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Unter der Lupe Kleider machen Leute: Vom Flecktarn zum Militarylook Oft ist Kleidung zugleich Ver-Kleidung - also per definitionem Camouflage. Mode findet statt im Spannungsfeld zwischen Exhibitionismus und Verhüllung und ist damit ein vielschichtiges sozialpsychologisches Phänomen. Vom eitlen Streben, immer eine gute Figur zu machen, und von der Täuschung der Wahrnehmung berichtet schon das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ von Hans Christian Andersen (1805-1875). Mit kleinen Kleidungstricks wollen Frauen und Männer auch heutzutage von ihren Problemzonen ablenken: So soll ein Gürtel in der Taille mollige Rundungen kaschieren, Streifenmuster optisch strecken oder die Baseball-Cap vom dünnen Haarschopf ablenken. Mit dem aktuellen Militarylook à la Lara Croft will seine Trägerin allerdings vor allem eines: auffallen. Das militärisch inspirierte Outfit für den Großstadtdschungel ist indes keine ganz neue Erscheinung. Mit Parkas und Palästinensertüchern grenzten sich schon in den 70er Jahren viele Schüler, Studenten und Azubis vom gutbürgerlichen Elternhaus ab. Abgeleitet sind die Camouflage-Stoffe vom militärischen Flecktarn. 1935 hat Johann Georg Otto Schick im Auftrag des deutschen Militärs erstmals farbige Flecken und Punkte unregelmäßig auf einem Grundton angeordnet. Das deutsche „Platanen- und Erbsenmuster“ sowie das „Eichellaubmuster“ zählen noch heute zu den meistkopierten Tarnmustern weltweit. Was in der Tierwelt der jahreszeitliche Farbwechsel des Fells ist, sind bei militärischen Uniformen die helleren Frühlings/Sommer- und die dunkleren Herbst/Winter-Versionen. Ziel ist in jedem Fall, wie von Stan Ridgeway 1985 in seinem Hit „Camouflage“ besungen: “Things are never quite the way they seem“ (Die Dinge sind niemals so, wie sie scheinen). In der Anfangszeit des deutschen Flecktarns war der industrielle Fünf- und SechsfarbenTextildruck noch eine technologische Herausforderung. Heute hat das Computerzeitalter General Motors Austria GmbH Öffentlichkeitsarbeit Groß-Enzersdorfer Straße 59 A-1220 Wien Tel. +43 1 288 77-325 Fax. +43 1 288 77-421 [email protected] http://media.opel.at General Motors Corporation -2- längst begonnen: Aktuelle Flecktarn-Dessins wie das von den Kanadischen Streitkräften benutzte CADPAT (Canadian disruptive pattern) oder das MARPAT (Marine Pattern) der US-Marines bestehen aus digitalisierten, also mit Hilfe von Computern generierten Fraktalen. Eine andere Form der Tarnkleidung ist der so genannte „Ghillie Suit“ (ghillie: Wildhüter, suit: Anzug). Hier kommt es weniger auf die Farbgebung als auf die Struktur an. Der oft von Scharfschützen getragene Tarnanzug besteht aus einem netzartigen Material, an das häufig noch Jutestreifen angenäht werden. Der „Ghillie Suit“ verbirgt die Form des menschlichen Körpers und lässt ihn mit seiner Umgebung verschmelzen. Ideal also auch für Erlkönig-Fotografen auf der Pirsch. Rückfragehinweis: Josef Ulrich Tel: +43 1 28877 325 Mobil: +43 664 3510365