das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Paderborn 2013

Transcrição

das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Paderborn 2013
Das sind wir:
das Deutsche Rote Kreuz
im Kreis Paderborn 2013
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Jubiläumszeitschrift des
DRK-Kreisverbands Paderborn
zum 150-jährigen Bestehen
des Roten Kreuzes in 2013
Henry Dunant:
Gründer des Roten Kreuzes –
Urheber der Genfer Konvention
*8. Mai 1828 – †30. Oktober 1910
Quelle: DRK-Archiv
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Wir danken allen
ehrenamtlichen und
hauptamtlichen
Helferinnen und Helfern
Fotos (im Uhrzeigersinn):
Jörg F. Müller / DRK
Andre Zelck / DRK GS
Mario Andreya / DRK GS
Nilgün Özel / DRK-KV Paderborn
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im Roten Kreuz.
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Das sind wir:
das Deutsche Rote Kreuz
im Kreis Paderborn 2013
Grußworte .................................................................................................... 6
Unser Projekt im Jubiläumsjahr: Kinder sind unsere Zukunft!................... 13
Das Deutsche Rote Kreuz.......................................................................... 15
DRK-Kreisverband Paderborn................................................................... 19
Die Kreisgeschäftsstelle............................................................................. 27
Ortsvereine im Kreis Paderborn................................................................. 29
DRK-Ortsverein Altenbeken....................................................................... 31
DRK-Ortsverein Bad Lippspringe.............................................................. 35
DRK-Ortsverein Büren................................................................................ 39
DRK-Stadtverband Delbrück...................................................................... 43
DRK-Ortsverein Hövelhof........................................................................... 49
DRK-Ortsverein Lichtenau.......................................................................... 55
DRK-Ortsverein Paderborn........................................................................ 57
DRK-Ortsverein Salzkotten......................................................................... 65
DRK-Ortsverein Schloß Neuhaus............................................................... 71
Jugendrotkreuz im Kreisverband Paderborn............................................. 77
DRK-Kindertageseinrichtung in Bad Lippspringe .................................... 87
DRK-Blutspendedienst West .................................................................... 91
Rettungshunde im Kreis Paderborn........................................................... 95
Wo liegt Zossen?........................................................................................ 99
Die Geschichte einer Freundschaft.......................................................... 103
Von der Idee zum Museum...................................................................... 109
Auf ins Museum!....................................................................................... 113
Der Suchdienst beim Roten Kreuz........................................................... 119
Impressum................................................................................................ 122
In den Texten dieser Zeitschrift findet aus
Gründen der sprachlichen Vereinfachung
und der besseren Lesbarkeit überwiegend die männliche Form Verwendung.
Die Ausführungen beziehen sich selbstverständlich gleichermaßen auf weibliche
und männliche Personen.
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Grußwort Dr. Seiters
Dr. Rudolf Seiters
Schlacht von Solferino (Gemälde von Carlo Bossoli)
Das Zuhören ist ein wichtiger Teil des Austauschs
von Wissen und Wertschätzung des Gegenübers.
Wer schon vor dem Gespräch alle Antworten weiß, ist
nicht offen für neue Erkenntnisse. Die Idee des Roten Kreuzes war von Beginn an auch eine des Zuhörens. Henry Dunant nahm sich schon 1859 auf dem
Schlachtfeld von Solferino die Zeit, den Verwundeten
und Sterbenden zuzuhören und ihnen zu helfen. Für
ihn war das ein wichtiger Teil der Menschlichkeit. Wir
folgen dieser Idee nun seit 150 Jahren.
seine humanitären Aufgaben zu werben, in der jungen wie in der älteren Generation, unsere Leistungen
der Vergangenheit herauszustellen, aber auch die
Herausforderungen zu nennen, die es im internationalen, aber auch gesellschaftspolitischen Raum der
Bundesrepublik Deutschland gibt und für deren Bewältigung wir um die Unterstützung der Bevölkerung
bitten.
In diesem Jahr feiern wir unser Jubiläum – den 150. Geburtstag des Internationalen und des Deutschen Roten Kreuzes – mit einer Fülle von Veranstaltungen und
Aktionen und werden somit das Jahr 2013 nutzen, um
in einer besonderen Weise für das Rote Kreuz und
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Auch der Kreisverband Paderborn kann auf eine erfolgreiche Rotkreuzgeschichte zurückblicken. Heute
engagieren sich rund 10 000 Mitglieder sowie über
700 aktive Helferinnen und Helfer in den unterschiedlichsten Bereichen, wie zum Beispiel dem Einsatzdienst, dem Jugendrotkreuz oder im Bereich der Seniorenarbeit.
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Die erste Genfer Konvention (Fotos Doppelseite: DRK)
Seite mit den Siegeln und Unterschriften der Delegierten, unterzeichnet am 22. August 1864 in Genf durch Delegierte aus zwölf Ländern
Die vielfältigen Aufgaben des Deutschen Roten Kreuzes können wir neben den tüchtigen hauptamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nur mithilfe der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer leisten, die
sich jenseits ihrer privaten und beruflichen Pflichten
uneigennützig und unentgeltlich engagieren. Ohne
sie wäre unser Land um vieles ärmer und viel weniger menschlich. Wir sind stolz auf sie, und daher wird
auch in Zukunft das Ehrenamt das Markenzeichen
des Deutschen Roten Kreuzes bleiben.
dass Sie sich für die Anliegen des Roten Kreuzes, für
das Gemeinwohl und für hilfsbedürftige Menschen
persönlich einsetzen.
So möchte ich Ihnen allen, den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Deutschen Roten
Kreuzes im Kreis Paderborn sowie den Mitgliedern,
Helfern, Freunden und Wegbegleitern im politischen
und gesellschaftspolitischen Raum, herzlich danken,
In diesem Sinne wünsche ich weiterhin eine erfolgreiche und segensreiche Arbeit.
Ihr
Dr. rer. pol. h. c. Rudolf Seiters
Präsident des Deutschen Roten Kreuzes
Bundesminister a. D.
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Helferorganisation mit Herz!
Manfred Müller
„Durch Menschlichkeit zum Frieden“ – so lautet bekanntermaßen das Motto des Roten Kreuzes. Treffend
umschreibt es die vielfältigen sozialen und karitativen Aktivitäten, denen sich das Rote Kreuz und damit auch der Kreisverband Paderborn verschrieben
haben und denen es seit 150 Jahren so beispielhaft
nachkommt.
Sich mitmenschlich zu verhalten stand am Beginn der
Rotkreuzarbeit, als es darum ging, den im Krieg Verwundeten zu helfen.
Sich mitmenschlich zu verhalten war der Leitsatz für
die Ausweitung der Tätigkeit auf Sozialarbeit, Rettungswesen und Katastrophenschutz.
Sich mitmenschlich zu verhalten beinhaltet auch
gleichzeitig professionelles, qualifiziertes, effektives
und zuverlässiges Handeln – eine Helferorganisation
mit Herz!
Und damit leisten Sie, die ehrenamtlich Aktiven und
hauptamtlichen Rotkreuzmitarbeiterinnen und -mitar8
beiter, Ihren Beitrag, unsere Gesellschaft etwas friedlicher, lebenswerter, stabiler und mitmenschlicher zu
machen.
So manches im sozialen Bereich ist seit der Gründung
des Roten Kreuzes verbessert worden, doch die Linderung von Notlagen wird wohl eine ewige Aufgabe
der Menschheit bleiben. Und deshalb sind Ihre Ziele
und Ihre Aktivitäten heute noch genauso aktuell und
wichtig wie bei der Gründung Ihrer Organisation.
Deshalb kann ich nur wünschen, dass Sie weiterhin
so erfolgreich tätig sind wie bisher. Denn niemand
möchte Ihr Erkennungs- und Schutzzeichen missen,
das hierzulande jedes Kind kennt: das Rote Kreuz auf
weißem Grund.
Manfred Müller
Landrat des Kreises Paderborn
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Aus Liebe zum Menschen im Kreis Paderborn
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Rotkreuzkameradinnen und -kameraden,
seit 150 Jahren ist das Rote Kreuz eine weltweite Gemeinschaft. Menschen in Not zu helfen, Leben und
Gesundheit zu schützen und Leiden zu verhindern
oder zu mindern ist unsere Aufgabe. Dies geschieht
nach den Grundsätzen der Unabhängigkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und der Menschlichkeit. Grundlagen dieser Verfahrensweise sind das Ehrenamt, die
Freiwilligkeit und die Selbstlosigkeit dieses Einsatzes.
Um dies zu gewährleisten, ist das Rote Kreuz auf
Spenden angewiesen. Außer den 770 Aktiven unterstützen rund 10 000 Fördermitglieder die Arbeit des
Roten Kreuzes im Kreisverband Paderborn.
Der Erlös des Jubiläumsjahres mit den verschiedenen Veranstaltungen soll der Jugendarbeit des Roten Kreuzes in den einzelnen Ortsvereinen zugutekommen. Unsere Jugendarbeit ist die Grundlage zur
Gewährleistung eines nachhaltigen ehrenamtlichen
Nachwuchses.
Heinz Köhler
Der Vorstand des Kreisverbandes Paderborn dankt
allen Spendern und Sponsoren für ihre Unterstützung.
Heinz Köhler (OBE)
Kreisdirektor a. D.
Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Paderborn
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Foto:
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Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung hat es sich zur
Aufgabe gemacht, menschliches Leid überall und jederzeit zu verhüten
und zu lindern, Leben und Gesundheit zu schützen und der Menschenwürde Achtung zu verschaffen, insbesondere in Zeiten bewaffneter
Konflikte und sonstiger Notlagen.
Die Verbreitung der Regeln des humanitären Völkerrechts und der
Grundsätze und Ideale der Bewegung ist eine der Hauptaufgaben der
Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Sie ist Voraussetzung dafür,
dass die Teilnehmer bewaffneter Konflikte sie im Ernstfall kennen und
respektieren.
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Unser Projekt im Jubiläumsjahr:
Kinder sind unsere Zukunft!
Als Deutsches Rotes Kreuz wollen
wir in unserem direkten Umfeld aktiv zum Gelingen des Gemeinwesens beitragen. Wir wollen einen
Beitrag leisten zum Zusammenhalt
unserer Gesellschaft über Generationen hinweg. Wir wollen Wege
des Miteinander gehen – einbeziehen, statt auszugrenzen. Daher
ist die Arbeit mit und für Jugendliche ein Aktivposten in dem Aufgabenspektrum des Roten Kreuzes. Kinder- und Jugendgruppen
gewähren eine sinnstiftende Freizeitgestaltung und sozialen Zusammenhalt, die Qualifizierung
von Jugendgruppenleiterinnen
und -leitern fördert das Bewusstsein für Verantwortung, der Betrieb
von Mädchen- und Jungentreffs
bietet soziale Ankerpunkte im Alltag, Ferienfreizeiten geben ein besonderes Gruppenerlebnis, und
nicht zuletzt ist es auch der Schulsanitätsdienst, der ein besonderes
Verantwortungsgefühl für die Mitmenschen prägt, die unserer Hilfe
bedürfen.
Ein aktuelles Beispiel für konkrete Hilfe im Kreis Paderborn: Die
Weihnachtszeit ist für viele bedürftige Familien, insbesondere für die
Stellv.Vorsitzender DRK-Kreisverband Paderborn Willi Schmidt, Claudia Graß, Bildungsreferentin
für das Jugendrotkreuz, Paula Wagemeyer-Ernst, Stellv.Vorsitzende DRK-OV Lichtenau, Thomas
Janke, Kreisleiter des Jugendrotkreuzes, inmitten der gespendeten Spielzeuge (Foto: DRK-KV PB)
Kinder, eine schwierige Zeit. Im
Rahmen der landesweiten JRK-Aktion „Armut – schau nicht weg!“ hat
das Rote Kreuz insbesondere Kindern aus armen Familien im Kreis
Paderborn in der Weihnachtszeit
eine Freude gemacht. Gesammelt
wurden u. a. Spielzeug (Lego, Pup-
pen, Autos etc.), Winterkleidung für
Kinder und Jugendliche, Bälle, Inliner, Laufräder und Kinderwagen.
Besonders benötigt wurden auch
verkehrssichere Fahrräder für Kinder und Jugendliche, Winterschuhe, gut erhaltene Tornister und
Schulrucksäcke, aber auch Hefte,
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Collegeblöcke, Stifte und Malbedarf, Kinder- und Jugendbücher sowie Babyerstausstattung. Die Sachspenden waren nicht alle, aber in gutem Zustand.
nen Familien, insbesondere den Kindern, Mut und
Hoffnung gemacht und ein schönes Weihnachtsfest
ermöglicht.
In diesem Jahr war bei Jugendlichen der Bedarf an
Winterkleidung, Schuhen, Hygiene- und Pflegeprodukten besonders groß. Um möglichst viele Wünsche
erfüllen zu können, wurden auch Gutscheine von entsprechenden Fachgeschäften oder Geldspenden angenommen.
Um diese wichtige Arbeit auch in der Zukunft fortsetzen und ausbauen zu können, soll der komplette Reinerlös aller Veranstaltungen direkt der Jugendarbeit in
den Ortsvereinen im Kreis Paderborn zugutekommen.
Durch die konkrete, praktische Hilfe der Vermittlung
von dringend benötigten Gegenständen wurde im
ganzen Kreisgebiet Paderborn von Armut betroffe-
Wir handeln nach J. F. Kennedy:
„Kinder sind der wertvollste Schatz auf der Welt
und ihre größte Hoffnung für die Zukunft.“
Vorstand des DRK-Kreisverbandes Paderborn
Foto: Steffen Freiling / DRK
Fotos unserer Weihnachtsaktion xxxxx
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Das Deutsche Rote Kreuz
Das DRK besteht aus:
✚✚ Bundesverband
✚✚ 19 Landesverbände
mit 7 DRKBlutspendediensten
✚✚ 483 Kreisverbände
✚✚ 4635 Ortsvereine
mit mehr als 10 000
Rotkreuzgemeinschaften
✚✚ Verband der
Schwesternschaften vom
Deutschen Roten Kreuz e. V.
mit 34 DRKSchwesternschaften
Es wird unterstützt durch:
✚✚ 3,5 Millionen Mitglieder
✚✚ 400 000 ehrenamtliche
Mitarbeiter
✚✚ 130 000 hauptamtliche
Mitarbeiter
✚✚ 1,8 Millionen Blutspender
Das Deutsche Rote Kreuz e. V. ist
die nationale Gesellschaft des
Roten Kreuzes auf dem Gebiet der
Bundesrepublik Deutschland und
Bestandteil der internationalen
Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung (IFRC).
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Das Deutsche Rote Kreuz
Aus Liebe zum Menschen
Seit 1863 hilft das Rote Kreuz Menschen in Not – unparteilich, unabhängig, gemeinschaftlich und
aus Liebe zum Menschen. Eine Erfolgsgeschichte, die das Deutsche
Rote Kreuz bis heute zur größten
humanitären Bewegung Deutschlands gemacht hat.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist
dort, wo Menschen Hilfe benötigen
– sei es nach einem Verkehrsunfall,
einer Naturkatastrophe oder bei allein lebenden Senioren. So unterschiedlich die Situationen sind, in
denen Menschen Hilfe brauchen,
so vielfältig sind auch die Aufgaben, die unsere ehrenamtlichen
Helfer tagtäglich übernehmen.
„Danke“ – dieses kleine Wort begegnet uns täglich bei unserer
Arbeit. Wir, das sind 80 000 hauptberuflich Beschäftigte und etwa
400 000 Ehrenamtliche, die neben
Beruf, Studium oder Schule beim
Deutschen Roten Kreuz bundesweit tätig sind – und sich damit für
Menschen, die bedürftig oder gar
in Not geraten sind, einsetzen. Es
sind Menschen jeden Alters, jeder
Hautfarbe und Religion und mit
ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten. Dank dieser vielen
Startschuss 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz: 1 800 Mitglieder, Freiwillige und Mitarbeiter des
DRK sammeln sich am 13. Januar 2013 vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Die Teilnehmer
reisten aus ganz Deutschland an, um dabei zu sein. Die Aktion markiert den Beginn des DRKJubiläumsjahres 2013, in dem die Organisation ihren 150. Geburtstag begeht. (Foto: Michael
Handelmann / DRK)
Helfer ist das Deutsche Rote Kreuz
die größte Freiwilligen-Organisation in Deutschland und Teil einer
weltweiten Bewegung. In 186 Ländern handeln wir nach den sieben
Rotkreuz-Grundsätzen: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutra-
lität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. Für
uns spielen Staatsangehörigkeit,
Religion, Rasse, soziale Stellung
oder politische Zugehörigkeit keine Rolle: Wir helfen allein nach
dem Maß der Not.
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Hilfe im Ausland: Arcahaie, November 2010. Eine alte Frau mit Cholera
bekommt eine Infusionslösung gegen die Austrocknung. (Foto: Amerikanisches Rotes Kreuz)
Nationale und internationale Aufgaben
Als Wohlfahrtsverband und Hilfsorganisation nimmt
das DRK umfangreiche nationale Aufgaben wahr.
Hierzu zählen unter anderem:
Rettungsdienst und Erste Hilfe
Gesundheitsdienste inkl. Blutspendedienst
Altenhilfe inkl. Pflege und Besuchsdienst
Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
Suchdienst
Sanitätsdienst bei Veranstaltungen
Katastophenschutz, Hilfe bei Großschadensereignissen
✚✚ Jugendrotkreuz
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
Das DRK ist auch weltweit operativ im Bereich der
humanitären Hilfe tätig – sowohl in akuten Notsituationen (Katastrophenhilfe) als auch in der langfristigen
Entwicklungszusammenarbeit. Derzeit arbeitet das
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Hilfe im Inland: Im Rotkreuz-Projekt „Eastside“ bekommen Kinder von
Migranten Hausaufgabenhilfe, Sprachunterricht oder können einfach
gemeinsam spielen. (Foto: DRK)
DRK in ca. 55 Ländern in Afrika, Asien, Nahost und
Lateinamerika. Schwerpunkte der Hilfsprojekte im
Ausland sind:
✚✚
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✚✚
Katastrophenhilfe und -vorsorge
Trinkwasserversorgung
Basisgesundheit
Kampf gegen Epidemien inkl. HIV/Aids
Armutsbekämpfung
Rehabilitation und Wiederaufbau
Föderale Struktur des DRK
Das Deutsche Rote Kreuz ist föderal aufgebaut. Es
besteht aus dem Bundesverband (DRK-Generalsekretariat) und seinen Mitgliedsverbänden (19 Landesverbände und der Verband der Schwesternschaften)
sowie deren Mitgliedsverbänden (über 500 Kreisverbände und 34 Schwesternschaften).
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Kreisverband Paderborn
„Helfer in der Not“
Gründungsdaten:
18.10.1875
Vaterländischer Frauenverein
16.03.1889
Kreisverein vom Roten Kreuz
20.04.1901
Sanitätskolonne Paderborn
Anzahl Fördermitglieder:
10 000
Nach der Gründung des Roten
Kreuzes 1863 bildeten sich in zahlreichen Ländern Europas Hilfsvereine für kranke und verwundete
Soldaten. Auf deutschem Boden
wird am 11. November 1863 die
erste nationale Rotkreuzgesellschaft: „Der Württembergische Sanitätsverein“ gegründet. Zusätzlich
entstehen zahlreiche Frauenvereine, die am 11. November 1866
unter der Schirmherrschaft von Königin Augusta von Preußen zu dem
„Vaterländischen
Frauenverein“
zusammengefasst werden. Unter
dem Zeichen des Roten Kreuzes
wollen die Frauen nicht nur Aufgaben im Krieg übernehmen, sondern auch bei Katastrophen wie
Überschwemmungen, Bränden
Ükernviertel nach dem Brand von 1875 (Quelle: Stadtarchiv Paderborn)
und Seuchen helfen. Dazu gehört das Sammeln von Spendengeldern und anderen Hilfsgütern.
Sie sorgen aber auch dafür, dass
schnell an diesen Orten Lazarette
entstehen und Hilfe geleistet wird.
Von dieser Organisation profitiert
Paderborn, als es am 12. September 1875 zu einer Katastrophe kommt. Durch einen Brand im
Stadtviertel Ükern wird ein großer
Teil der Stadt zerstört. Als Schirmherrin des preußischen Vaterländischen Frauenvereins spendete
die Kaiserin Augusta 800 Mark
für die Opfer, und sie veranlasste
die in Minden und Höxter bereits
bestehenden Zweigvereine, eine
Sammlung für die obdachlos gewordenen Geschädigten zu veranstalten und ihnen mit Kleidungsstücken und Kinderwäsche zu helfen.
Am 18. Oktober 1875 gründeten
Frauen aller Stände und Konfessionen den Paderborner Zweigverein vom Vaterländischen Frauenverein. Der Verein entwickelte bald
nach seiner Gründung ein vielfältiges wohltätiges Wirken, so durch
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Errichtung einer Nähschule und
einer Kleinkinder-Bewahranstalt.
Sie kümmern sich um Bedürftige
durch Verteilung von Kleidung,
Nahrungsmitteln, Kohle und um
arme Wöchnerinnen, organisieren
Kinderkuren und sorgen sich um
die Ausbildung in der Krankenpflege. Mittel für diese Arbeit werden
durch Wohltätigkeitsveranstaltungen beschafft.
Gründung des Kreisvereins
Paderborn
Am 7. Januar 1888 gründeten der
Oberpräsident der Provinz Westfalen und prominente Persönlichkeiten aus allen Teilen der Provinz,
darunter aus Paderborn Bischof
Dr. Drobe, Domkapitular Dr. Schulte und I. Beigeordneter Hesse, den
Provinzialverein vom Roten Kreuz
zur Pflege im Felde verwundeter
und erkrankter Krieger. Der Königliche Landrat in Paderborn, Walter
Jentzsch, verband die Bekanntmachung der Gründung des Provinzialvereins mit dem Aufruf zum
Beitritt in einen zu bildenden Kreisverein, der dann am 16. März 1889
gegründet und dessen Statut am
11. April 1889 genehmigt wurde.
Nach der Machtübernahme durch
die Nationalsozialisten im Jahre
1933 wurden auch die bis dahin
demokratisch organisierten Gliederungen nach dem Führerprinzip
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So oder ähnlich wird es auch in Paderborn gewesen sein: Der Vaterländische Frauenverein vom
Roten Kreuz organisiert eine Kinderspeisung, Mainz, März 1924 (Quelle: DRK)
gleichgeschaltet. Mit dem Beginn
des Jahres 1938 trat ein Gesetz
über das Deutsche Rote Kreuz
in Kraft, durch welches das Rote
Kreuz mit allen Untergliederungen aufgelöst wurde. Nachdem
1945 das DRK durch die Alliierten
verboten wurde, wird es 1950 als
Organisation neu gegründet. Das
Deutsche Rote Kreuz kann sich in
vereinsrechtlicher Form neu konstituieren und teilweise sein beschlagnahmtes Vermögen zurückerhalten.
An die Tradition der Vaterländischen Frauenvereine und der Freiwilligen Sanitätskolonnen anknüpfend, bildeten sich in mehreren
Gemeinden nunmehr einheitlich
organisierte Ortsvereine, die als
ihre Gründungsdaten jeweils die
Entstehung der Freiwilligen Sanitätskolonnen in Anspruch nehmen.
Heute bilden die Ortsvereine (OV)
✚✚ DRK-OV Altenbeken e.V.
✚✚ DRK-OV Bad Lippspringe e.V.
✚✚ DRK-OV Büren e.V.
✚✚ DRK-Stadtverband Delbrück e.V.
✚✚ DRK-OV Hövelhof e.V.
✚✚ DRK-OV Lichtenau e.V.
✚✚ DRK-OV Paderborn e.V.
✚✚ DRK-OV Salzkotten e.V.
✚✚ DRK-OV Schloß Neuhaus e.V.
den DRK-Kreisverband Padeborn.
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
✚✚ Altkleidersammlungen
✚✚ Jugendrotkreuz
✚✚ Suchdienst und Familienzusam-
menführung
✚✚ Kreisauskunftsbüro
Aktive Dienste
in den Bereitschaften
Verantwortlich für die aktiven Dienste im Kreisverband Paderborn: Hubertus Schmidt (Kreisrotkreuzleiter), Irmgard Janßen (Kreisrotkreuzleiterin), Rita Masurek (Stv. Kreisrotkreuzleiterin)
und Ingo Christiansen (Kreisverbandsarzt)
Insgesamt wirken rund 700 Helferinnen und Helfer kreisweit in den
Rotkreuz­g emein­s chaften aktiv
mit. Beim Jugendrotkreuz und im
Schul­sanitätsdienst wirken ca. 380
aktive Kinder und Jugendliche mit.
In der Kreisgeschäftsstelle, im
Stadtverband Delbrück und in den
Ortsvereinen Bad Lippspringe und
Paderborn sind 36 hauptamtlich
Bedienstete tätig.
Rund 10 000 Menschen unterstützen die Rotkreuzarbeit im Kreis
Paderborn durch ihre fördernde
Mitgliedschaft. Die Aufgabenbereiche des DRK sind in den Sat-
zungen festgelegt. Viele Aufgaben
fallen in die Tätigkeitsbereiche der
Rotkreuzgemeinschaften, darunter
unter anderem
✚✚ Rettungsdienst und
Krankentransport
✚✚ Sanitätsdienst bei
Veranstaltungen
✚✚ Mitwirkung im
Katastrophenschutz
✚✚ Blutspendeaktionen
✚✚ Erste-Hilfe-Kurse
✚✚ soziale Dienste, z. B. Hausnotruf, Kranken- und Altenpflege,
Gesundheitsprogramme
✚✚ Seniorenbetreuung
✚✚ Erholungsmaßnahmen für Senioren, Kinder und Behinderte
Ob bei den bei Spielen des SC
Paderborn 07 in der heimischen
Benteler-Arena, den Karnevalsumzügen in Delbrück, beim Osterlauf und zu Libori in Paderborn,
dem Kreisschützenfest im Altkreis Büren, dem Hederauenfest
in Salzkotten und vielen weiteren
größeren und kleineren Veranstaltungen im gesamten Kreis Paderborn – wo viele Menschen zusammenkommen, gibt es kleine und
größere Notfälle. Hier leisten die
Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes ebenso schnelle Hilfe wie im Katastrophenfall. Wenn
Menschen vermisst werden oder
verschüttet wurden, kommt die
Rettungshundestaffel – z. B. wie
nach einem Hauseinsturz oder
wenn Menschen im Wald oder in
der Fläche vermisst werden – zum
Einsatz.
Ehrenamtliche Helfer sorgen bei
Veranstaltungen mit dem Sanitätswachdienst dafür, dass verletzte
oder erkrankte Menschen schnell
und kompetent versorgt werden.
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Falls notwendig, koordinieren sie
auch den Transport ins Krankenhaus. Die freiwilligen Helfer werden
sorgfältig und umfassend aus- und
fortgebildet und für ihre Einsätze
angemessen ausgerüstet.
Unerlässlich ist auch der Einsatz
der Helferinnen und Helfer bei den
kreisweiten Blutspendeterminen.
Sie übernehmen zuverlässig die
Betreuung der Blutspender. Durch
die regelmäßigen Einsätze sind die
DRK-Sanitäter erfahren und einsatzerprobt. Kommt es zu einem
größeren Schadensereignis, beispielsweise nach Massenkarambolagen oder einem Zugunglück,
unterstützt der DRK-Sanitäts- und
-Betreuungsdienst die Einsatzkräf-
Um 1885: ein Fahrrad-Sanitätswagen für den Transport Verunglückter
(zeitgenössische Zeichnung, Quelle: DRK)
Heute: Krankentransportwagen aus dem Kreis Paderborn
te vor Ort. Die Helferinnen und Helfer haben dort eine zentrale Funktion in der DRK-Katastrophenhilfe.
Katastrophenvorsorge des
DRK im Kreis Paderborn
Das Land NRW hat sich auf der
Grundlage eines DRK-Konzeptes
entschlossen, multifunktionale Einsatzeinheiten zu schaffen, die bei
Schadensereignissen jeder Größenordnung schnell und flexibel
in der Lage sind, abgestimmt auf
die bereits bestehenden Strukturen des Rettungsdienstes und
der Feuerwehren, den betroffenen
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Menschen gezielt zu helfen.
Jede Einsatzeinheit ist mit mind.
66 Personen (inkl. Zweitbesetzung) zu besetzen. Je nach
Arbeitsschwerpunkt wird sie in der
Regel aus mehreren Ortsvereinen
zusammengestellt. Im Bedarfsfall
werden die Komponenten einer
Einheit gemeinsam alarmiert. Sie
treffen sich an festgelegten Sammelplätzen und rücken je nach
Einsatzkonzept bzw. Auftrag geschlossen zur Einsatzstelle aus.
Das Rote Kreuz unterhält drei von
insgesamt fünf Einsatzeinheiten
im Kreisgebiet Paderborn. Davon
ist eine Einsatzeinheit dem Kreis
Höxter zugeteilt, da hier die notwendige Vorhaltung von mind. vier
Einsatzeinheiten personell nicht
möglich ist. Die Einheiten des Katastrophenschutzes sind im Vorsorgeplan des Kreises Paderborn
bei der Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten eingebunden und stellen sowohl für eine
Behandlungsplatz-Bereitschaft als
auch für eine Betreuungsplatz-Bereitschaft Personal und Material zur
Verfügung.
Der DRK-Rettungsdienst im
Kreis Paderborn
Rettungsdienst/Krankentransport
beim DRK Bad Lippspringe
Seit 1996 hat der Kreis Paderborn
Flughafen Paderborn/Lippstadt, Ernstfallübung Phönix 2011
in Bad Lippspringe eine Rettungswache neu eingerichtet, die vom
DRK-Ortsverein Bad Lippspringe
im 24-Stunden-Dienst betrieben
wird. Davor wurden der Rettungsdienst und Krankentransport in
der Stadt Bad Lippspringe von
Paderborn aus sichergestellt.
Das Einsatzgebiet umfasst den
Bereich der Stadt Bad Lippspringe
sowie die Gemeinde Schlangen
(Kreis Lippe) und den Paderborner
Ortsteil Neuenbeken.
Für die Durchführung des Rettungsdienstes stellt der Kreis
Paderborn derzeit einen Rettungswagen (RTW) und für den
Krankentransport (während der
Woche im Tagesdienst) einen
Krankentransportwagen (KTW) zur
Verfügung.
Rettungsdienst/Krankentransport
beim DRK Delbrück
Seit 1960 wird der Krankentransport und in dessen Fortentwicklung der Rettungsdienst in der
Stadt Delbrück vom Deutschen
Roten Kreuz – Stadtverband Delbrück e.V. durchgeführt.
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
wache in Bad Lippspringe.
Gemäß vertraglicher Vereinbarung mit der Stadt Paderborn besetzt der Ortsverein Paderborn
seit 1998 im Wechsel mit anderen
Hilfsorganisationen im Tagesdienst
einen Krankentransportwagen der
Feuerwehr im Stadtgebiet Paderborn.
Hausnotrufdienst
beim DRK in Paderborn
DRK Hausnotruf: Patientin mit einem Notruf-Knopf am Handgelenk (Foto: Andre Zelck / DRK)
Die heutige Rettungswache Delbrück ist seit 1980 in der Zentralwache Delbrück, Südstr. 39, untergebracht.
Für die Durchführung des Rettungsdienstes (24 Std. täglich besetzt) stellt der Kreis Paderborn
derzeit einen Rettungswagen
(RTW) zur Verfügung.
Seit dem 01.01.2009 wird zudem
ein kreiseigener Krankentransportwagen (KTW) gemäß einer Vereinbarung mit dem Kreis Paderborn
unterstützend – besetzt durch ehrenamtliche Kräfte – nachts und an
Wochenenden im Krankentransport des Kreises eingesetzt.
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Rettungsdienst/Krankentransport
beim DRK in der Stadt Paderborn
Nachdem das DRK den Rettungsdienst und Krankentransport im
Jahr 1977 an die Feuerwehr der
Stadt Paderborn abgeben musste,
wirkt der Ortsverein seit 1989 doch
wieder aktiv im Rettungsdienst mit.
Die Rettungssanitäter des Ortsvereins sorgten von 1989 bis 1992 in
Lichtenau und von 1992 bis 1996
in Salzkotten für die Feiertags- und
Wochenendbesetzung der dortigen Rettungswachen. Seit 1996
verrichten die ehrenamtlichen
Rettungssanitäter des Ortsvereins
regelmäßig Dienst in der Rettungs-
Der historische Auftrag des Roten Kreuzes besteht darin, Leben
zu retten und zu erhalten. Daher
wissen wir, worauf es im Notfall ankommt. Das ist an erster Stelle der
Faktor Zeit. Ob nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, einem
Unfall im Haushalt oder beim
Heimwerken – fast immer gilt der
Grundsatz: Die ersten Minuten entscheiden.
Der DRK-Hausnotruf hilft dabei:
Egal, ob der Notruf-Knopf im Bett,
in der Küche oder unter der Dusche gedrückt wird – der Hausnotruf-Kunde hat sofort Kontakt mit
dem DRK. Das gibt Sicherheit für
einen unbeschwerten Alltag und
ein sicheres Gefühl bei Familie,
Freunden und Bekannten. Oft berichten unsere Hausnotruf-Kunden von einem bemerkenswerten
Nebeneffekt: „Seit ich ihn habe,
fühle ich mich auf einmal besser.“
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Sicherheit beruhigt eben – und ist
ein schönes Gefühl.
Mehr als 150 000 Kunden – auch
im Bereich des DRK im Kreis Paderborn – nutzen bundesweit den
DRK-Hausnotruf. Beim aktuellen
Test der Stiftung Warentest schnitt
der DRK-Hausnotruf unter zwölf
Anbietern als Testsieger ab.
Ausbildung der Bevölkerung
in Erster Hilfe
Die Ausbildung der Bevölkerung in
der Ersten Hilfe ist eine der originären Aufgaben des DRK. So sollen
möglichst weite Kreise der Bevölkerung – beginnend im Kindesalter in die Lage versetzt werden,
im täglichen Leben wie auch in
besonderen Notsituationen sachgerecht und lebensrettend Hilfe zu
leisten. Notfälle rufen Unsicherheiten und Ängste auf der Seite der
Betroffenen wie der potenziellen
Helfer hervor. Diese Unsicherheiten gilt es zu bekämpfen.
In einem Lehrgang für Erste Hilfe
wird man mit den nötigen Kenntnissen und Fertigkeiten so vertraut,
dass man in den vielen kleinen
wie in den wenigen großen „Ernstfällen“ einen klaren Kopf behält,
schnell erkennt, was geschehen
ist, und ohne Zeitverlust angemessen handelt. Anlässe für Erste Hilfe
entstehen meist in unserer alltäg-
Mutter mit ihrem verletzten Sohn (Foto: Falko Siewert / DRK GS)
lichen Umgebung – zu Hause, am
Arbeitsplatz, beim Sport oder bei
anderen Freizeitaktivitäten, erst in
zweiter Linie im Straßenverkehr.
Dazu gehören die alltäglichen
„Missgeschicke“ – etwa eine Verstauchung, eine Schnittwunde
oder ein Insektenstich – genauso wie Knochenbrüche oder ein
Kreislaufzusammenbruch. Dabei
sind krankheitsbedingte Notfälle
insgesamt häufiger als unfallbedingte Erste-Hilfe-Situationen.
Erste-Hilfe-Leistungen sind wegen
der Vielfalt möglicher Verletzungen
sehr unterschiedlich: Sie reichen
vom jeweils richtigen Verband bis
zur Atemspende. Aber auch die
Beruhigung und Betreuung eines
verletzten Kindes oder der „sachdienliche“ Notruf zählen dazu.
Die meisten Kenntnisse und Fertigkeiten in Erster Hilfe sind einfach zu erlernen, andere verlangen
etwas mehr Zeit. Aber immer gilt:
Jeder kann Erste Hilfe lernen. Bei
Erster Hilfe wird niemandem Unzumutbares abverlangt.
Jährlich werden im Kreis Paderborn mehr als 5 000 Bürgerinnen
und Bürger in über 500 Kursen
vom Deutschen Roten Kreuz ausgebildet. Es stärkt somit regelmäßig und kontinuierlich das Heer der
„Helfer in der Not“.
25
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Vorstand des Kreisverbands im Jubiläumsjahr
Kreisvorstand mit Kreisgeschäftsführer Ulrich Brüll (2. v. l)
Vorsitzender: Heinz Köhler, Kreisdirektor a. D.
Stellv. Vorsitzender: Willi Schmidt, Bürgermeister a. D.
Stellv. Vorsitzender: Dominic Arbeiter
Schatzmeister: Leonhard Koy
Beisitzer:
Schriftführerin: Ulrike Seidensticker-Kuhlmann
Dr. med. Stefanie Kleine
Justitiar: Dr. Uwe-Georg Schnedar
Norbert Rosenkranz
Kreisverbandsarzt: Ingo Christiansen
Hubert Schmidt
Kreisrotkreuzleiterin: Irmgard Janßen
Helmut Westermilies
Kreisrotkreuzleiter: Hubertus Schmidt
Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit: Nilgün Özel
JRK-Leiter: Thomas Janke
Rotkreuzbeauftragter: Rainer Kruschinski
26
Text: DRK-Kreisverband Paderborn
Fotos, soweit nicht anders angegeben:
DRK-KV Paderborn
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Die Kreisgeschäftsstelle
Servicestelle für das Ehrenamt
„Von ihnen wird unsere
Arbeit getragen, nämlich von
engagierten, fachlich und
menschlich qualifizierten,
ehrenamtlichen, aber auch
von gleichermaßen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, deren Verhältnis
untereinander von Gleichwertigkeit und gegenseitigem
Vertrauen gekennzeichnet
ist.“ (aus dem DRK-Leitbild)
Die Kreisgeschäftsstelle an der Neuhäuser Straße in Paderborn
Die Ehrenamtlichkeit bildet das
Herzstück der weltweiten Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. An den Stellen jedoch, an
denen die Anforderungen an die
fachliche Qualifikation und/oder
den Zeitaufwand zu hoch werden,
als dass Aufgabenfelder durch ehrenamtliches Engagement abgedeckt werden könnten, sind auch
im Roten Kreuz kompetente hauptamtliche Kräfte tätig.
Die hauptamtlichen Kräfte übernehmen
zentrale
Organisations- und Serviceaufgaben für die
Ortsvereine im Kreisverband. Als
Servicestelle für die ehrenamtlichen DRK-Mitglieder sind sie Ansprechpartner für alle Belange, die
von den Ortsvereinen nicht allein
organisiert oder wahrgenommen
werden können. Der Kreisverband
des Deutschen Roten Kreuzes in
Paderborn beschäftigt derzeit ins-
gesamt zwölf Mitarbeiter in Vollund in Teilzeit. Die hauptamtlichen
Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes tragen mit Kompetenz und Engagement dazu bei, Rotkreuzideale in die Praxis umzusetzen.
Seit 1954 am selben Ort
Die Kreisgeschäftsstelle befindet
sich seit 1954 an der Neuhäuser
Straße in Paderborn. Das Gebäude
27
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
wurde mehrfach umgebaut und
beherbergt neben den Büro- und
Versammlungsräumen auch die
Kleiderkammer.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisgeschäftsstelle
Die Leistungen der Kreisgeschäftsstelle umfassen u. a. Tätigkeiten in
folgenden Bereichen:
✚✚ Ausbildung der Bevölkerung
✚✚ Servicestelle Ehrenamt
✚✚ Mitgliederbetreuung für die
DRK-Ortsvereine
✚✚ Verwaltung für den
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
Katastrophenschutz
Hausnotrufdienst
Jugendarbeit
Sozialarbeit
Erholungsmaßnahmen für Senioren, Kinder und Behinderte
Ferienangebote
Vermittlung von
Mutter-/Vater-Kind-Kuren
Migrationsarbeit
Blutspendedienst
Betrieb einer Kleiderkammer
für Bedürftige
Gebrauchtkleidersammlung
Jugendrotkreuz
Suchdienst, Familienzusammenführung
Seniorenbegegnungsstätte
Text: DRK Kreisgeschäftstelle
Paderborn
Fotos: DRK-KV Paderborn
28
v. l.: Martin Münsterteicher, Ulrich Brüll, Franz-Josef Pauly, Claudia Graß, Bianca Arbeiter, Regina
Seiler, Norbert Hoffknecht, Markus Lüke, Elisabeth Kösters, Maria Przybysz, Tim Groß
Ulrich Brüll (Kreisgeschäftsführer)
Martin Münsterteicher (stv. Kreisgeschäftsführer, Servicestelle
Ehrenamt, Rotkreuzgemeinschaften, Katastrophenschutz)
Franz-Josef Pauly (Buchhaltung, Immobilienverwaltung,
Versicherungswesen)
Maria Przybysz (Sekretariat, Blutspendedienst)
Elisabeth Kösters (Fördermitglieder, Ausbildung)
Claudia Graß (Migrationsdienst, Jugendrotkreuz)
Regina Seiler (Sozialarbeit)
Markus Lüke (Hausnotruf, Kleidersammlung)
Norbert Hoffknecht (Migrationsdienst, Suchdienst,
Familienzusammenführung)
Bianca Arbeiter (Ausbildung)
Anna Lass (Hausmeisterin)
Tim Groß (Bundesfreiwilligendienstleistender)
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Ortsvereine im Kreis Paderborn
Fläche
1 246,8 qkm
Gesamteinwohnerzahl
300 282 (Stand 30.06.2011)
10 Städte und Gemeinden
Anzahl Fördermitglieder
10 000
29
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Ortsverein Altenbeken
1925 für den Krankentransport gegründet
Gegründet: 1925
Anzahl Fördermitglieder: 441
Aktive Mitglieder: 92
Leistungen:
✚✚ Blutspendedienst
✚✚ Erste-Hilfe-Kurse
✚✚ Sanitätsdienst bei Veran-
staltungen
✚✚ Altkleidersammlung
✚✚ Seniorenbetreuung
✚✚ Seniorengymnastik
Betreuungsgruppe mit dem Kats-Landesfahrzeug, dem Betreuungskombi, v. l.: Wolfgang Gockel,
Martin Barkhausen, Sascha Gockel, Markus Barkhausen, Jan Philipp Schäfers, Stephan Dreyer,
Tobias Schulze und Miriam Gockel
Das Deutsche Rote Kreuz – Ortsverein Altenbeken e.V. wurde im
Jahre 1925 von Altenbekener Bürgern und dem Hauptinitiator Dr.
Pentrup als Sanitätskolonne gegründet.
Zunächst ging es darum, den Bürgern ein Mindestmaß an gesundheitlichen Grundbedürfnissen zu
gewähren und den Transport zu
umliegenden Krankenhäusern zu
ermöglichen. Die Situation änderte
sich unter der Naziherrschaft. Im
Dritten Reich durchlebte der Verein
seine schwerste Zeit. Die Grundsätze des Roten Kreuzes wurden
ausgesetzt, die Vereinsarbeit paramilitarisiert und der größte Teil aller
Bereitschaftsmitglieder zum Dienst
an die Front oder in der Heimat zur
Rettung von Menschen in Not berufen.
1947 Krankentransport als
Hauptaufgabe
Nach Ende des Krieges wurde
das Rote Kreuz deutschlandweit
durch die Besatzungsmächte zunächst aufgelöst. 1947 wurde der
Ortsverein Altenbeken als erster
Ortsverband im Kreis Paderborn
neu gegründet. Wieder wurde die
Aufgabe der medizinischen und
31
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
denen Veranstaltungen sind wohl die bekanntesten
Bereiche. Darüber hinaus ist der Verein aktiv in der
Breitenausbildung tätig und führt Erste - Hilfe - Kurse
durch. Des Weiteren werden Seniorenbetreuungsaktionen veranstaltet. Seit 2006 ist der Ortsverein Altenbeken wieder fester Bestandteil des Katastrophenschutzes im Kreis Paderborn. Im Jahr 2010 wurde der
15-köpfigen Einsatzgruppe ein Mannschaftswagen
mit Geräteanhänger vom Land Nordrhein - Westfalen
zur Verfügung gestellt. Als Betreuungstrupp ist die
Einsatzgruppe Teil der Einsatzeinheit 2 des Kreises
Paderborn.
Zweiter Sieger beim Landeswettbewerb
Das DRK-Team aus Altenbeken wurde 2011 beim
DRK-Landeswettbewerb in Attendorn Vizemeister.
Bereits im März gewannen die DRKler aus Altenbeken den Kreiswettbewerb in Delbrück und qualifizierSieger beim Rotkreuzwettbewerb des DRK-KV Paderborn 2011
hinten v. l.: Vorsitzender Jürgen Barkhausen, Sascha Gockel,
Martin Barkhausen, Tobias Schulze;
vorn v. l.: Wolfgang Gockel und Jan Philipp Schäfers (Foto: DRK-KV PB)
sanitätsdienstlichen Grundversorgung der Bürger
übernommen. Von 1960 bis 1976 übernahm das DRK
mit einem vereinseigenen Krankentransportwagen
den Krankentransport zu umliegenden Krankenhäusern, bis die Feuerwehr schließlich den kreisweiten
Rettungsdienst übernahm.
Vielfältige Aufgaben und Breitenausbildung
In der heutigen Zeit sind die Aufgaben sehr vielfältig
geworden, so dass sich der Verein mehrfach in der
Gemeinde Altenbeken präsentiert: Blutspendedienst
in Altenbeken und dem Ortsteil Schwaney sowie die
Kleidersammlung und Sanitätsdienste bei verschie32
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
ben umfassten die Bereiche Erste
Hilfe, Sanitätsdienst, Betreuungsdienst, Technik und Sicherheit,
Blutspende sowie Rotkreuzwissen.
So mussten für die sanitätsdienstlichen Aufgaben verletzte Personen
aus einem Auto und einem LKW
gerettet und versorgt werden. Außerdem musste eine Landschaftsgärtnerin nach einem Kettensägenunfall versorgt werden (siehe
Foto). Beim Betreuungsdienst sollten Betroffene in einem provisorischen Auffanglager betreut und
registriert werden. Bei der technischen Aufgabe musste innerhalb von 15 Minuten ein großes
Zelt errichtet werden, bei dem ein
Aufgabenbesprechung Landeswettbewerb in Attendorn 2011
Wettbewerb unter Beobachtung: Nur für das Erinnerungsfoto ein Innehalten und Lächeln – bei
„echten“ Unfällen wird keine Zeit mit Posieren vergeudet (Fotos Attendorn: DRK-KV PB)
ten sich somit für die Teilnahme am
Landesvergleich der Rotkreuzgemeinschaften.
Am zweiten Juli-Wochenende
2011 war die sauerländische Stadt
Attendorn fest in DRK-Hand. 21
Mannschaften der Kreisverbände aus dem Einzugsbereich des
Landesverbands Westfalen-Lippe
stellten ihr Können unter Beweis
und wurden von Schiedsrichtern
bewertet. Bei den Aufgaben handelte es sich um typische Aufgaben des DRK aus dem sozialen
Bereich sowie den Einsatzdiensten. Die zu bewältigenden Aufga33
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
wesentliches Bauteil fehlte, so dass
Improvisationstalent gefragt war.
Im Aufgabenbereich der Blutspende wurde eine Blutspenderehrung
geplant und vorgestellt. Natürlich
musste auch ein Fragebogen zur
Vergangenheit und Ordnung des
DRK beantwortet werden.
Vorstand Ortsverein Altenbeken im Jubiläumsjahr
Alle Aufgaben wurden den Anforderungen entsprechend erfüllt,
und so musste sich die Einsatzgruppe aus Altenbeken nur der
Mannschaft aus Wenden im Kreis
Olpe geschlagen geben und erreichte somit den zweiten Platz.
Bei der abendlichen Siegerehrung wurde die Einsatzgruppe mit
einem komplett bestückten Rettungsrucksack belohnt.
Heute, im Jahr 2013, zählt der
Ortsverein Altenbeken 441 Fördermitglieder und 92 aktive Mitglieder
in der Bereitschaft und in Arbeitskreisen. Die Unterkunft befindet
sich in der Bahnhofstraße 4a in Altenbeken.
Die aktiven Mitglieder des Vereins
treffen sich jeden zweiten. Dienstag im Monat ab 19 Uhr zu einem
Dienstabend im DRK-Heim.
Text und Fotos:
DRK-Ortsverein Altenbeken
soweit nicht anders angegeben
34
v. l.: Jürgen Barkhausen, Johanna Gockel, Gabriele Homscheidt, Markus Barkhausen und
Sascha Gockel
Vorsitzender: Jürgen Barkhausen
Stellv. Vorsitzender: Sascha Gockel
Schatzmeisterin: Gabriele Homscheidt
Schriftführerin: Johanna Gockel
Rotkreuzleiter: Markus Barkhausen
Leiter der Einsatzgruppe:
Markus Barkhausen, Jan Phillipp Schäfers
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Ortsverein Bad Lippspringe
1879 Gründung des „Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz“
in Lippspringe
Gegründet: 1879
Anzahl Fördermitglieder: 856
Aktive Mitglieder: 46
Leistungen:
✚✚ Essen auf Rädern
✚✚ Wassergymnastik
✚✚ Stuhl- und Osteoporose-
Gymnastik
✚✚ Lehr-Rettungswache
✚✚ Seniorenbegegnungsstätte
✚✚ Sanitätsdienst bei Veran-
staltungen
✚✚ Blutspendedienst
✚✚ Erste-Hilfe-Kurse
Als „Staatlich anerkanntes Heilbad“ und „Heilklimatischer Kurort“
verkörpert Bad Lippspringe einen
besonderen Status innerhalb des
Kreises Paderborn.
Prägend für die Badestadt waren
immer die Wiederherstellung und
Erhaltung der Gesundheit in ihren
zahlreichen Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Bedingt durch die
vielen Verletzten und Kranken in
den beiden schrecklichen Welt-
„Westfälisches Volksblatt“ vom 11.05.2004
kriegen, wurde die Stadt Ziel von
Truppen- und Verwundetentransporten. Die örtlichen Heilstätten
waren die Antwort auf die „Genfer
Konvention“, die der Schweizer
Henri Dunant im Jahre 1864 erwirkte, indem anfänglich bereits
zwölf europäische Nationen sich
dem Abkommen anschlossen „zur
Verbesserung des Loses der verwundeten Militärpersonen bei den
im Felde stehenden Heeren“.
Schon 15 Jahre später, im Dezember 1879, berichtet das „Westfälische Volksblatt“ von der Gründung
des „Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz“ in Lippspringe. Somit kann der Ortsverein
35
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Bad Lippspringe bereits im nächsten Jahr sein 135-jähriges Bestehen feiern.
Kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde im Herbst 1914
zusätzlich eine „Freiwillige Sanitätskolonne Bad Lippspringe“ gegründet. Ihr Vorsitzender war Militärarzt Dr. med. Grützemacher,
der jedoch sehr rasch zum Militär
eingezogen wurde, so dass Prof.
Dr. med. August Brackmann den
Vorsitz während der gesamten
Kriegszeit ausfüllte. Jetziger Vorsitzender ist sein Enkel, Dr. med.
Peter Brackmann.
Damals wurden etliche freiwillige
Helfer der Sanitätskolonne zu den
Soldaten gezogen und an der Front
oder in Feldlazaretten als Sanitäter
eingesetzt, und sie verrichteten
dort im Geiste des Roten Kreuzes
ihren schweren Dienst. Doch auch
in Bad Lippspringe machten sich
die übrigen Männer und Frauen
der Sanitätskolonne beim Transport und bei der Pflege der vielen
Verwundeten (auch heimgekehrt
mit ansteckender Tuberkulose),
verdient. Elsbeth Hachmann wurde von Kaiser Wilhelm II. mit der
Rot-Kreuz-Medaille 3. Klasse ausgezeichnet.
Nach 107 Jahren ein eigenes
Gebäude
In der langen Geschichte des
36
„DRK-Haus Heinz Otten Bad Lippspringe“
DRK-Ortsvereins gilt die Errichtung eines eigenen Hauses als
Meilenstein. Unter dem Vorsitz von
Dr. med. Gerhard Gursch konnte
der Ortsverein am 18.01.1986 sein
neues Gebäude, Detmolder Str.
174, beziehen. Jetzt fanden neben
den Erste-Hilfe-Ausbildungen die
Begegnungsstätte, der SeniorenMittagstisch, die Bereitschaft, der
regionale
Katastropen-Betreuungszug und das Jugendrotkreuz
ein gemeinsames Zuhause. Zuvor
war der Ortsverein in verschiedenen angemieteten Räumlichkeiten
untergebracht, die Fahrzeuge und
Materialien waren ebenfalls an
weiteren Stellen ausgelagert.
Es waren harte Jahre für die DRKAktiven, denn die Kosten des
Bauvorhabens auf dem 1 036 qm
großen Grundstück mussten aufgebracht werden. Zur Finanzierung des Projektes wurde eine
Bausteinaktion gestartet mit großem Erfolg. Neben den örtlichen
Geldinstituten, Unternehmen und
Privatspendern trugen der DRKLandesverband Westfalen-Lippe
und die „Aktion Glücksspirale“ mit
erheblichen Zuschüssen zum Baugelingen bei.
Doch vor allem dem Motor, Heinz
Otten, der mehr als 40 Jahre (bis
2011) Schatzmeister des Ortsvereins war, ist es zu verdanken, dass
1986 der Einzug ins neue DRKHaus erfolgen konnte und der
Ortsverein im Jahre 2010 alle restlichen Hypothekenschulden ablösen konnte. Der Ortsverein ist seitdem alleiniger Eigentümer. Zum
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Hannelore Schneemann großer
Beliebtheit. Jeweils dienstags und
donnerstags treffen sich rüstige
ältere Mitbürger zum gemütlichen
Beisammensein mit Skatspiel und
Kaffeetrinken. Darin eingebunden
sind auch das Gedächtnistraining, Vorträge und gelegentliche
Ausflüge. Montags leitet Sieglinde
Weitzenbürger die Wassergymnastik, mittwochs die Stuhl- und
Osteoporose-Gymnastik.
„Westfälisches Volksblatt“, vom 11.10.1971
Dank und als Bestätigung seiner
Arbeit erhielt das Gebäude die Bezeichnung „DRK-Haus Heinz Otten
Bad Lippspringe“.
Seit 1971 Essen auf Rädern
Bereits 1971 wurde der fahrbare Senioren-Mittagstisch in der
Badestadt ins Leben gerufen, ermöglicht durch die Schenkung
eines Fahrzeuges von der Wilhelmine-Lübke-Stiftung des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe e.V.
Dieser Menübringedienst „Essen
auf Rädern“ versorgt inzwischen
seit 42 Jahren täglich die Mittagstisch-Teilnehmer in Schlangen,
Kohlstädt, Oesterholz und Mari-
enloh mit sechs verschiedenen,
frisch zubereiteten Mahlzeiten.
Diese mittäglichen Besuche sind
oft die einzigen Kontakte älterer
Mitmenschen nach draußen. Sie
geben ihnen das Gefühl, nicht nur
versorgt zu werden, sondern auch
in Notsituationen einen Ansprechpartner zu haben.
Die Aus- und Fortbildung in Erster
Hilfe (Lehrgänge, Training, Erste
Hilfe am Kind) obliegt Margit Sternagel. Die Kurse finden sowohl im
örtlichen DRK-Gebäude als auch
für interessierte Gruppen zielorientiert in Betrieben oder Vereinsräumen statt.
Als Leiterin der Blutspende betreut Christa Bee die Spender im
örtlichen Schulzentrum sowie im
Missionshaus in Neuenbeken. Mit
jährlich über 1 000 Blutspenden
bleibt das Ergebnis konstant.
Seniorenbegegnungsstätte
Die Altkleidersammlung bezieht
sich auf 14 DRK-Altkleidercontainer, verteilt im gesamten Stadtgebiet sowie in Paderborn-Marienloh.
Über mangelnde Besucher im
DRK-Gebäude können die ehrenamtlichen Helferinnen nicht klagen.
Die Seniorenbegegnungsstätte erfreut sich unter der Leitung von
Den Sanitäts- und Betreuungsdienst versieht die überaus aktive
Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG). Zu
ihren Aufgaben gehören auch die
Aus- und Fortbildung innerhalb
37
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
des Ortsvereins, die Unterstützung der freiwilligen Feuerwehr
bei Brandeinsätzen sowie die Teilnahme an Übungen mit anderen
Hilfseinrichtungen. Zudem ist sie
eingebunden in den Katastrophenschutz NRW.
Mit über 2 600 Einsätzen ist die
Lehr-Rettungswache (außer Stadt
Paderborn) im Kreisgebiet eine
der meistgeforderten Wachen.
Sechs hauptamtliche Rettungsassistenten sowie Praktikanten und
Ehrenamtliche betreuen die Badestadt sowie die benachbarten
Orte Schlangen, Kohlstädt, Oesterholz sowie Neuenbeken rund
um die Uhr. Die Inbetriebnahme
der DRK-Rettungswache erfolgte am 1. Februar 1996 unter dem
Ortsvereinsvorsitzenden Dr. Ernst
Winkler, seinem Stellvertreter Horst
Rosenau, Wachleiter Alfons Twielemeier, dessen Stellvertreter Mathias Kasper sowie Geschäftsführer
Heinz Otten.
Als große Herausforderung sieht
der Ortsverein die künftige Landesgartenschau im Jahre 2017.
Die Sanitätsbetreuung kann dann
nur mithilfe der übrigen kreisangehörigen DRK-Ortsvereine geschultert werden.
Text und Fotos:
DRK-Ortsverein Bad Lippspringe
soweit nicht anders angegeben
38
Vorstand Ortsverein Bad Lippspringe im Jubiläumsjahr
v. l.: Heinz Otten, Horst Rosenau, Christa Bee, Hannelore Schneemann, Bernhard Gödde,
Margit Sternagel, Dr. med. Peter Brackmann, Fridolin Lossin, Mathias Kasper, Gerrit Fiebig,
Karsten Kinzel
Vorsitzender: Dr. med. Peter Brackmann
Stellv. Vorsitzender: Horst Rosenau
Schatzmeister: Bernhard Gödde
Rotkreuzleiter: Karsten Kinzel
Stellv. Rotkreuzleiter: Fridolin Lossin
Schriftführer: Mathias Kasper
Aus- und Fortbildung: Margit Sternagel
Leiterin Begegnungsstätte: Hannelore Schneemann
Leiterin der Blutspende: Christa Bee
Leiter der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG): Gerrit Fiebig
Verwaltung: Heinz Otten
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Ortsverein Büren
1978 entstanden aus dem Kreisverband Büren
Gegründet: 1979
Anzahl Fördermitglieder: 825
Aktive Mitglieder: 61
Leistungen:
✚✚ Katastrophenschutz
✚✚ Sanitätsdienst
✚✚ Blutspende
✚✚ Altkleiderkammer
✚✚ Altpapiersammlung
✚✚ Jugendrotkreuz
✚✚ Sozialarbeit
✚✚ Erste-Hilfe-Kurse
Mit der kommunalen Eingliederung
des Kreises Büren in den Kreis Paderborn gründete sich am 18. September 1978 der Ortsverein Büren.
Er löste den Kreisverband Büren
im Gebäude an der Bahnhofstraße ab. Der Verein bestand damals
aus 83 Aktiven. Die Tätigkeitsfelder des DRK splitteten sich schon
damals in Katastrophenschutz,
Sanitätsdienst, Blutspende, Kleiderkammer, Altpapiersammlung
und Jugendrotkreuz. Im Rahmen
Hochwasser, 13. November 2007, Notfallgruppen-Einsatz
des Katastrophenschutzes waren
in Büren der Verbandplatzzug und
ein Verpflegungstrupp untergebracht. Bedingt durch die Änderung der Zuständigkeiten, wurde
auch der Rettungsdienst in Büren
durch den Kreis Paderborn übernommen. Das DRK Büren übernahm nur noch an den Wochenen-
den den Dienst auf der Autobahn.
In den ersten Jahren verblieb der
Rettungsdienst des Kreises weiterhin im Gebäude des DRK. Hier war
in Trägerschaft der Feuerwehr eine
Tagesschicht untergebracht. Das
DRK hat in den darauf folgenden
Jahren den Krankentransport weitergeführt.
39
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Bekleidung des DRK (Foto: Pedro Citoler / DRK)
1980 gründete sich auch wieder
ein Jugendrotkreuz in Büren. Jugendliche treffen sich dort, um
Maßnahmen der Ersten Hilfe zu
lernen. Daneben stehen aber
auch Freizeitaktivitäten auf dem
Programm.
Blutspendetermine wurden im gesamten Bürener Land angeboten.
Später kam auch der Bereich der
Stadt Bad Wünnenberg dazu. Erfreulich ist es, dass von Jahr zu
Jahr eine stetige Steigerung zu
vernehmen ist. Heute werden an
acht Standorten der Städte Büren
und Bad Wünnenberg insgesamt
mehr als 30 Blutspendetermine
40
mit über 4 000 Spendern durchgeführt.
Die Ausbildungen in Erster Hilfe
und Sofortmaßnahmen am Unfallort werden monatlich abgehalten.
Der DRK-Ortsverein Büren gehört
zu einem Ausbildungsstützpunkt
des DRK-Kreisverbandes.
Medizinische Absicherung der
Notfallgruppe Büren
Im Mai 2007 wurde zur Unterstützung und Absicherung der Feuerwehr die Notfallgruppe Büren ins
Leben gerufen. Eine medizinische
Absicherung der eingesetzten
Kräfte bei besonderen Schadenslagen sowie die Betreuung Betroffener und die Verpflegung aller
Einsatzkräfte waren die Wünsche
des Stadtbrandinspektors Müller
gegenüber den ansässigen Hilfsorganisationen. Hieraus ist ein
Konzept für die im Stadtgebiet
ansässigen Gemeinschaften DRK,
DLRG und Malteser Hilfsdienst
entstanden. Einsatzstichworte, Abläufe und Zuständigkeiten wurden
klar definiert. Das ausgearbeitete
Konzept fand großen Anklang bei
der Wehrleitung und wurde somit
zum 01.07.2007 in die Alarm- und
Ausrückordnung integriert. Heute
kann die Institution auf ca. 20 Einsätze pro Jahr zurückblicken. Das
breite Spektrum der Alarmierung
reicht von einfachen Hilfeleistungen bis hin zu Alarmierungen der
gesamten Notfallgruppe. Bereits
2007 wurde das Konzept beim
Hochwasser im Almetal erfolgreich umgesetzt. Dort übernahm
die Notfallgruppe die Verpflegung
von mehr als 350 Einsatzkräften.
Die Verpflegungsstellen wurden im
Feuerwehrgerätehaus Büren sowie
in allen Orten von Siddinghausen
bis Wewelsburg errichtet. Weitere
Aufgaben wie die Verteilung von
Sandsäcken und die Mitarbeit in
der örtlichen Einsatzleitung wurden
ebenfalls übernommen. Die Führung der Notfallgruppe wird bei
Vollalarm durch das DRK Büren
sichergestellt.
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
23. August 1989 öffnete Ungarn
die Grenzen, und Tausende von
DDR-Flüchtlingen kamen in den
Westen. Ihnen folgten die Flüchtlinge aus der Prager Botschaft.
Daraufhin errichtete das DRK in
Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und dem Bund in HövelhofStaumühle ein Auffanglager. Vom
Deutschen Roten Kreuz wurden
alle Personen registriert und untergebracht. Bis zur Weiterleitung in
das Aufnahmelager in Schöppingen galt es die Übersiedler mit
dem Lebensnotwendigkeiten für
den Alltag zu versorgen.
Sanitätszelt beim Kreisschützenfest im Altkreis Büren
„Raus aus den Klamotten
und rein in die Kartoffeln“
Altkleider werden auch in Büren gesammelt. So stehen an dem Standort in der Bahnhofstraße drei Sammelcontainer, die von den Bürgern
aus Büren gut genutzt werden.
Sammlungen wie „Raus aus den
Klamotten und rein in die Kartoffeln“
waren eine gemeinsame Tauschaktion mit einem örtlichen Raiffeisenmarkt, bei denen Altkleider gegen
Kartoffeln getauscht wurden. Dies
fand in der Bevölkerung eine hohe
Akzeptanz. Außerdem finden im
gesamten Stadtgebiet von Büren
und Bad Wünnenberg jährliche
Sammlungen statt.
Senioren können im hohen Alter
noch fit sein. Das zeigt das Seniorenturnen im DRK Büren. Hier
treffen sich einmal wöchentlich
ca. 15 Damen und Herren, um fit
zu bleiben. Dieses Angebot gibt
es schon seit mehreren Jahren in
unseren Räumen. Es wird immer
wieder gerne genutzt.
Gemeinsam im DRK
Ereignisse, die Geschichte schrieben, haben wir gemeinsam mit anderen DRK-Ortsvereinen und dem
Kreisverband bewältigt.
Die DDR löste sich auf, und
der Eiserne Vorhang fiel. Am
2005 besuchte Papst Benedikt
XVI. Deutschland. Das besondere
Ereignis während seines Besuchs
war der Weltjugendtag in Köln.
Tausende von Jugendlichen kamen zu diesem überwältigenden
Ereignis. Hier war der Ortsverein
Büren mit der Einsatzeinheit als
technischer Trupp vor Ort beteiligt.
2006 verwandelte sich Deutschland in ein „Sommermärchen“.
Die Fußballweltmeisterschaft wurde in Deutschland ausgetragen.
An mehreren Spielorten übernahmen die Einsatzeinheiten des
DRK Paderborn – darunter auch
die Bürener Rotkreuzler – die Versorgung. Ein großes Standbein
ist die Abteilung Sanitätsdienst.
Ob Schützenfest, Fußballspiel,
Karnevalsumzug,
Kleinoder
41
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Großveranstaltungen – wo viele
Menschen
zusammenkommen,
gibt es viele kleine und größere
Notfälle. Unsere ehrenamtlichen
Helfer des Sanitätsdienstes sorgen für schnelle Hilfe. Durch eine
gute Logistik, fachausgebildetes
Personal und die richtige Ausstattung unserer Fahrzeuge können
wir dies leisten.
Vorstand Ortsverein Büren im Jubiläumsjahr
Bei all diesen Aktionen kann sich
das DRK in Büren auf seine ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer
verlassen.
Text und Fotos:
DRK-Ortsverein Büren
soweit nicht anders angegeben
v. l.: Dominik Spenner, Hans Jürgen Kiefer, Josef Seidel, Ursula Rupprecht,
Werner Rupprecht, Jochen Schwankhart
Vorsitzender: Josef Seidel
Stellv. Vorsitzender: Werner Rupprecht
Schatzmeister: Hans Jürgen Kiefer
Schriftführer: Dominik Spenner
Rotkreuzleiter: Jochen Schwankhart
Leiterin Blutspende: Ursula Rupprecht
42
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Stadtverband Delbrück
Zusammenschluss von drei Ortsvereinen
Gegründet: 1924
Anzahl Fördermitglieder:
1 482
Aktive Mitglieder: 193
Leistungen:
✚✚ Blutspendedienst
✚✚ Rettungsdienst
✚✚ Krankentransport
✚✚ Sanitätsdienst bei
Veranstaltungen
✚✚ Blutspendedienst
✚✚ Jugendrotkreuz
✚✚ Erste-Hilfe-Kurse
✚✚ Seniorenbegegnungsstätte
✚✚ Mutter-Kind-Gruppen
✚✚ Rettungshundestaffel
✚✚ Kleiderkammer
Sanitätsdienst Fußball-WM 2006
Am 16.12.1924 findet im Hotel
Balzer eine Versammlung statt,
aus der noch am selben Tag die
erste Sanitätskolonne in Delbrück
entsteht. 27 Teilnehmer gründen
den noch heute existierenden
Ortsverein unter dem Vorsitz von
Amtmann Klute.
Der Zweite Weltkrieg hinterlässt
auch im DRK Delbrück seine Spuren. Viele Helfer kehren nicht mehr
in ihre Heimat zurück. Außerdem
wird 1945 die Arbeit des Roten
Kreuzes wie überall in Deutschland von den Alliierten für einige
Zeit unterbunden.
Die Nachkriegsentwicklung
1947 nimmt das Rote Kreuz in
Delbrück die Arbeit wieder auf.
Arnold Jakobi belebt die Bereitschaftsarbeit und beginnt
mit der Ausbildung. 1959 erhält das Delbrücker DRK vom
43
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Kreisverband Paderborn einen
PKW für den Krankentransport.
Den ersten überörtlichen Einsatz
erleben einige Mitglieder der Delbrücker Gruppe bei der großen
Flutkatastrophe im Februar 1962
in Hamburg. Mit Unterstützung
des Amtes Delbrück wird 1964 ein
neuer Unfallrettungswagen stationiert. Dieser sichert damit in Verbindung mit einem hohen ehrenamtlichen Einsatz dauerhaft den
Krankentransport.
16 Teilnehmer eines Sanitätslehrganges begründen 1968 mit
tatkräftiger Unterstützung von
Dr. med. Hammeke den Zug Nordhagen. Dieser entwickelt sich
unter der Leitung von Josef Protte
und später Willi Koll zu einer starken Stütze des Ortsvereins. Noch
im selben Jahr wird das Jugendrotkreuz Nordhagen gegründet.
1969 nimmt Hans Stemmler mit
17 Helfern die Arbeit im neuen
Zug Ostenland auf. Als 1972 der
Katastrophenschutz des Bundes
neu geregelt wird, sorgt Helmut
Wieczorek dafür, dass der 1. Zug
des ehem. 34. Luftschutz-Hilfsdienstes nach Delbrück verlegt
wird. Hierzu wird der alte Kinosaal
Laumes Kamp angemietet und
mithilfe von 30 Mitgliedern des
Zuges für den neuen Zweck hergerichtet. Im Folgejahr startet der
1. Sanitätszug des Kreises Paderborn seine Tätigkeit.
44
DRK-Haus in Delbrück (Foto: Patrick Hilgers)
1977 wird eine ständig besetzte Rettungswache an der GrafSporck-Straße eingerichtet, die
1980 dann in den Räumen der
neuen Zentralwache, in der auch
die Polizei und die Feuerwehr ihren
Standort haben, ihre Heimstatt
findet. Vier Hauptberufliche und
15 ehrenamtliche Rotkreuzler versehen hier ihren Dienst.
Ein eigenes DRK-Haus
Ein lang gehegter Wunsch geht
1983 in Erfüllung. Erstmals seit
dem Bestehen des Ortsvereins
kann das Rote Kreuz in eigene
Räume einziehen. Auf Initiative und
unter Leitung von Helmut Westermilies wird in den Jahren 1981
bis 1982 mit einem enormen Einsatz aller aktiven Rotkreuzler in der
Zentralwache an der Südstraße
das „DRK-Haus“ gebaut. Der hohe
Anteil an ehrenamtlicher Eigenleistung in Verbindung mit dem finanziellen Engagement des Kreisverbandes macht dieses Bauprojekt
möglich. Alle Aktivitäten können
nun an diesem neuen Standort gebündelt werden. Später wird das
DRK-Haus um eine Begegnungsstätte, Gruppenräume und eine
Kleiderkammer erweitert.
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Außerdem wird unter Leitung von
Martin Münsterteicher eine schnelle Einsatz-Gruppe (SEG) gegründet. Sie spielt landesweit eine Vorreiterrolle. Sie wird bei größeren
Verkehrsunfällen und Bränden von
der Kreisleitstelle angefordert.
Aus Anlass des 75-jährigen Jubiläums des DRK-Stadtverbandes
richtet der DRK-Landesverband
1999 seinen jährlichen Landeswettbewerb und ebenso die Landesversammlung in Delbrück aus.
v.l.: Ehrenmitglied Dr. Bernhard Winnemöller und Kreisverbandsvorsitzender Heinz Köhler
(Foto: Nilgün Özel, DRK-KV PB)
Der DRK-Stadtverband
Delbrück entsteht
der Delbrücker Rotkreuzler nach
Osteuropa und ins Baltikum.
Im Jahr 1988 entsteht der Stadtverband Delbrück durch den Zusammenschluss der Ortsvereine
Delbrück und Schöning. Der Ortsverein Westenholz schließt sich
2005 dem Verband an.
Unter der Federführung von Ulrike
Fischbach startet 1997 eine langjährige Patenschaft mit Lettland. In
der Stadt Valka renoviert das Deutsche Rote Kreuz Delbrück einen
Behinderten-Kindergarten und versorgt ihn zweimal im Jahr mit dringend benötigten Hilfsgütern. Auch
in Deutschland setzt man sich für
benachteiligte Kinder ein. 1991
wird mithilfe der „Aktion Mensch“
ein Fahrzeug zur Behindertenbetreuung angeschafft.
Zusammen mit der Freiwilligen
Feuerwehr Delbrück wird 1991 in
Rumänien das Projekt „Kinderheim
in Cauas“ gestartet. Die Auslandshilfe wird ausgebaut, und es folgen
Hilfstransporte und Arbeitseinsätze
Die Kontinuität der Rotkreuzarbeit
in Delbrück wird gewährleistet
durch das Engagement der langjährigen Vorsitzenden wie Karl
Köring, Rudi Lisson, Dr. Bernhard
Winnemöller und des derzeitigen
Vorsitzenden Olaf Kiefer.
2012 wird Dr. Winnemöller für seine langjährige Arbeit als Stadtverbandsvorsitzender und stellvertretender Kreisvorsitzender vom
Vorsitzenden des DRK-Kreisverbandes Paderborn, Heinz Köhler,
zum Ehrenmitglied ernannt.
Die Einsatzeinheit
Der Stadtverband Delbrück bildet
zusammen mit den Ortsvereinen
Büren und Salzkotten seit 2010
die 1. Einsatzeinheit (EE NRW Paderborn 01) im Kreis Paderborn.
Das Konzept basiert darauf, im
45
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Das Blutspendeteam
gesamten Land NRW multifunktionelle Einsatzeinheiten (EE) zu
schaffen. Bei Schadensereignissen jeglicher Größenordnung sollen in Verbindung mit dem Rettungsdienst, den Feuerwehren
und dem Technischen Hilfswerk
schnell und flexibel Hilfspotenziale
für die betroffene Bevölkerung zur
Verfügung stehen.
Der Rettungsdienst und
Krankentransport
Seit 1960 wird der Krankentransport und in der Folge der Rettungsdienst in der Stadt Delbrück
vom DRK Delbrück durchgeführt.
46
Bis zum Jahr 1972 setzte das DRK
in Delbrück einen Krankenwagen
des DRK-Kreisverbandes ein.
Ausschließlich ehrenamtlich besetzt, sicherte man so die Durchführung des Rettungsdienstes in
Delbrück. Von 1972 bis 1976 wurde das Gebiet der Stadt Delbrück
vorübergehend von Paderborn
aus rettungsdienstlich betreut, was
sich als nicht vertretbar erwies.
Daraufhin stellte der Rat der Stadt
Delbrück 1976 dem DRK in Delbrück einen neuen Krankenwagen
zur Verfügung. Bereits im gleichen
Jahr konnte der Rettungsdienst im
Stadtgebiet Delbrück wieder rund
um die Uhr durch das DRK aufgenommen werden.
Nach Inkrafttreten des Gesetzes über den Rettungsdienst und
Krankentransport im Jahr 1977
übertrug der Kreis Paderborn dem
DRK-Ortsverein (jetzt DRK-Stadtverband Delbrück) die Durchführung von Rettungsdienst und Krankentransport im Bereich der Stadt
Delbrück und stellte im Jahr 1980
dem DRK Delbrück Fahrzeuge
und entsprechende Räume in der
Zentralwache in der Südstraße zur
Verfügung.
Heute garantieren die haupt- und
ehrenamtlichen Mitarbeiter die
Durchführung des Rettungsdienstes im 24-Stunden-Dienst. Den
Krankentransport nachts und an
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
wichtige Beiträge zur Sicherstellung der lebenserhaltenden Blutversorgung unserer Bevölkerung.
Mutter-Kind-Gruppen
Mutter-Kind-Gruppe in der Begegnungsstätte
Wochenenden übernehmen ehrenamtliche Helfer der Einsatzeinheit.
Durch die regelmäßige Einbindung
von Praktikanten in die Lehrrettungswache sichert das DRK den
Personalbestand für die Zukunft.
ehrenamtlichen Helfer kann sich
der Leiter Meinolf Kesselmeier
stets verlassen. Freundlich und zuvorkommend werden jährlich ca.
4 000 Blutspender in den Spenderäumen begrüßt.
Das Blutspenden
Kann man sich bei der Logistik
beim Spendetermin auf ein eingespieltes Team verlassen, so
stellen sich zunehmend weitere
Aufgaben. Der z. T. altersbedingte
Rückgang der Blutspenderzahlen
erfordert zunehmende Werbemaßnahmen. Auch die Teams der ehrenamtlichen Helfer bedürfen der
ständigen Ergänzung. Die Bereitschaft zur Blutspende und die Hilfestellung bei den Terminen sind
Ein Team von ca. 45 Helferinnen
und Helfern ist der Garant für den
guten Service während der vielen Blutspendetermine im Stadtgebiet. In fast allen Ortsteilen der
Stadt Delbrück werden mittlerweile
zwei Termine angeboten. Sei es
bei der Anmeldung, der Betreuung
im Spenderaum oder bei der Zubereitung der Verpflegung, auf die
Wöchentlich treffen sich an drei
Terminen die Mutter-Kind-Gruppen
unter der Gesamtleitung von Petra
Göstenkors. Kinder ab ca. zehn
Monaten haben bis zum Eintritt in
den Kindergarten die Möglichkeit,
mit Gleichaltrigen zu spielen und
erste Kontakte untereinander zu
knüpfen. Viele gemeinsame Aktivitäten bereichern die Arbeit. So
stehen das gemeinsame Singen
und Spielen im Stuhlkreis ebenso
auf dem Programm wie das Basteln, Malen und Turnen. Auch die
ersten Förderungen der Fein- und
Grobmotorik sowie die Sprachförderung kommen nicht zu kurz.
Das Angebot wird weiterhin abgerundet durch die Möglichkeit der
Mütter, Kontakte zu knüpfen, sich
bei einer Tasse Kaffee auszutauschen und gesellige wie informative Stunden miteinander zu verbringen.
Die Seniorenarbeit
Eine zunehmend alternde Gesellschaft erfordert neue Sozialräume
für die ältere Bevölkerung. Die
herkömmliche Kleinfamilie kann
diese aufgrund der erforderlichen
47
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
beruflichen Flexibilität häufig nicht
mehr bieten. Hier reiht sich das
Rote Kreuz in Delbrück in die Reihe verschiedener Angebote der
Seniorenbetreuung ein. So finden
Bewegungs- und Unterhaltungsangebote ebenso ihren Platz wie
das beliebte Seniorenfrühstück.
Seit Jahren beweist Ulrike Fischbach durch Kreativität und Engagement ihre besondere Nähe zur
älteren Bevölkerung.
Vorstand Stadtverband Delbrück im Jubiläumsjahr
Die Kleiderkammer
Wegwerfgesellschaft
einerseits
und Bedürftigkeit andererseits
lassen uns ratlos erscheinen. Seit
1989 will das Rote Kreuz in Delbrück dieser Widersprüchlichkeit
begegnen. Im DRK-Haus wird
seitdem einmal wöchentlich die
Kleiderkammer für die Bedürftigen
in unserer Gesellschaft geöffnet.
Dienstags zwischen 16 und 17 Uhr
öffnet das bewährte Team um Romana Ornik die Türen und bietet
die zuvor in den Kleidercontainern
gesammelten und sorgfältig sortierten Kleidungsstücke unentgeltlich an.
Text und Fotos:
DRK-Stadtverband Delbrück
soweit nicht anders angegeben
48
v. l.: Reinhard Scheipers, Tanja Tolzmann, Olaf Kiefer, Nicole Teutloff,
Andreas Kuckuck, Christel Kesselmeier
Vorsitzender: Olaf Kiefer
Stellv. Vorsitzender: Reinhard Scheipers
Schatzmeisterin: Nicole Teutloff
Schriftführerin: Tanja Tolzmann
Rotkreuzleitung: Christel Kesselmeier, Andreas Kuckuck
Stellvertreter Rotkreuzleitung: Brigitte Glahe, Dominik Brunne
Beisitzer:
Rita Schulte
Martin Münsterteicher
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Ortsverein Hövelhof
Aktive Sennegemeinschaft
Gegründet: 1929
Anzahl Fördermitglieder: 707
Aktive Mitglieder: 57
Leistungen:
✚✚ Therapeutisches Reiten
✚✚ Blutspende
✚✚ Sanitätsdienst bei Veran-
staltungen
✚✚ Altkleidersammlung
✚✚ Seniorengymnastik
✚✚ Erste-Hilfe-Kurse
Die Sennegemeinde Hövelhof hat
rund 16 000 Einwohner. Der DRKOrtsverein Hövelhof wurde im Jahre 1929 gegründet. 1970 wurde
mit dem Bau einer „Krankenwagenstation“ an der Bahnhofstraße
im Zentrum der Gemeinde begonnen. Krankenwagen waren hier
allerdings nie fest stationiert. Vielmehr dient das Gebäude bis heute als Begegnungsstätte, zentrale
Lagerstätte für Einsatzmaterialien
und Veranstaltungsraum für die
vielfältigen Aufgaben des DRK.
Therapeutisches Reiten unter der Leitung von Friedhelm Vogelsang, auf dem Reiterhof an der
Buschriege
Das DRK-Heim – wie das Gebäude heute bezeichnet wird – wurde
im Laufe der Zeit immer wieder in
Eigenleistung erweitert und modernisiert. Es ist im Eigentum des
Kreisverbandes Paderborn und
wurde dem Ortsverein zur Verfügung gestellt.
Therapeutisches Reiten
Das DRK in Hövelhof hat sich verschiedene Aufgaben der Sozialarbeit in der Gemeinde zu eigen
gemacht. Seit 1986 wird z. B. in
Zusammenarbeit mit dem Reitund Fahrverein Hövelhof an der
49
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Buschriege das therapeutische
Reiten für Behinderte, darunter sehr
viele Kinder, angeboten. Termine
finden heute wöchentlich unter ehrenamtlicher Leitung von Friedhelm
Vogelsang statt. Unterstützung findet er durch Jugendliche und junge
Erwachsene, die beispielsweise die
Pferde führen und damit die Übungen unterstützen. Neben diesem
Angebot werden auch regelmäßig
Ausflüge und Weihnachtsfeiern für
die Teilnehmer und ihre Familien organisiert. Für sein aufopferungsvolles Engagement erhielt Friedhelm
Vogelsang 2012 den Sozialpreis
des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.
Zum sozialen Engagement zu
rechnen sind auch die Hilfsaktionen des DRK Hövelhof nach Osteuropa.
Lange Zeit bot das DRK auch
jungen Müttern die Möglichkeit,
in Selbstorganisation Krabbelgruppen einzurichten und die
Räumlichkeiten des DRK dafür
zu nutzen. Mit Unterstützung der
Gemeinde Hövelhof wurden dafür
pädagogisch wertvolle Materialien
angeschafft. Derzeit existiert keine
solche Gruppe. Sie kann aber bei
Interesse jederzeit wieder eingerichtet werden.
Im DRK-Heim sind für die Jugendarbeit Räumlichkeiten vorhanden.
50
Einmalig im Kreis Paderborn: Das geländegängige Fahrzeug (All Terrain Vehicle – ATV)
bei einer Rettungsübung in der Senne
Inzwischen sind aktuell alle früheren Jugendrotkreuzler als Erwachsene in die Bereitschaft des DRK
gewechselt. Der Hövelhofer Ortsverein hofft, alsbald den Bereich
wieder beleben und junge Menschen für die Aufgabe interessieren zu können.
Für jedes Gelände das
passende Fahrzeug
Im Jahr 1991 schaffte der Ortsverein Hövelhof erstmals ein eigenes
Fahrzeug an. Seither wurde der
Fuhrpark ständig den wachsenden Anforderungen angepasst. So
stehen heute ein landeseigenes
Betreuungsgespann für Großschadenslagen sowie ein Mercedes
Vito zur Verfügung. Letzterer wird
für Personentransporte, ggf. aber
auch als Einsatzleitwagen eingesetzt. Neueste Errungenschaft und
einmalig im Kreis Paderborn ist ein
sogenanntes All Terrain Vehicle (ATV).
Dieses geländegängige Fahrzeug
wurde wegen der Nähe zur Senne und nach einigen VermisstenSuchaktionen angeschafft und von
ehrenamtlichen Helfern zweckentsprechend ausgebaut. Eingesetzt
wird es über die Gemeindegrenzen
hinaus bei vielen Sanitätsdiensten.
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
satz wäre die Durchführung oft gar
nicht möglich. Auch überörtlich,
beispielsweise bei Spielen des
SC Paderborn, anlässlich von Libori und im Delbrücker Karneval,
sind die Helferinnen und Helfer im
Einsatz. Der Sanitätsdienst beim
Bundesschützenfest in Hövelhof
im Jahr 2009 war eine der größten
Herausforderungen in der jüngsten Geschichte des DRK Hövelhof.
Dabei wurde auch eine Kradstaffel
des DRK eingesetzt, um in Notfällen Menschen schnell versorgen
zu können.
Das Team des DRK Hövelhof ist immer einsatzbereit: Stefanie Moorfeld v. l. (Sanitätsdienst),
Reinhold Steffens h. l. (Blutspendebeauftragter), Gisela Dubbi h. r. (Schatzmeisterin) und Markus
Lutz v. r. (EH-Ausbildung) vor dem DRK-Heim in der Bahnhofstraße
Das DRK Hövelhof war die erste
Hilfs- und Rettungsorganisation in
der Region, die ein solches Fahrzeug einsetzte. Der Westdeutsche
Rundfunk hat ein Training der Einsatzkräfte in der Senne begleitet
und einen Filmbericht darüber erstellt.
Schon 2003 verfügte die Bereitschaft des DRK als einer der ersten DRK-Einsatzdienste kreisweit
über einen sogenannten Frühdefibrillator. Der damalige Rotkreuzarzt Dr. Peter Rox warb im Vorfeld
bei Hövelhofer Unternehmern um
Spenden und setzte sich sehr für
dieses lebensrettende, aber kostspielige Gerät ein. Alle Helferinnen
und Helfer werden jährlich im Umgang damit geschult. Heute findet
man diese Geräte wie selbstverständlich an vielen öffentlichen Orten.
Unterstützung für
Veranstaltungen – kreisweit
Der Bereitschaft des DRK gehören ehrenamtliche Sanitäter, Rettungssanitäter und Rettungsassistenten an. Viele Veranstaltungen
in Hövelhof werden durch dieses
Personal betreut. Ohne deren Ein-
Wenn es um die Rotkreuzwettbewerbe geht, sind die Hövelhofer seit Jahren immer mit dabei. Zahlreiche vordere Plätze auf
Kreis- und Landesebene sprechen
für sich. Hier zeigt sich die gute
Aus- und Fortbildung im Rahmen
von Dienstabenden und Übungen.
Alle Mitglieder der Bereitschaft erhalten eine vielfältige qualifizierte
Ausbildung.
Vor mehr als 20 Jahren startete die
Zusammenarbeit mit dem Sanitätszug des DRK Delbrück. Später
entstand daraus die Einsatzeinheit Delbrück/Hövelhof. Die Bereitschaft ist seither auch im landesweiten Katastrophenschutz und in
der öffentlichen Gefahrenabwehr
aktiv. Seit Jahren unterstützt sie
die Feuerwehr Hövelhof bei größeren Einsätzen. Bei zahlreichen
51
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Unterricht durch unsere Ausbilder
in der Ersten Hilfe geschult. Manch
einer von ihnen hat später seinen
Weg zum DRK gefunden, um hier
als ehrenamtlicher Helfer eingesetzt zu werden. Beinahe legendär
sind die Erste-Hilfe - Wettbewerbe
für Vereine, welche in dieser Form
nur in Hövelhof stattfinden.
bachschule und dem Pfarrheim
Riege werden ergänzt durch Sondertermine in Firmen und Arztpraxen. Über 2 000 Bürger spendeten
bisher jährlich einen halben Liter
ihres „Lebenssaftes“. Durch besondere Aktionen für Firmen und
Vereine werden immer wieder
neue Spender gewonnen. Sehr
hilfreich dabei ist auch, dass der
Bürgermeister der Gemeinde, Michael Berens, immer wieder als
Schirmherr für diese Aktionen zur
Verfügung steht und auch selbst
spendet. Reinhold Steffens ist der
örtliche Blutspendebeauftragte. Er
wird bei seiner Arbeit unterstützt
von vielen ehrenamtlichen Helfern, z. B. bei der Registrierung,
im Ruheraum nach der Spende.
Sie kümmern sich im großen Küchenteam um das Wohl der Blutspender. Einmal jährlich findet im
Heimatzentrum der Gemeinde die
Ehrung verdienter Spender statt.
In einem feierlichen Rahmen und
begleitet durch musikalische Darbietungen von Gruppen aus dem
heimischen Raum wird die Leistung von Bürgerinnen und Bürgern
aus der Sennegemeinde mit Anerkennung bedacht.
Bei Blutspenden ganz vorn
Weitere Aktivitäten
Wenn es um Blutspenden geht,
ist Hövelhof im Kreisvergleich seit
Jahren immer ganz vorn dabei.
Acht feste Termine in der Kroll-
1990 stellte der Ortsverein Hövelhof dann drei Kleidercontainer im
Gemeindegebiet auf. Bernhard
Klösener leerte diese anfangs
Bürgermeister Michael Berens (mitte) und DRK-Vorsitzender Thomas Kubera (rechts) werden bei
einem der regelmäßigen Blutspendetermine im Hövelhofer Schulzentrum „zur Ader gelassen“
Großbränden sorgten unsere Einsatzkräfte für die Absicherung der
Feuerwehrkameraden sowie für
ihre Betreuung und die evakuierten Personen.
Die Erste-Hilfe Ausbildung der Bevölkerung gehört zu den wichtigsten Aufgaben des DRK. Gründer
Henry Dunant hatte dies bereits vor
150 Jahren erkannt. Heute bildet
der DRK-Ortsverein jährlich 250
Bürger vor Ort in Erster Hilfe aus.
Die Schulung von Betriebshelfern
hat einen großen Stellenwert. Viele Hövelhofer Schüler wurden im
52
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Der DRK-Ortsverein ist mit seinen Dienstleistungen auf vielen Veranstaltungen in der Sennegemeinde vertreten - hier auf einem Informationsstand
anlässlich des jährlichen Pfarrfestes des katholischen Kirchengemeinde.
noch mit seinem eigenen PKW.
Mittlerweile gibt es in Hövelhof
elf DRK-Kleidercontainer, die wöchentlich zweimal geleert werden.
Rund 60 Tonnen Kleider kommen
so jährlich zusammen. Sie werden
in großen Sortierlagern verwertet
und dienen maßgeblich der Finan-
zierung der ehrenamtlichen Arbeit.
Ansprechpartner für diese Aufgabe ist Helmut Spitzer, dem ein
Team von Ehrenamtlern zuarbeitet,
die insbesondere die Verladung
der Kleidung vornehmen.
Bewegung bis ins Alter, besser
bekannt als Seniorengymnastik,
findet wöchentlich im Pfarrheim
Riege und im DRK-Heim statt.
Durchschnittlich 25 Seniorinnen
und Senioren halten sich unter Anleitung der geschulten Übungsleiterinnen Marianne Riekschnitz und
Gabriele Jürgensmeier fit.
53
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
An jedem letzten Samstag im Monat lädt das DRK Hövelhof die
Senioren der Gemeinde zum gemütlichen Beisammensein ins
DRK-Heim ein. Bei diesen Gelegenheiten gibt es Vorträge von
Gastreferenten z. B. der Polizei.
Weiterhin werden gemeinsames
Singen und verschiedene Übungen angeboten. Ergänzt wird das
Programm durch Ausflüge und
Feiern mit musikalischer Begleitung. Besonders beliebt ist die
jährliche Weihnachtsfeier für Senioren im Heimatzentrum der Gemeinde Hövelhof. Diese Angebote
organisieren mit großem Engagement Edeltraud Köhler und Renate
Berhörster.
Heute besteht unser Ortsverein
aus 707 Fördermitgliedern und
rund 57 aktiven Helferinnen und
Helfern.
Text und Fotos:
DRK-Ortsverein Hövelhof
soweit nicht anders angegeben
Vorstand Ortsverein Hövelhof im Jubiläumsjahr
v. l.: Nino Albermann, Thomas Aulbur, Dr. Jens Schönfeld, Thomas Kubera, Gisela Dubbi,
Bernd Schäfer
Vorsitzender: Thomas Kubera
Stellv. Vorsitzender: Bernd Schäfer
Schatzmeisterin: Gisela Dubbi
Rotkreuzarzt: Dr. med. Jens Schönfeld
Schriftführer: Thomas Aulbur
Rotkreuzleiter: Christian Honerlage
stv. Rotkreuzleiter: Nino Albermann
Beisitzer und Ausbildungsleiter: Markus Lutz
54
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Ortsverein Lichtenau
Jung und dynamisch
Gegründet: 1987
Anzahl Fördermitglieder: 521
Aktive Mitglieder: 38
Leistungen:
✚✚ Blutspendedienst
✚✚ Seniorengymnastik
✚✚ Erste-Hilfe-Kurse
✚✚ Jugendrotkreuz
✚✚ Sanitätsdienste bei
Veranstaltungen
Der Ortsverein Lichtenau e.V.
konnte im Jahr 2012 sein 25-jähriges Bestehen feiern. Er ist auf
Kreisebene also eine noch relativ
junge Institution.
Bis zum Gründungsjahr 1987 wurden die Blutspenderinnen und
Blutspender von benachbarten
DRK-Ortsvereinen betreut. Dann
haben sich engagierte Lichtenauer
Frauen entschlossen, einen eigenständigen Ortsverein zu gründen.
Es zeigte sich schnell, dass es eine
gute Entscheidung war, denn die
Anzahl der Blutspenden im Lichtenauer Stadtgebiet entwickelte
Mitglieder des Ortsvereins Lichtenau im Jahr des 25-jährigen Jubiläums
sich außergewöhnlich positiv. Die
ersten Blutspendeaktionen wurden
zunächst in der alten Volksschule
und im Feuerwehrgerätehaus organisiert, bis der Ortsverein dann
auf Dauer in der Begegnungsstätte eigene Diensträume für alle
DRK-Aktivitäten beziehen konnte.
Nachdem der Blutspendedienst zu
Beginn auf den Kernort beschränkt
war, erfolgte im Laufe der Jahre
eine Ausweitung auf die Ortsteile
Atteln und Kleineberg. Dadurch
erhöhten sich die Blutspendetermine auf jährlich 13 Aktionen, die
von ca. 1 400 Blutspendern aufgesucht werden. Der damit verbundene recht große Arbeitsaufwand wurde bis vor Kurzem von
32 Vereinsmitgliedern getragen.
Erfolgreich ist eine kürzlich durchgeführte Werbeaktion verlaufen,
durch die sechs weitere Personen
dem Ortsverein beigetreten sind,
so dass die Aufgaben somit von
einer stärkeren Mitgliederbasis geleistet werden können.
2011 hat sich eine Jugendrotkreuzgruppe gebildet, die die
55
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Jugendarbeit in Lichtenau fördert
und auch die künftige DRK-Arbeit
gewährleisten will.
Vorstand Ortsverein Lichtenau im Jubiläumsjahr
Neben dem Hauptaufgabengebiet
Blutspenden werden inzwischen
Erste-Hilfe-Kurse und wöchentliche Senioren-Gymnastikkurse angeboten. 2012 waren die Mitglieder u. a. auf dem Kreisfamilientag
in Atteln und bei einer Knochenmark-Typisierungsaktion in Lichtenau im Einsatz.
Darüber hinaus erfolgen jährlich in
der Vorweihnachtszeit Spielzeugsammlungen für bedürftige Kinder
im Kreis Paderborn. Das Volumen
der Sammlungen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich
gestiegen und mittlerweile zu einer
festen Größe des sozialen Engagements des Ortsvereins geworden.
Rückblickend bleibt festzustellen,
dass die Gründung des DRK Lichtenau im Jahre 1987 eine gute Initiative war. Sie hat sich im Laufe der
Jahre zur einer Erfolgsgeschichte
entwickelt und ist aus dem gesellschaftlichen Leben in Lichtenau
nicht mehr wegzudenken.
Text und Fotos:
DRK-Ortsverein Lichtenau
56
hinten v. l.: Florian Drake, Johannes Leifeld, Manfred Ziegele
vorne v. l.: Beatrix Wagemeyer, Paula Wagemeyer-Ernst, Julia Zalewski
Vorsitzender: Johannes Leifeld
Stellv. Vorsitzende: Paula Wagemeyer-Ernst
Schatzmeister: Manfred Ziegele
Schriftführerin: Julia Zalewski
Rotkreuzleiterin: Beatrix Wagemeyer
Stellvertretender Rotkreuzleiter: Florian Drake
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Ortsverein Paderborn
Krankentransport und mehr seit über 112 Jahren
Gegründet: 1901
Anzahl Fördermitglieder:
1651
Aktive Mitglieder: 105
Leistungen:
✚✚ Sanitätsdienst bei
Veranstaltungen
✚✚ Moderne mobile
Sanitätsstation
✚✚ Seniorenbegegnungsstätte
✚✚ Blutspende
✚✚ Jugendrotkreuz
✚✚ „Juniorteam“ für junge
Rotkreuzhelfer
✚✚ Erste-Hilfe-Kurse
Die Freiwillige Sanitätskolonne Paderborn im Jahr 1911
✚✚ Rettungsdienst
✚✚ Krankentransport
✚✚ Katastrophenschutz
✚✚ Hilfen bei Großschadens-
ereignissen
✚✚ Bluttransportdienst
✚✚ Auslandshilfe
Die Sanitätskolonne im Zeichen
des Roten Kreuzes wurde am
20. April 1901 gegründet. Dieses
Datum markiert die Gründung des
Ortsvereins Paderborn.
Im Sinne des Rotes Kreuzes wurde in Paderborn schon länger Hilfe
geleistet. Mit dem Ausbruch des
preußisch-österreichischen Kriegs
1866 kam es zur Gründung des
ersten Paderborner Vereins im Sin-
ne des Roten Kreuzes, dem „Verein zur Unterstützung der im Felde
verwundeten und erkrankten Krieger“. Die Gründung dieses Vereins
hängt eng mit den lokalen Gegebenheiten Paderborns zusammen,
da die Stadt Sitz einer Garnison
war. Im Verlauf des Krieges wurde
in der hiesigen Kaserne zusätzlich
ein Lazarett eingerichtet.
In einem Zeitungsaufruf wurde die
57
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Bevölkerung der Stadt Paderborn
aufgefordert, dem Paderborner
Lazarett mit Sachspenden in Form
von Verbandstoffen zu helfen.
Überschüssiges Material wurde
durch Vermittlung des Central-Vereins in Berlin an die Stellen weitergeleitet, an denen das Material
gebraucht wurde. Die Unterzeichner dieses Aufrufes waren unter
anderem: Dr. Martin (Bischof von
Paderborn), Dr. Lang (Oberjustizrat), Grasso (Landrat), Wördehoff
(Bürgermeister) u. v. m.
Der Deutsch-Französische Krieg
1870/1871 sollte eine weitere Bewährungsprobe für die frühe Hilfstätigkeit sein. Im Sommer 1870
sind erneut Aktivitäten des Vereins
zur Pflege der verwundeten Krieger in der Presse zu vernehmen.
In dieser Zeit, am 26.07.1870, beschloss man in einer Versammlung,
die Sanitätsarbeit auf das gesamte
damalige Kreisgebiet mit der Gründung des „Kreisvereins zur Pflege
der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger“ auszudehnen.
Ausschnitt Zeitungsaufruf zur Unterstützung des Paderborner Lazaretts, 1866
(Quelle: Stadtarchiv Paderborn)
58
Mit der Gründung der Paderborner
Freiwilligen Krieger-Sanitätskolonne im Zeichen des Roten Kreuzes
im Jahr 1901 wurde erstmalig ein
organisierter Krankentransport ins
Leben gerufen. Erstmalig wurde
auch die medizinische Hilfe bei Unglücksfällen organisiert.
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Die Rotkreuzgemeinschaft Paderborn stellt mit rund 60 Einsatzkräften große Teile der 2. Einsatzeinheitdes Katastrophenschutzes im
Kreis Paderborn und unterstützt
die 3. Einsatzeinheit des Kreises
Höxter. Wir bilden unsere Mitglieder zum Betreuungshelfer, Sanitäter, Techniker und Rettungsassistenten aus. Unseren engagierten
Helferinnen und Helfern steht ein
umfangreicher, dem Einsatzspektrum angepasster Fuhrpark zur Verfügung.
Sanitätswagen mit Anhänger vom Deutschen Roten Kreuz (Foto: DRK)
Die Mitglieder der Sanitätskolonne setzten sich vorzugsweise aus
ehemaligen Soldaten zusammen.
Es waren aber auch „militärfreie“
Männer zugelassen. Über die Aufnahme entschied im Einzelfall der
Vorstand.
Die erste Bewährungsprobe hatte die Sanitätskolonne schon ein
halbes Jahr nach ihrer Gründung
am 24. Dezember 1901. Bei einem
Eisenbahnunglück in Altenbeken
kam es zu zahlreichen Toten und
Verletzten. Der Kolonnenarzt Dr.
Georg rückte mit Mitgliedern der
Sanitätskolonne nach Altenbeken
aus, um vor Ort Hilfe zu leisten. Am
Nachmittag des Unglückstages
wurden die Toten und Verletzten
mit der Eisenbahn nach Paderborn
gebracht. Von dort wurden die Verletzten durch die Sanitätskolonne
zu den Paderborner Krankenhäusern befördert.
Aktuelle Einsatzdienste
des DRK Paderborn
Auch heute ist das DRK Paderborn im Bereich Krankentransport
und Hilfe bei Unglücksfällen aktiv.
So verfügt der Ortsverein Paderborn neben einem Rettungswagen
für den Transport von lebensgefährlich Verletzten oder Erkrankten
auch über einen Notfallkrankenwagen für den Patiententransport.
Für den Einsatz bei Großschadensereignissen wie schweren
Verkehrs- oder Eisenbahnunfällen,
Naturkatastrophen oder Bränden
mit vielen Betroffenen besitzt der
Ortsverein Paderborn einen „Gerätewagen Sanitätsdienst“, der dem
Katastrophenschutz des Landes
NRW unterstellt ist und bei der
Behandlung von bis zu 50 Patienten eingesetzt wird. Einsätze des
DRK in Paderborn können aus
dem ortsvereinseigenen Einsatzleitwagen geführt werden. Dieses
Fahrzeug wurde vom Ortsverein
Paderborn in Eigenleistung und
speziell für die Bedürfnisse vor Ort
ausgebaut und mit Funkgeräten,
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Sanitäter des DRK-Ortsvereins Paderborn im
Einsatz mit der mobilen Sanitätsstation
Telefonanlage und zwei PCArbeitsplätzen ausgerüstet. Bei
Einsätzen der Einheiten des Katastrophenschutzes führen „Verbandsführer“ und „organisatorische Leiter Rettungsdienst“ des
Ortsvereins Paderborn die Einsatzeinheit Paderborn 02 von diesem Fahrzeug aus.
Viele Großveranstaltungen sind
ohne eine qualifizierte sanitätsdienstliche Absicherung nicht
mehr möglich. Eine der ersten
mobilen Sanitätsstationen in Westfalen-Lippe wurde vom OV Pader60
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Uni-Sommerfestival Paderborn,
04.06.2009, Einsatzbesprechung
(Foto: Nilgün Özel DRK-KV Paderborn)
Nicht nur bei der Libori-Kirmes nutzen die
Sanitäter moderne Rettungs- und
Hilfeleistungsfahrzeuge
born in Zusammenarbeit mit einem
örtlichen Fahrzeugbauer entwickelt. Heute ist die zweite Generation im Einsatz, die aufbauend
auf der langjährigen Erfahrung aus
Paderborn nun in Kleinserie von
einem Fahrzeughersteller für den
Einsatzdienst bundesweit verkauft
und genutzt wird. Mithilfe dieser
Einrichtung ist eine professionelle
und witterungsunabhängige Hilfe
für Betroffene möglich.
Auch im Rahmen der überörtlichen
Hilfe stehen die Helfer des Ortsvereins Paderborn den anfordernden
Kommunen und Veranstaltern mit
ihrer Ausbildung und ihrem Sachverstand zur Verfügung. So werden auch außerhalb bestehender
61
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
dung und Registrierung der Spender, sie unterstützen
die Blutentnahme und kümmern sich um die Verpflegung der Spender nach der Blutspende.
Regelmäßig werden besonders verdiente Blutspender für ihre Mehrfachspenden im Historischen Rathaus Paderborn geehrt. Diese Geehrten haben 25-,
50-, 75-, 100-mal oder häufiger Blut gespendet. So
wurde in diesem Jahr sogar ein aktiver Rotkreuzhelfer
für seine 150. Blutspende geehrt.
v.l.: Vorsitzender des OV Paderborn, Dieter Honervogt,
150-facher Blutspender Karl-Heinz Schlüter, Bürgermeister Heinz Paus
(Foto: Nilgün Özel DRK-KV Paderborn)
Kümmern sich um das Wohlbefinden der Blutspender in Paderborn:
Lydia Lüße (2. v. r.) und ihre Helferinnen
Konzepte Helfer zum Einsatz im Führungsstab der
DRK-Einsatzstaffel Westfalen angefordert.
Unentgeltliche Blutspenden
Das DRK Paderborn unterstützt seit gut 50 Jahren den
DRK Blutspendedienst. Zusammen mit vielen engagierten Paderborner Bürgern wird so die Versorgung
schwer erkrankter Mitmenschen mit qualitativ hochwertigen Blutprodukten sichergestellt.
Bei über 50 Blutspendeterminen in der Stadt Paderborn pro Jahr übernehmen die Helferinnen die Anmel62
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
erst im Alter von mindestens 16 Jahren in die Einsatzdienste übernommen werden können, lernen sie im
Ortsverein Paderborn bereits vorher in einem „Juniorteam“ die Grundlagen der Ersten Hilfe und der
sanitätsdienstlichen Versorgung, den Umgang mit
Material und Fahrzeugen der Einsatzeinheiten und
die Organisation des Katastrophenschutzes in Nordrhein-Westfalen und des Zivilschutzes in der Bundesrepublik Deutschland kennen. So stehen den Einsatzeinheiten des DRK in Paderborn bereits im Alter von
16 Jahren gut ausgebildete und erfahrene Helfer zur
Verfügung, die auf Sanitätswachdiensten oder bei
Großschadenslagen im Sanitäts- und Betreuungsdienst eingesetzt werden können.
DRK-Hilfe endet nicht an der Stadtgrenze
Rotkreuz-Juniorteam beim Uni-Sommerfestival Paderborn 2009
Um die Verteilung der Blutkonserven zu sichern, beteiligt sich der DRK-Ortsverein Paderborn mit seinem
Kurierservice an der Verteilung dieses lebenswichtigen Produkts. Vom Blutdepot am Brüderkrankenhaus St. Josef werden täglich die Krankenhäuser der
Region versorgt.
Die Arbeit des Roten Kreuzes orientiert sich immer an
dem Maß der Not. Dies wird besonders im Bereich der
Auslandshilfe deutlich. Besonders in den 90er-Jahren
wurden viele Hilfstransporte in die Ukraine und nach
Bernd Wilcke belädt einen ehemaligen Großraumkrankenwagen
mit Hilfsgütern für die Ukraine und Weißrussland
Die Jugend ist unsere Zukunft
Selbstverständlich ist der DRK-Ortsverein Paderborn auch in der Jugendarbeit stark eingebunden.
So werden in verschiedenen, zumeist interkulturellen
Jugendgruppen den Kindern und Jugendlichen die
Ideen und Ideale des Roten Kreuzes nähergebracht
und sie somit auf dem Weg zu sozial verantwortungsvollen und handlungsfähigen Mitgliedern unserer Gesellschaft begleitet. Da diese Jugendlichen und die
zahlreichen Mitglieder der DRK-Schulsanitätsdienste
63
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Weißrussland durchgeführt. Dort
wurde vor allem Kindern und alten
Menschen in Form von Sachspenden geholfen.
Vorstand Ortsverein Paderborn im Jubiläumsjahr
Bei den großen Katastrophen der
letzten Jahre wurden immer wieder
Geldspenden gesammelt, die an
die Partnerorganisationen in den
betroffenen Regionen weitergeleitet wurden. So sammelte der Ortsverein Paderborn Spenden für die
Opfer des schrecklichen Tsunami
in Thailand im Jahr 2004 oder für
die durch das Erdbeben schwer
geschädigten Menschen in Haiti
2010.
Beim DRK Paderborn ist man
nicht allein
Senioren bietet der Ortsverein in
verschiedenen Gruppen die Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen und sich körperlich und geistig fit zu halten. Das Angebot reicht
von Spielgruppen über Singkreise
bis hin zu Aktiv-im-Alter-Gruppen.
Kartenspiele dienen nicht nur dem
Zeitvertreib, sondern fördern auch
das Gedächtnistraining.
Text und Fotos:
DRK-Ortsverein Paderborn
soweit nicht anders angegeben
(v. l.) Susanne Krause-Bartels, Adelheid Gurok, Bernd Wilcke, Thorsten Peters, Oliver Kraatz,
Karoline Fischer, Sebastian Flore, Markus Amediek und Sebastian Langehorst. Es Fehlt Dietrich
Honervogt, Thomas Grams und Yvonne Burchert
Vorsitzender: Dieter Honervogt
Stellv. Vorsitzender: Oliver Kraatz
Schatzmeisterin: Adelheid Gurok
Schriftführer: Markus Amediek
Rotkreuzleiter: Thomas Grams
Rotkreuzleiterin: Karoline Fischer
Rotkreuzärztin: Christin Schmidt
Jugendrotkreuzleiter: Dominik Kipry
Beisitzer:
Bernd Wilcke
Sebastian Flore
64
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Ortsverein Salzkotten
127 Jahre Rotkreuzarbeit
Gegründet: 1886
Anzahl Fördermitglieder: 921
Aktive Mitglieder: 126
Leistungen:
✚✚ Sanitätsdienst bei Veran-
staltungen
✚✚ Krankentransport
✚✚ Rettungsdienst
✚✚ Erste-Hilfe-Kurse
✚✚ Seniorenarbeit
✚✚ Blutspendedienst
✚✚ Jugendrotkreuz
✚✚ Kleidersammlung
✚✚ Mutter-Kind-Gruppen
✚✚ Gesundheitsprogramme
Erste Hilfe in Kindergärten/Grundschulen
Bereits 22 Jahre nach Unterzeichnung der Genfer Konvention sind
in Salzkotten erste Ideen der Rotkreuzbewegung festzumachen.
Genauer: Am 21. Februar 1886
entschloss sich eine Gruppe von
Ehefrauen einflussreicher Bürger
Salzkottens, den „Vaterländischen
Frauenverein Salzkotten und Um-
gebung“ ins Leben zu rufen. Ihr
Anliegen war es, durch Sammlung von Geld und Sachspenden,
durch Materialbeschaffung, durch
Ausbildung von Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern das Rote
Kreuz in Preußen in seiner Zielsetzung zu unterstützen. Insbesondere in der Phase des Ersten Welt-
krieges fielen die Aufrufe des VFV
zu Lebensmittel- und Kleidungsspenden in der Salzkottener Bürgerschaft auf fruchtbaren Boden.
In den 30er-Jahren wurde auf Anordnung die DRK-Ortsgemeinschaft Salzkotten gegründet, angegliedert an die DRK-Kreisstelle
65
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Das Team Altkleidersammlung mit dem Leiter Barthold Dietz (2. v. r.)
(Foto: DRK-OV Salzkotten)
Büren. Die Leitung übernahm
der Amts- und Stadtbürgermeister Seidler. Unmittelbar nach dem
Zweiten Weltkrieg b elebte eine
kleine Gruppe um Wilhelm Kämper
und Hubert Bentler durch Kursangebote in „Erster Hilfe“, durch
eigene Fortbildung und durch sanitätsdienstliche Angebote die DRKArbeit neu. Weitere Aufgaben, die
auch über sanitätsdienstliche Betreuung hinausgingen, kamen im
Laufe der Zeit hinzu. Sie wurden
gemeinsam mit den Kameradinnen
und Kameraden aus Niederntudorf
erfolgreich bewältigt. Die Gruppe der „Rotkreuzler“ war bis zum
66
Jahre 1967 organisatorisch dem
DRK-Kreisverband Büren unterstellt. In diesem Jahr formierte sich
der eigenständige DRK-Ortsverein
Salzkotten unter dem 1. Vorsitzenden, dem damaligen Amtsdirektor
Bremann. Als Vorsitzende folgten:
1978 Ludwig Richter, 1982 Helmut
Diermann, 2003 Karl-Heinz Stork
und 2012 Dieter Jagiella. Besonders erwähnt werden muss außerdem, dass Barthold Dietz bereits
im Gründungsjahr Bereitschaftsführer der männlichen Bereitschaft
war und auch heute noch als Aktiver die Altkleidersammlung organisiert und leitet.
Sanitätsdienst Meisterfeier BVB 2011
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
satzdienst wechselten. Neben Sanitätshelfer und Betreuungshelfer
hat der Ortsverein drei Helfer mit
der Qualifikation Rettungsassistent, drei Helfer mit der Qualifikation Rettungshelfer und zwei Ärzte.
Für die Arbeit stehen zwei Fahrzeuge des Ortsvereins (mobile
Hilfsstation und Transporter) sowie
zwei Mannschaftstransporter und
ein Geräteanhänger-Betreuung
(durch das Land NRW für den Einsatz im Katastrophenschutz gestellt) zur Verfügung.
Arbeitskreis Blutspende
Sonderblutspendetermin im Rathaus Salzkotten
Einsatzdienst
Der Einsatz- und Sanitätsdienst
des DRK Salzkotten ist Voraussetzung für die Betreuung und den
guten Verlauf vieler öffentlicher
Veranstaltungen. So ist er seit Jahren regelmäßig beim Sälzerfest,
Hederauenfest und Martinimarkt
vertreten. Er leistet aber auch
Unterstützung bei den verschiedensten Veranstaltungen der anderen Vereine im Stadtgebiet Salzkotten. Zusätzlich unterstützt er
andere DRK-Ortsvereine bei größeren Veranstaltungen, die durch
diese nicht allein bewältigt werden
können, oder leistet Hilfe bei Großveranstaltungen anderer Hilfsorganisationen. Wir waren in den letzten Jahren u. a. beim Papstbesuch
während des Weltjugendtages in
Köln, bei der Love-Parade in Duisburg, bei der Frauen-Fußball-WM
in Gelsenkirchen, bei der Meisterfeier von Borussia Dortmund und
bei der Egge-Tunnel-Übung vertreten. Zurzeit arbeiten im Einsatzdienst 27 Helfer in verschiedenen
Altersklassen. Die erfolgreiche Jugendarbeit führte dazu, dass in
den letzten zwei Jahren sieben
junge Helfer vom ortsvereineigenen Jugendrotkreuz in den Ein-
2012 hat der Arbeitskreis Blutspende des DRK-Ortsvereins Salzkotten insgesamt 21 Blutspendetermine in Oberntudorf, Thüle,
Verne, Scharmede und Salzkotten
durchgeführt.
Zu diesen Blutspendeterminen kamen insgesamt 2642 Spender, davon 128 Erstspender. Die Zahl der
Spender konnte leicht gesteigert
werden. Diese Blutspendeaktionen
werden zusätzlich von 30 Bürgern
unterstützt, die keine Mitglieder im
DRK-Ortsverein sind, aber gerne
bei dieser wichtigen Aufgabe mithelfen. Bemerkenswert ist, dass
2012 bei der Blutspenderehrung
101 Bürger für 25-, 50-, 75-, 100und zwei Bürger für 125-maliges
Blutspenden geehrt wurden.
67
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Seniorennachmittag im DRK-Haus Salzkotten
Kleidersammlung
Die Kleidersammlung ist ein wichtiges finanzielles Standbein für
den Ortsverein. Die hierdurch erzielten Einnahmen dienen der
Finanzierung der vielfältigen Aufgaben. So werden hiermit u. a.
die Ausbildung und Ausrüstung
der Helfer bezahlt, die Neuanschaffung und Unterhaltung von
Fahrzeugen sowie Einsatzmaterialien bestritten, die Sozialarbeit
finanziert und das Jugendrotkreuz
unterstützt. In diesem Arbeitskreis
68
arbeiten zwölf Helfer. Unterstützt
wird der Arbeitskreis durch Helfer
des Einsatzdienstes und durch
Jugendliche aus dem Jugendrotkreuz.
Die Helfer leeren wöchentlich
die 14 im Stadtgebiet Salzkotten
aufgestellten
Sammelcontainer.
In den letzten drei Jahren wurden jährlich durchschnittlich ca. 70 tonnen Altkleider gesammelt.
Die gesammelte Kleidung wird an
eine Firma verkauft. Der Erlös wird
für die soziale Arbeit eingesetzt.
Seniorenarbeit
Der Ortsverein bietet jährlich regelmäßig Veranstaltungen unter
dem Titel „Seniorenfrühstück“ und
„Seniorennachmittag“ an. Bei den
Nachmittagsveranstaltungen werden den Teilnehmern unterhaltsame und informative Vorträge angeboten. Das abwechslungsreiche
Angebot (Themen u. a.: „Gesunde
Ernährung“, „Tipps zum Gedächtnis“, „Hilfsaktion der Salzkottener
Franziskanerinnen in Malawi“) hat
auch viele Bürger angesprochen,
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
die nicht Mitglied im DRK sind.
So ist hier eine steigende Teilnehmerzahl zu verzeichnen, und an
den Veranstaltungen im Jahr 2012
nahmen 261 Personen teil. Die Veranstaltungen werden von ehrenamtlichen Helfern vorbereitet und
durchgeführt.
Ausbildung der Bevölkerung
Das DRK Salzkotten verfügt über
drei Ausbilder. Diese führen Ausbildungen im Bereich der lebensrettenden Sofortmaßnahmen, der
Ersten Hilfe und der Ersten Hilfe
am Kind durch. Insgesamt konnten
145 Personen geschult werden.
Kinder- und Jugendarbeit
Der Ortsverein besucht schon seit
vielen Jahren die Kindergärten und
Grundschulen der Stadt Salzkotten
und führt dort kind- und jugendgerechte Erste-Hilfe-Trainings durch.
Den Kindern wird dabei auch ein
Einblick in die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes gewährt.
Außerdem wird die komplette Einsatzbekleidung der Helferinnen
und Helfer gezeigt und erklärt,
um bestehende Ängste bei den
Kindern abzubauen. Auf kindgerechte Art und Weise wird durch
geschulte Sanitätshelfer mit den
Kindern die Erste Hilfe bespro-
Erste Hilfe in Kindergärten/Grundschulen
chen und praktisch umgesetzt.
Beim nachgespielten Telefonieren mit der 112 wird den Kindern
bewusst gemacht, dass sie im
Notfall keine Hemmungen haben
müssen, da ihnen von dort auf alle
Fälle Hilfe geschickt wird.
Als Höhepunkt für die Kinder steht
außerdem eine Besichtigung eines
Krankenwagens auf dem Programm. Sie werden mit dem Fahrzeug vertraut gemacht, so wird
den Kindern gezeigt, dass sie vor
dem Rettungspersonal, den vielen
Gerätschaften und Materialien keine Angst zu haben brauchen.
Förderung von Kindern
zwischen 1 und 3 Jahren
Seit dem Neubau des DRK-Gebäudes steht ein kindgerecht eingerichteter Raum zur Verfügung.
Qualifizierte Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen betreuen Kleinkinder und deren Mütter. Es wird
gespielt, gebastelt, gesungen und
vieles mehr. Die Krabbelgruppen
umfassen max. zehn Kinder in verschiedenen Altersstufen zwischen
ein und drei Jahren. Die Treffen finden teils mit und teils ohne Eltern
statt und sind eine gute Vorbereitung für den Kindergarten.
69
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Gesundheitsförderung
Vorstand Ortsverein Salzkotten im Jubiläumsjahr
Der große Veranstaltungsraum im
DRK-Haus Salzkotten bietet multifunktionale Nutzungsmöglichkeiten. Hier werden u. a. regelmäßig
Wirbelsäulengymnastik- und Pilates-Kurse für Senioren angeboten.
An diesen beiden Kursen nahmen
im vergangenen Jahr 229 Bürger
teil.
Kreativität
Im Bereich der Kreativität ist der
Ortsverein ebenfalls aktiv. Unter
fachkundiger Leitung wurde an
acht Abenden mit Erwachsenen entsprechend der Jahreszeit
Raumschmuck hergestellt, und
zusätzlich gab es noch an zwei
Samstagen Angebote für Kinder,
bei denen u. a. Vogelhäuser gebaut wurden.
Text und Fotos:
DRK-Ortsverein Salzkotten
vorn v. l.: Dr. Wilhelm Tappert, Dieter Jagiella, Karl-Heinz Stork (ehem. Vorsitzender),
Petra Schmidt-Broccucci
hinten v. l.: Uwe Sturhan, Oliver Schulte, Michael Dreier (Bürgermeister und Ehrengast),
Hans-Peter Sass, Karsten Güthoff
Vorsitzender: Dieter Jagiella
Stellv. Vorsitzender: Dr. Wilhelm Tappert
Schatzmeisterin/Rotkreuzleiterin: Petra Schmidt-Broccucci
Schriftführer: Hans-Peter Sass
Rotkreuzleiter: Karsten Güthoff
Stellv. Rotkreuzleiter: Uwe Sturhan
Rotkreuzarzt: Oliver Schulte
JRK-Leiterin: Frances Kaars
Beisitzer: Barthold Dietz
70
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Ortsverein Schloß Neuhaus
100 Jahre Vielseitigkeit
Gegründet: 1913
Anzahl Fördermitglieder: 1046
Aktive Mitglieder: 64
Leistungen:
✚✚ Blutspende
✚✚ Sanitätsdienst bei
Veranstaltungen
✚✚ Katastophenschutz
✚✚ Kleiderstübchen
✚✚ Jugendrotkreuz
✚✚ Altkleidersammlung
✚✚ Seniorenbegegnungsstätte
✚✚ Erste-Hilfe-Kurse
Im Herzen des Paderborner Ortsteils Schloß Neuhaus beheimatet,
erstreckt sich das Tätigkeitsgebiet
des DRK-Ortsvereins über das gesamte nordwestliche Stadtgebiet
Paderborns. Darunter fällt nicht
nur der Stadtteil Schloß Neuhaus
selbst, sondern auch Elsen, Sennelager und Sande.
Bereits im Jahr 1913 gründete sich
die erste Sanitätskolonne des Roten Kreuzes in Schloß Neuhaus,
aus der schließlich der Ortsverein
Schon früh eine starke Gruppe: Mitglieder der Sanitätskolonne in den ersten Jahren nach ihrer
Gründung
in seiner heutigen Form hervorging. Einhundert Jahre später feiern die 64 aktiven Ehrenamtlichen
dieses Jubiläum mit zahlreichen
Feierlichkeiten und Aktionen. So
wird in diesem Jahr nicht nur der
Rotkreuzwettbewerb für die Helfer aller Ortsvereine ausgetragen,
sondern auch zusammen mit
dem gesamten Kreisverband am
7. Juli 2013 ein Jubiläums-Aktionstag im Schlosspark in Schloß Neu-
haus organisiert, bei dem sowohl
das eigene als auch das 150-jährige Jubiläum des Roten Kreuzes
gefeiert werden soll. Der Aktionstag richtet sich dabei vor allem an
Familien, Freunde und Interessierte in der breiten Öffentlichkeit und
soll die Besucher mit verschiedenen Aktionen zum Mitmachen für
das breite Leistungsspektrum des
DRK im Kreis Paderborn begeistern.
71
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
In den vergangenen einhundert
Jahren entwickelte sich das DRK
in Schloß Neuhaus ständig weiter.
Heute kann es den Bürgerinnen
und Bürgern des Ortsteils und seiner Umgebung moderne Dienstleistungen anbieten.
Den größten Teil der ehrenamtlichen Arbeit nimmt dabei der
Bereich der Einsatzdienste in
Anspruch. Hier sind die Helfer
des Ortsvereins im Katastrophenschutz für das Land NRW in zwei
Einsatzeinheiten in den Bereichen Sanitätswesen, Technik und
Betreuung eingebunden.
Stellen ihr Können unter Beweis: Marvin Kaup (li.) und Niclas Frie (re.)
Auf größeren Veranstaltungen
leisten die Ehrenamtlichen zudem
im Rahmen von jährlich ca. 50
Sanitätsdiensten Erste Hilfe und
versorgen bei Bedarf auch größere Notfälle. Die Helfer können
dafür nicht nur auf einen hohen
Ausbildungsstand setzen, sondern auch auf moderne Ausrüstung
zurückgreifen. Dazu gehören beispielsweise ein eigener Rettungswagen und mehrere Fahrzeuge
mit medizinischen Gerätschaften.
Insgesamt leisten die Helfer der
Einsatzgruppe so jährlich knapp
6500 Stunden gemeinnütziger
Arbeit.
Ein besonderer Aufgabenbereich
des DRK Schloß Neuhaus ist die
Durchführung von Blutspende72
terminen, die der Ortsverein in
seinen vier Ortsteilen ermöglicht.
Gemeinsam mit dem Blutspendedienst West organisieren die
Ehrenamtlichen regelmäßig über
das Jahr verteilt Spendetermine.
Während dieser Termine begrüßen die Helfer ihre Spender nicht
nur bei der Anmeldung, sondern
sorgen auch hinter den Kulissen
für einen reibungslosen Ablauf.
Selbstverständlich bereiten sie
auch die Verpflegung zu, die den
Spendern nach der Blutentnahme angeboten wird. Im Schnitt
kommen bei den Blutspendeterminen jährlich etwa 2100 Konserven zusammen, die unmittelbar
dazu beitragen, lebenswichtige
Operationen zu ermöglichen oder
schwer verletzten
helfen zu können.
Unfallopfern
Altkleider finanzieren
soziale Leistungen
Einen großen Anteil zur Finanzierung der sozialen Leistungen des
DRK in Schloß Neuhaus trägt die
Sammlung von Altkleidern bei.
Mehrere Dutzend Tonnen alter
Textilien, Schuhe und Kleidungsstücke werden jährlich unmittelbar
von Ehrenamtlichen der Einsatzgruppe gesammelt. Nur ein kleiner Teil davon kann tatsächlich
auch in den DRK-Kleiderkammern
im Kreisgebiet direkt an Bedürftige verteilt werden. Ein großer Teil
wird stattdessen an ein Verwer-
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Die Heimspiele des SC Paderborn 07 gehören zu den regelmäßigen großen Sanitätsdiensten des
Ortsvereins. v. l.: Marvin Kaup, Magnus Korte, Sarah Wentzek und Dominic Arbeiter.
tungsunternehmen verkauft. Die
eigentliche Sachspende wird so
zur Geldspende und trägt zu einhundert Prozent zur Finanzierung
der sozialen Angebote des DRK in
Schloß Neuhaus bei. Ohne diese
Spenden wären viele Aktionen im
sozialen Bereich nicht finanzierbar.
Um jedoch den Bedürftigen in und
um Schloß Neuhaus die Kleiderspende selbst in Zukunft direkter
zugutekommen zu lassen, plant
der Ortsverein im ersten Halbjahr
2013 die Eröffnung einer eigenen
Kleiderstube. Die neue Kleiderstube auch als zusätzliche Möglichkeit genutzt werden, um das DRK
nach außen hin darzustellen und
den Bürgerinnen und Bürgern von
Schloß Neuhaus einen direkteren
Kontakt zu den vielfältigen Angeboten zu ermöglichen.
Vielfältiges Angebot
Eine weitere Kernkompetenz des
DRK in Schloß Neuhaus ist die
Breitenausbildung. Alle zwei Wochen bietet der Ortsverein in seinen
Räumlichkeiten an der Bielefelder
Straße Interessierten die Möglichkeit, in einem zweitägigen Kurs die
Grundlagen der Ersten Hilfe kennenzulernen. Angefangen von dem
richtigen Absetzen eines Notrufs
über die Wundversorgung bis hin
zur lebensrettenden Herzdruck-
massage, verdeutlichen die Ausbilder praxisnah, wie einfach es ist, in
einem wirklichen Notfall richtig zu
handeln. Mithilfe der realistischen
Darstellung von Verletzungen und
akuten Krankheitsbildern wird den
Teilnehmern der Kurse die Möglichkeit gegeben, das Erlernte direkt
anzuwenden und auszuprobieren.
Die Räumlichkeiten des Ortsvereins
dienen jedoch nicht nur der Breitenausbildung, sondern werden
auch intensiv vom Bereich des Sozialdienstes genutzt. Dieser bietet
vor allem Senioren ein vielfältiges
Programm. So finden beispielsweise mehrmals in der Woche Tanzund Gymnastikgruppen statt. Über
das Jahr verteilt, organisiert das
DRK zudem verschiedene Seniorentreffs, zu denen es nicht nur Kaffee und Kuchen gibt, sondern auch
immer wieder interessante Vorträge
gehalten werden.
Das Jugendrotkreuz hat beim DRK
in Schloß Neuhaus seinen ganz eigenen Bereich. Bereits ab sechs
Jahren können Kinder an den Veranstaltungen der Gruppe teilnehmen und so ihre Freizeit spannend
und sinnvoll gestalten. Die ehrenamtlichen Leiterinnen bieten nicht
nur innerhalb der Räumlichkeiten
Beschäftigungen
verschiedenster Art an, sondern unternehmen
mit den Kindern auch mehrmals
im Jahr Ausflüge in Schwimmbäder, Tier- oder Freizeitparks.
73
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Seit 2012 treffen sich zudem zwei
interkulturelle Jungen- und Mädchengruppen regelmäßig unter
pädagogischer Leitung.
Vorstand Ortsverein Schloß Neuhaus im Jubiläumsjahr
Trotz der vielen ehrenamtlichen
Stunden, die die aktiven Helfer
des DRK Schloß Neuhaus in die
gemeinnützigen Angebote des
Vereins investieren, ist und bleibt
der Ortsverein auf seine langjährigen Fördermitglieder angewiesen.
Insgesamt 1064 Personen trugen
im Jahr 2012 mit ihrer finanziellen
Spende dazu bei, dass das DRK
sein vielseitiges soziales Engagement in Schloß Neuhaus und den
angrenzenden Ortsteilen weiter
aufrechterhalten kann.
Nicht nur das breite Angebot des
DRK-OV Schloß Neuhaus zeigt die
gelebte Vielseitigkeit des Ortsvereins. Das Miteinander von Menschen unterschiedlichsten Alters
oder verschiedener Herkunft mit
gemeinsamen Interessen im Sinne des Gemeinwohls macht die
Lebendigkeit des Vereins aus, die
wohl auch die nächsten 100 Jahre
Bestand haben wird.
Text: DRK-Ortsverein
Schloß Neuhaus (Christian Salmen)
Fotos: Bianca Arbeiter,
Christian Salmen
DRK-OV Schloß Neuhaus
74
v. l.: Thomas Gabor, Laura Bröckling, Martin Bendix, Magarete Klein, Bianca Arbeiter, Viktoria
Seibel, Bernhard Schaefer, Ingeborg Schäfermeyer, Dominc Arbeiter
Vorsitzender: Bernhard Schaefer
Stellv. Vorsitzender: Dominic Arbeiter
Schatzmeisterin: Viktoria Seibel
Schriftführerin/Rotkreuzleiterin: Bianca Arbeiter
Rotkreuzleiter: Thomas Gabor
Stellv. Rotkreuzleiterin: Magarete Klein
Rotkreuzarzt: Dr. Oliver Kuhlmann
JRK-Leiterin: Laura Bröckling
Beisitzer:
Martin Bendix
Ingeborg Schäfermeyer
IKRK
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Foto: M
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Foto: A
Zelck
/ DRK
GS
Menschlichkeit
Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, entstanden aus dem Willen, den Verwundeten
der Schlachtfelder unterschiedslos Hilfe zu leisten,
bemüht sich in ihrer internationalen und nationalen
Tätigkeit, menschliches Leiden überall und jederzeit
zu verhüten und zu lindern. Sie ist bestrebt, Leben
und Gesundheit zu schützen und der Würde des Menschen Achtung zu verschaffen. Sie fördert gegenseitiges Verständnis, Freundschaft, Zusammenarbeit und
einen dauerhaften Frieden unter allen Völkern.
75
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Jugendrotkreuz im Kreisverband Paderborn
JRK-Gruppen: 13
JRK-Schulsanitätsdienste: 20
JRK-Mitglieder: 419
✚✚ 176 in JRK-Gruppen
✚✚ 243 Schulsanitäter
Angebote / Projekte:
✚✚ Kinder- und
Jugendgruppen
✚✚ Schulsanitätsdienste
✚✚ Zeltlager
✚✚ Ferienfreizeiten
✚✚ Notfalldarstellung
✚✚ Erste Hilfe für Kinder
✚✚ Interkulturelle Jugendarbeit
✚✚ Jugendleiter Aus- und
Fortbildung
✚✚ Wettbewerbe
✚✚ Sucht- und
Gewaltprävention
✚✚ Erlebnispädagogische
Angebote
Teilnehmer des JRK-Kochduells am 20. Mai 2011 in Paderborn (Foto: Patrick Hilgers)
Das Deutsche Jugendrotkreuz
(JRK) ist der eigenverantwortliche
Jugendverband des Deutschen
Roten Kreuzes. Über 113 000 Kinder und Jugendliche im Alter von
6 bis 27 Jahren engagieren sich in
mehr als 5 500 JRK-Gruppen, die
ehrenamtlich von Jugendlichen
und jungen Erwachsenen betreut
werden.
Am 27. Mai 1925 wurde das Jugendrotkreuz in Berlin gegründet.
Auch über 80 Jahre später sind die
Gründungsideen – Völkerverstän-
digung, Hilfe für andere Menschen
und Gesundheit – noch aktuell und
bestimmen die Arbeit des Jugendverbandes des Deutschen Roten
Kreuzes.
Im Kreisverband Paderborn gibt
es zurzeit JRK-Gruppen in folgenden Orten:
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
Delbrück
Lichtenau
Paderborn
Salzkotten
Schloß Neuhaus
77
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Ferienfreizeit an der Nordsee, organisiert vom Jugendrotkreuz des Kreisverbandes Paderborn
(Foto: DRK-KV Paderborn)
Über 400 junge Menschen engagieren sich im JugendrotkreuzKreisverband Paderborn für Gesundheit, Umwelt, Frieden und
internationale Verständigung. Das
JRK erhebt die Stimme für Kinder
und Jugendliche in Not und setzt
sich mit vereinten Kräften für eine
Verbesserung ihrer Situation ein –
vor der eigenen Haustür und rund
um den Globus. Ob Schulsanitätsdienst, soziale Initiativen, Kampagnen-Arbeit oder Hilfsprojekte für
Kinder in Krisenregionen: Das Engagement ist so vielfältig wie die
JRK-Mitglieder. Unterschiedliche
Interessen und Meinungen bereichern das Jugendrotkreuz.
78
Unsere Vielfalt – unsere Stärke!
Egal ob Junge oder Mädchen,
egal welcher Herkunft, Hautfarbe
oder Religion, ob mit oder ohne
Behinderung – beim JRK ist jede/-r
willkommen! Im JRK können Kinder und Jugendliche an vielfältigen
Angeboten wie Gruppenstunden,
Zeltlagern, Ferienfreizeiten, Ausflügen, Seminaren und Ausbildungen
teilnehmen.
Die demografische Entwicklung,
die Internationalisierung, die veränderte Schullandschaft und der
wachsende Leistungsdruck, mit
dem Kinder und Jugendliche kon-
frontiert sind, stellen das JRK vor
große Herausforderungen: Der Anteil an älteren Menschen und an
Menschen aus unterschiedlichen
Kulturen und mit verschiedenen
religiösen Überzeugungen wird
zunehmen. Außerdem verbringen Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit in der Schule. Das
Jugendrotkreuz stellt sich diesen
Aufgaben und berücksichtigt die
unterschiedlichen Situationen, Interessen, Bedürfnisse und Erfahrungen der Mitglieder. Es bietet Freiräume als Ausgleich zu den hohen
Anforderungen, die häufig an Kinder und Jugendliche gestellt werden. Außerdem gibt es ihnen Möglichkeiten, sich auszuprobieren und
sich gemäß ihren Stärken und Interessen freiwillig zu engagieren.
Das Jugendrotkreuz will eine Kultur des bewussten, wertschätzenden Umgangs mit Unterschieden
und Gemeinsamkeiten schaffen
und dadurch individuelle Chancengleichheit ermöglichen.
Notfalldarstellung (ND)
Die Notfalldarstellung ist ein wichtiger Bestandteil in der Arbeit des
Jugendrotkreuzes. Sie beinhaltet
die möglichst realitätsnahe Darstellung einer Unfallsituation. In
verschiedenen Fort- und Weiterbildungen lernen Jugendliche, wie
man sich in diesen Situationen ver-
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Schulsanitätsdienst (SSD) –
Schüler helfen Schülern
Im Kreis Paderborn gibt es zurzeit 20 JRK-Schulsanitätsdienste
mit über 240 mitwirkenden Schülerinnen und Schülern an den verschiedensten Schulen, von der
Förderschule bis zum Gymnasium
in den Orten:
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
Bad Lippspringe
Delbrück
Hövelhof
Lichtenau
Paderborn
Salzkotten
Schloß Neuhaus
Bild oben: Mit einer Verletzung „geschminkte“ Notfalldarstellerin beim DRK-Kreiswettbewerb 2013
in Sennelager, Bild unten: Schulsanitäter des Jugendrotkreuzes bei einer Übung in einer Schule
(Fotos: Patrick Hilgers)
hält, aber auch wie Verletzungen
geschminkt werden.
Ziel ist es, die Helfer auf einen
Ernstfall vorzubereiten, Berührungsängste gegenüber dem
Verletzten abzubauen und die
Schockgefahr beim Helfer herabzusetzen. Eingesetzt wird die
Notfalldarstellung z. B. bei DRKÜbungen, Ersthelfer-Schulungen,
Ausbildungen im Rettungsdienst
und Katastrophenschutzübungen.
Mitmachen kann jeder, der über
14 Jahre alt ist und Spaß am
Schminken und Darstellen hat.
79
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Schulsanitäter sorgen bei Schulund Sportfesten, Ausflügen und an
ganz normalen Schultagen für Sicherheit und helfen ihren Mitschülern bei Notfällen. Sie sind fit in
Erster Hilfe, wissen, einen Verband
anzulegen, was man bei Vergiftungen tut und wie die stabile Seitenlage ausgeführt wird.
Schulsanitätsdienst geht weit über
Erste Hilfe hinaus: Schulsanitäter
übernehmen Verantwortung für ihre
Mitschüler. Sie sind bei Unfällen
in der Schule als Erste zur Stelle,
leisten Erste Hilfe und informieren
wenn nötig den Rettungsdienst.
Das sind wichtige Aufgaben, die
Wissen und Einfühlungsvermögen,
aber auch Selbstbewusstsein und
Teamarbeit erfordern.
Beim Schulsanitätsdienst gibt es
keine Einzelkämpfer, das Miteinander steht im Vordergrund. Einer
lernt vom anderen. Hilfeleistung
und Toleranz werden trainiert. Im
Mittelpunkt der regelmäßigen Treffen stehen nicht nur Besprechung
und Weiterbildung, sondern auch
gemeinsamer Freizeitspaß und
gegenseitige Unterstützung. Schülerinnen und Schüler übernehmen
gemeinsam mit einem Kooperationslehrer selbst die Planung ihrer
Treffen, kümmern sich um ihre Einsätze, die Materialien und versuchen schon im Vorfeld, Unfallsituationen zu vermeiden.
80
Die erfolgreiche Gruppe des JRK Delbrück (Foto: DRK-LV Westf.-Lippe)
Erfolge, die sich sehen lassen
können
Jahrelange kontinuierliche Jugendarbeit zahlt sich in mehrfacher
Weise aus. Das Jugendrotkreuz ist
ein eigenständiger Verband innerhalb des Deutschen Roten Kreuzes, bietet aber auch die Chance
zur späteren Mitarbeit bei den Aktiven im DRK. Die grundsätzliche
JRK-Arbeit zeichnet sich durch
vielfältige und zum Teil wegweisende Aktivitäten aus.
Das JRK im Kreis Paderborn ist
schon seit Jahren landesweit in
vielen Bereichen spitze. So konnten z. B. bei den unterschiedlichen
Wettbewerben auf Kreis-, Bezirks-,
Landes- und Bundesebene großartige Erfolge erzielt werden.
Gleich mehrfach stellten JRK- und
Schulsanitätsgruppen aus dem
Kreisverband Paderborn in den
vergangenen zehn Jahren die Siegergruppen in den unterschiedlichsten Altersstufen. Beispielhaft
seien hier die letzten Erfolge genannt:
2010
Kreis-, Bezirks- und Landessieger,
gute Platzierung beim Bundeswettbewerb in Büsum/SchleswigHolstein – die Gruppe des JRK
Delbrück
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Landessieger 2012 im Wettbewerb
der Schulsanitäter wurde die SSDGruppe des Liebfrauengymnasiums Büren.
Alle Erfolge waren nur möglich
durch die engagierte Arbeit der
Leitungs- und Führungskräfte auf
Kreis- und Ortsvereinsebene sowie im Schulsanitätsdienst durch
die unterstützenden Lehrer.
Die SSD-Gruppe des Liebfrauengymnasiums Büren mit ihrer Leiterin Birthe Asmis vom DRK-OV
Paderborn (rechts, Foto: DRK-LV Westf.-Lippe)
2011
Landessieger in der Altersstufe 3
(ab 17 Jahre) wurde die Gruppe
„Mädchentreff Paderborn“.
Den dritten Platz belegte die Gruppe JRK Delbrück.
Mit großer Begeisterung nehmen
die JRK-Gruppen auch an den
zahlreichen Veranstaltungen und
Aktionen des DRK teil. Hier zählen
Kinderbetreuung sowie Kinderschminken bei Messen und Festen
zu den besonderen Highlights.
Die Wettbewerbsgruppe des JRK Salzkotten (Foto: DRK-LV Westf.-Lippe)
2012
Landessieger in der Altersstufe 2
(13-16 Jahre) wurde die Gruppe
des JRK Salzkotten, die sich dadurch für die Teilnahme am Bundeswettbewerb in Berlin qualifizierte, wo sie einen guten Platz im
Mittelfeld belegt hat.
Platz 3 erreichte in der Altersstufe 1 (6-12 Jahre) die Gruppe vom
„Mädchentreff Paderborn“.
81
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
gebote finden in der Regel einmal
in der Woche in den Räumen der
DRK-Ortsvereine Paderborn und
Schloß Neuhaus bzw. an der Overberg-Grundschule statt.
Mit den interkulturellen Treffs verbindet das Jugendrotkreuz Paderborn zwei Zielperspektiven:
Foto oben und unten: Ferienspiele in der Kreisgeschäftsstelle Paderborn in den Osterferien 2013
Interkulturelle
Mädchen- & Jungentreffs …
Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte sind in
der Jugendverbandsarbeit häufig noch eine Ausnahme. Das Jugendrotkreuz im Kreisverband Paderborn hat sich die interkulturelle
Öffnung zur Aufgabe gemacht und
betreibt seit mehreren Jahren erfolgreich interkulturelle Mädchenund Jungentreffs.
Inzwischen besteht das Projekt aus
je drei Jungen- und drei Mädchengruppen, die durchschnittlich von
zehn bis 15 Kindern/Jugendlichen
besucht werden. Die Gruppenan82
Zum einen erreicht das Jugendrotkreuz durch niedrigschwellige
Freizeit-, Bildungs- und Beratungsangebote Mädchen und Jungen,
die noch zu selten von den Angeboten der Jugendverbände
profitieren. Das Jugendrotkreuz
unterstützt die Mädchen und Jungen in ihrer Identitätsentwicklung,
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
möglich ist und so auch Kinder
und Jugendliche angesprochen
werden können, die sonst in der
Jugendverbandsarbeit schwer zu
erreichen sind, wie beispielsweise
einige junge Migrantinnen, die gemischtgeschlechtliche Angebote
nicht besuchen dürfen.
… von Italien über die Türkei
bis nach Vietnam
Spaß im Kletterpark Paderborn (Fotos Doppelseite: DRK-KV Paderborn)
ermöglicht ihnen Austausch mit
anderen Jugendlichen und vermittelt ihnen Anerkennung und Wertschätzung. Angesichts oftmals
erlebter Benachteiligungen und
Diskriminierungen sind dies wichtige Faktoren für die Integration junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Beim JRK erhalten sie
Raum und verlässliche Unterstützung, um sich mit dem Erwachsenwerden und den unterschiedlichen
familiären und gesellschaftlichen
Erwartungen und Rollenbildern
auseinanderzusetzen.
Zum Zweiten gelingt es dem Jugendrotkreuz dadurch auch, Jugendliche aus den interkulturel-
len Mädchen- und Jungentreffs
für die Arbeit im Jugendrotkreuz
zu begeistern. So wirken viele
beispielsweise ehrenamtlich bei
Spendenaktionen mit, nehmen an
Qualifizierungen und Erste-Hilfe-Kursen teil und sind selbst als
Jugendgruppenleiter tätig. Somit
können sie zu „Brückenbauern“
werden für eine neue Generation
von „Jugendrotkreuzlern“, in der
junge Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichten gemeinsam aktiv sind.
Eine Besonderheit ist die Kombination der Aspekte Interkulturalität
und Geschlechtsspezifik, wodurch
ein guter Zugang zur Zielgruppe
Zielgruppe des Projektes sind sozial benachteiligte Mädchen und
Jungen, insbesondere mit Migrationshintergrund bzw. Kinder von
ALG-II-Empfängern aus Paderborn und Schloß Neuhaus. Aber
auch Kinder und Jugendliche
ohne Zuwanderungsgeschichte,
ohne Benachteiligung werden als
Teilnehmer/-innen für das Projekt
gewonnen, was notwendig ist,
um Integration – und nicht weitere Ausgrenzung – zu erreichen.
Circa die Hälfte der Jungen und
Mädchen haben einen Migrationshintergrund: Neben Russland, der
Türkei, Polen und Italien sind z. B.
auch England, Eritrea, Finnland,
Kroatien, die Niederlande, Nigeria,
Sri Lanka und Vietnam vertreten.
Inhalte
Durch aktive Mitbestimmung der
Jungen und Mädchen liegen die
Schwerpunkte vor allem auf Freizeitangeboten wie Sport, Kochen/
83
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Erfolge
Durch die gemeinsamen Aktivitäten, durch die Teilhabe an einer
aktiven, sinnvollen und kreativen
Freizeitgestaltung und durch die
bewusste Thematisierung und Bearbeitung von Konflikten und Vorurteilen konnte die Integration von
Kindern und Jugendlichen mit
Migrationshintergrund im JRK erreicht werden. Außerdem wurde
durch das Projekt ein lebhafter
Prozess der Auseinandersetzung
mit Werten, verschiedenen kulturellen oder religiösen Bräuchen
und Traditionen in Gang gesetzt.
Die Gewinnerinner des „Goldenen Hammers“ mit Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie,
Frauen und Integration in Nordrhein-Westfalen (2005-2010, Foto: Nilgün Özel DRK-KV Paderborn)
Backen, Musikhören, Spielen,
kreativen Angeboten und Ausflügen. Diese bilden einen Gegenpol zu dem sonstigen Freizeitverhalten vieler beteiligter Kinder und
Jugendlicher, das häufig durch
hohen Fernsehkonsum, Computerspiele etc. geprägt ist.
Daneben werden aber immer wieder Themen wie Probleme in der
Schule, Mobbing, Konflikte in der
Familie, Freundschaften, Beziehungen/Sexualität, Lebensentwürfe, Berufsfindung, die Rolle als
Junge/Mädchen, unterschiedliche
Kulturen, Gewalt und der Umgang
84
mit Medien besprochen, und es
findet eine individuelle Unterstützung durch die Leitungskräfte,
z. B. bei der Suche nach Praktikumsplätzen, statt.
Demokratische Grundwerte werden z. B. durch Abstimmungen und
Mitbestimmung bei der Programmgestaltung vermittelt. Außerdem
werden soziale Kompetenzen wie
Verantwortungsbewusstsein, Kommunikations- und Teamfähigkeit
u. a. durch die Heranführung an
die Erste Hilfe, durch Gruppenspiele und erlebnispädagogische
Angebote gefördert.
Am 7. Oktober 2009 verlieh der Landesjugendring NRW zusammen
mit dem damaligen Jugend- und
Integrationsminister Armin Laschet
dem JRK-KV Paderborn den „Goldenen Hammer“ als Auszeichnung
für sein innovatives Projekt zur
Förderung der Integration junger
Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und das besondere Engagement in der interkulturellen
Öffnung und gegen Rassismus.
Mit allen seinen Angeboten und
Projekten will das JRK im Kreis Paderborn Kinder und Jugendliche
– insbesondere sozial benachteiligte – unterstützen und fördern und
mit ihnen gemeinsam Zukunftsperspektiven entwickeln.
Text: DRK-KV Paderborn
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DRK G
Unparteilichkeit
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung unterscheidet nicht nach Nationalität, Rasse, Religion, sozialer Stellung oder politischer Überzeugung. Sie ist
einzig bemüht, den Menschen nach dem Maß ihrer
Not zu helfen und dabei den dringendsten Fällen den
Vorrang zu geben.
85
Wir danken unseren Unterstützern:
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weil das
Leben wertvoll ist.
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29.01.13 16:54
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Kindertageseinrichtung in Bad Lippspringe
„Wir bilden und fördern ganzheitlich – durch Leben auf das Leben vorbereiten“
Eröffnet: 02.08.2010
4 Gruppen für insgesamt
75 Kinder im Alter von
vier Monaten bis
sechs Jahren
Seit 2010 besteht im Gebäude des
früheren Hauses der Jugend an
der Templiner Allee in Bad Lippspringe die DRK-Kindertageseinrichtung. Damit wird das Angebot
der Stadt und kirchlicher Träger in
der Badestadt ergänzt. Es handelt
sich um den ersten Kindergarten
in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Paderborn.
Hiermit wurde eine große Bedarfslücke an Kinderbetreuungsplätzen
in Bad Lippspringe geschlossen.
Dieser Kindergarten hat sich bereits nach kurzer Zeit etabliert und
wird von den Eltern bestens angenommen.
Um den kindlichen Bedürfnissen
gerecht zu werden, gibt es unterschiedliche Gruppenformen. In
einer unserer Gruppen betreuen
wir zehn Kinder unter drei Jahren,
hier finden besonders die unter
zweijährigen Kinder Platz. In zwei
Kinder aus der DRK-Kita als Zuschauer beim Run for Help im Arminiuspark
weiteren Gruppen betreuen wir
20 Kinder im Alter von zwei bis
sechs Jahren und in der vierten
Gruppe 25 Kinder im Alter von drei
bis sechs Jahren.
Uns ist wichtig, dass sich Kinder
wohl fühlen und gerne in die Einrichtung kommen, denn nur so
sind sie bereit für Lern- und Erfahrungsangebote. Wir nehmen Anteil
am Leben des Kindes und seiner
Familie, stehen ihm als Partner, Zuhörer und Begleiter zur Seite. Die
jeweiligen aktuellen Interessen,
Wünsche und Belange der Kinder
(Familienurlaub, Geburt von Ge-
schwisterkindern, aktuelle Erlebnisse) finden Platz in der täglichen
Arbeit.
Sind die Kinder gut in der Kita angekommen, ist die kontinuierliche
Entwicklungsbegleitung ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Wir
behalten im Blick, wie die Entwicklung der Kinder verläuft, erarbeiten
darauf abgestimmt Lernangebote,
welche die Stärken und Schwächen der Kinder berücksichtigen.
Schulvorbereitung ist sicherlich ein
wichtiger Aspekt, darüber hinaus
möchten wir erreichen, dass die
Kinder lernen, für sich und andere
87
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Ferien-Freizeit ohne Eltern
Verkehrserziehung im Kindergarten
einzustehen, selbstbewusst durch
das Leben zu gehen und sich in ihr
Umfeld zu integrieren.
Zu unseren Aufgaben gehört es,
die Entwicklung der Kinder und
die jeweiligen Entwicklungsziele
schriftlich zu dokumentieren und
praktische Umsetzungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Eltern und Erzieherinnen stimmen in regelmäßigen
Gesprächen die Entwicklungsziele
gemeinsam aufeinander ab.
Fast 80 Prozent der von uns betreuten Kinder nehmen an der Mittagsverpflegung teil und verbringen somit einen großen Teil des
Tages in unserer Kita. Verlässliche
Bezugserzieherinnen in der Grup88
pe und ein geregelter Tagesablauf
helfen den Kindern, sich im Tagesverlauf zu orientieren. In der Gruppe der unter dreijährigen Kinder ist
uns eine familienähnliche Struktur
sehr wichtig. Gemeinsame Mahlzeiten, pflegerische Tätigkeiten
wie das Wickeln finden in ruhiger Atmosphäre statt. Jedes Kind
schläft, wenn es müde ist, wird gewickelt, wenn Bedarf ist, kuschelt,
wenn es Zuwendung und Körperkontakt benötigt. Diese Form der
zugewandten Betreuung erfordert
Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen von den Erzieherinnen.
Für die Kinder ist dies jedoch unerlässlich, damit sie sich sicher
und geborgen in unserer Einrichtung fühlen können.
Als besonderes Highlight laden wir
einmal im Jahr alle Kinder ab vier
Jahren zu einer dreitägigen FerienFreizeit nach Horn-Bad Meinberg
ein. Für viele Kinder ist dies ein
ausgesprochen aufregendes Erlebnis, da sie vielleicht das erste
Mal ohne Eltern übernachten, den
ganzen Tag ihre vertrauten Spielkameraden um sich haben und
sie ein abwechslungsreiches Programm erwartet. Der Spaziergang
in die Stadt, den fremden Ort erkunden, Eis essen, Stockbrot am
Lagerfeuer backen und einiges
mehr sorgen dafür, dass die Kinder
zwar müde, doch auch glücklich
zu Hause wieder ankommen.
Den Eltern bietet die Kita Raum
für Kontakte und Austausch untereinander, wofür in unserem ElternCafé stets ein Kaffee oder Tee bereitsteht. Gerne können Eltern beim
Bringen und Abholen ihres Kindes
bei uns verweilen und am Spiel
ihres Kindes teilhaben. So erhalten Eltern einen besseren Einblick
in unsere Arbeit. Gemeinsame Aktivitäten von Familien und Erzieherinnen, wie z. B. gemeinsame
Ausflüge, Laternenumzüge oder
Helfertage in der Kita, sehen wir als
Bereicherung unserer Arbeit.
Text und Foto: Regina Stipp
Kindergartenleiterin
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Foto: J
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Foto: A
DRK
Neutralität
Um sich das Vertrauen aller zu bewahren, enthält sich
die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung der Teilnahme an Feindseligkeiten wie auch zu jeder Zeit an
politischen, rassischen, religiösen oder ideologischen
Auseinandersetzungen.
89
GehaAnzeige_DRK_190x95_Layout 1 04.02.13 10:44 Seite 1
Wir danken unseren Unterstützern:
Wir gratulieren
dem Deutschen
Roten Kreuz
und danken
für 150 Jahre
Einsatz im Zeichen
der Menschlichkeit.
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150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
DRK-Blutspendedienst West
Wir sind Blutspende
Lebensrettend
Unter den vielen Tätigkeitsfeldern
des Roten Kreuzes ist die Blutspende eines der bekanntesten.
1952 gründeten die DRK-Landesverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe den DRK-Blutspendedienst, um die Krankenhäuser in
Nordrhein-Westfalen mit lebensrettenden Blutkonserven immer
sicher versorgen zu können. Regelmäßig ruft das Rote Kreuz seitdem zur Blutspende auf. In langer
Tradition auch in Paderborn, wo
am 13. und 14. Januar 1954 insgesamt 184 Freiwillige zur ersten
Blutspendeaktion kamen. Seitdem
verzeichnet die Blutspendestatistik für Paderborn fast 150000 Blutspenden – bis Februar 2013 waren
es 146980.
Bis Anfang der Siebziger Jahre wurde das gespendete Blut in Glasflaschen gelagert.
Aber warum eigentlich? Tatsächlich ist der Bedarf an Bluttransfusionen hoch. Trotz massiver
Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen wird er aller Voraussicht
nach weiter wachsen. Hauptsächlich aus zwei Gründen: Die Lebenserwartung steigt. Und je älter
ein Mensch wird, umso höher ist
die Wahrscheinlichkeit, dass er
eine Bluttransfusion braucht –
z. B. beim Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks. Zum anderen
nimmt die Zahl der Krebserkrankungen zu, und entgegen allgemeinen Vermutungen wird das
meiste Blut nicht für Unfallopfer
gebraucht. Mehr als 20 Prozent
aller Blutkonserven werden für die
Behandlung von Krebspatienten,
z. B. während der Chemotherapie,
benötigt.
Das Spektrum der Einsatzgebiete
von Bluttransfusionen ist vielfältig.
In seltenen Fällen bekommen schon
Embryos im Mutterleib Bluttransfusionen. Für Frühgeborene werden
eigens kleine Baby-Blutkonserven
hergestellt. Im Laufe eines Lebens
kann es dann unterschiedliche Erkrankungen geben, deren erfolgreiche Behandlung ohne Bluttransfusionen nicht möglich ist.
91
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Aus ethischen Gründen setzt das Rote Kreuz schon
immer auf die unentgeltliche Blutspende. Es gibt also
ganz bewusst keinen finanziellen Anreiz. Eine Belohnung bleibt aber nicht aus: Jeder Blutspender bekommt einen Blutspendeausweis mit seiner Blutgruppe. Das Blut wird untersucht. Die eigene Blutbildung
wird angeregt. Und nicht zu vernachlässigen ist das
gute Gefühl, das man nach der Blutspende hat. Es
steigert das persönliche Wohlbefinden, etwas Sinnvolles für andere zu tun.
Sicher
Jede Blutspende wird sorgfältig untersucht.
Wer Blut spenden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein, sich gesund fühlen und seinen Personalausweis mitbringen. Vor der guten Tat überprüfen die
Mitarbeiter des DRK-Blutspendedienstes die Körpertemperatur, den Blutdruck, den Puls und den Blutfarbstoffgehalt des potenziellen Spenders. Über allen
Maßnahmen steht die unumstößliche Forderung, dass
der Blutspender sich und seiner Gesundheit nicht
schaden darf. Vor der Spende gibt es deshalb auch
immer ein vertrauliches Gespräch mit einem Arzt des
Blutspendedienstes. Die eigentliche Blutentnahme
dauert dann etwa fünf bis sieben Minuten. Es folgt
eine zehnminütige Ruhephase. Anschließend lädt das
Rote Kreuz zu einem Imbiss ein.
92
Für den DRK-Blutspendedienst ist Sicherheit das
höchste Gebot – das beginnt bei der Spenderauswahl
und hört bei den sorgfältigen Tests noch lange nicht
auf. Nach jeder Blutspende wird die Blutgruppe des
Spenders bestimmt bzw. bestätigt. Untersucht wird
außerdem, ob eine Lebererkrankung (Hepatitis), die
Geschlechtskrankheit Syphilis oder eine HIV-Infektion
(Aids) vorliegt.
Sicherheit spielt auch eine große Rolle bei der Herstellung von Medikamenten aus dem gespendeten
Blut. Eine regelmäßige Qualitätskontrolle garantiert,
dass die Blutpräparate hochwirksam sind. Aus jeder
Blutspende werden in der Regel ein Konzentrat roter
Blutkörperchen und ein Blutplasma-Präparat hergestellt.
Regelmäßiges Blutspenden ist so wichtig, weil die
Blutpräparate nur kurze Zeit haltbar sind. Ein Konzentrat roter Blutzellen kann maximal 42 Tage lang gelagert werden. Blutplättchen, die insbesondere für Tumorpatienten benötigt werden, können nur fünf Tage
lang verwendet werden.
Text und Fotos:
DRK-Blutspendedienst West
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Foto: S
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Unabhängigkeit
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist unabhängig. Wenn auch die nationalen Gesellschaften den Behörden bei ihrer humanitären Tätigkeit als
Hilfsgesellschaften zur Seite stehen und den jeweiligen Landesgesetzen unterworfen sind, müssen sie
dennoch eine Eigenständigkeit bewahren, die ihnen
gestattet, jederzeit nach den Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zu handeln.
93
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Rettungshunde im Kreis Paderborn
Lebensretter auf vier Pfoten
Die Hunde haben gelernt, auch in
großer Höhe, über Gitter, Bretter
und Leitern zu gehen und in Trümmergeländen auf die Trittsicherheit
zu achten.
Rettungshunde sind ausgesprochen menschenfreundliche Hunde. Sie werden darauf trainiert,
selbst ängstlich um sich schlagenden Personen neutral gegenüberzutreten.
Hund Socke mit Rettungshundeführer Thomas Schulze
Im Kreis Paderborn gibt es eine
Rotkreuz-Rettungshundestaffel in
Delbrück.
Diese Hunde sind besonders ausgebildete Hunde, die keine Fährte
oder Spuren benötigen, um vermisste Personen aufzufinden. Sie
nehmen die menschlich Witterung
auf und sind trainiert, hilfsbedürf-
tige Menschen im Gelände oder
unter Trümmern aufzuspüren. Rettungshunde können auch nachts
und unter ungünstigen klimatischen Bedingungen eingesetzt
werden. Sie lassen sich weder
durch optische oder akustische
Reize (z. B. Einsatzhorn, Feuer,
Rauch) noch durch andere Hilfskräfte von ihrer Arbeit abbringen.
Im Gelände kann ein Rettungshund innerhalb kürzester Zeit ein
Suchgebiet mit viel Wald- und
Buschbestand absuchen. Durch
die Einteilung eines Suchgebiets
in Planquadrate und ggf. Einsatz
mehrerer Gruppen oder Rettungshundegruppen können selbst große Waldgebiete abgesucht werden. Versteckte Menschen oder
verdeckt liegende, sogar auf dem
Hochsitz verunglückte oder im Gestrüpp verborgene Personen werden von den Hunden gefunden.
Der Rettungshundeführer ist als
ehrenamtlicher Helfer im Sanitätsdienst des Deutschen Roten Kreuzes Mitglied der jeweiligen DRKBereitschaft. Hier nimmt er wie alle
anderen am Dienst teil, wobei ihm
95
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
die Möglichkeit eingeräumt wird,
das zeitaufwendige Ausbildungsund Trainingsprogramm mit seinem Rettungshund durchzuführen.
Der Rettungshund ist Eigentum
des Rettungshundeführers, mit
dem er ein Team bildet.
Die Ausbildung eines Hundes zum
Rettungshund dauert in etwa zwei
bis drei Jahre. Während dieser Zeit
werden die Hunde intensiv auf alle
Eventualitäten vorbereitet, die sie
im Einsatz antreffen können. Aber
nicht nur der Hund wird ausgebildet, sondern auch der Hundeführer wird in den verschiedensten
Bereichen wie Erste Hilfe am Hund,
Kynologie, Funk, SAN-Ausbildung,
Technik und Sicherheit sowie Karte
und Kompass (GPS) ausgebildet.
Rettungshunde des DRK auf dem Kirchplatz in Delbrück bei einer Einsatz-Demonstration (oben)
und im Wald (unten) mit dem Hund Gilette und der Hundeführerin Annika Hamschmidt
Die Ausbildung endet mit einer
Team-Prüfung Mensch und Hund
und muss alle 18 Monate wiederholt werden.
Text und Fotos:
Brigitte Glahe
96
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Freiwilligkeit
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung
verkörpert freiwillige und uneigennützige Hilfe
ohne jedes Gewinnstreben.
97
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Wo liegt Zossen?
Erinnerungen an den Beginn einer langjährigen Partnerschaft
„Wo liegt Zossen? – Das weiß
doch jeder!“, werden Sie jetzt sagen. Für die Leser heute scheint
das klar zu sein. Für einen Bürger
der Bundesrepublik im Jahre 1990
war es jedoch eher unwahrscheinlich, dass er in der Lage war, diese Stadt einem Landstrich zuzuordnen. Ein Blick in die Landkarte
zeigt: Zossen liegt südlich von
Berlin im Land Brandenburg!
Wie kam es nun zu der jetzt immerhin über 20 Jahre bestehenden Partnerschaft der DRK-Kreisverbände Paderborn und Zossen
bzw. in dessen Rechtsnachfolge
des DRK-Kreisverbandes FlämingSpreewald? Zu Beginn des Jahres
1990 wollte man den Prozess der
Wiedervereinigung in ganz konkreten Schritten begleiten. So legte sich das Land Nordrhein-Westfalen fest, das Land Brandenburg
in seiner verwaltungstechnischen
Umstrukturierung zu unterstützen.
Parallel dazu erklärte sich der DRKLandesverband Westfalen-Lippe
bereit, den sich vereinsrechtlich
neu strukturierenden DRK-Landesverband Brandenburg partnerschaftlich zu begleiten. Gleichzeitig keimte im DRK-Kreisverband
Paderborn der Wunsch auf, diese
Aktivitäten unseres Landesverbandes tatkräftig zu unterstützen.
Für die Verhältnisse im Kreis Paderborn bedeutete das, dass der
damalige DRK-Kreisvorsitzende
Oberkreisdirektor Werner Henke
in doppelter Hinsicht gefragt war.
Zum einen galt sein Verwaltungsinteresse u. a. dem Kreis Zossen,
dem der Kreis Paderborn zur Seite
gestellt wurde; zum anderen lag es
nahe, dann auch die Partnerschaft
zum DRK-Kreisverband Zossen
aufzunehmen. Das war Konsens
im Kreisvorstand des DRK-KV
Paderborn. In diese Zeit datieren
auch die Wurzeln der engen persönlichen Verbindungen zwischen
dem DRK-Kreisvorsitzenden Werner Henke und dem damaligen
DRK-Kreisverbandspräsidenten
und Landrat Peer Giesecke.
Als Beauftragter des DRK-Kreisverbandes Paderborn fuhr Helmut
Westermilies am 21. Juli 1990 zum
ersten Besuch nach Zossen, voller
Spannung, was ihn dort erwarten
würde. Nach einer längeren Anreise erreichte er die Geschäftsstelle
in Zossen, ein schlichtes graues
99
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
12. Oktober 2002
Als besonders sichtbares Zeichen der gelebten Partnerschaft beider Kreisverbände
pflanzte der damalige Paderborner DRK-Kreisverbandsvorsitzende Werner Henke
einen „westfälischen Baum“
im Hof des Hauses des Ehrenamtes in Luckenwalde.
Gebäude. Er wurde von den Vertretern der dortigen Geschäftsstelle herzlich aufgenommen. In den
Folgejahren entwickelte sich daraus eine enge Zusammenarbeit
zwischen den Geschäftsstellen
sowie den Kreisrotkreuzleitungen
und Gemeinschaften. Die folgenden regelmäßigen Telefonate und
Besuche, die Offenheit und das
besondere Vertrauen wurden zum
Garanten dieser langjährigen Partnerschaft.
Wo waren nun die Erfahrungen des
DRK-Kreisverbandes Paderborn
gefragt? Viele kleine Probleme,
aber auch große Aufgaben galt
es zu diskutieren. So kam auf die
Zossener DRK-Geschäftsstelle mit
vielen neuen Aufgaben u. a. auch
eine neue Buchführung zu; der
Rettungsdienst wurde umgebaut;
die Breitenausbildung trat in Kon100
Peer Giesecke (damaliger Präsident des KV Fläming-Spreewald/Landrat) und Werner Henke
(damaliger Vorsitzender des KV Paderborn) beim Pflanzen des Baumes im Beisein von Vertretern
beider Kreisverbände
kurrenz zu anderen Anbietern. In
enger und fruchtbarer Kooperation
mit der örtlichen Kreisverwaltung
wurde die Neustrukturierung des
Katastrophenschutzes begleitet. In
diesem Zusammenhang ist auch
die sanitätsdienstliche Absicherung der Internationalen LuftfahrtAusstellung (ILA) in Schönefeld
als besondere Herausforderung im
Gedächtnis.
Wie stellt sich die Partnerschaft
heute dar? Schon lange vorbei ist
die Zeit, in der wir unsere Erfahrungen in eine Umbauphase einbringen, förderliche wie hinderliche
Aspekte in der Neustrukturierung
darstellen, beraten und Hilfen anbieten konnten. Heute dienen die
wechselseitigen Besuche von Vorstandsmitgliedern aufgrund der
unterschiedlichen Strukturen und
in einigen Bereichen verschiedenen Arbeitsfelder dem anregenden
Austausch. Vorstandsvorsitzender
Harald-Albert Swik und Kreisgeschäftsführer Ulrich Brüll festigen
durch regelmäßige Kommunikation
die Klammer zwischen den beiden
Kreisverbänden und insbesondere zwischen den Mitarbeitern der
beiden Geschäftsstellen. Auf der
ehrenamtlichen Seite sorgen das
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
10. April 2005
Paderborns damaliger Vorsitzender Uwe Jürgens stiftete
eine Bank („Rastplatz“) die,
um den im Jahr 2002 gepflanzten Partnerschaftsbaum aufgestellt, den Brandenburger
Rotkreuzlern ein schattiges
Ruheplätzchen bietet.
15. Mai 2009
Besuch der Ausstellung „Es
begann in Solferino – 150 Jahre Rotkreuzidee“ durch eine
Paderborner Delegation
Offizielle Übergabe der „Ruhebank“ um den
Partnerschaftsbaum an Harald-Albert Swik
(vorn links)
Freuen sich auf die Eröffnung der Ausstellung: einige Mitglieder der Delegation des DRK-Kreisverbandes Paderborn (von links): Juliane und Helmut Westermilies, Martin Münsterteicher, Emin Özel
mit Angelika Linke (Mitte)
Jugendrotkreuz sowie die Kreisrotkreuz- bzw. Kreisbereitschaftsleitungen besonders durch die
wechselseitige Teilnahme an den
Leistungsvergleichen für die notwendigen regelmäßigen Kontakte
an der Basis. Als besondere Erinnerungen bleiben auch die vom
KV Fläming-Spreewald gestarteten gemeinsamen Fahrten nach
Solferino im Gedächtnis. Dass die
Historie bedacht und dokumentiert
wird, dafür sorgen die engen Beziehungen der beiden rotkreuzgeschichtlichen Sammlungen in
Bad Lippspringe/Schlangen und
Luckenwalde.
101
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
29. Dezember 2008
Im Rahmen des Silvesterempfangs des DRK-KV Paderborn
ehrte der Kreisverband die
Koordinatorin der Arbeit im
KV Fläming-Spreewald, Frau
Angelika Linke, und den Vorstandsvorsitzenden des KV
Fläming-Spreewald,
Herrn
Harald-Albert Swik, mit der
Verdienstmedaille des DRKLandesverbandes WestfalenLippe.
Eine besondere Würdigung und
weiteren Ansporn erhielt die Partnerschaft durch die Ehrungen, die
die beiden Landesverbände verliehen haben. Für die langjährige
wechselseitige Unterstützung der
Partnerschaft erhielten Werner
Henke, Cäcilia Reuter und Helmut Westermilies die WinterfeldtMenkin-Medaille des DRK-Landesverbandes Brandenburg und
Peer Giesecke, Angelika Linke und
Harald-Albert Swik die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe.
Viele Kreisverbände haben in den
ersten Jahren Kontakte aufgenommen, wenige hatten den gewünschten Bestand. Die beiden
DRK-Kreisverbände
Paderborn
und Fläming-Spreewald jedoch
sind stolz, auf 20 Jahre intensiv
102
Der Präsident des LV Westfalen-Lippe, Herr Dr. Jörg Twenhöfen (l.), zeichnet Angelika Linke (r.)
und Harald-Albert Swik (Mitte) mit der Verdienstmedaille, der höchsten Auszeichnung des DRKLandesverbandes Westfalen-Lippe, aus.
gelebte Partnerschaft zurückblicken zu können. Die Wurzeln dazu
finden sich in den Grundwerten
des Roten Kreuzes, den vielfältigen Begegnungen innerhalb der
Rotkreuzfamilie, dem besonderen Engagement Einzelner, dem
gegenseitigen Vertrauen und nicht
zuletzt der regelmäßigen Pflege
persönlicher Freundschaften. Die
Partnerschaft der beiden Kreisverbände Fläming-Spreewald und
Paderborn lebt u. a. durch zahlreiche gegenseitige Besuche und
gemeinsame Aktionen. So nehmen
seit vielen Jahren die jeweiligen
Siegergruppen der Rotkreuzwett-
bewerbe gegenseitig an den Wettbewerben der beiden Kreisverbände teil.
Vorstandsklausuren der Luckenwalder Rotkreuzkollegen fanden
in Paderborn, der Paderborner
Rotkreuzler in Fläming-Spreewald
statt. Auch bei größeren Sanitätsdiensten nahmen sowohl Rotkreuzler unseres Partnerverbandes an
Einsätzen im Kreis Paderborn als
auch unsere in Brandenburg teil.
Text und Fotos:
DRK-Kreisverband Paderborn
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Die Geschichte einer Freundschaft
Was Oberkreisdirektor Werner Henke Landrat Peer Giesecke empfahl
Warum der ehemalige Oberkreisdirektor Werner Henke sich nach
Zossen wandte, um dort den jungen Landrat Peer Giesecke beim
Aufbau einer neuen Kreisverwaltung zu unterstützen, weiß ich
nicht. Aber dass er wenig später
diesem Landrat empfahl, in seinem
gerade aus der kommunalen Neuordnung entstandenen Landkreis
Teltow-Fläming dafür zu sorgen,
dass sich die bestehenden Vereine kreisweit zusammenschließen,
und bei einem, der ihm wichtig
ist, selbst den Vorsitz zu übernehmen, das weiß ich genau. Denn so
kam es, dass Landrat Peer Giesecke- wie sein politischer Ziehvater
Werner Henke in Paderborn- den
Vorsitz im neu gegründeten DRKKreisverband Teltow-Fläming über-­
nahm.
Der Anfang war damit 1995 gemacht, aber einfach war es zunächst nicht. Die drei frisch zum
neuen Kreisverband zusammengeschobenen DRK-Kreisverbände
Zossen, Luckenwalde und Jüter-
Eine Delegation aus Luckenwalde mit Vorstandsmitgliedern des Kreisverbandes Paderborn bei
einer Stadtbesichtigung, Zweiter von links Harald Swik
bog waren sehr unterschiedlich,
aber vor allem – bis auf Jüterbog,
das sich noch über Wasser hielt –
finanziell pleite. Es gab schmerzvolle Stunden, Tränen und Entlassungen. Doch nur 1995 schrieben
wir am Jahresende noch „rote Zahlen“, danach nie mehr!
Ehrenamt –
Stützpfeiler des DRK
Dass das Rote Kreuz ein Verein
von Ehrenamtlichen ist und sich
darauf seine Struktur gründet, diesen Gedanken hatten sicherlich
die Paderborner Rotkreuzler mit
103
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Uwe Jürgens und weiter an Heinz
Köhler oder von Peer Giesecke an
Dietmar Bacher, um nur die Vorsitzenden zu nennen. Der Funke
und die Flamme der Freundschaft
springen über und werden weitergegeben. Nicht per Beschluss,
sondern durch die Tat.
Besuch aus Paderborn im Haus des Ehrenamtes in Luckenwalde, v. l.: Franz-Josef Tewes,
Ulrich Brüll, Harald Swik, Peer Giesecke und Uwe Jürgens
nach Zossen gebracht, denn nur
dort gab es eine aktive Ortsverbandsstruktur. Zehn Ortsverbände
brachte der Altkreisverband Zossen bereits mit in die Fusion – und
darin eingewoben eine Partnerschaft mit dem DRK-Kreisverband
Paderborn. Die Anzahl der Ortsverbände hat sich bis heute verdoppelt, und die Partnerschaft mit
Paderborn besteht wie damals.
Viele Tausend Kilometer wurden in
den über zwanzig Jahren zwischen
beiden Kreisverbänden zurückgelegt. Zuerst waren es hauptsächlich Werner Henke und die Kreisrotkreuzleitung von Paderborn,
104
Cäcilia Reuter und Helmut Westermilies, sowie Museumsleiter Jürgen Reuter auf der ehrenamtlichen,
Martin Münsterteicher und Ulrich
Brüll auf der hauptamtlichen Seite,
denen die Wege von der Pader an
die Nuthe nicht zu weit waren. Auf
der anderen Seite zog es Peer Giesecke, Dorit und Lutz Müller, Kai
Piorunowsky und Rainer Schlösser
in der ersten Generation Ehrenamtlicher und bei den Hauptamtlichen
Angelika Linke und Harald-Albert
Swik immer wieder nach Westfalen. Und diese Zusammenarbeit
und diese Freude am gemeinsamen Tun wurden stets weitergegeben – ob von Werner Henke an
Nur an der Partnerschaft zwischen
unseren Ortsvereinen hapert es
noch. Hier haben sicherlich beide Kreisverbände noch „Potenzial“, wie es auf Neudeutsch heißt.
Grund ist bestimmt nicht allein der
Umstand, dass, anders als in Paderborn, bei uns die Ortsverbände
rechtlich unselbstständige Vereine, also Teile des Kreisverbandes,
sind.
Außer mit rund tausend ehrenamtlich Aktiven unseres Kreisverbandes in den Ortsverbänden, den
Bereitschaften, der Wasserwacht
und dem Jugendrotkreuz (sowie
mit zarten Ansätzen in der sozialen Arbeit) ist unser Kreisverband
schwerpunktmäßig im Sozialsektor
unserer Region aktiv. Seit wir zum
1. Januar 2013 den Rettungsdienst
an den Landkreis abgeben mussten, weil dieser ihn in Teltow-Fläming kommunalisiert hat, ist die
soziale Arbeit sozusagen unser
Flaggschiff. Über 800 Männer
und Frauen stehen hier tagein,
tagaus in der Behindertenhilfe,
der Altenhilfe, der Kinder- und
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Jugendhilfe und in der Familienarbeit unter dem
Zeichen des Roten Kreuzes und kümmern sich um
Menschen jeden Alters und jeden Gebrechens.
So hat der Kreisverband drei Altenpflegeheime und
je zwei Kurzzeitpflege- und Tagespflegeeinrichtungen
für Senioren. Neben drei Sozialstationen unterhalten
wir zwei betreute Service-Wohnanlagen für Senioren und zwei Mehrgenerationenhäuser. Alle weiteren Einrichtungen aufzuführen würde hier den Raum
sprengen. Erwähnen möchte ich dennoch unsere fünf
Wohnstätten für erwachsene Menschen mit geistiger
Behinderung und fünf betreute Wohngemeinschaften
für Menschen mit einer geistigen oder mit mehrfachen
Behinderungen.
Natürlich haben wir damit viel Verantwortung für andere Menschen übernommen, eine Arbeit, die viel
Freude gibt. Es ist die tägliche Auseinandersetzung
mit dem Grundsatz Menschlichkeit, die wir bestmöglich versuchen umzusetzen.
Ehrenamtliches Präsidium –
hauptamtlicher Kreisvorstand
Seit 2001 wird der DRK-Kreisverband verbandspolitisch von einem ehrenamtlichen Präsidium geführt
und von einem hauptamtlichen Kreisvorstand geleitet.
Das ehrenamtliche Präsidium beschließt über die
grundsätzlichen Fragen der Rotkreuzarbeit im Kreisverband, soweit diese nicht der Kreisdelegiertenversammlung zugeordnet sind. Es hat gleichzeitig die
Aufgabe, den hauptamtlichen Kreisvorstand bei dessen Geschäften zu beraten und zu kontrollieren.
Der hauptamtliche Kreisvorstand führt eigenverantwortlich und haftend die Geschäfte des Kreisverbandes.
Teilnehmer Behinderten-Olympiade: Wird vom Kreisverband alle zwei
Jahre für die Bewohner der Wohnstätten und Einrichtungen mit Menschen mit Behinderungen durchführt.
Diese Arbeitsteilung an der Spitze des Kreisverbandes ist nachvollziehbar, wenn man weiß, dass der
Kreisverbandshaushalt ein Volumen von über 30
Millionen Euro hat, wovon nur ein Prozent die Mitgliedsbeiträge ausmachen. Leider sinkt die Zahl der
Mitglieder – und damit auch deren Beiträge – seit
einigen Jahren kontinuierlich. Da wir die ehrenamtliche Arbeit im Kreisverband aber voll aus Förderbeiträgen finanzieren, ist hier ein Gefahrenpotenzial
für die Zukunft erkennbar. Denn wir sind sehr stolz
darauf, dass wir vielen Menschen in ihrer Freizeit ein
105
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Betätigungsfeld bieten, das den Kreisverband aber
auch viel Geld kostet. Ehrenamtlich Aktive betätigen
sich in unserem Kreisverband inzwischen auf vielfältigen Gebieten. Beispielhaft genannt seien die Absicherung der Blutspendeorte, das Kreisauskunftsbüro für zwei Landkreise und das Rotkreuz-Museum
in Luckenwalde.
Viele dieser Aktivitäten stehen und fallen mit den leitenden Personen und deren Vorbildcharakter oder
deren Fähigkeit zu begeistern. So kriselt es immer
dann, wenn Personen wechseln, an die man gewöhnt
war, oder wenn Neue den bekannten „Trott“ verändern
wollen – oder wir keine neue Leitungspersönlichkeit
finden, wenn alte wegziehen oder ihre Interessen sich
verändern. Dann merkt man, dass man im „echten Leben“ steht. – Generell stellen wir fest, dass zwar viele
Menschen bereit sind, sich zu engagieren, und auch
zum Roten Kreuz kommen, aber immer weniger sind
bereit, auch Verantwortung zu übernehmen. Und angesichts sinkender Renten- und Pensionsansprüche
(insbesondere in den neuen Bundesländern) wollen
immer mehr Menschen ihre Rente aufbessern und
sich nicht mehr „für Gotteslohn“ in der Freizeit betätigen. Dadurch ist die Zahl derer, die in unserem Kreisverband aktiv ihre Freizeit verbringen, von etwa 1000
Personen vor fünf Jahren auf heute rund 800 gesunken ist. Für diese müssen die „Bedingungen“ dann
auch stimmen. So ist es für uns selbstverständlich,
dass unsere Wasserwacht in diesem Jahr ein neues
Rettungsboot erhalten hat, das erste Bug-klappenBoot in unserer Region. Und das, obwohl wir bereits
vor zwei Jahren fast 100.000 Euro für den Bau und die
Ausstattung eines Rettungsanhängers für die SEGWasserrettung aufgewendet hatten. Da wir hier von
öffentlicher Seite nichts zu erwarten haben, wir die
Wasserwacht aber für einen wichtigen Bereich halten,
müssen wir selbst tätig werden. Die hohe Motivation
der Aktiven unserer Wasserwachtgruppen zeigt uns,
106
dass diese Investition auch eine Investition in die Zukunft ist.
Viele ehrenamtliche Aktivitäten hat unser Kreisverband durch unsere Paderborner Kameradinnen und
Kameraden kennen- und durchzuführen gelernt. Deshalb sind wir mit dieser Partnerschaft so glücklich und
zufrieden. Vieles ist inzwischen ganz selbstverständlich, und in einigen Bereichen sind wir heute sogar
Vorbild für Paderborn geworden. Wir wollen deshalb
Jahr für Jahr weiterhin diese Partnerschaft fortführen.
Unser Dank gilt den Kameradinnen und Kameraden
im Kreisverband Paderborn für die immer wieder
neue Bereicherung unserer Arbeit. Wir freuen uns bereits jetzt auf die nächste Begegnung.
Text: Harald-Albert Swik
Vorstandsvorsitzender Kreisverband
Fläming-Spreewald
Fotos: DRK-KV Fläming-Spreewald
www.drk-flaeming-spreewald.de
DRK-Kreisverband Fläming-Spreewald e.V.
Ort: umfasst die Brandenburger Landkreise
Teltow-Fläming (Kfz-Kennzeichen: TF) und
Dahme-Spreewald (Kfz-Kennzeichen: LDS)
Lage: südlich von Berlin
Einwohner: ca. 340000
Fördermitglieder: ca. 8000
Aktive: ca. 800
Hauptamtl. Beschäftigte: ca. 850
Jahresumsatz: ca. 30 Mio. Euro
Präsident: Dipl-.Ing. Dietmar Bacher
Vorsitzender:Harald-Albert Swik
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Rotes
Kreuz
Einheit
In jedem Land kann es nur eine einzige nationale
Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft geben. Sie
muss allen offenstehen und ihre humanitäre Tätigkeit
im ganzen Gebiet ausüben.
107
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Von der Idee zum Museum
Rotkreuzmuseum in Schlangen
Ort: Schlangen, Parkstraße 18
Eröffnung: 16. März 2013
Kontakt: Jürgen Reuter
05252 935293
0157 86026583
Auszug aus dem Interview des stellvertretenden Vorsitzenden der Rotkreuzgeschichtlichen
Sammlung
in
Westfalen​-Lippe e. V., Prof. Dr. phil. Dieter
Riesenberger, mit dem Museumsleiter Jürgen Reuter in der Festschrift zur Einweihung des neuen Museums
Haben Sie von Anfang an
systematisch nach bestimmten
Kriterien gesammelt, oder haben
Sie im Verlauf des Sammelns bestimmte Kriterien entwickelt?
Zunächst wurde alles als Souvenirs nur gehortet, was in meinen
Auslandseinsätzen getauscht worden war. Bei einem Urlaub in den
Bergen wurde ich dann zufällig
Zeuge, wie aus einem Fenster im
1. Stock eines Mehrfamilienhauses
etliche Dinge in einen Container
flogen, u. a. ein Fotoalbum mit Bildern eines älteren Rotkreuzkameraden. Anscheinend wurde dort
eine Wohnung wegen eines Todesfalls leer geräumt.
Blutspende, Exponate DRK-Museum Schlangen
Da wurde mir plötzlich klar, dass
es wohl wert war, alles aufzubewahren, was Menschen im Roten
Kreuz gelebt haben. So wurden
zunächst sehr persönliche Dinge
gesammelt: Abzeichen, Dienstbücher, Urkunden, Ehrenzeichen,
usw., später dann auch Dienstbekleidungen, Schriftmaterialien,
Lehrschriften, Plakate, ja praktisch
alles, was ein Rotes Kreuz trug
oder wo erkennbar „Rotes Kreuz“
draufstand.
Was haben Sie überhaupt gesammelt? Gab und gibt es bestimmte
Schwerpunkte?
Zunächst wurde praktisch alles
gesammelt, wie schon oben ausgeführt, selbst Dinge, auf denen
das Rote Kreuz missbräuchlich
verwendet wurde, z. B. auf einer
Wärmflasche oder einer Spardose. Es bildeten sich aber mehr und
mehr einige Schwerpunkte heraus,
wie Briefmarken und Ganzstücke,
109
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
aber vor allem Bücher und Schriftstücke aller Art, besonders Festschriften von Ortsvereinen und
Kreisverbänden.
Als wir dann den Verein „Rotkreuzgeschichtliche Sammlung in Westfalen-Lippe“ gegründet hatten,
wurde ein besonderer Schwerpunkt auf Objekte jeglicher Art aus
unserem Landesverband gelegt,
und so freuen wir uns besonders
über alles, was unsere eigene Rotkreuz-Geschichte aufzuhellen vermag.
Ein weiterer Schwerpunkt werden
Materialien sein zur Darstellung
der Historie des Jugendrotkreuzes,
national wie international, denn seit
meinem 13. Lebensjahr ist das meine besondere Rotkreuz-Heimat.
Wo bewahrten Sie die Materialien
auf? Welchen Umfang nahm die
Sammlung an?
Zunächst musste ein nur als Gästezimmer sporadisch genutzter
Souterrain-Raum als „Schauraum“
dienen, dann, nach Auszug unserer Tochter, kam ein benachbarter
weiterer dazu, der sich aber auch
schnell füllte. So wurde auch der
untere Flur mehr und mehr okkupiert, so dass die private Unterbringung zum ersten Mal an ihre
Grenzen stieß.
Nach Ausbau des bis dahin als
110
Boden genutzten Dachgeschosses (ca. 100 m² Grundfläche) wurden die bis dahin gesammelten
Objekte mithilfe von einigen Rotkreuz-Kameraden aus dem Souterrain dorthin befördert und dort
ausgestellt.
Welche Umstände führten dazu,
einen Standort für ein RotkreuzMuseum zu suchen? Und welche
Rolle spielte dabei der neue Verein
zur Unterstützung der Absicht,
einen solchen Plan zu realisieren?
Auch in den neuen Räumlichkeiten im Dachgeschoss unseres
Wohnhauses wurde es nach ein
paar Jahren schnell wieder zu
eng. Ein befreundeter Rotkreuzkamerad aus Haltern schuf einen
umfassenden und ansprechenden
Internetauftritt (www.museum-inwestfalen-lippe.drk.de), der viele
Besucher aus ganz Westfalen-Lippe und darüber hinaus (sogar aus
dem Ausland!) neugierig machte.
Sie kamen nach Bad Lippspringe, trugen sich hier bei uns und
bei den jährlichen Ausstellungen
zum Weltrotkreuztag in der Kaiser-Karls-Trinkhalle in die Gästebücher ein, brachten neue Ausstellungsobjekte mit und ließen
die Sammlung in unseren Räumen
schnell wieder an ihre Grenzen
kommen. Auch wurde immer wieder der Sammlung weiteres Material aus Rotkreuzgliederungen und
von Mitgliedern (bzw. deren Nach-
fahren) überlassen, so dass schon
früh nach einer besseren und größeren Bleibe für ein Rotkreuz-Museum gesucht werden musste.
Abgesehen davon blieb die Unterbringung der Sammlung in unserem Privathaus für manchen immer
noch eine Hemmschwelle.
Der Landesverband erkannte,
dass aus einer kleinen privaten
Sammlung mehr geworden war
und unterstützte nun unser Bestreben einen Verein zu gründen,
der mit einer entsprechenden Satzung eine Gliederung innerhalb
des Landesverbandes werden
sollte. Er konnte sich unabhängig
von einem Ortsverein oder Kreisverband, direkt dem Landesverband anschließen mit Dr. Kuhr,
dem früheren Präsidenten, und
Schilder- und Aufklebersammlung
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
kreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRG) (früher Liga) zu
sehen.
Über eine Treppe gelangt der Besucher ins nächste Stockwerk.
An den Wänden im Treppenhaus
hängen Urkunden verdienter Rotkreuzler aus allen Zeiten, aus nah
und fern, zur Verfügung gestellt
von Angehörigen oder erworben
auf Flohmärkten (!).
Exponate aus aller Welt
mit Ihnen als zweiten Mann an der
Spitze des neuen Vereins. Diesem
wurden die Bedeutung und die
Wichtigkeit eines überörtlichen
Rotkreuz-Museumsgebäudes für
Westfalen-Lippe schnell bewusst,
und so sollte und wollte er Abhilfe schaffen, wollte die Sammlung
adäquat unterbringen und für die
Nachwelt dauerhaft erhalten.
Nach welchen Gesichtspunkten ist
die Sammlung im neuen Gebäude
gegliedert?
Im Eingangsbereich des Gebäudes sind auf Gitterwänden die
Sieben Grundsätze der Rotkreuzund Rothalbmondbewegung auf
etlichen Plakaten und Schriften
in vielen Sprachen zu lesen. Sie
vermitteln dem Besucher sofort
die weltumspannende Bedeutung
unserer Organisation.
Im Dachgeschoss steht der Flur
für das Thema „Transport und
Verkehr“ zur Verfügung. Dort befinden sich in Vitrinen Spiel- und
Modellautos und -bahnen mit dem
Im Flur des Erdgeschosses bekommt er einen ersten Überblick in
Form einer Zeitleiste zur Geschichte des Roten Kreuzes, eingebettet
in die Weltgeschichte. In zwei Räumen sind zu entdecken Materialien
des Deutschen Roten Kreuzes verschiedenster Art zu Themen wie:
„auszeichnen und ehren“, „werben
und sammeln“, „erinnern und mahnen“ u. a.
Dann in zwei weiteren Räumen
sind Exponate zur internationalen
Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, auch zum IKRK und zur
Internationalen Föderation der Rot-
DRK-Dienstbekleidung aus den 60er Jahren
111
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
der angrenzenden Teeküche zu
bekommen. Und im Raum des Jugendrotkreuzes ist die Geschichte
dieser weltweiten Jugendorganisation beispielhaft zu erleben.
Auch der Bodenraum, der durch
eine neue Treppe (Foto links) erschlossen und dann mit vielen wieder hergerichteten Regalen ausgebaut wurde, wird genutzt. Hier ist
das Archiv untergebracht, das aber
für das Publikum nicht zugänglich
sein soll.
Emblem des Roten Kreuzes, und
eine Wand trägt eine Vielzahl von
(Auto-) Verbandskästen. In weiteren Räumen kann man etwas über
die Geschichte des Blutspendewesens erfahren, und das Thema
„lehren und lernen“ im nächsten
Raum zeigt die Wichtigkeit einer
guten Ausbildung für den Rotkreuzalltag.
In einem weiteren Zimmer wird das
Verhältnis von Rotem Kreuz und
Militär und Katastrophenschutz
beleuchtet und miteinander in Beziehung gebracht.
Im Tagungsraum kann man eine
Vielzahl von Postwertzeichen aus
der ganzen Welt mit dem Roten
Kreuz oder mit dem Roten Halbmond bewundern. Man kann dort
aber auch einen Rotkreuzfilm sehen
oder einen Vortrag hören, selbst
eine kleine Erfrischung ist dort aus
112
In den Kellerräumen wurde eine
kleine Werkstatt mit Quarantäneraum eingerichtet, ein weiterer
Raum nimmt die neuen Objekte
auf, bevor sie sortiert werden in:
Dauerausstellung, Depot, „Zweite
Schiene“-Abteilung (siehe weiter
unten) oder Dublettenlager.
Welche Angebote kann das
Museum sonst machen (Literatur,
Archiv, Depot, Stammtisch)?
Unser Archiv mit einer Vielzahl von
Festschriften, Broschüren, Lehrbüchern, Periodika, Sachbüchern
und Belletristik, das Rote Kreuz
betreffend, aber auch Dienstordnungen, Satzungen, Erlassen usw.
lädt ein zur Eigenarbeit und Forschung für Schule und Studium.
Darüber hinaus können wir aufgrund
unserer
reichhaltigen
Quellenlage oftmals interessante
Einzelheiten zur Gründung von
Rotkreuzgliederungen beitragen
und einige ihrer Wurzeln freilegen,
wir können Anregungen geben,
wie man vor Ort vorgehen kann,
um eigene Nachforschungen zur
Vereinsgeschichte anzustellen.
Unsere „Zweite Schiene“ ist ein
weiteres Museum in unserer
Sammlung. Dort sind wichtige Exponate zu den verschiedensten
Themen für Wanderausstellungen
gelagert, die dann für bestimmte Zeit auf Reisen gehen können,
wenn ein Ortsverein, ein Kreisverband etwas Spezielles plant: ein
Jubiläum, einen „Tag der offenen
Tür“ oder eine besondere Aktion.
Des Weiteren ist geplant, unser
Haus mit Leben zu erfüllen, sei es
durch sporadische Aktionen, Vorträge, Tagungen. Auch ein lockeres Zusammensein bei einem „Rotkreuzstammtisch“ zu besonderen
Ereignissen und Schwerpunkten
ist denkbar und wünschenswert.
Nicht zu vergessen sei auch die
Absicht, für Kinder und Jugendliche ein pädagogisches Konzept
zu erarbeiten und sie dann ins
Haus einzuladen, um sie mit der
humanitären weltumspannenden
Organisation des Roten Kreuzes
vertrauter zu machen.
Text und Fotos:
DRK-Museum Schlangen
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Auf ins Museum!
Die deutschen Rotkreuzmuseen
„Das Rote Kreuz – museumsreif?“
Mit dieser ironischen zweideutigen
Frage hatte die Bürgermeisterin
von Luckenwalde ihre Rede überschrieben, mit der sie im Mai 2007
in Luckenwalde die „Rotkreuzgeschichtliche Sammlung“ eröffnete.
Damals gab es schon eine Reihe
von Rotkreuzmuseen – heute sind
es 16 an der Zahl, so dass das
Rote Kreuz wahrlich museumsreif
geworden ist. Die Museen sind so
mannigfaltig wie das Rote Kreuz
selbst, und es ist keineswegs so,
dass man alle kennt, wenn man
eines besucht hat.
Natürlich bietet es sich an, die Museumstour vor der Haustür zu starten. Vor wenigen Wochen hat die
„Rotkreuzgeschichtliche Sammlung in Westfalen-Lippe“ ihr neues
Domizil in Schlangen bezogen und
lädt mit ihrer überreichen Schausammlung zum Staunen und Entdecken ein: Das Jugendrotkreuz,
der Blutspendedienst, die Krankenpflege, das Rote Kreuz als
Weltorganisation – das sind nur
wenige Tätigkeitsbereiche unseres Verbandes, die im Schlänger
Museum mit zahlreichen Geräten,
Objekten, Dokumenten, Schaubildern, Briefmarken, Auszeichnun-
Die „Rotkreuzgeschichtliche Sammlung“ des DRK-Kreisverbandes Fläming-Spreewald in
Luckenwalde/Brandenburg – 2012
gen und vielem mehr anschaulich
und eindrücklich eine Vorstellung
von Geschichte und Gegenwart
vermitteln.
Herzlich willkommen im
Rotkreuzmuseum
In jedem Rotkreuzmuseum können die Besucher bei ihrem Rundgang selbst die Antwort herausfinden auf die auch heute immer
wieder aufs Neue gestellte Frage:
„Was gibt es in einem Rotkreuzmuseum denn eigentlich zu sehen?“
Natürlich sind da die „typischen“
Rotkreuzobjekte:
Beatmungsgeräte, Verbandskästen, Tragen,
Dienstkleidungen, Übungsphantome usw. Aber im Grunde gibt
es keinen Gegenstand des Alltagslebens, der nicht irgendwann
oder irgendwo mithilfe des Rotkreuzzeichens zum Rotkreuzobjekt
113
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Motorrad (BMW) des DRK-Kreisverbandes Teltow-Fläming, das von 1991 bis 2005 zur
Staubetreuung und -beratung eingesetzt wurde – 2012
gemacht worden wäre. Seit es das
Rote Kreuz gibt, werden Becher,
Teller, Gläser, Aschenbecher, Uhren, Schlüsselanhänger, Stofftiere als Auszeichnungen, Präsente
oder Souvenirs vergeben. Besonders in der Zeit des Ersten Weltkriegs stehen hier Rotes Kreuz und
patriotische Symbole, Nächstenliebe und Vaterlandsliebe nebeneinander. Alltagsgegenstände in Rotkreuzeinrichtungen wie Geschirr,
Besteck, Alltagstextilien tragen
das Rote Kreuz. Immer wieder ge114
raten die Besucher abwechselnd
ins Staunen oder ins Schmunzeln
über die Fantasie und die Kreativität der damaligen (und heutigen)
Rotkreuzler.
Es gibt viel zu entdecken
Jedes Rotkreuzmuseum hat seine
Highlights und seine Besonderheiten: kostbar oder kurios; geschichtlich bedeutsam oder historisch belanglos; einmalig oder
schon damals Massenware; Ein-
zelobjekte oder beisammengebliebene historische Ensembles.
Im fränkischen Hofheim erläutert
die sachkundige Museumsleiterin
die Bestandteile einer lokalen Apothekeneinrichtung vom Beginn des
20. Jahrhunderts einschließlich
des Giftschranks. In Regenstauf
ist man angesichts der Einrichtung
einer historischen Zahnarztpraxis
erleichtert, in der Gegenwart zu
leben. Ganz spezielle Interessen
sollten die Besucher im schwäbischen Fellbach haben: Hier ist die
Geschichte des Funk- und Fernmeldewesens, soweit es für Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz
unentbehrlich ist, von den ältesten
Geräten bis in die Jetztzeit dargestellt. Auch im nicht allzu weit
entfernten Albstadt-Ebingen findet
der Besucher nach Anmeldung ein
Spezialmuseum. Eine der weltweit
größten Sammlungen für Rotkreuzorden und -ehrenzeichen erwartet
den Besucher. Vom nur wenige
Male verliehenen Bruststern aus
edlem Metall über Auszeichnungen aus längst vergangenen Zeiten und Staaten bis zu massenhaft
verteilten
Anerkennungsmedaillen der Moderne. Darüber hinaus
wird in Albstadt der Besucher zufriedengestellt, der den Niederschlag des Roten Kreuzes in der
Kunst sucht: Gemälde, Figurinen
aus Porzellan und Metall, Kunstgewerbliches aller Art ist hier zu
finden – ein Highlight sicher die
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Historische Arbeitstracht einer DRK-Schwester
und Schild „Gemeindeschwesterstation“
um 1960
aufwendig geschnitzte Elfenbeinfigur eines bedeutenden und
identifizierbaren Sanitäters des
ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Wer weiß schon heute noch, dass
damals im benachbarten schwäbischen Geislingen eine bedeutende Elfenbeinschnitzerei ansässig
war: Rotkreuzgeschichte als Lokalgeschichte.
In Nürnberg hat eines der größten
Rotkreuzmuseen in Deutschland
Platz für originale Rotkreuzfahrzeuge – allen voran eine schwarze Kutsche der Jahrhundertwende
um 1900. Der Betrachter überlegt: Rotkreuzfahrzeug? So verrät
es die momentane Aufmachung.
Man könnte auch denken: Beerdigungskutsche? Manchmal lag beides sicher nicht weit auseinander.
Im sächsischen Beierfeld wird lokale Tradition großgeschrieben,
steht die sächsische Rotkreuzgeschichte ganz im Mittelpunkt.
Im Luckenwalde im Kreisverband
Fläming-Spreewald, seit der Wende Partnerkreisverband von Paderborn, legt man großen Wert auf
Gedrucktes. Nicht nur ist dem Museum eine öffentlich zugängliche
Spezialbibliothek zur Rotkreuzgeschichte angeschlossen. Im Museumsbestand finden sich u. a.
bibliophile Kostbarkeiten wie z. B.
Briefe von Henry Dunant, Gustave
Moynier oder Florence Nightingale. Auch der Patronatsbrief von
Kaiserin Auguste Victoria über den
Vaterländischen Frauenverein vom
Roten Kreuz und weitere Zeugnisse von Rotkreuzkorrespondenz
bedeutender Persönlichkeiten
werden hier aufbewahrt.
Das jüngste der 16 Museen liegt
in der Eifel, mitten im Nationalpark Vogelsang. Es ist eher ein
Dokumentationszentrum als ein
Museum, und wer die Füllung der
Menschenrechte mit Inhalt, die
praktischen Einsätze des DRK
z. B. zu Beginn der Wende in Prag
eindringlich erleben will, ist in den
Vogelsanger Räumen und Sonderausstellungen, die während der
Sommersaison zu sehen sind, am
richtigen Platz.
Interesse geweckt?
Alle 16 Museen lassen sich kaum
in einem Überblick vorstellen,
schon gar nicht eingehend. Interessierte seien auf die Internetseite
der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rotkreuzmuseen verwiesen
(www.museum.drk.de). Dort sind
sie alle verzeichnet – mit Adressen, Kontakt- und Besuchsmöglichkeiten und Weiterleitung auf die
individuelle Homepage.
Allen, die sich auf den Weg in das
eine oder andere Museum machen, steht jedenfalls ein interessantes Entdecken bevor.
Text: Prof. Dr. Rainer Schlösser
Leiter der Arbeitsgemeinschaft
der deutschen Rotkreuzmuseen
Luckenwalde
Fotos: Jörg F. Müller / DRK
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Universalität
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist weltumfassend. In ihr haben alle Nationalen Gesellschaften gleiche Rechte und die Pflicht, einander zu helfen.
117
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Der Suchdienst beim Roten Kreuz
… wir vermindern Ungewissheit
Haben Sie sich schon einmal um
einen nahen Verwandten gesorgt,
weil Sie nicht wussten, wo er sich
aufhält bzw. weil er nicht rechtzeitig nach Hause kam?
Wie groß muss erst die Sorge sein,
wenn dieser von einer Katastrophe
oder gar von einem kriegerischen
Konflikt betroffen ist!
„Ungewissheit über den Verbleib eines lieben Menschen
ist genauso schwer zu ertragen wie
physisches Leid.“
Von diesem Satz, Teil einer Resolution der XVII. Rotkreuzkonferenz in
Stockholm 1948, wird die wichtige
Arbeit des Suchdienstes im Deutschen Roten Kreuz bestimmt.
Die Genfer Abkommen sehen vor,
dass jedes an einem Konflikt beteiligte Land eine nationale Auskunftsstelle zu errichten hat. Die
Bundesregierung hat das Deutsche Rote Kreuz beauftragt, entsprechende Einrichtungen vorzubereiten. Das kann aber nicht erst
im Ernstfall geschehen. Deshalb
ist das DRK bemüht, bundesweit
und flächendeckend Kreisauskunftsbüros einzurichten, um Be-
Helferinnen und Helfer des KAB bei der Dateneingabe (Foto: Nilgün Özel / DRK-KV PB)
troffenen im Ernstfall bürgernah
eine Anlaufstelle zu bieten.
Katastrophen wie kürzlich das verheerende Erdbeben und der Tsunami in Japan oder die schrecklichen
Ereignisse bei der Loveparade in
Duisburg machen es immer wieder
deutlich: Nicht nur die sofortige
Verfügbarkeit von Rettungskräften
ist gefragt. Auch eine Stelle, die
Angehörigen Auskunft über das
Schicksal Betroffener und vielleicht
glücklicherweise Nichtbetroffener
machen kann, muss zur Verfügung
stehen. Die Großschadensabwehr
in Deutschland sieht in solchen
Fällen in jedem Kreis die Einrichtung einer Personenauskunftsstelle vor. Der Kreis Paderborn hat mit
dieser Aufgabe das Deutsche Rote
Kreuz beauftragt, das im Krisenfall
ohnehin für die Personenauskunft
zuständig ist.
119
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Die ehrenamtlichen Helferinnen
und Helfer des Kreisauskunftsbüros sammeln, erfassen und ordnen
Daten von Betroffenen, um berechtigten Personen Auskunft über deren Verbleib geben zu können.
„Die Auskunftsstelle, Kreisauskunftsbüro oder kurz KAB genannt,
besteht aus 15 bis 25 Personen.
Diese nehmen im Einsatzfall die
vom Ort des Geschehens eingehenden Meldungen über Verletzte,
Evakuierte und andere Betroffene
entgegen und bereiten diese so
auf, dass bei Anfragen von Angehörigen Auskunft über den Verbleib der gesuchten Person gegeben werden kann“, so Norbert
Büttner, Leiter der Paderborner
DRK-Personenauskunftsstelle.
Übungen und Schulungen
Im Ernstfall erhalten die Freiwilligen
zumeist handschriftlich ausgefüllte
Meldekarten und müssen diese
schnell erfassen. Die Gruppe des
KAB trifft sich deshalb alle zwei
Monate und übt nach den gültigen
Richtlinien des Landes NRW und
des DRK. Dazu gehört auch der
routinierte Umgang mit den computergestützten Informations- und
Kommunikationssystemen.
Aufgeregte Anrufer, zumeist simuliert durch andere Rotkreuzler,
120
Besprechung in den Diensträumen des Kreisauskunftsbüros (Foto: KAB Paderborn)
müssen beruhigt und informiert
werden. Stressig wird es für die
Helferinnen und Helfer, wenn die
Daten der evakuierten bzw. im
Schadensfall auch verletzten Personen nicht schnell genug vorliegen und die besorgten Anrufer
beruhigt und auf einen späteren
Zeitpunkt vertröstet werden müssen. Deshalb arbeiten sowohl
der Kreis, die Feuerwehren, das
Deutsche Rote Kreuz als auch alle
sonst beteiligten Organisationen
daran, die Erfassung der Personen
zu optimieren.
Die Beauftragung erfolgt je nach
Einsatzlage durch den Bund, das
Land NRW, den Kreis Paderborn
oder durch das Rote Kreuz.
Unser Auftrag:
✚✚ Suchen von Angehörigen, die
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
durch Konflikte oder Katastrophen getrennt wurden, um sie
wieder miteinander in Verbindung zu bringen
Einrichtung und Betrieb einer
Personenauskunftsstelle als
zentrale Anlaufstelle
Entgegennahme von
Informationen über verletzte
und unverletzte Betroffene
Registrierung von Helfern
Entgegennahme von
Suchanträgen
Wiederherstellen von Kontakten
Zusammenführen von Familien
Auskunftserteilung
Beitrittserklärung
Ich, ___________________________________
wohnhaft:___________________________________
___________________________________
geboren am:
___________________________________
trete dem Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Paderborn, bei
und bin bereit, einen monatlichen Beitrag in Höhe von ________ € zu zahlen.
(Kein Mindestbetrag, wir freuen uns über jede Unterstützung.)
Per Post an:
Deutsches Rotes Kreuz
Kreisverband Paderborn e.V.
Neuhäuser Str. 62-64
33102 Paderborn
oder per Fax an:
05251 1309350
Ich bestätige mein Einverständnis zur Verwendung meiner Daten unter Hinweis auf deren datenschutzgerechte
Nutzung. Dies gilt ebenso für die Übermittlung an Stellen, für die eine gesetzliche Pflicht zur Kenntnis der Teilnahme
besteht. Der Widerruf ist jederzeit beim DRK-Kreisverband möglich. Ich bin damit einverstanden, dass mich das
Deutsche Rote Kreuz regelmäßig über neue Leistungen und zu Marketingzwecken informieren darf.
Ich kann dies jederzeit beim genannten Kreisverband schriftlich widerrufen.
__________________________________________________
Ort, Datum
Unterschrift
Einzugsermächtigung
Hiermit ermächtige ich das Deutsche Rote Kreuz bis auf Widerruf, meinen Mitgliedsbeitrag
halbjährlich vierteljährlich
jährlich
von meinem unten stehenden Konto abzubuchen. Bitte kein Sparkonto!
Kontonummer:______________________
Bankleitzahl:
______________________
Bankinstitut: ______________________
________________________________________________________
Ort, Datum
Unterschrift
150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz
Wir danken für die freundliche Unterstützung
unseren Sponsoren und Spendern
✚✚ Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
✚✚
Paderborn – ASP
Best Western Hotel Arosa
BREMER AG
Brüderkrankenhaus
dSpace GmbH
Fa. Schlotmann
Flughafen Paderborn/Lippstadt
Geha Möbelwerke GmbH & Co. KG
Hanna Feinkost AG
Kleine Automobile GmbH & Co. KG
Kotzenberg Textil-Service GmbH
Krenz Auto Service GmbH
Leniger GmbH
LST-Laserschneidtechnik GmbH
Matern & Wäschle Architekten
Media-Print GmbH
Meyer Arbeitsrecht
Neue Westfälische Zeitung
Özel Design & Marketing GmbH
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Impressum
Herausgeber:
DRK-Kreisverband Paderborn e. V.
Neuhäuser Str. 62-64
33102 Paderborn
V. i. S. d. P. G.:
Heinz Köhler
Vorsitzender des Kreisverbandes DRK Paderborn
Neuhäuser Str. 62-64
33102 Paderborn
Verantwortliche Redaktion:
Nilgün Özel
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit DRK-KV Paderborn
(ehrenamtlich)
Designkonzept:
Kathrin Ardis
Özel Agentur für Design & Marketing GmbH
Layout und Satz:
Özel Agentur für Design & Marketing GmbH
Druck:
Media-Print GmbH
Auflage: 2 500
Namentlich genannte Beiträge liegen in der
Verantwortung der Verfasser.
Design, Layout und Satz der Zeitschrift wurden
pro bono geleistet.
Design: www.oezel.de
Fotos: DRK
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