Spezial Mode für die Wände
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Spezial Mode für die Wände
IdealesHEIM im Juni 2012 Boden & Wände Sie gelten nicht nur bei Kennern als Haute Couture für die Wände: die Dekorkollektionen von Martin Leuthold, Art Director bei Jakob Schlaepfer AG. Text + Interview: Irène Schäppi Fotos: © by Jakob Schlaepfer AG Spezial Mode für die Wände 106 IH_06_12_FA_Spez_Story_Boden_Wände.indd 106 09.05.2012 14:15:31 Uhr O b an der Fashionweek in Mailand oder Paris, bei der Präsentation der diesjährigen Frühlings- und Sommerkollektionen ist wohl so manchem St. Galler oder so mancher St. Gallerin warm ums Herz geworden. Denn kaum ein Haute-Couture-Stück, darunter Entwürfe führender Modehäuser wie Louis Vuitton oder Prada, schien ohne die famose Ostschweizer Spitze geschneidert worden zu sein. Die Redaktorin dieses Artikels jedenfalls wäre deswegen an den Prêt-à-porterSchauen vor lauter Begeisterung fast vom Stuhl gekippt. An vorderster Front mit dabei: die exklusiven Stoffe von Jakob Schlaepfer. Wie Martin Leuthold, Art Director und seit 1989 Mitglied der Geschäftsführung beim St. Galler Hersteller innovativer Textilien für Mode und Inneneinrichtung, mit sanfter Stimme erzählt. Herr Leuthold, Jakob Schlaepfer ist mit seinen hochwertigen Stoffkreationen unbestritten die Nummer eins in der Mode- und Textilbranche. Woher der Entscheid für eine Décor-Kollektion? Wir sind eigentlich kein Neuling in der Innendekor-Branche und haben in diesem Bereich schon mit Création Baumann zusammengearbeitet. Diese Kooperation (die gemeinsame Arbeit wurde 1992 als «Jakob Schlaepfer for Création Baumann» lanciert, Anm. d. Red.) hat etwas mehr als zehn Jahre gedauert. Danach haben wir uns jedoch wieder ganz auf den Modemarkt konzentriert. Dennoch sind wir immer wieder von Architekten und Interiordesignern konkret für Dekorstoffe angefragt worden, weshalb wir uns 2008 für diesen Schritt entschieden haben. Dabei war es uns wichtig, etwas zu schaffen, was aussergewöhnlich ist. Ein Produkt also, das es so noch nicht gibt. Was Ihnen mit der Wandtapete «Glinka» oder mit dem Stoff für Wandbespannung, «Pollock», ja bestens gelungen ist. Genau. «Glinka» etwa – bestehend aus fünf verschiedenen Dessins – ist noch immer sehr erfolgreich. Hierfür haben wir Jacquard-Gewebe unter anderem mit riesigen Blumenmotiven oder dreidimensionalen Mustern sowie Texturen bedruckt und mit einer speziellen Hologrammfolie bondiert. Bei «Pollock» dagegen haben wir Stoffe mit Paillettenapplikation verwendet. Hierbei ist besonders spannend, dass man die Pailletten von Hand wenden kann. Quasi von einer Seite auf die andere, von einer Farbstellung zur anderen – die Möglichkeiten sind mit den über 200 Paillettenkombinationen schier endlos. Das klingt nach Haute Couture. Darf Mode somit Einfluss nehmen im Möbeldesign? Die Mode ist eine Inspirationsquelle für die ganze optische, sich ständig verändernde Welt und muss sich alle drei Monate neu erfinden. Mode ist darum kurzlebig, trendig und hat eigentlich sehr wenig mit Schönheit zu tun. Die Schönheiten in der Mode erkennen wir erst nach Jahren. Architektur und Kunst oder das Einrichten sind längerfristige Geschichten, wo mehr Überlegungen stattfinden. In der Mode kann man, wie in einer Versuchsküche, Sachen ausprobieren und wieder verwerfen; sie fallen unter den Tisch oder sind auf dem Laufsteg. Stichwort Schnelllebigkeit – trifft das e auch auf die Design- und Interiorbranche zu und inwiefern? → IH_06_12_FA_Spez_Story_Boden_Wände.indd 107 Glinka Tapeten aus Stoff galten schon immer als elegant und luxuriös. Das Team von Jakob Schlaepfer liess sich davon inspirieren: Es fotografierte Blumensträusse aus dem eigenen Garten, maurische Bodenplatten, Teller und chinesische Vasen und arrangierte alles zu kunterbunten kunstvollen Collagen. So entstand die Kollektion «Glinka» mit 5 verschiedenen Dessins. 03.05.2012 15:57:17 Uhr IdealesHEIM im Juni 2012 „Boden & Wände“ Die grösste Inspiration ist die Natur mit ihrer Farben- und Formenvielfalt. Ferner die Vergangenheit. Hotel Heiden Der bedruckte Stoff aus der Dekorkollektion «Glinka» ist mit einer speziellen Folie bondiert, damit er abwaschbar und strapazierfähig bleibt. Somit lässt er sich überall einsetzen: in Hotelzimmern, Restaurants und Bars bis hin zu Nasszellen und Spas. So gibts die neue Kollektion 2012 nun im Viersternehotel Heiden zu bestaunen. → Durch die elektronischen, jedermann zugänglichen Medien wird sich auch diese Branche immer schneller neu erfinden müssen. Ferner wünschen alle Kunden individuelle Anpassungen. Wie gehen Sie damit bei der Kreation Ihrer Dekorkollektion um? Natürlich kommt uns hier das Know-how aus dem Modebereich zugute, was auch Loslassen heisst. Denn sobald eine Kollektion durch ist und von der Industrie kopiert wurde, muss man sich Neuem zuwenden. Das macht aber auch Spass, da man so nicht stillsteht. Woher nehmen Sie Ihre Ideen und Inspirationen? Die grösste Inspirationsquelle ist die Natur aufgrund ihrer Farben- und Formenvielfalt. Auch die Kultur, bildende Kunst, Musik und Architektur liefern Anregungen. Ebenfalls der Kontakt zu Kunden, die eine lange Beziehung zu Textilien haben, vermitteln neue Ideen. Ferner die Schätze in so manchen Archiven – etwa die Stiftsbibliothek St. Gallen oder unser wunderbares Textilmuseum – verführen zu neuen Inspirationen. Denn ohne die Vergangenheit ist man gar nicht fähig, etwas Neues zu kreieren. 108 IH_06_12_FA_Spez_Story_Boden_Wände.indd 108 03.05.2012 15:57:26 Uhr Geht es somit auch darum, verführt zu werden? Absolut. Denn sowohl in der Mode wie auch im Interiorbereich geht es um Sinnlichkeit und Wohlgefühl. Blumen und Farben sind darum nicht mehr aus diesen Bereich wegzudenken. Der Trend geht also weg vom Purismus? Richtig. Wir alle leiden doch langsam unter dem Gefühl der Unterkühlung, welches die vergangenen Jahrzehnte vor allem Design und Architektur bestimmt hat. Man sehnt sich jetzt nach Wärme und Geborgenheit. Selbst so mancher von Kopf bis Fuss schwarz gekleidete Kreative. Sie haben die Mode mal als Hure bezeichnet. Wie würden Sie den Interiorbereich nennen? Die Mode muss sich ja ständig neu erfinden und geht darum keine langfristigen Bindungen ein. Zudem ist Mode durch und durch sexy. Das Dekor dagegen ist quasi eine Wellnessoase. Man kann sich in diesen Wohlfühlbereich zurückziehen und so lange bleiben, wie man will, muss aber trotzdem nicht auf ein sinnliches Erlebnis verzichten. ■ Jakob Schlaepfer Fürstenlandstrasse 99 9001 St. Gallen T 071 274 92 92 www.jakob-schlaepfer.ch Pollock Schon vor über 30 Jahren gelang es Jakob Schläpfer als Erstem weltweit, Pailletten industriell auf Stoff zu applizieren. Mit der Wandbespannung «Pollock» werden derartige Pailletten quasi interaktiv: Sie lassen sich von Hand wenden, von einer Seite auf die andere, von einer Farbstellung zur anderen. IH_06_12_FA_Spez_Story_Boden_Wände.indd 109 Phantom Neue Impulse werden nicht nur aus Farbtrends oder Designs gewonnen, sondern auch vom technischen Fortschritt. Das für den Vorhangstoff «Phantom» verwendete Material etwa wurde zuerst als Wasserfilter entwickelt und wiegt darum knapp 10 Gramm. Kompendium: Rat zur Gestaltung der eigenen Wohnung mit Tapeten. Kleb dir eine! Charlotte Abrahams über Trends, Dessins und Wohnideen Was sich zunächst mal ziemlich platt anhört, ist derzeit aktueller denn je. Denn Tapeten sind der Wohntrend schlechthin. Lange Zeit galten Tapeten als so sexy wie ein nasser Lappen. Ihnen haftete gleich kübelweise Uromas Muff an. Aber nun: neue Materialien, leuchtende Farben, modernste Drucktechniken, eine grosse Palette an Herstellern. So bieten sich heute ganz andere Möglichkeiten der Raumgestaltung. Und hat der Tapete zu einer beachtlichen Renaissance verholfen. Wie breit und modern heute die Auswahl ist, das zeigt Charlotte Abrahams in einem neuen Kompendium. «Tapete», so der schlichte Titel. Darin hat sie über 150 Wallpaper aktueller Dessins von floralen oder geometrischen Mustern bis hin zu ausgefallenen Bildtapeten zusammengetragen. Vorliegendes Buch bietet Rat zur Gestaltung der eigenen Wohnung mit Tapeten, erklärt die Wirkung von Mustern und Farben, geht auf die Geschichte der Dessins ein und bietet nicht zuletzt eine praktische Anleitung, wie man an ausgefallene Tapeten kommt und wie man sie an die Wand bringt. Besonders schön: die 150 hochwertigen, ganzseitig abgedruckten Tapetenmuster. Besonders praktisch: die Bezugsadressen beziehungsweise die Internetadressen der Hersteller zu sowohl allen Mustern wie auch zu den in den WohnBeispielen gezeigten Tapeten. Richtig sexy. Charlotte Abrahams; Callwey-Verlag; 256 Seiten mit 250 Farbfotos und 150 Tapetenmustern. Sie können das Buch mit der Bestellkarte auf Seite 99 für CHF 80.90 bestellen. 03.05.2012 15:57:33 Uhr IdealesHEIM im Juni 2012 Boden & Wände Spezial Alles andere als langweilig Abstrakte Muster, Tier- oder Blumenmotive der hier vorgestellten Produkte verleihen jedem Interior einen lässigen Twist. Redaktion: Irène Schäppi Bodarto Aus bis zu 99 Prozent natürlichen Rohstoffen gefertigt, stellen diese mineralischen Wand- und Bodenbeschichtungen nicht nur ein nachhaltiges Produkt dar, sondern fallen auch mit einer angenehmen Haptik auf. Die Optik ändert sich zudem je nach Lichteinfall und Sichtwinkel. Weitere Highlights dieses fugenlosen Bodenbelags sind die schier unendlichen Farbmöglichkeiten sowie die aussergewöhnliche Lebensdauer. www.bodarto.ch 110 IH_06_12_FB_Spez.BodenProd.indd 110 03.05.2012 16:10:58 Uhr Parador Mit dem Laminat-Programm «Parador Identity» des Premium-Herstellers Parador sind dem Bodendesign jetzt keine Grenzen mehr gesetzt: Jedes beliebige Motiv lässt sich dank eines innovativen, von Parador entwickelten Druckverfahrens fotorealistisch und in Kunstdruckqualität auf dem Boden abbilden. «Parador Identity» punktet jedoch nicht nur mit gestalterischer Freiheit. Der Laminatboden überzeugt zudem durch Spitzenwerte bei Energieeffizienz sowie Belastbarkeit und ist damit objektgeeignet. Ein neues Vertriebsteam unterstützt Architekten und Planer bei der Realisation des massgeschneiderten Bodens. www.parador.de Nora Der Kautschukbodenbelag «Norament Crossline» wurde in Zusammenarbeit mit dem international renommierten Designer Lars Contzen entwickelt. Er überzeugt durch seine manufakturartig wirkende Carvingstruktur sowie seine Farbpalette, die neben satten Tönen auch die Contzen-Kollektion «Colour Courage» enthält. www.nora.com/ch Kymo Gemäss Friedrich Bender, Partner und Mitgründer von Kymo, setzen dieses Jahr vor allem Gelb- und Rottöne lebendige Akzente, wie hier am Modell «SG Suave» bestens zu erkennen. Die Palette reicht von Limonengelb über Paprikafarbe bis zu Burgunderrot. In der Lounge und im Objektbereich sind klassisch-zeitlose, elegante Töne en vogue. www.kymo.de Stone Group Langlebigkeit, Werterhaltung, unkomplizierte Pflege, gute Wärmeleitung oder Kühlung sind standfeste Argumente für Naturstein. Ob im klassischen Stil oder urban modern, die Kombinierbarkeit mit anderen Baustoffen und Materialien scheint schier unbegrenzt. Wie an dieser Privatvilla in Zürich zu ersehen. Dabei kamen für Bodenbeläge und Treppen Materialien wie «New Crema d’Orcia», fein geschliffen, «Piombo», fein geschliffen, und «Avana», fein geschliffen, zum Einsatz, die als grossformatiges Schachbrett eingefügt wurden. Absolutes Kunstwerk: die aus Steinplatten kreierte Windrose in der Eingangshalle des Hauses. www.stonegroup.ch Adressen Seite 130 IH_06_12_FB_Spez.BodenProd.indd 111 03.05.2012 16:11:04 Uhr IdealesHEIM im Juni 2012 „Boden & Wände“ Vorwerk Mit den Kollektionen «Scale» und «Free Scale» hatten Hadi Teherani und Vorwerk Teppich bereits 2009 ein innovatives textiles Fliesenkonzept entwickelt. Dieses Jahr präsentiert Vorwerk die Kollektion «Scale Living» – eine erneute Kollaboration mit dem Büro Teherani. Hierbei wird das Konzept der Freiformfliesen auf den privaten Lebensbereich übertragen. www.vorwerk-teppich.de HGC Zementmosaikböden faszinieren und erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten. Denn mit der seidig glatten Oberfläche, den leicht unebenen Kanten, den dezenten, klassischen oder üppigen Mustern in edel changierenden Farben strahlt der Zementmosaikboden eine zeitlose Erhabenheit aus, welche mit der Patina des Alters nur noch eindrücklicher wird. Darum hat HGC die Zementmosaikplatten-Linie «Boticelli» entwickelt, die sich auch in Kombination mit moderner Architektur anbietet. www.hgc.ch Object Carpet Seit fast 40 Jahren steht Ruckstuhl Die Teppichmanufaktur hat Forbo Mit seiner veloursartigen Oberfläche der Teppichhersteller für perfekt aufeinander abgestimmte Formen, Farben und Materialien. Mit rund 1000 verschiedenen Dekors präsentiert Object Carpet eine der grössten Kollektionen weltweit. www.object-carpet.com zeigt «Flotex» optisch einen textilen Charakter und sorgt für ein angenehmes Gehgefühl. Aber anders als herkömmliche Textilbeläge ist dieser Boden pflegeleicht und komplett waschbar. www.forbo.ch 112 IH_06_12_FB_Spez.BodenProd.indd 112 gemeinsam mit der renommierten Farbspezialistin Katrin Trautwein ein neues Farbkonzept entwickelt: Jede Farbnuance der «Harmony House»-Kollektion hat ihr Vorbild in der Natur. www.ruckstuhl.com Adressen Seite 130 03.05.2012 16:11:13 Uhr Bolon Das schwedische Designunternehmen hat eine Zusammenarbeit mit dem renommierten französischen Architekten Jean Nouvel eingeleitet. Das erste gemeinsame Projekt wurde auf der Stockholmer Möbelmesse im Februar gezeigt: Jean Nouvels spektakuläre Interpretation der neuen Bolon-Kollektion «Create», ein interessantes Konzept in Form eines Messestands, der sowohl die Schwerkraft als auch die traditionelle Vorstellung von Bodenbelägen herausfordert. www.bolon.com Tisca Tiara «Tisca Helvetia» zeichnet sich aus durch eine hohe Materialund Verarbeitungsqualität und die überraschend, aber sympathisch verspielt wirkende Kombination unterschiedlicher Webarten. Die daraus entstehenden 16 verschiedenen Oberflächenstrukturen inspirieren zum haptischen «Be-Greifen» und stellen auch optisch ein Erlebnis besonderer Webkunst dar. Der gewollte Schweizer Bezug entsteht durch die Landesfarben Rot und Weiss in der Leinwandbindung. www.tiscatiara.com Mischioff Collection Seit mehr als 20 Jahren ist die Mischioff AG bekannt für ihre Produktion moderner handgeknüpfter Teppiche. Heute leiten Dani und Sascha Mischioff das Teppichunternehmen in dritter Generation. Sämtliche Designs werden von den beiden Brüdern entworfen. «Wir beziehen unsere Inspirationen aus der modernen Kunst (siehe Abbildung ‹Himal Collection›), zeitgenössischem Design und der Mode», erklärt Dani Mischioff. Mit diesem Konzept haben sie sich zu renommierten Vertretern der Designszene entwickelt. www.mischioff.ch Zeitungsgrafik und Co.: Virginia Maissen lässt bei der Vintage Edition Nostalgie auf modernes Design treffen. Bauwerk Parkett AG Designerin Virginia Maissen über die Vintage Edition Virginia Maissen, was hat Sie beim Design der Vintage Edition inspiriert? Im Mittelpunkt steht sicher meine Leidenschaft für Gelebtes und Gebrauchtes: die Schönheit einer Patina von verwitterten Fassaden oder die Zeichen der Zeit bei abgewetzten Böden. Für die Vintage Edition haben mich ganz alltägliche Dinge inspiriert, etwa die Typografie einer Zeitung, schöne alte Perserteppiche oder abgetretene Dielen eines Künstlerateliers. Was macht die Vintage Edition von Bauwerk einzigartig? Keine Diele gleicht exakt der anderen. Es sind alles Unikate, die zu einem einmaligen Ganzen zusammengefügt werden. Welche konkreten Gestaltungsmöglichkeiten bietet die Vintage Edition? Die Produkte «Trendpark indigo» oder «stone» und «Unopark white» haben ein diskretes Vintage-Flair, das genau den Zeitgeist trifft. Sie sind eine gelungene Alternative zu traditionellen Parkettkollektionen. Für die farbigen «Unopark»-Editionen, das von Zeitungsgrafik inspirierte «Old News» und das ornamentale «Mandala», braucht es mehr: eine Inspiration, ein Konzept, eine Portion Vorstellungskraft oder schlichtweg die Begeisterung für etwas ganz Besonderes. Diese Produkte werden deshalb wohl eher in öffentlichen Bereichen wie Boutiquen, Café-Bars oder Showrooms eingesetzt. www.bauwerk-parkett.com IH_06_12_FB_Spez.BodenProd.indd 113 03.05.2012 16:11:21 Uhr IdealesHEIM im Juni 2012 „Boden & Wände“ Karpet Das Schweizer Label Karpet, 2011 von Noemi Haag und Roger Renggli gegründet, begeistert die Interior-Branche mit Shyrdaks – traditionelle Filzteppiche aus Kirgistan. Nach einer jahrtausendealten Tradition kreieren Nomadenfrauen diese Kunstwerke aus Filz. In reiner Handarbeit hergestellt, faszinieren die Teppiche durch ihre einzigartige Schönheit und ein sinnliches Tasterlebnis. Top: Als Mitglied von Step sind die Teppiche Fairtrade-zertifiziert und klimaneutral in Zusammenarbeit mit Myclimate. Durch die direkte Zusammenarbeit mit den Nomadenfrauen leistet Karpet einen Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit. www.karpet.ch Kronospan Nebst aktuellen Designs sorgen verschiedene Strukturen bei Laminatfussböden der Marke Kronoswiss für ein authentisches Erscheinungsbild. Die aktuelle Kollektion «Swiss Premium Floor 2012» etwa bietet 115 Dekore in Kombination mit 8 verschiedenen Oberflächen. www.kronospan.ch Holzpunkt «Castell»-Landhausdielen Haro «Celenio by Haro» lässt Stein oder Richner Parkett Das Design der schlagen in ihrer Gestaltungsart eine Brücke zwischen Klassik und Moderne. Sie kombinieren eine rustikale Note mit aktuellem Design. www.holzpunkt.ch Schiefer vermuten, doch das Wesentliche ist der Rohstoff Holz, der hier die Form einer dreidimensionalen Fliese annimmt. www.hamberger.de «Original Collection» wurde von den Hölzern Skandinaviens inspiriert. Bestens am hier abgebildeten Parkett «Nordic Naturals Eiche» zu erkennen. www.richner.ch 114 IH_06_12_FB_Spez.BodenProd.indd 114 03.05.2012 16:11:30 Uhr Wohlig: Keramik als Belag bei Fussbodenheizung verleiht den Wohnräumen ein warmes Ambiente. SPV Schweizerischer Plattenverband Die Einsatzmöglichkeit von Keramik im Wohnbereich Christian Fischbacher Als Inspiration für die Teppichkollektion «Folklore» dienten Mustertücher aus dem 16. und 17. Jahrhundert – sie dienten Stickern als Arbeitshilfe zu Zeiten, in denen gedruckte Bücher noch nicht weit verbreitet waren. Dabei transportiert «Folklore» dieses Kunsthandwerk in die Gegenwart, indem Nadel und Faden durch eine moderne Schertechnik ersetzt werden, mit der jeweilige Motive in Handarbeit in den Teppich aus Merinowolle geschnitten werden. www.fischbacher.com Dinesen Die langen und breiten Massivholzdielen sind seither zum Markenzeichen von Dinesen geworden. Dinesen Douglasie wird in Längen von bis zu 15 Metern, Breiten von bis zu 45 Zentimetern und Stärken von bis zu 35 Millimetern hergestellt und erzeugt einen ganz besonderen Effekt. Der bemerkenswert helle Ausdruck der Dielen wird durch eine Behandlung mit Lauge und weisser Seife oder weissem Öl erzielt. Wenn ein etwas dunkleres Aussehen gewünscht wird, werden die Dielen mit Naturseife oder Naturöl behandelt. www.dinesen.com Der SPV ist der Keramik-Branchenverband in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein. Die Mitglieder setzen sich zusammen aus Leger-, Handels-, Zulieferer- und Fabrikationsbetrieben. Ferner ist der SPV das führende gesamtschweizerische Kompetenzzentrum für alle Fachund Bildungsfragen der Keramikbranche. Des Weiteren hat der Schweizerische Plattenverband vergangenes Jahr die Kampagne «Keramik. Einzigartig» gestartet, die zur Förderung und zum Erhalt von Keramik im und am Bau beitragen. Im parallel dazu erscheinenden Fachmagazin können sich Profis wie auch Interessierte zudem mit dem Thema vertieft auseinandersetzen und erhalten nützliche Informationen. So etwa aus dem Bereich Bodenheizug, wobei Keramikplatten dank ihrer optimalen Wärmespeicher- und Leitfähigkeit ein richtiges Comeback erleben. Denn die Kombination von Keramik und Flächenheizungen bringt zahlreiche Vorteile in puncto Wohnkomfort: → Angenehme Strahlungswärme mit 23–24 °C Oberflächentemperatur → Gesundes Raumklima: weniger Staubverwirbelung und damit keine Lebensgrundlage für Hausstaubmilben und Schimmelpilz → Umweltfreundlich in Kombination mit Wärmepumpe oder Solarkollektoren → Zeitlos schön, pflegeleicht, widerstandsfähig und langlebig durch Plattenbelag → Freie Raumgestaltung und optimale Raumausnutzung durch Verzicht auf Heizkörper → Gleicher Belag im Innen- und Aussenbereich einsetzbar www.keramik-einzigartig.ch www.plattenverband.ch Adressen Seite 130 IH_06_12_FB_Spez.BodenProd.indd 115 03.05.2012 16:11:37 Uhr IdealesHEIM im Juni 2012 „Boden & Wände“ Marburg Wenn Karim Rashid, der Popkünstler unter den international erfolgreichen Designern, eine Tapetenkollektion entwirft, ist Aufmerksamkeit garantiert: hier ein bisschen provokant mit Retro-Zitaten, dort organische Formen der 70er-Jahre – kein Wunder, dass Karim Rashid seine Formensprache einmal «Blobismus» nannte. Aber ebenso setzt er in seiner Kollektion für die Marburger Tapetenfabrik ruhige und geometrische, fast mathematische Muster ein. In ihr wechseln junge Zitate der überschwänglichen 60er- und 70er-Jahre mit feiner, zeitloser Linie. Seine Dessins im Verbund mit mutigen Farben fordern zur Reaktion heraus, zum Statement im Interior Design. www.marburg.com Zimmer + Rohde Bei der textilen Tapetenserie «Sanctuary» erstreckt sich die Palette von seidenartigen Strukturen über bestickte Leder- und von Hand gefertigte MoiréOberflächen, bis zu subtil gewebten Landschaften. Neben klassischen Tönen finden sich hierbei Farbakzente wie Limone, Aqua, Silber und Taupe. www.zimmer-rohde.com Roddy & Ginger Bisazza Für die Produktion des Wanddekors «Insula Grey» aus der Kollektion 2012 kamen Mosaiksteinchen in einer Grösse von 10 × 10 mm aus Bisazza-Glasmosaik zum Einsatz. Designer Carlo Dal Bianco zeichnet für den Entwurf verantwortlich, der erstmals am diesjährigen Salone del Mobile in Mailand präsentiert wurde. www.bisazza.com Mit «Logpile» präsentiert das Designlabel von Grafikerin und Textildesignerin Virginia Armstrong eine Tapetenserie im Holzstapelmuster. Das naturinspirierte Vintage-Design ist geradlinig und klar, bringt aber dennoch ein bisschen Blockhüttenwärme in die Wohnstube. Die Holzstapel werden in den Farbtönen Moosgelb, Rauchblau und Silberbirke angeboten. www.roddyandginger.co.uk 116 IH_06_12_FB_Spez.BodenProd.indd 116 03.05.2012 16:11:46 Uhr House of Hackney Als «House of Hackney» beweisen Frieda Gormley und Javvy M. Royle mit ihren Prints im viktorianischen und maximalistischen Look Stil und Humor. So etwa mit dem hier gezeigten Tapetendessin «Flights of a Fancy». www.houseofhackney.com Jacquard-Neuheit: «Marva» zeigt ein fliessendes Wellendessin und kommt durch einen Mattglanzeffekt zur Geltung. Ein Gefühl von Zuhause Textilien von Création Baumann für die Hotellerie Designers Guild Sacha Walckhoff von Maison Lacroix über die neue Frühlings-/Sommerkollektion 2012 für Designers Guild: «Kreative Anregung für unsere zweite Tapeten- und Textilserie war Paris. So erscheinen die Wandverkleidungen der Serie ‹Air de Paris› mit grafischen ReInterpretationen klassischer Motive und symbolisieren quasi die Reise einer Frau von Arles in die Stadt der Liebe.» www.designersguild.com Textilien in Restaurants, Bars oder Hotels müssen zahlreiche Funktionen erfüllen, sie sollten aber auch eine angenehm wohnliche Atmosphäre verbreiten, zum Wohlbefinden des Gastes beitragen und die Identität des Hauses widerspiegeln. Die «Hospitality»-Kollektion von Création Baumann ist darum eigens auf die Anforderungen des Objektbereichs zugeschnitten und umfasst flammhemmende, langlebige und vor allem pflegeleichte Textilien. 2012 wurde die Kollektion um sechs Neuheiten ergänzt: Darunter «Mystery» – einen hochwertigen Verdunkelungsstoff. Dieser weist eine feine Mélangestruktur auf der Vorderseite auf, wobei ein weicher Griff dem Vorhangstoff eine natürliche, unaufdringliche Note verleiht. «Mystery» ist in 19 Farben erhältlich und lässt sich ideal mit dem transparenten Stoff «Sprint» kombinieren. Maskulin und elegant mit leicht unregelmässigen, linearen Streifen ist «Henry». Mit der «Hospitality»-Kollektion, aber auch mit einer Reihe namhafter Referenzen, wie dem Hotel de Paris in Monte Carlo oder dem Aparthotel in Rotkreuz, zeigt sich Création Baumann als kompetenter Partner für die HotellerieBranche. Die Neuheiten sind seit Januar 2012 im Handel erhältlich. www.creationbaumann.com Adressen Seite 130 IH_06_12_FB_Spez.BodenProd.indd 117 03.05.2012 16:12:31 Uhr IdealesHEIM im Juni 2012 „Boden & Wände“ Atelier Oï Die Inspiration zur Tapetenkollektion von Atelier Oï stammt aus der Ausstellung «Möbel & Räume Schweiz» im Landesmuseum Zürich. Für die Tapetenkollektion wurde eine Auswahl aus den so entstandenen Motiven getroffen und dem Massstab für den bewohnten Raum angepasst sowie neue Farbvarianten entwickelt. Dazu ist eine zusätzliche neue Tapete aus der vom Atelier Oï entworfenen Leuchte «Allegro» (siehe Abbildung rechts) kreiert worden. www.atelier-oi.ch, www.vescom.com Osborne & Little Das Familienunternehmen wurde von Peter Osborne und seinem Schwager Antony Little im London der Swinging Sixties gegründet. Weshalb manche der TapetenDesigns quasi auch eine Reminiszenz an diese bunte Zeit darstellen. So etwa das Dekor «Fitzroy Vinyl» aus der neuen Kollektion «Metropolis Vinyls 2». www.osborneandlittle.com Esprit Home Die Interieur-Linie der Marke Esprit hat sich für die Kollektion 2012 vom Leben in den Metropolen der ganzen Welt inspirieren lassen. Darunter von der deutschen Hauptstadt Berlin, welche sich in einem stetigen Wandel befindet. Farblicher Hochdruckeinfluss ist so denn auch das Thema bei der Tapete, die den Alltag zum Ausflug ins Grüne macht. Stilisierte Blätter und Zweige laden Mutter Natur in die eigenen vier Wände ein. www.esprit-home.com Farrow & Ball «The Broccato Papers» Architects Paper Innovativ, puris- Dedar Als Inspiration für die mit eleganten sind geprägt von den für den Renaissancestil typischen Blumen- und Obstmotiven mit symmetrischen Details. Das hier gezeigte Dessin «Crivelli Trellis» etwa ist ein Geflecht mit Weizendetail. www.farrow-ball.com tisch, zeitlos: Architects Paper präsentiert erstmals die gemeinsam mit dem Porsche Design Studio gestaltete Kollektion «AP 1000». Die Tapeten tragen eine einzigartige Handschrift und setzen starke Akzente. www.architects-paper.com geometrischen Mustern versehene Wand- und Textilkollektion «Love» (hier «Love Alexander») dienten traditionelle Seidenstoffe aus China, die nur den Herrscherdynastien vorbehalten waren. www.dedar.com 118 IH_06_12_FB_Spez.BodenProd.indd 118 Adressen Seite 130 03.05.2012 16:12:40 Uhr Unbena