Augustinus: Vom Gottesstaat

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Augustinus: Vom Gottesstaat
Joachim Stiller
Augustinus:
Vom Gottesstaat
Materialien zu dem Werk
„Vom Gottesstaat“ von Augustinus
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Wiki: Augustinus: De civitate Dei
De civitate Dei (lat. für „Vom Gottesstaat“) ist eine in der Zeit von 413 bis 426 verfasste
Schrift des Augustinus (354–430 n. Chr).
Hintergrund für die Entstehung war die Eroberung Roms durch die Westgoten im Jahre 410.
Die zu dieser Zeit unter den Christen verbreitete Gleichsetzung des christianisierten
Römerreichs mit jener Gottesherrschaft, von der Jesus gesprochen hatte, wurde durch dieses
Ereignis in Frage gestellt und gab heidnischen Ansichten Auftrieb, wie sie 30 Jahre zuvor
Quintus Aurelius Symmachus im Streit um den Victoriaaltar formuliert hatte.
In 22 Büchern entwickelt Augustinus die Idee vom Gottesstaat (civitas dei/caelestis), der zum
irdischen Staat (civitas terrena) in einem bleibenden Gegensatz stehe. Der irdische Staat
erscheint in der augustinischen Darstellung teils als gottgewollte zeitliche Ordnungsmacht,
teils als ein von widergöttlichen Kräften beherrschtes Reich des Bösen. Der Gottesstaat
andererseits manifestiert sich in den einzelnen nach den religiösen Geboten lebenden Christen
selbst. Von dieser dialektischen Grundidee her entwirft Augustinus eine umfassende Weltund Heilsgeschichte. Dieser Entwurf war das ganze Mittelalter über, bis hin zu Martin Luther,
äußerst einflussreich.
Augustinus geht auch auf die griechische Philosophie ein. Er schreibt unter anderem über den
Kontrast zwischen Stoa, Epikureismus und der Seelenwanderungslehre Platons. Ferner sagt
er, dass die Philosophen trotz ihres Streits für die Wahrheit nicht den Weg zum Glück fanden.
Somit wird er von manchen in gewisser Weise als Begründer des Existenzialismus angesehen.
Indem Augustinus zudem betont, dass die Kirche und der christliche Glaube unabhängig vom
Bestehen des Römischen Reiches seien, ist sein Denken nicht mehr von den Vorstellungen
der Antike abhängig. Augustinus gilt daher als einer der ersten Denker der Nachantike, der
dem Christentum den Weg in das Mittelalter, also in die neue Zeit, bahnte.
Ausgaben
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Augustinus: De civitate Dei. The city of god. Hrsg. von Patrick G. Walsh, 6 Bände,
Oxford 2005-2014.
Augustinus: Vom Gottesstaat. Vollständige Ausgabe in einem Band. Buch 1 bis 10,
Buch 11 bis 22. Dtv. 2007 – ISBN 978-3-423-34393-0
Literatur
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Christoph Horn (Hrsg.): Augustinus. De civitate dei. Klassiker Auslegen, Bd. 11.
Akademie Verlag. Berlin 1997 – ISBN 3-05-002871-8.
Joseph Ratzinger: Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche
(Münchner theologische Studien 2/7). München 1954, Neuauflage, EOS Verlag, St.
Ottilien, ISBN 3-88096-207-3.
Michael Eckert/Gerhard Ebeling (Hrsg.): Lexikon der theologischen Werke. Stuttgart
2003, IBSN 3-520-49301-2, S. 145–147.
Volker Henning Drecoll (Hrsg.): Augustin Handbuch. Tübingen 2007, S. 347–363.
Weblinks
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lateinische Fassung in der BIBLIOTHECA AUGUSTANA
deutsche Übersetzung
englische Übersetzung
James J. O'Donnell: Augustine, City of God (fachwissenschaftlicher Aufsatz mit
Literaturangaben)
De civitate dei : Mit Kommentar von Thomas Waleys und Nicolaus Trivet. - Basileae :
Michael Wenßler und Bernhard Richel, 25. III. 1479. Digitalisierte Ausgabe der
Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
De civitate dei. Peter Schöffer, Mainz 5. September 1473 (Digitalisat)
Joachim Stiller
Münster, 2013
Ende
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