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Das lesen Sie diesmal:
E D I T O R I A L 3
S C H Ö N E S U N D D E K O R AT I V E S 6
ADR-ROSEN 2015
16 Rosen erhielten 2015 das begehrte Prädikat
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IHR GARTEN - EINE BIENENWEIDE
Der Trend: Rosen, die viele Bienen anlocken
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BEGLEITPFLANZEN
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Essbare Blüten zum Naschen oder in der Küche
GAISSMAYERS STAUDENTIPP26
Rosenbegleiter als Lockvogel für Bienen
ÜBER DEN ZAUN GESCHAUT
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Es gibt sie doch... die blühenden Landschaften
Ein zauberhafter Garten, versteckt mitten im Dorf
Wo Kunst und Garten aufeinander treffen...
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SPORTS - WAS IST DAS EIGENTLICH
Man liest immer in Rosenkatalogen: „Sport von ...“
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Rosendorf Nöggenschwiel
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Besuch im englischen Garten
Wisley Gardens
Exklusiv für die Leser der ROSEN Faszination - Spezial-Angebote von:
Rosenhof Schultheis mit ausgesuchten Rosen für eine Hecke
Staudengärtnerei Gaissmayer mit Begleitpflanzen für emsige Bienen
Seite 4
ROSEN Faszination 1/2016
ROSENDORF NÖGGENSCHWIEL
das ganze Dorf liebt Rosen - wir waren dort
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ROSENKLASSEN74
diesmal ‚Remontantrosen‘ Teil 2
ROSENBOGEN HEIDRICH
ein bezaubernder Rosengarten mit Café und Verkauf
80
WISLEYS GARDENS88
der ganze Stolz der Horticultural Society
MODERNE FRAUEN und Ihre Rosen, diesmal ‚Constance Spry‘
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...und es gibt sie doch, die blühenden
Landschaften
30
LESENSWERTES
Empfehlungen für Ihre Bibliothek
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TERMINE/VERANSTALTUNGEN
Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen
104
SCHAUFENSTER
Die Seite der Firmen
110
IMPRESSUM/ VORSCHAU 114
16
Roter Korsar
80
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78
Ein Besuch im
Rosenbogen Heidrich
‚Remontantrose‘ ‚Lupo‘
14
Rosen Faszination
ROSEN Faszination 1/2016
Seite 5
ADR Rosen 2015
Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung
Schon 1950 erkannten die Rosenzüchter,
dass die ständig weiter wachsende Breite
des Rosensortimentes eine Prüfung und
Bewertung der Rosen-Neuheiten erfordert,
um Neuzüchtungen verwendungsgerecht
beurteilen zu können und um das Sortenbewußtsein zu schärfen.
Aus diesen zwingenden Überlegungen heraus hat der Rosenzüchter Wilhelm Kordes
vor fast 60 Jahren die ADR-Prüfung ins
Leben gerufen. Ziel war es, alle zur Prüfung
angemeldeten Rosen einer völlig einheitlichen Prüfung zu unterziehen. Das Neue
daran war, dass, anders als bei der freiwilligen Selbstkontrolle der Züchter, nicht am
jeweiligen Standort des Züchters kritisch
beobachtet und bewertet wird, sondern an
mehreren unterschiedlichen klimatischen
Bedingungen in der gesamten Bundesrepublik. Heute besteht der Arbeitskreis aus dem
Bund Deutscher Baumschulen BDB , mehreren Züchtern und Prüfungsgärten. Die
Auswertung aller Ergebnisse werden vom
Bundessortenamt durchgeführt. Die Resultate dieser Sichtungen werden jährlich auf
einer Tagung diskutiert.
An mittlerweile 11 Standorten (in
ganz Deutschland verteilt) werden
die Eigenschaften der Rosen-Neuheiten anhand von Merkmalen wie
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Wiederstandsfähigkeit
gegen
Pilzbefall,
Winterhärte,
Reichblütigkeit,
Wirkung der Blüte, Duft und Wuchsform über drei/vier Jahre bewertet.
Diese Prüf-Gärten sind: (nach PLZ)
25373 Ellerhoop (Thiensen)
14476 Marquardt
31319 Sehnde
49090 Osnabrück
44225 Dortmund
06526 Sangerhausen
01326 Dresden
65366 Geisenheim
97209 Veitshöchheim
66482 Zweibrücken
85354 Freising-Weihenstephan
Koordinator der ADR ist Dr. Burkhart Spellerberg vom Bundessortenamt.
Der höchste zu vergebende Wert ist die
Widerstandsfähigkeit der geprüften Rosen
gegen Krankheiten und Schädlinge. Die
ADR-Prüfsorten wachsen an klimatisch
verschiedenen Standorten ohne den Einsatz
von Pflanzenschutzmitteln.
Nur dadurch ist gewährleistet, dass Robustheit und Zierwert der Neuheiten auf Grund
ihrer natürlichen Eigenschaften korrekt beurteilt werden können. Die Auszeichnung
ADR-Rose wird einer Sorte bei Erreichen
einer Mindestpunktzahl verliehen.
Drei Jahre lang wurden über 40 Sorten in
ganz Deutschland auf ihren Gartenwert und
besonders auf Reichblütigkeit und Blattgesundheit geprüft. Die Auswertung der
Daten erfolgt beim Bundessortenamt, abstimmungsberechtigt sind nur die elf ADRPrüfer. Das begehrte ADR-Prädikat wurde
an 16 Rosenschönheiten verliehen und verdeutlicht so die enormen Leistungen der Rosenzüchtung. Bis zum Jahr 2015 wurde das
ADR-Qualitätszeichen an insgesamt 179
Sorten verliehen.
Einer ADR-Rose kann das Zeichen aber wieder aberkannt werden, wenn sie nach einer
Reihe von Jahren ihre guten Eigenschaften,
insbesondere die Gesundheit, verliert.
Bentheimer Gold®,
W. Kordes‘ Söhne
sehr reichblühende Beetrose mit breitbuschigem, dichtem Wuchs, Höhe 80 cm, Breite 80
cm, Blüte 7,5 bis 8 cm breit, die zahlreichen,
stark gefüllten, apricot bis pfirsichfarbenen
Blüten bilden einen ansprechenden Kontrast
zum dunkelgrünen, stark glänzenden Blatt,
fortlaufend blühend und stets farbezeigend,
sehr gute Nah- und Fernwirkung. (oben)
ROSEN Faszination 1/2016
'Topolina‘ ®Bodendecker
Leuchtend rosafarbene Blüten
mit gelber Mitte, in der sich
zauberhafte goldgelbe Staubgefäße zeigen, erblühen während
der gesamten Saison in größeren Büscheln. Der Strauch
wächst buschig, das Laub ist
klein, dunkelgrün, glänzend
und gesund. Höhe 60-70 cm.
Kordes 2012
‚Stadt Rom‘® – Bodendecker- Kleinstrauchrose
Die zart duftenden, leuchtenden und sehr farbstabilen Blüten mit
ihren goldgelben Staubgefäßen bilden ein regelrechtes Dach über
den Pflanzen. Die enorm blütenreiche und buschige Pflanze hat
einen herrlichen Herbstflor und eine hervorragende Bodenabdeckung. Höhe 60-80 cm. (Tantau 2007)
‚So Pretty‘®
Strauchrose
Sie ist wirklich "so schön", diese
neue, vitale Strauchrose. Die Blüte ist relativ groß, halb gefüllt, in
einer ungewöhnlichen karminorangeroten Farbtönung, die bestens mit den gold-kupferfarbenen
Staubgefäßen harmoniert. Die
sehr widerstandsfähige Belaubung
mittelgrün. Bevorzugt gemäßigt
warme Klimagebiete. Höhe 60-70
cm. (Meilland 2016)
'Sternenflor'® Bodendecker
Eine flach wachsende, bodendeckende und sehr robuste Rose, die
mit weißen Sternentrauben unermüdlich blüht. Die leuchtenden
Blütensterne verströmen einen angenehmen Duft und locken zahlreiche Insekten an. Das glänzend dunkelgrüne Laub ist sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten. Die Rose blüht sauber ab und bildet
gelegentlich erbsengroße, rote Hagebutten. Höhe 30 - 40 cm
Schultheis 1989
‚Mutabilis‘
Strauchrose
Einfache Blütenschalen mit sehr großen Blütenblättern entfalten sich zunächst
in gelber Farbe, verändern sich dann zu dunklem Rosa, teilweise sogar zu orange
und verblühen endlich in blassem Karmin. Die duftenden Blüten wirken manchmal etwas „schlampig“ und erscheinen mehrmals während der Sommermonate. Mutabilis
bevorzugt einen warmen Standort und kann hier evtl. rund 180 cm werden. Winterschutz
erforderlich. Höhe normal ca. 150 cm. Herkunft China ca. 1832
ROSEN Faszination I/2016
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1: Feinstrahlaster
2: Holunder
Kapuzinerkresse
schmückt eine Platte
mit Kartoffeln, Spinat
und Spiegelei
3: Roter Klee
4: Jasmin
5: Veilchen
6: Malve (Tee)
1
4
2
5
3
6
Würzvariationen können sie der Gipfel vieler kulinarischer Speisen sein.
Kapuzinerkresse
Die Kapuzinerkresse mit ihrem pfeffrig-scharfen Aroma, bringt Pfiff
in Suppen und Hauptspeisen. Für Süßspeisen eignen sich Rosen,
Veilchen oder Stiefmütterchen. Blüten sind nicht nur lecker und
dekorativ, sondern auch gesund, denn sie enthalten jede Menge
Vitamine und Mineralstoffe.
Wenn Sie experimentierfreudig sind und Ihre Küche mit Blüten
verfeinern wollen, sollten Sie ungespritzte Pflanzen verwenden.
Am besten pflücken Sie sie selbst - im eigenen Garten oder auf
Feldern und Wiesen. Achten Sie auch darauf, dass sich diese
nicht in unmittelbarer Nähe von vielbefahrenen Straßen oder (gespritzten) Nutzfeldern befinden. Mittlerweile gibt es sogar Samenmischungen mit essbaren Blüten, sodass Sie sie selbst ziehen können.
Außergewöhnliche Idee: Blumige Eiswürfel
Diese Idee veredelt jeden Cocktail . Frieren Sie einfach mal Blüten in Eiswürfeln ein. Nehmen Sie entweder einzelne Blätter oder ganze Blüten. Ordnen Sie zum Beispiel Veilchen, Rosenblätter oder Borretsch in den Fächern des
Eiswürfelbehälters an und füllen sie diese mit kohlesäurefreiem Mineralwasser halb
Links: Gebratene Kartoffeln mit Gemüse und einer Blüte der Kapuzinerkresse und blauem Borretsch
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ROSEN Faszination 1/2016
Also: unter Mutation/Sport versteht man in
der Genetik (Vererbungslehre) eine Abänderung der Eigenschaften eines Lebewesens,
die weitervererbt wird.
Es sind Ihnen bestimmt noch die Strahlenopfer vom Abwurf der Atombombe in Japan
bekannt, die bei den Pflanzen, Tieren und
Menschen viele genetische Änderungen bewirkten. Noch heute zeigen die Betroffenen
gleiche Veränderungen wie bei den Reaktorunglücken durch Sturm und Erdbeben in
Japan.
Das Problem bei der Strahlenmutation liegt
vor allem beim finden der richtigen Dosis. Ist
sie zu gering, geschieht nichts, ist sie zu hoch
stirbt die Pflanze, oder es ergeben sich Änderungen die nicht erwünscht sind.
Oben: ‚Chapeau de Napoléon‘ (Christata) ist ein Sport von
‚Rosa centifolia‘, er wurde 1820 an einer Klostermauer in
Fribourg/Ch gefunden. Ihr Name bezieht sich auf die typische Bemoosung an den Außenseiten der Knospen, die
an die Form des von Napoleon getragenen Dreispitzes erinnern.
Links: ‚Weiße Jacques Cartier‘ ist ein Sport der rosafarbenen ‚Jacques Cartier‘ (Moreau-Robert 1868), entdeckt von
Pedersen in Dänemark.
Unten: ‚Kathleen Harrop‘ ist ein Sport von ‚Zephirine
Drouhin‘ von Brizot 1868, der völlig stachellos, aber weniger wuchsfreudig ist.
Die gleichen Ergebnisse zeigten sich bei der
Verwendung von Mitosegiften (wie z.B. Colchizin) auch hier wurden keine brauchbaren
Ergebnisse erreicht. Unter Mitosegiften sind
chemische Stoffe zu verstehen, die die Mitose-Teilung kernhaltiger Zellen stören, um
Mutationen/ Sports zu erhalten.
Es wird darauf hingewiesen das die Knospenmutation ein bedeutender Faktor der Veränderung und Sortenbildung der Rosen ist,
genauso wie das Auftreten von Höhenwuchs
(Peitschenförmige Triebe) für Kletterrosen,
sehr häufig vorkommt. Als gesichert ist bekannt, dass Moosrosen durch Mutation aus
Rosa Centifolia entstanden sind. Es sollen
auf diese Weise rund 60 bis 100 Moosrosensorten bis heute entstanden sein.
Sehr viele Mutationen sind speziell aus Teehybriden, Floribundarosen und Poliantharosen entstanden, bei Rugosa-, und Multiflorasorten kommt das nur selten vor.
ROSEN Faszination 1/2016
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