Hauptversammlung 2008 Gegenanträge von Aktionären

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Hauptversammlung 2008 Gegenanträge von Aktionären
Hauptversammlung 2008
Gegenanträge von Aktionären
Nachfolgend finden Sie Anträge von Aktionären gegen die Vorschläge von Vorstand
und Aufsichtsrat zur Tagesordnung der Hauptversammlung am 9. April 2008, die
von der Gesellschaft zugänglich zu machen sind.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
zu unserer Hauptversammlung am 9. April 2008 in Berlin haben uns Aktionäre zu
den Punkten 2, 3, 4 und 8 der Tagesordnung Gegenanträge eingereicht.
Die folgenden Anträge sind in der zeitlichen Reihenfolge des Eingangs bei der
Gesellschaft aufgelistet.
***
Herr Jürgen Grässlin, Freiburg
Zu Punkt 3 der Tagesordnung:
„Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet.
Begründung:
Der Vorstand unterstützt die Daimler/EADS-Beteiligung an der inhumanen
Produktion von Streumunitionswerfern und an menschenverachtenden
Rüstungsexporten.
Im vergangenen Geschäftsjahr betonten Vorstandsmitglieder der Daimler AG in
vielzähligen Interviews und Stellungnahmen, Ethik, Moral und
Verantwortungsbewusstsein würden die Grundlage ihres Handels darstellen. Im
aktuellen Geschäftsbericht 2007 verspricht das Unternehmen unter dem Stichwort
Responsibility (Verantwortung) einen „offenen Dialog“ und die Orientierung „an
höchsten ethischen Grundsätzen“.
Derlei Erklärungen sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt worden sind. In
Wirklichkeit zählt die European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) –
deren größter Anteilseigner mit 15 Prozent die Daimler AG ist – laut Bericht des
renommierten Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI zu den acht größten
2
Rüstungsexporteuren der Welt. Mit Daimler-Waffen wird in vielzähligen Kriegen und
Bürgerkriegen geschossen und getötet. Häufig sterben dabei vornehmlich
Zivilistinnen und Zivilisten – Kinder, Frauen und alte Menschen.
Der Vorstand hat auch im vergangenen Geschäftsjahr erneut keinerlei
Anstrengungen unternommen, aus derart inhumanen Waffensystemen wie
Streumunitionswerfern auszusteigen. Exemplarisch sei an dieser Stelle auf die
Beteiligung am Raketenwerfer MLRS bzw. „Guided“ MLRS (Multiple Launch Rocket
System) hingewiesen. MLRS-Raketen sollen in immenser Stückzahl gefertigt
werden. Der Streumunitionswerfer GLMRS soll mit einer Salve rund 8000
Bombletmunitionen auf einem Gebiet bis zu einem Quadratkilometer verteilen
können.
Die beispielsweise seitens der israelischen Armee im Krieg mit dem Libanon
eingesetzte MLRS-Streumunition besitzt eine den Landminen vergleichbare
Wirkung. Durch die extrem hohe Zahl von Blindgängern werden ganze Landstriche
mit Streumunition verseucht. Das Aktionsbündnis landmine.de (siehe
www.landmine.de) bewertet den Einsatz von Streumunition als Verstoß gegen die
Genfer Konvention, welche wahllose Angriffe auf Zivilisten verbietet.
Mittlerweile hat sich ein breites Bündnis von Friedens- und Menschenrechts- sowie
christlichen Organisationen im Aktionsbündnis „Wir kaufen keinen Mercedes:
Boykottiert Streumunition!“ zusammengefunden.
Gemeinsam mit den Kritischen AktionärInnen Daimler (KAD, Arndtstraße 31,
70197 Stuttgart, Tel. 0711-608396, siehe www.kritischeaktionaere.de und
www.juergengraesslin.com) erklären auch die
* Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
(siehe www.dfg-vk.de),
* das Friedenszentrum e. V. Braunschweig,
* Ohne Rüstung Leben (ORL),
* die deutsche Sektion der Pax-Christi-Bewegung,
* das RüstungsInformationsBüro e. V. (siehe [email protected]) und
* die Werkstatt für Gewaltfreie Aktion/Baden (WfgA)
ihre Unterstützung.
Mehrere tausend Unterzeichnerinnen und Unterzeichner haben durch ihre
Unterschrift auf der Kampagnenpostkarte und viele von ihnen auf der Website
www.wir-kaufen-keinen-mercedes.de erklärt, dass sie so lange keinen Mercedes
kaufen, bis Daimler/EADS auf jegliche Beteiligung an der Forschung, Entwicklung
und Produktion von Streumunition bzw. Raketenwerfern, die für Streumunition
verwendet werden können, verzichtet.“
***
Herr Paul Russmann, Stuttgart
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Zu Punkt 3 der Tagesordnung:
„Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet.
Begründung:
Audi, BMW und Porsche bauen lediglich Autos. Die Daimler AG dagegen baut nicht
nur Fahrzeuge der Marken Mercedes, smart und Maybach, sondern über die
Beteiligung am drittgrößten europäischen Rüstungskonzern, der European
Aeronautic Defence and Space Company (EADS) auch Trägersysteme für
Atomsprengköpfe und andere menschenverachtende Waffen. Der Vorstand unter
der Leitung von Dieter Zetsche unterstützt als Hauptaktionär die Entscheidung der
EADS, in Zukunft erklärtermaßen den Rüstungsanteil der EADS massiv erhöhen zu
wollen. Viele Aktionäre kaufen deshalb keine Aktien der Daimler
AG, Nachhaltigkeitsfonds schließen Daimler-Aktien aus ihren Fonds aus,
potentielle Kunden entscheiden sich nicht für Autos der Mercedes Car Group,
sondern für Fahrzeuge der Konkurrenz. Für dieses – durchaus nachvollziehbare –
Käuferverhalten trägt der Vorstand die ethische und ökonomische Verantwortung.
Mit dem Rüstungsengagement bei der EADS verstößt die Daimler AG nach Ansicht
der Kritischen Daimler Aktionäre (KAD) gegen die Intentionen der „Guten
Unternehmensführung“ („Corporate Governance“) und gegen die
„Unternehmenssozialverantwortung“ (CSR).“
***
Herr Holger Rothbauer, Tübingen
Zu den Punkten 3 und 4 der Tagesordnung:
„Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats werden nicht entlastet.
Begründung:
Seit dem 28. Juli 2005 überzieht unser Konzern den Mitaktionär und Buchautor
Jürgen Grässlin mit einer Vielzahl gerichtlicher und außergerichtlicher
Rechtsstreitigkeiten, die sich ausschließlich mit kritischen Äußerungen von Herrn
Grässlin zum damaligen Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schrempp und
mit Zeugenaussagen des jetzigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Dieter Zetsche im so
genannten „Schweinle-Prozess“ sowie zu Graumarktgeschäften der Mercedes Car
Group beschäftigen.
Nachdem Vorstand und Aufsichtsrat nicht bereit sind, mit Herrn Grässlin über diese
Thematiken zu sprechen, stellte Herr Grässlin im Dezember 2006 Strafanzeige
gegen Herrn Vorstandsvorsitzenden Dr. Dieter Zetsche und andere zum Teil
ehemalige Mercedes-Mitarbeiter. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt seit
4
März 2007 gegen den Vorstandsvorsitzenden Dr. Zetsche wegen des Verdachts der
Abgabe falscher eidesstattlicher Versicherungen und seit Oktober 2007 wegen des
Verdachts der uneidlichen Falschaussage vor Gericht. Die Ermittlungen dauern bis
heute an. Anstatt sich inhaltlich mit Herrn Grässlin über die Frage der langjährig
betriebenen Graumarktgeschäfte bei Mercedes auseinander zu setzen, verklagte
der Vorstandsvorsitzende Dr. Zetsche Herrn Grässlin vor dem Landgericht Hamburg
sogar auf Zahlung eines Schmerzensgeldes von mindestens 50.000,00 €. In erster
Instanz ging dieser Prozess für Herrn Dr. Zetsche verloren.
Vorstand und Aufsichtsrat hätten im vergangenen Geschäftsjahr 2007 die
Möglichkeit gehabt, die umfangreich betriebenen Graumarktgeschäfte der letzten
Jahre umfassend aufzuklären und offen zu legen, um somit möglicherweise auch
finanziellen Schaden in mehrstelliger Millionenhöhe, der durch ein Tätigwerden der
EU-Kommission entstehen könnte, vom Unternehmen abzuhalten. Diese Chance
wurde leider nicht genutzt. Stattdessen wird unter Billigung des Vorstands und
Aufrichtrates der Mitaktionär Grässlin auf Grund der hoch angesetzten Streitwerte
in große finanzielle Bedrängnis gebracht. Dies kann aus Sicht der Aktionärinnen
und Aktionäre sicher nicht als „Good Governance“ von Vorstand und Aufsichtsrat
bezeichnet werden.
Mit den Prozessen werden Aktionärsgelder für unser Unternehmen ruf- und
imageschädigend verschwendet. Auch aus diesem Grund sehen sich die Kritischen
AktionärInnen Daimler (KAD, Arndtstraße 31, 70197 Stuttgart, Tel. 0711-608396)
veranlasst, Aktionärinnen und Aktionäre auf der neuen Website www.daimlerprozesse.net differenziert über die Gerichtsverfahren des früheren
DaimlerChrysler-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schrempp und des heutigen
Daimler-Vorstandsvorsitzenden Zetsche und der Daimler AG gegen Herrn Grässlin
zu informieren.“
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Herr Jürgen Grässlin, Freiburg
Zu Punkt 4 der Tagesordnung:
„Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden nicht entlastet.
Begründung:
Fehlende Kontrolle bei untersagten Graumarktgeschäften seit der Ära des
Vertriebsvorstands Zetsche durch den Aufsichtsrat.
Der Aufsichtsrat hat bezüglich der Kontrolle der sowohl konzernintern als auch
seitens der Europäischen Union untersagten Graumarkgeschäfte („Parallelmarktgeschäfte“) auf ganzer Linie versagt. Durch die den Kunden im In- und
Ausland weit überdurchschnittlich gewährten Rabatte bei Graumarktgeschäften
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wurde jahrelang der reguläre Autoverkauf über die autorisierten Mercedes-Händler
und -Niederlassungen untergraben.
Weder in der vergangenen Hauptversammlung noch im Verlauf des letzten
Geschäftsjahres konnten der Vorstand und der Aufsichtsrat den Vorwurf entkräften,
wonach in der Ära des Vertriebsvorstands Dieter Zetsche (1995 bis 1999) und in
den Jahren danach Graumarktgeschäfte mit einer großen Anzahl nichtautorisierter
Mercedes-Händler in eine Vielzahl von Staaten getätigt worden sind.
Den Kritischen AktionärInnen Daimler (KAD, Arndtstraße 31, 70197 Stuttgart,
Tel. 0711-608396, siehe www.kritischeaktionare.de und
www.juergengraesslin.com) liegen entsprechende Daimler-Dokumente vor. Diese
belegen, dass vor allem in der zweiten Hälfte der Amtszeit des Vertriebsvorstands
Zetsches in 15 der 20 Mercedes-Niederlassungen der Region West – damit in 75
Prozent aller Niederlassungen der größten Vertriebsregion! – jahrelang
systematisch Graumarktgeschäfte betrieben worden sind. Weitere
Graumarktskandale aus anderen bundesdeutschen Vertriebsregionen sind bekannt.
Diese Graumarktgeschäfte wurden mittels Fahrex-Genehmigungslisten in der
Vertriebszentrale Deutschland erfasst. Der verantwortliche MercedesVertriebschef Deutschland, Dr. Jürgen Fahr, hat den damals verantwortlichen
Vertriebsvorstand Dr. Zetsche laut eigenen Aussage in einem Prozess vor dem
Arbeitsgericht Berlin schriftlich auf die mit Tausenden von Fahrzeugen erfolgten
Graumarktgeschäfte hingewiesen, was sich auch aus einem den Kritischen
AktionärInnen vorliegenden mehrseitigen Schreiben ergibt.
Dagegen hat Dr. Zetsche als Zeuge im Verfahren gegen den Neudenauer Spediteur
Gerhard Schweinle im Dezember 2002 laut Prozessteilnehmern lediglich
„Einzelfälle“ bei Graumarktgeschäften eingestanden. Die auf der Basis der DaimlerDokumente belegbaren Vorgänge spielen bei den – im vergangenen Geschäftsjahr
erfolgten und bis zum heutigen Tag laufenden – Ermittlungen der
Staatsanwaltschaft Stuttgart eine wichtige Rolle.
Aus seinen Fehlern hat der Aufsichtsrat nichts gelernt, ansonsten würden die
Graumarktgeschäfte der Vergangenheit vollständig aufgearbeitet, was jedoch auch
im vergangenen Geschäftsjahr nicht geschehen ist. So lange der Aufsichtsrat
seiner Kontrollpflicht bei den konzernintern untersagten und offenbar EUrechtswidrigen Graumarktgeschäften nicht nachkommt, kann er nicht entlastet
werden.“
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Frau Beate Winkler-Pedernera, Stade
Zu Punkt 4 der Tagesordnung:
„Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden nicht entlastet.
Begründung:
Der Aufsichtsrat hat die völlig unverhältnismäßige Überbezahlung von Lydia
und Jürgen Schrempp zu verantworten.
Jürgen Schrempp war von 1995 bis 2005 Vorstandsvorsitzender des DaimlerKonzerns. Als Daimler-Chef setzte er die Amerikanisierung der Gehälter für
Führungskräfte durch und kassierte seinerseits in den Jahren seiner
Vorstandstätigkeit rund 50 Millionen Euro. Zusätzlich stehen ihm rein rechtlich
Aktienoptionen in Höhe von weiteren 50 Millionen Euro zu. Diese Summe erklärt
sich dadurch, dass Herr Schrempp den Aktienkurs des Unternehmens zuerst
heruntergewirtschaftet hat. Den Rücktritt des größten Kapital- und
Arbeitsplatzvernichters der Firmengeschichte belohnte die Börse mit einem
Kurssprung der Aktie, von dem Schrempp über seine Aktienoptionen dann massiv
profitieren kann.
Als Leiterin der Vorstandsbüros kassierte auch Lydia Schrempp, die Ehefrau des
Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schrempp, über Jahre hinweg kräftig ab. Selbst in
den Jahren 2006 und 2007 – also nach dem Ausscheiden ihres Mannes aus dem
Unternehmen – wurde Lydia Schrempp in der Gehaltsstufe E2 mit einem
Jahressalär in Höhe von rund 200.000 Euro entlohnt.
Aktionärsfragen nach dem Inhalt der ungewöhnlich hoch dotierten Tätigkeit von
Frau Schrempp im Münchner Büro ihres längst aus dem Amt geschiedenen
Ehemannes sind bis heute unbeantwortet geblieben. Seltsamerweise soll, nach
Medienaussagen, Lydia Schrempps Stelle nicht neu besetzt werden – obwohl sie
doch scheinbar so hoch angesehen wurde.
Laut Medienberichten soll Frau Schrempp noch eine Abfindung in Höhe von bis zu
600.000 Euro erhalten. Wenn der Konzern in seiner Erklärung zum Ausscheiden von
Frau Schrempp zum 31. März 2008 verkündet, die „Daimler AG dankt Lydia
Schrempp für ihren langjährigen, engagierten und professionellen Einsatz“, dann
bleibt die Frage weiterhin offen, worin dieser Einsatz bestand.
Die Gehälter der Daimler-Führung hat der Aufsichtsrat zu verantworten, der als
„Kontrollgremium“ einmal mehr versagt zu haben scheint. Der Aufsichtsrat darf
daher nicht entlastet werden.“
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Herr Alexander Dauensteiner, Solingen
Zu Punkt 3 der Tagesordnung:
„Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet.
Begründung:
Die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs über die gesamte Modellpalette ist eine
der wichtigsten Herausforderungen für eine erfolgreiche Zukunft des Konzerns. Im
aktuellen Geschäftsbericht beschreibt man die „Road to the Future“, die allenfalls
ein erster Schritt sein kann. Der Konzern konzentriert sich auf die Entwicklung und
Einführung der Bluetech-Technologie in weiteren Modellen und kündigt – nachdem
der Vorstand diese Entwicklung jahrelang verschlafen hat – für die Zukunft
Hybridmodelle an. Dabei handelt es sich um Einzelmaßnahmen – eine Gesamtstrategie zur nachhaltigen Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs über die gesamte
Modelpalette fehlt nach wie vor.
Die Folge der bis heute vom Vorstand halbherzig angegangen Reduzierung des
Kraftstoffverbrauchs ist offensichtlich: Der Konzern gerät im Vergleich zu seinen
Konkurrenten weiter ins Hintertreffen. Ein Beispiel: Der Wettbewerber BMW bietet
bereits heute mit „EfficientDynamics“ eine intelligente Kombination von
Technologien an, die das Potenzial haben, über die gesamte Modelpalette den
Kraftstoffverbrauch deutlich zu reduzieren. Hierbei setzt man unter anderem auf
eine „Auto Start Stop Funktion“, Bremsenergierückgewinnung, Leichtbau,
Schaltpunktanzeige und eine intelligente Luftklappensteuerung. Ein 3er touring mit
105 kW kommt heute schon auf einen kombinierten EU-Verbrauch von nur 4,8
l/100 km, ein 520d touring auf 5,3 l/100 km. Die Konsequenz: In der strengen
Auto-Umweltliste des Verkehrsclub Deutschland (VCD) ist mit dem Mercedes A
160 CDI nur ein einziges Fahrzeug vertreten. Der Wettbewerber aus München ist
dank EfficientDynamics mit vier Fahrzeugen unter den besten zehn Familienautos
gelistet. Das Fazit des VCD fällt damit eindeutig aus: „Gut schneidet
überraschenderweise auch BMW mit seinen neuen EfficientDynamics-Modellen ab.
Bisher fast völlig unberührt von Umweltambitionen, kommen die Bayern mit der
Kombiversion des BMW 318d erstmals auf Platz zwei bei den Familienautos.“
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8
Herr Walter Schwenninger, Tübingen
Zu Punkt 3 der Tagesordnung:
„Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet.
Begründung:
Die Daimler AG mit ihrem Vorstand hat bis jetzt nicht auf die Forderungen der
Internationalen Kampagne für Entschuldung und Entschädigung im Südlichen
Afrika reagiert, sich einer öffentlichen Debatte über die Verflechtung des
Daimlerkonzerns mit dem ungerechten Apartheidssystem in Südafrika zu stellen,
eine Entschuldigung auszusprechen und sich an der finanziellen Entschädigung der
Opfer zu beteiligen. Ich selber habe mit einer vierköpfigen Delegation der
Kampagne bei SAFRI-Chef Josef Gorgels in der DaimlerChryslerzentrale in
Möhringen am 16.12.03, dem südafrikanischem Versöhnungstag, eigenhändig das
Paket mit viertausend Unterschriften überreicht. Bis jetzt bekamen wir keine
Antwort.
Die ehemalige Daimler-Benz AG hat Milliarden DM beim Geschäft mit
Rüstungsfirmen im Apartheidsland Südafrika verdient und trägt so die
Mitverantwortung dafür, dass mit Hilfe des Sicherheitsapparats dieses laut UNO
„einzigartige Unrechtsregime“ solange sich halten konnte. Gerade durch teure
Rüstungsgüter (Militärfahrzeuge usw.) und dortige zivile Lizenzproduktion
(Motoren, die in Militärfahrzeugen eingebaut worden sind) hat die Firma
mitgeholfen, den UNO-Waffenboykott zu brechen und den Schuldenberg mit diesen
häßlichen Schulden (Odious debts) in die Höhe zu treiben.
Nach dem Bericht der Wahrheitskommission in Südafrika hätte unsere Firma
längst einmal öffentlich erklären müssen, daß sie eine Mitschuld an den schweren
Menschenrechtsverletzungen (Mord, Folter, sexuelle Gewalt, willkürliche
Verhaftung) trägt.
Die Khulumani-Klägergruppe, die 32000 Opfer vertritt, führt in den USA gerade
einen Prozeß gegen 23 internationale Konzerne und Banken, darunter auch unsere
Daimler AG.
Eine Firma müßte sich in Zeiten der Globalisierung den Fragen der Vergangenheitsbewältigung im ehemaligen Apartheidsregime stellen, wenn sie sich für die
Zukunftssicherung im Südlichen Afrika glaubhaft einsetzen will. Deswegen keine
Entlastung für diesen Vorstand – in welchem sich nicht einmal eine Frau befindet.“
***
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Herr Wilm Diedrich Müller, Neuenburg und Firma Diedrich Müller, Neuenburg
Antrag A
Zu Punkt 2 der Tagesordnung:
„Personen, oben genannter Herr Müller und oben genannte Firma Diedrich haben
hiermit beantragt, dass der Bilanzgewinn aus der Tätigkeit des Jahres 2007 im
Gegensatz zu dem Vorschlag laut oben genannter Einladung nicht in der Währung
Euro ausgeschüttet wird, sondern dass stattdessen für das zur Ausschüttung
*
geeignete Geld mindestens acht Aktie an der oben genannten Firma Reederei
gekauft und anschließend diese mindestens acht gekauften Aktie unter Anwendung
einen solchen Losverfahrens an die Aktionäre der oben genannten Firma Daimler
ausgeschüttet werden, welches dafür sorgen wird, dass immer mit gleicher
Wahrscheinlichkeit eine Aktie der oben genannten Firma Reederei auf eine Aktie
der oben genannten Firma Daimler entfallen wird.
Begründung:
Wir würden unseren Antrag damit begründen, dass uns eine Ausschüttung in Form
*
von Aktien der oben genannten Firma Reederei deswegen lieber ist, weil jede
dieser Aktien ihren Inhaber dazu berechtigen wird, die Hauptversammlung
derselben Firma zu besuchen und dort alle Personen willkommen zu heißen. Ferner
könnt oben genannter Herr Müller Ihnen schon jetzt verbindlich eine Stamm-Aktie
der oben genannten Firma Reederei mit der Wertpapierkennnummer 828830 aus
seinem von oben genannter Firma Commerzbank verwalteten Privat-Bestand zu
einem Kauf-Preis von 222.222.222,22 Euro befristet bis zum 11. April diesen Jahres
zum Kauf anbieten.“
*
Reederei Herbert Ekkenga AG, Wertpapierkennn-Nummer 828830
Zu Punkt 4 der Tagesordnung:
„Personen, oben genannter Herr Müller und oben genannte Firma Diedrich haben
hiermit beantragt, dass das zweite und somit zweit-wichtigste Organ der oben
genannten Firma Daimler, über dessen Entlastung auf der Hauptversammlung am
9. April diesen Jahres Beschluss gefasst werden wird, nicht entlastet wird.
Begründung:
Wir würden unseren Antrag damit begründen, dass es demselben Organ leider nicht
gelungen ist, durch das Streuen von geeigneten -gern auch erlogenen- Gerüchten
dazu zu führen, dass der Kurs der Aktie der oben genannten Firma Daimler sich in
demselben Geschäftsjahr verzehnfacht hätte.“
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10
Herr Reimund Homann, Hamburg
Antrag B
Zu Punkt 8 der Tagesordnung:
„Ich schlage Herrn Diplom-Kaufmann Reimund Homann, Hamburg, Doktorand der
Betriebswirtschaftslehre, selbstständig, zur Wahl als Aufsichtsratsmitglied gemäß
Tagesordnungspunkt 8 vor.
Begründung:
Wie an der Erweiterung der Tagesordnung und den Gegenanträgen zu erkennen ist,
haben Vorstand und Aufsichtsrat in der Vergangenheit nicht zufriedenstellend
gearbeitet. Eine personelle Erneuerung des Aufsichtsrats zur Durchbrechung
bestehender Seilschaften erscheint notwendig.
Für den Fall meiner Wahl als Aufsichtsratsmitglied möchte ich Augenmerk unter
anderem auf folgende Punkte lenken:
-
Beendigung der militärischen Geschäfte
-
Erhöhung der Umweltfreundlichkeit der Produkte und des Konzerns im
Allgemeinen
-
Kürzung der Vorstandsbezüge zugunsten von Arbeitnehmern und Aktionären
-
Genaue Untersuchung der Vergütung ausgeschiedener Vorstands- und
Aufsichtsratsmitglieder
-
Begrenzung der Mandatszahl für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
Herr Diplom-Kaufmann Reimund Homann ist kein Mitglied in einem anderen
gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrat.“
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11
Herr Werner Kunze, Leipzig
Antrag C
Zu Punkt 2 der Tagesordnung:
„Ich schlage vor den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden:
•
•
Ausschüttung von 2,50 € Dividende je
dividendenberechtigter Stückaktie
2.534.673 Tsd. €
Einstellung in Gewinnrücklagen
3.649.326 Tsd. €
Begründung:
Die Daimler-Vorstände haben ihr Einkommen gegen Vorjahr um 2/3 gesteigert. Die
früheren Vorstandsmitglieder (41) steigerten ihre Bezüge gar um 270%!
Der Dividendenvorschlag des Vorstands sieht eine Steigerung von nur 33% vor. Das
ist ungerecht!“
Antrag D
Zu Punkt 8 der Tagesordnung:
„An Stelle von Frau Baldauf, Finnland wird vorgeschlagen Herr Thomas Barth,
Großlehna, Beratender Ingenieur.
Begründung:
Der AR braucht frischen Wind.“
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Sie können sich diesen Anträgen anschließen, indem Sie bei den entsprechenden
Tagesordnungspunkten mit NEIN stimmen.
Wenn Sie die mit Buchstaben besonders hervorgehobenen Anträge unterstützen wollen,
kennzeichnen Sie bitte das entsprechende Feld auf dem Weisungsformular bzw. in der
Weisungsmaske im Internet.