üba - überbetriebliche ausbildung
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üba - überbetriebliche ausbildung
ÜBA - ÜBERBETRIEBLICHE AUSBILDUNG MEIN ERFOLGREICHER START IN DIE LEHRE Die Überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) auf einen Blick WIFI NIEDERÖSTERREICH – Die ÜBA wird über das WIFI NÖ, das Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer, organisiert und durchgeführt. Durch die Größe des Projekts ist das Institut einer der größten Lehrlingsausbilder des Landes. Seit 1997 engagiert sich das WIFI NÖ in der Lehrlingsausbildung. Die ÜBA gibt es seit 2009. Das WIFI und die Wirtschaft bilden eine Sozialpartnerschaft mit dem AMS, das gemeinsam mit der Bundesregierung und dem Land Niederösterreich das Projekt ÜBA fördert. Voraussetzung für die Aufnahme in die ÜBA ist eine Meldung als „Lehrstellensuchend“ beim AMS. DIE ÜBA-BERUFSORIENTIERUNG ist Teil des Projekts. Dort können die Teilnehmer/innen ihre Bewerbungsunterlagen perfektionieren und sich auf Bewerbungsgespräche und Einstiegstests Seite 2 So läuft die ÜBA www.noe.wifi.at gezielt vorbereiten. Hauptziel dieser Maßnahme ist es, die Fähigkeiten der Teilnehmer/innen herauszufinden und zu stärken. Interessen und Berufswünsche werden auf ihre Realisierbarkeit am Arbeitsmarkt überprüft und evtl. Alternativen gesucht. Unter Rücksichtnahme auf diese Wünsche wird angestrebt, den Jugendlichen neue Möglichkeiten und Perspektiven zu eröffnen und sie in der Festigung ihrer Persönlichkeit zu begleiten. DER ÜBA-LEHRGANG ist gleichwertig mit einer Lehre, das heißt die Teilnehmer/innen werden als Lehrlinge des WIFI NÖ bei der Sozialversicherung angemeldet und gehen auch in die Berufsschule. Am Beginn des Projekts steht die zweiwöchige Einstiegsphase, die vorwiegend dazu dient, einen Praktikumsplatz zu suchen. An den Kurstagen wird theoretisches Seite 3 Gestern noch ÜBA-Teilnehmerin... Rechte und Pflichten Wissen vermittelt, die Teilnehmer/innen wiederholen Hauptschulwissen und lernen Inhalte, die in der Berufsschule relevant werden. Im Sinne der ganzheitlichen Ausbildung sind auch Teambildungsmaßnahmen und praktische Übungen, sowie Projektarbeiten vorgesehen. In den Betrieben erwerben die Jugendlichen Fachkenntnisse und Fertigkeiten in dem von ihnen gewählten Lehrberuf. Da die Praktika vom AMS gefördert werden, entstehen für die Unternehmen, die ÜBA-Lehrlinge ausbilden, keine personalbezogenen Kosten. Bei Übernahme in ein reguläres Lehrverhältnis werden die Ausbildungszeiten im ÜBA-Lehrgang auf die Lehrzeit angerechnet. Für Firmen haben die betrieblichen Praktika den Vorteil, sich ein genaues Bild von den Stärken und Fähigkeiten der Teilnehmer/innen machen zu können. Seite 4 Duale Ausbildung Soft Skills in der Ausbildung WIFI Niederösterreich DIE ÜBA-LEITER Wolfgang Haider Projektleitung Top@Job Wirtschaftsförderungsinstitut NÖ Mariazeller Straße 97 3100 St. Pölten T F I E 02742 890 2218 02742 890 92356 www.noe.wifi.at [email protected] So läuft die ÜBA Voraussetzung Voraussetzung für die Teilnahme an der ÜBA ist, wie bei jedem Lehrverhältnis der Abschluss der 9. Schulstufe (Erfüllung der allg. Schulpflicht laut § 3 des Schulpflichtgesetzes 1985). Zusätzlich sollte eine Meldung als „Lehrstellensuchend“ beim AMS vorliegen. Die Lehrgangsvereinbarung ist ein dem Lehrvertrag gleichgestelltes Dokument. Bei ihrer Unterzeichnung sollte ein/e Erziehungsberechtigte/r anwesend sein. Mag. Wolfgang Grabensteiner Sozialpädagogische Koordination Wirtschaftsförderungsinstitut NÖ Mariazellerstraße 97 3100 St.Pölten M F I E 0676 82 83 -2620 02742 890 - 92356 www.noe.wifi.at wolfgang.grabensteiner@ noe.wifi.at Praktikum Der Ausbildungsbetrieb und das Kursinstitut vereinbaren einen Ausbildungsverbund, der eine umfangreiche duale (theoretische und praktische) Ausbildung gewährleisten soll. Dazu wird der/die Teilnehmer/in der Firma zum Zweck der Berufsausbildung überlassen. Wichtig ist, dass der Betrieb befugt sein muss, Lehrlinge auszubilden. Durch Stempel und Unterschrift bestätigen die Praktikumsfirmen die Richtigkeit der Wochenberichte, die Lehrgangstrainer/innen kontrollieren diese in regelmäßigen Abständen. Bei Verhinderung sind sowohl der Praktikumsbetrieb als auch der/die Lehrgangsbetreuer/in in Kenntnis zu setzen, und die entsprechenden Nachweise (Krankenstandsbestätigung, etc.) zu erbringen. Lehrgangstag Die Lehrgangstage finden jeweils einmal die Woche (Mo - Fr) statt. Die 2 Teilnehmer/innen sind zur Teilnahme verpflichtet. Es werden hier wichtige Inhalte vermittelt, die sowohl in der Praxis, als auch beim Berufsschulbesuch nützlich sind. Bei Fernbleiben vom Kurstag muss ein triftiger Grund (z. B. Krankenstand, Amtsbesuch, etc.) vorliegen und der/die Lehrgangsbetreuer/in informiert werden. Am Lehrgangstag werden auch die Wochenberichte digitalisiert und kontrolliert. Die Teilnehmer/innen beschreiben damit ihren Ausbildungsfortschritt, welche Inhalte am Lehrgangstag unterrichtet und gelehrt wurden und dokumentieren die Tätigkeiten und die Arbeitsstunden im Betrieb. Berufsschule Auch der Berufsschulbesuch ist verpflichtend. Die Teilnehmer/innen erhalten die Einberufungen von den jeweiligen Lehrgangstrainerinnen/ -trainern. Grundsätzlich erfolgt der Berufsschulbesuch im Block mit Internatsbesuch, Ausnahmen sind möglich. Die Anreise zum Internat ist selbst zu organisieren, die Internatskosten trägt das WIFI NÖ. Lehrlingsfreifahrt Die Teilnehmer/innen haben die Möglichkeit das TOP-Jugendticket zu erwerben. Die Kosten dafür werden abzüglich eines Selbstbehalts von 19,60 Euro vom WIFI NÖ (mit dem Gehalt) bezahlt. Gestern noch ÜBATeilnehmerin... STIMMEN AUS DER WIRTSCHAFT ...morgen schon stellvertretende Filialleiterin Viktoria Kreuzeder ist auf klassische Weise in die ÜBA gekommen. Ein vorgeschalteter Berufsorientierungskurs bescheinigte ihr eine gute Eignung für den Einzelhandel. Es dauerte eineinhalb Jahre, bis sie nach einigen Praktika ohne Übernahme in ein Lehrverhältnis zu einer großen Drogeriemarktkette kam. Aufgrund der fortgeschrittenen Lehrzeit konnte ihr auch dort keine Lehrstelle mehr angeboten werden. Unter Umständen wurde ihr jedoch eine Arbeitsstelle nach der Lehrzeit in Aussicht gestellt. Die Berufsschule hat sie inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Sich ihres Werts am Arbeitsmarkt bewusst, lehnte sie die erste angebotene Teilzeitstelle sogar ab. Aufgrund ihrer besonderen Leistungen im Praktikum und ihres guten Zeugnisses wurde ihr jetzt noch vor Ende der Lehrzeit eine Stelle als stellvertretende Filialleiterin angeboten, die sie mit großer Freude angenommen hat. Christian Jonas Spezialschlosserei, Maschinenbau und Hydraulik Industriezone Burgerfeld 3150 Wilhelmsburg Lehrberuf: Maschinenbautechniker/in ÜBA-Teilnehmerin Viktoria Kreuzeder macht Karriere ...morgen schon Büroleiterin Michaela Hindinger ist nach einem Jahr Lehre aus einem anderen Projekt in die ÜBA eingestiegen. Nach tollen Leistungen in der neuen Praktikumsfirma bot sich durch die Karenz der Büroleiterin die einmalige Möglichkeit, noch vor Ende ihrer Lehrzeit diese verantwortungsvolle Aufgabe in einem kundenorientierten Bereich zu übernehmen. Inzwischen kümmert sie sich selbst um die Ausbildung einer ÜBA- und einer weiteren Praktikantin, während sie sich mit großem Engagement auf die Lehrabschlussprüfung und die Berufsreifeprüfung vorbereitet. Rechte und Pflichten der Erziehungsberechtigten ■ Lehrgangsteilnehmer/innen haben die Aufgabe, die Fertigkeiten und Kenntnisse ihres Lehrberufs, laut BAG (Berufsausbildungsgesetz) zu erlernen. Die Erziehungsberechtigten sind gebeten (und auch gesetzlich verpflichtet), diesen Lernfortschritt unterstützend zu begleiten. ■ Mit einem gepflegten Äußeren und guten Umgangsformen wird der Grundstein für angemessenes Verhalten in Bewerbungssituationen und im Praktikumsbetrieb gelegt. Erziehungsberechtigte sind hierfür mitverantwortlich. ■ Kosten, die den Erziehungsberechtigten im Bezug auf den Kurs entstehen können sind: Fahrtkosten zur Berufsschule (inkl. Fördermöglichkeiten), Arbeitsmaterialien (z. B. USB-Stick, Schreibmaterial, Block), Selbstbehalte (z. B. Lehrlingsfreifahrt) und allgemein, die mit Punkt 2 in Verbindung stehenden Lebensunterhaltskosten. ■ Zusätzlich haben Erziehungsberechtigte dafür Sorge zu tragen, dass die Jugendlichen ihre Meldepflichten, v. a. bei Krankheit oder sonstiger Verhinderung im Betrieb und bei den Lehrgangsbetreuern einhalten. ■ Gemeinsam mit den Lehrgangsteilnehmern werden Entscheidungen über den Ausbildungsfortschritt getroffen (Abschluss des Lehrvertrags, Berufswechsel, etc.). ■ Erziehungsberechtigte haben ein Recht auf Auskunft über den Fortschritt des Lehrlings im Projekt. Sie dürfen über wichtige Vorkommnisse im Praktikumsbetrieb oder am Kurstag informiert werden. „Wir sind ein kleineres Unternehmen und legen Wert auf gut ausgebildetes Personal. In Zusammenarbeit mit dem WIFI NÖ haben wir durch das Praktikum die Möglichkeit junge, motivierte Menschen kennen zu lernen. Unser Vorteil ist, dass handwerkliches Geschick, Verlässlichkeit und die Teamarbeit überprüft werden können. Wir bemühen uns, den Praktikantinnen und Praktikanten unseren Beruf näher zu bringen. Nach dem Praktikum besteht in unserem Unternehmen die Chance einer Ausbildung zur/zum Facharbeiter/in. Als Unternehmen haben wir bereits mit gutem Erfolg und Engagement Lehrlinge zur Lehrabschlussprüfung begleitet.“ (Ulrike Freilinger, Geschäftsleitung) Oswald H. Borger GmbH Immobilienmakler und Verwalter Wiener Straße 3-7 3100 St. Pölten Lehrberufe: Bürokaufmann/-frau Immobilienkaufmann/-frau „Wir sind seit vielen Jahren Partner des WIFI NÖ in der ÜBA und in ähnlichen Projekten. Diese bieten für alle Beteiligten Vorteile. Wir können Jugendlichen einen Ausbildungsplatz bieten und den besten und verlässlichsten unter ihnen auch eine fixe Arbeitsstelle.“ (Irma Borger, Geschäftsleitung) 3 DAS SAGEN DIE ÜBASTANDORTLEITER/INNEN UND TRAINER/INNEN Ein Jugendlicher mit ASO (Allgemeine Sonderschule)Zeugnis fand über die ÜBA einen Praktikumsbetrieb. Ein erstaunlich guter Berufsschulerfolg führte zu einer Übernahme im Praktikumsbetrieb. Die ursprüngliche Einstiegshürde wurde durch die ÜBA überwunden und er bekam die Möglichkeit zu zeigen, was in ihm steckt. (Karin Pilsa, Leitung Gänserndorf) Intensive Teilnehmerbetreuung und regelmäßige Kontakte zu Ausbildungsbetrieben sind unserem Trainerteam am Standort ein besonderes Anliegen. (Tanja Tauschek, Standort St. Pölten) Duale Ausbildung - eine Erfolgsstory Die duale Lehrausbildung ist die Kombination von Berufsschule und praktischer Ausbildung im Lehrbetrieb. Eine österreichische Erfolgsgeschichte Davon zeugt der hohe Anteil an Lehrabsolventinnen/-absolventen unter den österreichischen Unternehmerinnen/Unternehmern und die niedrige (Jugend-)Arbeitslosigkeit. Österreich befindet sich unter den wirtschaftlich leistungsfähigsten Staaten Europas in bester Gesellschaft. Luxemburg, die Schweiz und Deutschland haben ebenfalls ein duales Berufsausbildungssystem. Der wirtschaftliche Vorteil für die Jugendlichen Schon während der Ausbildung ha- Durch viel Geduld der Ausbilder/innen im Betrieb und mit Unterstützung eines pädagogisch kompetenten Teams schauen die Teilnehmer/innen mit dem Wissen in ihre berufliche Laufbahn: „Ich bin bestens gerüstet“. (Pawel Kocemba, Leitung Mistelbach) ÜBA-Standorte: Amstetten Gänserndorf Mistelbach St. Pölten/Lilienfeld Waidhofen/Ybbs ben sie ihr eigenes Gehalt am Konto. Das Modell der ÜBA in NÖ enthält weitestgehend die Vorteile der dualen Ausbildung, wie z. B. die Praxisnähe und die hohe Flexibilität in Richtung Spezialisierungen. Neben der notwendigen Basisbildung in Lehrgängen (üblicherweise 1 Tag/Woche) verbringen auch die ÜBA-Teilnehmer/innen den überwiegenden Teil ihrer Ausbildung in einem echten Lehrausbildungsbetrieb. Idealerweise wird dieser auch der zukünftige Arbeitgeber des Teilnehmers/der Teilnehmerin. Durch die Zusammenarbeit mit engagierten Betrieben können wir derzeit knapp einhundert verschiedene Lehrberufe ausbilden, und regelmäßig kommen neue dazu. Viele Unternehmen konnten über das Programm schon als neue lehrausbildende Betriebe gewonnen werden. Soft Skills in der Ausbildung? We know how! „Mit einer Hand lässt sich kein Knoten knüpfen“ – aus der Mongolei Produktiv und konstruktiv mit anderen Menschen in Gruppen zu interagieren ist in vielen Berufen unablässiger Bestandteil des Erfolgs. Das WIFI NÖ hat es sich zur Aufgabe gemacht, seinen jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Sensibilität, v. a. für geschlechts-, kultur- und gruppentypische Themen, zu vermitteln. Teamkompetenzen zu fördern und den Zusammenhalt zu stärken sind wichtiger Bestandteil der Lehrgangstage. Die Individualität und die persönlichen Ziele unserer Teilnehmer/innen liegen den Trainerinnen und Trainern genauso am Herzen wie der Ausbildungsfortschritt. An den Kurstagen werden in den Praktikumsreflexionen immer wieder Herausforderungen aus dem Firmenalltag aufgegriffen und besprochen und gemeinsam nach Lösungen gesucht. So können die Einzelnen von der Gruppe lernen und die Kursgruppendynamik profitiert von der Vielfältigkeit. IMPRESSUM | Herausgeber, Verleger: Wirtschaftskammer Niederösterreich, Landsbergerstraße 1, 3100 St. Pölten | Gestaltung: WIFI NÖ, 3100 St. Pölten Druck: druck.at, 2544 Leobersdorf | Änderungen und Satzfehler vorbehalten www.noe.wifi.at WIFI Niederösterreich