Memminger Zeitung vom 29.06.2013
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Memminger Zeitung vom 29.06.2013
UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR MEMMINGEN UND DAS UNTERALLGÄU | ALLGÄUER ZEITUNG ... Memminger Zeitung Post Das Leid mit der Leitzahl Wirtschaft SAMSTAG/SONNTAG, 29./30. JUNI 2013 Tourismusgipfel Platz für alle Taksim, Tahrir, Syntagma – ideale Orte des Protests Wochenend-Journal An reduzierter Mehrwertsteuer festhalten Allgäu-Rundschau Viele Wolken Zeitweise Regen, kühle 15 Grad Wetter www.all-in.de NR. 148 PREIS ¤ 1,80 Blickpunkt Lokales Mit geistreichen Reden Landgerichtspräsident Professor Karl Thiere im Stadttheater feierlich verabschiedet. Nachfolger Heinrich Melzer ins Amt eingeführt. »Seite 37 Die alte Sehnsucht nach dem Gipfel Everest, Nanga Parbat, Eiger – in diesem Sommer feiern gleich drei alpinistische Großtaten runden Geburtstag. In unserem Titel-Thema widmen wir uns deshalb ganz den Bergen und der alten Sehnsucht nach dem Gipfel. Eines steht jedenfalls fest: Ein Postkartenidyll wie auf unserem Bild ist es nicht immer. Kommentar VON MANUELA MAYR » [email protected] Soziale Kontakte gehen verloren D Foto: Akg „Schwaben bleibt Schwaben“ Seehofer hält nichts von Umbenennung Augsburg Für helle Aufregung unter Politikern, Wirtschaftsführern und an den Stammtischen hat Andreas Kopton, Präsident der schwäbischen Industrie- und Handelskammer, gesorgt. Sein Vorschlag, Schwaben abzuschaffen und in Westbayern umzubenennen, stößt auf Ablehnung. Sogar Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer schaltete sich im „Basta-Ton“ in die Diskussion ein: „Schwaben bleibt Schwaben“, sagte der Oberbayer unserer Zeitung. Peter Schöffel, weltweit tätiger Sportbekleidungshersteller aus Schwabmünchen, sieht ebenfalls keinen Grund, etwas zu ändern: „Ich kokettiere überall mit meiner Heimat Schwaben. Keiner will uns, keiner kennt uns, und trotzdem sind wir eine starke Region. Es wäre Verrat an unserem schönen Regierungsbezirk, ihn umzubenennen.“ Auch in den sozialen Medien und im Onlineportal unserer Zeitung wird eifrig diskutiert: „So ein Quatsch! Wir sind ja stolz, dass wir Schwaben sind“, schreibt etwa Gabriele Dorer. Ludwig Kleiner, Unternehmer aus Mindelheim, macht es kurz: „Ich finde den Vorschlag furchtbar!“ (jok) »Bayern Lottoziehung nur noch heute im TV Saarbrücken Die Lottokugeln rollen heute zum letzten Mal im Fernsehen. In Zukunft wird die Ziehung live nur noch im Internet übertragen. Präsentiert wird die Sendung dort abwechselnd von einer Frau und einem Mann – der 39-jährigen Moderatorin Nina Azizi und dem Moderator Chris Fleischhauer. Lottofee Franziska Reichenbacher wird in der ARD künftig samstags vor der Tagesschau nur noch die Zahlen präsentieren. Was sie zu der Neuerung sagt, lesen Sie im Panorama. 70 000 neue Pendler in Bayern Beruf Immer mehr Menschen arbeiten nicht in ihrem Wohnort. Die Zahlen sind in den vergangenen fünf Jahren kräftig gestiegen. Am mobilsten sind die Schwaben VON SARAH SCHIERACK Augsburg Die Zahl der Menschen, die in Bayern zwischen Wohnort und Arbeitsplatz pendeln, steigt weiter. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung lag ihre Zahl im Jahr 2012 bei 566 000, das sind rund 70 000 mehr als noch fünf Jahre zuvor. Weil in dieser Rechnung Minijobber, Beamte oder Selbstständige nicht gezählt werden, dürfte die tatsächliche Zahl sogar noch höher liegen, schätzt Anette Haas vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Spitzenreiter unter den Pendlern sind die Schwaben: Fast jeder Fünfte verlässt für den Job täglich seinen Wohnort. Die meisten Pendler steuern die großen Städte in Bayern an: Nach München kommen den Statistikern zufolge täglich rund 337 000 Menschen aus dem Umland, nach Augsburg etwa 68 500 und nach Ingolstadt knapp 53 000. Viele nutzen dabei die Züge und Regional- bahnen. In Augsburg steigen an einem durchschnittlichen Werktag pro Strecke etwa 5000 bis 15 000 Menschen aus, sagt Sandra Kelz von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft. Pendler ziehen oft ins Umland der größeren Städte, auch weil die Grundstücke und Wohnungen dort günstiger sind. So kommt beispielsweise mehr als ein Drittel der knapp 35 000 Menschen, die in Kempten arbeiten, aus dem Landkreis Oberallgäu. 25 Prozent der Arbeitnehmer, die in Augsburg tätig sind, leben im Landkreis Augsburg, zehn Prozent im Kreis Aichach-Friedberg. Aber auch in Augsburg sind viele Pendler zu Hause: Knapp 14 000 fahren zum Arbeiten in den Landkreis, knapp 7000 sind in Richtung München unterwegs. Je mehr Pendler sich in diesen Regionen niederlassen, desto höher Woher die Pendler kommen ● Im Jahr 2012 kamen in München 57 974 Pendler aus dem Kreis München, 33 412 aus dem Kreis Fürstenfeldbruck und 24 852 aus dem Kreis Dachau. ● Augsburg 34 833 Pendler kamen aus dem Kreis Augsburg, 13 508 aus dem Kreis Aichach-Friedberg und 1991 aus dem Kreis Dillingen. ● Ingolstadt 22 443 Pendler kamen aus dem Kreis Eichstätt, 8980 aus dem Kreis Pfaffenhofen, 7264 aus dem Kreis Neuburg-Schrobenhausen. ● Kempten 12 389 Pendler kamen aus dem Kreis Oberallgäu, 3065 aus dem Kreis Ostallgäu und 1093 aus dem Kreis Unterallgäu. ● Memmingen 10 181 Pendler kamen aus dem Kreis Unterallgäu, 2075 aus dem Kreis Biberach und 1075 aus dem Kreis Ravensburg. (Quelle: Landesamt für Statistik) Ein Männertraum Automobil Der Porsche 911 wird 50 – und leidenschaftlich verehrt VON JOSEF KARG Augsburg Moderne Autodesigner bevorzugen in ihren Entwürfen Kanten. Was sie außer Acht lassen: Männer mögen Rundungen. Auch, vielleicht sogar gerade an Automobilen. Beweis gefällig? Bitte sehr! Der Porsche 911. Dessen lang gestreckte, fast sichelförmige Silhouette ist mindestens so bekannt wie die Skyline von New York. Der scheinbar alterslose Männertraum (den sich im Übrigen auch Frauen gerne erfüllen) wird in diesem Jahr 50 und ist begehrt wie eh und je. Der NeunDer Porsche 911. Foto: Uwe Lütjohann elfer gilt in der Autowelt als Prototyp eleganter Sportlichkeit. Und er entspricht nicht nur den Sehnsüchten von Straßen-Machos. Auch umweltaffine Menschen wie der Sänger Reinhard Mey oder Grünen-Politiker Rezzo Schlauch zählen zu Verehrern. Selbst Maestro Herbert von Karajan dirigierte einen Neunelfer. Rückblende: Am 12. September 1963 wird der Prototyp des Porsche 911 erstmals auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main vorgestellt. Heute rollt bereits die siebte Generation über die Straßen. Der typischheisere Motorklang, das Design und sein einzigartiges Fahrgefühl begeistern die Fahrer noch immer. In all den Jahren haben sich eine Menge Geschichten angesammelt. Eigentlich sollte das Modell „901“ heißen. Doch dreistellige Zahlen mit einer Null in der Mitte waren von Peugeot geschützt, sodass der Wagen als „911“ auf den Markt kam. Auch das legendäre Boxeraggregat stand auf der Kippe. Der Chefingenieur meinte, der Motor würde „klingen wie ein Mähdrescher“. Der Porsche war früher schwer zu steuern. So mancher Fahrer verzweifelte, weil der Wagen im Grenzbereich extrem schnell ausbrach. Das ist allerdings bei der Jubiläumsausgabe des 911, einem Carrera S Coupé mit 400 PS, dank elektronischer Unterstützung nicht zu befürchten. »Wirtschaft werden aber auch dort die Preise für Wohnung und Eigenheim. Im Münchner Umland seien besonders Wohnungen in der Nähe von S-Bahnhöfen beliebt – und entsprechend teuer, sagt Stephan Kippes vom Immobilienverband Deutschland. Auch in Augsburg kletterten die Mietpreise in den vergangenen Jahren um rund 25 Prozent in die Höhe. „Je weiter die Leute bereit sind, zu pendeln, desto weiter tragen sie die hohen Preise nach draußen.“ Paare pendeln oft, um am selben Ort wohnen zu können Entscheidend für die Zahl der Pendler sei die wirtschaftliche Lage, sagt Anette Haas. Gut qualifizierte Paare fänden oft nur an unterschiedlichen Orten einen Arbeitsplatz, wollten aber weiter zusammenwohnen. Aber auch weniger gut ausgebildete Menschen sind Haas zufolge oftmals Pendler: Sie nehmen lange Wege in Kauf, um überhaupt einen Job zu finden. (mit dpa) »Kommentar Bundestag legt Endspurt hin Berlin Nach einer Mammut-Sitzungswoche hat sich der Bundestag am Freitag in die Sommerpause verabschiedet. Unter anderem ebnete das Parlament der Gleichstellung von Homo-Ehen und klassischen Ehen im Steuerrecht den Weg: Rückwirkend bis zum Jahr 2001 gilt das Ehegattensplitting jetzt auch für schwule und lesbische Paare. Auch der acht Milliarden Euro schwere Fluthilfe-Fonds und das Gesetz zur Suche nach einem Endlager für Atommüll passierten das Parlament mit großer Mehrheit. Nachdem die Abgeordneten am Donnerstag 16 Stunden lang getagt hatten, beendete Vizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) die Sitzung am Freitag vorzeitig: Nach ihrer Rede zum Berufsbildungsbericht war die Linken-Abgeordnete Agnes Alpers zusammengebrochen. (rwa) »Leitartikel und Politik er Anstieg der Mietpreise im Umkreis von Bahnhöfen und in Orten mit guter Anbindung an das Schnellstraßennetz ist nur eine Folge des zunehmenden Pendlerverkehrs. Ebenso gravierend können die gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen sein. Je weiter Wohnort und Arbeitsplatz voneinander entfernt sind, desto mehr Zeit und Kraft bleiben auf der Strecke. Pendeln ist anstrengend, egal ob die tägliche Hinund Rückfahrt in überfüllten Zugabteilen zurückgelegt werden muss oder auf überfüllten Straßen mit dem ständigen Druck im Nacken, nicht wegen Staus zu spät zur Arbeit zu kommen. Die Energie, die dabei verloren geht, fehlt mit zunehmendem Alter im Job, aber auch in der Freizeit. Wer am Abend einfach nur müde in den Fernsehsessel sinkt, ist oft kaum mehr für das Familienleben zu gebrauchen, noch weniger für ein Ehrenamt. Wenn soziale Kontakte verloren gehen, leiden der Einzelne und das Gemeinwesen. Das ist die Kehrseite der derzeit guten Beschäftigungslage. Die Arbeitnehmer haben zumeist keine Wahl. Der Job geht vor, egal welchen menschlichen Preis er in manchen Fällen kostet. Schöner wäre es, wenn mehr Arbeitsplätze zu den Menschen kämen. Eine wichtige Aufgabe der Landesentwicklung. Heute in Ihrer Zeitung Viele Praxen sind verwaist In Bayern stehen 600 Praxen von Hausärzten leer. Das sagte Verbandschef Dieter Geis im Interview mit unserer Zeitung. Heute beginnt in Augsburg der Bayerische Hausärztetag. »Bayern Geburtstagstreffer Das große Leser-Gewinnspiel Täglich 100.– Euro gewinnen! Vom 1. 6. bis 29. 6. 2013 finden Sie das Gewinnspiel in Ihrer Zeitung. Kontakt Redaktionsleitung Allgäu (0831) 206-439 [email protected], Fax (0831) 206-123 Lokales Tel. (08331) 109-170, Fax-188 [email protected] Anzeigen Tel. (08331) 109-0, Fax -105, -106 [email protected] Abo-Service Tel. (08331) 109-126, Fax -109 [email protected] MZ Service-Center Donaustraße 14, Memmingen . 60026 4 190469 501807 Ihre Heimatzeitung 2 Wochen gratis ! Gehen Sie bestens informiert in den Tag – mit Ihrer Heimatzeitung Zwei Wochen kostenlos und völlig unverbindlich. Sie genießen jeden Morgen interessante Informationen und aktuelle Nachrichten aus Ihrer Umgebung, dem Allgäu und der ganzen Welt. Gleich anfordern! 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