Was Kaninchen Brauchen!
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Was Kaninchen Brauchen!
Kaninchenfleisch aus käfigfreien Systemen ist erhältlich und durch die neue VIER PFOTEN Zertifizierung, welche auf sehr strenge und unabhängige Kontrollen setzt, leicht zu erkennen. Foto: Gabi Paun/VIER PFOTEN erte i l l o r t n o K UNG T L A H N E D BO Dieses Zertifikat ermöglicht es Konsumenten, die nicht auf Kaninchenfleisch verzichten möchten, Fleisch aus einer artgemäßeren Tierhaltung zu kaufen. Viele Supermärkte haben sich schon entschlossen Kaninchenprodukte mit dem VIER PFOTEN Zertifikat „Kontrollierte Bodenhaltung“ anzubieten. t VIER PFOTEN forder ot aller Käfigsysteme • ein weltweites Verb für Kaninchen ändlern, • von Händlern/Großh den Verkauf von Kaninchenfleisch aus llen Käfighaltung einzuste • von Konsumenten, den Kauf von Kaninchenfleisch zu vermeiden, sofern es nicht aus einer käfigfreien Haltung kommt in Kaninchenfleisch ke , ts an ur ta es R n vo • rvieren aus Käfighaltung zu se VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien. Die 1988 von Heli Dungler gegründete Organisation setzt sich mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten für den Tierschutz ein. Der Fokus liegt auf Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen: Streunerhunde und -katzen, Labor-, Nutz- und Haustiere sowie auf Bären, Großkatzen und Orang-Utans aus nicht artgemäßer Haltung. Mit Niederlassungen in Belgien, Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Rumänien, Schweiz, Südafrika, Ungarn und den USA sorgt VIER PFOTEN für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not. 2013 feiert die Organisation ihr 25-jähriges Jubiläum. VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz Linke Wienzeile 236 | 1150 Wien Tel.: +43-1-895 02 02-0 | Fax: -99 | [email protected] www.vier-pfoten.org www.facebook.com/4Pfoten www.twitter.com/VIERPFOTEN www.youtube.com/4PFOTEN Spenden: IBAN: AT50 6000 0000 0754 4590 | BIC: OPSKATWW Cover-Foto: Petra Hirner, BaBioL-Reichenau/Rax; Gestaltung: Dino Kunkel | 07/2013; 100 % Recyclingpapier Neues Zertifikat „Kontrollierte Bodenhaltung“ Was Kaninchen Brauchen! Mehr Menschlichkeit für Tiere Was Kaninchen brauchen ... und ein Käfig verhindert Die Zuchtkäfige, in denen Mutterkaninchen ihr gesamtes Leben verbringen, sind sogar noch schlimmer: Die lebenslange, beengte Einzelhaltung von Zuchthäsinnen verhindert natürliches und soziales Verhalten. Das kann wiederum zu Aggressionen den Jungen gegenüber führen. Maschendrahtböden sind auch hier der Grund für schwere Pfotenverletzungen. Kaninchen die in der Wildnis leben, graben Tunnel und Höhlen in die Erde. In diesen Höhlen verstecken sie sich und hier werden auch ihre Jungen geboren, die in den ersten Tagen ihres Lebens blind sind und kein Fell haben. Kaninchen sind sehr soziale Tiere. Das Graben von Bauten, gemeinsames Grasen und Rasten sowie gegenseitige Fellpflege sind wichtige Bestandteile des sozialen Umgangs miteinander und damit verbringen Kaninchen einen Großteil des Tages. Kaninchen warnen sich gegenseitig wenn sie Gefahr spüren. Wenn sie eine Bedrohung bemerken, trommeln sie mit den Hinterbeinen gegen den Boden um andere Kaninchen in der Kolonie zu warnen. Foto: Guido Battistella/sputnik Kommunikations-Satellit Mastkaninchen in Käfighaltung Über eine Milliarde Kaninchen leiden weltweit für die Fleischproduktion in Käfigen. Die Käfige sind oft extrem klein (z.B. werden bis zu 20 Tiere auf einem m2 gehalten) und schränken die Bewegung der Kaninchen und ihr natürliches Verhalten massiv ein. Diese empfindlichen Tiere unter solch beengten Bedingungen zu halten führt zu ernsthaften Gesundheitsproblemen, Erkrankungen sowie Verhaltensstörungen. Foto: L214 Die strenge Hierarchie erlaubt es höher gestellten Kaninchen, die Tiere, die in der Rangordnung unter ihnen stehen, zu verjagen. Die rangniederen Kaninchen müssen flüchten können, um nicht gebissen zu werden. Daher ist es notwendig, dass jedes Tier genügend Platz zur Flucht hat und auch uneinsehbare Plätze zur Verfügung stehen, wo die rangniedrigen Tiere ungestört rasten und fressen können. EU-Gesetzgebung ignoriert die Käfighaltung von Kaninchen Warum leiden Kaninchen in Käfigen? Normales Verhalten ist unmöglich: Ein viel zu hoher Tierbestand und Platzmangel verhindern Flucht bzw. Rückzug vor aggressiven Artgenossen. Die niedrigen Käfige führen zur Deformierung der Wirbelsäule, da die Kaninchen nicht einmal aufrecht sitzen können. Durch fehlendes Tageslicht und die Unmöglichkeit sich artgemäß zu beschäftigen, können sich abnormale, ständig wiederholende Bewegungen (Stereotypien), Aggressionen oder selbst Kannibalismus entwickeln: Kaninchen beißen sich gegenseitig die Ohren ab, Mütter töten sogar manchmal ihre Jungen. Boden aus Maschendraht ist der häufigste Grund für schwere Pfotenverletzungen und oft führen infizierte Wunden zu weiteren Komplikationen. Engster Raum und schlechte Luftqualität aufgrund des hohen Ammoniakgehaltes können Atemprobleme und eitrige Augen verursachen. Der Mangel an Heu und Stroh als Nahrung und mangelhafte Hygiene können Darmerkrankungen wie Durchfall hervorrufen. Während ein EU-weites Verbot von konventionellen Käfigen in der Hühnerhaltung seit Jänner 2012 in Kraft getreten ist, wurden Käfige für Kaninchen noch nicht einmal in Frage gestellt. Derzeit gibt es keine EU-Bestimmung zur Haltung von Kaninchen. Einige Länder sind in laufenden Verhandlungen bezüglich eines Käfigverbots für Kaninchen. Ein wissenschaftlicher Bericht der EFSA (European Food Safety Authority) beschreibt den derzeitigen Stand der Haltungspraktiken: Ein Mastkaninchen hat etwa 450 bis 600 cm2 Platz – weniger als ein DIN A4 Blatt – während der typische Käfig in dem eine Zuchthäsin ihr gesamtes Leben verbringt nur 3.500 cm2 groß ist. Bessere Haltungsstandards für Kaninchen VIER PFOTEN setzt sich für ein Ende der Käfighaltung von Kaninchen ein und unterstützt die Entwicklung in Richtung Freilandhaltung. Als Zwischenschritt hat die Organisation zusammen mit Wissenschaftlern, Landwirten, Handelsunternehmen und Einzelhändlern neue käfigfreie Haltungssysteme für Mast- und Zuchtkaninchen entwickelt. Dieses neue Haltungssystem ist bekannt als „Bodenhaltung“: Maschendraht ist verboten und Einstreu aus natürlichen Materialien sollte vorhanden sein. Hier können sich die Mastkaninchen in Gruppen sozialisieren und verfügen über erhöhte Plattformen, natürliches Licht sowie uneinsehbare Plätze als Versteckmöglichkeit. Jedes Kaninchen hat genug Platz zum Hoppeln und Springen und erhält gentechnikfreies Futter.