Gemeinnütziger Verein Hilfe für Suchtkranke und

Transcrição

Gemeinnütziger Verein Hilfe für Suchtkranke und
Gemeinnütziger Verein
Hilfe für Suchtkranke und Angehörige
Infoheft
Juli — September 2014
Suchtberatung und -hilfe
Ulmer Str. 186
86156 Augsburg
Tel: 0821 4442801 /4398506
Fax: 0821 4442802 /4398507
E-Mail: [email protected]
www.LichtBlume-ev.de
Wir können helfen
Hilfesuchende Alkoholgefährdete, Alkoholabhängige und Angehörige
finden im LichtBlume e.V. eine offene Tür und ein offenes Ohr
Beratungsbüro:
Ulmer Str. 186, 86156 Augsburg
Tel. 0821 – 4442801 und 4398506
Sie erreichen uns mit der Straßenbahnlinie 2
Haltestelle Kriegshaber (siehe Rückseite)
Öffnungszeiten:
Montag, Mittwoch und Donnerstag
von 09.00 – 12.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Hilfsangebote:
Beratungsgespräche
Einzel-, Paar-, Familiengespräche
MPU-Beratung und –Vorbereitung
Vermittlung zur stationären Therapie
Betriebliche Suchtkrankenarbeit
Suchtprävention
Selbsthilfegruppen:
Mo von 19.30 – 21.00 Uhr
Di
von 09.30 – 11.00 Uhr
und 19.30 – 21.00 Uhr
Mi von 19.30 – 21.00 Uhr
Do Treff ab 18.00 Uhr
Notfallnummern:
Günter Möckl
Horst Wieser
0821 – 86801
0821 – 8075708
Nur du allein schaffst es
aber
du schaffst es nicht allein
2
Wir grillen
am Samstag 05.07.2014 um
16:00 Uhr geht’s los. Wir feiern in unserem Garten
Es gibt Kaffee, Kuchen und
Schmankerln vom Grill.
Unser Fest findet bei jedem
Wetter statt.
3
Hilferuf
Immer wieder erreichen mich Hilferufe
von Angehörigen. Damit wir uns ein Bild
machen können, wie groß die Not oft
ist, darf ich mit Zustimmung der Verfasserin folgendes E-Mail ohne weiteren
Kommentar abdrucken.
Ein paar Informationen würde ich Ihnen
gerne mitteilen:
Mein Freund ist 30 Jahre alt, ich bin seit
einem Monat mit ihm zusammen. Kennen tun wir uns schon 3 Monate. Anfangs hielt er sich noch zurück, als wir
uns allein anfingen zu treffen. Vorher
waren wir immer unter Freunden und
da hat er auch schon gut gebechert. Ich
dachte mir dort noch nichts. Seine
Freunde erzählten mir nur immer wie er
ist, wenn er betrunken ist usw. Aber ich
hab mir dennoch die Zeit genommen ihn
anders kennen zu lernen.
Er trinkt nach meinen Zählungen 12
Halbe für 1 Halbe braucht er nicht mal
ne halbe Stunde . In meiner Anwesenheit ist das meist so oder soviel was ich
halt mitbekomme wenn wir zusammen
sind. Wenn ich ihn nach seiner 6ten Halbe darauf hinweise, sagt er, ich soll
nicht übertreiben, es waren doch erst 4
oder so. Das ganze mischt sich auch mit
Schnaps…- bestimmt. Er isst den ganzen
Tag so gut wie nichts. Und Abends frisst
er wie David Hasselhoff.
Mein Freund und Ich.
Ich habe mal eine Frage:
Er ist aggressiv, unverschämt, laut gegenüber Männer oder Freunden, nur
wenn sie mal blöd schauen. Mal ist er
weinerlich, verletzlich und anhänglich mir gegenüber! Er bekommt die Aufmerksamkeit die er braucht und eine
Können Familienangehörige bzw. in
meinem Fall als Freundin eines Alkoholsuchtkranken auch Hilfe oder Rat bekommen?
4
ruhige Stimme, eine Hand die ihn hält
und eine Schulter zum anlehnen, wenn
er sie braucht. Ich kann damit umgehen.
Aber das Letzte was ich sehen möchte
ist, wie er sich kaputt säuft.
wird nicht rosig wenn das so weiter
geht. Allein Ämtergänge kriegt er nicht
gebacken. Einschlafen während dem
Rauchen und seine Aggressionen sind
eine Gefahr.
Gestern wollte ich ihn darauf ansprechen, weil er einen Tag zuvor wieder
einen Abschuss hatte und einen Tag
zuvor auch. Aber die Chance blieb mir
verwehrt, da er dort bereits betrunken
war. Es war erst 18:30. Ich habe seine
Mutter gefragt, wie lange er schon
trinkt. Ich dachte, dass hat erst angefangen nachdem er letztes Jahr aus dem
Knast entlassen wurde, aber er trinkt
seit 15 Jahren, sagte sie mir. Ich hab
seine Getränke, ala Wein, Korn schon
paarmal gestern weg geschüttet als er
nicht im Raum war. Dennoch gehe ich in
die Küche und sehe , wie er dort heimlich ein Glas versteckt hatte, an dem er
zum Nippen hin ging. Ich hatte ihn aber
vorher bereits gebeten, damit aufzuhören. Und als seine Mutter anfing ihn
darauf hinzuweisen, wieviel er bereits
wieder gesoffen hatte, wurde er aggressiv und beleidigte sie. Nur bei mir widersprach er nicht. Er sagte nur zu mir in
einem beteuernten Ton: "Ich weiß, dass
du das nicht aushalten wirst mit mir und
mich bald verlassen wirst".
Heute morgen trank er einen Kaffee…..
ich küsse ihn…. rieche/schmecke …. Cognac…. ich sage nichts…. Ich treffe mich in
den nächsten Stunden mit ihm…. ich
denke…. er wird wieder betrunken sein.
Bitte helfen Sie mir/uns
Anonym
Ich möchte einen Weg finden für uns
beide. Wir wollen zusammen ziehen.
Denn die Zukunft die mir bevor steht,
5
Immer diese verflixte Harmoniesucht
Das menschliche Drama:
Vielleicht hängt diese ganze verflixte
Harmoniesucht mit zu wenig Selbstliebe
zusammen!!!!!
„Wir finden Tröstungen, wir finden
Betäubungen, wir lernen Kunstfertigkeiten, mit denen wir uns täuschen. Das
Wesentliche aber, den Weg der Wege
finden wir nicht.“
Ich stelle mir einmal eine lebenslange
Romanze mit mir selbst vor:
Ich liebe mich selbst:
„Siddartha“, H. Hesse
Zum Trost: von C. G. Jung
Weil ich….., jetzt wird’s schon schwierig!
(Psycholanalytiker)
1.
„Ohne Not verändert sich nichts, am
wenigsten die menschliche Persönlichkeit.
2.
3.
4.
Sie ist ungeheuer konservativ…. Nur
scharfe Not vermag sie aufzujagen.
So gehorcht auch die Entwicklung der
Persönlichkeit keinem Wunsch, keinem
Befehl und keiner Einsicht, sondern nur
der Not; sie bedarf des motivierenden
Zwanges innerer und äußerer Schicksale.“
5.
Jeden Abend überlege ich mir nur fünf
Dinge, die ich gut gemacht habe. Probiert es mal aus, es ist nicht einfach!
In dieser Not befinde ich mich und hoffe
innigst, dass sich durch mein Dazutun
meine Persönlichkeit verändert!
Übrigens: „Die Liebe zu sich selbst ist
der Beginn einer lebenslangen Romanze“
Aspekte, wie es zur Harmoniesucht
kommen kann.
Oscar Wilde
Wir wollen unter allen Umständen geliebt werden.
6
„Everybodies Darling sein!“
Das Problematische ist, dass ich das
verstandesmäßig sehr wohl einordnen
kann, aber gefühlsmäßig bekomme ich
es nicht auf die Reihe.
Als Kind geliebt, wenn man brav, gut in
der Schule ist und hilfsbereit ist, zurückstecken kann (besonders als Mädchen)
usw. usw.
Vielleicht hängt auch viel damit zusammen, dass es mir nicht gutgehen darf!
Nicht umsonst hat einmal eine Frau ein
Buch geschrieben mit dem Titel: „Brave
Mädchen kommen in den Himmel, böse
Mädchen kommen überall hin.“ Das
würde mir heute noch gefallen!!!!!
Warum? Weil meine Mutter leidet?
Weil eine Frau keine Ansprüche zu haben hat? Als Jugendliche hatten wir,
wenn wir besonders läppisch waren,
schon den Spruch drauf: „Das müssen
wir wieder büßen!“
Ich komme aus einer Familie: Vater Trinker, Mutter Märtyrerin: Ab einem gewissen Alter habe ich, ohne es zu wissen, sofort abgecheckt, was heute für
eine Stimmung zu Hause ist, dementsprechend
habe
ich
versucht
„Harmonie“ zu bewahren oder diese im
Rahmen meiner Möglichkeiten wieder
herzustellen. In meiner Familie wurden
Konflikte nicht ausgetragen -. ( Außer
die Eltern hatten einen unkontrollierten
Streit!) - . Probleme und Konflikte wurden unter den Teppich gekehrt. Hauptsache die Außenwirkung stimmte.
Nicht umsonst hat eine Frau das Buch
geschrieben:
„Brave Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin!“
Jetzt wird es aber Zeit für Lösungsansätze:
Wenn ich heute in einen Raum komme,
auch wenn kein Streit ist, spüre ich oft
emotionale Spannungen zwischen Menschen. Das könnte mir ja egal sein, ist es
aber nicht! Ich fühle mich unwohl, ich
bekomme undefinierbare Ängste und
würde am Liebsten den Raum verlassen.
Besonders empfindlich bin ich bei diesen unsäglichen Familienfeiern.
1.
Wir müssen nicht von allen geliebt werden, wir lieben uns ja
selbst!!!! Außerdem lieben wir
manche Menschen auch nicht!
2.
Wir dürfen „Nein“ sagen!
3.
Schuldgefühle vernichten wir!
Ja, wir können manchmal ein schlechtes
Gewissen haben, was unsere Handlungen betrifft, doch diese Gefühle machen
uns eigentlich zu guten Menschen, denn
schlechte Menschen haben kein
schlechtes Gewissen, wenn sie andere
verletzten.
7
Was gestern war liegt hinter mir, vorwärts schauen!!
Ausmaß geschehen würde, hätte ich
nicht gedacht.
„Sieh‘ das Beste an Dir, erinnere Dich an
Deine Güte:“
Mit dieser beknackten Harmoniesucht
können wir nie authentisch sein.
4.
Wir müssen nicht Jeder/m zuhören.
5.
Wir sind nicht nur für andere da,
wir haben auch das Recht und
die Pflicht, dass wir uns um uns
selber kümmern. (Ein leerer Akku nützt niemandem.)
Der Schlüssel zur Heilung ist die Vergebung. Vergebung aber bedeutet, das
Vergangene anzuerkennen und loszulassen.
6.
Ich bin genauso viel wert, wie
jeder andere!
7.
Frieden/Harmonie und Schuldgefühle sind Gegensätze. Du kannst
nicht gleichzeitig in Frieden und
Harmonie leben, wenn Du
Schuldgefühle hast. Die gute
Nachricht ist, dass Du Dich selbst
entscheiden kannst!
Quellen: „Geborgen im Leben“ KüblerRoss, „Eigene Sammlungen“ und Internet
Hannelore
Während ich dies schrieb, habe ich zwischenzeitlich meine beiden Töchter
angerufen und durfte feststellen, dass
sie zusammen mit ihren Männern sehr
viel Verständnis für mich haben.
Da Schuldgefühle immer aus der Vergangenheit kommen, halten sie die Vergangenheit am Leben.
Wir schleppen sie in unserer Wirklichkeit mit und dadurch können wir keine
Harmonie und keinen Frieden finden.
Nur wer die Schuld loslässt, lässt wahrhaft Vergangenes los, um eine neue
Zukunft zu schaffen.
Ich wusste, dass ich bei dem Thema
Harmoniesucht auch
Schuldgefühle
treffen werde, aber dass es in diesem
8
Sprechstunden ab Mai 2014
in den Räumen des LichtBlume e.V.
jeweils Donnerstags von 15 bis 17 Uhr
Wer sind wir?
Sozialpatinnen und Sozialpaten sind
engagierte Bürgerinnen und Bürger im
Bündnis für Augsburg, die sich freiwillig
für Menschen in finanzieller und/oder
sozialer Notlage einsetzen. Wir sind ein
wesentlicher Bestandteil der Armutsprävention in Augsburg und bereits seit
Anfang 2005 aktiv in den Beratungseinrichtungen in den vier Sozialregionen im
Stadtgebiet Augsburg tätig. Das Projekt
hat mit 14 Sozialpaten begonnen, die in
vier nichtstädtischen Einrichtungen die
Beratungsgespräche angeboten haben.
Aktuell sind wir 50 an der Zahl und bedienen mit der hiesigen Einrichtung
(LichtBlume e.V.) nunmehr zehn Beratungseinrichtungen für hilfesuchende
Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt.
Die Räumlichkeiten des LichtBlume e.V.
sollen nunmehr vorwiegend den Bürgerinnen und Bürgern aus dem Stadtteil
Kriegshaber als Anlaufstelle dienen.
Was machen wir?
In Zusammenarbeit mit dem Amt für
Soziale Leistungen stehen wir den Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteils
Kriegshaber mit Rat und Tat für exis-
tenzsichernde Maßnahmen zur Seite.
Neben Beratungsgesprächen präventiver Art zur Vermeidung von Schulden
und im Umgang mit den vorhandenen
Finanzen, geben wir auch Tipps und
Ratschläge für etwa notwendige Maßnahmen zur Regulierung bestehender
Schulden. Hier bauen wir weiter auf die
bewährte Zusammenarbeit mit den fünf
Fallmanagern im Amt für Soziale Leistungen. Bei Bedarf begleiten wir sie u.a.
auch zu Behördenvorsprachen.
Weitere Anlaufstellen der Sozialpatensprechstunden in den andern Stadtteilen und sonstige Informationen finden
Sie unter:
www.armutspraevention.augsburg.de.
Bündnis für Augsburg
Stadt Augsburg
Amt für Soziale Leistungen, Senioren und Menschen mit Behinderung
Hinter der Metzg 6
86150 Augsburg
9
Ausflug
Kontakte zu knüpfen oder bestehende
zu intensivieren. Nach einer 60minütigen Fahrt sind wir wieder in Ramsberg.
Hallo Ihr Lieben!
Von dort geht es dann nach Eichstätt,
wo um 14:00 Uhr ein geführter Stadtrundgang auf uns wartet. Die Teilnahme
an der Stadtführung ist natürlich freiwillig. Eine ca. einstündige Wartezeit bis
zur Stadtführung kann individuell überbrückt werden.
Um 16:00 Uhr treffen wir uns dann wieder am Bus zur Rückfahrt nach Augsburg. Auf halber Strecke werden wir
nochmal Halt machen und uns bei einer
guten Brotzeit stärken. So gegen 19:00
Uhr sind wir dann wieder in Augsburg.
Nun veranstalten wir zum dritten Mal
unseren Ausflug. Heuer geht es an den
Brombachsee.
Wir haben diesmal Wert darauf gelegt,
dass ein großer Teil der Fahrt für kommunikative Zwecke genutzt werden
kann und hoffen, damit in eurem Interesse gehandelt zu haben.
Wir fahren los, am Samstag 06.09.2014
um 08:00 Uhr, am Park & Rideplatz
Augsburg West der Linie 2 beim OBI.
Nach einer ca. 1 1/2stündigen Fahrt, die
wir für eine Zigarette für die Raucher
unterbrechen, werden wir gegen 10:00
Uhr in Ramsberg am Brombachsee eintreffen.
Die Kosten für die Fahrt betragen
12,00€ pro Person.
Ab sofort können Plätze bei mir reserviert und bezahlt werden. Die Reservierungen werden nach Reihenfolge der
Bezahlung gebucht.
Dort werden wir auf das Schiff warten,
das uns einmal um den Brombachsee
herum fährt. Hier habt ihr die Gelegenheit, bei Kaffee und Kuchen neue soziale
Eure Vorstandschaft
10
Nimm Dir Zeit
Nimm Dir Zeit für Dich selbst
Du bist für Dich der wichtigste Mensch
Nimm dir Zeit für die Liebe in all ihren Formen´
sie ist Gottes Gegenwart in der Welt
Nimm Dir Zeit für Deinen Körper
er ist nicht zu trennen von Deiner Seele
Nimm Dir Zeit für das Lachen
es macht die Welt heller
Nimm dir Zeit für das Weinen
es ist der erlösende Quell
Nimm Dir Zeit für den Zorn
sonst wird er Dein Leben vergiften
Nimm Dir Zeit zum Denken
es ordnet die Dinge
Nimm Dir Zeit für Bücher
viele sind eignes für Dich geschrieben
Nimm Dir Zeit für Musik
sie kann tiefer ergreifen als Worte
Nimm Dir Zeit zum Leben
dass Du ohne Reue sterben kannst
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Zusammenhang zwischen Angst und Sucht
Angststörungen und Suchterkrankungen
stehen in enger Beziehung. Die eine
Erkrankung beeinflusst und fördert die
andere, so dass eine Suchttherapie immer auch chronische Ängste Betroffener zeitgleich behandeln sollte. Soweit
die Ängste nicht nur vorübergehend,
sondern konstant spürbar sind und
Ängste vor der Zukunft sowie die Angst
das tägliche Leben belasten, kann eine
Angststörung vorliegen.
gem Selbstwertgefühl. Der Einsatz von
Alkohol oder Drogen kann dann sehr
machtvoll sein.
Chronische Angst wirkt sich körperlich
aus. Sie verursacht Schlafstörungen,
Übelkeit, Kopf- und Magenschmerzen,
Durchfall, Atembeschwerden oder
Schwindel. Sie kann aber vor allem auch
den Alltag so schwer belasten und einschränken, dass ein geregelter Tagesablauf manchmal gar nicht mehr möglich
ist. Ängste vor bestimmten Ereignissen
oder Situationen führen zu schädlichem
Vermeidungsverhalten,
verursachen
Passivität und Handlungsunfähigkeit.
Zwangsstörungen von Angsterkrankungen können eine belastende und eingeschränkte Lebensweise hervorrufen.
Letztlich leidet die Lebensqualität erheblich und so ist es nicht verwunderlich, dass Betroffene einen Ausweg suchen und die Tür zu Alkohol und anderen Drogen sehr verlockend erscheint.
Zwar wird nicht jeder besonders ängstliche Mensch auch suchtkrank, aber das
Risiko ist deutlich erhöht.
Warum sind so viele Menschen, die
unter einer Angststörung leiden, suchtgefährdet? Um diese Angstgefühle so
schnell wie möglich zu lindern beziehungsweise sie dauerhaft zu vermeiden,
werden Alkohol oder Drogen als unmittelbar verfügbares Mittel eingesetzt.
Ängstliche Menschen leiden unter Gefühlen des Kontrollverlustes, sie neigen
zu perfektionistischen Verhaltensweisen, haben die ständige Befürchtung
Fehler zu machen und leiden an gerin-
Aber Angst kann nicht nur einer Ursache von Sucht sein, umgekehrt kann
Sucht auch Ängste verursachen: Fast
alle Süchtigen kennen etwa die Angst
vor Entzugserscheinungen, dass die
Sucht von Angehörigen entdeckt wird,
12
vor der Scham und der Schuld, die
Furcht vor dem sozialen und finanziellen
Abstieg.
Bedrohungen sollen positiven Gedanken
weichen.
Sogenannte
„STOPP“Techniken, die negative Gedankenspiralen durchbrechen, in dem die Betroffenen laut „STOPP“ sagen, wenn sie in
alte Denkmuster verfallen, können eine
enorme Hilfestellung sein, bis langfristige Bewältigungsstrategien greifen.
Zugleich gehen Angst- und Suchterkrankung mit ähnlichen Störungen im Gehirnstoffwechsel einher: Ein Mangel des
Nervenbotenstoffes Serotonin, der für
die Stimmungslage verantwortlich ist,
kann Ursache von Depressionen und
Angststörungen sein; gleichzeitig kann
aber auch die Entstehung einer Sucht
gefördert werden, indem das Belohnungssystem im Gehirn beeinflusst
wird.
Besonders hervorzuheben ist, dass unsere Sozialstruktur mitunter auch als
„Angst-Gesellschaft“ bezeichnet wird:
Angst vor finanziellen Krisen, vor Umweltkatastrophen, vor Arbeitslosigkeit,
vor der Globalisierung, vor Kriminalität,
Stress, Burn-out, ´die Furcht nicht mithalten zu können: All das sind Phänomene unserer Zeit und Gründe für die
Sehnsucht nach Sicherheit und Kontrolle. Wer solche Ängste verdrängt und
verharmlost, riskiert eine Gesellschaft,
in der Ängste zugleich tabuisiert und
schambesetzt sind und immer mehr
Menschen Kontrolle und Trost in Alkohol und anderen Drogen suchen.
Im sozialen Umfeld der Suchtabhängigen warten Herausforderungen und
angstbesetzte Probleme, die in die
Sucht geführt haben. Wer nicht lernt,
mit Ängsten umzugehen, den überfluten diese meist schnell wieder. Der Griff
zu Alkohol und Drogen liegt dann nahe.
Die integrierte Behandlung von Sucht
und Angst hat sich deshalb als höchst
wirksam erwiesen.
Quelle: Sucht-Hilfe V/13
Ziel sind neue und effektive Bewältigungsstrategien, um mit den Angst provozierenden Reizen umgehen zu lernen.
Spannungen können sich entladen,
Muskeln entspannen sich und lassen
Ängsten keinen Raum.
Ulrike
Angstpatienten müssen ihre meist lange eingeübten Denkmuster verändern
lernen. Ihre bisherige Fokussierung auf
negative Erwartungen und scheinbare
13
Als ich mich selbst zu lieben begann
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist - von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN
Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man REIFE
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich: Das nennt man EHRLICHKEIT
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer
wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das "gesunden Egoismus".
Heute weiß ich: Das nennt man DEMUT
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um
meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT
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Als ich mich selbst zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein denken armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen
wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen , Konflikten und
Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar die Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: Das ist das LEBEN
Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag
15
Gnädig mit sich selbst sein
Kennen Sie auch Menschen, die in sich
zu ruhen scheinen? Die sich selbst vertrauen und voller Zuversicht an die Dinge rangehen, die sie gerne erreichen
möchten?
einem schlechten Tag sogar bei der
Schuleingangsuntersuchung durchfallen.
Als ich in der Schule einen Tenniskurs
besucht habe, hat mein Lehrer gesagt:
„Nicole, das wird nichts, such dir lieber
einen anderen Kurs.“
Vielleicht sind Sie ja auch selbst so ein
Mensch?
Aber was unterscheidet diese Menschen eigentlich von den anderen? Also
denen, die öfter an sich zweifeln, die
sich nicht so viel zutrauen und sich
leichter verunsichern lassen?
Aber ich weiß, dass ich mit dem nötigen
Ehrgeiz und entsprechender Übung Tennisspielen hätte lernen können. Und
auch sicher auf einem Bein zu stehen,
kann ich noch lernen. So wichtig war
und ist es mir aber nicht. Ich wollte einfach nur meine Sportnote auf einigermaßen nette Art und Weise bekommen.
Und ich möchte auf beiden Beinen stehen können.
Eine Sache, die Menschen mit einem
starken Selbstvertrauen auszeichnet, ist
die Fähigkeit, gnädig mit den eigenen
Schwächen umzugehen. Menschen, die
sich selbst vertrauen wissen, dass es
zutiefst menschlich ist, etwas nicht zu
können oder Fehler zu machen. Dass
wir alle nicht perfekt sind und jeder von
uns Schwächen hat. Und vor allem ist
ihnen sehr bewusst, dass das auch völlig
in Ordnung so ist.
Und wenn ich heute über meine Paddeligkeit und Tollpatschigkeit stolpere,
versuche ich das Ganze mit etwas Humor zu sehen. Ich sage mir: „Okay, das
ist mir jetzt etwas peinlich, aber das ist
ja nur ein Teil meiner Persönlichkeit.
Deswegen bin ich dennoch als Mensch
in Ordnung.“
Wir alle haben Schwächen – und das ist
okay
Würde ich mich ständig dafür verurteilen, dass mir wieder mal ein Glas runtergefallen ist oder ich einen blauen Fleck
habe, weil die Tischkante sich mir in den
Weg gestellt hat, dann würde das sicher
auch mein Selbstvertrauen beschädi-
Ich habe z. B. einen schlechten Orientierungssinn und keine besonders gute
Koordinationsfähigkeit. Na ja, sie ist
eher schlecht. Auf einem Bein zu stehen, gelingt mir je nach Tagesform nicht
immer. Wahrscheinlich würde ich an
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gen. Das will keiner. Auch ich nicht. Die
meisten von uns wünschen sich eher ein
stärkeres Selbstvertrauen. Dafür ist der
gnädige Umgang mit den eigenen
Schwächen ein sehr guter Motor, weil
wir dann leichter über unsere Schwächen hinwegsehen können.
können alles lernen – sogar neue Verhaltensweisen. Und auch an so schwer
veränderbaren Dingen wie unserem
Körper kann man heutzutage ja mit großer Hilfe (Operationen) oder kleinen
Hilfen (hohen Absätzen) einiges ändern,
um besser mit unseren Schwächen und
selbst ernannten Makeln umzugehen.
Auch bei „großen“ Schwächen hilft es,
gnädig zu sein
Egal, wie groß die Schwäche ist, ob sich
daran etwas ändern lässt oder nicht:
Was uns letztendlich am besten weiterbringt, ist, gnädig mit sich selbst zu sein.
Besonders dann, wenn man sich wegen
seiner Eigenarten und seines Verhaltens
stark verurteilt. Schafft man, wenn auch
nur ganz ab und zu, den Wechsel hin zu
einem gnädigeren und wohlwollenderen Umgang mit sich selbst, dann kann
sich eine ganz Menge am Selbstvertrauen verbessern.
Ein bisschen Tollpatschigkeit ist ja wirklich nicht sooo schlimm, denken Sie vielleicht. Das finde ich auch. Aber was ist
mit Schwächen, mit denen man sich
selbst und auch den anderen das Leben
richtig schwer machen kann?
Wenn man cholerisch ist, total schnell
auf hundertachtzig und andere anmotzt
und verletzt?
Wenn man seinen Partner belügt, vielleicht sogar betrügt?
Ein wirkungsvoller Trick
Wenn man sein Äußeres so gar nicht
mag? Und auch ein paar Kilos weniger
da nicht helfen würden? Weil man z. B.
seine Nase, die Körpergröße oder ähnliche nicht zu verändernde Merkmale als
Schwäche ansieht?
Doch wie geht das? Was kann man machen, um mit sich selbst gnädig umzugehen? Gerade bei Eigenarten, Charakterzügen oder Äußerlichkeiten, die sich
kaum ändern lassen und die man gar
nicht mag?
Ja, dann kann es weitaus schwieriger
sein, gnädig mit sich zu sein.
Ein guter Trick besteht darin, sich zu
fragen, wie man diese Schwäche denn
bei jemand anderem sehen würde.
Grundsätzlich sind ja nicht alle unsere
Schwächen in Stein gemeißelt. An vielen
Dingen können wir etwas ändern. Wir
können uns selbst weiterentwickeln, wir
Findet man bei einem anderen Menschen eine markante Nase auch so abstoßend? Oder denkt man vielleicht:
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„Mensch, das Gesicht hat Charakter“?
Fallen einem vielleicht ein paar Schauspielerinnen ein, die eine ausgeprägte
Nase haben und die einfach schön sind?
Gerade wegen ihres besonderen Aussehens?
Und manchmal merke ich auch.
„Mensch, bei einer Freundin finde ich
genau das ganz toll, was ich an mir jetzt
gerade nicht mag. Dann kann ich mich
damit doch vielleicht auch ein wenig
toller finden?!“
Empfindet man es bei einem anderen
auch als so schlimm, wenn der sich unwahrscheinlich aufregt? Oder ist das
dann ein leidenschaftlicher Mensch, der
total gut rüberkommt? Wie z. B. ein
Fußballtrainer, eine Kollegin oder ein
Redner, den man mag?
Vielleicht haben Sie ja Lust, es auch mal
auszuprobieren:
Welche Schwäche sehen Sie bei sich?
Was mögen Sie an sich selbst gar nicht
gerne leiden?
Worüber ärgern Sie sich vielleicht auch
immer wieder bei sich selbst?
Findet man es bei anderen schlimm,
wenn es dort etwas unaufgeräumt ist?
Wenn das Geschirr noch nicht weggeräumt ist, wenn noch ein Kleckerfleck
auf dem Couchtisch ist oder gefühlte
hundert Schuhe im Flur rumfliegen?
Oder kann sich das für uns nicht vielleicht sogar ein bisschen gemütlicher
und ungezwungen anfühlen?
Und dann fragen Sie sich:
Ist das wirklich so schlimm?
Würde mich das bei einem andern auch
so sehr stören?
Mag ich die anderen, obwohl sie so
sind?
Finde ich genau das bei anderen vielleicht manchmal gut?
Ich mache das ab und zu. Dann frage ich
mich, wie ich das, was ich an mir nicht
mag, bei jemand anderem sehen würde. Und jedes Mal bringt es mich weiter.
Übrigens kann ich natürlich weiterhin
versuchen, etwas gegen meine Tollpatschigkeit zu tun. Versuchen, mich mehr
zu konzentrieren, im Ganzen achtsamer
zu werden. Einfach, weil ich es will.
Aber ich muss es nicht. Es ist nämlich
absolut in Ordnung, Schwächen zu haben. Und manche Schwächen können
vielleicht sogar Stärken sein
Oftmals komme ich dann zu dem
Schluss: „Ich finde Tollpatschigkeit bei
anderen auch nicht unbedingt schön.
Vielleicht sogar auch etwas nervig. Aber
so schlimm ist es nun auch nicht. Ich
mag den Menschen ja trotzdem.“
Quelle: Zeit zu leben
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MPU-Vorbereitung
Für alkohol- und drogenauffällige Kraftfahrer
- laufend neue Kurse
- Kursangebot und -dauer:
- 10 Abende
- begleitende Einzel– und Schulungsgespräche
- unser Leiter arbeitet seit über 14 Jahren in der
MPU-Vorbereitung
- Kosten nur € 250,00
- Wir begleiten Sie bis zur erfolgreichen MPU egal wie
viel Zeit Sie hierfür benötigen
Information und Anmeldung bei:
Horst Wieser Tel: 0821 4442801 oder 0821 8075708
Impressum:
Herausgeber:
LichtBlume e.V.
Ulmer Straße 186
86156 Augsburg
1.Vorsitzender
Redaktion / Satz
Auflage
Horst Wieser
Horst Wieser
1100 Stück
In eigener Sache:
Helfende Hände, gute Gedanken , Beiträge, Wünsche und Anregungen können wir immer gebrauchen. Richtet diese an uns über das Beratungsbüro.
Wir sind dankbar dafür und freuen uns über jede Rückmeldung.
Das Heftteam: Hannelore, Horst, Kurt, Nicole und Ulrike
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So finden Sie uns
Gefördert durch den "Runden Tisch" der Krankenkassen Schwaben
Wir sagen vielen Dank!
Wir helfen suchtkranken Menschen! Bitte helfen Sie uns!
Bankverbindung:
VR-Bank Lech-Zusam
IBAN: DE 17 7206 2152 0002 5889 43 BIC: GENODEFIMTG
Stadtsparkasse Augsburg
IBAN: DE 25 7205 0000 0000 6563 30 BIC: AUGSDE77XXX
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