Supermärkte kehren in Innenstädte zurück

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Supermärkte kehren in Innenstädte zurück
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Mit dem
Vergessen leben
Mit 30 Angeboten startet
die Reihe „Nicht vergessen!? – Zusammen leben
mit Demenz“ in vier Gemeinden im Kreis. DieVeranstalter wollen für den
Umgang mit Demenzkranken imAlltag sensibilisieren,
sei es in der Familie oder
im Einzelhandel. Seite 13
Bayern und Franken im schottischen Aufwind / Seite 3
kl
ESSLINGER KREISZEITUNG · PLOCHINGER ZEITUNG
www.esslinger-zeitung.de
Donnerstag, 18. September 2014
147. Jahrg./Nr. 216/Wo. 38 · E27 16A · Einzelpreis 1,40 U
Gutachten zeigt
Defizite bei S 21
Leinf.-Echterdingen (hf) – Eine Studie der Technischen Universität
Dresden stützt die Bedenken der
Stadt Leinfelden-Echterdingen: Das
Projekt Stuttgart 21 könne zu deutlichen Verschlechterungen im Bahnverkehr auf den Fildern führen.
Wenn die Rohrer Kurve nicht mehr
kreuzungsfrei und der Bahnhof Flughafen Terminal nur eingleisig befahrbar seien, könne das insbesondere
zu den Stoßzeiten erhebliche Verspätungen bei der S-Bahn-Linie 2,
beim ICE und dem Regionalexpress
zur Folge haben. Laut Gutachten
wird lediglich die S 3 ihren bisherigen Takt halten können. LeinfeldenEchterdingens OB Roland Klenk
(CDU) fordert deshalb im Vorfeld
des Planfeststellungsverfahrens für
den S-21-Bereich auf den Fildern
deutliche Korrekturen. Pünktlichkeit
und Zuverlässigkeit der S-Bahn dürften unter dem geplanten Mischverkehr nicht leiden. Der Rathauschef
verlangt für die Anlieger zudem einen effektiven Schall- und Erschütterungsschutz entlang der Bahnstrecke. Am Montag, 22. September, beginnt in der Landesmesse die Erörterungsverhandlung.
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ESSLINGEN uND REGION
Ein Mann
der ersten Stunde
Esslingen (daw) – Dass die Fachhochschule für Sozialwesen (FHS) in den
70er-Jahren von Stuttgart nach Ess-
Foto: Bulgrin
lingen umgezogen ist, ist Martin Furian zu verdanken. Als erster Rektor
der FHS hat der heute 82-jährige
Professor, den wir zum Auftakt der
neuen EZ-Serie „Gesichter der
Hochschule“ vorstellen, den Umzug
in das Hochschulgebäude an der
Flandernstraße gemanagt.
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Höchststrafe für
„Red Legion“ gefordert
Die stellvertretende Marktleiterin Spyridoula Basta berät im Rewe-Supermarkt im Zentrum am Zollernplatz auf dem Esslinger Zollberg einen Kunden. Foto: Bulgrin
Zutrauen
Supermärkte kehren in Innenstädte zurück
Von Katja Köhler
Nahversorgungsatlas für die Kreise Esslingen und Göppingen – Erhebliche Defizite in kleinen Gemeinden
ThEmA DES TAGES
Das ist doch mal eine erfreuliche
Nachricht: Freundschaft und Familie,
Respekt und Vertrauen sowie Bildung und Zuverlässigkeit kristallisieren sich als dasjenige heraus, was den
heutigen Kindern am wichtigsten ist.
Auch Umweltschutz und soziales Engagement sind für sie keine Fremdworte. Damit beweisen die Kinder
zweifellos ein gutes Gespür für die
Wertigkeiten des Lebens. Tatsächlich spielen laut der Umfrage Geld
und Besitz bei den Sechs- bis 14-Jährigen nachgeordnete Rollen. Aussagen wie diese zeichnen ein positives
Bild dieser jungen Generation, auch
wenn oder gerade weil vielen Kindern von Geburt an ein recht hohes
materielles Niveau geboten wird.
Relevant ist das Ergebnis in jedem
Fall, denn hier hat sich kein Erwachsener geäußert, sondern die Betroffenen selbst. Es ist sogar für einige
sogenannte Experten entlarvend,
weil all die zu Büchern – und Geld
– gemachten Kassandrarufe, die
nachrückende Generation entwickle
sich zu unsozialen, unkommunikativen, auf Besitz und den persönlichen
Vorteil bedachten kleinen Monstern,
als Panikmache demaskiert werden.
Die Kinder selbst zeigen sich pragmatisch und weitsichtig. So wichtig
ihnen etwa die gemeinsam mit Mama
und Papa verbrachte Zeit ist, so realistisch sehen sie auch die Notwendigkeiten: Das gemeinsam verdiente
Geld der Eltern kommt auch ihnen
zugute, soviel ist den Kindern klar.
Und genügend Zeit brächten Mutter
und Vater trotzdem noch für sie auf.
Eine Einschätzung, die gesund und
erstaunlich weise klingt: Dieser Generation ist viel Gutes zuzutrauen.
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AM RAnDE
Lehrerbesäufnis
Bramsche (dpa) – Ein Besäufnis ihrer
Lehrer hat die Klassenfahrt von Realschülern nach Hamburg vorzeitig
beendet. Der Herbergsvater hatte in
der Nacht zum Dienstag die Polizei
alarmiert, weil ein Pädagoge eine
Platzwunde am Kopf hatte, sich nicht
helfen lassen wollte und kaum ansprechbar war. Laut den Schülern
aus Bramsche hätten die Lehrer
gleich am ersten Abend viel Alkohol
getrunken, sagte ein Polizeisprecher
gestern. Die Schulleitung in Bramsche ordnete sofort eine Lehrerin zur
Betreuung der Zehntklässler ab. Außerdem wurde die Rückfahrt der
Schüler per Bus organisiert.
Esslingen – Die Nahversorgung mit
Lebensmitteln gewinnt wegen der
wachsenden Zahl älterer Menschen
und des Rückgangs der Bevölkerung
an Bedeutung. Aber viele Gemeinden in den Kreisen Esslingen und
Göppingen sind gar nicht oder unterversorgt, zeigt eine Studie der Hochschule Nürtingen-Geislingen und der
BBE Handelsberatung.
Von Klaus Harter
In 18 Prozent der Gemeinden im
Landkreis Esslingen gibt es dem Nahversorgungsatlas zufolge keinen Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche ab 150 Quadratmeter. Im
Kreis Göppingen sind es sogar 23
Prozent. Die Studie hat Winfried
Schwatlo, Professor für Immobilienwirtschaft, mit Studierenden der Fakultät Wirtschaft und Recht der
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen in Zusammenarbeit mit der BBE Handelsberatung erstellt. Sie haben dafür das
Einzelhandelsangebot in sämtlichen
Städten und Gemeinden in den beiden Landkreisen unter die Lupe genommen und die Potenziale ermittelt, die in den Kommunen stecken.
Für jede Kommune geben sie Handlungsempfehlungen.
Etwa ein Drittel der Bevölkerung in
den beiden Landkreisen werde 2030
über 60 Jahre alt sein, prognostizieren die Wissenschaftler. Das stelle
die Städte und Gemeinden vor große
Herausforderungen, aber auch die
Einzelhändler. Ohne Nahversorgung
verlören Gemeinden noch mehr Einwohner, sagte Markus Wotruba, Leiter der Standortforschung der BBE,
gestern bei der Präsentation der Studie. Der Handel wiederum müsse auf
die gute Erreichbarkeit der Geschäfte
achten, um Einbußen zu vermeiden.
Bis 2008 seien Supermärkte und Discounter bevorzugt am Rand der
Städte und Gemeinden, beispielsweise in Gewerbegebieten, angesiedelt worden. Doch mittlerweile setzten Einzelhandelsketten in größeren
Städten neue Konzepte mit weniger
Verkaufsfläche um. Mit ihren Supermärkten suchten sie die Nähe der
Kunden und kehrten wieder in die
Innenstädte zurück.
Dies liege auch daran, dass immer
mehr junge Menschen auf ein Auto
verzichten, erklärte Wotruba. Zudem verbänden Kunden gerne den
Einkauf von Lebensmitteln mit anderen Besorgungen und Dienstleistungen. Verlierer der Entwicklung
sind Gemeinden mit weniger als
3000 Einwohnern. Ihnen empfahl
Wotruba zu kooperieren, um attraktiv für den Einzelhandel zu werden.
In den beiden Landkreisen wurden
341 Einzelhandelsgeschäfte mit einer
Verkaufsfläche von insgesamt
331 500 Quadratmetern untersucht.
30 Prozent der Fläche entfallen auf
Lebensmitteldiscounter, 28 Prozent
auf Supermärkte und 25 Prozent auf
SB-Warenhäuser und große Verbrauchermärkte.
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Esslingen (kf) – Nach der tödlichen
Messerattacke auf einen 22-Jährigen
im Dezember 2012 droht acht Mitgliedern der mittlerweile verbotenen
Bande „Red Legion“ eine lebenslange Haftstrafe. Im ersten von drei
Prozessen vor dem Stuttgarter Landgericht werteten Staatsanwalt und
Nebenkläger die Tat als gemeinschaftlichen Mord und forderten die
Höchststrafe. Das Urteil soll Anfang
Oktober gefällt werden.
Seite 7
125 Jahre Blasmusik
wird gefeiert
Plochingen (hf) – Kinder und Jugendliche für die Blasmusik zu begeistern,
das ist das Ziel des Musikvereins
Stadtkapelle Plochingen. Am Wochenende feiert der Verein sein
Archivfoto: Rudel
Kinder finden Familie
„total wichtig“
Auf Blitz-Marathon
vorbereitet
Grün-Rot liegt in
Umfrage knapp vor CDU
Drei-Tage-Woche für
60-Jährige gefordert
Berlin (dpa) – Für die meisten Kinder
in Deutschland ist ihre Familie das
Wichtigste im Leben, und sie fühlen
sich auch nicht zu kurz gekommen,
wenn beide Eltern arbeiten. Drei
Viertel der Mädchen und Jungen von
sechs bis 14 Jahren finden Familie
und Freundschaften „total wichtig“.
Nur ein Fünftel sagt das hingegen
von Geld und anderen Besitztümern.
Das geht aus dem Kinderwertemonitor hervor, den die Zeitschrift Geolino und das Kinderhilfswerk Unicef
in Berlin vorstellten. In den Familien
läuft es in Sachen Gemeinsamkeit
überwiegend harmonisch und pragmatisch: Nur vier Prozent der Kinder
finden, dass ihre Eltern zu wenig Zeit
mit ihnen verbringen.
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Stuttgart (lsw) – Mit Tausenden Radargeräten und Lasern gegen Raser:
Heute machen sich die Polizisten im
Südwesten wieder 24 Stunden lang
auf die Jagd nach Temposündern.
Zum zweiten Blitz-Marathon kündigte die Polizei Baden-Württemberg 1135 Kontrollstellen an. Etwa
2118 Beamten seien im Kampf gegen
die Raser im Einsatz. Die Aktion findet bundesweit statt.
Die Autofahrer stellen sich aber erfahrungsgemäß auf die Aktion ein.
Im vergangenen Jahr waren nur 2,75
Prozent der Autofahrer schneller gefahren als vorgeschrieben, erklärte
gestern das Innenministerium. An
normalen Tagen liegt die Quote bei
etwa zehn Prozent.
Seite 26
Stuttgart (lsw) – Trotz Verlusten im
Vergleich zur Landtagswahl 2011
liegt Grün-Rot laut einer aktuellen
Umfrage knapp vor der oppositionellen CDU. Nach der repräsentativen Befragung des Instituts TNS Infratest kommen SPD und Grüne zusammen auf 42 Prozent, die Christdemokraten auf 41 Prozent. FDP,
Linke und AfD wären mit je vier Prozent nicht im Landtag vertreten. Kritisch bewerten die Baden-Württemberger vor allem die Bildungspolitik
der Koalition. Mit ihr sind nur 38
Prozent zufrieden oder sehr zufrieden. Die Studie wurde gestern bei
der Klausur der SPD-Fraktion vorgestellt. Die Sozialdemokraten hatten sie in Auftrag gegeben. Seite 5
Düsseldorf (dpa) – Die Chemie-Gewerkschaft IG BCE will in der kommenden Tarifrunde eine kürzere Wochenarbeitszeit für Beschäftigte ab
60 Jahren fordern. „Ab 60 Jahren
sollen auch eine Drei- oder eine VierTage-Woche möglich sein“, sagte IGBCE-Vorstand Peter Hausmann.
„Wenn die Belastungen verringert
werden, können die Beschäftigten
auch länger in den Betrieben gehalten werden.“ Die Beschäftigten sollen von der Rentenkasse eine Teilrente und vom Betrieb einen Lohnausgleich erhalten: „Wir wollen einen Lohnausgleich, damit Arbeit für
die Beschäftigten attraktiv bleibt.“
Der Gesetzgeber solle eine Teilrente
ab 60 möglich machen.
Schlupflöcher schließen
Bayern 1:0, Schalke 1:1
Neues altes Europa
Legalen Steuertricks multinationaler
Konzernen soll ein Riegel vorgeschoben werde. Die Top-Wirtschaftsmächte sind sich einig: Verschiebebahnhöfe und unfairen Steuerwettbewerb soll es nicht mehr geben.
Erste Vorschläge gibt es.
Seite 18
Der FC Bayern München ist mit einem 1:0-Erfolg gegen Manchester
City in die Champions-League-Sai-
Vor 200 Jahren begann der Wiener
Kongress, der nach der Niederlage
Napoleons über eine Neuordnung
Europas beriet. Stabile Verhältnisse
waren das Ziel der Aristokraten- und
Diplomatenversammlung, aber auch
eine Restauration feudaler Herrschaftssysteme.
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125-jähriges Bestehen. Entstanden
ist er aus einer Feuerwehrkapelle heraus, die 1889 erstmals erwähnt
wurde. Vorsitzender ist Ralf Krasselt,
der schon von Kindesbeinen an im
Verein musiziert.
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Bibelmuseum öffnet
am 13. Mai 2015
Stuttgart (eh) – Der Eröffnungstermin steht fest: Am 13. Mai 2015 –
rechtzeitig zum Evangelischen Kirchentag in Stuttgart – soll im CVJMGebäude direkt neben dem Hospitalhof das neue Bibelmuseum seine
Pforten öffnen. Der Ausbau des Gebäudes läuft auf Hochtouren. Die
Evangelische Landeskirche in Württemberg investiert 2,4 Millionen
Euro in die Einrichtung.
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hEuTE
Politik
Seiten 2/4
Hintergrund
Seite 3
Roman
Seite 4
Baden-Württemberg
Seite 5
Stuttgart
Seite 6
Stadt und Kreis
Seiten 7–14
Sport
Seiten 15/16
Lokalsport
Seite 17
Wirtschaft
Seiten 18–20
Kino und Kritik
Seite 21
Service + Info + Wetter Seiten 22/23
Fernsehen
Seite 24
Kultur
Seite 25
Blick in die Welt
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Familienanzeigen
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VERLAG:  07 11 / 93 10 - 0
LESERSERVICE:  07 11 / 93 10 - 242
WETTER
GLÜCKSZAHLEN
Foto: dpa
son gestartet. Der FC Schalke 04
kann mit dem 1:1 beim FC Chelsea
ebenfalls zufrieden sein.
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Lotto: 16 - 32 - 38 - 43 - 44 - 49
Superzahl: 9
Spiel 77: 7 6 6 1 9 3 7
Super 6: 9 4 4 4 4 2 (ohne Gewähr)
ANZEIGEN:  07 11 / 93 10 - 310
REDAKTION:  07 11 / 93 10 - 205
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