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LIGURIEN
COPPIS
KUPPEN
Wo sich Italiens Radidol der 50er Jahre, Fausto Coppi, in Form brachte, gibt es noch heute beste
Vom Monte Béigua reicht
der Blick bis weit ins Hinterland
der Riviera. Wer sich umdreht,
schaut bis Korsika
Gründe, in die Saison zu starten: mildes Klima, knackige Anstiege und eine feine Küche
LIGURIEN
TE X T: C H R I S T I A N E B E RTE L S M A N N ; F OTO S : G Ü N TE R S TA N D L
N
immt das denn gar kein Ende? Seit einer halben
Stunde kurbeln wir uns Kurve für Kurve höher,
aber der Gipfel des Monte Béigua liegt noch immer in weiter Ferne. Von der ligurischen Küste sind es nur
sechs Kilometer Luftlinie bis hinauf auf den Berg, einen
der höchsten Gipfel der Region. Radpraktisch schaut die
Sache ganz anders aus: Mehr als 14 steile Kilometer windet
schauen und tief einatmen. Ein frisches Lüftchen weht, es
riecht nach Wald, das Meer schimmert blau – und die Insel
am Horizont, das ist Korsika. Wie schön! – denken wir.
Wer den Blick etwas senkt, erkennt tief unten an der Küste das Band einer Straße. Vor 2.000 Jahren ließ der römische
Zensor Aurelius Cotta die Via Aurelia am Meer entlang
pflastern, um mit dem Militär- und Handelsweg die Region stärker an Rom zu binden. Die Pflastersteine wichen Asphalt, auf dem sich heute Auto an Auto reiht. Auch die
Ligurische Perle: Felsige Hügel, eine sanft geschwungene Bucht und ein mittelalterliches Städtchen – Noli liegt fast zu schön zum Weiterfahren
sich das Sträßlein fast 1.300 Höhenmeter empor. Okay, das
weiß man, wenn man die topografische Karte gut studiert.
Haben wir, auch die zwei Symbole gesehen, die auf dem
Kartengipfel eingezeichnet sind. Ein schwarzes Häuschen
zeigt, dass dort oben nicht nur ein Gipfelkreuz steht,
sondern zumindest noch ein „Rifugio“, eine Berghütte
oder sogar ein „Albergo“, ein Hotel übersetzt die Karte. Dazu noch eine „Chiesa“, eine Kirche. Wie schön! – dachten
wir. Für den Antennenwald, der auf dem Haupt des Béigua
wächst, fehlten den Kartografen wohl die Symbole. Sämtliche lokale Fernseh- und Radiostationen haben dem Gipfel
ihre Sender aufgepflanzt, und auch für Militär und Forscherteams ist der Berg ein wichtiger Stützpunkt. Da hilft
nur eins: Den Masten den Rücken kehren, nach Süden
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Autobahn, die man in den 70er Jahren gnadenlos durch
manchen Küstenort trieb, konnte den Verkehr auf der Via
Aurelia nicht lange dämmen. Schade eigentlich – die alte
Straße war nach dem Krieg eine prima Trainingsstrecke.
Der große Fausto Coppi kam regelmäßig hierher, um
Kilometer zu sammeln. Noch heute ist man in Varazze stolz
auf den berühmten Besucher mit der markanten Nase. An
der Promenade hat man deshalb den Radidol ein Denkmal
gesetzt. Eine andere Radlegende stammt direkt aus der
Region: Giuseppe „Gepi“ Olmo, zweifacher Mailand-SanRemo-Sieger war ein Junge von gerade mal zwölf Jahren,
als er dem Radprofi und Sprinterkönig Giuseppe Oliveri
bei einer seiner Aurelia-Trainingsrunden auffiel. Oliveri,
der seit Anfang der 20er Jahre in Varazze lebte – ebenfalls
Stille Nacht: In den verwinkelten Gassen
von Verezzi warten Trattorien auf Gäste
Junge Gegenbewegung: Jahrzehntelang suchten die Menschen aus dem Hinterland ihr Glück an der Riviera der
Touristen. Jetzt ziehen die ersten wieder zurück in die stillen Täler hinter der Küste
der guten Radfahrmöglichkeiten wegen – bot dem Buben
an, ihn zu trainieren. Nachdem Olmo zweimal MailandSan Remo gewann – ein Stück weit seine Hausstrecke –,
gründete er 1939 eine Rennradfabrik in Celle Ligure. Genau sechzig Jahre später wurde Oscar Freire auf einem Olmo Weltmeister. Den größten Erfolg erzielt die Manufaktur aber nicht mit Rennmaschinen, sondern mit einem
robusten Alltagsrad, das Olmo seit den 50er Jahren baut –
ein Klassiker, den in Italien fast jeder kennt.
KÖSTLICHE FESTE
Bis heute führt ein Olmo die Firma: Guiseppes Neffe Paulo. Im Vorzimmer des Chefs schaut der Onkel von einem
postergroßen Schwarzweiß-Foto auf Besucher. „Onkel
Gepi liebte die Gegend hier“, sagt Paulo Olmo, „Colle del
Giovo, Sassello – durch diese Orte ging seine Lieblingsrunde.“ Die wollen wir natürlich nachfahren, starten aber –
anders als der große Meister – lieber in Varazze, und sparen
uns vier stark befahrene Aurelia-Kilometer. Zum 516 Meter hohen Colle del Giovo steigt die Straße mäßig, aber stetig bergan. Auf der Abfahrt bremst ein Traktor für kurz den
freien Rausch. Überholen und weiter. Traktor Nummer
eins registrieren wir, und stellen viele Kilometer Bauernland – und einige überholte Traktoren – später das Zählen
ein. Banale Einsicht, aber auch hier Gesetz: Die meisten
Urlauber bleiben an der Küste. Die wenigen, die ins Hinterland aufbrechen, vereinzeln sich schnell im engmaschigen Netz der Straßen, deren feiner Asphalt eine wahre
Freude ist für Rennradfahrer.
Ob Giuseppe Olmo so gerne wegen des süßen Gebäcks
den Weg nach Sassello wählte, für das der Ort bekannt ist,
wissen wir nicht. Die berühmtesten „Dolci“, Mandelkekse,
werden an Straßenständen in bunten Tüten verkauft und
heißen hier „Amaretti“. Von der feinen Leckerei könnte
man eine ganze Tüte auf einmal naschen. Wir begnügen
uns vorerst mit ein paar Probierstückchen, decken uns für
die Weiterfahrt aber ordentlich ein, bis die Trikottaschen
fast bersten. Sind ja schließlich Kohlenhydrate.
Gepis Trainingsrunde biegt hinter Sassello nach Osten;
er fuhr damals hinüber zum Monte Béigua. Den kennen wir
schon, entscheiden uns deshalb für eine Schleife nach Westen. In Giusvalla, einem verträumten Dorf, rollen wir über
die von knorrigen Robinien gesäumte Straße, staunen, weil
wir uns plötzlich inmitten einer fremdartigen Welt befinden wie aus einem frühen Fellini-Film: Frauen in Kittelschürzen tragen Geschirr und Tischdecken auf den großen Festplatz – Vorbereitungen zu einem Dorffest. Einige
bringen dünne Fladen aus Kichererbsen- oder Weizenmehl, die „Farinate“, die warm gegessen werden und nach
Rosmarin duften, andere die „Torta Pasqualina“, eine Art
Gemüsewähe mit Spinat, Mangold und Borretsch.
FINALE ANSTIEGE
Es geht gegen Abend, Zeit für uns lichtlose Rennradler,
nach Hause zu fahren. Bisher waren uns nur einzelne
„Cicloamatori“, Freizeitradsportler, begegnet. Jetzt, wo wir
uns wieder der Küste und Varazze nähern, werden es mehr.
Feierabend-Radler starten ihre Trainingsrunden. „Das ist
das Beste nach der Arbeit“, sagt einer von ihnen, Stefano
Dantuono. Wenn er Zeit habe, ziehe er jeden Abend eine
Schleife durch die Hügel. Kein Zweifel, die Gegend um
Celle Ligure und Varazze ist fest in Rennradfahrer-Hand.
Weiter westlich, an die Küste und ins bergige Hinterland
von Finale Lígure, zieht es verstärkt auch Mountainbiker.
Aber auch das ehemalige Bianchi-Team trainierte schon
hier. Wahrscheinlich jedoch keine Grundlagenausdauer,
denn „flache Strecken gibt es nicht“, sagt Lorenzo Carlini,
Besitzer eines Bike-Hotels in Finale Ligure, „hier geht es
gleich zur Sache.“
Wir wollen das Lorenzo gerne glauben, aber vielleicht war doch ein Zweifel in unserem Blick? Lorenzo jedenfalls scheint uns beweisen zu wollen,
LIGURIEN
Schöne Aussichten:
Einst blickten Mönche
aus ihren Zellen auf Finalborgo und die Festung
Gavone – heute Gäste des
Hotels Florenz
feln und Spaghetti, und einen
Vermentino, den Haus-Weißwein der Finalesen.
Beschwingt vom guten
Tropfen lassen wir es eher
gemächlich zum Meer zurückrollen. Für heute entsagen wir den Bergen, schauen
lieber von den Befestigungsmauern der Burgruine Monte
Ursino hinunter auf die mittelalterliche Stadt Noli, auf
ihre hoch aufragenden Geschlechter-Türme
und schön geschwungene Bucht. Die fast zehn
Kilometer zurück nach Finale schnurren wir
am Meer entlang – wir entkommen der Aurelia
nicht. Macht aber nichts, wenn ein Ort wie
Varigotti auf dem Weg liegt. Das ehemalige
Fischerdorf ist vielleicht einer der schönsten
Badeorte der Region – und im Sommer immer
einen Stopp wert zum Eis essen und Badenixen
gucken.
VERLASSENE DÖRFER
Wie sich die Landschaft ändert, wenn man die
Küste verlässt, erstaunt uns bei jeder Tour aufs
Neue. In den abgelegenen Höfen im Hinterland des Küstenorts Borghetto verbellen uns
die Wachhunde, Grillen zirpen und die Luft
duftet nach wilden Kräutern. Viele der mittelalterlichen Dörfer mit ihren schönen Arkadengängen wirken verlassen. Die Hausdächer
sind löchrig, die Mauern verfallen, die Fenster
dunkel, viele ohne Scheiben. Zeugen einer
Einsame Anstiege: Schon kurz hinter der Küste verebbt der Verkehr. Die wenigen Touristen auf der
Jahrzehnte währenden Flucht der LandbevölStraße nach Bardineto wollen zur Tropfsteinhöhle Grotta della Basura
kerung an die Riviera der Touristen. Mittlerweile werden jedoch mancherorts die alten
was er unter „zur Sache gehen“ versteht und rollt schon
Häuser wieder renoviert zu Ferien- und Wochenendwohvoraus zum östlichen Ortsrand von Finale, nach Finalpia.
nungen. Doch unter der Woche bleiben auch herausgeDer malerische Ortsteil ist wesentlich ruhiger als Finale
putzte Orte wie Zuccarello Geisterdörfer. Wenige KiloMarina, wo der Badebetrieb brummt. Lorenzo biegt in eine
meter weiter, in Colletta di Castelbianco, regt sich mehr
schmale Straße, die wie die Abschussrampe einer Rakete in
Leben. Der italienische Star-Architekt Giancarlo di Carlo
den Himmel steigt. Wir folgen. Konzentriert auf die steile
verwandelte den mittelalterlichen Ort zum Domizil für gut
Straße, verlieren wir Finalpia schnell aus dem Blick. Nach
verdienende Freiberufler.
zwei Kilometern verflacht der Berg auf einem HochplaHinterm Ort erwartet uns die größte Härteprobe:
teau, macht Platz für Le Manie, einen kleinen Weiler, der
Höhenmeter für Höhenmeter schraubt sich die Straße
eigentlich nur aus ein paar einzelnen Höfen besteht. An
mehr als zwanzig Kilometer hinauf zum 1.297 Meter
einer Kapelle steigt Lorenzo vom Rad. Was hat er vor,
hohen Colle Capraúna – der übertrifft sogar noch den
braucht’s für die weitere Strecke ein Fürbitten-Gebet, daMonte Béigua um zehn Höhenmeter. Auf dem Pass ist es
mit wir heil wieder zurückkommen? Spitzbübisch schaut
unangenehm kühl, für die Abfahrt hätten wir doch besser
er zu uns zurück: „Kommt, ihr werdet schon sehen!“ Das
eine dünne Jacke einpacken sollen. Abends wärmen wir uns
Kirchlein ist nur von außen ein Gotteshaus, innen erwarten
mit einem Glas Wein auf der Terrasse einer Bar in Verezzi,
Radfahrer gar teuflische Versuchungen. Kulinarische,
einem Nachbarort von Finale, 200 Meter über dem Meer
denn „die Kirche wird schon ewig nicht mehr genutzt“,
gelegen. Von der Terrasse blickt man hinunter zur Küste
erklärt uns Claudio, der mit seinem Bruder Bernardino
wie auf die Bühne eines überdimensionalen Theaters.
hier eine Trattoria betreibt. In der ehemaligen Sakristei,
Milde Luft streichelt die müden Beine, unter
heute die Küche, zerdrückt Claudios Mama Vittoria im
uns funkeln die Lichter der Küstenorte. Und
Mörser Basilikum, Pinienkerne und Knoblauch fürs Pesto,
morgen? Wieder ein Stück Aurelia und
die weltbekannte Spezialität Liguriens. Dazu wird es
dann hinauf in die Berge. Denn die
Liguine geben, eine Mischung aus grünen Bohnen, Kartofmachen süchtig.
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LIGURIEN
INFOS
ZUR ORIENTIERUNG
Ligurien liegt im Nordosten Italiens und
zieht sich bogenförmig über 250 Kilometer
von der französischen Grenze bei Ventimiglia über Genua bis zur Toskana. Berge und
Hügel bedecken 99 Prozent der Fläche. Bei
Genua teilt sich Ligurien: Im Westen liegt
die Riviera di Ponente, im
Osten die Riviera di Levante.
Zum Rennradfahren eignet sich
besonders das Gebiet westlich
von Genua.
BESTE
REISEZEIT
Die italienische Riviera ist für
ihre milden Winter berühmt –
nicht umsonst reisen seit mehr
als hundert Jahren Urlauber
aus Nordeuropa hierher. Im
Winter regnet es oft in den Bergen. Ideale Reisezeiten sind
deshalb Frühling und Frühsommer sowie der Spätsommer bis Ende September. Auch im Herbst kann es in den Bergen immer wieder regnen. Im Hochsommer
platzen die Strand- und Urlaubsorte aus
allen Nähten, keine gute Zeit für Radfahrer.
TOURENCHARAKTERISTIK
Berge muss man mögen: Flache Abschnitte
gibt es nur auf der Küstenstraße Via Aurelia, und auf der brummt der Verkehr. Auch
wenn die Autofahrer sehr rücksichtsvoll
sind, ist dort von längeren Fahrten abzuraten, vor allem zur Hauptsaison. Ein guter
Standort für Touren ist Finale Lígure, man
kann entweder direkt von dort starten,
oder nach wenigen Kilometern auf der Via
Aurelia durch eines der vielen Täler ins Hinterland fahren. Wer die Aurelia scheut,
packt die Räder ins Auto und bringt sie zum
Start. In den Bergen gibt es kaum Verkehr,
die Straßen sind bis auf ganz wenige Ausnahmen in sehr gutem Zustand. Auch wenn
die Höhenangaben der Berge nicht so hoch
erscheinen – man muss bedenken, dass
die Anstiege auf Meeresniveau beginnen.
Einige davon sind so schwer wie ein langer
Alpenpass. Entsprechend sollte die Übersetzung am Rad aussehen.
ANREISE
Auto: Die Anreise mit dem Auto ist am praktischsten. So kann man seine Touren von
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Rückschau: Auf der Straße hinauf nach Balestrino bleibt die Küste lange im Blick
unterschiedlichen Orten aus beginnen.
Variante 1: Über die Gotthard-Autobahn bis
Mailand, von dort aus weiter nach Genua.
Variante 2: Durch Österreich über den
Brenner, dann via Brescia und Cremona
nach Genua. Achtung: Sowohl in der
Schweiz als auch in Österreich braucht
man für die Autobahnen eine Vignette.
Auch in Italien muss man Autobahngebühren berappen. Entweder zahlt man bar
oder mit der Viacard, die es beim ADAC
oder in Italien an der Grenze und an den
Autobahnstationen zu kaufen gibt.
Wer sich auf nur einen Standort – und
damit eine geringere Tourenauswahl – beschränken will, kann auch per Bahn oder
Flugzeug nach Ligurien reisen.
Bahn: Mit dem Eurocity bis Mailand, dann
per Schnellzug bis Genua. Von dort aus mit
der Küstenbahn (Bahnhof Genua Principe)
weiter nach Westligurien.
Infos: www.trenitalia.com
Flugzeug: Mit Air Dolomiti/Lufthansa,
Alitalia und Air France bis Genua.
dert, großer Garten mit Pool, sehr kinderfreundlich, gute ligurische Küche, BikeRaum, geführte Touren, viele Informationen. Ab 46,50 Euro pro Person im Doppelzimmer mit Halbpension. Spezialpreise für
Radler auf Anfrage.
Hotel Medusa, Lungomare di Via Concezione, Telefon 00 39/0 19/69 25 45, Fax:
00 39/0 19/69 56 79; www.medusahotel.it
Direkt an der Strandpromenade von Finale
Lígure, geführte Radtouren, Bike-Raum.
Ab 49 Euro mit Halbpension pro Person im
Doppelzimmer.
ESSEN UND TRINKEN
Bodenständig, einfach, lecker mit den
Grundzutaten Olivenöl, Kräutern und
Gemüse – so lässt sich die traditionelle
ligurische Küche beschreiben. Die bekann-
UNTERKUNFT
Gute Bike-Hotels findet man unter
www.italybikehotels.it. Es gibt aber enorme Qualitätsunterschiede – für einige Häuser reicht es schon, einen abschließbaren
Fahrrad-Aufbewahrungsraum zu haben,
um sich Bike-Hotel zu nennen, andere
haben Spezialmenüs für Radler und bieten
geführte Touren an. Die beiden von uns
empfohlenen Hotels liegen in Finale
Lígure:
Hotel Florenz, Via Celesia 1, Telefon 00 39/
0 19/69 56 67, Fax: 00 39/0 19/6 81 67 69;
www. florenzhotel.com
Ehemaliges Kloster aus dem 19. Jahrhun-
Doppelter Genuss: Für die edlen Trofen im „Il Cappero“
muss man zahlen, den Riviera-Blick gibt’s umsonst
teste regionale Zutat ist Pesto, zubereitet
aus frischem Basilikum, Pinienkernen, Olivenöl und Knoblauch. Weitere auch bei uns
bekannte Spezialitäten sind die würzige
Gemüsesuppe Minestrone und Ravioli –
gefüllte Teigtaschen, die mit denen aus der
Dose, die wir aus dem Supermarkt kennen,
so gar nichts gemein haben. Unbedingt
probieren: Focaccia, ein Hefeteig-Fladenbrot, und Farinata, einen Kichererbsenmehl-Fladen. Vor allem in den Trattorien
des Hinterlandes werden im Herbst ganze
Pilz-Menüs (Porcini) angeboten – auch Trüffel findet man auf einigen Speisekarten.
Finale Lígure: Trattoria Gambero Verde,
Varigotti Manie, Telefon 00 39/0 19/84 83,
täglich geöffnet außer Mittwoch. Gemütliche Trattoria in einer ehemaligen Kapelle,
unbedingt probieren: Wildschweingerichte und die hausgemachten Ravioli.
Ristorante Da Giovanni: Via Roma 7. Telefon 00 39/0 19/69 22 45, Donnerstag Ruhetag. Kleines Lokal mitten in der Altstadt,
gute ligurische Küche.
Bórgio-Verezzi: Wine Bar Il Cappero,
Via Roma. Täglich geöffnet ab 18 Uhr.
Fantastischer Blick auf die Küste, lauschige Terrassenplätze, gute Weine, hoher
Romantik-Faktor!
Zuccarello (bei Albegna): Osteria du
Burgu, Via Tornatore 195, Telefon 00 39/
01 82/7 91 00. Montag Ruhetag. Kleine
Osteria am Ortsausgang, authentische
Landesküche, schmackhafte Crostini.
Albegna: Osteria dei Leoni, Via Lenguelia
49, Telefon 00 39/01 82/5 19 37, Montag
Ruhetag. Nahe der Kathedrale mitten in
der Altstadt gelegenes FeinschmeckerRestaurant, sehr gute ligurische Küche!
KARTEN UND
LITERATUR
Reiseführer: „Italienische Riviera“.
340 Seiten, viele praktische Tipps
und Adressen. Michael Müller Verlag,
ISBN 3-923278-47-0; 16,90 Euro
FAHRRADSERVICE
In Bike-Hotels findet man immer Werkzeug
für kleinen Pannen. Ansonsten:
Oddone Bici, Via Colombo 20,
Finale Lígure, Telefon 00 39/0 19/64 42 15
Riviera Outdoor, Via Nicotera 3, Finale Lígure, Telefon 00 39/0 19/6 89 80 24
INFORMATIONEN
Einfach & delikat: Pesto-Zutaten Pinienkerne,
Basilikum, Parmesan, Olivenöl und Knoblauch
In Deutschland: Staatliches Italienisches
Fremdenverkehrsamt ENIT, Kaiserstraße
65, 60329 Frankfurt/Main, Telefon 0 69/
237434. Kostenloses Prospektmaterial:
Telefon 0 08 00 00 48 25 42 (gebührenfrei), Internet: www.enit.it
Vor Ort: Agenzia Regionale per la Promozione Turistica „In Liguria“, Palazzo Ducale, Piazza Matteotti 9, 16123 Genua,
Telefon 00 39/0 10/53 08 21
Internet: www.turismoinliguria.it
ROUTEN
ABSTECHER INS MITTELALTER
1
134 Kilometer, 2.650 Höhenmeter, maximal 11 Prozent Steigung
Borghetto –Toirano – Balestrino – Castelvécchio di Rocca Barbena – Zuccarello – Martinetto – Castelbianco – Alto – Colle
Capraúna – Colle di Nava – Pieve di Teco – Colle San Bartolomeo
– Passo di Ginestro – Téstico – Alássio – Albenga – Borghetto
Start in Borghetto: Landeinwärts Richtung Toirano, wo man links
Richtung Balestrino abbiegt. Die nächsten zehn Kilometer steigt
die Straße mit bis zu elf Prozent bis Castelvécchio, einem mittelalterlichen Ort mit Festung. Dort links abbiegen Richtung Garessio, an der nächsten Kreuzung wieder links Richtung Albenga
(N 582). Abfahrt durch Wälder und teils verfallene Dörfer über
Zuccarello bis Martinetto, wo man bei der Tankstelle rechts ein-
Badespaß: Der Sommer verwandelt das sonst
eher beschauliche Celle Ligure zum Strandbad
„Italienische Riviera und Ligurien“.
Dumont Reisetaschenbuch. Gut als
erste Reiselektüre, viel Hintergrundinfos,
schöne Fotos, macht Reiselust.
ISBN 3-7701-5971-3; 12 Euro.
„Italienische Riviera“. Baedeker-Reiseführer, 416 Seiten, plus Karte 1: 200.000.
ISBN 3-87504-549-1; 19,95 Euro
Karte: „Ligurien – italienische Riviera, San
Remo – Genua – La Spezia“, 1: 200.000.
Straßenkarte mit Höhenangaben. Kümmerly & Frey, 3-259-01225-7; 7,90 Euro
biegt Richtung Castelbianco auf den 28 Kilometer langen Anstieg
zum Colle Capraúna (1.297 Meter). Nach dem Pass hinab bis zu
einer T-Kreuzung, dort auf der N 28 dem Wegweiser „Imperia“
folgen. Über den Colle di Nava (950 Meter) rasant hinab nach Pieve di Teco, wo schon der nächste Anstieg wartet: maximal neun
Prozent steil führt die Straße zum Colle San Bartolomeo (642 Meter). Nach dem Pass links der Beschilderung „Albegna“ folgen
zum Passo di Ginestro (677 Meter); rechts hinab bis Téstico, wo
man am Ortseingang links Richtung Alássio fährt. In Alássio der
SS 1 links nach Albenga folgen. Ab hier bis Borghetto über die viel
befahrene Via Aurelia. Ruhigere Alternative: Kurz vor Albenga,
vor einem Tunnel, rechts in den Ort fahren. An der Ampel
hinter einer Brücke rechts Richtung Bahnhof („Stazione“). Nach
500 Metern vor einer Bahnunterführung links abbiegen, dann
gleich wieder links und sofort rechts in die Via Patrioti. Rechts in
die Via Dalmazia bis zum Bahndamm, hier links in die Via Sempione. Ab hier parallel zu den Schienen bis die Straße kurz vor
Borghetto wieder in die Via Aurelia mündet.
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LIGURIEN
HÜGELIGES
HINTERLAND
2
93 Kilometer, 1.380 Höhenmeter, maximal 10
Prozent Steigung
Finale Lígure – Loano – Boissano – Toirano – Bardineto – Calizzano – Caragna – Murialdo – Borda
– Osiglia – Melogno – Finale Lígure
CHRISTIAN ROLLE, HOLZKIRCHEN
Nach dem Start an der Piazza Vittorio Veneto in Finale Lígure heißt es tapfer sein: Auf der Via Aurelia (SS 1) geht es Richtung Ventimiglia am Meer
entlang bis Loano. Dort dem Schild „Boissano“
nach rechts folgen. Weiter bis
Toirano, wo ein kurzer Abstecher
zu den Grotten lohnt. Im Ort rechts
ab bis Bardineto, wo man der Beschilderung nach Calizzano folgt.
Die nächsten sechs Kilometer
geht’s leicht bergab. In Calizzano
geradeaus über den Kreisel Richtung Bagnasco. Hinter Caragna
rechts ab Richtung Osiglia über
Murialdo und Borda – in Borda
rechts dem Wegweiser „Osiglia“
folgen. Am Ufer des Stausees Lago di Osiglia entlang, durch Osiglia Richtung Pian dei Corsi. Hinter
Osiglia folgt eine heftige Steigung, bevor man
nach fünf Kilometern rechts abbiegt Richtung
Finale/Colle del Melogno. Immer dem Wegweiser
Ligurien-Rundfahrt: In Alpicella
nach Finale Lígure folgen und von Melogno 15
endete 2003 das Bergzeitfahren
Kilometer hinab zur Küste nach Finale Lígure.
TOSKANA-GEFÜHLE
3
GIPFELGLÜCK
4
126 Kilometer, 2.800 Höhenmeter, maximal 14 Prozent Steigung
Varazze – Pero – Alpicella – Monte Béigua – Piampaludo – Urbe –
Rossiglione – Campo Lígure – Passo del Turcino – Passo del
Faiallo – Urbe – Sassello – Madonna del Salto – Varazze
Start und Routenverlauf bis zum Ort Pero wie bei Tour 3. In Pero
rechts ab Richtung Alpicella; die Straße klettert mit bis zu zwölf
Varazze – Pero – Madonna del Salto – Sassello – Mióglia –
Prozent. In Alpicella der Beschilderung „Monte Béigua“ folgen.
Spigno – Dego – Giusvalla – Madonna del Salto – Varazze
Direkt hinterm Ort erhöht sich die Steigung kurzzeitig auf 14 ProStart an der Strandpromenade in Varazze: An der Esso-Tankstelzent. Bei guter Sicht reicht der Blick vom Gipfel bis Korsika. Vorle der Beschilderung „Sassello“ folgen. Durch Pero, Teglia, San
sicht auf der steilen Abfahrt: Bis Urbe ist die Straße gespickt mit
Martino steigt die Straße leicht an. Auf der schattigen, kurvige
schadhaften Stellen. In Piampaludo auf die 31 Richtung Urbe abStrecke trifft man vor allem abends viele Rennradler. Bei der einbiegen, dort rechts ab Richtung Genua („Génova“) bis Rossigliodrucksvollen gelben Kirche
ne. Hier unter der Autobahn
Madonna del Salto rechts abhindurch, links hinauf und
biegen auf die SP 334 bis Sasnach rechts abbiegen Richsello. Hinterm Ort der 334 foltung Genua. Der 456 durch
gen Richtung Acqui Terme bis
Campo Lígure und Masone
links die SP 216 nach Mióglia
folgen. Kurz nach dem Passo
abzweigt. In Mióglia rechts
del Turcino durch einen einnach Spigno abbiegen. Mit
spurigen, Ampel-geregelten
ihren sanften Hügeln und
Tunnel. Danach rechts ab
schmucken Zypressen ähnelt
durch die karge, alpine Landdie Landschaft der Toskana.
schaft zum Passo de Faiallo –
In Spigno links Richtung Sagleichmäßiger Anstieg ohne
vona abbiegen, die Straße
steile Rampen. Abfahrt von
fahren bis zum Abzweig links
der Passhöhe (1.062 Meter)
nach Dego. Der Beschildenach Urbe, dort links nach
rung „Varazze“ folgen und
Sassello und bis zur Kirche
auf der SP 542 über Giusvalla Von null auf 1.287 Meter Höhe in 14 Kilometern – wer früh im Jahr vom Monte
Madonna del Salto. Zurück
mit seiner schönen Robini- Béigua schauen will, sollte einige Kilometer in den Beinen haben
wie bei Tour 3.
ROUTEN
103 Kilometer, 1.300 Höhenmeter, maximal 10 Prozent Steigung
enallee und Pontinvrea bis zur SP 334. Auf ihr Richtung Savona
bis zur gelben Kirche. Dort links, und zurück nach Varazze.
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