Haben sie auch die Nase voll? - in der Adler
Transcrição
Haben sie auch die Nase voll? - in der Adler
Haben sie auch die Nase voll? Am Anfang ist es nur ein Schnupfen, dann wird es richtig unangenehm. Die Nase sitzt zu, der Kopfdruck ist schier unerträglich. Der Kopf fühlt sich an wie in Watte gepackt, alles ist so weit weg. Besonders beim Bücken spürt man den Schmerz. Der Bereich neben der Nase und unter den Augen sieht geschwollen aus. Schlappheit und Konzentrationsstörungen sind typisch. Wie soll man auch vernünftig denken, wenn man sich fühlt als wäre der Kopf von einem Fußball getroffen worden? Nicht schmecken, nicht riechen, nicht durch die Nase atmen können - eine Nasennebenhöhlenentzündung nervt! Das Sekret scheint in den Nebenhöhlen regelrecht festzukleben, beim Schnupfen kommt einfach nichts raus. Manchmal kommt Fieber hinzu und man hört seine Mitmenschen wie durch einen Schleier. Als Übeltäter finden wir, wie schon so oft, Viren. Hier sind es vor allem Rhinoviren. Hohl im Kopf? Die Nasennebenhöhlen - was sind das für Hohlräume? Das sind zunächst die Nasenhöhlen selbst, die Kiefernhöhlen im Gesichtsknochen neben der Nase, die Siebbeinhöhlen zwischen Nase und innerem Augenwinkel, und die Stirnhöhlen über der Nase. Weil alle neben der Nase beginnen, nennt man sie der Einfachheit halber alle Nasennebenhöhlen. Allen gemeinsam ist, dass sie wie die Nase selbst mit Schleimhaut ausgekleidet sind, die auch unangenehm anschwellen kann. Alle Nebenhöhlen haben eine Verbindung zur Nase und zum Ohr. Ohne diese Hohlräume wäre unser Kopf ganz schön schwer. Abgesehen davon, dass eine Nasennebenhöhlenentzündung schlaucht, ist sie im Prinzip harmlos. Es gibt aber auch Komplikationen, die auftreten können. Wird der Schleim gelblich-grünlich, haben sich höchstwahrscheinlich Bakterien zu den Viren gesellt. Es ist dann Zeit zum Arzt zu gehen. Die Entzündung kann schlimmstenfalls auf die Stirnhöhlen übergehen und eine Hirnhautentzündung verursachen, oder auch die Augenhöhlen erfassen. Die Selbstbehandlung ist daher auf eine Woche beschränkt. Wie wird der Abfluss wieder frei? Medikamentöse Unterstützung Nasentropfen Abschwellende Nasentropfen, etwa mit Xylometazolin helfen um wieder Luft zu bekommen, vor allem, wenn man vorhat wenigstens ein bisschen zu schlafen. Die Wirkstoffe trocknen allerdings die ohnehin schon zermürbte Schleimhaut aus. Daher empfehlen wir, Nasentropfen mit pflegenden Zusätzen wie etwa Dexpanthenol zu benutzen. Die Anwendung sollte sieben Tage nicht überschreiten. Man landet sonst schnell in einem Teufelskreis zwischen Abschwellung und Anschwellung der Schleimhäute. Jedes Familienmitglied bekommt zur Therapie sein eigenes Fläschchen. Tauschen ist wegen der Hygiene nicht sinnvoll. Vor der ersten Anwendung von Dosier-Sprays muss man ein paar mal in die Luft sprühen, bis die Lösung austritt. Nach dem Schnäuzen wird das Spray oder die Lösung am besten mit nach hinten geneigtem Kopf angewendet, während man gleichzeitig Luft einsaugt. Dabei hält man sich das Nasenloch, in das nicht gesprüht wird zu. Schauen Sie bitte auch, wie lange das Fläschchen nach Anbruch haltbar ist, es gibt da große Unterschiede. Konservierungsmittel werden häufig nicht mehr benötigt, sie können ohnehin Allergien auslösen und behindern die Flimmerhärchen in der Nase in ihrer Arbeit, Schmutz und Schleim heraus zu lotsen. Pflanzliche und fruchtige Nasenputzer Myrtol Ein Gemisch verschiedener etherischer Öle in Kapselform löst den Schleim in den Nasennebenhöhlen und im Bronchialbereich. Der abfließende Schleim erleichtert das Atmen und befreit. Bei der Einnahme der Kapseln ist zu beachten, dass sie nicht mit warmen Flüssigkeiten genommen werden sollten und zum Essen ein Abstand von mindestens einer halben Stunde bestehen sollte. Man will dadurch verhindern, dass die Kapsel die Öle schon im Magen freisetzt, was zum einen zu Wirkverlust führt und zum anderen alles andere als angenehm ist. Sodbrennen und Magenschmerzen können davon kommen. Cineol Das ist der Hauptbestandteil unseres Eukalyptusöls. Es wird wie Myrtol eine halbe Stunde vor dem Essen mit kalter Flüssigkeit eingenommen und wirkt entzündungshemmend und schleimlösend. Fünfer-Kombi Eine Kombination aus den fünf Pflanzen Schlüsselblume, Enzian, Holunder, Sauerampfer und Eisenhut ist ein echter Oldie auf dem deutschen Arzneimittelmarkt. Seit siebzig Jahren schon hilft das Medikament Leidenden den Schleim in den Nasennebenhöhlen zu lösen und die Entzündung zu hemmen. Ferner haben wir durch den Sauerampfer noch eine immunstärkende und durch das Eisenkraut eine virenhemmende Komponente. Eine praktikable Lösung ist die Einnahme von Dragées oder sogenannten Liquitabs, die sich für Kinder gut eignen. Man gibt den Tab auf einen Löffel und füllt mit stillem Wasser oder Früchtetee auf. Den entstandenen Brei kann man dann einnehmen. Sie können aber auch Tropfen oder Saft bekommen. Bromelain Das Enzym aus der Ananas ist ein Allroundtalent. Die Anwendungsgebiete reichen von Venenentzündungen bis Rückenschmerzen. Hier nutzen wir den entzündungshemmenden und abschwellenden Effekt. Die Nasennebenhöhlen werden wieder belüftet, dadurch fließt der Schleim ab und der Kopfdruck hört auf. Bromelain-Dragées können auch zusätzlich zu einem Antibiotikum genommen werden. Der austrocknende Effekt der Nasen-Sprays fehlt hier. Homöopathie Auch homöopathisch kann man gegen geschwollene Nasen vorgehen. Im Handel ist beispielsweise ein Präparat mit Luffa und Silicea zum Lösen und Verflüssigen des Schleims. Lachesis, Echinacea und Baptisia stärken unsere körpereigene Abwehr. Andere Komponenten helfen die Entzündung zu überwinden. Die Tabletten werden, wie in der Homöopathie üblich, nicht geschluckt sondern gelutscht. Noch mehr Gutes für den Kopf Bestrahlung mit Rotlicht Die Anwendung von Rotlicht verbessert die Durchblutung durch Erweiterung der Gefäße und somit den Abtransport von Sekret. Circa 15 bis 30 Minuten kann die Anwendung dauern. Schließen Sie bitte die Augen, sonst kann sich auch die Linse erwärmen. Es ist sowieso angenehmer die Augen zu schließen. Es gibt übrigens ein paar Anwendungsbeschränkungen für Rotlicht-Lampen. Personen, die schwere Herzerkrankungen, Thrombosen oder eine Nierenschwäche haben, sollten vorsichtshalber verzichten, ebenso Personen mit ausgeprägtem Diabetes. Halswickel Omas Hausrezept ist wieder aktuell. Ein feuchtes Tuch wird um den Hals gewickelt, darüber kommt ein Wollschal. Alle ein bis zwei Stunden wird die Prozedur wiederholt. Nasendusche Eine Nasendusche ist eine gute Möglichkeit zur Reinigung, Befeuchtung und Abschwellung der Nase. Sie schafft ein prima Nasenklima. Keine Angst, sie brauchen nicht mit Ihrem Duschkopf hantieren. Es gibt fertige Behälter, in die ein Beutelchen mit einer Salzkombination in Wasser aufgelöst kommt. Durch einen speziellen Nasenaufsatz fließt die Lösung durch das eine Nasenloch hinein und durch das andere wieder heraus. Die Anwendung erfordert sicherlich etwas Überwindung, alle "Nasenduscher" sind aber begeistert von der Wirkung. Mit einem extra Nasenspülsalz kann man auch regelmäßig spülen, um Pollen oder Krankheitserreger heraus zu spülen. Gerade auch bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung lindert regelmäßiges Nasenduschen die Beschwerden. Nachdem man das Wasser für die Anwendung abgekocht hat, braucht man ein wenig Geduld, bis es auf 40 °C abgekühlt ist. Ist es wesentlich wärmer, wird die Wirkung beeinträchtigt. Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst. Bleiben Sie gesund! Bettina Knauf