Tanzfilme im Februar 2001

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Tanzfilme im Februar 2001
CLUB PASSAGE
präsentiert das Sommerkino-Projekt
„Cinema Paradiso“
6. Juli bis 27. August 2003
in der Zschoner Mühle
Das Sommerkino in der Zschoner Mühle - in
diesem Jahr zum neunten Male.
In seiner paradiesischen Verbindung von
kulturellem und gastronomischem Erlebnis in der
landschaftlichen Kulisse der Zschoner Mühle
macht es nicht nur seinem Namen alle Ehre,
sondern hat auch seinen festen Platz unter den
Dresdner Sommerveranstaltungen.
Auch in diesem Jahr haben wir eine interessante
Mischung aus Kinoklassikern, die in jüngerer Zeit
selten zu sehen waren und aktuellen Filmen
zusammengestellt.
Als am 23. März 2003 die Gewinner des
begehrten Academy Award bekannt gegeben
wurden, ging die Trophäe in der Sparte „Bester
Auslandsfilm“
an
das
Afrika-Epos
„Nirgendwo in Afrika“ (2001) aus
Deutschland. Regisseurin Caroline Link, die
bereits für ihr 1996 entstandenes Spielfilmdebüt
„Jenseits der Stille“ mit einer OSCARNominierung geehrt worden war, bediente sich für
ihren
neuen
Film
der
Vorlage
des
autobiografischen Romans von Stefanie Zweig,
die 1938 mit ihren Eltern nach Kenia emigrierte.
Erzählt wird die Geschichte einer jüdischen
Familie: 1938 flieht Jettel Redlich (Juliane Köhler)
mit ihrer kleinen Tochter Regina (Lea Kurka) vor
dem aufkommenden Judenhass der Nazis nach
Kenia. Dort hat bereits Vater und Ehemann
Walter (Merab Ninidze), ursprünglich Anwalt, eine
Anstellung als Verwalter einer Farm gefunden.
Jettel hat anfangs größte Schwierigkeiten, sich an
die Lebensbedingungen in der Einöde Afrikas zu
gewöhnen, weshalb es zwischen ihr und Walter
immer wieder kriselt. Für Tochter Regina aber
wird das Leben in Afrika zu einem großartigen
Abenteuer, bei dem der keniatische Koch Owuor
(Sidede Onyulo) als guter Freund zur Seite steht.
Als die Familie von den Briten interniert wird und
später auf einer anderen Farm Fuß fasst, folgt ihr
Owuor nach. Die Emigration wird zehn Jahre
dauern; eine Zeit, in der Regina (jetzt gespielt von
Karoline Eckertz) an einer englischen Schule
lernt, ihre Mutter sich zu einer guten
Farmverwalterin entwickelt und die Familie
erfahren muss, dass in Deutschland Angehörige
der Verfolgung durch die Nazis zum Opfer
gefallen sind. Als nach Kriegsende Walter Redlich
das Angebot erhält, in Deutschland als Richter zu
arbeiten, verlässt die Familie Afrika, um in der
alten Heimat ein neues Leben zu beginnen.
Die Dreharbeiten zu „Nirgendwo in Afrika“
verliefen höchst abenteuerlich: Die mit der rauen
Landschaft konfrontierte Crew musste auf nahezu
alle in Deutschland gewohnten Annehmlichkeiten
des Filmemachens verzichten, zudem waren die
eindrucksvollsten Savannenbilder gerade im
entlegensten kenianischen Busch zu finden. Um
mit dem gesamten Tross dort hin zu gelangen,
musste eigens eine 40 Kilometer lange Straße
gebaut werden; die Bauerlaubnis indessen gab
es erst nach langwierigen Verhandlungen, die ein
zu diesem Zweck aus Deutschland eingeflogener
Ethnologe mit den einheimischen – verfeindeten
– Stämmen führen musste.
„Tough guy“ Clint Eastwood, der einsame,
wortkarge Held zahlreicher Western, wagte sich
1995 unerschrocken an die Verfilmung des
Weltbestsellers „The Bridges of Madison County“
und vollbrachte als Regisseur und Darsteller ein
Wunder: Aus einer relativ sentimentalen Story
wurde unter dem (deutschen Verleih-) Titel „Die
Brücken am Fluss“ (USA) eine stille und
zutiefst anrührende Leinwandromanze. Es ist
Herbst 1965; Francesca Johnson (Meryl Streep),
die vor Jahrzehnten einem amerikanischen
Soldaten aus ihrer italienischen Heimat gefolgt
ist, lebt als Farmersfrau – verheiratet, zwei Kinder
– in einem Provinznest in Iowa ein von Normalität
geprägtes Leben. Das ändert sich abrupt, als der
Fotograf Robert Kincaid (Clint Eastwood)
auftaucht, der für den legendären „National
Geografic“ die alten Holz überdachten Brücken
des Landstriches ablichten will. Francesca, deren
Mann und Kinder für einige Tage zu einer
Landwirtschaftsausstellung gefahren sind, fühlt
sich von dem zurückhaltenden Kincaid magisch
angezogen und beschließt, ihm selbst den Weg
zu einer in der Nähe gelegenen Brücke zu
zeigen. Um die Abreise des sie faszinierenden
Mannes zu verzögern, lädt Francesca ihn zum
Abendessen ein und zwischen beiden entspinnt
sich eine leidenschaftliche Romanze, die nur
Tage dauern darf: Als Francescas Familie
zurückkehrt, muss sich die Farmersfrau zwischen
Liebe und Pflicht entscheiden...
„Die Brücken am Fluss“ war ursprünglich ein
Steven-Spielberg-Projekt; der Erfolgsregisseur
mit seinem Gespür für großes Gefühlskino („Die
Farbe Lila“) hatte den Roman des einstigen
Wirtschaftsprofessors und späteren Autors
Robert James Walker für sich entdeckt,
beschloss aber, nach „Schindlers Liste“ erst
einmal zu pausieren. Wiewohl zunächst Bruce
Beresford und Sydney Pollack als Regisseure ins
Kalkül gezogen wurden, übernahm die Regie
schließlich der als Hauptdarsteller vorgesehene
Clint Eastwood, welcher sich für die Rolle der
Francesca der Mitarbeit Meryl Streeps versichern
konnte.
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Der norwegische Regisseur Petter Naess stellte
2002 mit „Elling“ einen Film vor, der mit über
800.000 Besuchern in dem von nur 4,2 Millionen
Menschen
bewohnten
Norwegen
zum
erfolgreichsten Film aller Zeiten werden sollte.
Dem auch für den (Auslands-) OSCAR
nominierten Film liegt der von Kult-Autor Ingvar
Ambjörnsen stammende Roman „Blutsbrüder“ zu
Grunde, der bereits in einer Theaterfassung
Triumphe feiern konnte. Im Mittelpunkt der
norwegischen Tragikomödie stehen Elling (Per
Christian Ellefsen) und Kjell Barne (Sven Nordin),
die sich in einer psychiatrischen Anstalt kennen
lernen. Während Elling unter einer schweren
Soziophobie (Menschenangst) leidet, liegt Kjells
Interesse vor allem darin, reichhaltig zu essen
und – endlich einmal- mit einer Frau zu schlafen.
Nach zwei Jahren Therapie werden die beiden
entlassen, um in einer Osloer Wohngemeinschaft
ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis zu stellen.
Sozialarbeiter Frank Asli (Joergen Langhelle) soll
dabei Hilfestellung leisten, die zu Anfang auch
bitter nötig ist: Zu den Mühen des täglichen
Lebens gehört halt nicht nur die Bewältigung der
täglichen Körperpflege, sondern auch die
Kommunikation mit anderen Menschen – wobei
kostspieliger Telefonsex nicht wirklich zählt und
überdies der WG vom Haushaltsgeld abgezogen
wird. Schließlich stellen sich erste Erfolge aber
doch ein: Kjell verliebt sich in Reidun (Marit Pia
Jacobsen), bei der er auch auf Gegenliebe stößt,
und der belesene Elling entdeckt mit Hilfe des
Dichters Jörgensen (Per Christensen) sein
poetisches Talent. Bald wird aus ihm – in erklärter
Gegnerschaft zu der von ihm als lächerlich und
niveaulos verachteten Poetry-Slam-Szene – der
mysteriöse Underground-Poet „E“, als welcher er
fürderhin seine Werke via Sauerkrautpackung
aus dem Supermakt an die Lesergemeinde
bringt.
Der Name AnaÏs Nin ist in der Welt der Literatur
ein Synonym für knisternde erotische Literatur,
das berühmte Tagebuch der Schriftstellerin
erlangte
Weltruhm.Philip
Kaufman
(„Die
unerträgliche Leichtigkeit des Seins“) stellte 1990
unter dem Titel „Henry & June“ (USA) einen
Film
vor,
der
das
leidenschaftliche
Dreiecksverhältnis zwischen AnaÏs Nin, dem
nordamerikanischen Schrifsteller Henry Miller und
dessen zweiter Frau June thematisiert. Miller, der
zeitlebens auf Selbstergründung bedachte
Außenseiter der modernen amerikanischen
Literatur, verfasste – zum Teil groteskhumoristische –Erzählungen mit einer Vorliebe für
halbmystische sexuelle, aber auch psychopathologische
Themen
(„Wendekreis
des
Krebses“, „Sexus“). Auf der Grundlage der lange
Zeit zensierten Tagebuchreihe Nins und der
Memoiren Millers verfertigten Philip Kaufman und
dessen Frau Rose das Drehbuch für ein ErotikDrama, in dessen Mittelpunkt das tabulose
Ausleben sexueller Phantasien steht, was (auch)
dem Film Pornografie-Vorwürfe einbrachte. In
den Hauptrollen des stimmungsvollen Porträts
der ménage à trois überzeugten Fred Ward
(Miller), Uma Thurman (June) und Maria de
Medeiros (Nin).
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Es sind die süßen Dinge des Lebens, um die es
in Lasse Hallströms („Gottes Werk und Teufels
Beitrag“) Film „Chocolat“ (USA 2000) geht.
Die nostalgische Geschichte spielt Ende der 50er
Jahre in dem kleinen französischen Städtchen
Lansquenet-sous-Tannes. Dort hin verschlägt es
die zauberhafte Vianne (Juliette Binoche) mit
ihrer kleinen Tochter Anouk (Victoire Thivisiol).
Vianne mietet einen kleinen Laden – direkt
gegenüber der Kirche –
und eröffnet
ausgerechnet während der Fastenzeit eine
Chocolaterie. Selbige wird rasch zum geheimen
Mittelpunkt des Ortes, denn Vianne hat nicht nur
die
Gabe,
für
jeden
Kunden
die
Schokoladenkreation zu erraten, die am besten
zu seiner Persönlichkeit passt, sondern vor allem
mögen die Menschen die lebensfrohe junge Frau,
der sie beim Genuss der süßen Delikatessen ihre
Kümmernisse, Sorgen und Wünsche mitteilen.
Comte
De
Reynaud
(Alfred
Molina),
Bürgermeister und selbst ernannter Sittenwächter
der
frommen
Gemeinde,
sieht
in
der
bekennenden Atheistin Vianne eine Abgesandte
des Teufels, die seine Schäfchen in Versuchung
führt. Er ruft zum Boykott auf, und als Vianne sich
mit Roux (Johnny Depp), dem sensibel-wilden
Anführer
eines
Flussboote
bewohnenden
Abenteurer- und Künstlervölkchens einlässt,
kochen die Gefühle über...
Die romantische Komödie basiert auf dem von
Joanne
Harris
geschriebenen
Roman
„Schokolade – eine himmlische Verführung“ und
wurde von Robert Nelson Jacobs für den Film
adaptiert. Wiewohl die Schauspieler mit wenigen
Ausnahmen keine Franzosen sind und fast
ausschließlich in England gedreht wurde,
verbreitet „Chocolat“ mit Leichtigkeit, Witz und
schwelgerischen Bildern doch etwas vom
französischen Flair der literarischen Vorlage. Und
wer den Film mit möglichst vielen Sinnen
genießen möchte, dem sei während der
Vorstellung statt des Verzehrs von Popcorn der
von Schokolade empfohlen.
Von
Michael
Cunningham
stammt
der
Pulitzerpreis gekrönte Bestseller „The Hours“, der
das Schicksal dreier seelenverwandter Frauen
auf wundersame Weise, nämlich durch ein Buch,
miteinander verbindet – und lange Zeit als
unverfilmbar galt. Im Jahr 2002 schließlich nahm
sich
Regisseur
Stephen
Daldry
des
Frauendramas an und wählte für die Hauptrollen
in seinem Film „The Hours – Von
Ewigkeit zu Ewigkeit“ (USA) die Damen
Kidman, Moore und Streep aus. Nicole Kidman
spielt die psychisch kranke Schriftstellerin Virginia
Woolf, die 1923 in Richmond bei London um die
Anfangssätze ihres neuen Romans „Mrs.
Dalloway“
kämpft
–
und
gegen
ihre
Depressionen. Obwohl von ihrem Mann Leonhard
(Stephen Dillane) mit (fast diktatorischem)
Verständnis unterstützt und umsorgt, nimmt sich
Virginia
aus
Angst
vor
neuerlichen
Krankheitsschüben das Leben – wie die Heldin
ihres Romans.
- Im Los Angeles des Jahres 1952 ist es Laura
Brown (Julianne Moore), die ihre Pflicht-Rolle als
Ehefrau und Mutter ohne Liebe und auch nicht
besonders gut spielt. Sie liest exzessiv in „Mrs.
Dalloway“ und fasst auf dieser Grundlage am
Abend des Geburtstages ihres Mannes Dan
(John C. Reilly) den Entschluss, ihr eintöniges
und depressives Leben zu beenden.
Im heutigen New York richtet die perfekte
Gastgeberin Clarissa Vaughan (Meryl Streep)
eine Party für ihren alten Freund Richard (Ed
Harris) aus, der einen Literaturpreis gewann.
Er leidet an AIDS im Endstadium und soll seine
Freunde noch einmal sehen können. Richard, der
Clarissa einst den Spitznamen „Mrs. Dalloway“
gab, wird von körperlichem Verfall und
Wahnvorstellungen geplagt und Clarissa bemüht
sich, seinen versiegenden Lebenswillen zu retten.
Clarissa, die mit ihrer Lebensgefährtin Sally und
der Tochter, die sie mit Richard bekam,
zusammen lebt, erhält Besuch von Richards
einstiger großer Liebe Louis – und muss bei der
Rückkehr in Richards Wohnung Schreckliches
erleben...
Das durch faszinierende Schnitte die einzelnen
Episoden miteinander verbindende filmische
Triptychon um Liebe, Wahnsinn, Pflicht und Tod
begeisterte sowohl das Publikum als auch die
Kritik: Die drei Aktricen durften sich den
SILBERNEN BÄREN teilen, es gab den GOLDEN
GLOBE und gleich in 9 Kategorien nominierte
man Stephen Daldrys “The Hours – Von Ewigkeit
zu Ewigkeit“ für den höchsten Preis der
Filmbranche, welcher 2003 zum 75. Mal von der
„Academy of Motion Picture Arts & Sciences“
vergeben wurde. Nicole Kidman, die sich für ihre
Rolle – von Journalisten gern erwähnt – eine
falsche Nase ankleben lassen musste, konnte
schließlich allen Mitbewerberinnen eine lange
solche drehen, denn sie gewann den OSCAR als
Beste Haptdarstellerin.
Als einer der erfolgreichsten Filme, welche die
DEFA seinerzeit hervor gebracht hat, gilt ohne
Zweifel „Die Legende von Paul und
Paula“ (DDR 1973). Regisseur Heiner Carow
(„Bis dass der Tod Euch scheidet“) schrieb das
Drehbuch gemeinsam mit Ulrich Plenzdorf nach
dessen viel gelesenem Buch „Legende vom
Glück ohne Ende“. Paula (Angelica Domröse) ist
allein erziehende Mutter zweier Kinder, wohnt in
einem Hinterhof und schuftet tagsüber in einer
Berliner Kaufhalle. Paul (Winfried Glatzeder)
hingegen ist mit einer untreuen Frau, einer
Neubau-Komfortwohnung sowie mit einem
Karriere trächtigen Posten gesegnet, der ihm
allmorgendlich Dienstwagen nebst Chauffeur
garantiert. Als beider Wege sich kreuzen, kommt
mit Macht die Liebe über Paula; dass sie auch
über Paul kommt, weiß sie wohl zu fügen. Und so
vergisst
Paul
beruflichen
Aufstieg
und
sozialistische Moral und wird über Nacht zum
Aussteiger.
Eine
auf
beiden
Seiten
bedingungslose Liebe, die tragisch endet: Paula
verliert durch einen Unfall ihren kleinen Sohn und
entschließt sich trotz der Warnung ihres Arztes
für eine erneute Schwangerschaft – an der sie
stirbt. Als der Film ins Kino kam, gab es im Lande
DDR einen mittelschweren Skandal. Für
ausverkaufte Häuser, rege Mundpropaganda
(nicht: „Mund-zu-Mund-Propaganda“ ☺) und das
Gerücht, der Film werde demnächst verboten,
sorgte nicht nur die bis dahin im DEFA-Film so
freizügig nicht übliche Darstellung der Erotik:
Während es das Publikum den Filmemachern
dankte, die DDR-Alltagsrealität eines Paares auf
der Suche nach Liebe und privatem Glück
gestaltet
zu
haben,
fehlte
den
SEDKulturpolitikern
das
Element
des
Klassenkampfes. „Die Legende von Paul und
Paula“ wurde in kürzester Zeit zum Kultfilm, der
auch heute noch – jedenfalls in den „neuen“
Bundesländern
–
von
mittlerweile
drei
Generationen liebevoll konsumiert wird. Die
Musik stammt von Peter Gotthardt und den
PUHDYS, die durch das symbolträchtige „Geh zu
ihr“ noch reicher und berühmter wurden als zuvor.
Winfried Glatzeder, seinerzeit als „DDRBelmondo“ gehandelt, trat neben seiner
Theaterarbeit ab 1994 regelmäßig als „Tatort“Kommissar in Erscheinung. Angelica Domröse ist
seit 1992 auch als Regisseurin gefragt; 2003
stellte sie ihre Autobiografie „Ich fang’ mich selbst
ein – Mein Leben“ vor.
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Im Allgemeinen ist es nur eine Frage der Zeit,
wann angesagte Comedy-Stars auf die Idee
verfallen, einen Abend füllenden Film zu machen.
Ob Otto, Helge Schneider, Mr. Bean – gefragt ist,
was Spaß und damit Geld bringt. Mit „Bully“
Herbigs „Der Schuh des Manitu“ (D) ist 2001 eine
Westernkomödie entstanden, die schnell vom
Geheimtipp zum Kassenknüller wurde. Herbigs
klamaukige Parodie auf die in den 60er Jahren in
der damaligen BRD gedrehten Karl-May-Filme
hat einen Plot, der schnell erzählt ist:
Apachenhäuptling Abahachi (Michael Herbig) und
sein weißer Blutsbruder Ranger (Christian
Tramitz), die eine bereits 16 Jahre währende
(nicht immer ungetrübte) Freundschaft verbindet,
jagen den Edelgauner Santa Maria (Sky Dumont),
der sie nicht nur um Geld betrogen, sondern
ihnen auch noch den Mord am schoschonischen
Häuptlingssohn angehängt hat. Die Indianer,
welche in Ermangelung eines Kriegsbeils den
Klappstuhl ausgegraben haben, verfolgen
ihrerseits Abahachi und Ranger. Die könnten ihre
Schulden bei den Indianern zwar mit einem
Schatz begleichen, der im „Schuh des Manitu“ –
einem Berg – zu finden ist, die dazu gehörige
Schatzkarte ist jedoch viergeteilt: Abahachi
besitzt ein Stück, sein schwuler Zwillingsbruder
Winnetouch (ebenfalls Michael Herbig), die
Barsängerin Uschi (Marie Bäumer) und der
Grieche Dimitri haben die fehlenden Teile. Bis es
zum klassischen Showdown kommt und die
beiden Helden des Films – wie stets in
urbayerischem Dialekt grantelnd – endlich dem
Sonnenuntergang entgegen reiten können, ist
noch viel zu tun - und zu lachen.
Herbigs Film lässt kein Klischee aus, wenn es um
den Western im Allgemeinen und die WinnetouFilme im Besonderen geht – und er parodiert sie
alle.
Das
mit
professionellem
Timing
abbrennende Gag-Feuerwerk veredelte man
durch genre-gerechte Anleihen bei IndianaJones-Streifen und Italowestern, wobei natürlich
auch die legendäre Mundharmonika-Szene nicht
ausgelassen wurde.
Multitalent Michael „Bully“ Herbig, bekannt
geworden mit der wöchentlich zelebrierten
„Bully-Parade“, sicherte sich als Produzent,
Regisseur, Drehbuchautor und DoppelrollenDarsteller
maximale
Kontrolle
über
das
Endprodukt. Auf den angekündigten nächsten
Knüller aus dem Hause „HerbXfilm“ darf man
gespannt sein.
B.R.
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SO 04.05. bis MI 05.05. „Nirgendwo in Afrika “
SO 11.05. bis MI 12.05. „Die Brücken am Fluss“
SO 13.05. bis MI 14.05. „Elling“
SO 18.05. bis MI 19.05. „Henry & June“
SO 20.05. bis MI 21.05. „Chocolat“
SO 25.05. bis MI 26.05. „The Hours
Von Ewigkeit zu Ewigkeit“
SO 27.05. bis MI 28.05. „Die Legende von Paul und Paula“
SO 01.06. bis MI 02.06. „Der Schuh des Manitu“
Beginn jeweils 21.00 Uhr * Einlass 20.30 Uhr
Wir zeigen keine Produktwerbung.
Eintrittspreise: 4.- Euro / ermäßigt 3.- Euro
in der Kleinkunstscheune der Zschoner Mühle
Zschonergrund 2 * 01156 Dresden
Bus: 92 bis Ockerwitz - 5 min. zu Fuß oder Bus 80: bis Omsewitz - 15 min. zu Fuß
Auf dem Parkplatz der Zschoner Mühle sind ausreichend Stellplätze vorhanden!