Deutsches Archäologisches Institut Damaskus – Istanbul – Madrid

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Deutsches Archäologisches Institut Damaskus – Istanbul – Madrid
Deutsches Archäologisches Institut
September/Oktober 2009 - Februar 2010
Damaskus – Istanbul – Madrid
Tobias Lösche – Annemarie Weigl – Isabella Hödl
Inhalt
1. “Sagen sie jetzt nichts” – ein Interview ohne Worte
1.1.
1.2.
1.3.
Isabella Hödl (Madrid)
Tobias Lösche (Damaskus)
Annemarie Weigl (Istanbul)
2. Reportagen
2.1.
2.2.
2.3.
Damaskus – Die Königin der Wüste
Istanbul – Ein Stadtrundgang
Madrid – Mit anderen Augen
3. Abschiedsworte – inspiriert von Bernhard Andrea
“Sagen sie jetzt nichts”
Ein Interview ohne Worte
Isabella Hödl
Name:
Isabella Hödl
Geboren:
21. Februar 1990
Ort:
Hallertau
Beruf:
Freiwillige
Ausbildung:
Bayerisches Survivaltraining
Status:
Ein Fünftel Jahrhundert alt!
Nach dem Aufstieg über alle drei Schulformen beginnt für Isabella Hödl nach einem kurzen München-,
Zürich- und Bernaufenthalt die bislang längste Auslandsreise. Sechs Monate in Madrid/Spanien, vom
10. September 2009 bis 24. Februar 2010. Unterbrochen wurde der Aufenthalt in der Hauptstadt
von den wunderbaren Reisen nach Córdoba/Spanien Essaouira/Marokko, Budapest/Ungarn und einer
Weihnachtsheimkehr nach Oberbayern. In diesem gut überschaubaren Fleckchen Erde wird sich
Isabella Hödl nach ihrem Aufenthalt auch wieder niederlassen, bevor es im Oktober zum Studium
voraussichtlich nach München geht.
Wie steht es mit Picasso?
¿Qué pasa con Picasso?
Ihr Lieblingsplatz in Madrid?
¿Su sitio favorito en Madrid?
Wie ist das spanische Wetter im Allgemeinen,
sowie im Besonderen?
¿Cómo es el clima en general y España
en particular?
Alltagsgeschichten.
Historias cotidianas.
Was gibt es zum Abschied?
¿Qué es despedida?
Tobias Lösche
Name:
Tobias Lösche
Geboren:
28. Juni 1990
Ort:
Magdeburg
Beruf:
Freiwilliger
Ausbildung:
Jungpionier
Status:
Zu besuch in der „DDR
des Nahen Ostens“
Geboren wurde Tobias Lösche im Jahre 1990 in Magdeburg, als einer der lezten Bürger der DDR. Auf
der Geburtsurkunde steht noch „Wir begrüßen den Genossen Tobias Lösche in unserer Sozialistischen
Gemeinschaft, der Deutschen Demokratischen Republik.“ Er wuchs in der Magdeburger Neustadt
auf. Später ging er dann auf ein Privatgymnasium. Nachdem er sein Abitur abgelegt hatte, fiel ihm
der Freiwilligendienst „Kulturweit“ ins Auge und glücklicherweise hat auch alles geklappt und er hat
seine gewünschte Stelle am DAI Damaskus bekommen. Im Oktober geht es für ihn vorraussichtlich
nach Leipzig zum Studium.
Besteht die Aussicht auf ein
künftiges Archäologiestudium?
Welche Erfahrungen können
sie aus Damaskus mitnehmen?
Werden sie irgendwann noch einmal nach
Damaskus zurückkehren?
Wie schmeckt ihnen das
syrische Essen?
Was gibt es zum Abschied?
Annemarie Weigl
Name:
Annemarie Weigl
Geboren:
12.07.1984
Ort:
Leipzig
Beruf:
Freiwillige
Status:
glückliche Freiwillige
Nach dem Studium packte die Leipzigerin Ihre sieben Sachen und zog gemeinsam mit „kulturweit“
in die Welt hinaus. Nun unterstützt sie mit Schirm und Charme das DAI in Istanbul und man hört sie
schon von weitem durch das Treppenhaus sausen …
Wie ist das türkische Essen?
Und das Winterwetter in
Istanbul?
Wie steht es mit der Karriere nach
„kulturweit“?
Schon mal was von Orhan
Pamuk gehört?
Reportagen
Syrien – eine orientalische Reise
Damaskus
Die Umayyadenmoschee
Souk in der Damaszener
Altstadt
Aleppo
Aleppiner Altstadt
Bosra
Das Theater
Die Zitadelle
Palmyra
Die Ruine im Sonnenuntergang
Das Tetrapylon
Übersicht über die Ruine mit
der Zitadelle im Hintergrund
Simeonskloster
Das Simeonskloster
Reste der Säule, von der
aus der Heilige Simeon seine
Prophezeiungen preisgegeben
haben soll
Istanbul – Ein Stadtrundgang
1.) Deutsches Generalkonsulat und DAI
4.) Galatabrücke
2.) Taksim Platz und Istiklal Caddes
5.) Hagia Sophia und Blaue Moschee
3.) Dolmabahçe Palast
6.) Mädchenturm
Seit 1989 teilt sich das Deutsche Generalkonsulat mit dem
Deutschen Archäologischen
Institut ein Gebäude an der
Inönü Caddesı 10. Hier können wissenschaftlich interessierte Leser in einer der besten
Fachbibliotheken der Türkei forschen und wirken. Die
Gäste können die kenntnisreiche und geschulte archäologische Erforschung des Landes durch ein engagiertes
und fachkundiges Team direkt miterleben.
Wenige Schritte trennen das DAI vom lebendigen Taksim
Meydanı und der belebten Istiklal Cadessı.
Der große Platz wird vom „Denkmal der Unabhängigkeit“
beherrscht, welches an den Unabhängigkeitskampf
Mustafa Kemals (Atatürk) erinnert.
Der Taksim Meydanı war neben zahlreichen weiteren
Orten in der Stadt ein Platz, an dem Istanbul den
Kulturhauptstadt-Auftakt 2010 mit einer atemberaubenden Feuershow begangen hat.
An ihn schließt sich direkt die Flaniermeile Istanbuls an: die Istiklal Caddesı – die Straße
der Unabhängigkeit. Die heutige Fußgängerzone wird von prachtvoller Architektur
gesäumt, in denen Botschaften, Hotels, Läden, Kinos und Kaffees Obdach finden.
Ein internationales, aber besonders orientalisches Flair
durchzieht diese, fast zwei Kilometer lange, Straße.
Unweit des Galataturmes endet die Istiklal mit zahlreichen
Instrumentenläden, vor denen junge Künstler die Besucher
in ihren musikalischen Bann ziehen.
Wer vom vielen Shoppen und Staunen müde geworden ist,
kann sich ganz bequem in der legendären alten Straßenbahn
über die Istiklal chauffieren lassen.
Der prunkvoll und vornehm
gestaltete Dolmabahçe Palast
thront unmittelbar am Ufer
des Bosporus.
Als ehemaliger Herrschersitz
beherbergt er 285 Räume und
46 Salons in üppiger Ausstattung. Hier starb am 10.November 1938 Mustafa Kemal
Atatürk.
Die Galatabrücke „Galata Köprüsü“ ist das Herzstück eines jeden Angelfreunds
und Panoramaliebhabers.
Sie führt einen direkt über
das Goldene Horn in die
Altstadt Istanbuls und schon
von weitem zeigen sich Hagia
Sophia,
Topkapı
Palast
und Blaue Moschee in ihrer
einzigartigen Pracht.
Der kleine Park zwischen
ihr und der Hagia Sophia
lädt zum Verweilen ein.
Die kleinen Verkaufswagen
versorgen den Hungrigen mit
frischen Maiskolben, Reis mit
Kichererbsen und Simit.
Zu
jeder
Tagesund
Nachtzeit kann man auf
der Galatabrücke Angler
antreffen, die in geselliger Runde ihren frischen Fang zum Verkauf anbieten. Steigt
man eine Etage tiefer, findet man sich in einem guten Fischrestaurant mit Tee,
Wasserpfeife und einer Partie Backgammon wieder.
Rund um die Galatabrücke sind die
wichtigsten Fähranleger der Stadt zu
finden. Sie verbinden den europäischen
Teil Istanbuls mit dem asiatischen
Kontinent.
So gelangt man in ca. 15 Minuten zur
anderen Uferseite und entdeckt das
beliebte Wohnviertel Kadıköy mit seiner
langen Flaniermeile am Bosporus oder
den traditionell geprägten Stadtteil
Üsküdar.
Während der Fährfahrt kann man einen Blick auf den Kız Kulesi, den Mädchenturm,
werfen. Als legendenumwobener Wachturm wurde er 1999 in „Die Welt ist nicht
genug“ mit einem mal berühmt.
Basare
mit
orientalischen
Herrlichkeiten locken an jeder
Ecke Istanbuls. Aber Vorsicht:
„Cok pahalı“. Daher lohnt sich
das erheiternde Gefeilsche um
einen guten Preis. Ob Goldoder Silberschmuck, Tücher,
Lampen, Teppiche oder Gewürze – für jeden Geschmack ist
etwas dabei.
Mit ein bisschen Glück kommt man in den Genuss der
türkischen Gastfreundschaft: So kann man hier und dort
Leckereien, wie Honig, Baklava und Bülbül Yuvası probieren
und auch so manches Gewürz als Geschenk annehmen.
Madrid – Mit anderen Augen
Palast
Retiro
Reina Sofia
Ausblick aus meinem Fenster
Baustellenschild
Schnee in Madrid
Cordoba
Arbeitsplatz
Cordoba
Cordoba
Cordoba
Essauoira
Mogador – Arbeitsplatz
Essaouira Stadt
Mogador
“Archäologie ist so wichtig wie unser Atem. Sie sagt etwas über uns selbst.
Schon die Römer hatten ein vereintes Europa. Es könnte Beispiel sein für heute.”
Bernhard Andrea
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Worte von Bernhard Andrea vereinen ungeahnt stark die Prinzipien unseres - nun zu Ende gehenden
- “kulturweit” - Freiwilligendienstes in den Instituten der deutschen Archäologie in Damaskus, Istanbul
und Madrid. Die archäologische Arbeit wurde für uns ein Sprungbrett für einen neuen und einzigartigen
Lebensabschnitt.
“Archäologie ist so wichtig wie unser Atem.”
Angekommen an unseren Einsatzorten, haben wir die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als unglaublich passionierte Menschen erlebt, beseelt von ihrer Arbeit, wandernd auf den Spuren der Vergangenheit. Wir bekamen Einblick in ambitionierte Forschungsprojekte wie Mogador (Marokko), Bogazköy
und Pergamon (Türkei) sowie Shir in Syrien. Es ist ungeahnt faszinierend, jahrtausende alte Tonscherben in den Händen zu halten und sich dabei ihrer Vergangenheit bewusst zu werden. Mit Funden eine
ganze Ära zu rekonstruieren verlangt von jedem Wissenschaftler viel Feingefühl und Wissen; dadurch
jedoch neues Leben auf das Papier zu bringen, entschädigt für die langjährige Forschungsarbeit.
“Sie sagt etwas über uns selbst.”
Unser Freiwilligendienst ist nun zu Ende gegangen, jedoch reisen wir keineswegs mit leeren Händen
zurück nach Deutschland. Wir konnten nicht nur unser Wissen über die Archäologie erweitern und
den Alltag in einem der renommiertesten wissenschaftlichen Einrichtungen erleben und mitgestalten,
sondern vielmehr haben wir die Möglichkeit erhalten uns selbst weiter zu entwickeln und intensiv
kennen zu lernen. Keine Situation ist dafür so gut geeignet wie das Reisen und das Leben in fremden
Ländern. Die Archäologie hat uns nicht nur einen Einblick darüber gegeben, wie sich das Leben der
Menschen in Jahrtausenden entwickelt hat, sie hat uns auch die Möglichkeit gegeben, die Welt mit anderen Augen zu sehen, mit den Augen eine/s Reisende/n. Dabei ist besonders, wie wir auf andere Menschen zugehen, uns auf neue Kulturen und Lebensverhältnisse einlassen. Es ist großartig, nicht nur die
gegenwärtige Kultur des Einsatzlandes kennen zu lernen, sondern auch die Entwicklung dergleichen
über Jahrtausende mitverfolgen zu dürfen.
“Schon die Römer hatten ein vereintes Europa.”
Der Gedanke während und auf Grund unseres Einsatzes an einer Welt mitzuwirken - insbesondere durch
intensiven kulturellen Austausch verschiedener Nationen - hat starken Einfluss auf uns ausgeübt. Interkulturelle Kompetenzen aufzubauen und zu fördern, wird in der globalisierten Welt wichtiger denn je.
Dabei spielt es eine große Rolle, sich vor allem der Geschichte bewusst zu werden, unsere ersten Siedlungsspuren zu ergründen. Die Archäologie beschäftigt sich nicht nur mit der Art, wie zum Beispiel im
2. Jahrtausend vor Christus die Häuser gebaut wurden; sie begründet durch diese Grundlagenforschung
auch jegliche Thesen zum sozialen Zusammenleben, zur Entwicklung des Menschen, zur Geistesgeschichte.
“Es könnte Beispiel sein für heute.”
Die Archäologie spielt eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft. Daraus sollte ein neuer „Auftrag“
erwachsen: Die vergangenen Kulturen entdecken und durch Forschung neu zum „Leben“ bringen, vielleicht sogar von ihnen lernen. Ein neues Verständnis der “Weltbevölkerung” schaffen; ein Verständnis
dafür, dass wir alle als Menschen einer Familie, eines Ursprungs angehören; das wir alle durch die Altsteinzeit, Jungsteinzeit gewandelt sind. Horizontale Differenzen überwinden und Wissenschaft über die
gesteckten Grenzen hinaus betreiben: dazu kann die Archäologie heute mehr als je zuvor einen wichtigen
Beitrag leisten.
Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Kolleginnen und Kollegen, insbesondere der Ersten Direktorin
von Madrid, Frau Dirce Marzoli, dem Ersten Direktor in Istanbul, Herrn Felix Pirson sowie der Ersten
Direktorin in Damaskus, Frau Karin Bartl, bedanken. Ein besonderer Dank gilt neben unseren Mentoren auch Frau van Ess, die uns im Sommer 2009 sehr herzlich in das archäologische Wesen einführte.
Vielen Dank an alle, die diese unvergessliche und bereichernde Zeit möglich gemacht und mitgestaltet
haben.
In bester Erinnerung,
Annemarie, Isabella und Tobias

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