The best of 25 years - Deutsche Haiku Gesellschaft

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The best of 25 years - Deutsche Haiku Gesellschaft
Claudia Brefeld
The best of 25 years
A silver tapestry hg. von Graham High, ausgewählt von Jon Baldwin und Margery
Newlove. The best of 25 years of critical writing from the British Haiku Society. Bookpress.eu, 2015. ISBN 978-1-906333-03-4. 265 Seiten.
Das war eine wirklich gelungene Überraschung!
Während eines E-Mail-Austausches mit David Cobb (Gründungsmitglied und Präsident der British Haiku Society von 1997–2002) kam auch
das 25-jährige Bestehen der BHS zur Sprache. David merkte an, dass im
November 2015 ein Jubiläumsband herausgegeben wurde. Und dann kam
ca. zwei Wochen später ein Päckchen aus Großbritannien! Und ich hielt
das Buch „A silver tapestry“ mit einem netten Brief von David Cobb in
den Händen!
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der BHS wurden die besten kritischen und explorativen Essays und Features, die seit dem Bestehen der
British Haiku Society im vierteljährlichen Journal „Blithe Spirit“ erschienen sind, zu einer Kollektion zusammengestellt. 265 Seiten prallvoll mit
Aufsätzen rund ums Haiku, darin eingestreut immer wieder HaikuBeispiele – gesammelt aus 25 Jahren, wobei durchschnittlich zwei Beiträge
pro Jahr in diesen Sammelband aufgenommen wurden.
„Wie hat sich das Haiku in diesem Zeitraum entwickelt und verändert?
Wie hat sich die Perzeption des Haiku gewandelt?
Und nicht nur das Haiku, auch Essays und Beurteilungen zu tanka, haiga, haibun und Kettendichtungen und viele weitere Aspekte japanischinspirierter Literatur sind ebenfalls aufgenommen worden.
Themen und Standpunkte, die sich miteinander verweben und überkreuzen, fügen sich zu einem Gedankenteppich: eine reiche Vielfalt an
Beiträgen von Autoren, die das Haiku und seine Würdigung zu einem signifikanten Element in ihrem Leben gemacht haben“ (Zusammenfassung
des Covertextes).
Die Kollektion startet mit dem Beitrag von David Cobb: Between Moments (1992).
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Hier noch einige weitere Beiträge, die vielleicht schon beim Lesen der
Überschrift Interesse wecken:
Barry Atkinson: Haiku in the Western World (1995)
Bill Wyatt: Bashō – Cultivating Simplicity (1996)
Toru Sudo: Progress in Haiku in the Past Hundred Years (1999)
Allison Williams: The Alchemy of Haiku (2003)
Stanley Pelter: Haibun – Here, There & Everywhere (2004)
Jim McDonald: Teaching Haiku to Junior School Children (2005)
Sandford Goldstein: The Eye of Tanka (2012)
Klaus-Dieter Wirth: Haiku at the Crossroads (2012)
Dick Pettit: Renga Then and Now (2012)
Ich habe mich gleich in den Aufsatz von Nobuyuki Yasa: Englishness of English Haiku and Japaneseness of Japanese Haiku (1998) vertieft. Eine Thematik,
die – auch auf Deutschland übertragbar – noch heute immer wieder für
lebhafte Diskussionen sorgt.
Jon Baldwin und Margery Newlove beschreiben in ihrem Vorwort die
Essay-Kollektion als eine lose Abfolge von Kontinuität und Veränderung,
mit Beiträgen, die sich wie ein gelegentliches Räuspern lesen, aber auch
mit deutlichen Definitionen, in denen Argumente hervorgehobenen oder
entkräftetet werden, wo neue Wege erkundet und bestimmte Debatten
wohldurchdacht abgeschlossen werden.
Fünfzig Beiträge von fünfzig verschiedenen Autoren – da ist also für
jeden etwas dabei!
Ich möchte gerne mit dem ersten Satz und einem Haiku von David
Cobb in Between Moments schließen:
„Einige von uns haben das Gefühl, dass die reinsten „HaikuMomente“ diejenigen sind, die plötzlich und unprovoziert entstehen.“
stepping stones:
in the middle of next stride
a wesp at rest
Trittsteine:
mitten im nächsten Schritt
eine rastende Wespe
Mein Tipp: sehr empfehlenswert.
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