streams - Collegium musicum
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Inter nationa les Festiva l Neuer Musik 2010 s t r e a m s — S t r ö m u n g e n A k tuelle Strömungen säkularer und spir itueller Musik K o n z e r t e , A u s s t e l l u n g e n , Vo r t r ä g e , B e g e g nu n g e n A b t e i B r a u w e i l e r 1 5. — 1 8. 0 4. 2 0 1 0 F r e u n d e s k r e i s A b t e i B r a u w e i l e r e .V. Veranstalter Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V. 2010 Vorsitzender: Dr. Karlheinz Gierden Schirmherr Dr. Jürgen Rüttgers Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Idee und wissenschaftliche Planung Dr. Alfons W. Biermann Prof. Falko Steinbach Künstlerische Leitung Prof. Falko Steinbach Michael Utz Organisation Dr. Alfons W. Biermann in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V. Dr. Peter Weber, Eva-Maria Beckmann M.A., David Kotkowski und dem Collegium musicum der Universität zu Köln, Sophia Herber M.A. Realisation in Zusammenarbeit mit LVR, Abteiverwaltung Wolfgang Westkamp und Mitarbeiter Kath. Pfarrgemeinde St. Nikolaus Brauweiler Gerardo Pomponio Förderung Land Nordrhein-Westfalen Landschaftsverband Rheinland Kunststiftung NRW Projektförderung: Australian Council for the Arts, Arts Victoria Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen Grußwort Mit dem Internationalen Festival Neue Musik – S T R Ö M U N G E N möchte der Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V. einen erneuten Beitrag zur Erschließung und Rezeption zeitgenössischer Musik leisten. Wie schon die beiden ersten Veranstaltungen (1992 „Urklänge“ mit Johannes Fritsch und Norbert Rodenkirchen; 2001 „Tage Neuer Musik“ mit Mauricio Kagel und Falko Steinbach) dient auch das dritte Festival der Erschließung und Erweiterung des Verständnisses für zeitgenössische Musik. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei – der Bedeutung und dem Ambiente der Abtei Brauweiler angemessen – auf der spirituellen und sakralen Musik. STREAMS Erstklassige Konzerte und Vorträge stellen internationale Strömungen heutigen Musikschaffens lebendig vor. Komponisten aus zehn Ländern und vier Kontinenten, deren Werke zur Aufführung gebracht werden, sind beim Festival selbst anwesend und stehen für Fragen des Publikums bereit. Sie kommen aus Osteuropa wie Russland, Weißrussland oder der Slowakei, andere besonders wichtige Vertreter aus Westeuropa wie Italien, Frankreich und Deutschland, aus Asien, den USA und sogar Australien nach Brauweiler. In fünf moderierten Konzerten stehen viele Ur- und Erstaufführungen auf dem Programm, darunter acht Welturaufführungen, welche die Komponisten als ihre Beiträge eigens zum Festival S T R E A M S eingereicht oder komponiert haben. Wichtiger Teil des Festivals ist darüber hinaus eine öffentliche Akademie mit vier (deutschsprachigen) Vorträgen renommierter Fachleute zu Fragen der Neuen Musik, die einen weiteren internationalen Austausch zwischen Komponisten, Fachkennern und Publikum ermöglicht. Zwei Ausstellungen mit Klanginstallationen aus den USA und Australien begleiten das Festival und zeigen anschaulich die interdisziplinären Verknüpfungen zeitgenössischer Musik mit anderen Kunstdisziplinen. Idee und Planung für dieses überregional wirkende Ereignis gehen wieder auf meinen Vorgänger Dr. Alfons Biermann, einen Kenner und Anwalt der zeitgenössischen Musik im Freundeskreis, und auf Prof. Falko Steinbach, Mitglied unseres künstlerischevn Beirats, zurück, der seit 1999 an der Universität von New Mexiko in Albuquerque lehrt und als Komponist und Pianist zeitgenössischer Musik international bekannt ist. Der Ministerpräsident des Landes NordrheinWestfalen, Herr Dr. Jürgen Rüttgers, unterstreicht durch seine Schirmherrschaft die Bedeutung unserer Veranstaltung, die sich auf das Engagement von vielen engagierten Menschen stützen darf. Dafür sind wir außerordentlich dankbar! So geht ein herzliches Dankeschön an das Collegium musicum der Universität zu Köln, die verschiedenen Kammerensembles und international herausragenden Solisten, die das Festival aus Freundschaft und Liebe zur gemeinsamen Sache durch ihr hochherziges Entgegenkommen erst ermöglicht haben. Ohne solide finanzielle Grundlagen ist ein Festival dieser Art bekanntermaßen nicht realisierbar. Unser herzlicher Dank gilt in besonderer Weise dem Landschaftsverband Rheinland, dem Land NRW und der Kunststiftung NRW für ihre großzügige Förderung. Ebenso danken wir den Sponsoren, die durch ihre Unterstützung einzelne Festivalbeiträge aus den USA und Australien erst ermöglicht haben. Dr. Karlheinz Gierden Vorsitzender Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V. 1 Editorial Leitgedanken „Mein e Sp rach e ve rste ht ma n(Joseph Haydn) du rc h die ga nz e We lt.“ Die Sprache der Musik hat die Völker der Welt zu allen Zeiten über alle Grenzen und Systeme, Länder und Kontinente hinweg miteinander verbunden und den Menschen in tiefer Bedrängnis Trost und ein Gefühl der Verbundenheit und Menschlichkeit gegeben. Flöten aus Röhrenknochen aus Höhlen der Steinzeit (35.000 v. Ch.) belegen das Urbedürfnis der Menschen nach musikalischer Ausdrucksfähigkeit und Verständigung untereinander. Die Trompeten von Jericho bezeugen die Macht der Musik in kriegerischer Auseinandersetzung wie die Harfe Davids ihre heilende Kraft gegen Depression und Niedergeschlagenheit seines Königs. Die biblisch bezeugte Wirkung der Musik als Medium kultischer Riten findet ihre Entsprechung in allen Kulturen, Kulten und Religionen der Welt. Mehr als uns heute bewusst ist, liegt der Ursprung der Musik also in spiritueller Erfahrung und kultischem Ritus begründet. Im Europa des hohen Mittelalters wurde mit der Unterscheidung zwischen musiqua antiqua und musica nova im 14. Jh. ein Stilwandel bezeichnet, der den Prozess einer allmählichen Lösung aus der liturgischen Gebundenheit hin zu einer Verselbständigung bzw. Emanzipation vom religiösen Kultus eingeleitet hat. Diese Entwicklung erreichte einen neuen Höhepunkt in der experimentellen Musik der Wiener Avantgarde zu Beginn des 20. Jh. um Arnold Schönberg, Alban Berg, Anton von Webern, Hanns Eisler oder Ernst Krenek und führte 1919 zur neuen Bewertung des Begriffs Neue Musik dieser neuen ästhetischen Bewegung in der Musik durch den Musikjournalisten Paul Bekker. (Es war die Zeit des Expressionismus und der Abstraktion in der bildenden Kunst.) Unmittelbar nach dem Ende des Weltkrieges setzte diese im Nationalsozialismus erstickte Bewegung 1946 mit den Donaueschinger Musiktagen und 1951 mit den Internationalen 2 Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt erste Akzente. Es war dies zugleich der Beginn einer Institutionalisierung: Von nun an veranstalteten Institute bzw. Rundfunkanstalten regelmäßig wiederkehrende Symposien oder Konzertreihen, wie z.B seit 1969 die vom WDR mitgetragenen Wittener Tage Neuer Musik. Die „Säkularisierung der Musik“ hat es in den buddhistischen, hinduistischen oder konfuzianischen Ländern Asiens wie in der islamisch geprägten Hemisphäre nicht gegeben. Vielmehr zeugt die stilistische Besonderheit der Musik jener Völker – wie auch der Stämme und Völker Afrikas u. a. – von der unbeeinflussten Eigenständigkeit ihrer ursprünglichen Kultur. Gleichwohl ist der Austausch und die weltweit wechselseitige Befruchtung wie die gleichzeitige stilistische Vielfalt heute sinnfälliger wie nie zuvor. In Amerika wird diese Tendenz repräsentiert durch Einflüsse indianischer Musik in die Neue Musik, in Australien durch die der Aborigines. Als zwei Beispiele für interdisziplinäre und interkulturelle Befruchtung stehen im Festival die beiden Klanginstallationen/Ausstellungen „encounter“ von Hee Sook Kim/Christopher Shultis aus den USA und „swarmlings“ von James Hullick aus Melbourne/Australien. Die ästhetischen Stilmittel und Arbeitsweisen der Schöpfer zeitgenössischer Musik sind heute mindestens so vielfältig wie die der bildenden Künstler und Literaten. Leitgedanke des Brauweiler Festivals S T R E A M S ist es, verschiedene Strömungen aus der Vielfalt der heutigen Musikwelt aufzuzeigen wie die weltweite Offenheit und Grenzüberschreitung in der Musik seit der Mitte des 20. Jahrhunderts: Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und mehr noch seit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor 20 Jahren ist die Welt enger zusammengerückt. Seitdem sind im Osten unterdrückte Komponisten spiritueller Musik im Westen erst allmählich entdeckt worden, wie die große Sophia Gubaidulina aus Russland oder Arvo Pärt aus Estland. Technischer Fortschritt und Globalisierung – insbesondere die neuen Kommunikationsmedien – haben dazu beigetragen, Gegensätze und Unterschiede zwischen Ost und West wie zwischen Völkern und Kulturen zu überwinden. Mit der Einladung bekannter Komponisten, Wissenschaftler und Künstler aus den Leidensvölkern des Krieges möchten wir zugleich ein Zeichen der Versöhnung und der gegenseitigen Verständigung setzen. So bedeutende Musikschaffende wie Dimitri Schostakovitsch, Sofia Gubaidulina in Russland oder die Polen Lutoslawski, Penderecki, Baird oder Gorecki sind wie viele andere im Osten zugleich zu Symbolfiguren für die Freiheit des Geistes und der Kultur und für die Überwindung von politischen Grenzen und Systemen geworden. Sie haben durch ihr Schaffen wesentlich zu einer neuen Spiritualität der Musik beigetragen. Die neue Sakralmusik bzw. Kirchenmusik wird so auch im Vergleich zu anderen Veranstaltungen der Neuen Musik einen wesentlichen Teil des Festivals einnehmen. Hierzu lädt das Ambiente der historischen Abtei Brauweiler, in der über acht Jahrhunderte hinweg liturgischer Choralgesang und Orgelspiel den Tagesablauf bestimmten, in besonderer Weise ein. Nach den großen Klassikern Bach, Händel und Mozart haben bedeutende Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts (Olivier Messiaen) bis heute nach einer Erneuerung der traditionellen kirchlichen Musik gesucht. Unter den Zeitgenossen gehören vor allem die Polen Penderecki und Gorecki wie der Kölner Karlheinz Stockhausen zu den großen Protagonisten einer neuen liturgischen Musik des 20. Jh. Seit dem Ende der stalinistischen Diktatur tritt im Raum der orthodoxen Liturgie eine neue Sprache liturgischer Musik hervor, die von der Folklore gespeist und von der spirituellen Musik der Vergangenheit und Gegenwart inspiriert ist. Fünf Organisten und zugleich profilierte Komponisten neuer Kirchenmusik aus allen Regionen Europas stellen ihre neuesten Werke vor. Musik nicht nur für seine Mitglieder und interessierte Besucher. Sie richtet sich insbesondere an Studenten, Schüler und interessierte Laien, denen die anwesenden Komponisten und Wissenschaftler durch die Moderation der aufgeführten Werke und durch ergänzende Vorträge einen unmittelbaren Zugang zu den neuen Wegen der heutigen Musikschaffenden ebnen möchten. An der Aufarbeitung der entstandenen Wissenslücken zwischen Ost und West im neueren Musikleben hat neben vielen anderen in Osteuropa insbesondere die Akademie der Wissenschaften Weißrusslands in Minsk besonderen Anteil, welche durch deutschsprachige Vorträge von zwei exponierten Wissenschaftlerinnen auf dem Symposium vertreten sein wird 16 profilierte Komponisten aus 10 Ländern und 4 Kontinenten haben ihre Teilnahme am Festival zugesagt und bringen ihre neuesten Werke mit – darunter eine große Zahl an Welturaufführungen, die sie eigens für das Festival geschrieben haben. Sie kommen aus den Ländern Osteuropas wie Russland, Weißrussland, Polen und der Slowakei, andere besonders wichtige Vertreter aus Westeuropa wie Italien, Frankreich und Deutschland, aus den USA, aus Malaysia und Australien. Zur Aufführung kommen fünf Konzerte. Das Eröffnungskonzert spielt das S T R E A M S Festival Orchester unter Leitung des Dirigenten Christoph Maria Wagner. Für das abschließende Kirchenkonzert konnte das Collegium musicum der Universität zu Köln unter Leitung von dessen Musikdirektor Michael Ostrzyga gewonnen werden. Einige Komponisten werden ihre Werke in den Gesprächskonzerten selbst spielen. Mit dieser Praxis möchten wir zugleich die alte Tradition wieder beleben, wonach die Komponisten ihre Werke wieder selbst aufführen oder begleiten (wie einst in den Hauskonzerten der Romantiker und sogar in den Kreisen um Arnold Schönberg u. a.), um jedem Werk ein Stück an Originalität und Selbstverständnis seines Schöpfers mitzugeben. Falko Steinbach und Alfons W. Biermann (Idee und wissenschaftliche Planung) Der Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V. versteht diese öffentliche Veranstaltung zugleich als eine Lernwerkstatt der zeitgenössischen 3 Übersicht Donnerstag 19 Uhr Eröffnung des Festivals 15. April 2010 im Kaisersaal der Abtei Begrüßung und Einführung Dr. Karlheinz Gierden, Köln Vorsitzender des Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V. 20 Uhr Eröffnungskonzert im Kaisersaal der Abtei Vorstellung und Einführung in die Installationen Sophia Herber M.A., Köln Encounter von Hee Sook Kim und Christopher Shultis Swarmlings von James Hullick Prof. Falko Steinbach, Albuquerque Künstlerischer Leiter und Moderator Seite 24 Seite 25 With the Streams Seite 10 Konzert für Streichorchester Freitag 10 Uhr Akademie im Äbtesaal Begrüßung und Einführung Neue Kirchenmusik im Prof. Falko Steinbach 16. April 2010 internationalen Vergleich 10. 30 Uhr Vortrag Prof. Dr. Tatsiana Mdzivani Seite 12 Akademie der Wissenschaften, Minsk 12 Uhr Vortrag Prof. Martin Chr. Redel Seite 13 Hochschule für Musik, Detmold Heterophonie Seite 14 17 Uhr Kammerkonzert im Kaisersaal der Abtei Konzert für Solo-Instrumente Canzones Seite 16 20 Uhr Kammerkonzert im Kaisersaal der Abtei Konzert für Solo-Instrmente und Stimme Samstag 10 Uhr Akademie Moderation 17. April 2010 im Äbtesaal Prof. Falko Steinbach 10.15 Uhr Vortrag Prof. Christopher Shultis Seite 18 University of New Mexico, Albuquerque 11.30 Uhr Vortrag Dr. Galina Tsmyg Seite 19 Akademie der Wissenschaften, Minsk 14 Uhr Führung durch die Abtei Stud.-Dir. i.R. Jürgen Böhmer, Pulheim-Brauweiler in englischer Sprache Meditationes Seite 20 20 Uhr Orgelkonzert in der Abteikirche Sonntag 17 Uhr 18. April 2010 4 Kirchenkonzert in der Abteikirche Spero Lucem Konzert für Solisten, Solo-Instrumente und gemischten Chor Seite 22 5 Streams - Strömungen Komponisten Mitwirkende Nicolas Bacri, Paris (Frankreich) Massimo Berzolla, Piacenza (Italien) Wilfried Maria Danner, Köln (Deutschland) James Hullick, Melbourne/Victoria (Australien) Olga Kroupová, Bratislava (Slowakei) Vyachaslaw Kuznyatsow, Minsk (Weißrussland) Alexander Litvinovsky, Minsk (Weißrussland) Chong Lim Ng, Kuala Lumpur, (Malaysia) Michael Ostrzyga, Köln (Deutschland) Martin Ch. Redel, Detmold (Deutschland) Barbara Rettagliati, Florenz (Italien) Christopher Shultis, Albuquerque / New Mexico (USA) Falko Steinbach, Albuquerque / New Mexico (USA) Marina Voinova, Moskau (Russland) Christoph Maria Wagner, Köln (Deutschland) 8 Installationen Hee Sook Kim, Haverford / Pennsylvania (USA) gemeinsam mit Christopher Shultis, Taos / New Mexico (USA) James Hullick, Melbourne / Victoria (Australien) Matineevorträge Prof. Dr. Tatsiana G. Mdzivani, Minsk (Weißrussland) Akademie der Wissenschaften Weißrusslands, Direktorin der Abteilung Musik und Kunst Prof. Martin Christoph Redel, Detmold (Deutschland) Hochschule für Musik Detmold Prof. Christopher Shultis, Albuquerque / New Mexico (USA) Regents Professor of Music an der University of New Mexico Dr. Galina Tsmyg, Minsk (Weißrussland) Akademie der Wissenschaften Weißrusslands, Abteilung Musik und Kunst Musiker Flöte: Christiane Menke, Köln (Deutschland) Ursula Groten, Köln (Deutschland) Blockflötenquartett St. Agnes, Köln (Deutschland) Klavier: Vyachaslaw Kuznyatsow, Minsk (Weißrussland) Thomas Mombaur, Ettringen (Deutschland) Falko Steinbach, Albuquerque / New Mexico (USA) Christoph Wagner, Köln (Deutschland) Gerda Ziethen-Hantich, Frechen (Deutschland) Oboe: Kevin Vigneau, Albuquerque / New Mexico (USA) Klarinette: Andy Miles, Köln (Deutschland) Orgel: Massimo Berzolla, Piacenza (Italien) Ulrich Grosser, Arnsberg (Deutschland) Margarete Hoppe, Köln (Deutschland) Evgenya Krivitskaya, Moskau (Russland) Michael Utz, Brauweiler (Deutschland) Johannes Trümpler, Maria Laach (Deutschland) Bassklarinette: Thomas Adamsky, Köln (Deutschland) Fagott: Jörg Steinbrecher, Köln (Deutschland) Percussion: Tibor Herczeg, Köln (Deutschland) Jürgen Karle, Ober-Ramstadt (Deutschland) Violine: Elisabeth Polyzoides-Baich, Köln (Deutschland) Sopran: Marlene Mild, Nürnberg (Deutschland) Viola: Demetrius Polyzoides, Köln (Deutschland) Bariton: Peter Ziethen, Köln (Deutschland) Violoncello: Judith Ermert, Gent (Belgien) Marc Ziethen, Frankfurt (Deutschland) Orchester: S T R E A M S Festival Orchester Dirigent: Christoph Maria Wagner, Köln (Deutschland) Kontrabass: Henning Rasche, Köln (Deutschland) Chor: Kammerchor des Collegium musicum der Universität zu Köln Dirigent: Michael Ostrzyga, Köln (Deutschland) 9 Eröf f nungskonzer t Konzert Donnerstag | 20 Uhr | Kaisersaal der Abtei 15.04. „W ith the Str eams“ Konzer t f ür Streichorchester A lexander Lit v inovsk y, Minsk aus : Tales of the Magic Tree, 2001 (DE) With the Streams – Steps Upwards – Bronze Statue Barbara Ret tagliati, Florenz Il Castello d'Este, 2004 (DE) Hommage an Bruno Bettinelli Le carceri – Il salone dei giochi – Il giardino segreto – Notte alla torre dei leoni Chong Lim Ng, Kuala Lumpur Amorphous für Streichorchester, 2009/10 (UA) Mar tin Chr istoph Redel, Detmold Les Adieux op. 61, 2006 (DE) Hommage an György Ligeti Nicolas Bacr i, Par is Concerto amoroso op. 80 No 2, »le printemps« 2004/05 (DE) Für Violine, Oboe und Streichorchester Violine: Demetrius Polyzoides | Oboe: Kevin Vigneau STR E A MS Festival Orchester Chr istoph Mar ia Wagner Leitung: Tickets: K 1 17 € / 14 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten) Vorträge Freitag | 10 Uhr | Äbtesaal | Eintritt frei Freitag | 11.30 Uhr | Äbtesaal | Eintritt frei 16.04. 16.04. Prof. Dr. Tatsiana Mdzivani Akademie der Wissenschaften, Minsk / Weißrussland Prof. Martin Christoph REDEL Hochschule für Musik, Detmold Happening und Instrum entalthe ater – Prinzip ien des Rationa len und des Irrationalen in der Musik heute. Das 20. Jahrhundert führt zu einer grundlegenden Veränderung der Weltkunstkultur. Es ist das Jahrhundert der Durchsicht und Neubewertung von bis dahin angesammelten Werten, das Jahrhundert der Bildung eines neuen ästhetischen Paradigmas und einer neuen künstlerischen Weltanschauung. Einen besonderen Platz in der Kultur dieser Zeit nimmt die europäische Musikavantgarde (Alban Berg, Schönberg, Webern) ein, welche die nichtklassische Musikkonzeption entwickelt hat. Ihr Wesen wird bestimmt durch eine neue Rationalität, die sich im Inhalt der Musik, im Gestaltsystem, in der Form, der Kompositionslogik und in den Eigenschaften des Musikstoffes äußert. Die nichtklassische Rationalität bzw. Neorationalität ist die Rationalität, der die Idee der neuen Tonhöhe, der neuen Ordnung und des Bindungssystems von Elementen sowie der nichtklassischen Weltauffassung (Musikavantgarde der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts) zugrunde liegen. Die neue nichtklassische Rationalität ist die Rationalität, die auf die Vielheit von rationellen Komponenten und auf die Nichtlinearität gerichtet ist und deren Struktur die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Zufälligkeit beinhaltet, was wiederum die Erweiterung der Musikgrenzen verursacht hat (Musikavantgarde der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts). 12 Der Ausbau des Musikalischen hat sich vor allem in den neuen Musikgenres verkörpert: im Instrumentaltheater, im Happening, in Environments, Performances, Aktionen und Installationen. Die Besonderheit dieser Genres besteht in ihrer prinzipiellen Nichtlinearität und im Rekurs auf die eigene Idee (bzw. Erfindung). Das Happening positioniert sich als ein Sein besonderer Art oder als ein Musikzustand in seinem unmittelbaren und sogar synkretischen Kontakt mit dem Lebensraum und der unvorhersehbaren Wirklichkeit Inory (1974) von Karlheinz Stockhausen (1928–2007), Der Dampfer fährt am Hafen vorbei, Das blaue Heft von Edison Denissow (1928–1996)). Das Instrumentaltheater ist eine Art – Musikinstrumente übergreifende – Vorstellung mit den Musikern als Schauspielern. Der Interpret übt dabei die Funktion des verbalen Kommentators von (eigenen) Gefühlen und Emotionen aus. Im Großen und Ganzen haben sich in den neuen Musikgenres drei Typen unterschiedlicher Verhältnisse zwischen dem Rationalen und dem Irrationalen entwickelt: Erster Typ: Ein Übergewicht des Rationalen gegenüber dem Irrationalen (Formeln, Strukturen, Serien, Reihen); zweiter Typ: Ein Übergewicht des Irrationalen gegenüber dem Rationalen (aleatorische Kompositionen, Happenings etc.); und dritter Typ: Die gleichgewichtige Entsprechung des Rationalen und Irrationalen im Instrumentaltheater (z. B. bei Mauricio Kagel u. a.). Das Hauptmerkmal der nichtklassischen Neuesten Musik ist das Selbst-Prinzip, das eigenschöpferische System des Komponisten (Selbststrukturierung, Selbstorganisation). „De Natura Sonoris“ – Die „Polnis che Schule“ der 1960er Jahre (Tadeus z Baird – Witold Lutosla wski – Krzysztof Pendere cki) Die Bezeichnung Polnische Komponistenschule wurde Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, vor allem durch die deutsche Musikkritik, popularisiert. Der Terminus ist entstanden, um einen spezifischen Stil der polnischen Musik zu benennen, in welcher die Klangfarbe in hervorgehobener Form eine Grundlage der Gestaltung des Musikwerks bildet. Die Geburt der Polnischen Komponistenschule wurde Dank des politischen Tauwetters nach dem Tode Stalins möglich, welches in Polen im Jahre 1956 zu einem politischen Umbruch geführt hatte. Damals wurden – wie der Personenkult im Bereich des politischen Lebens – (auch) die Dogmen des sozialistischen Realismus im Bereich der Kultur abgelehnt. Eine nicht geringfügige Bedeutung für die Entstehung der Polnischen Komponistenschule hatte auch die Einrichtung des Internationalen Festivals Zeitgenössischer Musik Warschauer Herbst im Oktober 1956. Der Warschauer Herbst wurde zum Ort der polnischen Erstaufführungen von Werken, die zum Kanon der Gegenwart gehören. Er wurde ebenfalls zu einer Manifestation neuer ästhetischer Tendenzen in der polnischen Musik. Diese betrafen anfangs vor allem die Anwendungen der Zwölftontechnik, später die Anwendung einer Technik, die in Polen Sonortechnik genannt wurde und auf den Vorrang der Klangfarbe vor allen anderen Parametern der Komposition gestützt war. Dennoch ergaben sich in der Anwendung dieser Gestaltungsmerkmale völlig unterschiedliche und individuelle Lösungen, wie dies an exemplarischen Beispielen aus Werken von Baird, Lutoslawski und Penderecki zu erkennen ist. 13 K ammerkonzer t Konzert Freitag | 17 Uhr | Kaisersaal der Abtei 16.04. „H ete rop honie“ Konzer t f ür Solo-Instr umente Chr istoph Mar ia Wagner, Köln Sostenutissimo für Klavier solo, 2005/06 Klavier: Christoph Maria Wagner K rz ysztof Pendereck i, K rakau Divertimento für Violoncello solo, 1999/2000 für Boris Pergametschikow Violoncello: Judith Ermert Falko Steinbach, A lbuquerque/New Mexico Accidents für Klavier und Oboe, 2004 (DE) Klavier: Falko Steinbach | Oboe: Kevin Vigneau Chr istoph Mar ia Wagner, Köln quasi canon 1:2 – 2:3 – 3:4 – 1:1 für Klavier solo, 2008/2009 (UA) Klavier: Christoph Maria Wagner Wilf r ied M. Danner, Köln ombres lointaines… für Flöte solo, 2009 (UA) Flöte: Christiane Menke Vyachaslaw Kuznyatsow, Minsk Heterophonie für Oboe, Violine, Viola, 1993 (UA) Oboe: Kevin Vigneau | Violine: Elisabeth Polyzoides-Baich | Viola: Demetrius Polyzoides Tickets: K 2 13 € / 10 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten) K ammerkonzer t Konzert Freitag | 20 Uhr | Kaisersaal der Abtei 16.04. „C anz one s“ Konzer t f ür Solo-Instumente und Stimme A lexander Lit v inovsk y, Minsk Canzonetta für Violoncello unD Elektronik, 2001/2009 (DE) Violoncello: Judith Ermert | Elektronik: Alexander Litvinovsky Chr istopher Shultis, A lbuquerque/New Mexico Devisidero sechs Preludes für Klavier, 2002–2007) (DE) Klavier: Falko Steinbach Olga K roupová, Bratislava/Detmold aus: Gesänge des Michelangelo für Stimme und Klavier, 2001 Die Seele – Die Erde wartet auf das, was bald hiesig – Was kann, was soll ich noch tun? aus: Mephisto-Lieder für Stimme und Klavier, 1998 Ein Teil von jener Kraft (Text: J. W. Goethe) Bariton: Peter Ziethen | Klavier: Gerda Ziethen-Hantich Vyachaslaw Kuznyatsow, Minsk Dedications, tiny piano elegies, 2008 (DE) Klavier: Vyachaslaw Kuznyatsow Chr istoph Mar ia Wagner, Köln Vier bis fünf Geister für Klavier zu vier Händen, 2001 Klavier: Christoph Maria Wagner und Thomas Mombaur James Hullick, Melbourne Bruchlandung / Hungerlupe / Suckle, 2007–2009 für Stimme, Violoncello und Klavier Bariton: Peter Ziethen | Violoncello: Marc Ziethen | Klavier: Gerda Ziethen-Hantich Tickets: K 3 13 € / 10 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten) Vorträge Samstag | 10.15 Uhr | Äbtesaal | Eintritt frei Samstag | 11 Uhr | Äbtesaal | Eintritt frei 17.04. 17.04. Prof. Christopher SHULTIS University of New Mexico, Albuquerque / USA Dr. Galina TSMYG Akademie der Wissenschaften, Minsk / Weißrussland Kontroll e und Koexistenz: das Säkular e, das Sakrale und das „Nichts -Dazwis chen“ Dieser Vortrag möchte die Thematik von Säkular und Sakral beleuchten, nicht, indem die vielen interessanten Verbindungen aufgezeigt werden, die es bei den Werken der zahlreichen am Festival STREAMS beteiligten Komponisten gibt, sondern, indem der Blick auf zwei Gegenüberstellungen gelenkt wird: Die eine von Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe, festgehalten in Schillers Über naive und sentimantalische Dichtung, die andere von Emerson und Thoreau, die ich selbst formuliert habe. Der Titel des Vortrags, „Kontrolle und Koexistenz“, speist sich aus dieser letztgenannten Gegenüberstellung. Ich sehe Kontrolle und Koexistenz als zwei unterschiedliche Wege, Kunst mit dem kreativen Selbst des Schöpfers zu verbinden. Entweder kontrolliert man seine kompositorischen Materialien oder man koexistiert mit ihnen. Das kann als eine säkulare Annäherung an die Frage gesehen werden, was man während des Schaffensprozesses tut. Die heute noch immer große Relevanz von Schillers berühmter Schrift beinhaltet, so scheint mir, die Frage von Inspiration versus Intellekt und verbindet damit Kontrolle und Koexistenz direkt mit den Begriffen Säkular und Sakral. Anhand eines Themas, das eine meiner Leidenschaften ist, nämlich das Wandern, schaffe ich im Vortrag eine Verbindung zu den Plätzen, an denen ich wandere wie Berge, Wüsten und 18 Wälder, um die Kategorie des „DazwischenSeins“ zu erklären, eines Zustands, bei dem wir Menschen „in“ der Natur sind und sie, deren Teil wir sind, gleichzeitig kontrollieren und mit ihr koexistieren, und bei dem wir die Option haben, uns entweder im Zentrum zu positionieren (Emerson) oder aber an den Rändern (Thoreau). Letzteres kann dazu dienen, die Realität des Andersseins deutlicher erkennen zu können. William Blake erlebte das als „Vision“ und ich erspüre es auf meinen Wanderungen: „Mit unseren eigenen Augen zu sehen bedeutet Hellsehen.“ Inspiration und Intellekt als zusammengehörig, nicht als entgegengesetzt gesehen, Schiller und Goethe in ihrer Gegensätzlichkeit vereint, Emersons Geist zusammengeführt mit Thoreaus Erleben in den Wäldern, in denen sie gemeinsam wandern: Das Säkulare und das Sakrale nicht als Einheit gesehen, sondern gemeinsam, Seite an Seite, und das „Nichts-Dazwischen“ als das, wo zeitgenössische Komposition sich selbst ernst nimmt: nicht in einem kommerziellen Interesse, sondern in einer Aufmerksamkeit, die das Selbst oder das Andere oder beides in koexistierender Spannung oder, wenn möglich, sogar in gemeinsamer Ruhe erwählt. Eine Kirche mit geöffneten Türen: um zu Beten oder in Stille zu verweilen, das „in der Welt und nicht von der Welt“-Sein nun als beides, sakral und säkular, gesehen, das „Nichts-Dazwischen“ als Ort des Zusammentreffens von Verbindung und Musik, wie Schopenhauer glaubte, ein abstrakter Ort, wo Inspiration und Intellekt, das Physische und das Spirituelle nicht benannt werden können. Eine Musik, so wie Schönberg Moses zitiert, indem er ausruft: „O Wort, du Wort, das mir fehlt!“ Russisc he und Weißrus sische geistlic he Musik im europäischen Kontext heute: Realien schöpfe rischen Suchens . Der Vortrag ist der geistlichen Chormusik der russischen und weißrussischen Komponisten heute gewidmet. Im Zentrum der Beobachtung stehen Chorwerke, welche für die Aufführung in Kirchen und Konzerten geschrieben sind. Das bestimmt deren Kunststruktur und ihre Aufführungspraxis. In der zeitgenössischen Musik wird zugleich die Persönlichkeit des Komponisten in den Werken spürbar – sowohl in ihrer musikalischen Weltanschauung als auch in Bezug auf das religiöse Ethos. Im Vortrag wird geistliche Chormusik als Ergebnis der Arbeit der Komponisten betrachtet, deren schöpferische Freiheit weder von den Regeln des kirchlichen Kanons noch von den Bedingungen der Aufführung im Gottesdienst eingeschränkt ist. Der Vortrag versucht das gesamte Panorama der geistlichen Chormusik russischer und weißrussischer Komponisten der Gegenwart vorzustellen. Es zeigt eine Synthese der stilistischen und der gattungsgebundenen Mittel der christlichkirchlichen Musik mit dem ganzen Spektrum der Neuen und Neuesten Musik (vor allem der Technik der modernen Tondichtung im schöpferischen Suchen der Sacra Nova-Strömung). Geistliche Chormusik der Gegenwart in Russland und Weißrussland ist grundsätzlich dem christlichen Ethos und der 1000-jährigen christlichen Tradition in Osteuropa verpflichtet. Sie findet ihre Differenzierung lediglich durch die Einfügung der geistig-musikalischen Symbole bzw. Liturgien der jeweils bestimmten Konfession in den Kontext der Tondichtung mit dem Ziel der Bildung des jeweiligen emotionalen Nachdrucks und der philosophisch-theologischen Lehre. In dem Vortrag werden die Hauptrichtungen schöpferischen Suchens der Komponisten Russlands und Weißrusslands im letzten Viertel des 20. Jahrhundertes beleuchtet, welche auf die Bildung einer besonderen individuellen Musikwelt im sakralen Bereich hinwirken. Sowohl in Weißrussland als auch in Russland sind religiöse Themen unter den neuen sozialpolitischen Bedingungen des letzten Viertels des 20. Jahrhundertes (nach der Wende) wieder mehr in den Vordergrund getreten. Sie haben sich zugleich die stilistischen Eigenheiten der lange unterbrochenen, jahrhundertealten Tradition der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste der verschiedenen christlichen Konfessionen im Osten zu Eigen gemacht. Von Prof. Shultis autorisierte Übersetzung: Sophia Herber 19 Sof ia Gubaidulina, Hamburg Orgelkonzer t Konzert Samstag | 20 Uhr | Abteikirche 17.04. „Meditationes“ Hell und Dunkel für Orgel solo, 1976 Orgel: Margret Hoppe, Köln Massimo Berzolla, Piacenza aus der Suite: Tu septiformis munere für Orgel solo 1998 Orgel: Massimo Berzolla Naji Hak im, Par is Études-Caprices für Orgel solo, 2000 Mesto – Giocoso – alla russa Orgel: Michael Utz Thierr y Escaich, Par is Evocation II für Orgel solo, 1998 Orgel: Michael Utz Oleg Janchenko, Moskau Meditation für Orgel solo, 1984 (DE) Orgel: Evgenya Krivitskaya Dav id K r iv itsk y, Moskau Hommage à BACH für Orgel solo,1993 (DE) Orgel: Evgenya Krivitskaya † K arlheinz Stock hausen, Kür ten Tierkreis in einer Fassung für Flöte und Orgel, 1975 Flöte: Ursula Groten | Orgel: Margret Hoppe K rz ysztof Pendereck i, K rakau O gloriosa virgine für Orgel zu vier Händen und vier FüSSen, 2009 (UA) Tickets: K 4 10 € / 7 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten) Orgel: Ulrich Grosser und Johannes Trümpler Neue K irchenmusik Konzert Sonntag | 17 Uhr | Abteikirche 18.04. „S per o luc em“ Konzer t f ür Solo-Instr umente, Solisten und gemischten Chor A r vo Pär t, Paide/Estland Statuit ei Dominus für zwei Orgeln und zwei Chöre, 1990 Orgel: Margret Hoppe und Michael Utz | Chor: Kammerchor des Collegium musicum der Universität zu Köln Leitung: Michael Ostrzyga Michael Ostrz yga, Köln Virgen de las Nieves für Chor a cappella, 2010 (UA) Chor: Kammerchor des Collegium musicum der Universität zu Köln Leitung: Michael Ostrzyga James MacMillan, Cumnock/Schot tland Christus vincit für Chor, 1994 Chor: Kammerchor des Collegium musicum der Universität zu Köln Leitung: Michael Ostrzyga Tickets: K 5 13 € / 10 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten) Falko Steinbach, A lbuquerque/New Mexico Spero Lucem für Sopran und Orgel, 2003 Sopran: Marlene Mild | Orgel: Margret Hoppe Falko Steinbach, A lbuquerque/New Mexico Communio (aus der Thomasmesse), 2003 für Sopran, Oboe, Orgel, Chor, vier Blockflöten, Kontrabass und Schlagwerk Sopran: Marlene Mild | Oboe: Kevin Vigneau | Orgel: Margret Hoppe | Flötenquartett St. Ursula | Kontrabass: Henning Rasche | Schlagwerk: Tibor Herczeg und Jürgen Karle Massimo Berzolla, Piacenza aus: Ultima Diei Oratio für Orgel, Flöte, Klarinette, Bassklarinette, Fagott, Kontrabass, Schlagwerk und Kammerchor, 2003 (DE) Orgel: Margret Hoppe | Flöte: Christiane Menke | Klarinette: Andy Miles | Bassklarinette: Thomas Adamsky | Fagott: Jörg Steinbrecher | Kontrabass: Henning Rasche | Schlagwerk: Tibor Herczeg und Jürgen Karle | Chor: Kammerchor des Collegium musicum der Universität zu Köln Leitung: Michael Ostrzyga, Köln Mar ina Voinova, Moskau Senza für Flöte und Orgel, 2004 (DE) Flöte: Christiane Menke | Orgel: Evgenya Krivitskaya Lacrymosa für Sopran, Schlagwerk, Orgel und Chor, 2008 (DE) Sopran: Marlene Mild | Schlagwerk: Tibor Herczeg und Jürgen Karle | Orgel: Evgenya Krivitskaya Chor: Kammerchor des Collegium musicum der Universität zu Köln Leitung: Michael Ostrzyga Ausstellungen Donnerstag bis Sonntag | Eintritt frei Öffnungszeiten: 14 bis 17 Uhr und gerne auf Anfrage im Festivalbüro 15. – 18.04. „E nco unter“ Malerei, Dichtung, Video, Gerüche, Sound (2005-2007) Hee Sook Kim, Haverford / Pennsylvania und Christopher Shultis, Taos / New Mexico Encounter bedeutet Begegnung. Die Begegnungen in dieser Ausstellung sind vielfältig: Es begegnen sich zwei Künstler, verschiedene Kunstformen, Bild, Klang und Text, Ost und West, Mensch und Natur. Hee Sook Kim, in Korea geborene und aufgewachsene bildende Künstlerin begegnet Christopher Shultis, einem amerikanischen Komponisten. Beide gemeinsam begegnen der Natur New Mexicos und Pennsylvanias. Daraus entstanden ist ein Raum, in dem sich nun der Besucher auf ein Zusammentreffen einlässt. Aus den vier Ecken des Raumes ertönen Klänge, die Shultis in New Mexico und in den Bergen und Wäldern Pennsylvanias während langer Wanderungen aufgenommen hat: Plätscherndes Wasser, rauschender Wind oder Geräusche der Schneeschmelze wechseln sich ab mit Momenten der Stille. Die Stille ist nicht einfach eine Abwesenheit von Klang, sondern eingefangen auf dem Pulpit Rock, einem der ruhigsten Punkte des Appalachian Trail, dem Ort der Wanderungen. Ein Video Hee Sook Kims zeigt Bilder der wunderbaren Landschaft des Appalachian Trail und seines höchsten Punktes, des Pinnacle. In dieser Atmosphäre präsentieren sich Bilder Kims neben Gedichten Shultis’ und verschieden Heilpflanzen in großen Glasgläsern. Die Gemälde der koreanischen Künstlerin erscheinen fremd. Sie arbeitet mit Sumi Tinte und kalligraphischem Pinsel, integriert auf ihren Werken symbolhafte Zeichnungen und Texte in 24 verschiedenen Sprachen, handschriftlich und gedruckt. Jedes einzelne Werk besteht aus zahlreichen durchscheinenden Schichten in denen sich Zeichnung, Malerei und Text überlagern und zu einer komplexen Darstellung verbinden, deren Oberfläche seltsam wächsern erscheint. Ohne Kenntnis koreanischer Kunst lassen die Gemälde sich schwer einordnen. Erkennbar sind immer wieder Pflanzen, die im Mittelpunkt aller Werke stehen, z. T. überlagert von schematischen Darstellungen menschlicher Organe oder Körper, die an medizinische Bücher oder Publikationen zu asiatischen Massagetechniken und chinesischer Medizin erinnern. Die Gedichte Shultis’, die den Gemälden beigegeben sind, thematisieren persönliches Erleben von Natur in den Jahreszeiten. Hee Sook Kim findet für ihre Situation als Koreanerin in den USA die Metapher von Pflanzen: Sie gehören in einen bestimmten Boden und ein bestimmtes Klima, haben heilende Kräfte für verschiedene Leiden und repräsentieren gewissermaßen die Eigenschaften ihrer heimatlichen Umgebung. Genauso trägt Kim die Prägungen ihrer Heimat mit sich: Spiritualität, einen Glauben an die Kräfte alternativer Heilmethoden, Schamanismus, Taoismus und immer wieder die ganz privaten Erinnerungen an den Garten der Großmutter und seine magischen Kräfte, die sie als kleines Mädchen erlebte. Ihre Begegnung mit den Lehren Hildegards von Bingen hat den spirituellen Aspekt ihres Werkes noch verstärkt und die Beschäftigung mit Heilkräutern in den Fokus genommen. Encounter – die Begegnung, die Kim und Shultis präsentieren – feiert das Poetische, nicht zuletzt durch ihren Ursprung in den Wanderungen der beiden Künstler und in ihren Begegnungen mit der Natur. „S wa rml ings“ Raum-Klang-Installation mit elektronischen Geräten, LED-Leuchten, Perücken und Fundobjekten (2009-2010) Erstausstellung, James Hullick, Melbourne / Australien Mechanische Sound-Skulpturen sind seit 2004 ein wiederkehrendes Thema des Komponisten und Klangkünstlers James Hullick. Sie stellen immer wieder die Rolle von Technologie und technologischem Fortschritt in der heutigen Gesellschaft in Frage. 2008 kuratierte Hullick gemeinsam mit John Derrick in New York die Show Dark Luminance. Mit überragendem Erfolg wurden dort auch zwei Installationen Hullicks gezeigt, Incubator und Leyz Gerlz (beide 2008), die schon mit dem Motiv der schwarzen Perücke arbeiten, sich mit dem Thema der Entkörperlichung auseinandersetzen und der Frage nachgehen, was es bedeutet, als spirituelles Lebewesen in einer technologisierten Welt zu existieren. Wie in seiner Komposition Bruchlandung für Bariton (K 3) lotet der Komponist auch in seiner neuen Installation Swarmlings diese Fragen aus. Beim Festival S T R E A M S wird Swarmlings zum ersten Mal gezeigt und von Hullick in den Räume der Abtei Brauweiler eingerichtet. Wie schon die beiden New Yorker Installationen schafft auch Swarmlings einen surrealen Raum, in dem archetypische Motive und Assoziationen – durch Gegenstände und Geräusche hervorgerufen – bewusst und unterbewusst auf den Betrachter wirken. Ein intellektuelles Herstellen von Verknüpfungen ist in diesem Raum ebenso möglich wie ein rein intuitives Erleben und Erspüren. Hullick stellt beim Aufbau seiner Installationen immer wieder fest, dass diese sich gegenüber seinen Vorüberlegungen verändern, wenn er den vorgesehenen Raum betritt und dort zu arbeiten beginnt. Spannend bleibt, wie sich die Idee des Künstlers vor Ort tatsächlich entwickelt. Hullick plant einen nur spärlich erleuchteten Raum. Darin hängen und liegen verschiedene skulpturale Gegenstände, darunter einige zerbrochene Musikinstrumente. Schwarzes (Perücken-)Haar wuchert über die verschiedenen Fundobjekte, die an die menschliche Besessenheit von Reichtum, Ruhm, Glück und technischem Fortschritt gemahnen. Hullick beschreibt diese haarigen Gegenstände als Teratom-artig. Der medizinische Begriff Teratom bezeichnet Geschwulste aus omnipotenten Keimzellen, die unter anderem Haare und Zähne enthalten können. Er leitet sich ab vom Griechischen teras, teratos – Schreckbild, Ungeheuer. Was hier aber ebenso erschreckt, sind zahllose kleine, roboterartige Mechanismen, die bei Aktivierung leuchten und die kuriosen, geschwulstartigen Gegenstände anheben und fallen lassen, drehen, ziehen und umher schieben. Das Wimmeln der Mechanismen und die dadurch entstehenden Geräusche erinnern an einen aggressiven Schwarm. Damit verbundene Assoziationen werden beim Betrachter aufgerufen und vermischen sich in dem surrealen Szenario mit Erinnerungen an beängstigende Zukunftsvisionen, in denen Maschinen die Kontrolle übernommen haben. Der aggressive Schwarm, visuell und akustisch erlebbar, bemächtigt sich der Artekfakte menschlicher Kultur und des historischen Raumes. Gefördert von: Sophia Herber 25 Por träts der Komponisten: Komponisten BACRI, Nicolas, Paris / Frankreich (* 1961 Paris) Nicolas Bacri ist ein international bekannter Komponist großformatiger Werke melodisch konstruktiver Struktur, der in den letzten drei Jahrzehnten ein umfangreiches kompositorisches Werk geschaffen hat, das immer weiteren Einfluss gewinnt. Nach frühen Studien bei bedeutenden Lehrern in Paris folgte, verbunden mit einem ersten Preis im Fach Komposition; 1983–85 ein zweijähriger Studienaufenthalt in der Villa Medici in Rom mit starkem Einfluss von Giacinto Scelsi. 1987 bis 92 ging Bacri als Chef der Abteilung Kammermusik zu Radio France in Paris. Von 1991 bis 93 folgte ein Studienaufenthalt in der Casa de Velázquez in Madrid, wo er u. a. seine monumentale Sinfonia da Requiem, ein Streichsextett und ein Trompetenkonzert komponierte. Von 1993 bis 98 hielt er sich auf Einladung der Gesellschaft Pour Que l'Esprit Vive in der Abtei La Prée auf, wo er an der Organisation der jährlichen Rencontres Musicales mitwirkte. 1995 wurde er Komponist-in-Residenz des Orchestre de la Picardie in Amiens, für das er seine Sinfonie Sturm und Drang komponierte. Teil seines etwa 120 Opuszahlen umfassenden Œuvres sind u. a. sechs Sinfonien, Partiten und Suiten für Orchester, Instrumentalkonzerte, Kammermusik und Werke für Soloinstrumente, Lieder, Chorund Bühnenwerke. Die Werke des freischaffenden Komponisten werden zunehmend auch in Deutschland gespielt (WDR Köln, Frankfurt, München etc.). BERZOLLA, Massimo, Piacenza / Italien (* 1963 Piacenza) Der weit über Italien hinaus als Organist und Dirigent bekannte Komponist Massimo Berzolla, der zugleich lange als Kantor der Kathedrale von Piacenza für die Kirchenmusik dieser Diözese verantwortlich war, gilt wegen seiner liturgischen Musiken als ein führender Vertreter einer neuen Musiksprache in der westeuropäischen Kirchenmusik. Seit seinen Studien der Orgel- und Kirchenmusik mit Kompositionslehre bei Bruno Bettinelli in Mailand (dem Lehrer bedeutender Musiker und Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Muti u. a.) widmet er sich zugleich der Entdeckung unbekannter Musikliteratur mittelalterlicher Gregorianik, die seine eigenen 26 Kompositionen anregt. Fortlaufende Einladungen, seine Musik in Konzerten vorzustellen, eine große Zahl an Aufführungen seiner Werke und seine umfangreiche Discographie zeigen seine bedeutende Rolle in der Kirchenmusik. DANNER, Wilfried Maria, Köln / Deutschland (* 1956 Duisburg) Der Absolvent der Folkwang Hochschule Essen, Meisterschüler von Hans Werner Henze (Komposition) und Hans Ulrich Humpert (Elektronische Komposition) setzte seine Studien bei Protagonisten des 20. Jahrhunderts fort: darunter bei György Ligeti, Olivier Messiaen und Luciano Berio. Weitere Förderungen erhielt er durch Daniel Barenboim und Pierre Boulez. Lehraufträge führten ihn u. a. an die Sorbonne in Paris, ans Konservatorium in Brüssel, nach Duisburg, Genf, Puerto Rico und Houston. Einladungen als Komponist-in-Residenz erhielt er von großen Opernhäusern und Orchestern in Berlin, Hamburg und Gstaad. Danners Werke, darunter zahlreiche Auftragskompositionen, werden von großen Orchestern unter bekannten Dirigenten weit über die Grenzen Deutschlands hinaus aufgeführt. Seit seinen Studien bei Boulez am Musikzentrum IRCAM im Centre Pompidou (Paris) erhält er zunehmend Aufträge für Kompositionen und Einladungen zu Aufführungen seiner Werke in Frankreich und weit darüber hinaus. ESCAICH, Thierry, Paris / Frankreich (* 1965 Nogent-sur-Marne) Der französische Organist und Komponist errang bereits während seines Studiums der Orgel und Orgelimprovisation, Komposition und Orchestrierung an der École National Supérieur de Musique in Paris zahlreiche nationale und internationale Preise bei Kompositions- und Improvisationswettbewerben. 1992 wurde er als Professor für Fugenkomposition an die École Supérieur in Paris berufen. 1997 trat er als Titularorganist an der Pierre le Pecheur-Orgel von 1630 die Nachfolge des großen Organisten und Komponisten Maurice Duruflé in der spätgotischen Pfarrkirche Saint-Étienne-du-Monde in Paris an. Neben seinen Ämtern verfolgt Escaich eine internationale Konzerttätigkeit und gilt als einer der fantasiereichsten Orgelimprovisatoren unserer Zeit. Als Komponist ist er seit etwa 1990 mit eigenständigen Werken der Kirchenmusik in den Blick der Fachwelt gerückt. Seine Arbeiten – darunter große orchestrale Werke und sogar Filmmusiken – wurzeln in der sakralen Musik früherer Jahrhunderte wie der mittelalterlichen Gregorianik, tragen aber seine persönliche Handschrift. Escaich war mehrfach von großen Orchestern als Komponist-in-Residenz eingeladen und erhielt den Auftrag zu einem Klarinettenkonzert für Paul Meyer und das New York City Ballet. GUBAIDULINA, Sofia, Appen bei Hamburg / Deutschland (* 1931 Tschistopol / Russland) „Es gibt keinen ernsthaften Grund mehr zu komponieren außer den einer spirituellen Erneuerung“, sagt Gubaidulina. Die russische Komponistin studierte bis 1954 Klavier bei G. Kogan und Komposition bei A. Leman am Konservatorium von Kasan. Bis 1959 setzte sie ihr Kompositionsstudium am Moskauer Konservatorium bei N. Peyko fort. 1961 wurde sie Mitglied der Komponisten-Vereinigung und schloss ihr Aufbaustudium 1963 in Moskau bei Shebalin ab. 1969–70 arbeitet sie am Experimentellen Studio für Neue Musik Moskau und gründete Mitte der 70er Jahre gemeinsam mit den Komponisten V. Suslin und W. Artjomow das Ensemble Astreja, das auf Instrumenten der russischen Volksmusik improvisierte. 1990 wurde sie Jurymitglied bei der Vergabe der Staats- und Lenin-Preise. Zahlreiche Preise wurden auch ihr selbst zugedacht, darunter zweimal der Koussevitzky Preis, der Russische Staatspreis sowie Preise in Japan und Deutschland. Seit 1992 lebt sie in der Bundesrepublik. Philosophie, Spiritualität, Religion und Poesie sind oft die Grundlage ihrer Werke. Musik und Religion verfolgen ihrer Meinung nach ein gleiches Ziel, nämlich den Fluss des Lebens zu erneuern. Ihr Stil, der östliche und westliche Traditionen vereinigt, kann nicht einfach in die üblichen Kategorien von Avantgarde oder Tradition eingeordnet werden. Oft nutzt sie Instrumente der östlichen Volksmusik, während ihre musikalische Sprache aber im Wesentlichen westlich bleibt. HAKIM, Naji, Paris / Frankreich (* 1955 Beirut) Der in Beirut / Libanon geborene, vielfach ausgezeichnete Naji Hakim absolvierte umfangreiche Studien bei J. Langlais und am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique in den Klassen von R. Boutry, J. C. Henry, M. Bitsch, R. Falcinelli, J. Castérède und Serge Nigg. Neben einem Lehrdiplom für Orgel des Trinity College of Music in London kann er auf neun erste Preise bei internationalen Orgel- und Kompositionswettbewerben zurückblicken. 1991 verlieh ihm die Académie des Beaux-Arts den Preis André Caplet. Nachdem er von 1985 bis 1993 das Amt des Titularorganisten der Basilika Sacré-Coeur de Montmartre innehatte, wurde er Nachfolger Olivier Messiaens an der Église de la Trinité. Er ist tätig als Professor für musikalische Analyse am Conservatoire National de la Région in Boulogne-Billancourt und als Gastprofessor an der Royal Academy of Music in London. Weiterhin ist Hakim als Ingenieur Absolvent der École Nationale Supérieure de Télécommunication in Paris. Dem Mitglied der Consociatio Internationalis Musicae Sacrae in Rom wurde die Ehrendoktorwürde der Saint-Esprit-Universität in Kaslik / Libanon verliehen. 2007 wurde Hakim von Papst Benedikt XVI. für sein herausragendes Engagement und seine Arbeit zu Gunsten der Kirche und des Heiligen Vaters das Ehrenzeichen Pro Ecclesia et Pontifice verliehen. Sein Œuvre umfasst Instrumentalwerke, symphonische Musik und Vokalmusik und vereinigt das musikalische Erbe seiner maronitisch-christlichen Kindheit im Libanon mit der abendländisch mittelalterlichen Gregorianik, Bach’scher Orgeltradition und der Innovation und theologischen Durchdringung der Musik im Sinne Messiaens. HULLICK, James, Melbourne / Australien (* 1973 Wallaroo / Süd Australien) Der Komponist, Pianist, Vokalist und Klangkünstler James Hullick studierte an der La Trobe University sowie bei dem in Melbourne lebenden deutschen Komponisten Felix Werder. Auf einer Europareise 1998 nahm er an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik und den Stockhausen-Kursen Kürten teil und verbrachte einen Monat in Luciano Berios Tempo Reale Studios. 1999–2000 studierte er bei James Tenney in Toronto, wo er auch seine Karriere als Pianist begann. 2005 schloss er ein von Julian Burnside gefördertes Masterstudium in Komposition ab. Danach begann er, unterstützt durch einen Australian Postgraduate Award, ein PhD Studium am RMIT (Royal Melbourne Institute of Technology), bei dem er das Phänomen der Rekursion 27 Komponisten erforscht, und beschäftigte sich zunehmend mit real-time Scores, Partituren, die direkt vom Computerbildschirm gelesen werden. 2004 begann Hullick, sich auch im Bereich der bildenden Kunst umzutun. Er präsentierte Installationen in Galerien und zeigte 2006 seine erste Ausstellung mit akustischen Robotern. Neben zahllosen anderen Projekten nahm er gemeinsam mit Peter Ziethen, Bariton, und dem Ziethen Ensemble in Köln seine Radio-Kammeroper Bruchlandung (2007–09) auf. Seit 2002 seine Mutter verstarb, die Sozialarbeiterin im südaustralischen Aborigines Reservat Walleroo war, wo Hullick geboren wurde, beschäftigen sich seine Werke häufig mit sozialen Themen. 2005 wurde er Dozent im Rahmen des Artlife Programm für Menschen mit geistiger Behinderung des Art Centers Footscary, einem Vorort Melbourns. 2007 etablierte er die JOLT Konzertreihe und gründete 2008 JOLT Arts Inc., eine non-profit Organisation für akustische und visuelle Künste, die er als künstlerischer Direktor leitet. Hullick genießt die besondere Förderung der Stadt Melbourne und des Art Council Australia. JANCHENKO, Prof. Oleg (* 1939 Moskau, † 2002 Moskau) Der vielseitige Komponist und Organist Oleg Janchenko war zugleich als Pianist, Dirigent und Pädagoge aktiv und eine Institution im Musikleben Russlands. Er lehrte seit 1994 als Professor am Konservatorium in Moskau und gleichzeitig an der Robert-Schumann-Musikhochschule Düsseldorf, war Nationalkünstler Russlands (1997), Gewinner des Russischen Staatspreises (1984) und Mitglied des Russischen Komponistenverbandes. Nach Abschluss seines Studiums am Moskauer Konservatorium als Pianist, Organist und Komponist begann er seine Karriere bei der Weißrussischen Philharmonie in Minsk (1963–1971). 1964 gründete er das Kammerorchester Minsk. Nach einem Wechsel als Solist an die Moskauer Philharmonie übernahm er von 1983 bis 1992 die Leitung des Ensembles für Alte Musik Madrigal. 1987 gründete er die Russische Organisten- und Orgelbauer-Assoziation und wurde deren erster Präsident. Zugleich wirkte er als Herausgeber von Orgelmusik russischer Komponisten. Konzerttourneen führten ihn außerhalb Russlands durch ganz Europa bis in die USA und Süd Korea. Sein Konzertrepertoire reichte von der Alten Musik bis zu zeitgenössischer Musik. Janchenko schrieb sechs 28 Symphonien (alle mit Orgel), drei Opern, zehn Konzerte für unterschiedliche Ensembles (drei davon mit Orgel) sowie zahlreiche Kammerund Vokalkompositionen. KRIVITSKY, David, Moskau / Russland (* 1937 Kiew) Der Komponist David Krivitsky wurde 1937 in einer Musikerfamilie in Kiew geboren. Sein Vater war ein ausgezeichneter Geiger und Professor am Konservatorium in Kiew, seine Mutter Pianistin. Sein Kompositionsstudium absolvierte er bei Heinrich Litinsky am Gnessin-Institut in Moskau. Nach seinem Abschluss 1968 arbeitete er bis 1974 als Chefredakteur beim Rundfunk und gehörte von 1970 bis 1983 dem Rat des Klubs Junge Musik im Verband Russischer Komponisten an. Krivitsky hat über 2000 Kompositionen für verschiedene Genres und Besetzungen geschrieben, darunter Opern, Ballette, Film- und Theatermusiken, Symphonien, Konzerte, Kantaten, Chöre, Kammermusik und Liederkreise. Den Schwerpunkt seines Schaffens bildet die instrumentale Konzertmusik. Unter seinen 15 Konzerten gibt es solche für Violine, Posaune und Horn, aber auch einige für ungewöhnlichere Instrumente wie Bassklarinette, Viola d’amore, Englischhorn, Piccolo-Trompete oder Altflöte. Krivitsky gehört zu den meist gespielten russischen Komponisten, dessen Werke von bekannten Dirigenten, großen Orchestern und Solisten über Russland hinaus auch in Belgien, Frankreich, Israel und Spanien aufgeführt werden. Werke für Orgel nehmen einen besonderen Platz in seinem Schaffen ein: Stücke für Orgel solo sowie für Orgel zu vier Händen und vier Füßen, Werke für Orgel mit Ensemble oder Soloinstrumenten bzw. Stimme. KROUPOVÁ, Olga, Bratislava / Slowakei und Detmold / Deutschland (* 1966 Bratislava) Olga Kroupová studierte an der Hochschule für Musik Bratislava und an der Franz-Liszt-Musikakademie Budapest Komposition. Ihre frühen Arbeiten wurden im slowakischen Rundfunk ausgestrahlt. Ihre berufliche Karriere begann sie im Studio für Elektronische Musik des ungarischen Rundfunks. Es folgten vier Semester Kontaktstudium bei Prof. Martin Christoph Redel an der Hochschule für Musik in Detmold. Seit ihrer Übersiedlung nach Detmold arbeitet sie als freie Mitarbeiterin für Musikverlage und Rundfunkanstalten und hat als Komponistin ein umfangreiches Werk an literarisch inspirierten und freien Kompositionen geschaffen. Der Schwerpunkt ihrer kompositorischen Tätigkeit liegt im Bereich der sinfonischen Musik. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Kroupová durch ihr Orchesterstück Bericht über den letzten Stand der Dinge bekannt, das vom NDR-Sinfonieorchester uraufgeführt wurde. Uraufführungen weiterer Orchesterwerke schlossen sich an. Unlängst wurde das Orchesterstück Judith mit großem Erfolg beim Internationalen Festival zeitgenössischer Musik Melos Ethos in Bratislava uraufgeführt . KUZNYATSOW, Vyachaslaw, Minsk / Weißrussland (* 1955 Wien) Der in Wien geborene Komponist ist Professor an der Staatlichen Akademie für Musik in Minsk, wo er 1978–83 auch sein Studium bei Yevgeny Glebov absolvierte. 1983–85 schloss er ein Postgraduiertenstudium beim selben Lehrer an und lehrt seit 1987 selbst als Professor an der Musikakademie. Seit 1998 ist er dort Leiter der Abteilung für Instrumentierung und Partitur-Lesen. 1989 nahm er an den ISCM World Music Days in Amsterdam teil, 1996 am 39. Internationalen Festival Warschauer Herbst. Er war Jurymitglied bei Orchester- und Chorwettbewerben in Minsk. Neben ersten Preisen für Chor- und Kammermusik wurde ihm 2000 und 2003 der weißrussische Staatspreis verliehen. Sein Œuvre umfasst Bühnen-, Orchester-, Kammer- und Chormusik, Stücke für Soloinstrumente und Stimme sowie zahlreiche Vertonungen literarischer Werke. Jährliche Aufführungen beim Frühlingsfestival in Minsk, dem weißrussischen Herbstfestival, im weißrussischen Rundfunk und weiteren Medien machen ihn zu einem der bekanntesten Komponisten Osteuropas. Der Vizepräsident des Weißrussischen Komponistenverbandes gründete 1990 mit anderen bekannten Komponisten die Weißrussische Vereinigung zeitgenössischer Komponisten, deren Vorsitz er 1995–2001 inne hatte. Mit seinen Kompositionen wurde er weit über Weißrussland und die Länder Osteuropas hinaus zu zahlreichen internationalen Festivals der Neuen Musik in der Schweiz, in Japan, Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Israel, Portugal, Polen, Spanien und in den USA eingeladen. LITVINOVSKY, Alexander, Minsk / Weißrussland (* 1962 Minsk) Alexander Litvinovsky absolvierte am Konservatorium in Minsk ein Studium der Musikwissenschaft und wechselte nach seinem Abschluss (1982) im Jahre 1987 an die Staatliche Akademie für Musik Minsk in die Kompositionsklasse von Professor Dmitri Smolsky, die er 1991 nach einem sich anschließenden PostgraduiertenStudium verließ. 1993 und 95 nahm er an den Sommerkursen für Komponisten in Polen teil, wo er mit Lehrern aus den USA, aus Großbritannien, den Niederlanden, Frankreich und Italien arbeitete. 2000 nahm er teil am Musical Computing Workshop des IRCAM in Paris. 2001 folgten Workshops der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und ein Stipendium der polnischen Regierung, die ihn zum Komponisten-in-Residenz ans Elektroakustische Studio der Musikakademie in Krakau unter Marek Choloniewski berief. Litvinovsky ist Mitglied des Weißrussischen Komponistenverbandes und der Weißrussischen Vereinigung zeitgenössischer Komponisten. Seine Musik verbindet die historischen Stile des Barock, der Klassik und der Romantik mit modernen elektronischen Klangwelten (Elektroakustik). Er schreibt gleichermaßen populäre wie akademisch anspruchsvolle Sinfonien, Kammermusiken, Kantaten etc. Der Komponist erhielt mit seiner Musik viele Einladungen zu internationalen Festivals u. a. in der Schweiz, den Niederlanden, Deutschland, Litauen, Polen und Frankreich. Sein Lehrer Dmitri Smolsky hat ihn als einen seiner aussichtsreichsten und talentiertesten Schüler mit einer einmaligen Kreativität bezeichnet und besonders seine Beherrschung und Verschmelzung verschiedener Stile herausgestellt. MacMILLAN, James, Cumnock / Schottland (* 1959 Kilwinning / North Ayrshire) Der Komponist James MacMillan ist der herausragende schottische Komponist seiner Generation. Er studierte an der Universität Edinburgh und bei John Casken in Durham. Im Anschluss an seine Tätigkeit als Dozent an der Universität Manchester kehrte er 1988 nach Schottland zurück. Er ließ sich in Glasgow nieder, wo er komponiert und an der Royal Scottish Academy of Music and Drama lehrt. Im Jahre 1990 wurde er zum Hauskomponisten des Scottish Chamber 29 Komponisten Orchestra ernannt, und von 1992 bis 2002 war er Direktor der Reihe Music of Today des Philharmonic Orchestra in London. Er ist zunehmend als Dirigent tätig und wurde 2000 zum Hauskomponisten und -dirigenten des BBC Philharmonic Orchestra ernannt. Seine Musik, darunter auch die mit hohem Lob bedachte Auftragskomposition für die BBC Proms von 1990, The Confession of Isobel Gowdie, zeichnet sich durch ihre außerordentliche Direktheit, Energie und emotionale Eindringlichkeit aus. Verweise auf schottische Volksmusik verleihen seinem Werk eine volkstümliche Prägung, während Geist und Thematik der Musik von religiösen und gesellschaftlichen Bezügen durchdrungen sind. Einflüsse fernöstlicher, skandinavischer und osteuropäischer Art sind ebenso zu erkennen wie Verbindungen zu keltischer Musik. Sein breit gefächertes Schaffen reicht von Kammermusik über Chormusik bis hin zu groß angelegten Werken, darunter drei Sinfonien, die Oper Inés de Castro sowie Quickening für Gesang und Orchester. Er hat Konzerte für berühmte Solisten geschrieben, etwa The Berserking für den Pianisten Peter Donohoe und das schon über 400 Mal aufgeführte Veni, Veni, Emmanuel für die Perkussionistin Evelyn Glennie. Einspielungen bei Chandos, BIS, Hyperion, BMG/RCA, Black Box, Koch und Naxos erschienen. NG, Chong Lim, Kuala Lumpur / Malaysia (* 1972 Selangor) Der Pianist Chong Lim Ng wurde 1993 als Gewinner des nationalen Klavierwettbewerbs Malaysias in Kuala Lumpur zum Studium am Royal College of Music (RCM) in London eingeladen wo er bei Prof. Frank Wibaut studierte. Von hier aus folgte eine internationale Karriere als Pianist mit Auftritten und Preisen in Europa und Asien. Vom RCM wurde er beauftragt, es beim Glories of Keyboard am Royal Northern College of Music in Manchester zu repräsentieren. Sein Klavierstudium setze er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz bei Prof. Elza Kolodin fort. Ab 2000 studierte er bei Prof. Beat Furrer Komposition. In Folge wurde er zu einem der führenden Komponisten des süd-ostasiatischen Raumes mit Kompositionsaufträgen und Uraufführungen in Malaysia, Korea, Taiwan und auf den Philippinen. Ng ist Mitglied der Universität Malaya (Malaysia) und der Nanyang Academy of Fine Arts (Singapur). Er realisierte verschiedene Auftragswerke wie etwa Khatulistiwa (für zwei 30 Klaviere und zwei Schlagzeuger) und Sonata for cello solo, die beide sowohl in Graz als auch in Kuala Lumpur uraufgeführt wurden. Zu seinen Kompositionen zählen Streichquartette, Stücke für Klavier und Cello solo sowie verschiedene Stücke für Klavier und Orchester. Als Pianist hatte er solistische Auftritt und musizierte in Kammermusikensembles in England, Österreich, Deutschland, Spanien, der Ukraine, den Niederlanden, Japan Singapur und Malaysia. Für das Eröffnungskonzert des Festivals S T R E A M S schrieb er das sinfonische Werk amorphus für Streichorchester. OSTRZYGA, Michael, Köln / Deutschland (* 1975 Castrop-Rauxel) Der Komponist, Pianist und Dirigent ist zugleich Musikdirektor und Leiter des Collegium musicum der Universität zu Köln. Er studierte u. a. bei Friedrich Jaecker und verdankt weitere Impulse für sein schöpferisches Werk der Zusammenarbeit mit Martin Herchenröder und George Crumb. Seine Kompositionen umfassen ein breites Spektrum unterschiedlichster Stücke für Soloinstrumente und Vokalsolisten, Chöre und Ensembles. Anregungen zu Kompositionen bezieht er aus Natur und Literatur, bildender Kunst, Philosophie und Mythologie. Interpreten seiner Werke sind u. a. die Kölner Kantorei, der irische Chor New Dublin Voices, der Kammerchor CONSONO (Köln), der schwedische Chor Allmänna Sången, Kammerkören Pro Musica, die Kölner Vokalsolisten und das Neue Rheinische Kammerorchester. Im Museum für Gegenwartskunst Siegen wurden im Rahmen des Westfälischen Musikfestes des WDR 2006 seine Red Cape Sketches und Cycles uraufgeführt, beim SchleswigHolstein Musik Festival 2009 sein a cappella Werk Harmonia. Beim 10. Internationalen Kammerchorwettbewerb Marktoberdorf 2007 wurde der Kammerchor CONSONO für Ostrzygas IUPPITER für Chor a cappella mit dem Carl-Orff Preis für die beste Uraufführung während des Wettbewerbs ausgezeichnet. Für S T R E A M S schrieb er das a cappella Chorwerk Virgen de las Nieves. PÄRT, Arvo, Berlin / Deutschland und Paide / Estland (* 1935 in Paide / Estland) Der estnische Komponist Arvo Pärt studierte in Tallin bei Otsa, Tormis und Eller und machte dort 1963 seinen Abschluss am Konservatorium. Schon als Student arbeitet er als Toningenieur beim estnischen Rundfunk und als Komponist für Film- und Theatermusiken. Seine frühesten Werke, zumeist für Klavier, sind neo-klassisch. 1962 erhielt er den ersten Preis eines Wettbewerbs für junge Komponisten in Moskau und begann zur gleichen Zeit mit dem Studium der seriellen Komposition anhand der wenigen Partituren, die in die ehemalige Sowjetunion gelangten. Seine ersten eigenen seriellen Kompositionen brachten ihm offiziellen Tadel ein, doch er setzte diesen Stil während der 60er Jahre trotz allem fort. 1964 entwickelte er ein gesteigertes Interesse für Johann Sebastian Bach. Im Credo von 1968, einem Wendepunkt seines Schaffens, verzerrte er langsam die Tonalität von Bachs C-Dur Präludium aus dem ersten Buch des Wohltemperierten Klaviers. Obwohl am Ende der tonale Eindruck überwog, löste das Credo einen Skandal aus, vor allem auch wegen seines Bekenntnisses zum Christentum. Nach dem Credo geriet Pärt in eine musikalische Schaffenskrise und erforschte einige Jahre lang zurückgezogen tonale Monodie und einfache zweistimmige Kontrapunkte, inspiriert durch seine Studien von Gregorianik und Musik der Renaissance. Erst 1976 trat er wieder mit Kompositionen an die Öffentlichkeit, nun in einem eigenen Stil, den er „Tintinnabuli“ (lat. Glöckchen) nannte – eine Bezeichnung, die sich von den glockengleichen Klängen eines Dreiklangs ableitet. Pärt zielt mit dem Tintinnabuli-Stil auf die Reduktion des Klangmaterials bis zum absolut Wesentlichen, die Quintessenz dieses Stils findet sich in seiner Johannes-Passion. 1980 war der Komponist gezwungen, mit seiner Familie zu emigrieren, zunächst nach Wien, dann nach Berlin, wo er heute lebt. Pärts zumeist religiöse Motivation – Anfang der 70er Jahre trat er der russisch-orthodoxen Kirche bei – findet in seinem reduzierten Stil zu einem Ausdruck, der die spirituelle Botschaft unterstützt. PENDERECKI, Krysztof, Krakau / Polen (* 1933 Debica / Polen) „Ich habe Jahrzehnte damit verbracht, neue Klänge zu suchen und zu finden. Gleichzeitig habe ich mich mit Formen, Stilen und Harmonien der Vergangenheit auseinandergesetzt. Beiden Prinzipien bin ich treu geblieben… Mein derzeitiges Schaffen ist eine Synthese.“ (Krzysztof Penderecki) Der Komponist und Dirigent studierte bei A. Malewski und S. Wiechowicz Komposition an der Krakauer Staatsakademie für Musik, an die er 1958 zum Professor berufen wurde. Ein Jahr später gewann er beim II. Warschauer Wettbewerb Junger Polnischer Komponisten alle drei zu vergebenden Preise. Mit der Uraufführung von Anaklasis für 42 Streichinstrumente bei den Donaueschinger Musiktagen 1960 zeichnete er sich als Komponist der internationalen Avantgarde aus. Einem breiten Publikum wurde er 1966 mit der Aufführung der Lukas-Passion im Dom zu Münster bekannt. Er lehrte an der Folkwang Hochschule in Essen (1966–68), wurde 1972 Rektor der Musikhochschule in Krakau und lehrte außerdem an der Yale University in den USA (1973–78). Als Dirigent eigener und fremder Werke gewann Penderecki weltweite Anerkennung. Mehrere seiner Werke komponierte er im Andenken an die Katastrophen des 20. Jahrhunderts, so u. a. den Bombenabwurf über Hiroshima oder die Anschläge vom 11. September 2001. Die inhaltlichen Verknüpfungen werden für den Zuhörer in der instrumentalen Tonfärbung und Klangdramatik emotional nachvollziehbar. Als Beitrag zu S T R E A M S schenkte er seinem Freund Ulrich Grosser das Stück O gloriosa virgine (Oktober 2009) für Orgel zu vier Händen und vier Füßen, das beim Festival uraufgeführt wird. REDEL, Martin Christoph, Detmold / Deutschland (* 1947 Detmold) Der Sohn eines Flötisten und einer Pianistin setzte nach Abschluss seines Studiums des Schlagzeugs und der Komposition an der Nordwestdeutschen Musikakademie (heute Staatliche Hochschule für Musik Detmold) seine Ausbildung bei Ysang Yun an der Musikhochschule Hannover fort. 1971 kehrte martin Redel als Dozent für Musiktheorie und Gehörbildung nach Detmold zurück, wo er als Professor für Kompositionslehre (seit 1979) von 1993 bis 2001 das Amt des Rektors der Hochschule bekleidete. Etwa gleichzeitig (1992–2004) war Redel Präsident der Jeunesse Musicale Deutschland und leitete über 30 Jahre lang die Kompositionskurse für Jugendliche auf Schloss Weikersheim. Sein umfassendes künstlerisches Werk, das vor allem in Deutschland, Frankreich und Italien große Verbreitung fand, hat ihm viele Preise und Auszeichnungen eingetragen. Redel war bereits 2001 bei den Tagen Neuer Musik in der Abtei Brauweiler dabei. 31 Komponisten RETTAGLIATI, Barbara, Florenz / Italien (* 1964 Piacenza) Die Komponistin Barbara Rettagliati diplomierte 1985 als Konzertpianistin bei Mario Patuzzi am Konservatorium ihrer Heimatstadt Piacenza. 1990 schloss sie ihr Studium der Komposition am Giuseppe-Verdi-Konservatorium in Mailand ab. Ihr Lehrer Bruno Bettinelli war zugleich Lehrer einer Generation großer Musiker und Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly oder Riccardo Muti. Die Gewinnerin diverser Klavierwettbewerbe hat sich als Pianistin u. a. der Kammermusik gewidmet, war Begleiterin des Orchestra Filarmonica Italiana und der Gruppo Campi und hat zeitgenössische Musik bei Millenio, Stradivarius und Rugginenti eingespielt. Feste Duo-Partner der gefragten Pianistin sind der Schweizer Flötist Alfred Rutz und die Violinistin Elisabetta Garetti, deren Interesse schon früh der Neuen Musik galt. Als Komponistin legte Barbara Rettagliati mit 17 ihr erstes eigenes Konzert für Kammerorchester vor. Heute werden ihre Kompositionen, herausgegeben und eingespielt bei Ruggineti und Pentaflowers, vielfach im Rundfunk ausgestrahlt und auf zahlreichen Festivals in Italien genauso wie im Ausland aufgeführt, so u. a. in Mailand, Rom, Turin, Lecce, Palermo oder Padua, aber auch in Bern, St. Gallen, Seoul, New Mexico, Baltimore, in Brasilien und Rumänien. Seit dem Gewinn eines nationalen Wettbewerbs 1999 unterrichtete sie zunächst am Konservatorium in Palermo und wurde 2007 als Professorin für Komposition an das Cherubini-Konservatorium in Florenz berufen. 2006 gastierte sie mit eigenen Werken (Oistros e Medea u. a.) im Kaisersaal der Abtei Brauweiler. SHULTIS, Christopher, Taos / New Mexico, USA (* 1957 Grand Rapids / Michigan) Christopher Shultis – Autor, Komponist und Wissenschaftler – ist Professor für Musik an der University of New Mexico, wo er seit 1980 lehrt. Der Fulbright-Stipendiat lehrte als Gastprofessor auch an der TU Aachen (1993–94) und der Universität Heidelberg (1999–2000). Seine Abschlüsse als Schlagzeuger und Musikwissenschaftler machte er an der Michigan State University (Bachelor) und der University of Illinois (Master), einen Doktortitel im Fach American Studies erwarb er an der University of New Mexico. Seit 2001 ist er künstlerischer Direktor des 32 John Donald Robb Composers’ Symposium. Er veröffentlichte zahlreiche Schriften, besonders über John Cage, und hielt Vorträge zu musikalischen und literarischen Fragestellungen und Themen in den USA, Südamerika und Europa. Seine Arbeit in der Lehre und als kreativer Künstler fußt auf seinen Anfängen als Solo-Perkussionist und Leiter des gefeierten UNM Percussion Ensemble, bei denen er sich auf experimentelle Musik spezialisierte. Als Leiter des Studiengangs Percussion an der UNM (1980-96) arbeitete Shultis eng mit Komponisten wie Krenek und Cage zusammen. Seine Kompositionen sind meistens experimentell. Er selbst bezeichnet sich als Spaziergänger und entwickelt seine Musik auf dem Weg: „Meine Musik ist der Klang von dem, was ich beim Gehen höre, das Resultat aus einem bestimmten Weg, den ich einschlage.“ Gemeinsam mit der Malerin Hee Sook Kim entwickelte Christopher Shultis die Installation Encounter. Zugleich ist er als Referent mit einem Matineevortrag zum Festival eingeladen. STEINBACH, Falko, Albuquerque / New Mexiko, USA (* 1957 Aachen) Der Komponist und Konzertpianist Falko Steinbach absolviert jährlich ein großes Pensum, gibt Konzerte, Meisterkurse und ist „der Juror mit den feinen Ohren“ bei internationalen Wettbewerben in den USA, Europa und Asien. Er war Gast internationaler Festivals wie dem TiborVarga-Festival Sion (Schweiz), dem Rheinischen Musikfest, dem Düsseldorfer Schumannfest, den Tagen der Neuen Musik in Hannover oder dem Festival für Alte und Neue Musik in Regensburg. In der Zeit seiner ersten Lehrtätigkeit an der Universität zu Köln gründete er mit befreundeten Komponisten Klang Köln, einen Verein für zeitgenössische Musik, dessen Vorsitzender er bis 1999 war. Neben seiner Tätigkeit als Pianist und Juror in den USA, Mexiko, Europa und Asien ist Steinbach zunehmend als Komponist eigener Werke gefragt. Zu seinen Auftragskompositionen zählen die Agnesmesse (2000) zum 100-jährigen Bestehen der Kölner Agneskirche, 2003 die Thomasmesse zum Gedenken an die Opfer des Widerstandes gegen das Naziregime sowie 2004 das Spero Lucem zum gleichnamigen Werk des Malers M. Bleyenberg. Ein Höhepunkt seiner Arbeit für die zeitgenössische Musik war 2001 die künstlerische Leitung der Tage Neuer Musik in der Abtei Brauweiler mit Mauricio Kagel und zehn weiteren Komponisten aus Europa und Israel sowie dem Orpheus Kammerensemble aus Sofia und dem Arnold-Schönberg-Trio aus Amsterdam. Das Credo Steinbachs ist der ganzheitliche, humanistische Auftrag der Musik als Ferment des Lebens und der Mitmenschlichkeit. Bedeutende Lehrer wie T. Wirtz, T. Nikolajewa, P. Feuchtwanger oder D. Fischer-Dieskau bildeten und verfeinerten seine musikalische Virtuosität und vermittelten ihm zugleich das künstlerische Bewusstsein, dass Musik immer im Kontext der gesamten Kultur ihren Platz hat. Folgerichtig hält er immer Kontakt zur Kunst, Literatur und Philosophie, denen er sich im Sinne eines lebenslangen Studium generale widmet. Seine künstlerische Philosophie hat er in der Publikation von Vorträgen und Essays sowie in seinem Klaviertechnischen Kompendium dargelegt, das 1999 in den USA ins Englische übersetzt und 2009 als grundlegendes Lehrwerk des Komponisten vom Musikverlag Bieler (Köln) herausgegeben wurde. Musiken aller Kontinente und Kulturkreise. Zentrales Thema seines künstlerischen Schaffens wurde ab 1977 das Großprojekt Licht , ein musikszenisches Werk von 29 Stunden Musik über sieben Tage der Woche, das in unterschiedlichen Städten bisher nur zum Teil aufgeführt wurde. In dieser 2005 vollendeten Arbeit wie in allen anderen seiner Werke offenbart sich die transzendentale Ausrichtung des Komponisten, der seine Arbeiten auch als geistliche Musik versteht. Neben zahlreichen internationalen Gastprofessuren wurde Karlheinz Stockhausen 1971 als Professor an die Kölner Musikhochschule berufen, erhielt zwei Ehrendoktorwürden und war Mitglied in zwölf internationalen Akademien der Künste und Wissenschaften sowie Träger zahlreicher unterschiedlicher Preise und Auszeichnungen wie des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse, des Siemens-Musikpreises, der PicassoMedaille der UNESCO oder auch des Popular Music Prize 2001. STOCKHAUSEN, Karlheinz (* 1928 Mödrath bei Köln, † 2007 Kürten) VOINOVA, Marina, Moskau / Russland (* 1972 Moskau) Karlheinz Stockhausen gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Sein Gesamtwerk ist von großem Umfang und unglaublicher Vielfalt, seine kompositorischen Aktivitäten erstrecken sich auf nahezu alle Genres und Gattungen. Als Komponist und als Theoretiker bekleidet er eine herausragende Stellung innerhalb der Entwicklung der elektroakustischen Musik. Im Bereich der Popmusik begründen seine elektronischen Kompositionen einen Kultstatus. Bereits seine ersten Kompositionen der punktuellen Musik wie Kreuzspiel (1951), Spiel für Orchester (1952) oder KontraPunkte (1952/53) brachten ihm internationale Berühmtheit. Wesentlichen Vorschub erfuhr seine schöpferische Begabung durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem Studio für elektronische Musik des WDRs zwischen 1953 und 1998, dessen künstlerische Leitung er zeitweise übernahm. Begriffe wie „serielle Musik“, „elektronische Musik“ oder „Raum-Musik“ und zahlreiche andere, heute selbstverständliche Bezeichnungen zur formal-inhaltlichen Unterscheidung verschiedener Strömungen und Richtungen, hat er in seinem Werk vorgeprägt. Gefundenes Material wie Nationalhymnen, Folklore oder Kurzwellenereignisse integrierte er in seiner Weltmusik und universalen Musik , in der Telemusik versuchte er eine Synthese von Marina Voinova studierte am TschaikowskyKonservatorium Moskau Komposition bei Prof. Konstantin Bataschow (1993–98) und Orgel bei Prof. Oleg Janschenko (1994–99). Ein Postgraduiertenstudium in den Fächern Komposition und Musiktheorie folgte. 2004 verteidigte sie ihre Dissertation zum Thema Die Problematik zeitgenössischer Orgelmusik bei Dr. Yri Cholopow. Die Komponistin und Organistin, zugleich Professorin für Musiktheorie und Chordirigieren am Staatlichen Konservatorium Moskau, wurde zur künstlerischen Leiterin des Moskauer Musikfestivals 2009 gewählt. Die anerkannte Interpretin der russischen Orgelliteratur hat über 60 eigene Kompositionen für Orgel solo und Werke verschiedener anderer Genres geschrieben und aufgeführt sowie zahlreiche Artikel verfasst und Bücher über zeitgenössische russische Orgelmusik herausgegeben. Sie ist aktives Mitglied des russischen Komponistenverbandes, des russischen Organistenverbandes und der SACEM (Société des Auteurs, Compositeurs et Éditeurs de Musique) in Frankreich. Sie erhielt Einladungen zu Festivals u. a. in Russland, Japan, Polen, Deutschland und Frankreich. Viele ihrer Kompositionen sind von Verlagen in Russland und Frankreich herausgegeben worden. 2002 erhielt sie die Förderung der russischen Regierung und gewann 2003 den Preis des Wettbewerbs junger 33 Komponisten & Ausführende Komponisten in Moskau. Als künstlerische Leiterin zeichnet sie u. a. für eine Konzertreihe zeitgenössischer Orgelmusik (seit 1997) und das Internationale Orgelfestival Moskau (2001–02) verantwortlich. gearbeitet Als Dirigent gastierte er an der Kölner Oper, am Kölner Schauspielhaus beim oh Ton Ensemble Oldenburg und beim Doelen Ensemble Rotterdam. WAGNER, Christoph Maria, Köln / Deutschland (* 1966 Pfullendorf) Por trät der Malerin: Der Komponist und Dirigent des S T R E A M S Festival Orchesters studierte von 1987 bis 1992 Dirigieren beim renommierten Dirigenten Prof. Volker Wangenheim und anschließend von 1992 bis 1995 Komposition bei dem polnischen Komponisten Prof. Krzysztof Meyer an der Hochschule für Musik Köln. Seine pianistische Ausbildung erhielt er zur gleichen Zeit bei Dario Gomez und Prof. Klaus Oldemeyer. Seit 1995 erfüllt er einen Lehrauftrag für Partitur und Generalbassspiel an der Kölner Musikhochschule. 1992 erhielt er den Kulturförderpreis der Stadt Konstanz und 1999 für seine Komposition Zoom den 1. Preis beim 1. Internationalen Wettbewerb für Komposition und Interpretation des European Flute Festival. 2006 hat er in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk eine Super-Audio-CD seines eigenen Klavierwerks aufgenommen, das zugleich in einer 45-minütigen Sendung vorgestellt wurde. Das Werkverzeichnis des Komponisten Wagner – darunter viele Auftragswerke von Sendeanstalten – umfasst bis heute über 35 z. T. sehr umfangreiche Kompositionen unterschiedlicher Besetzung und Gattung. Sie wurden auf vielen internationalen Festivals aufgeführt, so u. a. bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik oder dem Giergiev-Festival Rotterdam, sowie von Rundfunk- und TV-Sendern in Deutschland, Polen, Bulgarien, der Schweiz und den Niederlanden ausgestrahlt. Der vielseitige Komponist verfolgt zugleich eine rege Karriere als Pianist. Als Solist und Kammermusiker hat er sowohl eigene Werke interpretiert als auch die anderer, vorwiegend zeitgenössischer Komponisten wie Charles Ives oder André Jolivet, dessen Mana Wagner 2005 für den WDR eingespielt hat. Konzertreisen führten den Pianisten durch ganz Europa bis nach Japan. Auch als Dirigent hat sich Wagner im Bereich der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts inzwischen einen Namen gemacht. Er hat mit bekannten Komponisten und Dirigenten wie Helmut Lachenmann oder Ingo Metzmacher und mit Formationen Neuer Musik wie dem Ensemble Moderne und der Jungen Deutschen Philharmonie zusammen 34 KIM, Hee Sook, Haverford / Pennsylvania, USA (* 1960 Seoul) Die südkoreanische Malerin und Grafikerin Hee Sook Kim lehrt als Professorin Grafik am Haverford College in Pennsylvania. Nach ihrem Studium an der National Universität Seoul und der New York University gewann sie zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien. Mehrfach wurde sie als Artist-in-Residence eingeladen, so z. B. nach Ascona, Los Angeles, New Mexico und New York. Ihre Werke befinden sich in vielen Museen und Sammlungen in Korea, Japan, Taiwan und in den USA. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit medizinischen Heilkräften von Pflanzen, mit spiritueller Energie, Kindheitserinnerungen an ihre Großmutter und deren Garten und mit dem Leben an sich: Geburt, Kämpfe, Emotionen, kulturelle Erfahrungen, Tod. Die Metaphorik der Heilpflanzen transportiert eine Spiritualität, wie sie z. B. im Taoismus gefunden werden kann, und steht auch für eine Erkundung des kulturellen Austauschs zwischen östlichen und westlichen Kulturen. Encounter ist ein übergreifendes Werk von Malerei, Dichtung, Musik, Duft und Licht, das in Zusammenarbeit mit Christopher Shultis entstanden ist. S T R E A M S bietet die erste Präsentation des Werkes nach seiner Ausstellung in New York. Referenten der Matineevor träge: Alle Matineevorträge der vier Musikwissenschaftler werden in deutscher Sprache gehalten und geben eine Einführung in die Entwicklung und den Stand der säkularen und spirituellen Musik an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert in Ost und West. Sie sind eine Orientierung für interessierte Mitglieder des Freundeskreises und die allgemeine Öffentlichkeit. Besonders herzlich dazu eingeladen sind Studenten und Schüler der benachbarten Hochschulen und Gymnasien. MDZIVANI, Prof. Dr. Tatsiana, Minsk / Weißrussland (* 1947 Polozk) Die russische Musikwissenschaftlerin und Leiterin der Abteilung Musik an der Akademie der Wissenschaften Weißrusslands in Minsk, hat ihr Studium am Staatlichen Konservatorium Weißrusslands 1970 bei Prof. Dr. G. G. Kuleschowa abgeschlossen und 1983 über Probleme der spätromantischen Harmonie in Werken der österreichischen und deutschen Komponisten Anton Bruckner, Hugo Wolf, Gustav Mahler und Max Reger bei Prof. Kuleschowa promoviert. 2005 habilitierte sie sich bei Prof. J. N. Cholopow in Moskau mit einer Schrift zum Thema: Westlicher Rationalismus im Musikdenken des 20. Jahrhundert – Besonderheiten des Evolutionsprozesses. Die umfangreiche Liste ihrer Publikationen zur Musikgeschichte in Form von Büchern und Artikeln weist sie als eine der besten osteuropäischen Kennerinnen der europäischen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts aus. SHULTIS, Christopher, Taos / New Mexico, USA (* 1957 Grand Rapids / Michigan) (Biographie: siehe Komponisten) REDEL, Martin Christoph, Detmold / Deutschland (* 1947 Detmold) (Biographie: siehe Komponisten) TSMYG, Dr. Galina, Minsk / Weißrussland (* 1965 Glusk) Dr. Galina Tsmyg studierte Chorleitung am Musikkolleg Mogilew und an der Musikakademie in Minsk bei Prof. Larissa A. Romanowska. Danach besuchte sie Meisterkurse bei Kurt Thomas in Den Haag und als Stipendiatin das Musikkonservatorium in Rotterdam. 2005 promovierte sie an der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Minsk bei Prof. Dr. Tatsiana Mdzivani über Das Chorkonzert: Fragen des Stils, der Gattung und der Faktur. Seitdem widmet sie ihr wissenschaftliches Interesse im Zuge ihrer Habilitation der Erforschung und Publikation ost- und westeuropäischer Chormusik, insbesondere der ostslawischen Länder. Sie beherrscht mehrere Sprachen und vertritt die Akademie der Wissenschaften Weißrusslands in der von Prof. Dr. Helmut Loos in Leipzig gegründeten Internationalen AG für Mittel- und Osteuropäische Musikforschung. Als Gründerin und Dirigentin des Universitätschores Cantus Juventae und Leiterin verschiedener anderer Chöre in Minsk erhielt sie Einladungen zu zahlreichen Konzerten, Chorwettbewerben und zu Meisterkursen als Chordirigentin. So unterhält sie ausgedehnte Verbindungen zu befreundeten Chören in ganz West- und Osteuropa. Eine besonders enge Freundschaft verbindet sie mit dem Figuralchor der Künstler Union Köln. D a s Orchester: STREAMS Festival Orchester Für das Eröffnungskonzert des Festivals wurde das S T R E A M S Festival Orchester neu zusammengeführt. Die Kompositionen, die im Eröffnungskonzert für Streichorchester auf dem Programm stehen, stammen aus fünf verschiedenen Kulturkreisen mit jeweils unterschiedlichen ästhetischen Ansätzen: Es erklingen – durchweg als deutsche Erst- und Uraufführungen – Werke aus Weißrussland, Italien, Malaysia, Frankreich und Deutschland. Für die besonderen Anforderungen bei der Realisation der einzelnen Stücke für Streichorchester konnten als Leiter Christoph Maria Wagner – ein erfahrener Dirigent zeitgenössischer Musik – und Musiker aus verschiedenen Orchestern und Ensembles in Nordrhein Westfalen gewonnen werden, die allesamt über große Erfahrung im Umgang mit Neuer Musik verfügen und bereits häufig zusammen musiziert haben. Auf diese Weise bürgt das S T R E A M S Festival Orchester für die bestmögliche Gestaltung der Werke der anwesenden Komponisten. Dirigent: Christoph Maria Wagner, Köln (Biographie: siehe Komponisten) Der Chor: KAMMERCHOR des COLLEGIUM MUSICUM der Universität zu Köln Das Collegium musicum der Universität zu Köln gestaltet und repräsentiert das Musikleben der 35 Ausführende Universität und ist damit Teil einer langen Tradition, die schon auf Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach zurückgeht, und ist eine der vielen Einrichtungen dieser Art an Universitäten in ganz Europa. Vor dem Hintergrund musikwissenschaftlicher Forschung und im unmittelbaren Kontakt mit zeitgenössischen Komponisten, Musikern und Ensembles versteht das Kölner Collegium sich zugleich als Bewahrer und Erneuerer: Bewahrer bekannter und unbekannter historischer Musikliteratur und Erneuerer in der Beschäftigung mit ungewöhnlichem zeitgenössischen Repertoire und experimentellen Aufführungsformen. Der Kammerchor der Universität zu Köln wurde als das jüngste Ensemble des Collegium musicum zu Beginn des Sommersemesters 2008 gegründet. Erarbeitet werden schwerpunktmäßig a capella Programme sowie kleiner besetzte oratorische Werke. Einen Eckpfeiler im Repertoire des Ensembles bildet die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. In seinen Ausführungen geht der Kammerchor auch experimentelle Wege. So hat das Ensemble 2008 das Fragment von Mozarts Requiem gemeinsam mit zwei Butoh-Tänzern zur Aufführung gebracht. 2009 improvisierte das Ensemble im Kölner Museum Schnütgen über Werke, die thematisch passend zu den mittelalterlichen Exponaten ausgewählt wurden, während der Künstler Stephan Brenn den Museumsraum illuminierte, so dass Besucher Kunst und Musik auf ganz ungewöhnliche Art eindringlich erleben konnten. Komponisten, die im ersten Jahr des Bestehens des Kammerchores aufgeführt wurden, sind neben Brahms, Mozart, Mendelssohn, Britten und Rachmaninow u. a. Ralph Vaughan Williams, Eric Whitacre, Arvo Pärt, Urmas Sisask, Cecilia McDowall und James MacMillan. Dirigent: Michael Ostrzyga, Köln (Biographie: siehe Komponisten) Musiker in alphabetischer Folge: ADAMSKY, Thomas | Köln: Bassklarinette Nach dem Studium an der Folkwang Hochschule in Essen bei Hans Fischer sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt bei Prof. Klaus Peter Löffler war Thomas Adamsky Mitglied des European Community Youth Orchestra (1988–90) und des Mainzer 36 Bläserensemble (1990–94) sowie Klarinettist im Frankfurter Opern- und Museumsorchester (1990–2000). Während dieser Zeit hatte er zugleich einen Lehrauftrag für Bassklarinette an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Seit 2000 ist Adamsky Klarinettist im Gürzenich Orchester Köln. ERMERT, Prof. Judith | Gent: Violoncello Die Siegenerin erhielt im Alter von fünf Jahren ersten Cellounterricht. Nach dem Abitur studierte sie an der Folkwang Hochschule Essen bei Young Chang Cho und Christoph Richter, anschließend in der Meisterklasse von Ralph Kirshbaum am Royal Northern College of Music Manchester. Wichtige Impulse gewann sie durch Meisterkurse und Privatstudien bei Siegfried Palm. Mit 17 gab sie ihr Debüt als Solistin im Rahmen der Serenadenkonzerte in der Abtei Brauweiler. Schon während des Studiums wurde sie im Alter von 21 Jahren als zweite Solocellistin vom Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim engagiert und musizierte mit berühmten Solisten auch in anderen Orchestern. Sie war erste Solocellistin des Weltorchesters Jeunesse Musicale unter der Leitung von Yakov Kreizberg und konzertierte mit diesem Orchester u. a. in der Berliner Philharmonie, im Berliner und im Wiener Konzerthaus. Mit 26 wurde sie erste Solocellistin des Flämischen Radioorchesters Brüssel. Das Königliche Konservatorium der Hochschule Gent, deren internationale Celloklasse sie leitet, berief sie im Alter von 27 Jahren zur Professorin. Sie hält regelmäßig internationale Meisterkurse ab und ist gefragte Jurorin. Neben Rundfunk-, CD-, und Fernsehaufnahmen konzertiert sie regelmäßig im Rahmen europäischer Festivals. FLÖTENQUARTETT ST. AGNES | Köln Das Flötenquartett St. Agnes ist ein Ensemble aus Berufsmusikerinnen und engagierten Laien. Es besteht in wechselnden Besetzungen seit 1983. Die derzeitigen Mitglieder sind: Ursula Groten (Leiterin), Janka Keimer, Stephanie Wahl und Tanja Hermanns. Das Quartett gestaltet Gottesdienste und wirkt in Konzerten mit. Sein Repertoire reicht von mittelalterlicher, frühbarocker und barocker Instrumentalmusik bis hin zu zeitgenössischer Musik. So wirkten die Flötistinnen u. a. bei Uraufführungen einiger Kompositionen von Falko Steinbach mit. GROTEN, Ursula | Köln: Blockflöte Ursula Groten studierte Blockflöte an der Musikhochschule Köln bei Prof. Günter Höller und Ulrich Thieme sowie Kammermusik bei Prof. Günter Kehr. Heute ist Ursula Groten Dozentin an der Musikschule Erftstadt. Sie leitet mehrere Kammermusikensembles und konzertiert solistisch genauso wie in unterschiedlichen Besetzungen. Neben der Interpretation Alter Musik gilt ihr besonderes Interesse der Aufführung zeitgenössischer Kompositionen. GROSSER, Prof. Ulrich | Arnsberg: Orgel Bereits seit 1968 war Grosser durch seine vielseitige Konzerttätigkeit als Dirigent, Organist und Cembalist international bekannt geworden. Neben seiner solistischen Tätigkeit als Organist und Cembalist leitete er u. a. das Deutsche BachOrchester, das Westfälische Sinfonieorchester, das Rundfunksinfonieorchester des WDR, das Neue Rheinische Kammerorchester, das Vivaldi Ensemble Bremen, das Kammerorchester der Dortmunder Philharmoniker, die Philharmonia Hungarica, die Staatsphilharmonie Bukarest, die St. Petersburger Philharmoniker, das Sinfonieorchester der Musikakademie Breslau und die Niederschlesische Staatsphilharmonie, deren Chefdirigent er von 1999 bis 2002 war. Seit 2004 verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki, dessen neue Orgelwerke er zumeist sowohl in Polen als auch in Deutschland uraufgeführt hat. So hat Penderecki ihm auch sein jüngstes Orgelstück O gloriosa virgine (Oktober 2009) zur Uraufführung beim Festival S T R E A M S mitgegeben. Grosser hat über 50 CD-Einspielungen sowie Rundfunk und Fernsehaufnahmen mit Oratorien, Orchester-, Orgel- und Kammermusikwerken eingespielt. HERCZEG, Tibor | Bonn: Schlagwerk Geboren in Neumarkt / Siebenbürgen (Rumänien) erhielt Tibor Herczeg mit sechs Jahren den ersten Musikunterricht und wirkte bereits mit 14 und 16 als Schlagzeugsolist im Orchester seiner Heimatstadt mit. Nach Abschluss des Studiums am Konservatorium Klausenburg / Siebenbürgen absolvierte er als Schüler von Zoltan Racz, dem Leiter der berühmten Amadinda Percussion Group an der Musikakademie Franz Liszt in Budapest, die künstlerische Reifeprüfung mit Auszeichnung. Bereits während seiner weiteren Studien an der Musikhochschule Köln bei Prof. Christoph Caskel und Meisterkursen bei Xavier Josquin (Barcelona) sowie Keiko Abe (Tokio) errang er mehrere Preise bei internationalen Schlagzeugwettbewerben. Herczeg spielt heute als Solist in diversen internationalen Ensembles und ist durch viele Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CD-Produktionen als Percussionist klassischer und zeitgenössischer Musik bekannt. HOPPE, Margret | Köln: Orgel Margret Hoppe schloss 1978 an der Musikhochschule Köln das Kirchenmusikstudium mit dem A-Examen ab und machte 1983 ihr Konzertexamen bei Prof. H. D. Möller in Düsseldorf. Sie ist seit 1979 Kantorin an der St. Agneskirche in Köln, wo sie den Neubau der Rieger-Orgel verantwortlich begleitete. Neben der Organisation und Leitung der laufenden Orgel- und Chorkonzerte mit Aufführungen der Chöre an St. Agnes gibt sie regelmäßig Konzerte mit unterschiedlichen Partnern auch außerhalb Kölns. Einen Schwerpunkt ihrer Konzerttätigkeit bildet die Aufführung zeitgenössischer Werke, darunter die Agnes- und die Thomasmesse von Falko Steinbach. KARLE, Jürgen | Ober-Ramstadt: Schlagwerk Jürgen Karle absolvierte sein Studium an der Musikhochschule Köln, Abteilung Aachen, und an der Rijkshogeschool Maastricht (Niederlande). Seitdem ist er als Schlagzeuger solistisch tätig mit einem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik. Als Solist ist er Mitglied in mehreren Ensembles für Neue Musik. Er erhielt Engagements als Komponist und Interpret am Aachener Stadttheater und wurde als Schlagzeuger von internationalen Orchestern wie z. B. dem Orchestre Symphonique de la Radio 37 Ausführende Television Luxembourg eingeladen. Karle wirkte als Drummer und Percussionist bei diversen Popularmusik - Projekten wie z. B. der Tinsel Town Rebellion Band (Musik von Frank Zappa) mit und erhielt Engagements als Studiomusiker u. a. bei der Flaschenpost von Reinhard Mai. Er hat darüber hinaus bislang zwei CDs mit Werken für Schlagzeug veröffentlicht. KRIVITSKAYA, Prof. Dr. Evgenya Moskau: Orgel Die Konzertorganistin Evgenya Krivitskaya hat ihr Studium der Musikgeschichte 1997 am Tschaikowsky Konservatorium in Moskau mit einer Arbeit über Französische Orgelmusik in der Liturgie vom 17. bis zum 20. Jahrhundert mit Magister abgeschlossen und 2004 zum erweiterten Thema promoviert. Meisterkurse für Orgelinterpretation bei Jean Guillou (1993, 95 und 99) und bei Prof. Michel Chapuis in Toulouse (1994) sowie ein Studienaufenthalt in Paris ergänzten ihr Studium der Orgel. Ihre Karriere als Solistin führte sie durch ganz Russland bis Archangelsk. 2000 gründet sie das Ensemble der Russischen Bach Solisten. Seit 1999 lehrt sie als Professorin Orgel an der Bach Hochschule Moskau und als Dozentin europäische Musikgeschichte am Tschaikowsky Konservatorium. Sie hat zugleich die erste Forschungsstelle am Staatlichen Institut für Kunstwissenschaft, schreibt als Musikkritikerin für die Revue der Akademie für Musik sowie für andere Fachzeitschriften und ist Chefredakteurin der Zeitschrift Orgel in Russland. Die Organistin und Musikwissenschaftlerin hat ca. 250 Publikationen, Bücher und Aufsätze, vorgelegt. MENKE, Christiane | Köln: Flöte Die Flötistin Christiane Menke erhielt ihren ersten Flötenunterricht bei Dr. Watenaar in den Niederlanden. Nach dem Studium bei Prof. Karlheinz Ulrich an der Musikhochschule Köln führten sie erste Engagements zu den Städtischen Orchestern in Hof und Trier sowie ans Staatstheater Kassel, ehe sie ein festes Engagement für Flöte und Piccoloflöte beim Gürzenich Orchester Köln übernahm. Daneben wirkt Christiane Menke als Flötistin bei verschiedenen Kammerensembles mit, beispielsweise bei dem bekannten Linos-Ensemble. 38 MILD, Marlene | Nürnberg: Sopran MOMBAUR, Thomas | Ettringen: Klavier Die Sopranistin Marlene Mild erhielt ihre Gesangsausbildung an der Musikhochschule Köln bei Dietger Jakob und Reinhard Leisenheimer. Meisterkurse bei Kurt Widmer, Edeltraut Blanke, Barbara Schlick und Kurt Moll ergänzten ihre sängerische Ausbildung. Während ihres Engagements bei den Städtischen Bühnen Osnabrück 1998 bis 2002 wurde sie als Künstlerin der Spielzeit 2000/2001 ausgezeichnet. Bereits 1996 war sie Preisträgerin beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin und 1997 Stipendiatin des Landes NRW. Konzerte mit Werken von Bach, Händel und Mozart führten sie durch Deutschland, sowie nach Frankreich, Spanien und in die Schweiz. In der Zeit ihres festen Engagements am Staatstheater Nürnberg (2003 bis 2008) feierte die Sängerin große Erfolge mit zahlreichen Partien im lyrischen Koloraturfach wie Königin der Nacht (Zauberflöte) oder Olympia (Hofmanns Erzählungen). Die Partie der Melusine in der gleichnamigen Oper von Aribert Reimann brachte ihr die Nominierung als Sängerin des Jahres in der Fachzeitschrift Opernwelt sowie die Auszeichnung Stern des Jahres 2007 ein. Sie hat sich mit ihrer ausdrucksfähigen Stimme schon früh auch der Neuen Musik gewidmet und mit Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen u. a. von Falko Steinbach beeindruckt. 2003 folgte sie einer Einladung Steinbachs in die USA zu Konzerten mit Werken von Hanns Eisler. Der 1966 geborene Pianist stammt aus Mayen in der Eifel. Er arbeitet gleichermaßen als Pianist, Komponist und Klavierpädagoge. Seine Ausbildung am Klavier erhielt er bei drei sehr unterschiedlichen Lehrern: Klaus Oldemeyer in Köln sowie David Levine und Roberto Szidon in Düsseldorf, wo er 1995 auch sein Konzertexamen ablegte. Bereits seit Studienbeginn tritt Thomas Mombaur regelmäßig als Solist und Kammermusikpartner in Deutschland und den Beneluxländern auf. So arbeitete er mit verschiedenen Orchestern, mit dem Artus-Quartett des Saarländischen Rundfunks und mit Mitgliedern der Rheinischen Philharmonie Koblenz zusammen. Sein weit gefächertes pianistisches Repertoire reicht vom Wohltemperierten Klavier J. S. Bachs über Mozart, Beethoven, Chopin und Schumann bis zu Werken zeitgenössischer Komponisten. Einen großen Stellenwert im Spiel des Pianisten nimmt zudem der Modern Jazz ein. Dies spiegelt sich auch in seinen Kompositionen wider, bei denen er Techniken der Neuen Musik mit der rhythmisch komplexen Vitalität des Jazz verbindet. 1998 übernahm Mombaur einen Lehrauftrag für Klavier an der Universität Koblenz. Mit Christoph Maria Wagner spielt er seit dem Jahre 2003 im Klavierduo. MILES, Andy | Köln: Klarinette Andy Miles spielt als Soloklarinettist mit zahlreichen Orchestern wie zum Beispiel mit dem WDR Rundfunkorchester, den Duisburger Philharmonikern, dem Kammerorchester St. Petersburg oder dem Peking Symphonie Orchestra unter Dirigenten wie Jonathan Darlington oder Helmuth Froschauer. Ebenso konzertiert der Klarinettist kammermusikalisch unter anderem mit dem Auryn Quartett. Er gilt heute als einer der wenigen echten Crossover Musiker, da er auch gemeinsam mit berühmten Jazzmusikern auftritt. Andy Miles begann seine Karriere nach dem Studium der klassischen Klarinette in Hamburg und Hannover als einer der jüngsten deutschen Soloklarinettisten beim Hamburger Philharmonischen Orchester, ehe er zum WDR Rundfunkorchester nach Köln wechselte. POLYZOIDES, Demetrius | Köln: Violine Der 1959 in Graz geborene Geiger erlernte erste musikalisch-methodische Grundbegriffe bei seinem Vater Christos Polyzoides, Professor für Violine an der Grazer Universität, und bei dessen Lehrer Prof. Ernst Morawec, Solobratschist der Wiener Philharmoniker. Sein Studium absolvierte er als Jungstudent ab 1972 bei Harald Himmel an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. Demetrius Polyzoides wechselte als 20-Jähriger zu Prof. Franz Samohyl an die Universität nach Wien und schloss dort 1982 sein Diplom mit Auszeichnung ab. Bis 1984 studierte er zusätzlich Viola bei Hatto Beyerle in Wien. Diverse Meisterkurse besuchte Violinist u. a. bei Christian Ferras, Max Rostal, Arthur Grumiaux und Wolfgang Marschner. Der vielfach ausgezeichnete und als Dozent auf Sommerkursen gefragte Musiker war Konzertmeister beim Bayerischen Staatsorchester München, bei den Hamburger Symphonikern und beim Gürzenich Orchester Köln. Konzertreisen führten den Solisten und Kammermusiker in die bekanntesten Konzertsäle – nach Frankfurt und Hamburg, ins Wiener Konzerthaus und zum Wiener und Grazer Musikverein, in die Musikhalle Megaron Athen und bis ins Grand Theatre Shenzen in China. Als Primarius des Leonardo-Quartett Köln (1995-97) und des Kölner Streichsextett, das er 1997 mit gegründet hat und mit dem er bereits mehrfach in der Abtei Brauweiler auftrat, widmet er sich zusammen mit seiner Frau Elisabeth Polyzoides-Baich und den anderen Mitgliedern des bekannten Kammerensembles neben der Pflege des klassischen Repertoires vor allem der Erprobung und Vermittlung zeitgenössischer Musik. POLYZOIDES-BAICH, Elisabeth | Köln: Viola Elisabeth Polyzoides-Baich erhielt sechsjährig ihren ersten Violinunterricht und kam bereits mit 14 Jahren in die Violinklasse von Prof. Christos Polyzoides an der Universität für Musik in Graz. Ihr Konzertdiplom schloss die mehrfache Bundessiegerin von Jugend musiziert bereits ein Jahr nach dem Abitur mit einstimmiger Auszeichnung ab. Es folgten Studien bei Franz Samyhol in Wien sowie Meisterkurse bei Max Rostal, Ramy Shevelov, Arthur Grumiaux und Wolfgang Marschner. Sie war europaweit als Solistin und Kammermusikerin auf Tourneen und lange Jahre Konzertmeisterin des Wiener Kammerorchesters. Seit 1989 ist sie Mitglied des Gürzenich Orchesters der Stadt Köln. RASCHE, Henning | Köln: Kontrabass Der Kontrabassist Henning Rasche wurde 1965 in Detmold geboren und erhielt zunächst Geigenunterricht. Bereits mit 16 Jahren wurde er als Jungstudent an der Detmolder Musikhochschule aufgenommen. Ein halbes Jahr später wechselte er zum Kontrabass und studierte bei Prof. Walter Meuter. Seit 1986 ist Henning Rasche Mitglied im Gürzenich Orchester Köln. Zusätzlich engagierte er sich im Kölner Kammerorchester und in verschiedenen anderen Ensembles. Seit 2007 ist der Musiker Mitglied im Bayreuther Festspielorchester, im Jahr 2009 wurde Rasche zum stellvertretenden Solokontrabassisten des Gürzenich Orchesters ernannt. 39 Ausführende STEINBRECHER, Jörg | Köln: Fagott Der 1965 in Leverkusen geborene Fagottist hat nach Preisen beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ an der Musikhochschule Düsseldorf bei Prof. Erich Krahwinkel studiert. 1986 wurde er Mitglied des Gürzenich Orchesters Köln, zuerst als zweiter Fagottist mit Verpflichtung zum Kontrafagott, seit 1997 als stellvertretender Solo-Fagottist mit Kontrafagott. Zugleich gehörte er zum Gürzenich Bläserquintett Köln. Seit 1990 hatte er Lehraufträge für Fagott und Bläserkammermusik an den Musikhochschulen Wuppertal und Köln. TRÜMPLER, Johannes | Maria Laach: Orgel Der 1981 im Saarland geborene Organist der Abteikirche Maria Laach in der Eifel, bestand 2005 sein Kirchenmusikdiplom an der Hochschule für Musik und Tanz Köln in den Fächern Orgel, Improvisation und Klavier mit Auszeichnung. 2007 legte er nach weiterem Studium bei Prof. Johannes Geffert das Konzertexamen und 2008 das Examen als Klaviersolist bei Prof. Klaus Oldemeyer ab. Der bereits mehrfach ausgezeichnete Preisträger verschiedener Wettbewerbe erhielt auch als Klaviersolist zahlreiche Einladungen, so u. a. zum Rheinischen Musikfest und zum Beethovenfest Bonn wo er unter Gustavo Dudamel, dem international gefeierten Dirigenten des Orchestra Juvenil Bolivar von Venezuela, spielte. Der Freundschaft mit Dudamel verdankt Tümpler den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere: 2008 spielte er bei der Einweihung der Konzertorgel in der Sala Simon Bolivar des Centro de Acción Social por la Musica in Venezuelas Hauptstadt Caracas. In der Abteikirche Maria Laach hat Trümpler eine Reihe von internationalen Orgelkonzerten ins Leben gerufen und betreut zugleich die bestehende Reihe von Kirchenkonzerten. Er nimmt einen Lehrauftrag an der Universität Koblenz wahr. UTZ, Michael | Pulheim-Brauweiler: Orgel Michael Utz, 1973 in Braunschweig geboren, studierte an der Musikhochschule Hannover, an der Universität der Künste Berlin und am Königlichen Konservatorium Den Haag, Abteilung 40 Groningen, die Fächer Kirchenmusik, Orchesterdirigieren sowie das Konzertfach Orgel mit allen Diplomen und Konzertexamen. Seine prägenden Hochschullehrer sind Lutz Köhler (Dirigieren), Peter Winkler (Dirigieren und Liedfach), Erika Lux (Klavier), Wolfgang Zerer (Orgel) und Godehard Joppich (Gregorianik). Meisterkurse im Orgelfach absolvierte er u. a. bei Harald Vogel (Norddeutsche Orgelakademie), Jean Beyer (Lyon), David Titterington (London) und Jon Laukvik (Stuttgart). 1999 war er Finalist beim Internationalen Orgelwettbewerb in Dublin. Einladungen zu Orgelkonzerten folgte er an große Instrumente in den Niederlanden, Deutschland, Dänemark, Schweden, Österreich, Tansania und Japan. Nach dem Kapellmeisterexamen erhielt er einen Lehrauftrag für Korepetition im Studiengang Gesang/Musiktheater, arbeitete mit beim Berliner Staats- und Domchor und war Kantor an St. Borromäus in Berlin-Grunewald. 2003 übernahm er die Stelle des Kantors an der historischen Abteikirche St. Nikolaus in Brauweiler mit einer intensiven Chorarbeit mit verschieden Chören; seit 2009 leitet er zugleich den Städt. Chor Leverkusen. Er plant und organisiert seit 2003 die Reihe der Orgel- und Kirchenkonzerte in Brauweiler und übernahm 2008 den Vorsitz im Künstlerischen Beirat des Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V. mit der Verantwortlichkeit für dessen Konzertprogramm. VIGNEAU, Prof. Kevin | Albuquerque / New Mexico (USA): Oboe Der Professor für Oboe an der University of New Mexico blickt auf eine ungewöhnliche internationale Karriere als Orchestermusiker, Kammermusiker und Solist zurück. Er ist der erste Oboist des Nationalen Symphonieorchesters von New Mexico und erster Solist für Englisch Horn an der Oper von Santa Fe. Der in Massachusetts geborene Musiker studierte an der Boston University und erwarb anschließend alle Diplome seines Fachs an der Yale School of Music bei Ronald Roseman. 1986–1990 war er erster Oboist beim Städtischen Symphonie Orchester Kapstadt und 1993–96 beim Orchestra Metropolitana in Lissabon. In der Folge wirkte er beim Orchester der Oper Boston, beim New Hampshire und New Haven Symphonie Orchester sowie beim ALEA III Contemporary Music Ensemble mit und nahm am berühmten Tanglewood Music Festival teil. Er ist mit dem spanischen Orquestra del Principado de Asturias und dem Granada Orquestra aufgetreten, legte Einspielungen bei EMI, Centaur und anderen Labels vor und erhielt zahllose Einladungen zu internationalen Festivals und Konzerten in Mittel- und Südamerika, Europa und Südafrika. Als Kammermusiker war er beim Banff Festival, beim Rundfunkorchester Südafrika und bei diversen bedeutenden Kammerformationen eingeladen. Vigneau ist Mitglied des New Mexico Wind Ensembles, des Trio New Mexico und als Professor für Oboe an der University of New Mexico zugleich Direktor aller dortigen Ensembles-in-Residence. ZIETHEN, Marc | Frankfurt: Violoncello Marc Ziethen begann das Cellospiel im Alter von neun Jahren und errang während der Schulzeit bereits mehrfach Preise bei Jugend musiziert und bei den Auswahlspielen des Deutschen Tonkünstlerverbandes. Nach dem Abitur studierte er zunächst Schulmusik, Instrumentalpädagogik und Philosophie an der Musikhochschule Köln und an der Universität zu Köln. Anschließend absolvierte er ein Cellostudium und erwarb das künstlerische Diplom an der Musikhochschule Münster. Die Mitwirkung in unterschiedlichen Orchestern (RIAS-Jugendorchester, Junge Deutsche Philharmonie, Sinfonieorchester Münster u. a.) führte ihn in renommierte Konzertsäle Europas, u. a. in die Berliner und die Stettiner Philharmonie, den Sendesaal des Polnischen Rundfunks Warschau und die Mezquita in Cordoba. Marc Ziethen widmet sich immer wieder der zeitgenössischen Musik und realisierte Uraufführungen verschiedener Komponisten wie u. a. Pei-Yu Shi, Felix Werder, James Hullick, Jürg Baur und Johann Lütter. Für sein Engagement wurde er 2003 mit dem Förderpreis der Johann-Lütter-Stiftung Heinsberg ausgezeichnet. Er ist neben kammermusikalischen und solistischen Tätigkeiten seit 2007 Solocellist im Sinfonieorchester Bergheim und im Raum Frankfurt/Main pädagogisch tätig. ZIETHEN, Prof. Peter | Frechen: Bariton Der Bariton Peter Ziethen erhielt seine Ausbildung an der Kölner Musikhochschule bei Prof. Peter Witsch. Nach der Künstlerischen Reifeprüfung „mit Auszeichnung“ und dem Konzertexamen folgten Studien bei Christa Schwarz- Walther, Prof. Clemens Glettenberg, Prof. Erika Köth sowie die Teilnahme an der Internationalen Sommerakademie Mozarteum Salzburg bei Prof. Hubert Giesen. Gegenwärtig ist er Professor für Gesang an der Hochschule für Musik Detmold. Zuvor war er sowohl einige Jahre als Gastprofessor an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien sowie an der Musikhochschule Münster tätig. Zugleich leitet er die Landesmusikakademie NRW in Heeg bei Münster. Seine Karriere als Konzert- und Opernsänger erstreckt sich über die ganze Welt: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Belgien, Holland, Italien, Spanien, Polen und andere Länder in Europa. Als Sänger und auch als Leiter von Meisterklassen folgte er Einladungen nach Nord- und Südamerika, Asien, Afrika, Australien und Neuseeland. Mit seiner Ehefrau Gerda Ziethen-Hantich trat er als Lied-Duo mit einem Repertoire von der Klassik bis zur zeitgenössischen Musik auf. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Neue Musik mit zahlreichen Uraufführu n g en. Viele Komponisten, unter anderem James Hullick, dessen Bruchlandung | Hungerlupe | Suckle für Stimme, Violoncello und Klavier Peter Ziehten bei S T R E A M S interpretieren wird, widmeten dem Bartion ihre Werke. Darüber hinaus liegen Rundfunk-, TV- und CD-Aufnahmen vor. ZIETHEN-HANTICH, Gerda | Frechen: Klavier Gerda Ziethen-Hantich entwickelte eine sehr aktive Konzerttätigkeit mit den Schwerpunkten Liedbegleitung und Kammermusik. Viele namhafte Sänger und Instrumentalisten sind ihre Partner auf dem Konzertpodium, bei Rundfunk-, CD- und Schallplattenaufnahmen. Ein besonderer Schwerpunkt in ihrem Repertoire liegt im Bereich der Neuen Musik. In vielen Uraufführungen – auch speziell ihr gewidmeter Werke – setzt sie sich für zeitgenössische Komponisten ein. Darüber hinaus gab Gerda Ziethen-Hantich Konzerte und Meisterkurse in Deutschland, Österreich, Belgien, Holland, Frankreich, Polen, den USA, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland. Lehraufträge hatte sie an der Kölner Musikhochschule und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien inne. Sie erhielt ihre Ausbildung als Pianistin und Liedbegleiterin an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien bei Prof. Hauser und an der Hochschule für Musik Köln bei den Professoren H. Schmidt-Neuhaus und W. Hecker. 41 Abtei Brauweiler Die Abtei Brauweiler Aufgaben, Ziele und Vorhaben Abteik irch e St. Nikolaus f r ie ds t r aße Zur Planung, Abstimmung und Durchführung eines vielfältigen Kulturprogramms in der ehemaligen Benediktinerabtei wurde der Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V. ins Leben gerufen, dem neben den Trägern der Abtei und der Abteikirche, dem Landschaftsverband Rheinland und der Katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus Brauweiler, die Stadt Pulheim und die Evangelische Kirchengemeinde Brauweiler als geborene Mitglieder angehören. Der Freundeskreis will auch materiell zur Pflege und Ausgestaltung der Abtei und vor allem der Abteikirche als überragendem Kulturdenkmal beitragen. Ehren Freundeskreis Abtei Brauweiler Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V. Äbtes aal Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich 30 € (Eheleute 40 €); für Schüler, Studenten, Auszubildende 15 €. Vorstand Vorsitzender: Stv. Vorsitzender: Schatzmeister: Stv. Schatzmeister: Geschäftsführer: Marienhof (Kreuzgang) Prälaturho f Dr. Karlheinz Gierden Günter Schlatter Alois Schlaus Stephan Tiefenthal Dr. Peter Weber Kaiser saal Geborene Mitglieder Milena Karabaic M.A. (Landschaftsverband Rheinland) Florian Herpel (Stadt Pulheim) Pfr. Peter Cryan (Kath. Kirchengemeinde St. Nikolaus Brauweiler Herwig Schuster (Ev. Kirchengemeinde Weiden-Brauweiler) Wolfgang Westkamp (Leiter der Abteiverwaltung) Dr. Alfons W. Biermann (Ehrenvorsitzender) Wir tschaf tsh of Beisitzer Horst Grosspeter Dr. Jürgen Rolle Karl-Heinz Roll Lothar Weinmiller Dr. Wilhelm Zimmermann Kuratorium Vorsitzender: Dr. Jürgen Rüttgers, MdL, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Künstlerischer Beirat Vorsitzender: Stv. Vorsitzender: Literatur: Musik: Kunst: Michael Utz Dr. Alfons W. Biermann Ellen Schönfeld Prof. Falko Steinbach Prof. Dr. Frank Günter Zehnder Bankverbindung Kreissparkasse Köln, BLZ 370 502 99 Konto 0156 000 611 44 Anreise nach Brauweiler Mit dem Bahn und Bus: von Hbf. Köln: S-Bahn Köln - Düren (S12) bis Bahnhof Lövenich, dort Bus 961 bis Haltestelle Brauweiler Kirche oder: von Hbf. Köln: RB Köln - Mönchengladbach bis Bahnhof Pulheim, dort Bus 980 bis Haltestelle Brauweiler Kirche Mit dem PKW: über den Kölner Autobahnring zum Kreuz KölnWest, dort über die A1 bis Abfahrt K - Löwenich (Nr. 103); von dort über die B55 (Aachener Str.) stadtauswärt bis Kreuzung Bonnstr, hier die rechte Ausfahrt Richtung Brauweiler. Den zentralen Parkplatz auf dem Abteigelände erreichen Sie über die Von-Werth-Str. (P3) nördlich der Abteikirche. 45 Festivalbüro Informationen Sophia Herber M.A., gemeinsam mit Studierenden der Universität zu Köln, Eva-Maria Beckmann M.A., David Kotkowski, und ehrenamtliche Helfer des Freundeskreises Abtei Brauweiler e. V. Anschrift: Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V. Ehrenfriedstr. 19 50259 Pulheim Tel. (0 22 34) 98 54 240 Fax. (02 21) 82 84 26 33 e-Mail: [email protected] www.abtei-brauweiler.de www.rulands-zehnthof.de Bürozeiten der Geschäftsstelle: Mo, Di 9.30 – 12.00 Uhr Mi 9.00 – 14.00 Uhr Di, Do 13.30 – 16.00 Uhr Zehnthofstr. 3 50259 Pulheim Dansweiler Tel: 02234 / 82 883 Fax: 02234 / 82885 [email protected] Während des Festivals: Fr, Sa 9.30 – 12 Uhr u. 13.30 – 16 Uhr Während des Festivals finden Sie uns auch vor dem Kaisersaal der Abtei Brauweiler. Tickets und Reservierungen Freier Eintritt für Vorträge und Installationen. Tickets für die Konzerte: Regulär Mitglieder FAB K 1 17 € 14 € 5€ K 2, 3, 5 13 € 10 € 5€ K 4 10 € 7 € 5€ Abo 45 € 30 € 20 € Vorverkaufsstellen: Bücherstube Brauweiler Buchhandlung Gisela Brand Buchladen Widdersdorf Moewes – Buchhandlung Buchhandlung Lautz KG Mathildenstr. 6 Bahnstr. 133 Hauptstr. 37 Venloer Str. 125 Aachener Str. 624 Schüler / Studenten 50259 Pulheim 50858 K.-Weiden 50859 K.-Widdersdorf 50259 Pulheim 50226 Fr.-Königsdorf i n t e r n at i o n a l e s f e st i v a l n e u e r M us i k 2 0 1 0 S t r e ams — S t r ö mu n g e n Abonnementbestellung: 5 Ko n ze r te – 15. b is 18 . A p r i l 2010 Tel. (0 22 34) 8 32 02 Tel. (0 22 34) 7 44 07 Tel. (02 21) 50 60 792 Tel. (0 22 38) 8 37 30 Tel. (0 22 34) 2 01 62 26 Abendkasse: jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn. Reservierungen und Abo-Bestellungen: sind jederzeit in der Geschäftsstelle telefonisch möglich. Für Abo-Bestellungen steht Ihnen die Bestell-Postkarte auf der folgenden Seite zur Verfügung. Bitte überweisen Sie den Gesamtbetrag sofort mit der Bestellung auf folgendes Konto: Konto-Nr. 0156 000 611 / Kreissparkasse Köln, BLZ 370 502 99. Verwendungszweck: „Abo Streams 2010“ 46 D e r Ve r s a n d d e r A b o - K a r te n e r f o l g t n a c h Z a h lu n gs e in g a n g a n d i e r ü c k s e i t i g a n g e g e b e n e Ad re s s e. Anzahl á 45,- € Anzahl á 3 0 , - € (M i tg l i e d e r Fre u n d e sk re is A b te i B r a u w e i l e r e.V.) Anzahl á 2 0 , - € (S c h ü l e r, St u d e nte n) Gesamt € O r t , D a t u m Unterschrift Impressum Herausgeber: Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V. 2010 Text und Redaktion: Dr. Alfons W. Biermann Sophia Herber M.A. Eva-Maria Beckmann M.A. Grafische Gestaltung: n i t z w e r k . 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