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Ausgabe 4 als PDF-Datei
Nummer 4
17. Februar bis 2. März 2013
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Ohne Land kein Brot
Ökumenische Kampagne 2013
Ökumenische Kampagne
«Gott übergab die
Titelbild: Frau bei der Ernte in Burkina Faso. Bild: Annette Boutellier/Fastenopfer
Editorial
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forumKirche | 4-2013
Kirchliche Vision einer Landreform – ein südafrikanischer B
Der Einsatz für eine gerechte Verteilung
und Nutzung von Land ist eine grundlegende Herausforderung für die christlichen
Kirchen. Es darf weder der Spekulation dienen noch dem Profit einiger weniger. Ein
verantwortungsvoller Umgang mit dem
Land zielt auf die Sicherung der Ernährung
aller und auf die Lebensqualität der Gemeinschaft.
Macambini in KwaZulu Natal: Die Regierung
verspricht der Ruwaad Holding aus Dubai
165 Quadratkilometer Land, ohne die lokale
Bevölkerung in die Verhandlungen einzubeziehen. Auf dem Terrain soll ein Vergnügungspark mit angeblich Tausenden von
Arbeitsplätzen geschaffen werden. Das Projekt hätte die Umsiedlung von 10 000 Familien zur Folge. Die Bevölkerung wehrt sich
mit heftigen Protesten gegen das Vorhaben.
Pella, Northern Cape: Die Regierung
schliesst, auch dort ohne die Bevölkerung
zu konsultieren, ein Abkommen mit den Desert Star Studios. Das Konsortium von Filmgesellschaften möchte auf 300 Quadratkilometern ein Filmstudio im Hollywood-Stil
erstellen. Hier werden 18 000 Arbeitsplätze
versprochen. Die Wohnbevölkerung von Pella weigert sich, das Land ihrer Vorfahren,
das ihnen 15 Jahre zuvor zurückerstattet
wurde, aufzugeben.
Zwei Beispiele, die zeigen, dass die Landfrage auch bald 20 Jahre nach dem Ende der
Apartheid ein heikles Thema bleibt. Dabei
hatte der Aufbruch 1994 bei vielen in Südafrika grosse Hoffnungen geweckt – auch
auf eine faire Rückgabe und Neuverteilung
von Land. Seither sind erst knapp sieben
Inhalt
Vatikan
Papst im Ruhestand
Benedikt XVI. geht ins Kloster
5
Weltgebetstag 2013
6
Heimatsuche hat viele Gesichter
Im Mittelpunkt steht der Umgang mit Fremden
Weisheiten aus der Wüste
Zuerst mein Nächster, dann die Freiheit
25
Kurse · Tagungen
30
Missionen · Radio & TV
31
Kalenderblatt · Zum Schluss
32
Bild: Brot für alle
Land-Grabbing ist kein Phänomen des
21. Jahrhunderts. Schon die Propheten
des Alten Testamentes prangerten an,
dass Bauern ihres Landes und damit ihrer
Lebensgrundlage beraubt wurden. Mitte
des 9. Jahrhunderts vor Chr. war es der
landlose Prophet Elija, der seinen König
Ahab anklagte. Dieser hatte durch eine Intrige den rechtschaffenen Nabot umbringen lassen, um sich seines Weinberges
zu bemächtigen. Etwa 100 Jahre später
entsetzt sich der Prophet Micha über die
Reichen seines Volkes: «Sie wollen Felder
haben und reissen sie an sich, sie wollen
Häuser haben und bringen sie in ihren Besitz. Sie wenden Gewalt an gegen den
Mann und sein Haus» (Mi 2,2). Die Propheten verurteilen die Gier der Mächtigen
aufs Schärfste und stellen sich leidenschaftlich auf die Seite der Mittellosen.
Und das Wichtigste: Sie verstehen sich
als von Gott gesandt. Er selbst ist entsetzt über die Verbrechen in seinem Volk.
Beinahe 3000 Jahre später hat der Landraub ganz andere Dimensionen angenommen. Es sind nicht mehr nur einzelne
Menschen am Rande der Gesellschaft betroffen, sondern die Bevölkerung ganzer
Landstriche (vgl. Seite 4). Wer erhebt heute seine Stimme gegen diese unmenschlichen Bedrohungen? Die Betroffenen, die
sich dagegen wehren, schauen nicht
mehr in das Gesicht eines Mächtigen,
sondern sehen sich unpersönlichen
Unternehmen gegenüber. Ursachen und
Mechanismen sind undurchsichtiger geworden. Durch die globalen Verflechtungen werden auch Menschen zu Mittätern,
die weit vom «Tatort» entfernt leben und
die Folgen ihres Handelns nicht durchschauen.
Es braucht unabhängige Organisationen
mit Experten und weltweiten Verbindungen, die sich mit diesen Fehlentwicklungen auseinandersetzen. Dazu gehören
neben vielen wertvollen, nichtkirchlichen
Organisationen auch kirchliche Hilfswerke
wie Fastenopfer und Brot für alle. Sie tragen Fakten zusammen, informieren die
Öffentlichkeit, klären über Zusammenhänge auf, versuchen gesellschaftliche
Rahmenbedingungen zu verändern und –
was das Allerwichtigste ist – sie stehen
den Betroffenen zur Seite mit Kompetenz
und menschlicher Anteilnahme. Ein prophetischer Dienst in unserer Zeit.
Prozent des kultivierbaren Landes neu verteilt worden. Noch immer bleibt den meisten Landarbeiterinnen und Landarbeitern
einzig das Versprechen und die Hoffnung
auf ein besseres Leben.
Ein gerechter Zugang zu Land für alle
Das Alte Testament betont, dass die Erde
Gott gehört. Während in Ägypten und Babylonien alles Land dem Pharao oder dem König zugesprochen wurde, gilt in Israel Gott
als der wahre Eigentümer des Landes. Das
Volk ist lediglich dessen Verwalter. So wie
es im Buch Leviticus heisst: «Das Land darf
nicht endgültig verkauft werden; denn das
Land gehört mir und ihr seid nur Fremde
und Halbbürger bei mir.» (25,23).
Erkennen wir Gott als Eigentümer des Landes, hat niemand das Recht, einen Menschen zu enteignen, der das Land bewirtschaftet – nicht einmal ein König (vgl. 1.
Kön 21). Die Propheten (Jes 5,8; Mi 2,2)
verurteilen die Reichen, die die armen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zwingen, ihre
Familienbetriebe aufzugeben, aufs Schärfste. Jede Form von Besitz, der willkürlich und
einzig dem eigenen Vorteil dient, ist verboten. Dieser Geist des Teilens prägte bereits
die frühen christlichen Gemeinden (Apg
2,44-45; 4,32-37).
Land in den Händen von wenigen
Die christliche Soziallehre bezeichnet die
Konzentration von Landbesitz als Skandal,
der gegen den Willen Gottes und seinen
Heilsplan verstösst. Ungleich verteilte öffentliche Güter und ungleiche Chancen auf
individuelle Entwicklung sind eine wesentliche Ursache von Konflikten. Sie untergraben das Leben der Gesellschaft und zerstören das soziale Gefüge sowie die Umwelt.
Schon der Kirchenvater Johannes Chrysostomos verurteilte die Ungleichheit, als er ge-
Erde allen Menschen»
Bild: swx
Beitrag
gen Grossgrundbesitzer – von denen einige
Christen waren – wetterte: «Von wem habt
ihr diese grossen Ländereien erhalten, und
von wem hat derjenige es erhalten, der es
euch übertragen hat? … Gott übergab die
Erde allen Menschen in gleicher Weise, und
zwar umsonst.»
Privatbesitz ist untergeordnet
Grosser Landbesitz, insbesondere wenn die
Eigentümer gar nicht dort leben, verstösst
gegen das Prinzip der katholischen Soziallehre, «dass die Erde allen anvertraut ist
und nicht nur den Reichen. Niemand hat
das Recht, für seinen ausschliesslich eigenen Gebrauch zu behalten, was er nicht
benötigt, wenn anderen das Lebensnotwendige fehlt.» Die Kirche betrachtet den individuellen Besitz nicht als die einzig legitime
Form von Landbesitz. Gemäss der Soziallehre muss in gleicher Weise der Gemeinschaftsbesitz geschützt werden, welcher
ein Merkmal der Sozialstrukturen vieler
indigener Bevölkerungen ist. Er ist Teil ihres
Überlebens und Wohlergehens und dient
zugleich dem Schutz der natürlichen
Ressourcen.
Auch Zugang zu Wissen
Eine Agrarreform gemäss der kirchlichen
Soziallehre muss mehr beinhalten als nur
die einfache Neuordnung der Landbesitzverhältnisse. Entscheidend ist auch ein einfacher Zugang zu Wissen sowie zu den
technischen und naturwissenschaftlichen
Möglichkeiten für alle Menschen. Sie sollen
zudem Investitionen tätigen können und Zugang zu einer verbesserten Infrastruktur haben. Um solch umfassende Reformen zu erreichen und erfolgreich umzusetzen, muss
die Kirche solidarisch mit den Armen und
Landlosen sein. Zum einen muss sie ihr reiches sozialethisches Wissen und ihre Erfah-
Links: Die Nutzung von
fruchtbarem Land für
Grossprojekte – wie hier
in Sierra Leone – entzieht
der einheimischen
Bevölkerung die Lebensgrundlage.
Rechts: Wenn mit Lebensmittel spekuliert wird,
können sie sich Menschen in armen Ländern
nicht mehr leisten.
rungen aus den Schriften und der kirchlichen Lehre zum Thema Land einbringen.
Zum andern muss sie dafür sorgen, dass
die Armen, die Menschen ohne politische
Mitsprache in allen Angelegenheiten, die
sie betreffen, einbezogen werden.
Die Vision: Land für alle
Es ist Aufgabe aller Menschen, die Ungerechtigkeiten rund um den Besitz von Land
und anderen Reichtümern zu überdenken.
Werden nicht rasch Massnahmen ergriffen,
dreht sich die unheilvolle Spirale von Gewalt
und Elend weiter und die Erde wird zu einem
zunehmend unsicheren Ort.
Unsere Vision einer erfolgreichen Land- und
Agrarpolitik aber ist: Das Land wird auf eine
fürsorgliche Weise für die heutige und die
künftigen Generationen genutzt. Die Lebensqualität aller, einschliesslich der Landbevölkerung, ist gut. Die ländliche lokale
Ökonomie blüht, sie ist in das gesamte
Wirtschaftssystem integriert und bietet attraktive Möglichkeiten für junge Menschen.
Alle Menschen haben Zugang zu adäquatem Land für Wohnung, Weide- und Anbauflächen. Dies gilt auch für Frauen. In den
meisten traditionellen afrikanischen Kulturen verfügen Frauen nicht über Landbesitz.
Dagegen muss die Gleichberechtigung der
Frauen, so wie sie in der südafrikanischen
Verfassung verbürgt ist, geltend gemacht
werden. Eine erfolgreiche Agrarreform führt
dazu, dass Land nicht länger als reine Handelsware verstanden wird, sondern als unsere Mutter, als Ort des Lebens und als
Gottes Gabe an alle. Wir selbst sind Hüterinnen und Hüter des Landes und tragen
dafür Verantwortung.
Mike Deeb OP und Philani Mkhize,
beide Justitia et Pax Südafrika
Quelle: Kipa
Ökumenische Kampagne
News
■ Keine Sonnenkollektoren
Im Bistum Sitten soll es keine Solaranlagen auf Kirchendächern geben. Entsprechende Projekte in Visperterminen VS und
Mase VS wurden vom Bischofsrat abgelehnt. In einem Schreiben an die Initianten betonte der Bischofsrat, Kirchen seien
Gebäude von kulturellem Wert. «Um einer
Banalisierung von Kultstätten vorzubeugen, dürfen keine Solaranlagen auf den
Dächern der Kirchen und Kapellen
installiert werden».
■ Gespräche mit neuapostolischer Kirche
Die neuapostolische Kirche (NAK) könnte
Gastmitglied der Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCKCH) werden. Nachdem die NAK am 10. Januar ihren Katechismus vorgestellt hat,
seien Gespräche wieder möglich, schreibt
die AGCK. Die Kommission werde nun anhand des Katechismus der NAK die Frage
beantworten, ob die Gastmitgliedschaft
der NAK-CH möglich ist.
■ Bischof rügt Banker
Der neue Erzbischof von Canterbury,
Justin Welby, hat sich «zunehmend perplex» über die Bonus-Zahlungen an Banker geäussert. In einem parlamentarischen Ermittlungsausschuss zur Grossbank HSBC griff Welby die Vorstandsspitzen wegen deren Praxis von Belohnungen
an. Entweder sollten Manager ein niedriges Gehalt beziehen und später Zusatzvergütungen erhalten oder ein hohes Gehalt bekommen, aber auf Boni verzichten.
■ Gegen Einmischung der Kirche
Eine Mehrheit der Russen lehnt laut einer
Umfrage des Meinungsforschungsinstituts
FOM eine Einmischung der russisch-orthodoxen Kirche in die Politik ab. 51 Prozent
erklärten, Geistliche sollten sich ganz aus
der Politik heraushalten. 25 Prozent gestanden der Kirche zwar Stellungnahmen
zu politischen Fragen zu, wandten sich jedoch gegen eine direkte Mitwirkung an
politischen Entscheidungen.
■ 1000 Kindersoldaten in Mali
Islamistische Gruppen in Mali haben nach
Einschätzung von Caritas International
1000 Jungen und Mädchen als Kindersoldaten missbraucht. Der Einsatz von Kindersoldaten gehöre in vielen Kriegen zum
grausamen Alltag, erklärte der Leiter der
katholischen Hilfsorganisation, Oliver Müller. Die Vereinten Nationen gingen von
weltweit 250 000 Kindern und Jugendlichen aus, die derzeit zum Kampf
gezwungen würden.
forumKirche | 4-2013
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Ökumenische Kampagne
Landraub verursacht Hunger
Kleinbauern brauchen Hilfe in der Auseinandersetzung mit Unternehmen
Land-Grabbing – wörtlich «Land an sich
reissen» – ist kein neues Phänomen. Denn
während Jahrhunderten wurden in Ländern
des Südens fruchtbare Gebiete von europäischen Kolonialherren in Besitz genommen und bebaut. In letzter Zeit werden erneut grosse Flächen Land beansprucht –
diesmal von finanzstarken Unternehmen.
Eine Katastrophe für die ansässigen Bauernfamilien ohne Besitzurkunden.
schlossen. Dies ist mehr als 50 Mal die
Fläche der Schweiz. In all diesen Fällen verlieren einheimischen Bauernfamilien ihre
Felder und damit ihren Lebensunterhalt.
Dabei belegen Studien aus allen Kontinenten, dass die bäuerlichen Familienbetriebe
weltweit gesehen nicht nur 70 Prozent aller
Nahrungsmittel produzieren: Sie sind auch
produktiver als die Grossbetriebe des Agrobusiness.
herrscht. Noch absurder wird die Situation,
wenn der angebaute Mais der Herstellung
von Agro-Treibstoffen für die Tanks europäischer Autos dient. Die auf den neuen
Plantagen geschaffenen Arbeitsplätze beschäftigen meist nur einen Bruchteil der
vertriebenen Menschen. Dies meist zu
Löhnen, die keine Familie zu ernähren
vermögen. Die Anzahl der unterernährten
Frauen, Kinder und Männer steigt.
Seit der Ernährungskrise 2007 ist fruchtbares Land zum Spekulationsobjekt geworden. Westliche Firmen sowie staatliche Investitionsgesellschaften aus China,
Ostasien oder dem arabischen Raum reissen sich mit oft fragwürdigen Methoden riesige Ackerflächen unter den Nagel. Sie
schliessen Pachtverträge für 50 bis 99 Jahre ab, die ihnen die exklusive Verfügung
über das Land und das damit verbundene
Wasser zugestehen.
Langfristig gesicherte Rechte
Damit Kleinbäuerinnen und -bauern Nahrungsmittel produzieren können, sind sie,
neben angepasstem Saatgut und Wasser,
vor allem darauf angewiesen, dass ihnen
ihre Felder gehören, dass ihr Zugang dazu
langfristig gesichert ist. Nur dann werden
sie in dieses Land investieren und zum
Beispiel Bäume pflanzen, die erst für die
nächste Generation ertragreich sind. Es ist
deshalb ein grosses Problem, dass vielerorts die Bauernfamilien keine Landtitel
besitzen und deshalb rechtlich nicht vor
Vertreibung geschützt sind.
Aktiv gegen Land-Grabbing
Weil viele Partnerorganisationen von Fastenopfer und Brot für alle von Land-Grabbing betroffen sind und sich gegen die bedrohliche Entwicklung wehren, wählten die
beiden Organisationen «Ohne Land kein
Brot» zum Thema der ökumenischen Kampagne 2013. Konkret unterstützt Fastenopfer zahlreiche Organisationen, welche Bauernfamilien helfen, Besitzurkunden für ihre
Felder zu erlangen. Danach kann ihnen das
Land, das sie traditionell bebauen oder bewohnen, nicht mehr einfach weggenommen
werden. Weiter fördert Fastenopfer den
ökologischen Landbau und die Züchtung
von besserem Saatgut, damit die Familien
langfristig ihre Produktion erhöhen und den
Hunger aus eigener Kraft überwinden können. Auf politischer Ebene setzen sich Fastenopfer und Brot für alle für einen Stopp
von Land-Grabbing ein: Es braucht neue Regelungen für Investitionen im Agrarbereich,
damit die Rechte der lokalen Bevölkerung
geschützt sind.
Dramatische Auswirkungen
Durch das Land-Grabbing kommt es zur
widersprüchlichen Situation, dass in einem
Land, in dem ausländische Investoren in
grossen Mengen Nahrungsmittel oder landwirtschaftliche Rohstoffe wie Palmöl für
den Export anbauen, gleichzeitig Hunger
Bild: Siegfried Arends/Brot für alle
50 Mal die Schweiz
Die kleine internationale Nichtregierungsorganisation Grain beobachtet diese Praktiken seit langem. Weltweit hat sie 416 Fälle
von Land-Grabbing identifiziert, davon 228
in Afrika. Gemäss Berechnungen der Internationalen Land-Coalition ILC wurden zwischen 2000 und 2010 solche Landverträge für eine Fläche von insgesamt 203
Millionen Hektaren verhandelt oder abge-
Grosse Monokulturen wie dieses Zuckerrohrfeld in Sierra Leone sind weniger produktiv als
bäuerliche Familienbetriebe.
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forumKirche | 4-2013
Blanca Steinmann, Fastenopfer
Weitere Infos zum Thema auf
www.oekumenischekampagne.ch
■
Zitat: Extraprofite für ein paar
Auserwählte
«Land-Grabbing führt dazu, dass die
Landwirtschaft sich immer stärker auf
riesige Monokulturen, umfangreichen
Chemieeinsatz, den Verbrauch von fossilen Energieträgern und unmenschliche
Arbeitsbedingungen stützt. Eine solche
Landwirtschaft wird nicht dazu taugen,
die Welt mit Lebensmitteln zu versorgen.
Sie dient im Wesentlichen dazu, Extraprofite für ein paar Auserwählte zu produzieren.»
Henk Hobbelink, Grain
Vatikan
Papst im Ruhestand
Dass Papst Benedikt XVI. das höchste
Amt der katholischen Kirche als Last empfand, machte er bald nach seinem Antritt
deutlich: Das sich abzeichnende Votum der
Kardinäle am 19. April 2005 habe er wie
ein «Fallbeil» erlebt, sagte er einmal. Keine
Spur davon, dass er sein Papsttum geniessen wollte wie manche Vorgänger in der
Renaissance. In protokollarische Gepflogenheiten wie etwa einen Empfang mit militärischen Ehren musste er sich einfinden.
Bei den ersten Auslandreisen spürte man,
dass das nicht seine Welt war.
In seiner letzten Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation hatte Ratzinger den
Wunsch geäussert, die verbleibenden Lebensjahre nach einem Ausscheiden aus
dem Kuriendienst als Privatgelehrter zu arbeiten, Bücher zu schreiben und die Zeit
gemeinsam mit seinem Bruder Georg zu
verbringen, den er auch als theologischen
Gesprächspartner schätzt.
Karmelkloster innerhalb der Vatikanmauern
Doch auch dieser Wunsch wird nicht Wirklichkeit. Nach seinem überraschenden
Amtsverzicht will sich Benedikt XVI. zunächst an seinen Sommersitz Castel Gandolfo begeben. Später werde er sich in das
bisherige Karmelkloster innerhalb der Vatikanmauern zu einem Leben in Gebet und
Meditation zurückziehen, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi mit. Zwar hat Benedikt XVI. noch immer seine alte Wohnung in
Pentling. Doch dass sich ein ehemaliger
Stellvertreter Christi in eine Wohnsiedlung
im Oberpfälzischen zurückzieht, wäre eine
Neuheit in der Kirchengeschichte.
Üblicher ist der Alterssitz in einem Kloster.
So hatte sich das auch Coelestin V. (1294)
vorgestellt, der bislang prominenteste reguläre Papst, der auf sein Amt verzichtete. Als
Einsiedler war er Papst geworden, und Einsiedler wollte er wieder werden. Das verwehrte ihm allerdings sein Nachfolger Bonifaz VIII. (1294–1303): Aus Angst vor einem
bleibenden Einfluss Coelestins, möglicherweise sogar einer Kirchenspaltung, liess er
ihn bis zum Tod 1296 unter Hausarrest
nehmen.
Berechtigte Sorge
Die Sorge vor Parteinahmen, wenn ein ehemaliger Papst noch lebt, ist berechtigt.
Auch mit Blick darauf schrieb Johannes
Paul II. (1978-2005) schon 1994, dass es
Bild: KNA-Bild
Benedikt XVI. geht nach Amtsverzicht ins Kloster
Im September 2011 besuchte Papst Benedikt XVI Deutschland. Ob er sich damals schon mit dem
Gedanken des Rücktritts befasste?
für einen «emeritierten Papst in der Kirche
keinen Platz gibt». Gerade seine ParkinsonErkrankung und sein monatelanger Leidensweg vor dem Tod am 2. April 2005
machten aber die Dringlichkeit deutlich, eine Regelung für Fälle zu schaffen, in denen
ein Papst die Leitung der Weltkirche wegen
Kräftemangels oder Krankheit nicht mehr
wahrnehmen kann.
Nun hat Benedikt XVI. dieses Problem für
sich gelöst: «Nachdem ich wiederholt mein
Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur
Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr
geeignet sind, um in angemessener Weise
den Petrusdienst auszuüben», sagte er seinen Kardinälen. Eine schnell sich verändernde Welt werde «durch Fragen, die für
das Leben des Glaubens von grosser Bedeutung sind, hin- und hergeworfen». Um
als Papst darauf zu antworten, sei «eine
Kraft des Körpers und auch die Kraft des
Geistes notwendig», die er, Benedikt XVI.,
nicht mehr besitze.
Alte Wohnung an Nachfolger abgetreten
Dass Ratzinger weiter öffentlich im Vatikan
in Erscheinung tritt, ist schwer vorstellbar.
So entschied er sich jetzt, ein zurückgezogenes Leben im Kloster in den vatikanischen Gärten zu führen. Insofern war es
keine voreilige Entscheidung, dass er im
Dezember seine alte Wohnung im römi-
schen Borgo Pio an seinen Nachfolger in
der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, abtrat.
Für Coelestin V. zeigte Benedikt XVI. eine
besondere Sympathie. Zwei Mal besuchte
er dessen Gedenkorte. Sensibel verzeichneten Chronisten, wie Benedikt XVI. am 28.
April 2009 in der Abruzzen-Hauptstadt Aquila das Grab des Eremiten-Papstes in der
Kirche Santa Maria di Collemaggio aufsuchte und dort seine eigene päpstliche Ehrenstola, das Pallium, niederlegte. Das schien
wie der Wunsch, die Bürde des Amtes mit
dem Vorgänger zu teilen. Dessen Schicksal
im Hausarrest muss er nicht befürchten.
Burkhard Jürgens/Kipa
Wahl eines neuen Papstes
Nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. am
28. Februar dürfte die Wahl eines neuen
Kirchenoberhaupts vermutlich im Laufe
des März erfolgen, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi vor Journalisten.
Nach den geltenden Bestimmungen
muss das Konklave zwischen dem
15. und dem 20. Tag nach Beginn der
Sedisvakanz beginnen. «Damit dürften
wir zu Ostern einen neuen Papst haben»,
so Lombardi.
forumKirche | 4-2013
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Weltgebetstag 2013
Heimatsuche hat viele Gesichter
Im Mittelpunkt steht der Umgang mit Fremden
Am 1. März treffen sich wie jedes Jahr
Christinnen aller Konfessionen rund um
den Globus zum Gebet. Zum Schwerpunktthema passt das Land, aus dem die Liturgie stammt: Frankreich.
«Es gab durchaus Frauen, die das nicht verstanden haben: Warum Frankreich und
nicht ein Entwicklungsland?» erinnert sich
Sonja Scheuermeier an das von ihr geleitete Vorbereitungstreffen in Schaffhausen,
und stellt klar: «In auf ein Jahr befristete
Projekte in Frankreich – etwa Begegnungsorte für gewaltbetroffene Migrantinnen –
fliessen nur zehn Prozent der Kollekte; der
Rest geht an langfristige Weltgebetstagsprojekte weltweit.»
Das Thema Fremdsein betrifft den Alltag
Beim Vorbereitungstreffen setzte sich eine
Teilgruppe mit dem Schrifttext vom Weltgericht (Mt 25) auseinander, aus dem die
Worte des Menschensohns «Ich war fremd
und ihr habt mich aufgenommen» das Motto des Weltgebetstages liefern. «Wir kamen
Bild: Doris Brodbeck
Frankreich – aus mehreren Perspektiven
Dass die Liturgie gerade aus unserem
grössten Nachbarland kommt, freut sie, die
auch im Vizepräsidium des Schweizer Weltgebetstagskomitees sitzt, sehr: «Einerseits
ist die Liturgie dieses Jahr viel stärker
durch Lieder geprägt. Und ich liebe die französische Musikalität! Andererseits ist uns
das Land nicht nur geografisch, sondern
gerade auch in der Frage nach dem Um-
schnell von einer abstrakt-politischen Ebene zu unserem persönlichen Leben», erzählt Vivianne Walther, die diese Teilgruppe
leitete. «Wie begegne ich auf der Strasse
oder im eigenen Wohnblock einem Fremden? Wie reagiere ich auf Menschen anderer Hautfarbe?» seien schliesslich wichtige
Fragen geworden. «Die Frauen fragten bei
diesem Bibeltext auch nach denen, die die
Fremden nicht aufgenommen haben und
die im Weltgericht auf der linken Seite landen», berichtet sie. «Doch die französischen Frauen hatten ganz bewusst nur den
positiven Abschnitt ausgewählt. Sie wollten
wohl weniger die Moralkeule schwingen,
sondern zeigen: Das ist eine Frohbotschaft
– im Fremden begegnen wir Christus
selbst!»
gang mit Fremden nahe.» Der Ausländeranteil in Frankreich liegt bei elf Prozent, doch
auch viele Eingebürgerte sind sprachlich
und kulturell fremd geblieben – man denke
etwa an die «banlieues», die Vororte der
Grossstädte, in denen die Bevölkerung hundert mal so dicht wie im restlichen Land
lebt, und in denen es immer wieder zu Krawallen kommt. In der Asylpolitik fühlt sich
das Land den Menschenrechten verpflichtet, doch geben Einzelschicksale immer
wieder zu Diskussionen Anlass – eine Situation ähnlich wie in der Schweiz.
In den Gesprächen über das Fremdsein kamen die 70 in Schaffhausen versammelten
Frauen aber auch auf den Aspekt, dass
man im eigenen Land fremd sein könne.
Etwa wenn man als Einzige eine andere
Meinung als die anderen vertrete und spüre, dass diese nicht akzeptiert werde.
Ein heiliger Bereich soll entstehen
Eine froh machende Botschaft aus dem Alten Testament ist für Eva Baumgardt, reformierte Pfarrerin in Neunkirch, das Heiligkeitsgesetz im Buch Leviticus. In ihrer
Teilgruppe legte sie die Worte «Ihr solltet
heilig sein, denn ich, der Herr, euer Gott,
bin heilig» als Kreis aus. Im Kontext dieses
Heiligkeitsgesetzes aus Lev 19 heisst es:
«Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll
euch wie ein Einheimischer gelten, und du
sollst ihn lieben wie dich selbst ...» Die
Frauen schlüpften in verschiedene Rollen –
das 16-jährige Flüchtlingsmädchen, das ohne Eltern aus Togo in die Schweiz geflohen
ist und um Asyl ansucht, die 63-jährige Alleinstehende mit Behinderung – und erarbeiteten, was diese Frauen vorwärts bringt
und was sie hemmt. Die Vorwärts-Faktoren
wurden in die Mitte des Kreises gelegt und
mit konkreten Bestimmungen des Heiligkeitsgesetzes verbunden, so etwa mit «Begünstigt weder den Armen noch den Einflussreichen, wenn ihr ein Urteil fällt. Jeder
soll zu seinem Recht kommen.» So entstand ein heiliger Bereich, in dem Voraussetzungen für ein gutes Leben sichtbar wurden – heute wie zu biblischen Zeiten.
Frauen – und natürlich auch Männer – dürfen sich am 1. März auf eine bunte, reich
gestaltete und Mut machende Liturgie freuen. Die jeweiligen Orte und Zeiten sind im
Innenteil dieser Ausgabe zu finden. Weitere
Informationen, Hintergründe und Downloads bietet die Internetseite www.wgt.ch.
Christoph Klein
Auch die Liebe zum Land und zur Liturgie des diesjährigen Weltgebetstages geht durch den Magen.
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forumKirche | 4-2013
Ethik
Im Sinne des Patienten
Bild: Maren Bessler/Pixelio.de
Neue Patientenverfügung ermöglicht mehr Selbstbestimmung
Seit dem 1. Januar 2013 ist das neue Erwachsenenschutzrecht bundesweit in
Kraft. Mit entscheidenden Neuerungen
wurde damit das rund 100-jährige Vormundschaftsgesetz abgelöst. Das Erwachsenenschutzrecht verfolgt die zentralen
Ziele, das Recht auf Selbstbestimmung zu
fördern und die Familiensolidarität zu stärken. Zu diesem Zweck wird unter anderem die Patientenverfügung eingeführt.
Die Patientenverfügung ist ein Dokument,
in dem eine Person festlegt, welchen medizinischen Behandlungen sie im Fall ihrer
Urteilsunfähigkeit zustimmt und welche sie
ablehnt. Das heisst, die Patientenverfügung enthält Anweisungen für medizinische
Situationen, in denen die Patientin oder der
Patient geistig nicht mehr in der Lage ist zu
entscheiden bzw. einen Willen zu äussern.
Damit wird die Möglichkeit eröffnet, das Patientenrecht auf Selbstbestimmung in die
Phase der Urteilsunfähigkeit hinein zu verlängern. Mit dem Erwachsenenschutzrecht
wird nun die Patientenverfügung neu in der
ganzen Schweiz verbindlich.
Vertretung in medizinischen Massnahmen
Eine Patientenverfügung kann ebenfalls dazu dienen, jemanden zu bestimmen, der im
Namen der urteilsunfähigen Person in medizinischen Fragen entscheiden darf. Diese
Möglichkeit wird vor dem Hintergrund wichtig, dass das Erwachsenenschutzrecht generell eine Vertretung von urteilsunfähigen
Personen in medizinischen Angelegenheiten vorsieht. Die stellvertretende Person
stammt dabei aus dem Familien- und Lebenskreis der urteilsunfähigen Person. Das
Gesetz legt hier eine Rangfolge von Personen fest, denen eine Stellvertretung angeboten wird. Die Entscheidungsbefugnis
wird damit generell von den Ärztinnen und
Ärzten auf die vertretungsberechtigte Person verschoben, es sei denn, es besteht eine Notfallsituation oder es ist unklar, wer
die Stellvertretung innehat. Diese Verschiebung der Verantwortung soll dem zweiten
Ziel des Erwachsenenschutzrechts dienen,
nämlich die Familiensolidarität zu stärken.
Werden nun in einer Patientenverfügung
konkrete Anweisungen für Behandlungsentscheide gegeben oder bereits eine Stellvertretung benannt, sind diese vorrangig zu
beachten. Das Patientenrecht auf Selbstbestimmung hat damit gegenüber der Familiensolidarität Vorrang.
zeichnet sein. Solange eine Person urteilsfähig ist, kann sie die Patientenverfügung
jederzeit widerrufen. Auf der Versichertenkarte kann der Hinterlegungsort der Patientenverfügung eingetragen werden. Zudem
muss der Arzt anhand der Versichertenkarte abklären, ob eine Patientenverfügung
vorhanden ist. Entsprechend den Anweisungen der Patientenverfügung muss dann
behandelt werden, ausser wenn Straftaten
eingefordert werden (z. B. aktive Sterbehilfe) oder angezweifelt wird, dass das Dokument auf freiem Willen beruht oder die Anweisungen noch dem mutmasslichen
Willen des Patienten entspricht. Zwar können mit einer Patientenverfügung keine Behandlungen eingefordert werden, für die
medizinisch kein Grund besteht. Hingegen
ist die Ablehnung einer medizinischen
Massnahme in jedem Fall verbindlich, auch
wenn diese aus medizinischer Sicht sinnvoll und notwendig wäre. Werden die Anweisungen einer Patientenverfügung nicht beachtet, müssen die Gründe dafür im
Patientendossier dargelegt werden. Die
Transparenz und Kontrolle der Entscheidungsprozesse wird damit sichergestellt.
Bestehen Zweifel, ob ein Behandlungsentscheid rechtmässig ist, kann der Fall vor
die neu geschaffene Erwachsenenschutzbehörde gebracht werden.
Susanne Brauer, Paulus-Akademie Zürich
■ Die Caritas Schweiz bietet Vorlagen zur
Patientenverfügung an: www.caritas.ch.
Die Neuerungen in Kürze
Welche Behandlungen möchte man für sich in
ausweglosen Situationen ausschliessen?
Ablehnung medizinischer Massnahmen
Um gültig zu sein, muss eine Patientenverfügung im urteilsfähigen Zustand freiwillig
und schriftlich verfasst, datiert und unter-
• Mit der Patientenverfügung kann man
die eigene medizinische Behandlung
auch im zukünftigen Fall einer Urteilsunfähigkeit bestimmen.
• Die Patientenverfügung muss von
Ärztinnen und Ärzten befolgt werden,
sofern keine gewichtigen Gründe
dagegen sprechen.
• Liegt keine Patientenverfügung vor,
entscheidet eine vertretungsberechtigte Person aus dem Familien- und
Lebenskreis der betroffenen Person.
• Die Erwachsenenschutzbehörde übernimmt eine Überwachungs- und Durchsetzungsfunktion.
forumKirche | 4-2013
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Inserate
Kath. Kirchgemeinde Kreuzlingen-Emmishofen
Wir suchen
Pfarreisekretärin
Pfarreisekretär 25 %
Sie arbeiten in den Pfarreien St.Stefan und St.Ulrich abwechselnd je einen halben Tag pro Woche und vertreten die
Sekretärinnen bei Ferien und anderen Abwesenheiten.
Aufgaben
• Administrative und organisatorische Sekretariatsarbeiten
• Telefonanrufe entgegennehmen und Besucher empfangen
• Redaktion Pfarreiteil in forumKirche
• Aktualisierung der Homepage
• Verwaltung der Pfarreikassen und der Kollekten
Wir erwarten
• Kaufmännische Ausbildung, gute PC-Kenntnisse
• Organisatorisches Flair und Teamfähigkeit
• Selbständige, speditive Arbeitsweise
• Interesse an Kirche und Pfarrei und Zugehörigkeit zur
katholischen Kirche
Die Kirchenvorsteherschaft der kürzlich fusionierten Kirchgemeinde FrauenfeldPLUS sucht Verstärkung:
Wir bieten Ihnen
• vielseitige, interessante Aufgaben
• Anstellungsbedingungen gemäss Besoldungsverordnung
Mitarbeiterin|Mitarbeiter
Sekretariat der Kirchenvorsteherschaft
Pensum 30 %
Weitere Auskünfte erhalten Sie bei den beiden Pfarrämtern
St.Ulrich, T 071 672 22 18 oder St.Stefan, T 071 672 22 62
Stellenantritt: Nach Vereinbarung, so bald als möglich.
Arbeitsort
Katholisches Pfarramt, St. Gallerstrasse 24, 8500 Frauenfeld
Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis 1. März 2013 an:
Kath. Kirchgemeinde, Thomas Gisler, Präsident, Stählistr. 31,
8280 Kreuzlingen, [email protected]
Eintrittsdatum
1. März 2013 oder nach Vereinbarung
Aufgaben
• Allgemeine Sekretariatsarbeiten
• Spezialaufträge durch die Mitglieder der Kirchenvorsteherschaft z. B. im Personalwesen, im Liegenschaftensektor,
im Aktuariat, in der Buchhaltung, im Bauwesen, Medienmitteilungen und Homepage-Betreuung
• Organisation von Veranstaltungen
• Enge Zusammenarbeit mit der Kirchenvorsteherschaft und
dem Kirchenpräsidenten
…
✃
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8
forumKirche | 4-2013
Bewerbung
Bitte senden Sie Ihre Unterlagen bis 28. Februar 2013 an:
Kath. Kirchenvorsteherschaft FrauenfeldPLUS
Danielle Limacher, Verantwortliche Ressort Personal
St. Gallerstrasse 24, 8500 Frauenfeld,
[email protected]
Weitere Auskünfte
Lukas Leutenegger, Kirchenpräsident,
[email protected]
Telefon
Schweizerische Caritasaktion
der Blinden (CAB)
Schrennengasse 26, 8003 Zürich
044 466 50 60, [email protected]
FK/2013
STELLEN SIE SICH VOR, IN VÖLLIGER
DUNKELHEIT ZU LEBEN?
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• Mehrjährige berufliche Erfahrung
• Gute Kenntnisse der MS Office-Tools
• Übersicht bewahren, Organisationsgeschick und sorgfältige
Arbeitsweise
• Belastbarkeit und Flexibilität in Spitzenzeiten, auch
bezüglich Arbeitszeit
• Offenheit und Freude am Umgang mit verschiedensten
Aufgabenbereichen
• Positive Grundhaltung gegenüber der katholischen Kirche
www.kath-frauenfeldplus.ch
SCHWEIZERISCHE CARITASAKTION DER BLINDEN
Weisheiten aus der Wüste
Zuerst mein Nächster, dann die Freiheit
Ich und der heilige Germanos gingen nach Ägypten zu einem Alten. Und nachdem
er uns gastfreundlich aufgenommen hatte wurde er von uns gefragt: Warum
beobachtet ihr zur Zeit der Aufnahme fremder Brüder nicht eure Fastenregel?
Und er antwortete: Das Fasten ist immer bei mir, euch aber kann ich nicht immer
bei mir haben. Auch ist das Fasten eine nützliche und notwendige Sache, unterliegt
aber unserem eigenen Entschluss. Das Gebot Gottes aber fordert notwendig die
Erfüllung der Liebe. In euch nehme ich Christus auf und ich muss mit allem Eifer
dienen. Wenn ich aber euch wegschicke, kann ich die Regel des Fastens wieder
aufnehmen. Denn die Söhne des Brautgemaches können nicht fasten,
solange der Bräutigam bei ihnen ist. Wenn der Bräutigam aber weggenommen
ist, dann fasten sie in Freiheit.
Bild: Adrian Müller
SPRUCH DES ABBAS KASIANOS
Gastgeber und Gastgeberinnen können mir auf die Nerven gehen.
Wenn sie sich in die Küche zurückziehen und ich mir dann in der
Stube vorkomme wie bestellt und nicht abgeholt. Wird man zu
einem Essen eingeladen, dann wird gekocht, aufgetischt, gekocht,
der nächste Gang serviert, usw. Ich bin nicht der erste Mensch mit
dieser Erfahrung. Schon Jesus hat ja eine ähnliche Situation mit
Maria und Marta erlebt. Und der Gipfel der Frechheit ist bei der
Geschichte mit Jesus, dass die arbeitende Person der menschlich
präsenten Person noch Vorhaltungen macht. Doch Jesus fällt nicht
darauf herein. «Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und
Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden» (Lk 10,41-42).
Auch Abbas Kasianos hat diesen wunden Punkt bei religiösen
Menschen getroffen, die ihre spirituellen Übungen absolut setzen
und gerade damit gegen die Liebe verstossen. Der Nächste geht
den spirituellen Bedürfnissen und Übungen vor; die Liebe steht vor
der Freiheit.
Von Franziskus erzählt man sich die wunderbare Geschichte, dass
er mit Brüdern am Fasten war. Mitten in der Nacht hat einer vor
Hunger aufgeschrien. Franziskus liess sofort einen Tisch decken,
brach selber sein Fasten und genoss mit dem Verzweifelten ein
leckeres Mahl. Die Liebe fordert nicht zuerst das Erfüllen von
irgendwelchen Prinzipien, sondern die Erfüllung der Liebe.
Adrian Müller
forumKirche | 4-2013 25
Aus dem Bistum · Kirche ohne Grenzen – Albanisch
Feste bringen Würze und Licht
Bild: Karl-Heinz Laube/Pixelio.de
Was mich bewegt: Ein Beitrag von Denis Theurillat
Ein Geburtstag ist eine
gute Gelegenheit, dankbar zurückzuschauen
und Gemeinschaft
zu pflegen.
So banal es auch klingen mag: Der Ausdruck «Festtage» enthält das Wort «Fest».
Anders gesagt: Das Fest ist Bestandteil
des Lebens, denn der Mensch ist nicht für
das Unglück gemacht, sondern vielmehr für
das Glück. Es ist also unumgänglich, dass
dieses Glück durch festliche Stunden betont wird. In der Regel sind dies wichtige Ereignisse im Leben. Weil diese Momente
und diese Ereignisse einen besonderen Inhalt haben, muss man sie zelebrieren. Man
muss sie feiern. Die Geburt eines Kindes,
ein beruflicher Erfolg, die unverhoffte Rückkehr einer geliebten Person nach langer Absenz: Welche Feste! Es geht auch um Momente oder Ereignisse in der religiösen
Dimension. Denken wir nur an die Feste im
Verlauf eines Jahres. Letztes Jahr haben
wir Weihnachten gefeiert, und in kurzer Zeit
werden wir Ostern feiern. Weitere Feste
sind zum Beispiel das europäische Treffen
der Jugendlichen von Taizé in Rom oder das
Fest der «Goldenen Hochzeit» in unserem
Bistum. Es gäbe noch viele andere Beispiele. Welch wunderbare Feste! Gleichzeitig
will ich festhalten, dass ein Fest nicht unbedingt verbunden sein muss mit breit angelegten luxuriösen Festivitäten und einer
unüberschaubaren Menschenmenge. Ein
Fest kann in aller Stille und Bescheidenheit
und sogar allein gefeiert werden. Ein stiller
Moment in der eigenen Wohnung oder im
eigenen Zimmer im Schein einer Kerze
kann unter Umständen ein wunderbares
Fest sein.
26 forumKirche | 4-2013
Don Albert, welche Rolle spielt die katholische
Albanermission im Alltag der Gläubigen?
Ich glaube, unsere Mission spielt eine starke Rolle im Alltag. Die Gläubigen kommen
sehr gerne in die Mission – und damit meine ich nicht nur unser Zentrum in Sirnach,
sondern natürlich alle Veranstaltungen, die
wir als Mission organisieren. Vor allem aber
sind albanischsprachige Gottesdienste sehr
beliebt. Die Gläubigen spüren ihre Freiheit
in der Mission: die Muttersprache, die Kultur und natürlich auch die religiöse Ausdrucksweise. Wir sind zu einer Gemeinschaft gewachsen, die gute wie schlechte
Zeiten miteinander teilt. Ohne die Mission
wäre das Leben unserer Gläubigen um vieles ärmer und schwieriger.
Welche Bedeutung haben die Festtage für
mich persönlich? Sie bringen Würze und
Licht in den unerbittlichen Ablauf der Tage.
Warum? Weil sie ein vergangenes, ein aktuelles oder sogar ein zukünftiges Ereignis
aufleben lassen. Die Feste geben uns die
Möglichkeit, sich an ein Ereignis oder an einen wichtigen Moment zu erinnern oder
sich neu daran zu erinnern. Die Feste sind
eine Quelle der Rückschau, der Erkenntnis,
des Glaubens, der Andacht. Sie sind auch
Ausdruck der Bejahung eines Lebens, in
dem Frieden und Harmonie nicht nur leere
Worte sind. Sie können sogar Anlass sein
für einen Neubeginn, der den Lebensweg
eines Menschen oder einer Gruppe verändert. Sie sind ganz einfach Ausdruck des
wahren Lebens.
Einmal mehr stelle ich fest, dass die Festtage eine unglaublich starke und dynamische Kraft enthalten. Ganz im Gegensatz
zu Aussagen wie: «Was war das doch für eine schöne Zeit. Ach! Heute ist alles anders.» Oder auch: «Welchen Sinn macht es
denn heute noch zu feiern?» Festtage sind
eine richtige Aufmunterung, die es uns erlaubt, unsern Lebensweg zielgerichtet und
motiviert weiterzugehen. Erinnern wir uns
an bedeutende Festtage! Geniessen wir die
heutigen und freuen wir uns auf die zukünftigen.
Bild: Bistum Basel
Ein Jahr ohne Festtage könnte ich mir gar
nicht vorstellen. Ein Jahr ohne Festtage
wäre eintönig, langweilig, trist. Das Leben
wäre ohne Würze, es wäre nur noch fad.
Welch trauriges Leben!
+ Denis Theurillat
Weihbischof des Bistums Basel
2003 wurde mit der finanziellen Unterstützung der Thurgauer Landeskirche die
katholische Albanermission in der Ostschweiz eröffnet. 10 Jahre sind vergangen.
Die Albanermission blickt zuversichtlich in
die Zukunft. «Kirche ohne Grenzen» hat
sich mit dem Missionar Don Albert Demaj
unterhalten.
10 Jahre Mission. Was wurde realisiert und
was muss noch realisiert werden?
Die Anfänge unserer Mission hat Don
Marjan Marku in Zusammenarbeit mit unserem Bischof aus dem Kosovo und den entsprechenden Institutionen in der Schweiz
gemacht. Nennenswert ist hier die Landeskirche Thurgau. Sie hat sich für die Gläubigen stark gemacht und tut dies bis heute.
So entwickelten sich regelmässige Gottesdienste und diverse kulturelle und
religiöse Veranstaltungen. Nach Don Marjan
Marku folgte für eine kurze Zeit Don Franë
Kolaj. Seit 2011 bin ich Missionar der katholischen Albanermission in Sirnach. Neben den Missionaren wirkten aber natürlich
auch unsere Schwestern aus der Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe (FDC);
Schwester Klementina Avgustini arbeitet
seit 2003 in der Mission und Schwester
Valdete Daka seit fünf Jahren. Sie werden
von unseren Gläubigen sehr geschätzt. Die
Mission hat es mit einem guten Seelsorgeteam geschafft, dass die Gläubigen ihre
Identität nicht verloren haben. Sie kennen
ihre Wurzeln und natürlich auch die «albanisch-religiöse» Ausdrucksweise ihres Glaubens. Weiter versuchen wir als Mission, die
Integration innerhalb der katholischen Kirche in der Schweiz zu fördern – nicht im Sin-
Kirche ohne Grenzen – Albanisch
Wir haben noch viel zu tun
Bild: zVg
Bild: Andrea Qerkini-Mühl
10-Jahre-Jubiläum der katholischen Albanermission
lange dauern, bis unsere Mission sich in der
lokalen Schweizer Kirche integriert hat.»
zweite und dritte Generation unserer Gläubigen auf. Die Mission ist in dieser Hinsicht
herausgefordert, den Gläubigen weiterhin
zur Seite zu stehen, ihnen zu helfen, ihre
Tradition, Kultur und überhaupt ihre Nationa-
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Dank an «Kirche ohne Grenzen» und herzliche Einladung an alle, mit uns das Jubiläum
zu feiern!
Interview und Übersetzung: Mike Qerkini
Das Jubiläumsprogramm wird auf der
Homepage der Mission aufgeschaltet:
www.misioni.ch
■
Gëzuar 10-vjetorin!
Në vitin 2003 u hap me kontribut financiarë të Thurgauer Landeskirche Misioni
Katolik Shqiptarë në Zvicrën Lindore. 10 vjet kanë kaluar. Misioni Shqiptarë në
Sirnach/TG shikon përpara. «Kisha pa Kufij» ka intervistuar Don Albert Demaj,
misionar.
Don Albert, çfarë roli ka Misioni Katolik Shqiptar në jetën e përditshme të besimtarëve?
Unë besoj, që Misioni ka rol shumë të madh. Sepse Misioni është vendi ku besimtarët
tanë vijnë me shumë kënaqësi, për aktivitete të ndryshme. Pastaj organizimi i meshëve
në gjuhën tonë, dhe aktivitet tjera që zhvillohën në kuadër të Misionit tonë, i bënë
besimtarët tanë të ndjejnë vetën si në vendlindje. Besimtarët tanë me Misionin i ndajnë
të mirat, gëzimet por edhe vështirësitë dhe të këqijat. Mendoj se jeta e besimtarëve
tanë pa Misionin do të ishte tepër e varfër dhe shumë e rëndë.
Gibt es spezielle Jubiläumsanlässe?
Ja! Im September 2013 wollen wir Referenten einladen. In einigen Vorlesungen soll
die Thematik unserer Mission im Zentrum
stehen. Dann findet ein feierlicher Jubiläumsgottesdienst statt, an dem unsere
Schwestermissionen aus Luzern und Aarau
teilnehmen werden. Schliesslich soll ein Familienabend als Zeichen unserer grossen
familiären Gemeinschaft unser Jubiläum abrunden. Die Details zum Jubiläumsprogramm sind noch in Planung.
Çfarë mendoni për të ardhmen e Misionit?
Tani në Zvicër po rritet gjenerata e dytë dhe e tretë e besimtarëve tanë. Ne si Mision
do të mundohemi t`iu ndihmojmë në ruajtjën e traditës, kulturës dhe në përgjithësi
identitetit kombëtarë, si dhe integrimin e tyre këtu. Mendoj se në të ardhmën edhe
Misioni ynë do të integrohet në Kishën lokale zvicërane. Pasi që fëmijtë gjithnjë e më
shumë po kanë vështirësi me kuptuar fjalën e Zotit vetem në shqip.
Bild: zVg
Sie blicken also positiv in die Zukunft?
Durchaus! In der Schweiz wächst nun die
Mike Qerkini (26) stammt
aus dem Dorf «Stublla e
Ëperme» im Südosten des
Kosovos und studiert Religionspädagogik in Luzern.
Neben seiner religionspädagogischen Arbeit engagiert er sich ehrenamtlich
in der albanischen Mission.
Messe mit Ministrantinnen und Ministranten.
lität nicht zu vergessen. Es wird nicht mehr
lange dauern, bis unsere Mission sich in
der lokalen Schweizer Kirche integriert hat.
Schon heute müssen wir zweisprachig arbeiten und so das Wort Gottes verkünden,
weil die jüngere Generation nicht alles auf
Albanisch versteht.
❮❮❮ Don Albert Demaj: «Es wird nicht mehr
ne einer Assimilation. Wir freuen uns, wenn
Jugendliche und junge Erwachsene aus unserer Mission an Hochschulen und Universitäten studieren und in den verschiedensten Berufen tätig sind: Ärzte, Lehrer,
Architekten, Seelsorger usw. Andere aus unserer Mission engagieren sich in der
Schweizer Politik oder sind in anderen
Schweizer Gremien tätig. Als Mission leben
wir mit unseren Gläubigen: wir bestärken
sie, wo wir nur können, fördern die Integration und helfen ihnen ihren Alltag zu meistern. In dieser Hinsicht haben wir noch einiges zu tun.
❮❮❮ Missionar Don Albert Demaj feiert eine
A ka ndonjë program që do të shënojë këtë jubile?
Po, ne mendojmë që këtë jubile të rëndësishëm ta festojmë në shtator me një Akademi
shkencore, një meshë solemne me pjesëmarrjën e të tre Misioneve tona dhe një
mbramje familjare. Detaljet e këtij Jubileu ne jemi ende duke i përgatitur me
bashkëpuntorët tanë.
Faleminderit për intervistën!
Faleminderit Juve, si ForumKirche, që përcjellni aktivitet tona në Mision dhe që publikoni
orarin e meshëve tona. Besimtarët tanë e lexojnë me kënaqësi revistën Tuaj. Ne Ju
dëshirojmë shumë suksese edhe në të ardhmën. Faleminderit dhe shpresojë të Ju kemi
edhe Juve në festën e Misioinit tonë. Mirë se vini!
forumKirche | 4-2013 27
Thurgau
Zeit für Partnerschaft
Bild: zVg
Ein Kurs für Paare, die sich trauen
Paare, die heiraten möchten, müssen vieles planen und organisieren. Auf Hochzeitsmessen können sie sich Anregungen
holen, was die Braut heute trägt, wie man
die Festtafel schmückt oder für das Hochzeitsfoto posiert. Wem es nicht nur um
Äusseres geht, kann einen Kurs besuchen, in dem man sich zusammen mit anderen Paaren über Fragen rund um die
Partnerschaft austauscht.
Die kirchliche Erwachsenenbildung KEB der
katholischen Landeskirche Thurgau bietet
in Kooperation mit der evangelischen Erwachsenenbildung tecum jedes Jahr einen
ökumenisch ausgerichteten Kurs an für
«Paare, die sich trauen». Ein Wochenende
lang haben diese Zeit und Gelegenheit, auf
ihren gemeinsamen Weg zurückzublicken,
sich über ihre Vorstellungen und Erwartungen an die Partnerschaft und über die Bedeutung einer lebenslangen Gemeinschaft
in der Ehe auszutauschen. Begleitet werden sie dabei von zwei Ehepaaren. Ziel ist
es, dass die künftigen Ehepartner auch
über Persönliches wie Gefühle, Träume und
vor allem den eigenen Glauben reden, was
im Alltag oft wenig Platz hat. Schliesslich
bekommen die Paare auch Anregungen zur
Gestaltung des Traugottesdienstes. Das
Ganze findet an einem ansprechenden Ort
wie der Kartause Ittingen oder dem Kloster
Fischingen statt. Wem ein Wochenende zu
lang ist, kann sich auch in komprimierter
Form an einem Tag auf den gemeinsamen
Lebensweg vorbereiten.
28 forumKirche | 4-2013
Jede Partnerschaft ist anders
Andrea und Rolf haben vor einem Jahr an
einem Vorbereitungswochenende teilgenommen. «Ich habe mich gefreut, dass wir
uns bewusst ein Wochenende füreinander
Zeit genommen haben», erinnert sich Andrea. Kurse mit Stuhlkreis und Gruppenarbeit waren beide schon gewohnt. «Das
kannten wir aus unserer Zeit bei der Jubla»,
erklärt Rolf. So konnten sie sich gut auf
das bunte Programm einlassen, das von
Gesprächen bis zu Kreistänzen reichte.
In der Vorstellungsrunde erzählten sich die
Paare, wie sie sich kennen gelernt hatten.
«Da wurde mir deutlich, wie unterschiedlich
die einzelnen Partnerschaften sind», berichtet Andrea. Auch ihrem Mann ging es so:
«Es wurde mir klar, dass jede Beziehung
einzigartig ist». Nicht zu vernachlässigende
Unterschiede gibt es auch im Denken und
Fühlen von Frauen und Männern. Dies wurde den beiden an diesem Wochenende bewusst, nachdem sie sich in einer Frauenbzw. Männerrunde über ihre jeweiligen Bedürfnisse und Erwartungen ausgetauscht
und die Ergebnisse dann zusammen getragen hatten.
Das Herz erreichen
Gute Erinnerungen haben Andrea und Rolf
auch noch an das Projekt «Wertehaus»: Sie
erhielten die Anweisung, zunächst jeder für
sich Werte, die sie für ein gemeinsames
Zusammenleben für wichtig hielten, auf
«Bausteine» zu notieren, um damit anschliessend ein gemeinsames Haus zu
Im Ehevorbereitungskurs wird nicht
nur geredet, sondern auch getanzt.
bauen. Andrea war überrascht, dass trotz
vieler Gemeinsamkeiten sich auch Unterschiede auftaten: «Für mich war Humor ein
wichtiger Baustein, während mein Mann
grossen Wert auf finanzielle Sicherheit legte». Dieses Experiment machte ihr deutlich,
dass man unter Umständen besser weiss,
wie der Partner den Kaffee gern hat, als
seine genauen Bedürfnisse in der Beziehung zu kennen. Im anschliessenden Gespräch konnten die beiden miteinander klären, welchen Stellenwert die einzelnen
Werte in ihrer Partnerschaft künftig bekommen sollen. Rolf beschäftigt noch die Frage, wie Partner einander ihre Liebe und Zuneigung zeigen können: «Ich kann ihr noch
so viele Rosen schenken, ohne sie wirklich
zu erreichen». Durch die Gespräche im
Kurs sei ihm klar geworden, dass es eine
ständige Aufgabe sei, danach zu suchen,
womit man das Herz seiner Partnerin erreichen könne.
Gespräche noch präsent
Inzwischen ist ein Jahr vergangen. Die
Briefe, die sich Andrea und Rolf im Kurs
gegenseitig geschrieben haben, haben
sie aufgehoben. Sie sollen einen Platz im
Hochzeitsalbum finden. Auch im Alltag sind
die Gespräche vom Kurs hier und da noch
präsent. So z. B. im Geburtsvorbereitungskurs, bei dem sich die beiden manchmal
sagen: «Schau, dieses Thema haben wir
doch schon bei der Ehevorbereitung besprochen».
Bruno Strassmann, der zum Leitungsteam
des Kurses gehört, erhält vorwiegend positive Rückmeldungen. Er freut sich darüber,
dass auch immer wieder Kontakte über das
Wochenende hinaus entstehen und sich
manche Paare auch an ihrem grossen Festtag besuchen. Ermutigt durch die guten Erfahrungen bei der Ehevorbereitung wünschen sich einige Paare, ein solches
Wochenende zu zweit nach einigen Jahren
zu wiederholen, um ihrer Partnerschaft
neue Impulse zu geben. Bruno Strassmann
greift diesen Wunsch gerne auf und plant,
die Paare der Vorbereitungskurse zu einem
weiteren Wochenende einzuladen.
Detlef Kissner
Ausstellung und Kurse
Auf Tuchfühlung mit Hunger und Armut
Eine Ausstellung zeigt Hungertücher aus aller Welt
Während der diesjährigen Fastenzeit zeigt
«WIR TEILEN: Fastenopfer Liechtenstein»
in Kooperation mit dem Kulturzentrum
Alter Pfarrhof Balzers eine besondere Ausstellung: Erstmals wird im Raum Liechtenstein und Schweiz ein Querschnitt moderner Hungertücher präsentiert.
Bild: zVg
Der christliche Brauch, während der Fastenzeit den Altarraum mit einem Tuch zu verhüllen, war lange Zeit vergessen. 1976
wurde er vom bischöflichen Hilfswerk Misereor neu belebt. Seither gestalten Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt alle zwei
Jahre ein neues Bild, das uns Einsichten in
Leben und Glauben von Menschen fremder
Kulturen ermöglicht. In vielfältiger, farbenprächtiger Bildsprache geben diese Hungertücher Zeugnis von der Solidarität mit
Armen, Schwachen und Ausgegrenzten.
Die Ausstellung im Alten Pfarrhof, die bis
1. April jeweils freitags bis sonntags zu sehen ist, lädt ein zum Innehalten und zur Betrachtung. Sie ruft auf zu Solidarität und
Mitgefühl – nicht nur während der Fastenzeit.
In Balzers werden
moderne Hungertücher
gezeigt wie zum
Beispiel das Hungertuch aus Haiti, das der
Künstler Jacques Chéry
1982 geschaffen hat.
Historische Fastentücher
Zeitgleich zur Ausstellung werden in der
Mariahilf-Kapelle in Balzers Kopien der drei
historischen Fastentücher aus der ersten
Hälfte des 18. Jahrhunderts gezeigt, die
1979 zufällig wiederentdeckt wurden. Die
Tücher wurden höchstwahrscheinlich für
die Mariahilf-Kapelle gefertigt. In der Fastenzeit 2013 verhüllen sie nach langer
Zeit wieder deren Altäre. Zu beiden Ausstellungen werden verschiedene Begleitveran-
staltungen angeboten: öffentliche Führungen im Alten Pfarrhof und in der MariahilfKapelle, eine theologische Betrachtung
ausgewählter Hungertücher sowie ein Vortrag über ein Hilfsprojekt in Madagaskar.
Markus Burgmeier/Red.
■ Nähere Infos auf www.blazers.li unter
dem Stichwort «Alter Pfarrhof».
Die Zukunft ist jetzt
Im Glauben wachsen
Kurs für Menschen mit geistiger Behinderung
und ihre Angehörigen
Angebote zum Glaubenskurs «Komm und sieh»
In der Regel wohnen Erwachsene mit einer geistigen Behinderung in einem Wohnheim, einer betreuten Wohngruppe oder aber
weitgehend selbständig in einer Wohnung. Es gibt auch Familien, die ihre erwachsenen Söhne und Töchter zu Hause betreuen und mit dem Blick in die Zukunft vor schwierigen Entscheidungen stehen. Was passiert, wenn die Eltern nicht mehr sind?
Wo wird der Sohn/die Tochter künftig leben? Wer kümmert sich
um sie? Wie sieht die rechtliche Lage aus?
Die Informationsveranstaltung und der Kurs «Die Zukunft ist
jetzt» befassen sich mit diesem Thema. Erstere behandelt das
Vormundschaftsrecht, die Leistungen der Invalidenversicherung
und das Erbschaftsrecht. Zudem werden verschiedene Wohnmöglichkeiten thematisiert. Der anschliessende Kurs befasst
sich an fünf Samstagvormittagen mit der Planung und Umsetzung von Zukunftsplänen. Der Kurs «Die Zukunft ist jetzt» richtet
sich an die ganze Familie, auch an die Familienmitglieder mit
geistiger Behinderung. Nähere Informationen finden Sie auf der
folgenden Seite.
Elfi Schläpfer Schmücker, Bildungsklub Thurgau
Gesellschaft, Partnerschaft, Familie und Beruf stellen für uns
täglich eine Herausforderung dar. Grund genug, sich nicht passiv
zu verhalten, sondern hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen
und dabei auch unsere Einstellung zum Glauben und unser Verhältnis zur Kirche zu hinterfragen. Wer dies zusammen mit anderen versuchen möchte, ist eingeladen, am Glaubenskurs «Komm
und sieh» teilzunehmen: In neun Impulsen und Gesprächsrunden (mit einer Vertiefungsmöglichkeit zu Hause) sind positive
Denkanstösse zu hören, wie sich beispielsweise Charakterstärke und Selbstwertgefühl auch dank unseres Glaubens an Gott
optimieren lassen. Der Glaubensweg soll ein Ort der Erfahrung
der Gegenwart Gottes, seines Mit-uns-Seins, seiner Freude und
Kraft sein, eine Möglichkeit, dem lebendigen Gott neu die Türe
seines Lebens zu öffnen.
Der Glaubenskurs findet in verschiedenen Pfarreien in den Kantonen Thurgau und St. Gallen statt. Er ist ein Angebot zum Jahr
des Glaubens, das von den Bibelgruppen Immanuel getragen
wird. Details zum Glaubenskurs finden Sie unter
www.immanuel-online.ch.
Jean Egli/Red.
forumKirche | 4-2013 29
Kurse · Tagungen
Katholische und evangelische
Landeskirchen im Thurgau
Thurgauischer Katholischer
Frauenbund
■ Kirche auf Facebook –
Mehr als nur dabei sein!
Der Kurs vermittelt kirchlichen Mitarbeitenden praktische Impulse und ethische
Aspekte der «social media». Erfahrungen
mit Facebook sind Voraussetzung.
■ Zeichnen und Malen zur Arche Noah
An diesem Nachmittag erleben Eltern oder
Grosseltern mit ihren Kindern (ab drei Jahren) die biblische Erzählung von Noahs
Arche und gehen am Schluss mit einem
eigenen Büchlein nach Hause.
Datum:
2. März, 09.00 bis 12.30 Uhr
Referenten: Hansruedi Vetsch, evang.
Pfarrer und Webpublisher SIZ;
Thomas Merz, Professor für
Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Thurgau
Ort:
Bildungszentrum für Technik
BZT, Kurzenerchingerstr. 11,
Frauenfeld
Kosten:
Fr. 80.–
Anmeldung: [email protected] oder
T 052 748 41 41
Datum:
Ort:
23. März, 14.00 Uhr bis
24. März, 16.15 Uhr
Ort:
Bildungshaus Kloster Fischingen
Leitung:
Nina und Martin SchmitterGasser, Roswitha und Bruno
Strassmann-Schanes
Kurskosten: Fr. 370.– inkl. Vollpension
Anmeldung: bis 3. März
an [email protected]
oder T 052 748 41 41
Evangelische Landeskirche
im Thurgau – tecum
■ Die heilsame Kraft der Vergebung
Menschen, die Heilung an Körper, Seele
und Geist suchen, sind eingeladen, sich für
Gottes Versöhnungsangebot zu öffnen.
Datum:
Ort:
3. März, 14.00 bis 17.00 Uhr
Evang. Kirchenzentrum, Ottenbergstrasse 3, 8572 Berg
Leitung:
Thomas Bachofner und ein
Team aus weiteren erfahrenen
SeelsorgerInnen
Kosten:
Fr. 25.–
optional Abendessen Fr. 35.–
Anmeldung: [email protected] oder
T 052 748 41 41
30 forumKirche | 4-2013
■ Die Zukunft ist jetzt
Zukunftsplanung von erwachsenen
Menschen mit Behinderung und ihren
Angehörigen.
Infoveranstaltung «Die Zukunft ist jetzt»
Datum:
9. März, 9 bis 12.30 Uhr
Ort:
Aula des Berufsbildungszentrums BBZ, Weinfelden
6. März, 14.30 bis 16.30 Uhr
Katholisches Pfarreizentrum,
Freiestrasse 13, Weinfelden
Leitung:
Sabine Hui
Anmeldung: bis 23. Februar an
Cornelia Gisler-Neff,
[email protected]
Kurs «Die Zukunft ist jetzt»
Daten:
20. April, 4. u. 25. Mai, 8. Juni,
22. Juni jeweils von 9 bis 12 Uhr
Ort:
Berufsbildungszentrum BBZ,
Weinfelden
Anmeldung: Bildungsklub Thurgau,
T 071 622 37 55 oder
[email protected]
Bild: R_B_by_SgH/Pixelio.de
Kloster Hegne
■ Ökumenische Ehevorbereitung
Paare, die sich trauen wollen, tauschen
sich an diesem Wochenende über Vorstellungen und Ziele ihrer Partnerschaft aus.
Datum:
Bildungsklub Thurgau
■ «Der Weg allein zum Haus zurück»
Ein Wochenende für Trauernde.
Datum:
8. März, 16.00 Uhr bis
10. März, 14.00 Uhr
Ort:
Kloster Hegne bei Konstanz
Leitung:
Sabine König, Waltraud
Reichle, André Böhning,
Katrin Gergen-Woll
Kurskosten: € 225.– inkl. Verpflegung
Anmeldung: [email protected]
oder T +49 7533 807-260
Kloster Ingenbohl/SZ
■ Mein Weg …
Das Kloster Ingenbohl und die Benediktinerabtei Fischingen laden interessierte
18- bis 35-Jährige zu einem besinnlichen
Wochenende mit Wanderung von Sachseln
nach Flüeli-Ranft ein.
Datum:
9. März, 10.00 Uhr bis
10. März, 16.00 Uhr
Ort:
Start am Bahnhof Sachseln,
Schluss im Kloster Ingenbohl,
Brunnen
Leitung:
Br. Leo Gauch,
Sr. Veronica Metzger
Kosten:
Fr. 65.00
Anmeldung: bis 23. Februar an veronica@
kloster-ingenbohl.ch,
T 041 825 25 12
Buchtipp
Der Mystiker
aus Nazaret
Den grossen Themen,
die Monika Renz im
forumKirche-Weihnachtsinterview beleuchtet hat, geht sie
in ihrem neuen Buch
sehr tief auf den
Grund. Woher wusste
Jesus so treffend um
Richtig und Falsch? Woher nahm er das
Sensorium, Menschen bis ins Innerste zu
durchschauen, sogar so, dass er wusste,
was sie heilte? Zweifellos: Jesu Botschaft
war genial. Doch wie kam er zu ihr? Das
Spezielle am Buch: Es entstand aufgrund
von Begegnungen mit Hunderten von stillen
Mystikerinnen und Mystikern: Menschen
mit Nahtoderfahrung, Sterbenden, aber
auch Menschen mitten im Leben, die
schwere Lebenserfahrungen verarbeitet haben. Kreuz-Verlag, Ende Februar 2013,
ISBN 978-3-451-611957.
Sonntagslesungen
17. Februar – Erster Fastensonntag
Erste Lesung: Dtn 26,4-10
Zweite Lesung: Röm 10,8-13
Evangelium: Lk 4,1-13
24. Februar – Zweiter Fastensonntag
Erste Lesung: Gen 15,5-12.17-18
Zweite Lesung: Phil 3,17-4,1
Evangelium: Lk 9,28b-36
Anderssprachige Missionen · Radio & TV
Radio
Gottesdienste
Albaner-Mission
Sonntag
Sonntag
Freitag
17. Februar
24. Februar
01. März
13.00 Uhr
13.00 Uhr
19.30 Uhr
St. Nikolaus Wil/SG
St. Nikolaus Frauenfeld
St. Antonius Münchwilen
Italiener-Mission Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden
Sonntag
17. Februar
09.15 Uhr
11.15 Uhr
Freitag
22. Februar
18.00 Uhr
Samstag
23. Februar
17.00 Uhr
18.30 Uhr
Sonntag
24. Februar
09.15 Uhr
11.15 Uhr
Freitag
01. März
18.30 Uhr
Samstag
02. März
18.30 Uhr
Klösterli Frauenfeld
St. Remigius Sirnach
St. Johannes Weinfelden
Bruder Klaus Diessenhofen
St. Johannes Weinfelden
Klösterli Frauenfeld
St. Remigius Sirnach
St. Remigius Sirnach
St. Johannes Weinfelden
Italiener-Mission Kreuzlingen-Arbon-Romanshorn
Sonntag
17. Februar
09.30 Uhr
11.30 Uhr
Samstag
23. Februar
17.45 Uhr
19.15 Uhr
Sonntag
24. Februar
09.30 Uhr
11.30 Uhr
Dienstag
26. Februar
19.00 Uhr
Mittwoch
27. Februar
19.00 Uhr
Donnerstag
28. Februar
19.00 Uhr
Freitag
01. März
09.15 Uhr
Samstag
02. März
17.45 Uhr
19.15 Uhr
St. Ulrich Kreuzlingen
St. Martin Arbon
Michaelskapelle Bischofszell
St. Peter und Paul Sulgen
St. Ulrich Kreuzlingen
St. Martin Arbon
Alte Kirche Romanshorn
St. Stefan Amriswil
St. Peter und Paul Sulgen
St. Ulrich Kreuzlingen
Alte Kirche Romanshorn
St. Stefan Amriswil
Kroaten-Mission
Sonntag
17. Februar
Donnerstag
Sonntag
21. Februar
24. Februar
Portugiesen-Mission
Sonntag
24. Februar
Samstag
Samstags
02. März
09.30 Uhr
11.45 Uhr
17.00 Uhr
18.00 Uhr
09.30 Uhr
11.45 Uhr
17.00 Uhr
Kirche Bernrain Kreuzlingen
Klösterli Frauenfeld
St. Peter Schaffhausen
St. Peter Schaffhausen
Kirche Bernrain Kreuzlingen
Klösterli Frauenfeld
St. Peter Schaffhausen
09.00 Uhr
10.30 Uhr
19.00 Uhr
19.00 Uhr
St. Stefan Kreuzlingen
Michaelskapelle Bischofszell
Klösterli Frauenfeld
St. Maria Schaffhausen
Montag bis Freitag 8.40 Uhr,
Samstag 6.40 Uhr, Radio SRF1
«Morgengeschichte». Impuls zum neuen Tag
18. bis 23. Februar mit Achim Parterre
25. Februar bis 2. März mit Ferruccio Cainero
Montag, 18. Februar, 19.20 Uhr, SWR2
Tandem. «Weder tot noch lebendig»– Ein Überlebender aus einem syrischen Foltergefängnis erzählt.
Sonntag, 24. Februar, 8.30 Uhr,
Wdh. Do. 15.00 Uhr, Radio SRF2 Kultur
Perspektiven. Jona – des widerspenstigen
Propheten Zähmung. Kann man vor Gott
fliehen?
Fernsehen
Sonntag, 17. Februar, 10.00 Uhr, SRF1
Sternstunde Religion. Röm.-kath. Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Mauritius in
Appenzell.
Sonntag, 17. Februar, 20.15 Uhr, Arte
Gandhi. Der Spielfilm von Richard Attenborough rekonstruiert die Fakten genau und
erhielt acht Oscars.
Mittwoch, 20. Februar, 19.00 Uhr, BR
Stationen. Verkauft, verschleppt, missbraucht. Eine Reportage über Ursachen von
Kinder- und Menschenhandel.
Mittwoch, 27. Februar, 20.55 Uhr, 3sat
Kindergeschichten – Misshandelt nach göttlichem Recht. Eduard Steiner verbrachte seine ganze Kindheit im Heim Rathausen. Erst
auf medialen Druck hin liess der Kanton Luzern die dunkle Geschichte wissenschaftlich
aufarbeiten.
Filmtipp
Slowenische Mission Amriswil
Sonntag
17. Februar
Spanier-Mission
Sonntag
17. Februar
Samstag
Sonntag
23. Februar
24. Februar
Samstag
02. März
Radio TOP
Montag bis Samstag, ca. 6.45 Uhr
18. bis 23. Februar: Ingo Bäcker,
25. Februar bis 2. März: Jim Bühler
10.00 Uhr
Pfarreisaal Amriswil
10.00 Uhr
12.15 Uhr
18.00 Uhr
09.30 Uhr
11.00 Uhr
19.00 Uhr
Klösterli Frauenfeld
St. Stefan Kreuzlingen
St. Maria Schaffh. Kreuzweg
St. Galluskapelle Arbon
Pfarreisaal Amriswil
St. Maria Schaffhausen
Schaffhauser Fernsehen SHf
Gedanke am Wuchenänd
samstags ab 17.30 bis sonntags 15.30 Uhr,
Wiederholung stündlich. 23. Februar:
Hans Zünd; 2. März: Wolfram Kötter
TOP Church
Gedanke zum Sunntig
sonntags, 8.10 Uhr
17. und 24. Februar: Andi Kleeli
Läbe mit Gott
sonntags, 8.20 Uhr
17. und 24. Februar: Andreas Lange
Radio Munot
Gedanken zum Tag – Montag bis Freitag
6.50 Uhr. 18. bis 22. Feb.: Sabine Aschmann;
25. bis 29. Feb.: Katharina Roth
Unterwegs – ein kirchliches Magazin aus
Schaffhausen – Jeweils am letzten Sonntag
im Monat, 8.00 Uhr, Wdh. 22.00 Uhr
Bild: Filmcoopi
zusammen mit den Spaniern
Hannah Arendt
Für «The New Yorker» reist Hannah Arendt
1961 nach Jerusalem an den Prozess gegen
Adolf Eichmann. In ihren Reportagen kommt
sie zur Erkenntnis, dass Eichmann kein
Monster, sondern ein gedankenloser Befehlsempfänger sei. Heftige Kontroversen
folgen der Veröffentlichung: Freundschaften
zerbrechen, ihr wird intellektuelle Arroganz
vorgeworfen. Als Jüdin hatte sie 1933 aus
Deutschland nach Paris und schliesslich
nach New York fliehen müssen. Der Film
verdichtet das Leben Hannah Arendts auf
die Zeitspanne von zwei Jahren, um ihre Person und ihr Denken sichtbar zu machen.
Deutschland, USA, Luxemburg, Israel 2012,
Regie: Margarethe von Trotta
Filmstart: 17. Januar 2013
forumKirche | 4-2013 31
Reden hilft
Veranstaltungen
Bild: R_K_by_S.G.S./Pixelio.de
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Kalenderblatt · Zum Schluss
Sonntag, 17. Februar, 16.00 Uhr
Kloster Fischingen, Iddakapelle
Konzert: A-capella-Chorwerke der spanischen
Renaissance
Ensemble Corund; Leitung: Stephen Smith
Sonntag, 17. Februar, 17.00 Uhr
Kulturforum Amriswil
Trilogie «Musig us dä Schwiz»
Hitziger Appenzeller Chor vereint Tradition und
Neuartiges, gekonnt verpackt in Volksliedern,
Ratzliedli und Rugguseli.
Eintritt frei, Kollekte
Montag, 18. Februar, 20.00 bis 21.45 Uhr
Altershaamet Wilchingen
Meditationstanz und Meditationstexte
Leitung: Rösli Koller
Sonntag, 24. Februar, 17.00 Uhr
Evangelisches Kirchgemeindehaus Amriswil
Musig us dä Schwiz – Jodeln –
schon fast wieder modern!
Jodler-Familie Brühlmann
Eintritt frei, Kollekte
Sonntag, 24. Februar, 17.00 Uhr
Kapelle Heldswil
Konzert: Jazz und mehr
Künstler: Dani Felber Jazztrio
Montag, 25. Februar, 18.15 Uhr
Universität Luzern, Hörsaal 9
Vortrag: Miteinander die Glut unter
der Asche entdecken
Referent: Abt Martin Werlen, Kloster Einsiedeln
Thomasakademie 2013
Dienstag, 26. Februar, 20.15 Uhr
Steigsaal, Nordstrasse 33, Schaffhausen
Vortrag: Wie viel Land braucht die Schweiz
zum Leben?
Referent: Biobauer Jules Rampini
im Rahmen der ökumenischen Kampagne
Freitag, 1. März, 19.30–21.00 Uhr
Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14, Zürich
Vortrag: Erklärt die Evolution religiöses
Verhalten?
Referent: Prof. Dr. Carel van Schaik, Universität
Zürich, Paulus Akademie Zürich
Anmeldung bis 21. Februar auf
www.paulus-akademie.ch
Dienstag, anfangs Januar, 16.20 Uhr. Zwei junge
Frauen flitzen auf Skis ins Tal hinunter. Kurz vor
Ende der Talabfahrt liegt ein älterer Mann ausgestreckt auf der Piste. Er atmet schwer. Beide
halten sofort an und nach wenigen Minuten ist
klar, dass etwas Schlimmeres passiert sein muss.
Sie greifen zum Handy. Schon kurz danach stossen Mitarbeiter der Bergbahnen dazu. Die herbeigeeilten Helfer versuchen alles, um den Mann zu
retten. Vergeblich, wie es sich später herausstellen sollte. Derweil weichen die beiden jungen Frauen nicht von der Stelle und bemühen sich darum,
Schaulustige abzuhalten und die Ehefrau des Mannes zu trösten. Als der Verunfallte eine gute Dreiviertelstunde später verstirbt, liegt die völlig verstörte Frau noch in den Armen der beiden, welche
die Situation selbst ungläubig beobachten. Trotzdem beteuern sie den Rettungssanitätern immer
wieder, dass es ihnen gut gehe. In den folgenden
Nächten können jedoch beide kein Auge zu tun,
denn sobald sie einschlafen, durchleben sie die
Situation wieder und wieder. Erst als sie Tage danach doch noch mit einem Mitarbeiter des SOSDienstes über das Erlebte sprechen, finden sie
ihren Schlaf langsam wieder.
Die beiden jungen Frauen sind Arbeitskolleginnen
von mir. Sie selbst sagen, dass das Gespräch über
das Geschehene, auch wenn es mit einer fremden
Person war, mehr half, als sie zuerst vermutet hatten. Manchmal hilft das Reden über Vorgefallenes
eben doch mehr, als man denkt.
Selina Zehnder wohnt
in Oberhallau.
In der Reihe «Zum Schluss» kommen Ansichten und
Meinungen zu Wort: Unser Team besteht aus acht
Personen, die abwechselnd unsere letzte Seite mit
Impulsen, Berichten und Betrachtungen gestalten.
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32 forumKirche | 4-2013
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