querbeet 1/2014 - Märkische Kliniken

Transcrição

querbeet 1/2014 - Märkische Kliniken
1/2014
Q
Kampf den Keimen
Hygienekommission meldet Erfolge
Zertifikat für Urologie
Klinische Pfade für alle Krankheiten
Blick in die Lunge
16. Lungentag in Lüdenscheid
„Make it in Germany“
Im Interview: Sergej Karpowitz
Medizinisches Labor Wahl
Seit 6 Jahren auf eigenen Füssen
Neue Patientenzimmer
Stationsrenovierung in Letmathe
Märkische
Gesundheitsholding
t
e
e
b
r
ue
ner und B
h
o
w
e
B
,
n
r Patiente
ü
f
t
if
r
h
c
s
Zeit
malige“
e
h
E
„
d
n
u
r
Mitarbeite
esucher,
Schmerzmedizin
am Marienhospital
Letmathe
Dr. Welke:
„Dem Schmerz
keinen Raum
lassen“
Werbung
Inhalt
Klinik für Urologie zertifiziert
4
Neuer Medizinischer Geschäftsführer
4
Märkische
Gesundheitsholding
Kampf den Krankenhauskeimen 5
Schlaganfall: Infoveranstaltung
6
16. Lüdenscheider Lungentag
7
Behandlung von Erkrankungen
hormonbildender Organe
7
Das Schwache Herz
8
Neuer Vorstand im Ärzteverein
8
Im Land der leckeren Weingummis
9
Medizinisches Labor Wahl 10
Darmzentrum rezertifiziert
12
Kunstausstellung im „Kleinen Prinzen“ 12
Buchautorin Dr. Dorothee Dill
13
Neues Amt für Bettina vom Brocke
14
Förderverein der Palliativstation
15
Kurs für Hygienebeauftragte
16
Jubiläen und Verabschiedungen
18
Familienzentrum Hellersen
18
Bücherbasar der Grünen Damen
19
Krankenhausseelsorge
20
Marienhospital Letmathe
22
Reha-Kliniken
26
Buchtipps
27
Impressum
Herausgeber:
Märkische Gesundheitsholding
GmbH & Co. KG, 58505 Lüdenscheid
Internet: www.maerkische-kliniken.de
Die „Märkische Gesundheitsholding“ ist ein kommunaler Unternehmensverbund in
privater Rechtsform. Der Konzern stellt mit den von ihm betriebenen Krankenhäusern,
Versorgungszentren, Reha-, Senioren- und Dialyseeinrichtungen einen wesentlichen
Teil der Gesundheitsversorgung im Märkischen Kreis sicher. Zudem gehört die Wirtschaftsdienste Hellersen GmbH mit ihren Tochtergesellschaften zum Verbund. Das
Klinikum Lüdenscheid ist mit seinen 28 Kliniken und Instituten Zentrum der Maximalversorgung für Südwestfalen. Unter dem Dach der Holding sind ca. 3.200 Mitarbeiter
beschäftigt. Sie zählt damit zu den größten Arbeitgebern im Märkischen Kreis.
So erreichen Sie uns telefonisch
Klinikum Lüdenscheid 02351/460 - Stadtklinik Werdohl 02392/570 - Marienhospital Letmathe 02374/540 - Märkische Radioonkologische Versorgungszentren
GmbH Nuklearmedizin: 02351/463311 - Strahlentherapie: 02351/463621- Märkische
Reha-Kliniken GmbH Lüdenscheid: 02351/465000 - Iserlohn: 02371/82980 - Hagen:
02331/788070 - Werdohl: 02392/57335 - Iserlohn-Letmathe: 02374/54274 - Märkische
Seniorenzentren GmbH Lüdenscheid: 02351/462828 - Letmathe: 02374/54107 - Werdohl:
02392/57212 - Märkische Dialysezentren GmbH Lüdenscheid: 02351/463950 - IserlohnLetmathe: 02374/54138 - Wirtschaftsdienste Hellersen GmbH 02351/43090 - WIDI
Gebäude-Service GmbH 02351/43090 - WIDI Energie GmbH 02351/43090 - Märkische
Catering GmbH 02351/466201 - Hospiz Mutter Teresa GmbH 02374/54555
Redaktion und Gestaltung:
Thomas Köppelmann
Fon: 02351 46-2517
Mail: t.koeppelmann@
maerkische-kliniken.de
Mitarbeit: Andrea Kleff, Dr. Dieter
Schnalke, Petra Schulz
Fotos: Thomas Köppelmann, Hella
Mauritz, Andrea Kleff, Bernd Eiber,
Yasmin Alijah, Claudia Kausmann, Petra
Schulz, medtronic
Druck: W. Müller GmbH, Oberbrügge
2
3
Klinikum Lüdenscheid
Klinikum Lüdenscheid
Stolz präsentiert Klinikdirektor Prof. Dr. Stefan Hautmann zusammen mit seinem Team das erworbene
ISO-Zertifikat. Rechts Qualitätsmanagerin Dr. Sandra Enewoldsen.
Klinik für Urologie zertifiziert
Für jedes Krankheitsbild gibt es jetzt einen klinischen Pfad
Alle sprechen von Qualität – die Klinik für
Urologie am Klinikum Lüdenscheid hat sie
unter Beweis gestellt. Nach erfolgreicher
Einführung und Umsetzung eines internen
Qualitätsmanagement-Systems erhielt die
Klinik die ISO-Zertifizierung nach DIN EN
ISO 9001:2008.
Qualität und Transparenz in der Behandlung
ihrer Patienten haben für Prof. Dr. Stefan
Hautmann, Dr. Sebastian Schäfers und das
Urologie-Team höchste Priorität. Über zwei
Jahre wurden die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Klinik durch die Mitarbei-
ter der Stabstelle Qualitätsmanagement
betreut und in regelmäßigen Treffen und
Schulungen optimal auf die Zertifizierung
vorbereitet.
Qualitätsmanagementbeauftragter und somit verantwortlich für die internen Prozesse
in der Klinik ist der Oberarzt Dr. Schäfers:
„Durch das Qualitätsmanagement-System
werden die Transparenz der Abläufe, die
Optimierung von Arbeitsprozessen und
Schnittstellen sowie die Erfüllung gesetzlicher Forderungen bestätigt“, erklärt er. So
hat das Team für jedes Krankheitsbild in der
Urologie einen „klinischen Pfad“ erarbeitet.
Darin sind minutiös alle Schritte in präziser Abfolge dokumentiert. „Alles verläuft
nach einem genau definierten Ablaufplan,
so dass jeder weiß was wann und wie zu
tun ist“, fügt er hinzu. Ein weiteres Qualitätsmerkmal der Klinik für Urologie sei die
enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit
anderen Kliniken und Bereichen des Hauses
– beispielsweise Strahlentherapie, Radiologie und die Zentrale Notaufnahme.
„Ein etabliertes QM-System nutzt nicht
nur den Ärzten und Mitarbeitern, sondern
vor allem auch den Patienten“, erklärt Dr.
Sandra Enewoldsen, Leiterin der Stabstelle
Qualitätsmanagement im Klinikum Lüdenscheid. Durch die genaue Dokumentation
könne jeder einzelne Behandlungsschritt
mitverfolgt werden und sei nachvollziehbar.
So seien die Patienten stets umfassend über
ihre Therapie informiert.
Darüber hinaus stellt die Klinik für Urologie
ihren Patienten anschauliches Informations- und Aufklärungsmaterial über die
verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten
bereit. „Die individuelle Betreuung unserer
Patienten ist uns wichtig“, unterstreicht
Dr. Schäfers. „Umso mehr sind wir darauf
bedacht, die Betreuungsqualität ständig
weiter zu verbessern“, so Klinikdirektor
Prof. Hautmann.
In regelmäßigen Abständen wird in so
genannten Audits die Qualität durch das Institut EQ-Zert überprüft. „Das QM-System
landet bei uns nicht in der Schublade, sondern wird kontinuierlich weiterentwickelt“,
resümiert der Klinikchef. „Denn nur wenn
Arbeitsabläufe und Organisationsprozesse
ständig optimiert werden, können wir eine
patientenorientierte Medizin auf höchstem
Qualitätsniveau anbieten.“ Eine Rezertifizierung steht in drei Jahren an.
Dr. Thorsten Kehe wird neuer Medizinischer
Geschäftsführer der Märkischen Kliniken
Der Aufsichtsrat der Märkische Kliniken
GmbH hat in einer außerordentlichen
Sitzung Dr. Thorsten Kehe zum neuen Medizinischen Geschäftsführer gewählt. Der
48-jährige Mediziner wird in Hellersen bis
spätestens zum 1. Juli 2014 die Nachfolge
von Dr. Bernhard Schwilk antreten.
Der gebürtige Solinger studierte Humanmedizin an der Ruhr-Universität in
Bochum, promovierte an der Uni Mainz,
wurde 2002 als Facharzt für Innere Medizin anerkannt und erhielt im gleichen
Jahr die Zusatzbezeichnung „Medizinische
Informatik“, 2005 auch noch die Zusatz4
bezeichnung „Sportmedizin“. Berufsbegleitend studierte er an der Fachhochschule
Lübeck „Health Care Management“ mit
dem Abschluss MBA.
Im Sana Klinikum Remscheid wurde Dr.
Kehe 2005 Referent der Geschäftsführung,
2007 dann Leitender Arzt des Ambulanzund Aufnahmezentrums. Seit 2009 ist er
Medizinischer Direktor und Mitglied der Geschäftsleitung. Schwerpunkte seiner Arbeit
sind unter anderem die Personalplanung
und Personalentwicklung im ärztlichen
Dienst sowie die medizinische Leistungsplanung und Leistungsentwicklung.
Dr. Thorsten Kehe
Händedesinfektion ist wichtig: Hier zeigt Dr. Dieter Schnalke, Ärztlicher Direktor des Klinikums, wie
es richtig geht.
Kampf den Krankenhauskeimen
Hygienekommission des
Klinikums kann
Erfolge vermelden
Ein wichtiges Ziel der Hygiene im Krankenhaus ist, Patienten vor einer Infektion
mit den typischen Krankenhauskeimen
zu schützen. Der bekannteste dieser Problemkeime ist der Methicillin-resistente
Staphylococcus aureus (MRSA). So richtet
die Krankenhaushygiene ihren Fokus vor
allem auf die Verhütung und Bekämpfung
der Weiterverbreitung dieser Keime und der
damit oft verbundenen Infektionen.
Alle hygienerelevanten Vorschriften sind in
einem Hygieneplan zusammengefasst, der
eine Leitlinie für alle Mitarbeiter darstellt
und einen gleichbleibend hohen Hygienestandard in unserem Klinikum sicherstellt.
Für die Umsetzung und Einhaltung der
Hygienerichtlinien sorgen die Mitarbeiter
der Abteilung für Krankenhaushygiene
um den leitenden Hygienemediziner Dr.
Klausmann. Oberärzte aus verschiedenen
Fachabteilungen verfügen darüber hinaus über eine Zusatzqualifikation als
„Hygienebeauftragter Arzt“. Im Bereich
der Krankenpflege besitzt jede Station
eine zur „Hygienebeauftragten in der
Pflege“ ausgebildete Mitarbeiterin bzw.
Mitarbeiter. Um die Einhaltung der Hygienepläne zu gewährleisten, werden nicht
nur Hygienebegehungen in allen Bereichen
durchgeführt, sondern auch alle Mitarbeiter regelmäßig geschult. Im Rahmen
der mindestens zweimal jährlich stattfindenden Sitzungen der Hygienekommission
werden hygienerelevante Daten und die
sich daraus ableitenden notwendigen
Maßnahmen eingehend besprochen und
dokumentiert.
Die einfachste und wirkungsvollste Maßnahme zur Verhütung von Krankenhausinfektionen ist und bleibt die Händedesinfektion. Desinfizieren Ärzte und Pfleger ihre
Hände häufig, sorgfältig und unmittelbar
vor dem Patientenkontakt, haben sie die
wichtigste Quelle für Infektionen bereits
ausgeschaltet. Wenn sich ein Patient mit
Keimen eines anderen ansteckt, geschieht
dies meist über die Hände des Personals.
Das Klinikum geht mit seiner Aktion
„Höflich ohne Hände“ sogar noch einen
Schritt weiter. Wir verzichten dabei auf
das häufig noch übliche Händeschütteln
zur Begrüßung bei stationären Visiten.
Diese Maßnahme wird von den meisten
Patienten sehr positiv aufgenommen. Die
Patienten wissen, welche Bedeutung die
Einhaltung der Hygiene hat.
Fortschritte bei den Hygienemaßnahmen
können mit Daten belegt werden. Im
Rahmen der „Aktion Saubere Hände“ wird
beispielsweise der Verbrauch von Händedesinfektionsmittel pro Patiententag
bestimmt. Hier kam es auch im letzten
Jahr zu einer weiteren Steigerung, ein Indiz
für die Verbesserung der Händehygiene.
Die zentrale Intensivstation des Klinikums
nimmt im bundesweiten Vergleich hier
einen Spitzenplatz ein!
An unserer Klinik werden die wichtigsten
multiresistenten Erreger erfasst. Positiv
auf kritische Erreger getestete Patienten
werden sofort isoliert. Bestimmte Risikopatientengruppen werden einem Screening
unterzogen. Dabei werden Abstriche von
der Nase und ggf. von chronischen Wunden
entnommen. Erfreulicher Weise konnte die
Rate von Neuinfektionen mit MRSA so im
vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr
gesenkt werden. Sie liegt aktuell unter dem
Bundesdurchschnitt.
Um die weitere Ausbreitung von Krankenhauskeimen zu vermeiden, ist auch
der richtige und zielgerichtete Einsatz
von Antibiotika von großer Bedeutung.
Infektiologen, Krankenhaushygieniker
und Klinikapotheker haben hierzu eine
Antibiotika-Leitlinie erarbeitet. Der Einsatz
von Antibiotika wird ständig klinikweit
überprüft und dokumentiert.
In der Hygiene sind es oft die kleinen Unachtsamkeiten, die später schwere Folgen
haben können. Das Bewusstsein hierfür bei
allen Beteiligten wach zu halten ist von
entscheidender Bedeutung für die Versorgung unserer Patienten. Dr. Dieter Schnalke
5
Klinikum Lüdenscheid
Klinikum Lüdenscheid
©by [email protected]
Im Zweifelsfall immer
sofort den Notarzt rufen
Schlaganfall: Schnelle
ärztliche Betreuung wichtig Informationsveranstaltung
der Klinik für Neurologie
Ein Schlaganfall tut nicht weh. Nur so ist
zu erklären, dass die Anzeichen noch viel
zu oft ignoriert werden. Manche warten
dann erst einmal ab und hoffen, dass die
Symptome von allein verschwinden. Dabei
gilt: Je früher der Patient behandelt wird,
umso besser sind die Heilungschancen.
Auch bleibende Behinderungen können
bei schnellem ärztlichen Handeln oft stark
reduziert oder ganz vermieden werden.
Was passiert eigentlich genau mit
Schlaganfall-Patienten im Klinikum Lüdenscheid? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wie sieht die Nachsorge
aus? Antworten auf diese und viele andere Fragen rund um das Thema Schlaganfall gab es bei einer Informationsveranstaltung im Lüdenscheider Kulturhaus, zu
der die Klinik für Neurologie eingeladen
hatte.
Was ist eigentlich ein Schlaganfall? „Es
handelt sich hierbei um eine Durchblutungsstörung im Gehirn, weil ein Blutgerinsel ein Gefäß verschließt,“ so Dr.
Michael Mansour, Ltd. Oberarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle
Radiologie. „Das hinter dem Verschluss
Gestalteten das Programm der Informationsveranstaltung zum Thema Schlaganfall: Jasmin Freier, Margit
Velmans, Kornelia Hassel, Dr. Michael Mansour, Dr. Axel Eberl, Dr. Sebastian Schimrigk und Dr. Barbro
Balsjo-Sachse (von links).
Foto: Yasmin Alijah
6
liegende Areal im Gehirn wird nicht mehr
versorgt und es kommt zu einem sofortigen Funktionsausfall.“ Lähmungen, Seh-,
Sprech- und Koordinationsstörungen sind
Alarmsignale, die schnelles Handeln erfordern.
„Rufen Sie sofort den Notarzt, damit nicht
wertvolle Zeit verloren geht,“ empfahl Dr.
Sebastian Schimrigk, Direktor der Kinik
für Neurologie und in dieser Funktion
auch für die stroke unit zuständig, wo die
Patienten von einem spezialisierten Team
behandelt werden. Die Schlaganfall-Spezialstation ist der Intensivstation angegliedert und verfügt über sechs Betten. „Hier
geht alles ganz schnell“, so Dr. Barbro
Balsjö-Sachse, Ltd. Oberärztin der Klinik
für Neurolgie. „Nach erfolgter Diagnostik
wird unmittelbar mit der Behandlung begonnen.“
Auf der gut besuchten Veranstaltung
gab es viele weitere Informationen rund
um das Thema Schlaganfall. Margit Velmans, leitende Krankenschwester der
stroke unit, stellte den Bereich mit seinen
pflegerischen Schwerpunkten vor, Versorgungsassistentin Kornelia Hassel gab
Tipps zur Vorbeugung, Krankenschwester
Jasmin Freier ging auf spezielle Hilfen
u.a. auch für Angehörige ein. Dr. Martina Ahle, Neurologie-Chefärztin der
Märkischen Reha-Kliniken, informierte
über Rehabilitationsmöglichkeiten und
Dr. Axel Eberl, Neuropsychologe der Klinik für Neurologie, gab Infos zu Ursachen
von Sprach- und Sprechproblemen. Klaus
Holzrichter informierte über das Angebot
der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Lüdenscheid.
16. Lüdenscheider Lungentag
112: Diese Nummer
kann Leben retten
Hormonbildende Organe gehören zum
endokrinen System (von griech. endon,
„innen“ und krinein, „entscheiden“). Hormone sind Botenstoffe, die in Drüsen endokrine Organe sind in der Regel Drüsen
- produziert und über den Blutkreislauf
zum jeweiligen Zielorgan transportiert
werden. Zu den bekanntesten endokrinen
Organen gehören die Schilddrüse, die Nebenschilddrüse und die Nebennieren.
Die Schilddrüse bildet u.a. die Hormone
Thyroxin und Triiodtthyronin, die für den
Energieumsatz der Zellen und der Eiweißproduktion zuständig sind. Für deren
Produktion benötigt die Schilddrüse Jod,
das dem Körper zugefügt und über das
Blut zur Schilddrüse transportiert werden
muss. Wenn nun zu wenig Jod zugefügt
wird, kommt es zu einem Wachstum der
Schilddrüse mit und ohne Knotenbildung,
zum so genannten Kropf. Wird dagegen
Notarzt: 112!
Wenn eins oder mehrere der folgenden Symptome auftreten, rufen Sie den Notarzt. Wichtig
für die Behandlung ist, wann die Beschwerden
begonnen haben.
Gesicht
Bitten Sie die betroffene Person zu lachen oder
die Zähne zu zeigen. Beobachten Sie, ob der
Mund schief steht oder ein Mundwinkel nach
unten hängt.
Arme
Kann die betroffene Person beide Arme mit den
Handflächen nach oben gerade ausstrecken,
ohne dass ein Arm wegsinkt oder unklar hin
und her schwingt?
Sprache
Stellen Sie sprachliche Veränderungen fest?
(Undeutliches Sprechen, Schwierigkeiten bei
der Formulierung)
Führungen
durch ein
begehbares
Lungenmodell
„Sei gut zu Deiner Lunge, dann ist sie gut
zu Dir.“ Unter diesem Motto stand der
16. Lüdenscheider Lungentag, zu dem die
beiden Initiatoren, Prof. Dr. Joachim Lorenz,
Direktor der Klinik für Pneumologie und
internistische Intensivmedizin am Klinikum
Lüdenscheid und sein niedergelassener
Kollege, Lungenfacharzt Dr. Hans-Christoph Hartung, erneut viele Interessierte
im Lüdenscheider Kulturhaus begrüßen
konnten. Hingucker schlechthin war ein
begehbares Lungenmodell, das in anschaulicher Weise über Aufbau und Funktion
des Organs informierte. Beim Gang durch
die Lunge konnten aber auch Eindrücke
über unterschiedliche Krankheitsbilder
gewonnen werden, die dreidimensional
dargestellt waren.
„Lungenkrankheiten nehmen leider weiter
zu“, so Prof. Dr. Lorenz. „Allein in Lüdenscheid gibt es jährlich 150 neue Fälle
Für viel Aufmerksamkeit sorgte das begehbare Lungenmodell im Lüdenscheider Kulturhaus. Foto Claudia Kausmann
chronischer Atemwegserkrankungen, etwa
fünfzig Menschen erkranken an Lungenkrebs.“ Ein besonderes Anliegen sei es
daher auch, auf die Gefahren des Rauchens
hinzuweisen.
Der 16. Lungentag bot den Besuchern
viele Informationsmöglichkeiten. Die
AOK Nordwest, die Innungskrankenkasse,
die Staberg-Apotheke und die Lünsche
Apotheke, Hersteller pharmazeutischer
Produkte, ein Spezialist für kindliche
Lungenerkrankungen sowie die Teams der
Lungenklinik am Klinikum Lüdenscheid
und der Lungenfacharztpraxis Hartung
informierten an verschiedenen Ständen
rund um die Krankheit und standen Rede
und Antwort. Wer wollte, konnte sich
seine Lungenfunktion prüfen oder seinen
Blutdruck messen lassen. Vorgeführt
wurden zudem Sauerstoff- und Inhalationsgeräte, Atemhilfen sowie Geräte,
die bei der Schlafapnoe zum Einsatz
kommen. Nachmittags gab es dann noch
eine informative Talkrunde mit Marlene
Dudanski, Vorsitzende der Lüdenscheider
Patientenliga für Atemwegserkrankungen,
AOK-Regionaldirektor Ludger Gochermann,
Dr. Ernst Jakob, Chefarzt in der Sportklinik
Hellersen sowie Prof. Dr. Joachim Lorenz
und Dr. Hans-Christoph Hartung.
Schilddrüse - Nebenschilddrüse - Nebenniere
Die Behandlung von Erkrankungen hormonbildender Organe
zuviel Schilddrüsenhormon produziert,
kommt es zu einer Schilddrüsenüberfunktion, die sich u.a. mit Nervosität, einem
Gewichtsverlust und evtl. seelischen
Spannungen äußern kann. Bei einer Unterfunktion ist das Gegenteil der Fall.
Die Nebenschilddrüsen, in der Regel hat
jeder Mensch vier, liegen an der Rückseite
der Schilddrüse. Sie sind für den Calciumhaushalt des Körpers zuständig. Wenn es
zu einer Überfunktion der Nebenschilddrüse kommt und zuviel Calzium im Blut
vorhanden ist, können Nierensteine, Magengeschwüre, Herzrhythmusstörungen
und sogar Psychosen entstehen.
Die Nebennieren, die wie Kappen direkt
auf den Nieren rechts und links sitzen,
sind für die Regulation des Wasser- und
Salzhaushaltes des Körpers zuständig.
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung der Klinik für Allgemein- und Visce-
Prof. Dr. Christopher Kelm (rechts) und Prof. Dr.
Rolf Larisch waren die Initiatoren einer Informationsveranstaltung zum Thema „Erkrankungen
hormonbildender Organe“.
ralchirurgie und der Klinik für Nuklearmedizin gaben Ärzte des Klinikums einen
Überblick über die Vielfalt der endokrinen
Erkrankungen und die Möglichkeiten der
Behandlung. Referenten waren Prof. Dr.
Christopher Kelm, Prof. Dr. Rolf Larisch,
Dr. Sven Schröder und Kathrin Güngör.
7
Klinikum Lüdenscheid
Klinikum Lüdenscheid
kurz und knapp
Im Rahmen einer Reportage
zum Thema Nierenspende in der
Zeitschrift „Bunte“ wurden zwei
Ärzte als Experten
befragt und kamen im Artikel auch zu
Wort. Dies waren Prof. Dr. Jan Galle,
Direktor der Klinik für Nephrologie
und Dialyseverfahren am Klinikum
Lüdenscheid und Prof. Dr. Matthias
Anthuber, Leiter des Transplantationszentrums am Klinikum Augsburg.
Jürgen Weber,
Oberarzt in der
Klinik für Anästhesie, operative
Intensivmedizin,
Schmerztherpie
und Rettungswesen wurde bei der Bezirksversammlung
des Marburger Bundes in Lüdenscheid
zum Bezirksvorsitzenden gewählt.
Sein Stellvertreter ist Dr. Mathias
Dunkel, Oberarzt in der Klinik für
Urologie. Der Marburger Bund ist die
gewerkschaftliche, gesundheits- und
berufspolitische Interessenvertretung
aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte in Deutschland.
Das schwache Herz
Rund 250 Besucher
kamen zum
Arzt-Patienten Seminar
ins Lüdenscheider
Kulturhaus
Unter der Überschrift „Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz heute“ stand ein
Lüdenscheider Arzt-Patienten-Seminar, zu
dem das Klinikum Lüdenscheid, die Deutsche Herzstiftung und die AOK eingeladen
hatten. Die Veranstaltung unter Leitung
von Prof. Dr. Bernd Lemke, Direktor der
Klinik für Kardiologie und Angiologie am
Klinikum, fand mittlerweile zum 10. Male
statt. Das Interesse ist nach wie vor ungebrochen: rund 250 Besucher fanden den
Weg ins Lüdenscheider Kulturhaus.
Die Herzschwäche hat längst Ausmaße
einer Volkskrankheit angenommen. Schätzungen der Deutschen Herzstiftung zufolge
leiden allein in Deutschland zwei bis drei
Millionen Menschen an der Krankheit.
370.000 werden jedes Jahr ins Krankenhaus eingeliefert, 48.000 sterben.
Für die Interessierten im Lüdenscheider
Kulturhaus gab es viele Informationen
rund um das Thema. Dr. Thomas Karow,
Dr. Dejan Mijic, Priv. Doz. Dr. Markus
Zarse und Dr. Jens Kolbe, allesamt Ärzte
der Klinik für Kardiologie am Klinikum
Lüdenscheid, beleuchteten die Krankheit
aus verschiedenen Blickwinkeln. Es gab
Antworten auf Fragen wie „Was ist die
chronische Herzschwäche?“, Welche
Ursachen und Risikofaktoren gibt es?“,
„Wann braucht man einen Defibrillator?“,
„Wann hilft die Resynchronisationstherpie?“, „Wie wird die lebensbedrohliche
Kammertachycardie behandelt?“ und
„Soll man sich bei der stabilen Herzinsuffizienz schonen oder trainieren?“ Zum
Thema Herztransplantation referierte
Dr. Michiel Morshuis vom Klinikum Bad
Oeynhausen.
Wer wollte, konnte sich im Foyer des
Kulturhauses von Mitarbeitern des Klinikums auch gleich seinen Blutdruck und
von Mitarbeitern der Hirsch-Apotheke
die Blutzucker und Cholesterinwerte
kontrollieren lassen. Am Stand der AOK
wurden Fragen zu Ernährungsformen, die
Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen
und zu richtiger Ernährung Herzkranker nach der Krankenhausbehandlung
beantwortet. Am Stand der Märkischen
Reha-Kliniken und des Herzsportvereins
Lüdenscheid konnten sich Interessierte
über die Behandlungskette im Bereich
der kardiologischen Nachversorgung
informieren. Die Deutsche Herzstiftung
hielt umfangreiches Informationsmaterial über Herz-Kreislauf-Erkrankungen
und zum richtigen Verhalten nach einem
Herzinfarkt bereit.
Frischer Wind
im Ärzteverein
Mit organisatorischen Veränderungen,
neuen Ideen und neuen Strukturen
wollen unsere Klinikdirektoren Prof. Dr.
Bernd Lemke, Dr. Dorothee Dill und Dr.
Gerhard Hildenbrand für frischen Wind
beim Ärzteverein Altena-Lüdenscheid e.V.
sorgen. Die drei bilden seit Mitte letzten
Jahres den Vorstand des 180 Mitglieder
zählenen Vereins - Prof. Dr. Lemke als 1.
Vorsitzender, Dr. Dill und Dr. Hildenbrand
als Stellvertreter. Insbesondere sollen die
Kooperation mit dem Ärztenetz MK-Süd
und der Lennetz GmbH ausgebaut und die
Struktur der Fortbildungstreffen behutsam
modernisiert werden. Zudem herrscht
Einigkeit darüber, dass verstärkt versucht
werden soll, die jungen Ärzte des Klini8
Der Vorstand des Ärztevereins Altena-Lüdenscheid: Prof. Dr. Bernd Lemke, Dr. Dorothee Dill und Dr.
Gerhard Hildenbrand. Foto: Bernd Eiber
kums Lüdenscheid in den kollegialen Austausch zu integrieren. Die Fortbildungen
sollen in diesem Jahr einmal im Monat
im Klinikum Lüdenscheid stattfinden, die
wissenschaftlichen Vorträge durch lokale
Referenten besetzt werden.
ich auch etwas in der Freizeit. Wir waren
sogar einmal mit elf Leuten aus der Klinik
im Skiurlaub. Das war sehr schön. Ich liebe
die grüne Landschaft rund um Lüdenscheid,
sie erinnert mich an meine Heimat. Allerdings – ungefähr zweimal im Monat zieht
es mich am Wochenende auch wieder nach
Hause zu meiner Familie.
Was unterscheidet die Arbeit im Krankenhaus hier mit der in Tschechien?
Nicht nur die Ausstattung der Klinik ist in
Deutschland wesentlich besser. Auch die Sicherheit, die man als Arzt in der Ausbildung
erfährt. So steht beispielsweise bei Fragen
immer ein Oberarzt zur Verfügung.
Sergej Karpowicz im Gespräch mit Andrea Kleff.
Im Land der leckeren Weingummis
Der tschechische Arzt
Sergej Karpowicz hat sich
in Lüdenscheid gut
eingelebt und fühlt sich am
Arbeitsplatz in der
Anästhesie wohl - Andrea
Kleff sprach mit ihm
Die Zahl der in Deutschland berufstätigen
ausländischen Ärzte ist 2012 nach Angaben der Bundesärztekammer um 15,1
Prozent auf 28.310 gestiegen. Zehn Jahre
früher waren es nur 13.180. Die meisten
von ihnen arbeiten in Krankenhäusern.
Häufig ist es der gute Verdienst, aber oft
auch bessere Arbeitsbedingungen, die sie
nach Deutschland locken.
Wie Fachkräfte aus dem Ausland erfolgreich ihren Weg nach Deutschland gestalten können und warum es sich lohnt,
hier zu leben und zu arbeiten, wird auf
dem Internet-Portal „Make it in Germany“
anschaulich und informativ präsentiert.
Internationale Fachkräfte, die bereits erfolgreich in Deutschland arbeiten, erzählen
im Rahmen von kleinen Filmporträts über
ihre ganz persönlichen Erfahrungen. So
auch Sergej Karpowicz aus Tschechien, der
seit Juli 2011 im Klinikum Lüdenscheid als
Assistenzarzt in der Anästhesie arbeitet.
Studiert hat er in Prag. Andrea Kleff hat
ihn befragt.
Herr Karpowicz, warum haben Sie sich
entschieden, in einer deutschen Klinik
zu arbeiten?
Für mich stand schon während meines
Studiums in Prag fest, meine Weiterbildung im europäischen Ausland zu machen.
Deutschland hat ein gut strukturiertes
Weiterbildungssystem und die Patienten
werden bestens medizinisch versorgt. Ich
wusste, dass ich hier viel lernen kann.
Dass ich in Lüdenscheid gelandet bin, war
eher Zufall. Wichtig war mir aber, in einer
großen Klinik mit einem breiten Leistungsspektrum und moderner Medizintechnik
zu arbeiten.
War die deutsche Sprache am Anfang
ein Problem für Sie?
Nein. Ich hatte schon in der Grundschule
deutsch gelernt und eine tolle Lehrerin, die
uns viel beigebracht hat. Hin und wieder
war ich auch in Deutschland, da mein Heimatort Karlsbad nicht weit von der Grenze
entfernt liegt. Als Kind bin ich häufig mit
meinen Eltern zum Einkaufen hingefahren.
Deutschland war damals immer das Land
der leckeren Weingummis für mich. Bevor
ich 2011 nach Lüdenscheid kam, habe ich in
Prag noch eine Sprachprüfung abgelegt.
Und wie haben Sie sich eingelebt?
Sehr gut, die Kolleginnen und Kollegen haben mir viel geholfen. Beispielsweise eine
Wohnung zu finden oder auch ein Konto
zu eröffnen. Wir sind ein gutes Team in der
Anästhesie und mit manchen unternehme
Haben Sie noch Tipps für Ihre Kollegen
im Ausland, die in deutschen Kliniken
arbeiten wollen?
Am wichtigsten ist die Sprache: Deutsch
sollte man gut können oder bereit sein zu
lernen. Ich weiß von mir und den meisten
Kollegen aus dem Ausland von der Angst, am
Telefon sprechen zu müssen. Oder man versteht den anderen nicht gut, wenn ein Mundschutz getragen wird. Aber von diesen kleinen
Problemen sollte sich niemand abschrecken
lassen. Es sind nur Anfangsschwierigkeiten,
die sich innerhalb kurzer Zeit legen.
„Make it in Germany“
Das Willkommensportal „Make it in Germany“
ist Teil der so genannten „Fachkräfte-Offensive“ des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Technologie, des Bundesministeriums für
Arbeit und Soziales und der Bundesagentur für
Arbeit. Diese Offensive wurde aufgelegt, um
den Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften
aus dem Ausland hierzulande mittel- und
langfristig zu sichern. Das mehrsprachige
Internetportal „Make it in Germany“ enthält
Infos über Branchen, in denen Fachkräfte – so
auch Ärzte und Pflegende – dringend gesucht
werden und gibt praktische Ratschläge für eine
Karriere und ein Leben in Deutschland. „Make
it in Germany“ will aber nicht nur informieren,
es versteht sich auch als „Ausdruck von
Willkommenskultur“.
Ein filmisches Kurzporträt über Sergej
Karpowicz (Assistenzarzt in der Klinik für
Anästhesie, Operative Intensivmedizin,
Schmerztherapie und Rettungswesen am
Klinikum Lüdenscheid) und seine Erfahrungen in Lüdenscheid wurde im Auftrag
des Bundesministeriums im Klinikum Lüdenscheid gedreht. Den Film kann man sich
im Internetportal „Make it in Germany“ unter
dem Linik http://www.make-it-in-germany.
com/make-it/i-made-it/ anschauen.
9
Klinikum Lüdenscheid
Klinikum Lüdenscheid
Outgesourct
Investiert
Akquiriert
Akkreditiert
6 Jahre Medizinisches
Labor Wahl - Einrichtung
betreut heute über 50
Ärzte verschiedenster
Fachrichtungen und
7 Kliniken mit
rund 1700 Betten
Ein Blick ins Labor zeigt die Vielfalt an Geräten in der Laborautomation - hier mit den Mitarbeiterinnen
Angelika Erben, Angela Hardes und Sabrina Schwarzer.
Laborarztpraxis neben dem Krankenhaus
auch niedergelassene Ärzte mit Laborleistungen versorgte.
Einsparungen und Investitionen
in Millionenhöhe
Priv. Doz. Dr. Dr. Hans Günther Wahl MBA mit seiner
Stellvertreterin Dr. Britta Friederichs, Fachärztin
für Laboratoriumsmedizin.
Als Priv. Doz. Dr. Dr. Hans Günther Wahl,
MBA, Facharzt für Laboratoriumsmedizin
und Bluttransfusionswesen im Januar
2005 die Leitung des Instituts für Laboratoriumsmedizin am Klinikum Lüdenscheid als Nachfolger von Prof. Dr. Hilko
Schriewer übernahm, konnte noch keiner
ahnen, dass innerhalb kürzester Zeit eine
komplette Umstrukturierung des Labors
erfolgen würde. Aufgrund der damals
schon schwierigen wirtschaftlichen Lage
wurde Ende 2006 das Outsourcen des
Gesamtlabors beschlossen. Im Juli 2007
wurde das Projekt nach nur sechs Monaten Vorbereitungszeit umgesetzt. Alle
Mitarbeiter und das gesamte Laborinventar gingen in das Medizinische Labor
Wahl über, das fortan als niedergelassene
10
Das Hauptziel - deutliche Einsparungen bei
gleichzeitig verbesserter Leistungsfähigkeit
- konnte bereits im ersten Jahr erreicht
werden und hat sich in den nachfolgenden
Jahren stetig verbessert. Dr. Wahl: „In den
zurückliegenden sechs Jahren wurden
insgesamt 4,73 Mio Euro im Vergleich zum
Startjahr eingespart. Das ehemals unter
Verlust betriebene eigene Labor wurde
somit zu einem gewinnbringenden Partner
für die Märkischen Kliniken.“
Schon mit Übernahme des Laborinventars
in 2007 war offensichtlich, dass innerhalb
kürzester Zeit Investitionen in Höhe von
mehreren Millionen Euro zu tätigen waren
– zu lange wurden dringend benötigte Anschaffungen aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage hinausgezögert. Nach
Neuanschaffungen in der Hämatologie,
Hämostaseologie und Immunhämatologie
wurde über eine grundlegende Änderung
im Basislabor (Klinische Chemie und Immunologie) nachgedacht. Hier finden 80%
aller Untersuchungen statt, 24 Stunden am
Tag, 365 Tage im Jahr.
Aufgrund immer kürzer werdender Liegezeiten in der Klinik wurden auch die
Anforderungen an das Labor immer höher.
Möglichst alle angeforderten Parameter
sollten innerhalb kürzester Zeit, möglichst
an jedem Tag und jederzeit als Ergebnis
zur Verfügung stehen. Insbesondere in der
Nacht, wenn nur eine MTA sowohl für das
Blutdepot als auch die Laboranalytik zuständig ist, können solche Anforderungen
nur durch eine hochgradige Automatisation gewährleistet werden.
Nach einer gut einjährigen Vorbereitungszeit wurde im Januar 2011 die „SiemensStraße“ im Basislabor installiert. Die
Laborautomation Workcell mit einer Länge
von rund 10 m besteht aus einem Förderband zum Transport der Proben und fünf
Analysegeräten für Klinische Chemie und
Immunologie. Module zur Probenbeladung,
Abschrauben der Monovettenverschlüsse,
Archivierung und eine fest integrierte
vollautomatische Zentrifuge komplettieren die Laborautomatisation. Eine eigene
Strom-, Wasser- und Druckluftversorgung
mit Backup sind inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden.
Trotz der ganzen Umbaumaßnahmen
konnte der Laborbetrieb mit nur wenigen Unterbrechungen aufrecht gehalten
werden. Insbesondere das Herausnehmen
mehrerer Wände bei laufendem Betrieb
der hochempfindlichen Analysegeräte
war eine Herausforderung an Technik
und Mitarbeiter. Mit dem jetzigen System werden aktuell in der Zeit von 9.00
bis 18.00 Uhr durchschnittlich 1.200
Proben mit 6.500 Untersuchungen abgearbeitet.
Insgesamt werden schon jetzt 99% aller
Analysen im eigenen Labor untersucht und
nur seltene oder Spezialuntersuchungen
noch an andere Labore verschickt. Dabei
werden 88% der Untersuchungen in der
Routine innerhalb von 75 Minuten abgearbeitet, 16% sogar schon innerhalb von
30 Minuten. Bei den Notfällen werden
83% innerhalb von 45 Minuten und 44%
innerhalb von 30 Minuten abgearbeitet.
Zur weiteren Steigerung der Effizienz,
der Ausfallsicherheit und noch kürzeren
Analysezeiten wird bereits jetzt über eine
neue Laborautomation nachgedacht, die
2015 installiert werden soll.
Als letzter Bereich erhielt die Mikrobiologie 2012 komplett neue Geräte zur
automatischen Identifizierung und Resistenzbestimmung von Keimen, ein neues
verbessertes System für die Blutkulturen
und ein Gerät zur automatischen Anfertigung von Urinkulturen.
Zum Team des Labors zählen heute
63 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Das Förderband bringt die Proben zu den Geräten
der Laborautomation.
Investiert wurde aber auch beim Personal.
Trotz zunehmender Automation wurde kein
Personal entlassen. Es wurden sogar noch
zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Waren
es zum Zeitpunkt des Outsourcings in 2007
noch 25 Mitarbeiter, so sind es heute 63.
Neben dem eigentlichen Laborbetrieb wurden zusätzliche Abteilungen aufgebaut:
Abrechnung, Einkauf und IT.
Seit 2007 werden regelmäßig Auszubildende in den Berufen Medizinische
licher Referenzbereiche verschiedener
Labore ist im Alltag der Ärzte von Vorteil.
Durch ausgewiesene Expertise in Fragen
der Hämostaseologie, gynäkologischen
Endokrinologie und Fettstoffwechsel sind
inzwischen selbst mehrere Gynäkologen
aus anderen KV-Bereichen zu den Einsenderärzten hinzugekommen.
Das Labor verfügt über eine eigene IT-Abteilung.
Hier arbeiten Sascha Bahn und Michael Kräuter.
Fachangestellte, Kaufmann/frau für Bürokommunikation und Fachinformatiker Systemintegration ausgebildet. Zurzeit sind
9 Auszubildende in den drei Berufen im
Labor tätig. Mit der Zunahme an Patienten
zur Blutentnahme aus den Ambulanzen der
Klinik wurde auch hier das Personal aufgestockt und ein Raum zur Blutentnahme
eingerichtet. Als Serviceangebot für die
alltäglichen Fragen aus der Klinik wurde
auch das Team der Annahme um Personen
zur Befundauskunft und Fragen rund ums
Laborgeschehen erweitert.
Nalan Yücel (links) kümmert sich im Labor um die
Patientenbetreuung, Viktoria Papanikolaou um die
Probenannahme und die Befundauskunft.
Die Kunden des Labors:
7 Kliniken und über 50 Ärzte
Das Outsourcing konnte nur dann zu
einer win-win Situation zwischen den
Märkischen Kliniken und dem ehemaligen
Zentrallabor führen, wenn das neue Labor
auch und vor allem außerhalb der Klinik
wächst. Nach entsprechenden Investitionen in Personal und Geräte wurde deshalb
schon früh damit begonnen, im Märkischen
Kreis niedergelassene Ärzte und weitere
Kliniken als Einsender zu gewinnen.
Heute betreut das Labor über 50 Ärzte
verschiedenster Fachrichtungen und 7
Kliniken mit über 1700 Betten in der Region. Durch die Betreuung der Patienten bei
Einweisungen bzw. Verlegungen in ein und
dem selben Labor ist im Rahmen der Verzahnung von ambulanter und stationärer
Versorgung ein großer Beitrag zur Vermeidung von Doppeluntersuchungen geleistet
worden. Auch der Wegfall unterschied-
Über 10 Millionen Analysen pro Jahr:
Qualitätsmanagement wichtig
Das Labor hält inzwischen mehr als 800
Methoden in den Bereichen Mikrobiologie, Immunhämatologie, Hämatologie,
Hämostaseologie, Serologie, Infektionsserologie, Proteinchemie, Allergie- und
Autoimmundiagnostik, Urindiagnostik,
Klinische Chemie, Immunologie und Molekularbiologie mit über 10 Millionen Analysen pro Jahr vor. Um bei dieser Anzahl an
Untersuchungen die notwendige Qualität
zu gewährleisten, wurde auch das Personal
im Bereich des Qualitätsmanagements
entsprechend ausgebaut.
Zur Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Richtlinie der Bundesärztekammer
zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen nimmt das
Labor regelmäßig an den so genannten
Ringversuchen teil. Die gesetzlichen Voraussetzungen wurden vom Labor bisher
jederzeit erfüllt und die Erfolgsquote
ständig verbessert. Im Jahr 2012 wurden
98,3% der 1011 Ringversuche bestanden.
Im Dezember 2010 wurde das Labor
zusätzlich noch akkreditiert. Die Akkreditierung ist im Bereich der Medizinischen
Laboratorien die höchstmögliche Prüfung
zum Qualitätsmanagement. Die Akkreditierungsurkunde wurde nach erneuter
Überprüfung im September 2013 wieder
ausgestellt.
Das Labor im Internet, bei
youtube und Siemens
Ein Film und Artikel über das Medizinische
Labor Wahl im Jahr 2013 sind online auf
der homepage von Siemens Healthcare und
auf Youtube zu sehen:
http://www.healthcare.siemens.com/
news-and-events/automation-lab
http://www.youtube.com/
watch?v=6UnQfqJWPJM
Weitere Informationen im Internet unter
www.medlabwahl.de
11
Klinikum Lüdenscheid
Erfolgreiche
Rezertifizierung
Vor nunmehr drei Jahren wurde das Märkische Darmzentrum am Klinikum Lüdenscheid von einem europäischen Institut
(EQ-Zert) zertifiziert. Diese erfolgreiche
Zertifizierung nach ISO 9001:2008 war
aber kein Ruhekissen, denn jährlich wurde
die Arbeit des Märkischen Darmzentrums
(MDZ) im Rahmen von Kontrollaudits
überprüft. Jetzt erfolgte das erste Rezertifizierungsaudit. Viel Arbeit war notwendig, um den hohen Ansprüchen, die eine
ISO-Zertifizierung bedeutet, gerecht zu
werden.
Neben einem hohen medizinischen Standard, der regelmäßig überprüft und aktualisiert wird, ist die Weiterentwicklung
des Qualitätsmanagementsystems durch
ständige Verbesserung der am QM-System beteiligten Prozesse Grundlage einer
erfolgreichen Rezertifizierung. Die hierzu
kurz und knapp
Prof. Dr. Heiko
Alfke, Direktor
der Klinik für Diagnostische und
Interventionelle
Radiologie, wurde
von der Deutschen
Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie
(DeGIR), der Deutschen Gesellschaft für
Neuroradiologie (DGNR) und der Deutschen Röntgengesellschaft (DGR), die
Qualifikation in der Interventionellen
Radiologie/Neuroradiologie bei der
Behandlung von cerebralen Ischämien
bescheinigt. Diese Bescheinigung (Stufe
2/E) erhalten Therapeuten mit nachgewiesener Expertise in der Behandlung
von Stenosen oder Verschlüssen der
hirnversorgenden Arterien. Gemeint
sind hiermit vor allem qualitätsgesicherte Verfahren zur Verhütung und
Behandlung von Schlaganfällen.
12
Klinikum Lüdenscheid
erforderliche Reifegradentwicklung des
QM-Systems konnte im Rahmen des Rezertifizierungsaudits eindrucksvoll unter
Beweis gestellt werden. Somit kann die
Arbeit des MDZ als erfolgreiches Kompetenzzentrum in der Region zum Wohle
des Patienten unter Einbeziehung aller am
Darmzentrum beteiligten Fachrichtungen
nahtlos fortgesetzt werden.
Hierzu war die Mitarbeit aller am MDZ
beteiligten Kliniken, wie der Klinik für
Allgemein-, Visceral- und spezielle Visceralchirurgie, der Klinik für Innere Medizin
und Gastroenterologie, der Klinik für Onkologie, der Klinik für Pathologie, der Klinik
für diagnostische und interventionelle
Radiologie, der Klinik für Nuklearmedizin,
der Klinik für Strahlentherapie, der Klinik
für psychosomatische Medizin und Psychoonkologie, der Klinik für Physiotherapie
und der Klinik für Anästhesie und Palliativmedizin erforderlich. Auch die Pflege,
das Casemanagement und die Seelsorge
leisteten ihren Beitrag zum erfolgreichen
Abschluss des Rezertifizierungsaudits. All
diesen Mitarbeitern gilt ein großes Dankeschön für die geleistete Arbeit.
Durch die jetzt erreichte, erfolgreiche
Rezertifizierung wurde gezeigt, dass eine
optimale Patientenversorgung auf hohem
Niveau in Lüdenscheid stattgefunden hat
und weiterhin gewährleistet ist, denn
das Darmzentrum versteht sich als ein
modernes, integrativ tätiges Kompetenzzentrum, in dem verschiedene medizinische
Fachgebiete unter Einbeziehung der niedergelassenenen Ärzte alle Patienten mit
Darmerkrankungen, insbesondere die mit
bösartigen Erkrankungen, betreuen.
Das MDZ versteht sich aber nicht nur als ein
Kompetenzzentrum für bösartige Darmerkrankungen, sondern behandelt selbstverständlich auch Divertikelerkrankungen
des Darmes (Divertikulose, Divertikulitis),
chronisch entzündliche Darmerkrankungen
(Colitis ulcerosa, M. Crohn), Beckenbodenschwäche (Rektozele, Descensus), Darmpolypen (FAP) und alle proktologischen
Erkrankungen (z.B. Hämorrhoiden, Analfisteln und Analfissuren).
Eine höchstmögliche Behandlungsqualität
wird dabei durch definierte Leitlinien und
Behandlungspfade sichergestellt. Denn nur
ein kooperierendes Spezialistenteam kann
die komplexe Aufgabe, den Darmkrebs von
der Früherkennung bis zur Nachsorge zu
behandeln, bewältigen! Deshalb gilt für alle
im MVZ Tätigen weiterhin
der Leitspruch
von H. Scheld
(2005): „Tut
Euch zusammen und handelt gemeinsam!“
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Kleine Künstler mit großem Ausdruck
Kunstausstellung im Lüdenscheider Cafe „Der kleine Prinz“
Vom 19. Februar bis zum 10. April lädt die
Klinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie
erstmalig zu einer Kunstausstellung im
Cafe „Der Kleine Prinz“ in der Lüdenscheider Altstadt ein. Gezeigt werden
zahlreiche Arbeiten aus dem Atelier der
Kunsttherapie. In den Bildern, Instalationen
und Skulpturen zeigen die jungen Künstler
im Alter von sieben bis achtzehn Jahren
welche Fähigkeiten und Ausdruckskräfte
in ihnen stecken.
Neben freundlichen Monstern und abstrakten Experimenten sind auch stimmungsvolle oder zum Nachdenken anregende Motive zu sehen. Ton, Speckstein,
Acryl-sowie Aquarellfarben, Pastellkreiden,
bunte Papiere, „Abfälle“, Erdpulver und
gepresste Pflanzen sind nur einige Materialien, die den Kindern zur Verfügung
standen. Wer einen besonders lebendigen
Eindruck von den Arbeiten bekommen
möchte, ist am 19. Februar zur Ausstellungseröffnung im „kleinen Prinzen“ in der
Luisenstrasse 15 herzlich eingeladen.
Eines der Werke, das die jungen Künstler im Kunstatelier der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
anfertigten.
Buch von Prof. Dr. Hansotto Zaun und
Dr. Dorothee Dill ging in die 10. Auflage
Direktorin unserer
Hautklinik arbeitet an
dem Werk seit
der 7. Auflage mit
kurz und knapp
D r. S e b a s t i a n
Schimrigk, Direktor der Klinik
für Neurologie am
Klinikum Lüdenscheid, erhielt von
der Ärztekammer
Westfalen-Lippe nach bestandener
Prüfung die Anerkennung zum Führen
der Zusatzbezeichnung „Geriatrie“.
D r. M i c h a e l
Mansour, Leitender Oberarzt
der Klinik für Diagnostische und
Interventionelle
Radiologie, erhielt
von der Ärztekammer Westfalen-Lippe die volle Weiterbildungsermächtigung für die Schwerpunktkompetenz
„Kinderradiologie“.
Das neue Dialysezentrum auf dem
Klinikgelände in Lüdenscheid-Hellersen nimmt Formen an. Die Bauarbeiten an der Paulmannshöher Straße
schreiten zügig voran und derzeit
sieht es so aus, dass der geplante
Eröffnungstermin im August 2014
eingehalten werden kann. Das neue
Haus wird Raum für insgesamt 38
Dialyseplätze bieten. Durch die Nähe
zur zertifizierten Schwerpunktklinik
für Nephrologie am Klinikum werden
optimale Bedingungen geschaffen.
Dr. Dorothee Dill, Direktorin unserer Hautklinik, ist Mitautorin des Buches „Krankhafte
Veränderungen des Nagels“, von dem jetzt
aufgrund der anhaltend großen Nachfrage
die 10. Auflage erschienen ist.
Im Buch werden die häufigsten chirurgischen Eingriffe am Nagelorgan orientierend erläutert und zum Teil in Bildserien
illustriert. Die vielen Farbabbildungen
helfen dabei, Nagelveränderungen bei
Patienten leichter zuzuordnen. Ausgehend
von den klinisch erkennbaren morphologischen und farblichen Veränderungen
erörtern die Autoren – speziell auch für die
vielfach vorkommenden Veränderungen bei
Psoriasis und bei Pilzinfektion – mögliche
Ursachen, assoziierte Erkrankungen und
differenzialdiagnostische Aspekte sowie
therapeutische Hinweise.
Die 10. Auflage wurde vollständig überarbeitet, aktualisiert und erweitert. Neue diagnostische und therapeutische Verfahren
kamen hinzu. Spezielle Arzneimittelnebenwirkungen, bedingt durch neue Wirkstoffe
in der medikamentösen Tumortherapie,
werden ebenso beschrieben wie innovative
Produkte für die ergänzende (kosmetische)
Nagelpflege.
„Krankhafte Veränderungen des Nagels“
richtet sich an Dermatologen, Internisten,
Pädiater und Allgemeinärzte, aber auch
andere Berufsgruppen wie z.B. Epitheriker,
Kosmetikerinnen und Podologen finden
darin wichtige Informationen über Nagelerkrankungen. Es ist im Spitta-Verlag
erhältlich. Dr. Dorothee Dill war vor ihrer
Zeit in Lüdenscheid in der Hautklinik der
Universitätskliniken des Saarlandes unter
Leitung von Hansotto Zaun, der auch Autor
des Buches ist, tätig. Seither beschäftigt
sie sich intensiv mit dem langjährigen
Forschungs- und klinischen Schwerpunkt
ihres akademischen Lehrers. Ihre persönliche Expertise in der operativen Therapie
von Nagelveränderungen und akralen Tumoren führte zur Mitarbeit am gefragten
Nagelbuch seit der 7. Auflage.
Dr. Dorothee Dill
Direktorin der Hautklinik am
Klinikum Lüdenscheid
Stressfaktoren auf den Grund gegangen
Dr. Gerhard Hildenbrand referierte vor Führungskräften
Krankentage wegen psychischer Belastung haben in den letzten 15 Jahren um
80 Prozent zugenommen. Im Rahmen
eines Führungskräfte-Seminars der AOK,
an dem rund 70 Vertreter heimischer
Betriebe teilnahmen, griff die Gesundheitskasse ein Thema auf, das mittlerweile bundesweit milliardenschwere
Bedeutung hat. Laut Informationen der
Kasse bezogen sich im Jahr 2012 rund
9,5 Prozent der Arbeitsunfähigkeitsdiagnosen im Märkischen Kreis auf Psyche
und Verhaltensstörungen. Damit rangiert
das Krankheitsbild noch vor Herz-Kreislauferkrankungen (7,4 Prozent).
Als Referent war Dr. Gerhard Hildenbrand,
Direktor der Klinik für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie am Klinikum
Lüdenscheid vor Ort. Er zeigte auf, was
Führungskräfte tun können, um die seelische Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter zu erhalten und beleuchtete dabei sowohl institutionelle als auch
individuelle Ursachen. Es gab zudem umfangreiche Informationen zu Themen wie
„Risikoberufe“, „Stress“, „Burnout“, „Druck
der modernen Arbeitswelt“ und „Kulturelle
Aspekte psychischer Erschöpfung“.
Dr. Gerhard Hildenbrand
Direktor der Klinik für
Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie
am Klinikum Lüdenscheid
13
Klinikum Lüdenscheid
Klinikum Lüdenscheid
Wiedersehen
nach 40 Jahren
Vor vierzig Jahren begann auf dem Klinikgelände an der Hohfuhrstraße ihre Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, jetzt
trafen sie sich in Lüdencheid wieder und
besuchten natürlich auch noch einmal ihre
alte Wirkungsstätte, wo mittlerweile der
Abrissbagger das Kommando übernommen
hat. Anschließend erinnerten sich Anke
Eick, Angelika Herr, Roswitha Pemöller, Angelika Belz, Marita Görke, Elisabeth Grote
und Martina Krüttgen im Lüdenscheider
Brauhaus alter Zeiten.
Die Krankenhaus-Seelsorger des Klinikums Lüdenscheid: Gemeindereferentin Petra Schulz, Pfarrer
Bernd Weißbach, Pfarrerin Cornelia Müller, Pfarrerin Bettina vom Brocke, Gemeindereferentin Monika
Welling, Pfarrerin Angelika Ahl und Pater Clemens Rogge (von links).
Krankenhaus-Seelsorge
Pfarrerin Bettina vom Brocke trat
die Nachfolge von Winfried Härtel an
Pfarrerin Bettina vom Brocke ist seit 26
Jahren in der Evangelischen Krankenhausseelsorge tätig, bislang als Pfarrerin im
Entsendungsdienst. Jetzt wurde sie in die 3.
Kreispfarrstelle des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg eingeführt.
In dieser Funktion ist sie für die Seelsorge
an Patientinnen und Patienten, aber auch
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im
Klinikum Lüdenscheid zuständig.
Bettina vom Brocke tritt damit die Nachfolge von Pfarrer Winfried Härtel an, der
vor einigen Monaten in den Ruhestand
verabschiedet worden war. Ihre offizielle
Einführung erfolgte in einem feierlichen
Gottesdienst in der Kapelle des Klinikums
Lüdenscheid.
Zum Team der Evangelischen Krankenhausseelsorge im Klinikum Lüdenscheid
gehören weiterhin Pfarrer Bernd Weißbach,
Pfarrerin Cornelia Müller und Pfarrerin Angelika Ahl. Die katholische Kirche wird im
Klinikum Lüdenscheid durch die beiden Gemeindereferentinnen Monika Welling und
Petra Schulz vertreten. Die priesterlichen
Dienste versieht Pater Clemens Rogge.
Wünschebaum fürs Seniorenzentrum
KITA-Kinder malten und bastelten mit den Bewohnern
Im Rahmen regelmäßiger gemeinsamer
Veranstaltungen der Kindertagesstätte
Hellersen und des Seniorenzentrums
Hellersen hatten die Kita-Kinder diesmal
einen „Wünschebaum“ mitgebracht. Im
Gepäck waren gleichzeitig Pinsel und
Abtönfarben.
Gemeinsam mit den Senioren ging es ans
Werk. Die größeren Kinder malten die
Baumkrone aus, die Kleineren bemalten
den Stamm. Für die Senioren im Rollstuhl
hieß es, sich zu strecken und auf weiß
gebliebene Flächen hinzuweisen oder sie
mit einem langen Pinsel mit braun oder
14
grün vollständig zu füllen. Schnell entwickelte sich eine vertraute, unkomplizierte
Atmosphäre.
Auf die ausgeschnittenen roten Tonpapieräpfelchen dürfen nun immer wieder
Wünsche aufgeschrieben werden, die von
Bewohnern, Gästen und Freunden des
Hauses geäußert werden. Das Bäumchen
steht im Eingangsbereich. Weitere Äpfelchen können ergänzt werden - auch mit
eigenen Tonpapierkreationen. Schön wäre
es, wenn der Apfelbaum im Sommer mit
vollen Früchten abgeerntet und die Äpfel
verteilt werden können.
kurz und knapp
Das Patienten-Informations-Zentrum
(PIZ) am Klinikum Lüdenscheid bietet
dreiteilige Pflegekurse für Angehörige an. Die Pflegekurse sind kostenfrei und können unabhängig von der
Krankenkassenzugehörigkeit besucht
werden. Neben praktischen Übungen
zum Thema Bewegung und Grundpflege
erhalten die Teilnehmer auch Informationen rund um die Themen Sozialrecht,
Ernährung, Inkontinenz oder Verhinderung von Druckgeschwüren. Nähere
Infos im PIZ, Telefon 02351 46-2121.
Pflegekurse speziell für Angehörige
demenzkranker Menschen finden
im Klinikum Lüdenscheid jeweils
donnerstags von 16.00 bis 19.30 Uhr
ebenfalls im PIZ-Schulungsraum statt.
Nähere Infos im PIZ, Telefon 02351
46-2121.
Im Klinikum Lüdenscheid findet regelmäßig ein „Stomagesprächskreis“ für
Patienten und Angehörige statt. Ziel
ist der Austausch und die Besprechung
von Problemen im kleinen Rahmen. Eine
Stomatherapeutin führt durch die Veranstaltung. Weitere Infos bei Schwester
Thea Klingelhöfer, Telefon 02351 46-0.
Im Rahmen des Bücherbasars der Grünen Damen im Foyer des Klinikums wurden an einem Stand des
Fördervereins selbst gestaltete Postkarten verkauft. Der Erlös kam der Palliativstation zu Gute.
Mit viel Motivation für
das Wohl der Patienten
Förderverein der
Palliativstation: „Dem
Leben nicht mehr Tage,
sondern dem Tag mehr
Leben geben“
Wenn man in eins der sieben Einzelzimmer
auf der Station 3.5 blickt, sieht man warme
Wandfarben, gepaart mit großformatigen
Bildern, auf dem Bett liegt eine kuschelige,
farbenfrohe Decke und es duftet zeitweise
nach Orange, Lavendel oder Thymian. Dies
sind nur einige Dinge, um die sich der Förderverein der Palliativstation am Klinikum
Lüdenscheid kümmert. Der Verein wurde im
Sommer 2010 ins Leben gerufen.
Zahlreiche Menschen haben seither
zumeist Gelder gespendet und es gilt,
diese zum Wohle der Patienten sinnvoll
einzusetzen. In Gesprächen mit Patienten
und ihren Angehörigen aber auch mit dem
Fachpersonal wird immer wieder deutlich,
welche Bedürfnisse während des Klinikaufenthaltes neben der stationären Versorgung wichtig sind. Der Wandspruch in
der Palliativstation „Dem Leben nicht mehr
Tage, sondern dem Tag mehr Leben geben“
drückt dies aus. Scheinbare Kleinigkeiten,
wie z.B. die Erweiterung des Tee-Sortiments, finden großen Anklang.
Ein Großteil der Spendengelder wird für
die berufliche Qualifikation des Personals
eingesetzt. So haben die meisten Teammitglieder bereits eine Palliative-careWeiterbildung abgeschlossen, die einen
wichtigen Baustein im Umgang mit den
Patienten darstellt. Gilt es doch, sich bei
allem pflegerischen Knowhow, ganz individuell auf die Anliegen und Besonderheiten
der Patienten einzustellen, die im Übrigen
zu einem großen Teil die Station wieder
verlassen, um im Kreise der Familie, in
einem Hospiz oder auch Seniorenheim
ihre restliche Lebenszeit zu verbringen. Die
Palliativstation, die oft als Sterbestation
betitelt wird, verfolgt in erster Linie das
Ziel, dass die Menschen in ihrer häuslichen
Umgebung versterben können.
Um den palliativen Grundgedanken zu vernetzen, gibt es den Förderverein, der mit viel
Engagement auftritt. 2012 fand der erste
Palli-Cup statt, der mit der Teilnahme von
18 Fußballmannschaften eine gelungene
Großveranstaltung im Nattenberg-Stadion
war. Die Motivation der Organisatoren und
Teilnehmer für einen guten Zweck zu spielen, war enorm und verlangt 2014 unbedingt
nach einer Neuauflage. Im Herbst 2013
veranstaltete der Förderverein eine BenefizMatinee mit der Bigband Footprints SL, die
ein kulturelles Event für alle musikalischen
Freunde wurde.
Beim jährlich stattfindenen Weihnachtsmarkt der guten Taten und dem Bücherbasar
im Klinikum konnten zudem all diejenigen
Förderer aktiv werden, die sich gerne kreativ betätigen. Vielen Menschen ist es ein
Bedürfnis, Ihre Unterstützung dort einzubringen, wo sie sinnvoll ankommt und nicht
verpufft. Diesem Anspruch will der Verein
gerecht werden. Der Anfang ist getan und
2014 geht es mit Elan weiter.
Unterstützen Sie den
Palliativstation-Förderverein
Wenn auch Sie die Palliativstation unterstützen
möchten, wäre es toll, wenn Sie dem Förderverein
beitreten. Aber auch jede Spende hilft.
Förderverein der Palliativstation
am Klinikum Lüdenscheid e.V.
Konto 354 191
Sparkasse Lüdenscheid
BLZ 458 500 05
Eine Stomasprechstunde zur StomaBeobachtung und regelmäßiger Kontrolle wird im Klinikum Lüdenscheid
jeden 1. Mittwoch im Monat von
14.00 bis 15.30 Uhr angeboten. Die
Sprechstunde findet in der Ambulanz
der Chirurgie I (1. Untergeschoss im
Haupthaus) statt.
15
Klinikum Lüdenscheid
Werbung
Examen in der Tasche
Absolventen und Kursleiter des in Hellersen erstmals durchgeführten Kurses für Hygienebeauftragte.
Märkische Bildungsakademie für Pflege und Gesundheit
Kurs für Hygienebeauftragte
Die Märkische Bildungsakademie für Pflege
und Gesundheit führte erstmalig den Kurs
Hygienebeauftragte/r im Krankenhaus
durch. Der Lehrgang war zuvor bei der
Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene beantragt und zertifiziert worden.
Kursleiter waren Dr. Karl-Jörg Klausmann,
Leiter der Abteilung Krankenhaushygiene
und Bernd Flor, Leiter der Abteilung Fortund Weiterbildung bei der Märkischen
Bildungsakademie.
Die inhaltliche Gestaltung und Durchführung mit den Schwerpunkten Epidemiologie und Prävention von nosokomialen
Infektionen übernahmen die Mitarbeiterinnen der Abteilung Krankenhaushygiene
Gerlinde Koord und Gemma Egeling sowie
Dr. Thomas Detering, hygienebeauftragter
Arzt des Inneren Zentrums.
Anke Thoma aus dem Bereich Praxisanleitung widmete sich dem komplexen Thema
der Einhaltung hygienischer Arbeitsweisen
unter Praxisbedingungen. Marion Gierse
aus der Schule für Pflegeberufe und
Bernd Flor behandelten die Grundlagen
der medizinischen Mikrobiologie bzw. die
Aufbereitung von Medizinprodukten.
Am Ende von 64 Stunden lebhaften
Unterrichts, aufgelockert durch eifrige
Diskussionen und einer Besichtigung des
WIDI-Stericenters, schlossen folgende
siebzehn Kolleginnen und ein Kollege den
Kurs erfolgreich mit einer schriftlichen
Prüfung ab:
Cornelia Bödingmeier, Andrea Flor, Edith
Stratmann, Michele Röhricht, Anke Toma,
Rosemarie Eyok, Stefanie Hallmann, Annegret Weskamp, Beate Bielinsky, Hiltrud
Menges, Cordula Winzler, Doris Urbach,
Barbara Schneider und Anja Thiemeyer,
(alle Märkische Kliniken) sowie Susanne
Rossbach, Isabella Draß, Vanessa Lückert
und Stefan Schnippering (alle Sportklinik
Hellersen).
Nach einer dreijährigen Ausbildung in der
Gesundheits- und Krankenpflege haben
21 Schülerinnen und Schüler der Schule
für Krankenpflegeberufe ihre Examensprüfung mit Erfolg absolviert. Besonders
erwähnenswert: Michele Renko bestand
sämtliche Prüfungen mit der Note „sehr
gut“. Hier die Namen der Absolventen:
Merve Aydin, Carl Julian Clever, Jacqueline
Salomea Czyzycki, Doreen Dietrich, Hatice
Dinc, Dajana Fecker, Jennifer Friedrich,
Aljona Friesen, Dana Hebenstreit, Jacqueline Marie Kompert, Vanessa Koslowski,
Christian Krumm, Nicole Nadine Niester,
Burcin Polat, Alina Raffenberg, Michele
Renko, Sandra Schindler, Roman Seidenzahl, Carina Strelow, Manuela Walter und
Susanne Zameitat.
Arzt-Patientenseminare 2014
Eine Veranstaltungsreihe der
Märkischen Kliniken in Kooperation
mit der AOK
Auch in diesem Jahr veranstalten die
Märkischen Kliniken in Zusammenarbeit
mit der AOK unter der Überschrift „Gesundheit im Dialog“ wieder Arzt-Patientenseminare. Ärzte des Klinikums und
des Marienhospitals Letmathe werden
zu den Themen Darmkrebs, Schwindel,
Asthma bronchiale im Kindesalter, Diabetes, Depression und Behandlung von
Tumoren ohne Chemo referieren. Über
die einzelnen Veranstaltungen und die
Termine wird querbeet in seiner nächsten Ausgabe ausführlich berichten.
Selbsthilfegruppe nach Brustkrebs
Chronische Erkrankungen und andere
Widerstände im Leben suchen wir uns
nicht selbst aus. Allerdings kann jeder
selbst entscheiden, wie er damit umgeht. Beispielsweise Mitglied in einer
Selbsthilfegruppe werden. Rund zwanzig Gruppen präsentierten sich und
ihre Arbeit auf dem Selbsthilfetag im
Stern-Center Lüdenscheid. Mit einem
Info-Stand vor Ort war auch die „Selbst16
hilfegruppe nach Brustkrebs“ mit ihrer
Leiterin Anette Andrejewski (auf dem
nebenstehenden Foto links) und Annette
Harnisch (rechts), Brustschwester in der
Frauenklinik am Klinikum Lüdenscheid.
Die Selbsthilfegruppe trifft sich regelmäßig jeden 2. Donnerstag im Monat
von 17.00 bis 19.00 Uhr im Seminarraum des Klinikums. Interessierte sind
hier herzlich willkommen.
17
Klinikum Lüdenscheid
Klinikum Lüdenscheid
Großer Andrang beim Bücherbasar
Vom Erlös wurden neue Werke für die Bücherwagen angeschafft
Highlights im 1. Quartal 2014
Wo kommt unser Essen her und was ist
gesund? Ernährungskurs für Vorschulkinder mit
Jennifer Günther. Dienstag, 14.1.14, 9 Uhr.
Entwicklung zum Ich – glücklich im Wir!
Elternabend/Erziehung lernen... mit der Dipl. Sozialpädagogin Doris Henkel-Klamann. 14.1.14 und
21.1.14, 19.30 Uhr. Anmeldung erforderlich.
Jubiläen und Verabschiedungen
Jutta Baumann, Housni Belmadani, Britta
Birkelbach, Rabah Boudjbiha, Anja-Caroline Burgardt, Dagmar Gille, Renate Jarzombek, Kerstin Kauth und Judith Zels-Pütz
feierten jetzt ihr 25-jähriges Dienstjubiläum. Bei der Veranstaltung wurden zudem
Julika Bauckhage, Anke Deiters, Ulrike
Frank, Lukretia Frenz, Peter Krause, Ulrike
Mühler, Margret Ploch, Annegret Reents,
Maria Toennies und Barbara Weigert in den
Ruhestand verabschiedet. Unser Bild oben
zeigt die Jubilare und die verabschiedeten
Kollegen zusammen mit Geschäftsführer
Dr. Bernhard Schwilk und dem Betriebsratsvorsitzenden Manfred Heise.
Kurz vor Weihnachten fand noch eine weitere
Jubiläumsveranstaltung statt. Hier konnten
Silvia Apel, Petra Brüne, Claudia Cordes,
Stefan Gehring, Claudia Kipper-Van Hoof,
Stefanie Konitzer, Martina Neumann-Gerhards, Holger Piotrowski, Christiane Richter,
Sultan Sert, Kerstin Sonnenhol und Alexandra
Tarin-Engelbrecht auf 25 Jahre im öffentlichen Dienst zurückblicken. In-Ja Blasius,
Dana Cirkovic, Heike Graumann, Maria Röder,
Helga Ruch-Neumann und Annette Schröder
wurden in den Ruhestand verabschiedet.
Das untere Bild zeigt diese Jubilare und die
verabschiedeten Kollegen zusammen mit den
Geschäftsführern Dr. Bernhard Schwilk und
Matthias Germer sowie dem Betriebsratsvorsitzenden Manfred Heise.
„Der Grüffelo“. Neujahrsempfang und Theateraufführung. Samstag, 18.1.14, 10.00 Uhr
in der Kapelle des Haupthauses. Eintritt: 0,50 E.
Anschließend Brunch im Familienzentrum.
Kostenbeitrag: 3 E Erwachsene, 1,50 E Kind.
Anmeldung bis zum 8.1.2014 erforderlich.
Power für den Tag. Wir frühstücken im Familienzentrum. Dienstag 21.1.2014 ab 8 Uhr.
Wie funktioniert die Ernährungspyramide?
Eltern-Kind Veranstaltung (ab 4 Jahre) mit Jennifer
Günther. 23.1.14,16 Uhr. Anmeldung erforderlich.
Buchausstellung Kinderland. Montag, 17.2.14.
Väterstammtisch im Cafe „Kleiner Prinz“ mit
Ansgar Röhrbein und Gunnar Kolbe.18.2.14, 19 Uhr.
Erfolgreich zurück in den Beruf. Informationen für Wiedereinsteigerinnen. Agentur für Arbeit,
Frau Henseler. Mittwoch, 19.2.14, 9 -12 Uhr.
Kinderbetreuung möglich. Anmeldung erforderlich.
Alle Mann an Bord. Familienveranstaltung,
Hallenbad Nattenberg. Kooperationsveranstaltung
mit der Stadt Lüdenscheid und den Stadtwerken.
Samstag, 22.2.14, 14-18 Uhr.
Mit Kindern sicher unterwegs. Neue EURichtlinien für Kindersitz und Co. Mit Polizeioberkommissar Michael Kaufhold. Montag, 24.2.14,
19.30 Uhr. Anmeldung erforderlich.
Die Grünen Damen des Klinikums Lüdenscheid konnten sich in der zurückliegenden
Vorweihnachstzeit erneut über großen
Andrang bei ihrem Bücherbasar freuen. Die
Veranstaltung, die im Foyer des Klinikums
Lüdenscheid stattfand, ist mittlerweile zu
einer festen Einrichtung geworden. Viele
Bürgerinnen und Bürger sowie auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses nutzten die Gelegenheit, sich mit
günstigem Lesestoff aller Art einzudecken.
Romane und Krimis, Koch- und Sachbücher aller Art, Reiseführer, Bildbände,
christliche Literatur, Biographien, Bilderund Kinderbücher: alles war preiswert zu
erstehen. Für junge Pferdeliebhaberinnen
war sogar eine ganze Kiste mit Pferdegeschichten zusammengestellt worden.
Frauen im vorgerückten Alter konnten
ein Wiedersehen mit Büchern aus ihrer
Jugendzeit feiern. Mit viel Liebe und nach
Kategorien geordnet hatten die Grünen
Damen ihre „Schätze“ aufgebaut. Für die
übersichtliche Präsentation der Bücher
bekamen sie manches Lob zu hören. Vom
Erlös des Bücherbasars werden handliche
Bücher für die Bücherei und die Bücherwagen angeschafft, mit denen die Grünen
Damen den Patienten den gewünschten
Lesestoff in die Zimmer bringen.
Originelle Begründung führte zum Erfolg
Das soll mein Buch werden, weil ich der Katzenversteher bin!
„Das soll mein Buch werden, weil ich ein
Katzenversteher bin!“ Mit diesem unumstößlichen Argument überzeugte Dieter
Paß aus der Technischen Abteilung die
Jury der Grünen Damen und gewann den
Langenscheidt Ratgeber „Katze – Deutsch
/ Deutsch – Katze“. Er selbst hatte sich freiwillig von seinem Tier namens Kasimir zum
willenlosen, untertänigen Dosen- und Türöffner sowie Auf-der-Bettkante-Schläfer
machen lassen. Und dennoch: „Unser Kasimir hat mir in der ersten Minute vermittelt,
wie man ein Menschenherz öffnet“, heißt
es in seiner amüsanten Begründung.
Besucher des Bücherbasars der Grünen
Damen waren aufgefordert, eine originelle
oder herzergreifende Begründung abzugeben, warum der Sprachführer, von dem
der Verlag zwei Exemplare zur Verfügung
gestellt hatte, in ihren Besitz übergehen
sollte. Das kleine Buch weiht Leser in die
Geheimnisse der Katzensprache ein: Was
meint die Katze, wenn sie ihre Zunge in
die Frühstücksbutter steckt? Was will sie
sagen, wenn sie sich nachts schnurrend
auf das Gesicht vom Herrchen setzt?
Was, wenn sie ihre Besitzer nonchalant
von ihren Lieblingsplätzen verdrängt und
was will sie mit ihren unglaublich vielen
nuancierten „Miauuus“ ausdrücken? Ein
weiteres Buch gewann Schwester Martha
Tatidou von der Komfortstation.
Kochen mit Eltern und Kindern. Alles für
das Partybuffet mit A. Van Veirdegem und A.
Renner- Wilhelm. Dienstag, 25.2.14, 16.00 Uhr.
Kostenbeitrag, ca. 4 E. Anmeldung erforderlich.
Entspannung für Eltern und Kinder mit klassischer Musik. Mit Yvonne Michen. Donnerstag
(6.3.-13.3.-20.3.),16 Uhr. Anmeldung erforderlich.
Experimente für Väter und Kinder mit Jaqueline Otto und Annemarie Renner-Wilhelm. Samstag,
8.3.14, 10-12 Uhr. Kostenbeitrag 2 E.
Flohmarkt im Familienzentrum. 29.3.14,
10-12 Uhr. Nähere Infos im Familienzentrum.
18
Selbsthilfegruppen
Die Selbsthilfegruppe des Interessenverbandes für Unfallverletzte
im Märkischen Kreis (IVU) trifft sich
jeden dritten Mittwoch im Monat
ab 18 Uhr im Klinikum Lüdenscheid.
Weitere Infos im Sekretariat der
Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Lüdenscheid,
Telefon 02351 46 3021.
Die Patientenliga für Atemwegserkrankungen, Ortsverband Lüdenscheid, trifft sich jeden letzten
Donnerstag im Monat (außer Dezember) um 19.00 Uhr im Klinikum
Lüdenscheid (Seminarzentrum, Haus
7). Jeder Interessierte ist herzlich
eingeladen. Weitere Infos bei Marlene
Dudanski, Telefon 02351 27567.
Die Treffen der Frauenselbsthilfegruppe nach Brustkrebs am Märkischen Brustzentrum finden jeden
2. Donnerstag im Monat von 17.00
bis 19.00 Uhr im Haupthaus des Klinikums Lüdenscheid (Seminarraum)
statt.
Karneval im Familienzentrum. 3.3.14, 9 -12
Uhr. Anmeldung erforderlich. Kostenbeitrag 3,50 E.
Weitere Infos: 02351/ 462400
Beim Bücherbasar der Grünen Damen wurde
manches Schnäppchen gemacht.
Christiane Krappe von den Grünen Damen (links) überreichte den beiden Gewinnern Dieter Pass und
Martha Tatidou ihre Bücher.
Die Regionalgruppe Märkischer Kreis
Lymphome und Leukämien trifft
sich jeden 4. Samstag im Monat im
Haupthaus des Klinikums Lüdenscheid (Seminarraum).
19
Werbung
Klinikum Lüdenscheid
Liebe Patientin, lieber Patient,
Ihr Weg auf der Suche nach Hilfe und
Heilung hat Sie ins Klinikum Lüdenscheid geführt. Vielleicht begegnen Ihnen hier Gedanken und Fragen, die neu
und besorgniserregend sind. Manchmal
tut es gut, sich darüber auszutauschen.
Wir, die Seelsorgerinnen und Seelsorger in diesem Haus, möchten Sie und
Ihre Angehörigen auf Ihrem Weg begleiten - wenn Sie es wünschen.
Wir sind für Sie da, wenn Sie
• über all das sprechen möchten,
was Sie bewegt
• einen Menschen brauchen, der
Ihnen zuhört
• nicht mehr weiter wissen
• sich allein gelassen fühlen
• mit einem Menschen beten oder
beichten möchten
• Abendmahl oder Kommunion auf
Ihrem Zimmer wünschen
• wenn...
Soweit uns das möglich ist, kommen
wir regelmäßig auf die Stationen. Sie
und Ihre Angehörigen können aber auch
gern selbst in Kontakt mit uns treten. Sie
erreichen uns über die Mitarbeiter Ihrer
Station oder telefonisch:
Evangelische Seelsorge: (46) 27 02
Katholische Seelsorge: (46) 27 03
Mit guten Wünschen grüßen Sie
Ihre Seelsorgerinnen und Seelsorger
GOTTESDIENSTE
in unserer Krankenhauskapelle
Evangelischer Gottesdienst
Sonntag um 10 Uhr, am 2. und 4.
Sonntag im Monat mit Abendmahl
Katholischer Gottesdienst
Samstag, 16 Uhr (Eucharistiefeier)
TV/Radio
Unsere Gottesdienste können Sie
auch in Ihrem Zimmer kostenlos mit
verfolgen: im Radio Kanal 60 oder
im TV Kanal 40. (Haus 6: TV Kanal 9)
Besuchen Sie uns auch im Internet:
www.klinikum-luedenscheid.de
20
Foto: Petra Schulz
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen
Der Jahreswechsel liegt hinter uns. Das Alte ist
vergangen, das Neue hat begonnen. Doch stimmt
das? Ist das Alte wirklich vergangen? Hat wirklich
etwas ganz Neues begonnen?
Wenn ich meinen Alltag so betrachte, dann
entdecke ich noch vieles aus dem vergangen
Jahr, das sich ins neue Jahr hineingezogen hat.
Gedanken, Gefühle, Fragen, die mich im letzten
Jahr beschäftigt haben und mich immer noch
beschäftigen; Sorgen, Krankheiten, Verluste, all
das können wir nicht an der Schwelle zum neuen
Jahr einfach ablegen. Auch wenn wir dass gerne
täten. In den letzten Tagen des vergangenen Jahres
und auch in den ersten des Neuen hörte ich häufig
Sätze wie diese: Hoffentlich wird das kommende
Jahr besser als das alte. Jetzt reicht es, dieses Jahr
muss besser werden. Bei manchen Äußerungen
hörte ich den Wunsch heraus, das Vergangene
abzuschließen, wegzusperren, so dass das neue
Jahr ganz unbeschwert sein kann. Der Wunsch
ist recht gut nachvollziehbar und die Gründe
dafür können sehr unterschiedlich sein. Es sind
Ereignisse, Entwicklungen, Belastungen, die wir
als negativ sehen und beschreiben und somit
gerne im alten Jahr zurücklassen wollen. Doch
will uns das nicht immer gelingen. Gerade wenn
Sie im Klinikum Patient oder Patientin sind, spüren
Sie vielleicht, dass es mit dem Zurücklassen nicht
so einfach ist.
Was hat das neue Jahr dann zu bieten, wenn es
„nur“ die Fortsetzung des Alten ist? Mir fällt dabei
ein Gedicht von Rainer Maria Rilke ein. Darin heißt
es : Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehen.
Wenn wir das Leben mit dem Wachsen eines
Baumes vergleichen, dann legt uns dieses Bild
nahe, dass alles, was in unserem Leben geschieht
zu uns gehört und sich nicht ablegen und ausradieren lässt. Wenn wir eine Baumscheibe betrachten,
können wir in ihr Zeiten des Wachstums und auch
Zeiten der Dürre, der Krankheit, der Beschädigung
erkennen. Kein Ring gleicht dem anderen. Jede Zeit
gehört zu dem Bild der Baumscheibe.
Rilke nutzt das Bild der Baumscheibe um das
Wachstum des Menschen zu beschreiben. Mit
jedem Jahr legt sich ein neuer Ring um die Mitte
unseres Lebens. Das was vergangen ist, ist nicht
einfach ausgelöscht, sondern eingebettet in die
folgenden Jahre. Mit jedem Jahr, das wir neu
beginnen, legt sich ein Ring über unser bisheriges Leben, über unsere Erfahrungen, Sorgen,
unser Leid. Vielleicht deckt dieses Jahr etwas zu,
vielleicht setzt sich in diesem Ring auch etwas fort.
Noch wissen wir nicht, wie das Jahr wird und doch
ist es Wachstum.
Mir tut es gut, am Beginn des neuen Jahres
noch mal auf die Botschaft von Weihnachten zu
schauen. Egal, wie mein Leben sich im Jahr 2014
gestaltet, egal was sich aus 2013 in das neue Jahr
„hineingeschmuggelt“ hat, Gott ist an meiner Seite.
Deshalb ist er Mensch geworden, weil er auf und
an der Seite der Menschen sein will, weil er Sie
und mich nicht allein durch dieses Jahr, durch
unser Leben gehen lassen will. Er ist an unserem
Wachstum interessiert.
Für das vor uns liegende Jahr wünsche ich uns,
dass wir es leben können in dem Vertrauen auf
diesen menschlichen, nahen Gott.
Petra Schulz
Katholische
Krankenhausseelsorgerin
am Klinikum Lüdenscheid
21
Werbung
Marienhospital Letmathe
Grüne Damen beim
Tag des Ehrenamtes
Freuen sich über frisch renovierte Räumlichkeiten: vorne die beiden Klinikdirektoren Dr. Ulrich Müller
(Innere Medizin) und Dr. Rudolf Hollenders (Chirurgie), dahinter der Leitende Oberarzt Joachim Kaiser
und Verwaltungsleiter Matthias Faßmann.
Schicke Patientenzimmer
mit neuen Nasszellen
Stationsrenovierung im
Marienhospital Letmathe
Renovierte Patientenzimmer, neue Nasszellen und neue Lichttechnik auf den
Fluren: auf der Station 2 des Marienhospitals Letmathe hat sich einiges getan.
Die Märkische Kliniken GmbH nahm
rund 230.000 Euro in die Hand und
sorgte mit dieser Investition für einen
wohnlicheren Stationscharakter. Zwanzig
Patientenzimmer verfügen nun über eine
helle und freundliche Ausstattung. „Wir
haben zusätzlich drei Einbettzimmer
einrichten können, so Matthias Faßmann,
Verwaltungs- und Pflegedienstleiter des
Marienhospitals. Faßmann machte ferner
deutlich, dass sämtliche Nassbereiche modernisiert wurden. Dr. Ulrich Müller, Chef
der Inneren Medizin und Ärztlicher Direktor
des Hauses: „Es ist gut, dass die Zeit der
duschfreien Zimmer endlich vorbei ist. Eine
Nasszelle in jedem Patientenzimmer gehört
mittlerweile zum Standard eines jeden
Krankenhaues.“ Die neue Lichttechnik auf
dem Stationsflur unterstützt den positiven
Gesamteindruck. 2014 gehen die Modernisierungsmaßnahmen im Marienhospital
Letmathe weiter. In den kommenden Monaten soll die Station 3 auf Vordermann
gebracht werden.
Blick in den Aufenthaltsbereich der modernisierten Station.
22
Beim Iserlohner Ehrenamtstag im Letmather Saalbau stellten sich zahlreiche ehrenamtlich tätige Organisationen und Vereine
dem Publikum vor. Ziel der ganztägigen
Veranstaltung war es, die Bürger über die
wichtige Tätigkeit zu informieren und neue
Mitstreiterinnen und Mitstreiter für das Ehrenamt zu gewinnen. Die „Grünen Damen“
des Marienhospitals Letmathe konnten im
Rahmen der Veranstaltung zahlreiche Gespräche mit interessierten Bürgern führen
und von ihrer Tätigkeit berichten. An dieser
Stelle sei daraufhin gewiesen, dass sich
die Grünen Damen über weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen würden.
Auch interessierte Männer können die
ehrenamtliche Krankenhaushilfe selbstverständlich unterstützen. Wer sich einmal pro
Woche oder alle zwei Wochen 3 Stunden
vormittags Zeit nehmen kann und Freude
im Umgang mit Menschen hat, ist eingeladen, sich zu melden. Ansprechpartner sind
Frau Trinn (Telefon 02374 13043) und Frau
Schell (Telefon 02371-2199250).
Die Grünen Damen des Marienhospitals Letmathe
bei ihrem Jahresausflug.
Grüne Damen zu Gast
im Altenberger Dom
Ihre traditionelle Jahresfahrt führte die
Grünen Damen des Marienhospitals Letmathe zum Altenberger Dom auf dem
ehemaligen Klostergelände der Zisterzienser-Abtei. Bei einer Führung erfuhr die
Gruppe viel über die bewegte Geschichte
des Gotteshauses und der ehemaligen
Klosteranlage. Nach dem Mittagsessen
ging es weiter zum Schloss Burg, wo ein
gemütliches Kaffeetrinken und ein Bummel durch die kleinen Handwerkslädchen
auf dem Programm standen. Begleitet
wurden die Grünen Damen von Matthias
Faßmann, dem neuen Verwaltungs- und
Pflegedienstleiter des Marienhospitals.
23
Marienhospital Letmathe
Marienhospital Letmathe
Dem
Schmerz
keinen
Raum
lassen
Schmerzmedizin am
Marienhospital Letmathe:
Die Implantation eines
Nervenschrittmachers
bringt Linderung
24
Chronische Rücken- und Beinschmerzen
behindern insbesondere viele ältere Menschen und führen zu einer nachhaltigen
Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Auslöser sind häufig Erkrankungen der
Wirbelsäule, aber auch Durchblutungsstörungen können zu starken Schmerzen
führen. „Vielen Patienten konnte die
Implantation eines Nervenschrittmachers
zur Behandlung von Rücken- und Beinschmerzen bislang helfen“, so Dr. Wolfgang
Welke, Klinikdirektor der Schmerzklinik am
Marienhospital in Letmathe.
Meist durchlaufen Schmerzpatienten
eine langjährige Odyssee, bevor sie einem
Schmerzspezialisten vorgestellt werden.
Neben Injektionsbehandlungen nehmen
viele Betroffene Schmerzmedikamente bis
hin zu Opiaten ein. Vielfach werden auch so
genannte periphere Schmerzmittel (Diclofenac, Ibuprofen etc.) über Jahre hinweg
verabreicht, die langfristig zu Nebenwirkungen wie Magen-Darmblutungen oder
einer Einschränkung der Nierenfunktion
führen können. Eine frühe Zuweisung zum
Schmerzspezialisten hätte dies vermeiden
können, weil es Verfahren der Schmerzlinderung gibt, die ohne eine medikamentöse
Behandlung auskommen.
In der Schmerzklinik am Marienhospital
werden diese, auch neuromodulativ genannten Verfahren, seit über 20 Jahren
angeboten und durchgeführt. Das Spektrum der Klinik reicht von der Behandlung
von Schmerzsyndromen im Bereich der
Wirbelsäule mit Hilfe des Epiduroskops
(Spiegelung und Gewebsabtragung im
Wirbelkanal) bei der Schmerzmittelgabe über implantierte Schmerzpumpen
bis zur Anwendung von so genannten
Schmerzschrittmachern und Elektroden
im Wirbelkanal.
Zahlreiche Patienten werden der Letmather Klinik mit der Diagnose FBSS (Failed
Back Surgery Syndrom) zugewiesen. Bei
diesen Patienten handelt es sich um
mehrfach an der Bandscheibe oder am
Wirbelkanal operierte Patienten, die trotz
dieser zahlreichen Operationen nur eine
kurzfristige oder gar keine Linderung
verspüren. Nicht selten treten beim FBSS
nicht nur Rücken-, sondern auch Beinschmerzen auf und ein Phänomen, das
typischerweise als Claudicatio spinalis
- schmerzbedingte Einschränkung der
Gehfähigkeit - bezeichnet wird. Dazu
kommt, dass jahrelang ertragene körperliche Schmerzen und ein ständiger Medikamentenkonsum bei vielen Patienten
häufig in eine Depression mündet. Antriebslosigkeit, Trauer oder Verzweiflung
stellen sich ein. Die Implantation eines
Schmerzschrittmachers kann in solchen
Fällen die Schmerzfortleitung zum Gehirn blockieren und zu einer deutlichen
Verbesserung der Lebensqualität führen.
Patienten können wieder am Alltag teilnehmen und Aktivitäten ausführen, die
zuvor schon lange nicht mehr möglich
waren.
Vor der Implantation des Schmerzschrittmachers wird in einer Testphase geprüft,
ob das System individuell ausreichend
wirksam ist. Dabei wird eine kleine Elektrode unter örtlicher Betäubung über eine
Nadel im Wirbelkanal in der Region platziert, die für die Umschaltung der Reize
von den Beinen zum Gehirn zuständig ist.
Während des ca. 30-minütigen Eingriffs
kann der Patient dem Arzt bereits eine
Rückmeldung darüber geben, ob er eine
Veränderung wahrnimmt. Ein speziell
ausgebildeter Techniker justiert nach dem
Eingriff dann die Elektrode. Nach rund
zwei Wochen im Alltag wird deutlich, welche Vorteile das System für den Patienten
hat. „Bei vielen Patienten zeichnete sich
bereits in dieser Phase eine Schmerzreduktion von 60 Prozent ab“, erklärt Dr.
Welke. „Es kann dann ein Antrag bei der
Krankenkasse gestellt werden, die in der
Regel die Kosten übernimmt, wenn eine
Linderung von mehr als 50 Prozent erzielt
wird“, fügt er hinzu.
Mit dem Schmerzschrittmacher, auch
Nervenschrittmacher genannt (sog. SCS
Spinal Cord Stimulation = Wirbelkanalstimulation), werden Beinschmerzen und
auch lokale Rückenschmerzen behandelt.
Ein weiteres Verfahren ist die so genannte
Nervenfeldstimulation, die bei chronischen
Rückenschmerzen eingesetzt wird. Hierbei
werden die Elektroden unter der Rückenhaut platziert.
Insbesondere Patienten mit Beinschmerzen im Zuge
der Schaufensterkrankheit kann mit dem Schmerzschrittmacher geholfen werden.
Die Elektroden des Schmerzschrittmachers werden an den entsprechenden Stellen des Wirbelkanals
oder unter der Rückenhaut angebracht und dann mit dem Schmerzschrittmacher, der unter der Bauchhaut implantiert ist, verbunden. Abbildungen (3): medtronic
Bei Patienten mit arterieller Verschlusskrankheit (sog. Schaufensterkrankheit)
kann der minimal-invasive Eingriff Amputationen vermeiden oder zumindest
hinauszögern. Eine neue Variante der
Neurostimulation ist die Stimulation mit
einer am Hinterkopf implantierten Elektrode. Dieses Verfahren wird bei speziellen
Kopfschmerzformen (chronische Migräne,
Cluster, Occipitalneuralgie etc.) erfolgreich
eingesetzt.
Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Patientin war auf dem Bahnsteig gestürzt und
hatte einen Teilabriss des so genannten
Armplexus (Nerven zur Armversorgung)
erlitten. Daraus resultierten heftigste Nervenschmerzen, die auf eine medikamentöse
Therapie nicht ansprachen und eine teilweise Lähmung des Arms verursachten.
Schon am Tag nach der Implantation des
Nervenstimulationssystems im Halsbereich
kam es zu einem deutlichen Abschwellen
der zuvor chronisch angeschwollenen
Hand und die Patientin konnte nachts
wieder auf der Seite des betroffenen Armes
schlafen. In den Wochen danach konnte die
Schmerzmedikation um 80 Prozent reduziert werden. „Die Patientin beabsichtigt
wieder in ihrem Beruf tätig zu werden,
daran war vor der Behandlung nicht zu
denken“, so Dr. Wolfgang Welke.
„Die Technik der Implantate ist heutzutage
sehr ausgereift“, weiß der Klinikchef. Selbst
Veränderungen der Körperposition werden
von einigen Stimulatoren erkannt und der
Stromfluss entsprechend angepasst. Die
neueste Entwicklung sind Generatoren und
Elektroden, die auch im Magnetresonanztomographen eingesetzt werden können.
Mögliche Indikatoren für
einen Schmerzschrittmacher
• Arm- und Beinschmerzen bei
Wurzelschädigung oder –reizung
• Beindurchblutungsstörungen
• Neuropathischer Schmerz
(Nervenschmerzen)
• CPRS (früher Sudecksche Erkrankung)
• Schmerzmittelunverträglichkeit
• Resistente chronische Schmerzen
• Bei ausgeprägten Nebenwirkungen unter medikamentöser Therapie
• Chronische Schmerzen nach Band scheiben- oder Versteifungsoperationen
• Neuralgien
• Schmerzen bei Angina pectoris
(koronare Herzkrankheit)
• Chronische lumbale Rückenschmerzen
Weitere Infos
Klinik für Anästhesie
und Schmerzmedizin am
Marienhospital Letmathe
Klinikdirektor
Dr. Wolfgang Welke
Telefon: 02374 541270
Mail: [email protected]
25
Reha-Kliniken
Buchtipps
Die hier vorgestellten Bücher sind im Buchhandel erhältlich, sie können aber auch im
Patienten-Informations-Zentrum (PIZ) im Foyer des Klinikums Lüdenscheid „unter die Lupe“ genommen werden.
Das PIZ hat von montags bis freitags, 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Entsprechend gekennzeichnete Bücher finden Sie auf dem Bücherwagen der Grünen Damen.
Prävention in der Reha-Klinik Lüdenscheid
Wieder viele interessante
Angebote - Programm
für das 1. Halbjahr 2014
liegt jetzt vor
In regelmäßigen Abständen bietet die
Reha-Klinik Lüdenscheid Präventionskurse
an. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten im Regelfall anteilig die Kurskosten (ca. 80-100%). Daher sollten Sie
sich in jedem Fall vor Beginn des Kurses
bei Ihrer Krankenkasse informieren und
die konkreten Erstattungsbedingungen
erfragen. Voraussetzung ist das Erfüllen
der Qualitätsanforderungen, basierend
auf dem sogenannten „Leitfaden Prävention“, der gemeinschaftlich von allen
Krankenkassen erarbeitet wurde und für
alle verbindlich ist.
Die Reha-Klinik Lüdenscheid erfüllt in hohem
Maße die Qualiätsanforderungen, u. a. durch
hoch qualifizierte Kursleiter, strukturierte
Kurskonzepte, angemessene räumliche Voraussetzungen und kleine Gruppen. Sie bietet
Sanftes Rückentraining für
Pflegekräfte des Klinikums
Kurse beginnen am 13. Januar im Seniorenzentrum Hellersen
Mit zwei Kursen zur Rückenfitness wendet
sich die Reha-Klinik Lüdenscheid speziell
an die Pflegekräfte des Klinikums Lüdenscheid. Rückenschmerzen hat fast jeder
irgendwann einmal. Das hängt häufig
mit ungünstigen Bewegungen und psychischen Belastungen zusammen. Das
„Sanfte Rückentraining“ zeigt auf, wie
26
Rückenschmerzen gezielt vorgebeugt
werden kann. In Verbindung mit wichtigen
Informationen zum Thema Rücken stehen
insbesondere Übungen zur Kräftigung und
zur Dehnung der Muskulatur sowie zur
Entspannung und zur Stressbewältigung
auf dem Programm. Die Kurse (Kosten
jeweils 100 Euro) werden als Arbeitszeit
anerkannt. Für AOK-Versicherte ist die
Teilnahme kostenfrei. Wer bei einer anderen Krankenkasse versichert ist, kann
dort die Kostenübernahme beantragen.
Für Schichtarbeiter sind die beiden Kurse
auch in Kombination buchbar.
Kurs I: Beginn am 13. Januar 2014 im
Seniorenzentrum (Haus 6) auf dem Klinikgelände. 10 Einheiten a 90 Minuten, jeweils
von 11.30 bis 13.00 Uhr.
Kurs II: Beginn am 13. Januar 2014 im
Seniorenzentrum (Haus 6) auf dem Klinikgelände. 10 Einheiten a 90 Minuten, jeweils
von 14.15 bis 15.45 Uhr.
Weitere Infos und Anmeldungen in der
Reha-Klinik Lüdenscheid (Julia Holzrichter,
Telefon 02351 46-5015) oder bei der AOK
NordWest (Corinna Provenzano, Telefon
02351 105-313).
darüber hinaus konkrete Kooperationskurse
mit Krankenkassen (z.B. AOK) an.
Hier die Präventionskurse, die im ersten
Halbjahr 2014 angeboten werden:
Aqua Fitness - Aqua Fitness 60+ - Fit bis ins
hohe Alter - Autogenes Training - Rückentraining mit dem Flexi Bar - Herz-Kreislauf-Training mit Geräteunterstützung
- Nordic Walking - Osteoporose Prävention
- Pilates - Progressive Muskelentspannung
- Qigong - Taiji - Die neue Rückenschule
- Rücken Fit - Wirbelsäulengymnastik.
Zudem besteht die Möglichkeit das Wellnessprogramm zu nutzen. Hier werden
neben der klassischen Massage eine Aroma-Massage, eine Bienenwachspackung
und Hot Stones - Tiefenentspannung mit
Natursteinen - angeboten. Nicht zuletzt
ist die Reha-Klinik Lüdenscheid auf dem
Feld der Ernährungsbratung unterwegs
- u.a. mit der ganzheitlichen Ernähurngsberatung nach der 5-Elemente-Ernährung.
Hier gibt es die Möglichkeit, persönliche
Beratungstermine zu vereinbaren.
Die Teilnehmer der Präventionskurse der
Reha-Klinik Lüdenscheid haben die Möglichkeit, auf den ausgewiesenen Parkplätzen rund um das Gebäude kostenlos zu
parken.
Kontakt/Infos
Märkische Reha-Kliniken GmbH
Reha-Klinik Lüdenscheid
Paulmannshöher Str. 14
58515 Lüdenscheid
Ansprechpartnerinnen:
Farida Abderrahim
Julia Holzrichter
fon (02351) 46 - 5015
fax (02351) 46 - 2659
www.reha-mk.de
e-mail:[email protected]
[email protected]
Wenn Eltern hilfsbedürftig
werden,
ist dies auch für die
Kinder oft eine organisatorische, finanzielle und emotionale Herausforderung.
Was können Kinder tun, wenn Pflege nötig wird? Wie meistert man die finanziellen und organisatorischen Probleme?
Und wie lässt sich rechtlich vorsorgen?
Wie kann man ein altersgerechtes Wohnumfeld schaffen oder die Hilfe nach einem Krankenhausaufenthalt planen? Der
Ratgeber bietet erwachsenen Kindern
eine Vielzahl von Anregungen, Tipps und
Checklisten, damit sie den Eltern beratend und unterstützend zur Seite stehen
können.
Es hilft, sich bewusst
zu machen, dass die
Depression eine Krankheit ist wie andere
auch und keinesfalls Ausdruck persönlichen Versagens. Neben einer medikamentösen und/oder psychotherapeutischen Behandlung ist es eine weitere
Möglichkeit, die eigene Seele zu stärken und neue Fähigkeiten zu erproben.
Vielleicht tanzen oder malen? Welche
Methoden aus der Naturheilkunde, der
Entspannungsverfahren und alternativen
Therapien es noch gibt, um die Gefühlszustände langfristig in der Balance zu
halten, beschreibt dieser Ratgeber anschaulich. Auch das Thema Ernährung
wird beleuchtet.
Der Roman erzählt
aus der Sicht des
zwölfjährigen Zeno
und der seines Großvaters, von dessen
Existenz der Junge wegen eines Familienstreits lange nichts wusste. Bis er aufgrund einer schweren Krankheit und eines Klinikaufenthalts des Vaters beim Opa
einquartiert wird. Parallel zu dem Opa-Enkel-Sommer wird die Kindheits- und Lebensgeschichte des alten Mannes erzählt.
Der ist Eigenbrötler, als Jude traumatisiert
durch Flucht und Verfolgung während der
Nazizeit. Auf wunderbare Weise entsteht
eine Nähe zwischen den beiden, die ihnen
Kraft verleiht und den alten Mann wieder
ins Leben zurückfinden lässt.
Eltern unterstützen, pflegen, versorgen
256 Seiten, Stiftung Warentest
ISBN: 978-3-86851-134-5, 19,90 Euro
Depression natürlich behandeln
144 Seiten, Schlütersche Verlag
ISBN 978-3-89993-649-0, 19,95 Euro
Der Sommer am Ende des Jahrhunderts
350 Seiten, Knaus Verlag
ISBN: 978-3813504996, 19,99 Euro
Der Schwerpunkt dieAuch wenn der Titel
Der Gedanke ans Sterses umfangreichen
das vermuten ließe,
ben wird von vielen
Buches liegt nicht
dieses Buch ist kein
verdrängt. Und zum
auf der Pflege, sondern soll Menschen, Ratgeber zur Sterbebegleitung. Es ist die Schmerz über den Verlust eines geliebten
die tagtäglich Demenz-Erkrankte zuhause Geschichte einer Frau, die auf der Suche Menschen wollen nüchterne Entscheidunoder in der stationären Einrichtung be- nach sich selbst ihren ‚eigenen‘ Weg be- gen über Bestattungsformalitäten gar nicht
gleiten, Wissen vermitteln und bewähr- schreibt und dabei auch sterbende Men- passen. Doch müssen solche Entscheidungen,
te Tipps für den Alltag geben. Detailliert schen begleitet. Die Autorin erzählt vor- die auch erhebliche finanzielle Folgen haben,
beschreibt die Autorin die Bedeutung der nehmlich von persönlichen Erfahrungen getroffen werden. Dieser Ratgeber erläutert
Aktivitäten von Menschen mit Demenz in eingebettet in „Versäumnisse“, von der die verschiedenen Formen der Bestattung,
häuslichen, stationären und palliativen ihr Menschen am Ende des Lebens erzählt die Kosten für Grab und Bestattung sowie
Situationen. Rechtliche, ethische und hy- haben. Einsichten, die das Leben verän- alle Formalitäten, die zu erledigen sind.
gienische Aspekte runden dieses prakti- dern, wie der Untertitel verspricht, sucht Außerdem: Praktische Checklisten zu wichsche Handbuch ab.
man allerdings vergeblich.
tigen Dokumenten im Todesfall.
Praxishandbuch Demenzbegleitung
276 Seiten, Hans Huber Verlag
ISBN 978-3-456-85137-2, 24,95 Euro
5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen
351 Seiten, arkana Verlag
ISBN 978-3-442-34129-0, 19,99 Euro
Was tun, wenn jemand stirbt?
191 Seiten, Verbraucher-Zentrale/Stiftung Warentest
ISBN 978-3-863360-30-6, 16,95 Euro
27

Documentos relacionados