ZimU – Zeitung im Unterricht

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ZimU – Zeitung im Unterricht
© Raufeld Medien
ZimU – Zeitung im Unterricht
2
Themenübersicht – Ideen für die Arbeit mit der Tageszeitung
1
Geschichte
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
Die Geschichte der Zeitung mit Arbeitsbogen
Die Entwicklung der Drucktechnik mit Arbeitsbogen
Die Geschichte der Freien Presse mit Arbeitsbogen
Die Zeitung im Wandel der Zeit mit Arbeitsbogen
Das Gesicht der Zeitung ändert sich mit Arbeitsbogen
2Massenmedien
2.1
2.2
2.3
Zeitungen, Zeitschriften und elektronische Medien mit Arbeitsbogen
Selektives Lesen
Rezeption von Medien/Medienvergleich
3
Funktion und Wirkung
3.1
3.2
3.3
3.4
Die Aufgaben der Zeitung mit Arbeitsbogen
Die Boulevardzeitung und die Abonnementzeitung mit Arbeitsbogen
Die Aufmacher mit Arbeitsbogen
Ein Thema in zwei Zeitungen mit Arbeitsbogen
4
Zeitungsmarkt
4.1
4.2
4.3
4.4
Der Zeitungsmarkt in Deutschland mit Arbeitsbogen
Zeitungen vor Ort mit Arbeitsbogen
Der Zeitungsmarkt vor Ort – Wer berichtet was? mit Arbeitsbogen
Zeitungen aus aller Welt mit Arbeitsbogen
5
Das Unternehmen Zeitung
5.1
5.2
5.3
Wer arbeitet für die Zeitung? mit Arbeitsbogen
Impressum – Was ist das? mit Arbeitsbogen
Die Techniker mit Arbeitsbogen
6
Anzeigen 6.1
Welche Anzeigen findest du in der Zeitung? mit Arbeitsbogen
6.2Kleinanzeigen mit Arbeitsbogen
6.3
Anzeigen allgemein mit Arbeitsbogen
6.4
Wer kann Anzeigen lesen? mit Arbeitsbogen
6.5
Meine Anzeige mit Arbeitsbogen
6.6
Ein Wohnungsangebot am … mit Arbeitsbogen
in Kooperation mit
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S. 6
S.12
S. 14
S. 17
S. 20
S. 22
ZimU – Zeitung im Unterricht
3
Themenübersicht – Ideen für die Arbeit mit der Tageszeitung
7
Die Redaktion
7.1 7.2
7.3
Redaktionen und Ressorts mit Arbeitsbogen
Wie entsteht ein Zeitungsartikel? mit Arbeitsbogen
Schreiben für ein Ressort mit Arbeitsbogen
8
Der Aufbau der Zeitung
8.1
8.2
8.3 8.4
8.5
8.6
Steckbrief der Zeitung mit Arbeitsbogen
Aufbau der Zeitung mit Arbeitsbogen
Was sind Ressorts? mit Arbeitsbogen
Wo gehört das hin? mit Arbeitsbogen
Welche Ressorts interessieren die Leser? mit Arbeitsbogen
Die Beilagen der Tageszeitung mit Arbeitsbogen
9
Layout
S. 26
S. 28
S. 31
9.1
Schriften, Farben und mehr mit Arbeitsbogen
9.2
Aufbau der Titelseite mit Arbeitsbogen
9.3
Titelseite der Tageszeitung 2020 mit Arbeitsbogen
9.4
Bilder und Fotos in der Zeitung mit Arbeitsbogen
9.5
Die Wirkung von Bildern mit Arbeitsbogen
9.6
Das Layout der Freien Presse mit Arbeitsbogen
9.7Infografiken mit Arbeitsbogen
10
Presserecht
10.1
10.2
10.3
10.4 10.5
10.6
10.7
Das Presserecht mit Arbeitsbogen
Die Pressefreiheit mit Arbeitsbogen
Zensur und Pressefreiheit mit Arbeitsbogen
Wer schützt mich vor der Presse? mit Arbeitsbogen
Pressekodex und Presserat mit Arbeitsbogen
Manipulation durch Medien mit Arbeitsbogen
Manipulation durch Bilder mit Arbeitsbogen
11
Journalistische Recherche
11.1
Woher kommen die Nachrichten? mit Arbeitsbogen
11.2Informationsbeschaffung mit Arbeitsbogen
11.3
Der Weg der Nachricht – vom Ereignis bis zum Leser (1) mit Arbeitsbogen
11.4
Der Weg der Nachricht – vom Ereignis bis zum Leser (2) mit Arbeitsbogen
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S. 36
S. 41
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4
Themenübersicht – Ideen für die Arbeit mit der Tageszeitung
12
Journalistische Gattungen
12.1
12.2
12.3
12.4
12.5
12.6
12.7
12.8
12.9
12.10
12.11
12.12 12.13
12.14
Verschiedene Textsorten in der Zeitung mit Arbeitsbogen
Was ist was? Verschiedene Textsorten mit Arbeitsbogen
Die Satztypen am Beispiel der journalistischen Gattungen mit Arbeitsbogen
Merkblatt: Die Nachricht mit Arbeitsbogen
Untersuchung einer Nachricht mit Arbeitsbogen
Aufbau einer Nachricht mit Arbeitsbogen
Der Bericht mit Arbeitsbogen
Der Aufbau eines großen Zeitungsartikels mit Arbeitsbogen
Nachricht und Bericht mit Arbeitsbogen
Objektivität von Nachrichten mit Arbeitsbogen
Reportagen, Porträt, Feature mit Arbeitsbogen
Das Interview mit Arbeitsbogen
Der Kommentar mit Arbeitsbogen
Die Rezension mit Arbeitsbogen
13
Journalistische Sprache
13.1 Die Zeitung verstehen mit Arbeitsbogen
14
Überschrift, Zwischentitel und Bildunterschriften
14.1
14.2
14.3
14.4
Die Überschriften in der Tageszeitung mit Arbeitsbogen
Überschriften für „Kopflose Artikel“ mit Arbeitsbogen
Was für eine Schlagzeile mit Arbeitsbogen
Die Bildunterschrift mit Arbeitsbogen
15
Journalismus in Zeiten des Internets
15.1 15.2 15.3
15.4
15.5
15.6
15.7
Entstehung des Internets mit Arbeitsbogen
Arbeiten ohne Internet? mit Arbeitsbogen
Die Tageszeitung im Internet mit Arbeitsbogen
Die Freie Presse in sozialen Netzwerken mit Arbeitsbogen
Zwitschern und Teilen mit Arbeitsbogen
Kommunikation und Interaktion mit Arbeitsbogen
Das Digitalabo der Freien Presse mit Arbeitsbogen
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S. 44
S. 50
S. 51
S. 54
ZimU – Zeitung im Unterricht
5
Themenübersicht – Ideen für die Arbeit mit der Tageszeitung
16 ZimU goes tablet! – Das Tablet im Unterricht
16.1
16.1.1 16.1.2 16.1.3 16.1.4 16.1.5 16.1.6 16.1.7 Sicher und kompetent im Netz surfen
Informationsvielfalt im Internet 1: Überprüfung von Onlinequellen mit Arbeitsbogen
Informationsvielfalt im Internet 2: Wie gut ist Wikipedia? mit Arbeitsbogen
Informationsvielfalt im Internet 3: Suchmaschinen kompetent nutzen mit Arbeitsbogen
Datenschutz im Netz mit Arbeitsbogen
Unterwegs in sozialen Netzwerken: Chancen und Gefahren mit Arbeitsbogen
Cyber-Mobbing mit Arbeitsbogen
Downloaden, posten, tauschen: Worauf man achten sollte mit Arbeitsbogen
16.2 16.2.1
16.2.2 16.2.3 16.2.4 16.2.5 16.2.6 16.2.6.1 16.2.7 Onlinejournalismus
Die Freie Presse mit dem Tablet entdecken 1: Die digitale Tageszeitung mit Arbeitsbogen
Die Freie Presse mit dem Tablet entdecken 2: Online versus Print mit Arbeitsbogen
Die Freie Presse mit dem Tablet entdecken 3: Die Tageszeitung und das Web 2.0 mit Arbeitsbogen
Die Paywall: Warum für Informationen bezahlen? mit Arbeitsbogen
Darstellungsformen: Der Teaser mit Arbeitsbogen
Darstellungsformen: Die Bildstrecke mit Arbeitsbogen
So erstelle ich eine Bildstrecke mit Arbeitsbogen
Darstellungsformen: Der Videobeitrag mit Arbeitsbogen
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S. 62
ZimU – Zeitung im Unterricht
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Ideen für die Arbeit mit der Tageszeitung
Im Material finden Sie viele Ideen für die Gestaltung des Unterrichts mit der Freien Presse und dazugehörige Arbeitsbögen. Die Aufgaben beschäftigen sich allgemein mit dem Thema Medienkunde und sind für
Schüler ab der Klasse 7 aller Schulen konzipiert. Innerhalb der einzelnen Themenpunkte haben wir jeweils
versucht, den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben zu steigern.
Für Hintergründe zur täglichen Arbeit in der Redaktion der Freien Presse empfehlen wir Ihnen einen
Blick auf die Website des Medienhauses: www.freiepresse.de/SERVICE/MEDIENHAUS/PRODUKTION
1Geschichte
1.1
Die Geschichte der Zeitung
Arbeitsbogen 1.1
¡¡ Erstelle eine Zeitleiste zur Geschichte der Zeitung. Versuche, den wichtigen Stationen in
der Zeitungsgeschichte bedeutende historische, kulturelle oder auch politische Ereignisse
zuzuordnen.
¡¡ Suche im Internet nach alten Zeitungsausgaben. Drucke sie aus und ordne sie in die Zeit­
leiste ein.
Die angegebenen Daten markieren wichtige Ereignisse in der Geschichte des Zeitungswesens.
Die Zuordnung weiterer Ereignisse aus Politik, Geschichte und Kultur soll dazu dienen, das Geschichtsverständnis der Schüler zu erweitern. Die Zeitleiste kann auch im Klassenverband oder in
Gruppenarbeit angefertigt werden. So könnten Kleingruppen bestimmte Zeitabschnitte (ein Jahrhundert) erforschen. Abschließend werden die verschiedenen Zeitabschnitte zu einer großen Zeitleiste zusammengeklebt. Die Schüler sollen zur Recherche das Internet und die Bibliothek nutzen.
1.2
Die Entwicklung der Drucktechnik
Arbeitsbogen 1.2
¡¡ Suche weitere Informationen über Gutenbergs Erfindung. Erstelle ein Infoblatt über Gu­
tenberg und die Drucktechnik.
¡¡ Informiert euch über die aktuellen Drucktechniken. Besucht dazu eine Druckerei oder die
Freie Presse. Überlegt euch die Vorteile gegenüber alten Drucktechniken.
„Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert. Und mehr als das Blei in der Flinte das im Setzkasten.“ Setzt euch mit diesem Zitat von Georg Christoph Lichtenberg (Physiker und Schriftsteller,
1742 - 1799) auseinander und versucht es zu erklären. Warum veränderte sich die Gesellschaft durch
Gutenbergs Erfindung?
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1.3
Die Geschichte der Freien Presse
7
Arbeitsbogen 1.3
¡¡ Erarbeitet in Gruppen die Geschichte der Freien Presse.
Jede Gruppe erstellt dazu eine Stichwortliste. Erstellt außerdem eine Zeitleiste, in die ihr
die wichtigsten Ereignisse eintragt. Versucht, möglichst viel zu den verschiedenen Zeitab­
schnitten herauszufinden, und beantwortet die Fragen. Informationen über die Freie Presse
findet ihr im Internet (www.freiepresse.de > SERVICE > MEDIEN­HAUS > CHRONIK) oder
durch Nachfrage beim Verlagshaus.
¡¡ Aus welchen Zeitungen ist die Freie Presse entstanden?
¡¡ Wer hat diese Zeitungen gegründet? Findet heraus, was die Abkürzungen bedeuten.
¡¡ Wie oft, wann und von wem wurden die Vorgänger-Zeitungen verboten?
¡¡ Wem gehört die Freie Presse heute?
¡¡ Tragt eure Stichworte der Klasse vor und erstellt gemeinsam eine Zeitleiste mit den wich­
tigsten Ereignissen, tragt auch historische Ereignisse auf der Zeitleiste ein (z.B. Mauerfall).
¡¡ Betrachtet gemeinsam die verschiedenen Titelseiten im „Bilderkarussell“: Wie haben sich
die Themen und die Aufmacher verändert? Was fällt auf, wenn man die Titelseiten mit der
Zeitleiste vergleicht?
Auf der Homepage der Freien Presse findet man unter der Rubrik SERVICE > MEDIENHAUS >
CHRONIK eine ausführliche, tabellarische Chronik der wichtigsten Ereignisse in Bezug auf die
Geschichte der Freien Presse, sowie ein Bilderkarussell mit historischen Titelseiten. Abhängig
von der Jahrgangsstufe und dem Vorwissen der Klasse, eignet sich dieser Arbeitsbogen, um die
Geschichte der Freien Presse in einen historischen Gesamtzusammenhang zu diskutieren.
Die Freie Presse im Wandel der Zeit
01. Januar 1871:
Die Freie Presse erscheint regelmäßig. Sie ist als SDAP-Zeitung die
erste lokale Parteizeitung und erscheint sechsmal pro Woche.
20. Oktober 1878:
Verbot der Zeitung durch das Sozialistengesetz
01. Oktober 1890:
Wiedererscheinen der lokalen Parteizeitung unter dem Namen „Die Presse“
März 1891:
Umbenennung der Zeitung „Die Presse“ in „Chemnitzer Volksstimme“
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1. Halbjahr 1933:
Verbot nach der Machtergreifung Hitlers
1945:
Auf Befehl des Obersten Chefs der SMAD darf ab August die „Volkszeitung“, die erste demokratische
Zeitung in Sachsen, erscheinen.
02. August 1945:
Die erste Ausgabe der „Volkszeitung“, Organ der Kommunistischen Partei Deutschland, Bezirk Sachsen, erscheint (ab 27.8.1945 mit der Lokalseite Chemnitz/Erzgebirge).
11. September 1945:
Erste Ausgabe der „Volksstimme“, Landeszeitung der SPD, Landesverband Sachsen
(ab 25.9.1945 mit Lokalseite Chemnitz und Umgebung).
03. Oktober 1945:
Die „Volkszeitung“ erscheint als „Sächsische Volkszeitung“.
13. April 1946:
Die „Volkszeitung“ erscheint als „Sächsische Zeitung“, Organ der SED,
Land Sachsen (mit der Lokalseite Chemnitz/Erzgebirge).
Mai 1946:
Nach dem Vereinigungsparteitag KPD-SPD zur SED erscheinen im Bezirk Chemnitz zwei Regionalzeitungen der SED.
20. Mai 1946:
Nr. 1 der „Volksstimme“, Organ der SED, Bezirk Chemnitz-Erzgebirge,
erscheint in Chemnitz und im Erzgebirge zunächst mit sechs Lokalausgaben.
15. August 1952:
Mit der Auflösung des Landes Sachsen und der Neubildung der Kreise und Bezirke erscheinen die
„Volksstimme“ Chemnitz mit 14 Lokalausgaben und die Freie Presse Zwickau mit neun Lokalausgaben.
01. September 1952:
In der Freien Presse Zwickau erscheint zum ersten Mal ein
Wetterfroschbild (Frosch Quakel) vom Pressezeichner Heini Scheffler.
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26. August 1955:
Erstes Pressefest der „Volksstimme“ Karl-Marx-Stadt und der Freien Presse Zwickau (bis 28.8.1955).
01. Januar 1963:
Auf Beschluss der Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt der SED werden die beiden Bezirkszeitungen
„Volksstimme“ und Freie Presse zu einem einheitlichen Bezirksorgan zusammengelegt. Die neue Zeitung erscheint unter dem Namen Freie Presse, der Name wurde gewählt, da der Name „Volksstimme“
bereits für zwei weitere Bezirkszeitungen existiert.
06. Dezember 1989:
Im Zuge der Wendeereignisse erscheint die Freie Presse mit einem neuen Gesicht.
18. Januar 1990:
Die Freie Presse erscheint als unabhängige Tageszeitung für den Bezirk Karl-Marx-Stadt. Endgültige
Trennung vom bisherigen Herausgeber SED/PDS. Sie ist die erste regionale
Tageszeitung, es werden über 600.000 Exemplare gedruckt. Außerdem öffnet sie sich für die Anliegen
der demokratischen Volksbewegung und findet damit ein neues Forum.
21. Mai 1990:
Erfolgreicher Abschluss der Kooperationsgespräche zwischen der Medien Union Ludwigshafen (Rheinpfalzgruppe) und dem Verlag Freie Presse Chemnitz
01. Dezember 1990:
Mit der Freien Presse wird in Zwickau bundesweit erstmalig eine Tageszeitung nicht von der Post, sondern durch verlagseigene Zusteller zugestellt.
01. Januar 1991:
Neugründung der Chemnitzer Verlag und Druck GmbH bestehend aus:
dem Verlag Freie Presse Chemnitz, der „Druckhaus Chemnitz GmbH“
und der „Grafische Werke Zwickau GmbH“
02. April 1991:
Die Freie Presse erscheint mit neuem Layout: neuer Zeitungskopf,
attraktivere Schrift und übersichtlicher gestaltete Seiten.
22. April 1994:
Mit der Einführung der neuen Offsetdrucktechnik im neuen Druckhaus wird auf der Titelseite das
erste farbige Bild gedruckt.
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10
06. Februar 2002:
„Freie Presse Online“ bietet ab sofort die Möglichkeit für die Voll­textrecherche.
27. Januar 2005:
Ab jetzt sind alle Blaue-Börse-Anzeigen online recherchierbar. Neben den bereits etablierten OnlineMärkten Immobilien, Kfz bietet das Online-Portal der Freien Presse Recherchen in weiteren Fließtext-Anzeigen der Blauen Börse an. In der Rubrik „Dies & Das“ erwarten den Leser nun auch die
Fließtext-Anzeigen.
01. März 2005:
Ab sofort sind unter einer kostenlosen Hotline Tickets aus dem Ticket-Shop buchbar. Damit verbessert sich der Service für die Abonnenten und Leser, die nicht in der Nähe einer Geschäftsstelle
wohnen und nicht online sind.
24. Februar 2007:
Das neue Lifestyle-Magazin der Freien Presse - Colori „Schön sein“ - erscheint erstmals.
01. Oktober 2007:
Das Bühnen-Magazin der Freien Presse - „Capriccio“ - erscheint erstmals.
29. Oktober 2010:
Die Freie Presse erscheint mit einem neuen Layout. Das neue Gesicht der Freien Presse ist frischer,
übersichtlicher und eleganter.
(Quelle: www.freiepresse.de/SERVICE/MEDIENHAUS/CHRONIK)
1.4
Die Zeitung im Wandel der Zeit
Arbeitsbogen 1.4
¡¡ Recherchiert im Internet nach alten Zeitungen. Versucht es unter www.izm.de und sucht
nach weiteren Adressen. Wer findet die älteste Zeitung? Fügt die Namen der Zeitung in
eure Zeitleiste ein.
In dieser Aufgabe beschäftigen sich die Schüler mit der Gestaltung von Zeitungstexten in der
historischen Entwicklung. Eine übersichtliche Struktur erleichtert das Lesen. Wir finden es
heute selbstverständlich, Zeitungstexte in Spalten zu lesen, doch erst in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts kam man auf diese Idee. Die ersten Zeitungen unterschieden sich noch
stark von den heutigen. Sie waren eher Flugblätter, reich verziert und nur einseitig bedruckt.
Meist enthielten sie nur eine einzige wichtige Nachricht, z. B. über ein Thema wie Krieg, Wetterkatastrophen oder Mord. Spätere Zeitungen waren in ihrem Aufbau oft recht durcheinander. Die Artikel waren nicht klar voneinander getrennt, oft musste man suchen, wo ein Text
weiterging. Für die Recherchen können die Schüler entweder Bücher nutzen oder im Internet
recherchieren.
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1.5
Das Gesicht der Zeitung ändert sich 11
Arbeitsbogen 1.5
1. Welche Unterschiede kannst du an den fünf Titelseiten ablesen?
Notiere deine Beobachtungen.
2. Lest den Artikel „Liebe Leserinnen, liebe Leser“.
¡¡ Warum wurde das Layout der Freien Presse verändert?
¡¡ Untersucht die aktuelle Ausgabe eurer Freien Presse nach den angesprochenen
Änderungen.
3. Diskutiert in der Klasse: Wie gefällt euch das Layout? Würdet ihr etwas ändern?
Die Schüler erkennen anhand der Titelseiten, dass eine Zeitung am Tag ihres Erscheinens ein
aktuelles Medium ist, aber für spätere Generationen zugleich Zeitzeugin eines wichtigen historischen Ereignisses sein kann.
Die Schüler können die verschiedenen Entwicklungsschritte anhand der abgedruckten Titelseiten nachvollziehen. Es ist sicherlich spannend, zu entdecken, wie sich Inhalt und Layout der
Zeitung seit ihrer Gründung verändert haben. Die Schüler sollen die verschiedenen Titelseiten
nach den Erscheinungsdaten ordnen. Hierbei hilft ihnen ein Blick auf das Layout und auch auf
Ereignisse, die bei Erscheinung der jeweiligen Zeitung Thema waren.
Kunstunterricht: Ergänzend zu diesem Arbeitsbogen kann im Kunstunterricht der Entwurf einer
eigenen Titelseite für die Freie Presse erstellt werden.
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12
2Massenmedien
2.1
Zeitungen, Zeitschriften und
elektronische Medien Arbeitsbogen 2.1
¡¡ Es gibt viele verschiedene Medien. Sie unterscheiden sich in ihrer Form und ihrer Funkti­
on. Welche kennt ihr? Welche nutzt ihr?
1. Reflektiert euer Medienverhalten. Welche Medien nutzt ihr, wie oft und
zu welchem Zweck? Welche Informationen sind für euch wichtig oder spannend?
Sammelt die Antworten und haltet sie in einer Mind-Map fest.
2. Was soll der Begriff Massenmedien bedeuten? Findet eine Definition und vergleicht diese
hinterher mit der aus einem Lexikon.
3. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Printmedien und elektronischen Medien.
Welche Arten von Printmedien gibt es? Welche Arten von elektronischen Medien gibt es?
Erstellt eine Übersicht.
4. Tragt die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Medien zusammen und fügt sie der
Übersicht hinzu (Aktualität, Verfügbarkeit etc.).
5. Diskutiert, was der Unterschied zwischen einer Zeitung und einer Zeitschrift ist.
6. Welche Aufgaben haben Medien? Diskutiert die verschiedenen Funktionen wie
Informieren, Kritisieren, Kontrollieren, Bilden und Unterhalten. Findet Beispiele für
diese Funktionen aus eurem eigenen Medienverhalten oder dem von euren Bekannten,
Freunden und Eltern. Gibt es Unterschiede?
7. Vergleicht diese Ergebnisse mit euren Antworten aus der Mind-Map.
Die Mediennutzung von Jugendlichen ist so vielseitig wie das Medienangebot selbst. Die Aufgaben des Arbeitsbogens zielen darauf ab, bei den Jugendlichen durch die Reflektion des eigenen Medienverhaltens ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Formen und Funktionen von
Medien zu wecken. Für die Lehrkraft ergibt sich hieraus, zu Beginn des Zeitungsprojekts die
Möglichkeit, Genaueres über den Wissensstand ihrer Schüler zu erfahren und den Unterricht
entsprechend anzupassen.
2.2
Selektives Lesen
¡¡ Jeder Schüler hat die aktuelle Ausgabe der Freien Presse gelesen. Nun geht es darum, das
eigene Leseverhalten zu analysieren.
¡¡ Hierfür geht jeder Schüler die Zeitung noch einmal durch und schreibt die Überschriften
der Artikel, die ihn besonders interessiert haben, und die Themen, die ihn überhaupt nicht
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interessiert haben, jeweils auf eine Karteikarte. Auf einer zweiten Karteikarte hält er seine
Begründung fest: „Hat mich interessiert, weil …“ oder „Interessiert mich nicht, weil …“.
¡¡ Die persönlichen Tops und Flops der Schüler werden an der Wand in einer Tabelle gesam­
melt und in einer Zielgruppenanalyse ausgewertet:
¡¡ Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren interessieren sich besonders für Themen aus dem
Bereich X, Y und Z, weil diese Themen …
¡¡ Die zehn Topthemen der Ausgabe vom 00.00.00 sind …
¡¡ Nicht gelesen werden …
¡¡ Gibt es Themen, die nach Meinung der Schüler fehlen? Die Vorschläge werden als Empfeh­
lung der Zielgruppenanalyse hinzugefügt.
2.3
Rezeption von Medien/Medienvergleich
¡¡ Um die Medien Fernsehen und Zeitung miteinander zu vergleichen, wird eine Sendung
„Tagesschau“ oder „heute“ mit einer Ausgabe der Freien Presse desselben Tages verglichen.
¡¡ Hierfür sehen sich die Schüler zunächst den Fernsehbeitrag an und werten ihn aus.
¡¡ Welche Nachrichten kamen vor? Wie wurden sie präsentiert?
¡¡ Anschließend wird die jeweilige Tageszeitung gelesen. Sind die Nachrichten, die in der
Fernsehsendung gemeldet wurden, auch in der Zeitung zu finden? Wie sieht es umgekehrt
aus? Wie unterscheidet sich die Darstellung derselben Nachricht im Fernsehen und in der
Zeitung? Welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Medien? Verstehen die
Schüler alle Nachrichten? Sind die Nachrichten im Fernsehen oder in der Zeitung besser zu
verstehen?
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3
Funktion und Wirkung
3.1
Die Aufgaben der Zeitung
14
Arbeitsbogen 3.1
Zeitungen wollen informieren, kritisieren, kontrollieren, bilden und unterhalten.
¡¡ Finde für jede Aufgabe einen Beispielartikel in deiner Ausgabe der Freien Presse. Notiere,
welche Aufgabe er erfüllt.
Diese Aufgabe soll die verschiedenen Funktionen der Zeitung verdeutlichen. Die Zeitung soll
informieren, kritisieren, kontrollieren, bilden und unterhalten. In jeder Ausgabe der Zeitung
findet man dafür Beispiele. Indem die Schüler sich die Zeitung genau anschauen und verschiedene Artikel lesen, lernen sie zugleich deren Inhalte und die verschiedenen Ressorts kennen.
Die ausgeschnittenen Artikel sollten exemplarisch im Plenum besprochen werden, wobei die
Schüler ihre Auswahl begründen. Mit den Artikeln kann in späteren Unterrichtsstunden weitergearbeitet werden. Sie können z. B. die Grundlage für die Erarbeitung verschiedener Textsorten
bilden.
3.2
Die Boulevardzeitung und
die Abonnementzeitung Arbeitsbogen 3.2
Woher kommt die Unterscheidung, und was bedeutet sie heute? Zeitungen, die – wie die Zeitungen der Freien Presse - nach Hause geliefert werden können, nennt man Abonnementzeitungen. Andere Zeitungen kann man meist nicht abonnieren. Man kann sie nur am Zeitungsstand
bzw. „auf der Straße“ kaufen, deswegen nennt man sie Boulevard­zeitungen. Das Wort Boulevard
stammt aus dem Französischen und bedeutet Straße.
Die „Bild“-Zeitung ist die größte Boulevardzeitung in Deutschland. Heute kann man auch sie
abonnieren. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den beiden
Zeitungstypen.
¡¡ Welche Themen stehen auf der ersten Seite?
¡¡ Wie sind die Zeitungen aufgebaut?
¡¡ Wie dick sind die Zeitungen?
¡¡ Was kosten sie?
¡¡ Wie ist das Verhältnis von Texten und Bildern in den beiden Zeitungen?
¡¡ Machen die Überschriften neugierig auf mehr?
¡¡ Passen die Informationen darunter zu den Überschriften?
¡¡ Worüber wird ausführlich informiert?
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¡¡ Wie sind die Zeitungen gestaltet? Welche Farben werden benutzt?
¡¡
¡¡
¡¡
¡¡
Wie werden die Wörter geschrieben? Welche Gestaltungselemente finden sich?
Wie ist das Verhältnis von Information zu Unterhaltung?
Fördern die Artikel die Meinungsbildung, oder soll man die dargestellten Meinungen
eher kritiklos übernehmen?
Sind die Beiträge fair verfasst, oder gehen sie in den Bereich der Sensationslust und
damit auf Kosten anderer?
An welche Leser richten sich die beiden Zeitungstypen?
Diese Aufgabe kann in den Klassen 7 bis 10 einzeln oder in Gruppen bearbeitet werden. Die
Schüler sollen die Unterschiede zwischen den Abonnement- und den Boulevardzeitungen kennenlernen. Die Fragen geben ihnen Hilfestellung bei der Analyse beider Zeitungstypen. Grundlage dieser Übung sollen Ausgaben der Freien Presse und einer Boulevardzeitung (z. B. „Bild“)
vom gleichen Tage sein. Die Schüler erkennen so die unterschiedliche Darstellung gleicher Themen und die verschiedenartigen Schwerpunkte der Zeitungen. Sie werden viele verschiedene
Informationen und typische Merkmale herausarbeiten, die auch in den weiteren Arbeitsbögen
zur Thematik Boulevard- und Abonnementzeitung aufgegriffen werden können.
3.3
Die Aufmacher Arbeitsbogen 3.3
¡¡ Auf der Titelseite jeder Zeitung findet sich ein Aufmacher. Er ist der große Hauptartikel
mit einer großen Schlagzeile.
1. Vergleiche den Hauptartikel auf der Titelseite der heutigen Ausgabe deiner Tageszeitung
mit dem Hauptartikel einer Boulevardzeitung (etwa die „Bild“).
2. Welche Unterschiede kannst du feststellen?
3. Notiere sie hier auf dem Arbeitsbogen.
Unter Aufmacher versteht man den redaktionellen Hauptartikel auf der Titelseite einer Zeitung
mit der dazugehörigen Schlagzeile. Er steht an zentraler Stelle. Der Aufmacher ist so platziert,
dass er dem Leser sofort ins Auge fällt. Er dient bei Boulevardzeitungen vor allem dem Kaufanreiz. Die Schüler werden optische, stilistische und auch inhaltlich unterschiedliche Aufmacher
erkennen. An den Aufmachern werden die zentralen Unterschiede zwischen den beiden Zeitungstypen deutlich: etwa in Text und Layout (Bebilderung); inhaltliche und darstellerische Unterschiede; Zielsetzung des Textes.
Die Aufgabe kann in Gruppen bearbeitet werden. Dazu erhält jede Gruppe eine andere Zeitung
vom gleichen Tag. Die Gruppen analysieren den Aufmacher der jeweiligen Zeitung und stellen
diesen vor. Im Klassengespräch werden die unterschiedlichen Aufmacherthemen besprochen,
und die Schüler können erste Rückschlüsse auf die Zeitungstypen ziehen.
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3.4
Ein Thema in zwei Zeitungen 16
Arbeitsbogen 3.4
Nimm die heutige Ausgabe deiner Freien Presse und einer Boulevardzeitung zur Hand. Suche ein
aktuelles Thema heraus, über das beide Zeitungen berichten. Wie unterscheidet sich die Berichterstattung voneinander? Einige Möglichkeiten, dies zu untersuchen, findest du hier. In welchen
weiteren Aspekten unterscheiden sich die Zeitungen?
1. Findest du in beiden ausgesuchten Artikeln die gleichen Informationen?
2. Wie sind die Themen dargestellt?
3. Wie ist der Sprachstil der beiden Artikel (z. B. sachlich, informativ, viele Fremdwörter,
einfach zu verstehen etc.)?
4. Welche Unterschiede gibt es in den Überschriften der Artikel?
5. Fällt dir noch mehr auf, was sie voneinander unterscheidet?
Auch bei dieser Aufgabe liegt der Schwerpunkt darin, die Unterschiede zwischen den beiden
Zeitungstypen herauszuarbeiten. Es geht vor allem darum zu erkennen, wie unterschiedlich ein
Thema journalistisch aufbereitet sein kann. Die Fragen sollen helfen, sich dieser komplexen
Aufgabenstellung zu nähern. Einige Informationen werden die Schüler schon mit einem Arbeitsbogen gesammelt haben. Trotzdem ist es wichtig, den Artikel näher zu überprüfen, um
auch stilistische und inhaltliche Unterschiede aufzuzeigen. Anhand der Ergebnisse können die
Schüler sagen, welche Leserschaft die jeweilige Zeitung bedienen will und welchen Auftrag die
Zeitung in der Demokratie erfüllt.
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17
4Zeitungsmarkt
4.1
Der Zeitungsmarkt in Deutschland Arbeitsbogen 4.1
In Deutschland gibt es ein großes Angebot an unterschiedlichen Zeitungstypen:
¡¡ lokale und regionale Abonnementzeitungen
¡¡ überregionale Zeitungen
¡¡ Straßenverkaufszeitungen (Boulevardzeitungen)
¡¡ Wochenzeitungen
¡¡ Sonntagszeitungen und
¡¡ Anzeigenblätter
1. Macht ein Brainstorming: Kennt ihr Beispiele für die unterschiedlichen Zeitungstypen? Woher kennt ihr sie?
2. Recherchiert im Internet (z. B. meedia.de) oder mithilfe von Zeitungsarchiven zur aktuellen
Entwicklung bzw. Lage des Zeitungsmarktes. Welche Einflussfaktoren werden genannt? Entwickelt aus den verschiedenen Faktoren den Kreislauf des Zeitungsmarkts.
3. Mittlerweile gibt es viele Zeitungen im Internet. Vergleicht die gedruckte Ausgabe eurer
Freien Presse mit der Onlineausgabe auf www.freiepresse.de: Stehen in beiden Ausgaben die
gleichen Artikel (gleiche Überschrift, gleicher Text)? Welche Gemeinsamkeiten und welche
Unterschiede gibt es zwischen den beiden Ausgaben?
Der Zeitungsmarkt in Deutschland ist sehr vielseitig. Die Schülerinnen und Schüler kennen aus
den Ferien oder von Verwandten evtl. auch Zeitungen, die in der Region nicht zu haben sind.
Andere Zeitungen wie Anzeigenblätter kann man gar nicht am Kiosk kaufen, sondern man erhält sie als Gratis-Posteinwurf im Briefkasten. Einige Zeitungen machen auch durch Werbung
auf sich aufmerksam. Die Aufgaben 2. und 3. lassen sich, falls kein Internetzugang vorhanden
ist, auch im Brainstorming-Verfahren bearbeiten.
4.2
Zeitungen vor Ort Arbeitsbogen 4.2
¡¡ In Sachsen gibt es viele verschiedene Zeitungen.
1. Finde heraus, welche Zeitungen man an deinem Kiosk kaufen kann, wann sie erscheinen
und in welcher Stadt sie herausgegeben werden. Überlege dir, ob die jeweilige Zeitung
eine Lokalzeitung, eine überregionale oder eine internationale Zeitung ist, und ob sie
eine Boulevardzeitung ist.
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18
2. Ordne die Zeitungen in die folgende Tabelle ein.
3. Worin besteht der Unterschied zwischen einer Wochen- und einer Tageszeitung?
Für die Bearbeitung der ersten Aufgabe ist eine Vor-Ort-Recherche am Zeitungskiosk sinnvoll.
Falls die Unterrichtszeit nicht ausreicht, eignet sich diese Aufgabe auch als „Hausaufgabe“ für
den Heimweg.
4.3
Der Zeitungsmarkt vor Ort –
Wer berichtet was? Arbeitsbogen 4.3
1. Versucht, am Kiosk alle regionalen und überregionalen Zeitungen ausfindig zu machen. Die
Klasse besorgt sich von jeder Zeitung ein Exemplar.
2. Teilt euch in Kleingruppen auf und analysiert jeweils eine Zeitung:
¡¡ Was hat sie gekostet?
¡¡ Was ist der Aufmacher?
¡¡ Wie ist das Text/Bild-Verhältnis?
¡¡ Gibt es eine Lokal-/Regionalteil?
¡¡ Wie viel Werbung ist auf der Titelseite?
¡¡ Welche Ressorts gibt es, und wie viele Seiten habe sie?
¡¡ Handelt es sich um eine Abonnementzeitung oder eine Boulevardzeitung?
¡¡ Was fällt euch sonst noch auf?
3. Wie hoch ist die Auflagenzahl? Recherchiert die Zahlen im Internet (z.B. auf
www.ivw.eu oder direkt auf den Internetseiten der Zeitungen).
4. Stellt eure Ergebnisse der Klasse vor.
In dieser Unterrichtseinheit sollen die Schüler die Vielfalt des deutschen Zeitungsmarktes kennenlernen. An vielen Kiosken kann man täglich die unterschiedlichsten Zeitungen kaufen. Die
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die „Süddeutsche Zeitung“, die Freie Presse, die „taz“, die
„Bild“ und viele andere mehr. Oft können die Schüler schon am Namen erkennen, dass die Zeitungen einen anderen Erscheinungsort haben. An den Bahnhofskiosken und anderen zentralen
Orten in der Stadt erhält man viele regionale Zeitungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Es
empfiehlt sich, mit den Schülerinnen und Schülern anhand der Ergebnisse des Arbeitsbogens
„Zeitungen vor Ort“ eine Vorauswahl zu treffen.
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4.4
Zeitungen aus aller Welt 19
Arbeitsbogen 4.4
In jedem Land der Welt kann man Zeitungen kaufen.
1. Findet heraus, in welchen Ländern die unten abgebildeten Zeitungen herausgegeben werden.
Welche Zeitungen kann man auch beim Zeitungshändler kaufen und warum?
2. Sammelt Zeitungsköpfe aus aller Welt (z. B. aus der Tageszeitung oder aus dem Internet) und
klebt sie in eine Weltkarte an die passende Stelle, nämlich zu dem Land, in dem die Zeitung
erscheint. Denkt auch an die ausländischen Zeitungen, die ihr am Kiosk gefunden habt.
Überprüft, aus welchen Ländern ihr Zeitungen gefunden habt.
Die Schüler gestalten eine Zeitungsweltkarte. Diese Übung dient der Veranschaulichung der
Erscheinungsorte der wichtigsten ausländischen Zeitungen. Die Schüler lernen einflussreiche
Zeitungen aus dem Ausland kennen und anhand ihrer typischen Merkmale unterscheiden.
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5
Das Unternehmen Zeitung
5.1
Wer arbeitet für die Zeitung?
20
Arbeitsbogen 5.1
¡¡ Welche Aufgaben haben die Bereiche Redaktion und Verlag? Ordnet diesen Aufgaben Berufsbilder zu. Erstellt eine Übersicht in Form einer Tabelle.
¡¡ Wer arbeitet mit wem zusammen? Erstellt ein Diagramm zu den Arbeitsabläufen.
¡¡ Welche Ausbildung braucht man, um diesen Beruf auszuüben? Recherchiert im Internet unter http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe oder besucht das Berufsinformationszentrum
BIZ der Agentur für Arbeit.
Auf die Frage, wer für die Zeitung arbeitet, fällt jedem zunächst der Journalist ein. Anhand dieser Aufgabe soll den Schülern bewusst werden, dass zur Zeitungsproduktion jedoch viel mehr
Berufsgruppen nötig sind. Im Vorfeld sollten die Arbeitsfelder des Verlags und der Druckerei
besprochen werden. Das erleichtert es den Schülern, Aufgaben den jeweiligen Bereichen zuzuordnen. Der Arbeitsbogen kann auch im Unterrichtsgespräch mit der ganzen Klasse bearbeitet
werden.
5.2Impressum – Was ist das?
Arbeitsbogen 5.2
¡¡ Was bedeutet das Wort Impressum?
¡¡ Auf welcher Seite eurer Tageszeitung steht es?
¡¡ Welche Informationen enthält das Impressum?
¡¡ Warum ist das Impressum wichtig für jede Zeitung?
Die Aufgabe kann mit jeder Ausgabe der Zeitung bearbeitet werden. Die Schüler benötigen
zusätzlich ein Lexikon. Zunächst muss die Bedeutung des Wortes Impressum geklärt werden.
Im Impressum finden sich Angaben über den Herausgeber, den Chefredakteur, die leitenden
Redakteure und den Verlag. Zudem sind Kontaktmöglichkeiten und der Einzelverkaufspreis angegeben. Die Bedeutung des Impressums kann auch im Zusammenhang mit dem Thema Presserecht (S. 31) behandelt werden.
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5.3
Die Techniker 21
Arbeitsbogen 5.3
¡¡ Finde heraus, wie heute Zeitungen gedruckt werden. Recherchiere im Internet oder in der
Bibliothek und benenne die Berufsgruppen, die für den Zeitungsdruck notwendig sind.
Dass Zeitungen heute anders gedruckt werden als zu Gutenbergs Zeiten, wissen die Schüler.
Viele von ihnen können eigenständig mit dem Computer umgehen und drucken selbst Texte
aus. Vielleicht haben sie auch schon einmal eine Klassenzeitung am Computer erstellt, gedruckt
und dann kopiert. Der Prozess des Druckens im kleinen Rahmen ist den Schülern bekannt.
Der Einsatz elektronischer Druckmaschinen hat neue Berufszweige entstehen lassen. Nach
über 550 Jahren wurde der Beruf des Schriftsetzers durch den des Mediengestalters für Digital- und Printmedien ersetzt. Der Mediengestalter ist für das Layout der Zeitung zuständig.
Im Anschluss daran werden die fertig gelayouteten Zeitungsseiten als Datei zum Druck an die
Druckerei geschickt.
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22
6Anzeigen
6.1
Welche Anzeigen findest du
in der Zeitung?
Arbeitsbogen 6.1
¡¡ Beobachte eine Woche lang, welche Anzeigen in deiner Tageszeitung erscheinen. Trage die
Beobachtungen in eine Tabelle ein.
¡¡ Warum werden bestimmte Anzeigentypen an bestimmten Wochentagen veröffentlicht?
In der Freien Presse werden verschiedene Anzeigentypen veröffentlicht. Man findet sowohl gewerbliche als auch private Anzeigen. Über die Woche verteilt sind die größten Anzeigenmärkte
zu finden: der Auto-, Immobilien- und Stellenmarkt. Außerdem finden sich Familienanzeigen,
Kontakt-, Geschäfts- und Dienstleistungsanzeigen, Stellengesuche, Kauf- und Verkaufsangebote.
Die Schüler werden die zweite Frage (nach den Erscheinungstagen einiger Anzeigentypen)
sicherlich gut alleine beantworten können. Sie wissen, dass die meisten Menschen am Wochenende freihaben und sich dann länger und intensiver mit dem Studium der Anzeigen beschäftigen können.
6.2
Anzeigen allgemein Arbeitsbogen 6.2
¡¡ Findet die verschiedenen Arten von Anzeigen in eurer Tageszeitung heraus, die sich jede
Woche oder jeden Tag wiederholen. Entwickelt eine Matrix und tragt eure Informationen
zusammen. Beschreibt die Inhalte bzw. Informationen, den Zweck, den Auftraggeber, die
Gestaltung und die Platzierung der unterschiedlichen Anzeigen.
¡¡ Wie hoch ist der Anteil der Anzeigen im Vergleich zum redaktionellen Teil? Versetzt euch
in die Lage eines Unternehmers (BMW, Siemens etc.), eines Einzelhändlers (Autohändler,
Blumenladen etc.) und eines Kunden. Wo würdet ihr Anzeigen platzieren? Begründet eure
Entscheidung.
Jugendliche sind eine Zielgruppe der Werbung. In Tageszeitungen ist Werbung, die sich direkt
an Jugendliche wendet, allerdings selten. Werbung und Anzeigen in der Zeitung stoßen bei
Schülern nicht unmittelbar auf Interesse. Trotzdem hat das Thema seine Reize und lässt sich
vielfältig bearbeiten. Mithilfe eines Brainstormings können die Schüler ihr Vorwissen einbringen. Dabei können die Wörter „Anzeigen“ und „Zeitung“ in die Mitte eines Papiers geschrieben
und weitere Begriffe darum herum notiert werden. Erst im zweiten Schritt beschäftigen sich
die Schüler mit der Werbung und den Anzeigen. Viele Schüler dürften zu Hause schon einmal
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ZimU – Zeitung im Unterricht
23
beobachtet haben, wie die Eltern eine neue Wohnung oder einen Job mithilfe des Wohnungsoder Stellenmarkts gesucht haben. Diese und andere Assoziationen sammeln die Schüler in
Zweiergruppen. Es ist auch möglich, die Aufgabe mit der gesamten Klasse zu bearbeiten und
das Brainstorming an der Tafel festzuhalten. Bei der Frage nach der Bedeutung von Werbung
und Anzeigen ist es wichtig, den Schülern zu vermitteln, dass sich Zeitungen zu einem großen
Teil über die Werbe- und Anzeigeneinnahmen finanzieren. Die Erlöse stammen zu zwei Dritteln
aus dem Anzeigengeschäft und nur zu einem Drittel aus dem Verkauf der Zeitung.
6.3Kleinanzeigen
Arbeitsbogen 6.3
1. Sucht aus eurer Tageszeitung alle Abkürzungen heraus, die ihr in Kleinanzeigen findet, und
schreibt auf, was sie bedeuten. Erstellt anhand dessen ein alphabetisch geordnetes Anzeigenlexikon. Ergänzt eure Sammlung eventuell durch weitere nützliche Abkürzungen.
2. Anschließend könnt ihr euer Anzeigenlexikon für die Gestaltung eurer Anzeigen benutzen. Formuliert eine Verkaufsanzeige, ein Stellengesuch und eine Kontaktanzeige.
3. Was kosten eure Anzeigen? Recherchiert die Preise für unterschiedliche Anzeigenformen.
4. Sucht euch eine Anzeige aus und übersetzt sie in einen vollständigen Text. Denkt euch eine
Geschichte aus, die sich hinter der Anzeige verbergen könnte.
Den Gebrauch von Abkürzungen kennen viele Schüler bereits aus ihrem Alltag. Sie nutzen diese
Möglichkeit z. B. beim SMS-schreiben. Dennoch, das Lesen einer Anzeige kann auch Schülern
der oberen Klassen zunächst schwerfallen. Es finden sich viele Abkürzungen darin, die dem
geschulten Leser zwar keine Probleme bereiten, vielen Schülern aber sind die Abkürzungen
fremd. In Kleingruppen recherchieren die Schüler in den verschiedenen Anzeigenteilen der jeweiligen Tageszeitung. Sie finden heraus, dass für jede Anzeigenart eine bestimmte Sprache
und bestimmte Abkürzungen üblich sind. Aus den Abkürzungen sollen die Schüler ein Anzeigenlexikon erstellen. Dies kann im Zeitungsordner abgeheftet oder auf Karteikarten geschrieben werden, um es in das Zeitungslexikon einzuordnen. In den Anzeigen finden die Schüler
Begriffe, die ihnen fremd sind (z. B. Kaltmiete, netto). Die Bedeutung dieser Bezeichnungen
muss geklärt werden.
Von Schülern gesammelte amüsante Anzeigen können z. B. als Grundlage für das freie Schreiben dienen. So kann man sich Geschichten rund um die Anzeige ausdenken, etwa zu der Frage:
Warum hat der Anzeigenkunde diese Anzeige aufgeben? Man kann auch einen Antwortbrief
schreiben usw. Für solche Aufgaben eignen sich gut Anzeigen aus dem Bereich Kontakte oder
Dienstleistungen.
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6.4
Wer kann Anzeigen lesen?
24
Arbeitsbogen 6.4
¡¡ Die folgenden Anzeigen sind in der Freien Presse erschienen. Schreibe die Anzeigen in
ganzen Sätzen auf.
¡¡ Vergleiche die Länge einer ungekürzten Anzeige mit der Druckversion.
Mithilfe des Anzeigenlexikons, das die Schüler erstellt haben, sollte diese Aufgabe keine
Schwierigkeiten bereiten. Die Schüler erkennen durch das Aufschreiben, warum es wichtig ist,
dass Anzeigen Abkürzungen enthalten. Es würde den Rahmen einer Zeitung sprengen, alle Begriffe auszuschreiben, und deutlich weniger Anzeigen hätten Platz in der Zeitung. Der Preis
einer Anzeige richtet sich nach dem Zeichen- bzw. Zeilenumfang. In ganzen Sätzen formulierte
Anzeigen wären sehr teuer.
6.5
Meine Anzeige
Arbeitsbogen 6.5
¡¡ Was muss in einer Anzeige stehen, damit sich jemand darauf meldet?
¡¡ Formuliere eine eigene Anzeige.
¡¡ Sammelt die Anzeigen und hängt sie im Klassenraum oder an einer
zentralen Schulwand auf.
Viele Schüler besitzen Dinge, die sie nicht mehr benötigen, andere Sachen wiederum hätten sie
gerne. Indem sie eigene Anzeigen schreiben, lernen sie, ihre Wünsche genau zu formulieren.
Wichtig ist es, zunächst gemeinsam mit den Schülern festzuhalten, welche Informationen eine
Anzeige unbedingt enthalten muss, damit sie einen Interessenten findet: z. B. Grund der Anzeige (Suchen, Bieten, Verkaufen), Inhalt des Angebots oder Gesuchs (Kleidung, Gegenstände,
Fotos, CDs, Freundschaft etc.), weitere Bedingungen (z. B. Kosten), Ansprechpartner (eine Kontaktadresse, Telefonnummer, Chiffre). Zudem sollte die Anzeige möglichst knapp und aussagekräftig formuliert sein. Die Abkürzungen müssen für alle Adressaten verständlich sein. Die
Anzeigen der Schüler können auch in der Schülerzeitung veröffentlicht werden.
6.6Wohnungsangebote
Arbeitsbogen 6.6
¡¡ Sieh dir die Wohnungsanzeigen genau an und versuche, Antworten auf die
folgenden Fragen zu finden:
1. In welchen Regionen werden viele Wohnungen angeboten?
2. In welchen Regionen werden Wohnungen mit relativ hohen Mieten angeboten?
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3. In welchen Regionen werden Wohnungen angeboten, die günstiger sind?
¡¡ Sucht die günstigste und die teuerste 1-Zimmer-Wohnung (ca. 40 m2) in eurer Gegend und
schaut, wo sich diese befinden.
Wohnungsanzeigen sind für die Schüler eher unattraktiv. Trotzdem lassen sich aus diesen Anzeigen wichtige Informationen über die Qualität einzelner Wohnungen und Wohngegenden ablesen. Alle Schüler kennen unterschiedliche Wohnungen und haben selbst schon bemerkt, dass
diese nicht alle gleich gut, schön, groß, sonnig etc. sind. Auch durch eigene Umzüge kennen
sie die Vor- und Nachteile von Wohnungen und eventuell auch von einzelnen Stadtbezirken.
Diese Informationen können die Schüler auch in den Wohnungsanzeigen wiederfinden. Um das
Interesse noch stärker zu wecken, kann eventuell auch der Wohnungsmarkt in ihrer Region
untersucht werden. Hier kennen sich die Schüler aus und können Angaben von Vermietern und
Maklern überprüfen. Sie sind die Experten für die Wohngegend.
Schüler der höheren Klassenstufen beschäftigen sich vielleicht schon mit dem Thema Auszug und erste eigene Wohnung. Gerade der Blick auf die 1-Zimmer-Wohnungen ist daher sicherlich spannend. In einem weiteren Schritt ließe sich diese Aufgabe in den
Mathematik-Unterricht einbauen: Wie viel Geld haben Studenten und Azubis durchschnittlich zur Verfügung? Was darf eine Wohnung da kosten? Wie viel Geld bleibt
zum Leben übrig? Zusätzlich können die Schüler sich im Internet darüber informieren, wo man Zuschüsse zur Miete beantragen kann. (z. B.: Ausbildungsbeihilfe:
http://babrechner.arbeitsagentur.de, Wohngeld: http://www.geldsparen.de/inhalt/rechner/Soziales/Wohngeldrechner.php, BAföG: http://www.bafoeg.bmbf.de)
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25
ZimU – Zeitung im Unterricht
7
Die Redaktion
7.1 Redaktionen und Ressorts 26
Arbeitsbogen 7.1
1. Was sind Ressorts?
2. Vergleicht die Ausgaben eurer Freien Presse, die in einer Woche erschienen sind.
¡¡ Welche Themen werden aufgegriffen?
¡¡ Sind sie zu Themengebieten gebündelt?
¡¡ Wie viele Seiten umfassen einzelne Themen und Gebiete?
¡¡ Gibt es an unterschiedlichen Wochentagen Besonderheiten?
¡¡ Wie ist die Reihenfolge der Themen in der Zeitung?
¡¡ Welche Themen bearbeiten die einzelnen Ressorts?
Haltet die Ergebnisse in einer Matrix fest.
3. Schneidet aus zwei aktuellen Ausgaben alle Artikel einzeln heraus und mischt sie. Verteilt
die Artikel und ordnet sie einem Ressort in der Matrix zu. Begründet die Entscheidung.
4. Entwickelt eigene Artikel- bzw. Themenvorschläge für die einzelnen Ressorts.
Um sich mit der Organisationsstruktur, dem Zeitungsaufbau und dem thematischen Spektrum der Freien Presse näher zu befassen, vergleichen die Schüler die Ausgaben einer Woche.
Bei dieser Aufgabe lernen sie den Begriff des Ressorts kennen. Dabei gehen sie den folgenden
Fragen nach: Welche Themen werden in der Zeitung aufgegriffen? Sind sie zu Themengebieten gebündelt? Wie viele Seiten umfassen einzelne Themen und Gebiete? Gibt es an unterschiedlichen Wochentagen Besonderheiten? Wie ist die Reihenfolge der Themen in der
Zeitung? Welche Themen bearbeiten die einzelnen Ressorts?
¡¡ Die Schüler ordnen Artikel in Sachgebiete ein und halten ihre Ergebnisse fest.
¡¡ Die ausgeschnittenen Artikel der aktuellen Ausgaben ordnen die Schüler dann den einzel­
nen Ressorts zu und begründen ihre Entscheidung.
¡¡ Anschließend entwickeln die Schüler eigene Artikel- bzw. Themenvorschläge für die einzel­
nen Ressorts.
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7.2
Wie entsteht ein Zeitungsartikel? 27
Arbeitsbogen 7.2
1. Jeden Tag erhalten die Redaktionen eine Unmenge an Informationen und Nachrichten. Die
Redakteure müssen für den Leser die Nachrichten auswählen, die am wichtigsten sind. Diskutiert Kriterien, nach denen die Wichtigkeit einer Information bewertet werden kann.
2. Welche Aufgaben haben die unterschiedlichen Mitarbeiter innerhalb einer Redaktion?
¡¡ Chefredakteur
¡¡ Stellvertretender Chefredakteur/Chef vom Dienst
¡¡ Ressortleiter
¡¡ Redakteur
¡¡ Autor
¡¡ Bildredakteur
3. Wäre Journalist ein Traumberuf für euch? Schreibt eure Meinung und Begründung in Form
einer Mind-Map auf.
Zunächst wird der Arbeitsbogen mündlich besprochen. Dabei sollten Fachbegriffe eingeführt
und von den Schülern erarbeitet werden, die sie dann in ihren schriftlichen Beschreibungen
aufgreifen. (Zur täglichen Arbeit in der Redaktion der Freien Presse siehe auch: www.freiepresse.
de/SERVICE/MEDIENHAUS/PRODUKTION)
7.3
Schreiben für ein Ressort Arbeitsbogen 7.3
1. Wähle ein Ressort aus, das dir besonders gut gefällt.
2. Schreibe einen Artikel zu einem für dieses Ressort passenden Thema.
3. Halte mit Mitschülern, die für das gleiche Ressort geschrieben haben,
eine Ressortkonferenz ab.
Bei dieser Aufgabe versuchen sich die Schüler selbst als Journalisten. Sie schreiben einen Artikel,
stellen diesen ihren Mitschülern vor, verbessern ihn, treffen im Team Entscheidungen über die
Gestaltung einer eigenen Seite und erstellen zusammen eine Zeitung. Wichtig ist, dass die Schüler
ihren Artikel nicht einfach aufschreiben, sondern an ihm weiterarbeiten und feilen. Sie lernen,
die Kritik ihrer Mitschüler aufzunehmen und einzubauen, sodass sie ein gutes Ergebnis erzielen und einen spannenden und interessanten Artikel verfassen. (Zum Thema Schreiben für die
Zeitung, siehe auch die nachfolgenden Punkte Journalis­tische Recherche, Journalis­tische Gattung
und Journalis­tische Sprache.)
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ZimU – Zeitung im Unterricht
8
Der Aufbau der Zeitung
8.1
Steckbrief der Zeitung 28
Arbeitsbogen 8.1
¡¡ Erstelle einen Steckbrief deiner Tageszeitung.
Ein Steckbrief dient dazu, eine Person oder eine Sache genau zu beschreiben, damit Dritte sie
aufgrund der enthaltenen Informationen sofort wiedererkennen können. Mit dem Steckbrief zur
Freien Presse sollen sich die Schüler in einem ersten Schritt dem Aufbau der Zeitung nähern. Jede
Ausgabe der Zeitung kann als Grundlage für den Steckbrief dienen.
8.2
Aufbau der Zeitung
Arbeitsbogen 8.2
¡¡ Welche Themengebiete gibt es in der Freien Presse? Erstellt eine Tabelle und notiert die
einzelnen Sachbereiche. Vergleicht eine Woche lang: Welche Sachbereiche wiederholen sich
täglich? Welche wechseln sich ab? Welche Sonderseiten oder Beilagen gibt es?
¡¡ Wie sind andere Tageszeitungen aufgebaut? Findet Unterschiede zu oder Gemeinsamkeiten
mit der Freien Presse heraus.
Wichtige Themen des Tages stehen auf der Titelseite oder nehmen besonders viel Raum in der
Zeitung ein. Dabei können verschiedene Artikel zum gleichen Thema entweder unterschiedlichen Ressorts zugeordnet sein oder auch gesammelt auf einer Seite in verschiedenen Genres
bearbeitet werden.
¡¡ Durchsucht die aktuelle Ausgabe eurer Freien Presse nach den Topthemen. Tragt die Anzahl
dieser Artikel, ihre Platzierung und ihre Genres zusammen.
Ein weiteres Gliederungsmerkmal für den Leser sind Schlagzeile, zweite Überschrift
und manchmal auch ein sogenannter Lead, eine kurze zusammenfassende Einleitung am
Artikelanfang.
¡¡ Welche Funktion haben die einzelnen Elemente? Welche Informationen über den Artikel
kann der Leser daraus entnehmen? Präsentiert eure Überlegungen an Beispielen aus der
aktuellen Ausgabe.
Diese Übung dient der groben Orientierung in der Zeitung. Die Schüler lernen, dass Tageszeitungen thematisch aufgeteilt sind, oft in zusammenhängenden Zeitungsabschnitten, die man
einzeln herausnehmen kann. Darüber hinaus üben sie, sich anhand von Inhaltsübersichten, Seitenköpfen, Überschriften und anderen Elementen einen schnellen Überblick über die Themen
in der aktuellen Ausgabe ihrer Tageszeitung zu verschaffen.
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ZimU – Zeitung im Unterricht
8.3
Was sind Ressorts? 29
Arbeitsbogen 8.3
¡¡ Untersuche eine Woche lang deine Tageszeitung und beantworte folgende Fragen:
1. Welche Ressorts erscheinen jeden Tag? Notiere täglich die Ressortnamen.
2. Welche Ressorts erscheinen nur an bestimmten Tagen? Notiere die Ressorts und
Wochentage.
3. Welchen Seitenumfang haben die verschiedenen Ressorts?
4. In welchem Ressort erscheinen die meisten Beiträge?
5. An welchem Tag war die Zeitung am umfangreichsten?
Die Schüler lernen die verschiedenen Ressorts ihrer Zeitung kennen. Durch die Analyse über
eine Woche hinweg erhalten sie einen Überblick über die täglich enthaltenen Ressorts und diejenigen, die nur an bestimmten Tagen erscheinen. Die Schüler erkennen, welche Bedeutung
die unterschiedlichen Ressorts haben, wenn sie sich mit deren Umfang und der Anzahl der
Beiträge beschäftigen. In den einzelnen Ressorts gibt es Rubriken, die täglich wiederkehren. Es
bietet sich an, die unterschiedlichen Ressorts in Kleingruppen näher untersuchen zu lassen. Die
Schüler können diese auch ausschneiden und in einer späteren Phase weiterbearbeiten.
8.4
Wo gehört das hin?
Arbeitsbogen 8.4
¡¡ Hier ist einiges durcheinandergeraten. Hilf dem Redakteur und ordne die Artikel den richtigen Ressorts zu.
Die Schüler können hier überprüfen, ob sie Artikel den richtigen Ressorts zuordnen können.
Die Texte und Ressortnamen sind der Freien Presse entnommen.
8.5
Welche Ressorts interessieren die Leser? Arbeitsbogen 8.5
¡¡ Befrage mindestens fünf verschiedene Personen:
1. Welches Ressort lesen Sie in der Tageszeitung am liebsten?
2. Welches Ressort lesen Sie als Erstes?
3. Welches Ressort lesen Sie immer?
4. Welches Ressort lesen Sie gar nicht?
¡¡ Führe eine Strichliste und erstelle ein Diagramm, aus dem man ablesen kann, wo die Interessen der Leser liegen.
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ZimU – Zeitung im Unterricht
30
Jeder Mensch hat seine Lieblingsressorts in der Zeitung. Andere Teile werden gleich überblättert. Dies sollen die Schüler mit der vorliegenden Aufgabe näher untersuchen. Die Ergebnisse sollten anschaulich und mithilfe von Diagrammen präsentiert werden. So lernen die
Schüler, dass Grafiken, Diagramme und Infokästen, wie sie in der Zeitung häufig vorkommen,
für die verständliche Darstellung von Sachverhalten eine große Rolle spielen.
Zu Beginn und am Ende des „Zeitung im Unterricht“-Projekts kann man der eigenen Klasse
ähnliche Fragen stellen, um herauszufinden, ob die Arbeit mit der Zeitung den Blick und die
Interessen der Schüler verändert hat.
8.6
Die Beilagen der Tageszeitung Arbeitsbogen 8.6
¡¡ Erstelle eine Tabelle, in der alle Beilagen notiert werden, die im Laufe eines Monats erscheinen.
In der Freien Presse finden sich regelmäßig Beilagen wie z. B. „Wochenende - das Wochenendmagazin“ und das Freizeitmagazin „Wohin“. Die Schüler sollen in einer Tabelle alle Beilagen erfassen, die im Laufe eines Monats erscheinen. Abschließend kann diskutiert werden,
welche Gründe für den Erscheinungstag einzelner Beilagen ausschlaggebend sind.
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ZimU – Zeitung im Unterricht
31
9Layout
9.1
Schriften, Farben und mehr Arbeitsbogen 9.1
¡¡ Untersuche, wie verschiedene Seiten der Freien Presse aufgebaut sind, und versuche, folgende Fragen zu beantworten:
1. Warum werden in deiner Tageszeitung Grafiken abgedruckt?
2. Für welche Elemente werden welche Schriften verwendet und warum?
3. Wozu dienen Layer bzw. Infokästen?
Jede Zeitung hat ihr unverwechselbares Layout, das der Orientierung der Leser und damit der
Leser-Blatt-Bindung dient. Die Gestaltung der Freien Presse hat sich im Laufe der Jahrzehnte
verändert. Verschiedene Schriften dienen der Orientierung und der Übersichtlichkeit. Es finden
sich oft Grafiken und Infokästen, die Basis- oder Hintergrundinformationen zu einem Sachverhalt liefern und diesen veranschaulichen.
9.2
Aufbau der Titelseite Arbeitsbogen 9.2
¡¡ Vergleiche drei Ausgaben deiner Tageszeitung und beantworte folgende Fragen:
1. Welche Art von Informationen findest du auf jeder Titelseite?
2. Welche Nachrichten stehen auf der Titelseite?
3. Welche Aufgabe hat das große Foto auf der Titelseite?
Die Titelseite einer Zeitung ist ihr Aushängeschild. Sie hat ein unverwechselbares Layout und
soll zum Kauf der Zeitung anregen. Hier findet man die wichtigsten Nachrichten, die meist nur
angerissen sind und auf einer der folgenden Seiten fortgesetzt werden. Die Leser können sich
auf der Titelseite über den Inhalt der Zeitung informieren und finden Kommentare zu aktuellen
Themen. Das Bild auf der Titelseite nimmt entweder Bezug auf den Aufmacher oder reißt ein
Thema an, über das weiter hinten berichtet wird. Die Leser finden hier auch die Servicenummern des Zeitungsverlages. Weitere wichtige Bestandteile der Titelseite sind: der Zeitungskopf,
das Datum, die Ausgabenummer, der Jahrgang und der Einzelverkaufspreis. Die Schüler beobachten drei Tage lang die Titelseite der Zeitung und erkennen, dass sie immer gleich aufgebaut
ist, da sie das Markenzeichen der Zeitung ist.
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9.3
Titelseite der Tageszeitung 2020
32
Arbeitsbogen 9.3
Wir schreiben das Jahr 2020. Die Freie Presse möchte sich ein neues, modernes und
junges Layout geben.
¡¡ Überlege:
¡¡ Wie könnte die Titelseite aussehen?
¡¡ Welche Informationen sind auf der Titelseite zu finden?
¡¡ Welche Aufgabe erfüllt eine Titelseite?
¡¡ Gestalte anhand deiner Überlegungen eine Titelseite.
Die Aufgabe ist konkret und zugleich offen in Hinblick auf das Layout und die Arbeitsmaterialien.
Die Schüler können die Titelseite zeichnen, malen, mit Elementen der aktuellen Zeitung oder
auch am Computer gestalten. Es bietet sich an, zunächst eine Entwurfsskizze anfertigen zu lassen,
die dann auf ein mindestens DIN-A3 großes Blatt übertragen wird. Der Fantasie der Schüler sind
keine Grenzen gesetzt.
9.4
Bilder und Fotos in der Zeitung Arbeitsbogen 9.4
¡¡ Warum ist auf der Titelseite eurer Tageszeitung ein großes Foto abgebildet?
Welche Aufgabe hat es?
¡¡ Warum werden Fotos in der Zeitung abgedruckt?
¡¡ Wähle ein Foto, das dir gut gefällt oder dich beeindruckt. Notiere, warum dir das Bild aufgefallen ist und was es von anderen unterscheidet.
Eine Zeitung lebt von einem ausgewogenen Verhältnis von Text und Fotos. Bilder illustrieren
die Beiträge und enthalten ergänzende Informationen.
In jedem Ressort finden sich Fotos und Abbildungen, die die Schüler betrachten und auswählen
können. Sie erkennen, dass Bilder in jedem Ressort eine unterschiedliche Aufgabe haben. Sie
informieren, illustrieren und regen zum Lesen an. Das Foto auf der Titelseite soll den Leser ansprechen und ihn animieren, die Zeitung zu kaufen. Es hat immer einen aktuellen Bezug, muss
aber nicht im Zusammenhang mit dem Aufmacher der Titelseite stehen. In diesem Fall findet
sich der Text, auf den sich das Foto bezieht, im entsprechenden Ressort.
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9.5
Die Wirkung von Bildern 33
Arbeitsbogen 9.5
¡¡ Betrachte die Fotos in deiner Tageszeitung unter folgenden Aspekten:
¡¡ Passen die Fotos zu den dazugehörigen Artikeln?
¡¡ Welche Aufgabe haben die Fotos?
¡¡ Wie können Fotos verändert werden?
¡¡ Bildet Kleingruppen und entscheidet euch jeweils für ein Ressort eurer
Tageszeitung.
1. Betrachtet das Titelbild eures Ressorts in der aktuellen Ausgabe eurer Tageszeitung.
Erklärt die Bildaussage in Bezug auf den zugehörigen Artikel.
2. Unterstützt das Bild die Aussage des Textes? Ja oder nein? Begründet es.
3. Verändert die Bildaussage eines Bildes durch drei neue Bildunterschriften.
4. Könnte dieses Bild auch einem völlig anderen Artikel zugeordnet sein? Sammelt einige
Vorschläge.
5. Wählt einen anderen Bildausschnitt. Wie könnt ihr dadurch die Bildaussage verändern?
Beschreibt in einigen Sätzen die neue Aussage.
¡¡ Diskutiert eure Ergebnisse in der Klasse.
Bei dieser Aufgabe sollen sich die Schüler mit der grundsätzlichen Funktion von Fotos in der
Zeitung beschäftigen. Zeitungsredaktionen stehen vor dem Problem, dass Fotos einerseits wertvollen Platz besetzen, der den Texten fehlt. Andererseits üben Bilder einen optischen Reiz aus,
der bewirkt, dass der dazugehörige Text bevorzugt wahrgenommen wird. Fotos besitzen eine
inhaltliche Aussagekraft, die durch ihre Größe und Platzierung noch betont wird. Abhängig von
der Textsorte und dem Ressort finden sich in einigen Teilen der Zeitung mehr und auch größere
Fotos als in anderen.
9.6
Das Layout der Freien Presse Arbeitsbogen 9.6
1. Seht euch das Layout der Freien Presse an. Welche gestalterischen Elemente fallen euch
auf? Sammelt alle Eigenschaften, die ihr dem Layout zuordnen würdet.
2. Skizziert ein typisches Layoutschema für eine Doppelseite. Welche Bestandteile gehören
dazu? Wie sind sie auf der Seite angeordnet?
3. Schlagt die Doppelseite einer Zeitung auf. Achtet auf die Elemente, die ihr zuerst seht.
Zeichnet in Partnerarbeit mit einem Marker eure Augenbewegungen auf der Zeitungsseite
nach. Vergleicht die Ergebnisse.
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34
4. Überlegt, welchen Zwecken das Layout dienen soll. Warum kommt es nicht nur auf den Inhalt der Artikel an?
5. Vergleicht eine Seite eurer Tageszeitung mit einer Seite einer Boulevardzeitung. Achtet auf
die Unterschiede im Layout, zum Beispiel hinsichtlich der Anzahl der Bilder im Verhältnis
zum Text, der Größe der Bilder, der Größe der Schrifttypen, der Länge der Zeitungsartikel
und ihrer Anordnung.
Die Anordnung der Texte, Bilder und Grafiken auf einer Zeitungsseite nennt man Layout. In den
folgenden drei Übungen beschäftigen sich die Schüler mit der Frage, wie die Gestaltung mit dem
Inhalt einer Zeitung zusammenhängt, mit ihrer Lesefreundlichkeit und ihrem Verkaufserfolg. Das
Layout einer Tageszeitung signalisiert, welchen Stil sie pflegt: seriös oder unterhaltend, konservativ oder fortschrittlich. Das Layout gibt der Zeitung einerseits ein unverwechselbares Gesicht,
sodass man sie am Kiosk von anderen Zeitungen unterscheiden kann. Andererseits dient die Gestaltung aber auch als Orientierungshilfe für den Leser, damit er die gesuchten Inhalte schneller
findet. Die Spaltenbreite orientiert sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen darüber, wie das
Auge die Inhalte eines Textes am schnellsten und leichtesten erfasst.
9.7Infografiken
Arbeitsbogen 9.7
¡¡ Vergleicht Infografiken, Diagramme und Karten in unterschiedlichen Zeitungen oder auf
Internetseiten. Welche zusätzlichen Informationen werden geboten, welche Grafiken dienen
nur der Dekoration?
Infografiken sollen – wie Pressefotos – die Blicke des Lesers anziehen und den Artikel optisch
aufwerten. Bei dieser Übung untersuchen die Schüler den Nutzen von Infografiken. Die Lehrkraft sollte im Unterricht thematisieren, ob die gewählte Darstellungsform bei Diagrammen
sinnvoll ist und wie man die Aussage durch eine andere Darstellung von Zahlenwerten verändern könnte.
Zweckmäßig ist eine Grafik, wenn ihre Aussage auf den ersten Blick zu erkennen ist. Sie sollte
die Nachrichten des Textes ergänzen und leichter verständlich machen. Die Karte oder das Diagramm steht dem Text näher als das Foto, deshalb muss sie eine klare Information enthalten.
Diagramme erscheinen oft in Form einer Kurve, eines Balken- oder Tortendiagramms.
Kurven werden vorwiegend dazu eingesetzt, eine Entwicklung über einen begrenzten Zeitraum
zu veranschaulichen. Balken- und Tortendiagramme vergleichen in der Regel unterschiedlich
große Werte, bezogen auf einen bestimmten Zeitpunkt. Sie zeigen keine Entwicklung an, sondern illustrieren einen gegenwärtigen oder vergangenen Zustand. Ein bekanntes Beispiel für
diese Form der Darstellung sind Diagramme von Wahlergebnissen. Diese werden im Fernsehen
oft als Balkendiagramme gezeigt, während Tageszeitungen gern das Tortenstück wählen. Dabei
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sind kleinere Unterschiede bei den Tortenstücken schlechter zu erkennen als bei einem Balkendiagramm. Geografische Karten veranschaulichen ein aktuelles Ereignis. Sie beschränken sich im
Unterschied zu Atlaskarten auf die wesentlichen Informationen und unterscheiden sich in ihrer
farblichen Gestaltung und der Menge an geografischen Informationen deutlich von Atlaskarten.
Sie geben dem Leser nur eine grobe Orientierung.
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10Presserecht
10.1 Das Presserecht Arbeitsbogen 10.1
¡¡ Politiker nutzen die Medien häufig für ihre Zwecke. Umgekehrt decken die Medien aber
auch Skandale in Politik und Wirtschaft auf. Untersuche die aktuelle Ausgabe deiner Tageszeitung: Welche Artikel können als positiv für die Betroffenen bezeichnet werden, welche
wirken sich negativ auf deren Image aus? Begründe deine Meinung.
¡¡ Welche Informationen aus den Artikeln sind vermutlich bereitwillig und welche nur zögernd
an die Journalisten weitergegeben worden?
Die Aufgabe der Zeitung ist es, zu informieren und auch über Unrecht und Skandale zu berichten. Fast jeden Tag finden sich dafür Beispiele in den verschiedenen Ressorts. Die Schüler
suchen in der Zeitung nach entsprechenden Artikeln. Sie können auch vergleichen, wie andere
Medien mit den gefundenen Themen umgehen. Daran kann sich eine Diskussion über die Aufgabe von Zeitungen und die Grenzen ihrer Möglichkeiten anschließen.
10.2 Die Pressefreiheit Arbeitsbogen 10.2
1. Suche im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland den Artikel, der sich auf die Pressefreiheit bezieht. Lies den ersten Absatz.
¡¡ Warum soll jeder Mensch das Recht haben, seine Meinung zu verbreiten?
¡¡ Wer muss einem Auskunft geben, wenn man Informationen benötigt?
2. Lies den zweiten Absatz des Artikels.
¡¡ Warum schränkt er das Recht auf freie Meinungsäußerung und den Zugang zu
Informationsquellen ein?
¡¡ Was verstehst du unter dem „Recht am eigenen Bild“? Nenne Beispiele.
3. Richter müssen häufig über den Vorwurf der „üblen Nachrede“ entscheiden. Was verstehst
du darunter?
4. Es gibt Länder, in denen es keine Pressefreiheit gibt. Finde heraus, welche Länder das sind.
Welche Gründe kann es für eine Einschränkung oder Abschaffung der Pressefreiheit geben?
Informiere dich über den aktuellen Stand.
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37
5. Suche in aktuellen Zeitungsausgaben oder in Internetarchiven von Zeitungen (wie etwa auf
www.freiepresse.de) nach Berichten über Einschränkungen der Pressefreiheit. Schneide diese
Berichte aus und erstelle daraus eine Informationswand.
Die Fragen zum Thema Pressefreiheit sind sehr umfangreich. Wir empfehlen, die Aufgaben
an verschiedene Kleingruppen zu verteilen, die Informationsplakate erstellen und sie anschließend der Klasse präsentieren. Wichtig ist bei allen Aufgabenstellungen, dass die Schüler
sich austauschen und ihre eigene Meinung zu den Fragen äußern. Die Ergebnisse der letzten
beiden Aufgaben können in die Weltkarte übertragen werden, die die Schüler zum Thema
„Wichtige Zeitungen aus aller Welt“ erstellt haben.
10.3 Zensur und Pressefreiheit
Arbeitsbogen 10.3
1. Was bedeutet Zensur und Pressefreiheit? Diskutiert darüber in der Klasse.
2. Sucht aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland den Artikel 5 heraus. (Im Internet oder in „Informationen zur politischen Bildung“, Heft 239, Grundrechte). Beschreibt
den Inhalt mit euren eigenen Worten.
3. Recherchiert zum Thema Zensur und Pressefreiheit die Geschichte eurer Tageszeitung. Nutzt
das Internet und das Archiv auf www.freiepresse.de.
4. Sucht euch Informationen aus Archiven, Bibliotheken oder dem Internet zur sogenannten
„Spiegel“-Affäre. Was ist damals passiert? Erklärt in diesem Zusammenhang die Bedeutung
der Pressefreiheit.
5. Findet heraus, in welchen Ländern keine Pressefreiheit herrscht. Nehmt euch eine Weltkarte und markiert die Länder. Was fällt dabei auf?
Die Schüler sollen sich bei dieser Aufgabe mit dem Gedanken befassen, dass eine freie Presse
keine Selbstverständlichkeit, in einer Demokratie aber unverzichtbar ist. Deshalb wird die Pressefreiheit hier vor allem in ihrer historischen Entwicklung beleuchtet. In Deutschland wurde sie
im Lauf der Geschichte erst spät verankert und aufgrund unterschiedlicher politischer Entwicklungen von den Regierenden immer wieder eingeschränkt.
1874 wurde die Freiheit der Presse im „Reichspreßgesetz“ erstmals festgeschrieben, in der Weimarer Verfassung wurde sie zum Grundrecht. Unter den Nationalsozialisten wurde dieses Grundrecht neben anderen „bis auf weiteres“ ausgesetzt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde
die Vergabe der Presselizenzen durch die Alliierten kontrolliert. In Westdeutschland endete der
Lizenzzwang nach Inkrafttreten des Grundgesetzes, das die Pressefreiheit als Grundrecht in Artikel 5 sicherstellt. Die Deutsche Demokratische Republik garantierte in ihrer Verfassung zwar die
Pressefreiheit, behielt jedoch den Lizenzzwang bei und schränkte die freie Berichterstattung ein.
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10.4 Wer schützt mich vor der Presse? 38
Arbeitsbogen 10.4
1. Lest die Berichte „Irrtum mit fatalen Folgen“ und „Gefahren der Offenheit“ aus der Freien
Presse vom 31. März 2012. Sucht im Internet nach Artikeln über den Fall und vergleicht die
Berichterstattung. Diskutiert in der Klasse: Was haltet ihr von der Berichterstattung?
2. Lies die aktuelle Ausgabe deiner Tageszeitung und einer Boulevardzeitung. Wird in den Zeitungen über das Privatleben von bekannten Persönlichkeiten berichtet? Vergleiche die Artikel der beiden Zeitungen.
¡¡ Welche Unterschiede kannst du feststellen?
¡¡ Welche Artikel würdest du als seriös bezeichnen?
¡¡ Besteht für die Verfasser der von euch gewählten Texte die Gefahr,
wegen „übler Nachrede“ angeklagt zu werden?
3. Kennt ihr Beispiele dafür, dass Journalisten oder Fotoreporter in das
Privatleben von bekannten Persönlichkeiten eingedrungen sind? Stimmt es, dass sie damit
nur den Lesern einen Gefallen tun wollen? Diskutiert in der Klasse.
4. Wenn eine Person sich in der Zeitung falsch dargestellt fühlt oder falsch zitiert wurde, kann
sie von der Zeitung eine Gegendarstellung verlangen. Versuche dafür Beispiele in Zeitungsarchiven zu finden. Warum musste die Zeitung die Gegendarstellungen abdrucken?
Nicht nur die Presse muss geschützt werden, sondern auch das Individuum vor der Presse. Diesem Problem geht der Arbeitsbogen nach.
Ein besonders drastisches Beispiel wird in der ersten Aufgabe beschrieben. Ein 17-Jähriger
wurde von der Polizei wegen Mordverdacht verhaftet. In Zeitungen und dem Internet wurde
er als Mörder präsentiert. Daraufhin begann eine Hexenjagd. Tags darauf stellte sich jedoch
heraus, dass der Jugendliche unschuldig war.
Schüler interessieren sich für das Leben ihrer Idole, der Stars, Schauspieler und Musiker. Dass
die Berichte über diese Personen nicht immer der Wahrheit entsprechen und die Betroffenen
sich mitunter in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt fühlen, haben die Schüler vermutlich schon
gehört. Die zweite Aufgabe beschäftigt sich mit der unterschiedlichen Darstellung des Privatlebens bekannter Persönlichkeiten in der Boulevardpresse und in der Freien Presse. Um die Unterschiede deutlich zu machen, bietet es sich an, die jeweilige Tageszeitung mit der „Bild“-Zeitung
oder einem anderen Boulevardblatt zu vergleichen. Die Schüler werden anhand einiger Artikel
erkennen, dass nicht nur bekannte Persönlichkeiten, sondern auch Normalbürger in der Zeitung
mitunter nicht korrekt zitiert werden, dass manche Artikel „unter die Gürtellinie“ gehen und
falsche Tatsachen vorspiegeln.
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39
Die Schüler lernen, dass sich eine Person, über die in der Zeitung etwas Falsches geschrieben
wird, wehren kann. Mit dieser Aufgabe kann in den Themenbereich journalistische Ethik eingestiegen werden. Die Schüler lernen das Instrument der Gegendarstellung kennen.
10.5 Pressekodex und Presserat
Arbeitsbogen 10.5
¡¡ Seht euch den Pressekodex an (Download im PDF-Format unter www.presserat.de). Diskutiert in kleinen Gruppen, welche Grundsätze leichter oder schwerer einzuhalten sind. Sucht
hierfür Beispiele.
¡¡ Sucht in Zeitungen nach Texten, bei denen die Autoren die Regeln des Pressekodex verletzt
haben könnten.
¡¡ Was ist der Presserat und welche Aufgaben hat er? Was ist eine Rüge?
Um die Persönlichkeitsrechte Einzelner gegenüber unsachlicher oder gar falscher Berichterstattung zu schützen, gibt es neben dem Recht auf Gegendarstellung weitere rechtliche Instrumente, die die Schüler mit dieser Übung kennenlernen.
Im Pressekodex des Presserats hat sich die deutsche Presse selbst 16 Richtlinien gegeben, anhand derer sie Verstöße gegen die journalistische Ethik beurteilen und tadeln kann. Jeder Leser
kann sich über Bilder und Texte, die diese Regeln seiner Ansicht nach verletzen, beim Presserat
beschweren. Falls der Beschwerdeausschuss des Presserats die Bedenken des Lesers teilt, kann
er eine öffentliche Rüge gegen die Zeitung aussprechen, die den infrage stehenden Text abgedruckt hat. Die Zeitung ist verpflichtet, eine solche Rüge abzudrucken. Auf seiner Internetseite
(www.presserat.de) berichtet der Deutsche Presserat über Verstöße, Rügen und Ähnliches.
10.6 Manipulation durch Medien Arbeitsbogen 10.6
1. Warum ist es eurer Ansicht nach nicht in Ordnung, wenn eine Partei Wahlvorhersagen bzw.
Wahlprognosen veröffentlicht? Oder die Tabakindustrie die Zahlen der Lungenkrebsfälle?
Überlegt weitere Beispiele.
2. Ihr seid Vertreter einer politischen Partei (oder der Tabakindustrie, des Vereins der Hundebesitzer, des Musikclubs, des Verbandes der Jeansträger etc.). Entwerft einen Fragebogen
mit fünf Fragen, die ihr so stellt, dass eine möglichst hohe Zustimmung für euren Verband
und seine Interessen erreicht wird.
3. Stellt euch nun vor, ihr seid die Opposition oder der Konkurrent dieser Organisation. Wie
würdet ihr die gestellten Fragen umformulieren, damit sich bei der Befragung ein negatives
Ergebnis ergibt?
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Zeitungen sind zwar zu wahrheitsgemäßer Berichterstattung verpflichtet. Dennoch gibt es legale Möglichkeiten, die öffentliche Meinung durch die Presse zu beeinflussen, etwa durch die
Auswahl von Themen, über die berichtet oder eben nicht berichtet wird. In Interviews und
Umfragen beeinflusst die Fragestellung das Ergebnis. Die Aufgaben zu diesem Abschnitt sollen
die Schüler für die Manipulationsmöglichkeiten von Medien sensibilisieren.
10.7 Manipulation durch Bilder Arbeitsbogen 10.7
1. Nicht nur der Text, auch Bilder können manipulieren. Welche Möglichkeiten der Manipulation gibt es? Spielt eure Ideen anhand von Bildern aus einer aktuellen Ausgabe eurer
Tageszeitung durch und diskutiert sie gemeinsam in der Klasse.
2. Verändere ein Foto so, dass es eine neue Bildaussage erhält. Nutze dazu entweder ein digitales Bild, das du mit einem Bildbearbeitungsprogramm veränderst, oder die Kopie einer
Fotografie, die du zerschneiden, retuschieren und auf einem gesonderten Blatt wieder zusammensetzen kannst.
3. Verändere die Bildaussage eines Bildes durch drei neue Bildunterschriften.
4. Könnte dieses Bild auch einem völlig anderen Artikel zugeordnet sein?
Sammelt Vorschläge.
5. Wählt einen anderen Bildausschnitt. Wie könnt ihr dadurch die Aussage des Bildes verändern? Beschreibt in einigen Sätzen die neue Aussage.
Dass man Bilder manipulieren kann, ist bekannt. Dennoch wirken sie glaubwürdig. Häufig werden mit Fotos Meinung und Politik gemacht. Die Wahl eines bestimmten Bildausschnitts kann
die Aussage einer Aufnahme grundlegend verändern. Mithilfe der digitalen Medien können Bilder zudem so verändert werden, dass sie dem Redakteur oder auch der abgebildeten Person
besser gefallen. Es gibt viele historische und aktuelle Beispiele für die Manipulation von Bildern: vom „Wegretuschieren“ unliebsamer Persönlichkeiten in der ehemaligen Sowjetunion bis
hin zu heute üblichen optischen „Schönheitskorrekturen“ bei Fotomodellen und Schauspielern.
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11
Journalistische Recherche
11.1
Woher kommen die Nachrichten? 41
Arbeitsbogen 11.1
¡¡ Redakteure nutzen verschiedene Informationsquellen, um über das Neueste in der Welt oder
Stadt berichten zu können. Welche Informationsquellen sind dies? Ordne sie in Gruppen
ein.
Nachrichtenquellen bilden die Grundlage für die Nachrichten und Berichte, die man in der Zeitung lesen kann. Das sind zum einen die Nachrichtenagenturen (dpa, AFP, Reuters, ddp, AP, etc.),
die die verschiedenen Medien fortlaufend aktuell informieren. Außerdem haben viele Zeitungen,
Rundfunk- und Fernsehsender Korrespondenten, die aus bestimmten Ländern berichten. Nicht
zuletzt werden Informationen auch über öffentliche oder private Informanten weitergegeben.
Pressekonferenzen, Pressemitteilungen, Gespräche und Interviews können ebenfalls die Grundlage für Nachrichten sein.
11.2
Informationsbeschaffung Arbeitsbogen 11.2
Der Film „Die Unbestechlichen“ von Alan J. Pakula (USA, 1976) über den Watergate-Skandal zeigt
das Spannungsfeld journalistischer Arbeit an einem spektakulären Fall. Es geht um Informationsbeschaffung, Verantwortlichkeit, Macht, aber auch um die Angst vor der Wahrheit. Diskutiert vor
dem Hintergrund des Films die Aspekte der Informationsbeschaffung im Journalismus:
¡¡ Wie nähert sich der Journalist einem Thema? Warum bedarf es der Recherche?
¡¡ Welche Möglichkeiten der Informationsbeschaffung gibt es?
¡¡ Wie seriös sind die verschiedenen Quellen?
¡¡ Welche Verantwortung trägt der Journalist?
¡¡ Überprüft an ausgewählten Artikeln eurer Tageszeitung, ob erkennbar ist, welche
Informationen der Journalist wo gesammelt hat.
Einführung in das Thema der journalistischen Gattungen bzw. Ethik:
¡¡ Wo könnt ihr kommentierende Elemente im Text finden?
¡¡ Versucht zu begründen, warum der Journalist hier nicht objektiv ist.
¡¡ Fallen euch alternative Formulierungsmöglichkeiten ein?
Anhand ausgewählter Artikel der Freien Presse kann überprüft werden, ob die Schüler den Ermessensspielraum des Journalisten erkennen.
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11.3
Der Weg der Nachricht –
vom Ereignis bis zum Leser (1) 42
Arbeitsbogen 11.3
¡¡ Bevor wir am Morgen in der Zeitung lesen können, was passiert ist, hat die Nachricht schon
einen langen Weg hinter sich. Leider ist hier einiges durcheinandergeraten. Schneide die
einzelnen Abschnitte aus und ordne sie in die richtige Reihenfolge.
Eine kurze Geschichte beschreibt, wie aus einem Ereignis eine Nachricht in der Zeitung wird.
Spielerisch erarbeiten sich die Schüler den Weg der Nachricht. Die fettgedruckten Wörter können anschließend in die Grafik auf dem Arbeitsbogen „Der Weg der Nachricht – Vom Ereignis
zum Leser (2)“ eingetragen werden.
Der richtige Text lautet: Gestern Morgen staunten die frühen Besucher der Chemnitzer Fußgängerzone nicht schlecht. Ein Elefant hatte es sich auf dem Pflaster bequem gemacht. Frau Schmidt
wollte zunächst ihren Augen nicht trauen, rief dann aber die Polizei an. Diese dachte, es handle
sich um einen Scherz, denn sie hatte noch nichts von einem vermissten Elefanten gehört. Als
die beiden Polizisten in der Fußgängerzone ankamen, war auch schon ein Reporter der Freien
Presse da. „Woher die Journalisten das schon wieder wissen konnten?“, fragten sich die Polizisten. Doch der Reporter Paul Schneider war gerade auf dem Weg zum Verlagsgebäude seiner
Zeitung, als auch er den Elefanten entdeckte. Er rief schnell den Fotografen an, damit dieser ein
paar schöne Aufnahmen von dem Dickhäuter machen konnte. Paul Schneider interviewte die
Polizisten, die aber noch nichts Neues zu berichten hatten. Als Paul Schneider dann in seinem
Büro war, telefonierte er mit dem Zoo und dem Zirkus, der gerade in Chemnitz gastierte, um
weitere Informationen zu bekommen. Mittags meldete sich ein kleiner Zirkus, der am Rande
der Stadt seine Zelte aufgeschlagen hatte, bei der Polizei. Dem Zirkus war aufgefallen, dass
seine Elefantendame Sissi fehlte. Paul Schneider schaute auch im Archiv nach und fand heraus,
dass es nicht der erste Elefant war, der Chemnitz allein durchquert hatte. Nach einem Telefonat
mit dem Lokalressort seiner Zeitung wusste er, dass es noch Platz für die Elefantengeschichte
gab. Schnell tippte er seinen Artikel in den Computer. Der Layouter setzte den Artikel und das
Foto an die richtige Stelle in der Zeitung. Am Abend wurde dann die Zeitung gedruckt. Der
Vertrieb verteilte die Zeitungen an die Kioske und die Zusteller. Am nächsten Morgen konnten
alle Menschen in der Stadt am Frühstückstisch oder auf dem Weg zur Arbeit vom Chemnitzbesuch der Elefantendame Sissi in der Zeitung lesen.
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11.4 Der Weg der Nachricht –
vom Ereignis bis zum Leser (2)
43
Arbeitsbogen 11.4
¡¡ Die Grafik zeigt den Weg der Nachricht vom Ereignis zum Leser. Setze die folgenden Begriffe
in die Grafik ein.
¡¡ Korrespondenten, Textarchiv, Zeugen oder Betroffene werden angerufen, Kiosk,
Redaktion, Vertrieb, Ressort, Agenturreporter, Bildarchiv, Zusteller, Druckerei, Polizei,
Reporter der Zeitung ist Augenzeuge, Zeugen oder Betroffene melden sich selbst.
Um eine Übersicht über den Weg der Nachricht zu erhalten, sollen die Schüler diese Grafik
beschriften. Hilfreich ist es, im Vorfeld den Arbeitsbogen 11.3 „Der Weg der Nachricht – vom
Ereignis bis zum Leser (1)“ zu bearbeiten, da einige Begriffe dort schon erläutert werden. Als
Variante kann man die Schüler zu dieser Grafik auch einen Bericht über den Weg der Nachricht
schreiben bzw. sie aufgrund des Textes selbst eine Grafik erstellen lassen.
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12
Journalistische Gattungen
12.1
Verschiedene Textsorten in der Zeitung
44
Arbeitsbogen 12.1
¡¡ Schreibe über die Beispieltexte die entsprechende Textsorte.
Begründe die Zuordnung.
Die Schüler ordnen die beiden Artikel den Textsorten informierend oder meinungsäußernd zu.
Um die Unterschiede deutlich werden zu lassen, sollen sie ihre Zuordnung begründen.
12.2 Was ist was? Verschiedene Textsorten Arbeitsbogen 12.2
¡¡ Sortiere die verschiedenen Textsorten in die richtige Spalte der Tabelle ein.
Mit dieser Übung lernen die Schüler die unterschiedlichen Textsorten kennen. Auf dem Arbeitsbogen werden diese kurz charakterisiert. So erhalten die Schüler Einblick in die Kriterien
für informierende und meinungsäußernde Texte. Die Kurzbeschreibungen der Textsorten können auch in das Zeitungslexikon eingeordnet werden.
12.3 Die Satztypen am Beispiel
der journalistischen Gattungen Arbeitsbogen 12.3
1. Suche für jede Textgattung ein Beispiel in der Ausgabe der Freien Presse.
Schneide die Artikel aus und klebe sie jeweils auf ein eigenes Blatt Papier.
2. Erarbeite anhand der Texte die Merkmale der einzelnen Gattungen, wie z. B. Länge des Artikels, verwendete Zeitform, Objektivität des Autors, Gebrauch von wörtlicher und indirekter
Rede usw.
3. Unterstreiche die Merkmale im Text und begründe deine Auswahl.
Mit dieser Übung wenden die Schüler ihr Wissen über die Textgattungen an und festigen so
ihre Kenntnisse.
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12.4 Merkblatt: Die Nachricht
45
Arbeitsbogen 12.4
Das Merkblatt informiert die Schüler über Aufbau und Funktion einer Nachricht. Es handelt
sich um eine Basisinformation, die die Schüler immer wieder zur Hand nehmen sollten, wenn
sie eigene Nachrichten verfassen bzw. Nachrichten untersuchen.
12.5 Untersuchung einer Nachricht
Arbeitsbogen 12.5
Diese Nachricht wurde in der Freien Presse veröffentlicht.
¡¡ Lies sie und finde heraus, welche Textteile auf eine W-Frage antworten. Unterstreiche sie
mit verschiedenen Farben und schreibe die passenden W-Fragen daneben.
Klassisch aufgebaut findet man Antworten auf die W-Fragen, an die sich ein Journalist halten
sollte, wenn er eine Nachricht schreibt. Es können auch Nachrichten in den aktuellen Ausgaben
der jeweiligen Tageszeitung untersucht werden.
12.6 Aufbau einer Nachricht Arbeitsbogen 12.6
1. Wie sieht die formale Gestaltung der Nachrichten in der Tageszeitung aus?
Bestehen Unterschiede im Aufbau zwischen Meldungen und Berichten? Vergleicht sie mit
der Gestaltung von Nachrichten in anderen Zeitungen. Betrachtet das Verhältnis zwischen
Überschrift und Text, Anzahl der Zwischenüberschriften etc.
2. Sucht euch drei aktuelle Berichte aus der Freien Presse heraus und verfasst für sie jeweils
einen Vorspann (Lead).
Diese Aufgabe ist eine Vorübung für das Artikelschreiben. Die Schülerinnen und Schüler lernen
Informationen zusammenzufassen.
12.7
Der Bericht
Arbeitsbogen 12.7
¡¡ Wähle zwei Berichte aus deiner Ausgabe der Freien Presse und schreibe sie zu Nachrichten um.
Um den Unterschied zwischen einer Nachricht und einem Bericht zu verstehen, sehen die Schüler
die aktuelle Ausgabe der jeweiligen Tageszeitung durch und wählen zwei Berichte aus. Anschließend können die Antworten auf die W-Fragen mit einer Farbe, Hintergründe und Zitate mit einer
anderen Farbe markiert werden. Die Ergebnisse werden genutzt, um den Bericht zu einer Nachricht zu kürzen.
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12.8 Der Aufbau eines großen Zeitungsartikels 46
Arbeitsbogen 12.8
1. Wähle einen umfangreichen Bericht aus einer aktuellen Zeitungsausgabe.
2. Analysiere, wie er aufgebaut ist.
3. Was gehört alles zu einem ausführlichen Bericht?
Große Berichte sollen den Leser ausführlich über einen Sachverhalt informieren. Sie setzen sich
zusammen aus der Überschrift, der Unterzeile, dem Vorspann (Zusammenfassung der wichtigsten Informationen) und der Darstellung der Fakten. Es werden Hintergründe genannt und
eine Chronologie der Ereignisse wird aufgezeigt.
Als Gliederungshilfen finden sich häufig Zwischenüberschriften. Infokästen bieten Hintergrundinformationen zum Sachverhalt. Am Ende steht der Ausblick. Der Zeitungstext wird in
Spalten geschrieben, um ihn besser lesbar zu machen. Häufig ist ein großer Artikel mit einem
Foto und der entsprechenden Bildunterschrift illustriert.
12.9 Nachricht und Bericht
Arbeitsbogen 12.9
1. Lest die kurze Agenturmeldung. Euer Sitznachbar war Augenzeuge, er kann Hintergrundinformationen liefern. Führt ein Interview mit ihm und verfasst einen Bericht, der zur Meldung passt.
2. Vergleicht die Berichte miteinander. Wie dürfte die Meldung über den Piloten niemals in der
Zeitung stehen? Ihr könnt auch eigene „schlechte“ Meldungen erfinden.
Nachdem die W-Fragen und der formale Aufbau von Nachricht und Bericht den Schülern bekannt sind, befassen sie sich nun mit den inhaltlichen Merkmalen objektiver Berichterstattung
und entwickeln Kriterien, mit denen sie die Qualität von Nachrichten und Berichten beurteilen
können.
12.10Objektivität von Nachrichten Arbeitsbogen 12.10
1. Vergleicht eine aktuelle Meldung eurer Wahl in unterschiedlichen Tageszeitungen. Decken
sich die Fakten? Vergleicht auch nach Zeitungsart, Platzierung und Länge der Meldung.
2. Vergleicht in der heutigen Ausgabe eurer Ausgabe der Freien Presse eine Meldung mit dem dazugehörenden ausführlichen Bericht. Könnt ihr Anzeichen einer Interpretation oder Wertung
des Ereignisses erkennen? Markiert die Teile. Begründet eure Meinung, indem ihr auf Sprache,
Stil, Reihenfolge der Informationen usw. achtet.
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47
Wie objektiv sind die Nachrichten einer Zeitung? Leser wollen beim Zeitungslesen die Wahrheit erfahren. Journalisten bemühen sich daher, möglichst genau zu sein und ein Ereignis ohne
Fehler und Lücken zu beschreiben. Der Schreiber nennt seine Informationsquellen, also Zeit,
Ort und Urheber der Aussagen. Doch kann man überhaupt objektiv über die Wirklichkeit berichten? Die Schüler sollen eine skeptische Haltung zu der Frage entwickeln und sich bewusst
machen, dass am Anfang jeder Nachricht immer Informanten stehen, also Menschen, die als
Augen- oder Ohrenzeugen davon berichten, was sie gesehen oder gehört haben. Ereignisse werden von Personen jedoch unterschiedlich erlebt und bewertet. Auf dem Weg von einem Ereignis
zur „Geburt“ einer Zeitungsnachricht können überdies Übertragungs- oder Übersetzungsfehler
die Wahrheit einer Nachricht verfälschen. Schließlich kann auch der Journalist selbst durch die
persönliche Auswahl aus den Informationen (z. B. durch Kürzen), durch Unkenntnis oder Recherchefehler seinen Texten eine andere Richtung geben. Daher sollten die Schüler beim Zeitunglesen und beim Verfassen informierender Texte stets bedenken: Nachrichten können nur
möglichst objektiv sein.
12.11 Reportagen, Porträt, Feature Arbeitsbogen 12.11
¡¡ Findet ihr in den aktuellen Ausgaben eurer Freien Presse Beispiele für die drei journalistischen Erzählformen Reportage, Porträt und Feature?
¡¡ Bildet Dreiergruppen und lest über mehrere Tage eure Zeitung. Einer von euch sammelt
Features, einer Reportagen und einer Porträts. Die Beispiele werden ausgeschnitten und an
die Wandzeitung angeheftet. Besprecht im Klassenverband, welche Reportagen, Porträts und
Features euch gut gefallen haben und warum.
Bei dieser Übung lernen die Schüler die erzählerischen Formen im Journalismus kennen. Bevor
sie den Arbeitsbogen bearbeiten, sollte die Lehrkraft die Merkmale jeder dieser Formen mit
der Klasse erarbeiten. Die Reportage ist ein Erlebnisbericht, der vor allem die subjektiven Eindrücke des Reporters abbildet. Sie ist eine journalistische Erzählform. Die Subjektivität ist hier
nicht mit der eigenen Meinung des Reporters zu verwechseln, sondern meint eine unmittelbare
Nähe zum Geschehen. Die Reportage basiert auf der persönlichen Beobachtung des Journalisten bei einem Einzelfall. Eine der Reportage verwandte journalistische Form ist das Feature.
Dabei handelt es sich um einen ausführlichen Hintergrundbericht, der szenische Einzelfallbeschreibungen lediglich nutzt, um einen Sachverhalt zu illustrieren. Im Gegensatz zur Reportage
behandelt das Feature keinen Einzelfall, sondern allgemeine Entwicklungen und Trends.
Beim Porträt wird eine Person beschrieben und charakterisiert. Der Journalist versucht, etwas
über den „wahren Menschen“ zu erzählen, der etwa hinter einem Politiker, einem Künstler oder
einer anderen porträtierten Person steht.
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12.12 Das Interview 48
Arbeitsbogen 12.12
1. Bereitet euch auf ein Interview mit eurem Lieblingssportler oder Lieblingsmusikstar vor.
Schreibt die Fragen auf, die ihr der prominenten Person stellen wollt. Indem ihr versucht,
Antworten auf die von euch gestellten Fragen vorauszusehen, könnt ihr die Fragen aufeinander
aufbauen. Vielleicht kann euer Nachbar den Star spielen.
2. Dokumentiert das Interview in dialogischer oder beschreibender Form für die Zeitung.
3. Betrachtet folgendes Interview. Wie ist das Verhältnis von Frage und Antwort? Wo enthalten
die Fragen der Journalisten bereits eine Meinung? Besprecht die Vor- und Nachteile dieser
Technik.
Das Interview stellt eine journalistische Technik dar, die für die Recherche und das Schreiben von
Berichten und Reportagen unerlässlich ist. Es steht aber auch als eigenständige Form in der Zeitung. Das Ziel eines Interviews ist es, die Öffentlichkeit durch die Befragung einer prominenten
Person oder eines Experten umfassend zu informieren. Bei dieser Übung lernen die Schüler, das
dialogische vom beschreibenden Interview zu unterscheiden. Außerdem ist die in Deutschland
übliche Praxis der Freigabe von Interviews (das sogenannte Autorisieren) durch den Gesprächspartner Thema des Unterrichts.
12.13 Der Kommentar
Arbeitsbogen 12.13
1. Sucht in aktuellen Zeitungsausgaben nach
Kommentaren. Wie heben sie sich optisch von den anderen Beiträgen ab? Achtet auf Typografie und Überschriften.
2. Mit welchem Begriff sind Kommentare in eurer Tageszeitung gekennzeichnet?
3. Diskutiert die Frage: Warum ist es notwendig, dass der Leser Kommentare
eindeutig als solche erkennen kann?
4. Markiert in dem Kommentar „Schnelle Einsicht“ alle wertenden und
subjektiven Begriffe.
5. Sucht aus einer aktuellen Tages- oder Wochenzeitung Kommentare heraus. Könnt ihr die
dazugehörigen Nachrichten finden? Vergleicht die beiden Textsorten. Markiert im Kommentar die Worte oder Satzteile, die als wertende, interpretierende oder subjektive Beiträge des
Verfassers auszumachen sind. Vergleicht auch die beiden Überschriften miteinander.
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49
6. Sucht eine Meldung heraus. Schreibt zu dieser Meldung einen Kommentar. Schreibt zu dem
Kommentar „Schnelle Einsicht“ eine Meldung. Könnt ihr zwei oder mehr Kommentare über
dasselbe Thema, aber mit unterschiedlicher Botschaft finden?
7. Vergleicht die Kommentare mehrerer Tageszeitungen zu einem aktuellen Thema und beschreibt die Haltung des Verfassers. Vergleicht die Leitartikel unterschiedlicher Tageszeitungen. Inwiefern lässt sich daraus die jeweilige politische Richtung ablesen?
Der Kommentar gehört zu den Gattungen, in denen ein Autor bewusst seine Meinung zu
einem bestimmten Thema vertritt. Der Kommentator entwickelt aus den verfügbaren Informationen eine Argumentation, die zu einer Schlussfolgerung, Einschätzung oder Bewertung führt.
Der Autor sollte alle wichtigen Fakten und Positionen zu seinem Thema kennen, sonst kann
seine Meinung schlecht begründet wirken und angreifbar werden. Viele Tageszeitungen haben
einen langen Kommentar, den sogenannten Leitartikel, der meist zentral und prominent platziert ist. Er widmet sich einem herausragenden Ereignis oder einer bedeutsamen Entwicklung.
Im Bereich Medienkunde ist es für die Schüler wichtig, Meinungen von Tatsachenberichten in
der Zeitung unterscheiden zu lernen. Deshalb werden sie hier mit den wichtigsten Elementen
von kommentierenden Textsorten vertraut gemacht.
12.14 Die Rezension
Arbeitsbogen 12.14
1. Wart ihr in letzter Zeit im Kino? Oder habt ihr ein gutes oder schlechtes Buch gelesen?
Schreibt eine Kurzrezension. Sie soll Informationen über den Inhalt liefern und eine begründete Bewertung enthalten.
2. Analysiert die folgende Rezension oder sucht euch aus dem Feuilletonteil einer Abonnementzeitung selbst eine Rezension oder Kritik heraus.
3. Wo stehen Informationen? An welcher Stelle wird interpretiert, wo wird beurteilt? Sucht die
Begriffe, die eine positive oder negative Meinung ausdrücken. Gibt es ein abschließendes
Urteil? Inwiefern ist die verwendete Sprache feuilletonistisch?
Kritiken oder Rezensionen finden sich überwiegend im Kulturteil der Zeitung, im Feuilleton.
Diese Textsorten bewerten kulturelle Beiträge und Ereignisse, wie Bücher, CDs, Theater, Konzerte, Ausstellungen, Filme und Fernsehsendungen. Kritiken unterscheiden sich von anderen
Textsorten, da sie gleichermaßen Informationen und Bewertungen enthalten.
Im Kulturteil einer Zeitung wird also häufig nicht zwischen Bericht und Meinung getrennt. Kritiken arbeiten stark mit den Mitteln der Sprachkunst; man spricht hier sogar von einem feuilletonistischen Stil. Dieser literarische Sprachstil stellt gewissermaßen das Gegenteil der strengen
und sachlichen Nachrichtensprache etwa des Politikteils dar. Er ist allerdings manchmal für
Menschen, die sich im kulturellen Leben nicht so gut auskennen, schwer zugänglich.
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13
50
Journalistische Sprache
13.1 Die Zeitung verstehen
Arbeitsbogen 13.1
¡¡ Recherchiert die unbekannten Wörter und Zusammenhänge, bis ihr den Inhalt
des Artikels verständlich wiedergeben könnt.
¡¡ Schreibt den Artikel neu, fügt gegebenenfalls Grafiken, Worterklärungen oder
Fotos hinzu.
¡¡ Testet die Neufassung in der Klasse.
Die Schüler nehmen sich eine aktuelle Ausgabe der Freien Presse vor und suchen in Zweiergruppen Artikel heraus, die für sie unverständlich sind.
Jede Gruppe entscheidet sich für einen dieser Artikel und versucht, die unbekannten Wörter
und Zusammenhänge zu recherchieren, bis sie den Inhalt des Artikels verstehen und verständlich wiedergeben kann.
Dann schreibt sie den Artikel neu, fügt vielleicht noch Grafiken, Worterklärungen oder Fotos
hinzu und testet ihre Neufassung in der Klasse.
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14
51
Überschrift, Zwischentitel und Bildunterschriften
14.1Die Überschriften in der Tageszeitung Arbeitsbogen 14.1
1. Welche Informationen vermittelt die Überschrift? Worüber informiert der Text (im ersten
Absatz, im zweiten Absatz usw.)? Gibt es eine zweite Überschrift? Wenn ja, welche Funktion
hat sie? Analysiert den Aufbau des Artikels und entwickelt aus den Ergebnissen einen Leitfaden.
2. Schneidet die Schlagzeile aus und tauscht untereinander. Was für eine Nachricht könnte
sich hinter eurer neuen Überschrift verbergen? Überlegt eine passende Geschichte und verfasst einen Artikel dazu.
3. Stellt euch nun eure Artikel gegenseitig vor und vergleicht sie mit den Originaltexten. Haben
die Artikel zur gleichen Überschrift das gleiche Thema?
Aus einer aktuellen Ausgabe der Freien Presse werden zwei oder drei Artikel herausgegriffen,
um an ihnen exemplarisch Aufbau und Funktion der Schlagzeile, der zweiten Überschrift und
des Textes zu analysieren. Schlagzeilen oder Hauptüberschriften werden ausgeschnitten.
Jede Gruppe erhält ein Blatt, auf dem eine Überschrift aufgeklebt ist. Welche Nachricht könnte
sich hinter dieser Überschrift verbergen? Die Schüler erfinden eine passende Geschichte, verfassen dazu einen Artikel und finden eine zweite Überschrift.
Danach werden die Artikel in der Klasse vorgestellt und mit den Originaltexten ver­glichen. Haben die Artikel zur gleichen Überschrift das gleiche Thema?
14.2 Überschriften für „kopflose Artikel“ Arbeitsbogen 14.2
1. Schneidet aus eurer Freien Presse Artikel so aus, dass die Überschriften nicht mehr zu lesen
sind. Gebt euren Partnern in der Lerngruppe die Aufgabe, zu den „kopflosen Artikeln“ passende Überschriften zu finden. Beachtet beim Formulieren die oben genannten Kriterien.
2. Vergleicht die Überschriften in Boulevardzeitungen mit denen in Abonnementzeitungen.
Welche gestalterischen Unterschiede bestehen (z. B. Typografie)? Welche inhaltlichen Unterschiede bestehen (Wortwahl, Trennung von Fakt und Meinung)? Welche sprachlichen Unterschiede bestehen (Satzaufbau, -länge)?
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3. Vergleicht in verschiedenen Tageszeitungen Überschriften und Inhalte von Artikeln. Sind sie
aufeinander abgestimmt? Sucht ein gutes und ein schlechtes Beispiel heraus und begründet
euer Urteil.
Die Überschrift ist ein sehr wichtiger Bestandteil eines Zeitungsbeitrags. Als typografisches
Gestaltungsmittel (Layout, Schrifttyp und -größe) wird sie als optischer Reiz wahrgenommen.
Überschriften sind Blickfänger – sie können im Überfliegen der Seite erfasst werden. Deshalb
sollten sie auch griffig formuliert sein. In dieser Übung formulieren die Schüler in Umkehrung
der vorangegangenen Aufgabe selbst Überschriften für Zeitungsartikel. Anschließend beschäftigen sie sich mit der sprachlichen und optischen Gestaltung von Überschriften in Abonnementund Boulevardzeitungen.
14.3 Was für eine Schlagzeile Arbeitsbogen 14.3
1. Wähle ein Bild aus einer Zeitung aus. Finde eine passende Schlagzeile.
2. Unterscheide sie nach Zeitungstyp (Abonnement- oder Boulevardzeitung).
3. Wählt euch ein Thema und formuliert eine griffige Schlagzeile mit zweiter Überschrift dazu.
Unterscheidet dabei wieder nach Abonnement- oder Boulevardzeitung.
4. Vergleicht die Schlagzeilen in der Klasse.
Die Zeitung lebt davon, mit eindrucksvollen Schlagzeilen Leser zu gewinnen. Der Sprachstil
und die Wortwahl sind klar und aussagekräftig. Die Schüler bedienen sich dieser Sprache, um
eine Schlagzeile für eine Abbildung zu finden. Die Schüler versetzen sich in die Rolle des Texters, der die treffende Schlagzeile für das Bild finden soll. Dabei knüpfen sie an ihr erarbeitetes
Wissen über Schlagzeilen an. Am Vergleich von Abonnement- und Boulevardzeitung können sie
zeigen, dass sie die Grundprinzipien dieser unterschiedlichen Zeitungstypen verstanden haben.
14.4 Die Bildunterschrift
Arbeitsbogen 14.4
1. Vergleicht Fotos und Bildtexte zum selben Sachverhalt, aber aus unterschiedlichen Zeitungen oder Magazinen miteinander. Haltet das Ergebnis schriftlich fest.
2. Entwerft zu verschiedenen Zeitungsfotos eigene Bildunterschriften und vergleicht diese danach mit den tatsächlichen.
3. Euer Lehrer schneidet Bildunterschriften von den Fotos ab und kopiert dann beides getrennt
voneinander. Ordnet danach die jeweils passenden Bildtexte den entsprechenden Fotos zu.
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4. Überprüft in der aktuellen Zeitung, ob ein abgedrucktes Foto zu dem dazugehörigen Text
passt oder nicht. Überlegt an konkreten Beispielen, welche zusätzlichen Informationen ein
Foto bietet.
Bilder, die angeblich mehr als tausend Worte sagen, sind oft recht nichtssagend, wenn eine
Bildunterschrift fehlt. Bildunterschriften (Bildtext, Bildzeile) sind jedoch nicht nur erklärendes
Beiwerk zum Bild. Da die Bildzeile der Text ist, der von vielen noch vor der Überschrift gelesen
wird, kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Der Bildtext soll Appetit auf den ganzen Text
machen.
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ZimU – Zeitung im Unterricht
15
54
Journalismus in Zeiten des Internets
Die Entwicklung des Internets und seine Bedeutung für die Presse werden oftmals mit der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert verglichen. Denn beide
Vorgänge lösten weitreichende Veränderungen aus. Der Journalismus in Zeiten des Internets
unterscheidet sich grundlegend von dem der früheren Jahre. Ob bei der Recherche oder der
Aktualität – das Internet eröffnet der Presse eine Vielzahl neuer Möglichkeiten, gefährdet aber
auch die Existenz mancher Tageszeitungen, die sich nicht ausreichend auf die Veränderungen
eingestellt haben.
15.1 Entstehung des Internets
Arbeitsbogen 15.1
Das Internet hat sich seit seiner Erfindung sehr stark verändert. Wie hat alles angefangen und
was war besonders wichtig für das Internet, wie wir es heute kennen und nutzen?
1. Recherchiert die Entwicklung des Internets und sucht nach wichtigen Erfindungen oder Ereignissen (Meilensteinen). Beachtet dabei verschiedene Aspekte wie:
¡¡ Erfindung des Internets
¡¡ Entwicklung der Übertragungstechnik
¡¡ Kosten für die Nutzer
¡¡ Entstehung von wichtigen Seiten oder Programmen
¡¡ Entwicklung von Geräten
Notiert in Stichworten, warum ihr findet, dass „euer“ Meilenstein wichtig ist.
2. Erstellt mit der ganzen Klasse eine Zeitleiste, auf der ihr eure Meilensteine eintragt. Benutzt
eure Stichworte, wenn ihr der Klasse einen Meilenstein vorstellt.
3. Benutzt die „WayBackMachine“ auf der Seite archive.org und seht euch alte Internetseiten
an. Wie haben sich Internetseiten über die Jahre verändert? Vergleicht eine alte Seite mit
der aktuellen Version (z.B. www.ard.de).
Ende der 1960er-Jahre ging das Internet aus dem Arpanet hervor, einem Projekt der Advanced Research Project Agency des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums. Der Datenaustausch zwischen den damals existierenden Computern war aufwendig, da sie meist
verschiedene Betriebssysteme hatten. Das Ziel des Projektes war es, durch ein dezentrales
Kommunikationsnetzwerk, das für alle Systeme und Typen zugänglich ist, den Datenaustausch
zu vereinfachen.
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Das Arpanet wurde zunächst von Universitäten und Forschungseinrichtungen genutzt. Anfang
der 1970er-Jahre überspannte das Netz jedoch bereits große Teile der USA. Eine der wichtigsten neuen Anwendungen war die E-Mail, durch die Daten erstmals so schnell ausgetauscht
werden konnten. Es existierten zwar Anfang der 1980er-Jahre schon private Mailbox-Netze, mit
denen Datenfernübertragungen möglich waren. Aber erst Anfang der Neunzigerjahre, mit der
Entwicklung des World Wide Web, wurde das Internet einem immer größeren Teil der Bevölkerung zugänglich.
Das World Wide Web wird oftmals mit dem Internet gleichgesetzt, obwohl es nur eine seiner
Anwendungen ist. Es wurde in den Achtzigerjahren von Tim Berners-Lee im Forschungszentrum Cern bei Genf entwickelt. Auch hier bestand das ursprüngliche Ziel darin, über ein Netzwerksystem Forschungsergebnisse mit Kollegen austauschen zu können.
Am 6. August 1991 wurde das World Wide Web zur allgemeinen Benutzung freigegeben. Mithilfe eines Webbrowsers kann der Nutzer dabei Daten von einem externen Webserver beziehen
und auf dem Bildschirm ansehen. Er kann sogenannten Links im Dokument folgen, die wiederum auf andere Dokumente verweisen. Dabei ist es gleichgültig, ob diese Dokumente auf
demselben Webserver oder einem anderen gespeichert sind. So entsteht ein weltweites Netz
aus Webseiten. Das Verfolgen der Links nennt man Internetsurfen. Gängige Browser sind heute
zum Beispiel „Firefox“, „Chrome“ oder „Internet Explorer“. Der erste grafikfähige Browser hieß
„Mosaic“ und wurde 1993 veröffentlicht.
Der Nutzung des Internets stand nun nichts mehr im Wege. Im Prinzip kann heute jeder Rechner auf der Welt mit einem anderen verbunden werden. Das Internet ist so zu einem maßgeblichen Faktor der Globalisierung geworden.
In den 1990er-Jahren verbreitete sich das Internet langsam auch in Privathaushalten. Die Nutzung war zunächst recht teuer und die Abrechnung erfolgte meist noch im Minutentakt. Große
Unternehmen begannen damit, eine eigene Internetpräsenz aufzubauen. Die Seiten waren sehr
textlastig da die Übertragungsraten sehr niedrig (56 kbit/Sekunde) waren und die Einbindung
von Bildern das Laden einer Seite zur Geduldsprobe machte. Dennoch setzte sich das Medium
durch und die Anzahl der Internetnutzer und vor allem der Internetseiten wuchs. Bereits Mitte
des Jahrzehnts gab es einige Suchmaschinen, die 1998 gestartete Suchmaschine Google setzte
sich jedoch durch. Mit ihr war es auch für weniger geübte Nutzer möglich, Seiten und Informationen schnell aufzufinden, deren Adressen einem unbekannt waren. Vorher navigierte man
meist über Links, und die Suche nach einer bestimmten Information war schwierig.
In den 2000er-Jahren stiegen die Übertragungsraten und die Kosten sanken. Dadurch wurde
es möglich, auch Bilder, Audios oder sogar Videos online zu übermitteln. Plattformen wie Ebay
(1995), die Musiktauschbörse Napster (1998) und das Videoportal Youtube (2005) setzten sich
durch und es entstanden viele private Blogs. Der Begriff Web 2.0 bezeichnet diesen Trend des
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ZimU – Zeitung im Unterricht
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Erstellens von Inhalten durch private Nutzer für private Nutzer. Soziale Netzwerke wie Facebook (2004) oder Myspace (2003) verstärkten diese Entwicklung.
Mit dem Aufkommen von mobilen Geräten zur Internetnutzung wie Smartphones und TabletPCs sind Informationen im Internet heute nahezu überall und jederzeit abrufbar.
15.2 Arbeiten ohne Internet? Arbeitsbogen 15.2
Heute gibt es bei fast jedem großen Sportereignis ein Medienzentrum. Hier können Journalisten
ins Internet gehen und ihre Informationen, Bilder, Videos, Interviews usw. an die Redaktion zu
Hause schicken. Doch wie war es früher?
Stellt euch vor, es gäbe kein Internet!
¡¡ Wie könntet ihr eure Informationen an die Redaktion übermitteln?
¡¡ Was wären gute Alternativen zum Googlen?
Die Aufgabe soll den Schülern die Bedeutung des Internets für die journalistische Arbeit vermitteln. Die Arbeit der Journalisten hat sich völlig verändert. In alten Filmen sind folgende
Szenen noch zu sehen: Der Sieger bei einem Pferderennen steht fest, die Journalisten laufen
zum Telefon und diktieren ihrer Redaktion kurze Artikel über das Ereignis. Am anderen Ende
der Leitung sitzt ein redaktioneller Mitarbeiter, der den Text stenografiert und später auf der
Schreibmaschine abtippt. Die Redaktionen unterhielten früher ganze Büros mit Schreibkräften,
die ausschließlich damit befasst waren, telefonisch diktierte Artikel oder Texte, die per Fax eingetroffen waren, zu übertragen.
Heute arbeiten Journalisten, etwa bei der Freien Presse, anders. Für Reporter ist journalistische
Arbeit ohne E-Mail und Internet nicht mehr vorstellbar. Der Journalist begibt sich nach einem
Sportereignis mit seinem Laptop in das Medienzentrum vor Ort, schreibt dort seinen Artikel
und schickt ihn umgehend per E-Mail an seine Redaktion. Dort kann er nun für die Printausgabe der Freien Presse verarbeitet oder direkt im Internet auf www.freiepresse.de veröffentlicht
werden.
Die Verbreitungsgeschwindigkeit der Nachrichten hat sich durch das Internet um ein Vielfaches
erhöht, genauso wie ihre Verfügbarkeit. Noch vor wenigen Jahren waren Journalisten völlig auf
die umfassenden Zeitungsarchive angewiesen. Das Auswerten von Zeitungen gehörte zum Tagesgeschäft des Journalisten. Hatte ein Redakteur in anderen Zeitungen interessante Artikel zu
einem bestimmten Thema gefunden, so schickte er sie ins Archiv, wo sie nach einem Stichwortsystem archiviert wurden. Benötigte er später Informationen zu dem Thema, konnte ihm das
Archiv sämtliche gesammelte Artikel zur Verfügung stellen.
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15.3
Die Tageszeitung im Internet
57
Arbeitsbogen 15.3
Geht auf www.freiepresse.de, die Internetseite der Freien Presse, und seht euch die Navigationsleiste an. Vergleicht den Aufbau der Internetseite mit dem Aufbau der Printausgabe.
¡ Vergleicht die einzelnen Seiten und Unterseiten auf der Navigationsleiste mit den
Ressorts der Printausgabe. Welche Unterschiede gibt es bei der Gliederung?
¡ Welche Inhalte gibt es nur online und was
könnten die Gründe dafür sein?
¡ Welche Inhalte sind nur in der Printausgabe zu finden und welche Gründe könnte
es hierfür geben?
¡ Welche Inhalte sind frei zugänglich und
wofür muss man wie viel bezahlen? Warum kosten eurer Meinung nach auch Inhalte im Internet Geld?
Die Schüler setzen sich mit dem Online-Angebot der Freien Presse auseinander und erfassen dessen Struktur. Während die Zeitung in Ressorts und Rubriken gegliedert ist, gibt es in
der Online-Ausgabe auch eine thematische Gliederungsebene. So gibt es beispielsweise unter der Hauptseite Sport eine eigene Unterseite mit dem Thema „Regionalfußball“ sowie ein
„Tippspiel“.
Einige Inhalte werden nur online angeboten. Dabei handelt es sich meist um multimediale oder
interaktive Angebote wie Videos, Umfragen oder Bilderstrecken. Auf einige muss man in der
Printausgabe aus Platzgründen verzichten, andere sind analog nicht umsetzbar.
Da selbstverständlich auch das Erstellen der Beiträge für das Internet aufwendig und teuer ist,
gibt es bei der Freien Presse, wie bei zahlreichen anderen deutschen Zeitungen, eine sogenannte
Paywall: Nur ein Teil der Inhalte ist kostenfrei zugänglich, für die übrigen Beiträge muss vom
Leser bezahlt werden. Weiterführende Informationen zur Bezahlschranke und ihren verschiedenen Varianten sowie einen gesonderten Arbeitsbogen finden Sie unter 16.2.4.
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15.4 Die Freie Presse in sozialen Netzwerken
58
Arbeitsbogen 15.4
Die Freie Presse ist auch in sozialen Netzwerken wie Facebook, Google+ oder Twitter vertreten.
Was macht sie da? Geht über www.freiepresse.de auf die Facebook- bzw. die Google+- oder Twitterseite der Freien Presse.
1. Betrachtet die Aktivitäten der letzten Tage: Welche Regelmäßigkeiten könnt ihr feststellen?
Achtet dabei auf folgende Punkte:
¡¡ Anzahl der Posts und Tweets
¡¡ Themen
¡¡ Zeichenanzahl
¡¡ Links
¡¡ Bilder
Tipp: Für diese Aufgabe müsst ihr euch nicht bei Facebook, Google+ oder Twitter anmelden!
Ihr könnt die Seiten auch ansehen, ohne registriert zu sein.
2. Vergleicht eure Ergebnisse in der Klasse.
3. Welchen Vorteil hat das Teilen, Liken oder Retweeten von Artikeln für die Leser und für die
Zeitung? Macht euch Stichpunkte und diskutiert sie in der Klasse.
Auf Facebook, Google+ und Twitter werden täglich Links zu ausgesuchten Artikeln der Internetseite der Freien Presse gepostet. Die Artikel beziehen sich meistens auf Themen, die von der
Freien Presse exklusiv angeboten werden bzw. für die es ein großes regionales Interesse gibt.
Die Einleitungen, auch Teaser genannt, bestehen aus maximal 140 Zeichen – der maximalen
Zeichenanzahl einer Twitter-Nachricht. Die Mischung aus Überschrift und Lead soll dabei einen Überblick über das Thema geben und Neugierde auf den verlinkten Artikel wecken. Durch
die „Like“ (Gefällt-mir)-Funktion auf Facebook kann ein Nutzer einen Artikel als interessant
markieren. Ein Artikel mit vielen „Likes“ wird also von vielen Nutzern als besonders lesenswert empfohlen. Artikel lassen sich durch Funktionen wie „Teilen“ (Facebook) oder „Retweet“
(Twitter) an andere Mitglieder eines sozialen Netzwerks weiterleiten. Ein Nutzer kann somit
durch seine Bekannten auf ein interessantes Thema aufmerksam gemacht werden. Der SocialMedia-Auftritt einer Zeitung ist dabei keine direkte Konkurrenz zur eigenen Internetseite. Die
Aufgabe besteht vielmehr darin, Aufmerksamkeit zu erzeugen und auf die Homepage zu lenken.
Wichtig bei dieser Aufgabe ist, die Schüler darauf hinzuweisen, dass eine Registrierung zur
Ausführung nicht nötig ist. Jeder Einzelne sollte diese Entscheidung unter Berücksichtigung
von Datenschutzbedenken und ggf. in Absprache mit den Eltern sorgfältig abwägen.
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15.5 Zwitschern und Teilen
59
Arbeitsbogen 15.5
Euer Lieblingsverein hat einen neuen Spieler verpflichtet? Eure Schule bleibt morgen geschlossen,
weil die Heizung ausgefallen ist? Wichtige und interessante Neuigkeiten teilt man gerne mit seinen Freunden. Dabei können Facebook, Google+ und Twitter helfen. Wer sich hierfür nicht registrieren möchte, kann aber auch mit einer E-Mail, MMS oder SMS Links verschicken.
1. Sucht auf www.freiepresse.de, der Internetseite der Freien Presse, nach einem Artikel,
den ihr für besonders lesenswert haltet.
2. Schreibt einen eigenen Teaser (max. 140 Zeichen) zu dem Artikel. Leitet ihn an Freunde oder
Bekannte weiter, die sich für das Thema interessieren.
3. Stellt eure Teaser der Klasse vor. Wie viele Mitschüler würden auf den Link
klicken?
Viele Schüler sind schon Mitglied eines sozialen Netzwerks. Für die Bearbeitung dieses Arbeitsbogens bietet es sich an, die vorhandene Kompetenz der Schüler in die Bearbeitung der
Aufgaben miteinzubeziehen und ggf. den Zugriff auf die Netzwerke während des Unterrichts
zu erlauben. Doch auch ohne Mitgliedschaft in einem sozialen Netzwerk ist es wichtig, Aufmerksamkeit und Interesse für einen Link erzeugen zu können. Einen Link, den ich per E-Mail
erhalte, werde ich eher anklicken, wenn es einen lustigen oder spannenden Teaser dazu gibt.
Wie bei Arbeitsbogen 15.4 ist es auch hier wichtig, die Schüler darauf hinzuweisen, dass eine
Registrierung zur Ausführung nicht nötig ist. Jeder Einzelne sollte diese Entscheidung unter
Berücksichtigung von Datenschutzbedenken und ggf. in Absprache mit den Eltern sorgfältig
abwägen. Der Teaser kann ebenso per E-Mail verschickt werden.
15.6 Kommunikation und Interaktion Arbeitsbogen 15.6
Das Internet ermöglicht eine schnelle und direkte Kommunikation und Interaktion zwischen der
Redaktion und den Lesern bzw. zwischen den Lesern.
1. Welche Möglichkeiten der Interaktion oder Kommunikation findet ihr auf den Online-Angeboten der Freien Presse? Unterscheidet zwischen:
¡¡ Leser – Redaktion
¡¡ Leser – Leser
2. Vergleicht diese Möglichkeiten mit den Leserbriefen in der Printausgabe der Freien Presse.
Welche Unterschiede könnt ihr feststellen? Achtet auf folgende Punkte:
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¡¡ Wortwahl
¡¡ Satzlänge
¡¡ Emoticons
¡¡ Anonymität
¡¡ Objektivität
¡¡ Interaktion
Das Internet bietet die Möglichkeit der Kommunikation in zwei Richtungen. Die Freie Presse
macht von dieser Möglichkeit des Meinungsaustausches Gebrauch, indem sie Kommentare zu
den Artikeln ermög­licht oder die Leser in Umfragen nach deren Meinung fragt. Im Gegensatz
zu den meist sehr sachlichen und langen Leserbriefen bestehen Kommentare meist nur aus ein
paar Worten oder Smileys. Oft weisen die Kommentare einen gegenseitigen Bezug auf. Einige
Reaktionen erfolgen dabei sehr kurzfristig. Im Gegensatz zu Leserbriefen durchlaufen Kommentare im Internet keine redaktionelle Vorauswahl. Sie werden in der Regel auch nicht gekürzt. Bei beleidigenden oder juristisch bedenklichen Inhalten erfolgt allerdings eine Zensur,
auch um die Kommentatoren vor rechtlichen Folgen zu schützen. Meist geschieht dies mit dem
Hinweis, dass ein bestimmter Kommentar entfernt wurde. Die Aufgabe eignet sich auch, um
über die Vor- und Nachteile der Anonymität des Internets zu diskutieren.
15.7
Das Digitalabo und das Digitalpaket
der Freien Presse
Arbeitsbogen 15.7
Eine Tageszeitung besteht im 21. Jahrhundert nicht mehr notwendigerweise aus Papier mit Druckerschwärze. Neben der gedruckten Version bietet jede moderne Tageszeitung heute auch eine digitale
Version. Welche Möglichkeiten bietet das Digitalabo der Freien Presse?
¡¡ Recherchiert folgende Fragen auf www.freiepresse.de > Digitalabo:
¡¡ Was genau ist ein E-Paper?
¡¡ Wo liegt der Unterschied zur gedruckten Zeitung?
¡¡ Was genau beinhaltet ein Digitalabo der Freien Presse?
¡¡ Das „Freie Presse“-E-Paper lässt sich auf dem PC oder als App auf einem Tablet oder
Smartphone nutzen. Überlegt, welche Vorteile diese Formen des E-Papers jeweils haben.
¡¡ Wie viel kostet ein Digitalabo der Freien Presse?
¡¡ Was ist der Unterschied zwischen einem Digitalabo der Freien Presse und einem
Digitalpaket? Informiert euch auf www.digitalpaket.de.
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ZimU – Zeitung im Unterricht
Eine Tageszeitung besteht im 21. Jahrhundert nicht mehr notwendigerweise aus Papier mit
Druckerschwärze. Neben der gedruckten Version bietet jede moderne Tageszeitung heute auch
eine digitale Version. Dieser Arbeitsbogen unterstützt Ihre Schüler dabei, sich zu informieren,
was ein E-Paper ist und welche Möglichkeiten das Digitalabo der Freien Presse darüber hinaus
noch bietet.
Das E-Paper der Freien Presse ist erst einmal eine 1:1-Version der gedruckten Zeitung, mit allen
Artikeln, Bildern und Anzeigen.
Die Schriftgröße und weitere Darstellungsoptionen können angepasst werden. Interessante Artikel und Bilder zu bestimmten Themen können in einem persönlichen Archiv abgelegt werden
und selbstverständlich kann jede Seite als PDF-Dokument heruntergeladen und auf der eigenen
Festplatte gespeichert werden.
Mittels einer App wird die Darstellung dieser Inhalte bei Bedarf für das jeweilige Endgerät,
Tablet-PCs oder Smartphones, optimiert. Sofern ein Internetzugang besteht, ist es Abonnenten
so möglich, sich mittels der mobilen Seiten der Freien Presse jederzeit und überall auf den neuesten Stand zu bringen und zu erfahren, was in der Welt und in der eigenen Region geschieht.
Die digitale Zeitung kann also, im Gegensatz zur gedruckten Version, an die individuellen Nutzerbedürfnisse des Abonnenten angepasst werden. Zeitungsartikel müssen nicht mehr ausgeschnitten und in einer Schublade aufbewahrt werden, sondern können überall abgerufen und
digital abgespeichert werden.
Das Digitalabo der Freien Presse beinhaltet:
¡¡ Unbegrenzten Zugang zu allen Online-Inhalten auf www.freiepresse.de.
¡¡ Das E-Paper der Freien Presse auf PC, Tablet und Smartphone.
¡¡ Zugang zum digitalen Archiv der Freien Presse. Hier finden Abonnenten alle Beiträge ab
dem 1. Januar 2010.
¡¡ Einen täglichen Newsletter mit Themenempfehlungen der Redaktion.
Darüber hinaus bietet die Freie Presse mit dem Digitalpaket Möglichkeiten, mit dem Digitalabo auch ein Tablet oder ein Smartphone zu erwerben, auf dem dieses genutzt werden kann:
www.digitalpaket.de.
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ZimU – Zeitung im Unterricht
16 ZimU goes tablet! – Das Tablet im Unterricht
Durch das leichte, intuitive Bedienen und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten üben Tablets
eine große Anziehungskraft auf Kinder und Jugendliche aus. Diese Begeisterung lässt sich hervorragend für den Unterricht nutzen. Lehrer berichten von der großen Motivation, für die die
handlichen Computer in der Schule gesorgt haben, und den vielfältigen Möglichkeiten, sie für
einen anschaulichen und kreativen Unterricht zu nutzen.
In Verbindung mit dem E-Paper der Freien Presse, zu dem Sie im Rahmen von „ZimU
goes Tablet“ kostenlos Zugang haben, lässt sich das Geschehen in der Welt wie auch das in
der eigenen Region mit den Tablets bequem in die Schule holen: Die ganze Klasse kann –
jeder an seinem Gerät – gemeinsam die digitale Tageszeitung lesen und über aktuelle Themen
und Debatten ins Gespräch kommen. Zum Start von „ZimU goes tablet!“ empfehlen wir Ihnen
und Ihren Schülern folgendes Video-Tutorial (ca. 3 Minuten), das die Vorzüge der digitalen Tageszeitung anschaulich und unterhaltsam präsentiert: www.freiepresse.de/zimu.
Für die ersten Unterrichtseinheiten mit dem Tablet bieten sich dann die Arbeitsbögen des Kapitels 16.1 an. Denn auch wenn die sogenannten Digital Natives oft die wahren Experten im
Internet zu sein scheinen – der Jugendmedienstudie JIM 2013 zufolge sind Jugendliche durchschnittlich drei Stunden täglich online –, so fehlt es ihnen doch oft an Wissen, wie man sich
sicher und kompetent durchs Netz bewegt. Bei „ZimU goes tablet!“ geht es daher zunächst vor
allem darum, dass die Schüler lernen, wie sie verlässliche Informationen recherchieren und
Suchmaschinen gekonnt nutzen, dass sie nicht in Bezahlfallen tappen und für das Thema Datenschutz sensibilisiert werden. Nach Bearbeitung dieser Arbeitsbogen sollte allen Schülern klar
sein, dass das Internet weder ein rechts- noch ein ethikfreier Raum ist.
Das Kapitel 16.2 gibt Ihnen im Anschluss dann Gelegenheit, tiefer in das Thema Onlinejournalismus einzusteigen. Um diesen überhaupt vom Printjournalismus abgrenzen zu können, sollte
zunächst darüber gesprochen werden, wie die Druckausgabe der Tageszeitung Tag für Tag entsteht. Folgendes Video-Tutorial (ca. 3 Minuten) gibt einen guten Einblick, wie eine moderne
Zeitungsredaktion arbeitet: www.freiepresse.de/zimu.
Zum Abschluss des Themas Onlinejournalismus bietet es sich schließlich an, die Funktionen
des Tablets noch einmal in voller Breite zu nutzen. Sicher wird es den Schülern großen Spaß
machen, im Rahmen der Arbeitsbogen 16.2.5.1 und 16.2.6.1 eine eigene Bildstrecke und einen
eigenen Video-Beitrag zu erstellen. Die fertigen Beiträge werden im Anschluss auf der Seite
www.freiepresse.de/zimu veröffentlicht.
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ZimU – Zeitung im Unterricht
Nützliche Tipps und Apps:
Im Rahmen von „ZimU goes tablet!“ kann das Thema Tablet im Unterricht natürlich nicht in
Gänze erfasst und behandelt werden, zu vielfältig sind die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten, Apps und Methoden. Folgende Webseiten, Blogs und Bücher möchten wir Ihnen zum Einstieg empfehlen:
¡¡ Diese Seite des iPad-Herstellers Apple gibt einen guten Einblick, wie das Gerät im Un­
terricht genutzt werden kann (https://www.apple.com/de/education/real-stories/cedarsschool/#video-cedars-school).
¡¡ Das kostenlose E-Book „Mobiles Lernen in der Schule“ des Stuttgarter Medienforschers
Frank Thissen bietet einen guten Überblick über die Besonderheiten und Vorzüge des Schul­
unterrichts mit Tablet (http://www.frank-thissen.de/ibook_gut.pdf).
¡¡ Der Blog „iPad in der Schule“ hilft Lehrern pädagogisch wie technisch beim Einstieg in
den Schulalltag mit dem Tablet (http://schule-ipad.de).
Eine große Anzahl von Apps – Programmen, die auf das Tablet heruntergeladen werden können
und dadurch seine Anwendungsmöglichkeiten erweitern – ist auf den Unterricht in der Schule
zugeschnitten. Selbstverständlich bieten viele Unternehmen und Verlage ihre Ideen zum Kauf
an, aber es gibt auch zahlreiche kostenlose Angebote, die nützlich und überdies anspruchsvoll
gemacht sind. Zum Beispiel:
¡¡ Von Lehrern erstellte Datenbank mit Apps für den Unterricht, mit einer Bewertung, wie
anwenderfreundlich und nützlich diese sind: www.schule-apps.de
¡¡ Offene Internetplattform zu Lehrinhalten und Lernprozessen:
wikis.zum.de/zum/Apps_fuer_die_Schule
¡¡ Bewährte App zum Erstellen von Lernkarten, zum Beispiel für Vokabeln oder Geschichts­
fakten und -daten: card2brain
¡¡ Nachschlagewerk für Biologie-Wissen: Lindner Biologie Glossar
¡¡ Diese App von der Bundeszentrale für politische Bildung, Deutschlandradio und dem Zen­
trum für Zeithistorische Forschung Potsdam e. V. macht das Thema über Karten, Bilder und
einen Film plastisch und lebendig: Die Berliner Mauer.
Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß mit der Freien Presse und dem Tablet im Unterricht!
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ZimU – Zeitung im Unterricht
16.1
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Sicher und kompetent im Netz surfen
In den Kapiteln 16.1.1 bis 16.1.3 geht es zunächst darum, wie man verlässliche Informationen im
Internet recherchiert. Denn oft geht das Bemühen um eine Information der Schüler nicht über
eine einfache Begriffsuche bei Google oder Wikipedia hinaus, obwohl nur wenige Handgriffe nötig
sind, um die Internetrecherche effizienter und das Ergebnis zuverlässiger zu gestalten. In den
Kapiteln 16.1.4 bis 16.1.7 liegt der Schwerpunkt schließlich auf der Sicherheit im Netz. Ob in sozialen Netzwerken oder beim Einkauf im Internet: Themen wie Datenschutz und Schutz der Privatsphäre sollten den Schülern stets präsent sein – das Internet ist kein rechtsfreier Raum und auch
ethische Prinzipien gelten nicht nur im realen Leben, sondern auch im virtuellen Raum.
16.1.1 Informationsvielfalt im Internet –
Überprüfung von Onlinequellen
Arbeitsbogen 16.1.1
Mit dem Surfen im Internet ist es ein bisschen wie mit dem Fahrradfahren: Man kann viel entdecken und sich schnell durch die Welt bewegen, aber man sollte zuvor ein paar Fähigkeiten
erwerben und die wichtigsten Regeln kennenlernen, um sich nicht zu verfahren.
Besonders entscheidend bei der Benutzung des Internets ist zu lernen, die Qualität und Zuverlässigkeit von Internetseiten einzuschätzen.
1. Teilt euch in drei Gruppen auf und informiert euch auf dem Tablet
zum Thema E-Zi­garette, jeweils auf einer der folgenden Websites:
www.freiepresse.de, www.steamo.de und www.bfr.bund.de.
Macht euch dabei Stichpunkte zu folgenden Fragen:
¡¡ Was genau ist eine E-Zigarette?
¡¡ Sind E-Zigaretten gesundheitsschädlich?
¡¡ Machen E-Zigaretten süchtig?
¡¡ Helfen E-Zigaretten dabei, mit dem Rauchen aufzuhören?
2. Stellt eure Ergebnisse kurz den anderen Gruppen vor und diskutiert im Anschluss, in welchen Punkten sich die von den verschiedenen Gruppen recherchierten Infos unterscheiden.
Woran liegt das?
3. Im Internet werden auch viele Falschmeldungen und Unwahrheiten verbreitet. Daher sollte
man sich gut überlegen, auf welchen Websites man recherchiert, und deren Seriosität überprüfen. Seht euch die Website, von der eure Informationen stammen, noch einmal ganz genau an und nutzt dafür die angefügte Checkliste!
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Tablets in der Schule können eine wichtige Hilfe dabei sein, den Schülern Kompetenzen bei der
Nutzung der digitalen Medien, insbesondere des Internets, zu vermitteln. Mit den Tablets lässt
sich gut üben, was für das Benutzen jedes Smartphones genauso wichtig ist.
Viele Jugendliche öffnen bei der Internetrecherche wahllos die ersten Suchergebnisse, ohne
diese auf Seriosität zu überprüfen. Grundsätzlich sollte man aber informiert sein, womit man
es bei der jeweiligen Internetseite zu tun hat. Vor allem Werbung sollte als solche erkannt und
von seriösen Quellen unterschieden werden. Der Vergleich dreier Websites führt den Schülern
die Vorzüge objektiver Berichterstattung vor Augen. Die angefügte Checkliste kann dabei eine
wertvolle Hilfe sein und sollte jedem Schüler zur Verfügung gestellt werden.
Parallel zu Aufgabenstellung 2 bietet es sich an, dass die Ergebnisse der verschiedenen Gruppen nicht nur präsentiert werden, sondern der ganzen Klasse über das Tablet auch als Infoblätter zur Verfügung gestellt werden.
Checkliste zur Überprüfung von Onlinequellen:
Was ist das für eine Website?
¡¡ Hat die Website ein Impressum? Wer zeichnet für den Inhalt verantwortlich?
¡¡ Wem gehört die Internetadresse? Klicktipp: www.whois.net
¡¡ Steht eine Organisation oder ein Unternehmen hinter der Website? Welche Interessen
werden vom Betreiber der Website verfolgt?
¡¡ Welche Logos werden auf der Website verwendet?
¡¡ Welche Inhalte stehen neben dem gefundenen Text sonst noch auf der Website?
¡¡ Gibt es auf der Website kostenpflichtige Angebote?
¡¡ Welche anderen Inhalte werden auf der Website verlinkt?
¡¡ Was findet man in anderen Quellen über diese Website?
Wie aktuell und seriös sind die Inhalte?
¡¡ Von wem stammen die Infos auf der Website? Gibt sich der Autor zu erkennen?
¡¡ Wenn ja, was ist das für ein Autor? Gebt den Namen in eine Suchmaschine ein und
¡¡
¡¡
¡¡
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versucht so, möglichst viel über ihn oder sie herauszufinden.
Werden Quellenangaben gemacht? Sind diese nachvollziehbar?
Wie aktuell sind die Informationen?
Ist der Autor kompetent auf dem jeweiligen Sachgebiet?
Ist der Autor objektiv auf dem jeweiligen Sachgebiet, oder verfolgt er kommerzielle,
politische oder persönliche Interessen?
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ZimU – Zeitung im Unterricht
16.1.2 Informationsvielfalt im Internet –
Wie gut ist Wikipedia?
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Arbeitsbogen 16.1.2
Bei der Fülle an Nachrichten und Fakten, die das World Wide Web aus der gesamten Welt, aus
der unendlichen Menge an Quellen und Autoren enthält, ist es nicht immer leicht, den Überblick darüber zu behalten, wem man Glauben schenken und als seriös einstufen kann. Gerade
bei Jugendlichen ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia sehr beliebt, wenn es gilt, Fakten zu
recherchieren. Aber wie genau funktioniert Wikipedia und sind die hier veröffentlichten Informationen verlässlich?
1. Teilt euch in zwei Gruppen auf und informiert euch über die Tageszeitung Freie Presse auf
jeweils einer der folgenden Websites:
¡¡ www.freiepresse.de (Service > Medienhaus > Chronik)
¡¡ www.wikipedia.de
2. Vergleicht im Anschluss eure Ergebnisse. Sind die Angaben in der Online-Enzyklopädie Wikipedia richtig und vollständig?
3. Über dem Wikipedia-Artikel zur Freien Presse könnt ihr neben dem Reiter „Artikel“ auch
die „Diskussion“ einsehen. Schaut rein und lest, über welche Inhalte hier diskutiert wird.
4. Rechts daneben könnt ihr u.a. die „Versionsgeschichte“ des Artikels einsehen. Schaut rein
und vollzieht nach, wie der Artikel von verschiedenen Usern verändert wurde.
5. Ihr habt einen Fehler im Wikipedia-Artikel zur Freien Presse gefunden oder möchtet etwas ergänzen? Mischt euch in die Diskussion ein und verbessert den Wikipedia-Artikel! Tipp: Informiert euch dafür zunächst auf der Seite www.klicksafe.de (Themen > Suchen & Recherchieren
> Wikipedia) über die Funktionsweise und die Möglichkeiten der Mitwirkung von Wikipedia!
6. Diskutiert die Vor- und Nachteile der Recherche mit der Online-Enzyklopädie Wikipedia.
Schüler verlassen sich allzu oft auf Wikipedia, ein frei zugängliches Online-Lexikon, an dem
jeder mitarbeiten kann. Es gibt keine klassische Redaktion, sondern freiwillige Autoren – das
kann jeder sein – schreiben bzw. ergänzen unentgeltlich Beiträge und stellen so ihre Erfahrungen und ihr Wissen der Allgemeinheit zur Verfügung.
Keine Frage, Wikipedia bietet eine Vielzahl an Informationen und kann sehr nützlich sein. Da
die zur Verfügung gestellten Infos aber nicht redaktionell bearbeitet, sondern nur von Usern
kontrolliert werden, ist Vorsicht geboten. Wikipedia eignet sich gut, um sich einen ersten Überblick über ein Thema zu verschaffen, in einem zweiten Schritt sollten die hier gesammelten
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Informationen allerdings stets überprüft werden. Um dies zu verdeutlichen dient Aufgabe 1.
Wie im Arbeitsbogen 1.3 sollen die Schüler die Historie der Freien Presse recherchieren, hier
aber zusätzlich die Ergebnisse von der Suche auf der Verlagsseite mit den bei Wikipedia genannten Fakten vergleichen.
Indem die Schüler selbst einen Wikipedia-Artikel überprüfen und bearbeiten, lernen sie die
Funktionsweise der Online-Enzyklopädie von Grund auf verstehen und es entsteht ein Bewusstsein dafür, dass die hier eingestellten Artikel durchaus Halb- oder Unwahrheiten enthalten können. Selbstverständlich kann diese Aufgabe inhaltlich an jedes unterrichtsrelevante
Thema angepasst werden. Wichtig ist nur, den Schülern eine seriöse Quelle für den „Gegencheck“ zur Verfügung zu stellen. Finden Sie kein Thema, das bei Wikipedia nicht vollständig
und/oder korrekt abgehandelt wird, bietet es sich ggf. an, einen neuen Wikipedia-Artikel zu
einem Thema zu verfassen, das die Schüler selbst recherchieren – zum Beispiel zur eigenen
Schule, einem (unbekannten) Denkmal im eigenen Ort etc.
Zum tieferen Einstieg in das Thema informiert die EU-Initiative Klicksafe umfassend über Wikipedia und hat ein Informationsblatt mit nützlichen Hinweisen zum Benutzen des Online-Lexikons zusammengestellt:
¡¡ http://www.klicksafe.de/wikipedia/
¡¡ http://www.klicksafe.de/fileadmin/media/images/themen/suchen/wikipedia/
AB_2_Lösung_Artikelseite.jpg
16.1.3 Informationsvielfalt im Internet
Suchmaschinen kompetent nutzen
Arbeitsbogen 16.1.3
Um auf den Milliarden Seiten des World Wide Web eine gesuchte Information aufzuspüren, sind
Suchmaschinen unentbehrlich. Ein Klick, und eine – mitunter ebenfalls sehr umfangreiche –
Vor­auswahl ist getroffen – man kann gezielter weitersuchen.
1. Sucht bei google.de, bei metager.de und bei dmoz.de nach dem ersten Bundespräsidenten
der Bundesrepublik Deutschland. Notiert euch, welche Unterschiede euch bei den Suchergebnissen auffallen,
2. Informiert euch im Internet darüber, was eine indexbasierte, was eine katalogbasierte und
was eine Metasuchmaschine ist. Besprecht die Vor- und Nachteile der verschiedenen Suchmaschinen in der Gruppe.
3. Auch die Videoplattform „YouTube“ kann als Suchmaschine genutzt werden – hier kann man
viele Hilfs- und Lernvideos zu allen möglichen Themen finden. Aber auch Suchmaschinen
wie Google bieten die Funktion, nur nach Videos zu suchen. Sucht im Internet nach einem
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Video, das erklärt, wie eine Suchmaschine funktioniert. Wer findet das beste, anschaulichste
Ergebnis? Vergleicht anschließend eure Suchmethoden und Ergebnisse.
4. Auf der Google-Startseite (www.google.de) findet ihr unten rechts den Punkt „Einstellungen“. Wählt hier den Unterpunkt „Erweiterte Suche“ und informiert euch, mit welchen
Tricks man noch bessere Suchergebnisse erzielen kann. Probiert die erweiterte Suche im Anschluss direkt aus!
5. Immer wieder wird die Suchmaschine Google von Datenschützern attackiert.
Warum? Recherchiert im Archiv der Freien Presse auf www.freiepresse.de!
Tipp: In den Programmen Mozilla Firefox, Google Chrome oder Internet Explorer kann man rechts
oben in der Leiste ein Fenster für die Schnellsuche einrichten. Das spart viel Zeit!
Die meistgenutzten Suchmaschinen sind: Google, Yahoo, Bing, Baidu (die meistgenutzte chinesische Suchmaschine), Ecosia und Ask. Sie alle arbeiten indexbasiert. Das heißt, die Suchmaschine liest mithilfe sogenannter Crawler oder Spider, einem System aus Hard- und Software,
Unmengen von Dokumenten aus dem World Wide Web ein, analysiert sie und legt einen Suchindex an, der dann bei den Suchanfragen durchforscht wird. Man erhält auf diese Weise sehr
schnell sehr viele Ergebnisse. Google, in Deutschland bei über 95 Prozent der Suchen verwendet, erklärt seine eigene Arbeitsweise in einem Film:
¡¡ http://www.google.de/intl/de/insidesearch/howsearchworks/crawling-indexing.html
Außerdem gibt es Metasuchmaschinen. Sie erstellen keinen eigenen Suchindex aus den Dokumenten, sondern durchsuchen den Bestand indexbasierter Suchmaschinen. So kann eine noch
größere Menge von Daten durchsucht werden. Metasuchmaschinen werden im Vergleich zu
den indexbasierten Suchmaschinen nur wenig genutzt. Beispiele sind www.metager.de oder
www.ixquick.de.
Besonders geeignet für Kinder und Jugendliche sind die katalogbasierten Suchmaschinen. Hier
haben Menschen die Seiten vorgesichtet und -sortiert. Beispiele hierfür sind www.dmoz.de oder
die Kindersuchseiten www.blinde-kuh.de und www.fragfinn.de. Nachteil dieser Suchmaschinen
ist, dass sie aufgrund der nötigen redaktionellen Bearbeitung meist nicht so aktuell sind wie die
indexbasierten Suchmaschinen. Ein vergleichsweise neuer Weg, nach Informationen zu suchen,
sind die semantischen Suchmaschinen. Sie durchkämmen das Netz nicht nach Stichworten,
sondern sollen die Bedeutung einer Frage erfassen und passende Antworten finden. Eine Suchmaschine dieser Art – bislang jedoch nur in englischer Sprache – ist www.wolframalpha.com.
Nach Bearbeitung dieses Arbeitsblattes sollten die Schüler Suchmaschinen kompetent zu nutzen wissen, um schnell an die richtigen Informationen zu kommen. Zudem sollten sie wissen,
dass es neben Google noch viele weitere Suchmaschinen gibt, die zum Teil unterschiedlich
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funktionieren. Und nicht zuletzt sollten sie für die Tatsache sensibilisiert werden, dass viel
genutzte Suchmaschinen wie Google über die Suchanfragen Informationen über die User
sammeln und so etwa zielgerichtete Werbung platzieren.
16.1.4 Datenschutz im Netz
Arbeitsbogen 16.1.4
Eine große Herausforderung für die Benutzer des Internets stellt das Thema Datenschutz dar.
Nur schwer lässt sich nachvollziehen, was mit unseren Daten passiert, nachdem wir sie auf einer Internetseite eingetragen haben. Bei der Teilnahme an einem Gewinnspiel, beim Kauf einer
DVD oder bei der Anmeldung zu einem Newsletter – immerzu werden wir als Internetnutzer
nach Informationen zu unserer Person befragt.
1. Teilt euch in Zweierteams auf und spielt folgendes Datenschutz-Quiz auf eurem Tablet.
Wählt das „Quiz mit Zusatzinformationen“!
¡¡ http://www.klicksafe.de/qz/quiz03/_project/
2. Druckt jeder euer Ergebnis aus und besprecht diese anschließend in der Runde. Erscheinen
euch die Hinweise, die den Fragen im Quiz folgen, sinnvoll? Was war neu für euch? Erstellt
auf dem Tablet eine persönliche „Checkliste für Datenschutz im Internet“, auf der ihr notiert, worauf ihr in Zukunft mehr achten solltet.
3. Seht nach, was für Beiträge ihr auf www.freiepresse.de zum Thema Datenschutz findet und
notiert euch Informationen, die ihr für besonders wichtig haltet.
4. Warum haben Unternehmen oder Organisationen ein Interesse daran, möglichst viele Daten
über Menschen zu sammeln? Diskutiert in der Klasse.
Checkliste für Datenschutz im Internet
So erstelle ich ein
sicheres Passwort:
Sichere Passwörter sollten mindestens achtstellig sein
und aus Zahlen, Sonderzeichen, Groß- und Kleinbuch­
staben bestehen. Ein Merksatz hilft. Zum Beispiel:
Ich heiße Lukas Mustermann und bin 15,5 Jahre alt:
IhLMub15,5Ja
Viele Jugendliche sind kaum sensibilisiert für das Thema Datenschutz. Wahllos werden Partyfotos
bei Facebook gepostet und Daten auf zweifelhaften Websites preisgegeben. Das Quiz der EU-Initiative Klicksafe greift dieses Thema jugendgerecht auf und bietet sich im Tablet-basierten Unterricht
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als unterhaltsamer Einstieg in das Thema an. Wichtig ist, das Thema Datenschutz auch bei der folgenden Internetrecherche und Diskussion nicht abstrakt zu behandeln, sondern stets das OnlineVerhalten der Schüler im Blick zu haben. Alternativ zum Quiz kann auch mit einem Zeitungsartikel
in das Thema eingestiegen werden, der vor Augen führt, was bei mangelnder Vorsicht im Netz passieren kann.
16.1.5 Unterwegs in sozialen Netzwerken:
Chancen und Gefahren Arbeitsbogen 16.1.5
Soziale Netzwerke sind spannend und sehr hilfreich bei der Pflege und dem Schließen von
Freundschaften über das Internet. Dennoch wird immer wieder davor gewarnt, in den OnlineCommunities zu viele persönliche Informationen preiszugeben. Warum?
1. Was weiß das Internet eigentlich über euch? Probiert es aus! Gebt hierzu euren Vor- und
Nachnamen auf folgenden Websites ein und notiert, was im Netz über euch zu finden ist:
¡¡ www.google.de (Testet neben der Web- auch die Bilder-Suche!)
¡¡ www.yasni.de
2. Welche dieser Informationen stammen aus sozialen Netzwerken? Geht diese Daten nun einzeln durch und prüft, ob sie wirklich für die Öffentlichkeit bestimmt sind.
a) Versetzt euch dafür in die Lage eines Personalers, der die Bewerber googelt, bevor er eine
Auswahl zu Bewerbungsgesprächen einlädt.
b) Übernehmt den Blickwinkel einer Werbeagentur. Welche Schlüsse lassen sich durch die
Daten auf euer Konsumverhalten schließen?
3. Sicher ist dem/der einen oder anderen bei dieser Aufgabe etwas mulmig zumute geworden.
Aber wie lassen sich die Vorteile sozialer Netzwerke nutzen, ohne dass zu viele Daten an die
Öffentlichkeit geraten? Tauscht euch untereinander aus und beantwortet folgende Fragen:
¡¡ Wie kann ich mein Profil so einstellen, dass meine Daten bestmöglich geschützt sind?
Was sagt Facebook hierzu in den Nutzungsbedingungen und Datenschutzinformationen?
¡¡ Wie kann ich einstellen, ob mein Profil in Suchmaschinen auffindbar ist?
¡¡ Wie kann ich einstellen, welche anderen Nutzer bei Facebook mein Profil einsehen
können?
¡¡ Wie lösche ich mein Profil?
¡¡ Wie kann ich einstellen, wer meine Fotos sehen darf?
¡¡ Was kann ich tun, wenn jemand ein peinliches Bild von mir bei Facebook hochlädt, ohne
mich vorher um Erlaubnis zu fragen?
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¡¡ Was kann ich tun, wenn ein Facebook-Nutzer mich belästigt?
¡¡ Was stellt Facebook eigentlich mit meinen Daten an?
4. Recherchiert die offen gebliebenen Fragen mit dem Tablet im Internet! Klicktipps:
www.freiepresse.de, www.bsi-fuer-buerger.de, www.klicksafe.de, www.jugendundmedien.ch
Soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram sind bei Jugendlichen sehr beliebt. Ihnen
fernzubleiben, käme für viele junge Menschen einer sozialen Isolation gleich. Denn hier werden Bekanntschaften gemacht, Verabredungen getroffen, Bilder, Videos und Kommentare gepostet. Wer davon nichts mitbekommt, so sieht es ein Großteil der Jugendlichen, ist nicht „up
to date“. Es ist daher wenig zielführend, nur mit erhobenem Zeigefinger davon abzuraten, in
diesen Netzwerken Profile zu erstellen. Vielmehr sollten Schüler dabei unterstützt werden,
sich mit den Voreinstellungen und Einstellungsoptionen bei Facebook und Co. auseinanderzusetzen und im Rahmen dieser Möglichkeiten möglichst verantwortungsvoll mit ihren Daten
umzugehen. Hier ist es wichtig – und dies müssen vor allem junge Nutzer wissen –, über
die Einstellungen zur Sichtbarkeit der privaten Informationen zu regeln, wie sichtbar welche
Informationen für welchen Personenkreis sein sollen. Ist man hier nicht vorsichtig oder vergisst, die Beschränkungen einzurichten, kann es passieren, dass Fremde viel zu viele persönliche Informationen erhalten. Oder dass die Daten gezielt gesammelt und ausgewertet und
zum Beispiel für Werbezwecke genutzt werden. Folgendes ist zu berücksichtigen:
¡¡ Einmal im Internet veröffentlichte Daten können häufig nicht mehr gelöscht werden. Daher
Obacht, welche Fotos, Filme und Texte ins Netz gestellt werden.
¡¡ Keine persönlichen Daten wie Adresse, Telefonnummer, Passwörter mitteilen. Am besten
Nicknames und extra eingerichtete Mailadressen verwenden.
¡¡ Das „Recht am eigenen Bild“ beachten: Die Abgebildeten müssen mit der Veröffentlichung
einverstanden sein. Keine Fotos oder Videos verbreiten, in denen andere Personen nachtei­
lig dargestellt werden.
¡¡ Bei Belästigungen oder Beleidigungen den betreffenden Nutzer blockieren und an den Be­
treiber der Webseite melden.
Im Rahmen von Aufgabe 3 bietet es sich an, zunächst das Vorwissen der Schüler zu nutzen, das
sie hier mit ihren Mitschülern teilen können, und erst im Anschluss mit der Internetrecherche
zu beginnen. Die Aufgabe ist auf Facebook zugeschnitten, immer noch das beliebteste soziale
Netzwerk unter Jugendlichen, kann aber einfach auf jedes andere Netzwerk übertragen werden.
Sicher ist es sinnvoll, zu Beginn der Unterrichtseinheit eine kurze Umfrage unter den Schülern
durchzuführen, welche Netzwerke sie nutzen.
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16.1.6 Cyber-Mobbing
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Arbeitsbogen 16.1.6
Wenn gelästert und gepöbelt wird, ist das immer schmerzhaft für den Betroffenen. Wenn sich die
Gemeinheiten allerdings über soziale Netzwerke oder YouTube wie ein Lauffeuer verbreiten, wird
daraus schnell ein Alptraum.
1. Seht euch im Internet folgenden Film zum Thema Cyber-Mobbing an:
¡¡ http://www.saferinternet.at/spot-zum-thema-cyber-mobbing
2. Kennt ihr selbst Fälle von Cyber-Mobbing? Tauscht euch aus und besprecht in der Klasse, was
am Cyber-Mobbing besonders schlimm ist.
3. Recherchiert im Archiv auf www.freiepresse.de nach interessanten Artikeln zum Thema.
4. Tragt Vorschläge zusammen, was man tun kann, wenn man im Internet beleidigt wird. Was würdet ihr einem/r Freund/in raten, der/die von Cyber-Mobbing betroffen ist?
Das Beleidigen, Bedrohen, bewusste Bloßstellen oder Belästigen von Menschen mithilfe von Handy
oder Internet wird Cyber-Mobbing genannt. Auch die Begriffe Cyber-Bullying oder E-Mobbing werden
dafür verwendet.
Im Internet werden vor allem die Bild- und Filmplattformen (wie beispielsweise Flickr und YouTube) und die sozialen Netzwerke (zum Beispiel Facebook) für diese Angriffe genutzt oder besser
gesagt missbraucht. Besonders schlimm an dieser Art der Beleidigungen und Bedrohungen ist,
dass sich die Gerüchte, die Beschimpfungen oder bloßstellenden Bilder über die benutzten Medien rasend schnell verbreiten lassen.
Die wichtigsten Tipps im Falle von Cyber-Mobbing, die Sie Ihren Schülern an die Hand geben
sollten, sind:
¡¡ Sperre den Cyber-Bully und melde ihn an den Betreiber der Webseite.
¡¡ Antworte nicht auf Beleidigungen, sprich zuerst mit Freunden, Eltern oder Lehrern
darüber.
¡¡ Sichere Beweise, das heißt, mach einen Screenshot von unangenehmen Nachrichten,
Bildern oder Online-Gesprächen.
¡¡ Rede darüber, vertrau dich einem Erwachsenen an, einem Vertrauenslehrer oder in
einem besonders schlimmen Fall sogar der Polizei.
¡¡ Hier gibt es zudem Rat und Hilfe bei Cyber-Mobbing:
¡¡ www.juuuport.de
¡¡ www.klicksafe.de
¡¡ www.polizei-beratung.de
¡¡ www.nummergegenkummer.de
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Steht etwas mehr Zeit für das Thema Cyber-Mobbing zur Verfügung, bietet sich auch der folgende Film zum Einstieg an (https://www.youtube.com/watch?v=gihJX4v10vc, ca. 20 Min.).
Wichtig: Der Arbeitsbogen 16.1.6 ist zur vorbeugenden Behandlung des Themas gedacht. Besonders sensibel und ggf. in Zusammenarbeit mit einem Vertrauenslehrer oder Schulpsychologen sollte diese Unterrichtseinheit angegangen werden, wenn es in der Klasse bereits einen
Fall von Cyber-Mobbing gegeben hat finden Lehrer zum Beispiel hier Tipps für den richtigen
Umgang mit einer solchen Situation (http://www.bpb.de/lernen/unterrichten/grafstat/46565/
info-02-02-rolle-des-lehrers).
16.1.7 Downloaden, posten, tauschen:
Worauf man achten sollte
Arbeitsbogen 16.1.7
Das Internet bietet nicht nur Millionen von Informationen – ob Texte, Bilder oder Filme –,
sondern auch die Möglichkeit, alle Arten von Daten schnell und unkompliziert herunterzuladen
oder mit anderen Nutzern zu tauschen. Doch längst nicht alles, was möglich ist,
ist auch erlaubt.
1. Seht euch folgenden Film zum Thema Urheberrecht an. (www.youtube.com/
watch?v=UGnyHDvuO0Y&feature=c4-overview&list=UU-rYiPf9vpD34lJaf6fTOcg)
2. Welche Argumente für das Urheberrecht werden in dem Rap-Song genannt? Fallen euch darüber hinaus weitere ein? Erstellt gemeinsam eine Liste auf dem Tablet.
3. Recherchiert weiter im Online-Archiv der Freien Presse auf www.freiepresse.de und auf
www.klicksafe.de, was ihr an interessanten Fakten zu den Themen „Download“, „Tauschbörsen“, „Urheberrecht“ und „Filesharing“ findet. Ergänzt im Anschluss die Liste aus Aufgabe 2.
Bei Jugendlichen ist das sogenannte Leechen oder Saugen sehr beliebt. Doch wer nicht
Bescheid weiß über die rechtlichen Grundlagen, der riskiert zum Teil hohe Strafen für sich oder
seine Eltern. Hier kann man sich die wichtigsten Hinweise zum Thema Tauschen und Herunterladen ansehen und ausdrucken: http://www.klicksafe.de/themen/downloaden.
Folgende Regeln für das Herunterladen von Dateien aus dem Internet sollten Sie Ihren Schülern vermitteln, damit diese nichts Verbotenes tun und sich keinen Virus einfangen:
¡¡ Überprüfe zunächst, ob das, was du herunterladen möchtest, auch heruntergeladen werden
darf. Spiele, Musik, Filme, Softwares – all das unterliegt dem Urheberrecht.
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¡¡ Sichere dich ab, dass es sich bei den Daten nicht um eine Raubkopie handelt. Sie herunter­
zuladen ist verboten. Gerade in Tauschbörsen sind oft Raubkopien im Umlauf.
¡¡ Überprüfe den Download mit einem Virenprogramm, um sicherzugehen, dass mit den Da­
ten alles in Ordnung ist.
16.2 Onlinejournalismus
Mehr denn je ist der Zeitungsmarkt im Wandel. Viele Menschen beziehen ihre Informationen
mittlerweile vollständig von Nachrichtenseiten und Blogs aus dem Internet. Auch die Freie
Presse bereitet internationale und regionale Themen aus allen Ressorts digital auf. Parallel dazu
liefert die gedruckte Ausgabe der Freien Presse neben den gewohnten Nachrichten und Kurzmeldungen ausführliche Hintergrundbeiträge und wissenswerte Zusatzinformationen, gerade
im lokalen Bereich.
„Online first“ – darin besteht das Prinzip des Onlinejournalismus. Es bedeutet, dass wichtige
Nachrichten sofort im Internet veröffentlicht werden. Die Artikel sind knapp und informativ, da
die Leser das Internet eher für einen schnellen Überblick als für die ausführliche Lektüre nutzen. Der intensiveren Beschäftigung mit einem Thema dient dann die gedruckte Ausgabe einer
Tageszeitung oder Zeitschrift. Hier ist deutlich mehr Platz für lange Reportagen, für Kommentare oder Interviews mit Experten und Politikern, das heißt für Hintergründe und Meinungen.
Zwischen den Onlineportalen herrscht hinsichtlich des Zeitpunkts der Nachrichtenveröffentlichungen Konkurrenz – hier geht es nicht mehr um Tage, sondern um Stunden und Minuten.
Zudem zeichnet sich der Onlinejournalismus durch neue journalistische Formate wie Bildergalerien und Videobeiträge aus. Hier werden die technischen Möglichkeiten und der unbegrenzte
Platz genutzt, die die digitale der gedruckten Zeitung voraushat.
Das Paradebeispiel für multimediales Storytelling und ein absolutes Ausnahmeprojekt ist die
Reportage „Snow Fall: The Avalanche at Tunnel Creek“, die seit Dezember 2012 online ist.
Die New York Times arbeitete in diesem eindrucksvollen Multimedia-Special ein Lawinenunglück auf, bei dem im Februar 2012 drei Skifahrer starben:
http://www.nytimes.com/projects/2012/snow-fall/#/?part=tunnel-creek
Wird „ZimU goes tablet!“ im fortgeschrittenen Englischunterricht eingesetzt, kann dieser technisch wie inhaltlich interessante Beitrag hervorragend als Einstieg ins Thema Onlinejournalismus genutzt werden.
Um einen Eindruck von der Vielfalt der journalistischen Medien im Internet zu bekommen, ist es
hilfreich, unterschiedliche Internetauftritte miteinander zu vergleichen. Zum Beispiel:
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ZimU – Zeitung im Unterricht
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¡ www.freiepresse.de
¡ www.bild.de
¡ www.tagesschau.de
¡ www.zeit.de
¡ www.bunte.de
¡ www.371stadtmagazin.de
¡ www.bravo.de
Je mehr die Schüler sich mit einem Thema in verschiedenen Nachrichtenportalen auseinandersetzen, desto differenzierter wird ihr Blick auf die Art der Berichterstattung. Dadurch erhalten
sie einen Einblick in die Vielschichtigkeit der digitalen Nachrichtenlandschaft.
16.2.1 Die „Freie Presse“ mit dem Tablet entdecken:
Die digitale Tageszeitung
Arbeitsbogen 16.2.1
Beim Warten auf den Bus oder auf der Decke am See – auf dem Tablet lässt sich die Freie
Presse lesen, ohne dass Papierseiten zu viel Platz wegnehmen oder vom Wind zerzaust werden. Auf www.freiepresse.de kann man laufend die aktuellen Meldungen aus aller Welt finden.
Die Seiten des E-Papers der Freien Presse haben denselben Inhalt und dasselbe Layout wie in
der gedruckten Ausgabe und lassen sich detailgenau vergrößern.
1. Seht euch das Video-Tutorial „Was ist eine digitale Tageszeitung? Entdecke die Freie Presse
mit dem Tablet!“ auf dem Tablet an: www.freiepresse.de/zimu
2. In dem Video werden einige Unterschiede zwischen digitaler und gedruckter Tageszeitung
benannt. Wisst ihr noch, welche? Sammelt diese noch einmal stichwortartig und testet im
Anschluss die Funktionen der digitalen Tageszeitung beim Lesen auf eurem Tablet. Viel
Spaß beim Entdecken!
Ab 6 Uhr morgens steht die elektronische Zeitung
– das E-Paper – der Freien Presse für Digital-Abonnenten zur Verfügung. Nun kann jeder Benutzer alle
Seiten der Zeitung herunterladen und sie später offline lesen. Ob Annaberg, Mittweida oder Zwickau,
alle Ausgaben der Freien Presse können gelesen und
heruntergeladen werden. Außerdem kann man auch
die Zeitungen der letzten 14 Tage nutzen. Unter
„Meine Ausgaben“ kann man seine bereits heruntergeladenen Ausgaben speichern.
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Immerzu aktuell ist die Internetseite der Freien Presse. Hier werden fertige Artikel sofort veröffentlicht, sodass die Leser nicht auf die Zeitung vom nächsten Tag warten müssen, um zu
erfahren, was gerade in der Welt passiert. Zehn Beiträge im Monat können kostenlos gelesen
werden, darüber hinaus stehen alle Inhalte im Rahmen des Digitalabos zur Verfügung. Artikel,
die man sich merken möchte oder auf die man andere hinweisen will, können mit einem Mausklick archiviert, mit einem Lesezeichen versehen, per E-Mail versandt, ausgedruckt oder über
soziale Netzwerke empfohlen werden.
16.2.2Die „Freie Presse“ mit dem Tablet entdecken:
Online versus Print
Arbeitsbogen 16.2.2
Durch die Erfindung und die rasante Entwicklung des Internets haben sich auch die Rolle und
die Aufgaben der Tageszeitungen verändert. Die meisten Leser sind bereits am Tag des Ereignisses durch das Internet informiert. Das stellt natürlich eine Herausforderung für die Tageszeitungen dar, die ja erst einen Tag später erscheinen. Die meisten Redaktionen haben längst
darauf reagiert, indem sie selbst eine Onlineausgabe der Zeitung produzieren. Wie unterscheiden sich aber die Print- und die Onlineausgaben der Tageszeitungen voneinander?
1. Wählt ein topaktuelles Thema auf der Seite www.freiepresse.de, über das am Vortag noch
nicht berichtet wurde. Legt den dazugehörigen Artikel in eurem Archiv ab.
2. Vergleicht diesen Artikel am Tag darauf mit dem Artikel oder den Artikeln dazu in der gedruckten Ausgabe bzw. im E-Paper der Freien Presse. Wie unterscheiden sie sich? Beachtet
dabei folgende Punkte: die Länge, den Informationsgehalt und die Sprache.
3. Geht erneut auf www.freiepresse.de und seht nach, was inzwischen zu diesem Thema erschienen ist. Beantwortet folgende Fragen:
¡¡ Gibt es online zu dem Thema Kommentare?
¡¡ Wie wurde das Thema in der Onlineausgabe multimedial behandelt?
¡¡ Welche Zusatzinformationen bietet die Printausgabe bzw. das E-Paper der Freien Presse
gegenüber dem Onlineauftritt? Gibt es hier Interviews, Kommentare oder Reportagen?
4. Fasst kurz zusammen, welche Aufgaben der gedruckten Tageszeitung bzw. dem
E-Paper und welche dem Onlineauftritt einer Tageszeitung zukommen.
Diese Aufgabe führt den Schülern die in Kapitel 16.2 geschilderten Besonderheiten des Onlinejournalismus vor Augen. Im Anschluss bietet sich eine Klassen-Diskussion zu der Frage an, ob
die gedruckte Tageszeitung weiterhin gebraucht wird oder ob sie überflüssig ist.
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16.2.3 Die „Freie Presse“ mit dem Tablet entdecken:
Die Tageszeitung im Web 2.0
77
Arbeitsbogen 16.2.3
Auf www.freiepresse.de findet man nicht nur laufend die aktuellen Nachrichten aus aller Welt,
man kann auch umgehend seine Meinung zu den Artikeln äußern und sich mit anderen Lesern
austauschen. Testet die Kommentarfunktion auf www.freiepresse.de!
1. Teilt euch in Zweierteams auf und geht auf die Internetseite www.freiepresse.de. Sucht im
Ressort Lokales eine möglichst kontroverse Nachricht aus, die euch interessiert, und einigt
euch auf einen Kommentar, den ihr dazu abgeben möchtet. Könnt ihr euch nicht einigen,
gibt jeder einen eigenen Kommentar ab.
2. Beobachtet, ob es weitere Kommentare zu „eurem“ Artikel gibt und ob sich sogar jemand
direkt auf euren Kommentar bezieht. Schaltet euch weiter in die Diskussion ein.
3. Sucht nun im E-Paper interessante Artikel aus dem Lokalteil aus. Einigt euch in der Klasse,
zu welchem Text ihr einen Leserbrief schreiben könntet, und verfasst ihn gemeinsam. Beobachtet in den nächsten Ausgaben der Freien Presse, ob euer Brief in der Zeitung erscheint!
4. Diskutiert, welche Vorteile der Kommentar gegenüber dem Leserbrief hat. Gibt es auch
Nachteile?
5. Als Web 2.0 bezeichnet man alle Elemente des Internets, die Nutzer – in diesem Falle sind
das die Leser – nicht nur passiv rezipieren, sondern selbst mitgestalten können. Gibt es neben der Kommentarfunktion weitere solche Möglichkeiten auf www.freiepresse.de?
Während in der gedruckten Ausgabe der Zeitung Platz ist, die Hintergründe eines Themas
zu beleuchten, eine Nachricht in einem Feature anschaulich zu machen oder ein Gespräch zu
einem Thema abzudrucken, hat das Internet neben der Schnelligkeit noch einen anderen Vorteil. Es bietet die Möglichkeit der Kommunikation in zwei Richtungen. Leser können direkt
Kommentare zu Artikeln abgeben und dadurch sowohl mit der Redaktion als auch mit anderen
Lesern ins „Gespräch“ kommen. Viele Reaktionen erfolgen dabei sehr schnell, sodass die Diskussion aktuell und direkt stattfindet. Im Gegensatz zu Leserbriefen durchlaufen Kommentare
im Internet keine redaktionelle Vorauswahl. Sie werden in der Regel auch nicht gekürzt. Bei
beleidigenden oder juristisch bedenklichen Inhalten erfolgt allerdings eine Zensur.
Ein weiterer interessanter Aspekt an der Onlineausgabe der Tageszeitung ist die Darstellungsform des Blogs. Hier teilen sich Journalisten auf eine sehr persönliche Weise mit. Auf
www.freiepresse.de findet man die verschiedenen Blogs unter der Rubrik „Mitmachen“. Auch
die Volontäre der Freien Presse haben hier eine eigene Seite, auf der man Themen aus dem
persönlichen Blickwinkel der jungen Redaktionsmitarbeiter entdecken kann.
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Außerdem – auch das ist ein Unterschied zu gedruckter Zeitung und E-Paper – findet man
unter der Rubrik „Mitmachen“ neben den bereits erwähnten Blogs auch Gewinnspiele und
Wettbewerbe.
16.2.4Die Paywall:
Warum für Informationen bezahlen?
Arbeitsbogen 16.2.4
Um guten, sorgfältig gemachten Journalismus auch auf lange Sicht im Internet anbieten zu können, errichten immer mehr Zeitungen in Deutschland auf ihren Websites sogenannte Paywalls.
Das sind Bezahlschranken, die zur Folge haben, dass auch online nur noch ein – je nach Redaktion unterschiedlich großer – Teil der Nachrichten kostenlos zu lesen ist und für den Rest des
Angebotes bezahlt werden muss.
1. Probiert mit eurem Tablet aus, auf welchen Nachrichtenseiten aus dem In- und Ausland ihr
zu einem aktuellen internationalen Thema, das ihr vorher gemeinsam festgelegt habt, kostenlos Informationen einholen könnt und wo ihr an eine Paywall stoßt.
2. Was fällt euch auf, wenn ihr auf www.freiepresse.de einen Artikel zu diesem Thema öffnet?
Wo liegt hier die Bezahlgrenze und wie wird man auf sie aufmerksam gemacht?
(Für diese Aufgabe müsst ihr euch auf www.freiepresse.de zunächst abmelden.)
3. Besucht die Internetseite der taz und notiert euch, wie dort das Bezahlsystem aussieht:
http://www.taz.de/Paywahl-statt-Paywall/!136320
4. Seht euch das Video-Tutorial „Wie eine Tageszeitung entsteht“ auf eurem Tablet an:
www.freiepresse.de/zimu
5. Im Video-Tutorial kam es zur Sprache: Eine gedruckte Tageszeitung finanziert sich nicht nur
aus den Verkaufserlösen bzw. Abonnementeinnahmen. Woher kommt das Geld, mit dem die
Journalisten, Grafiker, Fotografen und Drucker bezahlt werden?
6. Diskutiert in der Klasse, warum auch Angebote im Internet Geld kosten bzw. kosten müssen.
In Zeiten rapide abnehmender Werbeeinnahmen versuchen die Verlage, ihre Einnahmen über
den Verkauf der Zeitungen zu steigern. Das gilt für die gedruckte Zeitung, aber auch für die digitale Ausgabe – schließlich wird diese von immer mehr Lesern genutzt. Die Leser zahlen dann
für Apps oder E-Paper, aber oft eben auch für die Inhalte, die auf der klassischen Internetseite
zu finden sind.
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Bei den Bezahlschranken unterscheidet man drei verschiedene Modelle – die „harten Bezahlschranken“, das „Metered Model“ und Freemium. Bei Letzterem entscheidet die Redaktion aktiv, welche Artikel hinter der Bezahlschranke verschwinden und welche nicht. Bei der harten
Bezahlschranke sind sämtliche Beiträge nur gegen Bezahlung lesbar, selbst Meldungen, die die
Redaktion nicht selbst erstellt, sondern von Nachrichtenagenturen bezogen hat. Beim Metered
Model können die Leser eine bestimmte Anzahl an Beiträgen im Monat frei lesen, bevor sie sich
registrieren und bezahlen müssen.
Der Vorreiter bei der Einrichtung einer Paywall war das US-amerikanische Wall Street Journal.
Die Redaktion machte ihr Angebot bereits im Jahr 1997 kostenpflichtig und gewann damals auf
Anhieb 200.000 Online-Abonnenten. Erst 2010 zog die Londoner Times nach, und inzwischen
probiert auch eine Vielzahl deutschsprachiger Zeitungen aus, wofür ihre Leser bereit sind, Geld
zu bezahlen: Beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger sind derzeit ca. 100 deutsche
Zeitungen aufgelistet, die eine Bezahlschranke errichtet haben. Dazu gehört auch die Freie
Presse. Hier können Leser, die noch kein Digitalabo abgeschlossen haben, bis zu zehn Beiträge
pro Monat kostenlos lesen. Damit die Schüler bei ihrer Recherche an diese Bezahlgrenze stoßen, sollten sie also mindestens elf verschiedene Beiträge anschauen. Von der Paywall ausgenommen sind Blaulichtmeldungen, Themenwelten, Bildstrecken und Zeugenaufrufe.
Das Einführen einer Paywall ist kein leichtes Unterfangen, da sich der Onlinejournalismus in
den ersten Jahren als Gratis-Angebot etabliert und als solches in den Köpfen der Menschen
verankert hat. Der Arbeitsbogen 16.2.4 soll den Schülern vermitteln, dass hinter der Entstehung
von Qualitätsjournalismus eine Menge Arbeit steckt, die es wert ist, bezahlt zu werden.
16.2.5 Darstellungsformen: Der Teaser
Arbeitsbogen 16.2.5
Auf www.freiepresse.de findet man wie auf den meisten anderen Nachrichtenseiten unterhalb
einer Überschrift und über oder neben dem dazugehörigen Bild meist einen kurzen Text, den
sogenannten Teaser. Er soll zum Klicken animieren und zur Seite mit dem vollständigen Text
hinleiten. Teaser sind also Anreißer auf einer Themenüberblicksseite, die Orientierung über
den Inhalt des Beitrags bieten und neugierig machen sollen.
1. Wählt auf www.freiepresse.de einen Teaser aus, der euch zum Weiterlesen motiviert, und einen,
der euch eher davon abhält. Begründet eure Entscheidung.
2. Diskutiert gemeinsam in der Klasse, welche Teaser euch überzeugen und welche nicht.
3. Schaut euch die Sprache der Teaser an. Wie sind die Sätze aufgebaut? Werden inhaltlich sofort
alle W-Fragen (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Woher?) beantwortet?
4. Sucht euch einen Artikel aus dem aktuellen E-Paper der Freien Presse aus. Schreibt einen
kurzen, drei bis vier Sätze langen Teaser dazu.
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5. Schickt eure Teaser per Mail an alle Klassenkameraden. Seht danach euer Postfach durch und
wählt die Teaser, die euch zum Lesen des Artikels anregen. Stellt eure Auswahl der Klasse vor!
Teaser (von englisch tease: reizen, necken) wollen in der wenigen Zeit, die der Leser einer Internetseite in der Regel hat, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und den Leser zum Anklicken
des Beitrags bewegen. Er soll ein Anreißer des Inhalts und ein Appetitmacher auf mehr sein.
Im Schnitt hat der Teaser eine Länge von 200 Zeichen.
Beispiele für Teaser der Freien Presse:
¡¡ „Streit um Kaffee: Verärgerter Kunde greift Verkäufer an
Ein verärgerter und aggressiver Kunde hat sich am Dienstag in einem Laden an der Rathausstraße in Chemnitz nicht mehr im Griff gehabt. Er ... weiter lesen“
Hierbei handelt es sich um einen Ankündigungsteaser. Er ist möglichst anschaulich geschrieben und verrät nicht zu viel von dem, was folgt. Der Lesefluss wird gezielt unterbrochen und
dadurch Neugierde erzeugt – der Klick auf den Beitrag führt zur Belohnung für wissbegierige
Nutzer.
¡¡ „Vier Tage Chemnitzer Stadtfest – mit Sperrungen und ohne Gläser
Neu in diesem Jahr sind vor allem ein Talentwettbewerb mit 26 Bewerbern
und das Glasflaschenverbot in der Innenstadt. ... weiter lesen“
Dies ist ein zusammenfassender Teaser: Als plakativer Leadsatz gibt er den Informationskern
des Beitrags, der folgt, wieder. Das Wesentliche der aktuellen Geschehnisse wird bereits beschrieben. Der Leser ist dadurch schon ziemlich umfassend informiert. Etwas seltener kommt
der Teaser als Frage vor. Eine Frage macht es dem Leser besonders leicht, in den Text hineinzufinden. Zum Beispiel: „Verdienen Sie genug?“
16.2.6 Darstellungsformen: Die Bildstrecke
Arbeitsbogen 16.2.6
Eine journalistische Darstellungsform, die auf den Nachrichtenseiten im Internet eine viel
größere Rolle spielt als in Zeitungen und Zeitschriften, ist die Bildstrecke. Neben einem Aufmacherbild zu einem Beitrag werden im Internet oftmals thematisch angepasste Fotostrecken
angeboten – hier gibt es Platz dafür. Im Idealfall haben die Bildstrecken eine starke Aussagekraft und können Eindrücke vermitteln, die der Text nicht bieten kann. Manchmal besteht auch
ein ganzer Beitrag einfach nur aus vielen Bildern.
1. Seht auf www.freiepresse.de nach, zu welchen Artikeln ihr eine Bildstrecke findet.
Bei welchen Themen bietet die Redaktion Bildstrecken an?
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2. Besucht mit dem Tablet diese Bildstrecken-Sammlungen:
¡¡ http://www.freiepresse.de/BILDERGALERIEN
¡¡ http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/bildstrecke.html0
¡¡ http://www.nytimes.com/pages/multimedia
3. Besprecht in der Klasse, warum Bildstrecken auf Internetseiten wie www.freiepresse.de
präsentiert werden. Was können Bilder, was Texte nicht können?
Bilder – und auch Videos – spielen bei den Onlineauftritten der Zeitungen eine große Rolle.
Hier gibt es genügend Platz, um zahlreiche Bilder zu einem Thema zu zeigen. Sowohl für seriöse Berichterstattung aus aller Welt, ob für politische oder Reise-Berichte, als auch für die
Boulevardmedien („So hat sich diese Schauspielerin verändert“) stellen die Bildstrecken eine
gute Ergänzung dar. Um die Leser zum Weiterschauen und -klicken zu animieren, sollte die
Redaktion die gefundenen Bilder jedoch nicht lieblos aneinanderreihen, sondern mit ihnen eine
Geschichte erzählen.
Als vorbildlich gelten beispielsweise die Bildstrecken der renommierten US-amerikanischen
Zeitung New York Times. Hier sind die Bildergalerien eine Bereicherung zu ausgewählten Themen, nicht nur illustrierte Listen, sondern aufwendige Fotos, die sinnvoll und mit einem roten
Faden zusammengestellt werden.
16.2.6.1So erstelle ich eine Bildstrecke
Arbeitsbogen 16.2.6.1
Eine gute Bildstrecke braucht ein „Drehbuch“. Vor der Auswahl der Bilder muss entschieden werden,
welche Informationen und Aussagen die Bildstrecke transportieren soll. Dann kann man sich überlegen, mit welchem Aufbau man das erreichen möchte.
1. Wählt ein aktuelles Thema aus der Freien Presse aus. Sucht im Internet Bilder, die dazu
passen könnten, und speichert sie auf eurem Tablet.
2. Stellt von den gefundenen Bildern zehn zu einer Bildstrecke zusammen und
verfasst mit wenigen Worten interessante Bildunterschriften dazu.
3. Überlegt gemeinsam, was an eurer Schule oder in eurer Stadt gerade Gesprächsthema ist
und welches Thema sich dabei für eine Bildstrecke eignen könnte.
4. Teilt euch in Viererteams auf und fotografiert mit eurem Tablet verschiedene Motive.
5. Jede Gruppe sucht nun sechs bis acht der geschossenen Bilder aus, verfasst Bildunterschriften dazu und stellt sie zu einer Bildstrecke zusammen.
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Für das Zusammenstellen und Beschriften der Bilder auf dem Tablet brauchen die Schüler, je
nach Ausstattung des Tablets, unter Umständen eine zusätzliche Anwendung. Hierfür sollten
die Schüler im App-Store nach einem kostenlosen Textverarbeitungsprogramm wie beispielsweise TinyEditor suchen.
Wichtig ist, die Schüler in Aufgabe 1 und 2 darauf hinzuweisen, dass die aus dem Internet
stammenden Bilder nirgends veröffentlicht bzw. gepostet, sondern nur zu Übungszwecken
verwendet werden dürfen. Andernfalls müsste man sich für jedes einzelne Bild über die
Urheberrechte und Bedingungen für die Veröffentlichung informieren und ggf. Geld bezahlen. Anders sieht es bei den selbst geschossenen Bildern aus. Hier können die Schüler mit
einem sogenannten Credit ihren eigenen Namen klein unter das Bild setzen und so auf ihr
Recht am Bild verweisen.
16.2.7 Darstellungsformen: Der Videobeitrag
Arbeitsbogen 16.2.7
Eine digitale Zeitung bietet neben Texten viele weitere Möglichkeiten, Nachrichten und Informationen zu verbreiten, zum Beispiel Videos. Ein solcher Film kann ein Interview mit einem
Politiker zeigen, die letzten hundert Meter einer Tour-de-France-Etappe oder die Verleihung eines
Filmpreises.
1. Geht mit dem Tablet auf www.freiepresse.de zur Rubrik „Foto & Video“ und wählt dort einen
aktuellen Nachrichtenfilm aus.
2. Schaut euch das ausgewählte Video an. Was fällt euch auf, wenn ihr auf die Betonung und inhaltlich auf den Text achtet? Passt der Text zu den Bildern, die gezeigt werden?
3. Vergleicht das Nachrichtenvideo mit einem Beitrag zum selben Thema im E-Paper der Freien
Presse. Fallen euch Unterschiede auf? Achtet unter anderem auf den Satzbau, die Länge der
Sätze, die Wortwahl und die Wirkung, die der jeweilige
Beitrag auf euch hat.
Nachrichtenvideos haben syntaktische und phonetische Besonderheiten. Stehen bei einem Zeitungsartikel vornehmlich der Text als solcher sowie Hintergrundinformationen im Mittelpunkt,
wird bei einem audiovisuellen Wortbeitrag ein und dieselbe Nachricht zusätzlich durch bewegte
Bilder transportiert. Kamerabilder können das gesprochene Wort auch ersetzen. Das kann unter
anderem zu mehr Emotionalität beim Zuschauer führen.
Die Filme werden in der Regel nicht von der Zeitungsredaktion selbst hergestellt. Am Ende der
Nachrichtenvideos oder bereits während des Films am Bildrand kann der Zuschauer sehen, von
welcher Redaktion, Produktionsfirma oder – in vielen Fällen – Nachrichten­agentur der Film
stammt.
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16.2.7.1So erstelle ich einen Videobeitrag
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Arbeitsbogen 16.2.7.1
Mithilfe der Smartphones, die heutzutage viele Menschen besitzen, kann jeder ganz einfach zum
Kameramann werden. Ein geglückter Skateboard-Trick, ein Tor der Lieblingsmannschaft, der Geburtstag der besten Freundin – das alles lässt sich ohne Aufwand in einem kleinen Film für die eigene Erinnerung und zum Weiterschicken an Freunde festhalten. Etwas komplizierter wird es, wenn
mehrere Videosequenzen geschnitten und zu einem kleinen Film zusammengefügt werden. Werdet
mit dem Tablet zu Videoreportern!
1. Wählt in der Klasse ein Nachrichtenthema aus, das mit eurer Schule oder eurer Stadt zusammenhängt und das euch beschäftigt, begeistert oder verärgert.
2. Dreht mithilfe der Kamera in eurem Tablet zu diesem Thema ein Video, das mindes­tens 30
Sekunden und höchstens zwei Minuten lang ist. Bereitet euch gut vor:
¡¡ Seht euch auf www.freiepresse.de einige Videos an und achtet darauf, wie viele
Sequenzen die Beiträge haben.
¡¡ Überlegt euch, welche Drehorte und Motive sich für euren Beitrag eignen.
¡¡ Oft ist es hilfreich, ein Drehbuch zu schreiben oder ein Storyboard zu zeichnen. Informiert
¡¡
¡¡
¡¡
¡¡
euch auf www.kinofenster.de, wie das geht.
Braucht ihr eine/n Moderator/in? Stimmt ab, wer das übernehmen soll.
Oder braucht ihr eine Stimme aus dem Off? Dann stimmt ab, wer später den Text zum
Video einsprechen soll.
Achtet auf die verschiedenen Kameraperspektiven, macht Nahaufnahmen, sogenannte
Totalen aus der Ferne und Schwenks. Zoomt Objekte auch heran.
Auch ein Interviewpartner, der etwas zu der Thematik zu sagen hat, sollte in dem Video
zu Wort kommen. Das kann zum Beispiel der Direktor eurer Schule sein, wenn er über
den geplanten Neubau der Turnhalle berichtet. Je nach Thematik kommen vielleicht auch
Mitschüler infrage oder auch Passanten bei einer Umfrage auf der Straße zum Thema
„Wie zufrieden sind die Bürger mit der Arbeit des Bürgermeisters?“
3. Los geht’s! Wenn ihr viele Drehorte habt, teilt euch in Teams auf.
4. Nachdem ihr das Material gesichtet und euch für die besten Sequenzen entschieden habt,
schreibt einen Sprechtext für das Video. Wichtig ist, dass er zu den Bildern passt: Wenn ihr
über die alte Turnhalle eurer Schule sprecht, sollte diese auch im Bild zu sehen sein.
5. Das Filmmaterial schneidet ihr nun an einem Computer mit einem digitalen Schnittprogramm zusammen oder direkt auf dem Tablet, wenn eine entsprechende Anwendung vorhanden ist.
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6. Als letzten Schritt nehmt ihr mithilfe der Tonaufnahme eures Tablets den Sprechtext auf und
fügt diese Audiodatei im Schnittprogramm als Audiospur zum Videofilm hinzu. Alternativ
könnt ihr euren gesprochenen Text auch gleich während des Videodrehs mit dem Tablet aufnehmen (s.o. Wahl eines Moderators). Damit wird das Video zu einer Art Live-Reportage,
die ihr ohne größere Nachbearbeitung mit einem digitalen Schnittprogramm präsentieren
könnt.
Zur Einführung in diese Aufgabe sollte sich die Klasse auf dem Tablet ein paar Video-Tutorials
zum Thema Videodreh anschauen, beispielsweise diese Tipps und Informationen für:
¡¡ Kamera-Einsteiger: http://www.youtube.com/watch?v=7Tb5Dv2S7gc
¡¡ das richtige Beleuchten beim Videodreh: http://www.youtube.com/watch?v=QaZXILfXWnI
¡¡ Einsteiger zum Drehen eines Videos gibt es unter anderem auch auf diesen Internetseiten:
www.ngoleitfaden.org/online-kommunizieren/gute-videos-tipps-fuer-konzept-dreh-und-schnitt
www.slashcam.de/artikel/Einfuehrungen/Die-Top-6-Anfaenger-Fehler-beim-Videofilmen.html
Sollten für den Schnitt der Filmaufnahmen in der Schule keine Computer mit einem digitalen
Schnittprogramm zur Verfügung stehen, können auch die Tablets bzw. ein Tablet dafür ausgerüstet werden. Apps zum Bearbeiten von Videos sind beispielsweise iMovie oder Pinnacle Studio,
hierfür fallen jedoch Kosten an.
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