigen „Goldbronze“-Übermalung, was deren schwere Löslichkeit in
herkömmlichen Lösungsmittelmischungen
erklärt (Zellulosenitrat als weiteres mög­liches
Bindemittel konnte nicht nachgewiesen
werden). Erschwert wird das Reinigungsvorhaben durch ebenfalls ölbasierte transpa-
rente Lasuren, die unter der Übermalung
liegen und nach der Reinigung erhalten
bleiben sollen.
Naturwissenschaftliche Analysen
Objektanalysen hausintern:
In unterschiedlichem Ausmaß wurden Untersuchungen an folgenden Objekten (gereiht nach Sammlungen und Inventarnummern) durchgeführt bzw. externe Analysen
betreut:
Sammlung
Inventarnummern
Ägyptisch-Orientalische Sammlung
960, 10.152, A 1237, A 1255, A 1265
Antikensammlung*
17, I 4, I 8, I 11, I 79, I 162, I 199, I 228, I 252, I 1115, I 1161, I 1261, I 1270, I 1308, I
1385, I 1394, I 1425, I 1463, I 1467, I 1490, IV 341, IV 1874, IV 3218, IV 3607, IV 3714, IV
4593b, IV 4596, IV 4597b, VI 1197, V 3226, VIIb 29, VIIb 34
Gemäldegalerie
40, 264, 287, 398, 586, 695, 838, 945, 1517, 1518, 1521, 1565, 1656, 3310, 3710, 4446,
4447, 5635, 5669, 5822a + b, 6523, 6524, 6744, 7939, 8336
Hofjagd- und Rüstkammer
A 1, A 33, A 108
Kunstkammer
1168, 838, 883, 2680, 2681, 2684, 2685, 2695, 2697, 2698, 2699, 2700, 2721, 2726,
2729, 2730, 2734, 2738, 2741, 2774, 2749, 2752, 2757, 2769, 2777, 2779, 2788, 2792,
2796, 2797, 2799, 2800, 2801, 2802, 2808, 2809, 2811, 2815, 2821, 2828, 2829, 2837,
2841, 2845, 2847, 2849, 2865, 2868, 2874, 2875, 2876, 2882, 2884, 2886, 2904, 2918,
2921, 2955, 3007, 3008, 3009, 3010, 3011, 3012, 3015, 3024, 3025, 3028, 3029, 3040,
3041, 3042, 3313, 3389, 9111, 10.187, 10.305, 10.306, 10.307, 10.308, 10.317, 10.318,
10.375, D 234, kIN1, kIN2, WS_XIII 18
Münzkabinett
27bb, 957bb, 1677 (2766), 2485bb, 3310bb, 3704bb, 4365bb, 4848bb, 6833bb, 10.797bb,
29.215, 31.656_1914B, 42.611_1914B, 136.634, 137.720, 151.224
Sammlung alter Musikinstrumente
55, 760, 1218
Wagenburg und Monturdepot
U 489, W 8, W 67, W 92, W 153
Bibliothek
14.648
Museum für Völkerkunde
179, 190, 240, 259, 263, 315, 323, 422, 988, 1005, 1025, 1029, 1034, 1036, 1037, 1052,
1186, 1847, 1851, 4672, 8367, 10.402, 11.948, 21.749, 21.750, 21.751, 27.639, 29.406,
29.593, 41.508, 42.482, 42.486, 42.680, 60.542, 64.137, 64.228, 64.327, 71.233, 75.917,
75.934, 90.104, 97.624, 105.865, 132.745, 147.677, 170.664, 204.282, HI 077, HI 117,
Objekt Dr. Völker, VO 103.936_08_Mayuri, VO 166.837_02_Mayuri
* inkl. Objekte zum forMuse-Projekt von Dr. Manuela Laubenberger
123
124
Naturwissenschaftliches Labor
Objektanalysen für externe Auftraggeber:
Auftraggeber
Untersuchungsgegenstand
Susanne M. Käfer, Konservierung und Restaurierung
von Möbeln und Holzobjekten
Fassungsproben eines Konsoltisches der Sammlung Liechtenstein, eines
Zierrahmens aus dem Interieur des Palais Liechtenstein, Bankgasse, und einer
Kutsche der Sammlung Esterházy
Mag. Peter Kopp, Holzrestaurierung
Überzüge einer Holztafel der Holzvertäfelung der Residenz Bamberg
Atelier Franz Bauer
Fassungsproben der Prunkräume des Schlosses Esterházy
Mag. Silvia Miklin-Kniefacz, Restaurierung und
Konservierung
Fassungsproben eines chinesischen Lacktisches (18. Jh.) aus Schloss Hof, NÖ,
von Lackmöbeln des Schlosses Esterházy und von der Lackdekoration des
Chinesischen Pavillons von Schloss Drottningholm, Schweden
Universalmuseum Joanneum Graz
Ergänzungsmasse und Klebstoff eines etruskischen Buccherogefäßes und Belag
einer Vitrine aus Schloss Eggenberg, Graz
Bundesmobilienverwaltung
Fassungsproben einer Truhe in Boulle-Technik
ETH Zürich, Institut für Denkmalpflege und
Bauforschung
Fassungsproben auf Stuckmörtel (19. Jh.)
Universität für angewandte Kunst
Institut für Konservierung und Restaurierung
Bindemittelanalysen im Rahmen des Nako-Projekts sowie im Zuge von Diplom­
arbeiten Bindemitteluntersuchungen von Proben aus einem Altarflügel (16. Jh.),
Steiermark, aus einem Musterkästchen, Tiroler Landesmuseum, aus einem Altar
des Universalmuseums Joanneum Graz, aus einer Bronzeglocke des Landes­
museums NÖ, aus einem Gemälde (19. Jh.) des WienMuseums, aus einer Flagge
(15. Jh.) des Zeughaus Innsbruck, aus einem Rock von Oskar Kokoschka (Sammlungen der Universität für angewandte Kunst)
Akademie der bildenden Künste Wien,
Institut für Konservierung – Restaurierung
Überzug des Laiengestühls der Pfarrkirche St. Andrä/Traisen
Bundesdenkmalamt
Firnisproben von einem Gemälde aus der Pfarrkirche Maria Lanzendorf, NÖ, und
von einem Gemälde aus der Pfarrkirche Laxenburg, NÖ; Malschichtproben von
der Deckenmalerei der Sala Terrena des ehem. Winterpalais des Prinzen Eugen,
Wien, von Wandgemälden aus dem Ziereisbunker, Mauthausen, von Wandgemälden der Johanneskapelle, Pürgg, und von einer holzvertäfelten Stube des
Vereins Altfinstermünz
Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig
Ausblühung an einem Gemälde von Picasso
Österreichische Nationalbibliothek
Zerstörungsfreie Analysen am Cod. 1861 und am Cod. Theol. gr. 31, fol. 49 (6. Jh.)
Sabine Formanek, Konservierung und
Restaurierung von Holzobjekten
Fassungsproben einer chinesischen Holzskulptur
Herbert Simader, Restaurator für Möbel und
Holzobjekte
Fassungsproben eines Barockaltars
Petra Gröger
Fassungsprobe eines Jugendstilmöbels
Tatjana Bayerová und Karol Bayer, Litomyšl
Probe eines Fragments von Schloss Vizovice, Tschechien
Dorina Tschinkel
Zerstörungsfreie Untersuchungen von historischen Schmuckstücken und einer
historischen Fotografie
Abteilungen
Anlässlich der für Ende 2012 geplanten
Wiedereröffnung der Kunstkammer wird
dieses Objekt gerade aufwendig restauriert;
parallel dazu sollte es wissenschaftlich aufgearbeitet werden. Vor allem an den Reliefs
zeigen sich massive Schäden.
geklärt werden. So sollte untersucht werden,
ob die Abdeckgläser teils durch modernes
Glas ersetzt wurden und ob die Umrandungen
durch moderne Pigmente ergänzt wurden,
bzw. ob und an welchen Stellen spätere Eingriffe erfolgt sind.
Untersuchung eines Spielbretts
Die nur ca. 3,5 x 3,5 cm großen, farblich
gefassten Figuren weisen relativ dicke Überzüge auf, die zu Aufstellungen der Fassung
führten, die sich stellenweise zusammen mit
dem Ton vom Untergrund abhebt.
Stellvertretend für die Vielzahl der durchgeführten Analysen des vergangenen Jahres
wird hier kurz die Untersuchung eines
Objektes der Kunstkammer präsentiert. Das
doppelseitige Spielbrett für Schach und den
„Langen Puff“ mit 20 Spielsteinen (Inv.Nr. KK 168) stammt aus dem 14. Jahrhundert und zeichnet sich vor allem durch eine
große Materialvielfalt aus. Im doppelseitigen
Holzbrett finden sich neben Einlegearbeiten
(Cer­tosina-Intarsia) aus Jaspis und Bein auch
bemalte Tonreliefs unter einer Verdeckelung
aus Bergkristall, während die Spielsteine aus
Achat und Chalzedon bestehen.
Ziel der Analysen war es einerseits, den Erhaltungszustand des Spielbretts detailreich
zu erfassen und zu dokumentieren (HIROX
3D-Mikroskop). Anhand der Bestimmung
des Malschichtaufbaus und der chemischen
Zusammensetzung der Malschicht bzw. des
dicken Überzugs der Tonreliefs sollte andererseits auch dem Grund für die Fassungsaufstellungen nachgegangen werden (Mikroskopie, Gaschromatographie-Massenspek­
t­ro­­metrie (GC-MS)). Mittels zerstörungsfreier
­energiedispersiver Röntgenfluoreszenzanalyse
(RFA) sollte weiters das Vorliegen von Überarbeitungen und späteren Hinzufügungen
Für die Analysen wurden an drei Reliefs kleine
Proben entnommen, eine davon wurde als
Querschliff präpariert und ihr Malschichtaufbau wurde mikroskopisch bestimmt. Rasterelektronenmikroskopie (REM/EDS) an diesem
Querschliff weist über die Elementzusammensetzungen die Pigmente der einzelnen
Schichten nach. Über histochemische Bindemittelanfärbungen am Querschliff können
Bindemittel(klassen) lokalisiert werden. Genauere Bindemittelbestimmungen können
jedoch nur mittels GC-MS vorgenommen
werden, dazu wurden hier die beiden anderen
Proben verwendet.
Oddy-Tests
Auch 2011 wurden für Ausstellungs- bzw.
Einrichtungsprojekte, speziell für die Neuaufstellung der Kunstkammer, so genannte
Oddy-Tests – die die Auswahl geeigneter,
nicht korrosiver Ausstellungs- und Depotmaterialien ermöglichen – durchgeführt und
in die laboreigene Datenbank aufgenommen.
Gesamtansicht der aufgeklappten Außenseite
des Spielbrettes Inv.-Nr. KK 168
Detail einer bemalten Relieffigur, Aufnahme mit
dem HIROX 3D-Mikroskop, Vergrößerung 20 x
125
126
Naturwissenschaftliches Labor
An dem Querschliff der Probe aus dem Relief
des Schützen zeigt sich ein fünfschichtiger
Malschichtaufbau, die drei hellen Schichten
weisen als Pigmente vor allem Bleiweiß,
vereinzelt aber auch etwas Ocker auf. Die
mittlere braune Schicht besteht neben
Kreide und Bleiweiß auch aus etwas Ocker
und Spuren eines Kupferpigmentes, während die Farbgebung der obersten blauen
Malschicht auf Azurit zurückzu­führen ist.
Die histochemische Färbung zeigt vor­
wiegend Protein als Bindemittel in den Malschichten.
Das Vorliegen von proteinischem Bindemittel
konnte durch die GC-MS-Analysen der Proben
bestätigt werden, die Untersuchungen sollten
jedoch nicht nur die bereits nachgewiesenen
Bindemittel genauer bestimmen, sondern die
Analyse auch auf weitere Bindemittelklassen
ausweiten. So wurden die Proben auch hinsichtlich des Vorhandenseins von Kohlen­
hydraten untersucht. Aufgrund der hohen
Glycinkonzentration und des Nachweises
Querschliff der Probe aus dem Relief des Schützen,
Normallichtaufnahme bei 100-facher Vergrößerung
REM-Spektrum des Querschliffs
von Hydroxyprolin in den Proben konnte
das Protein als tierischer Leim identifiziert
werden, während die hohen Intensitäten
von Galaktose und Arabinose die Verwendung von Gummi Arabicum beweisen.
Diese Ergebnisse bestätigen die Vermutung
der Restauratoren, dass beim Spielbrett sowohl tierische als auch pflanzliche Leime Einsatz fanden, und helfen so bei der Ausarbeitung
des am besten geeigneten Konzeptes für die
erfolgreiche Restaurierung des Objektes.
Zur Übermalungssituation ergab die RFA
der untersuchten roten Umrandungen, dass
überwiegend Kreide als Grundmaterial verwendet wurde, nur an einigen wenigen
Stellen konnte Gips nachgewiesen werden.
Hierbei dürfte es sich um eine spätere Überarbeitung handeln. Als Rotpigment kam in
beiden Fällen überwiegend Zinnober zum
Einsatz. Teilweise lässt ein deutlich erhöhter
Eisenpeak auf die Verwendung eines (roten)
Erdpigments schließen, eine Überarbeitung
an diesen Stellen erscheint wahrscheinlich.
Anfärbung des Querschliffs auf Protein mit
Amidoschwarz, 100-fache Vergrößerung
Zusätzlich wurden auch die Abdeckungen
der Spielfelder analysiert, wobei neben Bergkristall für das farblose Glas Kalk-NatronSilikat-Glas nachgewiesen werden konnte,
welches mit Mangan entfärbt wurde. Das
rote Glas hingegen ist ein Kali-Kalk-Glas,
das ebenfalls mit Mangan entfärbt und mit
Kupfer gefärbt wurde. In Bezug auf das verwendete Glas stellte sich die Frage, ob es
venezianischen Ursprungs sein könnte und
es der Entstehungszeit des Spielbretts (Anfang
14. Jahrhundert) zuzuordnen ist. Dies erscheint aber nicht gesichert: Kalk-NatronSilikat-Glas wurde zwar in Venedig zu dieser
Zeit produziert bzw. verarbeitet, vergleichbare
Analysen dieses Glastyps zeigen aber einen
höheren Gehalt an Al2O3. Auch konnten in
beiden Gläsern Spuren von Barium gefunden
werden, von denen in entsprechender Literatur nicht berichtet wird. Dieselbe Quelle
erwähnt zwar rotes Pottascheglas, jedoch erst
aus dem 15. Jahrhundert. Es ist daher wahrscheinlich, dass es sich bei den Glasab­
deckungen um spätere Ergänzungen handelt.
GC-Chromatogramm einer weiteren Probe
a. nach HCl-Hydrolyse und Sylilierung;
b. nach TFA-Hydrolyse und Acetylierung.
(Aminosäuren von tierischem Leim: Ala…Alanin, Gly…Glycin, Val…
Valin, Leu…Leucin, Ile…Isoleucin, Ser…Serin, Phe…Phenylalanin,
Asp…Asparaginsäure, Hyp…Hydroxyprolin, Glu…Glutaminsäure;
Monosaccharide von Gummi Arabicum: Rhm…Rhamnose, Arb…
Arabinose, Gal…Galaktose.)
Abteilungen
Zuletzt wurde noch eine Metallfolie analysiert, bei der es sich um Silber mit etwa 5 %
Kupfer und Spuren von Gold, Blei, Mangan
und Eisen handelt.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Dr. Martina Griesser
Publikationen
Redaktion von Technologische Studien Kunsthistorisches
Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung –
Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen 2011) (gemeinsam mit E. Oberthaler und A. Huber; wird fortgesetzt);
Entwicklung und Austestung von Standard-KunststoffVerpackungslösungen für Sammlungs- & Museums­
depots, ebenda, 10–71 (gemeinsam mit M. Krainz,
J. Bergmair, S. Kalabis, M. Griesser-Stermscheg,
M. Novotny-Kargl, R. Knaller, A. Hanzal, J. Bailer,
C. Jordan, W. Werther, E. R. Schmid, E. Schlegel,
U. Kannengiesser, S. Jahn und E. Gregor)
Redaktion von Technologische Studien Kunsthistorisches
Museum. Konservierung – Restaurierung – Forschung –
Technologie, Bd. 8, 2011 (gemeinsam mit E. Oberthaler
und A. Huber; wird fortgesetzt); Die erste bimetallische
Münze? Metallanalytische Untersuchungen an einem
As des Kaisers Nero, ebenda, 82–89 (gemeinsam mit
N. Schindel, B. Woytek und B. Frühmann)
Forschungsprojekte, Forschungen
Leitung des Forschungsprojekts Portable ART Analyser
(PART) – Development and construction of an innovative
and optimised portable XRF instrument for the in situ,
non-destructive study of unique and valuable artworks
(Kurztitel: Portables RFA-Gerät zur Untersuchung von
Kunstwerken) (Projektmitarbeit: Dr. Bernadette Frühmann, Dr. Katharina Uhlir, Stephan Smolek (Atominstitut der österreichischen Universitäten), DI Bernhard
Großmayer, in Kooperation mit dem Atominstitut der
Österreichischen Universitäten und der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEA), Laboratorien Seibersdorf;
Finanzierung: FWF, Projekt Nr. L430-N19)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
22.–25.3. München, Doerner Institut, CHARISMA –
Cultural Heritage Advanced Research Infrastructures:
Synergy for a Multidisciplinary Approach to Conservation/
Restoration, Workshop on Lake Pigment Preparation
7.4. Wien, Hotel Fleming‘s, Tagung Das Grüne
Museum – Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen
26.4. Survey of the use of radiation based analytical
techniques for studying museum objects at the
Kunsthistorisches Museum, Vienna, Berlin, BAM
Headquarters, TECHNART 2011 – Non-destructive and
microanalytical techniques in art and cultural heritage
(26.–29.4.)
26.–29.4. First applications of the newly developed
microanalysis XRF spectrometer (PART) at the Kunst­
historisches Museum, Vienna, Berlin, BAM Headquarters,
TECHNART 2011 – Non-destructive and microanalytical
techniques in art and cultural heritage, Posterpräsen­
tation (gemeinsam mit B. Frühmann, C. Streli,
P. Wobrauschek, B. Grossmayer, S. Smolek und
G. Buzanich)
Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider
19.–23.9. Lissabon, Lisbon Congress Center, ICOM-CC
16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural
Identity – The Role of Conservation
Die „Kustodische Großreinigung unter RestauratorInnenaufsicht“. Präventiv-konservatorische Ensemblepflege in
historischen Prunkräumen an den Beispielen der Kaiserappartements, des Sisi Museum und der Historischen
Silberkammer in der Wiener Hofburg, in: Technologische
Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung –
Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010
(erschienen 2011), 72–85 (gemeinsam mit E. Hottenroth
und O. Lichtscheidl)
7.12. First applications of a newly developed, portable,
vacuum-chamber equipped XRF instrument, designed
for the sophisticated needs of the Kunsthistorisches
Museum, Vienna, Sharjah, American University of
Sharjah, International Conference on the Use of X-ray
(and related) Techniques in Arts and Cultural Heritage
(7.–8.12.)
Publikationen
8.12. Application of X-ray and neutron tomography
to study antique Greek bronze coins with a high lead
content, Sharjah, American University of Sharjah,
International Conference on the Use of X-ray (and
related) Techniques in Arts and Cultural Heritage
(7.–8.12.)
Museumsobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen
bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops im
Museumsbereich an ausgewählten Beispielen des
Kunsthistorischen Museums, in: Technologische
Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung –
Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011,
11–41 (gemeinsam mit S. Stanek und H. Reitschuler)
Sonstiges
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
8.8. Berlin, Geschäftsstelle ICOM Deutschland,
2. Sitzung zur Herausgabe des Leitfadens Vorbeugende
Konservierung, ICOM Deutschland
7.4. Wien, Hotel Fleming’s, Tagung Das Grüne
Museum – Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen
12.–13.12. Berlin, Rathgen-Forschungslabor,
Evaluierung des Rathgen-Forschungslabors
12.5. Benediktbeuern, Stift Benediktbeuern, Fraunhofer
Institut für Bauphysik IBP, Das Modulare NullenergieDepot/Neue Wege für Depot- und Archivbauten
Dr. Václav Pitthard
16.6. St. Pölten, Kulturdepot SZ Kunst, Symposium
des Österreichischen Restauratorenverbandes Das NÖ
Kulturdepot – Planung, Übersiedelung und Betrieb
Publikationen
Lehrtätigkeit
Analytical characterisation of lacquer objects excavated
from a Chu tomb in China, in: Journal of Archaeological
Science 38, 2011, 2667–2674 (gemeinsam mit S. Wei,
V. Pintus, M. Schreiner und G. Song)
SS 2011 Wien, Hochschule für Angewandte Kunst,
Fachbereich Konservierung/Restaurierung, Vorlesung
im Rahmen der Veranstaltung Spezielle Untersuchungsmethoden in der Restaurierung – Strahlendiagnostik
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
19.–23.9. Lissabon, Lisbon Congress Center, ICOM-CC
16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural
Identity – The Role of Conservation
Dr. Bernadette Frühmann*
26.9. New approaches in the GC-MS investigations in
the Kunsthistorisches Museum, Vienna, Linz, Johannes
Kepler Universität Linz, 14th Austrian Chemistry Days
(26.–29.9.), Minisymposium Chemistry in Art and
Cultural Heritage
Die erste bimetallische Münze? Metallanalytische
Untersuchungen an einem As des Kaisers Nero, in:
Technologische Studien Kunsthistorisches Museum.
Konservierung – Restaurierung – Forschung –
Technologie, Bd. 8, 2011, 82–89 (gemeinsam mit
N. Schindel, B. Woytek und M. Grießer)
DI Sabine Stanek
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
Publikationen
Museumsobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen
bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops
im Museumsbereich an ausgewählten Beispielen des
Kunsthistorischen Museums, in: Technologische
Studien Kunsthistorisches Museum. Konservierung –
Restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, 2011,
11–41 (gemeinsam mit C. Schaaf-Fundneider und
H. Reitschuler)
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
19.–23.9. Lissabon, Lisbon Congress Center, ICOM-CC
16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural
Identity – The Role of Conservation
Publikationen
26.–29.4. First applications of the newly developed
microanalysis XRF spectrometer (PART) at the Kunst­
historisches Museum, Vienna, Berlin, BAM Head­
quarters, TECHNART 2011 – Non-destructive and
microanalytical techniques in art and cultural heritage,
Posterpräsentation (gemeinsam mit M. Grießer,
C. Streli, P. Wobrauschek, B. Grossmayer, S. Smolek
und G. Buzanich)
127
128
Buchhaltung und
Finanzen
Controlling und
Berichtswesen
Projektmanagement
Birgit Wissiak, B.A., Abteilungsleiterin
Eva Fenz
Petra Granitz
Marcus Kracher
Ilona Lex (bis 1.2.; Pension)
Astrid Mähr
Romana Matzner
Mag. Markus ROBOCH, Abteilungsleiter
(bis 30.11.)
Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER, MAS,
Abteilungsleiterin
Der Fokus der Tätigkeit der Abteilung Buchhaltung und Finanzen lag in der Integrierung
aller neu übernommenen Themenbereiche
und der Grundlagenschaffung für einen
neuen Webshop.
Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Abteilung
Controlling und Berichtswesen lag wie in
den vergangenen Jahren in der Erstellung des
Budgets und in dessen unterjähriger Begleitung. Weiters war das interne und externe
Berichtswesen eine der Hauptaufgaben der
Abteilung Controlling. Vor allem waren auch
die Kostenkontrolle und die strategische
Kostenbegleitung der Großbauprojekte neues
Depot sowie Wiedereinrichtung der Kunstkammer Schwerpunkte im Jahr 2011.
Eine besondere Herausforderung im Jahr 2011
stellte die Etablierung der Online Spenden
auf unserer Homepage dar. Diese konnte im
Herbst erfolgreich in Betrieb genommen
werden.
In Zusammenarbeit mit der Abteilung IT
wurden neue Software- und Hardwareelemente in Betrieb genommen, welche die
Basis für den anhaltenden Fortschritt in allen
Bereichen darstellen. Aufbauend auf dieser
Entwicklung konnte eine neue Kommunikationsplattform für die Kassen installiert werden. Diese neue Form des Datenaustausches
zwischen den Kassen und der Buchhaltung
bildet die Basis für die Evaluierung der Anforderungen für einen neuen Webshop.
Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER, MAS, Abteilungsleiterin
(ab 1.12.)
Wissenschaftliche Tätigkeit
Mag. Markus Roboch
Vorträge, Teilnahme an Tagungen
3.5. Kulturmanagement, Wien, Wirtschaftsuniversität,
Alumni Club
13.5. Culture Management, Villingen-Schwenningen,
Hochschule, MBA Programm
16.5. Kulturmanagement, Wien, Haus der Industrie,
Austrian Senior Experts Pool
22.6. Live im Web: Treffpunkt Kulturmanagement
Lehrtätigkeit
SS 2011 Controlling in Kulturbetrieben, Innsbruck,
Universität, Vorlesung
Die Abteilung Projektmanagement hat im
Jahr 2011 mehrere Projekte als Projekt­
leitung und -organisation betreut. Diese
Projekte betrafen zum Großteil interne
Organisationsänderungen in den Abteilungen Museumsshops und Buchhaltung und
Finanzen sowie Grundlagenbegleitung verschiedener Softwareentwicklungsprojekte in
diesen Abteilungen. Zudem konnte in Zusammenarbeit mit den Abteilungen Informationstechnologie und Visuelle Medien
beispielsweise die Einrichtung einer OnlineSpendenplattform für die Spendenkampagne
der Kunstkammer erarbeitet werden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Abteilung lag
in der Betreuung der wissenschaftlichen
Sammlungen und Abteilungen bei der Einreichung, Budgetbegleitung und Abrechnung
diverser drittmittelfinanzierter Forschungsprojekte seitens externer Förderinstitutionen.
Schließlich leitete die Abteilung das Reisemanagement. Es wurden in Zusammen­
arbeit mit der Abteilung Ausstellungs­
management rund 200 Dienstreisen eigener
Mitarbeiter sowie Kurierreisen externer Kuriere im Zuge von Leihgabenbegleitungen zu
Sonderausstellungen an den Standorten des
KHM mit MVK und ÖTM organisatorisch abgewickelt und gebucht.
Abteilungen
Gebäudemanagement
Ing. Gerhard SEIDL, Abteilungsleiter
Andrea FIDLER
Museumstechnik, Betriebselektrik, Projekt KK
Ing. Bertrun KOS
Maximilian PAVLOVICS
Carlos Gustavo ALIDI BERNASCONI (bis 31.10.)
Manfred EISELT
Rene FÜHRER
Jörg STEINER
Johann TRÄXLER
Hochbau, Inventar, Projekt Depot
Ing. Stefan FLECK
Kurt HOFER
Mario SCHWEIGER
Johann RUBNER
Peter PLANEGGER (bis 31.5.)
Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL
Dipl.-Rest. Christina SCHAAF-FUNDNEIDER
Hochbau, Hauswerkstätten
Jörg STARK
Kurt SCHOPFHAUSER
Alfred SCHODL
Walter SCHWEIGER
Werner RAMHARTER
Markus LENHART
Wolfgang WEILAND
Klimabeauftragte
DI Angelika STEPHANIDES (ab 1.9.)
Technisches Referat – Haustechnik
Ing. Wolfgang EDER
Bruno PLONER
Franz CSAN
Serviceteam
Thomas GAISBERGER, Leiter
Johannes CERMAK
Zoltan FEHER
Wolfgang FIALA
Günter KOLLER
Rudolf KREUZ
Robert WALDBAUER
Fuhrparkmanagement, Reinigungen
Stefan BRAITH
Gerda Egger (bis 28.2.; Pension)
Sigrid MOSER
Güllü ÖZCELIK (ab 1.3.)
Die Wahrnehmung der Tätigkeiten des Gebäudemanagements war 2011 vor allem
durch die beiden Großprojekte „Wiedereinrichtung der Kunstkammer“ und „Zentraldepot“ geprägt (siehe auch die Berichte
u. a. auf S. 10 und 25).
Unser Aufgabengebiet erstreckt sich aber
auch auf zahlreiche weitere Projekte, die in
Angriff genommen und abgewickelt wurden.
Zu den Kernaufgaben eines Gebäudemanagements zählt dabei nicht nur das reine
Projektmanagement, sondern auch die in
ihrer Gesamtheit nicht einzeln zu nennenden Instandhaltungs-, Wartungs- und Verwaltungsangelegenheiten, welche durch ihre
unterschiedlichen Ausgestaltungen eine große, jedoch gern wahrgenommene Herausforderung darstellen. Nicht zu vergessen
sind die Leistungen der Hauswerkstätten
und des Serviceteams – sei es im Rahmen
der Unterstützung bei Veranstaltungen, bei
Transporten aller Art, bei Sonderausstellungsauf- und abbauten oder „nur“ bei der alltäglichen Instandhaltung von Inventar und
Bausubstanz.
Ein Meilenstein war die Schaffung und Besetzung der neuen Stelle einer „Klimabeauftragten“. Das Ziel auf diesem Tätigkeitsfeld
ist die Entwicklung und Umsetzung von
Konzepten zur Verbesserung der klimatischen Bedingungen in den Sammlungs­
bereichen, das Erkennen von Energieein­
sparungspotentialen und daraus resultierend
die Erarbeitung von zukunftsorientierten
Lösungsansätzen.
Projekte
• Umgestaltung des Cafes in der Kuppelhalle:
Herstellung einer zeitgemäßen technischen Infrastruktur (Elektro-Zu- und
Verteilungsleitungen, Änderung des
Lichtkonzeptes, Netzwerk-Verkabelung,
Wasser- und Abwasserleitungen, Installation eines Fettabscheiders);
• Lounge für die Freunde des KHM:
Für die „Museumsfreunde“ wurde im
2. Stock angrenzend an den Vortragsraum ein Lounge-Bereich eingerichtet;
• Kinderatelier: Für museumspädagogische
Zwecke wurde der ehemalige Medienraum im Garderobenbereich in einen
Kreativraum umgebaut;
• Umgestaltung Hauptkassa 1 im KHM:
Der Arbeitsbereich wurde nach ergonomischen Richtlinien umgebaut;
• Info- und Audioguide-Stand im Vestibül:
Neuherstellung der Möblierung und
des Besucherinformations-Systems unter
Berücksichtigung des optischen Gesamteindruckes im Vestibül;
• Umbau des Fotoateliers: Umbau unter
Zugrundelegung der Anforderungen an
eine moderne Arbeitsplatzgestaltung;
• Fertigstellung der Heizsteigleitungen
vom Kellergeschoß bis ins Dachgeschoß
zur Temperierung des Hochschlosses in
Ambras;
• Weiterführende Maßnahmen zum Projekt
„Luftbrunnen“ in der Neuen Burg.
129
130
Recht
Ticketing & Tourismus
Mag. Verena Hofer, MAS, Abteilungsleiterin,
Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin, Prokuristin
Mag. Verena Hofer, MAS, Abteilungsleiterin
Ticketing
Martina Kuslits
Sarah Müller
Tourismus
Mag. Markus Kustatscher
Mag. Maria Gattringer
Karin Kulhanek
Die Herkunft unserer Besucher
im Kunsthistorischen Museum
Deutschland 10,7 %
Japan 10,0 %
Österreich
27,3 %
USA 6,6 %
Italien 6,4 %
Die diversen juristischen Belange des KHM
mit MVK und ÖTM werden in der hausin­
ternen Rechtsabteilung konzentriert, um
die optimale rechtliche Wahrnehmung der
laufenden Museumsaufgaben zu erreichen.
Auch 2011 war Aufgabe der für die diversen
juristischen Belange des KHM mit MVK und
ÖTM eingerichteten Rechtsabteilung die
Konzeption abzuschließender Rechtsgeschäfte
und die juristische Unterstützung der Verträge
der Wissenschaftlichen Anstalt. Dies betraf
insbesondere die von der Wissenschaftlichen
Anstalt abgeschlossenen Verträge im Bereich
von Ausstellungs- und Marketingkoopera­
tionen, Sponsoring oder Schenkungen. Des
Weiteren wurden der Rechtsabteilung von
den einzelnen Sammlungen und Abteilungen den aktuellen Geschäftsgang betreffende Rechtsfragen zur Überprüfung vorgelegt.
2011 begleitete die Abteilung Ticketing &
Tourismus das zweite Jahr der KHM-Jahreskarte seit ihrer Einführung. Der Erfolg der Jahreskarte ist weiterhin ungebremst: 23.000
Kunst- und Kulturinteressierte kauften 2011
eine Jahreskarte für sich selbst oder als Geschenk.
Als kleines Dankeschön für ihre Treue
schenkten wir unseren JahreskartenbesitzerInnen den Besuch im Sommer, wir verlängerten beim Kauf der KHM-Jahreskarte deren
Gültigkeit auf 14 Monate und verlosten die
Teilnahme an einer besonderen Führung:
Im Juli und August öffneten wir das Kunsthistorische Museum montags erstmals nicht
nur untertags. Nach Einbruch der Dunkelheit starteten wir wöchentlich in jeweils drei
kleinen Gruppen zu einer Entdeckungsreise
durch das Kunsthistorische Museum, die bis
über die Dächer Wiens führte. Wir zeigten
das Museum in einem anderen Licht und
gelangten dabei in sonst öffentlich nicht zugängliche Bereiche. Die Teilnahme konnte
online auf unserer Homepage spielerisch ge­
wonnen werden. Insgesamt 600 Gewinner
konnten an einer der exklusiven Nachtführungen teilnehmen. Gleichzeitig gelang es
uns, die Zahl der Jahreskartenverkäufe im
Vergleich zu den Sommermonaten 2010
um 44 % zu steigern.
Die 2010 eingeführte Abfrage der Herkunft
der BesucherInnen beim Ticketkauf an der
Kasse ist ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung unserer Besucherstatistik. Sichtbar
wurde dabei nicht zuletzt der Erfolg der Jahreskarte, der sich auch in der hohen Besuchsfrequenz ihrer BesitzerInnen zeigte: 67 % der
Jahreskartenbesitzer waren mehr als 3-mal,
17 % waren gar als „heavy user“ über 10-mal
in den Sammlungen und Ausstellungen.
Russland 5,6 %
Frankreich 4,8 %
Großbritannien 2,3 %
China 0,9 %
Schweiz 0,9 %
Australien 0,7 %
Sonstige
18,7 %
keine Angabe
5,2 %
Die Herkunft unserer Besucher
im Museum für Völkerkunde
Deutschland 12,8 %
Russland 7,2 %
Österreich
27,0 %
USA 6,9 %
Japan 6,0 %
Italien 5,9 %
Frankreich 5,9 %
Großbritannien 1,8 %
Schweiz 1,2 %
China 0,7 %
Australien 0,7 %
Sonstige
18,5 %
keine Angabe
4,5 %
Abteilungen
Die Herkunft unserer Besucher
im Österreichischen Theatermuseum
Österreich 77,6 %
keine Angabe
1,9 %
Sonstige 4,6 %
Deutschland 9,1 %
USA 1,5 %
Frankreich 1,2 %
Schweiz 1,0 %
Großbritannien 1,0 %
Japan 0,8 %
Italien 0,4 %
Australien 0,4 %
Russland 0,3 %
Die Herkunft der Jahreskarten-Besitzer
Österreich 74,4 %
keine Angabe
4,9 %
Sonstige 11,2 %
Deutschland 4,0 %
USA 1,3 %
Frankreich 1,0 %
Russland 0,8 %
Japan 0,6 %
Italien 0,6 %
Großbritannien 0,5 %
Schweiz 0,4 %
China 0,2 %
Schwerpunkt der Abteilung im Bereich b2b
Tourismus waren 2011 die Fernmärkte Russland, USA und Australien. In Kooperation
mit dem WienTourismus und der Österreich
Werbung konnten wir in diesen Märkten das
KHM der Tourismusbranche vorstellen.
Die Österreich Werbung präsentierte im
Oktober in New York den ersten „Austria
Pop-Up Store“, in welchem sich Österreich
als Reisedestination zeigte. Das Kunst­histo­
rische Museum hat die Einladung von
Michael Gigl, Region Manager der ÖW für
USA & Australien, sich im Pop-Up Store zu
präsentieren, sofort angenommen und einen
Einblick in seine Gemäldegalerie gegeben.
Neben Kopien von Werken Parmigianinos
und Velázquez’ zeigte eine Bilder-Leinwand
Hauptwerke der Gemäldegalerie. Mittels QRCodes konnten Smartphone-BesitzerInnen
ihr Telefon als Audioguide nutzen und so
direkt Informationen über die Kunstwerke
abfragen. Neben zahlreichen Veranstaltungen
im Austria Pop-Up Store präsentierte sich
das KHM auch im Rahmen des in New York,
Los Angeles, Melbourne und Sidney statt­
findenden Austria Unique Like You Travel
Symposiums 2011 US-amerikanischen und
australischen Reiseveranstaltern und Agents.
Wichtiger Partner ist die 4 und 5* Hotellerie.
Neben Kooperationen mit der Marriott
Gruppe, dem Grand Hotel, Hotel Imperial
und Hotel Sacher wurde 2011 die Zusammenarbeit mit dem 4* Hotellerie-Zusammen­
schluss „Wiener Lebensfreude“ erfolgreich
weitergeführt.
Ein Schwerpunkt des Verkaufs für den Herbst
2011 war die Ausstellung Wintermärchen
mit dem Fokus auf österreichische Busreiseveranstalter sowie Veranstalter aus Deutschland und den Nachbarländern Tschechien,
Slowakei und Ungarn. Durch die gezielten
Verkaufsmaßnahmen konnten die Vertrags­
umsätze von Oktober bis Dezember um 26 %
im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.
Die Teilnahme an den wichtigen Tourismusmessen, wie der ITB in Berlin oder der TTG
(Italien) sowie dem ETOA Workshop und
dem World Travel Market in London, standen
ebenso wie zahlreiche weitere Aktivitäten
im b2b-Bereich bereits im Zeichen der
Wiedereröffnung der Kunstkammer. In einer
Kooperation mit den Tourismusverantwortlichen im Fitzwilliam Museum in Cambridge
wurde die dort erfolgreiche Ausstellung mit
Kunstkammerobjekten Splendour & Power.
Imperial Treasures from Vienna genutzt,
um der englischen Tourismusbranche einen
Ausblick auf die Einzigartigkeit der neu eröffneten Kunstkammer zu geben.
Geschäftsführer Dr. Paul Frey mit Michael Gigl bei
der Eröffnung des Pop-Up Stores in New York
Foto: Austrian Tourist Office / Nathalie Schuelle
131
132
Personalmanagement und Besucherdienst – Organisation und Einkauf
Dr. André Alvarado-Dupuy, Abteilungsleiter
Personalmanagement und Besucherdienst, Prokurist
Mag. (FH) Eva Stiegler-Wilfert, Abteilungsleiterin
Organisation und Einkauf
Monika BAUER
Herbert HEUGL
Andrea RISCHER
Bernd STILLING
Leitung Besucherdienst
Wolfgang TOBLER
Teamleitung und Besucherdienst KHM
Josef DIRNBERGER
Nusret DUCEVIC
Andreas HRUZA
Slawomir LUKASIK
Barbara REITER
Erich STEYRER
Stefan ANESKA (bis 30.9.)
Gertraude CERVINKA
Hajrudin DUG
Dr. Susanne GRÜNES
Alexander HATZL
Tatjana HATZL
Harald HELML
Christoph HICK
Gerald HOLZER
Malgorzata HÖPFLER
Gerhard HYL
Robert KAINZ
Rainer KNAPEK
Sabine KOLLER (ab 1.3.)
Tamas KUSLITS
Mag. Karl LUX (ab 1.3.)
Michael MACH
Michael MARTIN
Cvijeta MIJIC
Adelheid MIKES
Michaela NEIDL
Michael OTTO
Peter RIEPL
Agnieszka TALAGA
Carina van de BILT (bis 28.2.)
Mag. Sylvia VOTAVA
Teamleitung und Besucherdienst
Neue Burg und MVK
Admir DUCEVIC
Irene JOBST
Hans RIEGLER
Roman SCHÖBERLE
Violetta AVAZNIA
Kurt BEINRÜCKER
Lajos BERKI
Herbert DEISENBERGER
Franz HÖLLERER
Walter KOWALSKY
Milina LESCHINSKY
Fung-Hua LI (bis 31.8.; Pension)
Delia ORCASITAS
Markus SCHEUHAMMER
Albert SCHWELLA
Christian STEMPROK
Rudolf ZIEGLER
Teamleitung und Besucherdienst
Schatzkammer und ÖTM
Harald JANDRASITS
Günther POSCH
Axel WEINUNDBROT
Erwin WUKITSEVITS
Roland CZASKA
Eva-Elisabeth FRÖLICH
Monique HELLMUTH-SCHIRNHOFER
Claudia MATTES
Ilse MOSSBÖCK
Leopold STANGL
Susanne ZAPULA
Ingrid ZELLNER
Besucherdienst Wagenburg
Elke BEINRÜCKER-STRADNER
Robert MAHRHOFER
Robert Mörtl (bis 28.2.)
Andreas RÜHRIG
Teamleitung und Besucherdienst Ambras
Oskar PLANGGER
Manfred BLANK
Elia DE ZORDO (bis 31.10.)
Barbara FUCHS
Sylvia GRÜNAUER (bis 31.10.)
Bora GÜVENER (bis 31.10.)
Raimund HILBER (bis 31.10.)
Wanda MOHILOVA (bis 31.10.)
Silvia SAILER (bis 31.10.)
Norbert WÄGER (bis 31.10.)
Adolf WOLCHOWE (bis 31.10.)
Die Abteilungen Personalmanagement sowie
Organisation und Einkauf sind für die
Arbeitsfelder Personalwesen, Besucherdienst,
zentraler Einkauf, Organisation und Moderation von Tagungen, Weiterentwicklung der
Intranetplattform und Organisation des
Aufsichtspools verantwortlich. Vor allem in
den beiden zuletzt genannten Bereichen ist
die Kooperation sehr intensiv.
Im Jahr 2011 stieg der Personalstand aufgrund der Großvorhaben Depotübersiedlung
und Neuaufstellung der Kunstkammer um
ca. 2 %. Außergewöhnlich sind die Daten
zur Situation der Arbeitnehmerinnen im KHM:
Sie stellen die Mehrheit der Beschäftigten,
und Frauen verdienen im KHM im Durchschnitt mehr als ihre männlichen Kollegen.
Wesentliche Entwicklungen 2011
•Weiterer Ausbau des Intranets durch Er-
stellung von Subseiten für den Besucherdienst, die IT-Abteilung und das Sicherheitsmanagement
•Einheitliche Disposition der MitarbeiterIn-
nen Besucherdienst, Shops, Kassen
• Abschluss der Neuorganisation des Be­
sucherdienstes in Teamleitungen durch Be­
stimmung von Standortverantwortlichen
für das Kunsthistorische Museum, für die
Neue Burg und das Museum für Völkerkunde sowie für die Schatzkammer und
das Österreichische Theatermuseum
Leitprojekte 2011
Dieses Projekt steht im Zentrum mehrjähriger
Anstrengungen zur Verbesserung des guest
service im Kunsthistorischen Museum. Bis zum
Jahr 2011 erfolgte die Besucherinformation/
Besucherbetreuung im Museum ausschließlich durch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Vereins der Freunde des KHM. In
mehrmonatiger Vorbereitungsarbeit wurde
einerseits ein architektonisch und technisch
überzeugender neuer Informationsstand im
KHM-Vestibül geschaffen und andererseits
die Besucherbetreuung durch Ehrenamtliche
und Hauspersonal verbunden. Beide Partner
bringen ihre jeweiligen Stärken ein. Eine Neu­
organisation der Telefonvermittlung (v. a.
außerhalb der Bürozeiten) und des Lost &
Found-Prozesses begleitet die neue Arbeitsweise.
Besonders stolz sind wir auf die lange überfällige Verknüpfung der Besucherinformation
mit der Museumsdatenbank, die dem Infostand einen Überblick über die Objektver­
änderungen im Haus erlaubt. So können die
Besucher besser über ausstellungs- oder
restaurierungsbedingte Abwesenheiten von
Objekten und über den Zeitpunkt ihrer Rückkehr in die Ausstellung informiert werden.
Abteilungen
Mitarbeiteranzahl im Jahresdurchschnitt
(in Vollzeitäquivalenten)
Durchschnittsjahreseinkommen 2011
39.311
454,8
37.609
446,6
0
50
100 150 200 250 300 350 400 450 500
2011
38.475
20000
25000
Frauen
2010
Durchschnittsalter per 31.12.2011
30000
35000
Männer
40000
Gesamt
Mitarbeiterverteilung (in VZÄ)
Angestellte 361,6
38,4
41,0
39,5
0
5
10
400 Frauen
15
20
25
291 Männer
30
35
40
45
50
691 Dienstnehmer
Flexible
Angestellte 48,4
Vertragsbedienstete 26,8
Impulsprojekt 2011
Die Geschäftsführung des KHM und der
Betriebsrat kamen 2011 überein, ein gemeinsames Projekt zur Reduktion von Stress
am Arbeitsplatz in Angriff zu nehmen. Das
Projekt führte binnen weniger Monate zu
beachtlichen Ergebnissen wie z. B. der Erstellung eines neu überarbeiteten Ausstellungsprozesses, der Einführung einheitlicher
Mitarbeitergespräche oder dem Start für
die Entwicklung neuer Job Descriptions und
Bildungspläne.
Kooperationspartner: Humanware GmbH,
www.humanware.at
Informationsstand für BesucherInnen im
Kunsthistorischen Museum – guest service
Beamte 18
45000
133
134
Shops und Repro
Mag. Christoph PAIDASCH, Abteilungsleiter
Waltraud SCHAAR
Mag. Constantia NICOLAIDOU
Mag. Alexander CURTIS (bis 30.11.)
Walter HADEN
Liane MARESCH
Ladislav NAGY
Carlos Gustavo RODRIGUEZ
Anna TSCHIPPAN
Sales
Walter ANABITH
Bettina ARTL (bis 30.6.)
Mag. Elisabeth BRAUNSHIER (ab 1.6.)
Evelyn CARRASCO-DE DIETRICH
Agnes CSERVINKA
Georg DIETRICH
Katharina DIETRICH
Günther EICHINGER
Anna GUST
Harald HABLE
Nataliya HENERALOVA
Ottilie HENHAPL
Christoph HINTERLEITNER
Michael HINTERSCHUSTER
Gerhard HOFMAYR
Gottfried JAMNIG
Ewa KAPELA
Kinga KAPELA
Herbert KNAUREK
Richard KRUPBAUER
Duc Dan LAM
Nadja LANIK (ab 1.10.)
Gladys MACHICAO-MENDEZ
Eva MALIK
Jürgen MATZNER
Elisabeth MOLNAR
Sonja NEURURER
Nikolaj PAHL
Astrid PISCHINGER
Andreas PRUNER
Marta RAJKOWSKA
Mag. Naim RIKABI-SUKKARI (ab 1.4.)
Yüksel SARI
Alfred SCHMIDT
David SCHREIER
Martina SEITSCHEK
Mag. Arnold SIGL
Christine SKOPEK (bis 31.12.; Pension)
Aleksandra STANISLJEVIC
Carina SULZ
Wanda SZKWAREK
Dhery Evans TORRICO
Gordana WEISS
Andreas WIESINGER (bis 31.8.)
Bettina WULZ
Julia ZIEGLER
Sybille ZNIDARIC (bis 30.9.)
Repro
Ilse JUNG
Christine HUMMEL
Florian KUGLER
Der Umsatz der Shops im Kunsthistorischen
Museum konnte 2011 gegenüber dem Vorjahr um über 9 % gesteigert werden. Dieser
Erfolg ist eine schöne Bestätigung für die im
Jahre 2010 vorgenommene Neugestaltung
und Vergrößerung der Shops im Kunst­
historischen Museum sowie für das angebotene Sortiment. Insbesondere der Buch- und
Schmuckbereich konnten deutliche Zuwächse verzeichnen. Für die diversen Ausstellungen wurden verschiedenste neue
Produkte entwickelt, wie etwa der Fächer
„Jäger im Schnee“.
Bild-Fächer „Jäger im Schnee“
Neuer Shop im KHM
Abteilungen
Sicherheitsmanagement
Felia Brugger, Abteilungsleiterin
Peter Tampier
Brandschutz
Roman Sischka
Sicherheitstechnik
Elvir Osmanovic, Leiter
Andreas Riedel
Poststelle
Hugo Hampe
Michael Moser
Sicherheitsdienst
Andreas Hruza, Teamleiter
Thomas Breitsching
Hector Rodney Costabile MONTES DE OCA
Alfred Diabl
Andreas Fössleitner
Helmut Gneist (bis 28.2.; Pension)
Ernst Hoffmann
Manfred Huber
Wolfgang Huber
Gerhard Ifkovits
Siegfried Lazansky (ab 1.4.)
Christian Marcev
Hans Neuberger
Gerhard Niedermayr
Peter Planegger (ab 1. 6.)
Christian Porubsky
Norbert Puntigam
Roland Schlager
Wolfgang Schmid (bis 31.12.)
Klaus Steffe
Eduard Thorwartl
Herwig Weichselbaumer
Robert Wieser
Christoph Wolf
Informationstechnologie
Die Gewährleistung größtmöglicher Sicherheit für Gäste und Mitarbeiter sowie die
Objekte in unseren Häusern ist oberstes Ziel
des Sicherheitsmanagements. Umfangreiche
technische Anlagen müssen instand gehalten, gewartet und sinnvoll ergänzt werden.
Das Jahr 2011 war darüber hinaus durch
eine umfassende Sicherheitsevaluierung in
allen Häusern und die Konzeption der
Sicherheits- und Brandschutztechnik des
neuen Zentraldepots geprägt.
Räumungsübungen wurden erstmals auch
während des Besucherbetriebes durchgeführt – eine kleine Unannehmlichkeit, die im
Ernstfall aber Leben retten kann.
Das Sicherheitsmanagement legt besonderen
Wert auf Erfahrungsaustausch mit anderen
Museen und der Exekutive. Kontinuierliche
Weiterbildung der Mitarbeiter und regel­
mäßige Trainingsübungen für den Sicherheitsdienst sind Grundlage unserer Arbeit.
Ing. Peter Gregorc, Abteilungsleiter
Amade Darajew
Robert Fanta
Thomas Graf
Ing. Bruno Gutierrez Castro
Manuela Kronlachner
Thomas Schnaitt
Stephan Teuschl
Lukas Wieser
Zum breiten Aufgabenspektrum der Ab­
teilung Informationstechnologie gehört vor
allem der Support der hauseigenen User,
wobei der Servicedesk im Jahr 2011 mehr
als 2000 Mal erfolgreich helfen konnte.
Neben der allgemeinen Unterstützung aller
Sammlungen und Abteilungen wurde die
Infrastruktur für die Erneuerung der Webseite und des Webshops geschaffen, ferner wurden die Medienplanung für die Kunstkammer und der Umbau des Vestibüls unterstützt sowie die Modernisierung unserer
Office- und Kommunikationsapplikationen,
das Facebookspiel Nachts im KHM und die
Erneuerung der Telefonanlage umgesetzt.
Im neu errichteten Depot wurden die IT-Infrastruktur geschaffen und der reibungslose
Ablauf der Übersiedelung unterstützt. Im
gesamten Gebäude wurde WLAN zur Ver­
fügung gestellt, um ein flexibles Arbeiten zu
gewährleisten.
Ein weiterer Kernbereich der IT, die Daten­
sicherheit, wurde nach dem im Jahr 2010
durchgeführten Audit im Jahr 2011 mit einigen organisatorischen und technischen Maß­
nahmen auf den neuesten Stand gebracht.
Neben einem Austausch der Unternehmensfirewalls werden nun aktives Logreviewing
und angepasste Kontrollmechanismen zur
frühzeitigen Erkennung von Unregelmäßigkeiten eingesetzt. Begleitet wurde dieser
Prozess von der Ausarbeitung umfangreicher
IT-Governance-Dokumente, die ab 2012 die
Prozessgrundlage werden.
135
136
sammlung
Ausstellungen
kunsthistorisches museum
ausstellungen
Schaurig schön
Ungeheuerliches in der Kunst (Intermezzo 03)
Misch- und Fabelwesen, Dämonen – wir alle kennen sie aus dem Reich der Phantasie. Der
unglaubliche Erfolg moderner Mythen wie Harry Potter oder Der Herr der Ringe zeigt eindringlich, wie relevant und allgegenwärtig sie bis heute sind. Sie blicken jedoch alle auf eine oft
jahrhundertealte Tradition zurück, ihre Bedeutung hat sich im Laufe der Jahrhunderte oder bei
der Übernahme aus einem anderen Kulturkreis verändert und sie wurden durch das Christentum umgedeutet – denn Mythen sind nicht auf eine Zivilisation oder geographisch definierte
Einheit begrenzt, sie wandern. Aber da sie tief in uns sitzende Bilder ausdrücken, sterben sie
nicht, sondern verwandeln sich. So hat Antikes das Mittelalter in veränderter Form überdauert,
vieles wurde in der Renaissance wiederentdeckt und blieb so ein integraler Teil unserer europäischen Kultur.
Die Ausstellung Schaurig schön ging diesen Veränderungen nach. Anhand von acht Beispielen –
Sphinx, Greif, Phönix, Einhorn, Medusa, Kentaur, Satyr und Drache – beschäftigte sie sich mit
der Fähigkeit mythischer Gestalten, allgemeingültige Vorstellungen wie den Sieg des Guten
über das Böse, die Bedrohung durch das Unbekannte, Unschuld und Triebhaftigkeit über die
Jahrtausende zu verkörpern. Wie die ersten beiden Ausstellungen der Reihe INTERMEZZO
umfasste sie als dritte ebenfalls ausschließlich Objekte aus den reichen Beständen des Kunsthistorischen Museums und stellte antike Vasen und Bronzen neben prunkvolle Rüstungsteile
der Renaissance, eine Tapisserie, Musikinstrumente, Elfenbeinschnitzereien und mittelalterliche
Goldschmiedekunstwerke, zeigte altägyptische Sphingen neben einem barocken Teufelchen
im Glas und kostbaren Werken des Buchdrucks. So stand Schönes neben Schaurigem, Bekanntes
neben Unbekanntem und lud den Besucher ein zu einem neuen Blick auf große Kunst und
auf – vielleicht nur scheinbar – vertraute mythische (Misch-)Wesen.
Ausstellungsdaten
15. Februar bis 1. Mai 2011
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Christian BEAUFORT-SPONTIN
Gerlinde GRUBER
Michaela HÜTTNER
Bettina KRATZMÜLLER
Beatrix KRILLER-ERDRICH
Claudia KRYZA-GERSCH
Manuela LAUBENBERGER
Agnes STILLFRIED
Klaus VONDROVEC
Karoline ZHUBER-OKROG
Ausstellungsorganisation:
Marianne HERGOVICH
BesucherInnen:
91.423
137
138
kunsthistorisches museum
al-Fann
Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait
Ausstellungsdaten
22. März bis 19. Juni 2011
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Giovanni CURATOLA
Ausstellungsorganisation:
Christian HÖLZL
Marianne HERGOVICH
BesucherInnen:
114.515
Das Kunsthistorische Museum präsentierte erstmals in Wien eine umfassende Schau über die
Kunst der islamischen Welt. Ziel der Ausstellung war es, den Besuchern einen Überblick über
1000 Jahre islamische Geschichte, über Reichtum, Vielfalt und Verbreitung der islamischen
Kultur zu vermitteln und ihre künstlerische Entwicklung, die durch intensiven Austausch und
Respekt gegenüber anderen Kulturen geprägt ist, zu dokumentieren. Die gut 350 ausgewählten Objekte, von denen fast ein Drittel hier erstmals gezeigt wurde, datieren aus der Zeit vom
8. bis zum späten 18. Jahrhundert und entstanden in einem Kulturkreis, der sich von Spanien
bis Indien und China erstreckte. In der Ausstellung war eine Fülle an künstlerischen Gattungen
und Materialien vertreten – Textilien und Metallarbeiten, Keramik und Glas, Miniaturen,
illuminierte Koranhandschriften und Elfenbeinarbeiten, Stein, Holz und Schmuck.
Die Sammlung al-Sabah ist das Werk von Sheikh Nasser al-Ahmad al-Jaber al-Sabah, dem Sohn
des Emirs von Kuwait, und seiner Frau Sheikha Hussah Sabah al-Salem al-Sabah, die sie 1983
dem Nationalmuseum von Kuwait als Dauerleihgabe zur Verfügung stellten.
ausstellungen
Jan Fabre
Die Jahre der Blauen Stunde
Jan Fabre zeigte in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums eine Gruppe von etwa
30 seiner Werke, welche zur Serie The Hour Blue (Die Blaue Stunde) gehören und fast alle
zwischen 1986 und 1990 entstanden sind. Sie wurden oberhalb, unterhalb und manchmal
auch an Stelle von Meisterwerken in der Gemäldegalerie platziert, um einen spannenden
Dialog zwischen dem Zeitgenössischen und dem Historischen, dem Vergänglichen und dem
Ewigen zu initiieren. Zusätzlich waren wichtige Skulpturen des Künstlers in der Eingangshalle
und – vom Maria Theresien-Platz aus sichtbar – auf dem Dach des Museums aufgestellt.
Jan Fabre wurde am 14. Dezember 1958 in Antwerpen geboren. Nach einem Studium am
Antwerpener Stedelijk Instituut voor Sierkunsten en Ambachten (Städtischen Institut für angewandte Kunst) und an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten (Königlichen Akademie
der Schönen Künste) schrieb er erste Stücke fürs Theater, schuf seine erste Serie von InsektenZeichnungen und frühen Skulpturen und war als Performance-Künstler tätig. 1982 inszenierte
er sein viel beachtetes achtstündiges Spektakel This is Theatre As It Was To Be Expected and
Foreseen. Nach der erfolgreichen Teilnahme an der 41. Biennale in Venedig 1984 und der
Documenta 8 1987 (wo er seine früheste Choreographie vorstellte) wurde Fabre 1992 der
Flemish Community Prize for Visual Art verliehen. In den 1990er Jahren widmete sich der Künstler
der Erforschung des menschlichen Körpers und seiner Transformation, wobei seine Faszination
für Insekten ihn im Jahr 2002 veranlasste, im Auftrag von Königin Paola von Belgien die gesamte
Decke des Spiegelsaales im Königlichen Palast in Brüssel mit den Deckflügeln von Prachtkäfern
auszukleiden. Fabre wurde 2004 Großoffizier des belgischen Kronenordens und 2007 Kommandeur des Ordens Leopolds II. Jan Fabre lebt und arbeitet weiterhin in Antwerpen.
Ausstellungsdaten
4. Mai bis 28. August 2011
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Jan FABRE
Barbara DE CONINCK
Jasper SHARP
Stefan ZEISLER
Ausstellungsorganisation:
Andrea SCHÜRZ
BesucherInnen:
151.963
139
140
kunsthistorisches museum
Dürer – Cranach – Holbein
Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500
Ausstellungsdaten
31. Mai bis 4. September 2011
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
16. September 2011 bis 15. Jänner 2012
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
München
Konzept:
Christof METZGER
Karl SCHÜTZ
Ausstellungsorganisation
(Wien):
Sandra Maria RUST
Ausstellungsorganisation
(München):
Roger DIEDEREN
Sandra Maria RUST
BesucherInnen:
133.761 (Wien)
145.000 (München; bis 15.1.2012)
Eine Ausstellung des Kunsthistorischen
Museums Wien und der Kunsthalle der
Hypo-Kulturstiftung München
Die Ausstellung unternahm das Wagnis, nach mehr als einem halben Jahrtausend den Spuren
Albrecht Dürers und seiner berühmtesten Künstlerkollegen Lucas Cranach d. Ä. und Hans
Holbein d. J. nachzufolgen. Die frühe deutsche Porträtkunst war bislang noch nie in einer
eigens ihr gewidmeten großen Publikumsausstellung thematisiert worden. Hochkarätige
Kunstwerke ließen nachvollziehen, wie der Mensch um 1500 ins Zentrum des künstlerischen
Interesses rückte und Künstler zu Entdeckern und Erfindern des Bildes vom Menschen avancierten.
Für diese einzigartige Präsentation ist es gelungen, den großartigen Bestand der Gemälde­
galerie des Kunsthistorischen Museums, bereichert um Exponate aus der Kunstkammer und
anderen Sammlungen des Hauses, mit bedeutenden Meisterwerken zu vereinigen, die nur in
den wichtigsten Sammlungen der ganzen Welt zu finden sind. Über 140 Hauptwerke der
Kunst der Dürerzeit ermöglichten den Besucherinnen und Besuchern dadurch einen Dialog
mit altdeutscher Kunst auf höchstem Niveau.
Lange Zeit haben die Schatten altniederländischer oder italienischer Porträtkunst den Blick auf
die deutschen Beiträge zum Thema verdunkelt. Dabei gelangte gerade die deutsche Bildnismalerei – an der Spitze ihre größten Exponenten: Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä. und
Hans Holbein d. J. – zu hoch bedeutenden und sehr eigenständigen künstlerischen Leistungen, deren besondere Stärke in der authentischen Erfassung einer Person gepaart mit der
subtilen psychologischen Durchdringung der Dargestellten liegt.
Die ausgestellten Porträts vermittelten darüber hinaus einen Einblick in die spätmittelalterliche
und frühneuzeitliche Gesellschaft, da in ihnen die Dargestellten explizit in ihren gesellschaft­
lichen Rollen begegnen.
ausstellungen
141
142
kunsthistorisches museum
Götter, Menschen und das Geld der Griechen
Ausstellungsdaten
21. Juni bis 26. Oktober 2011
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
5. November 2011 bis 27. Mai 2012
Münzkabinett der
Stadt Winterthur
Konzept:
Michael ALRAM
Klaus VONDROVEC
Ulrich WERZ
Benedikt ZÄCH
Ausstellungsorganisation:
Marianne HERGOVICH (Wien)
Silvia JENNY (Winterthur)
BesucherInnen:
150.878 (Wien)
Eine Ausstellung des Kunsthistorischen
Museums Wien und des Münzkabinetts
und der Antikensammlung der Stadt
Winterthur
Die ersten Münzen entstanden gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. im kleinasiatischen
Raum und verbreiteten sich explosionsartig in der gesamten griechischen Welt. Rasch wurde
auch erkannt, dass Münzen nicht nur ideale Voraussetzungen boten, um als Zahlungsmittel
und Vermögensanlage zu dienen, sondern auch als Nachrichtenträger und Identitätsstifter
eingesetzt werden konnten. Münzen wurden so zum ersten Massenkommunikationsmittel der
Geschichte.
Ziel der Ausstellung war es einerseits, den wirtschaftlichen Aspekt des Münzgelds in der
griechischen Staatenwelt vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis zum Beginn des Hellenismus zur Zeit
Alexanders des Großen (336 – 323 v. Chr.) zu beleuchten; andererseits sollten dem Besucher
die vielfältige Bildersprache der Münzen und ihre Rolle als Kommunikationsmedium im
politischen, kulturellen und religiösen Alltagsleben der Griechen vor Augen geführt werden.
Die Sammlungen des Münzkabinetts des Kunsthistorischen Museums und des Münzkabinetts
und der Antikensammlung der Stadt Winterthur ergänzen sich dabei in hervorragender Weise,
denn sie beherbergen erlesene Meisterwerke der griechischen Münzkunst, die durch andere
Objekte der Kleinkunst aus der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums sowie aus
der Winterthurer Sammlung ergänzt wurden.
ausstellungen
„… Alles ist sehr schön ausgefallen“ (Kaiser Franz Joseph I.)
120 Jahre Kunsthistorisches Museum
Mit den Worten „… Alles ist sehr schön ausgefallen“ nahm Kaiser Franz Joseph I. vor
120 Jahren, am 17. Oktober 1891, die Eröffnung des neuen k. k. kunsthistorischen Hof­
museums vor. Aus Anlass dieses Jubiläums hat das Archiv des Kunsthistorischen Museums
eine kleine Ausstellung von Dokumenten präsentiert, die in Zusammenhang mit der Orga­
nisation und dem Ablauf der damaligen Eröffnungsfeierlichkeiten stehen. Neben Objekten
aus dem Archiv wurden Leihgaben aus der hauseigenen Bibliothek und dem Haus-, Hof- und
Staatsarchiv gezeigt.
Über den Tag der Eröffnung sind wir dank ausführlicher Presseberichte sehr gut unterrichtet:
Kaiser Franz Joseph I. geruhte um 11 Uhr vormittags in Begleitung mehrerer Erzherzöge, der
beiden Architekten und anderer Honoratioren im Museum einzutreffen. Nach einem Rundgang
durch jede der Sammlungen, angeführt von den einzelnen Direktoren, erfolgte der eigentliche
Festakt in der großen Kuppelhalle: Der Kaiser verlieh der Zufriedenheit mit „seinem“ neuen
Museum Ausdruck und sprach den beteiligten Personen seinen Dank aus.
Ziel der Ausstellung war es auch, die umfangreiche, der Eröffnung vorangegangene Organisation
zu beleuchten: Bereits ab Juni 1891 begann die administrative Maschinerie des Kaiserhauses
mit der Planung des Festaktes. Neben der Aus­arbeitung eines peniblen Protokolls für den
Ablauf galt es vor allem, sämtliche Persönlichkeiten von Rang und Namen einzuladen. Hinzu
kamen die ausführenden Künstler, Werkmeister und Bauführer.
Als Ort für die Ausstellung wurde das repräsentative Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums
gewählt, wo dem Besucher der Bauherr auf Schritt und Tritt gegenwärtig ist. Zudem beruhte
das Konzept auf der Verwendung originaler historischer Pultvitrinen, die zu beiden Seiten der
monumentalen Theseus-Gruppe von Antonio Canova aufgestellt waren.
Ausstellungsdaten
18. Oktober 2011 bis 8. Jänner 2012
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Johannes WEISS
Ausstellungsorganisation:
Friederike HILLEBRAND
BesucherInnen:
129.675 (bis 8.1.2012)
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kunsthistorisches museum
Wintermärchen
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys
Ausstellungsdaten
18. Oktober 2011 bis 8. Jänner 2012
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Ronald DE LEEUW
Ausstellungsorganisation:
Ulrike BECKER
Andrea SCHÜRZ
BesucherInnen:
145.755 (bis 8.1.2012)
Eine Ausstellung des Kunsthistorischen
Museums Wien und des Kunsthaus
Zürich
Impressionistische Kunst, holländische Malerei und variantenreiche Landschaftsdarstellungen –
das waren die Ingredienzien der wenigen bisher veranstalteten Ausstellungen zum Thema
„Winter“. Diese erfolgreiche Trias hat das Kunsthistorische Museum in Kooperation mit dem
Kunsthaus Zürich nun wesentlich erweitert. Über Genre- und Landesgrenzen hinweg präsentierte sich eine breit gefächerte Auswahl von 180 westeuropäischen Kunstwerken. In vier
großen Sälen und neun Kabinetten wurde fulminant inszeniert. Die chronologische Reihe der
Werke reichte von 1450 bis in die Gegenwart. Großformatige Darstellungen der in Eis und
Schnee stecken gebliebenen napoleonischen Armee, versunken in Not und Elend, boten ein
gleichsam modernes Äquivalent zu antiken Weltuntergangsszenarien. Am anderen Ende des
Darstellungsspektrums fanden sich stille Ruhe und sorglos ausgelassene Stimmung: In der
Nähe schneebedeckter weiter Ebenen beobachtete man auf zugefrorenen Gewässern die
Freuden der Eisläufer. Im späten 18. Jahrhundert erlebte die Winterlandschaft ein künstlerisches Revival, nachdem sie zuvor aus der Mode gekommen war.
Neben den schon genannten Themen fanden sich niederländische Monatsallegorien, Szenen
winterlicher Feste und Bräuche oder auch Stillleben. Selbst Porträts passten ins Bild, gaben sie
doch Einblick in die jeweiligen Wintermoden.
Diese Gemäldeauswahl konnte mit großformatigen Tapisserien und einem herrschaftlichen
Karussellschlitten, aber auch mit Pokalen, filigranen Porzellanfiguren und kostbaren Steinschnittobjekten bereichert werden. Der Höhepunkt stammte jedoch aus dem Besitz des Kunsthistorischen Museums selbst: Pieter Bruegels d. Ä. Gemälde Jäger im Schnee ist das wohl berühmteste Winterbild der westlichen Kunstgeschichte.
Zusätzlich waren Werke von Jacob van Ruisdael, Hendrick Avercamp, Jan van Goyen, Aert van
der Neer, Peter Paul Rubens, Jan Steen, Jacob Jordaens, William Turner, Francisco de Goya,
Caspar David Friedrich, Gustave Courbet, Jean-François Millet, Claude Monet, Alfred Sisley,
Camille Pissarro, Vincent van Gogh, Giovanni Segantini, Edvard Munch, Joseph Beuys und
Anselm Kiefer zu sehen.
ausstellungen
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kunsthistorisches museum
Renessenz
Facetten der Renaissance
Ausstellungsdaten
8. November 2011 bis 15. April 2012
Kunsthistorisches Museum
Hauptgebäude
Maria Theresien-Platz
1010 Wien
Konzept:
Schülerinnen der Modeschule Michelbeuern
Das Kunsthistorische Museum bot SchülerInnen der Modeschule Michelbeuern im Rahmen
einer Kooperation die Möglichkeit, neue Dienstuniformen für die MitarbeiterInnen des Kunsthistorischen Museums zu kreieren. Inspiriert von den Sammlungen des Kunsthistorischen
Museums haben die ModeschülerInnen zudem eine eigene, umfassende Kollektion mit
historischen Bezügen zur Epoche der Renaissance kreiert, die in der Ausstellung Renessenz –
Facetten der Renaissance – der Titelbegriff ist eine Wortkreation aus Renaissance und Essenz –
zu bewundern war.
BesucherInnen:
83.760 (bis 31.12.)
Es entstand eine detaillierte Auseinandersetzung mit speziellen Bereichen der Bekleidung zur
Zeit der Renaissance: Kragenformen, Wams, Rüstungen etc. Aber auch die Linienführung und
die Materialien wurden im Designprozess berücksichtigt. Die Ausstellungsobjekte reflektieren
dabei den Einfluss humanistischen Denkens auf die Rolle des Individuums und dessen Kleidung.
Eine Ausstellung des Kunsthistorischen
Museums in Kooperation mit der Modeschule
Michelbeuern/HLMW9
In zahlreichen Variationen wurde die Fülle und Ausdruckskraft gelebter Kreativität im textilen
Bereich präsentiert, getragen vom Geist der Renaissance und umgesetzt vom handwerklichen
Können der SchülerInnen Michelbeuerns.
Ausstellungsorganisation:
Gudrun HATVAGNER
ausstellungen
SAMMLUNG ALTER MUSIKINSTRUMENTE, NEUE BURG
„Der Himmel hängt voller Geigen“
Die Violine in Biedermeier und Romantik
Die Violine und mit ihr die übrigen Mitglieder der Streichinstrumentenfamilie erfuhren im
Verlauf des 19. Jahrhunderts in Wien einen steten Aufschwung. Das betraf gleichermaßen
ihren Bau, die Spieltechnik, die Entwicklung einer instrumentenspezifischen Literatur und ihre
Stellung im Konzertleben. Dank der reichen Bestände der Sammlung alter Musikinstrumente
und der Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, die als Kooperationspartner
gewonnen werden konnte, gelang es, all diese Aspekte in einer umfassenden Ausstellung
zusammenzufassen. Die Exponate bestanden aus einer Fülle von Instrumenten, die die Entwicklung des Geigenbaus im Wien des 19. Jahrhunderts nachvollziehbar machten, sowie aus
zahlreichen Notenauto­graphen, die sonst praktisch nie im Original zu sehen sind: so etwa das
nur fragmentarisch vor­
liegende Violinkonzert in C-Dur von Ludwig van Beethoven sowie
dessen Entwurfs-Partitur eines Streichquartetts und das Autograph eines Variationenwerks für
Violoncello und Klavier. Streichquartette von Franz Schubert und Johannes Brahms waren
ebenso zu sehen wie dessen Autograph des Doppelkonzerts für Violine, Violoncello und
Orchester. Eine repräsentative Auswahl von Porträts von Musikerpersönlichkeiten, die sich als
Komponisten oder Instrumentalisten den Streichinstrumenten gewidmet hatten, rundete die
Ausstellung ab.
Ausstellungsdaten
14. April bis 25. September 2011
Kunsthistorisches Museum
Sammlung alter Musikinstrumente
Neue Burg, Heldenplatz
1010 Wien
Konzept:
Rudolf HOPFNER
Otto BIBA
Ingrid FUCHS
Ausstellungsorganisation:
Ulrike BECKER
BesucherInnen:
18.653
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SCHLOSS AMBRAS
Trinkfest!
Bacchus lädt ein
Ausstellungsdaten
7. April bis 31. Mai 2011
Kunsthistorisches Museum
Sammlungen Schloss Ambras
Schlossstraße 20
6020 Innsbruck
Konzept:
Veronika SANDBICHLER
unter Mitarbeit von
Margot RAUCH
Katharina SEIDL
Karin ZELENY
Ausstellungsorganisation:
Veronika SANDBICHLER
BesucherInnen:
10.738
Den Anlass für die Ausstellung bildete die jüngst erfolgte Edition der sogenannten Ambraser
Trinkbücher, die in den Jahren 1567 bis 1620 geführt wurden. Sie enthalten handschriftliche
Eintragungen der illustren Gäste, die Erzherzog Ferdinand II. mit einem besonderen Ritual
auf Schloss Ambras willkommen hieß: Männer wie Frauen erhielten bei ihrem Besuch einen
Humpen Wein, den sie in einem Zug leeren mussten. Nach bestandener Trinkprobe fanden sie
Aufnahme in das Heiligtum des Weingottes Bacchus und trugen sich schließlich mit einem
Sinnspruch ins Trinkbuch – ein Gästebuch der besonderen Art – ein. Der Umtrunk fand in einer
geheimnisvollen, künstlich in den Fels gehauenen Höhle statt, der erstmals 1574 in einem
Reisebericht genannten und bis heute erhalten gebliebenen Bacchusgrotte im Schlosspark.
Die Ausstellung gab anhand der drei originalen Trinkbücher Einblick in den Brauch des Willkomms an den Fürstenhöfen der Renaissance. Darüber hinaus wurden neben zahlreichen Leihgaben auch die für das Ritual verwendeten Trinkgläser, die sich in der Ambraser Kunstkammer
erhalten haben, und der vermutlich ebenfalls mit dem Brauch in Zusammenhang stehende
Fangstuhl gezeigt.
ausstellungen
All’Antica
Götter & Helden auf Schloss Ambras
Die Ausstellung mit dem Titel All’Antica („als ob es antik wäre“) befasste sich mit der Wiederaufnahme von Formengut und Inhalten aus der römischen Antike. Der Zeitraum der Betrachtung erstreckte sich vom 15. bis ins 17. Jahrhundert und bezog sich dabei auf ein wichtiges
von Habsburgern regiertes Fürstentum, die Grafschaft Tirol. Im Mittelpunkt standen die vom
Tiroler Landesfürsten Erzherzog Ferdinand II. begründeten Sammlungen auf Schloss Ambras
mit Werken der Bildenden Künste, der Buchkunst, der Malerei, der Bildhauerei, der Literatur
und der Kunst der Harnischschmiede. Doch nicht nur die Sammlungen dokumentieren die
Auseinandersetzung des kunstsinnigen Renaissancefürsten mit der Antike: ganze Bildgeschichten
sind bis heute in den Räumen des Schlosses erhalten geblieben, etwa die Arbeiten des Herkules
im Spanischen Saal, die Sternbilder und Sternzeichen, die Elemente und Planeten der Decke
des ehemaligen Speisesaales oder der Triumphzug des Bacchus im Innenhof des Hochschlosses.
Es sollte gezeigt werden, in welch hohem Ausmaß die Kultur und speziell die Kunst der römischen Antike nicht nur in Italien, sondern auch in den Alpen exemplarischen Vorbildcharakter
für Kultur und Kunstschaffen hatte.
Ausstellungsdaten
23. Juni bis 25. September 2011
Kunsthistorisches Museum
Sammlungen Schloss Ambras
Schlossstraße 20
6020 Innsbruck
Konzept:
Veronika SANDBICHLER
unter Mitarbeit von
Wencke DEITERS
Claudia KRYZA-GERSCH
Manuela LAUBENBERGER
Karin ZELENY
Ausstellungsorganisation:
Thomas KUSTER
Margot RAUCH
Veronika SANDBICHLER
Katharina SEIDL
BesucherInnen:
49.810
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SCHLOSS AMBRAS
Das Eigene & das Fremde
Ausstellungsdaten
28. September 2011 bis 29. Februar 2012
Kunsthistorisches Museum
Sammlungen Schloss Ambras
Schlossstraße 20
6020 Innsbruck
Konzept:
Katharina SEIDL
Ausstellungsorganisation:
Katharina SEIDL
BesucherInnen:
10.099 (bis 31.12.)
Das Kunsthistorische Museum ist mit seinen Sammlungen Schloss Ambras wie kaum ein
anderes Museum dafür geeignet, sich dem Thema Das Eigene & das Fremde anzunähern. Die
Sammlungen sind reich an „fremdländischen“ Kunstgegenständen, die im 15. Jahrhundert
als diplomatische Geschenke und als Beutestücke kriegerischer Auseinandersetzungen in den
Besitz des Habsburgers Erzherzog Ferdinand II. gelangten. Die in der Kunst- und Wunder­
kammer präsentierten Objekte dokumentieren die sich auf alles „Fremde“ und Exotische
erstreckende Wissbegier und die Faszination durch das Außergewöhnliche. Diese Sammlungen
auf Schloss Ambras bildeten den Ausgangspunkt für das Projekt Das Eigene & das Fremde.
Seit Jänner 2011 haben Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Zuwanderungs­
geschichte bei Führungen und workshops in Schloss Ambras ihre eigenen Reflexionen zum
Thema in künstlerischen Arbeiten umgesetzt, darunter Bilder, Skulpturen, Installationen und
Texte. Die entstandenen Kunstwerke wurden in der Ausstellung präsentiert.
ausstellungen
Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas Poussin
Ein Meisterwerk aus dem Kunsthistorischen Museum (Zu Gast in Ambras 01)
Diese Ausstellung war einem einzigen, jedoch umso bedeutenderen Werk aus der Gemälde­
galerie des Kunsthistorischen Museums in Wien gewidmet: Poussins großformatigem Bild
Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch Titus.
Es handelt sich um das einzige in Österreich verbliebene Gemälde dieses wohl bedeutendsten
französischen Malers des 17. Jahrhunderts. Poussin (Villers/Les Andelys 1594 – 1665 Rom) war
im März 1624 als bereits erfahrener, 30-jähriger Künstler nach Rom gekommen. Mit Hilfe des
Dichters Giovan Battista Marino, den er schon in Paris kennen gelernt hatte, fand er Aufnahme
in die gebildeten Kreise Roms. Er besuchte die Akademie des in Rom erfolgreichen bologne­
sischen Malers Domenichino und entwickelte eine Freundschaft zu dem Gelehrten Cassiano
dal Pozzo. Von diesem könnte auch die Anregung zur Auseinandersetzung mit dem in der
Malerei bis dahin kaum behandelten Thema der Zerstörung des Tempels in Jerusalem
stammen.
Der Maler spielte mit seiner Signatur auf dem Schild eines Soldaten auf den antiken Bildhauer
Phidias an, der sich selbst am Schild der Athena Parthenos verewigte. Poussin war für seine
überdurchschnittliche Bildung und glänzenden intellektuellen Fähigkeiten berühmt. Bei der
Darstellung des Themas stützte er sich auf Texte des Flavius Josephus, eines römischen Historikers jüdischer Abstammung, der den jungen Titus auf dessen Strafexpedition nach Jerusalem
begleitet hatte. Das Gemälde gelangte als ein diplomatisches Geschenk in die kaiserlichen
Sammlungen. Als Überbringer fungierte Fürst Eggenberg.
Ausstellungsdaten
30. September bis 1. November 2011
Kunsthistorisches Museum
Sammlungen Schloss Ambras
Schlossstraße 20
6020 Innsbruck
Konzept:
Veronika SANDBICHLER
Gudrun SWOBODA
Ausstellungsorganisation:
Veronika SANDBICHLER
BesucherInnen:
5.777
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MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE
Die Kultur der Kulturrevolution
Personenkult und politisches Design im China von Mao Zedong
Ausstellungsdaten
18. Februar bis 21. November 2011
Museum für Völkerkunde
Neue Burg
1010 Wien
Konzept:
Helmut OPLETAL
Ausstellungsorganisation:
Marianne HERGOVICH
BesucherInnen:
18.612
Chinas „Kulturrevolution“ (1966–1976) hat Millionen Menschen im Land selbst und in der
ganzen Welt fasziniert, aber auch viele in Angst und Schrecken versetzt. Es war die Zeit der
Massenaufmärsche, der Roten Garden, eines beinahe religiösen Personenkults um den Revo­
lutionsführer Mao Zedong und des Strebens nach einer egalitären Gesellschaft. Aber es war
auch eine Ära politischer Verfolgungen und der Zerstörung unschätzbarer Kulturgüter.
Die Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution dokumentierte diese beiden widersprüchlichen
Seiten und zeigte anhand einer ungewöhnlichen Sammlung von Alltagsobjekten und Zeit­
dokumenten die Durchdringung ganz Chinas mit Parolen und Symbolen des Mao-Kultes, von
den kleinen Abzeichen und der Mao-Bibel bis zu den mit vielfältigem Propagandadesign
dekorierten Gebrauchsgegenständen. Die Schlagworte und die politische Symbolik dieser
„Kulturrevolution“ wurden dargestellt und entschlüsselt, sodass diese wechselvolle Periode
chinesischer Zeitgeschichte, die unmittelbar vor dem großen Wirtschaftsaufschwung und der
Öffnung Chinas zur Welt stand, plastisch und verständlich wurde. Die Zielsetzung der Aus­
stellung war es, den Blick zu schärfen für das Verhältnis zwischen Politik und Alltag, zwischen
Mächtigen und einfachen Bürgern, zwischen Massenwahn und Verantwortung des Einzelnen,
zwischen Utopie und gesellschaftlicher Realität – sei es in China oder anderswo.
Ein großer Teil der ausgestellten Stücke stammte aus der umfangreichen Sammlung des
Kurators, des China-Experten Helmut Opletal, die das Museum für Völkerkunde 2005 erworben hat und die durch weitere Sammlungen und Zukäufe sowie private Leihgaben ergänzt
worden ist.
ausstellungen
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MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE
Bali
Kunst im Wandel
Ausstellungsdaten
2. Februar bis 2. Mai 2011
Museum für Völkerkunde
Neue Burg
1010 Wien
Konzept:
Sri KUHNT-SAPTODEWO
Ausstellungsorganisation:
Sri KUHNT-SAPTODEWO
BesucherInnen:
9.236
Eine Ausstellung des Museums für
Völkerkunde in Kooperation mit der
Botschaft der Republik Indonesien
Über Jahrhunderte produzierten bildende Künstler auf Bali nur für lokale Fürsten und für
den rituellen Bedarf innerhalb der Dorfgemeinschaft. In den 1920er Jahren begünstigte die
Ent­
deckung Balis als „Künstlerparadies“ die Verwandlung der Insel in eine internationale
Touristendestination. Die illustren Gäste der ersten Stunde – Künstler, Schauspieler, Anthropologen und begüterte Fernreisende – prägten das Bali-Bild späterer Generationen, nicht zuletzt,
indem sie ein „Stück Bali“ zurück in ihr Ursprungsland brachten: Werke anonymer oder kaum
über die Dorfgrenze bekannter Künstler, die aber mit Raffinesse gestaltet und mit jener Magie
versehen waren, welche den westlichen Industrienationen abhanden gekommen war.
Der steigende Bedarf an exotischen Souvenirs schuf rasch einen neuen Markt. Eine der ersten
Vertriebsstellen für balinesische Kunst dieser Gattung wurde im legendären „Bali Hotel“ in
Denpasar von der Österreicherin Helene Potjewyd (1872–1947) eröffnet. Die von ihr ange­
botenen Kunstobjekte – Malereien und Schnitzereien der damals talentiertesten Künstler
Balis – waren von außerordentlicher Qualität. Eine Vielzahl davon wurde in der Ausstellung
präsentiert.
Ein anderes Highlight waren die kürzlich am Museum für Völkerkunde, Wien wiederentdeckten
lamak-Skizzen von Walter Spies. Lamak aus Palmblättern werden im Tempel aufgehängt und
sind wenige Tage später dürres Material, das achtlos entsorgt wird. Die langwierige und
komplizierte Herstellung eines lamak findet ihre Erfüllung in einem einzigen Augenblick – im
Moment der Präsenz der Ahnen. Danach hat der Opferstreifen seine Aufgabe erfüllt und wird
bedeutungslos. Kunst als Moment, als Möglichkeit der kurzen Berührung zwischen irdischer
und himmlischer Sphäre, als Ort der Erneuerung des Kontraktes zwischen Menschen und
Göttern, Lebenden und Verstorbenen, als Ort der Segnung.
Die Zeichnungen der lamak-Ornamente von Walter Spies und diejenigen von I Gusti Nyoman
Lempad, der inzwischen weltbekannt geworden ist, verdeutlichen den gemeinsamen Dialog
zwischen balinesischen und europäischen Künstlern der 1920er und 30er Jahre auf dem Weg
in die Moderne.
ausstellungen
Was Wir Sehen
Bilder, Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika
Die Ausstellung Was Wir Sehen setzte sich mit der verstörenden Geschichte historischer
Ton- und Bilddokumente aus dem südlichen Afrika auseinander. Im Zentrum stand das 1931
von dem deutschen Künstler Hans Lichtenecker als „Archiv aussterbender Rassen“ angelegte
Körperarchiv von Afrikanerinnen und Afrikanern in Namibia, dem ehemaligen (Deutsch-)
Südwestafrika.
Ausstellungsdaten
Was Wir Sehen rückte das Sprechen jener Menschen in den Mittelpunkt, die innerhalb eines
kolonialen Kontextes Gesichtsabformungen, Körpervermessungen, anthropometrisches Fotografieren und Stimmaufnahmen erdulden mussten. Auch Stimmen galten als anthropologisches Sammlungs- und Klassifizierungsgut und wurden von Lichtenecker auf Wachswalzen
aufgezeichnet. Die afrikanischen Texte wurden erst kürzlich von der Kulturwissenschaftlerin
Anette Hoffmann wiederentdeckt und konnten übersetzt werden. Was Afrikanerinnen und
Afrikaner 1931 über das beklemmende Anthropometrie-Projekt und über ihr Leben in der
südafrikanischen Kolonie mitteilten, erfahren wir erst heute.
konzept:
Anette HOFFMANN
Die Ausstellung konstruierte einen fragilen Raum von Bildern und Stimmen, Geschichten und
Porträts, historischen Dokumenten und aktuellen Kunstwerken. Das koloniale Körperarchiv von
Hans Lichtenecker wurde nicht nachgebildet. Vielmehr wurden seine audiovisuellen Repräsentationspraktiken kritisch und mittels unterschiedlicher Ton- und Bildmedien beleuchtet.
Die kritische Aufarbeitung von Lichteneckers Projekt dekonstruierte auf eindrückliche Weise die
erniedrigende Praxis der Vermessung von Menschen im ehemaligen (Deutsch-)Südwestafrika
seit dem späten 19. Jahrhundert, die auch in der österreichischen ethnographisch-anthropologischen Forschung ihren Niederschlag fand. Einer der Gründerväter der österreichischen
Anthropologie, Rudolf Pöch, sammelte im Rahmen der Kalahari-Expedition bereits 1907 Tonaufnahmen, Gipsabdrücke, menschliche Überreste und Ethnographica, die heute zum Bestand
des Phonogrammarchivs Wien, des Naturhistorischen Museums und des Museums für Völkerkunde Wien zählen.
25. Mai bis 19. September 2011
Museum für Völkerkunde
Neue Burg
1010 Wien
Ausstellungsorganisation:
Julia BINTER
Tina-Maria SEYFRIED
BesucherInnen:
6.059
Eine Ausstellung des Museums für
Völkerkunde in Kooperation mit dem
Zentrum Moderner Orient und den
Basler Afrika Bibliographien
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MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE
Wald / Baum / Mensch
Ausstellungsdaten
7. September 2011 bis 28. Mai 2012
Museum für Völkerkunde
Neue Burg
1010 Wien
Konzept:
Gerard VAN BUSSEL
Axel STEINMANN
Ausstellungsorganisation:
Marianne HERGOVICH
BesucherInnen:
7.555 (bis 31.12.)
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2011 zum „Internationalen Jahr
des Waldes“ erklärt. Mit der Ausstellung Wald / Baum / Mensch wollte das Museum für Völkerkunde die Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher auf die vielfältigen und kulturell
bedingten Umgangsformen der Menschen mit Wald und Baum lenken. Anhand ausgewählter
Themenfelder, die drei großen Bereichen („Der phantastische Wald“, „Der entzauberte Wald“
und „Der geschundene Wald“) zugeordnet wurden, beleuchtete die Ausstellung aus kultur­
anthropologischer Sicht das einst vorhandene oder mittlerweile in Vergessenheit geratene
enge Beziehungsgeflecht zwischen Menschen, Bäumen und Wäldern.
Ein Wald aus 4 Meter hohen, kalkweiß bemalten Pfählen mit übereinander aufgetürmten
Ahnenfiguren der Asmat aus Südwest-Neuguinea empfing die Besucher. Die Asmat sind davon
überzeugt, dass ihre Vorfahren einst vom Urzeit-Heroen, dem „Windmann“, aus einem Baumstamm gefertigt und mit einer Trommel zum Leben erweckt wurden. Unweit dieser beschnitzten
Mangrovenstämme standen ein riesiges hölzernes Tempeltor aus Myanmar, eine massive Ölpresse aus der Oase Siwa in Ägypten, das Rollenkostüm der Hexe Baba Yaga, der populärsten
Gestalt der russischen und ostslawischen Märchen, sowie eine aus einem Baumstamm ausgehöhlte überdimensionale Schlitztrommel aus Neuguinea, deren Klang Feinde und gefürchtete
Geister abschrecken sollte. Nach Gebrauch wurden auf den Neuen Hebriden derartige Trommeln senkrecht nebeneinander aufgestellt, um damit bei ungebetenen „Gästen“ den Eindruck
eines undurchdringlichen „Waldes“ zu erwecken.
Während in unseren Breiten die nachgeforsteten und artenarmen Wälder auf natürliche und
menschliche Einflüsse relativ robust reagieren, droht durch Übernutzung und fortschreitende
Zerstörung der tropischen Regenwälder und der subarktischen Nadelwälder der Wald als
Naturressource großflächig verloren zu gehen. Eine langfristige Erhaltung der Wälder wird
wohl nur gelingen, wenn die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse dieser und
kommender Generationen in Einklang gebracht werden.
Das Abenteuer der Menschen nimmt mit den Wäldern ihren Anfang und findet wohl ohne sie
auch ihr Ende.
ausstellungen
Abenteuer Wissenschaft
Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika
Etta Becker-Donner (1911–1975) war von 1955 bis 1975 Direktorin des Wiener Museums für
Völkerkunde. Als erste (und lange Zeit einzige) Direktorin eines Bundesmuseums war sie eine
markante Persönlichkeit in der österreichischen und internationalen Museumslandschaft und
hat auf besondere Weise den Wiederaufbau und die Neuausrichtung des Museums für Völkerkunde nach den Kriegsjahren geprägt. Ihre Weichenstellungen wirken bis heute nach. Als
Feldforscherin, Wissenschaftlerin und Museumsdirektorin gelang es ihr hervorragend, die
Medien zu begeistern, die ihr Wirken gerne unter dem Überbegriff „Abenteuer“ beschrieben.
Ihre Darstellung als heroische Pionierin, die im „wilden exotischen Urwald“ überlebte und sich
später in der männlich dominierten Wissenschafts- und Museumswelt durchsetzte, konstruierte
in der Öffentlichkeit ein Bild von ihr, das zu ihrer eigenen Bekanntheit, aber auch zu jener des
Museums und des Faches der Ethnologie in Österreich beitrug. Andererseits warf dieses Image
der Abenteurerin einen Schatten auf ihre wissenschaftlichen und musealen Errungenschaften,
die bisher kaum gewürdigt wurden.
Die Ausstellung fand anlässlich des 100. Geburtstags von Etta Becker-Donner statt und rückte
eine prägnante Auswahl ihrer Sammlungen aus Liberia, Brasilien und Mittelamerika aus den
Beständen des Museums für Völkerkunde ins Zentrum. In der gezeigten Auswahl bestachen
die Masken und Figuren der Dan aus Liberia durch ihre ästhetische Ausdruckskraft. Die Alltagsgegenstände der Warí aus Brasilien stellen heute faszinierende historische Zeugnisse des Erstkontaktes dar, die sowohl für die heutige Forschung als auch für die Warí selber einen hohen
Stellenwert einnehmen. Die Beispiele aus dem Bereich der latein­amerikanischen Volkskunst
begeisterten durch ihre Lebendigkeit, ihre Spiritualität und ihre Verbundenheit mit der lokalen
Festkultur.
Ausstellungsdaten
16. November 2011 bis 19. März 2012
Museum für Völkerkunde
Neue Burg
1010 Wien
Konzept:
Barbara PLANKENSTEINER
Gerard VAN BUSSEL
Claudia AUGUSTAT
Ausstellungsorganisation:
Tina-Maria SEYFRIED
BesucherInnen:
2.449 (bis 31.12.)
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ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM
Mantel der Träume
Ungarische Schriftsteller erleben Wien 1873–1936
Ausstellungsdaten
3. März bis 2. Mai 2011
Österreichisches Theatermuseum
Lobkowitzplatz 2
1010 Wien
Konzept:
Edit KOVÁCS
Dalma TÖRÖK
Csilla E. CSORBA
Ágota LUKÁCS
Julianna WERNITZER
Ausstellungsorganisation:
Christiane Mühlegger-HENHAPEL
Gertrud FISCHER
BesucherInnen:
3.552
Eine Ausstellung des Österreichischen
Theatermuseums in Kooperation mit
dem Literaturmuseum Petőfi, Budapest
Die Ausstellung war Teil der Reihe „Schriftsteller mit Gepäck“, die das Literaturmuseum Petőfi
in Budapest 2004 mit der Absicht startete, einen Einblick in die Geschichte jener Beziehungen
zu gewähren, die die ungarische literarische Kultur mit den großen geistigen Zentren Europas
unterhielt. Dem Projekt ging es also um Kontaktaufnahmen, Wirkungszusammenhänge und
um das Erleben der Heimat und der Fremde, um Zusammenspiel und Dissonanz von Lektüre-,
Reise- und Lebenserfahrungen. Dass Wien einen Meilenstein in dieser Reihe bilden muss, lag
auf der Hand, wenn man bedenkt, wie eng Geschichte und Kultur der beiden Städte seit Jahrhunderten miteinander verwoben sind. Der Umstand, dass Ungarn am 1. Jänner 2011 das
erste Mal den EU-Vorsitz übernommen hat, beflügelte diese Unternehmung.
ausstellungen
Ungezähmte Natur als Schauplatz
Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten
Die Landschaft war ein dominantes Thema in der Malerei vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.
Von Claude Lorrain bis zu Caspar David Friedrich deuteten die Maler das Verhältnis des
Menschen zur Natur immer wieder neu. Das Theater dramatisierte die von der Malerei vorgegebenen Sujets und erfand neue dazu. Diese in den Raum der Bühne gestellten, begehbaren,
sich im Bühnenlicht entwickelnden und vergehenden Bilder einer komprimierten Welt bildeten
nicht nur die Folie des dramatischen Geschehens, sondern waren nicht selten auch der eigentliche Anlass des szenischen Ereignisses. Finsterer Wald, wild bewegtes Meer und Einöden
waren auf der Bühne der Renaissance und des Barock Schauplätze mythologischer Ereignisse,
der Begegnung des Menschen mit Göttern, Satyrn, Nymphen und Ungeheuern. Die antikmythologische Thematik stand dabei stets im Dienst der Glorifikation hoher Herren.
Ab dem 18. Jahrhundert wird die ungezähmte Natur in ihrer Fremdheit und Gefährlichkeit – in
ihrer elementaren Kraft, die den Menschen auf seine Grenzen verweist – zunehmend zum
Sehnsuchtsort. Man entdeckt Wildnis und Meer in ihrer Dramatik als Mittel ästhetischen Genusses. Bekannte charakteristische Landschaften werden zu Schauplätzen, Wald und Gebirge
zur Bühnenattraktion. Es entsteht eine neue Typologie der Landschaft, die im Theater wie auf
dem Tafelbild erhabene Natur zelebriert. Erst mit der Abkehr vom Realismus und dem Durchbruch der Theaterreformbewegung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert setzt sich der
subjektive Blick auf die Landschaft auch im Theater durch.
Die Ausstellung im Österreichischen Theatermuseum versuchte nachzuzeichnen, wie oft
und facettenreich die Phantasie der Theaterschaffenden in die wilde Natur flüchtete, um eine
Gegenwelt darzustellen.
Ausstellungsdaten
26. Mai bis 26. September 2011
Österreichisches Theatermuseum
Lobkowitzplatz 2
1010 Wien
Konzept:
Vana GREISENEGGER-GEORGILA
Ausstellungsorganisation:
Gertrud FISCHER
BesucherInnen:
5.881
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ÖSTERREICHISCHES THEATERMUSEUM
Heinrich von Kleist
1777–1811
Ausstellungsdaten
20. Oktober 2011 bis 9. April 2012
Österreichisches Theatermuseum
Lobkowitzplatz 2
1010 Wien
Konzept:
Anette HANDKE
Andreas KUGLER
Ausstellungsorganisation:
Andreas KUGLER
BesucherInnen:
4.754 (bis 31.12.)
Eine Ausstellung des Österreichischen
Theatermuseums in Kooperation mit
dem Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Kleists ungewöhnlicher und ruheloser Lebensweg führte ihn durch ein ruheloses Europa. Er war
als fast noch Kind schon Offizier, als Student dann älter als die meisten seiner Kommilitonen,
war Reisender, vermeintlicher oder tatsächlicher Spion, Beamter, Kriegsgefangener, Heraus­
geber, politischer Propagandist, Boulevardjournalist, die Konventionen kenntnisreich nutzender Nonkonformist – und vor allem ein Dichter, unter den merkwürdigsten und schwierigsten
Bedingungen. Im Ringen um die unbedingte Verwirklichung des eigenen Anspruchs schuf
Kleist in wenigen Jahren ein literarisches und journalistisches Werk, das 200 Jahre später
moderner denn je ist.
Die Biographen des 19. und 20. Jahrhunderts sahen Kleist vornehmlich als einen an der Zeit
gescheiterten Dichter, dessen Leben sich folgerichtig auf ein tragisches Ende hin bewegt
hatte. Doch nicht das temporäre oder partielle Scheitern Kleists an sich selbst oder an den
Umständen stand im Mittelpunkt der Ausstellung, sondern seine wichtigen und manchmal
überraschenden Entscheidungen. Sein Gedanke vom Lebensplan lässt sich so bis zu seinem
spektakulären Freitod am 21. November 1811, dem Höhepunkt seiner Selbstinszenierung,
weiter verfolgen.
Als Leitmotiv der Ausstellung anlässlich des Kleistjahres 2011 dienen die Selbstäußerungen
Kleists in seinen Briefen, in all ihrer Widersprüchlichkeit und Zerrissenheit. So entstand ein Bild
des Dichters, das ergänzt wurde mit Exkursen zu einigen seiner Dramen, zum Beispiel dem
am 17. März 1810 im Theater an der Wien uraufgeführten Käthchen von Heilbronn, und mit
Beispielen seiner journalistischen Tätigkeit als Herausgeber der ersten Boulevard- und Tageszeitung Berlins. Die gezeigten Exponate reichten vom Autographen des Zerbrochnen Krugs,
eines der wenigen überlieferten Originalmanuskripte Kleists (eine Leihgabe der Staatsbib­
liothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz), über wertvolle Handschriften aus Wiener und
Frankfurter Beständen bis zu den seltenen materiellen Spuren seines Lebens.
ausstellungen
Zauber des bunten Schattens
Das chinesische Schattentheater
Das chinesische Schattenspiel hat eine Geschichte von ca. 1300 Jahren. Zunächst benützten
buddhistische Mönche Papierfiguren, um Szenen aus dem Leben Buddhas zu zeigen. Das
sahen die Geschichtenerzähler und bedienten sich dieses Mediums, um ihre Sagen und
Legenden zu illustrieren. Da sich das Papier rasch abnützte, wurden die Schattenfiguren später
aus Leder gefertigt. Das Österreichische Institut für China- und Südostasienforschung besitzt
tausende dieser Kunstwerke aus Rinds-, Esel- und Kamelleder sowie aus Karton und Plastik.
Etliche davon sind an die 200 Jahre alt und viele sind von berühmten Meistern hergestellt
worden. Neben den einzelnen Figuren gibt es große Bühnenbilder aus berühmten Stoffen wie
Reise nach dem Westen, Die Weiße Schlange oder Die Frauengeneräle der Familie Yang. Außer
diesen klassischen Stücken wurden auch Unikate von modernen Schattenspielen gezeigt,
welche sich nur im Besitz des Österreichischen Instituts für China- und Südostasienforschung
befinden. Die im Rahmen des China-Jahres 2011 gezeigte Schau präsentierte sämtliche Stile
des chinesischen Schattentheaters und war von Vorführungen eines Schattentheaters aus
Changsha, Provinz Hunan, begleitet.
Ausstellungsdaten
17. November 2011 bis 5. März 2012
Österreichisches Theatermuseum
Lobkowitzplatz 2
1010 Wien
Konzept:
Gerd KAMINSKI
Barbara KREISSL
Ausstellungsorganisation:
Gertrud FISCHER
Thomas TRABITSCH
BesucherInnen:
3.037 (bis 31.12.)
Eine Ausstellung des Österreichischen
Theatermuseums in Kooperation
mit dem Österreichischen Institut für
China- und Südostasienforschung
161
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SCHALLABURG
Venedig
Seemacht, Kunst und Karneval
Ausstellungsdaten
26. März bis 6. November 2011
Schloss Schallaburg, NÖ
Konzept:
Matthias PFAFFENBICHLER
Ausstellungsorganisation:
Friederike HILLEBRAND
BesucherInnen:
128.803
In der Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval sollte das Phänomen Venedig in
seiner ganzen Bandbreite dargestellt werden; dabei galt es die verschiedensten Aspekte zu
beleuchten, wobei der historische Bogen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert gespannt
wurde.
Die Ausstellung widmete sich dem Thema Kunst in all seinen Spielarten – von der Malerei,
Skulptur und Architektur über das Theater, die Oper und die Instrumentalmusik bis hin zu
Literatur und Film. Der Karneval und die Liebe wurden ebenso thematisiert wie historische
Ereignisse und Entwicklungen oder das venezianische Kolonialreich in der Levante. Persönlichkeiten wie Marco Polo und Giacomo Casanova fanden ihren Platz neben bedeutenden
Politikern und Feldherrn sowie den Größen der venezianischen Kunst und Kultur wie etwa
Tizian, Canaletto, Palladio, Vivaldi oder Goldoni, um nur wenige zu nennen. Die Aufmerksamkeit galt darüber hinaus dem berühmten Glas aus Murano sowie den venezianischen Villen auf
dem Festland. Das Bild Venedigs wäre jedoch unvollständig gewesen ohne eine Betrachtung
der Lagune, jenem vom Meer abgetrennten Zwischenbereich von Wasser und Land, in dem die
Stadt angesiedelt ist. Auch die Gefährdung Venedigs durch die häufigen Überschwemmungen
wurde angesprochen.
GROENINGEMUSEUM BRÜGGE
ausstellungen
Fürstlich gesammelt
Van Eyck / Gossaert / Bruegel – Meisterwerke des Kunsthistorischen Museums Wien
Im städtischen Groeningemuseum in Brügge, dem Wirkungsort von Jan van Eyck, Hans
Memling und Gerard David und damit eigentlich an der Wiege des neuzeitlichen Tafelbildes,
war erstmals eine repräsentative Auswahl erlesener altniederländischer Tafelbilder der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums zu bewundern, die eine umfassende Würdigung dieser
bedeutenden Teilsammlung im Medium einer eigenen Ausstellung ermöglichte. Die unmittelbare Nachbarschaft jener erlesenen Wiener Kostbarkeiten mit den Brügger Hauptwerken der
flämischen Primitiven bot dabei eine einzigartige Chance, beide Sammlungen und die darin
gegenwärtigen Meister in einem ganz neuen Licht zu sehen.
Bereits der Übertitel der Ausstellung, Fürstlich gesammelt, weist darauf hin, dass sich in der Tat
ein Großteil der in dieser Ausstellung gezeigten Gemälde der Blüte niederländischer Malerei
habsburgischer Sammelleidenschaft verdankt. Die Mitglieder dieses Geschlechts erwarben
sie während der 700 Jahre dauernden Regentschaft Österreichs und großer Teile Europas,
darunter auch der Niederlande. Neben Erzherzog Ernst und Kaiser Rudolf II. war es Erzherzog
Leopold Wilhelm, der als Statthalter der Niederlande in den Jahren 1647 bis 1656 eine hochkarätige Sammlung zusammenstellte, die bis heute das Kernstück der Gemäldegalerie des
Kunsthistorischen Museums bildet. In den folgenden Jahrhunderten wuchs der Bestand
niederländischer Meister noch weiter mit Gemälden der Flamen jüngerer Generationen, die
unter Maria Theresia angekauft wurden. Mit der Ausstellung kehrten über fünfzig Gemälde in
das Land, zum Teil sogar an den Ort ihrer Entstehung zurück.
Ausstellungsdaten
5. Oktober 2011 bis 15. Jänner 2012
Groeningemuseum, Brügge
Konzept:
Björn BLAUENSTEINER
Till-Holger BORCHERT
Sylvia FERINO-PAGDEN
Gerlinde GRUBER
Sabine PÉNOT
Manfred SELLINK
Ausstellungsorganisation:
Till-Holger BORCHERT
Sylvia FERINO-PAGDEN
Sabine HAAG
Manfred SELLINK
BesucherInnen:
55.818 (bis 15.1.2012)
Eine Ausstellung des Kunsthistorischen
Museums in Zusammenarbeit mit
dem Groeningemuseum, Brügge
163
164
Liebieghaus Skulpturensammlung Frankfurt/main
Elfenbein
Barocke Pracht am Wiener Hof
Ausstellungsdaten
3. Februar bis 26. Juni 2011
Liebieghaus Skulpturensammlung
Frankfurt/Main
Konzept:
Sabine HAAG
Maraike BÜCKLING
Ausstellungsorganisation:
Katja HILBIG
Sven LUBINUS
Doris PRADE
BesucherInnen:
21.563
Eine Ausstellung des Kunsthistorischen
Museums Wien in Kooperation mit
der Liebieghaus Skulpturensammlung,
Frankfurt/Main
Die Ausstellung konzentrierte sich auf die Blütezeit der Elfenbeinkunst im Barock und präsentierte rund 36 virtuose Schnitzereien, die das hohe Können der Künstler eindrucksvoll dokumentieren, darunter meisterlich gearbeitete Statuetten, Kannen, Pokale, Humpen und Schalen
aus Elfenbein, also Kunstkammerstücke ohne praktische Funktion. Zusätzlich zu den Objekten
aus der Kunstkammer des KHM stammten weitere hochkarätige Leihgaben aus der Sammlung
Reiner Winkler.
Die kaiserliche Residenzstadt Wien entwickelte sich zum bedeutendsten Zentrum der barocken Elfenbeinkunst. Ihre höchste Blüte erlebte sie hier zur Zeit des Fürsten Karl Eusebius von
Liechtenstein (reg. 1627 – 1684) und kurz darauf gefördert durch Kaiser Leopold I. (reg. 1658 –
1705). Beide drechselten auch selbst. Es entstand ein überaus fruchtbares Klima der gegen­
seitigen künstlerischen Beeinflussung. Zur fürstlichen Repräsentation, zur Betonung des vorgetragenen Machtanspruchs, aber auch zur Demonstration der Kreditwürdigkeit gehörte unter
anderem der Besitz äußerst kostspieliger Elfenbeinwerke.
Um 1688 wurde Matthias Steinl als kaiserlicher „Kammerbeinstecher“ angestellt. Seine Elfenbeinstatuetten stellen Höhepunkte der barocken Kunst dar. Er und Rauchmiller übten maßgeblichen Einfluss auf andere Künstler wie Ignaz Bendl, Ignaz Elhafen und Jacob Auer aus, von
denen bedeutende Werke in der Ausstellung zu sehen waren. Vertreten waren auch andere
berühmte Elfenbeinschnitzer des Barock wie Adam Lenckhardt und Johann Caspar Schenck.
fine arts MUSEUMs SAN FRANCISCO
ausstellungen
Masters of Venice
Renaissance Painters of Passion and Power from the Kunsthistorisches Museum, Vienna
Bei der Ausstellung Masters of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power handelte es
sich um eine weltweit einzigartige Schau, in der 50 Gemälde venezianischer Meister vor­
wiegend des 16. Jahrhunderts, darunter Werke von Tizian, Giorgione, Veronese, Tintoretto
und Mantegna, aus der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien präsentiert
wurden. Diese prominenten Beispiele aus dem Œuvre der genannten Künstler stammen aus
den Sammlungen von Erzherzögen und Kaisern aus dem Hause Habsburg und zählen zu den
berühmtesten Bildern im Bestand der Gemäldegalerie.
Unter den Hauptwerken waren Tizians Danaë (aus den 1560er Jahren), Mantegnas Hl. Sebastian
(1457/59) und vier kostbare Gemälde von Giorgione, so etwa Die drei Philosophen (um
1508/09) und das Porträt einer jungen Frau (Laura) aus dem Jahre 1506. Weiters waren in der
Ausstellung Werke von Palma, Bordone, Bassano und anderen zu sehen. Zusammen­genommen
ergaben diese Gemälde einen repräsentativen Überblick über die venezianische Malerei zur
Zeit der Renaissance und verdeutlichten die hohe Bedeutung dieser künstlerischen Ära.
Ausstellungsdaten
29. Oktober 2011 bis 12. Februar 2012
fine arts Museums
San Francisco
Konzept:
Sylvia FERINO-PAGDEN
Lynn FEDERLE ORR
BesucherInnen:
130.000
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schmuckmuseum pforzheim, KUNSTMUSEUM HALLE/SAALE, FITZWILLIAM MUSEUM CAMBRIDGE
Glanz der Macht
Kaiserliche Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer
Splendour & Power
Imperial Treasures from Vienna
Ausstellungsdaten
3. Dezember 2010 bis 13. Februar 2011
schmuckmuseum pforzheim
16. April bis 24. Juli 2011
Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum
des Landes Sachsen-Anhalt
Halle/Saale
15. August 2011 bis 15. Jänner 2012
The Fitzwilliam Museum
Cambridge
Konzept (pforzheim):
Cornelie HOLZACH
Paulus RAINER
Ausstellungsorganisation
(pforzheim):
Sabina ECKENFELS
Konzept (Halle/Saale):
Katja SCHNEIDER
Wolfgang BÜCHE
Paulus RAINER
Ausstellungsorganisation
(Halle/Saale):
Wolfgang BÜCHE
Ulf DRÄGER
Konzept (Cambridge):
Victoria AVERY
Paulus RAINER
Ausstellungsorganisation
(Cambridge):
Thyrza SMITH
Helen STRUDWICK
besucherinnen:
12.000 (Pforzheim)
12.800 (Halle/Saale)
62.652 (Cambridge; bis 15.1.2012)
ausstellungen
LOKSCHUPPEN ROSENHEIM
NATIONAL MUSEUM LAGOS
Indianer
African Lace
Ureinwohner Nordamerikas
A History of Trading, Creativity and Fashion in Nigeria
Ausstellungsdaten
Ausstellungsdaten
8. April bis 6. November 2011
3. Juni 2011 bis 21. Jänner 2012
Lokschuppen
Rosenheim
National Museum
Lagos, Nigeria
Konzept:
Christian FEEST
Konzept:
Barbara PLANKENSTEINER
Nath Mayo ADEDIRAN
besucherinnen:
169.191
Ausstellungsorganisation:
Marianne HERGOVICH
Eine Ausstellung des Museums für
Völkerkunde – Kunsthistorisches Museum
in Kooperation mit der National Commission
for Museums and Monuments, Nigeria
167
168
sammlung
Publikationen
publikationen
KHM – MVK – ÖTM Publikationen 2011
Ausstellungskataloge
Dürer – Cranach – Holbein.
Die Entdeckung des Menschen:
Das deutsche Porträt um 1500.
Wintermärchen.
Winter-Darstellungen in der europä­
ischen Kunst von Bruegel bis Beuys.
Hgg. Sabine Haag, Christiane Lange,
Christof Metzger, Karl Schütz
Hirmer Verlag: Wien 2011, 352 S.
ISBN 978-3-7774-3781-1
Hgg. Sabine Haag, Ronald de Leeuw,
Christoph Becker
DuMont: Wien 2011, 432 S.
ISBN 978-3-99020-008-7
Götter, Menschen und das Geld
der Griechen.
Jan Fabre. Die Jahre der Blauen
Stunde.
Jan Fabre. The Years of the Hour
Blue.
Michael Alram, Klaus Vondrovec, Ulrich
Werz, Benedikt Zäch, Hgg. Sabine Haag,
Nicole Kurmann
KHM und Münzkabinett und Antikensammlung der Stadt Winterthur: Wien
und Winterthur 2011, 160 S.
ISBN 978-3-907047-07-1
All’Antica.
Götter & Helden auf Schloss Ambras.
Hg. Sabine Haag
KHM: Wien 2011, 256 S.
ISBN 978-3-99020-006-3
Hg. Sabine Haag
Christian Brandstätter Verlag: Wien
2011, 176 S.
ISBN 978-3-85033-595-9
Das Eigene & das Fremde.
Hg. Sabine Haag
KHM: Wien 2011, 76 S.
ISBN 978-3-99020-009-4
Schaurig schön.
Ungeheuerliches in der Kunst.
Hg. Sabine Haag
Intermezzo 03
Christian Brandstätter Verlag:
Wien 2011, 136 S.
ISBN 978-3-85033-544-7
„Der Himmel hängt voller Geigen“.
Die Violine in Biedermeier und
Romantik.
Otto Biba, Ingrid Fuchs, Rudolf Hopfner,
Hg. Sabine Haag
Edition Bochinsky in der PPVMEDIEN
GmbH, Bergkirchen: Wien 2011, 168 S.
ISBN 978-385-497-2020
al-Fann.
Kunst der islamischen Welt aus
der Sammlung al-Sabah, Kuwait.
Hg. Giovanni Curatola
Skira editore: Mailand 2011, 336 S.
ISBN 978-88-572-1038-4
Trinkfest!
Bacchus lädt ein.
Hg. Sabine Haag
KHM: Wien 2011, 80 S.
ISBN 978-3-99020-002-5
Zu Gast in Ambras.
Die Zerstörung des Tempels in
Jerusalem von Nicolas Poussin.
Die Kultur der Kulturrevolution.
Personenkult und politisches
Design im China von Mao Zedong.
Gudrun Swoboda, Hg. Sabine Haag
KHM: Wien 2011, 8 S.
Hg. Helmut Opletal
KHM: Wien 2011, 256 S.
ISBN 978-94-616-1010-2
169
170
KHM – MVK – ÖTM publikationen 2011
Ausstellungskataloge
Abenteuer Wissenschaft.
Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika.
Ungezähmte Natur als Schauplatz.
Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten.
Hgg. Barbara Plankensteiner, Gerard van Bussel,
Claudia Augustat
KHM: Wien 2011, 112 S.
ISBN 978-3-99020-011-7
Vana Greisenegger-Georgila
Christian Brandstätter Verlag:
Wien 2011, 192 S.
ISBN 978-3-85033-561-4
Welt der Operette.
Glamour, Stars und Showbusiness.
Venedig.
Seemacht, Kunst und Karneval.
Hgg. Marie-Theres Arnbom, Kevin
Clarke, Thomas Trabitsch.
Christian Brandstätter Verlag:
Wien 2011, 296 S.
ISBN 978-3-85033-615-4 (Softcover)
ISBN 978-3-85033-581-2 (Hardcover)
Hgg. Schallaburg Kultur­be­triebsges.m.b.H.
und KHM
Schallaburg Kultur­be­triebsges.m.b.H. und
KHM: 2011, 336 S.
ISBN 9-008895-00926-0
Fürstlich gesammelt.
Van Eyck / Gossaert / Bruegel.
Meisterwerke des Kunsthistorischen
Museums Wien.
Elfenbein.
Barocke Pracht am Wiener Hof.
Masters of Venice.
Renaissance Painters of Passion and
Power from the Kunsthistorisches
Museum, Vienna.
Wald / Baum / Mensch.
Hg. Gerard van Bussel, Axel Steinmann
KHM: Wien 2011, 288 S.
ISBN 978-3-99020-004-9
Hgg. Maraike Bückling und Sabine Haag
Michael Imhof Verlag: Frankfurt/Main
2011, 256 S.
ISBN 978-3-86568-639-8
Hgg. Sylvia Ferino-Pagden, Lynn Federle Orr
Prestel Verlag: San Francisco 2011, 160 S.
ISBN 978-3-7913-5168-1
Hgg. Sylvia Ferino-Pagden, Till-Holger
Borchert, Manfred Sellink
Lannoo: Tielt 2011, 208 S. (auch in
Engl. Französ. und Nl.)
ISBN 978-90-209-6145-4
Splendour & Power.
Imperial Treasures from Vienna.
Paulus Rainer, Hgg. Sabine Haag,
Cornelie Holzach, Katja Schneider
The Fitzwilliam Museum,
Cambridge: 2011, 224 S.
ISBN 978-0-904454-96-3
publikationen
Periodische Publikationen
Jahresbericht 2010 Kunsthistorisches Museum
mit MVK und ÖTM.
Hg. Sabine Haag, Red. Franz Pichorner
KHM: Wien 2011, 256 S.
ISBN 978-3-85497-201-3
Technologische Studien Kunsthistorisches Museum.
Konservierung – Restaurierung – Forschung –
Technologie. Band 7.
Technologische Studien Kunsthistorisches Museum.
Konservierung – Restaurierung – Forschung –
Technologie. Band 8.
Red. Martina Grießer, Alfons Huber, Elke Oberthaler,
Hg. Sabine Haag.
KHM: Wien 2010 (erschienen 2011), 152 S.
ISBN 978-3-99020-000-1
Red. Martina Grießer, Alfons Huber, Elke Oberthaler,
Hg. Sabine Haag.
KHM: Wien 2011, 192 S.
ISBN 978-3-99020-012-4
Schaurig schön.
Allerlei Fabelwesen im Kunsthistorischen Museum.
Ein Museumsbuch für junge Leser.
Holophusicon.
The Leverian Museum.
An Eighteenth-Century English Institution
of Science, Curiosity, and Art.
Weitere Publikationen
Die Zinken und der Serpent der
Sammlung alter Musikinstrumente.
Beatrix Darmstädter unter Mitarbeit von
Dietmar Salaberger und mit einem Beitrag von Bruce Dickey, Hg. Sabine Haag
Sammlungskataloge des Kunsthistorischen Museums Band 7
Edition Bochinsky: Wien 2010, 248 S.
ISBN 978-3-941532-08-3
Texte Rotraut Krall, Konrad Schlegel, Agnes Stillfried,
Daniel Uchtmann, Illustrationen Michaela Noll,
Hg. Sabine Haag
Christian Brandstätter Verlag: Wien 2011, 80 S.
ISBN 978-3-85033-543-0
Adrienne L. Kaeppler
ZKF Publishers: Wien 2011, 308 S.
ISBN 978-3-9811620-4-2
Tafelfreuden in der Kunst.
Blumenpracht in der Kunst.
Liebespaare in der Kunst.
Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag
Christian Brandstätter Verlag:
Wien 2011, 112 S. (auch in Engl.)
ISBN 978-3-85033-548-5
Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag
Christian Brandstätter Verlag:
Wien 2011, 112 S. (auch in Engl.)
ISBN 978-3-85033-550-8
Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag
Christian Brandstätter Verlag:
Wien 2011, 112 S. (auch in Engl.)
ISBN 978-3-85033-549-2
171
172
sammlung
Diverses
Diverses
Vereine
Verein der Freunde des
Kunsthistorischen Museums
das Seminar von Dr. Otmar Rychlik zum
Thema Einführung in die moderne und zeitgenössische Kunst – am Beispiel Alter Meister.
Unterstützung
Der Verein hat aktuell ca. 3.800 Mitglieder.
Diese haben freien Eintritt in alle Sammlungen und Sonderausstellungen des KHM, des
MVK, des ÖTM und auf Schloss Ambras
bei Innsbruck, sie genießen Vorteile beim
Einkauf in den Shops des KHM und können
die Bibliothek benützen. Auch 2011 gab es
wieder einen „Tag der Freunde“. Der Verein
der Freunde des KHM ist im Museumsbereich weiterhin der größte Freundesverein
in Österreich.
Der Verein der Freunde des KHM unterstützt − mithilfe seiner Mitgliedsbeiträge,
durch Veranstaltungen und Unternehmungen selbst erwirtschafteter Mittel und auch
Spenden − die Sammlungen sowie verschiedenste Aktivitäten des KHM. 2011 wurden
u. a. für den Jahresbericht, für die Herausgabe
von Büchern und für Vorträge finanzielle
Mittel beigesteuert. Die im Oktober 2010 und
2011 veranstalteten Fundraising Dinners zu­
gunsten der Kunstkammer haben seitens des
Vereins einen Gewinn von € 9.000,- erbracht.
Sonstige Aktivitäten
Neben diesen unterstützenden Aufgaben,
die von zentraler Bedeutung sind, gilt das
Hauptaugenmerk der optimalen Betreuung
der Vereinsmitglieder durch die Organisation
von Reisen, Tagesfahrten, Führungen und
Vorträgen. Im Jahr 2011 fanden insge-­
samt 19 Reisen und Wochenendfahrten
statt, so u. a. Katalonien und Roussillon mit
Dr. Matthias Pfaffenbichler, Augsburg mit
Dr. Christof Metzger und Südostengland mit
Johannes Grumet. Hervorzuheben ist weiters
Mag. Alessandra Arseni, die neue
Generalsekretärin des Vereins
Die Ordentliche Generalversammlung des
Vereins der Freunde des KHM mit einem
anschließenden Festvortrag von Dr. Franz
Kirchweger über Die Neueinrichtung der
Wiener Kunstkammer: zur inhaltlichen Konzeption fand am 20. November 2011 im
Bassano-Saal des KHM statt. Dabei wurde
Frau Mag. Alessandra Arseni vorgestellt, die
am 1. April 2011 in der Nachfolge von Frau
Dr. Johanna Schönburg-Hartenstein die Funktion der Generalsekretärin des Vereins übernommen hat. GD Haag bedankte sich bei
den Damen am Informationsstand des KHM,
die sich so erfolgreich um Wünsche und Anregungen der Besucherinnen und Besucher
kümmern.
Die am Informationsstand im KHM und im Büro des Vereins
hilfreich tätigen Damen
International Friends of KHM
Am 16. September 2010 fand in der New
Yorker Anwaltskanzlei Harnik & Finkelstein
die konstituierende Sitzung des neu ge­
gründeten Freundesvereins statt. Bei dieser
Sitzung wurde Dr. Christiana Killian zur Generalsekretärin des Freundesvereins bestellt.
Weitere Vorstandsmitglieder sind: Alice
Knapp, Renée Price, Stephen Harnik, Sabine
Haag und Franz Pichorner.
Die International Friends of the Kunsthistorisches Museum Vienna mit Sitz in New York
verfolgen das Ziel, gleichgesinnte Kunst­
interessierte international zu vereinen, durch
finanzielle Privatunterstützungen die Sammlungen des KHM angemessen zu bewahren
sowie das Potenzial des Kunst­historischen
Museums für die Zukunft weiter auszu­
bauen.
Im Vereinsjahr 2011 konnten bereits zwei
große Förderer für die Wiedereinrichtung
der Kunstkammer gewonnen werden: Der
frühere US-Botschafter in Wien Mr. W. L.
Lyons Brown sowie Mr. und Mrs. David
Humphreys haben namhafte Beträge für
die Renovierung von zwei KunstkammerRäumen zur Verfügung gestellt.
Broschüre der International Friends of KHM
173
174
Vereine
2011 wurden zwei Vorstandssitzungen abgehalten: am 4.4.2011 in der Kanzlei
Harnik & Finkelstein in New York und am
17.10.2011 im Kunsthistorischen Museum.
Die Abteilung Kommunikation und Marketing des KHM organisiert anlässlich der
Wiedereröffnung der Kunstkammer Ende
­
2012 eine Wien-Reise für die Mitglieder des
Internationalen Freundeskreises. Neben der
Teilnahme an den Eröffnungsfeierlichkeiten
im KHM sind Besuche von Privatsamm­
lungen in Wien und Niederösterreich und
social events in Planung.
Contemporary Patrons
2011 wurde mit den Contemporary Patrons
ein neuer Unterstützerkreis ins Leben ge­
rufen, welcher die mit 2012 beginnende
Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe zu
moderner und zeitgenössischer Kunst im
KHM finanziell ermöglicht.
Mit hohen Erwartungen und viel Begeisterung setzt das Kunsthistorische Museum
derzeit Schritte in Hinblick auf eine lang­
fristig angelegte Auseinandersetzung mit
moderner und zeitgenössischer Kunst. Unter
der Leitung des neuen Adjunct Curators
Jasper Sharp und mit Unterstützung dieser
neuen Vereinigung von Förderern zeitgenössischer Kunst wird Anfang 2012 mit einer
Reihe von Unternehmungen begonnen, im
Zuge derer Gespräche mit Künstlern und zur
Kunst, verschiedene Besuchsprogramme und
die Veranstaltung von Ausstellungen vorgesehen sind, für die auch wieder der Theseus­
tempel im Volksgarten zur Verfügung steht.
Monatlich stattfindende Künstlergespräche
werden sich um das Verhältnis zwischen
historischer und zeitgenössischer Kunst
drehen und die Einflüsse offenlegen, die
auch für die heutige Kunstproduktion von
grundlegender Bedeutung sind.
Durch die Erweiterung des Ausstellungsund Kunstvermittlungsprogramms des Kunst­
historischen Museums in die Gegenwart soll
den Besuchern Neues vor Augen geführt,
Diskussionen eröffnet und das Verständnis
für die bemerkenswerte Geschichte und die
Sammlungen des Hauses vertieft werden.
Erstes board meeting der International Friends
of KHM in New York
Der Theseustempel wird ab 2012 wieder für Ausstellungen
zeitgenössischer Kunst genutzt werden.
verein der Freunde der Hofjagdund Rüstkammer
Der von Dr. Christian Beaufort-Spontin 2011
ins Leben gerufene Verein der Freunde der
Hofjagd- und Rüstkammer bietet nicht nur
eine Plattform für Interessierte, sondern dient
insbesondere der Unterstützung dieser bedeutenden Sammlung, die zu den welt­
besten ihrer Art zählt. Um die großartige
Jagdsammlung, die 500 Jahre Jagdgeschichte
der Habsburger illustriert, wieder präsentieren
zu können, werden Partner und Förderer
gesucht. Darüber hinaus können zahlreiche
Objekte der Hofjagdkammer im Rahmen von
Restaurierungspatenschaften zu neuem Glanz
erweckt werden.
Die mehr als 2000 Objekte aus der Sammlung der Hofgewehrkammer schlagen den
Bogen aus der Zeit Kaiser Friedrichs III. bis
zu Kaiser Franz Joseph I., die wie alle Habsburger passionierte Jäger waren. Glanzstücke
europäischer Waffenkunst mit kunstreichen
Details, spannende Erinnerungsstücke an
Jagd­unfälle, kuriose Sonderanfertigungen für
die kaiserlichen Schützen und technisch einzigartige Gebrauchsgeräte für die Hofjagden
bieten ein vollständiges Bild des 500-jährigen
kaiserlichen Jagdbetriebes. Die Wiedereröffnung der Dauerausstellung der kaiserlichen
Jagdkammer in den Sälen der Hofjagd- und
Rüstkammer in der Neuen Burg soll diesen
hervorragenden Teil der kaiserlichen Re­
präsentation endlich wieder ans Licht der
Öffentlichkeit bringen.
Einblick in die geplante Dauerausstellung
der kaiserlichen Jagdkammer
Diverses
Verein der Freunde der Wagenburg
Verein Freunde der Völkerkunde
Im September 2007 wurde unter der Ehrenpräsidentschaft von ID Fürstin Gloria von
Thurn und Taxis der Verein der Freunde der
Wagenburg gegründet. Ziel dieser Ver­
einigung ist es, die Sammlung in ihren vielfältigen Aufgaben ideell und materiell zu
unterstützen und bei weiten Kreisen der Bevölkerung Interesse für die faszinierende Ent­
wicklung der Geschichte der Mobilität, des
Transports sowie des Reitens und Fahrens
zu wecken. Durch Ausstellungen, Vorträge,
Symposien, Bildungsreisen und andere kulturelle Aktivitäten soll einerseits der hohe
kulturelle Wert historischer Fahrzeuge sichtbar gemacht und andererseits die Not­
wendigkeit ihrer Erhaltung für künftige
Generationen verdeutlicht werden.
Der Verein Freunde der Völkerkunde leistete
auch im Jahr 2011 mit der Organisation und
Finanzierung von Veranstaltungen wieder
einen wesentlichen Beitrag zu den Aktivitäten
im Museum für Völkerkunde. 839 Personen
konnten bei insgesamt 28 Veranstaltungen
willkommen geheißen werden. Mit zwölf Vor­­
trägen, vier ethnographischen Kabinetten,
einer Filmvorführung, einer Buchpräsentation,
acht Führungen und zwei Konzerten war der
Verein österreichweit einer der aktivsten
Veranstalter von populären ethnologischen
Abenden.
Mit Heide Senger-Weiss konnte eine ideale
Präsidentin gewonnen werden. Als Managerin, die ein jahrhundertealtes Familien­
unternehmen erfolgreich ins Globalisierungszeitalter geführt hat, ist ihr die Erforschung
der Geschichte von Mobilität und Transport
ebenso ein Anliegen wie die Erhaltung
historischer Fahrzeuge für künftige Generationen.
Die meisten Besucher kamen zur Präsentation
des Buches Unsichtbare Welten – Mensch /
Natur / Übernatur mit einem Vortrag von
Bernd Brabec de Mori über Hexerei und
Heilung im Westamazonischen Tiefland, gefolgt vom Vortrag Wissenschaft trifft Esoterik.
Der Kalender der Maya von Harry Thomas
und dem Konzert der „The Singers Chamber
Choir: Smile from Indonesia“.
Der Mitgliederstand konnte annähernd gehalten werden, was aufgrund der noch immer
größtenteils geschlossenen Schausammlungen als großer Erfolg angesehen werden kann.
Veranstaltungen (Auswahl)
23.2. Dr. Marie Rodet, Vortrag: Sklaverei
und Gedächtnis in Kayes (Mali, Westafrika)
31.3. Lama Ngala Rig‘dzin Dorje, Vortrag:
Woher kommt Guru Rinpoche (wirklich)?
Dr. Paul Frey, Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner,
Dkfm. Heide Senger-Weiss und Paul Senger Weiss
27.4. Univ.-Prof. Dr. Susanne WeigelinSchwiedrzik und Wolfgang M. Schwiedrzik,
Filmvorführung: „… nicht der Rede wert.
Die Ermordung der Lehrerin Bian Zhongyun“
7.5. Mag. Eveline Sigl, Vortrag gemeinsam
mit der Gesellschaft zur Förderung der
Textil-Kunst-Forschung: Textilien aus dem
bolivianischen Andenhochland
20.6. Dr. Helmut Opletal, Ausstellungs­
führung: Die Kultur der Kulturrevolution –
Personenkult und politisches Design im
China von Mao Zedong
22.6. Mag. Christine Zackel, Ethnographisches Kabinett: Die Karl Ludwig GieseckeSammlung des MVK Wien
8.10. Subhankar Chatterjee, Konzert:
Vocalist of Hindustani Classical and Semi
Classical style
20.10. Dr. Bettina Zorn, Ethnographisches
Kabinett: Tabu
2.11. Gerard van Bussel, Ausstellungs­
führung: Wald / Baum / Mensch: Beispiele
aus Nord-und Mittelamerika
17.11. Dr. Gabriele Herzog-Schröder,
Vortrag: Yanomami. Einblicke in Lebens­
weisen und Traditionen der Waldindianer
vom Oberen Orinoko (Südvenezuela)
23.11. Dr. Adrienne L. Kaeppler und
Univ.-Prof. Dr. Christian Feest, Buchpräsentation: Holophusicon. The Leverian
Museum. An Eighteenth-Century English
Institution of Science, Curiosity, and Art
Ethnographisches Kabinett mit Mag. Christine Zackel: Die Karl LudwigGiesecke Sammlung des Museums für Völkerkunde. Foto: John D. Marshall
John D. Marshall, Mitglied des Vorstandes, hat
in den letzten Jahren dem Museum mehr als
80 Sammlungsgegenstände geschenkt. Hier ist
er mit einer Helmmaske der Senufo abgebildet,
die das Museum 2011 mit seiner Unterstützung
erwerben konnte. Foto: Christian Schicklgruber
175
176
Symposien –
Auswahl
31.5.
16.6.
15.–17.9.
Erinnerungen an die
Kultur­revolution und ihre
internationalen Auswirkungen
Das Alte Ägypten in der
Reiseliteratur
Wa(h)re „Kultur“? Kulturelles
Erbe, Revitalisierung und die
Renaissance der Idee von Kultur
KHM, Vortragsraum
MVK
MVK
Im Rahmen der Ausstellung Die Kultur der
Kulturrevolution veranstaltete das Museum
für Völkerkunde gemeinsam mit dem
Institut für Ostasienwissenschaften/Sinologie
der Universität Wien eine Tagung zu den
sehr unterschiedlichen Erinnerungen an die
chinesische „Kulturrevolution“ (1966–1976)
und zu den Auswirkungen, die die Politik
des Revolutionsführers Mao Zedong damals
im Land selbst, aber auch in Europa hatte.
Zum Auftakt debattierten am Vorabend der
Tagung damalige österreichische Maoisten
und „China-Freunde“ (u. a. der Schriftsteller
Robert Schindel) über verzerrte Wahr­
nehmungen und die hohe Erwartung, die
die chinesische Revolution auch interna­
tional ausgelöst hat. Im Symposium selbst
analysierten u. a. der Wiener Zeitgeschichtler Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz und Exper­
t(inn)en des Instituts für Ostasienwissenschaften, wie sehr die Ereignisse der „Kul­tur­
revo­lution“ – Personenkult, politische Utopien, Masseninszenierungen, Machtkämpfe,
aber auch die brutale Verfolgung von „Klassenfeinden“ – die chinesische Gesellschaft
bis heute spalten und belasten, sodass eine
öffentliche Debatte und Aufarbeitung im
Land nach wie vor schwer fällt.
Im Zuge der erfolgreichen Kooperation mit
dem wissenschaftlichen Verein „Egypt &
Austria“ wurde 2011 zusätzlich zu einer
sechsteiligen Vortragsreihe ein „Study Day“
zum Thema Das Alte Ägypten in der Reise­
literatur veranstaltet. Wissenschaftler aus
dem In- und Ausland beschäftigten sich
in insgesamt elf Referaten mit folgenden
Themenkreisen: Reiseliteratur als Quelle für
die Archäologie; Altägyptische Monumente
als Reiseziel; Altägyptische Monumente und
die Bibel; Unterschiede in weiblicher und
männlicher Betrachtungsweise.
Den Festvortrag mit dem Titel „… a perfect
feast to the eye“ – Frühe Forscher und Reisende
in Assiut hielt Univ.-Prof. Dr. Jochem Kahl
von der Freien Universität in Berlin.
Einen Höhepunkt unter den wissenschaft­
lichen Veranstaltungen des Museums für
Völkerkunde bildete die gemeinsam mit der
Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde,
dem Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien und dem Institut
für Sozialanthropologie der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften organisierte
Tagung Wa(h)re „Kultur“? Kulturelles Erbe,
Revitalisierung und die Renaissance der Idee
von Kultur. Es ging um die Auseinander­
setzung mit dem Begriff der Kultur, wobei
globale Entwicklungen untersucht wurden.
Inwiefern wird der Kulturbegriff weltweit
nicht nur für politische, sondern auch für
kommerzielle Zwecke instrumentalisiert? Trifft
die Behauptung zu, dass heute an die Stelle
rassistischer Diskursformen die Essentialisierung kultureller Differenzen getreten ist? Ist
der Kulturbegriff in einem wissenschaft­
lichen Sinn überhaupt noch brauchbar?
Die Plenarien und Workshops, die an verschiedenen Standorten stattfanden, befassten
sich mit dem Thema Restitution sowie mit
der „Verwa(h)rung und Verwandlung“ von
Objekten im Kontext der Globalisierung
und griffen Fragenkomplexe auf, die in
unserer heutigen Arbeit eine wichtige Rolle
spielen.
Diverses
21.10.
16.11.
24.–26.11.
Der philippinische Nationalheld
Dr. José Rizal und seine Beziehungen zu Österreich
RestauratorInnen-Forum KHM,
MVK und ÖTM
„Eine sichtbare Geschichte der
Kunst“. Europäische Museumskultur um 1800
MVK, Seminarraum
KHM, Bassanosaal
MVK, Vortragssaal
In Kooperation mit der Philippinischen
Botschaft veranstaltete das Museum für
Völkerkunde ein Symposium über den phi­
lippinischen Nationalhelden Dr. José Rizal
(1861–1896) und den altösterreichischen
Philippinenforscher Prof. Ferdinand Blumentritt (1853–1913). Bei dieser Festveran­
staltung anlässlich des 150. Geburtstags
von José Rizal wurden neben einer Filmvorführung, Musik und einer Buch-Präsentation
auch zwei Vorträge gehalten: Die Politik der
Gewaltlosigkeit bei Rizal und Mahatma
Gandhi von Univ.-Prof. Dr. Bernhard Dahm
und José Rizals „Zwillingsseele“ – der Philippinenforscher Ferdinand Blumentritt (1853–
1913) von Dr. Johann Stockinger. Darüber
hinaus kam es zu einer Schenkung von
Rizal-Büchern durch Vertreter der Familie
Blumentritt an das Museum.
Im Herbst 2010 wurde – mit Unterstützung
der Generaldirektorin – von den Restauratoren, den Wissenschaftlern des Naturwissenschaftlichen Labors, dem IPM- und der
Klimabeauftragten von KHM, ÖTM und
MVK das „RestauratorInnen-Forum“ gegründet. Das Organisationsteam besteht aus
fünf Kolleginnen aus allen drei Museen:
KHM – Mag. Petra Fuchs, DI Dr. Martina
Grießer, Mag. Marianne Novotny-Kargl;
MVK – Sophie Fürnkranz; ÖTM – Mag. Mirjam
Bazan-Castaneda.
In den Jahrzehnten von 1770 bis 1830 setzten sich in Europa museologische Konzepte
durch, die bis heute unsere Vorstellung
vom (Kunst-)Museum bestimmen und sich
zu einer weltweiten Erfolgsgeschichte entwickelt haben. In der Gründungsepoche
der öffentlichen Museen wurden fürstliche
Sammlungen erstmals allgemein zugänglich und zu Bildungsinstitutionen transformiert, während gleichzeitig bürgerliche
Kunstvereine zur Gründung neuer Museen
beitrugen.
Das Ziel dieses Forums ist ein in regelmäßigen
Abständen und im organisierten Rahmen
erfolgender Informations- und Wissensaustausch zu konservatorischen, restauratorischen
und naturwissenschaftlichen Themen. Diese
Treffen sollen die Kommunikation unter den
Kollegen intensivieren und Raum geben,
um Themen in Bezug auf Arbeitsplatz, Arbeitsumfeld, Arbeitsschutz und Arbeitsrecht zu
besprechen. Durch die verbesserte Transparenz der Ressourcen der einzelnen Abteilungen können zum Vorteil aller Synergien entstehen und genutzt werden.
Das von Dr. Gudrun Swoboda konzipierte
und organisierte Internationale Symposium
beschäftigte sich mit den spezifischen institutionellen Entstehungsbedingungen dieser
frühen Museumsgründungen: Welche Faktoren waren für den Paradigmenwechsel
bestimmend, der in den Jahrzehnten vor
1800 dazu geführt hat, dass sich die traditionelle höfische Sammlung in ein modernes
Kunstmuseum verwandeln konnte? Inwiefern
basierte dieser Umbruch auf einem sich
wandelnden Begriff von Kunst und Kunstgeschichte? Wie wirkte er sich auf den
Museumsgedanken, auf die Sammlungen
und ihre neue Öffentlichkeit aus?
Beim ersten „RestauratorInnen-Forum“ am
16. November 2011 wurden einzelne Restaurierabteilungen samt Team und aktueller
Projekte vorgestellt. Kollegen aus den unterschiedlichen Abteilungen berichteten von
Tagungen und es wurde ein Seminar für
Lederkonservierung und -restaurierung angekündigt. Weitere Themen waren: Integrated Pest Management; Präventive Konservierung – Klima; Vorbereitungsarbeiten
und Durchführung – Übersiedlung Zentraldepot. Die Abteilung Museum und Publikum machte ihr Projekt „Publikumsführungen durch Restauratoren“ bekannt.
Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die
Neuorganisation der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1780, die mit der nach
regionalen und chronologischen Kriterien
geordneten Präsentationsform sowie der
neuen allgemeinen Zugänglichkeit ein
richtungweisendes historisches Beispiel bot,
das im Rahmen des Symposiums mit anderen exemplarischen Museumskonzeptionen
der Epoche konfrontiert wurde.
Das Symposium war Teil des forMuse-Forschungsprojektes Zur Geburt der Kunst­
geschichte aus dem Geist des Museums.
Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien um 1800 (Forschung an
Museen, unterstützt vom Österreichischen
Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung).
177
178
Gesellschaftliches Leben im KHM, MVK und ÖTM
Eröffnung der Bali-Ausstellung im MVK
Tanzvorführung bei der
Eröffnung der Bali-Ausstellung
GD Haag und Daniel Spoerri bei der
Ausstellungseröffnung Schaurig schön
Karl Regensburger, GD Haag, Jan Fabre und GD Christian Koeberl
bei der Eröffnung der Ausstellung Jan Fabre
Jasper Sharp bei der Eröffnung der
Ausstellung Jan Fabre
BP Dr. Heinz Fischer und Kurator Giovanni Curatola bei der
Eröffnung der Ausstellung al-Fann
GD Haag und Gery Keszler beim Empfang
anlässlich der Ausstellung al-Fann
Lesung Michael Köhlmeier in der Kuppelhalle des KHM
Prof. Bernhard Hollemann übergibt fünf Rubens-Paraphrasen
an die Gemäldegalerie: v. l. Dr. Rudolf Novak,
Prof. Dietmar Grieser, Dr. Ferino, Prof. Hollemann,
Dr. Frey und Dr. Pichorner
Diverses
Eröffnung der Ausstellung Schaurig schön
Kurator Helmut Opletal und Barbara Coudenhove-Kalergi bei der Eröffnung der Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution
Jan Fabre und SC Franz bei der Eröffnung der
Ausstellung Jan Fabre
Margit Fischer und Sheikha Hussah al-Sabah
bei der Eröffnung der Ausstellung al-Fann
BP Dr. Heinz Fischer mit Gemahlin, Sheikha Hussah al-Sabah und
Sheikh Ahmad Al-Abdullah Al-Ahmad Al-Sabah bei der Eröffnung
der Ausstellung al-Fann
Minister Sheikh Ahmad Al-Abdullah Al-Ahmad Al-Sabah
und Dr. Ursula Plassnik beim Empfang anlässlich der
Ausstellung al-Fann
Dr. Thomas Angyan bei der Eröffnung der Ausstellung
„Der Himmel hängt voller Geigen“
BM Schmied und GD Haag begrüßen den
19.000sten Besucher unter 19 Jahren in der Wagenburg
Philipp Blom eröffnet die
Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein
179
180
Gesellschaftliches Leben im KHM, MVK und ÖTM
Der deutsche Botschafter Hans Henning
Blomeyer-Bartenstein bei der Eröffnung der
Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein
Direktor Dr. Michael Alram bei der Eröffnung der
Ausstellung Götter, Menschen und das Geld der Griechen
BM Schmied bei der Eröffnung des
neuen Depots in Himberg
Tango-Workshop mit María Casán und
Pablo Ávila im MVK
Dr. Gerhard Heiligenbrunner, GD Haag und
SC Gerhard Mannsberger anlässlich der
Ausstellung Wald / Baum / Mensch
BP Dr. Heinz Fischer, GD Haag und Kurator
Ronald de Leeuw bei der Eröffnung der Ausstellung
Wintermärchen
GD Haag und Dir. Tobias Natter vom
Leopold Museum bei der Eröffnung der Ausstellung
Wintermärchen
Marionetten-Theater bei der Eröffnung
der Kleist-Ausstellung
Sybille Ebert-Schifferer präsentiert die
Caravaggio-Publikation des KHM
Diverses
Eröffnung des neuen Depots in Himberg
Eröffnung des neuen Depots in Himberg
durch BM Schmied
GD Haag, Jan Fabre und Jasper Sharp bei der
Buchpräsentation des Ausstellungskatalogs Jan Fabre
in der Roten Bar des Volkstheaters
Der niederländische Botschafter Alphons Hamer
bei der Eröffnung der Ausstellung Wintermärchen
GD Haag und André Hebbelinck,
Flämische Repräsentanz Wien, bei der Eröffnung
der Ausstellung Wintermärchen
Dr. Elisabeth Leopold und GD Haag bei der
Eröffnung der Ausstellung Wintermärchen
BM Schmied und GD Haag in der Gemäldegalerie
Eröffnung der Ausstellung
Der Zauber des bunten Schattens mit einer
Aufführung des Schattentheaters aus Changsha
BP Dr. Heinz Fischer, GD Haag, der Präsident der
Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas und
Mag. Agnes Stillfried in der Schatzkammer
181
182
sammlung
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Generaldirektion, Wissenschaftliche Geschäftsführung
Dr. Sabine HAAG,
Generaldirektorin, Wissenschaftliche
Geschäftsführerin
Dr. Franz PICHORNER,
Stv. Generaldirektor, Generalsekretär,
Prokurist
Eva-Marie HARSDORF
Natascha Susanne GRAF
Kaufmännische
Geschäftsführung
Dr. Paul FREY,
Kaufmännischer Geschäftsführer
Mag. Verna HOFER, MAS,
Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin,
Prokuristin
Sonja SELLINGER
Dr. Konrad Friedrich SCHLEGEL (ab 1.9.)
Sieglinde KUNST
Karin LYDTIN
Restaurierung
Mag. Helene HANZER
Mag. Johanna DIEHL
Dipl.-Rest. Barbara GOLDMANN
Mag. Herbert REITSCHULER
Mag. Petra SÜSZ
Andrea ANTONIUK
Karin HAMMERSCHMID
Eva-Maria JERABEK
Michaela KRATOCHWIL
Sabine SVEC
Antikensammlung
HR Dr. Alfred BERNHARD-WALCHER,
Direktor
Dr. Manuela LAUBENBERGER
Dr. Georg PLATTNER
Mag. Karoline ZHUBER-OKROG
Barbara KOVACS
Ruperta PICHLER
AR Irene MÜHLBACHER (Karenz)
Birgit OSWALD (Karenz)
HR. Dr. Kurt GSCHWANTLER*
Dr. Bettina KRATZMÜLLER*
Dr. Ulrike MÜLLER-KASPAR*
Restaurierung
Mag. Viktor FREIBERGER, Leiter
Mag. Angelika KATHREIN
Mag. Michael LOACKER
Mag. Bettina VAK
Alexander FREIBERGER*
Mag. Brigitte PROLL*
Gemäldegalerie
Dr. Sylvia FERINO-Pagden, Direktorin
Dr. Gerlinde GRUBER
Dr. Francesca DEL TORRE SCHEUCH
Dr. Guido MESSLING (ab 16.8.)
Dr. Gudrun SWOBODA
Dr. Sabine PÉNOT (Karenz)
Dr. Björn BLAUENSTEINER* (bis 31.7.)
Dr. Wencke DEITERS*
Mag. Nora FISCHER*
Mag. Alice HOPPE-HARNONCOURT*
Dr. Christof METZGER* (bis 31.7.)
Dr. Kristine PATZ*
HR a. o. Univ.-Prof. Dr.
Wolfgang PROHASKA*
HR Dr. Karl SCHÜTZ*
Mag. Elisabeth WOLFIK
Mag. Petra FISCHER
Anne CAMPMAN (bis 31.12.)
Christine SURTMANN
Restaurierung
HR Mag. Elke OBERTHALER, Leiterin
Mag. Monika STROLZ
Dipl.-Rest. (FH) Eva GÖTZ
Mag. Jutta HÖFLINGER
Mag. Ingrid HOPFNER
Mag. Michael ODLOZIL
Mag. Georg PRAST (ab 1.2.)
Mag. Ina SLAMA
Mag. Ute TÜCHLER
Sonja KOCIAN
Mag. Judith kern (bis 31.7.)
Mag. Matthias MÜLLER (bis 30.9.)
Rahmenwerkstatt
AR Rudolf HLAVA
Markus GEYER
Kunstkammer, Weltliche und
Geistliche Schatzkammer
Dr. Sabine HAAG, Direktorin
Dr. Franz KIRCHWEGER,
Interimistischer Direktor (bis 30.9.)
Mag. Paulus RAINER,
Interimistischer Direktor (ab 1.10.)
Dr. Claudia KRYZA-GERSCH
Dr. Thomas KUSTER (bis 31.6.)
Dr. Katja SCHMITZ-VON LEDEBUR
Münzkabinett
HR Univ.-Doz. Dr. Michael ALRAM,
Direktor
Dr. Roswitha DENK
Dr. Heinz WINTER
Dr. Klaus VONDROVEC
Dr. Monika GRIEBL (bis 31.12.)
Dr. Susanna HEINZ (bis 31.10.)
Mag. Andrea SPINKA
Dr. Matthias PFISTERER*
Ägyptisch-Orientalische
Sammlung
Dr. Regina HÖLZL, Direktorin
Mag. Michaela HÜTTNER
Mag. Michael NEUMANN (ab 1.8.)
Barbara POROPATICH (bis 31.12.)
Mag. Doris BAUER (bis 31.12.)
Sabine MUCKENSTURM
Restaurierung
Mag. Irene ENGELHARDT
Mag. Michael LOACKER
Mag. Vanessa NOVAK-TUCOM
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Elisabeth JUNG
Andrea HAWLIK
Kathrin Siegl*
Restaurierung
René TRAUM (Karenz bis 11.4.)
Mag. Sabine IMP (bis 8.4.)
Bibliothek
AR Beatrix KRILLER-ERDRICH, Direktorin
Roman KADERABEK
Martina BECK
Hannelore GUTTMANN
Claudia MOSER*
Sammlung alter
Musikinstrumente
HR Dr. Rudolf HOPFNER, Direktor
Dr. Beatrix Darmstädter, MAS
Birgit SCHULTSCHIK
Restaurierung
OR Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBER
Dipl.-Rest. Ina HOHEISEL M. A.*
Archiv
Dr. Franz PICHORNER,
Direktor, Provenienzbeauftragter
Dr. Johannes WEISS
Dr. Elisabeth HASSMANN
Franz SCHULTSCHIK
Hofjagd- und Rüstkammer
Dr. Christian BEAUFORT-SPONTIN,
Direktor
Dr. Matthias PFAFFENBICHLER
Dr. Stefan KRAUSE*
Michaela GREGOR
Restaurierung
Mag. Christa ANGERMANN
FOI Martina POYER
Mag. Petra FUCHS
Mag. Caridad NIETO-DÍAZ
Wagenburg und Monturdepot
Dr. Monica KURZEL-RUNTSCHEINER,
Direktorin
Dr. Mario DÖBERL
Brigitte Martina WOLF
Nadja HAUMBERGER (bis 31.7.)
Restaurierung
Ernst GREGOR
Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL
Dipl.-Rest. Michaela MORELLI
Mag. Marianne NOVOTNY-KARGL
Dipl.-Rest. Daniela SAILER
Schloss Ambras
Dr. Veronika SANDBICHLER, Direktorin
Mag. Margot RAUCH
Dr. Katharina SEIDL
Dr. Thomas KUSTER (ab 1.7.)
Evelyn TAURER
Franz-Peter HASZLWANTER
Günter HOFER
Jutta BIRNEGGER (bis 31.10.)
Sandra ELSLER (bis 31.10.)
Christine GAMPER (bis 31.12.)
Birgit GASSNER (bis 31.10.)
Claudia HIMMLER (bis 31.12.)
Georg KRAUSE (bis 31.7.)
Alexandra MAIRHOFER (bis 31.10.)
Wanda MOHILOVA (bis 31.3.)
Carmen OBERBERGER (bis 31.12.)
Helmuth ÖHLER (bis 31.12.)
Martin REINER (bis 30.9.)
Federica SPARPAGLIA (bis 30.10.)
Restaurierung
Hannes ASTL
MMag. Alexandra CARUSO
Mag. Ilse EICHBERGER
Lisa FRANK
Christina GSCHIEL
Dr. Susanne HEHENBERGER
Mag. Martina JÄGER
Dr. Monika LÖSCHER
Mag. Ulrike NIMETH
Mag. Anneliese SCHALLMEINER
Mag. Anita STELZL-GALLIAN
Museum für Völkerkunde
Direktion
Dr. Sabine HAAG, interimistische Leitung,
vertreten durch
Dr. Barbara PLANKENSTEINER
ADir. Michael BAMBERGER
Astrid BÖHACKER (ab 1.9.)
Rita MAIER (Karenz ab 8.10.)
Elisabeth REICHER
Mag. Stefan BAUER*
Dr. Helmut OPLETAL*
Afrika südlich der Sahara
Dr. Barbara PLANKENSTEINER,
stv. Direktorin
MMag. Julia BINTER
Nordafrika, Vorder- und
Zentralasien, Sibirien
Dr. Axel STEINMANN
Ostasien
Dr. Bettina ZORN
Süd- und Südostasien, Himalaya
Dr. Christian SCHICKLGRUBER
Insulares Südostasien
Dr. habil. Sri KUHNT-SAPTODEWO
Ozeanien und Australien
HR Prof. Dr. Gabriele WEISS
Nord- und Mittelamerika
Mag. Gerard VAN BUSSEL
Südamerika
Dr. Claudia AUGUSTAT
Fotosammlung
Christine ZACKEL, M.A.
Bibliothek
Heinz GRATZER
Wolfgang PRIGLHOFER
MMag. Maria SEIDL*
183
184
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Bestandsverwaltung
Mag. Manfred KAUFMANN
Reinhard MAURER
Eva HACKL
Archiv
Mag. Ildikó CAZAN-SIMÁNYI
Restaurierung und Konservierung
Mag. Gerhard-Florian RAINER
Sonja FÜRNKRANZ
Mag. Christiane JORDAN
Dipl.-Rest. (FH) Melanie KORN
Hugo KRAMMER
Mag. Susanne Mendez
Radmila MILIVOJEVIC
Daniel ORtnER (bis 12.7.)
Barbara PÖNIGHAUS-MATUELLA
Julian SEPPELE (ab 16.8.)
Elisabeth STÖTZLER (bis 31.7.)
Dipl.-Rest. (FH) Elisabeth TARAWNEH
Mag. Roswitha ZOBL
Ausstellungsmanagement
Tina-Maria SEYFRIED
Museum und Publikum
Christine KAUFMANN
Andrea BAUER (ab 18.10.)
Patrice GRUBER (bis 30.11.)
Mirjam GUTSCHE (ab 18.10.)
Eva HAHNEKAMP (ab 18.10.)
Eva Maria HASLAUER (bis 30.9.)
Hannah-Maria INDRAK (ab 15.9.)
Mag. Sabine KUBALA (ab 1.9.)
Oliver MOISEANU (ab 18.10.)
Christian Moser (ab 18.10.)
Doris MOSER (ab 18.10.)
Andreas RESL (ab 15.9.)
Österreichisches
Theatermuseum
Direktion
Dr. Thomas TRABITSCH, Direktor
Andreas KUGLER, stv. Direktor
Ursula KLEIN
Heinrich SCHWEIGER
Bühnenmodelle und Kostüme
HR Dr. Ulrike DEMBSKI
Theatergrafik, Plakate und Programme
Mag. Daniela FRANKE
MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS
AR Gertrud FISCHER
Autographen und Nachlässe
Dr. Christiane MÜHLEGGER-HENHAPEL
Dr. Kurt IFKOVITS
Dr. Lydia GRÖBL
Archiv, Figurentheater,
Quisquilien und Gemälde
OR Mag. Karin NEUWIRTH
Provenienzforschung
Andreas KUGLER
Mag. Ilse EICHBERGER
Mag. Christina GSCHIEL
Mag. Martina JÄGER
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Fotografische Sammlung
FOI Haris BALIC
Christian WITTMANN
Mag. Agnes Stillfried
Mag. Daniel Uchtmann
Brigitta Hochleitner (bis 30.6.; Pension)
Handzeichnungen
Dr. Vana GREISENEGGER
(bis 31.12.; Pension)
MMag. Alexandra STEINER-STRAUSS
Mag. Alessandra Arseni
Dominik Bankler
Dr. Friederike Forst-Battaglia
Melanie Granditsch (ab 25.11.)
Mag. Martina Hauschka
Nataliya Heneralova
Mag. Gundula Hickisch
Mag. Michaela Huber (bis 30.11.)
Lisa Juen
Evelyn Klammer
Wolfgang Kopf
Manuel Kreiner
Roman List
Mag. Veronika Lux
Mag. Andrea Marbach
Mag. Sabine Nikolay
Mag. Magdalena Ölzant
Charlotte Persoglia
Alexander Pirker
Dagmar Preinerstorfer
Mag. Elisabeth Ritter
Eve Sarge
Mag. Birgit Schmidt
Mag. Julia Strommer
Mag. Fedora Szechenyi
Mag. Elisa Wagner
Rolf Wienkötter
Audioguide
Mag. Natalie Lettner
Mag. Alexander Smith
Andreas Pruner
David Schreier
Carina Sulz
Bibliothek
Othmar BARNERT
Mag. Claudia MAYERHOFER
Restaurierung
Mag. Mirjam BAZÁN CASTANEDA
Anna FEMI-MEBAREK
Mag. Kurt LIST
Mag. Nadja POHN
Mag. Isabelle ZATSCHEK
Museum und Publikum
Mag. Karin MÖRTL
Katharina SCHOLZ-MANKER
Mag. Christine GOBBI
Mag. Stefanie VAN FELTEN
Bettina HORNUNG
Abteilungen
Kommunikation und Marketing
Nina AUINGER-SUTTERLÜTY, MAS,
Abteilungsleiterin
Ruth STRONDL, MAS
Mag. Sarah AISTLEITNER
Dr. Cäcilia BISCHOFF
Mag. Julia GRANI (bis 31.12.)
Mag. Gudrun HATVAGNER
Edyta KOSTECKA (Karenz bis 24.11.)
Mag. Angelika KRONREIF
Mag. Michaela METH-FILL (Karenz)
Mag. Anja PRIEWE (ab 2.5.)
Sponsoring und Events
Mag. Martina TAIG, Abteilungsleiterin
Mag. Alexander KIMMERL
Maximilian KOHOUT
Karin Kulhanek
Jasmin TSCHUGGUEL (Karenz)
Ausstellungsmanagement
Dr. Christian Hölzl, Abteilungsleiter,
Prokurist
Mag. Ulrike Becker
Mag. Marianne Hergovich
Mag. Friederike Hillebrand
Dr. Sandra Maria Rust
Mag. Andrea Schürz (ab 17.1.)
Anita Antony
Museum und Publikum –
Kunsthistorisches Museum
Mag. Andreas Zimmermann,
Abteilungsleiter
Mag. Barbara Herbst (ab 1.9.)
Dr. Rotraut Krall
Mag. Ilona Neuffer-Hoffmann (ab 1.9.)
Dr. Konrad Friedrich Schlegel (bis 31.8.)
Publikationswesen
Dr. Elisabeth Herrmann,
Abteilungsleiterin
Mag. Annette Schäfer
Dr. Karin Zeleny
Corporate Design
Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter
Heidi PEIN (bis 30.4.)
Mag. Valerie KUMMER (bis 31.10.)
Mag. Giulia TAMIAZZO (ab 10.10.)
Visuelle Medien
Stefan ZEISLER, Abteilungsleiter
Heidi PEIN (bis 30.4.)
Mag. Valerie KUMMER (bis 31.10.)
Mag. Giulia TAMIAZZO (ab 10.10.)
Fotoatelier
Sanela ANTIC
Michael AUMÜLLER
Michael EDER
Helmut JEHART
Christian MENDEZ
Margit REDL
Thomas RITTER
Alexander ROSOLI
Andreas ULDRICH
Grafik
Angela HARTENSTEIN (bis 31.8.; Pension)
Mag. Michaela NOLL
Johanna KOPP (ab 17.10.)
TMS
Christina ABZIEHER
Mag. Peter KLOSER
Neue Medien und Internet
Thomas GREGORC
Peter STEINACHER (vormals PAMEGGER)
Magdalena PFEIFER
Naturwissenschaftliches Labor
Dr. Martina Griesser, Abteilungsleiterin
Dr. Václav Pitthard
DI Sabine Stanek
BSc. Marta Anghelone (bis 14.1.)
Dipl.-Rest. Christina Schaaf-Fundneider
Regina Fallmann
Dr. Katharina Uhlir*
Dr. Bernadette Frühmann* (bis 31.5.)
Buchhaltung und Finanzen
Birgit Wissiak, B.A., Abteilungsleiterin
Eva Fenz
Petra Granitz
Marcus Kracher
Ilona Lex (bis 1.2.; Pension)
Astrid Mähr
Romana Matzner
Controlling und Berichtswesen
Mag. Markus ROBOCH, Abteilungsleiter
(bis 30.11.)
Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER, MAS,
Abteilungsleiterin (ab 1.12.)
Projektmanagement
Mag. (FH) Zsuzsanna PINTER, MAS,
Abteilungsleiterin
Gebäudemanagement
Ing. Gerhard SEIDL, Abteilungsleiter
Andrea FIDLER
Museumstechnik, Betriebselektrik,
Projekt KK
Ing. Bertrun KOS
Maximilian PAVLOVICS
Carlos Gustavo ALIDI BERNASCONI
(bis 31.10.)
Manfred EISELT
Rene FÜHRER
Jörg STEINER
Johann TRÄXLER
Hochbau, Inventar, Projekt Depot
Ing. Stefan FLECK
Kurt HOFER
Mario SCHWEIGER
Johann RUBNER
Peter PLANEGGER (bis 31.5.)
Univ.-Ass. Dipl.-Rest. Tanja KIMMEL
Dipl.-Rest.
Christina SCHAAF-FUNDNEIDER
Hochbau, Hauswerkstätten
Jörg STARK
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Kurt SCHOPFHAUSER
Alfred SCHODL
Walter SCHWEIGER
Werner RAMHARTER
Markus LENHART
Wolfgang WEILAND
Klimabeauftragte
DI Angelika STEPHANIDES (ab 1.9.)
Technisches Referat – Haustechnik
Ing. Wolfgang EDER
Bruno PLONER
Franz CSAN
Serviceteam
Thomas GAISBERGER, Leiter
Johannes CERMAK
Zoltan FEHER
Wolfgang FIALA
Günter KOLLER
Rudolf KREUZ
Robert WALDBAUER
Fuhrparkmanagement, Reinigungen
Stefan BRAITH
Gerda Egger (bis 28.2.; Pension)
Sigrid MOSER
Güllü ÖZCELIK (ab 1.3.)
Recht
Mag. Verena Hofer, MAS,
Abteilungsleiterin, Stv. Kaufmännische
Geschäftsführerin, Prokuristin
Ticketing & Tourismus
Mag. Verena Hofer, MAS,
Abteilungsleiterin
Ticketing
Martina Kuslits
Sarah Müller
Tourismus
Mag. Markus Kustatscher
Mag. Maria Gattringer
Karin Kulhanek
Personalmanagement und
Besucherdienst – Organisation
und Einkauf
Dr. André Alvarado-Dupuy,
Abteilungsleiter Personalmanagement
und Besucherdienst, Prokurist
Mag. (FH) Eva Stiegler-Wilfert,
Abteilungsleiterin Organisation und
Einkauf
Monika BAUER
Herbert HEUGL
Andrea RISCHER
Bernd STILLING
Leitung Besucherdienst
Wolfgang TOBLER
Teamleitung und Besucherdienst KHM
Josef DIRNBERGER
Nusret DUCEVIC
Andreas HRUZA
Slawomir LUKASIK
Barbara REITER
Erich STEYRER
Stefan ANESKA (bis 30.9.)
Gertraude CERVINKA
* MitarbeiterIn Forschungsprojekt
Hajrudin DUG
Dr. Susanne GRÜNES
Alexander HATZL
Tatjana HATZL
Harald HELML
Christoph HICK
Gerald HOLZER
Malgorzata HÖPFLER
Gerhard HYL
Robert KAINZ
Rainer KNAPEK
Sabine KOLLER (ab 1.3.)
Tamas KUSLITS
Mag. Karl LUX (ab 1.3.)
Michael MACH
Michael MARTIN
Cvijeta MIJIC
Adelheid MIKES
Michaela NEIDL
Michael OTTO
Peter RIEPL
Agnieszka TALAGA
Carina van de BILT (bis 28.2.)
Mag. Sylvia VOTAVA
Teamleitung und Besucherdienst
Neue Burg und MVK
Admir DUCEVIC
Irene JOBST
Hans RIEGLER
Roman SCHÖBERLE
Violetta AVAZNIA
Kurt BEINRÜCKER
Lajos BERKI
Herbert DEISENBERGER
Franz HÖLLERER
Walter KOWALSKY
Milina LESCHINSKY
Fung-Hua LI (bis 31.8.; Pension)
Delia ORCASITAS
Markus SCHEUHAMMER
Albert SCHWELLA
Christian STEMPROK
Rudolf ZIEGLER
Teamleitung und Besucherdienst
Schatzkammer und ÖTM
Harald JANDRASITS
Günther POSCH
Axel WEINUNDBROT
Erwin WUKITSEVITS
Roland CZASKA
Eva-Elisabeth FRÖLICH
Monique HELLMUTH-SCHIRNHOFER
Claudia MATTES
Ilse MOSSBÖCK
Leopold STANGL
Susanne ZAPULA
Ingrid ZELLNER
Besucherdienst Wagenburg
Elke BEINRÜCKER-STRADNER
Robert MAHRHOFER
Robert Mörtl (bis 28.2.)
Andreas RÜHRIG
Teamleitung und Besucherdienst
Ambras
Oskar PLANGGER
Manfred BLANK
Elia DE ZORDO (bis 31.10.)
Barbara FUCHS
Sylvia GRÜNAUER (bis 31.10.)
Bora GÜVENER (bis 31.10.)
Raimund HILBER (bis 31.10.)
Wanda MOHILOVA (bis 31.10.)
Silvia SAILER (bis 31.10.)
Norbert WÄGER (bis 31.10.)
Adolf WOLCHOWE (bis 31.10.)
Shops und Repro
Mag. Christoph PAIDASCH,
Abteilungsleiter
Waltraud SCHAAR
Mag. Constantia NICOLAIDOU
Mag. Alexander CURTIS (bis 30.11.)
Walter HADEN
Liane MARESCH
Ladislav NAGY
Carlos Gustavo RODRIGUEZ
Anna TSCHIPPAN
Sales
Walter ANABITH
Bettina ARTL (bis 30.6.)
Mag. Elisabeth BRAUNSHIER (ab 1.6.)
Evelyn CARRASCO-DE DIETRICH
Agnes CSERVINKA
Georg DIETRICH
Katharina DIETRICH
Günther EICHINGER
Anna GUST
Harald HABLE
Nataliya HENERALOVA
Ottilie HENHAPL
Christoph HINTERLEITNER
Michael HINTERSCHUSTER
Gerhard HOFMAYR
Gottfried JAMNIG
Ewa KAPELA
Kinga KAPELA
Herbert KNAUREK
Richard KRUPBAUER
Duc Dan LAM
Nadja LANIK (ab 1.10.)
Gladys MACHICAO-MENDEZ
Eva MALIK
Jürgen MATZNER
Elisabeth MOLNAR
Sonja NEURURER
Nikolaj PAHL
Astrid PISCHINGER
Andreas PRUNER
Marta RAJKOWSKA
Mag. Naim RIKABI-SUKKARI (ab 1.4.)
Yüksel SARI
Alfred SCHMIDT
David SCHREIER
Martina SEITSCHEK
Mag. Arnold SIGL
Christine SKOPEK (bis 31.12.; Pension)
Aleksandra STANISLJEVIC
Carina SULZ
Wanda SZKWAREK
Dhery Evans TORRICO
Gordana WEISS
Andreas WIESINGER (bis 31.8.)
Bettina WULZ
Julia ZIEGLER
Sybille ZNIDARIC (bis 30.9.)
Repro
Ilse JUNG
Christine HUMMEL
Florian KUGLER
Sicherheitsmanagement
Felia Brugger, Abteilungsleiterin
Peter Tampier
Brandschutz
Roman Sischka
Sicherheitstechnik
Elvir Osmanovic, Leiter
Andreas Riedel
Poststelle
Hugo Hampe
Michael Moser
Sicherheitsdienst
Andreas Hruza, Teamleiter
Thomas Breitsching
Hector Rodney
Costabile MONTES DE OCA
Alfred Diabl
Andreas Fössleitner
Helmut Gneist (bis 28.2.; Pension)
Ernst Hoffmann
Manfred Huber
Wolfgang Huber
Gerhard Ifkovits
Siegfried Lazansky (ab 1.4.)
Christian Marcev
Hans Neuberger
Gerhard Niedermayr
Peter Planegger (ab 1. 6.)
Christian Porubsky
Norbert Puntigam
Roland Schlager
Wolfgang Schmid (bis 31.12.)
Klaus Steffe
Eduard Thorwartl
Herwig Weichselbaumer
Robert Wieser
Christoph Wolf
Informationstechnologie
Ing. Peter Gregorc, Abteilungsleiter
Amade Darajew
Robert Fanta
Thomas Graf
Ing. Bruno Gutierrez Castro
Manuela Kronlachner
Thomas Schnaitt
Stephan Teuschl
Lukas Wieser
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186
sammlung
English Summary
summary
KHM, Museum of Ethnology and Austrian Theatre Museum, 2011
Over the past year, despite the omnipresent international
economic crisis and constrained budgets, more than 1.1
million people visited the collections and attended the
special exhibitions in our museums; the varied programme
that we presented to our public was positively received.
Besides the programme of exhibitions and related events,
a major highlight of the past year was undoubtedly the
opening of our new central depot on the outskirts of
Vienna by the Federal Minister for Education, Arts and
Culture, Claudia Schmied. The construction and fittingout phase was short and the removal of items from the
former depots occurred smoothly. For the coming decades
the Kunsthistorisches Museum and its two affiliated
museums have now created a perfectly equipped
museum depot with satisfactory climatic and security
technology.
2011 was again marked by very intensive construction
work for the Collection of Sculpture and Decorative Arts,
which is to be re-opened after being closed for ten years.
Here we are pleased to report great success in the sphere
of fund-raising and the valuable financial support of our
Association of Friends of the Museum in Vienna as well
as the International Friends of the Kunsthistorisches
Museum. All management forces of the museum were
also involved in 2011 in evolving a major re-branding
process, and important findings were made in several
workshops as regards a new marketing strategy and the
new positioning of the museums.
By presenting a “Modern and Contemporary Programme”
the Kunsthistorisches Museum aims in future to organise
discussions going beyond the museum’s own collections
in exciting analyses with contemporary artists. One first
major project in this context in 2011 was the presen­
tation of work by the Belgian artist Jan Fabre in the
Picture Gallery.
The opening of a new creative atelier, varied educational
projects and a diverse programme of events meant that
in 2011 the Kunsthistorisches Museum was again able to
meet its major core aim of educating and opening up
new circles of visitors. All members of the public under
19 years of age can enter the museum free of charge,
a measure which, in this target group, led to further
increases in the number of visitors. This showed that
here a very important cultural and political step had
been taken.
Kunsthistorisches Museum
Notable Activities
Egyptian and Near Eastern Collection
General revision of the inventory
The Egyptian and Near Eastern Collection owns a total of
four inventories: the so-called main inventory (Egyptian
inventory), the Semitic inventory, the special inventory
Sichem as well as the archaeological inventory (A-inventory). As part of a general revision of the inventories,
work commenced on inspecting all inventories in the
Egyptian and Near Eastern Collection, but of prime
importance is the inspection of the main inventory and
the archaeological inventory. The successful cooperation
with the scientific association “Egypt & Austria” continued
in 2011. In addition to a six-part series of lectures a study
day on the subject of Ancient Egypt in Travel Literature
was organised.
Collection of Greek and Roman Antiquities
Concerning the research project Classical Portraits in
Vienna, the main focus was on restoration, the written
and visual documentation of the objects, and on fostering
contacts with the cooperation partner, the Museo del
Prado in Madrid. A further important aspect was the
orientation as part of the international research activity
on the central subject of the project, that is the history of
the classical portrait after it had been found and the
changes made to it until today.
Among the sculptures which had been found in the first
years of the Austrian excavations in Ephesus (since 1895),
there were several fragments of a marble frieze with
erotic portrayals. The reliefs come from the scaenae frons,
the rear stage wall of the theatre in Ephesus. Work will be
carried out on the frieze and documented in detail, taking
into consideration the fragments that arrived in the
British Museum during the 19th century.
Collection of Sculpture and Decorative
Arts (Kunstkammer), Secular and
Ecclesiastical Treasuries
In 2011 work continued intensively on re-furbishing the
Collection of Sculpture and Decorative Arts. In cooperation
with the H. G. Merz Office of Architects (Stuttgart) plans
were made for the location of all the objects foreseen for
the new arrangement; the form of their presentation in
the display cases and their didactic relation to each other
were determined. Major aspects of the design of the
exhibition, such as materials, use of colours, seating
facilities, graphic design were elaborated, and samples
made. In 2011 the planning of the display cases was completed. In addition an extensive concept was evolved for
lighting the rooms and display cases.
Studies continued intensively on the educational concept
elaborated together with the office bogner.cc.
As regards the restoration of objects, extensive conser­
vational and restorative measures were taken in accordance with the existing plan.
Picture Gallery
In 2011 the opportunity was seized as part of a threeyear plan for re-designing the appearance of the gallery.
One of the first aims was to remove the examples of old
German painting from the constricted small corner room
no. 17, originally intended as a provisional solution but
which remained for almost twenty years. Dürer, Cranach,
Holbein and other old German masters are now to be
found in Hall XV and the adjoining small room, where
until now only Dutch paintings were on display. The Dutch
schools of painting no longer occupy a large hall – indeed
this does not correspond to their true character – but are on
display in the small rooms between the two larger corner
rooms which are devoted to Rembrandt and Vermeer.
In Hall XII on the other hand a collection of Dutch, Flemish
and German masters from the 16th and 17th centuries are
presented close together and extending right up to the
ceiling. By grouping the paintings together according to
themes and with corresponding formal and decorative
associations, the impression of “Baroque” abundance is
further intensified.
Coin Cabinet
Together with the Numismatic Commission of the
Austrian Academy of Sciences (ÖAW) the Coin Cabinet
has taken on the digitalisation and scientific classification
of the 1,686 coins which were restored to the Kabul
Museum after its destruction in 2003. For this purpose a
special data bank was set up which essentially resembles
that of the Viennese Coin Cabinet. A final introduction as
to how the data bank functions was offered in the context of the academic exchange in Vienna, in which six
curators from the Kabul Museum took part. In addition,
preliminary preparations were made for an exhibition
showing the monetary history of Afghanistan from the
6th century B.C. to the present.
Collection of Ancient Musical Instruments
In the collection of ancient musical instruments
Christoph Bock, “piano tuner of both imperial and royal
court theatres”, is documented merely by means of the
spinet which is the youngest extant quilled instrument
built in Vienna, and which was probably used for coaching
purposes. In 2011 the spinet was carefully restored.
After the sounding board had been removed, it was
planed, cracks were closed up or cleaned, and loose ribs
were re-glued with a new pre-tension. The dogleg jacks
were fitted extremely precisely; as regards the new
intonation most of the old quills were re-usable. With a
pitch of a1 = 435 Hz and good tuning retention it became
possible to play this continuo instrument again, which
had been unplayable for decades because of climatic
damage.
Collection of Arms and Armour
In the context of the research project on the etched
decoration of German armour from the Renaissance,
special attention is given to the œuvre of the graphic
artist from Augsburg Daniel Hopfer (1471–1536) as an
etcher of armour. This field requires particularly detailed
analysis as the great influence of Hopfer’s graphic art on
south-German art makes it difficult to establish whether
the artist carried out the work himself. In the context of
the project a great number of ornamented armours were
studied which are associated with Daniel Hopfer. The
findings from this analysis led to many works being
attributed to him or established as being clearly not by
him, and they were also helpful for dating Hopfer’s
graphic art.
Museum of Carriages and Department of
Court Uniforms
On 19 June 2011 over 8000 people flocked during the
Open Day to the Museum of Carriages. Besides summary
guided tours and special tours, a full and exciting
programme provided visitors with insights into the
fascinating world of research in the museum and the
opportunity to visit the restoration studios. Carriage
rides in the palace gardens and displays by lady horseriders sitting side-saddle allowed visitors to gain vivid
impressions of the world of the horse and carriage. In
front of the Carriage Museum a festive marquee was set
up where Maya Hakvoort, star of the musical Elisabeth,
presented highlights; historian Brigitte Hamann spoke
about the life circumstances of the Empress, and Carolin
Maikler presented her book on Elisabeth as a literary
myth; the replica of “Sisi’s” (as Elisabeth was known)
wedding stole was also on display. As the crowning finale
of the day Meinhard Rüdenauer presented the world
premiere of his “Imperial Carriage Music”. In addition to
the broad variety of activities for adults there was also an
extensive programme for children: pony rides and workshops on how to make crowns and carriages.
187
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KHM, Museum of Ethnology and Austrian Theatre Museum, 2011
Ambras Castle
In addition to the annual exhibition programme, from
January onwards a project entitled Das Eigene & das
Fremde (“Familiar and Foreign”) was organised in
Ambras Castle involving children, young people and
adults with or without a migration background. The
Primary School in Hall, Unterer Stadtplatz, the BRG
Adolf Pichler Platz, the BFI, the Innsbruck Refugee Centre
and the Ankyra Association participated. Topics such as
foreignness, integration, cultural exchange etc. were
studied and explored in the form of workshops and
in direct analysis with the collections in Ambras
(foreign/exotic objects in the Collection of Sculpture and
Decorative Arts; war-related items/spoils of war in the
armoury). Artistic works created by the participants
during the project were presented in an exhibition.
Library
In cooperation with the Sonnberg prison the project
“Sonnberg I“ was continued with the aim of supporting
the re-socialisation of fringe groups by involving them in
book-binding as well as simple conservation work. As
part of the preparations for the Gustav Klimt exhibition
in 2012, external restoration work was carried out on
six of Gustav Klimt’s transfer sketches for the spandrel
and intercolumniation pictures on the staircase of the
Kunsthistorisches Museum.
Archives
Besides dealing with current enquiries and the regular
participation in the jours fixes of the Commission for
Provenience Research, research related to Jan Vermeer
van Delft’s The Artist’s Studio was brought to a close.
The committee of the Commission for Provenience
Research decided in its meeting on 18 March 2011 not
to recommend returning the painting. A partial autopsy
was made in the Kunsthistorisches Museum’s library of
the books acquired between 1933 and 1945 so that a
workshop report could be compiled. In April 2011 a
presentation of facts concerning objects from the
Valentine Springer collection and in December 2011 a
supplementary dossier on objects from the Siegfried
Fuchs collection was submitted to the Commission for
Provenience Research. In the summer of 2011 the two
researchers on provenience began to work on systematic
provenience research in the Collection of Sculpture and
Decorative Arts.
Scientific Laboratory
In 2010 permission was given for the mobile XRF (X-ray
fluorescence) spectrometer to go into service and so in
2011 studies were able to go ahead in full. After rapidly
overcoming some fundamental problems in the analysis
or in the evaluation of the spectres, the first quantitative
analyses were possible. Attention was focused on the
analysis of glass and enamel – materials which because
of the high percentage of light elements (Na – Si), whose
signals are strongly absorbed in the air – are difficult to
analyse as a whole. By using the vacuum chamber of the
XRF spectrometer PART II (Portable Art Analyser) it is
however possible, with the relevant reading times, to
detect sodium, at least down to an Na2O percentage
of 13 %. Two X-ray tubes, molybdenum (Mo) and chromium (Cr) are available for the analyses.
Museum of Ethnology
In 2011 a decision was taken concerning the new
appointment of a director for the Museum of Ethnology
from May 2012, thus paving the way for a new orien­
tation of this important museum. The decision was made
after it finally became clear that the Museum of Folklore
had no intention of joining the Museum Group. On the
basis of knowledge gained from the discussion process
lasting several years concerning the Museum Neu, the
complete re-furbishing of the public collection and a
new positioning as regards content have highest priority
here.
In 2011 the Museum of Ethnology also organised a series
of outstanding exhibitions which were remarkable
because they contained hardly any loans but primarily
displayed the museum’s own objects. This again showed
the impressive variety and richness of the collection.
113 events of a very varied nature, ranging from guided
tours by experts, lectures, discussions about objects,
book presentations, as well as evenings of music and
dance performances, and also several workshops were
organised which in total were attended by almost
5000 visitors. In December, in cooperation with the
organisation Médecins sans Frontières, the touching multimedia installation Starved for Attention was presented.
The education programme was also intensified in 2011.
In cooperation with the Department of the Didactics of
Political Education at the University of Vienna this included
further education in the form of a workshop on the subject Museum as a place of learning, and in cooperation
with ICOM Austria, a lecture by the renowned educationalist George Hein.
One of the highlights of the academic events organised
during the year was the conference held in September,
True ‘Culture’? Cultural Heritage, Re-vitalisation and the
Renaissance of the Idea of Culture.
The Museum of Ethnology fosters increasingly intensively
the international exchange with other museums and
is committed to several projects subsidised by the EU,
including RIME (international network of ethnographic
museums), which deals with future perspectives of
ethnology museums. Moreover, together with the
colleagues from the Museo Nazionale Preistorico
Etnografico Luigi Pigorini in Rome, the Musée du quai
Branly in Paris and the Royal Museum of Africa in
Tervuren, Belgium, another EU project was successfully
started: ReadMe, in which the curators of the museums,
including the active participation of representatives of
migrant communities, critically analyse the inclusion of
the subject of migration in ethnographic museum work.
At the end of the year an EU-sponsored training
programme (ICD – MUSE) was introduced, which is
taken care of by the Museum of Foundational Works
in Ankara and which is concerned with the expert
exchange of information and transfer of knowledge
between the partner museums in Romania and Turkey as
well as the Museum of Ethnology.
The cooperation with museums and communities in the
countries of origin of the collections was continued.
One highlight was the loan to the Te Papa Tongarewa
Museum in New Zealand for an exhibition organised
together with the Maori Confederation Tainui Waka
Alliance in the form of a historically valuable Maori
chieftain head-dress. Intensive progress was also made
in the bi-national research and conservation project on
the ancient Mexican feather headdress. On a trip to Brazil
contacts with the Warí and Kanoê were intensified. Cooperation with the Nigerian museums was realised in
support for the production of the African Lace exhibition
in Lagos. Discussions on the shared cultural heritage
in the context of the Benin art treasures were also
continued this year in the Berlin Museum of Ethnology.
Sub-Saharan Africa
Thanks to John D. Marshall’s generous support it was
possible to purchase for the museum a Korobla helmet
mask from the Ivory Coast. Its zoomorphic shape – with
the mouth of a crocodile, the tusks of a warthog, the
ears of a hyena as well as the chameleon figure on the
crown – refers to animals which play an important role in
the myths surrounding the foundation of the Senufo.
The Korobla type of mask was created to banish negative
forces as a response to the social upheavals in the course
of colonialism and the founding of the state in the
densely populated northern part of Ivory Coast which is
organised on a peasant structure.
North Africa, Middle East, Central Asia
and Siberia
In 2011 activity was focused on planning, designing and
supervising the special exhibition Wald / Baum / Mensch.
As a contribution to the “International Year of the
Forest”, in three thematic axes (the forest of fantasy/the
disenchanted forest/the maltreated forest) and by means
of the objects on display, this exhibition aimed to
approach the phenomenon of the forest and everything
related to it.
East Asia
In 2010 the department of East Asia in the Museum
of Ethnology received a collection from the legacy of
Eva Sock; she had inherited it from her uncle, Dr. Anton
Walk (1901–1933), who spent the last years of his life
in Shanghai.
The collection comprises 21 objects, and the way they
are compiled is typical for a collection created at the
beginning of the 20th century. Objects made of jade,
varnish, cloisonné, porcelain and bronze are to be seen.
Particularly outstanding is the food bowl fu from the
Bronze Age, whose companion piece is in a museum in
the Peoples’ Republic of China.
South and South-east Asia, Himalayas
Work was carried out on the research project Mongolic
Ethnographica of the Austrian Collector Hans Leder
in European Museums (in the context of the grant
programme forMuse) financed by the Federal Ministry of
Science and Research. In connection with field research
in Nagaland, attempts were made on the basis of photos
of objects from the Naga collection of the museum
to investigate their significance in the context of the
traditional culture. During the course of this journey
an extensive collection was set up about the cultural
transformation of the Naga.
summary
Insular South-east Asia
The Museum of Ethnology owns about 600 objects from
Helene Potjewyd’s collection. Details about her life were
previously unknown and her collection was not well
ordered. According to research carried out by Dr. Werner
Kraus, vice-president of the Walter Spies Society, on
behalf of the Museum of Ethnology and the embassy
of the Republic of Indonesia, it was possible to verify
the identity of the collector and to portray her life as well
as possible. The research results were reflected in the
exhibition Balinese Art in Transition.
Oceania – Australia
The six loans by the Museum of Ethnology for the
exhibition Tai Timu, Tai Pari, Tainui – Journey of a People
in the Te Papa Tongarewa Museum come from the
collection of the natural scientist Andreas Reischek
(1845–1902) from Upper Austria. He travelled to New
Zealand to work for twelve years (1877–1889) as a
natural scientist and taxidermist in various museums on
the south and northern island. King Tawhiao gave him
permission to travel to the Maori King Country, at the
time out of bounds for Europeans, at the centre of the
northern island of New Zealand, and to collect samples
of natural history and ethnography.
North and Central America
One of the exhibitions in 2011 was dedicated to Etta
Becker-Donner. In 1962 she brought the first Kuna
textiles, known under the term Molas, from the San Blas
islands in Panama to Vienna. The collection was extended
in the 20th century and also at the beginning of the
21st century. The museum is thus able to present an
insight into a textile tradition that is over 50 years old and
which is very important in the life of the Kuna Indians. It
refers back to body painting and tattooing by the Kuna.
1933 to 2010. It was primarily a matter of evaluating
the acquisitions in this period in the form of entries into
the picture data bank of the TMS system. Furthermore,
extensive dossiers on the Ludwig von Höhnel case as well
as about the Friedrich Wolff-Knize collection were completed.
Library
The collections of the public library cover all regional
territories which are relevant to ethnology or to cultural
and social anthropology. The contents of the library
comprise not only “traditional” media such as books,
journals, atlases etc, but also an increasing number of
DVDs, videos, CD-Roms and audio cassettes. In 2011 the
library collection was extended by a total of 1,478 media
in the form of purchases, exchange and donations.
Conservation and Restoration
In 2011 the international project on the analysis and
conservation of the Mexican feather head-dress was
continued. Work started on the analysis and conservation
of the great Chinese varnished folding screen.
The Museum and the Public
A benefit event for Japan took place on 1 May with
the personal support of the Japanese ambassador, His
Excellency Iwatani Shigeo, and in cooperation with
the Institute of East-Asian Sciences of the University of
Vienna, the Austrian-Japanese Society, Ikebana Inter­
national and the Japanese School in Vienna. The entire
revenue from this event, which was attended by over
700 persons, went directly to the inhabitants of the small
town Futaba, who had to be evacuated from their town
after the earthquake, tsunami and atomic catastrophe.
Austrian Theatre Museum
Notable Activities
2011 marked the 20th anniversary of the Austrian Theatre
Museum which was opened on 26 October 1991 in the
Palais Lobkowitz. Since then, through a great variety of
activities, the museum has been able to consolidate its
reputation as a place where Austrian and international
theatre history is documented and where exhibitions
and events take place that are much discussed at home
and abroad. Despite the constrained financial situation
it was again possible in 2011 to extend the museum’s
collection by purchasing materials relevant to Austrian
theatre history. However, the majority found their way
into the museum as donations, and of these the legacy
of the actress and stage director Hilde Weinberger,
and also that of Helmut Schwarz, who was a dramatist,
dramaturge and director of the Max Reinhardt Seminar,
deserve special mention.
In 2011 cooperation continued successfully with the
institutes of theatre, film and media sciences at the
University of Vienna and at the University of Cologne/
Schloss Wahn, with the theatre museums in Ljubljana
and Hanover, the museum of La Scala Milan, the Munich
City Museum, the MacNay Collection in San Antonio,
Texas, as well as with the Bakrushin Museum in Moscow.
The History Museum in Krakau appointed the directors
of the Austrian Theatre Museum to their programme
board in order to set up a theatre museum in Krakow.
The friendly relations created by means of the cooperation with the History Museum in Krakow as well as with
the Petőfi Museum of Literature in Budapest signify an
important step in the constant efforts to give priority to
mutual cultural ideas of a re-unified Europe rather than
to rigid nationalistic thinking.
South America
Stage Models and Costumes
In 2011 attention focused on research on Etta BeckerDonner’s expeditions to Brazil in 1954 and 1956. When
the curator made a visit, the Wari were very interested in
the photos that Etta Becker-Donner had made in 1956,
when she first made contact. The results and impressions
from this journey made an impact not only on the
exhibition Scholarship as Adventure. Etta Becker-Donner
in Afrika and Latin America but they are also a further
example of museum projects along the theme of Shared
Cultural Heritage.
At the centre of activities in 2011 for visitors to the
museum were special guided tours and campaigns on
specific themes related to the exhibition of costumes.
Closely related to the successful presentation of the
museum’s own collection of costumes are the many
donations of costumes and other items which can be
regarded as outstanding.
Photographic Collection
A total of 1,889 glass slabs and glass slides were added
to the existing photo collection. Among the newly
inventoried items are photographs from the FürerHaimendorf collection (India; Naga), from the Leon
Balner collection (Indonesia; Borneo) and from the
Richard Oldenburg collection (Africa, Cameroon).
Moreover, part of the collection was scanned and thus
made accessible for further academic processing.
Archives
In 2011 provenience research concentrated on studies
for a preliminary final report about the acquisitions from
Theatre-related Graphic Art, Posters and
Programmes
The entry and digitalisation of the prints as well as the
related printing plates from Richard Teschner’s legacy
have been completed. The invitations, theatre bills, repertoire lists and synopses concerning Richard Teschner’s
stage figures have also been entered; the digitalisation of
the objects will soon be completed. An overall repertoire
list of all documented performances was also made in
the context of this documentation.
Autographs and Estates
Together with the Austrian Film Archives a small ex­
hibition was mounted in the Cultural Forum in Prague
which was dedicated to the actress Romy Schneider and
her films.
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KHM, Museum of Ethnology and Austrian Theatre Museum, 2011
Archives, Puppet Theatre, Bagatelles and
Painting
Exhibitions
Besides research on various new cases and the documentation of the reverse sides of paintings in the picture
collection, the work of the archives concentrates on the
objects in the collections of Mathilde and Oskar Strnad,
as well as those of Eva Henriette and Margarethe
Sonnenthal. In addition a data bank on the documen­
tation, administration and exploration of provenience
characteristics was evolved.
Dürer – Cranach – Holbein
Photography Collection
Almost 10,000 photos were entered into the TMS.
Approximately 6000 photos were digitalised.
Drawings
The Art for Art costume workshops made a major
donation comprising about 2000 costume figurines from
the years 1960 to 2000 from the Viennese federal
theatres; such valuable pieces as designs by Jean-Pierre
Ponnelle or Achim Freyer were among them.
The Discovery of Man: the German Portrait around 1500
31 May to 4 September 2011
Kunsthistorisches Museum
Main Building
16 September 2011 to 15 January 2012
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München
After over five hundred years the exhibition ventured to
follow the traces of Albrecht Dürer and his most famous
artist colleagues Lucas Cranach and Hans Holbein the
Younger. The early German art of painting portraits had
never before been the subject of a major public exhibition devoted specifically to that theme. Outstanding
works of art show how, around 1500, the human being
shifted to the centre of artistic interest, and artists became discoverers and inventors of the human picture.
Terribly Beautiful
Monstrosities in Art
(Intermezzo 03)
15 February to 1 May 2011
Kunsthistorisches Museum
Main Building
al-Fann
Art from the Islamic Civilisation from
the al-Sabah Collection, Kuwait
22 March to 19 June 2011
Kunsthistorisches Museum
Main Building
Jan Fabre
The Years of the Hour Blue
4 May to 28 August 2011
Kunsthistorisches Museum
Main Building
The project THEO – Theatre bill Online was carried
out in the context of the university course Library and
Information Studies (MSc) 2010/2011. The majority of
the 19th-century theatre bills in the Austrian Theatre
Museum’s library were checked for completeness and
registered in an online data bank.
For a long time old Dutch or Italian portrait art over­
shadowed the view of the German contributions to the
subject. Yet it was precisely German portrait painting,
whose greatest exponents were Albrecht Dürer, Lucas
Cranach the Elder, and Hans Holbein the Younger who
made significant and very individual artistic achievements, whose particular strength lies in the authentic
rendition of a person, coupled with the subtle psychological perception of the person portrayed. Moreover,
the portraits on display conveyed an insight into late
Mediaeval and early modern society as we encounter the
depicted persons in their explicit social roles.
Restoration
Winter Tales
120 Years of the Kunsthistorisches Museum
Besides supervising loans for exhibitions, the textile and
paper restoration department was mainly preoccupied
with preparations for moving items from the collection
to the new depot.
Depictions of Winter in European Art from
Brueghel to Beuys
18 October 2011 to 8 January 2012
Kunsthistorisches Museum
Main Building
The Museum and the Public
Impressionist art, Dutch painting and a great variety of
landscape depictions – these were the ingredients of the
few exhibitions mounted so far on the theme of winter.
These three successful components have now been considerably extended by the Kunsthistorisches Museum in
cooperation with the Zurich Kunsthaus. Going beyond
genre definitions and national borders a broad-ranging
selection of 180 western European works of art were
presented. The chronological sequence of the works
extended from 1450 to the present. Besides depictions
of need and misery in the winter, as well as carefree,
exuberant scenes including pictures of ice-skaters on
frozen lakes and rivers, the exhibition also showed Dutch
allegories of the months, scenes of winter festivities and
customs as well as still life paintings. Even portraits were
included as they gave an insight into the relevant winter
fashion. The selection of paintings was further enhanced
by large-scale tapestries and a grand carousel sleigh, and
also with trophies, delicate china figures and precious
stone-cut objects. However, the main highlight came
from the Kunsthistorisches Museum’s own possessions:
the painting by Pieter Bruegel the Elder entitled
Hunters in the Snow is probably the most famous picture
of winter in the western history of art.
Library
The diverse range of offers was enriched by two longerterm projects entitled Bretter, die die Welt bedeuten –
selbst gestalten, and Über den eigenen Schatten springen
organised in the context of the educational initiative
“Arts Education for Schools in Federal Museums in
2011”, sponsored by the Federal Ministry of Education,
Art and Culture, with additional consultation by the
organisation KulturKontakt Austria.
18 October 2011 to 8 January 2012
Kunsthistorisches Museum
Main Building
Gods, Man and Money in Ancient Greece
21 June to 26 October 2011
Kunsthistorisches Museum
Main Building
5 November 2011 to 27 May 2012
Coin Cabinet of the City of Winterthur
“Everything has turned out very nicely …”
(Emperor Franz Joseph)
Renessenz
Facets of the Renaissance
8 November 2011 to 15 April 2012
Kunsthistorisches Museum
Main Building
“Heaven is Full of Violins”
The Violin in the Biedermeier and Romantic Periods
14 April to 25 September 2011
Kunsthistorisches Museum
Neue Burg
Drink and be merry!
Bacchus hosts a party
7 April to 31 May 2011
Ambras Castle
All’Antica
Gods & Heroes at Ambras Castle
23 June to 25 September 2011
Ambras Castle
summary
Familiar & Foreign
Forest / Tree / Man
Venice
28 September to 29 February 2012
Ambras Castle
7 September 2011 to 28 May 2012
Museum of Ethnology
Maritime power, art and the carnival
Guest presentation in Ambras Castle 01
Scholarship as Adventure
The Destruction of the Temple in Jerusalem
by Nicolas Poussin
Etta Becker-Donner in Africa and Latin America
Imperial Treasures
A masterpiece from the Kunsthistorisches Museum
16 November 2011 to 19 March 2012
Museum of Ethnology
Van Eyck / Gossaert / Bruegel
Masterpieces of the Kunsthistorisches Museum Vienna
30 September to 1 November 2011
Ambras Castle
Heinrich von Kleist
5 October 2011 to 15 January 2012
Groeningemuseum Bruges
Cultural Aspects of the Cultural Revolution
Personality cult and political design in
Mao Tse-tung’s China
18 February to 21 November 2011
Museum of Ethnology
It proved interesting to take a look back over a few
decades to a time when China was on the one hand
isolated and preoccupied with itself, yet on the other
hand already aroused attention throughout the world
and unleashed heated debates. This period of the
“Cultural Revolution”, the era of Mao Tse-tung, was
what formed the starting point of current developments
in China. Until today historians and politicians have not
reached a unanimous verdict about these events. The
exhibition in the Museum of Ethnology aimed to make a
contribution towards a better understanding of China in
the 1960s and 1970s from today’s point of view and
with our present-day knowledge. This analysis was of
course made from a European perspective which is why
it was a matter of presenting objects and documents
from the period, decoding them and making them
accessible and understandable for people who are interested not only in China but also in phenomena such
as personality cult, mass movements, political utopias,
everyday life, totalitarian propaganda and also the 1968
movement in Europe.
1777–1811
20 October 2011 to 9 April 2012
Austrian Theatre Museum
Kleist’s unusual and restless life led him through a restless
Europe. While still barely a child he was already an officer;
as a student he was then older than most of his fellow
students, he was a traveller, alleged or real spy, civil
servant, prisoner of war, editor, political agitator, “tabloid”
journalist, a non-conformist who knowingly used conventions – and above all he was a poet, in the most
remarkable and most difficult conditions. In his struggle
to achieve the unconditional realisation of his own
standards Kleist created a literary and journalistic œuvre
in a few years that now, 200 years later, is as modern as
ever.
2 February to 2 May 2011
Museum of Ethnology
19th- and 20th-century biographers saw Kleist primarily as
a poet who failed because of the time in which he was
living and whose life consequently had moved towards a
tragic ending. Nevertheless, it was not Kleist’s temporary
or partial failure in himself or because of circumstances
that was at the centre of the exhibition but his important
and sometimes surprising decisions. His idea of a life
plan can be followed up until his spectacular suicide on
21 November 1811, the zenith of his self-portrayal. The
leitmotif of the exhibition in Kleist Year 2011 was taken
from Kleist’s own statements in his letters in all their
contradictoriness and inner turmoil. An image was created of the poet that was complemented by digressions
to some of his dramas, for instance to Käthchen von
Heilbronn that was first performed on 17 March 1810 in
the Theater an der Wien, and with examples of his
journalistic activity as the editor of the first yellow press
daily newspaper in Berlin. The exhibits on display included
the autograph manuscript of Der Zerbrochene Krug, one
of Kleist’s few extant original manuscripts (on loan from
the Berlin State Library, Prussian Cultural Heritage),
valuable manuscripts from collections in Vienna and
Frankfurt, and some of the rare material traces of his life.
What We See
Coat of Dreams
Reconsidering an Anthropometrical Collection from
Southern Africa: Images, Voices, and Versioning
Hungarian writers experience Vienna in
the years 1873 to 1936
25 May to 19 September 2011
Museum of Ethnology
3 March to 2 May 2011
Austrian Theatre Museum
Locations in the wild
The Charm of Coloured Shadows
Stage sets from three centuries
Chinese shadow play
26 May to 26 September 2011
Austrian Theatre Museum
17 November 2011 to 5 March 2012
Austrian Theatre Museum
The exhibition consisted primarily of items from collections which the Museum of Ethnology has acquired and
compiled in recent years, but also had some unusual
loans from specialists and persons who experienced this
period in China themselves.
Bali
Changing Art
26 March to 6 November 2011
Schallaburg Castle, Lower Austria
Ivory
Baroque splendour at the Viennese court
3 February to 26 June 2011
Liebieghaus Collection of Sculpture
Frankfurt am Main
Masters of Venice
Renaissance Painters of Passion and Power
from the Kunsthistorisches Museum, Vienna
29 October 2011 to 12 February 2012
Fine Arts Museums, San Francisco
Splendour & Power
Imperial Treasures from Vienna
3 December 2010 to 13 February 2011
Schmuckmuseum Pforzheim
16 April to 24 July 2011
Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum des
Landes Sachsen-Anhalt, Halle/Saale
15 August 2011 to15 January 2012
The Fitzwilliam Museum, Cambridge
Indians
Native inhabitants of North America
8 April to 6 November 2011
Lokschuppen, Rosenheim
African Lace
A History of Trading, Creativity and Fashion in Nigeria
3 June 2011 to 21 January 2012
National Museum, Lagos, Nigeria
Publications
In keeping with the reputation of the Kunsthistorisches
Museum, some 30 independent publications present an
impressive range of research-intensive activity. These include exhibition catalogues, new titles in scholarly
series, books for children, special publications and collection catalogues as well as countless scholarly essays,
all of which are mentioned in the present Annual Report.
Special mention in this regard should be made of
B. Darmstädter assisted by D. Salaberger and with an
essay by Bruce Dickey Die Zinken und der Serpent der
Sammlung alter Musikinstrumente (collection catalogues
of the KHM, edited by S. Haag, Vol. 7). The periodic
series of the technology studies of the KHM: Konservie­
rung – Restaurierung – Forschung – Technologie with
sum­maries in English also contributes substantially to the
scholarly reputation of the institution.
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