Widmer-Schlumpf sieht Bankgeheimnis nicht gefährdet

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Widmer-Schlumpf sieht Bankgeheimnis nicht gefährdet
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«Drei Armenhäuser
sind kein Palast»
Die Gemeindevereinigung
am Ricken «isch guet für
alli», sagt ein Hochglanzprospekt über die Fusion.
In der Bevölkerung wird
herbe Kritik laut.
Mit einer Hochglanzbroschüre an
alle Haushalte überzeugen die Gemeinderäte am Ricken Noch-Gommiswalder, -Riedner und -Ernetschwiler von den Vorteilen der Gemeindefusion. «Das Gute bleibt erhalten, alles andere wird besser»,
so der Tenor.
Diese Frohbotschaft stösst Kritikern sauer auf.Als «blosse Versprechungen» bezeichnet der Riedner
Rechtsanwalt RolfW. Rüegg den Inhalt der Broschüre.Aus drei finanzschwachen Gemeinden eine überregional wettbewerbsfähige Einheit machen zu wollen, sei illusorisch. «Drei Armenhäuser ergeben
keinen Palast.»
«Zu sehr werden die Chancen
der Fusion herausgehoben und
Nachteile vertuscht», sagt der
RiednerArnold B. Stampfli aufAnfrage. «Wobei zu bemerken ist,
dass ‘Chancen’ keine Fakten sind.»
Kritik hört man auch in Ernetschwil. Alt Kantonsrat Paul Meier
etwa ist zwar für die Fusion, aber
gegen ein «Diktat über die Köpfe
der Bevölkerung» hinweg. (bt)
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2. AUGUST 2009 | NR. 207 | AZ 8730 UZNACH | CHF 2.50
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Widmer-Schlumpf sieht
Bankgeheimnis nicht gefährdet
Das Schweizer Bankgeheimnis
ist von der mit den USA getroffenen Grundsatzvereinbarung
zur UBS nicht tangiert.
Von Peter Simmen
Bern. – Bundesrätin Eveline WidmerSchlumpf beruhigt: In einem Interview mit der «Südostschweiz am
Sonntag» zu der am Freitagabend bekannt gewordenen Grundsatzvereinbarung zwischen der Schweiz und
den USA zur Steueraffäre der UBS
betont die Justizministerin, dass das
Bankgeheimnis durch die Vereinbarung nicht tangiert werde.
Umgekehrt dürfe das Bankgeheimnis aber auch nicht dazu dienen, Betrugsfälle zu schützen, sagt WidmerSchlumpf. Nach ihren Worten wird
diesem Umstand mit dem zwischen
der Schweiz und den USA ausgehandelten Doppelbesteuerungsabkommen Rechnung getragen.
Mit Blocking Order gedroht
Gemäss Widmer-Schlumpf wurde in
den Verhandlungen den USA klargemacht, dass die Schweiz für den Fall,
dass die UBS zur Herausgabe von
Kundendaten gezwungen werden
sollte, eine so genannte Blocking Order in Erwägung ziehen würde. Diese
Massnahme würde auch den USA
Nachteile bringen, ist sie überzeugt.
Obwohl die Details desVertrags in der
nächsten Woche noch ausgehandelt
werden müssen, zeigt sich WidmerSchlumpf zuversichtlich. Die angestrebte Einigung müsse allerdings
dem schweizerischen Recht entsprechen.
BERICHTE SEITEN 12 UND 13
Sonderlob für
den FC Weesen
Weesen. – Es war ein grosser Fussballabend für den FCWeesen und die Region. Weit über 1000 Zuschauer verfolgten das Gastspiel des FC St. Gallen auf dem Sportplatz Moos. Sie sahen in der ersten Halbzeit einen kombinationssicheren Super-League-Klub
und sechs meist herrlich herausgspielteTore. Nach dem Seitenwechsel hielt
der regionale Zweitligist Weesen besser mit und liess nur zwei weitere Tore zu. Trotz der 0:8-Niederlage durften sich dieWeesnerVerantwortlichen
über einen gelungenen Event freuen.
Sie bekamen für die tadellose Organisation ein Sonderlob von Uli Forte,
dem Trainer des FC St. Gallen: «Das
war ein perfekterAbend.Wir sind gerne nach Weesen gekommen.» (ff)
Tapfer gewehrt: Daniel Brunner vom
FC Weesen wirft sich in einen Schuss
von Kristian Nushi.
Bild Carlo Stuppia
S O N N TA G S K O M M E N TA R
Heute: Thomaz Bellucci und Andreas Beck
spielen in Gstaad um den Turniersieg.
FROHE KUNDE ZUM NATIONALFEIERTAG – VORERST
Von David Sieber
Glück zu definieren ist eine heikle
Angelegenheit. Neun prominente
Zeitgenossen haben es dennoch versucht.
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Die Einigung zwischen der UBS
und den USA kommt eigentlich
nicht überraschend. Denn an einem langwierigen Prozess hat niemand Interesse. Die Grossbank
nicht, weil ihr Ruf und damit ihr
Geschäftsgang weiter Schaden
nehmen würde, die US-Regierung
nicht, weil sie auf ihrem ruinengleichen Bankenplatz keine weitere Baustelle gebrauchen kann, und
die Schweiz nicht, weil die milliardenschwere Bundeshilfe möglichst
vollständig in die Staatskasse zurückfliessen soll. Doch ob der Vergleich hält, wird sich erst Ende
nächster Woche zeigen, wenn die
Details ausgehandelt sind. Erst
dann wird auch klar sein, welcher
Preis zu entrichten sein wird.
Klar scheint derzeit eines: Das
Doppelbesteuerungsabkommen
mit den USA dürfte rückwirkend
in Kraft treten müssen. Das würde
bedeuten, dass sich jene amerikanischen UBS-Kunden, gegen die
ein begründeter Verdacht auf Steuerhinterziehung besteht, nicht länger hinter dem Bankgeheimnis
verstecken können. Alle 52 000,
die die US-Steuerbehörde belangen will, dürfte es aber nicht treffen, denn der Begriff «begründeter
Verdacht» lässt einigen Interpretationsspielraum zu.
Das Risiko, dass andere Länder
gleiches Recht einfordern, ist relativ gering. Ausser Deutschland verfügt keines auch nur annähernd
über solche politische und wirtschaftliche Macht wie die USA.
Und Deutschlands Finanzminister
Peer Steinbrück wird sich zweimal
überlegen, ob er von der Schweiz
ebenfalls eine rückwirkende Inkraftsetzung des revidierten Doppelbesteuerungsabkommens verlangen soll. Er dürfte zwar schon
versucht sein, angesichts der desolaten Lage seiner Sozialdemokraten im Wahlkampf etwas zu lärmen. Doch da ist auch noch die
serbelnde deutsche Wirtschaft. Sie
braucht die Schweiz als verlässli-
chen und immer noch potenten
Handelspartner.
Doch ausgestanden ist die Sache
nicht. Die internationalen Bemühungen, auch noch die Reste des
Bankgeheimnisses zu schleifen, gehen weiter. Der Bundesrat sollte
sich von diesem Mythos lösen und
sich stattdessen für eine globale
Finanzmarktaufsicht einsetzen.
Damit sich ein Fall UBS, der längst
zu einem Schadenfall für die
Schweiz geworden ist, nie mehr
wiederholt. Die 1.-August-Redner
hätten dann wieder Grund für
stolze Ansprachen.
[email protected]
FC ST. GALLEN IN WEESEN
DIE SÜDOSTSCHWEIZ AM SONNTAG | 2. AUGUST 2009
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Des Präsidenten Träume werden wahr
Das neueVereinshaus beim
Sportplatz Moos in Weesen ist
der ganze Stolz des örtlichen
Fussballclubs. Für Präsident
Hansjörg Gutknecht stellte
die offizielle Einweihung am
Freitag den Höhepunkt seiner
zehnjährigen Amtsdauer dar.
tätig blieb Zellweger bei seinem Besuch in Weesen allerdings nicht. Auf
Geheiss von Trainer Uli Forte betätigte er sich während rund einer halben
Stunde mit Velofahren. Da im neuen
Clubhaus kein Hometrainer zur Verfügung stand, stellte Präsident Gutknecht dem St. Galler Teamcaptain
kurzerhand sein Mountainbike zur
Verfügung, damit dieser das erforderliche Pensum erfüllen konnte. Zellweger fuhr vom Sportplatz Moos in
Richtung Betlis und wieder zurück.
«Ihr habt es hier sehr schön», stellte
er nach seinem Ausflug fest.
Von Fredi Fäh
Fussball. –Vor genau zehn Jahren hat
Hansjörg Gutknecht beim FCWeesen
das Präsidentenamt übernommen. Er
erntete damals viele ungläubige Blicke, wenn er von seinen dreiTräumen
erzählte: Vom Aufstieg der ersten
Mannschaft in die 2. Liga, von einem
modernen Clubhaus und von einem
Gastspiel des FC St. Gallen auf dem
Sportplatz Moos. «MeineTräume sind
nun allesamt wahr geworden», stellte
Gutknecht am Freitagabend anlässlich der offiziellen Einweihung des
neuen Vereinsgebäudes überglücklich
fest. Den erstmaligen Aufstieg in die
2. Liga realisierte der FC Weesen vor
Jahresfrist. Das herbeigesehnte Clubgebäude konnte in diesem Sommer
fertigerstellt und am Freitagabend mit
einem Freundschaftsspiel gegen den
FC St. Gallen eingeweiht werden.
Der Dank an St. Gallens Trainer
Hansjörg Gutknecht bedankte sich in
seiner Festrede zur nächtlichen Stunde bei allen Mitstreitern, die zur Verwirklichung seiner Visionen beigetragen haben und unterstrich die Wichtigkeit des neuen Heims für die gesellschaftliche Entwicklung des FC Weesen. Dass der FC St. Gallen ausgerechnet zur Eröffnung des Clubhauses mit
seiner in diesem Sommer in die Super
League zurückgekehrten Profi-Mannschaft seine Aufwartung auf dem
Weesner Moos machte, erfüllte das
Vereinsoberhaupt mit grossem Stolz.
«Mein Dank geht in erster Linie an
Übeltäter eruiert und
der Polizei übergeben
Der grosse Moment: Im Beisein vom Weesner Gemeindepräsidenten Mario Fedi sowie vom Ammler Gemeindepräsidenten
Urs Roth eröffnen Linda Fäh und Hansjörg Gutknecht symbolisch das Clubhaus des FC Weesen. Bilder Katja und Carlo Stuppia
Trainer Uli Forte. Er hat uns mit seiner spontanen Zusage in Weesen ein
tolles Fussballfest ermöglicht.»
Es war ein Freudentag für Hansjörg
Gutknecht und den FC Weesen. Daran vermochte die klare 0:8-Niederlage im Freundschaftsspiel gegen den
FC St. Gallen nichts zu ändern. Der
Rahmen stimmte. Die Zuschauer
strömten in Scharen zur Sportanlage.
1300 zahlende Besucher vermeldeten die Organisatoren. Die zahlreichen Helfer sowie die geladenen Gäste aus Wirtschaft und Politik dazugerechnet, dürften über 1500 Schaulus-
Nur Zuschauer: Marc Zellweger, der Captain des FC St. Gallen, verfolgt infolge
einer Verletzung das Freundschaftsspiel in Weesen aus der Distanz.
tige denAuftritt derWeesner FussballAmateure gegen die bekannten Profis
aus St. Gallen verfolgt haben. «Ich bin
überwältigt vom grossen Interesse an
diesem Eröffnungsevent», frohlockte
der Clubpräsident.
Fussball. – Die Organisation verlief reibungslos. OK-Chef Manuel
Kempf war mit seiner Helfercrew
bestens auf denAnlass vorbereitet.
Der Grossandrang mit 1300 zahlenden Zuschauern beim Spiel
zwischen Weesen und St. Gallen
wurde sowohl an den Eingängen
zum Sportplatz als auch an den
Getränke- und Verpflegungsständen sowie an der After-Party im
Festzelt vorzüglich bewältigt. «Das
Wetter, der Zuschaueraufmarsch
und der sportliche Gehalt der Partie stimmten. Wir sind sehr zufrieden», erklärte Kempf.
Für die Weesner Verantwortlichen gab es lediglich einen kurzen
Schreckmoment zu überstehen, als
zu Beginn der zweiten Halbzeit
aus der anwesenden Fangruppierung des FC St. Gallen Rauchpetarden gezündet wurden. Dank uneigennützigem Einsatz von Michael Hüppi, dem St. Galler Präsidenten, konnten die beiden Übeltäter
umgehend eruiert und der Polizei
übergeben werden. (ff)
Zellwegers Ausflug mit dem Bike
Freuen durfte sich Hansjörg Gutknecht auch über ein Geschenk von
Marc Zellweger. Der dienstälteste und
zugleich beliebteste St. Galler Fussballer überreichte dem Oberhaupt
des FC Weesen ein Originaltrikot.
«Das war eine tolle Geste von ihm»,
gab Gutknecht zu verstehen. Er streifte sich das Leibchen mit der Rückennumer 17 über sein Hemd und beteiligte sich mit diesem Outfit bis weit in
die Nacht am Festbetrieb.
Das überreichte Trikot war ungebraucht, da Zellweger das Geschehen
auf dem Weesner Moos von den Zuschauerplätzen mitverfolgen musste.
Ein gebrochener Zeh hinderte den
ehemaligen Schweizer Nationalspieler an einem Mitwirken beim freundschaftlichen Aufeinandertreffen. «Es
ist immer bitter, zuzuschauen», bemerkte der 36-Jährige. Sportlich un-
Sportliche Schönheit: Miss-SchweizKandidatin Linda Fäh kickt an.
Fussballkenner unter sich: Uefa-Mitarbeiter Marcel Benz aus Weesen (links)
fachsimpelt während der Pause mit St. Gallens Clubpräsident Michael Hüppi.
Lockere Atmosphäre: Die Fussballer des FC St. Gallen verköstigen sich im neuen Weesner Clubhaus.
Grund zum Strahlen: OK-Präsident Manuel Kempf (Mitte) erfreut sich am Gebotenen auf dem Platz.
FC ST. GALLEN IN WEESEN
DIE SÜDOSTSCHWEIZ AM SONNTAG | 2. AUGUST 2009
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Friedliches Fussballfest mit acht Toren
Zum vollkommenen Glück
fehlte lediglich das Ehrentor.
Mentor Boshtraj bot sich in der
zweiten Halbzeit eine grosse
Möglichkeit dazu. Sie blieb
ungenutzt, so dass Weesen
das Freundschaftsspiel gegen
St. Gallen mit 0:8 (0:6) verlor.
Von Fredi Fäh
Fussball. – Das Schlussresultat fiel
standesgemäss aus. Von zwei Toren
Differenz pro Liga geht eine ungeschriebene Fussballerregel aus. Gemessen an den vier Spielklassen Unterschied zwischen dem FC Weesen
und dem FC St. Gallen verdiente diese Regel am vergangenen Freitagabend ihre Daseinsberechtigung.
Der Weesner Abwehrriegel hielt lediglich bis zur elften Minute dicht –
bis zu jener Unachtsamkeit von Daniel Brunner, die dem St. Galler Mario Frick den ersten Torerfolg ermöglichte. «Es war ein blöder Fehler von
mir», stellte Weesens Captain nach
dem Spiel selbstkritisch fest.
Frick und Nushi trafen je dreimal
Mit dem 1:0 war der Bann gebrochen.
Die Tormaschinerie des Favoriten aus
der Super League lief fortan auf
Hochtouren. Nach 27 Minuten lag der
FC St. Gallen bereits mit 4:0 voraus
und bei Halbzeit führte er mit 6:0. Zusammen mit Kristian Nushi, dem
quirligen Aussenläufer auf der linken
Angriffsseite, durfte sich Mario Frick
bis zur Pause von Platzspeaker Yves
Schneckenburger dreimal als Torschütze ausrufen lassen.Verständlich,
dass sein Fazit hinterher überaus positiv ausfiel. «Im Hinblick auf ein
mögliches Aufeinandertreffen mit einem unterklassigenVerein im Schweizer Cup war es ein guter Test», bemerkte der Nationalspieler Liechtensteins nach seinemAuftritt inWeesen.
«Es hat riesig Spass gemacht, in dieser Atmosphäre zu spielen.»
Frick und Nushi trugen mit ihrem
trickreichen Spiel sowie den Torerfolgen Massgebliches zum tollen Fussballfest auf dem Weesner Moos bei.
Ohne ihr Mitwirken verlor St. Gallen
in der zweiten Halbzeit an Dominanz.
Weesen gestaltete das Geschehen
ausgeglichener und liess dem Gegner
kaum noch Abschlussmöglichkeiten
aus dem Spiel heraus zu. «Wir machten nicht mehr so viele Fehler wie im
ersten Durchgang», konstatierte Verteidiger Daniel Brunner.
Boshtrajs Scheitern an Bolli
Die Zuschauer, sofern ihr Herz für das
Heimteam schlug, hatten sichtlich
Freude am respektlosen Auftritt des
FC Weesen in den zweiten 45 Minuten. Praktisch jede gelungene Aktion
wurde frenetisch beklatscht und als
Mirakulös: Weesen-Torhüter Roger Heidegger setzt sich erfolgreich in Szene.
Unerschrocken: Weesens Roger Rüegg stellt Lukas Schenkel vor Probleme.
Gut gemacht: Nino Egli aus Rufi (Mitte) klatscht Torschütze Kristian Nushi ab.
Mentor Boshtraj, der nominell einzige Angreifer des unterklassigen Vereins, in der 58. Minute nach einem
raumöffnenden Zuspiel von Leo Ayres aus halblinker Position freistehend
vor Torhüter Reto Bolli auftauchte,
setzte manch einer unter denAnhängern bereits zum Jubelschrei an. Vergeblich, denn derVersuch desWeesner
Stürmers, Bolli mit einem Heber zu
überlisten, scheiterte kläglich, womit
dem Heimteam der Lohn für eine aufopferungsvolle Darbietung in der
zweiten Halbzeit verwehrt blieb. «Es
war trotzdem ein mega cooles Erlebnis», befand Captain Brunner nach
dem Schlusspfiff. «Etwas Schöneres
habe ich in meiner Karriere bislang
nicht erlebt und werde es wohl auch
nicht mehr erleben.»
Lediglich zwei Gegentore musste
Weesen in der zweiten Halbzeit hinnehmen. Zum einen in der 69. Minu-
über dieTatsache, dass sich keiner seinerAkteure verletzte. «Für das bevorstehende Meisterschaftsspiels gegen
GC benötigen wir gesunde Spieler.»
te durch einen Kopfball des aufgerückten tschechischen Abwehrhünen
Jiri Koubsky im Anschluss an einen
Corner von Pa Madou, zum andern in
der Nachspielzeit durch den jungen
Nico Abegglen, der einen Abpraller
erfolgreich verwertete.
Mit ihrer deutlichen Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel beeindruckten die Weesner Fussballer
selbst Uli Forte. «Es war nicht einfach
für sie, da ihnen im Vergleich zu uns
der Meisterschaftsrhythmus fehlte.
Sie gaben sich aber viel Mühe. Ich hätte ihnen einen Torerfolg gegönnt.»
Für den Trainer des FC St. Gallen war
es ein rundum gelungener Abend. Er
sprach von einem positiv verlaufenen
Test nach einer intensiven Trainingswoche und zeigte sich mit dem Auftritt seiner Mannschaft speziell in der
ersten Halbzeit sehr zufrieden. Darüber hinaus schätzte er sich glücklich
Ein steter Unruheherd: St. Gallens Stürmerstar Mario Frick erzielt eines seiner drei Tore, in dem er den Ball gekonnt
über den am Boden liegenden Weesner Goalie Stefan Gmür spitzelt.
Bilder Carlo Stuppia
die ganze Ostschweiz», gab er zu bedenken. InWeesen kam dieserAspekt
am Freitagabend zumVorschein, denn
viele Zuschauer fanden aus dem benachbarten Glarnerland und dem
Sarganserland den Weg ins beschauliche Städtchen am Walensee.
Das Sonderlob von Uli Forte
Ein sehr gutes Zeugnis stellte Uli Forte in seiner Nachbetrachtung auch
den Organisatoren des FC Weesen
aus. Den Jungtrainer beeindruckten
vor allem der freundliche Empfang
sowie die prächtige Zuschauerkulisse.
Alles sei perfekt organisiert gewesen,
bemerkte er. «DieserAuftritt hat richtig Spass gemacht.Wir sind gerne nach
Weesen gekommen.»
Durch das friedlich verlaufene Fussballfest inWeesen sah sich Forte in seiner Absicht, mit dem FC St. Gallen in
Zukunft öfters zu Freundschaftsspielen aufs Land zu fahren, bestärkt.
«Der FC St. Gallen reicht über die
Stadtgrenze hinaus. Er ist ein Klub für
Weesen – St. Gallen 0:8 (0:6)
Moos. – 1300 Zuschauer. – SR: Cathomen.
Tore: 11. Frick 0:1. 17. Nushi 0:2. 21. Frick 0:3. 27.
Nushi 0:4. 38. Nushi 0:5. 42. Frick 0:6. 69. Koubsky
0:7. 91. Abegglen 0:8.
Weesen: Stefan Gmür (46. Heidegger); Schwitter
(64. Dominik Gmür), Brunner (78. Radix), Schneider, Glarner (89. Heinzer); Daniel Gmür (46. Burzic),
Rüegg (82. Mason), Ayres, Thoma (64. Hösli), Laager (71. Steiner); Boshtraj.
St. Gallen: Bolli; Oehri, Schenkel (46. Koubsky), Frrokaj (46. Lang), Hämmerli (46. Fernando); Zé Vitor
(46. Graf), Ciccone (46. Costanzo), Frei (46. Muntwiler), Nushi (46. Pa Madou); Frick (46. Caceres),
Merenda (67. Abegglen).
Bemerkungen: Weesen ohne Caduff (verletzt), Museshabanaj, Rimini (beide abwesend); St. Gallen ohne Zellweger, Haas, Knöpfel, Kollar, Winter (alle verletzt). – Eckballverhältnis: 1:6 (0:2)
Volksnah: St.-Gallen-Trainer Uli Forte
nimmt sich Zeit für Autogrammjäger.
Besorgter Blick: Weesens Trainer
Gordan Culum ahnt Schlimmes.

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