Gemeinnütziger Verein Hilfe für Suchtkranke und
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Gemeinnütziger Verein Hilfe für Suchtkranke und
Gemeinnütziger Verein Hilfe für Suchtkranke und Angehörige Infoheft Juli — September 2014 Suchtberatung und -hilfe Ulmer Str. 186 86156 Augsburg Tel: 0821 4442801 /4398506 Fax: 0821 4442802 /4398507 E-Mail: [email protected] www.LichtBlume-ev.de Wir können helfen Hilfesuchende Alkoholgefährdete, Alkoholabhängige und Angehörige finden im LichtBlume e.V. eine offene Tür und ein offenes Ohr Beratungsbüro: Ulmer Str. 186, 86156 Augsburg Tel. 0821 – 4442801 und 4398506 Sie erreichen uns mit der Straßenbahnlinie 2 Haltestelle Kriegshaber (siehe Rückseite) Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch und Donnerstag von 09.00 – 12.00 Uhr und nach Vereinbarung Hilfsangebote: Beratungsgespräche Einzel-, Paar-, Familiengespräche MPU-Beratung und –Vorbereitung Vermittlung zur stationären Therapie Betriebliche Suchtkrankenarbeit Suchtprävention Selbsthilfegruppen: Mo von 19.30 – 21.00 Uhr Di von 09.30 – 11.00 Uhr und 19.30 – 21.00 Uhr Mi von 19.30 – 21.00 Uhr Do Treff ab 18.00 Uhr Notfallnummern: Günter Möckl Horst Wieser 0821 – 86801 0821 – 8075708 Nur du allein schaffst es aber du schaffst es nicht allein 2 Wir grillen am Samstag 05.07.2014 um 16:00 Uhr geht’s los. Wir feiern in unserem Garten Es gibt Kaffee, Kuchen und Schmankerln vom Grill. Unser Fest findet bei jedem Wetter statt. 3 Hilferuf Immer wieder erreichen mich Hilferufe von Angehörigen. Damit wir uns ein Bild machen können, wie groß die Not oft ist, darf ich mit Zustimmung der Verfasserin folgendes E-Mail ohne weiteren Kommentar abdrucken. Ein paar Informationen würde ich Ihnen gerne mitteilen: Mein Freund ist 30 Jahre alt, ich bin seit einem Monat mit ihm zusammen. Kennen tun wir uns schon 3 Monate. Anfangs hielt er sich noch zurück, als wir uns allein anfingen zu treffen. Vorher waren wir immer unter Freunden und da hat er auch schon gut gebechert. Ich dachte mir dort noch nichts. Seine Freunde erzählten mir nur immer wie er ist, wenn er betrunken ist usw. Aber ich hab mir dennoch die Zeit genommen ihn anders kennen zu lernen. Er trinkt nach meinen Zählungen 12 Halbe für 1 Halbe braucht er nicht mal ne halbe Stunde . In meiner Anwesenheit ist das meist so oder soviel was ich halt mitbekomme wenn wir zusammen sind. Wenn ich ihn nach seiner 6ten Halbe darauf hinweise, sagt er, ich soll nicht übertreiben, es waren doch erst 4 oder so. Das ganze mischt sich auch mit Schnaps…- bestimmt. Er isst den ganzen Tag so gut wie nichts. Und Abends frisst er wie David Hasselhoff. Mein Freund und Ich. Ich habe mal eine Frage: Er ist aggressiv, unverschämt, laut gegenüber Männer oder Freunden, nur wenn sie mal blöd schauen. Mal ist er weinerlich, verletzlich und anhänglich mir gegenüber! Er bekommt die Aufmerksamkeit die er braucht und eine Können Familienangehörige bzw. in meinem Fall als Freundin eines Alkoholsuchtkranken auch Hilfe oder Rat bekommen? 4 ruhige Stimme, eine Hand die ihn hält und eine Schulter zum anlehnen, wenn er sie braucht. Ich kann damit umgehen. Aber das Letzte was ich sehen möchte ist, wie er sich kaputt säuft. wird nicht rosig wenn das so weiter geht. Allein Ämtergänge kriegt er nicht gebacken. Einschlafen während dem Rauchen und seine Aggressionen sind eine Gefahr. Gestern wollte ich ihn darauf ansprechen, weil er einen Tag zuvor wieder einen Abschuss hatte und einen Tag zuvor auch. Aber die Chance blieb mir verwehrt, da er dort bereits betrunken war. Es war erst 18:30. Ich habe seine Mutter gefragt, wie lange er schon trinkt. Ich dachte, dass hat erst angefangen nachdem er letztes Jahr aus dem Knast entlassen wurde, aber er trinkt seit 15 Jahren, sagte sie mir. Ich hab seine Getränke, ala Wein, Korn schon paarmal gestern weg geschüttet als er nicht im Raum war. Dennoch gehe ich in die Küche und sehe , wie er dort heimlich ein Glas versteckt hatte, an dem er zum Nippen hin ging. Ich hatte ihn aber vorher bereits gebeten, damit aufzuhören. Und als seine Mutter anfing ihn darauf hinzuweisen, wieviel er bereits wieder gesoffen hatte, wurde er aggressiv und beleidigte sie. Nur bei mir widersprach er nicht. Er sagte nur zu mir in einem beteuernten Ton: "Ich weiß, dass du das nicht aushalten wirst mit mir und mich bald verlassen wirst". Heute morgen trank er einen Kaffee….. ich küsse ihn…. rieche/schmecke …. Cognac…. ich sage nichts…. Ich treffe mich in den nächsten Stunden mit ihm…. ich denke…. er wird wieder betrunken sein. Bitte helfen Sie mir/uns Anonym Ich möchte einen Weg finden für uns beide. Wir wollen zusammen ziehen. Denn die Zukunft die mir bevor steht, 5 Immer diese verflixte Harmoniesucht Das menschliche Drama: Vielleicht hängt diese ganze verflixte Harmoniesucht mit zu wenig Selbstliebe zusammen!!!!! „Wir finden Tröstungen, wir finden Betäubungen, wir lernen Kunstfertigkeiten, mit denen wir uns täuschen. Das Wesentliche aber, den Weg der Wege finden wir nicht.“ Ich stelle mir einmal eine lebenslange Romanze mit mir selbst vor: Ich liebe mich selbst: „Siddartha“, H. Hesse Zum Trost: von C. G. Jung Weil ich….., jetzt wird’s schon schwierig! (Psycholanalytiker) 1. „Ohne Not verändert sich nichts, am wenigsten die menschliche Persönlichkeit. 2. 3. 4. Sie ist ungeheuer konservativ…. Nur scharfe Not vermag sie aufzujagen. So gehorcht auch die Entwicklung der Persönlichkeit keinem Wunsch, keinem Befehl und keiner Einsicht, sondern nur der Not; sie bedarf des motivierenden Zwanges innerer und äußerer Schicksale.“ 5. Jeden Abend überlege ich mir nur fünf Dinge, die ich gut gemacht habe. Probiert es mal aus, es ist nicht einfach! In dieser Not befinde ich mich und hoffe innigst, dass sich durch mein Dazutun meine Persönlichkeit verändert! Übrigens: „Die Liebe zu sich selbst ist der Beginn einer lebenslangen Romanze“ Aspekte, wie es zur Harmoniesucht kommen kann. Oscar Wilde Wir wollen unter allen Umständen geliebt werden. 6 „Everybodies Darling sein!“ Das Problematische ist, dass ich das verstandesmäßig sehr wohl einordnen kann, aber gefühlsmäßig bekomme ich es nicht auf die Reihe. Als Kind geliebt, wenn man brav, gut in der Schule ist und hilfsbereit ist, zurückstecken kann (besonders als Mädchen) usw. usw. Vielleicht hängt auch viel damit zusammen, dass es mir nicht gutgehen darf! Nicht umsonst hat einmal eine Frau ein Buch geschrieben mit dem Titel: „Brave Mädchen kommen in den Himmel, böse Mädchen kommen überall hin.“ Das würde mir heute noch gefallen!!!!! Warum? Weil meine Mutter leidet? Weil eine Frau keine Ansprüche zu haben hat? Als Jugendliche hatten wir, wenn wir besonders läppisch waren, schon den Spruch drauf: „Das müssen wir wieder büßen!“ Ich komme aus einer Familie: Vater Trinker, Mutter Märtyrerin: Ab einem gewissen Alter habe ich, ohne es zu wissen, sofort abgecheckt, was heute für eine Stimmung zu Hause ist, dementsprechend habe ich versucht „Harmonie“ zu bewahren oder diese im Rahmen meiner Möglichkeiten wieder herzustellen. In meiner Familie wurden Konflikte nicht ausgetragen -. ( Außer die Eltern hatten einen unkontrollierten Streit!) - . Probleme und Konflikte wurden unter den Teppich gekehrt. Hauptsache die Außenwirkung stimmte. Nicht umsonst hat eine Frau das Buch geschrieben: „Brave Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin!“ Jetzt wird es aber Zeit für Lösungsansätze: Wenn ich heute in einen Raum komme, auch wenn kein Streit ist, spüre ich oft emotionale Spannungen zwischen Menschen. Das könnte mir ja egal sein, ist es aber nicht! Ich fühle mich unwohl, ich bekomme undefinierbare Ängste und würde am Liebsten den Raum verlassen. Besonders empfindlich bin ich bei diesen unsäglichen Familienfeiern. 1. Wir müssen nicht von allen geliebt werden, wir lieben uns ja selbst!!!! Außerdem lieben wir manche Menschen auch nicht! 2. Wir dürfen „Nein“ sagen! 3. Schuldgefühle vernichten wir! Ja, wir können manchmal ein schlechtes Gewissen haben, was unsere Handlungen betrifft, doch diese Gefühle machen uns eigentlich zu guten Menschen, denn schlechte Menschen haben kein schlechtes Gewissen, wenn sie andere verletzten. 7 Was gestern war liegt hinter mir, vorwärts schauen!! Ausmaß geschehen würde, hätte ich nicht gedacht. „Sieh‘ das Beste an Dir, erinnere Dich an Deine Güte:“ Mit dieser beknackten Harmoniesucht können wir nie authentisch sein. 4. Wir müssen nicht Jeder/m zuhören. 5. Wir sind nicht nur für andere da, wir haben auch das Recht und die Pflicht, dass wir uns um uns selber kümmern. (Ein leerer Akku nützt niemandem.) Der Schlüssel zur Heilung ist die Vergebung. Vergebung aber bedeutet, das Vergangene anzuerkennen und loszulassen. 6. Ich bin genauso viel wert, wie jeder andere! 7. Frieden/Harmonie und Schuldgefühle sind Gegensätze. Du kannst nicht gleichzeitig in Frieden und Harmonie leben, wenn Du Schuldgefühle hast. Die gute Nachricht ist, dass Du Dich selbst entscheiden kannst! Quellen: „Geborgen im Leben“ KüblerRoss, „Eigene Sammlungen“ und Internet Hannelore Während ich dies schrieb, habe ich zwischenzeitlich meine beiden Töchter angerufen und durfte feststellen, dass sie zusammen mit ihren Männern sehr viel Verständnis für mich haben. Da Schuldgefühle immer aus der Vergangenheit kommen, halten sie die Vergangenheit am Leben. Wir schleppen sie in unserer Wirklichkeit mit und dadurch können wir keine Harmonie und keinen Frieden finden. Nur wer die Schuld loslässt, lässt wahrhaft Vergangenes los, um eine neue Zukunft zu schaffen. Ich wusste, dass ich bei dem Thema Harmoniesucht auch Schuldgefühle treffen werde, aber dass es in diesem 8 Sprechstunden ab Mai 2014 in den Räumen des LichtBlume e.V. jeweils Donnerstags von 15 bis 17 Uhr Wer sind wir? Sozialpatinnen und Sozialpaten sind engagierte Bürgerinnen und Bürger im Bündnis für Augsburg, die sich freiwillig für Menschen in finanzieller und/oder sozialer Notlage einsetzen. Wir sind ein wesentlicher Bestandteil der Armutsprävention in Augsburg und bereits seit Anfang 2005 aktiv in den Beratungseinrichtungen in den vier Sozialregionen im Stadtgebiet Augsburg tätig. Das Projekt hat mit 14 Sozialpaten begonnen, die in vier nichtstädtischen Einrichtungen die Beratungsgespräche angeboten haben. Aktuell sind wir 50 an der Zahl und bedienen mit der hiesigen Einrichtung (LichtBlume e.V.) nunmehr zehn Beratungseinrichtungen für hilfesuchende Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt. Die Räumlichkeiten des LichtBlume e.V. sollen nunmehr vorwiegend den Bürgerinnen und Bürgern aus dem Stadtteil Kriegshaber als Anlaufstelle dienen. Was machen wir? In Zusammenarbeit mit dem Amt für Soziale Leistungen stehen wir den Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteils Kriegshaber mit Rat und Tat für exis- tenzsichernde Maßnahmen zur Seite. Neben Beratungsgesprächen präventiver Art zur Vermeidung von Schulden und im Umgang mit den vorhandenen Finanzen, geben wir auch Tipps und Ratschläge für etwa notwendige Maßnahmen zur Regulierung bestehender Schulden. Hier bauen wir weiter auf die bewährte Zusammenarbeit mit den fünf Fallmanagern im Amt für Soziale Leistungen. Bei Bedarf begleiten wir sie u.a. auch zu Behördenvorsprachen. Weitere Anlaufstellen der Sozialpatensprechstunden in den andern Stadtteilen und sonstige Informationen finden Sie unter: www.armutspraevention.augsburg.de. Bündnis für Augsburg Stadt Augsburg Amt für Soziale Leistungen, Senioren und Menschen mit Behinderung Hinter der Metzg 6 86150 Augsburg 9 Ausflug Kontakte zu knüpfen oder bestehende zu intensivieren. Nach einer 60minütigen Fahrt sind wir wieder in Ramsberg. Hallo Ihr Lieben! Von dort geht es dann nach Eichstätt, wo um 14:00 Uhr ein geführter Stadtrundgang auf uns wartet. Die Teilnahme an der Stadtführung ist natürlich freiwillig. Eine ca. einstündige Wartezeit bis zur Stadtführung kann individuell überbrückt werden. Um 16:00 Uhr treffen wir uns dann wieder am Bus zur Rückfahrt nach Augsburg. Auf halber Strecke werden wir nochmal Halt machen und uns bei einer guten Brotzeit stärken. So gegen 19:00 Uhr sind wir dann wieder in Augsburg. Nun veranstalten wir zum dritten Mal unseren Ausflug. Heuer geht es an den Brombachsee. Wir haben diesmal Wert darauf gelegt, dass ein großer Teil der Fahrt für kommunikative Zwecke genutzt werden kann und hoffen, damit in eurem Interesse gehandelt zu haben. Wir fahren los, am Samstag 06.09.2014 um 08:00 Uhr, am Park & Rideplatz Augsburg West der Linie 2 beim OBI. Nach einer ca. 1 1/2stündigen Fahrt, die wir für eine Zigarette für die Raucher unterbrechen, werden wir gegen 10:00 Uhr in Ramsberg am Brombachsee eintreffen. Die Kosten für die Fahrt betragen 12,00€ pro Person. Ab sofort können Plätze bei mir reserviert und bezahlt werden. Die Reservierungen werden nach Reihenfolge der Bezahlung gebucht. Dort werden wir auf das Schiff warten, das uns einmal um den Brombachsee herum fährt. Hier habt ihr die Gelegenheit, bei Kaffee und Kuchen neue soziale Eure Vorstandschaft 10 Nimm Dir Zeit Nimm Dir Zeit für Dich selbst Du bist für Dich der wichtigste Mensch Nimm dir Zeit für die Liebe in all ihren Formen´ sie ist Gottes Gegenwart in der Welt Nimm Dir Zeit für Deinen Körper er ist nicht zu trennen von Deiner Seele Nimm Dir Zeit für das Lachen es macht die Welt heller Nimm dir Zeit für das Weinen es ist der erlösende Quell Nimm Dir Zeit für den Zorn sonst wird er Dein Leben vergiften Nimm Dir Zeit zum Denken es ordnet die Dinge Nimm Dir Zeit für Bücher viele sind eignes für Dich geschrieben Nimm Dir Zeit für Musik sie kann tiefer ergreifen als Worte Nimm Dir Zeit zum Leben dass Du ohne Reue sterben kannst 11 Zusammenhang zwischen Angst und Sucht Angststörungen und Suchterkrankungen stehen in enger Beziehung. Die eine Erkrankung beeinflusst und fördert die andere, so dass eine Suchttherapie immer auch chronische Ängste Betroffener zeitgleich behandeln sollte. Soweit die Ängste nicht nur vorübergehend, sondern konstant spürbar sind und Ängste vor der Zukunft sowie die Angst das tägliche Leben belasten, kann eine Angststörung vorliegen. gem Selbstwertgefühl. Der Einsatz von Alkohol oder Drogen kann dann sehr machtvoll sein. Chronische Angst wirkt sich körperlich aus. Sie verursacht Schlafstörungen, Übelkeit, Kopf- und Magenschmerzen, Durchfall, Atembeschwerden oder Schwindel. Sie kann aber vor allem auch den Alltag so schwer belasten und einschränken, dass ein geregelter Tagesablauf manchmal gar nicht mehr möglich ist. Ängste vor bestimmten Ereignissen oder Situationen führen zu schädlichem Vermeidungsverhalten, verursachen Passivität und Handlungsunfähigkeit. Zwangsstörungen von Angsterkrankungen können eine belastende und eingeschränkte Lebensweise hervorrufen. Letztlich leidet die Lebensqualität erheblich und so ist es nicht verwunderlich, dass Betroffene einen Ausweg suchen und die Tür zu Alkohol und anderen Drogen sehr verlockend erscheint. Zwar wird nicht jeder besonders ängstliche Mensch auch suchtkrank, aber das Risiko ist deutlich erhöht. Warum sind so viele Menschen, die unter einer Angststörung leiden, suchtgefährdet? Um diese Angstgefühle so schnell wie möglich zu lindern beziehungsweise sie dauerhaft zu vermeiden, werden Alkohol oder Drogen als unmittelbar verfügbares Mittel eingesetzt. Ängstliche Menschen leiden unter Gefühlen des Kontrollverlustes, sie neigen zu perfektionistischen Verhaltensweisen, haben die ständige Befürchtung Fehler zu machen und leiden an gerin- Aber Angst kann nicht nur einer Ursache von Sucht sein, umgekehrt kann Sucht auch Ängste verursachen: Fast alle Süchtigen kennen etwa die Angst vor Entzugserscheinungen, dass die Sucht von Angehörigen entdeckt wird, 12 vor der Scham und der Schuld, die Furcht vor dem sozialen und finanziellen Abstieg. Bedrohungen sollen positiven Gedanken weichen. Sogenannte „STOPP“Techniken, die negative Gedankenspiralen durchbrechen, in dem die Betroffenen laut „STOPP“ sagen, wenn sie in alte Denkmuster verfallen, können eine enorme Hilfestellung sein, bis langfristige Bewältigungsstrategien greifen. Zugleich gehen Angst- und Suchterkrankung mit ähnlichen Störungen im Gehirnstoffwechsel einher: Ein Mangel des Nervenbotenstoffes Serotonin, der für die Stimmungslage verantwortlich ist, kann Ursache von Depressionen und Angststörungen sein; gleichzeitig kann aber auch die Entstehung einer Sucht gefördert werden, indem das Belohnungssystem im Gehirn beeinflusst wird. Besonders hervorzuheben ist, dass unsere Sozialstruktur mitunter auch als „Angst-Gesellschaft“ bezeichnet wird: Angst vor finanziellen Krisen, vor Umweltkatastrophen, vor Arbeitslosigkeit, vor der Globalisierung, vor Kriminalität, Stress, Burn-out, ´die Furcht nicht mithalten zu können: All das sind Phänomene unserer Zeit und Gründe für die Sehnsucht nach Sicherheit und Kontrolle. Wer solche Ängste verdrängt und verharmlost, riskiert eine Gesellschaft, in der Ängste zugleich tabuisiert und schambesetzt sind und immer mehr Menschen Kontrolle und Trost in Alkohol und anderen Drogen suchen. Im sozialen Umfeld der Suchtabhängigen warten Herausforderungen und angstbesetzte Probleme, die in die Sucht geführt haben. Wer nicht lernt, mit Ängsten umzugehen, den überfluten diese meist schnell wieder. Der Griff zu Alkohol und Drogen liegt dann nahe. Die integrierte Behandlung von Sucht und Angst hat sich deshalb als höchst wirksam erwiesen. Quelle: Sucht-Hilfe V/13 Ziel sind neue und effektive Bewältigungsstrategien, um mit den Angst provozierenden Reizen umgehen zu lernen. Spannungen können sich entladen, Muskeln entspannen sich und lassen Ängsten keinen Raum. Ulrike Angstpatienten müssen ihre meist lange eingeübten Denkmuster verändern lernen. Ihre bisherige Fokussierung auf negative Erwartungen und scheinbare 13 Als ich mich selbst zu lieben begann Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist - von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN Als ich mich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich: Das nennt man REIFE Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht, was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo. Heute weiß ich: Das nennt man EHRLICHKEIT Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das "gesunden Egoismus". Heute weiß ich: Das nennt man DEMUT Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet, so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT 14 Als ich mich selbst zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein denken armselig und krank machen kann. Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen , Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar die Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich: Das ist das LEBEN Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag 15 Gnädig mit sich selbst sein Kennen Sie auch Menschen, die in sich zu ruhen scheinen? Die sich selbst vertrauen und voller Zuversicht an die Dinge rangehen, die sie gerne erreichen möchten? einem schlechten Tag sogar bei der Schuleingangsuntersuchung durchfallen. Als ich in der Schule einen Tenniskurs besucht habe, hat mein Lehrer gesagt: „Nicole, das wird nichts, such dir lieber einen anderen Kurs.“ Vielleicht sind Sie ja auch selbst so ein Mensch? Aber was unterscheidet diese Menschen eigentlich von den anderen? Also denen, die öfter an sich zweifeln, die sich nicht so viel zutrauen und sich leichter verunsichern lassen? Aber ich weiß, dass ich mit dem nötigen Ehrgeiz und entsprechender Übung Tennisspielen hätte lernen können. Und auch sicher auf einem Bein zu stehen, kann ich noch lernen. So wichtig war und ist es mir aber nicht. Ich wollte einfach nur meine Sportnote auf einigermaßen nette Art und Weise bekommen. Und ich möchte auf beiden Beinen stehen können. Eine Sache, die Menschen mit einem starken Selbstvertrauen auszeichnet, ist die Fähigkeit, gnädig mit den eigenen Schwächen umzugehen. Menschen, die sich selbst vertrauen wissen, dass es zutiefst menschlich ist, etwas nicht zu können oder Fehler zu machen. Dass wir alle nicht perfekt sind und jeder von uns Schwächen hat. Und vor allem ist ihnen sehr bewusst, dass das auch völlig in Ordnung so ist. Und wenn ich heute über meine Paddeligkeit und Tollpatschigkeit stolpere, versuche ich das Ganze mit etwas Humor zu sehen. Ich sage mir: „Okay, das ist mir jetzt etwas peinlich, aber das ist ja nur ein Teil meiner Persönlichkeit. Deswegen bin ich dennoch als Mensch in Ordnung.“ Wir alle haben Schwächen – und das ist okay Würde ich mich ständig dafür verurteilen, dass mir wieder mal ein Glas runtergefallen ist oder ich einen blauen Fleck habe, weil die Tischkante sich mir in den Weg gestellt hat, dann würde das sicher auch mein Selbstvertrauen beschädi- Ich habe z. B. einen schlechten Orientierungssinn und keine besonders gute Koordinationsfähigkeit. Na ja, sie ist eher schlecht. Auf einem Bein zu stehen, gelingt mir je nach Tagesform nicht immer. Wahrscheinlich würde ich an 16 gen. Das will keiner. Auch ich nicht. Die meisten von uns wünschen sich eher ein stärkeres Selbstvertrauen. Dafür ist der gnädige Umgang mit den eigenen Schwächen ein sehr guter Motor, weil wir dann leichter über unsere Schwächen hinwegsehen können. können alles lernen – sogar neue Verhaltensweisen. Und auch an so schwer veränderbaren Dingen wie unserem Körper kann man heutzutage ja mit großer Hilfe (Operationen) oder kleinen Hilfen (hohen Absätzen) einiges ändern, um besser mit unseren Schwächen und selbst ernannten Makeln umzugehen. Auch bei „großen“ Schwächen hilft es, gnädig zu sein Egal, wie groß die Schwäche ist, ob sich daran etwas ändern lässt oder nicht: Was uns letztendlich am besten weiterbringt, ist, gnädig mit sich selbst zu sein. Besonders dann, wenn man sich wegen seiner Eigenarten und seines Verhaltens stark verurteilt. Schafft man, wenn auch nur ganz ab und zu, den Wechsel hin zu einem gnädigeren und wohlwollenderen Umgang mit sich selbst, dann kann sich eine ganz Menge am Selbstvertrauen verbessern. Ein bisschen Tollpatschigkeit ist ja wirklich nicht sooo schlimm, denken Sie vielleicht. Das finde ich auch. Aber was ist mit Schwächen, mit denen man sich selbst und auch den anderen das Leben richtig schwer machen kann? Wenn man cholerisch ist, total schnell auf hundertachtzig und andere anmotzt und verletzt? Wenn man seinen Partner belügt, vielleicht sogar betrügt? Ein wirkungsvoller Trick Wenn man sein Äußeres so gar nicht mag? Und auch ein paar Kilos weniger da nicht helfen würden? Weil man z. B. seine Nase, die Körpergröße oder ähnliche nicht zu verändernde Merkmale als Schwäche ansieht? Doch wie geht das? Was kann man machen, um mit sich selbst gnädig umzugehen? Gerade bei Eigenarten, Charakterzügen oder Äußerlichkeiten, die sich kaum ändern lassen und die man gar nicht mag? Ja, dann kann es weitaus schwieriger sein, gnädig mit sich zu sein. Ein guter Trick besteht darin, sich zu fragen, wie man diese Schwäche denn bei jemand anderem sehen würde. Grundsätzlich sind ja nicht alle unsere Schwächen in Stein gemeißelt. An vielen Dingen können wir etwas ändern. Wir können uns selbst weiterentwickeln, wir Findet man bei einem anderen Menschen eine markante Nase auch so abstoßend? Oder denkt man vielleicht: 17 „Mensch, das Gesicht hat Charakter“? Fallen einem vielleicht ein paar Schauspielerinnen ein, die eine ausgeprägte Nase haben und die einfach schön sind? Gerade wegen ihres besonderen Aussehens? Und manchmal merke ich auch. „Mensch, bei einer Freundin finde ich genau das ganz toll, was ich an mir jetzt gerade nicht mag. Dann kann ich mich damit doch vielleicht auch ein wenig toller finden?!“ Empfindet man es bei einem anderen auch als so schlimm, wenn der sich unwahrscheinlich aufregt? Oder ist das dann ein leidenschaftlicher Mensch, der total gut rüberkommt? Wie z. B. ein Fußballtrainer, eine Kollegin oder ein Redner, den man mag? Vielleicht haben Sie ja Lust, es auch mal auszuprobieren: Welche Schwäche sehen Sie bei sich? Was mögen Sie an sich selbst gar nicht gerne leiden? Worüber ärgern Sie sich vielleicht auch immer wieder bei sich selbst? Findet man es bei anderen schlimm, wenn es dort etwas unaufgeräumt ist? Wenn das Geschirr noch nicht weggeräumt ist, wenn noch ein Kleckerfleck auf dem Couchtisch ist oder gefühlte hundert Schuhe im Flur rumfliegen? Oder kann sich das für uns nicht vielleicht sogar ein bisschen gemütlicher und ungezwungen anfühlen? Und dann fragen Sie sich: Ist das wirklich so schlimm? Würde mich das bei einem andern auch so sehr stören? Mag ich die anderen, obwohl sie so sind? Finde ich genau das bei anderen vielleicht manchmal gut? Ich mache das ab und zu. Dann frage ich mich, wie ich das, was ich an mir nicht mag, bei jemand anderem sehen würde. Und jedes Mal bringt es mich weiter. Übrigens kann ich natürlich weiterhin versuchen, etwas gegen meine Tollpatschigkeit zu tun. Versuchen, mich mehr zu konzentrieren, im Ganzen achtsamer zu werden. Einfach, weil ich es will. Aber ich muss es nicht. Es ist nämlich absolut in Ordnung, Schwächen zu haben. Und manche Schwächen können vielleicht sogar Stärken sein Oftmals komme ich dann zu dem Schluss: „Ich finde Tollpatschigkeit bei anderen auch nicht unbedingt schön. Vielleicht sogar auch etwas nervig. Aber so schlimm ist es nun auch nicht. Ich mag den Menschen ja trotzdem.“ Quelle: Zeit zu leben 18 MPU-Vorbereitung Für alkohol- und drogenauffällige Kraftfahrer - laufend neue Kurse - Kursangebot und -dauer: - 10 Abende - begleitende Einzel– und Schulungsgespräche - unser Leiter arbeitet seit über 14 Jahren in der MPU-Vorbereitung - Kosten nur € 250,00 - Wir begleiten Sie bis zur erfolgreichen MPU egal wie viel Zeit Sie hierfür benötigen Information und Anmeldung bei: Horst Wieser Tel: 0821 4442801 oder 0821 8075708 Impressum: Herausgeber: LichtBlume e.V. Ulmer Straße 186 86156 Augsburg 1.Vorsitzender Redaktion / Satz Auflage Horst Wieser Horst Wieser 1100 Stück In eigener Sache: Helfende Hände, gute Gedanken , Beiträge, Wünsche und Anregungen können wir immer gebrauchen. Richtet diese an uns über das Beratungsbüro. Wir sind dankbar dafür und freuen uns über jede Rückmeldung. Das Heftteam: Hannelore, Horst, Kurt, Nicole und Ulrike 19 So finden Sie uns Gefördert durch den "Runden Tisch" der Krankenkassen Schwaben Wir sagen vielen Dank! Wir helfen suchtkranken Menschen! Bitte helfen Sie uns! Bankverbindung: VR-Bank Lech-Zusam IBAN: DE 17 7206 2152 0002 5889 43 BIC: GENODEFIMTG Stadtsparkasse Augsburg IBAN: DE 25 7205 0000 0000 6563 30 BIC: AUGSDE77XXX 20