CONDAY 2011 Agenda Motivation für flexible und starr
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CONDAY 2011 Agenda Motivation für flexible und starr
UNTERNEHMEN CONDAY 2011 „Flexibel bleiben – eine Technologie für alle Fälle“ Referent: Christian Ranzinger Agenda Motivation für flexible und starr-flexible Leiterplatten Technologische Gründe Design-to-cost Branchen Eingesetzte Materialtypen Flexible Materialien Coverlayer, Schutzfolien und flexible Lacke Klebemedien Aufbauvarianten Reine Flexschaltungen, ein- und zweilagig, Multilayer Starr-flexible Schaltungen • „Klassische“ Polyimid-Aufbauten • Semiflex • Yellowflex Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Agenda Fertigungstechnologie Grundsätzliche Abläufe und Prozesse Kritische Prozessschritte Zuverlässigkeit und Weiterverarbeitung Relevante Normen Layout- und Designhinweise Anforderungsprofil als integriertes Baugruppenkonzept Materialauswahl und Stack Up Optimierung des elektrischen Layouts, Design-Regeln Ausgewählte Aufbauten Starr-flexible Schaltungen in HDI/SBU-Technologie Mechanische Sonderkonstruktionen Ausblick auf den Workshop Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Motivation für flexible und starr-flexible Schaltungen Integrationsdichte der Gesamt-Baugruppe Zunehmend hohe Funktionalität bei kleiner und kompakter Bauform gefordert Optimale Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Volumens (3-D statt 2-D) notwendig Resultierend werden Leiterplatten mit ggf. hoher Verbindungsdichte benötigt, die miteinander verbunden werden Verbindungen werden nicht mehr konventionell über Verbinder mit Lötstellen oder Stecker realisiert, sondern sind Teil der Leiterplatte Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Motivation für flexible und starr-flexible Schaltungen Technologische Motivation Zuverlässige Anbindung externer Komponenten wie Bedien- und Anzeigeelemente oder periphere Anschlüsse Langzeitzuverlässigkeit auch bei häufigen Biegebeanspruchungen externer Komponenten Höchste Zuverlässigkeit der Baugruppe, da zusätzliche Verbindungselemente und Lötstellen entfallen Gesamtlayout enthält bereits die Verbindungselemente zwischen den Einzelschaltungen Hohe Signalintegrität Kombinierbar mit allen denkbaren starren Materialtypen Klassische Einsatzbereiche sind • Medizintechnik • Luftfahrt und Militärtechnik • Zunehmend auch Automotive und Konsumelektronik Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Motivation für flexible und starr-flexible Schaltungen Kostenmotivation Komponente Diskreter Aufbau Starr-flexibler Aufbau 3 1 0,3-0,8 1 3 1 Verbindungstechnik x 0 Testaufwand 3 1 Logistikaufwand >3 1 Leiterplattendesign Leiterplattenproduktion Bestückung Starr-flexible Leiterplatten sind auf die Fläche bezogen ca. Faktor 2 teurer (bei vergleichbarer Layout-Komplexität), dafür entfallen die zusätzlichen Einmalkosten, wenn verschiedene Typen hergestellt werden müssen Es entfallen die fehlerträchtigen und teuren Verbindungstechnologien (Löten von Flachbandleitungen und Kabeln, Steckverbindungen) Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Materialien Baukastensystem, d.h. die Grundmaterialien wiederholen sich Hauptbestandteile sind: Flexible, kupferkaschierte Laminate Coverlayer, Schutzfolien, flexible Lacksysteme Klebesysteme (starr oder flexibel) um die Komponenten zu verbinden Flexmaterial 1-seitig Kupfer Flexmaterial 2-seitig Kupfer Polyimid-Coverlayer Bondply (Kleber-Polyimid-Kleber) Acryl-Klebesheet NoFlow-Prepreg Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Materialien Flexible Laminate, Überblick PET (Polyethylenterephthalat), PEN (Polyethylennaphthalat): • Thermoplastische Polyester • Verarbeitung Rolle zu Rolle • Bevorzugt für einfache Flexschaltungen im Automotive-Bereich Semiflexible Materialien: • Abgedünntes Standard – FR4 (Restdicke ca. 200µm), oder: • Spezielles Material, z.B. Flexlam® der Fa. Nelco (modifiziertes FR4 mit Glasgewebe) in den Dicken 50µm – 127µm • 1-oder 2-seitig kupferkaschiert • Nur für statische Anwendungen geeignet (max. 5 Biegezyklen) LCP (Liquid Crystal Polymer): • Alternative zum Polyimid für höchste Zuverlässigkeit und Belastbarkeit • Geringere Wasseraufnahme, höhere Dimensionsstabilität • Optimal für hohe Frequenzen und Taktraten (definierte HF-Eigenschaften) • Sehr teuer Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Materialien Polyimid-Laminate Handelsnamen: Kapton®, Epoflex ® , Nikaflex u.a. Variabel bzgl. Kleber, Kupfer- und Polyimidstärken und Kupferqualität (siehe Bild) RA – „Rolled annealed“ = Walzkupfer, höhere Bruchdehung, für dynamische Flexanwendungen ED – „Electrodeposited“ = elektrolytisches abgeschiedenes Kupfer, niedrigere Bruchdehnung, für statische bis semidynamische Anwendungen Bevorzugt kleberlose Laminate (höhere Stabilität und UL94-V0) Kupferkaschierung 9µm-18µm-35µm-70µm, RA oder ED Acryl- oder Epoxykleber 25-35µm Kupferkaschierung 9µm-18µm-35µm-70µm, RA oder ED Polyimid 25µm-50µm-75µm-100µm-125µm Polyimid 25µm-50µm-75µm-100µm-125µm Acryl- oder Epoxykleber 25-35µm Kupferkaschierung 9µm-18µm-35µm-70µm, RA oder ED Kupferkaschierung 9µm-18µm-35µm-70µm, RA oder ED Varianten 2-seitiges Polyimid-Flexmaterial mit und ohne Kleber Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Materialien Flexible Laminate, typische Werte Eigenschaft PET/PEN (mit Kleber) Polyimid (ohne Kleber) LCP Biegebelastbarkeit akzeptabel Sehr gut Sehr gut Elastizitätsmodul 3000MPa 4500MPa 2300MPa Cu-Haftung 1050N/m 1600N/m 1000N/m Max. Betriebstemperatur 85°C/160°C 220°C 280°C Dielektrizitätskonstante 3,4 (1MHz) 3,2 (1MHz) 2,9 (10GHz) Spannungsfestigkeit 200V/µm 250V/µm 150V/µm Isolationswiderstand 1x1012Ω 1x1013Ω 1x1011Ω Lötbadbeständigkeit Nein/260°C (5s) 400°C (30s) 288°C (30s) <0,5% <1% 0,04% <80ppm <50ppm <20ppm Wasseraufnahme Ausdehnung Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Materialien Coverlayer Coverlayer allgemein: Flexibler Schutz freileigenden Kupfers, Verwendung auf Innen- und Außenlagen Anwendung bei Flex- und Starr-Flexschaltungen Ggf. mit Lötstoppmaskenfunktion, Kombination verschiedener Typen möglich Coverlayer als Folie Polyimid-basierend: • Beinhaltet Kleberschicht, wird aufgepresst • Freizustellende Bereiche müssen gefräst oder gelasert werden (dann Lötstoppmaskenfunktion) • Für dynamische Flexanwendungen geeignet Photostrukturierbar: • Wird auflaminiert (Vakuumlaminator) • Foile wird über Filmbelichtung und nasschemisches Entwickeln strukturiert (Anwendung beinhaltet immer auch Lötstoppmaskenfunktion) • Max. semidynamische Anwendungen Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Materialien Alternative Coverlayer: Siebdruck-Polyimid • 2-Komponenten System aus Polyamid/Polyimid mit semidynamischen Eigenschaften (bis 10.000 Biegezyklen bereits bestätigt) • Aufbringen mittels „klassischem“ Siebdruck • Vollflächiger oder partieller Coverlayer • Kein separater Kleber wie bei Polyimid-Folien, daher hohe Zuverlässigkeit bei Durchkontaktierungen • Kann auch Klebesysteme ersetzen • UL94-VO Flexible Lötstopplacke • Lötstopplacksysteme mit modifiziertem Epoxy-Harzsystem und reduziertem Füllstoffanteil • Aufbringen mittels „klassischem“ Siebdruck • Lack wird über Filmbelichtung und nasschemisches Entwickeln strukturiert • Ausschließlich statische Anwendungen • UL94-V0 Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Materialien Klebersysteme Verbund zwischen starren und flexiblen Lagen Für Verbindungen im Flexbereich, z.B. bei flexiblen Multilayern, muss das Klebesystem auch flexibel sein: • Acrylklebesheet (reines Klebesheet, 25µm oder 50µm) • Bondply (Schichtaufbau Kleber – Polyimid – Kleber), verschiedenste Kleberund Polyimiddicken bzw. Kombinationen verfügbar (wenn Epoxykleber: UL94-V0) Für die Verbindung im starren Bereich hat sich das sog. NoFlow-Prepreg auf Epoxydharzbasis durchgesetzt: • Materialeigenschaften vergleichbar mit dem Material der starren Bereiche • Glasgewebeverstärkt für höhere Dimensionsstabilität • Einfach zu prozessieren (Flexbereiche ausfräsen, Verpressen, Bohren, Desmearing, Metallisieren) • Hohe Zuverlässigkeit der Durchkontaktierungen wegen geringer zAchsenausdehnung und höherem Tg im Vergleich zu den flexiblen Klebern • UL94-V0 • Kostengünstig Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Aufbauvarianten Flexschaltungen Reine Flexschaltungen besitzen keinen durchkontaktierten starren Teil Das komplette elektrische Layout befindet sich auf Flexlage(n) (Unterschied zur starr-flexiblen Schaltung!) Mögliche starre Verstärkungen werden nachträglich gesetzt, daher sind z.B. im Steckerbereich nur nicht-durchkontaktierte Bohrungen möglich Typische Flexschaltungen aus Polyimid:1- bis mehrlagig, verschiedenste Coverlayer Semiflexschaltung aus dünnem FR4 Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Aufbauvarianten Prinzipskizzen Flexschaltungen Coverlayer div. Varianten Flexmaterial 1-seitig Kupfer (ohne Kleber) Verstärkung (FR4 aufgepresst oder Klebefolie) Flexible Schaltung, 1-seitig, optional mit partieller Verstärkung (z.B. für Nullkraftstecker) Coverlayer div. Varianten Flexmaterial 2-seitig Kupfer (ohne Kleber) Coverlayer div. Varianten Verstärkung (FR4, aufgepresst) Flexible Schaltung, 2-seitig, optional mit perforierter partieller Verstärkung (z.B. für Buchsen) Coverlayer div. Varianten Flexmaterial 2-seitig Kupfer (ohne Kleber) Bondply (Polyimid mit beidseitig flexiblem Kleber) Flexmaterial 2-seitig Kupfer (ohne Kleber) Coverlayer div. Varianten Flexible Schaltung, 4-Lagen Multilayer Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Aufbauvarianten Verstärkungen bei Flexschaltungen Folienverstärkungen auf 1-seitiger bzw. 2-seitiger Flexschaltung für Nullkraftstecker FR4-Verstärkung für die Bestückung mit Steckerleiste auf einer 2-seitigen Flexschaltung Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Aufbauvarianten Definition und Eigenschaften starr-flexibler Schaltungen Hybridsysteme, die Eigenschaften von starren und flexiblen Schaltungsträgern in einem Produkt vereinigen Kombination aus starren und flexiblen Lagen (mindestens 2 insgesamt), welche untereinander eine elektrisch leitende Verbindung besitzen (Unterschied zu flexiblen PCB‘s mit Verstärkungen!) Können vollautomatisch bestückt und gelötet werden, eignen sich für Einpresstechnik und Bonden Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Aufbauvarianten Prinzipskizzen starr-flexible Schaltungen mit Polyimid Coverlayer/Lötstopplack, div. Varianten Polyimidlage, 1-seitig Kupfer NoFlow-Prepreg Starrer Bereich Flexibler Bereich Starrer Bereich Beliebiges starres Material Lötstopplack Starr-flexible Schaltung, asymmetrischer Aufbau, eine flexible Lage als Außenlage Lötstopplack Starrer Bereich Flexibler Bereich Starrer Bereich Oberer Deckel, beliebiges starres Material Flexibler Coverlayer, partiell NoFlow-Prepreg Polyimidlage, doppelseitig Kupfer NoFlow-Prepreg Flexibler Coverlayer, partiell Unterer Deckel, beliebiges starres Material Lötstopplack Starr-flexible Schaltung, symmetrischer Aufbau, ein flexibler Kern als Innenlage Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Aufbauvarianten Semiflex Standard (Starr-Flex ohne Polyimid) Tiefengefräster Flexbereich, ca. 0,25mm Standard FR4 Hergestellt aus konventionellem Basismaterial (FR4) Flexbereich wird partiell über tiefengesteuertes Fräsen mit Spezialwerkzeugen abgedünnt Biegeradius anhängig von Materialdicke und Layout, Anhaltswert: r>10mm Max. 3-5 Biegungen (statische Anwendung, d.h. Einbau und ggf. Reparatur möglich) Schaltung grundsätzlich 1-, 2-lagig oder als Multilayer ausführbar, dabei kann die Top- oder Bottomlage flexibel ausgeführt sein Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Aufbauvarianten Semiflex Sondermaterial (Starr-Flextechnologie ohne Polyimid) Semiflex-Material NoFlow-Prepreg partiell Coverlayer Starres Material Einsatz eines speziellen, semiflexiblen Laminates Kostengünstig, da kein Polyimid Fertigungstechnologie vergleichbar mit konventionellen Polyimiden (NoFlow in Kombination mit Tiefenfräsen/Sticheln) Biegeeigenschaften etwas besser als Semiflex Standard Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Aufbauvarianten Yellow-Flex Alternative im Bereich zwischen Semiflex und Polyimidanwendungen (statisch – semidynamisch) Partielles Aufbringen (im späteren Flexbereich) eines flexiblen Polymers auf eine Kupferfolie Anschließendes Verpressen wie bei konventioneller Starr-Flextechnologie Vorteile: • Nicht hygroskopisch wie Polyimidfolien, Temperschritte entfallen • Ausschließlich konventionelle Fertigungsprozesse möglich (Bohren, Desmearing etc.), da das Polymer nur im nicht-durchkontaktierten Flexbereich aufgebracht wird • Günstig bzgl. Materialkostenanteil NoFlow-Prepreg Starrer Bereich Flexibler Bereich mit partiell aufgebrachtem Polymer Starrer Bereich Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Aufbauvarianten Coverlayer-Varianten Flexschaltungen Polyimid-Coverlayer Flexlaminat 2-seitig Kupfer Polyimid-Coverlayer Polyimid-Coverlayer mit gefrästen oder gelaserten Freistellungen Photoflex-Coverlayer Flexlaminat 2-seitig Kupfer Photoflex-Coverlayer Photostrukturierbare flexible Coverlayer (z.B. PC1025 von DuPont) Flexlack Flexlaminat 2-seitig Kupfer Flexlack Flexibler Lötstopplack Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Aufbauvarianten Coverlayer-Varianten Starr-Flex mit Flexlage außen Polyimid-Coverlayer partiell aufgepresst Starrer Bereich Flexibler Bereich Starrer Bereich Lötstopplack (Standard) Partiell aufgepresste Polyimid-Coverlayer (Flexbereich) + Lötstopplack (starre Bereiche) Starrer Bereich Flexibler Bereich Starrer Bereich Photostrukturierbarer Coverlayer Photostrukturierbarer Folien-Coverlayer (z.B. PC1025 von DuPont) vollflächig auf beiden Seiten Photostrukturierbarer Flexlack Starrer Bereich Flexibler Bereich Starrer Bereich Photostrukturierbarer Standard- oder Flexlack Photostrukturierbare Lötstopplacke vollflächig auf beiden Seiten (auf Flexlage zwingend flexibler Speziallack) Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Aufbauvarianten Coverlayervarianten Starr-Flex mit Flexlage innen Starrer Bereich Flexibler Bereich Starrer Bereich Flexibler Polyimid-Coverlayer, partiell Partiell aufgepresste Polyimid-Coverlayer im Flexbereich (Bikinitechnik) Starrer Bereich Flexibler Bereich Starrer Bereich Siebdruck-Polyimid Vollflächig aufgebrachtes siebdruckfähiges Polyimid (SunFlex) Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Fertigungstechnologie Produktionsablauf Starr-Flex mit Polyimidlage Flexible Innenlage strukturieren Partiell im Flexbereich Polyimid-Coverlayer aufpressen 2 Stck. NoFlow Prepregs im Flexbereich ausfräsen 2 Stck. starre Kerne im Flexbereich auf Tiefe vorsticheln/fräsen Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Fertigungstechnologie Produktionsablauf Lagen registrieren und stapeln Pressstifte Stack Up verpressen Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Fertigungstechnologie Produktionsablauf Bohrbild einbringen in Referenz zur Flexlage Entgraten Plasma-Desmearing Weitere Bearbeitung bis inkl. Lötstopplack und Oberflächenfinishing wie eine starre Standard-PCB: • Metallisierung der Hülsen • Photolithografische Strukturierung der Außenlagen • Elektrischer Zwischentest • Lötstopplack und Endoberfläche aufbringen Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Ferigungstechnologie Produktionsablauf Schaltung vor der mechanischen Endbearbeitung Tiefenfräsen/Sticheln der Kontur im flexiblen Bereich, Nutzen ausfräsen Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Fertigungstechnologie Kritische Prozessschritte Handling Flexmaterialien allgemein: • Lagerzeiten kleberhaltiger Materialien (Laminate, Bondplys, Coverlayer) • Transportsysteme Horizontalanlagen, Galvaniken (Spezialgestelle) • Laminieren, Lackbeschichtungen • Elektrischer Test Entgraten, Bürsten (durch Walzeffekt massive Längenänderungen) Wasseraufnahme bei allen nasschemischen Prozessen und bei längerer Verweilzeit an der Luft → ständige Temperschritte Pressen (angepasste Parameter und Verwendung von Flexpads für optimalen Kleberfluss) Alle Registrierprozesse (Bohren, Belichten, Pressen, Fräsen Ausrichtprobleme aufgrund massiver Dimensionsveränderungen) Photolithografische Prozesse (Risiko elektr. Open/Shorts an den Übergängen): • Der Fotoresist muss auf der Paneloberfläche speziell an den Übergängen zwischen starrem und flexiblem Bereich perfekt anhaften • Optimaler Kontakt Filmvorlage auch an diesen Übergängen gefordert → LDI ist optimal Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Fertigungstechnologie Bohren und Fräsen von Polyimiden und Hybridaufbauten Schnittgeschwindigkeit FR4 ≠ Schnittgeschwindigkeit Polyimid Starr-flexible Schaltungen müssen mit Kompromiss-Parametern gebohrt und gefräst werden Spezielle Werkzeuggeometrien gefordert Veränderte Standzeiten Risiko von Polyimid-Rückständen in den Bohrungen→Hülsenprobleme und Metallisierungsdefekte Polyimid-Rückstände in den Bohrungen Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Fertigungstechnologie Desmearing von Polyimid und Hybridaufbauten Plasmabehandlung ist universeller Prozess für Polyimid und alle bekannten starren Substrate → Stirnflächenbelegung Polyimid hervorragend Massive Rückätzung an Kleberschichten → Zuverlässigkeitsproblem Stirnflächenbelegung Polyimid Rückätzung an Kleberschichten Verwendung kleberlose Substrate „Bikini-Technik“ oder Siebdruck-Polyimid als Coverlayer flexibler Innenlagen Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Fertigungstechnologie Registrierung und Toleranzen Aufgrund der hohen Feuchtigkeitsaufnahme und der deutlich geringeren Dimensionsstabilität kommt es bei flexiblen und starr-flexiblen Schaltungen zu Registrierproblemen, insbesondere bei: • Bohrbild zu Leiterbild auf flexiblen Innenlagen • Leiterbild Außenlagen zu Bohrbild • Lötstoppmaske zu Leiterbild • Geometrische Kontur zu Leiterbild • Gepresster Polyimid-Coverlayer zum Leiterbild (Freistellungen zu Pads) • • • Lagekorregiertes Bohren und Fräsen (Einrichten mit CCD-Kameras über Pads auf den Flexlagen), ggf. wird das Programm auf Einzelnutzen eingemessen und dabei gedehnt oder geschrumpft Images (Leiterbild Außenlagen, Lötstoppmasken) werden am besten dynamisch auf das jeweilige Panel angepasst → LDI-System optimal Strikte Beachtung der Design-Rules des PCB-Herstellers (insbesondere bzgl. Restringe und Freistellungen bei Flexschaltungen und bei StarrFlexschaltungen mit flexiblen Innenlagen) Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Fertigungstechnologie Zuverlässigkeit von Durchkontaktierungen Neben der Biegeproblematik kritischster Punkt bei Schaltungen mit Polyimidmaterial 25µm Mindestkupferstärke in den Hülsen gefordert Material und fertige Schaltung vor thermischen Schocks grundsätzlich tempern: • Beim PCB-Hersteller in der Prozesskette, u.a. vor LötstopplackBeschichtung und HAL • Beim Kunden zwingend vor der Bestückung, empfohlen mind. 2h bei 120°C (wenn Oberfläche ≠ chemisch Sn, besser 4h) • Weiterverarbeitung innerhalb von 4h empfohlen Durchführung von thermischen Belastungstest (Schocktests, Wechseltests-TWT) • Typischer Kundentest: TWT 1000 Zyklen -50°C/+125°C bei 30min Verweildauer (weich: Wechselzeit ca. 3K/min oder hart: Wechselzeit 10s) • Typischer Test beim PCB-Hersteller: Wiederholende thermische Schocks bei 288°C/10s, anschließend Durchführung elektrischer Prüfungen und Schliffuntersuchungen Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Fertigungstechnologie Zuverlässigkeit von Durchkontaktierungen TWT-Untersuchung nach IPC 6012 an starr-flexibler Schaltung mit flexibler Innenlage und Flexlaminat mit Acrylkleber • 1000 Zyklen, -60°C/+125°C, 30min • „High Opens“ an ca. 3% der Durchkontaktierungen Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Materialien Siebdruckfähiges Polyimid Klassische Fenster – oder Bikinitechnik: Hoher manueller Aufwand bzw. Materialverbrauch Je nach Anwendung vollflächiger oder partieller Druck Vollflächiger Druck als Alternative für die Kupferabdeckung auf flexiblen Innenlagen – Substitution der Fenster- bzw. Bikinitechnik: • Reduzierter technologischer Aufwand und kurze Durchlaufzeiten • Erhebliche Kosteneinsparung durch effektiven Materialeinsatz • Erhebliche Kosteneinsparung bei reduzierten Personaleinsatz • Minimierung fertigungstechnischer Probleme (z.B. Zuverlässigkeit CuHülsen) Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Materialien Fertigungsablauf SunFlex Druck: • Die Drucktechnologie ist aufgrund vergleichbarer Materialrheologie ähnlich dem klassischen Lötstopplack → horizontales Siebdruckverfahren • Keine speziellen Anlagen oder Maschineneinstellungen notwendig • Schichtdicken optional bis 50µm erreichbar (Mehrfachdruck möglich) Trocknung: • Trocknung 15min bei 80 °C (Ofen oder IR-Trocknung im horizontalen Durchlauf) • Endaushärtung 60min bei 150°C Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Materialien Prozessergebnisse SunFlex Keine Trennschichten, blasenfrei Haftfestigkeit, erreichbare Schichtdicken und Kantenabdeckung i.O. Problemlose Metallisierung (Plasmadesmearing), keine Rückätzung da homogenes Material ohne Kleber Alle Endoberflächen problemlos applizierbar, keine Ablösungen, Unterwanderungen o.ä. Flexible Innenlage mit Siebdruck-Polyimid-Coverlayer Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Materialien Technische Parameter und Untersuchungen SunFlex Parameter Norm Ergebnis IPC-TM-650, 2.4.13 Methode B bestanden Isolationswiderstand bei Raumtemperatur IPC-TM-650, 2.6.3.2 1,0 x 107 MΩ Isolationswiderstand nach 4 Tagen bei 35°C IPC-TM-650, 2.6.3.2 bestanden Dielectric Strength IPC-TM-650, 2.5.6. 130 (kV/mm) Keine 4,8 K/W (10µm Dicke) IPC-TM-650, 2.6.2 0,01 – 0,02% Solder Float Resistance 10s bei 288°C Wärmeleitwiderstand Feuchtigkeitsaufnahme Thermische Belastbarkeit und Zuverlässigkeit von Durchkontaktierungen • TWT 1000 Zyklen -40°C/150°C 15min Haltezeit • Anschließend Lötbadtest 10s bei 288°C → bestanden Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Layout- und Designhinweise Mechanische Anforderungen Welche Teilplatinen werden zusammenfasst? Konstruktive Vorgaben bzgl. der Einbausituation Anforderungen an die Biegbarkeit und Zyklenzahl Layout- und schaltungstechnische Anforderungen Lagenanzahl insgesamt Anzahl Flexlagen HF- oder Impedanzanforderungen? Einsatzbedingungen Geforderte Zuverlässigkeiten, Lebensdauer Umwelteinflüsse (Temperatur, Feuchte, Chemie) Spezifikation Stack Up Layout (elektrisch und mechanisch) Verwendete Materialien Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Aufbauvarianten Biegeeigenschaften in Abhängigkeit des Aufbaus Anwendungen Aufbau- und Designeinflüsse Materialtyp Flex Hochdynamisch Verbund Polyimid - Kupfer Dynamisch Kupferqualität (RA/ED) Polyimid/Kupferdicken Semidynamisch Coverlayer (Art, Dicke) Layout im Flexbereich Statisch Biegeradius Semiflex Yellowflex Polyimid-Aufbauten Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Layout- und Designhinweise Abschätzen von Biegeradien Gemäß IPC-2223B Beispiel: 1-lagig kleberloses Flexmaterial mit Decklage, Annahme: Kupferlage in neutraler Zone (Symmetrieachse = Biegeachse mittig im Kupfer) Decklage (Polyimid-Coverlayer) Kleber Decklage D = 50µm Kupfer auf Flexlaminat c = 35µm Zug Flexibles Laminat D = 50µm Druck Biegedorn R Gesamtdicke Schaltung T = 135µm EB = Zulässige Kupferdehnung in % R = (c/2)*[(100-EB)/EB]-D Einmalige Biegung, EB = 16% → R ≈ 42µm → R/T ≈ 0,31 Einbaubeanspruchung, EB = 10% → R ≈ 108µm → R/T ≈ 0,8 Dynamische Beanspruchung, EB = 0,3% → R ≈ 5,8mm → R/T ≈ 43 Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Layout- und Designhinweise Abschätzen von Biegeradien Gemäß IPC-2223B, Beispiel 2-lagiges kleberloses Flexmaterial mit Decklagen, symmetrischer Aufbau (Biegeachse liegt in Symmetrieachse des Flexlaminats) Decklage (Polyimid-Coverlayer) Kleber Decklage Kupfer auf Flexlaminat c = 35µm Flexibles Laminat d = 50µm Kupfer auf Flexlaminat c = 35µm Kleber Decklage Decklage (Polyimid-Coverlayer) R Gesamtdicke Schaltung T = 220µm EB = Zulässige Kupferdehnung in % R = (d/2 + c)*[(100-EB)/EB]-D Einmalige Biegung, EB = 16% → R ≈ 0,265mm → R/T ≈ 1,2 Einbaubeanspruchung, EB = 10% → R ≈ 0,49mm → R/T ≈ 2,2 Dynamische Beanspruchung, EB = 0,3% → R ≈ 20mm → R/T ≈ 90 Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle D = 50µm D = 50µm Layout- und Designhinweise Betrachtungen und Vorgaben zum Design Zu prüfen: • Notwendige elektrische Lagenzahl im Flexbereich (minimieren!) • Leiterbahnbreiten wegen Stromtragfähigkeit • Anforderung an Spannungsabfälle • Erforderliche Spannungsisolationsabstände • EMV-Abschirmung • Impedanz • Geometrisch/mechanische Bedingungen • Anforderung an Flexibilität (Radius, Zyklenzahl) Allgemeine Vorgaben: • Materialwahl gemäß Flexibilitätsanforderung • Richtwerte Biegeradien: 1-seitig Flexlage > 6 fache Gesamtdicke, bei 2-seitiger Flexlage >12fache Gesamtdicke im Flexbereich ansetzen • Neutrale Zone wenn möglich in Mitte der Leiterbahndicke (Symmetrie im Stack Up des Flexbereiches) • Wenn geglühtes Walzkupfer: Walzrichtung parallel zur Biegerichtung (Info an Leiterplattenhersteller) Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Layout- und Designhinweise Wichtige Punkte in der Übersicht 4 5 3 4 1 2 5 1 3 2 6 6 Original Layout 1 Leiterzüge im Flexbereich breit wählen und gleichmäßig verteilen 2 Leiterzüge im Flexbereich senkrecht zur Biegeachse 3 Große Kupferflächen aufrastern 4 Pads, insbesondere Bestückungspads mit Teardrops ausführen 5 Übergänge flex-starr abrunden und mit Einreißschutz versehen 6 Abstand Außenkante metallisierter Bohrungen zum Flexteil >1mm Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Optimiertes Layout Layout- und Designhinweise Designvorgaben Leiterbahnen: • Im Biegebereich symmetrisch versetzt auf Vor- und Rückseite • Im Biegebereich möglichst parallel und senkrecht zur Biegelinie • Im Biege- bzw. Flexbereich möglichst breit • Übergänge von breit zu schmal kontinuierlich ausführen • Leiterzüge sollten mind. 1mm in den starren Bereich laufen • Auf Flexlagen Freiflächen möglichst aufrastern Designvorgaben Pads: • Lötflächen so groß wie möglich, Paddurchmesser > 2 x Lochdurchmesser • Lötflächen nicht dichter als 1mm an den flexiblen Bereich • Leiterbahnanbindungen an Lötaugen tropfenförmig ausführen (Teardrops) Designvorgaben Bohrungen: • Durchkontaktierte Löcher im Biegebereich vermeiden (galvanisches Kupfer hat geringere Bruchdehnung) • Abstand von Bohrungen zu flexiblen Teilen >1mm (Außenkante) Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Layout- und Designhinweise Designvorgaben Kontur: • Runde Fräsübergänge an den Verbundstellen zwischen starrem und flexiblem Teil vorsehen • Radius innenliegender Ecken >1,6mm • An den Sollbiegestellen für flexible Ausleger zusätzliche Kupferbahnen als Einreißschutz vorsehen • Zum Bestücken, Löten und Prüfen starren Nutzenrahmen mit Sollbruchstellen vorsehen Designvorgaben Polyimid-Coverlayer: • Wenn der Coverlayer vor dem Pressen strukturiert wird (mechanisch oder per Laser) → Deckfolienöffnungen umlaufend ca. 1mm größer als Pad ausführen • Wenn höhere Genauigkeiten und feinere Strukturen gefordert sind und kein photostrukturierbarer Coverlayer möglich ist, kann ein vollflächig aufgepresster Coverlayer partiell mit Laserabtragsverfahren geöffnet werden → teures Verfahren • Partielle Coverlayer im Flexbereich sollten mind. 1mm in den starren Bereich ragen Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Layout- und Designhinweise Oberflächen Grundsätzlich sind alle gängigen Oberflächenvarianten möglich und auch etabliert Ni/Au nicht im Flexbereich (Versprödung!) Chem. Sn kritisch bei Tempern Nutzengestaltung Perforationsbohrungen für Reststeganbindungen (auch Einernutzen sinnvoll!) „Snap-Out“ Technik: Starre Teile verbleiben bis nach dem Bestücken im Flexbereich Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Layout- und Designhinweise Differentielle Längen (Buchbindertechnik) Wenn mehrere flexible Lagen gebogen werden, kann es ansonsten zu Stauchungen und S-bzw. Omega-Biegungen kommen Berechung in IPC-2223B beschrieben Kleberkehlen Spannungsentlastung am Übergang vom starren zum flexiblen Teil Materialien: flexible Epoxydharze, Acrylharze, Silikone, Polysulfude Kleberkehlen Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle Fertigungstechnologie Relevante Normen Flex und Starr/Flex IPC-2223B „Design-Richtlinie für flexible Leiterplatten“ (Design) IPC-4202 „Flexible nichtmetallisierte Dielektrika zur Verwendung in flexiblen Leiterplatten“ (PCB-Hersteller) IPC- 4203 „Kleberbeschichtete dielektrische Folien zur Anwendung als Deckschicht für flexible Leiterplatten und als flexible Verbundfolien (PCBHersteller) IPC-4204 „Metallbeschichtete flexible Dielektrika zur Verwendung bei der Herstellung flexibler Leiterplatten (PCB-Hersteller) IPC-6013A „Qualifikation und Leistungsspezifikation für flexible Leiterplatten“ (Abnahme, Bestücker) Übergeordnete Gültigkeit (PCB‘s allgemein) haben u.a.: IPC-TM-650 Handbuch Testmethoden (allgemein) IPC-SM-840 „Qualifikation und Leistungsanforderungen für permanente Lötstoppmasken“ (PCB-Hersteller) IPC-2221 „Basisrichtlinie für das Design von Leiterplatten“ (Design) IPC-2222 „Designrichtlinie für starre Leiterplatten (Design) Etc. Flexibel bleiben - eine Technologie für alle Fälle