Info-Flyer Tageschirurgischer Wegweiser für Kinder

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Info-Flyer Tageschirurgischer Wegweiser für Kinder
Nach der Operation
Geschafft! Nach der Operation wird nach Narkoseende
Ihr Kind zur Überwachung in den Aufwachraum verlegt.
Zur Sicherheit werden auch hier noch Kreislauf- und Atemfunktion überwacht und eventuelle Schmerzen behandelt.
Sobald Ihr Kind wach ist, dürfen Sie zu ihm. Wenn keine
Überwachung mehr erforderlich ist, darf Ihr Kind aufs Zimmer zurück. Die Schwestern des ambulanten OP-Zentrums
kümmern sich nun um Ihr Kind. Meistens sind die Kinder
in dieser zweiten Aufwachphase ruhig und schlafen. Es
gibt aber auch temperamentvolle Kinder, die hier unruhig
und überschießend lebhaft reagieren. Bleiben Sie dann bitte ruhig und gelassen, da diese Reaktionen Folge der Restwirkung der Narkose sind. Wenn das Kind über Schmerzen
klagt, rufen Sie bitte die Schwester, die dann ein Schmerzmittel geben wird.
Sobald Ihr Kind wach ist, gibt es den lang ersehnten Tee.
Sollte Ihr Kind überhaupt keinen Tee mögen, kann auch kohlensäurefreies Mineralwasser gegeben werden. Wenn der
Tee in der nächsten halben Stunde nicht erbrochen wird, darf
Ihr Kind essen.
Wenn unser kleiner Patient wach und voll ansprechbar ist
und auf der Toilette war, wird der Narkosearzt verständigt.
Bei der Visite des Operateurs und des Narkosearztes können
Sie alle Fragen stellen, die unklar sind. Die Infusionsnadel
wird nun entfernt (dies ist nicht schmerzhaft). Sie bekommen
noch Schmerzmedikation für zu Hause mit und dem Heimweg steht nichts mehr im Wege. Nun haben Sie es gemeinsam geschafft.
INFORMATION
Beim Legen des Venenzugangs dürfen Sie gerne Ihrem
Kind „Händchen halten“. Ist der Piks der „Biene Maja“ geschafft, entführen wir Ihr Kind in den Operationssaal. Ein
Lieblingskuscheltier darf natürlich mitgenommen werden.
Mit dem kann man nämlich später alles noch einmal wunderbar besprechen.
Im Operationssaal wird Ihr Kind an unseren Überwachungsmonitor angeschlossen und durch das Spritzen unserer „Schlafmilch“ schläft Ihr Kind sehr schnell ein. Größere Kinder finden den Monitor, in dem Sie wie in einem
Fernseher ihr Herz schlagen sehen, sehr spannend. Sollten
Sie Bedenken haben, dass Ihnen alles zu viel wird und Sie
lieber nicht in den Operationsbereich mitkommen möchten, scheuen Sie nicht davor zurück, uns dies mitzuteilen.
Es hilft Ihrem Kind mehr, wenn Sie sich normal vorher verabschieden, als zittrig und weinend bei der Venenpunktion
durchzuhalten. Das Nervenkostüm ist individuell so verschieden, dass hier jeder seine eigene Entscheidung treffen
muss.
Sollte bei Ihrem Kind eine Venenpunktion nicht möglich
sein, darf es im Operationssaal eine Art „Luftballon“ aufblasen und schläft damit über Narkosegaseinatmung
schnell ein.
Tageschirurgischer
Wegweiser für Kinder
Ab nach Hause! Wenn Sie es organisieren können, wäre es
besser, wenn Sie für die Heimfahrt zu zweit sind, sodass Ihr
Kind nicht allein auf der Rückbank sitzt. Zu Hause sollte am
OP-Tag noch alles ruhig verlaufen. Ihr Kind ist im Bett oder
auf einer Couch am besten aufgehoben.
Bitte geben Sie zum Essen nur Leichtverdauliches in Maßen
oder entsprechend der Anleitung des Operateurs. Treten
Schmerzen auf, so können Sie Schmerzzäpfchen wie verordnet geben. Sollte die Wunde nachbluten, Ihr Kind erbrechen
oder etwas anderes Beunruhigendes auftreten, rufen Sie uns
an, egal wie spät es ist.
Unter der Telefonnummer
0 86 31/613-44 01
ist rund um die Uhr ein Narkosearzt erreichbar, mit dem Sie
Ihr Problem besprechen können. Sie können aber auch Ihren
Operateur oder Kinderarzt benachrichtigen.
Wir hoffen nun, dass Sie sich nach diesen Zeilen gut informiert fühlen und das klamme Gefühl in der Magengegend
etwas weniger schlimm ist. Sie sehen selbst, dass die Angst,
die sich bei niemandem ganz vertreiben lässt, zumindest
deutlich gemildert ist.
Ihr tageschirurgisches Operationsteam
Information für Eltern
Klinik Mühldorf a. Inn
Ambulantes OP-Zentrum
Krankenhausstraße 1
84453 Mühldorf a. Inn
[email protected]
www.kliniken-muehldorf.de
INFORMATION
Liebe Eltern,
Der OP-Tag
Ihr Kind soll im Rahmen eines tageschirurgischen Eingriffs in unserer Klinik operiert
werden. Mit dieser Information möchten wir
Ihnen und Ihrem Kind helfen, offene Fragen
zu diesem aufregenden Ereignis zu beantworten und Ihnen den Ablauf dieses Tages
zu erklären.
Wie in der Anästhesiesprechstunde besprochen, muss Ihr
Kind am OP-Tag nüchtern sein, da ansonsten die Gefahr besteht, dass bei der Narkoseeinleitung das Kind erbricht.
Dabei kann der Magensaft in die Lunge gelangen und dort
das Lungengewebe ernsthaft schädigen. Was heißt nüchtern? Geht das denn mit kleinen Kindern überhaupt? Schreien die dann nicht die ganze Zeit? Dies sind die häufigsten
Fragen, die zu diesem Problem von den Eltern gestellt werden. Nüchtern heißt hier, dass die Kinder bis 2 Stunden vor
der Operation klare Flüssigkeit (Tee, Wasser) trinken dürfen,
aber auf keinen Fall Milch, da Milch eine erheblich längere
Verweildauer im Magen hat. Ansonsten heißt es in der Frühe
nichts mehr zu sich nehmen. Dazu gehören auch Kaugummi,
Gummibärchen und Bonbons.
Tageschirurgie bedeutet, dass Ihr Kind am selben
Tag, an dem es operiert wird, wieder nach Hause
gehen kann. Es muss also die kommende Nacht
nicht in einem fremden Bett und ungewohnter Umgebung übernachten, sondern kann sich zu Hause
im eigenen Bett erholen. Die Eltern als wichtigste
Personen des normalen täglichen Ablaufs bleiben
dem Kind erhalten. Das erleichtert wesentlich das
Verarbeiten dieses doch einschneidenden Tages für
die kleinen Patienten. Dies bedeutet aber auch für
die Eltern, dass sie an diesem und den folgenden
Tagen von ihrem Kind „voll“ gefordert werden. Versuchen Sie einfach, Ihr Kind zu unterstützen und
möglichst positiv durch den Tag zu begleiten.
Apropos Angst. Was können Sie als Eltern dagegen
tun? Können Sie überhaupt etwas machen, wenn
Sie doch selbst Angst haben? Gut informiert zu
sein, hilft die eigene Angst zu überwinden bzw.
erheblich zu reduzieren. Das gilt für Eltern gleichermaßen wie für Kinder.
Mit dieser Information möchten wir Ihnen helfen,
über den OP-Tag informiert zu sein und sich dadurch erheblich sicherer zu fühlen. Diese Sicherheit
überträgt sich auf Ihr Kind und das ist der wichtigste Schritt, die Angst zu lösen. Somit ist der Tag der
Operation keine Reise ins Ungewisse.
Unsere tageschirurgischen Kinder haben ihren OP-Termin in
der Regel vormittags. Mit den neuen Eindrücken und der
fremden Umgebung tolerieren die Kinder den „knurrenden
Magen“ überraschend gut. Sollte Ihr Kind nachmittags operiert werden, ist essen bis 6 Stunden vor der Operation erlaubt. Vielleicht sollten Sie auch an diesem Morgen auf ein
üppiges Frühstück vor den Augen Ihres Kindes verzichten
und etwas früher „heimlich“ frühstücken.
Vergessen Sie bitte nicht, das mitgegebene „Zauberpflaster“
1 Stunde bevor Sie Ihren Termin bei uns haben, Ihrem Kind
aufzukleben, da nur so die volle Wirkung des Pflasters gewährleistet ist.
In Ihrem Reisegepäck sollte sich ein Lieblingskuscheltier, ein
bequemer Schlafanzug, Unterhemd, Wechselkleidung, Hausschuhe und für größere Kinder evtl. ein Gameboy oder MP3Player befinden. Für die Fahrt nach Hause sollten Sie ein
Handtuch im Auto griffbereit haben.
Wie beginnt die Reise in den aufregenden Tag der
Operation?
Parkplätze für unsere Klinik befinden sich vor der Patientenaufnahme im Osten unseres Hauses oder hinter dem
Nikolaus-Kindergarten.
Von Ihrem Operateur haben Sie die genaue Uhrzeit erhalten, zu der Sie sich mit Ihrem Kind in unserer Tageschirurgie einfinden sollen. Unser ambulantes OP-Zentrum befindet sich im Erdgeschoss, gleich links neben der
Patientenaufnahme. Hier werden Sie von unserem Team
des ambulanten OP-Zentrums erwartet. Nach einem kurzen Einchecken dürfen Sie mit Ihrem Kind ein Zimmer beziehen. Wenn noch Zeit vor der Operation ist, dürfen die
Kinder im Aufenthaltsraum mit unserer Ritterburg spielen,
etwas malen oder lesen. So wird die Wartephase, bis es
richtig los geht, schnell überbrückt.
Das „Zauberpflaster“ wird zirka 10 Minuten vor dem Eingriff wieder entfernt, damit man schmerzfrei bei Ihrem
Kind einen Venenzugang legen kann. Zirka eine halbe
Stunde vor der Operation erhält Ihr Kind einen Saft, die
„Prämedikation“. Dieser macht Ihr Kind müde und „wurstig“, vergleichbar mit einem Zustand, wenn man zu tief ins
Glas geschaut hat. Bitte lassen Sie Ihr Kind ab dieser Zeit
nicht aus den Augen, es sollte im Bett bleiben, da es nicht
mehr ganz sicher auf seinen Füßen stehen kann.
Die Operation
Eine halbe Stunde später geht es dann richtig los. Unser
ambulanter Operationssaal befindet sich neben dem ambulanten OP-Zentrum. Schieben Sie mit der Schwester das
Bett Ihres Kindes und unterstützen Sie damit ganz natürlich die Reise ins unbekannte OP-Land.
Im Operationsbereich wird Ihr Kind von der Anästhesiemannschaft empfangen. Aus hygienischen Gründen sind
alle Mitarbeiter hier grün oder blau angezogen und tragen
eine Mütze und Mundschutz.