KMU-Seminar - viele Möglichkeiten, Innovationen zu finanzieren

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KMU-Seminar - viele Möglichkeiten, Innovationen zu finanzieren
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KMU-Seminar - viele Möglichkeiten, Innovationen zu
finanzieren
Für kleine und mittlere Unternehmen, kurz KMU, ist die Finanzierung von
Innovationsprojekten schwierig. Welche Möglichkeiten es für Unternehmen aus
Gesundheitsindustrie und Bioökonomie gibt, Fördermittel zu bekommen, wurde beim KMUSeminar "Innovationsprojekte in Gesundheitsindustrie und Bioökonomie fördern"
ausführlich dargestellt.
Förderung von KMU gibt es auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Das Seminar KMU-Förderung gab
einen Überblick. © Ref/BIOPRO
Die Konzepte könnten unterschiedlicher nicht sein: hier die EU mit ihrem mehr als 70
Milliarden Euro schwerem Förderprogramm Horizon 2020, dort das Land Baden-Württemberg,
das in seinem Förderinstrument „Innovationsgutscheine" Vorhaben von Unternehmen mit
2.500 bis 20.000 Euro je Maßnahme unterstützt - abhängig vom Gutscheintyp. Des Weiteren:
das KIC InnoEnergy, das als eine Art Beteiligungsmodell eine attraktive Alternative zur
klassischen Förderung bietet, sowie das Bio-based Industries Consortium, eine internationale
öffentlich-private Partnerschaft.
Beim KMU-Seminar „Innovationsprojekte in Gesundheitsindustrie und Bioökonomie" wurde
deutlich, dass es vieler Konzepte bedarf, um Technologien den Weg zum Markt zu erleichtern.
Es wurde aber auch deutlich, dass Erfolg in der Förderung nicht zwingend mit der Höhe des
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Förderbetrags zusammenhängt.
Horizon 2020 - mindestens 8,6 Milliarden Euro für KMU
Horizon 2020 ist von außen kaum zu durchdringen. Das komplexe Programm agiert auf vielen
Ebenen, richtet sich an große Unternehmen, KMU und Forschungseinrichtungen, hat mehrere
Schwerpunktthemen und unzählige Maßnahmen. Als „Universum" beschrieb der Referent Dr.
Alexandros Theodoridis von der Nationalen Kontaktstelle Lebenswissenschaften die Vielfalt an
Programmen, Calls und Projekten.
Theodoridis und seine Kollegin Nicole Jansen von der Nationalen Kontaktstelle KMU
verstanden es, Struktur und Orientierung in das EU-Förderuniversum zu bringen. Um es kurz
zu fassen: In den Programmteilen „Führende Rolle der Industrie" und „Gesellschaftliche
Herausforderungen" gibt es für Unternehmen aus der Gesundheitsindustrie und der
Bioökonomie viele Chancen - bis hin zur Einzelförderung von KMU. Insbesondere das KMUInstrument und das Programm „Fast track to innovation" öffnet Unternehmen den Zugang zu
großen Fördertöpfen. Allein KMU sollen mit 8,6 Milliarden Euro unterstützt werden.
Nationale Kontaktstellen unterstützen bei Fragen und Anträgen
Nicole Jansen von der Nationalen Kontaktstelle KMU informierte unter anderem über das KMU-Instrument im
Programm Horizon 2020. © Ref/BIOPRO
Wer sich nicht sicher ist, welcher Programmteil, welcher Schwerpunkt und welche Initiative für
seine Projektidee geeignet sein könnte oder wer noch auf der Suche nach Partnern ist, der
sollte sich an eine der Nationalen Kontaktstellen wenden. „Wir helfen gerne weiter bei der
Einordnung, der Projektadministration und erklären, worauf es bei der Antragsstellung
ankommt", sagte Jansen. „Die Anträge", betonte sie, „müssen die Antragssteller jedoch selbst
schreiben."
Innovationsgutscheine - kleine Beträge mit großer Wirkung
Themenoffen ist die Förderung, die das Land Baden-Württemberg mit den
Innovationsgutscheinen anbietet. Kleine und mittlere Unternehmen können seit 2008
Förderung erhalten für Planung, Entwicklung und Umsetzung neuer Projekte, Dienstleistungen
oder für die Verbesserung bestehender Lösungen. Die Förderung greift mit dem Gutschein A
bereits im Entwicklungsstadium und reicht mit dem Gutschein B, der mehr
anwendungsbezogene Forschung unterstützt, bis an die Marktreife heran. „Das Konzept der
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Innovationsgutscheine wird mittlerweile auch in anderen Ländern umgesetzt, zum Beispiel in
Österreich, Irland, Australien oder im indischen Bundestaat Tamil Nadu", erklärte Prof. Peter
Schäfer, Leiter des Referats für Existenzgründung und Unternehmensnachfolge im Ministerium
für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg.
Schäfer präsentierte auch einige Erfolgsbeispiele. 2011 entwickelte eine Frau aus Tübingen mit
Förderung durch die Innovationsgutscheine den „Spätzle Shaker". Der Teigschüttelbecher für
die schwäbische Spezialität ist mittlerweile ein Selbstläufer. Ebenfalls am Markt erfolgreich ist
ein REHA-Gerät. Auch hier konnten die Entwickler wichtige Arbeiten über die
Innovationsgutscheine finanzieren.
Ein anderes Gutscheinmodell des Landes sind die EXI-Gründergutscheine. Sie richten sich an
Existenzgründer. Caroline Ref von der BIOPRO Baden-Württemberg stellte diese Fördervariante
vor. Die BIOPRO bietet für Interessenten aus Biotechnologie und Life-Sciences die sogenannte
A-Beratung an, bei der Gründungsvorhaben mit dem EXI-Team der BIOPRO diskutiert und
evaluiert werden.
KIC InnoEnergy - geniale Ideen marktfähig und profitabel machen
Die Möglichkeit einer themenspezifischen Förderung der EU wurde am Beispiel eines Wettbewerbs zur AntibiotikaEntwicklung erläutert. © Ref/BIOPRO
In drei bis fünf Jahren eine Hightech-Entwicklung auf den Markt zu bringen ist das Ziel von KIC
InnoEnergy Germany. KIC steht für „Knowledge and Innovation Community" - diese
Gemeinschaft investiert in Vorhaben, die bereits einen hohen Reifegrad erreicht haben. „Wir
schließen die Lücke, die viele Programme offen lassen. Wir fördern die letzten Schritte in
Richtung Kommerzialisierung", beschrieb Dr. Thomas Aicher die Ausrichtung von KIC
InnoEnergy.
KIC InnoEnergy investiert in ausgereifte Ideen, trägt dabei aber das volle finanzielle Risiko.
Gelingt den Projektpartnern der Sprung auf den Markt nicht, verliert KIC seinen Einsatz. Ist die
Innovation erfolgreich, wird KIC am Erfolg beteiligt. „Das Paket, das wir bieten, ist umfassend.
Wir bieten Finanzierung, Know-how-Transfer, Zugang zu einem internationalen Netzwerk und
unterstützen aktiv auf dem Weg an den Markt", betonte Aicher. Im Moment laufen 60
Innovationsprojekte mit über 160 Unternehmen - 80 Prozent sind KMUs.
Bio-based Industries Consortium - EU und Unternehmen als Partner
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Marina Boose, Projektmanagerin im Team Bioökonomie der BIOPRO Baden-Württemberg,
stellte das BIC, das Bio-based Industries Consortium, vor. Im BIC haben sich Unternehmen aus
der biobasierten Wirtschaft organisiert, die wiederum mit der Europäischen Kommission die
öffentlich-private Partnerschaft (engl. Public-Private Partnership, PPP) "Bio-based Industries"
(BBI) ins Leben gerufen haben. In dieser Partnerschaft wird ein Budget von 3,7 Milliarden Euro
bereitgestellt, 75 Prozent des Geldes kommen aus der Industrie. Ziel dieses PPPs ist es, neue
biobasierte Wertschöpfungsketten zu entwickeln und zu etablieren. Diese
Wertschöpfungsketten sollen auf Prozessen aus den Bioraffinerien der zweiten Generation,
sogenannten advanced biorefineries, aufbauen. Sie liefern aus Biomasse mehrere
Ausgangsstoffe für Chemikalien, Werkstoffe, Textilien und Energieträger.
Die BIOPRO ist Mitglied im BIC und hat somit die Möglichkeit, KMUs aus Baden-Württemberg in
Brüssel zu vertreten, wo das BIC regelmäßig tagt. Die Vollmitglieder des BIC entwickeln die
jährlichen Arbeitsprogramme und Themen der BBI-Ausschreibungen. Über die BIOPRO können
Unternehmen aus Baden-Württemberg ihre Innovationsthemen ins BIC tragen und somit die
Chance erhöhen, dass entsprechende Ausschreibungen folgen.
Ansprechpartner
Es gibt viele Möglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen, Innovationsprojekte fördern
zu lassen. Wer sich über Innovationsgutscheine, KMU-Instrument, Horizon 2020 und KIC
InnoEnergy weiter informieren möchte, sollte sich direkt mit den jeweiligen Stellen in
Verbindung setzen. Die Links finden Sie oben rechts.
Fragen zum BIC beantwortet Marina Boose.
Tel.: 0711/218185-19E
-Mail: boose(at)bio-pro.de.
Zu den EXI-Gründergutscheinen gibt Jens Grüninger Auskunft.
Tel.: 0711/218185-17
E-Mail: grueninger(at)bio-pro.de
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Pressemitteilung
14.07.2015
Quelle: chb
Weitere Informationen
Christoph Bächtle
Projektmanager Bioökonomie
BIOPRO Baden-Württemberg GmbH
E-Mail: [email protected]
Tel.: 0711/218 185 07
Gründerunterstützung
Nationale Kontaktstelle KMU
Nationale Kontaktstelle Lebenswissenschaften
KIC InnoEnergy
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