WiSe 2012/13 - Studi-Info

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WiSe 2012/13 - Studi-Info
STUDIInfo
Magazin für Ausbildung und Karriere - Wintersemester 2012/13
Beilage der hochschulstart.de
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2 STUDI Info WS 2012/13
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Editorial
Um sich in diesem Dschungel der Möglichkeiten zurechtzufinden, kann ein wenig Orientierungshilfe nicht schaden.
Das möchte StudiInfo mit dieser Ausgabe leisten. Im Titelthema „Medizinische Berufe“ schildert eine junge Medizinstudentin ihren Weg von der Ausbildung zur Hebamme bis
in den Hörsaal. Junge Freiwillige, die ein Jahr lang Dienst an
einer Ganztagsschule leisten, berichten aus ihrem Alltag. Zudem zeigen wir viele Möglichkeiten für junge Menschen, die
nicht sofort einen Studienplatz bekommen haben, die Wartezeit sinnvoll zu überbrücken. Auch das „Duale Studium“, also der kombinierte Weg einer Ausbildung plus begleitendem
Studium, ist ein großes Thema in diesem Heft.
Lust auf noch mehr Wissenswertes zum Thema Studium und
Berufswahl? Dann schaut doch mal auf unsere Webseite
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Viel Spaß beim Lesen und einen guten Start ins Studentenleben wünscht Euch die STUDIInfo-Redaktion.
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Es gibt ungleich mehr Bewerber für das Fach
Medizin als Studienplätze. Aber der Einstieg in
die Gesundheitsbranche geht auch anders, es
gibt spannende Alternativen zum klassischen
Arztberuf.
7 Mehr Chancen dank Medizinertest
Der (freiwillige) Test für medizinische Studiengänge
(TMS) kann die Vergabe der Studienplätze positiv
beeinflussen. Der Test prüft, inwieweit die Kandidaten über die Fähigkeiten verfügen, die für den
Studienerfolg in den medizinischen Fächern erforderlich sind.
Studienplatzabsage - was nun?
9 Entdecke die Möglichkeiten
Wer nicht sofort seinen (Traum)studienplatz
bekommt, braucht nicht zu verzweifeln. Die ungewollte Zwangspause verschafft Zeit, um Erfahrungen und Wissen abseits des üblichen
Karriereweges zu sammeln.
Auslandsstudium
12 Und ewig lockt die Ferne
In Deutschland keinen Studienplatz bekommen?
Kein Grund zum Verzweifeln! Gerade in diesem
Fall bietet es sich an, für ein Praktikum oder ein
Studium ins Ausland zu gehen.
Foto: COLOURBOX
Impressum: Das „STUDIInfo - Magazin für Ausbildung und Karriere“ ist ein
Supplement der hochschulstart.de Wintersemester 2012/13.
Verlag und Herausgeber: Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG | 48135 Münster
Telefon: 0251/690-0 | Fax: 0251/690-804 801 | E-Mail: [email protected]
Internet: www.aschendorff.de | Hausadresse: Soester Str. 13 | 48155 Münster
Redaktion (verantwortlich): Herbert Eick | words and more GmbH | Münster
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E-Mail: [email protected] Projektkoordination: Irmgard Götze, E-Mail:
[email protected], Aschendorff Verlag, Münster | Telefon: 0251/690-574
Layout/Titelgestaltung: Köhnemann Designagentur 48149 Münster Titelfotografie:
iStockphoto Druck: Mohn Media, 33311 Gütersloh Für die Vollständigkeit und Richtigkeit von Terminangaben wird keine Gewähr übernommen.
4 Es muss nicht immer der Dr. med sein
Foto: COLOURBOX
Eins haben wir bei unseren Recherchen gelernt: Ein einmal eingeschlagener Weg ist niemals eine Sackgasse, stets
eröffnen sich weitere Möglichkeiten. Eine ausgebildete
Krankenpflegerin studiert am Ende doch noch Medizin. Die
Enttäuschung über die Studienplatzsabsage wird durch die
vielfältigen Erfahrungen während eines Auslandspraktikums
mehr als aufgewogen. Egal, für was sich junge Menschen
heute entscheiden: Sie sind, anders als frühere Generationen,
damit niemals am Ende ihres Weges angelangt oder für alle
Zeiten auf einen Beruf festgelegt. Das ist bei all der Unübersichtlichkeit und Vielfalt die gute Nachricht.
Medizinische Berufe
Foto: Microsoft Pro Foto Tool
Abiturienten der 50er bis 80er Jahre hatten es noch einfach:
Sie wurden entweder Arzt, Jurist, Lehrer oder Pfarrer, und
mussten sich weder Sorgen um einen Studienplatz, noch
um spätere Berufsaussichten machen. Das ist, zugegeben,
sehr überspitzt formuliert. Aber es veranschaulicht doch den
großen Kontrast zu der ungeheuren Vielfalt an Berufs- und
Ausbildungswegen, die heutigen Schulabsolventen offen
steht. Im Wintersemester 2011/2012 boten allein deutsche
Hochschulen 15 278 verschiedene Studiengänge an, 85 Prozent von ihnen enden mit dem Bachelor- beziehungsweise
dem Masterabschluss. Dem gegenüber stehen 348 anerkannte Ausbildungsberufe und eine unübersichtliche Vielzahl an
Lehrgängen, Kursen, Seminaren oder Jobmöglichkeiten.
Inhalt
14 Clevere Kombi
Ausbildung? Oder Studium? Ein Weg, der alle
Vorteile miteinander kombiniert, ist das duale
Studium.
WS 2012/13 STUDI Info 3
Foto: Microsoft Pro Foto Tools
> Medizinische Berufe
Ausbildungsberufe im medizinischen Bereich
Es muss nicht immer der Dr. med sein
Das Medizinstudium ist heiß begehrt – verspricht es doch eine spannende Studienzeit und später sehr
gute Berufsaussichten, ein abwechslungsreiches Arbeitsumfeld, angemessenes Einkommen und hohes
soziales Prestige. Kein Wunder, dass viele Abiturienten sich für das beliebte Fach einschreiben wollen.
Und genau hier liegt das Problem, denn die Menge der Bewerber übertrifft die Zahl der verfügbaren
Studienplätze um ein Vielfaches.
Von Maike Kaijo
K
lar ist also, dass nicht jeder seinen Traumberuf wird verwirklichen können. Doch das bedeutet keinesfalls das
Ende allen Wunschdenkens: Ausbildungsberufe im medizinnahen Bereich bieten interessante Perspektiven. Den Menschen zuhören, sie untersuchen, die Ergebnisse dokumentieren
und die Patienten mit der passenden Therapie unterstützen –
dies ist nicht nur studierten Ärzten vorbehalten. Eine mögliche
Alternative zum Medizinstudium ist der Beruf des medizinischtechnischen Assistenten (MTA). Diese Sammelbezeichnung
fasst in der Humanmedizin drei verschiedene Fachrichtungen
zusammen: Assistenten arbeiten in der Funktionsdiagnostik, im
Laboratorium oder in der Radiologie. Die Ausbildung für alle
Schwerpunkte dauert jeweils drei Jahre und schließt mit einer
staatlichen Prüfung ab. Die angehenden Assistenten pauken die
Theorie an Berufsfachschulen und werden in Kliniken, bei niedergelassenen Ärzten, in Labors, Prüfstationen oder Forschungseinrichtungen praktisch ausgebildet. Wer nach absolvierter Ausbildung noch an seinem Traum „Medizinstudium“ festhält, der
hat gute Karten, über die Wartezeit den begehrten Studienplatz
zu bekommen. „Der Beruf des MTA ist ein guter Einstieg in die
Medizin für Abiturienten, die nicht sofort einen Studienplatz erhalten haben“, weiß Dr. Bernhard Marschall, Studiendekan der
Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität
Münster. „Allerdings sollten sich die Bewerber vor Augen halten,
dass Medizin ein sehr theoretischer Studiengang ist. Parallel zu
einer praktisch orientierten Ausbildung empfiehlt es sich daher,
4 STUDI Info WS 2012/13
die Fähigkeit zum abstrakten Denken unbedingt zu pflegen und
weiter zu entwickeln – zum Beispiel durch das Erlernen einer
Fremdsprache. Dann ist die Umstellung später im Hörsaal nicht
mehr so groß.“
Über Umwege zum Traumstudium
Einen anderen Weg gegangen ist Carolin Droste. Unmittelbar nach ihrem Abitur bekam sie über das Losverfahren einen Studienplatz für Medizin in Marburg. „Als die Zusage
kam, absolvierte ich gerade ein Praktikum im Kreißsaal eines
Krankenhauses in Meschede“, berichtet die heute 30-Jährige.
„Diese Arbeit machte mir großen Spaß, zudem fühlte ich mich
zu diesem Zeitpunkt noch nicht reif für ein Medizinstudium.“
Sie sagte den Studienplatz ab – wenn auch zum Teil schweren
Herzens. Und trat erst einmal in familiäre Fußstapfen: Carolin Drostes Mutter und Schwester arbeiten als Hebammen, ihre
Mutter führt eine eigene Praxis. „Durch meine private Situation
und das Praktikum wusste ich, was auf mich zukam. Ich war
mir sicher, dass ich in diesem Beruf arbeiten möchte.“ Sie absolvierte eine dreijährige Ausbildung an der Hebammenschule in
Ahlen. Ähnlich wie Krankenpfleger, bekommen auch angehende Hebammen bereits während der Lehrzeit ein Gehalt, so dass
die Finanzierung gesichert war. Nach ihrer Ausbildung arbeitete Carolin Droste knapp zwei Jahre in dem Beruf, „der sicherlich ein Traumberuf war und ist. Mir gefällt die große Vielfalt –
Hebammen leisten Geburtshilfe und betreuen Frauen wäh-
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Foto: Peter Wattendorf
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21.09.2011
Expertentipp zu medizinischen Berufen
Dr. Marschall,
WWU Münster
Ein Beruf in der Gesundheitsbranche,
sei es als Arzt, Krankenpfleger oder
Hebamme, ist nicht jedem zu empfehlen. Schulabgänger, die in diese
Richtung streben, brauchen einige
unabdingbare Voraussetzungen. Dr.
Bernhard Marschall, Studiendekan
der Medizinischen Fakultät der Universität Münster, erläutert, über welche Fähigkeiten angehende Mediziner unbedingt verfügen sollten.
Wichtigstes Kriterium für das Erlernen
eines Heilberufes ist die soziale Kompetenz in der Interaktion mit gesunden
rend und nach einer Schwangerschaft.
Sie können einerseits in Kranken- oder
Geburtshäusern arbeiten, haben andererseits die Option, eine eigene Praxis
zu eröffnen. Aber das Medizinstudium
spukte nach wie vor in meinem Kopf.“
Zum Sommersemester 2007 bewarb sie
sich erneut um einen Studienplatz, diesmal unter anderem an der Universität
Münster. Da sie zu diesem Zeitpunkt
die erforderlichen zwölf Wartesemester
erfüllte, war die Zusage aus Münster
zwar keine riesige Überraschung mehr,
aber eine hochwillkommene. „Ich hatte
damals den Punkt erreicht, an dem ich
meine Kenntnisse und Fertigkeiten unbedingt weiter ausbauen wollte“, schildert
die junge Frau, die ihr Medizinstudium
bisher in der Regelstudienzeit absolviert
hat. In wenigen Wochen beginnt sie ihr
Praktisches Jahr in einem Krankenhaus
in Unna und wird dort unter anderem
in der Abteilung für Gynäkologie und
Geburtshilfe arbeiten. „Die Frauenheilkunde interessiert mich, es war eine faszinierende Erfahrung, mittlerweile rund
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und erkrankten Menschen. Ohne Einfühlungsvermögen, kommunikative Fähigkeiten, adäquates Mitgefühl, moralische
Verantwortlichkeit und die Absicht zum
aktiven Beistand geht es nicht. Ferner sollten sich Mediziner ihrer Verantwortung
bewusst sein – Unachtsamkeit oder ein
vergessenes Detail können weitreichende Konsequenzen haben. Schulabgänger müssen sich darüber im Klaren sein,
dass die Medizin und die ihr verwandten Berufe auf naturwissenschaftlichen
Erkenntnissen
aufbauen.
Interessenten müssen daher unbedingt über die
Fähigkeit zur Abstraktion verfügen. Wem
die Fächer Chemie, Physik oder Biologie in der Schule ein Graus waren,
oder wer lieber praktisch arbeitet, sollte
über alternative Berufswege nachdenken. Ferner gehört die Bereitschaft zum
lebenslangen Lernen dazu, denn die Forschung bringt ständig neue Erkenntnisse hervor. Das Medizinstudium gehört
mit mindestens sechs Jahren zu den
längsten Ausbildungen überhaupt, hinzu kommt meist noch eine mehrjährige
Facharztausbildung. Ganz sicher spielt
auch die Fähigkeit zur Bewältigung von
großen und komplexen Lehrstoffmengen während des Studiums und danach
eine große Rolle.
150 Babys auf die Welt geholfen zu haben. Daher strebe ich auch eine Facharztausbildung auf diesem Gebiet an. Meine
Erfahrungen als Hebamme kommen mir
dabei sicher zugute.“
Medizinische Handwerksberufe
Noch medizinischer Beruf oder schon
Handwerk? Diese Frage stellen sich möglicherweise Abiturienten, die über eine
Ausbildung zum Optiker oder Hörgeräteakustiker nachdenken. Letztendlich
ist die Antwort unerheblich, solange der
Beruf den Neigungen und Fähigkeiten
entspricht und Spaß macht. Beide Ausbildungen sind nach der Handwerksordnung
geregelt. Sie dauern drei Jahre und finden
in Meisterbetrieben des jeweiligen Handwerks sowie parallel in der Berufsschule
statt. Angehende Optiker lernen, wie sie
Sehhilfen herstellen und individuell anpassen. Sie beraten Kunden, verkaufen
und reparieren Brillen. Hörgeräteakustiker passen Hörsysteme an die Bedürfnisse ihrer Kunden an. Sie führen Hörtests
durch, stellen passgenaue Hörhilfen her
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WS 2012/13 STUDI Info 5
7
und reparieren diese. Wer im Anschluss
kein Studium und gegebenenfalls den Beruf des Augenarztes oder des Hals-Nasen-Ohrenarztes anstrebt, kann sich zum
Handwerksmeister fortbilden und ein eigenes Geschäft eröffnen. Ideal für diesen
Werdegang ist es, wenn neben dem medizinischen auch ein kaufmännisches Interesse vorhanden ist.
Staatexamen in der Tasche und doch
kein Arzt?
Und was ist mit den Glücklichen, die einen Studienplatz ergattert und nach
Jahren harter Arbeit ihr medizinisches
Staatsexamen in der Hand halten? Sind
Promotion,
Facharztausbildung
und
schließlich die Karriere im Krankenhaus
oder die eigene Praxis der einzige Weg
i
für Absolventen? Keineswegs, denn Mediziner sind auch in anderen Berufsrichtungen gefragt. Wer neben dem Interesse
für Medizin auch ein Faible fürs Schreiben hat, sollte über Medizinjournalismus
nachdenken. Da die Berufsbezeichnung
„Journalist“ nicht geschützt ist, darf sich
im Prinzip jeder so nennen. Angehenden
Wissenschaftsjournalisten ist aber anzuraten, auch als fertige Mediziner noch ein
Volontariat bei einer Zeitung oder ein Studium an einer Journalistenschule zu absolvieren. Denn die sprichwörtliche „gute Schreibe“ reicht nicht aus – auch das
Texten ist ein Handwerk, dessen Regeln es
zu erlernen gilt. Im Anschluss bieten sich
Beschäftigungsmöglichkeiten bei Fachzeitschriften, wissenschaftlichen Ressorts
von Printmedien, Funk und Fernsehen
oder in der Öffentlichkeitsarbeit.
Ein attraktiver Berufsweg für kaufmännisch orientierte Mediziner ist der des
Krankenhausmanagers. Als solcher hat
er nicht nur die Gesundheit der Patienten, sondern auch die Rentabilität des
Krankenhauses als Dienstleistungsbetrieb im Blick. Die Manager kontrollieren das Budget, legen fest, wo investiert
und wo eingespart werden muss und sorgen dafür, dass der Betrieb gewinnbringend arbeiten kann. Fertige Mediziner
müssen sich in jedem Fall die notwendigen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse aneignen. Einige Hochschulen bieten
Krankenhausmanagement als spezielles
Aufbaustudium oder als Schwerpunkt
innerhalb eines BWL-Studiums an.
Ein Beruf – drei Ausrichtungen: Medizinisch-technische Assistenten
Medizinisch-technischer Assistent – Funktionsdiagnostik
(MTAF)
Die Absolventen dieser Fachrichtung untersuchen Patienten
eigenständig mithilfe verschiedener medizinischer Geräte. Sie
analysieren die Funktion von menschlichen Organen wie Lunge, Herz oder Leber, kontrollieren Seh- und Riechvermögen
oder die Funktionalität der Blutgefäße. Die Assistenten haben
direkten Kontakt zu den Patienten – Einfühlungsvermögen ist
daher eine wichtige Voraussetzung für diesen Beruf. Ferner
müssen sie präzise arbeiten und technisches Verständnis mitbringen, um die Messgeräte bedienen zu können.
Foto: iStockphoto
Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent
(MTLA oder MTA-L)
MTLA untersuchen Körpergewebe und Körperflüssigkeiten
wie Blut, Urin oder Organproben im Labor. Sie entnehmen
diese Proben beim Patienten teilweise selbst oder assistieren den zuständigen Ärzten dabei. Um ihre Tätigkeit ausüben
zu können, müssen MTLA komplexe Zusammenhänge und
Gesetzmäßigkeiten chemischer Reaktionen verstehen können. Sie brauchen daher das Interesse und die Fähigkeit zu
abstraktem theoretischem Arbeiten. Ferner haben sie direkten Kontakt zu Patienten mit gegebenenfalls schweren Erkrankungen – ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen
und die Fähigkeit zu sozialer Interaktion ist für diesen Beruf
daher unabdingbar.
Medizinisch-technischer Radiologieassistent
(MTRA oder MTA-R)
Medizinische Assistenten mit der Ausrichtung Radiologie
führen nuklearmedizinische Untersuchungen, Computertomografien, Magnetresonanztomografien sowie Strahlentherapien durch. Sie erstellen im Auftrag des behandelnden
Arztes Röntgenaufnahmen des menschlichen Körpers, um
Knochenbrüche oder krankhafte Veränderungen sichtbar
zu machen. Dafür stellen sie die Anlagen und Apparate ein
und bedienen sie, treffen die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen, dokumentieren die Untersuchung und speichern die digitalen Daten. Hierfür sollten angehende MTRA
technisches Verständnis, Präzision, die Fähigkeit, abstrakte
Zusammenhänge zu analysieren und Einfühlungsvermögen
für den Umgang mit Patienten mitbringen.
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6 STUDI Info WS 2012/13
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> Medizinertest
Gute Vorbereitung zahlt sich aus
Medizinertest erhöht Chancen auf Studienplatz
Arzt oder Ärztin zu werden ist für viele Abiturienten ein Traum. Leider im wahrsten Sinne des Wortes:
Angesichts eines NC von oftmals 1,0 oder alternativ zwölf Semestern Wartezeit, müssen viele Schulabgänger schon „traumhafte“ Bedingungen erfüllen, um ein Medizinstudium aufnehmen zu können. Die
doppelten Abiturjahrgänge, die 2012 die Schulen in Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Brandenburg
und Hessen verlassen, verschärfen das Problem. Trotzdem: Wer zäh an seinem Berufswunsch festhält,
kann es schaffen. Ein möglicher Weg führt über den Medizinertest.
B
eispiel Humanmedizin: Hier setzen die Medizinischen Fakultäten
der Universitäten in Bochum, Erlangen-Nürnberg, Freiburg, Halle (Saale), Heidelberg, Heidelberg-Mannheim,
Leipzig, Lübeck, Mainz, München, Oldenburg, Tübingen, Ulm und Würzburg
auf den freiwilligen „Test für medizinische
Studiengänge“ (TMS). Je nach hochschuleigenen Kriterien in unterschiedlichen
Gewichtungen fließt das Ergebnis des
Tests in das eigene Auswahlverfahren der
Hochschulen ein. Die Teilnahme lohnt in
jedem Fall, denn eine Verschlechterung
der Chancen gegenüber einem Bewerber,
der am TMS nicht teilgenommen hat, ist
nicht möglich – auch wenn das TMS-Ergebnis nicht gut ausfällt. Bewerber, die
am Test teilgenommen und sehr gut abgeschnitten haben, können sich dagegen
auch mit einer mittleren Abiturnote vor
jenen Abiturienten mit sehr gutem Durchschnitt platzieren, die kein Testergebnis
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vorweisen können. In allen anderen Quoten (etwa Abiturbestenquote, Wartezeitquote, Zweitstudienbewerber-Quote) ist
der Test dagegen nicht relevant.
Auf dem Prüfstand: naturwissenschaftliches Verständnis
Der Test, der sich an dem bis 1997 verbindlichen „Medizinertest“ orientiert,
untersucht die Studierfähigkeit der Probanden und prüft ihr Verständnis für naturwissenschaftliche und medizinische
Problemstellungen. Die Teilnehmer müssen komplexe Informationen aus längeren Texten, Tabellen oder Grafiken erfassen und korrekt interpretieren. Auch
ihre Merkfähigkeit, die Genauigkeit der
visuellen Wahrnehmung, das räumliche
Vorstellungsvermögen und die Fähigkeit zu konzentriertem und sorgfältigem
Arbeiten werden untersucht.
Nicht relevant sind dagegen fachspezifische Kenntnisse.
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AF382
WS 2012/13 STUDI Info 7
Foto: FotoWare
Gegen eine Gebühr von 50 Euro kann
der Test, der sich über einen ganzen Tag
hinzieht, an unterschiedlichen Orten in
Deutschland abgelegt werden – allerdings
nur ein einziges Mal. Wiederholungen
sind ausgeschlossen. Die Prüfungstermine liegen jedes Jahr Anfang bis Mitte Mai
– also zu einer Zeit, in der viele Abiturienten ohnehin mitten in den Prüfungen
stecken. Ob das ein Vorteil ist, weil man
ohnehin den ganzen Tag lernt, oder sich
die zusätzliche Menge an Lernstoff eventuell negativ auf die Abiturnote auswirkt,
muss jeder für sich selbst entscheiden.
Mit dem Testergebnis, das ab ca. Anfang
Juli mitgeteilt wird, können sich Studieninteressierte bei der Stiftung für Hochschulzulassung und gegebenenfalls – je
nach Auswahlverfahren – direkt bei ihrer
Wunschhochschule bewerben.
Bessere Aussichten durch intensive
Vorbereitung
Ob angehende Mediziner den Test mitten im Abi absolvieren oder ein Jahr später – eine gründliche Vorbereitung lohnt
in jedem Fall. Da er nur einmal abgelegt
werden kann, gilt das Ergebnis dauerhaft,
auch für spätere Bewerbungen um einen
Studienplatz in Medizin. Prüflinge sollten
wissen, wie der Testtag abläuft und welche Bearbeitungsstrategien für die verschiedenen Aufgabengruppen hilfreich
sind. Zur Vorbereitung empfehlen sich
Bücher mit vergleichbaren Aufgabenstellungen.
Über die Internetseite www.tms-info.org
wird unter dem Navigationspunkt „Vorbereitung“ eine Informationsbroschüre zum
Download angeboten. Interessenten erfahren dort mehr über die Art der einzel-
nen Aufgaben, können anhand der vorgestellten Beispiele üben und erhalten Tipps
zur Lösung von verschiedenen Aufgaben. Außerdem bieten die Entwickler des
Medizinertests, die Firma ITB Consulting, mit dem Vorbereitungsportal www.
medizinertest-vorbereitung.de eine weitere Möglichkeit, die Chancen auf ein gutes
Abschneiden zu erhöhen. Gegen Gebühr
können dort zwei komplette Versionen
früherer Tests genutzt werden, um den
Ernstfall zu simulieren. Der Vorteil: über
360 authentische Aufgaben und im Anschluss eine ausführliche Rückmeldung
zur Leistung unter Berücksichtigung der
echten Bewertungskriterien.
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8 STUDI Info WS 2012/13
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Studienplatzabsage – was nun?
Wartezeit sinnvoll nutzen
Heute noch in der Abi-Klausur, morgen schon im Hörsaal? Das
klappt nicht immer, denn viele beliebte Studienfächer haben hohe
Zulassungsbeschränkungen. Manche Abiturienten, die jenseits der
Traumnote 1,0 die Schule beenden, müssen sich auf eine längere
Wartezeit bis zum Studium gefasst machen.
A
ber eine solche Zwangspause hat
viele Vorteile – denn egal, ob Praktikum, Freiwilligendienst, Auslandsaufenthalt oder eine Ausbildung – es
gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Zeit
sinnvoll zu nutzen. Keine Vorlesung der
Welt kann die dabei gewonnenen Erfahrungen und Erlebnisse vermitteln. Sogar
Personalentscheider schätzen es, wenn der
Lebenslauf eine solche „Orientierungsphase“ enthält – beweist es doch, dass sich der
Bewerber auf Neues eingelassen und an
Lebenserfahrung gewonnen hat. StudiInfo
stellt die interessantesten Möglichkeiten
vor. Um den ersehnten Studienplatz trotz
Praktikum oder Auslandsaufenthalt im Auge zu behalten, sollten Schulabsolventen
auf die Anzahl ihrer Wartesemester achten.
Diese werden in Halbjahren gerechnet, die
seit dem Abitur verstrichen sind. Aber Vorsicht: Wer während der Wartezeit an einer
deutschen Hochschule immatrikuliert ist,
bekommt diese Zeit eines „Parkstudiums“
nicht angerechnet.
Vorsemesterkurse für Mediziner
Für angehende Mediziner ist es sinnvoll,
in einer kurzen Übergangszeit so genannte
Vorsemesterkurse zu belegen. Eine interessante, wenn auch kostenpflichtige Möglichkeit bietet das Institut für Biologie
und Medizin des Rheinischen Bildungszentrums in Köln an. Der viermonatige
Vorbereitungskurs auf ein naturwissenschaftliches oder medizinisches Studium
vermittelt einen Überblick über Gebiete
wie Biologie, Chemie, Physik, Anatomie
des Menschen, Histologie, Zytologie oder
Hämatologie. Schulabgänger können dort
eventuelle Wissenslücken schließen und
die Voraussetzungen für ein zügiges Studium schaffen. Inzwischen gibt es auch
kostenpflichtige Vorbereitungskurse von
kommerziellen privaten Anbietern wie
der Prometheus Akademie in Berlin.
Berufsausbildung: Ein Gewinn fürs
ganze Leben
Wenn die Wartezeit länger dauert – und
das ist in der Regel der Fall – kann auch
eine komplette Ausbildung eine sinnvolle Investition in die Zukunft sein. Schulabgänger, die vom Arztberuf träumen,
haben da vielfältige Möglichkeiten. Die
Tätigkeit eines Rettungsassistenten etwa
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bietet bereits spannende Einblicke in den
erhofften späteren Beruf. Diese Nothelfer sind bei einem Erste-Hilfe-Einsatz
meist als Erste vor Ort. Sie versorgen die
Verletzten mit Sauerstoff, führen Herzmassagen durch, leisten Geburtshilfe
und bereiten alles für das Eintreffen des
Arztes vor. Die Ausbildung ist bundeseinheitlich geregelt: Im ersten Jahr werden
die künftigen Nothelfer an einer anerkannten Schule theoretisch ausgebildet,
im zweiten Jahr leisten sie aktiven Dienst
in einer Lehrrettungswache. Für das erste Ausbildungsjahr fallen Gebühren von
durchschnittlich 285 Euro pro Monat
an. „Diese Kosten relativieren sich aber
schnell“, weiß Ingo Kolmorgen, Leiter
der Rettungsassistentenschule Med-Ecole aus Kiel. „Unsere Schüler können Bafög beantragen oder einen sehr günstigen Bildungskredit aufnehmen. Bereits
im zweiten Ausbildungsjahr bekommen
sie dann eine Ausbildungsvergütung von
circa 1000 Euro monatlich.“ 40 Prozent
der Schüler von Kolmorgen sind Abiturienten, viele sehen die Ausbildung als
nützliche und intensive Vorbereitung auf
ein Medizinstudium. „In wenigen anderen Gesundheitsberufen sind die Absolventen so schnell so nah dran an der
Praxis“, so Kolmorgen. Weiterer Vorteil:
Medizinstudenten, die eine Ausbildung
zum Rettungssanitäter vorweisen können, sind bei Einsätzen in einer Rettungswache äußerst gern gesehen. Somit
bietet sich ihnen eine gute Gelegenheit,
ihr Studium zu finanzieren. Wer nach erfolgter Ausbildung kein Studium hinterherschieben möchte, hat als Rettungsassistent beste Berufsaussichten. Aufgrund
der Reformen im Gesundheitswesen, gewinnt der Beruf zunehmend an Bedeutung, die Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sind vielfältig.
Auch die Ausbildung zum Gesundheitsund Krankenpfleger ist in vielerlei Hinsicht eine gute Entscheidung. Zum Einen kann der zukünftige Medizinstudent
Krankenhausluft schnuppern, den Klinikalltag hautnah miterleben und somit in
seiner Berufswahl bestätigt werden. Hinzu kommt, dass für den vorklinischen
Teil des Medizinstudiums ein Nachweis
über ein 90-tägiges Krankenpflegeprak-
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WS 2012/13 STUDI Info 9
Foto: iStockphoto
tikum notwendig ist. Je nach Landesprüfungsamt, werden Tätigkeiten wie
Gesundheits- und Krankenpflege auf das
Praktikum angerechnet, ebenso wie das
klinische Praktikum während der Ausbildung zum Rettungsassistenten.
Seit einigen Jahren wird die Ausbildung
zum Biomedizinischen Assistenten immer populärer. Sie kann allerdings kostenpflichtig sein. Dieser Bildungsgang
i
ist speziell für Wartezeit-Überbrücker gedacht und dauert anderthalb Jahre, inklusive Pflegepraktikum. Auch beliebt und
sinnvoll ist die Ausbildung zum Medizinisch-technischen Assistenten (MTA), die
drei Jahre dauert.
Auslandspraktikum: Den Duft der
großen weiten Welt schnuppern
Ebenso ist ein Aufenthalt im Ausland ein
echter Gewinn: Schulabgänger oder Studierende lernen fremde Kulturen und interessante Menschen kennen, gewinnen
erste Berufserfahrung, und polieren ihren
Lebenslauf ordentlich auf. Angehende Mediziner profitieren gleich doppelt, denn in
der Regel erkennen deutsche Universitäten
einen Arbeitsaufenthalt an einem Krankenhaus in China, Indien, Mexiko oder anderen Ländern als Pflegepraktikum an.
Infos zum Bundesfreiwilligendienst
Wo kommen Bufdis zum Einsatz?
Bundesfreiwillige werden in den verschiedensten Einrichtungen und Arbeitsfeldern gesucht, etwa in Krankenhäusern, Altersheimen, Kinderheimen, Kindertagesstätten und Schulen,
Sportvereinen, Museen und anderen Kultureinrichtungen,
Einrichtungen der Behindertenhilfe, des Zivil- oder Katastrophenschutzes oder des Umwelt- und Naturschutzes. Im Unterschied zum Freiwilligen Sozialen Jahr kann der Bundesfreiwilligendienst nicht im Ausland geleistet werden, er gilt nur
für Deutschland.
Wer kann sich bewerben?
Jeder, der seine Vollschulzeitpflicht erfüllt hat, kann sich für
den Bundesfreiwilligendienst bewerben, es gibt keine Altersbeschränkung nach oben. Auch der erworbene Schulabschluss spielt keine Rolle.
Bekommt ein Bufdi Geld?
Während der Zeit des Dienstes erhalten die Beschäftigten ein
Taschengeld von maximal 330 Euro, die konkrete Höhe wird
mit der Einsatzstelle geregelt. Unterkunft und Verpflegung
werden, wenn notwendig, gestellt. Der gesetzliche Urlaub beträgt mindestens 24 Tage.
Wie lange dauert der Dienst?
Der Dienst dauert in der Regel ein Jahr, in Ausnahmefällen
auch sechs beziehungsweise bis zu 18 Monaten. Freiwillige unter 27 Jahren verpflichten sich in der Regel zu einer
Tätigkeit, die 40 Wochenstunden umfasst. Oberhalb dieser
Altersgrenze ist auch eine Teilzeitbeschäftigung von 20 Wochenstunden möglich.
Ist ein Bufdi sozialversichert?
Während des Dienstes gelten für die Freiwilligen die gleichen Bedingungen wir für Beschäftigte oder Auszubildende,
das heißt, sie sind Mitglied der gesetzlichen Renten-, Unfall-,
Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Die Eltern
eines Bufdi haben weiterhin Anspruch auf Kindergeld.
Gibt es eine Ausbildung über den eigentlichen Dienst
hinaus?
Während des einjährigen Dienstes ist die Teilnahme an 25
Seminartagen verpflichtend. Die Seminare bereiten die Freiwilligen auf ihre Tätigkeit vor und helfen ihnen, Eindrücke
auszutauschen und Erfahrungen aufzuarbeiten. Auch Seminare zur allgemeinen politischen Bildung sind Teil dieses Pflichtprogramms.
Haben Freiwillige einen Vorteil bei der Vergabe von
Studienplätzen?
Das hängt ganz von der Art des Auswahlverfahrens einer
Hochschule ab. In der Regel bekommen ehemalige Bufdis für
den geleisteten Dienst Bonuspunkte gutgeschrieben, die ihnen einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern verschaffen.
Ich möchte mich für den Freiwilligendienst bewerben.
Wo finde ich eine passende Stelle?
Wer ein Bufdi werden möchte, muss sich zunächst selbst
um eine Einsatzstelle bemühen. Entweder spricht er in Frage
kommende Einrichtungen direkt an oder er schaut sich auf der
Stellenbörse unter www.bundesfreiwilligendienst.de um.
10 STUDI Info WS 2012/13
www.studentenpilot.de
Freiwilligendienst:
Der Bufdi, das unbekannte Wesen
Die Wehrpflicht ist abgeschafft, damit ist auch der Zivildienst hinfällig. Um den Wegfall der dringend
benötigten „Zivis“ zu kompensieren, hat die Regierung ein neues Wesen kreiert: den Bufdi. Das sind
Menschen, die den „Bundesfreiwilligendienst“ leisten. Ein Erfahrungsbericht.
Foto: words and more
M
ittagessen. Es gibt Hähnchenschenkel mit Reis und Currysoße. „Bäh, esse ich nicht“,
kreischt Johanna. „Ich auch nicht, ich
auch nicht“ formieren sich ihre Unterstützer. Jetzt zählen die Hähnchen-Verweigerer reihenweise ihre Lieblingsgerichte
auf: Jonas mag lieber Pizza, Elsa steht auf
Pommes und Finn wünscht sich Spaghetti mit Tomatensoße. Jetzt sofort! Es nützt
nichts: Trotz des Protestes werden alle
Kinder der Offenen Ganztagsschule, der
OGS, in zehn Minuten mit gewaschenen
Händen am Tisch sitzen und das heute
angebotene Menü verspeisen. Dass dies
mehr oder weniger reibungslos gelingt, ist
auch der Verdienst von Randi Friedrich
und Sebastian Averdiek. Die beiden sind
seit Anfang des Schuljahres als Bundesfreiwilligendienstleister, so genannte Bufdis, an der Grundschule im Einsatz. Ihr
Dienst beginnt morgens um neun, wenn
die Kinder noch im Unterricht sitzen. Sie
bereiten dann den nachmittäglichen Einsatz vor, suchen Spiele aus oder beseitigen
die Bastelspuren des vergangenen Tages.
„Am schlimmsten ist es, die Buntstifte anzuspitzen“, seufzt Randi Friedrich.
Aber notwendig: Rund 40 Kinder besuchen täglich die OGS, und die wollen malen – mit spitzen Stiften.
Smileys für die Hausaufgaben
Wenn um 11:30 Uhr die Erstklässler kommen, wird es langsam lebendig im OGSRaum. Meistens geht Sebastian erst mit
ihnen zum Toben auf den Schulhof: „Nach
dem langen Stillsitzen brauchen sie das!
Schließlich ist Schule für die Sechsjährigen noch eine relativ neue Erfahrung.“
Im Anschluss an den Frischluft-Kick sind
Hausaufgaben dran. Die beiden Freiwilligen geben, wenn nötig, Hilfestellung.
Am Ende wird kontrolliert – und abgezeichnet, damit die Eltern zu Hause Bescheid wissen, dass alles erledigt ist. Heiß
begehrt sind die Sternchen-Stempel, die
Smileys und die „Gut gemacht“-Kommentare, die Randi und Sebastian großzügig
in den Heften verteilen. Spätestens zum
Mittagessen um Eins sind auch die „großen“ Zweit- bis Viertklässler eingetrudelt.
„Gott sei Dank, dass es die Bufdis gibt“,
dieser Stoßseufzer von Evelyn Föcking,
Leiterin der OGS, kommt von Herzen.
Die Erzieherin ist für die gesamte Organisation zuständig – von der pädagogischen
www.studentenpilot.de
dem Abitur keinen Studienplatz bekommen. „Der tägliche Umgang mit den Kindern hier hat mich in der Berufswahl gestärkt“, betont die 20-jährige Randi, die
Grundschulpädagogik studieren möchte.
Und auch Sebastian, 19 Jahre, stellt fest:
„Hier lernt man, was es heißt, sich bei
Kindern durchzusetzen – und trotzdem
eine gute Beziehung zu ihnen zu haben.
Das kann ich als Lehrer am Gymnasium
später gebrauchen.“
Förderung einzelner Kinder über die Personalplanung bis hin zur Bestellung des
Mittagessens. Für Spiel und Spaß bleibt
da wenig Zeit – und die ist doch dringend notwendig, denn die Kinder, die in
der Regel bis 16 Uhr in der Schule bleiben, brauchen feste Bezugspersonen, die
sich mit ihnen beschäftigen. Und die Personaldecke der von der Caritas betriebenen OGS ist dünn. „Früher haben unsere Zivis sehr viel aufgefangen“, so Evelyn
Föcking. „Die Nachricht vom Wegfall der
Wehrpflicht – und damit auch des Zivildienstes – hat mir einige schlaflose Nächte bereitet.“
Wichtige Erfahrungen sammeln
Doch jetzt gibt es den Bufdi. Und der ist
eine echte Erfolgsgeschichte. Denn nicht
nur soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Krankenhäuser, Seniorenheime oder Behindertenheime profitieren
von den Freiwilligen. Auch Sebastian
Averdiek und Randi Friedrich machen
wertvolle Erfahrungen. Beide wollen
Lehrer werden und haben direkt nach
Der Nachmittag in der OGS ist den Arbeitsgemeinschaften gewidmet. Im Angebot gibt es Sport, Basteln oder Musizieren.
Randi werkelt mit den Kindern des ersten
und zweiten Jahres an Fensterbildern, Sebastian plant mit den Drittklässlern eine Theater-AG. Auf keinen Fall gespielt
werden darf „Romeo und Julia“, denn die
müssen sich ja küssen. „Iiiihhhh!!“ quieken die Achtjährigen. Alle sind begeistert
von „ihren“ Bufdis. „Evelyn ist nett, aber
sie hat immer so viel zu tun“, sagen Leena, Kira und Amelie. „Sebastian hat richtig viel Zeit. Er kann super Mathe erklären, bringt uns Volleyballspielen bei und
nimmt uns auch schon mal Huckepack,
wenn wir hingefallen sind!“ Der Arbeitstag endet in der Regel um 16 Uhr, wenn
die OGS ihre Pforten schließt. Allerdings
kommt es schon mal vor, dass eine Mutter oder ein Vater es nicht rechtzeitig aus
dem Büro schafft. „Dann bleiben Randi
oder Sebastian hier, bis alle Kinder abgeholt sind“, erläutert Evelyn Föcking. Wie
gut, dass es die Bufdis gibt!
RBZ Rheinisches Bildungszentrum Köln gGmbH, Institut für Biologie und Medizin
Vogelsanger Str. 295, 50825 Köln
Eine gute Alternative zum Studium:
V eterinärmedizinisch-Technischen Assistent
(VMTA) oder zum
M edizinisch-Technischen Assistent für
Laboratoriumsmedizin (MTA-L)
Infos unter 0221/ 95489-20, www.mtalehranstalt.de
Suchen Sie eine Ausbildung im medizinischen Bereich ?
WS 2012/13 STUDI Info 11
Foto: Colourbox
> Ausland
Und ewig lockt die Ferne
In Deutschland keinen Studienplatz bekommen? Kein Grund zum Verzweifeln! Gerade in diesem Fall
bietet es sich an, für ein Praktikum oder ein Studium ins Ausland zu gehen. Auswanderer auf Zeit
verbessern ihre Sprachkenntnisse, lernen die Welt aus einer anderen Perspektive kennen und erweitern
ihren Horizont. Zudem ist ein Auslandsaufenthalt ein echter Hingucker im Lebenslauf.
BACHELORSTUDIUM
ARCHITEKTUR
BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE
> International Management and Entrepreneurship
> International Financial Services
> Information Management and Information Technology
www.uni.li
I
n welches Land die Reise führt, hängt
dabei ganz von den persönlichen Voraussetzungen und Vorlieben ab. Wer
schon immer für das ferne Neuseeland
schwärmte, sollte jetzt die Gelegenheit
beim Schopfe packen. Sprechen familiäre
oder andere Bande gegen eine Reise um
die halbe Welt, bieten auch Nachbarländer wie die Niederlande, Dänemark, Polen
oder Österreich Gelegenheiten für neue Erfahrungen.
Sprache ist der Schlüssel
Eins der wichtigsten Kriterien bei der
Auswahl des Gastlandes ist die Kommunikation. Ein Aufenthalt bei Menschen,
deren Sprache man nicht spricht, ist wenig sinnvoll. Wen es ins Ausland zieht, der
sollte zumindest eine kurze Unterhaltung
in der Landessprache bestreiten können.
Heutzutage können sich die allermeisten
Schulabgänger gut auf Englisch verständigen, was vielfältige Perspektiven für
die USA, Kanada, Australien oder Großbritannien eröffnet. Auch Französisch,
Spanisch oder Niederländisch wird an
vielen Schulen hierzulande gelehrt. Trotzdem empfiehlt es sich immer, die vorhandenen Grundkenntnisse vor der Abreise aufzufrischen. Komplizierter wird es,
wenn die Wahl auf ein „exotisches“ Ziel
wie beispielsweise Finnland, Ungarn oder
Russland fällt. Manche Hochschulen, vie-
12 STUDI Info WS 2012/13
le Volkshochschulen oder private Institute bieten entsprechende Sprachkurse
an. Wer dabei ganz von vorne anfangen
muss, sollte eine längere Vorbereitungszeit einplanen, bevor er die Landesgrenze
überschreitet. Einige Organisationen, die
Aufenthalte vermitteln, organisieren auch
Sprachkurse vor Ort.
Studieren? Arbeiten? Oder Beides?
Als nächstes stellt sich die Frage, was es
im Ausland konkret zu tun gibt. Abiturienten bietet sich die Möglichkeit, ein
Studium aufzunehmen. Der Vorteil: Anders als bei einer Immatrikulation im Inland, werden Auslandssemester als Wartezeit für einen Studienplatz hierzulande
angerechnet. Allerdings fällt es vielen
Neulingen schon im Inland schwer genug, sich an einer Hochschule und mit
universitären Strukturen zurechtzufinden. Wer das Studentenleben in der
Ferne beginnt, sollte sich daher auf eine
längere Eingewöhnungszeit einstellen.
Zumindest die sprachlichen Barrieren
umgehen Studierende, die sich an einer
Uni im deutschsprachigen Ausland wie
Österreich oder Liechtenstein einschreiben. Zur Vorbereitung können die Akademischen Auslandsämter der Universitäten oder der Deutsche Akademische
Austauschdienst wertvolle Unterstützung leisten.
www.studentenpilot.de
Eine weitere beliebte Gelegenheit bieten
Praktika oder kurze Jobaufenthalte. Dabei
sind der Phantasie fast keine Grenzen gesetzt: Ob Sprachreisen, „Work&Travel“Programme, Au-Pair- Aufenthalte oder
Freiwilligendienste, wer den Duft der großen weiten Welt schnuppern will, für den
scheint das Angebot schier unerschöpflich. Allerdings scheuen viele Interessierte vor dem hohen organisatorischen
Aufwand zurück: Wo gibt es überhaupt
Jobs? Wie bewerbe ich mich dort? Wie
bekomme ich ein Arbeitsvisum? Diese
schiedensten Auslandsaufenthalten an,
von Praktika über Work&Travel-Aufenthalte bis zur Freiwilligenarbeit.
Pinguinpfleger in Südafrika, Barkeeper in
Neuseeland oder Aushilfslehrer in Nepal:
die angebotenen Projekte sind vielfältig
und interessant. Für die meisten Arbeiten sind keine Vorkenntnisse nötig, die
Teilnehmer können also direkt von der
Schulbank oder aus dem Hörsaal heraus
starten. Praktikawelten betreut die Teilnehmer vor, während und nach der Reise,
i
Nützliche Webseiten rund ums
Arbeiten und Studieren im Ausland
www.auslandsstudium.net
Tipps zur Vorbereitung und Durchführung des Auslandsstudiums, zu Formen
des Auslandsaufenthalts, Austauschprogrammen und Stipendien
Foto: iStockphoto
www.bildungsserver.de
(Deutscher Bildungsserver)
Allgemeine Informationen etwa zu
Auslandsstudium und – praktika sowie
weiterführende Links zu speziellen Themen, wie Anerkennung ausländischer
Bildungsabschlüsse, Auslandsstudium
mit Kind oder BAFöG und weitere Förderungen für den Auslandsaufenthalt
www.college-contact.com
Hilft kostenlos bei der Organisation
eines Auslandsstudiums an mehr als
200 Hochschulen in derzeit 36 Ländern:
Gratis-Beratung und Bewerbungshilfe
per Telefon oder E-Mail; zahlreiche, mit
Bildern und Videos illustrierte Hochschulprofile; mit Studienführern, Erfahrungsberichten von Studierenden,
einer Übersicht möglicher Stipendien
und Informationen zur Finanzierung
und ähnliche Fragen verhindern manchmal einen großen Traum. Aber das wäre
schade, denn es gibt gute Organisationen,
die sich um (fast) alles kümmern. „Mir
wurde unglaublich viel gezeigt - ich durfte bei Behandlungen mithelfen und auch
eigenständig arbeiten. Ich hatte kein Vorwissen, aber man hat mir alles geduldig
erklärt, damit ich Ärzte und Schwestern
entlasten konnte“, schwärmt Kyra Verena
S. Die 23-Jährige hat in Ecuador ein zehnwöchiges Pflegepraktikum in Humanmedizin absolviert, das ihr für das zukünftige Studium angerechnet wird. Bei der
gesamten Organisation hat sich Kyra auf
das Unternehmen Praktikawelten verlassen. Es bietet Unterstützung bei den ver-
freiwilligenarbeit · work & travel · praktika
pr
hre
17 Ja
chen
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ntnis
rken
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h
o
•
•ab
so bieten die Mitarbeiter Unterstützung
bei der Auswahl der Arbeitsstelle, der Reisebuchung und der Visabeschaffung an.
Eine erste Orientierung über die vielfältigen Möglichkeiten bietet die Webseite
www.auslandsaufenthalt.org. Je nach Art
und Umfang des geplanten Aufenthaltes
müssen auch die finanziellen Dinge geregelt sein. Manche Organisationen, die
Jobaufenthalte oder Praktika vermitteln,
kümmern sich auch um Kost und Logis, andere überlassen den Teilnehmern
die Suche danach. Wertvolle Ratschläge zur Finanzierung eines Auslandsaufenthaltes geben die unten aufgeführten
Webseiten.
en Aktionen
(Rabatt nicht mit ander
)
– gültig bis 31/10/2012
www.studentenpilot.de
Tipps, Förderungsmöglichkeiten, Studienmöglichkeiten, Praktika, Sprachen
lernen
www.studis-online.de
Finanzierung, Tipps, Checklisten,
Sprachtests, Versicherungen, Länderportraits, Studienführer fürs Ausland
www.world-of-xchange.com
Plattform für berufliche Aus- und Weiterbildung im Ausland mit HochschulSuchmaschine, Bewerbungstipps, Beratung bei Visa und Versicherungen.
work & travel
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weit
w e lt
praktika
Nutze deine Wartezeit - das ist die Gelegenheit!
Fragen?
089 286751-0
[email protected]
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WS 2012/13 STUDI Info 13
Foto: COLOURBOX
> Duale Studiengänge
Theorie und Praxis vereint
Karriere clever kombiniert
Ausbildung? Studium? Abiturienten haben die Qual der Wahl, denn alle Varianten bieten Vor- und
Nachteile. Der direkte Einstieg ins Berufsleben gelingt am besten mit einer praxisorientierten Ausbildung,
für die der Arbeitgeber in der Regel ein Gehalt bezahlt. Studierende erhalten dagegen wertvolle Einblicke in theoretische Abläufe und haben meist bessere Aufstiegschancen. Dafür stehen sie oft vor dem
Knackpunkt „Studienfinanzierung“. Ein Weg, der alle Vorteile miteinander kombiniert, ist das duale
Studium.
D
uale Studiengänge verbinden eine Ausbildung in einem
Unternehmen mit einem Studiengang. Dies funktioniert
am besten dort, wo sich Theorie und Praxis sinnvoll ergänzen und ineinander verzahnen, zum Beispiel bei Betriebswirtschaft, Maschinenbau, Informatik, Elektrotechnik und Ingenieurswesen. Entsprechend gibt es in diesen Bereichen auch
die meisten Angebote für duale Studiengänge.
Absolventen halten in der Regel zwei Abschlüsse in der Hand:
Auf der universitären Seite ist dies meist der Bachelor, ergänzt
um die unternehmensinterne Ausbildung mit einem von der IHK
oder anderen Einrichtungen anerkannten Berufsabschluss. Für
die Dauer der Ausbildung zahlt der ausbildende Betrieb ein Gehalt und kommt für die Studiengebühren auf. Die Details eines
dualen Studienganges - Dauer und Präsenzzeiten an der Hochschule beziehungsweise im Unternehmen, Höhe des Gehalts
und andere Fragen - richten sich nach Einzelfall und Art des
angebotenen Ausbildungsweges. In jedem Fall kooperieren Ausbildungsbetriebe und Hochschulen eng miteinander. Da alle beteiligten Partner von einer solchen Regelung profitieren, ist das
Duale Studium eine echte „Win-win-win“-Situation.
14 STUDI Info WS 2012/13
Das sind die Vorteile auf einen Blick:
Studierende: Praxis, Finanzen und gute Kontakte
Junge Menschen, die am Anfang ihrer Berufsausbildung
stehen, können umfassende wissenschaftliche Theorie mit
Praxiserfahrung kombinieren. Da das ausbildende Unternehmen
ein Gehalt zahlt und für die Studiengebühren aufkommt, sind
Absolventen schon früh finanziell unabhängig. Daneben
profitieren sie von den zahlreichen Kontakten, die sie schon
während der Lehrjahre im Unternehmen knüpfen können.
Unternehmen: Fachkräfte früh binden
Ein neuer Mitarbeiter, von dem man genau weiß, was er kann und was nicht. Der den Betrieb und seine Abläufe bestens
kennt und sich in den Kreis der Kollegen integriert hat. Der
neben einer Ausbildung einen Hochschulabschluss vorweisen
kann. Ein Traum? Nicht unbedingt, denn für Unternehmen,
die eine duale Ausbildung anbieten, sind solche Neuzugänge
Realität. Die Investition lohnt sich fast immer, denn in Zeiten
des Fachkräftemangels sind neue Mitarbeiter, die gut ins
www.studentenpilot.de
Unternehmen passen, und auf die Verlass
ist, rar gesät. Daher sind duale Studienund Ausbildungsgänge eine ideale Möglichkeit, die begehrten Fachkräfte früh zu
identifizieren und an sich zu binden.
Hochschulen: Konstanter Zulauf von
Studierenden, enge Partnerschaft mit
Unternehmen
In Zeiten des demografischen Wandels
öffnen sich Hochschulen für neue Zielgruppen. Duale Studiengänge sichern ihnen einen konstanten Zulauf von Studierenden, die Forschung profitiert von der
engen Kooperation mit Unternehmen.
Trotz doppelter Ausbildung mit hoher Intensität kommen Freizeit und Erholung
nicht zu kurz. Claudia Feigk: „Wir übernehmen die Studiengebühren und unterstützen unsere Absolventen finanziell
i
über die Ausbildungsvergütung hinaus,
damit sie sich am Hochschulstandort ein
Zimmer mieten können. Damit sind sie
nicht wie andere Studierende auf einen
Nebenjob zur Studienfinanzierung angewiesen und haben ausreichend Zeit zum
Lernen und Leben.“
Nach der Ausbildung eröffnen sich den
Berufsanfängern hervorragende Jobperspektiven, die meisten von ihnen werden
in der Regel gleich vom Ausbildungsbetrieb übernommen. Wer im Anschluss an
den Bachelor direkt den „Master“ draufsatteln will, wird hierbei von der Finanz
Informatik unterstützt, sowohl in finanzieller Hinsicht als auch mit einer Anzahl
an Freistellungstagen.
Zur Geschichte des dualen Studiums
Foto: Monkey Business Images
Gute Erfahrungen mit dualen Ausbildungsgängen hat die Finanz Informatik, der IT-Dienstleister der Sparkassen
Finanzgruppe, gemacht. Schulabgänger
können bei dem Unternehmen mit Sitz in
Frankfurt am Main den dualen Studiengang zum Bachelor of Science für Wirtschaftsinformatik absolvieren.
mitarbeiten zu können. In der zweiten
Praxisphase durfte ich beispielsweise bereits ein Programm zur Fehlerauswertung
von Geldautomatenverfügungen schreiben, das direkt in den Echtbetrieb übernommen wurde. Trotz dieser hohen Eigenverantwortung wurde ich allerdings
nie ins kalte Wasser geworfen, denn neben meinem fest zugeordneten Betreuer
helfen mir auch die anderen Kollegen immer gerne weiter.“
Beim Studienschwerpunkt „Bank“ kooperiert das Unternehmen dazu mit der
Dualen Hochschule Baden-Württemberg
in Mannheim, Auszubildende mit dem
Schwerpunkt „Systemintegration“ lernen die theoretischen Grundlagen an der
Hochschule Weserbergland in Hameln.
„Unsere Ausbilder und die Fachabteilungen sind begeistert von den Möglichkeiten dieser Ausbildung“, schildert Claudia
Feigk, Abteilungsleiterin Aus- und Weiterbildung bei der Finanz Informatik, die
interne Resonanz. „Die Theoriephasen
an den Hochschulen und die Praxisphasen im Betrieb dauern jeweils zwei bis
drei Monate. Durch diese Blockung ist es
möglich, die Studierenden in den Arbeitsablauf voll zu integrieren. Das Zusammenspiel von Theorie- und Praxisphasen
optimiert den Nutzen für die FI und für
die Studierenden.“
Während ihrer Ausbildung im Betrieb arbeiten die Studierenden in echten Projekten und bekommen früh Verantwortung
übertragen. Sie sammeln schnell Erfahrungen und profitieren von der Unterstützung durch Ausbilder, Kollegen und
Mitstudierende. Im Rahmen der Einführung zu Beginn des Studiums lernen die
zukünftigen Wirtschaftsinformatiker alle
Geschäftsbereiche der Finanz Informatik
kennen. Während der praktischen Ausbildung sind sie einer festen Organisationseinheit, intern kurz als OE bezeichnet,
zugeordnet. Diese OE bleibt während der
gesamten Zeit konstant, was viele Vorteile
bietet. Mirko Reinken, angehender Wirtschaftsinformatiker im fünften Semester:
„Durch das Prinzip der Einsatz-OE habe
ich die Möglichkeit, komplexe Systeme
und Zusammenhänge auch über mehrere
Semester hinweg immer besser kennenzulernen, um darauf aufbauend produktiv
an konkreten Aufgaben meiner Abteilung
www.studentenpilot.de
Die Anfänge des dualen Studiums liegen
in den 1970er Jahren. Nach den damaligen Bildungsreformen stieg die Zahl der
Abiturienten und damit der Studienanfänger erheblich. Angesichts des „Massenbetriebs“, der sich schon bald an den
Universitäten entwickelte, äußerten Unternehmen zunehmend Bedenken. Sie
hatten die Sorge, dass an den überfüllten
Hochschulen keine qualifizierte Ausbildung von Akademikern möglich sei. Auf
den Druck führender Unternehmen wie
Robert Bosch und vor allem der Daimler Benz AG, reagierte das Bundesland
Baden-Württemberg zuerst auf die Kritik. Die Landesregierung stellte 1972
das „Stuttgarter Modell“ vor, auf dessen
Grundzügen 1974 die ersten dual konzipierten Berufsakademien in Mannheim
und Stuttgart eröffnet wurden. Seit 1995
sind die Abschlüsse an den Berufsakade-
mien mit einem Fachhochschulabschluss
gleichgesetzt. Angesichts der Erfolge des
Modells eröffneten auch die Länder Berlin, Thüringen und Sachsen Berufsakademien.
Im Jahr 2009 wurden alle Berufsakademien in Baden-Württemberg in die neu
geschaffene Duale Hochschule BadenWürttemberg (DHBW) überführt. Mit
der Gründung der staatlichen DHBW
erhalten alle Absolventen einen akademischen Abschluss, in der Regel den Bachelor. Heute gibt es in allen Bundesländern
duale Studiengänge, die eine effiziente
Verbindung von theoretischer und praktischer Berufsausbildung ermöglichen.
Sowohl die Anzahl der angebotenen Ausbildungsgänge als auch die der beteiligten Firmen und der Studierenden steigen
kontinuierlich.
WS 2012/13 STUDI Info 15
Du willst ins Ausland? Wir geben dir Tipps und Infos rund um Auslandssemester,
-praktika und Sprachkurse sowie Stipendien. Alles auf www.go-out.de!
Die Welt zieht dich an.
16 STUDI Info WS 2012/13
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