Aerobic - dbmat.de
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ÜL-C Fortbildungsmaxikonzeption „Aerobic im Breitensport“ Impressum Herausgeber: Landessportbund Nordrhein-Westfalen Friedrich-Alfred-Str. 25 47055 Duisburg Inhalt: Wolfgang Pohontsch Claudia Laser-Hartel Ellen Beate Berghaus Redaktion: Ellen Beate Berghaus Claus Weingärtner Manfred Probst Fotos Ellen Beate Berghaus Freia Dorna Rainer Peters Gestaltung: Ellen Beate Berghaus Rainer Peters Bei Fragen, Anmerkungen etc. wenden Sie sich bitte an: Freia Dorna Tel.: 0203 7381 – 744 2. überarbeitete Fassung Duisburg im Februar 2002 Landessportbund Nordrhein-Westfalen Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers Landessportbund NRW -1- Aerobic Inhaltsverzeichnis A. Vorwort B. Ausschreibungstext für die Stadt- und Kreissportbünde C. Anleitung zur Handhabung der Konzeption D. Programm der Fortbildung (Wochenabend / Wochenende) Stundenentwurf 1. Tag 1. Anlage Aerobic – was ist das? Woher kommt sie? 2. Anlage Kommunikative Gehformen und Aerobic-Grundschritte 3. Anlage Wandzeitung „Aerobic-Grundschritte“ + „Aerobic-Armbewegungen“ (3a-b) 4. Anlage Kommunikative Aerobic: Vierergehen über die Diagonale 5. Anlage Kommunikative Aerobic: Aerobic mit Partner/in und in der Kleingruppe 6. Anlage Bedeutung von Kommunikation und Kreativität 7. Anlage Wandzeitung: Auswertung Kommunikative Aerobic Folien 8. Anlage Das LSB-Fitness-Bild 9. Anlage Fitness-Verteilungskuchen 10. Anlage Wirkungen der Aerobic TN-Materialien / Arbeitsaufträge 11. Anlage Skript 1: Aerobic-Grundschritte (11a-b) 12. Anlage Skript 2: Aerobic-Armbewegungen (12a-b) Stundenentwurf 2. Tag 13. Anlage Warm-up – ein Beispiel 14. Anlage Cardio-Phase – ein Beispiel 15. Anlage Aufbau von Aerobic-Stunden: LL-Info 16. Anlage Förderung der aeroben Ausdauer durch Aerobic 17. Anlage Förderung der Koordination durch Aerobic Folien 18. Anlage Aufbau von Aerobic-Stunden 19. Anlage Warm up - Phase 20. Anlage Cardio - Phase 21. Anlage Cool down I - Phase 22. Anlage Kräftigungs- / Floorwork-Workout-Phase 23. Anlage Cool down II - Phase 24. Anlage Förderung der aeroben Ausdauer durch Aerobic 25. Anlage Anpassungserscheinungen des Körpers Landessportbund NRW 2 -2- Aerobic Stundenentwurf 2. Tag (Fortsetzung) 26. Anlage Anpassungserscheinungen des Körpers 27. Anlage Zeitliche Anpassung der Organsysteme 28. Anlage Möglichkeiten der Belastungsdosierung 29. Anlage Funktionelle Gelenkbeanspruchung 30. Anlage Funktionelle Gelenkbeanspruchung 31. Anlage Methoden der Vermittlung 32. Anlage Methoden der Vermittlung 33. Anlage Methoden der Vermittlung 34. Anlage Methoden der Vermittlung TN-Materialien / Arbeitsaufträge 35. Anlage Skript 3: Aerobic-Schritte Erweiterung (35a-b) 36. Anlage Möglichkeiten der Belastungsdosierung Stundenentwurf 3. Tag 37. Anlage Aufbau von Aerobic-Musik 38. Anlage Vermittlung der „Musiktheorie“ 39. Anlage Cueing 40. Anlage Ausklang von Aerobic-Stunden: Stretching 41. Anlage Ausklang von Aerobic-Stunden: Atemübungen TN-Materialien / Arbeitsaufträge 42. Anlage Aerobic anleiten: Arbeitsauftrag für Gruppe A 43. Anlage Aerobic anleiten: Arbeitsauftrag für Gruppe B Stundenentwurf 4. Tag 44. Anlage Schatten–Aerobic / Dreieck–Aerobic und Aerobic zum Quadrat 45. Anlage Satelliten-Aerobic und Imitationen 46. Anlage Canon-Aerobic 47. Anlage Literatur 48. Anlage Musik-Bezugsquellen 49. Anlage Fortbildungsmöglichkeiten TN-Materialien / Arbeitsaufträge 50. Anlage Arbeitsauftrag für Gruppe A + Hinweise für LL (50a-b) 51. Anlage Arbeitsauftrag für Gruppe B Anhang I: Aerobic-Grundschritte Anhang II: Aerobic-Armbewegungen Anhang III: Praxisstundenbeispiele „Praktisch für die Praxis“ Landessportbund NRW 3 -2- Aerobic A Vorwort Die vorliegende Konzeption stellt die Überarbeitung des 1994 erschienenen (ersten) AerobicKonzeptes des Landessportbundes für dezentrale ÜL-Fortbildungen dar. Es ist geeignet für die Fortbildung von ÜL, die in Breitensportgruppen tätig sind und die das Thema Aerobic in unterschiedlicher Weise in ihren Gruppen inhaltlich einsetzen wollen. Aerobic im Breitensport kann zahlreiche Ausprägungen haben. Das Spektrum reicht von der gelegentlichen Verwendung von Aerobic in einzelnen Stundenphasen bis hin zum Aufbau von Vereinsgruppen, die ausschließlich Aerobic betreiben wollen. Alle Ausprägungsformen sind Realität im Vereinssport. Um allen Richtungen gerecht werden zu können, bietet das Konzept an verschiedenen Stellen Differenzierungsmöglichkeiten an. In diesem Zusammenhang wird darauf verwiesen, dass das vorliegende Konzept sich lediglich als Einführung versteht; auch für die ÜL, die schwerpunktmäßig Aerobic umsetzen wollen. Für weiterführende Ansprüche wird auf die Ausbildungsmöglichkeiten des Bildungswerkes im Landessportbund Nordrhein-Westfalen und des Deutschen Turnerbundes verwiesen. Das Konzept berücksichtigt neben den typischen Methoden der Sportart Aerobic, wie Blockaufstellung und das Prinzip Vormachen/Nachmachen, auch Methoden, die ein wichtiger Teil unseres Breitensportverständnisses sind - nämlich Elemente aus dem kommunikativen und kreativen Bereich. Ansprüche an die Lehrgangsleitung Die Erfahrungen mit der ersten Fassung der Aerobic-Fortbildungs-Konzeption haben gezeigt, dass sich nicht jede Lehrkraft an die Umsetzung dieses Themas heranwagt. Um dieses Konzept umsetzen zu können, ist es keineswegs erforderlich im Besitz einer Aerobic-InstruktorAusbildung zu sein. Das Konzept bietet der Lehrgangsleitung in kleinen Schritten strukturierte Hilfen/Aufgabenstellungen und relativ einfache Inhalte an. Dennoch sollten gewisse Erfahrungen im Bereich „Einsatz von Musik“ oder besser noch einige Grunderfahrungen im Bereich Aerobic vorhanden sein, damit man sich als Lehrgangsleitung wohl fühlt und die Fortbildung für alle Beteiligten zum Erfolg wird. Landessportbund NRW -4- Aerobic B Ausschreibungstext für die Stadt- und Kreissportbünde „Aerobic im Breitensport“ Nachdem die erste Aerobic-Welle Mitte der 80er Jahre zu verflachen schien, fühlten sich Skeptiker bestätigt, die Aerobic als eine von vielen Modewellen mit raschem Verfallsdatum gesehen hatten. Mittlerweile jedoch ist Aerobic zu einer festen Größe im Fitness- und Gesundheitssport geworden. Die zweite, nun schon lange andauernde Aerobic-Welle wurde eingeleitet durch eine konsequent gesundheitsorientierte Ausrichtung, die sich durch Schonung der Gelenke, durch funktionelle Übungen und Belastungsdosierungen, durch Vermeidung von zu viel Sprüngen auszeichnet. Inzwischen hat sich Aerobic in viele „Spielarten“ ausdifferenziert, so dass man sagen kann, dass für nahezu jeden/jede ist etwas dabei: Aerobic speziell für Senioren, Kinder, Kampfsportler/innen, Feuerwehrleute, Tänzer/innen u.a., Aerobic im Wasser, mit Stepps, mit Fitbällen, Hanteln usw. Immer wieder werden neue Aerobic-Varianten auf den Markt geworfen. Allen gemein ist die Freude an der Bewegung auf Musik - und doch ist Aerobic mehr als nur allgemeines Bewegen auf Musik: es hat immer etwas mit gesundheitsorientierter Ausdauer- und Haltungsschulung zu tun und beinhaltet, sicherlich auf unterschiedlichem Niveau, eine Förderung der Koordination durch die Verwendung choreographischer Elemente. Ziel dieser Fortbildung ist es: Eine Grundlage für interessierte ÜL zu schaffen, die Aerobic im Vereinssport anbieten wollen. Dabei beschränkt sich das Konzept darauf, die Teilnehmer/innen für die Umsetzung des Themas Aerobic grundlegend zu befähigen und verzichtet darauf, die verschiedenen „Spielarten“ von zu behandeln. Für an Aerobic-Trends interessierte Teilnehmer/innen sei auf weiterführende Fortbildungen des LandesSportBundes Nordrhein-Westfalen und des Bildungswerkes im LandesSportBund Nordrhein-Westfalen verwiesen. Verschiedene Ansprüche an die Aerobic im Vereins- (Breiten) Sport durch die Entscheidungsmöglichkeit der Teilnehmer/innen für einen von zwei Lernwegen gerecht zu werden: - ÜL, die Aerobic ab und zu in ihrem Fitness-Programm (z.B. als Einstimmung) verwenden wollen (Gruppe A) oder - ÜL, die speziell an Aerobic (Gruppe B) interessiert sind. Inhalte: Aerobic-Grundschritte und -Armbewegungen Kommunikative Aerobic Aufbau einer Aerobic-Stunde Grundlagen: Stundenphasen, Belastungssteuerung, Vermittlungsmethoden Aerobic-Musik Landessportbund NRW -4- Aerobic C. Handhabung der Konzeption Dieses didaktisch-methodische Konzept bietet die Grundlage für eine einheitliche Grundgestaltung des Fortbildungsthemas im dezentralen Bereich. Das Konzept enthält die wichtigsten Inhalte zum Thema (im Sinne einer didaktischen Reduktion) und soll den LL zur Vorbereitung dienen. Die Anlagen sind geeignet: - als Anregung zur inhaltlichen Gestaltung des jeweiligen Abschnitts - um die didaktisch-methodische Struktur zu verstehen - als Lehrmaterialien an die TN weitergeleitet zu werden. Die Gliederung des Skripts ist so aufgebaut, dass zunächst die didaktische Struktur des Lehrgangstages im Querformat oben aufliegt. Es folgen die zum jeweiligen Lehrgangstag und in der didaktischen Struktur vermerkten Anlagen. Gestaltung des Konzeptes: rote Blätter: Stundenverlaufspläne gelbe Blätter: Materialien für die TN Folienvorlagen Arbeitsaufträge/-blätter Tafelbilder / Wandplakate weiße Blätter: Informationen für LL Neben den Grundlagen können auch inhaltliche Schwerpunkte in Abhängigkeit der TN-Wünsche gesetzt werden. a) Gemeinsame Teile für beide Zielgruppen von ÜL. b) Differenzierte Teile für die speziellen Ansprüche der beiden Gruppen. Landessportbund NRW -6- Aerobic D. Programm (Wochenabend) „Aerobic im Breitensport“ Montag: 18.30 Uhr 19.00 Uhr Treffpunkt: Sporthalle Begrüßung und Vorstellung Organisatorisches Infos zum Programm Einführung ins Thema Die ersten Schritte ... Mit kommunikativen Gehformen wollen wir das Kennenlernen untereinander fördern. Gleichzeitig werden einfache Aerobic-Schritte und im weiteren Verlauf einfache Armbewegungen vermitteln. 19.30 Uhr Benennen der Schritt- und Armbewegungen Auf Pincards werden die einzelnen Bewegungen benannt. Die TN erhalten ein Skript mit den Grundschritten und Armbewegungen. PAUSE 20.00 Uhr Kommunikative Aerobic – Teil 1 Ziel dieser Phase ist die Anwendung der vorher erlernten Grundbewegungen. Dies geschieht in Organisationsformen, bei denen es um gemeinsames Handeln geht. Im ersten Teil werden die Inhalte von der Lehrgangsleitung vorgegeben, im zweiten Teil wählen die TN selbst aus. 20.45 Uhr Reflexion Gemeinsam wollen wir uns darüber bewusst werden, welche Bedeutung die Kommunikation in der Aerobic hat und welche Wirkungen sie hinsichtlich der Fitness-Förderung zu erzielen vermag. Dienstag: 18.30 Uhr Treffpunkt Sporthalle Aerobic-Schritte: Genug, oder darf’s noch etwas mehr sein? Je nach Interesse ordnet man sich einer von zwei verschiedenen Gruppen zu. Während die erste Gruppe die Schritte und Armbewegungen vom Vortag wiederholt und festigt, lernt die zweite Gruppe weitere AerobicSchritte kennen. 19.00 Uhr Aerobic komplett Die TN erleben eine komplette Aerobic-Stunde mit allen typischen Stundenphasen. PAUSE Landessportbund NRW -7- Aerobic Dienstag (Fortsetzung) 20.15 Uhr Treffpunkt Unterrichtsraum: Grundlagen der Aerobic Über die Auswertung der Praxis werden folgende Aspekte besprochen: Stundenphasen, Belastungssteuerung, Gelenkschonung und Methoden der Vermittlung. Mittwoch: 18.30 Uhr Treffpunkt Sporthalle Bewegungsausführung in der Praxis Anhand der Skripte kontrollieren und verbessern wir die Ausführung unserer Bewegungen. 19.00 Uhr 20.15 Uhr Aerobic Musik Wie ist Aerobic-Musik aufgebaut? Wie messe ich das Musiktempo? Wie höre ich den Takt? Aerobic anleiten lernen Zwei unterschiedliche Gruppen arbeiten je nach Interesse an zwei unterschiedlichen Techniken der Anleitung von Aerobic. Gruppe A: ÜL wollen Aerobic ab und zu als Teil einer Übungsstunde einsetzen. Gruppe B: ÜL wollen Aerobic als Komplettstunde anbieten. PAUSE während dieser Phase 21.10 Uhr Ausklang von Aerobic-Stunden – ein Beispiel Zum Tagesausklang bietet die Lehrgangsleitung Stretch- und Atemübungen zur Musik an, wie sie am Ende von Aerobic-Stunden vorkommen können. Donnerstag: 18.30 Uhr Treffpunkt Sporthalle Kommunikative Aerobic – Teil 2 Nach einer teiloffenen Einstimmung mit Partner/in oder in Kleingruppen erleben die TN eine Aerobic-Variante mit Bewegungen, die u.a. Alltag, Sport, Gefühle imitieren. 19.00 Uhr Aerobic planen Während Gruppe A mit der Erstellung einer kurzen Imitations-Aerobic beschäftigt ist, erstellt Gruppe B eine (kleine) Aerobic-Kombination. Beide Gruppen werden dazu in Kleingruppen (3 – 5 TN) unterteilt. Anschließend werden die Ergebnisse demonstriert und ausgewertet. Landessportbund NRW -8- Aerobic Donnerstag (Fortsetzung) PAUSE 20.30 Uhr Kommunikative Aerobic – Teil 3 Als gemeinsamen praktischen Lehrgangsabschluss führen wir eine Aerobic-Kombination in Kanon-Form durch. 21.00 Uhr Lehrgangs-Auswertung Wie war es? - Eindrücke, Rückmeldungen Wie kann es weitergehen? - Fortbildungsmöglichkeiten Wie komme ich an Musik und Literatur? - Tipps Programmänderungen vorbehalten !!! Landessportbund NRW -9- Aerobic D. Programm (Wochenende) „Aerobic im Breitensport“ Samstag: 13.00 Uhr 13.30 Uhr Treffpunkt: Sporthalle Begrüßung und Vorstellung Organisatorisches Infos zum Programm Einführung ins Thema Die ersten Schritte ... Mit kommunikativen Gehformen wollen wir das Kennenlernen untereinander fördern. Gleichzeitig werden einfache Aerobic-Schritte und im weiteren Verlauf einfache Armbewegungen vermitteln. 14.00 Uhr Benennen der Schritt- und Armbewegungen Auf Pincards werden die einzelnen Bewegungen benannt. Die Teilnehmer/innen erhalten ein Skript mit den Grundschritten und Armbewegungen. PAUSE 14.30 Uhr Kommunikative Aerobic – Teil 1 Ziel dieser Phase ist die Anwendung der vorher erlernten Grundbewegungen. Dies geschieht in Organisationsformen, bei denen es um gemeinsames Handeln geht. Im ersten Teil werden die Inhalte von der Lehrgangsleitung vorgegeben, im zweiten Teil wählen die TN selbst aus. 15.15 Uhr Reflexion Gemeinsam wollen wir uns darüber bewusst werden, welche Bedeutung die Kommunikation in der Aerobic hat und welche Wirkungen sie hinsichtlich der Fitness-Förderung zu erzielen vermag. 16.00 Uhr Aerobic-Schritte: Genug, oder darf’s noch etwas mehr sein? Je nach Interesse ordnet man sich einer von zwei verschiedenen Gruppen zu. Während die erste Gruppe die Schritte und Armbewegungen vom Vortag wiederholt und festigt, lernt die zweite Gruppe weitere AerobicSchritte kennen. 16.30 Uhr Aerobic komplett Die TN erleben eine komplette Aerobic-Stunde mit allen typischen Stundenphasen. PAUSE Landessportbund NRW - 10 - Aerobic Samstag (Fortsetzung) 18.00 Uhr Treffpunkt Unterrichtsraum: Grundlagen der Aerobic Über die Auswertung der Praxis werden folgende Aspekte besprochen: Stundenphasen Belastungssteuerung Gelenkschonung und Methoden der Vermittlung. Sonntag: 09.30 Uhr Treffpunkt Sporthalle Bewegungsausführung in der Praxis Anhand der Skripte kontrollieren und verbessern wir die Ausführung unserer Bewegungen. 10.00 Uhr 11.00 Uhr Aerobic Musik Wie ist Aerobic-Musik aufgebaut? Wie messe ich das Musiktempo? Wie höre ich den Takt? Aerobic anleiten lernen Zwei unterschiedliche Gruppen arbeiten je nach Interesse an zwei unterschiedlichen Techniken der Anleitung von Aerobic. Gruppe A: ÜL wollen Aerobic ab und zu als Teil einer Übungsstunde einsetzen. Gruppe B: ÜL wollen Aerobic als Komplettstunde anbieten. PAUSE während dieser Phase 12.30 Uhr Ausklang von Aerobic-Stunden – ein Beispiel Zum Tagesausklang bietet die Lehrgangsleitung Stretch- und Atemübungen zur Musik an, wie sie am Ende von Aerobic-Stunden vorkommen können. 13.15 Uhr Kommunikative Aerobic – Teil 2 Nach einer teiloffenen Einstimmung mit Partner/in oder in Kleingruppen erleben die TN eine Aerobic-Variante mit Bewegungen, die u.a. Alltag, Sport, Gefühle imitieren. 13.45 Uhr Aerobic planen Während Gruppe A mit der Erstellung einer kurzen Imitations-Aerobic beschäftigt ist, erstellt Gruppe B eine (kleine) Aerobic-Kombination. Beide Gruppen werden dazu in Kleingruppen (3 – 5 TN) unterteilt. Anschließend werden die Ergebnisse demonstriert und ausgewertet. PAUSE Landessportbund NRW - 11 - Aerobic Sonntag (Fortsetzung) 15.00 Uhr Kommunikative Aerobic – Teil 3 Als gemeinsamen praktischen Lehrgangsabschluss führen wir eine Aerobic-Kombination in Kanon-Form durch. 15.30 Uhr Lehrgangs-Auswertung Wie war es? - Eindrücke, Rückmeldungen Wie kann es weitergehen? - Fortbildungsmöglichkeiten Wie komme ich an Musik und Literatur? - Tipps Programmänderungen vorbehalten !!! Landessportbund NRW - 12 - Aerobic Montag, 1. Tag Phase Zeit Gedanken Absichten Einstieg 30 Min. Inhalt Lern- und Organisationsformen - Begrüßung / Vorstellen - Erledigung der Formalitäten - Informationen zum Lehrgang - Einführung ins Thema Phase I 30 Min. - TN sollen einen einfachen Einstieg erhalten - TN nehmen Kontakt miteinander auf; - TN erfahren die 10 einfachsten Aerobic Grundschritte und einige einfache Armbewegungen. Phase II 15 Min - TN lernen die Begriffe für die Schritte, - Benennen und kurze Demonstration der Armbewegungen, sowie die gelernten Schritt- und Armbewegungen Unterscheidung von low- und high impact kennen - TN erhalten als Grundlage für den Aufbau von Aerobic Skript 1 + 2 Materialien Medien - Anlage 1 - Kommunikative Gehformen in der Bewegung - Zwischendurch Aerobic-Grundschritte und Armbewegungen am Platz - Motivierende Musik z.B. von aktuellen Hits in mittlerem Gehtempo, 125–130 bpm (z.B. Bravohits) - Anlage 2 - Wandzeitung in einer Hallenecke - Skript 1 und 2 1. Grundschritte (Anlage. 11 a + b) 2. Armbewegungen (Anlage 12 a + b) (siehe auch Anhang I) - Anlage 7 Wandzeitung Pincards Pause Phase III 45 Min. - TN wenden die erlernten Bewegungen in Kleingruppen an und erleben so einen Kontrast zur ansonsten rein indivudellen Aerobic. Landessportbund NRW - Kommunikative Aerobic Teil I - Vierergehen über die Diagonale Anleitung durch LL Bewegen über die Diagonale Geschlossene Aufgabe - 13 - - Gehmusik im StepAerobic-Tempo (ca. 120 – 125 bpm) (z.B. Bravohits) - Anlage 4 Aerobic Montag, 1. Tag (Fortsetzung) Phase Zeit Gedanken Absichten Inhalt Lern- und Organisationsformen Materialien Medien Phase IV 75 Min. - TN wenden die erlernten Schritte und Armbewegungen in Kleingruppen an und wählen die Bewegungen selbst aus - Hinweis der LL an die TN: Armbewegungen zunächst weglassen - Kofferpacken in 4er – 6er Gruppen - Kreistanz - Partnertanz - Kleingruppen - Partner - Aerobic-Musik in mittlerem Tempo (125 – 135 bpm) (z.B. Bravohits) - Teiloffene Aufgabe - Anlage 5 Ausklang 45 Min. - TN reflektieren die Aerobic auf die ganzheitliche Fitness-Förderung - TN sollen die Bedeutung der kommunikativen Formen und der - Wirkungen von Aerobic auf die Fitness - In Hallenecke oder U-Raum - Bedeutung der Kommunikation - Kurzvortrag - Fragendes Entwickeln Landessportbund NRW - 14 - - Anlage 8 – 10 (Folien) - Anlage 7 Aerobic Anlage 1 für die Lehrgangsleitung Begründung/Einleitung des Themas Aerobic: Was ist das? Woher kommt sie? Aerobic ist von seiner Wortbedeutung her eine Verbindung von aerobem Ausdauertraining und gymnastics, also gymnastischen Übungen. Das Ganze wäre langweilig – und letztlich zum Scheitern verurteilt – wenn dazu nicht die Motivationspille Musik und die damit verbundene choreographische Ausgestaltung hinzukäme. Aerobic ist ein „Abfallprodukt“ der Raumfahrt-Forschung. Der Sportarzt und Astronautentrainer Dr. med. Kenneth H. Cooper legte mit seinem Buch „Aerobics“ (1968) nicht nur den Grundstein für die Jogging-Welle, sondern zusammen mit tanzorientierten Trainern auch den Grundstein für Aerobic. Auf möglichst engem Raum sollte ein möglichst umfassendes Körpertraining angeboten werden, in dem neben der Förderung von Kraft, Dehnfähigkeit und Koordination insbesondere auch die aerobe Ausdauer zum Zuge kommen sollte. Diese Raumökonomie machten sich Anfang der 80er Jahre private Studios zunutze, die nach den Programmen der Schauspielerinnen wie Jane Fonda und Sydney Rome auf der ersten Aerobic-Welle ritten. Auch die Sportvereine konnten sich dem Sog der ersten Welle nicht entziehen. Die erste Aerobic-Welle ebbte ab, nachdem Fachleute und Sportmediziner zu Recht die unfunktionelle Ausführung vieler Übungen und die für viele TN zu hohe Belastungsintensität bemängelten und nachdem TN die Monotonie mancher Programme kritisierten, die lediglich aus der Aneinanderreihung einzelner Übungen bestanden. Die zweite Aerobic-Boom setzte ein, als Fernsehserien wie „Let’s move“, „Tele-Gym‘ und „Joyrobic“ in ihren Programmen mehr auf die Belastungsfähigkeit der Teilnehmenden Rücksicht nahmen. In der „Aerobic von heute“ sind die Aspekte der Funktionalität der Bewegungen, des gesundheitsorientierten Stundenaufbaus, der moderaten und individuellen Belastungsdosierung sowie choreographisch ansprechendere Formen vereint. Landessportbund NRW - 15 - Aerobic Anlage 2 für die Lehrgangsleitung Kommunikative Gehformen Gehen kreuz und quer durch Wechselnde Positionen der LL die Halle Ablauf: TN gehen auf Musik kreuz und quer durch die Halle. LL macht sich durch ein Handzeichen nach einiger Zeit an einer beliebigen Stelle der Halle bemerkbar. Daraufhin nehmen die TN eine Frontalaufstellung zur LL ein und machen die Bewegungen der LL nach. LL vermittelt einen Grundschritt und je nach Niveau der Gruppe dazu eine Variante bzw. eine Armbewegung. Dann wieder gehen die TN durch die Halle und LL streut (sukzessive) kommunikative Elemente ein. Dieser Ablauf wird wiederholt, bis alle zehn Grundschritte vermittelt worden sind. Methodik zum Gehen auf Musik: A: im Stehen auf die Musik klatschen B: auf die Musik stampfen C: gehen auf Musik Kommunikative Gehformen Beispiele: • einem/r entgegenkommenden/r Partner/in die Hand schütteln (rechte, linke Hand / beide Hände) • einem/r entgegenkommenden/r Partner/in in beide Hände klatschen, sich einhaken und um 180 Grad drehen, dos-à-dos, verschiedene Körperteile (z.B. Schultern, Rücken, Knie, usw.) berühren; • sich zuwinken; sich zuzwinkern; • mit einem/r entgegenkommenden Partner/in sich gegenseitig den „Rücken scheuern“; • einer Person hinterhergehen und sie imitieren; • paarweise nebeneinander gehen Armbewegungen ausprobieren; • beim Gehen Gefühle zum Ausdruck bringen, z.B.: erstaunt sein, jubeln, böse schauen etc. Landessportbund NRW und - 16 - dabei gemeinsam unterschiedliche Aerobic Anlage 3a für die Lehrgangsleitung Vorschlag zur Gestaltung einer Wandzeitung „Aerobic-Grundschritte“ Aerobic-Schritte high-impact low-impact march jogging walking jumping jack step touch side tap heel dig low kick knee lift side to side V-step Landessportbund NRW - 17 - Aerobic Anlage 3b für die Lehrgangsleitung Vorschlag zur Gestaltung einer Wandzeitung „Aerobic-Armbewegungen“ Aerobic-Armbewegungen clap biceps curl upright row front lift chest press butterfly pull back punch scissors Landessportbund NRW - 18 - Aerobic Anlage 4 für die Lehrgangsleitung Kommunikative Aerobic: Vierergehen über die Diagonale 4er-(2er-/6er-) Gruppen gehen über die Diagonale von einer Ecke der Halle zur anderen. Am Ende teilt sich die Gruppe in zwei Teile, die außen herum zurückgehen. Prinzip: (z.B. 4 Schritte gehen und 4 x gehen 2 x step touch) und 4 Zählzeiten Aerobic-Schritt im Wechsel nach 8 ZZ setzt jeweils die nächste Gruppe ein. Methode: Zunächst leitet die LL den Einsatz der Gruppen an, später kann (je nach Leistungsstand/Lernfortschritt der TN) der Einsatz den Gruppen selbst überlassen werden. Beispiel: side tap V-step step touch Seitheben ZZ 1: front lift rechts side lift beider Arme ZZ 2: front lift links beide Arme Erste Steigerung Arme ZZ 3: side lift beide Arme ZZ 4: ab Zweite Steigerung Kombiniert Landessportbund NRW 4 x gehen / 2 x side tap / 4 x gehen / 1 x V-step / 4 x gehen 2 x step touch usw. in Kombination mit den Armbewegungen - 19 - Aerobic Anlage 5 für die Lehrgangsleitung Kommunikative Aerobic: Aerobic mit Partner/in und in der Kleingruppe Aus den erlernten Inhalten (Skript 1 und 2) wählen die TN selbst Inhalte aus und führen sie mit anderen durch. Partner/in - Aerobic Ein/e Partner/in macht einen der Grundschritte vor, der/die andere Partner/in macht nach. - Steigerung: Hinzunahme der Arme - Selbstbestimmter Tausch der Rollen (Vormachen – Nachmachen) - bei Musikstopp sucht jede und jeder TN eine neue Partnerin oder einen neuen Partner Kofferpacken 4er– bis 6er-Gruppen stellen sich im Kreis auf. Stufe 1: Jeder und jede TN führt reihum einen der Grundschritte aus (und nennt dazu seinen/ihren Namen); mehrmaliges Wiederholen der Folge – alle machen mit. Stufe 2: Reihum macht jeder und jede TN eine Bewegung vor und wiederholt vorher die Bewegungen (Grundschritte) der 1. Stufe - die anderen machen mit. A AB ABC ABCD usw. Kreistanz 4er– bis 6er-Gruppen in Kreisaufstellung Eine Person geht in die Kreismitte und führt einen Grundschritt evtl. mit Armbewegung aus - die anderen TN machen nach. Der/die Vortänzer/in reiht sich nach einiger Zeit wieder in den Kreis ein und eine neue Person geht in die Mitte. Landessportbund NRW - 20 - Aerobic Anlage 5 für die Lehrgangsleitung Minigruppen-Teaching (4er-Gruppe) Ein/e TN der Kleingruppe ist Anleiter/in; die anderen TN stehen „face to face“ (schauen sie/ihn an). Anleitung Teilnehmende (AL) (TN) Die AL wählt einen Aerobic-Grundschritt aus, die anderen TN machen ihn nach. Dann probiert die AL verschiedene Armbewegungen aus, die die TN nachmachen. Anschließend wird die AL ausgewechselt, so dass jede und jeder TN der Kleingruppe einmal diese Rolle übernimmt. Landessportbund NRW - 21 - Aerobic Anlage 6 für die Lehrgangsleitung Bedeutung von Kommunikation und Kreativität in der Aerobic Ausgehend vom Fitness-Verständnis des LandesSportBundes Nordrhein-Westfalen (s. Anlage 8 und 9) kann man feststellen, dass Aerobic einer ziemlich umfassenden, ganzheitlichen Förderung der Fitness gleich kommt. Sowohl Ausdauer, als auch Koordination, Kraft, Flexibilität sowie Spaß und Gesundheit werden in ausgewogener Weise in Aerobic-Stunden berücksichtigt, lediglich die Aspekte Kommunikation und Kreativität haben in der klassischen Aerobic wenig Bedeutung. Die allgemein übliche Blockaufstellung verhindert in der Regel die Kommunikation und Interaktion der TN untereinander. Kreativ ist lediglich die anleitende Person (Instruktor) oder „Vorturner/in“ auf Grund des durchgängigen Frontalunterrichts. Das vorliegende Konzept liefert neben einer Einführung in die klassische Methode auch Beispiele dafür, wie die Aspekte der Kommunikation und Kreativität in der Aerobic des VereinsBreitensports berücksichtigt werden können. Ziel dieser Unterrichtsphase (Ausklang 1. Abend) ist es, den TN die Bedeutung von Kommunikation und Kreativität bewusst zu machen. Über die Auswertung der vorangegangenen Sportpraxis mittels einer Wandzeitung (siehe Anlage 12) wird die „kommunikative Aerobic“ der sonst üblichen „klassischen Aerobic“ gegenübergestellt. Dabei soll die Bewertung der beiden Formen den TN selbst überlassen werden. Jede der beiden Formen hat ihre Berechtigung! Landessportbund NRW - 22 - Aerobic Anlage 7 für die Lehrgangsleitung Vorschlag zur Gestaltung einer Wandzeitung zur Auswertung der kommunikativen Aerobic Organisatio nsformen Rolle der Anleitung Ziele Zielgruppen Motive der TN Landessportbund NRW Klassische („normale“) Aerobic Kommunikative Aerobic ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ ------------------------------- ------------------------------ - 23 - Aerobic Aerobic Unser „Fitness-Bild“ Sport Spaß Gesundheit Seite 24 Anlage 8 Fitness-Verteilungskuchen Verteilung/Wertigkeit der einzelnen Komponenten der körperlichen Fitness Ausdauer (Schnelligkeit) Koordination Beweglichkeit Kraft Seite 25 Anlage 9 Wirkungen der Aerobic • Straffung • Ausgleich von Haltungsschwächen Figur HerzKreislaufSystem Ausdauer • niedriger Puls • verbesserte Sauerstoffversorgung • verbesserte Erholung nach Belastung Muskulatur Nervensystem Koordination • Gleichgewichtsvermögen • Anpassungsvermögen • Kombinationsfähigkeit • Rhythmisierungsfähigkeit Kraft • verbesserte Kraftfähigkeit geschwächter Muskulatur Beweglichkeit • verbesserte Dehnfähigkeit verkürzter Muskulatur Sympathikus/Parasymphatikus • geringere Ermüdbarkeit • Entspannungsfähigkeit • Vitalität Seite 26 Anlage 10 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Anlage 11a Skript 1: Aerobic-Grundschritte Bezeichnung deutsch Gehen Gehen englisch Ausführungshinweise Belastung (low impact = L; high impact = H) Grundschläge/ Zählzeiten (ZZ)/ beats march Auf der Stelle gehen. Füße abrollen! L 1 walking In der Fortbewegung gehen (vorwärts, rückwärts, diagonal, im Kreis). L 1 Laufen jogging Seitanstellschritt step touch Seit-Tipp side tap Ferse aufsetzen heel dig Landessportbund NRW Beschreibung Füße abrollen! Auf der Stelle und in der Fortbewegung (vorwärts, rückwärts, diagonal, im Kreis) H laufen. Füße abrollen!. Rechten Fuß seitlich raussetzen und linken Fß danach daneben stellen. L Füße bleiben parallel. Knie leicht beugen. Ein Bein wird seitlich rausgesetzt und tippt mit der L/ Zehenspitze auf den Boden; H: Standbein federt dann wieder ransetzen. Eine Ferse vorne auf dem Boden aufsetzen und wieder zurück stellen. - 27 - L 1 2 2 2 Aerobic Anlage 11b Skript 1: Aerobic-Grundschritte Bezeichnung deutsch englisch Kicken low kick Knie anheben knee lift Hampelmann jumping Jack V-Schritt V-step Tief Seit Hoch/ Gewichtsverlagerung von rechts nach links Landessportbund NRW side to side Beschreibung Ausführungshinweise Ein Bein bis maximal Kniehöhe leicht nach vorne kicken. Das Knie beim Kick nicht vollständig strecken! Belastung (low impact = L; high impact = H) Grundschläge/ Zählzeiten (ZZ)/ Beats L/ H: Standbein federt 2 Ein Bein anheben und wieder L/ absetzen. H: Standbein federt Das Knie nur bis zur Hüfthöhe anheben. Füße leicht öffnen, d.h., Fußspitzen zeigen leicht nach außen. H Knie und Füße bilden eine Linie! Füße leicht öffnen, d.h., Fußspitzen zeigen leicht nach außen. L Knie und Füße bilden eine Linie! Aus einer tiefen Ausgangsposition, das Gewicht nach oben und auf das andere Bein verlagern. Knie und Füße bilden eine Linie! - 28 - L 2 2 4 2 Aerobic Skript 2: Aerobic-Armbewegungen Anlage 12a Bezeichnung deutsch englisch Ausgangsposition Endposition Ausführungshinweise Klatschen clap Arme beugen biceps curl Die Ellbogen bleiben immer am Körper. Arme hochziehen upright row Die Schultern nicht hochziehen. Arme hochheben front lift Die Arme nur bis Schulterhöhe anheben. Brustpresse chest press Landessportbund NRW In die Hände klatschen. Die Ellbogen bleiben auf Schulterhöhe. - 29 - Aerobic Skript 2: Aerobic-Armbewegungen Anlage 12b Bezeichnung deutsch englisch Schmetterling butterfly Boxen / Fauststoß punch Arme zurückziehen pull back Arme scheren scissors Landessportbund NRW Ausgangsposition Endposition Ausführungshinweise Die Ellbogen bleiben auf Brusthöhe. Die Faust etwas eindrehen und den Ellbogen nicht ganz durchstrecken. Die Ellbogen bleiben auf einer Linie. Die Scherbewegung kann in verschiedenen Höhen ausgeführt werden. - 30 - Aerobic Dienstag, 2. Tag Phase Zeit Gedanken Absichten Inhalt Lern- und Organisationsformen Materialien Medien Einstieg 30 Min. - TN sollen (je nach Interesse) AerobicSchritte festigen oder neue dazulernen. Gruppe A: - Wiederholung der Aerobic-Grundschritte vom Vortag Gruppe B: - Erweiterung der Aerobic-Schritte (siehe Skript 3) 2 Gruppen in je einer Hallenhälfte - Skript 3 - Anlage 30 a + b - Pincards mit Grundschritten - Anlage 3a+b Phase I 60 Min. - TN erleben eine typische (klassische) Aerobic-Stunde - Durchführung einer kompletten AerobicStunde mit den 5 Stundenphasen. - Aerobic-Musik - Anlagen 13 bis 15 Pause Phase II 90 Min - TN sollen – ausgehend von der Auswertung der Sportpraxis – die notwendigsten theoretischen Grundlagen der Aerobic kennenlernen. Landessportbund NRW Auswertung der Praxis - Stundenphasen - Belastungssteuerung - Gelenkschonung - Aufbau von Aerobic-Kombinationen - Methoden der Vermittlung - 31 - - Unterrichtsgespräch - Kurzvorträge - Folien - Kopien für TN - Tafel / Wandzeitung,etc. - Anlagen 18-29 (Folien) Aerobic Anlage 13 für die Lehrgangsleitung Warm-up – ein Beispiel Phase I Beispiel: Gehen auf der Stelle Gehen auf der Stelle Gehen vor und zurück mit „tap“ - auf 4 beats Arme seitlich hochführen und dabei einatmen - auf 4 beats Arme senken und ausatmen - 3 mal gehen, 1 mal „tap“ im Wechsel rechts, links usw. - „tap“ (linke Fußspitze): links, rechts usw. - „tap“ (rechts Fußspitze) - 3 Schritte vorwärts, 1 mal „tap“, 3 Schritte rückwärts, 1 mal „tap“ Dsgl. mit Handklatsch beim „tap“ Dsgl. statt „tap“ knee lift und statt Handklatsch rechter Ellbogen an linkes Knie und umgekehrt Gehen auf der Stelle Aus dem Gehen in den side to side, d.h., die Füße wandern allmählich auseinander Side to side mit : im Wechsel rechte und linke Schulter - rückwärts kreisen - beide Schultern gleichzeitig heben und senken - sich mit Handrücken den „Schweiß von der Stirn abwischen“ (Außenarmkreis) - 4 x upright row (Arme hochziehen) diese Elemente je 8-mal, je 4-mal (und evtl. je 2-mal) wiederholen side to side ohne Arme, im plié (breite Grundstellung/Grätschstellung) stehen bleiben, auf den Fußspitzen um 90 Grad zur Seite drehen und dehnen: Landessportbund NRW - 32 - Aerobic Anlage 13 für die Lehrgangsleitung 1. Dehnung der Wadenmuskulatur Ausführungshinweise: - Schrittstellung - Beide Fußspitzen zeigen in die gleiche Richtung - Gewicht auf das Standbein (vorderes Bein) verlagern - Ferse des hinteren Fußes auf den Boden drücken 2. Dehnung der Oberschenkelrückseite Ausführungshinweise: - Ferse eines Fußes nach vorne stellen - Gewicht auf das Standbein (hinteres Bein) verlagern - Den Oberkörper leicht nach vorne neigen - Knie des vorderen Beines nicht ganz durchstrecken 3. Dehnung der Hüftbeugemuskulatur Ausführungshinweise: - Große Schrittstellung / Ausfallschritt - Gewicht auf das Standbein (vorderes Bein) verlagern - Hüfte leicht nach vorne schieben Wieder in den side to side Dsgl. zur anderen Seite Am Schluss über den side to side in den step touch und evtl. wieder zum march als Übergang zur Cardio Phase Landessportbund NRW - 33 - Aerobic Anlage 14 für die Lehrgangsleitung Cardio Phase – ein Beispiel Phase II: Beispiel für eine Choreographie beats Anzahl Schritte 8 4 step touch Arme ZZ 1 ZZ 2 8 2 double step touch „kehren“ zur Gegenseite 8 4 knee lift Rechter Ellbogen an linkes Knie Linker Ellbogen an rechtes Knie 8 8 march vorwärts frontlift im Wechsel 8 8 march rückwärts 8 4 jumping jack siehe Armbewegung bei march vorwärts side lift 8 2 V-Step upright row (4-mal) 8 4 low-kick punch (gegengleich) Landessportbund NRW - 34 - Aerobic Anlage 14 für die Lehrgangsleitung Steigerungsmöglichkeiten: A: Konditionell knee lift und low-kick im high impact B: Koordinativ knee lift: statt 4-mal, 2-mal double knee lift mit überkreuzen (can-can) jumping jack: andere Armbewegung - V-step: 1-mal nach rechts, 1-mal nach links (mit tap auf 4) Landessportbund NRW - 35 - Aerobic Anlage 15 für die Lehrgangsleitung Aufbau von Aerobic-Stunden Der 5-teilige Stundenaufbau einer Aerobic-Stunde ergibt sich aus dem Anspruch, in einer Stunde (ca. 90 Minuten) die Gesundheit möglichst umfassend zu fördern, neben der Ausdauer auch die Kraft, die Dehnung, die Koordination und als „Nebenprodukt“ die Entspannung und die Lockerung anzusprechen. Um diesem Ziel gerecht werden zu können, ist auch die Reihenfolge der Stundenphasen, wie aufgeführt, festgelegt und keineswegs beliebig. Der im Folgenden beschriebene Stundenaufbau versteht sich als Grundmodell, von dem es je nach Gruppe und der zur Verfügung stehenden Zeit Varianten gibt. Im warm-up stehen die Anregung des Herz-Kreislauf-Systems und die allmähliche Hinführung zur koordinativen Beanspruchung im Vordergrund. Die kurzen Phasen der Beweglichmachung einiger Gelenke (Gelenkisolationen) wie z.B. Schulterkreisen oder Wirbelsäule „aufrollen“ werden in die moderate dynamische Körperarbeit eingebaut ( z.B. marching mit Schulterkreisen rückwärts). Das Stretching hat hier lediglich die Funktion der Vorbereitung der wichtigsten Muskelgruppen für ihre moderate Beanspruchung im folgenden Cardio-Teil. Es ist daher von kurzer Dauer – auch um nicht durch langes Dehnen wieder kalt zu werden – und wird als Pre-Stretching oder Andehnen bezeichnet. Der Cardio-Teil dient zum einen der Förderung der aeroben Ausdauer und zum anderen der sukzessiven, methodisch aufbereiteten Erarbeitung einer Choreographie. Die eigentliche – für Einsteiger/innen sicherlich nicht in 15 UE erlernbare – Kunst des Aerobic-Anleitens besteht nun darin, die Choreographie so zu vermitteln, dass die TN ihre Bewegung – und damit die Ausdauerförderung – nicht unterbrechen. Die in diesem Konzept angebotenen Anleitungstechniken für die Gruppe der an Aerobic-Komplett-Programmen interessierten Lehrgangsteilnehmer/innen dienen lediglich als Einführung und sollen den TN einen Weg aufzeigen, mit dem sie eigenständig weiterarbeiten können. Gemäß unseres Fitness„Kuchens“ steht dem Cardio-Teil der zeitlich größte Stundenanteil zu. Dem cool-down I kommt die wichtige Funktion einer Überleitung von einer belastenden Phase (Cardio) in die nächste belastende Phase (Power) zu. Die Kräftigung kann entweder auf Matten (floorwork) oder im Stand stattfinden. Während in manchen Stunden die Kräftigung ein Schwerpunkt sein kann (z.B. unter Verwendung von Gewichten/Kurzhanteln oder elastischen Bändern/Therabändern) kann diese Phase in Stunden mit ausgedehntem Choreographie-Teil u.U. auch ganz wegfallen. Schwerpunkt des cool-down II ist das ausgiebige Stretching der beanspruchten Muskeln. Kreislauf und Muskeln sollen wieder zur Ruhe kommen. Dieser Prozess kann durch leichte Entspannungsübungen (z.B. Atemübungen) unterstützt werden. Landessportbund NRW - 36 - Aerobic Anlage 16 für die Lehrgangsleitung Förderung der aeroben Ausdauer durch Aerobic • Dynamische Ganzkörperbewegungen – Schritte und gleichzeitige Armbewegungen steigern die Leistungsfähigkeit des HKS (Herz-Kreislauf-System) (s. Anlage 25: „Anpassungserscheinungen des Körpers“) • Die Belastung ist moderat (im mittleren Bereich) und langandauernd. Im Cardio-Teil kommt es über 20 bis 30 Minuten zu einer moderaten Ausdauerbelastung nach dem Prinzip der Dauermethode mit vorwiegend kontinuierlicher Intensität. • Die individuell optimale Belastungsintensität wird am besten über den Trainingspuls bestimmt: • Puls: 220 minus Lebensalter mal 60 bis 80 % 80 % 60 % untrainierte Person • gut trainierte Person Der optimale Trainingsumfang zur Förderung der aeroben Ausdauer beträgt 2- bis 3-mal pro Woche je 20 – 30 Minuten Belastung (je nach Trainingszustand auch länger und öfter). Landessportbund NRW - 37 - Aerobic Anlage 17 für die Lehrgangsleitung Förderung der Koordination / Funktionen des Zentralen Nervensystems (ZNS) durch Aerobic Bereiche der Koordination, die durch Aerobic besonders gefördert werden: Rhythmisierungsfähigkeit: Fähigkeit sich angemessen auf Musik bewegen zu können Entwicklung von Rhythmusgefühl Kombinationsvermögen: Fähigkeit, Bewegungen gut kombinieren zu können: a) gleichzeitige Bewegungen verschiedener Körperteile z.B.: Arme und Beine b) aufeinanderfolgende Bewegungen z.B.: zwei verschiedene Schritte Anpassungsvermögen: Gutes Anpassen an ungewohnte Aufgabenstellungen, an veränderte Bedingungen und an Bewegungen einer anderen Person (z.B.: an ÜL) Speicherungsfähigkeit / Behalten von Bewegungsabläufen im Gedächtnis Bewegungsgedächtnis: (Choreographie-Gedächtnis) Bei Fortgeschrittenen und bei Step-Aerobic: Orientierungsvermögen: Landessportbund NRW bei komplizierten Bewegungen wie Drehungen, die räumliche Orientierung behalten - 38 - Aerobic Anlage 36 TN-Material Möglichkeiten der Belastungsdosierung Je nach Leistungsstand der Gruppe, aber auch zur Differenzierung innerhalb einer Gruppe bieten sich folgende Instrumente zur Steuerung der Herz-Kreislauf-Belastung an: 1. Dauer der Cardio-Phase 2. Bewegungsgeschwindigkeit bpm (Tempo der Musik) (Schläge pro Minute / bpm = beats per minute) 3. Aufprallbelastung low 4. - high - mixed impact Bewegungsausmaß Kleine - große Schritte 5. Hinzunahme oder Weglassen der Arme 6. Hebellängen kurzer Hebel Beispiele: 7. langer Hebel biceps curl - Frontlift knee lift - kick Verdoppelung / Halbierung des Bewegungstempos Landessportbund NRW 39 - - Aerobic Aerobic Aufbau von Aerobic-Stunden Phase Deutsch Englisch Dauer 1 Aufwärmen Warm up 10 120 – 135 HKS-Anregung Koordinative Einstimmung Beweglichmachung 2 ChoreograCardio phie-Teil Abwärmen I Cool Down I 20 130 – 160 Aerobe Ausdauer Koordination 110 – 130 HKS-Beruhigung Lockerung 100 – 125 Dynamische Kräft igung bis 90 Dehnen (Stretching) Entspannung 3 4 5 Kräftigung Floorwork / Workou t Abwärmen II Cool Down II 5 15 10 bpm Ziel Aufbau von Aerobic-Stunden Warm-up-Phase Funktion Ganzheitliche Vorbereitung Nur low-impact-Schritte einfache Armbewegungen (selten über Kopf) einfache Kombinationen aus höchstens 4 Elementen dynamische, moderate Ganzkörperbewegungen nur kurze Dehnübungen (Andehnen) um nicht wieder kalt zu werden Prinzipien Gestaltung von der geringen zur gemäßigten Belastung Integration (in zweiter Hälfte) von kurzen Dehnübungen und evtl. Gelenkisolationen Dehnen: Waden, Beinbeuger, Hüftstrecker (Rücken, Beinstrecker, Adduktoren) Gelenkisolation: Schulter / Rücken / Hüfte / Füße Seite 40 Anlage 19 Aufbau von Aerobic-Stunden Cardio-Phase Funktion Förderung der aeroben Ausdauer Förderung der Koordination Prinzipien allmähliche Steigerung der Ausdauerbelastung (bis zum steady state) allmähliche Steigerung der Koordination höchstens 8 Zählzeiten high-impact-Schritte hintereinander mindestens 20 Minuten kontinuierliche Belastung Gestaltung von der geringen zur gemäßigten Belastung in der Regel eine mixed (low- und high-)-impact-Belastung eine der Gruppe angemessene Kreislaufbelastung durch - Musiktempo - Mischungsverhältnis von high- und low-impact eine der Gruppe angemessene Entwicklung der Choreographie durch - Schritt- und Armvariationen - Musik-(Tanz-) Stil Seite 41 Anlage 20 Aufbau von Aerobic-Stunden Cool-down-I-Phase Funktion Prinzipien Vermeidung eines abrupten Übergangs von der Kreislaufbelastung in die muskuläre Belastung bzw. von der aufrechten in die horizontale Lage aktive „Pause“ zur Reduktion der Spannung von Körper und Geist koordinativ einfache, langsame Bewegungen Lockerung Gestaltung von der geringen zur gemäßigten Belastung Elemente aus dem Cardio-Teil ohne high-impactSchritte mit „lockeren“ Armen oder einfache Elemente aus Funk, HipHop, Latin o.ä. zu individuell unterschiedlichen Bewegungsausführungen anregen Seite 42 Anlage 21 Aufbau von Aerobic-Stunden Kräftigungs-/Floorwork-Workout-Phase Funktion Funktionelle Kräftigung der Muskulatur Haltungsaufbau Förderung der Kraftausdauer Prinzipien allmähliche Steigerung der Ausdauerbelastung Langsam-dynamische Arbeit 8 – 16 Wiederholungen, so dass eine subjektiv moderate Anstrengung empfunden wird ausgewogene Beanspruchung der Muskelgruppen Gestaltung von der geringen zur gemäßigten Belastung im Stehen oder am Boden (Floorwork) Musik gibt das Bewegungstempo vor möglichst harmonische Übergänge Belastungsintensität der Gruppe/den einzelnen TN anpassen durch - Untergliederung der Bewegung - Halbierung der Zählweise und - Hebellängen Seite 43 Anlage 22 Aufbau von Aerobic-Stunden Cool-down-II-Phase Funktion Prinzipien intensives Dehnen der beanspruchten Muskeln Entspannen langsames dynamisches oder statisches Dehnen funktionelle Gelenkbeanspruchung Gestaltung Dauer der Übungen: je 15 – 30 sec. am Boden oder im Stand evtl. Integration von Entspannungselementen (z.B.: Atemübungen, Qigong) in der zweiten Hälfte Seite 44 Anlage 23 Förderung der aeroben Ausdauer durch Aerobic Mindestens 1/6 der Skelettmuskulatur muss beteiligt sein. Ganzkörperbewegungen Training im mittleren Belastungsbereich Puls: 180 - Lebensalter Optimaler Trainingsumfang: 3 mal pro Woche à 30 Min. Seite 45 Anlage 24 Anpassungserscheinungen des Körpers auf ein regelmäßig durchgeführtes Ausdauertraining untrainiert (Büromensch) trainiert (Sportler/in, Schwerstarbeiter/in) beim Herzen 250-300 g 0,6-0,8 l 70-80 S/min groß klein Herzgewicht Herzvolumen Herzschlagzahl in Ruhe Herzarbeit/Tag max. Herzleistung 350-500 g 0,9 - 1,4 l 30-60 S/min klein groß beim Blut klein (5 l) Blutvolumen klein O2-Transportkapazität des Blutes höher Milchsäurespiegel nach Belastung frühere Verkalkung Blutgefäße steigt im Alter an Blutdruck Seite 46 Anlage 25 groß (6-7 l ) groß niedriger elastisch bleibt gleich Anpassungserscheinungen des Körpers auf ein regelmäßig durchgeführtes Ausdauertraining untrainiert (Büromensch) trainiert (Sportler/in, Schwerstarbeiter/in) bei der Lunge klein (2-4 l) 12-20 /min (flach) 3l steigt im Alter an Vitalkapazität Atemfrequenz max O2-Aufnahme/min Residualvolumen (Restluft) groß (4-7 l ) 8-10 /min (vertieft) 5-6 l bleibt gleich bei der Muskulatur gering gering niedrig Kapillarisierung Energievorräte (ATP+KP) O2-Ausschöpfung in der Muskulatur vermehrt vermehrt hoch beim gesamten Körper groß hoch langsamer klein schneller Körpergewicht Ermüdbarkeit Erholung Leistungsreserven Leistungsabfall im Alter Seite 47 Anlage 26 klein niedrig schneller groß langsamer Zeitliche Anpassung der Organsysteme schnell Nervensystem Stunden Herz-Kreislauf-System Stunden/Tage Muskulatur Tage/Wochen Knochen Wochen/Monate Sehnen-Band-Apparat Monate Knorpel Monate/Jahre langsam Seite 48 Anlage 27 Möglichkeiten der Belastungsdosierung 1. Dauer der Cardio-Phase 2. Bewegungsgeschwindigkeit bpm 3. Aufprallbelastung 4. Bewegungsausmaß 5. Hinzunahme oder Weglassen der Arme 6. Hebellängen Seite 49 Anlage 28 Aerobic: Funktionelle Gelenkbeanspruchung Schritte Arme Ausführung Grund Füße abrollen Körpergewicht abfedern Füße und Knie in einer Linie Vermeidung des Knieverdrehens Kniebeugung < 90 Kreuzbandschonung aufrechte Körperhaltung Schonung der Wirbelsäule o Bewegungsausführung ist von entscheidender Bedeutung Seite 50 Anlage 29 Aerobic: Funktionelle Gelenkbeanspruchung Schritte Arme Grund Ausführung Kontrollierte, geführte Armbewegungen Funktionelle Beanspruchung des Schultergelenks keine Streckung bis in die Endposition Vermeidung von Gelenkschäden (Ellbogen / Schulter) Bewegungsausführung ist von entscheidender Bedeutung Seite 51 Anlage 30 Methoden Freestyle Add-on Holdingpattern Allgemein gilt: Zuerst wird 1 Schritt (oder mehrere) vermittelt Dann kommt die Armbewegung dazu Seite 52 Anlage 31 Methoden Freestyle Add-on Holdingpattern Eine Bewegung (Schritt und Arme) löst die nächste Bewegung ab, ohne die vorherige(n) Bewegungen zu wiederholen. + Gut für ÜL-Anfänger/innen, da z.B. kein Einzählen erforderlich - Für die TN auf Dauer langweilig Seite 53 Anlage 32 Methoden Freestyle Add-on Bewegung A wird erarbeitet Bewegung B wird erarbeitet A und B werden kombiniert Bewegung C wird erarbeitet und an AB angefügt Holdingpattern (A) (B) (AB) (C) (ABC) + Für TN interessant / anspruchsvoll - Erfordert vom ÜL Anleit-Techniken Seite 54 Anlage 33 Methoden Freestyle Add-on Holdingpattern Zum Einüben einer Choreographie wird ein Halteschritt bestimmt; Prinzip: Halteschritt – Schritt A – Halteschritt – Schritt B – Halteschritt – usw. Wenn die einzelnen Schritte beherrscht werden, können die Halteschritte entfernt werden + Ohne Hast und Belastungsverlust kann eine Choreographie erarbeitet werden. Bewegungsübergänge können leichter nachvollzogen werden. Seite 55 Anlage 34 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Anlage 35a Skript 3: Aerobic-Schritte Erweiterung Bezeichnung deutsch Anfersen englisch hopscotch Ausfallschritt lunge Kreuzschritt grapevine Seit-seit-ran-ran out-out-in-in Mambo mambo Landessportbund NRW Beschreibung Ausführungshinweise Belastung (low impact = L; high impact = H) Grundschläge/ Zählzeiten (ZZ)/ Beats ZZ 1: tief ZZ 2: Gewichtsverlagerung auf ein Bein und anfersen Knie und Fußspitzen befinden sich auf einer Linie! L 21 L 2 L /H: (4. Schritt wird gesprungen) 4 Ausfallschritt nach hinten, zur Seite oder diagonal nach hinten Der hintere Fuß wird belastet. Fuß, Knie, Hüfte und Oberkörper bilden eine Linie. ZZ 1: rechter Fuß seit ZZ 2: linker Fuß kreuzt hinten ZZ 3: rechter Fuß seit ZZ 4: linken Fuß ranstellen Den Oberkörper nicht mitdrehen! Füße leicht öffnen. Knie und Füße in einer Linie halten! ZZ 1: rechten Fuß raussetzen ZZ 2: linken Fuß raussetzen ZZ 3: rechten Fuß reinsetzen ZZ 4: linken Fuß reinsetzen Füße bleiben parallel. ZZ 1: rechten Fuß vor und belasten ZZ 2: linker Fuß stampft am Platz ZZ 3: rechten Fuß zurück setzen und belasten ZZ 4: linker Fuß stampft am Platz Füße abrollen! - 56 - L /H: (mit Laufschritten) 4 L 4 Aerobic Anlage 35b Skript 3: Aerobic-Schritte Erweiterung Bezeichnung Deutsch englisch Drehschritt pivot step/ pivot turn „Po raus“ squat Skilanglaufschritt/ Schersprung Schlusssprung Twisten Landessportbund NRW cross country Hop Twist Belastung (low impact = L; high impact = H) Grundschläge/ Zählzeiten (ZZ)/ Beats L 4 H 2 Schersprung: aus dem Stand rechten Fuß nach vorne und linken nach hinten und umgekehrt. Den Sprung nicht mehr als 8-mal hintereinander durchführen! H 2 Beidbeiniger Sprung am Ort. Sprung nicht mehr als 4-mal hintereinander durchführen! H 1 L 2 Beschreibung Ausführungshinweise ZZ 1: Rechten Fuß vorsetzen ZZ 2: ½ Drehung nach links auf den Fußballen ZZ 3 = ZZ 1 ZZ 4 = ZZ 2 Die Drehung nicht häufiger als 2mal in die gleiche Richtung hintereinander durchführen! Rumpf nach vorne und Knie beugen (Po raus) und wieder aufrichten. Knie nicht mehr als 90 Grad beugen! Auf der Stelle im Sprung beide Knie abwechselnd nach rechts und links drehen. Immer auf den Fußballen landen! - 57 - Aerobic Mttwoch, 3. Tag Phase Zeit Gedanken Absichten Inhalt Lern- und Organisationsformen Materialien Medien Einstieg 30 Min. - TN werden sich über die Funktionalität der -Bewegungen (Beine und Arme) bewusst. - Erproben und Verbessern der Bewegungsausführung Partner/innen-Arbeit - Skript 1-3 Phase I 30 Min. - TN erleben eine typische (klassische) Aerobic-Stunde - Musiktempo messen - Taktmaß und die „Eins“ hören - Melodiebogen (+ Brüche) hören Kurzvortrag und Übungen - Musikbeispiele Phase II 100 Min - TN sollen Anleittechniken der Aerobic - TN ordnen sich einer von zwei Gruppen kennenlernen und sollen einen Einstieg in zu ihre Anwendung erhalten - Anleiten von Aerobic - Anlage 32 - Anlage 33 - 2 Gruppen üben in 2 Hallenhälften - Partner/innen- bzw. Kleingruppenarbeit - Arbeitsblätter - Anlage 37 und 38 - Wandplakat mit Grundschritten - Aerobic-Musik Gruppe B: - Anlage 34 Pause – während Phase II Ausklang 20 Min - TN erleben ein Beispiel für den Ausklang von Aerobicstunden - TN erleben gleichzeitig einen Tagesausklang Landessportbund NRW Cool down II Stretching und Atemübungen - 59 - - Anleiten durch die LL - Nicht zu langsame Entspannungsmusik - Anlage 35 - Anlage 36 Aerobic Anlage 37 für die Lehrgangsleitung Aufbau von Aerobic-Musik Sowohl die Aerobic-Musik als auch die Choreographien sind nach einem einheitlichen Muster aufgebaut. Dies ermöglicht eine beliebige Austauschbarkeit der Musik und der choreographischen Inhalte. Das Muster sieht wie folgt aus: • Aerobic-Musik ist im 8/8 Takt geschrieben. Solch ein Takt wird auch als Phrase bezeichnet. Von den 8 Grundschlägen (beats) hat der erste eine besondere Betonung. Die sog. „Eins“ zu hören (und sie z.B. von der „Fünf“ zu unterscheiden ) ist Grundvoraussetzung, um Choreographien aufbauen und vermitteln zu können. • 4 Phrasen (also 4 mal 8 Grundschläge) bilden einen Melodiebogen, eine zusammenhängende Einheit, die sich von anderen Einheiten (Melodiebögen) durch den Wechsel von z.B. Gesang zu Instrumentalphase unterscheidet. Normale Pop-Musik ist zwar meist auch im 8/8-Takt geschrieben, kann aber zum Teil unvollständige Melodiebögen, sog. breaks (Brüche) haben. • Choreographien sind ebenfalls nach diesem Muster aufgebaut. Die kleinste Einheit ist eine Phrase und meist wird in 32er-Blöcken (= Melodiebögen) gearbeitet. (siehe Anlage 16: Beispiel für eine Choreographie) • Das Tempo der Musik entspricht der zeitlichen Abfolge der beats (beats per minute = bpm). Aerobic-Musik ist so abgemischt, dass der Übergang von einem zum anderen Stück vom Tempo und den Melodiebögen her harmonisch (ohne Sprung) verläuft. Musikvorschläge zum Hören des „richtigen“ Musikaufbaus: • Edwin Collins „Never saw a girl like you before“ • Rednex „Cotton eye Joe“ • Bellini „Saturday night“ zum Hören von Brüchen: • Weather Girls Landessportbund NRW „He´s raining men“ - 60 - Aerobic Anlage 38 für die Lehrgangsleitung Vermittlung der Musik-„Theorie“ I Musiktempo bestimmen 1. TN hören ein Musikbeispiel und klatschen die Grundschläge / beats mit. 2. TN messen die Grundschläge pro Minute mit Uhr (wie bei der Pulsmessung) bei verschiedenen Musikstücken 3. TN ordnen diese Stücke aufgrund des Musiktempos verschiedenen Bewegungsformen: Gehen/Laufen/Kräftigen zu (evtl. in der Bewegung ausprobieren). II Takt (Phrase) hören lernen 1. Einfaches Stück (z.B. Saturday night) mitklatschen 2. Mehrfache Halbierung des Klatschtempos 3. LL zählt laut die Takte mit (1, 2, .....8) und betont die „Eins“; die TN klatschen nur die „Eins“ 4. TN finden die „Eins“ bei anderen Stücken (z.B. Cotton eye Joe) alleine III Melodiebögen hören 1. LL zählt bei einem einfachen Lied (z.B. Saturday night) wie folgt laut mit: 1, 2, 3, .........8 2, 2, 3, .........8 3, 2, 3, .........8 4, 2, 3, .........8 und zeigt die jeweilige Phrase mit den Fingern an. 2. TN suchen Melodiebögen bei anderem Stück selbst. IV Ergänzende Inhalte – je nach Zeit und Gruppeninteresse Off-beats hören: 1. Grundschläge verdoppeln, d.h., doppelt so schnell klatschen Zählweise: 1 und 2 und 3 und ..... 2. Nur die „unds“ (= Off-beats / Zwischenschläge) klatschen 3. Eine Gruppe klatscht Off-beats (Zwischenschläge), die andere Gruppe klatscht Down-beats (Grundschläge) 4. Gruppenklatschen: z.B. Landessportbund NRW Gruppe 1 klatscht die 1 Gruppe 2 klatscht die 3 Gruppe 3 klatscht die 5 und Gruppe 4 klatscht die 7 und 8 - 61 - Aerobic Anlage 39 Lehrgangsleitung / Gruppe B Cueing Cueing (= den Einsatz/ das Einsatzzeichen geben) bezeichnet die Gesamtheit der sprachlichen und optischen Mittel, die einer Aerobic-Anleitung zur Verfügung stehen, um den TN eindeutig und unmissverständlich Anweisungen zu geben, ohne den Bewegungs-/ Trainingsfluss zu unterbrechen. Cueing (Gesamtheit aller sprachlichen und optischen Mittel) • • • • eindeutig rechtzeitig sicher / überzeugend (nicht zaghaft) Ziel: Stundenablauf ohne Unterbrechung verbales Cueing: - sprachliche Anweisungen - Hinweise - Motivation nonverbales Cueing: - Körpersprache - Mimik (z.B. Lächeln) - Gestik (z.B. Kopfnicken) - Zeichen und Symbole (Handzeichen / z.B. Einzählen mit den Fingern) Cueing umfasst alle Möglichkeiten der verbalen und nonverbalen Kommunikation. Verbales Cueing erlaubt es, neben Anweisungen und Hinweisen auch Motivation, Lob und Kritik zu vermitteln. Die wichtigsten verbalen und nonverbalen Hinweise sind: Einzählen / Einsatz geben Bezeichnung der folgenden Bewegung Angaben über den einzusetzenden Fuß Angaben zum Armeinsatz Angaben zur Bewegungsrichtung, Drehungen etc. Angaben über das Tempo der Bewegung Abzählen der Anzahl der Wiederholungen bis zum Wechsel Evtl. Korrekturanweisungen Die Kombination von verbalen und nonverbalen Hinweisen trägt der Tatsache Rechnung, dass alle TN erreicht werden, da einige TN Bewegungen besser durch optische als durch akustische Signale umsetzen können. Optische Zeichen sollten nach und nach eingeführt werden und dann klar und sicher eingesetzt werden. Landessportbund NRW - 62 - Aerobic Anlage 39 für die Lehrgangsleitung / Gruppe B Folgende optische Zeichen haben sich international durchgesetzt: „Marschieren“ „Nach vorne“ „Gut gemacht“ „Halt“ „Von Anfang an“ „Nach hinten“ „Drehung“ „Nach links“ „Low- und HighImpact“ „Arme dazu nehmen“ „Nach rechts“ „Nur zuschauen, noch nicht mitmachen“ „Noch vier“ Landessportbund NRW „Noch drei“ „Noch zwei“ - 63 - „Noch eins“ Aerobic Gruppenarbeitsaufträge siehe Anlage 42-43 Landessportbund NRW - 64 - Aerobic Anlage 40 für die Lehrgangsleitung Ausklang von Aerobic-Stunden Stretching Hinweise für ein gesundes und effizientes Dehnen: Nur eine aufgewärmte Muskulatur kann effizient gedehnt werden! Nur soweit in die Dehnposition gehen, bis ein leichter Zug in der zu dehnenden Muskulatur zu spüren ist. Auf jeden Fall Schmerzen vermeiden! Ein Zittern der Muskulatur ist ein Zeichen für Überdehnung. Ruhig und gleichmäßig beim Dehnen atmen. Dadurch wird auch der Entspannungseffekt verstärkt. Geistige Entspannung unterstützt die Muskeldehnung. Beim Dehnen eine funktionelle aber auch bequeme Position einnehmen. In einer unbequemen Lage lässt es sich schlecht entspannen. Dehnposition für eine Dauer von 15 bis 30 Sekunden halten. 1. Dehnung der Wadenmuskulatur Ausführungshinweise: - Schrittstellung - Beide Fußspitzen zeigen in die gleiche Richtung - Gewicht auf das Standbein (vorderes Bein) verlagern - Ferse des hinteren Fußes auf den Boden drücken 2. Dehnung der Oberschenkelrückseite /Beinbeugemuskulatur (im Stand) Ausführungshinweise: - Ferse eines Fußes nach vorne stellen - Gewicht auf das Standbein (hinteres Bein) verlagern - Den Oberkörper leicht nach vorne neigen - Knie des vorderen Beines nicht ganz durchstrecken 3. Dehnung der Beinbeugemuskulatur (in Rückenlage) Ausführungshinweise: - Ferse eines Fußes nach vorne stellen - Gewicht auf das Standbein (hinteres Bein) verlagern - Den Oberkörper leicht nach vorne neigen - Knie des vorderen Beines nicht ganz durchstrecken 4. Dehnung der vorderen Oberschenkelmuskulatur (in Seitlage) Ausführungshinweise: - In Seitlage, das obere Bein beugen und das Sprunggelenk fassen - Die Ferse Richtung Gesäß ziehen - Beide Oberschenkel bleiben parallel Landessportbund NRW - 65 - Aerobic Anlage 40 5. für die Lehrgangsleitung Dehnung der Hüftbeugemuskulatur Ausführungshinweise: - Große Schrittstellung / Ausfallschritt - Gewicht auf das Standbein (vorderes Bein) verlagern - Hüfte leicht nach vorne schieben 6. Dehnung der Adduktoren (in Rückenlage) Ausführungshinweise: - In Rückenlage beide Füße aufstellen und nah an das Gesäß heranbringen - Langsam beide Knie Richtung Boden nach rechts und links absinken lassen, dabei lösen sich die Fußsohlen vom Boden und zeigen zueinander 7. Dehnung der unteren Rückenmuskulatur (in Rückenlage) Ausführungshinweise: - In Rückenlage beide Beine anbeugen und zwischen Oberund Unterschenkel fassen - Vorsichtig die Knie Richtung Brustbein ziehen 8. Dehnung des großen Brustmuskels Ausführungshinweise: - Im Stand beide Arme in U-Halte nehmen und vorsichtig in dieser Haltung nach hinten führen - Keine Hohlkreuzhaltung annehmen! 9. Dehnung des Armstreckmuskulatur Ausführungshinweise: - Einen Arm nach hinten, Hand zwischen die Schulterblätter nehmen - Die andere Hand greift an den Ellbogen und schiebt diesen vorsichtig nach unten - Keine Hohlkreuzhaltung annehmen! 10. Dehnung der Nackenmuskulatur Ausführungshinweise: - Kopf nach vorne sinken lassen (Kinn Richtung Brustbein) - Beide Hände auf den Hinterkopf legen und vorsichtig den Kopf noch etwas weiter nach vorne unten drücken - Den Rücken nicht rund machen! Landessportbund NRW - 66 - Aerobic Anlage 41 für die Lehrgangsleitung Ausklang von Aerobic-Stunden Atemübungen Atmung erspüren Ausgangsposition: Im Stehen oder Liegen Beide Hände mit leicht geöffneten Fingern auf den Brustkorb legen und die Atembewegung erspüren (Brustatmung). Danach beide Hände auf den Bauch legen. Die Mittelfinger berühren sich hierbei. Erspüren, wie sich beim Einatmen der Bauch wölbt und sich dabei die Finger voneinander entfernen, und beim Ausatmen wieder berühren (Bauchatmung). Atemtiefe Ausgangsposition: Im Stehen oder Liegen Die Finger beider Hände berühren sich vor der Brust. Beim Ausatmen werden sie gegeneinander gedrückt, beim Einatmen wieder gelöst. Das Einatmen erfolgt durch die Nase und das ausatmen durch den leicht geöffneten Mund. Atem schöpfen Ausgangsposition: Im Stehen Im schulterbreiten Stand, mit locker herunterhängenden Armen, bilden die Hände vor dem Bauch eine „Schöpfkelle“ (nach oben geöffnet), welche beim Einatmen in Brusthöhe geführt wird. In einer kurzen Pause zwischen Einatmung und Ausatmung wird die „Schöpfkelle“ langsam gedreht (nach unten geöffnet) und beim Ausatmen erfolgt eine aktive Schubbewegung zurück in Richtung Bauch. Dabei löst sich die „Schöpfkelle“. Vor dem Bauch die Hände wieder zu einer „Schöpfkelle“ formen und von neuem beginnen. Atem und dehnen Ausgangsposition: Im Liegen Tief einatmen und beim Ausatmen ein Knie ,mit beiden Händen gefasst, zum Brustkorb führen, d.h., der Oberschenkel wird leicht Richtung Brust gedrückt und der Kopf in Richtung Knie angehoben. Einen Moment in dieser Position verharren und dann in die Ausgangspositionen zurückkehren. Übung mit dem anderen Bein wiederholen. Das Fenster Ausgangsposition: Im Liegen Die Beine sind leicht gebeugt und die Füße stehen auf dem Boden. Die Arme werden über dem Brustkorb zu einem „Fenster“ verschränkt, d.h., die Hände umfassen die Ellbogen. Beim Einatmen das „Fenster“ vor hoch über den Kopf nach hinten führen und über dem Kopf auf dem Boden ablegen. Dabei wird der Brustkorb gedehnt. Beim Ausatmen das „Fenster“ wieder in gleicher Weise in die Ausgangsposition zurückführen. Landessportbund NRW - 67 - Aerobic Anlage 41 für die Lehrgangsleitung Durch die Arme atmen Ausgangsposition: Im Stehen Im schulterbreiten Stand, beim Einatmen den rechten Arm am Körper entlang hoch führen und mit der Handfläche nach oben „die Decke abstützen“. Beim kräftigen Ausatmen den Arm locker nach unten fallen lassen. Danach die Übung mit dem linken Arm ausführen Landessportbund NRW - 68 - Aerobic Anlage 42 Arbeitsauftrag für Gruppe A 1. Tauscht euch darüber aus, in welchem Rahmen ihr Aerobic in euren Sportgruppen verwenden wollt (z.B. als Einstimmung, im Rahmen der Ausdauerschulung oder im Rahmen von Kräftigung). Berücksichtigt hierbei das Interesse eurer TN am Bewegen auf Musik und das Niveau der TN hinsichtlich Ausdauer, Koordination etc. 2. Notiert euch in Einzelarbeit vier bis acht Bewegungen (aus Aerobic Grundschritte und Armbewegungen, siehe Skript 1 und 2), die euch ansprechen und die ihr gut umsetzen könnt. Plant die Bewegungen auch hinsichtlich ihrer Belastungsintensität (low-bzw. high-impact) und probiert sie zunächst jeder/jede für sich mehrmals aus. 3. Stellt die Bewegungen eurer Gruppe vor und animiert sie zum Mitmachen. Verwendet dazu die Freestyle-Methode. 4. Wertet die Praxisphase wie folgt aus: a) Wie habt ihr euch als „Vorturner/in“ gefühlt? b) Wie habt ihr euch als TN gefühlt? c) Habt ihr euer Ziel erreicht (z.B. Ausdauerförderung / Aufwärmen)? d) Was würdet ihr beim nächsten Mal anders machen? Zeit: ca. 15 Minuten Gruppengröße: 4-6 Personen Landessportbund NRW - 68 - Aerobic Anlage 43 Arbeitsauftrag für Gruppe B Partner/innen-Arbeit Aufstellung: frontal zueinander (face to face) Abwechselnd übernimmt eine/r der Partner/innen die Rolle der AerobicAnleitung, der/die andere die Rolle des/der TN. 1. Spiegelbildliche Demonstration Bringt den/die Partner/in dazu auf rechts zu gehen, d.h., die Anleitung geht auf links (spiegelbildlich) und sagt „rechts“ 2. Zählen/Einzählen (verbales und/oder optisches Cueing) Zählt entsprechend einer Phrase (8 Taktschläge) laut von 1 bis 4 (halbes Tempo), auch rückwärts von 4 bis 1. Hinweis: Wer möchte, kann das verbale Zählen durch Zeigen der Zahlen mit den Fingern einer Hand unterstützen (oder ersetzen). 3. Einzählen – in einen Grundschritt bringen „Aus dem march in den step touch“ Die Anleitung sagt während des Gehens „Gleich wechseln wir zum step touch“ und zählt bei der nächsten „eins“ beginnend rückwärts „noch vier“, „noch drei“, „noch zwei“, „noch eins“. Im nächsten Schritt statt „noch eins“ „step touch - (jetzt)“, d.h., der step touch beginnt auf der nächsten „eins“. 4. Einzählen und „Auszählen“ „Aus dem march in den step touch und wieder zum march“ Bringt den/die Partner/in wie bei Aufgabe 3 vom march zum step touch und sagt, „wir wechseln wieder zum march“. Zählt bei einer „eins“ beginnend nun rückwärts von 4 bis 1 und wechselt bei der nächsten „eins“ in den march. Wichtig: Die Anleitung bewegt sich nach links, wenn der/die TN den step touch nach rechts beginnen soll (Spiegelbild). Landessportbund NRW - 69 - Aerobic 5. Gehen – Grundschritt - Gehen Wählt einen anderen einfachen Grundschritt aus und bringt den/die Partner/in vom Gehen in diesen Schritt und wieder zum Gehen. 6. Gehen als Halteschritt Wählt mehrere Grundschritte aus und vermittelt diese dem/der Partner/in jeweils unterbrochen durch das Gehen. Beispiel: marching – heel touch – marching – V-step – marching – usw. 7. Schrittkombination vermitteln Vermittelt dem/der Partner/in folgende Kombination: 8 x march 4 x step touch 2 x double step touch 2 x grapevine 2 x double step touch 4 x step touch 8 x march 8. Vorwärts- und Rückwärtsgehen Leitet den/die Partner/in an, 4 Schritte vorwärts und 4 Schritte rückwärts zu gehen, d.h., ihr als Anleitung geht zuerst rückwärts und dann vorwärts! 9. Schrittkombination erfinden Überlegt euch als Paar eine Kombination bestehend aus 16 oder 32 Grundschlägen (beats). 10. Schrittkombinationen anderen Paaren beibringen Vermitttelt euch als Paare entsprechend der erlernten Anleittechniken gegenseitig eure Kombinationen. Allgemeiner Hinweis: Die 10 Punkte der Arbeitsauftrages sollen soweit wie möglich, d.h., abhängig von der Zeit und vom Könnensstand, durchgearbeitet werden. Wichtig: Nicht hetzen!!! Zeit: ca. 15 Minuten Gruppengröße: jeweils 2 Personen Landessportbund NRW - 70 - Aerobic Donnerstag, 4. Tag Phase Zeit Gedanken Absichten Inhalt Lern- und Organisationsformen Materialien Medien Einstieg 15 Min. - TN können in der Kleingruppe ihrer Kreativität/ Spontanität freien Lauf lassen - Kommunikative Aerobic in Kleingruppen: Schatten-Aerobic, Dreiecks-Aerobic, Aerobic zum Quadrat offen / teiloffen 2er-/3er-/4er-Gruppen - Musik im Gehtempo - Anlage 39 Phase I 15 Min. - TN erleben eine Alternative zur Blockaufstellung; - TN erhalten Beispiele für imitative Bewegungen - Satelliten-Aerobic mit imitativen Bewegungen aus Alltag, Sport usw. - Anleitung durch LL - Musik im Gehtempo - Anlage 40 Phase II 60 Min - TN planen Angebote nach ihren Bedürfnissen Planung von: Gruppe A: Imitations-Aerobic Gruppe B: Aerobic-Kombinationen Zwei Gruppen; jeweils unterteilt in Kleingruppen - Arbeitsaufträge Gruppe A: Anlage 45 Gruppe B: Anlage 46 Für Gruppe A: Kärtchen mit Aufgaben - Aerobic-Musik - Anlage 34 Pause Phase III 30 Min - TN lernen voneinander; - TN erhalten eine Rückmeldung über ihre Planung - Vorstellen und Auswerten der Gruppenergebnisse - In der Großgruppe oder unterteilt in Gruppe A und B - Aerobic-Musik Phase IV 30 Min - Gemeinsames praktisches Abschlusserlebnis - Canon-Aerobic - Aufstellung der Gesamtgruppe im Rechteck - Aerobic-Musik - Anlage 41 Ausklang 30 Min - TN erhalten einen Ausblick; Literatur / Musik - TN sollen Rückmeldungen zum Lehrgang Fortbildungsmöglichkeiten geben Auswertung des Lehrgangs Landessportbund NRW - 71 - - Anlage 42: Literatur - Anlage 43: Musik - Anlage 44: Fortbildungen Aerobic Anlage 44 für die Lehrgangsleitung Kommunikative Aerobic Schatten-Aerobic in 2er-Gruppen Ein/e Partner/in geht vor; der/die andere Partner/in folgt und macht nach. Ab und zu Wechsel sollte ein Rollenwechsel stattfinden. Folgende Aufgabenstellungen lassen ein differenziertes Eingehen auf die Interessen der (bzw. Anforderungen an die) TN zu: während des Gehens verschiedene Armbewegungen ausführen; ab und zu einen Aerobic-Schritt einbauen: hierbei Beachtung des Grundschlages (beat), nicht unbedingt aber des Taktes (der Phrase 1 bis 8) gehen mit 90 Grad – Richtungsänderungen: bei jeder neuen „Eins“ erfolgt eine rechtwinklige Richtungsänderung (Orientierung an den 4 Hallenseiten) 8 Schritte gehen, 8 beats Aerobic-Schritt im Wechsel: Beispiel: 8 Schritte – 4 x push touch, 8 Schritte – 2 x V-Step, 8 Schritte – usw. (Die TN wählen die Schritte selbst aus) Dreiecks-Aerobic in 3er-Gruppen 1 Aufstellung: 2 3 Alle TN schauen in die gleiche Richtung Ablauf: 2 3 1 Landessportbund NRW Der/die TN an der „Spitze“ des Dreiecks führt einen Aerobic-Schritt aus, ggf. mit Armbewegungen, danach evtl. einen neuen Schritt usw. Die beiden hinteren TN machen nach. Wenn die „Spitze“ ihre Rolle abgeben möchte, dreht sie sich über die rechte Schulter um ca. 120 Grad. Der/die TN rechts hinten wird dann zur neuen „Spitze“. - 72 - Aerobic Anlage 44 für die Lehrgangsleitung Aerobic – zum Quadrat in 4er-Gruppen Aufstellung: 1 2 3 4 Vier TN stehen im Quadrat und schauen in die gleiche Richtung. Die Person vorne rechts ist die Anleitung. Ablauf: 1 2 3 4 Die Anleitung bringt die Gruppe zum Gehen. Auf Handzeichen der Anleitung (Arm heben und Finger zeigen) und evtl. Anzählen („noch vier, noch drei ...“) bleiben alle stehen und die Anleitung macht einen Grundschritt vor, den die anderen TN nachmachen. Auf ein erneutes Handzeichen und evtl. Anzählen wieder vorwärts gehen. Will die Anleitung ihre Rolle abgeben, so hebt sie den Arm, zeigt nacht rechts und leitet eine 90 Grad-Drehung an. Nun ist der/die TN vorne rechts (vorher hinten rechts) neue Anleitung geworden. Variante: Evtl. empfiehlt es sich, immer zu Beginn einer neuen Phrase (also auf der „eins“) vom Gehen zum Stehen (mit einem Aerobic-Schritt) und wieder zum Gehen zu wechseln. Landessportbund NRW - 73 - Aerobic Anlage 45 für die Lehrgangsleitung Satelliten-Aerobic In 3er- oder 4er-Gruppe Aufstellung: In jeder Gruppe hat nur ein/e TN (= Satellit) hat Blickkontakt zur Anleitung. Die anderen TN stehen mit dem Rücken zur Anleitung (siehe Skizze). Die Informationen laufen also von der Anleitung zu den Satelliten und dann weiter auf die Erde (= andere TN). LL Nach ca. 5 Minuten sollte ein „Satelliten-Wechsel“ stattfinden. Ablauf: Nach der Methode Vormachen-Nachmachen gibt die Anleitung Bewegungen vor, die zunächst vom Satelliten und zeitverzögert - von den anderen TN nachgemacht wird. Die Bewegungen stammen vorwiegend aus dem Bereich der Imitation von Bewegungen nach Musik. Zur Kombination eignen sich Aerobic-Schritte wie march, low-kick, step touch, double step touch, hop, squat, side to side. Beispiele: side to side: - Schweiß mit den Handrücken von der Stirn abwischen - Brustschwimmen - mit den Schultern zucken – Schultern heben und senken - Kugelstoßen march: - Fußball: 3 mal march, 1 mal low kick im Wechsel - Kampfsport: 3 mal march, 1 mal Fersentritt in die Luft im Wechsel - Zuschauer/in: einhändig oder beidhändig winken - sich am Hinterkopf kratzen - Vögelchen zeigen step touch: - „Ich weiß nicht“: side lift mit den Armen und gleichzeitig Schultern hoch - Rudern: auf „eins“ Arme vor, auf „Zwei“ Hände zur Brust ziehen - Boxen: Wechselseitig rechts (auf „eins“), links (auf „zwei“) Landessportbund NRW - 74 - Aerobic Anlage 45 V-Step: für die Lehrgangsleitung - Wäsche aufhängen bei „Eins und Zwei“ etwas auf die Leine hängen, bei „Drei und Vier“ etwas aus dem Korb holen jumping jack: - mit Holzhacken ZZ: Basketball: 1 2 1 1 step touch - Dribbling rechts, links 2 ZZ Schlussstand - Ball aufnehmen 1 ZZ hop 1 ZZ - Korbwurf 2 dsgl. zur anderen Seite Landessportbund NRW - 75 - Aerobic Anlage 46 für die Lehrgangsleitung Canon-Aerobic Vorbereitung: „Canon-Kombination“ den TN in der Blockaufstellung beibringen. Differenzierungsmöglichkeit: Weglassen der Armbewegung bei Kombinationsteil A und D Kombination: eine von 1.000 Möglichkeiten! Schritte A: Arme 8 „march“ am Ort ZZ: 1 2 3 4 ZZ: 5 6 7 8 B: 4 „low kicks“ punch des Gegenarms C: 4 „step touch“ upright row D: 2 „grapevine“ auf ZZ 1 bis 3 „leading arm“ auf ZZ 4 Klatsch Durchführung: Vier Gruppen stehen im Rechteck und beginnen zeitversetzt (nach je 8 Grundschlägen = 1 Phrase) mit der Kombination; die Anleitung gibt die Einsätze 2 1 3 4 Landessportbund NRW - 76 - Aerobic Anlage 47 Literatur Bildungswerk des LandessportBund Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Lehrmaterialien zur Zertifikat-Ausbildung „Aerobic-LehrTrainer B/A. BLSB, Duisburg 1996 Deutscher Turnerbund (Hrsg.): Handbuch Teil 3: Aerobic, Gym and Dance, Trivital, Bodystyling u.a. DTB, Frankfurt am Main 1993 Groos, Erika / Rothmaier, Dorothee: Ausdauergymnastik. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996 Ockert, Gritt: Step-Aerobic. Basics, Choreographien, Fun. Sportverlag, Berlin 1996 Pahmeier, Iris / Niederbäumer, Corinna: Step-Aerobic - für Schule, Verein und Studio Meyer & Meyer, Aachen 1996 Paul, Gudrun / u.a. / DTB (Hrsg.): Aerobic-Training. Meyer & Meyer, Aachen 1996 Sauer, M. / Schuhn, J.: Fit forever. Falken Verlag 1995 Wagner, Peter / Riedel, Iris: Aerobic-Ausdauertraining ... abwechlungsreich und effektiv gestalten. Krallmann, Duisburg 1996 Landessportbund NRW - 77 - Aerobic Anlage 48 Musik-Bezugsquellen DTB- Service Tel.: 069 / 678 011 34 Otto-Fleck-Schneise 10a Fax: 069 / 672812 60528 Frankfurt Fitness World Promotion Tel.: 09426 / 100-1 Hauptstr. 15 Fax: 09426 / 100-377 94263 Oberschneidig Fitness Plus Tel.: 07073 / 9177-0 Postfach 43 Fax: 07073 / 9177-30 72117 Ammerbuch Fit Pro Tel.: 02173 / 878 925 Horn-Verlag Tel.: 07251 / 9785-20 Stegwiesenstraße 6 Fax: 07251 / 9785-49 76646 Bruchsal LandesSportbund Nordrhein-Westfalen: Tel.: 0203 / 7381-0 Sportshop / Spurt Postfach 101506 47015 Duisburg Muscle Mix Musik Tel.: 07073 / 917 750 Musik Musikeinsatz im Sport der Älteren LandesSportBund Nordrhein-Westfalen, Duisburg 1999 Landessportbund NRW - 78 - Aerobic Anlage 49 Fortbildungsmöglichkeiten Bildungswerk im LandesSportBund Nordrhein-Westfalen - Ausbildung Aerobic-Lehrtrainer B und A (siehe Beiblatt) Deutscher Turnerbund, Otto-Fleck-Schneise 8, 60528 Frankfurt LandesSportBund Nordrhein-Westfalen: s. Lehrgangs- und Bildungsplan Unterschiede bei den Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen: - Länge der Ausbildungsdauer - Prüfung Landessportbund NRW - 79 - Aerobic Anlage 50a Arbeitsauftrag für Gruppe A 1. Plant eine kurze, ca. drei Minuten lange Aerobic-Vorführung, die Bewegungen aus Alltag, Sport usw. imitiert. 2. Nutzt dazu Aerobic-Grundschritte und fügt Armbewegungen, Gesten usw. hinzu, die diese Bewegungen imitieren. Beispiele dazu habt ihr in der vorabgegangenen Praxis erlebt. 3. Konzentriert euch bei eurer Aufgabenerarbeitung auf den Bereich, den ihr durch Ziehen einer Karte erhaltet. Gruppengröße: 3-5 Personen Zeit zur Bearbeitung: ca. 45 Zeit zur Durchführung: Landessportbund NRW Minuten Minuten - 80 - Aerobic Anlage 50b für die Lehrgangsleitung Hinweise für die Lehrgangsleitung Arbeitsauftrag für Gruppe A Gruppengröße: 3 – 5 Personen Zeit zur Bearbeitung: ca. 45 Minuten Karte 1: Haushalt z.B. fegen, Fenster putzen, Suppe rühren etc. Karte 2: Sport z.B. Bogenschießen, Boxen, Skilaufen, Tennis etc. Karte 3: etc. Gefühle z.B. jubeln, sich ärgern, sich freuen, verlegen sein Karte 4: Verkehr z.B. lenken, fliegen, reiten, etc. Karte 5: Musik z.B. Geige, Gitarre, Trommel usw. spielen Karte 6: Arbeit z.B. schaufeln, sägen, hacken, hämmern etc. (Die Karten müssen im Vorfeld von der LL geschrieben werden.) Landessportbund NRW - 81 - Aerobic Anlage 51 Arbeitsauftrag für Gruppe B Eure Aufgabe ist die Erstellung einer Aerobic-Kombination über 32 beats (Grundschläge). 1. Schritt: Kombiniert verschiedene Aerobic-Schritte so miteinander, dass ihr auf 32 Grundschläge kommt. 2. Schritt: Probiert anschließend zu einigen oder zu allen dieser Schritte passende Armbewegungen aus. Methodische Hilfen Das Einfachste ist, wenn ihr 4 verschiedene Schritte wählt, von denen jeder 8 beats = 1 Phrase dauert, z.B. 4 x step touch oder 2 x grapevine Steigerungsmöglichkeiten – in einer Phrase statt einem Schritt zwei Schritte, z.B. 2 x heel touch + 2 x push touch – Raumwege einplanen, z.B. statt gehen am Ort – gehen vorwärts und rückwärts Gruppengröße: 3-5 Personen Zeit zur Bearbeitung: ca. 45 Zeit zur Durchführung: Landessportbund NRW Minuten Minuten - 82 - Aerobic Anhang I Aerobic-Grundschritte Gehen/march 1 beat Laufen/jogging 1 beat Seitanstellschritt/step touch 2 beats 1 2 Seit-Tipp/side tap 2 beats 1 2 Ferse vorne aufsetzen/heel dig 2 beats 1 Landessportbund NRW 2 - 83 - Aerobic Anhang I Aerobic-Grundschritte Kicken/low kick 2 beats Knie anheben/knee lift 2 beats V-Schritt/V-Step 4 beats 1 2 3 Tief-Seit-Hoch/Side to Side 2 beats 1 Landessportbund NRW 4 2 - 84 - Aerobic Anhang I Aerobic-Grundschritte Ferse hinten anheben/hopscotch 2 beats 1 2 Ferse hinten auftippen oder Ausfallschritt/lunge 2 beats Skilanglaufschritt oder Schersprung/cross country 2 beats Twisten/twist 2 beats Schlusssprung/hop 1 beat Landessportbund NRW - 85 - Aerobic Anhang II Aerobic-Armbewegungen Arme beugen/biceps curl Frontheben/frontlift oder front laterals Brustpresse/chest press Arme hochziehen/upright row Butterfly Boxen oder Fauststoß/punch Landessportbund NRW - 86 - Aerobic Anhang II Aerobic-Armbewegungen Arme zurück ziehen/pull back Arme scheren/scissors Überkopfpresse/overhead press Wolle wickeln Seitheben Landessportbund NRW - 87 - Aerobic Anhang III Praxisstundenbeispiele „Praktisch für die Praxis“ Praktisch für die Praxis 9/99 : Step-Aerobic Siehe pdf-Dateien Praktisch für die Praxis 12/99: Sunshine Aerobix ® Siehe pdf-Dateien Praktisch für die Praxis 06/01: Senioren-Aerobic Siehe pdf-Dateien Landessportbund NRW - 88 - Aerobic Sport der Älteren Seniorenaerobic Alternative Aerobic-Formen Vorbemerkungen/Ziele Das „jugendliche Image“ der Aerobic hat sich in den letzten Jahren verändert und es haben sich unterschiedliche AerobicProgramme für verschiedene Zielgruppen entwickelt. Hierzu gehört auch die „Seniorenaerobic“. Die hier dargestellten „Alternativen Aerobic-Formen“ besitzen einen hohen kommunikativen Anteil, aufgelockerte Organisationsformen und regen die Teilnehmer/innen zum Mitgestalten und Ausprobieren an. Zeit: 60 Minuten Teilnehmer/innen: Altere (Frauen und Männer) Material: Musik, Musikanlage, vorbereitete Stationskarten Ort: Halle Musikempfehlung: LandesSportbund Nordrhein-Westfalen: „Musikeinsatz im Sport der Älteren“ Heft mit CD Stundenverlauf / Inhalte Absichten / Gedanken = Organisation ● ● 6/01 ● = Absichten / Gedanken ● = Inhalt ● Gesundheitsorientierter Sport = Hinweis EINSTIMMUNG/WARM UP (15 Minuten) „Aerobic-Walking-Mix“ Die TN gehen zur Musik kreuz und quer durcheinander. Der/die ÜL bleibt zwischendurch stehen, marschiert auf der Stelle und führt dann Arm- und/oder Beinbewegungen vor, die die TN nachmachen. Nach 8 bzw. 16 Zählzeiten (ZZ) gehen alle wieder weiter. „Aerobic zum Quadrat“ Jeweils vier TN stehen im Quadrat und schauen in die gleiche Richtung. Die/der TN vorne rechts hat das Sagen. Jede Gruppe geht eigenständig los, Auf Handzeichen der Person vorne rechts bleibt die Gruppe stehen und macht deren Bein- und Armbewegungskombination nach. Auf erneutes Handzeichen weitergehen usw. Will die Person vorne rechts ihre Rolle abgeben, zeigt sie nach rechts bzw. links eine 90 Grad-Drehung an. Nun hat die neue Person vorne rechts das Sagen. „Pre Stretch“ Dehnung der Beinrückseite (1), Beinvorderseite (2), Hüftbeugemuskulatur (3), Armstreckmuskulatur (4) und Nakkenmuskulatur (5) ❶ ❷ SCHWERPUNKT/CARDIOPHASE (20-30 Min.) Vorbemerkung Unmittelbar nach der Hauptbelastungsphase sollte eine Pulsmessung vorgenommen werden, um die Belastungshöhe zu ermitteln. Der Trainingspuls sollte im Bereich 60 – 75 % des altersabhängigen Maximalpulses (Max.-Puls-Faustformel 220 minus Lebensalter) liegen. ● Vorbereitung des Organismus auf ● ● ● die kommende Belastung durch Ganzkörperbewegungen Evtl. schon bekannte Arm- und Beinbewegungen bzw. Kombinationen wiederholen oder neue vorstellen Motivierender Musikeinsatz während der ganzen Einstimmungsphase Musikgeschwindigkeit ca. 120 –125 bpm (beats per min/Schläge pro Minute) Mögliche Bein- und Armbewegungen bzw. Kombinationen s. Schwerpunkt Die TN sollen miteinander eigenständig Schritt- und Armbewegungen bzw. -kombinationen ausprobieren und so die Bewegungen festigen. Mitgestaltung der TN Bleibt ein/e TN bei der Gruppenbildung übrig, wird eine 5er-Gruppe gebildet. Die fünfte Person steht in der Quadratmitte und wechselt bei einer Drehung nach außen und ein/e andere/r TN geht in die Mitte. ● Verbesserung der Muskelbereit- schaft und Verletzungsvorbeugung ❸ ❹ ❺ ● Ausdauerförderung und Koordinationsschulung Musiktempo: ca. 128 - 130 bpm Wir im Sport 6/2001 41 Stundenverlauf / Inhalte ● „Stations-Aerobic“ 1. „Casatschok“ Beine: re und li Ferse im Wechsel vorne auftippen und wieder zurücksetzen (heel dig) Arme: angewinkelte Unterarme nach vorne unten strecken und wieder anbeugen (biceps curl) 2. „Vor und Rück“ Beine: vier Schritte vw. und rw. gehen (letzter Schritt ist ein Antippen) Arme: intensiv mitbewegen und beim Antippen in die Hände klatschen Absichten / Gedanken An acht verschiedenen Stationen führen die TN Aerobic-Figuren nach Musik aus. Die Belastungszeit an jeder Station beträgt 60 Sekunden. Zwischendurch (max. 30 Sekunden) walken die TN kreuz und quer durch die Halle, bevor es dann an der nächsten Station weitergeht. Es empfiehlt sich zwei Durchgänge durchzuführen. 3. „Wäsche waschen“ Beine: Seitanstellschritte (step touch) Arme: angebeugt am Körper hochziehen (upright row) 4. „Knieplattler“ Beine: re und li Bein im Wechsel anheben (knee lift) Arme: hochheben bis Schulterhöhe (front lift) 5. „Boxen“ Beine: re und li Fußspitze im Wechsel vorne aufsetzen (push touch) Arme: in Vorhalte re und li Faust im Wechsel gegengleich nach vorne boxen (punch) 6. „Butterfliege“ Beine: doppelte Seitanstellschritte (double step touch) Arme: aus der U-Halte Unterarme zweimal vorne zusammenführen (butterfly) 7 .„Hurra“ Beine: re und li Fußspitze im Wechsel hinten auftippen (push touch) Arme: nach vorne über Kopfhöhe nach oben strecken 8. „Kick“ Beine: re und li Unterschenkel im Wechsel leicht nach vorne kicken (kick ) Arme: aus der Vorhalte zurückziehen (pull back) ● Pulmessung SCHWERPUNKTABSCHLUSS (5 Min.) ● „Kombinations-Aerobic“ Die TN bilden Paare. Jedes Paar erhält zu Beginn eine Aerobic-Übung (s. Stations-Aerobic). ● Senkung der Herzfrequenz Musiktempo 125 – 128 bpm Alle Paare bewegen sich kreuz und quer nach Musik durch die Halle. – Auf ein erstes Signal treffen sich jeweils zwei Paare und führen sich gleichzeitig ihre Aerobic-Übung vor. – Auf ein zweites Signal übernehmen die Paare die AerobicÜbung des jeweils anderen Paares. – Auf ein drittes Signal kombinieren die beiden Paare ihre Aerobic-Übungen hintereinander und wiederholen diese Kombination fortlaufend. – Auf ein viertes Signal trennen sich die Paare. Beim erneuten ersten Signal treffen sich zwei neue Paare usw. Autoren: Ellen Berghaus / Manfred Probst ● ● AUSKLANG (10 – 15 Min.) „Aerobic-Canon“ Die TN stellen sich im Rechteck auf (Gruppe 1 bis 4) und beginnen zeitversetzt nach acht Grundschlägen mit einer „Canon-Kombination“ (s. linke Seite) „Stretching“ s. „Pre Stretch“ ● Kommunikativer Ausklang der Stunde Musiktempo ca. 120- 125 bpm Teil A B C D ZZ 8 8 8 8 Bein- und Armbewegungen 1x „Vor und Rück“ 4 x „Casatschok“ 4 x „Wäsche schrubben“ 4 x „Knieplattler“ Fitness Step-Aerobic Ausdauertraining mit Steps oder „alternativen Steps“ Vorbemerkung / Ziele Step-Aerobic ist ein umfassendes und ausgewogenes „aerobes“ Training (Ausdauertraining) auf und mit einer höhenverstellbaren Plattform. Als Plattform können original Steps oder ein Kastendeckel sowie feste Matten als „alternative Steps“ genutzt werden. Das Step-Aerobic-Training ist eine ideale Mischung von Ausdauer- und Krafttraining sowie Koordinationsschulung mit Musik. Zeit: 60 Minuten Teilnehmer/innen: Erwachsene Material: höhenverstellbare Plattform: Original Steps, Kastendeckel oder 2-3 aufeinanderliegende Matten; pro TN eine Gymnastikmatte; Musikanlage und Kassette/CD Ort: Gymnastikraum/Sporthalle (der Untergrund muß ebenerdig sein) Stundenverlauf/Inhalte Absichten/Gedanken ● ● = Inhalte 9/99 = Absichten/Gedanken = Hinweis O = Organisation Zum Ausschneiden und Sammeln Ausdauerschulung Einstimmung (15 Minuten) ● Begrüßung und Einführung Begrüßung der TN und Erläuterungen der wichtigsten Step-Techniken: – aufrechte Oberkörperhaltung – über die Ferse auf den „Step“ hinaufsteigen – dicht an der Plattform herabsteigen – Knie nie ganz durchdrücken – regelmäßigen Blickkontakt mit der Plattform halten ● Der/die ÜL sollte seine/ihre TN während des Step-Trainings immer wieder an die wichtigsten StepTechniken erinnern. ● O Optimale Aufstellung der Steps Eine gute Körperhaltung ist zur Vorbeugung trainigsbedingter Verletzungen wichtig. Der/die ÜL kann von allen TN gesehen werden und hat alle TN jederzeit im Blick ÜL ● ● Erwärmung / warm-up (8 -12 Minuten) – die TN marschieren (march) vor dem Step (= Blick zum Step) – abwechselnd rechte bzw. linke Fußspitze auf den Step setzen (tap re/li) – wieder vor dem Step mit leicht gegrätschten Beinen marschieren (march out) – abwechselnd rechte bzw. linke Fußspitze außen auf den Step aufsetzen (tap außen re/li) – im Wechsel 8 x march vor dem Step und 8 x march auf dem Step – abwechselnd linke bzw. rechte Ferse auf den Step setzen (heel dig re/li) Dehnungsübungen mit dem Step für die Wadenmuskulatur, Beinrückseite (2), Oberschenkel- und Hüftbeugemuskulatur (3) sowie obere und untere Rückenmuskulatur (4) (2) (3) (4) ● physische und psychisch-emotionale Einstimmung auf die Belastung Stellung zum Step: hinten linke Seite Step rechte Seite vorne TN ● Dehnung der Muskulatur Besonders bei den Dehnübungen sollte der/die ÜL auf eine korrekte Ausführung achten ! ✃ (1) Musikgeschwindigkeit beim warm-up: 130 - 134 bpm (Schläge pro Minute) Wir im Sport 9/99 37 Ohne Namen-1 37 29.01.2001, 11:32 Uhr Absichten/Gedanken Stundenverlauf/Inhalte SCHWERPUNKT (30-40 Minuten) Cardio-Phase (Herz- und Kreislaufbelastung) 118 - 128 bpm (Schläge pro Minute) Zz = Zählzeiten Zz Beinbewegungen Armbewegungen 1-8 1-8 2 Basic Steps re 2 Basic Steps li Bicepscurl Arme beugen alternierend Bicepscurl 1-8 1-8 2 V-Step re 2 V-Step li Butterfly Butterfly ● Die Bewegungen sind eine fertige Choreografie. Der/die ÜL sollte alle Teile langsam aufbauend und portionsweise der Gruppe beibringen! Running arms (Arme gegengleich mitnehmen) 1-8 Repeater (Wiederholen) kneelift re (3 x kneelift ohne Step zu verlassen) freestyle (Arme locker mitschwingen) 1-8 Wiederholung mit kneelift li 1-8 Grapevine re (Kreuzschritt), row low (niedriges Rustep touch mit li Fuß (Seitan- dern), clap (klatschen) stellschritt) auf das rechte Ende des Steps und 1/4 Drehung 1-8 Grapevine li, step touch mit re Fuß auf das linke Ende des Steps und 1/4 Drehung row low, clap 1-8 Repeater side leg lift re (wie Repeater kneelift, nur das Bein zur Seite wegstrecken) beide Arme zur Seite wegstrecken 1-8 Repeater side leg lift li beide Arme zur Seite wegstrecken Den TN sollten auch Alternativen geboten werden: z.B. die Arme weglassen oder die Schritte auf dem Boden ohne Step machen, wenn es mit dem Step nicht klappt oder es zu anstrengend wird. ● SCHWERPUNKTABSCHLUSS Post-aerobics/Cool down (3 - 5 Minuten) Wiederholung der warm-up-Schritte in umgekehrter Reihenfolge ● Die Belastung des Herzkreislaufsystems steigt langsam bis zu einem mittleren Intensitätsniveau an, das bis zum Schwerpunktabschluss beibehalten werden sollte. Zum Ausschneiden und Sammeln 2x8 4 Step kick re, li ● Mit den angegebenen Bein- und Armbewegungen wird nun eine fließende Choreografie erarbeitet. 118 - 128 bpm (Schläge pro Minute) Senkung der Pulsfrequenz Schritte bewusst locker ausführen. AUSKLANG (10 - 15 Minuten) Dehnung der beanspruchten Muskulatur: Wadenmuskulatur (1), Beinbeugemuskulatur (2), Oberschenkelmuskulatur (3), Rückenmuskulatur (4), Brustmuskulatur (5) (1) Autorin: Monica Lanzendörfer Ohne Namen-1 (2) O Die Matten werden vor oder auf die Steps gelegt. 38 (3) ● Musik ohne bpm Regenerieren und Entspannen der beanspruchten Muskulatur. (4) (5) TN holen sich die am Rand bereitgelegten Matten. 29.01.2001, 11:32 Uhr ✃ ● Fitness Sunshine Aerobix® Eine Einführung in die „Gute-Laune-Fitness“ Stressabbau und Fitnesstraining Vorbemerkung / Ziele Sunshine Aerobix® ist ein tänzerisches Fitnesstraining für Jedermann. Die Musik stammt aus Afrika, der Karibik und Brasilien. Anders als bei der üblichen Aerobic entstehen die Bewegungen aus kleinsten Bewegungselementen und gehen in fließender Folge ineinander über. Die Teilnehmer/innen können so den einzelnen Bewegungsvorgaben ohne Mühe folgen und sie hinsichtlich Intensität und Komplexität den eigenen Möglichkeiten anpassen. Der hohe Aufforderungscharakter der Musik, die fröhlich elementaren Bewegungen, die kommunikationsfreundliche Organisationsform im Kreis und kleine interaktive Elemente schaffen aktives Loslassen von Stress und Spannung, Bewegungsfreude, Gemeinschaftserlebnis und unweigerlich Stimmungsaufhellung. Zeit: 60 Minuten Teilnehmer/innen: Frauen und Männer (20-60 TN: je mehr, desto stimmungsvoller) Material: gute Musikanlage, CDs, Cassetten Ort: Sporthalle (keinen Gymnastikraum oder „Spiegelkabinett“) Stundenverlauf/Inhalte ● Absichten/Gedanken ● = Inhalte Zum Ausschneiden und Sammeln O = Organisation EINSTIMMUNG (10 - 15 Min.) Begrüßung und Einführung Kurze Erläuterung der Sunshine Aerobix®-Methode (s.o.) und Ermunterung der TN, dass jeder den Bewegungen nach seinen eigenen Möglichkeiten folgt. D.h.: mehr oder weniger anstrengend, mehr oder weniger tänzerisch. O Die TN stehen im Kreis. Der/die ÜL in der Kreismitte dreht sich, damit alle TN angesprochen werden. ● Bei der Sunshine Aerobix® gibt es kein „richtig“ und kein „falsch“: „mach´ was dir Spaß macht, bewege dich frei – höre auf die Musik und deinen Körper!“ ● Grundbewegung „Bouncen“ Die Beine sind leicht gegrätscht und die Knie leicht gebeugt. Die Musik wird mit einer Auf- und Abbewegung des Beckens aufgenommen (=„bouncen“) (1). Grundbewegungen „Gehen mit wiegender Hüfte“ Die Hüfte zur Musik mit einem leichten „Doppelkick“ im Wechsel nach rechts und links wiegen. Diese Bewegung auch im Gehen ausführen. (2) Parallel zur Wiegebewegung der Hüfte auch die Schultern mitwiegen oder auch die Schultern einzeln rechts, links im Wechsel rückwärts rollen. SCHWERPUNKT (25-35 Minuten) Musikrhythmus aufnehmen Die Musik jeweils mit einer Grundbewegung aufnehmen und immer nur mit einer Variation verändern. Die Musik sollte rhythmusbetont sein (Soca, Zouk, Sukuss, Samba, Samba-Raggae, Marengue, Rumba) mit langsam ansteigendem Tempo ● Die Variationsmuster ergänzen die Grundbewegunggen ✃ Variationsmuster „Bouncen“ Die Auf- und Abbewegung des Beckens langsam intensivieren. D.h., mit dem rhythmischen Impuls in den Körper fallen lassen. Durch die Kreisaufstellung sind die TN miteinander im Blickkontakt. Auch wird hierdurch das Gemeinschaftserlebnis verstärkt. Beim „Bouncen“ die Bein- und Pomuskulatur entspannen, den Bauch „hängenlassen“, Schultermuskulatur entspannen sowie Nacken- und Kiefernmuskeln lockerlassen. ● ● = Absichten/Gedanken = Hinweis ● ● 12/99 Wir im Sport 12/99 37 Ohne Namen-2 37 29.01.2001, 12:06 Uhr Absichten/Gedanken Stundenverlauf/Inhalte – Abwechselnd rechten und linken Fußballen in den Boden stampfen. (3) – Eine wellenförmige Bewegung des Rumpfes vom Becken aufwärts ausführen. (4) – Mit dem rhythmischen Impuls die Beine abwechselnd zum Körper ziehen. (5) ● Die Variationen und Bewegungsveränderungen sollten unbedingt elementar und einfach gestaltet werden! D.h. die einzelnen Bewegungen immer langsam entwickeln und verändern. Eine weitere Ergänzung der Varianten kann durch zusätzliche parallele Armbewegungen (Schwingen oder Kreisen) der durch Hinzunahme von Raumbewegungen (vor und zurück, kleine Kreise beschreiben, Drehungen) erfolgen. Variationsmuster „Tap“ Rechter bzw. linker Fuß tippt (= tap) im Wechsel nach vorne auf. (6) – Den jeweiligen Fuß mit dem ganzen Gewicht aufsetzen, dabei das Becken tief nach vorne schieben. (7) – Den Fuß weiter nach vorne „tappen“, den Körper aus der Senkrechten nach vorne fallen lassen und über dem Fuß wieder auffangen. (8) – Den „Tap“ zur Seite im ChaCha-Rhythmus ausführen und zu Chassees (= Nachstellschritten) steigern. (9) ● Variationsmuster „Gehen“ Am Platz gehen: mit ganzem Fuß, leicht gebeugten Knien und wiegender Hüfte – Gehen mit einem Fuß vom Platz (rechter, linker Fuß im Wechsel: rechts-Platz-ran / links-Platz-ran) (10) – Gehen mit einem Fuß vom Platz mit Gewichtsverlagerung auf den auswärts gesetzten Fuß. (11) – Gehen mit einem Fuß vom Platz dabei lösen sich die Füße vom Boden (= Sprungschritte). (12) – Mit einem Fuß vor und zurück gehen, Hüfte und Schultern dabei ein- und ausdrehen. (13) SCHWERPUNKTABSCHLUSS (10 Minuten) Cool down Zurückführen der Bewegungen in die Grundbewegungen: leichtes „Bouncen“, „Hüfte wiegen“ und „Gehen“ mit Schulterisolation durch Schulterkreisen. ● AUSKLANG (5 Minuten) Atementspannung „Durch die Arme atmen“ Im Stehen beim Einatmen den rechten Arm am Körper entlang hoch führen und mit der Handfläche nach oben „an die Decke strecken“. Beim kräftigen Ausatmen durch den Mund den Arm locker fallen lassen. Danach die Übung mit dem linken Arm ausführen. ● Zur Auflockerung zwischendurch können sich die TN sich zur Kreismitte und wieder zurück bewegen, paarweise Rücken an Rücken die Bewegungen ausführen oder sich mit einem vorsichtigen „Hüftkick“ berühren. ● Pulsfrequenz senken / Regeneration Bewegungen bewusst locker ausführen. ● Durch die Entspannung sollen die stimmungsaufhellenden Effekte des Trainings unterstützt werden. Das Einatmen erfolgt durch die Nase und das Ausatmen durch den leicht geöffneten Mund. Anmerkung: Sunshine Aerobix® ist ein Angebot des Rheinischen und Westfälischen Turnerbundes. ✃ Autor: Lothar Zimmermann Veränderungen/Ergänzungen sind durch Wechseln der Raumrichtung (seit, vor, rück) und Hinzunahme von Armbewegungen (Arme öffnen und wieder schließen, heben, boxen, schieben, winken, werfen, ziehen usw.) möglich. Zum Ausschneiden und Sammeln Die Füße nicht abrollen sondern mit der ganzen Sohle aufsetzen. Ohne Namen-2 38 29.01.2001, 12:06 Uhr