streams - Collegium musicum

Transcrição

streams - Collegium musicum
Inter nationa les Festiva l Neuer Musik 2010
s t r e a m s
—
S t r ö m u n g e n
A k tuelle Strömungen säkularer und spir itueller Musik
K o n z e r t e , A u s s t e l l u n g e n , Vo r t r ä g e , B e g e g nu n g e n
A b t e i B r a u w e i l e r
1 5. — 1 8. 0 4. 2 0 1 0
F r e u n d e s k r e i s A b t e i B r a u w e i l e r e .V.
Veranstalter
Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V. 2010
Vorsitzender: Dr. Karlheinz Gierden
Schirmherr
Dr. Jürgen Rüttgers
Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
Idee und wissenschaftliche Planung
Dr. Alfons W. Biermann
Prof. Falko Steinbach
Künstlerische Leitung
Prof. Falko Steinbach
Michael Utz
Organisation
Dr. Alfons W. Biermann in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V.
Dr. Peter Weber, Eva-Maria Beckmann M.A., David Kotkowski
und dem Collegium musicum der Universität zu Köln, Sophia Herber M.A.
Realisation in Zusammenarbeit mit
LVR, Abteiverwaltung
Wolfgang Westkamp und Mitarbeiter
Kath. Pfarrgemeinde St. Nikolaus Brauweiler
Gerardo Pomponio
Förderung
Land Nordrhein-Westfalen
Landschaftsverband Rheinland
Kunststiftung NRW
Projektförderung:
Australian Council for the Arts, Arts Victoria
Die Landesregierung
Nordrhein-Westfalen
Grußwort
Mit dem Internationalen Festival Neue Musik
– S T R Ö M U N G E N möchte der
Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V. einen erneuten Beitrag zur Erschließung und Rezeption
zeitgenössischer Musik leisten. Wie schon die
beiden ersten Veranstaltungen (1992 „Urklänge“ mit Johannes Fritsch und Norbert Rodenkirchen; 2001 „Tage Neuer Musik“ mit Mauricio
Kagel und Falko Steinbach) dient auch das dritte Festival der Erschließung und Erweiterung
des Verständnisses für zeitgenössische Musik.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei – der
Bedeutung und dem Ambiente der Abtei Brauweiler angemessen – auf der spirituellen und
sakralen Musik.
STREAMS
Erstklassige Konzerte und Vorträge stellen
internationale Strömungen heutigen Musikschaffens lebendig vor. Komponisten aus zehn
Ländern und vier Kontinenten, deren Werke zur
Aufführung gebracht werden, sind beim Festival selbst anwesend und stehen für Fragen des
Publikums bereit. Sie kommen aus Osteuropa
wie Russland, Weißrussland oder der Slowakei,
andere besonders wichtige Vertreter aus Westeuropa wie Italien, Frankreich und Deutschland,
aus Asien, den USA und sogar Australien nach
Brauweiler. In fünf moderierten Konzerten stehen viele Ur- und Erstaufführungen auf dem
Programm, darunter acht Welturaufführungen,
welche die Komponisten als ihre Beiträge eigens zum Festival S T R E A M S eingereicht oder
komponiert haben.
Wichtiger Teil des Festivals ist darüber hinaus
eine öffentliche Akademie mit vier (deutschsprachigen) Vorträgen renommierter Fachleute
zu Fragen der Neuen Musik, die einen weiteren
internationalen Austausch zwischen Komponisten, Fachkennern und Publikum ermöglicht.
Zwei Ausstellungen mit Klanginstallationen aus
den USA und Australien begleiten das Festival
und zeigen anschaulich die interdisziplinären
Verknüpfungen zeitgenössischer Musik mit anderen Kunstdisziplinen.
Idee und Planung für dieses überregional wirkende Ereignis gehen wieder auf meinen Vorgänger Dr. Alfons Biermann, einen Kenner und
Anwalt der zeitgenössischen Musik im Freundeskreis, und auf Prof. Falko Steinbach, Mitglied
unseres künstlerischevn Beirats, zurück, der seit
1999 an der Universität von New Mexiko in Albuquerque lehrt und als Komponist und Pianist
zeitgenössischer Musik international bekannt
ist.
Der Ministerpräsident des Landes NordrheinWestfalen, Herr Dr. Jürgen Rüttgers, unterstreicht durch seine Schirmherrschaft die Bedeutung unserer Veranstaltung, die sich auf das
Engagement von vielen engagierten Menschen
stützen darf. Dafür sind wir außerordentlich
dankbar!
So geht ein herzliches Dankeschön an das Collegium musicum der Universität zu Köln, die
verschiedenen Kammerensembles und international herausragenden Solisten, die das Festival
aus Freundschaft und Liebe zur gemeinsamen
Sache durch ihr hochherziges Entgegenkommen erst ermöglicht haben.
Ohne solide finanzielle Grundlagen ist ein Festival dieser Art bekanntermaßen nicht realisierbar.
Unser herzlicher Dank gilt in besonderer Weise dem Landschaftsverband Rheinland, dem
Land NRW und der Kunststiftung NRW für ihre
großzügige Förderung. Ebenso danken wir den
Sponsoren, die durch ihre Unterstützung einzelne Festivalbeiträge aus den USA und Australien
erst ermöglicht haben.
Dr. Karlheinz Gierden
Vorsitzender Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V.
1
Editorial
Leitgedanken
„Mein e Sp rach e ve rste ht ma n(Joseph Haydn)
du rc h die ga nz e We lt.“
Die Sprache der Musik hat die Völker der Welt
zu allen Zeiten über alle Grenzen und Systeme,
Länder und Kontinente hinweg miteinander verbunden und den Menschen in tiefer Bedrängnis
Trost und ein Gefühl der Verbundenheit und
Menschlichkeit gegeben. Flöten aus Röhrenknochen aus Höhlen der Steinzeit (35.000 v.
Ch.) belegen das Urbedürfnis der Menschen
nach musikalischer Ausdrucksfähigkeit und
Verständigung untereinander. Die Trompeten
von Jericho bezeugen die Macht der Musik in
kriegerischer Auseinandersetzung wie die Harfe Davids ihre heilende Kraft gegen Depression
und Niedergeschlagenheit seines Königs. Die
biblisch bezeugte Wirkung der Musik als Medium kultischer Riten findet ihre Entsprechung in
allen Kulturen, Kulten und Religionen der Welt.
Mehr als uns heute bewusst ist, liegt der Ursprung der Musik also in spiritueller Erfahrung
und kultischem Ritus begründet.
Im Europa des hohen Mittelalters wurde mit der
Unterscheidung zwischen musiqua antiqua und
musica nova im 14. Jh. ein Stilwandel bezeichnet, der den Prozess einer allmählichen Lösung
aus der liturgischen Gebundenheit hin zu einer
Verselbständigung bzw. Emanzipation vom religiösen Kultus eingeleitet hat. Diese Entwicklung erreichte einen neuen Höhepunkt in der
experimentellen Musik der Wiener Avantgarde
zu Beginn des 20. Jh. um Arnold Schönberg, Alban Berg, Anton von Webern, Hanns Eisler oder
Ernst Krenek und führte 1919 zur neuen Bewertung des Begriffs Neue Musik dieser neuen ästhetischen Bewegung in der Musik durch den
Musikjournalisten Paul Bekker. (Es war die Zeit
des Expressionismus und der Abstraktion in der
bildenden Kunst.)
Unmittelbar nach dem Ende des Weltkrieges
setzte diese im Nationalsozialismus erstickte Bewegung 1946 mit den Donaueschinger
Musiktagen und 1951 mit den Internationalen
2
Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt erste
Akzente. Es war dies zugleich der Beginn einer
Institutionalisierung: Von nun an veranstalteten
Institute bzw. Rundfunkanstalten regelmäßig
wiederkehrende Symposien oder Konzertreihen, wie z.B seit 1969 die vom WDR mitgetragenen Wittener Tage Neuer Musik.
Die „Säkularisierung der Musik“ hat es in den
buddhistischen, hinduistischen oder konfuzianischen Ländern Asiens wie in der islamisch
geprägten Hemisphäre nicht gegeben. Vielmehr zeugt die stilistische Besonderheit der
Musik jener Völker – wie auch der Stämme und
Völker Afrikas u. a. – von der unbeeinflussten
Eigenständigkeit ihrer ursprünglichen Kultur.
Gleichwohl ist der Austausch und die weltweit
wechselseitige Befruchtung wie die gleichzeitige stilistische Vielfalt heute sinnfälliger wie
nie zuvor. In Amerika wird diese Tendenz repräsentiert durch Einflüsse indianischer Musik
in die Neue Musik, in Australien durch die der
Aborigines.
Als zwei Beispiele für interdisziplinäre und interkulturelle Befruchtung stehen im Festival die
beiden Klanginstallationen/Ausstellungen „encounter“ von Hee Sook Kim/Christopher Shultis
aus den USA und „swarmlings“ von James Hullick aus Melbourne/Australien. Die ästhetischen
Stilmittel und Arbeitsweisen der Schöpfer zeitgenössischer Musik sind heute mindestens so
vielfältig wie die der bildenden Künstler und
Literaten.
Leitgedanke des Brauweiler Festivals S T R E A M S
ist es, verschiedene Strömungen aus der Vielfalt
der heutigen Musikwelt aufzuzeigen wie die
weltweite Offenheit und Grenzüberschreitung
in der Musik seit der Mitte des 20. Jahrhunderts:
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und mehr
noch seit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor
20 Jahren ist die Welt enger zusammengerückt.
Seitdem sind im Osten unterdrückte Komponisten spiritueller Musik im Westen erst allmählich
entdeckt worden, wie die große Sophia Gubaidulina aus Russland oder Arvo Pärt aus Estland.
Technischer Fortschritt und Globalisierung –
insbesondere die neuen Kommunikationsmedien – haben dazu beigetragen, Gegensätze und
Unterschiede zwischen Ost und West wie zwischen Völkern und Kulturen zu überwinden.
Mit der Einladung bekannter Komponisten, Wissenschaftler und Künstler aus den Leidensvölkern des Krieges möchten wir zugleich ein Zeichen der Versöhnung und der gegenseitigen
Verständigung setzen. So bedeutende Musikschaffende wie Dimitri Schostakovitsch, Sofia
Gubaidulina in Russland oder die Polen Lutoslawski, Penderecki, Baird oder Gorecki sind wie
viele andere im Osten zugleich zu Symbolfiguren für die Freiheit des Geistes und der Kultur
und für die Überwindung von politischen Grenzen und Systemen geworden. Sie haben durch
ihr Schaffen wesentlich zu einer neuen Spiritualität der Musik beigetragen.
Die neue Sakralmusik bzw. Kirchenmusik wird
so auch im Vergleich zu anderen Veranstaltungen der Neuen Musik einen wesentlichen
Teil des Festivals einnehmen. Hierzu lädt das
Ambiente der historischen Abtei Brauweiler, in
der über acht Jahrhunderte hinweg liturgischer
Choralgesang und Orgelspiel den Tagesablauf
bestimmten, in besonderer Weise ein. Nach
den großen Klassikern Bach, Händel und Mozart
haben bedeutende Komponisten des 19. und
20. Jahrhunderts (Olivier Messiaen) bis heute
nach einer Erneuerung der traditionellen kirchlichen Musik gesucht. Unter den Zeitgenossen
gehören vor allem die Polen Penderecki und
Gorecki wie der Kölner Karlheinz Stockhausen
zu den großen Protagonisten einer neuen liturgischen Musik des 20. Jh. Seit dem Ende der
stalinistischen Diktatur tritt im Raum der orthodoxen Liturgie eine neue Sprache liturgischer
Musik hervor, die von der Folklore gespeist und
von der spirituellen Musik der Vergangenheit
und Gegenwart inspiriert ist. Fünf Organisten
und zugleich profilierte Komponisten neuer Kirchenmusik aus allen Regionen Europas stellen
ihre neuesten Werke vor.
Musik nicht nur für seine Mitglieder und interessierte Besucher. Sie richtet sich insbesondere
an Studenten, Schüler und interessierte Laien,
denen die anwesenden Komponisten und Wissenschaftler durch die Moderation der aufgeführten Werke und durch ergänzende Vorträge
einen unmittelbaren Zugang zu den neuen
Wegen der heutigen Musikschaffenden ebnen
möchten. An der Aufarbeitung der entstandenen Wissenslücken zwischen Ost und West im
neueren Musikleben hat neben vielen anderen
in Osteuropa insbesondere die Akademie der
Wissenschaften Weißrusslands in Minsk besonderen Anteil, welche durch deutschsprachige
Vorträge von zwei exponierten Wissenschaftlerinnen auf dem Symposium vertreten sein wird
16 profilierte Komponisten aus 10 Ländern und
4 Kontinenten haben ihre Teilnahme am Festival zugesagt und bringen ihre neuesten Werke
mit – darunter eine große Zahl an Welturaufführungen, die sie eigens für das Festival geschrieben haben. Sie kommen aus den Ländern
Osteuropas wie Russland, Weißrussland, Polen
und der Slowakei, andere besonders wichtige
Vertreter aus Westeuropa wie Italien, Frankreich
und Deutschland, aus den USA, aus Malaysia
und Australien. Zur Aufführung kommen fünf
Konzerte. Das Eröffnungskonzert spielt das
S T R E A M S Festival Orchester unter Leitung
des Dirigenten Christoph Maria Wagner. Für
das abschließende Kirchenkonzert konnte das
Collegium musicum der Universität zu Köln unter Leitung von dessen Musikdirektor Michael
Ostrzyga gewonnen werden.
Einige Komponisten werden ihre Werke in den
Gesprächskonzerten selbst spielen. Mit dieser
Praxis möchten wir zugleich die alte Tradition
wieder beleben, wonach die Komponisten ihre
Werke wieder selbst aufführen oder begleiten
(wie einst in den Hauskonzerten der Romantiker und sogar in den Kreisen um Arnold Schönberg u. a.), um jedem Werk ein Stück an Originalität und Selbstverständnis seines Schöpfers
mitzugeben.
Falko Steinbach und Alfons W. Biermann
(Idee und wissenschaftliche Planung)
Der Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V. versteht diese öffentliche Veranstaltung zugleich
als eine Lernwerkstatt der zeitgenössischen
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Übersicht
Donnerstag
19 Uhr
Eröffnung des Festivals
15. April 2010
im Kaisersaal der Abtei
Begrüßung und Einführung
Dr. Karlheinz Gierden, Köln
Vorsitzender des Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V.
20 Uhr Eröffnungskonzert
im Kaisersaal der Abtei
Vorstellung und Einführung in die Installationen
Sophia Herber M.A., Köln
Encounter von Hee Sook Kim und Christopher Shultis
Swarmlings von James Hullick
Prof. Falko Steinbach, Albuquerque
Künstlerischer Leiter und Moderator
Seite 24
Seite 25
With the Streams Seite 10
Konzert für Streichorchester
Freitag
10 Uhr
Akademie im Äbtesaal
Begrüßung und Einführung
Neue Kirchenmusik im Prof. Falko Steinbach
16. April 2010
internationalen Vergleich 10. 30 Uhr
Vortrag Prof. Dr. Tatsiana Mdzivani Seite 12
Akademie der Wissenschaften, Minsk
12 Uhr
Vortrag
Prof. Martin Chr. Redel
Seite 13
Hochschule für Musik, Detmold
Heterophonie Seite 14
17 Uhr
Kammerkonzert
im Kaisersaal der Abtei
Konzert für Solo-Instrumente
Canzones Seite 16
20 Uhr
Kammerkonzert
im Kaisersaal der Abtei
Konzert für Solo-Instrmente und Stimme
Samstag
10 Uhr
Akademie
Moderation
17. April 2010
im Äbtesaal
Prof. Falko Steinbach
10.15 Uhr
Vortrag
Prof. Christopher Shultis Seite 18
University of New Mexico, Albuquerque 11.30 Uhr
Vortrag
Dr. Galina Tsmyg
Seite 19
Akademie der Wissenschaften, Minsk 14 Uhr
Führung durch die Abtei
Stud.-Dir. i.R. Jürgen Böhmer, Pulheim-Brauweiler
in englischer Sprache
Meditationes Seite 20
20 Uhr Orgelkonzert
in der Abteikirche
Sonntag
17 Uhr
18. April 2010
4
Kirchenkonzert
in der Abteikirche Spero Lucem Konzert für Solisten, Solo-Instrumente und gemischten Chor
Seite 22
5
Streams - Strömungen
Komponisten
Mitwirkende
Nicolas Bacri, Paris
(Frankreich)
Massimo Berzolla, Piacenza
(Italien)
Wilfried Maria Danner, Köln
(Deutschland)
James Hullick, Melbourne/Victoria
(Australien)
Olga Kroupová, Bratislava
(Slowakei)
Vyachaslaw Kuznyatsow, Minsk
(Weißrussland)
Alexander Litvinovsky, Minsk
(Weißrussland)
Chong Lim Ng, Kuala Lumpur,
(Malaysia)
Michael Ostrzyga, Köln
(Deutschland)
Martin Ch. Redel, Detmold
(Deutschland)
Barbara Rettagliati, Florenz
(Italien)
Christopher Shultis, Albuquerque /
New Mexico (USA)
Falko Steinbach, Albuquerque /
New Mexico (USA)
Marina Voinova, Moskau
(Russland)
Christoph Maria Wagner, Köln
(Deutschland)
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Installationen
Hee Sook Kim, Haverford / Pennsylvania
(USA)
gemeinsam mit
Christopher Shultis, Taos / New Mexico
(USA)
James Hullick, Melbourne / Victoria
(Australien)
Matineevorträge
Prof. Dr. Tatsiana G. Mdzivani, Minsk
(Weißrussland)
Akademie der Wissenschaften Weißrusslands,
Direktorin der Abteilung Musik und Kunst
Prof. Martin Christoph Redel, Detmold
(Deutschland)
Hochschule für Musik Detmold
Prof. Christopher Shultis, Albuquerque /
New Mexico (USA)
Regents Professor of Music an der
University of New Mexico
Dr. Galina Tsmyg, Minsk
(Weißrussland)
Akademie der Wissenschaften Weißrusslands,
Abteilung Musik und Kunst
Musiker
Flöte: Christiane Menke, Köln
(Deutschland)
Ursula Groten, Köln
(Deutschland)
Blockflötenquartett St. Agnes, Köln
(Deutschland)
Klavier: Vyachaslaw Kuznyatsow, Minsk
(Weißrussland)
Thomas Mombaur, Ettringen
(Deutschland)
Falko Steinbach, Albuquerque /
New Mexico (USA)
Christoph Wagner, Köln
(Deutschland)
Gerda Ziethen-Hantich, Frechen
(Deutschland)
Oboe: Kevin Vigneau, Albuquerque /
New Mexico (USA)
Klarinette: Andy Miles, Köln
(Deutschland)
Orgel: Massimo Berzolla, Piacenza
(Italien)
Ulrich Grosser, Arnsberg
(Deutschland)
Margarete Hoppe, Köln
(Deutschland)
Evgenya Krivitskaya, Moskau
(Russland)
Michael Utz, Brauweiler
(Deutschland)
Johannes Trümpler, Maria Laach
(Deutschland)
Bassklarinette: Thomas Adamsky, Köln
(Deutschland)
Fagott: Jörg Steinbrecher, Köln
(Deutschland)
Percussion: Tibor Herczeg, Köln
(Deutschland)
Jürgen Karle, Ober-Ramstadt
(Deutschland)
Violine: Elisabeth Polyzoides-Baich, Köln
(Deutschland)
Sopran: Marlene Mild, Nürnberg
(Deutschland)
Viola: Demetrius Polyzoides, Köln
(Deutschland)
Bariton: Peter Ziethen, Köln
(Deutschland)
Violoncello:
Judith Ermert, Gent
(Belgien)
Marc Ziethen, Frankfurt
(Deutschland)
Orchester:
S T R E A M S Festival Orchester
Dirigent: Christoph Maria Wagner, Köln
(Deutschland)
Kontrabass: Henning Rasche, Köln
(Deutschland)
Chor: Kammerchor des Collegium musicum
der Universität zu Köln
Dirigent: Michael Ostrzyga, Köln
(Deutschland)
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Eröf f nungskonzer t
Konzert
Donnerstag | 20 Uhr | Kaisersaal der Abtei
15.04.
„W ith the Str eams“
Konzer t f ür Streichorchester
A lexander Lit v inovsk y, Minsk
aus : Tales of the Magic Tree, 2001 (DE)
With the Streams – Steps Upwards – Bronze Statue
Barbara Ret tagliati, Florenz
Il Castello d'Este, 2004 (DE)
Hommage an Bruno Bettinelli
Le carceri – Il salone dei giochi – Il giardino segreto – Notte alla torre dei leoni
Chong Lim Ng, Kuala Lumpur
Amorphous für Streichorchester, 2009/10 (UA)
Mar tin Chr istoph Redel, Detmold
Les Adieux op. 61, 2006 (DE)
Hommage an György Ligeti
Nicolas Bacr i, Par is
Concerto amoroso op. 80 No 2,
»le printemps« 2004/05 (DE)
Für Violine, Oboe und Streichorchester
Violine: Demetrius Polyzoides | Oboe: Kevin Vigneau
STR E A MS Festival Orchester
Chr istoph Mar ia Wagner
Leitung:
Tickets: K 1
17 € / 14 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten)
Vorträge
Freitag | 10 Uhr | Äbtesaal | Eintritt frei
Freitag | 11.30 Uhr | Äbtesaal | Eintritt frei
16.04.
16.04.
Prof. Dr. Tatsiana Mdzivani
Akademie der Wissenschaften, Minsk /
Weißrussland
Prof. Martin Christoph REDEL
Hochschule für Musik, Detmold
Happening und Instrum entalthe ater –
Prinzip ien des Rationa len und des
Irrationalen in der Musik heute.
Das 20. Jahrhundert führt zu einer grundlegenden Veränderung der Weltkunstkultur. Es ist das
Jahrhundert der Durchsicht und Neubewertung
von bis dahin angesammelten Werten, das Jahrhundert der Bildung eines neuen ästhetischen
Paradigmas und einer neuen künstlerischen
Weltanschauung. Einen besonderen Platz in der
Kultur dieser Zeit nimmt die europäische Musikavantgarde (Alban Berg, Schönberg, Webern)
ein, welche die nichtklassische Musikkonzeption entwickelt hat. Ihr Wesen wird bestimmt
durch eine neue Rationalität, die sich im Inhalt
der Musik, im Gestaltsystem, in der Form, der
Kompositionslogik und in den Eigenschaften
des Musikstoffes äußert.
Die nichtklassische Rationalität bzw. Neorationalität ist die Rationalität, der die Idee der
neuen Tonhöhe, der neuen Ordnung und des
Bindungssystems von Elementen sowie der
nichtklassischen Weltauffassung (Musikavantgarde der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts)
zugrunde liegen. Die neue nichtklassische Rationalität ist die Rationalität, die auf die Vielheit von rationellen Komponenten und auf die
Nichtlinearität gerichtet ist und deren Struktur
die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Zufälligkeit beinhaltet, was wiederum die Erweiterung
der Musikgrenzen verursacht hat (Musikavantgarde der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts).
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Der Ausbau des Musikalischen hat sich vor allem in den neuen Musikgenres verkörpert: im
Instrumentaltheater, im Happening, in Environments, Performances, Aktionen und Installationen. Die Besonderheit dieser Genres besteht in
ihrer prinzipiellen Nichtlinearität und im Rekurs
auf die eigene Idee (bzw. Erfindung).
Das Happening positioniert sich als ein Sein
besonderer Art oder als ein Musikzustand in
seinem unmittelbaren und sogar synkretischen
Kontakt mit dem Lebensraum und der unvorhersehbaren Wirklichkeit Inory (1974) von Karlheinz Stockhausen (1928–2007), Der Dampfer
fährt am Hafen vorbei, Das blaue Heft von Edison Denissow (1928–1996)).
Das Instrumentaltheater ist eine Art – Musikinstrumente übergreifende – Vorstellung mit den
Musikern als Schauspielern. Der Interpret übt
dabei die Funktion des verbalen Kommentators
von (eigenen) Gefühlen und Emotionen aus.
Im Großen und Ganzen haben sich in den neuen Musikgenres drei Typen unterschiedlicher
Verhältnisse zwischen dem Rationalen und
dem Irrationalen entwickelt: Erster Typ: Ein
Übergewicht des Rationalen gegenüber dem
Irrationalen (Formeln, Strukturen, Serien, Reihen); zweiter Typ: Ein Übergewicht des Irrationalen gegenüber dem Rationalen (aleatorische
Kompositionen, Happenings etc.); und dritter
Typ: Die gleichgewichtige Entsprechung des
Rationalen und Irrationalen im Instrumentaltheater (z. B. bei Mauricio Kagel u. a.). Das Hauptmerkmal der nichtklassischen Neuesten Musik
ist das Selbst-Prinzip, das eigenschöpferische
System des Komponisten (Selbststrukturierung,
Selbstorganisation).
„De Natura Sonoris“ –
Die „Polnis che Schule“ der 1960er Jahre
(Tadeus z Baird – Witold Lutosla wski –
Krzysztof Pendere cki)
Die Bezeichnung Polnische Komponistenschule
wurde Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, vor allem durch die deutsche Musikkritik,
popularisiert. Der Terminus ist entstanden, um
einen spezifischen Stil der polnischen Musik zu
benennen, in welcher die Klangfarbe in hervorgehobener Form eine Grundlage der Gestaltung des Musikwerks bildet.
Die Geburt der Polnischen Komponistenschule
wurde Dank des politischen Tauwetters nach
dem Tode Stalins möglich, welches in Polen
im Jahre 1956 zu einem politischen Umbruch
geführt hatte. Damals wurden – wie der Personenkult im Bereich des politischen Lebens
– (auch) die Dogmen des sozialistischen Realismus im Bereich der Kultur abgelehnt. Eine nicht
geringfügige Bedeutung für die Entstehung
der Polnischen Komponistenschule hatte auch
die Einrichtung des Internationalen Festivals
Zeitgenössischer Musik Warschauer Herbst im
Oktober 1956.
Der Warschauer Herbst wurde zum Ort der
polnischen Erstaufführungen von Werken, die
zum Kanon der Gegenwart gehören. Er wurde
ebenfalls zu einer Manifestation neuer ästhetischer Tendenzen in der polnischen Musik. Diese
betrafen anfangs vor allem die Anwendungen
der Zwölftontechnik, später die Anwendung einer Technik, die in Polen Sonortechnik genannt
wurde und auf den Vorrang der Klangfarbe vor
allen anderen Parametern der Komposition gestützt war.
Dennoch ergaben sich in der Anwendung dieser Gestaltungsmerkmale völlig unterschiedliche und individuelle Lösungen, wie dies an exemplarischen Beispielen aus Werken von Baird,
Lutoslawski und Penderecki zu erkennen ist.
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K ammerkonzer t
Konzert
Freitag | 17 Uhr | Kaisersaal der Abtei
16.04.
„H ete rop honie“
Konzer t f ür Solo-Instr umente
Chr istoph Mar ia Wagner, Köln
Sostenutissimo für Klavier solo, 2005/06
Klavier: Christoph Maria Wagner
K rz ysztof Pendereck i, K rakau
Divertimento für Violoncello solo, 1999/2000
für Boris Pergametschikow
Violoncello: Judith Ermert
Falko Steinbach, A lbuquerque/New Mexico
Accidents für Klavier und Oboe, 2004 (DE)
Klavier: Falko Steinbach | Oboe: Kevin Vigneau
Chr istoph Mar ia Wagner, Köln
quasi canon 1:2 – 2:3 – 3:4 – 1:1
für Klavier solo, 2008/2009 (UA)
Klavier: Christoph Maria Wagner
Wilf r ied M. Danner, Köln
ombres lointaines… für Flöte solo, 2009 (UA)
Flöte: Christiane Menke
Vyachaslaw Kuznyatsow, Minsk
Heterophonie für Oboe, Violine, Viola, 1993 (UA)
Oboe: Kevin Vigneau | Violine: Elisabeth Polyzoides-Baich | Viola: Demetrius Polyzoides
Tickets: K 2
13 € / 10 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten)
K ammerkonzer t
Konzert
Freitag | 20 Uhr | Kaisersaal der Abtei
16.04.
„C anz one s“
Konzer t f ür Solo-Instumente
und Stimme
A lexander Lit v inovsk y, Minsk
Canzonetta für Violoncello unD Elektronik,
2001/2009 (DE)
Violoncello: Judith Ermert | Elektronik: Alexander Litvinovsky
Chr istopher Shultis, A lbuquerque/New Mexico
Devisidero
sechs Preludes für Klavier, 2002–2007) (DE)
Klavier: Falko Steinbach
Olga K roupová, Bratislava/Detmold
aus: Gesänge des Michelangelo
für Stimme und Klavier, 2001
Die Seele – Die Erde wartet auf das, was bald hiesig – Was kann, was soll ich noch tun?
aus: Mephisto-Lieder
für Stimme und Klavier, 1998
Ein Teil von jener Kraft (Text: J. W. Goethe)
Bariton: Peter Ziethen | Klavier: Gerda Ziethen-Hantich
Vyachaslaw Kuznyatsow, Minsk
Dedications, tiny piano elegies, 2008 (DE)
Klavier: Vyachaslaw Kuznyatsow
Chr istoph Mar ia Wagner, Köln
Vier bis fünf Geister
für Klavier zu vier Händen, 2001
Klavier: Christoph Maria Wagner und Thomas Mombaur
James Hullick, Melbourne
Bruchlandung / Hungerlupe / Suckle, 2007–2009
für Stimme, Violoncello und Klavier
Bariton: Peter Ziethen | Violoncello: Marc Ziethen | Klavier: Gerda Ziethen-Hantich
Tickets: K 3
13 € / 10 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten)
Vorträge
Samstag | 10.15 Uhr | Äbtesaal | Eintritt frei
Samstag | 11 Uhr | Äbtesaal | Eintritt frei
17.04.
17.04.
Prof. Christopher SHULTIS
University of New Mexico, Albuquerque /
USA
Dr. Galina TSMYG
Akademie der Wissenschaften, Minsk /
Weißrussland
Kontroll e und Koexistenz:
das Säkular e, das Sakrale und
das „Nichts -Dazwis chen“
Dieser Vortrag möchte die Thematik von Säkular
und Sakral beleuchten, nicht, indem die vielen
interessanten Verbindungen aufgezeigt werden, die es bei den Werken der zahlreichen am
Festival STREAMS beteiligten Komponisten gibt,
sondern, indem der Blick auf zwei Gegenüberstellungen gelenkt wird: Die eine von Friedrich
Schiller und Johann Wolfgang von Goethe, festgehalten in Schillers Über naive und sentimantalische Dichtung, die andere von Emerson und
Thoreau, die ich selbst formuliert habe.
Der Titel des Vortrags, „Kontrolle und Koexistenz“, speist sich aus dieser letztgenannten
Gegenüberstellung. Ich sehe Kontrolle und
Koexistenz als zwei unterschiedliche Wege,
Kunst mit dem kreativen Selbst des Schöpfers
zu verbinden. Entweder kontrolliert man seine
kompositorischen Materialien oder man koexistiert mit ihnen. Das kann als eine säkulare
Annäherung an die Frage gesehen werden, was
man während des Schaffensprozesses tut. Die
heute noch immer große Relevanz von Schillers
berühmter Schrift beinhaltet, so scheint mir, die
Frage von Inspiration versus Intellekt und verbindet damit Kontrolle und Koexistenz direkt
mit den Begriffen Säkular und Sakral.
Anhand eines Themas, das eine meiner Leidenschaften ist, nämlich das Wandern, schaffe ich
im Vortrag eine Verbindung zu den Plätzen,
an denen ich wandere wie Berge, Wüsten und
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Wälder, um die Kategorie des „DazwischenSeins“ zu erklären, eines Zustands, bei dem wir
Menschen „in“ der Natur sind und sie, deren Teil
wir sind, gleichzeitig kontrollieren und mit ihr
koexistieren, und bei dem wir die Option haben, uns entweder im Zentrum zu positionieren
(Emerson) oder aber an den Rändern (Thoreau).
Letzteres kann dazu dienen, die Realität des Andersseins deutlicher erkennen zu können. William Blake erlebte das als „Vision“ und ich erspüre es auf meinen Wanderungen: „Mit unseren
eigenen Augen zu sehen bedeutet Hellsehen.“
Inspiration und Intellekt als zusammengehörig,
nicht als entgegengesetzt gesehen, Schiller und
Goethe in ihrer Gegensätzlichkeit vereint, Emersons Geist zusammengeführt mit Thoreaus Erleben in den Wäldern, in denen sie gemeinsam
wandern: Das Säkulare und das Sakrale nicht als
Einheit gesehen, sondern gemeinsam, Seite an
Seite, und das „Nichts-Dazwischen“ als das, wo
zeitgenössische Komposition sich selbst ernst
nimmt: nicht in einem kommerziellen Interesse, sondern in einer Aufmerksamkeit, die das
Selbst oder das Andere oder beides in koexistierender Spannung oder, wenn möglich, sogar
in gemeinsamer Ruhe erwählt. Eine Kirche mit
geöffneten Türen: um zu Beten oder in Stille zu
verweilen, das „in der Welt und nicht von der
Welt“-Sein nun als beides, sakral und säkular,
gesehen, das „Nichts-Dazwischen“ als Ort des
Zusammentreffens von Verbindung und Musik,
wie Schopenhauer glaubte, ein abstrakter Ort,
wo Inspiration und Intellekt, das Physische und
das Spirituelle nicht benannt werden können.
Eine Musik, so wie Schönberg Moses zitiert, indem er ausruft: „O Wort, du Wort, das mir fehlt!“
Russisc he und Weißrus sische geistlic he
Musik im europäischen Kontext heute:
Realien schöpfe rischen Suchens .
Der Vortrag ist der geistlichen Chormusik der
russischen und weißrussischen Komponisten
heute gewidmet. Im Zentrum der Beobachtung
stehen Chorwerke, welche für die Aufführung
in Kirchen und Konzerten geschrieben sind.
Das bestimmt deren Kunststruktur und ihre
Aufführungspraxis.
In der zeitgenössischen Musik wird zugleich die
Persönlichkeit des Komponisten in den Werken
spürbar – sowohl in ihrer musikalischen Weltanschauung als auch in Bezug auf das religiöse
Ethos. Im Vortrag wird geistliche Chormusik als
Ergebnis der Arbeit der Komponisten betrachtet, deren schöpferische Freiheit weder von den
Regeln des kirchlichen Kanons noch von den
Bedingungen der Aufführung im Gottesdienst
eingeschränkt ist.
Der Vortrag versucht das gesamte Panorama der
geistlichen Chormusik russischer und weißrussischer Komponisten der Gegenwart vorzustellen. Es zeigt eine Synthese der stilistischen und
der gattungsgebundenen Mittel der christlichkirchlichen Musik mit dem ganzen Spektrum
der Neuen und Neuesten Musik (vor allem der
Technik der modernen Tondichtung im schöpferischen Suchen der Sacra Nova-Strömung).
Geistliche Chormusik der Gegenwart in Russland und Weißrussland ist grundsätzlich dem
christlichen Ethos und der 1000-jährigen christlichen Tradition in Osteuropa verpflichtet. Sie
findet ihre Differenzierung lediglich durch die
Einfügung der geistig-musikalischen Symbole
bzw. Liturgien der jeweils bestimmten Konfession in den Kontext der Tondichtung mit dem
Ziel der Bildung des jeweiligen emotionalen
Nachdrucks und der philosophisch-theologischen Lehre.
In dem Vortrag werden die Hauptrichtungen
schöpferischen Suchens der Komponisten
Russlands und Weißrusslands im letzten Viertel des 20. Jahrhundertes beleuchtet, welche
auf die Bildung einer besonderen individuellen
Musikwelt im sakralen Bereich hinwirken. Sowohl in Weißrussland als auch in Russland sind
religiöse Themen unter den neuen sozialpolitischen Bedingungen des letzten Viertels des 20.
Jahrhundertes (nach der Wende) wieder mehr
in den Vordergrund getreten. Sie haben sich
zugleich die stilistischen Eigenheiten der lange
unterbrochenen, jahrhundertealten Tradition
der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste der verschiedenen christlichen Konfessionen
im Osten zu Eigen gemacht.
Von Prof. Shultis autorisierte Übersetzung:
Sophia Herber
19
Sof ia Gubaidulina, Hamburg
Orgelkonzer t
Konzert
Samstag | 20 Uhr | Abteikirche
17.04.
„Meditationes“
Hell und Dunkel für Orgel solo, 1976
Orgel: Margret Hoppe, Köln
Massimo Berzolla, Piacenza
aus der Suite: Tu septiformis munere
für Orgel solo 1998
Orgel: Massimo Berzolla
Naji Hak im, Par is
Études-Caprices für Orgel solo, 2000
Mesto – Giocoso – alla russa
Orgel: Michael Utz
Thierr y Escaich, Par is
Evocation II für Orgel solo, 1998
Orgel: Michael Utz
Oleg Janchenko, Moskau
Meditation für Orgel solo, 1984 (DE)
Orgel: Evgenya Krivitskaya
Dav id K r iv itsk y, Moskau
Hommage à BACH für Orgel solo,1993 (DE)
Orgel: Evgenya Krivitskaya
† K arlheinz Stock hausen, Kür ten
Tierkreis
in einer Fassung für Flöte und Orgel, 1975
Flöte: Ursula Groten | Orgel: Margret Hoppe
K rz ysztof Pendereck i, K rakau
O gloriosa virgine
für Orgel zu vier Händen und vier FüSSen, 2009 (UA)
Tickets: K 4
10 € / 7 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten)
Orgel: Ulrich Grosser und Johannes Trümpler
Neue K irchenmusik
Konzert
Sonntag | 17 Uhr | Abteikirche
18.04.
„S per o luc em“
Konzer t f ür Solo-Instr umente,
Solisten und gemischten Chor
A r vo Pär t, Paide/Estland
Statuit ei Dominus
für zwei Orgeln und zwei Chöre, 1990
Orgel: Margret Hoppe und Michael Utz |
Chor: Kammerchor des Collegium musicum der Universität zu Köln
Leitung: Michael Ostrzyga
Michael Ostrz yga, Köln
Virgen de las Nieves
für Chor a cappella, 2010 (UA)
Chor: Kammerchor des Collegium musicum der Universität zu Köln
Leitung: Michael Ostrzyga
James MacMillan, Cumnock/Schot tland
Christus vincit für Chor, 1994
Chor: Kammerchor des Collegium musicum der Universität zu Köln
Leitung: Michael Ostrzyga
Tickets: K 5
13 € / 10 € (Mitglieder) / 5 € (Studenten)
Falko Steinbach, A lbuquerque/New Mexico
Spero Lucem für Sopran und Orgel, 2003
Sopran: Marlene Mild | Orgel: Margret Hoppe
Falko Steinbach, A lbuquerque/New Mexico
Communio (aus der Thomasmesse), 2003
für Sopran, Oboe, Orgel, Chor,
vier Blockflöten, Kontrabass und Schlagwerk
Sopran: Marlene Mild | Oboe: Kevin Vigneau | Orgel: Margret Hoppe |
Flötenquartett St. Ursula | Kontrabass: Henning Rasche |
Schlagwerk: Tibor Herczeg und Jürgen Karle
Massimo Berzolla, Piacenza
aus: Ultima
Diei Oratio
für Orgel, Flöte, Klarinette, Bassklarinette, Fagott,
Kontrabass, Schlagwerk und Kammerchor, 2003 (DE)
Orgel: Margret Hoppe | Flöte: Christiane Menke | Klarinette: Andy Miles |
Bassklarinette: Thomas Adamsky | Fagott: Jörg Steinbrecher |
Kontrabass: Henning Rasche | Schlagwerk: Tibor Herczeg und Jürgen Karle |
Chor: Kammerchor des Collegium musicum der Universität zu Köln
Leitung: Michael Ostrzyga, Köln
Mar ina Voinova, Moskau
Senza für Flöte und Orgel, 2004 (DE)
Flöte: Christiane Menke | Orgel: Evgenya Krivitskaya
Lacrymosa für Sopran, Schlagwerk,
Orgel und Chor, 2008 (DE)
Sopran: Marlene Mild | Schlagwerk: Tibor Herczeg und Jürgen Karle |
Orgel: Evgenya Krivitskaya
Chor: Kammerchor des Collegium musicum der Universität zu Köln
Leitung: Michael Ostrzyga
Ausstellungen
Donnerstag bis Sonntag | Eintritt frei
Öffnungszeiten: 14 bis 17 Uhr und gerne auf Anfrage im Festivalbüro
15. – 18.04.
„E nco unter“
Malerei, Dichtung, Video, Gerüche, Sound
(2005-2007)
Hee Sook Kim, Haverford / Pennsylvania
und Christopher Shultis, Taos / New Mexico
Encounter bedeutet Begegnung.
Die Begegnungen in dieser Ausstellung sind
vielfältig: Es begegnen sich zwei Künstler, verschiedene Kunstformen, Bild, Klang und Text,
Ost und West, Mensch und Natur.
Hee Sook Kim, in Korea geborene und aufgewachsene bildende Künstlerin begegnet
Christopher Shultis, einem amerikanischen
Komponisten. Beide gemeinsam begegnen der
Natur New Mexicos und Pennsylvanias. Daraus
entstanden ist ein Raum, in dem sich nun der
Besucher auf ein Zusammentreffen einlässt.
Aus den vier Ecken des Raumes ertönen Klänge,
die Shultis in New Mexico und in den Bergen
und Wäldern Pennsylvanias während langer
Wanderungen aufgenommen hat: Plätscherndes Wasser, rauschender Wind oder Geräusche
der Schneeschmelze wechseln sich ab mit Momenten der Stille. Die Stille ist nicht einfach eine
Abwesenheit von Klang, sondern eingefangen
auf dem Pulpit Rock, einem der ruhigsten Punkte des Appalachian Trail, dem Ort der Wanderungen. Ein Video Hee Sook Kims zeigt Bilder
der wunderbaren Landschaft des Appalachian
Trail und seines höchsten Punktes, des Pinnacle.
In dieser Atmosphäre präsentieren sich Bilder
Kims neben Gedichten Shultis’ und verschieden Heilpflanzen in großen Glasgläsern. Die
Gemälde der koreanischen Künstlerin erscheinen fremd. Sie arbeitet mit Sumi Tinte und
kalligraphischem Pinsel, integriert auf ihren
Werken symbolhafte Zeichnungen und Texte in
24
verschiedenen Sprachen, handschriftlich und
gedruckt. Jedes einzelne Werk besteht aus zahlreichen durchscheinenden Schichten in denen
sich Zeichnung, Malerei und Text überlagern
und zu einer komplexen Darstellung verbinden,
deren Oberfläche seltsam wächsern erscheint.
Ohne Kenntnis koreanischer Kunst lassen die
Gemälde sich schwer einordnen. Erkennbar
sind immer wieder Pflanzen, die im Mittelpunkt
aller Werke stehen, z. T. überlagert von schematischen Darstellungen menschlicher Organe
oder Körper, die an medizinische Bücher oder
Publikationen zu asiatischen Massagetechniken
und chinesischer Medizin erinnern. Die Gedichte Shultis’, die den Gemälden beigegeben sind,
thematisieren persönliches Erleben von Natur
in den Jahreszeiten.
Hee Sook Kim findet für ihre Situation als Koreanerin in den USA die Metapher von Pflanzen: Sie
gehören in einen bestimmten Boden und ein
bestimmtes Klima, haben heilende Kräfte für
verschiedene Leiden und repräsentieren gewissermaßen die Eigenschaften ihrer heimatlichen
Umgebung. Genauso trägt Kim die Prägungen
ihrer Heimat mit sich: Spiritualität, einen Glauben an die Kräfte alternativer Heilmethoden,
Schamanismus, Taoismus und immer wieder die
ganz privaten Erinnerungen an den Garten der
Großmutter und seine magischen Kräfte, die sie
als kleines Mädchen erlebte. Ihre Begegnung
mit den Lehren Hildegards von Bingen hat den
spirituellen Aspekt ihres Werkes noch verstärkt
und die Beschäftigung mit Heilkräutern in den
Fokus genommen.
Encounter – die Begegnung, die Kim und Shultis
präsentieren – feiert das Poetische, nicht zuletzt
durch ihren Ursprung in den Wanderungen der
beiden Künstler und in ihren Begegnungen mit
der Natur.
„S wa rml ings“
Raum-Klang-Installation mit
elektronischen Geräten, LED-Leuchten,
Perücken und Fundobjekten (2009-2010)
Erstausstellung,
James Hullick, Melbourne / Australien
Mechanische Sound-Skulpturen sind seit 2004
ein wiederkehrendes Thema des Komponisten
und Klangkünstlers James Hullick. Sie stellen
immer wieder die Rolle von Technologie und
technologischem Fortschritt in der heutigen
Gesellschaft in Frage. 2008 kuratierte Hullick
gemeinsam mit John Derrick in New York die
Show Dark Luminance. Mit überragendem Erfolg wurden dort auch zwei Installationen Hullicks gezeigt, Incubator und Leyz Gerlz (beide
2008), die schon mit dem Motiv der schwarzen
Perücke arbeiten, sich mit dem Thema der Entkörperlichung auseinandersetzen und der Frage nachgehen, was es bedeutet, als spirituelles
Lebewesen in einer technologisierten Welt zu
existieren. Wie in seiner Komposition Bruchlandung für Bariton (K 3) lotet der Komponist auch
in seiner neuen Installation Swarmlings diese
Fragen aus.
Beim Festival S T R E A M S wird Swarmlings
zum ersten Mal gezeigt und von Hullick in den
Räume der Abtei Brauweiler eingerichtet. Wie
schon die beiden New Yorker Installationen
schafft auch Swarmlings einen surrealen Raum,
in dem archetypische Motive und Assoziationen – durch Gegenstände und Geräusche hervorgerufen – bewusst und unterbewusst auf
den Betrachter wirken. Ein intellektuelles Herstellen von Verknüpfungen ist in diesem Raum
ebenso möglich wie ein rein intuitives Erleben
und Erspüren.
Hullick stellt beim Aufbau seiner Installationen
immer wieder fest, dass diese sich gegenüber
seinen Vorüberlegungen verändern, wenn
er den vorgesehenen Raum betritt und dort
zu arbeiten beginnt. Spannend bleibt, wie
sich die Idee des Künstlers vor Ort tatsächlich
entwickelt.
Hullick plant einen nur spärlich erleuchteten
Raum. Darin hängen und liegen verschiedene
skulpturale Gegenstände, darunter einige zerbrochene Musikinstrumente. Schwarzes (Perücken-)Haar wuchert über die verschiedenen
Fundobjekte, die an die menschliche Besessenheit von Reichtum, Ruhm, Glück und technischem Fortschritt gemahnen. Hullick beschreibt
diese haarigen Gegenstände als Teratom-artig.
Der medizinische Begriff Teratom bezeichnet
Geschwulste aus omnipotenten Keimzellen,
die unter anderem Haare und Zähne enthalten
können. Er leitet sich ab vom Griechischen teras, teratos – Schreckbild, Ungeheuer. Was hier
aber ebenso erschreckt, sind zahllose kleine, roboterartige Mechanismen, die bei Aktivierung
leuchten und die kuriosen, geschwulstartigen
Gegenstände anheben und fallen lassen, drehen, ziehen und umher schieben. Das Wimmeln
der Mechanismen und die dadurch entstehenden Geräusche erinnern an einen aggressiven
Schwarm. Damit verbundene Assoziationen
werden beim Betrachter aufgerufen und vermischen sich in dem surrealen Szenario mit Erinnerungen an beängstigende Zukunftsvisionen, in
denen Maschinen die Kontrolle übernommen
haben. Der aggressive Schwarm, visuell und
akustisch erlebbar, bemächtigt sich der Artekfakte menschlicher Kultur und des historischen
Raumes.
Gefördert von:
Sophia Herber
25
Por träts der Komponisten:
Komponisten
BACRI, Nicolas, Paris / Frankreich
(* 1961 Paris)
Nicolas Bacri ist ein international bekannter
Komponist großformatiger Werke melodisch
konstruktiver Struktur, der in den letzten drei
Jahrzehnten ein umfangreiches kompositorisches Werk geschaffen hat, das immer weiteren
Einfluss gewinnt. Nach frühen Studien bei bedeutenden Lehrern in Paris folgte, verbunden
mit einem ersten Preis im Fach Komposition;
1983–85 ein zweijähriger Studienaufenthalt in
der Villa Medici in Rom mit starkem Einfluss von
Giacinto Scelsi. 1987 bis 92 ging Bacri als Chef
der Abteilung Kammermusik zu Radio France in
Paris. Von 1991 bis 93 folgte ein Studienaufenthalt in der Casa de Velázquez in Madrid, wo er u.
a. seine monumentale Sinfonia da Requiem, ein
Streichsextett und ein Trompetenkonzert komponierte. Von 1993 bis 98 hielt er sich auf Einladung der Gesellschaft Pour Que l'Esprit Vive in
der Abtei La Prée auf, wo er an der Organisation
der jährlichen Rencontres Musicales mitwirkte.
1995 wurde er Komponist-in-Residenz des Orchestre de la Picardie in Amiens, für das er seine
Sinfonie Sturm und Drang komponierte. Teil seines etwa 120 Opuszahlen umfassenden Œuvres
sind u. a. sechs Sinfonien, Partiten und Suiten für
Orchester, Instrumentalkonzerte, Kammermusik
und Werke für Soloinstrumente, Lieder, Chorund Bühnenwerke. Die Werke des freischaffenden Komponisten werden zunehmend auch
in Deutschland gespielt (WDR Köln, Frankfurt,
München etc.).
BERZOLLA, Massimo, Piacenza / Italien
(* 1963 Piacenza)
Der weit über Italien hinaus als Organist und
Dirigent bekannte Komponist Massimo Berzolla, der zugleich lange als Kantor der Kathedrale
von Piacenza für die Kirchenmusik dieser Diözese verantwortlich war, gilt wegen seiner liturgischen Musiken als ein führender Vertreter einer
neuen Musiksprache in der westeuropäischen
Kirchenmusik. Seit seinen Studien der Orgel- und
Kirchenmusik mit Kompositionslehre bei Bruno
Bettinelli in Mailand (dem Lehrer bedeutender
Musiker und Dirigenten wie Claudio Abbado,
Riccardo Muti u. a.) widmet er sich zugleich
der Entdeckung unbekannter Musikliteratur
mittelalterlicher Gregorianik, die seine eigenen
26
Kompositionen anregt. Fortlaufende Einladungen, seine Musik in Konzerten vorzustellen, eine
große Zahl an Aufführungen seiner Werke und
seine umfangreiche Discographie zeigen seine
bedeutende Rolle in der Kirchenmusik.
DANNER, Wilfried Maria, Köln /
Deutschland (* 1956 Duisburg)
Der Absolvent der Folkwang Hochschule Essen,
Meisterschüler von Hans Werner Henze (Komposition) und Hans Ulrich Humpert (Elektronische Komposition) setzte seine Studien bei Protagonisten des 20. Jahrhunderts fort: darunter
bei György Ligeti, Olivier Messiaen und Luciano
Berio. Weitere Förderungen erhielt er durch
Daniel Barenboim und Pierre Boulez. Lehraufträge führten ihn u. a. an die Sorbonne in Paris,
ans Konservatorium in Brüssel, nach Duisburg,
Genf, Puerto Rico und Houston. Einladungen
als Komponist-in-Residenz erhielt er von großen Opernhäusern und Orchestern in Berlin,
Hamburg und Gstaad. Danners Werke, darunter
zahlreiche Auftragskompositionen, werden von
großen Orchestern unter bekannten Dirigenten
weit über die Grenzen Deutschlands hinaus aufgeführt. Seit seinen Studien bei Boulez am Musikzentrum IRCAM im Centre Pompidou (Paris)
erhält er zunehmend Aufträge für Kompositionen und Einladungen zu Aufführungen seiner
Werke in Frankreich und weit darüber hinaus.
ESCAICH, Thierry, Paris / Frankreich
(* 1965 Nogent-sur-Marne)
Der französische Organist und Komponist errang bereits während seines Studiums der Orgel und Orgelimprovisation, Komposition und
Orchestrierung an der École National Supérieur
de Musique in Paris zahlreiche nationale und
internationale Preise bei Kompositions- und
Improvisationswettbewerben. 1992 wurde er
als Professor für Fugenkomposition an die École
Supérieur in Paris berufen. 1997 trat er als Titularorganist an der Pierre le Pecheur-Orgel von
1630 die Nachfolge des großen Organisten und
Komponisten Maurice Duruflé in der spätgotischen Pfarrkirche Saint-Étienne-du-Monde in
Paris an. Neben seinen Ämtern verfolgt Escaich
eine internationale Konzerttätigkeit und gilt als
einer der fantasiereichsten Orgelimprovisatoren
unserer Zeit. Als Komponist ist er seit etwa 1990
mit eigenständigen Werken der Kirchenmusik in
den Blick der Fachwelt gerückt. Seine Arbeiten
– darunter große orchestrale Werke und sogar
Filmmusiken – wurzeln in der sakralen Musik
früherer Jahrhunderte wie der mittelalterlichen
Gregorianik, tragen aber seine persönliche
Handschrift. Escaich war mehrfach von großen
Orchestern als Komponist-in-Residenz eingeladen und erhielt den Auftrag zu einem Klarinettenkonzert für Paul Meyer und das New York
City Ballet.
GUBAIDULINA, Sofia, Appen bei Hamburg
/ Deutschland
(* 1931 Tschistopol / Russland)
„Es gibt keinen ernsthaften Grund mehr zu komponieren außer den einer spirituellen Erneuerung“, sagt Gubaidulina. Die russische Komponistin studierte bis 1954 Klavier bei G. Kogan
und Komposition bei A. Leman am Konservatorium von Kasan. Bis 1959 setzte sie ihr Kompositionsstudium am Moskauer Konservatorium
bei N. Peyko fort. 1961 wurde sie Mitglied der
Komponisten-Vereinigung und schloss ihr Aufbaustudium 1963 in Moskau bei Shebalin ab.
1969–70 arbeitet sie am Experimentellen Studio
für Neue Musik Moskau und gründete Mitte der
70er Jahre gemeinsam mit den Komponisten V.
Suslin und W. Artjomow das Ensemble Astreja,
das auf Instrumenten der russischen Volksmusik
improvisierte. 1990 wurde sie Jurymitglied bei
der Vergabe der Staats- und Lenin-Preise. Zahlreiche Preise wurden auch ihr selbst zugedacht,
darunter zweimal der Koussevitzky Preis, der
Russische Staatspreis sowie Preise in Japan und
Deutschland. Seit 1992 lebt sie in der Bundesrepublik. Philosophie, Spiritualität, Religion und
Poesie sind oft die Grundlage ihrer Werke. Musik und Religion verfolgen ihrer Meinung nach
ein gleiches Ziel, nämlich den Fluss des Lebens
zu erneuern. Ihr Stil, der östliche und westliche
Traditionen vereinigt, kann nicht einfach in die
üblichen Kategorien von Avantgarde oder Tradition eingeordnet werden. Oft nutzt sie Instrumente der östlichen Volksmusik, während ihre
musikalische Sprache aber im Wesentlichen
westlich bleibt.
HAKIM, Naji, Paris / Frankreich
(* 1955 Beirut)
Der in Beirut / Libanon geborene, vielfach ausgezeichnete Naji Hakim absolvierte umfangreiche
Studien bei J. Langlais und am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique in den
Klassen von R. Boutry, J. C. Henry, M. Bitsch, R.
Falcinelli, J. Castérède und Serge Nigg. Neben
einem Lehrdiplom für Orgel des Trinity College
of Music in London kann er auf neun erste Preise
bei internationalen Orgel- und Kompositionswettbewerben zurückblicken. 1991 verlieh ihm
die Académie des Beaux-Arts den Preis André
Caplet. Nachdem er von 1985 bis 1993 das Amt
des Titularorganisten der Basilika Sacré-Coeur
de Montmartre innehatte, wurde er Nachfolger
Olivier Messiaens an der Église de la Trinité. Er ist
tätig als Professor für musikalische Analyse am
Conservatoire National de la Région in Boulogne-Billancourt und als Gastprofessor an der Royal Academy of Music in London. Weiterhin ist
Hakim als Ingenieur Absolvent der École Nationale Supérieure de Télécommunication in Paris.
Dem Mitglied der Consociatio Internationalis
Musicae Sacrae in Rom wurde die Ehrendoktorwürde der Saint-Esprit-Universität in Kaslik /
Libanon verliehen. 2007 wurde Hakim von Papst
Benedikt XVI. für sein herausragendes Engagement und seine Arbeit zu Gunsten der Kirche
und des Heiligen Vaters das Ehrenzeichen Pro
Ecclesia et Pontifice verliehen. Sein Œuvre umfasst Instrumentalwerke, symphonische Musik
und Vokalmusik und vereinigt das musikalische
Erbe seiner maronitisch-christlichen Kindheit
im Libanon mit der abendländisch mittelalterlichen Gregorianik, Bach’scher Orgeltradition
und der Innovation und theologischen Durchdringung der Musik im Sinne Messiaens.
HULLICK, James, Melbourne / Australien
(* 1973 Wallaroo / Süd Australien)
Der Komponist, Pianist, Vokalist und Klangkünstler James Hullick studierte an der La Trobe
University sowie bei dem in Melbourne lebenden deutschen Komponisten Felix Werder. Auf
einer Europareise 1998 nahm er an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik und den
Stockhausen-Kursen Kürten teil und verbrachte
einen Monat in Luciano Berios Tempo Reale Studios. 1999–2000 studierte er bei James Tenney
in Toronto, wo er auch seine Karriere als Pianist
begann. 2005 schloss er ein von Julian Burnside
gefördertes Masterstudium in Komposition ab.
Danach begann er, unterstützt durch einen Australian Postgraduate Award, ein PhD Studium
am RMIT (Royal Melbourne Institute of Technology), bei dem er das Phänomen der Rekursion
27
Komponisten
erforscht, und beschäftigte sich zunehmend
mit real-time Scores, Partituren, die direkt vom
Computerbildschirm gelesen werden. 2004
begann Hullick, sich auch im Bereich der bildenden Kunst umzutun. Er präsentierte Installationen in Galerien und zeigte 2006 seine erste
Ausstellung mit akustischen Robotern. Neben
zahllosen anderen Projekten nahm er gemeinsam mit Peter Ziethen, Bariton, und dem Ziethen Ensemble in Köln seine Radio-Kammeroper
Bruchlandung (2007–09) auf. Seit 2002 seine
Mutter verstarb, die Sozialarbeiterin im südaustralischen Aborigines Reservat Walleroo war, wo
Hullick geboren wurde, beschäftigen sich seine
Werke häufig mit sozialen Themen. 2005 wurde er Dozent im Rahmen des Artlife Programm
für Menschen mit geistiger Behinderung des
Art Centers Footscary, einem Vorort Melbourns.
2007 etablierte er die JOLT Konzertreihe und
gründete 2008 JOLT Arts Inc., eine non-profit
Organisation für akustische und visuelle Künste, die er als künstlerischer Direktor leitet. Hullick genießt die besondere Förderung der Stadt
Melbourne und des Art Council Australia.
JANCHENKO, Prof. Oleg
(* 1939 Moskau, † 2002 Moskau)
Der vielseitige Komponist und Organist Oleg
Janchenko war zugleich als Pianist, Dirigent und
Pädagoge aktiv und eine Institution im Musikleben Russlands. Er lehrte seit 1994 als Professor
am Konservatorium in Moskau und gleichzeitig an der Robert-Schumann-Musikhochschule
Düsseldorf, war Nationalkünstler Russlands
(1997), Gewinner des Russischen Staatspreises
(1984) und Mitglied des Russischen Komponistenverbandes. Nach Abschluss seines Studiums
am Moskauer Konservatorium als Pianist, Organist und Komponist begann er seine Karriere
bei der Weißrussischen Philharmonie in Minsk
(1963–1971). 1964 gründete er das Kammerorchester Minsk. Nach einem Wechsel als Solist
an die Moskauer Philharmonie übernahm er
von 1983 bis 1992 die Leitung des Ensembles für
Alte Musik Madrigal. 1987 gründete er die Russische Organisten- und Orgelbauer-Assoziation
und wurde deren erster Präsident. Zugleich
wirkte er als Herausgeber von Orgelmusik russischer Komponisten. Konzerttourneen führten
ihn außerhalb Russlands durch ganz Europa bis
in die USA und Süd Korea. Sein Konzertrepertoire reichte von der Alten Musik bis zu zeitgenössischer Musik. Janchenko schrieb sechs
28
Symphonien (alle mit Orgel), drei Opern, zehn
Konzerte für unterschiedliche Ensembles (drei
davon mit Orgel) sowie zahlreiche Kammerund Vokalkompositionen.
KRIVITSKY, David, Moskau / Russland
(* 1937 Kiew)
Der Komponist David Krivitsky wurde 1937 in
einer Musikerfamilie in Kiew geboren. Sein Vater
war ein ausgezeichneter Geiger und Professor
am Konservatorium in Kiew, seine Mutter Pianistin. Sein Kompositionsstudium absolvierte
er bei Heinrich Litinsky am Gnessin-Institut in
Moskau. Nach seinem Abschluss 1968 arbeitete er bis 1974 als Chefredakteur beim Rundfunk und gehörte von 1970 bis 1983 dem Rat
des Klubs Junge Musik im Verband Russischer
Komponisten an. Krivitsky hat über 2000 Kompositionen für verschiedene Genres und Besetzungen geschrieben, darunter Opern, Ballette,
Film- und Theatermusiken, Symphonien, Konzerte, Kantaten, Chöre, Kammermusik und Liederkreise. Den Schwerpunkt seines Schaffens
bildet die instrumentale Konzertmusik. Unter
seinen 15 Konzerten gibt es solche für Violine,
Posaune und Horn, aber auch einige für ungewöhnlichere Instrumente wie Bassklarinette,
Viola d’amore, Englischhorn, Piccolo-Trompete
oder Altflöte. Krivitsky gehört zu den meist gespielten russischen Komponisten, dessen Werke
von bekannten Dirigenten, großen Orchestern
und Solisten über Russland hinaus auch in Belgien, Frankreich, Israel und Spanien aufgeführt
werden. Werke für Orgel nehmen einen besonderen Platz in seinem Schaffen ein: Stücke für
Orgel solo sowie für Orgel zu vier Händen und
vier Füßen, Werke für Orgel mit Ensemble oder
Soloinstrumenten bzw. Stimme.
KROUPOVÁ, Olga, Bratislava / Slowakei
und Detmold / Deutschland
(* 1966 Bratislava)
Olga Kroupová studierte an der Hochschule für
Musik Bratislava und an der Franz-Liszt-Musikakademie Budapest Komposition. Ihre frühen
Arbeiten wurden im slowakischen Rundfunk
ausgestrahlt. Ihre berufliche Karriere begann
sie im Studio für Elektronische Musik des ungarischen Rundfunks. Es folgten vier Semester
Kontaktstudium bei Prof. Martin Christoph Redel an der Hochschule für Musik in Detmold.
Seit ihrer Übersiedlung nach Detmold arbeitet
sie als freie Mitarbeiterin für Musikverlage und
Rundfunkanstalten und hat als Komponistin
ein umfangreiches Werk an literarisch inspirierten und freien Kompositionen geschaffen. Der
Schwerpunkt ihrer kompositorischen Tätigkeit
liegt im Bereich der sinfonischen Musik. Einer
breiteren Öffentlichkeit wurde Kroupová durch
ihr Orchesterstück Bericht über den letzten
Stand der Dinge bekannt, das vom NDR-Sinfonieorchester uraufgeführt wurde. Uraufführungen weiterer Orchesterwerke schlossen sich an.
Unlängst wurde das Orchesterstück Judith mit
großem Erfolg beim Internationalen Festival
zeitgenössischer Musik Melos Ethos in Bratislava
uraufgeführt
.
KUZNYATSOW, Vyachaslaw, Minsk /
Weißrussland (* 1955 Wien)
Der in Wien geborene Komponist ist Professor
an der Staatlichen Akademie für Musik in Minsk,
wo er 1978–83 auch sein Studium bei Yevgeny
Glebov absolvierte. 1983–85 schloss er ein Postgraduiertenstudium beim selben Lehrer an und
lehrt seit 1987 selbst als Professor an der Musikakademie. Seit 1998 ist er dort Leiter der Abteilung für Instrumentierung und Partitur-Lesen.
1989 nahm er an den ISCM World Music Days
in Amsterdam teil, 1996 am 39. Internationalen
Festival Warschauer Herbst. Er war Jurymitglied
bei Orchester- und Chorwettbewerben in Minsk.
Neben ersten Preisen für Chor- und Kammermusik wurde ihm 2000 und 2003 der weißrussische Staatspreis verliehen. Sein Œuvre umfasst
Bühnen-, Orchester-, Kammer- und Chormusik,
Stücke für Soloinstrumente und Stimme sowie
zahlreiche Vertonungen literarischer Werke.
Jährliche Aufführungen beim Frühlingsfestival
in Minsk, dem weißrussischen Herbstfestival, im
weißrussischen Rundfunk und weiteren Medien
machen ihn zu einem der bekanntesten Komponisten Osteuropas. Der Vizepräsident des
Weißrussischen Komponistenverbandes gründete 1990 mit anderen bekannten Komponisten
die Weißrussische Vereinigung zeitgenössischer
Komponisten, deren Vorsitz er 1995–2001 inne
hatte. Mit seinen Kompositionen wurde er weit
über Weißrussland und die Länder Osteuropas
hinaus zu zahlreichen internationalen Festivals
der Neuen Musik in der Schweiz, in Japan, Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Israel, Portugal, Polen, Spanien und in
den USA eingeladen.
LITVINOVSKY, Alexander, Minsk /
Weißrussland (* 1962 Minsk)
Alexander Litvinovsky absolvierte am Konservatorium in Minsk ein Studium der Musikwissenschaft und wechselte nach seinem Abschluss
(1982) im Jahre 1987 an die Staatliche Akademie für Musik Minsk in die Kompositionsklasse
von Professor Dmitri Smolsky, die er 1991 nach
einem sich anschließenden PostgraduiertenStudium verließ. 1993 und 95 nahm er an den
Sommerkursen für Komponisten in Polen teil,
wo er mit Lehrern aus den USA, aus Großbritannien, den Niederlanden, Frankreich und Italien
arbeitete. 2000 nahm er teil am Musical Computing Workshop des IRCAM in Paris. 2001 folgten
Workshops der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und ein Stipendium der polnischen Regierung, die ihn zum
Komponisten-in-Residenz ans Elektroakustische
Studio der Musikakademie in Krakau unter Marek Choloniewski berief. Litvinovsky ist Mitglied
des Weißrussischen Komponistenverbandes
und der Weißrussischen Vereinigung zeitgenössischer Komponisten. Seine Musik verbindet die
historischen Stile des Barock, der Klassik und der
Romantik mit modernen elektronischen Klangwelten (Elektroakustik). Er schreibt gleichermaßen populäre wie akademisch anspruchsvolle
Sinfonien, Kammermusiken, Kantaten etc. Der
Komponist erhielt mit seiner Musik viele Einladungen zu internationalen Festivals u. a. in der
Schweiz, den Niederlanden, Deutschland, Litauen, Polen und Frankreich. Sein Lehrer Dmitri
Smolsky hat ihn als einen seiner aussichtsreichsten und talentiertesten Schüler mit einer einmaligen Kreativität bezeichnet und besonders
seine Beherrschung und Verschmelzung verschiedener Stile herausgestellt.
MacMILLAN, James, Cumnock /
Schottland
(* 1959 Kilwinning / North Ayrshire)
Der Komponist James MacMillan ist der herausragende schottische Komponist seiner Generation. Er studierte an der Universität Edinburgh
und bei John Casken in Durham. Im Anschluss
an seine Tätigkeit als Dozent an der Universität
Manchester kehrte er 1988 nach Schottland zurück. Er ließ sich in Glasgow nieder, wo er komponiert und an der Royal Scottish Academy of
Music and Drama lehrt. Im Jahre 1990 wurde er
zum Hauskomponisten des Scottish Chamber
29
Komponisten
Orchestra ernannt, und von 1992 bis 2002 war er
Direktor der Reihe Music of Today des Philharmonic Orchestra in London. Er ist zunehmend
als Dirigent tätig und wurde 2000 zum Hauskomponisten und -dirigenten des BBC Philharmonic Orchestra ernannt. Seine Musik, darunter
auch die mit hohem Lob bedachte Auftragskomposition für die BBC Proms von 1990, The
Confession of Isobel Gowdie, zeichnet sich
durch ihre außerordentliche Direktheit, Energie
und emotionale Eindringlichkeit aus. Verweise
auf schottische Volksmusik verleihen seinem
Werk eine volkstümliche Prägung, während
Geist und Thematik der Musik von religiösen
und gesellschaftlichen Bezügen durchdrungen
sind. Einflüsse fernöstlicher, skandinavischer
und osteuropäischer Art sind ebenso zu erkennen wie Verbindungen zu keltischer Musik. Sein
breit gefächertes Schaffen reicht von Kammermusik über Chormusik bis hin zu groß angelegten Werken, darunter drei Sinfonien, die Oper
Inés de Castro sowie Quickening für Gesang
und Orchester. Er hat Konzerte für berühmte
Solisten geschrieben, etwa The Berserking für
den Pianisten Peter Donohoe und das schon
über 400 Mal aufgeführte Veni, Veni, Emmanuel
für die Perkussionistin Evelyn Glennie. Einspielungen bei Chandos, BIS, Hyperion, BMG/RCA,
Black Box, Koch und Naxos erschienen.
NG, Chong Lim, Kuala Lumpur / Malaysia
(* 1972 Selangor)
Der Pianist Chong Lim Ng wurde 1993 als Gewinner des nationalen Klavierwettbewerbs Malaysias in Kuala Lumpur zum Studium am Royal
College of Music (RCM) in London eingeladen
wo er bei Prof. Frank Wibaut studierte. Von hier
aus folgte eine internationale Karriere als Pianist
mit Auftritten und Preisen in Europa und Asien.
Vom RCM wurde er beauftragt, es beim Glories
of Keyboard am Royal Northern College of Music
in Manchester zu repräsentieren. Sein Klavierstudium setze er an der Hochschule für Musik und
darstellende Kunst in Graz bei Prof. Elza Kolodin
fort. Ab 2000 studierte er bei Prof. Beat Furrer
Komposition. In Folge wurde er zu einem der
führenden Komponisten des süd-ostasiatischen
Raumes mit Kompositionsaufträgen und Uraufführungen in Malaysia, Korea, Taiwan und auf
den Philippinen. Ng ist Mitglied der Universität
Malaya (Malaysia) und der Nanyang Academy of
Fine Arts (Singapur). Er realisierte verschiedene
Auftragswerke wie etwa Khatulistiwa (für zwei
30
Klaviere und zwei Schlagzeuger) und Sonata for
cello solo, die beide sowohl in Graz als auch in
Kuala Lumpur uraufgeführt wurden. Zu seinen
Kompositionen zählen Streichquartette, Stücke
für Klavier und Cello solo sowie verschiedene Stücke für Klavier und Orchester. Als Pianist
hatte er solistische Auftritt und musizierte in
Kammermusikensembles in England, Österreich, Deutschland, Spanien, der Ukraine, den
Niederlanden, Japan Singapur und Malaysia. Für
das Eröffnungskonzert des Festivals S T R E A M S
schrieb er das sinfonische Werk amorphus für
Streichorchester.
OSTRZYGA, Michael, Köln / Deutschland
(* 1975 Castrop-Rauxel)
Der Komponist, Pianist und Dirigent ist zugleich
Musikdirektor und Leiter des Collegium musicum der Universität zu Köln. Er studierte u. a.
bei Friedrich Jaecker und verdankt weitere Impulse für sein schöpferisches Werk der Zusammenarbeit mit Martin Herchenröder und George Crumb. Seine Kompositionen umfassen ein
breites Spektrum unterschiedlichster Stücke für
Soloinstrumente und Vokalsolisten, Chöre und
Ensembles. Anregungen zu Kompositionen bezieht er aus Natur und Literatur, bildender Kunst,
Philosophie und Mythologie. Interpreten seiner
Werke sind u. a. die Kölner Kantorei, der irische
Chor New Dublin Voices, der Kammerchor CONSONO (Köln), der schwedische Chor Allmänna
Sången, Kammerkören Pro Musica, die Kölner
Vokalsolisten und das Neue Rheinische Kammerorchester. Im Museum für Gegenwartskunst
Siegen wurden im Rahmen des Westfälischen
Musikfestes des WDR 2006 seine Red Cape Sketches und Cycles uraufgeführt, beim SchleswigHolstein Musik Festival 2009 sein a cappella
Werk Harmonia. Beim 10. Internationalen Kammerchorwettbewerb Marktoberdorf 2007 wurde der Kammerchor CONSONO für Ostrzygas
IUPPITER für Chor a cappella mit dem Carl-Orff
Preis für die beste Uraufführung während des
Wettbewerbs ausgezeichnet. Für S T R E A M S
schrieb er das a cappella Chorwerk Virgen de
las Nieves.
PÄRT, Arvo, Berlin / Deutschland und
Paide / Estland (* 1935 in Paide / Estland)
Der estnische Komponist Arvo Pärt studierte
in Tallin bei Otsa, Tormis und Eller und machte
dort 1963 seinen Abschluss am Konservatorium.
Schon als Student arbeitet er als Toningenieur
beim estnischen Rundfunk und als Komponist
für Film- und Theatermusiken. Seine frühesten
Werke, zumeist für Klavier, sind neo-klassisch.
1962 erhielt er den ersten Preis eines Wettbewerbs für junge Komponisten in Moskau und
begann zur gleichen Zeit mit dem Studium
der seriellen Komposition anhand der wenigen
Partituren, die in die ehemalige Sowjetunion
gelangten. Seine ersten eigenen seriellen Kompositionen brachten ihm offiziellen Tadel ein,
doch er setzte diesen Stil während der 60er
Jahre trotz allem fort. 1964 entwickelte er ein
gesteigertes Interesse für Johann Sebastian
Bach. Im Credo von 1968, einem Wendepunkt
seines Schaffens, verzerrte er langsam die Tonalität von Bachs C-Dur Präludium aus dem ersten
Buch des Wohltemperierten Klaviers. Obwohl
am Ende der tonale Eindruck überwog, löste
das Credo einen Skandal aus, vor allem auch
wegen seines Bekenntnisses zum Christentum.
Nach dem Credo geriet Pärt in eine musikalische
Schaffenskrise und erforschte einige Jahre lang
zurückgezogen tonale Monodie und einfache
zweistimmige Kontrapunkte, inspiriert durch
seine Studien von Gregorianik und Musik der
Renaissance. Erst 1976 trat er wieder mit Kompositionen an die Öffentlichkeit, nun in einem
eigenen Stil, den er „Tintinnabuli“ (lat. Glöckchen) nannte – eine Bezeichnung, die sich von
den glockengleichen Klängen eines Dreiklangs
ableitet. Pärt zielt mit dem Tintinnabuli-Stil auf
die Reduktion des Klangmaterials bis zum absolut Wesentlichen, die Quintessenz dieses Stils
findet sich in seiner Johannes-Passion. 1980 war
der Komponist gezwungen, mit seiner Familie
zu emigrieren, zunächst nach Wien, dann nach
Berlin, wo er heute lebt. Pärts zumeist religiöse
Motivation – Anfang der 70er Jahre trat er der
russisch-orthodoxen Kirche bei – findet in seinem reduzierten Stil zu einem Ausdruck, der die
spirituelle Botschaft unterstützt.
PENDERECKI, Krysztof, Krakau / Polen
(* 1933 Debica / Polen)
„Ich habe Jahrzehnte damit verbracht, neue
Klänge zu suchen und zu finden. Gleichzeitig
habe ich mich mit Formen, Stilen und Harmonien der Vergangenheit auseinandergesetzt. Beiden Prinzipien bin ich treu geblieben… Mein
derzeitiges Schaffen ist eine Synthese.“ (Krzysztof Penderecki) Der Komponist und Dirigent
studierte bei A. Malewski und S. Wiechowicz
Komposition an der Krakauer Staatsakademie
für Musik, an die er 1958 zum Professor berufen wurde. Ein Jahr später gewann er beim
II. Warschauer Wettbewerb Junger Polnischer
Komponisten alle drei zu vergebenden Preise. Mit der Uraufführung von Anaklasis für 42
Streichinstrumente bei den Donaueschinger
Musiktagen 1960 zeichnete er sich als Komponist der internationalen Avantgarde aus. Einem
breiten Publikum wurde er 1966 mit der Aufführung der Lukas-Passion im Dom zu Münster
bekannt. Er lehrte an der Folkwang Hochschule
in Essen (1966–68), wurde 1972 Rektor der Musikhochschule in Krakau und lehrte außerdem
an der Yale University in den USA (1973–78). Als
Dirigent eigener und fremder Werke gewann
Penderecki weltweite Anerkennung. Mehrere
seiner Werke komponierte er im Andenken an
die Katastrophen des 20. Jahrhunderts, so u. a.
den Bombenabwurf über Hiroshima oder die
Anschläge vom 11. September 2001. Die inhaltlichen Verknüpfungen werden für den Zuhörer
in der instrumentalen Tonfärbung und Klangdramatik emotional nachvollziehbar. Als Beitrag
zu S T R E A M S schenkte er seinem Freund Ulrich
Grosser das Stück O gloriosa virgine (Oktober
2009) für Orgel zu vier Händen und vier Füßen,
das beim Festival uraufgeführt wird.
REDEL, Martin Christoph, Detmold /
Deutschland (* 1947 Detmold)
Der Sohn eines Flötisten und einer Pianistin
setzte nach Abschluss seines Studiums des
Schlagzeugs und der Komposition an der Nordwestdeutschen Musikakademie (heute Staatliche Hochschule für Musik Detmold) seine
Ausbildung bei Ysang Yun an der Musikhochschule Hannover fort. 1971 kehrte martin Redel
als Dozent für Musiktheorie und Gehörbildung
nach Detmold zurück, wo er als Professor für
Kompositionslehre (seit 1979) von 1993 bis 2001
das Amt des Rektors der Hochschule bekleidete.
Etwa gleichzeitig (1992–2004) war Redel Präsident der Jeunesse Musicale Deutschland und
leitete über 30 Jahre lang die Kompositionskurse für Jugendliche auf Schloss Weikersheim.
Sein umfassendes künstlerisches Werk, das vor
allem in Deutschland, Frankreich und Italien
große Verbreitung fand, hat ihm viele Preise
und Auszeichnungen eingetragen. Redel war
bereits 2001 bei den Tagen Neuer Musik in der
Abtei Brauweiler dabei.
31
Komponisten
RETTAGLIATI, Barbara, Florenz / Italien
(* 1964 Piacenza)
Die Komponistin Barbara Rettagliati diplomierte 1985 als Konzertpianistin bei Mario Patuzzi
am Konservatorium ihrer Heimatstadt Piacenza. 1990 schloss sie ihr Studium der Komposition am Giuseppe-Verdi-Konservatorium in
Mailand ab. Ihr Lehrer Bruno Bettinelli war zugleich Lehrer einer Generation großer Musiker
und Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo
Chailly oder Riccardo Muti. Die Gewinnerin diverser Klavierwettbewerbe hat sich als Pianistin
u. a. der Kammermusik gewidmet, war Begleiterin des Orchestra Filarmonica Italiana und der
Gruppo Campi und hat zeitgenössische Musik
bei Millenio, Stradivarius und Rugginenti eingespielt. Feste Duo-Partner der gefragten Pianistin sind der Schweizer Flötist Alfred Rutz und
die Violinistin Elisabetta Garetti, deren Interesse
schon früh der Neuen Musik galt. Als Komponistin legte Barbara Rettagliati mit 17 ihr erstes
eigenes Konzert für Kammerorchester vor. Heute werden ihre Kompositionen, herausgegeben
und eingespielt bei Ruggineti und Pentaflowers, vielfach im Rundfunk ausgestrahlt und
auf zahlreichen Festivals in Italien genauso wie
im Ausland aufgeführt, so u. a. in Mailand, Rom,
Turin, Lecce, Palermo oder Padua, aber auch in
Bern, St. Gallen, Seoul, New Mexico, Baltimore,
in Brasilien und Rumänien. Seit dem Gewinn eines nationalen Wettbewerbs 1999 unterrichtete
sie zunächst am Konservatorium in Palermo und
wurde 2007 als Professorin für Komposition an
das Cherubini-Konservatorium in Florenz berufen. 2006 gastierte sie mit eigenen Werken
(Oistros e Medea u. a.) im Kaisersaal der Abtei
Brauweiler.
SHULTIS, Christopher, Taos / New Mexico,
USA (* 1957 Grand Rapids / Michigan)
Christopher Shultis – Autor, Komponist und
Wissenschaftler – ist Professor für Musik an der
University of New Mexico, wo er seit 1980 lehrt.
Der Fulbright-Stipendiat lehrte als Gastprofessor auch an der TU Aachen (1993–94) und der
Universität Heidelberg (1999–2000). Seine Abschlüsse als Schlagzeuger und Musikwissenschaftler machte er an der Michigan State University (Bachelor) und der University of Illinois
(Master), einen Doktortitel im Fach American
Studies erwarb er an der University of New Mexico. Seit 2001 ist er künstlerischer Direktor des
32
John Donald Robb Composers’ Symposium. Er
veröffentlichte zahlreiche Schriften, besonders
über John Cage, und hielt Vorträge zu musikalischen und literarischen Fragestellungen und
Themen in den USA, Südamerika und Europa.
Seine Arbeit in der Lehre und als kreativer Künstler fußt auf seinen Anfängen als Solo-Perkussionist und Leiter des gefeierten UNM Percussion
Ensemble, bei denen er sich auf experimentelle
Musik spezialisierte. Als Leiter des Studiengangs
Percussion an der UNM (1980-96) arbeitete Shultis eng mit Komponisten wie Krenek und Cage
zusammen. Seine Kompositionen sind meistens
experimentell. Er selbst bezeichnet sich als Spaziergänger und entwickelt seine Musik auf dem
Weg: „Meine Musik ist der Klang von dem, was
ich beim Gehen höre, das Resultat aus einem
bestimmten Weg, den ich einschlage.“
Gemeinsam mit der Malerin Hee Sook Kim entwickelte Christopher Shultis die Installation Encounter. Zugleich ist er als Referent mit einem
Matineevortrag zum Festival eingeladen.
STEINBACH, Falko, Albuquerque /
New Mexiko, USA (* 1957 Aachen)
Der Komponist und Konzertpianist Falko Steinbach absolviert jährlich ein großes Pensum, gibt
Konzerte, Meisterkurse und ist „der Juror mit
den feinen Ohren“ bei internationalen Wettbewerben in den USA, Europa und Asien. Er war
Gast internationaler Festivals wie dem TiborVarga-Festival Sion (Schweiz), dem Rheinischen
Musikfest, dem Düsseldorfer Schumannfest, den
Tagen der Neuen Musik in Hannover oder dem
Festival für Alte und Neue Musik in Regensburg.
In der Zeit seiner ersten Lehrtätigkeit an der
Universität zu Köln gründete er mit befreundeten Komponisten Klang Köln, einen Verein für
zeitgenössische Musik, dessen Vorsitzender er
bis 1999 war. Neben seiner Tätigkeit als Pianist
und Juror in den USA, Mexiko, Europa und Asien
ist Steinbach zunehmend als Komponist eigener
Werke gefragt. Zu seinen Auftragskompositionen zählen die Agnesmesse (2000) zum 100-jährigen Bestehen der Kölner Agneskirche, 2003
die Thomasmesse zum Gedenken an die Opfer
des Widerstandes gegen das Naziregime sowie 2004 das Spero Lucem zum gleichnamigen
Werk des Malers M. Bleyenberg. Ein Höhepunkt
seiner Arbeit für die zeitgenössische Musik war
2001 die künstlerische Leitung der Tage Neuer
Musik in der Abtei Brauweiler mit Mauricio Kagel und zehn weiteren Komponisten aus Europa
und Israel sowie dem Orpheus Kammerensemble aus Sofia und dem Arnold-Schönberg-Trio
aus Amsterdam. Das Credo Steinbachs ist der
ganzheitliche, humanistische Auftrag der Musik
als Ferment des Lebens und der Mitmenschlichkeit. Bedeutende Lehrer wie T. Wirtz, T. Nikolajewa, P. Feuchtwanger oder D. Fischer-Dieskau
bildeten und verfeinerten seine musikalische
Virtuosität und vermittelten ihm zugleich das
künstlerische Bewusstsein, dass Musik immer
im Kontext der gesamten Kultur ihren Platz hat.
Folgerichtig hält er immer Kontakt zur Kunst, Literatur und Philosophie, denen er sich im Sinne
eines lebenslangen Studium generale widmet.
Seine künstlerische Philosophie hat er in der
Publikation von Vorträgen und Essays sowie in
seinem Klaviertechnischen Kompendium dargelegt, das 1999 in den USA ins Englische übersetzt und 2009 als grundlegendes Lehrwerk des
Komponisten vom Musikverlag Bieler (Köln) herausgegeben wurde.
Musiken aller Kontinente und Kulturkreise. Zentrales Thema seines künstlerischen Schaffens
wurde ab 1977 das Großprojekt Licht , ein musikszenisches Werk von 29 Stunden Musik über
sieben Tage der Woche, das in unterschiedlichen Städten bisher nur zum Teil aufgeführt
wurde. In dieser 2005 vollendeten Arbeit wie in
allen anderen seiner Werke offenbart sich die
transzendentale Ausrichtung des Komponisten,
der seine Arbeiten auch als geistliche Musik versteht. Neben zahlreichen internationalen Gastprofessuren wurde Karlheinz Stockhausen 1971
als Professor an die Kölner Musikhochschule
berufen, erhielt zwei Ehrendoktorwürden und
war Mitglied in zwölf internationalen Akademien der Künste und Wissenschaften sowie Träger
zahlreicher unterschiedlicher Preise und Auszeichnungen wie des Bundesverdienstkreuzes I.
Klasse, des Siemens-Musikpreises, der PicassoMedaille der UNESCO oder auch des Popular
Music Prize 2001.
STOCKHAUSEN, Karlheinz
(* 1928 Mödrath bei Köln, † 2007 Kürten)
VOINOVA, Marina, Moskau / Russland
(* 1972 Moskau)
Karlheinz Stockhausen gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts.
Sein Gesamtwerk ist von großem Umfang und
unglaublicher Vielfalt, seine kompositorischen
Aktivitäten erstrecken sich auf nahezu alle
Genres und Gattungen. Als Komponist und als
Theoretiker bekleidet er eine herausragende
Stellung innerhalb der Entwicklung der elektroakustischen Musik. Im Bereich der Popmusik begründen seine elektronischen Kompositionen
einen Kultstatus. Bereits seine ersten Kompositionen der punktuellen Musik wie Kreuzspiel
(1951), Spiel für Orchester (1952) oder KontraPunkte (1952/53) brachten ihm internationale
Berühmtheit. Wesentlichen Vorschub erfuhr
seine schöpferische Begabung durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem Studio für
elektronische Musik des WDRs zwischen 1953
und 1998, dessen künstlerische Leitung er zeitweise übernahm. Begriffe wie „serielle Musik“,
„elektronische Musik“ oder „Raum-Musik“ und
zahlreiche andere, heute selbstverständliche
Bezeichnungen zur formal-inhaltlichen Unterscheidung verschiedener Strömungen und
Richtungen, hat er in seinem Werk vorgeprägt.
Gefundenes Material wie Nationalhymnen, Folklore oder Kurzwellenereignisse integrierte er
in seiner Weltmusik und universalen Musik , in
der Telemusik versuchte er eine Synthese von
Marina Voinova studierte am TschaikowskyKonservatorium Moskau Komposition bei Prof.
Konstantin Bataschow (1993–98) und Orgel bei
Prof. Oleg Janschenko (1994–99). Ein Postgraduiertenstudium in den Fächern Komposition und
Musiktheorie folgte. 2004 verteidigte sie ihre
Dissertation zum Thema Die Problematik zeitgenössischer Orgelmusik bei Dr. Yri Cholopow.
Die Komponistin und Organistin, zugleich Professorin für Musiktheorie und Chordirigieren am
Staatlichen Konservatorium Moskau, wurde zur
künstlerischen Leiterin des Moskauer Musikfestivals 2009 gewählt. Die anerkannte Interpretin
der russischen Orgelliteratur hat über 60 eigene
Kompositionen für Orgel solo und Werke verschiedener anderer Genres geschrieben und
aufgeführt sowie zahlreiche Artikel verfasst und
Bücher über zeitgenössische russische Orgelmusik herausgegeben. Sie ist aktives Mitglied
des russischen Komponistenverbandes, des russischen Organistenverbandes und der SACEM
(Société des Auteurs, Compositeurs et Éditeurs
de Musique) in Frankreich. Sie erhielt Einladungen zu Festivals u. a. in Russland, Japan, Polen,
Deutschland und Frankreich. Viele ihrer Kompositionen sind von Verlagen in Russland und
Frankreich herausgegeben worden. 2002 erhielt
sie die Förderung der russischen Regierung und
gewann 2003 den Preis des Wettbewerbs junger
33
Komponisten & Ausführende
Komponisten in Moskau. Als künstlerische Leiterin zeichnet sie u. a. für eine Konzertreihe zeitgenössischer Orgelmusik (seit 1997) und das
Internationale Orgelfestival Moskau (2001–02)
verantwortlich.
gearbeitet Als Dirigent gastierte er an der Kölner Oper, am Kölner Schauspielhaus beim oh
Ton Ensemble Oldenburg und beim Doelen Ensemble Rotterdam.
WAGNER, Christoph Maria, Köln /
Deutschland (* 1966 Pfullendorf)
Por trät der Malerin:
Der Komponist und Dirigent des S T R E A M S
Festival Orchesters studierte von 1987 bis 1992
Dirigieren beim renommierten Dirigenten Prof.
Volker Wangenheim und anschließend von 1992
bis 1995 Komposition bei dem polnischen Komponisten Prof. Krzysztof Meyer an der Hochschule für Musik Köln. Seine pianistische Ausbildung
erhielt er zur gleichen Zeit bei Dario Gomez und
Prof. Klaus Oldemeyer. Seit 1995 erfüllt er einen
Lehrauftrag für Partitur und Generalbassspiel
an der Kölner Musikhochschule. 1992 erhielt er
den Kulturförderpreis der Stadt Konstanz und
1999 für seine Komposition Zoom den 1. Preis
beim 1. Internationalen Wettbewerb für Komposition und Interpretation des European Flute Festival. 2006 hat er in Zusammenarbeit mit
dem Deutschlandfunk eine Super-Audio-CD
seines eigenen Klavierwerks aufgenommen, das
zugleich in einer 45-minütigen Sendung vorgestellt wurde. Das Werkverzeichnis des Komponisten Wagner – darunter viele Auftragswerke
von Sendeanstalten – umfasst bis heute über 35
z. T. sehr umfangreiche Kompositionen unterschiedlicher Besetzung und Gattung. Sie wurden auf vielen internationalen Festivals aufgeführt, so u. a. bei den Darmstädter Ferienkursen
für Neue Musik oder dem Giergiev-Festival Rotterdam, sowie von Rundfunk- und TV-Sendern in
Deutschland, Polen, Bulgarien, der Schweiz und
den Niederlanden ausgestrahlt. Der vielseitige
Komponist verfolgt zugleich eine rege Karriere
als Pianist. Als Solist und Kammermusiker hat er
sowohl eigene Werke interpretiert als auch die
anderer, vorwiegend zeitgenössischer Komponisten wie Charles Ives oder André Jolivet, dessen Mana Wagner 2005 für den WDR eingespielt
hat. Konzertreisen führten den Pianisten durch
ganz Europa bis nach Japan. Auch als Dirigent
hat sich Wagner im Bereich der Musik des 20.
und 21. Jahrhunderts inzwischen einen Namen
gemacht. Er hat mit bekannten Komponisten
und Dirigenten wie Helmut Lachenmann oder
Ingo Metzmacher und mit Formationen Neuer Musik wie dem Ensemble Moderne und der
Jungen Deutschen Philharmonie zusammen
34
KIM, Hee Sook, Haverford /
Pennsylvania, USA (* 1960 Seoul)
Die südkoreanische Malerin und Grafikerin Hee
Sook Kim lehrt als Professorin Grafik am Haverford College in Pennsylvania. Nach ihrem Studium an der National Universität Seoul und der
New York University gewann sie zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien. Mehrfach wurde
sie als Artist-in-Residence eingeladen, so z. B.
nach Ascona, Los Angeles, New Mexico und
New York. Ihre Werke befinden sich in vielen
Museen und Sammlungen in Korea, Japan, Taiwan und in den USA. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit medizinischen Heilkräften von
Pflanzen, mit spiritueller Energie, Kindheitserinnerungen an ihre Großmutter und deren Garten
und mit dem Leben an sich: Geburt, Kämpfe,
Emotionen, kulturelle Erfahrungen, Tod. Die
Metaphorik der Heilpflanzen transportiert eine
Spiritualität, wie sie z. B. im Taoismus gefunden
werden kann, und steht auch für eine Erkundung des kulturellen Austauschs zwischen östlichen und westlichen Kulturen.
Encounter ist ein übergreifendes Werk von
Malerei, Dichtung, Musik, Duft und Licht, das
in Zusammenarbeit mit Christopher Shultis
entstanden ist. S T R E A M S bietet die erste Präsentation des Werkes nach seiner Ausstellung in
New York.
Referenten der Matineevor träge:
Alle Matineevorträge der vier Musikwissenschaftler werden in deutscher Sprache gehalten
und geben eine Einführung in die Entwicklung
und den Stand der säkularen und spirituellen
Musik an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert in Ost und West. Sie sind eine Orientierung
für interessierte Mitglieder des Freundeskreises
und die allgemeine Öffentlichkeit.
Besonders herzlich dazu eingeladen sind Studenten und Schüler der benachbarten Hochschulen und Gymnasien.
MDZIVANI, Prof. Dr. Tatsiana, Minsk /
Weißrussland (* 1947 Polozk)
Die russische Musikwissenschaftlerin und Leiterin der Abteilung Musik an der Akademie der
Wissenschaften Weißrusslands in Minsk, hat ihr
Studium am Staatlichen Konservatorium Weißrusslands 1970 bei Prof. Dr. G. G. Kuleschowa
abgeschlossen und 1983 über Probleme der
spätromantischen Harmonie in Werken der österreichischen und deutschen Komponisten
Anton Bruckner, Hugo Wolf, Gustav Mahler und
Max Reger bei Prof. Kuleschowa promoviert.
2005 habilitierte sie sich bei Prof. J. N. Cholopow in Moskau mit einer Schrift zum Thema:
Westlicher Rationalismus im Musikdenken des
20. Jahrhundert – Besonderheiten des Evolutionsprozesses. Die umfangreiche Liste ihrer Publikationen zur Musikgeschichte in Form von Büchern und Artikeln weist sie als eine der besten
osteuropäischen Kennerinnen der europäischen
Musik des 20. und 21. Jahrhunderts aus.
SHULTIS, Christopher, Taos / New Mexico,
USA (* 1957 Grand Rapids / Michigan)
(Biographie: siehe Komponisten)
REDEL, Martin Christoph, Detmold /
Deutschland (* 1947 Detmold)
(Biographie: siehe Komponisten)
TSMYG, Dr. Galina, Minsk / Weißrussland
(* 1965 Glusk)
Dr. Galina Tsmyg studierte Chorleitung am Musikkolleg Mogilew und an der Musikakademie in
Minsk bei Prof. Larissa A. Romanowska. Danach
besuchte sie Meisterkurse bei Kurt Thomas in
Den Haag und als Stipendiatin das Musikkonservatorium in Rotterdam. 2005 promovierte sie
an der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Minsk bei Prof. Dr. Tatsiana Mdzivani über
Das Chorkonzert: Fragen des Stils, der Gattung
und der Faktur. Seitdem widmet sie ihr wissenschaftliches Interesse im Zuge ihrer Habilitation der Erforschung und Publikation ost- und
westeuropäischer Chormusik, insbesondere
der ostslawischen Länder. Sie beherrscht mehrere Sprachen und vertritt die Akademie der
Wissenschaften Weißrusslands in der von Prof.
Dr. Helmut Loos in Leipzig gegründeten Internationalen AG für Mittel- und Osteuropäische
Musikforschung. Als Gründerin und Dirigentin
des Universitätschores Cantus Juventae und
Leiterin verschiedener anderer Chöre in Minsk
erhielt sie Einladungen zu zahlreichen Konzerten, Chorwettbewerben und zu Meisterkursen
als Chordirigentin. So unterhält sie ausgedehnte
Verbindungen zu befreundeten Chören in ganz
West- und Osteuropa. Eine besonders enge
Freundschaft verbindet sie mit dem Figuralchor
der Künstler Union Köln.
D a s Orchester:
STREAMS Festival Orchester
Für das Eröffnungskonzert des Festivals wurde
das S T R E A M S Festival Orchester neu zusammengeführt. Die Kompositionen, die im Eröffnungskonzert für Streichorchester auf dem
Programm stehen, stammen aus fünf verschiedenen Kulturkreisen mit jeweils unterschiedlichen ästhetischen Ansätzen: Es erklingen
– durchweg als deutsche Erst- und Uraufführungen – Werke aus Weißrussland, Italien, Malaysia,
Frankreich und Deutschland. Für die besonderen Anforderungen bei der Realisation der einzelnen Stücke für Streichorchester konnten als
Leiter Christoph Maria Wagner – ein erfahrener
Dirigent zeitgenössischer Musik – und Musiker
aus verschiedenen Orchestern und Ensembles in Nordrhein Westfalen gewonnen werden,
die allesamt über große Erfahrung im Umgang
mit Neuer Musik verfügen und bereits häufig
zusammen musiziert haben. Auf diese Weise
bürgt das S T R E A M S Festival Orchester für die
bestmögliche Gestaltung der Werke der anwesenden Komponisten.
Dirigent: Christoph Maria Wagner, Köln
(Biographie: siehe Komponisten)
Der Chor:
KAMMERCHOR
des COLLEGIUM MUSICUM der
Universität zu Köln
Das Collegium musicum der Universität zu Köln
gestaltet und repräsentiert das Musikleben der
35
Ausführende
Universität und ist damit Teil einer langen Tradition, die schon auf Georg Philipp Telemann
und Johann Sebastian Bach zurückgeht, und
ist eine der vielen Einrichtungen dieser Art an
Universitäten in ganz Europa. Vor dem Hintergrund musikwissenschaftlicher Forschung und
im unmittelbaren Kontakt mit zeitgenössischen
Komponisten, Musikern und Ensembles versteht
das Kölner Collegium sich zugleich als Bewahrer
und Erneuerer: Bewahrer bekannter und unbekannter historischer Musikliteratur und Erneuerer in der Beschäftigung mit ungewöhnlichem
zeitgenössischen Repertoire und experimentellen Aufführungsformen. Der Kammerchor der
Universität zu Köln wurde als das jüngste Ensemble des Collegium musicum zu Beginn des
Sommersemesters 2008 gegründet. Erarbeitet
werden schwerpunktmäßig a capella Programme sowie kleiner besetzte oratorische Werke.
Einen Eckpfeiler im Repertoire des Ensembles
bildet die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.
In seinen Ausführungen geht der Kammerchor
auch experimentelle Wege. So hat das Ensemble 2008 das Fragment von Mozarts Requiem
gemeinsam mit zwei Butoh-Tänzern zur Aufführung gebracht. 2009 improvisierte das Ensemble im Kölner Museum Schnütgen über Werke,
die thematisch passend zu den mittelalterlichen
Exponaten ausgewählt wurden, während der
Künstler Stephan Brenn den Museumsraum illuminierte, so dass Besucher Kunst und Musik auf
ganz ungewöhnliche Art eindringlich erleben
konnten. Komponisten, die im ersten Jahr des
Bestehens des Kammerchores aufgeführt wurden, sind neben Brahms, Mozart, Mendelssohn,
Britten und Rachmaninow u. a. Ralph Vaughan
Williams, Eric Whitacre, Arvo Pärt, Urmas Sisask,
Cecilia McDowall und James MacMillan.
Dirigent: Michael Ostrzyga, Köln
(Biographie: siehe Komponisten)
Musiker in alphabetischer Folge:
ADAMSKY, Thomas | Köln:
Bassklarinette
Nach dem Studium an der Folkwang Hochschule in Essen bei Hans Fischer sowie an der
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in
Frankfurt bei Prof. Klaus Peter Löffler war Thomas Adamsky Mitglied des European Community Youth Orchestra (1988–90) und des Mainzer
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Bläserensemble (1990–94) sowie Klarinettist
im Frankfurter Opern- und Museumsorchester (1990–2000). Während dieser Zeit hatte er
zugleich einen Lehrauftrag für Bassklarinette
an der Hochschule für Musik und Darstellende
Kunst in Frankfurt. Seit 2000 ist Adamsky Klarinettist im Gürzenich Orchester Köln.
ERMERT, Prof. Judith | Gent:
Violoncello
Die Siegenerin erhielt im Alter von fünf Jahren
ersten Cellounterricht. Nach dem Abitur studierte sie an der Folkwang Hochschule Essen
bei Young Chang Cho und Christoph Richter,
anschließend in der Meisterklasse von Ralph
Kirshbaum am Royal Northern College of Music Manchester. Wichtige Impulse gewann sie
durch Meisterkurse und Privatstudien bei Siegfried Palm. Mit 17 gab sie ihr Debüt als Solistin
im Rahmen der Serenadenkonzerte in der Abtei
Brauweiler. Schon während des Studiums wurde sie im Alter von 21 Jahren als zweite Solocellistin vom Südwestdeutschen Kammerorchester
Pforzheim engagiert und musizierte mit berühmten Solisten auch in anderen Orchestern.
Sie war erste Solocellistin des Weltorchesters
Jeunesse Musicale unter der Leitung von Yakov
Kreizberg und konzertierte mit diesem Orchester u. a. in der Berliner Philharmonie, im Berliner
und im Wiener Konzerthaus. Mit 26 wurde sie
erste Solocellistin des Flämischen Radioorchesters Brüssel. Das Königliche Konservatorium der
Hochschule Gent, deren internationale Celloklasse sie leitet, berief sie im Alter von 27 Jahren
zur Professorin. Sie hält regelmäßig internationale Meisterkurse ab und ist gefragte Jurorin.
Neben Rundfunk-, CD-, und Fernsehaufnahmen
konzertiert sie regelmäßig im Rahmen europäischer Festivals.
FLÖTENQUARTETT ST. AGNES | Köln
Das Flötenquartett St. Agnes ist ein Ensemble
aus Berufsmusikerinnen und engagierten Laien. Es besteht in wechselnden Besetzungen
seit 1983. Die derzeitigen Mitglieder sind: Ursula
Groten (Leiterin), Janka Keimer, Stephanie Wahl
und Tanja Hermanns. Das Quartett gestaltet
Gottesdienste und wirkt in Konzerten mit. Sein
Repertoire reicht von mittelalterlicher, frühbarocker und barocker Instrumentalmusik bis
hin zu zeitgenössischer Musik. So wirkten die
Flötistinnen u. a. bei Uraufführungen einiger
Kompositionen von Falko Steinbach mit.
GROTEN, Ursula | Köln:
Blockflöte
Ursula Groten studierte Blockflöte an der Musikhochschule Köln bei Prof. Günter Höller und
Ulrich Thieme sowie Kammermusik bei Prof.
Günter Kehr. Heute ist Ursula Groten Dozentin
an der Musikschule Erftstadt. Sie leitet mehrere
Kammermusikensembles und konzertiert solistisch genauso wie in unterschiedlichen Besetzungen. Neben der Interpretation Alter Musik
gilt ihr besonderes Interesse der Aufführung
zeitgenössischer Kompositionen.
GROSSER, Prof. Ulrich | Arnsberg:
Orgel
Bereits seit 1968 war Grosser durch seine vielseitige Konzerttätigkeit als Dirigent, Organist
und Cembalist international bekannt geworden.
Neben seiner solistischen Tätigkeit als Organist
und Cembalist leitete er u. a. das Deutsche BachOrchester, das Westfälische Sinfonieorchester,
das Rundfunksinfonieorchester des WDR, das
Neue Rheinische Kammerorchester, das Vivaldi
Ensemble Bremen, das Kammerorchester der
Dortmunder Philharmoniker, die Philharmonia
Hungarica, die Staatsphilharmonie Bukarest, die
St. Petersburger Philharmoniker, das Sinfonieorchester der Musikakademie Breslau und die
Niederschlesische Staatsphilharmonie, deren
Chefdirigent er von 1999 bis 2002 war. Seit 2004
verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem
polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki,
dessen neue Orgelwerke er zumeist sowohl in
Polen als auch in Deutschland uraufgeführt hat.
So hat Penderecki ihm auch sein jüngstes Orgelstück O gloriosa virgine (Oktober 2009) zur
Uraufführung beim Festival S T R E A M S mitgegeben. Grosser hat über 50 CD-Einspielungen
sowie Rundfunk und Fernsehaufnahmen mit
Oratorien, Orchester-, Orgel- und Kammermusikwerken eingespielt.
HERCZEG, Tibor | Bonn:
Schlagwerk
Geboren in Neumarkt / Siebenbürgen (Rumänien) erhielt Tibor Herczeg mit sechs Jahren den
ersten Musikunterricht und wirkte bereits mit 14
und 16 als Schlagzeugsolist im Orchester seiner
Heimatstadt mit. Nach Abschluss des Studiums
am Konservatorium Klausenburg / Siebenbürgen absolvierte er als Schüler von Zoltan Racz,
dem Leiter der berühmten Amadinda Percussion Group an der Musikakademie Franz Liszt in
Budapest, die künstlerische Reifeprüfung mit
Auszeichnung. Bereits während seiner weiteren Studien an der Musikhochschule Köln bei
Prof. Christoph Caskel und Meisterkursen bei
Xavier Josquin (Barcelona) sowie Keiko Abe (Tokio) errang er mehrere Preise bei internationalen Schlagzeugwettbewerben. Herczeg spielt
heute als Solist in diversen internationalen
Ensembles und ist durch viele Rundfunk- und
Fernsehaufnahmen sowie CD-Produktionen als
Percussionist klassischer und zeitgenössischer
Musik bekannt.
HOPPE, Margret | Köln:
Orgel
Margret Hoppe schloss 1978 an der Musikhochschule Köln das Kirchenmusikstudium mit
dem A-Examen ab und machte 1983 ihr Konzertexamen bei Prof. H. D. Möller in Düsseldorf.
Sie ist seit 1979 Kantorin an der St. Agneskirche
in Köln, wo sie den Neubau der Rieger-Orgel
verantwortlich begleitete. Neben der Organisation und Leitung der laufenden Orgel- und
Chorkonzerte mit Aufführungen der Chöre an
St. Agnes gibt sie regelmäßig Konzerte mit unterschiedlichen Partnern auch außerhalb Kölns.
Einen Schwerpunkt ihrer Konzerttätigkeit bildet
die Aufführung zeitgenössischer Werke, darunter die Agnes- und die Thomasmesse von Falko
Steinbach.
KARLE, Jürgen | Ober-Ramstadt:
Schlagwerk
Jürgen Karle absolvierte sein Studium an der
Musikhochschule Köln, Abteilung Aachen, und
an der Rijkshogeschool Maastricht (Niederlande). Seitdem ist er als Schlagzeuger solistisch
tätig mit einem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik. Als Solist ist er Mitglied in mehreren Ensembles für Neue Musik. Er erhielt
Engagements als Komponist und Interpret am
Aachener Stadttheater und wurde als Schlagzeuger von internationalen Orchestern wie
z. B. dem Orchestre Symphonique de la Radio
37
Ausführende
Television Luxembourg eingeladen. Karle wirkte als Drummer und Percussionist bei diversen
Popularmusik - Projekten wie z. B. der Tinsel
Town Rebellion Band (Musik von Frank Zappa)
mit und erhielt Engagements als Studiomusiker
u. a. bei der Flaschenpost von Reinhard Mai. Er
hat darüber hinaus bislang zwei CDs mit Werken
für Schlagzeug veröffentlicht.
KRIVITSKAYA, Prof. Dr. Evgenya
Moskau: Orgel
Die Konzertorganistin Evgenya Krivitskaya
hat ihr Studium der Musikgeschichte 1997 am
Tschaikowsky Konservatorium in Moskau mit
einer Arbeit über Französische Orgelmusik in
der Liturgie vom 17. bis zum 20. Jahrhundert
mit Magister abgeschlossen und 2004 zum erweiterten Thema promoviert. Meisterkurse für
Orgelinterpretation bei Jean Guillou (1993, 95
und 99) und bei Prof. Michel Chapuis in Toulouse (1994) sowie ein Studienaufenthalt in Paris
ergänzten ihr Studium der Orgel. Ihre Karriere
als Solistin führte sie durch ganz Russland bis
Archangelsk. 2000 gründet sie das Ensemble
der Russischen Bach Solisten. Seit 1999 lehrt sie
als Professorin Orgel an der Bach Hochschule
Moskau und als Dozentin europäische Musikgeschichte am Tschaikowsky Konservatorium.
Sie hat zugleich die erste Forschungsstelle
am Staatlichen Institut für Kunstwissenschaft,
schreibt als Musikkritikerin für die Revue der
Akademie für Musik sowie für andere Fachzeitschriften und ist Chefredakteurin der Zeitschrift
Orgel in Russland. Die Organistin und Musikwissenschaftlerin hat ca. 250 Publikationen, Bücher
und Aufsätze, vorgelegt.
MENKE, Christiane | Köln:
Flöte
Die Flötistin Christiane Menke erhielt ihren ersten Flötenunterricht bei Dr. Watenaar in den
Niederlanden. Nach dem Studium bei Prof.
Karlheinz Ulrich an der Musikhochschule Köln
führten sie erste Engagements zu den Städtischen Orchestern in Hof und Trier sowie ans
Staatstheater Kassel, ehe sie ein festes Engagement für Flöte und Piccoloflöte beim Gürzenich Orchester Köln übernahm. Daneben wirkt
Christiane Menke als Flötistin bei verschiedenen
Kammerensembles mit, beispielsweise bei dem
bekannten Linos-Ensemble.
38
MILD, Marlene | Nürnberg:
Sopran
MOMBAUR, Thomas | Ettringen:
Klavier
Die Sopranistin Marlene Mild erhielt ihre Gesangsausbildung an der Musikhochschule Köln
bei Dietger Jakob und Reinhard Leisenheimer.
Meisterkurse bei Kurt Widmer, Edeltraut Blanke, Barbara Schlick und Kurt Moll ergänzten
ihre sängerische Ausbildung. Während ihres
Engagements bei den Städtischen Bühnen Osnabrück 1998 bis 2002 wurde sie als Künstlerin
der Spielzeit 2000/2001 ausgezeichnet. Bereits
1996 war sie Preisträgerin beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin und 1997 Stipendiatin des
Landes NRW. Konzerte mit Werken von Bach,
Händel und Mozart führten sie durch Deutschland, sowie nach Frankreich, Spanien und in die
Schweiz. In der Zeit ihres festen Engagements
am Staatstheater Nürnberg (2003 bis 2008) feierte die Sängerin große Erfolge mit zahlreichen
Partien im lyrischen Koloraturfach wie Königin
der Nacht (Zauberflöte) oder Olympia (Hofmanns Erzählungen). Die Partie der Melusine in
der gleichnamigen Oper von Aribert Reimann
brachte ihr die Nominierung als Sängerin des
Jahres in der Fachzeitschrift Opernwelt sowie die
Auszeichnung Stern des Jahres 2007 ein. Sie hat
sich mit ihrer ausdrucksfähigen Stimme schon
früh auch der Neuen Musik gewidmet und mit
Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen u. a. von Falko Steinbach beeindruckt. 2003
folgte sie einer Einladung Steinbachs in die USA
zu Konzerten mit Werken von Hanns Eisler.
Der 1966 geborene Pianist stammt aus Mayen
in der Eifel. Er arbeitet gleichermaßen als Pianist,
Komponist und Klavierpädagoge. Seine Ausbildung am Klavier erhielt er bei drei sehr unterschiedlichen Lehrern: Klaus Oldemeyer in Köln
sowie David Levine und Roberto Szidon in Düsseldorf, wo er 1995 auch sein Konzertexamen
ablegte. Bereits seit Studienbeginn tritt Thomas
Mombaur regelmäßig als Solist und Kammermusikpartner in Deutschland und den Beneluxländern auf. So arbeitete er mit verschiedenen
Orchestern, mit dem Artus-Quartett des Saarländischen Rundfunks und mit Mitgliedern der
Rheinischen Philharmonie Koblenz zusammen.
Sein weit gefächertes pianistisches Repertoire
reicht vom Wohltemperierten Klavier J. S. Bachs
über Mozart, Beethoven, Chopin und Schumann bis zu Werken zeitgenössischer Komponisten. Einen großen Stellenwert im Spiel des
Pianisten nimmt zudem der Modern Jazz ein.
Dies spiegelt sich auch in seinen Kompositionen wider, bei denen er Techniken der Neuen
Musik mit der rhythmisch komplexen Vitalität
des Jazz verbindet. 1998 übernahm Mombaur
einen Lehrauftrag für Klavier an der Universität
Koblenz. Mit Christoph Maria Wagner spielt er
seit dem Jahre 2003 im Klavierduo.
MILES, Andy | Köln:
Klarinette
Andy Miles spielt als Soloklarinettist mit zahlreichen Orchestern wie zum Beispiel mit dem
WDR Rundfunkorchester, den Duisburger Philharmonikern, dem Kammerorchester St. Petersburg oder dem Peking Symphonie Orchestra
unter Dirigenten wie Jonathan Darlington oder
Helmuth Froschauer. Ebenso konzertiert der
Klarinettist kammermusikalisch unter anderem
mit dem Auryn Quartett. Er gilt heute als einer
der wenigen echten Crossover Musiker, da er
auch gemeinsam mit berühmten Jazzmusikern auftritt. Andy Miles begann seine Karriere
nach dem Studium der klassischen Klarinette in
Hamburg und Hannover als einer der jüngsten
deutschen Soloklarinettisten beim Hamburger
Philharmonischen Orchester, ehe er zum WDR
Rundfunkorchester nach Köln wechselte.
POLYZOIDES, Demetrius | Köln:
Violine
Der 1959 in Graz geborene Geiger erlernte erste musikalisch-methodische Grundbegriffe bei
seinem Vater Christos Polyzoides, Professor für
Violine an der Grazer Universität, und bei dessen Lehrer Prof. Ernst Morawec, Solobratschist
der Wiener Philharmoniker. Sein Studium absolvierte er als Jungstudent ab 1972 bei Harald
Himmel an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. Demetrius Polyzoides
wechselte als 20-Jähriger zu Prof. Franz Samohyl
an die Universität nach Wien und schloss dort
1982 sein Diplom mit Auszeichnung ab. Bis 1984
studierte er zusätzlich Viola bei Hatto Beyerle in
Wien. Diverse Meisterkurse besuchte Violinist u.
a. bei Christian Ferras, Max Rostal, Arthur Grumiaux und Wolfgang Marschner. Der vielfach ausgezeichnete und als Dozent auf Sommerkursen
gefragte Musiker war Konzertmeister beim
Bayerischen Staatsorchester München, bei den
Hamburger Symphonikern und beim Gürzenich
Orchester Köln. Konzertreisen führten den Solisten und Kammermusiker in die bekanntesten
Konzertsäle – nach Frankfurt und Hamburg,
ins Wiener Konzerthaus und zum Wiener und
Grazer Musikverein, in die Musikhalle Megaron
Athen und bis ins Grand Theatre Shenzen in China. Als Primarius des Leonardo-Quartett Köln
(1995-97) und des Kölner Streichsextett, das er
1997 mit gegründet hat und mit dem er bereits
mehrfach in der Abtei Brauweiler auftrat, widmet er sich zusammen mit seiner Frau Elisabeth
Polyzoides-Baich und den anderen Mitgliedern
des bekannten Kammerensembles neben der
Pflege des klassischen Repertoires vor allem der
Erprobung und Vermittlung zeitgenössischer
Musik.
POLYZOIDES-BAICH, Elisabeth | Köln:
Viola
Elisabeth Polyzoides-Baich erhielt sechsjährig
ihren ersten Violinunterricht und kam bereits
mit 14 Jahren in die Violinklasse von Prof. Christos Polyzoides an der Universität für Musik in
Graz. Ihr Konzertdiplom schloss die mehrfache
Bundessiegerin von Jugend musiziert bereits
ein Jahr nach dem Abitur mit einstimmiger
Auszeichnung ab. Es folgten Studien bei Franz
Samyhol in Wien sowie Meisterkurse bei Max
Rostal, Ramy Shevelov, Arthur Grumiaux und
Wolfgang Marschner. Sie war europaweit als
Solistin und Kammermusikerin auf Tourneen
und lange Jahre Konzertmeisterin des Wiener
Kammerorchesters. Seit 1989 ist sie Mitglied des
Gürzenich Orchesters der Stadt Köln.
RASCHE, Henning | Köln:
Kontrabass
Der Kontrabassist Henning Rasche wurde 1965
in Detmold geboren und erhielt zunächst Geigenunterricht. Bereits mit 16 Jahren wurde er als
Jungstudent an der Detmolder Musikhochschule aufgenommen. Ein halbes Jahr später wechselte er zum Kontrabass und studierte bei Prof.
Walter Meuter. Seit 1986 ist Henning Rasche Mitglied im Gürzenich Orchester Köln. Zusätzlich
engagierte er sich im Kölner Kammerorchester
und in verschiedenen anderen Ensembles. Seit
2007 ist der Musiker Mitglied im Bayreuther
Festspielorchester, im Jahr 2009 wurde Rasche
zum stellvertretenden Solokontrabassisten des
Gürzenich Orchesters ernannt.
39
Ausführende
STEINBRECHER, Jörg | Köln:
Fagott
Der 1965 in Leverkusen geborene Fagottist hat
nach Preisen beim Bundeswettbewerb „Jugend
musiziert“ an der Musikhochschule Düsseldorf
bei Prof. Erich Krahwinkel studiert. 1986 wurde
er Mitglied des Gürzenich Orchesters Köln, zuerst als zweiter Fagottist mit Verpflichtung zum
Kontrafagott, seit 1997 als stellvertretender Solo-Fagottist mit Kontrafagott. Zugleich gehörte
er zum Gürzenich Bläserquintett Köln. Seit 1990
hatte er Lehraufträge für Fagott und Bläserkammermusik an den Musikhochschulen Wuppertal
und Köln.
TRÜMPLER, Johannes | Maria Laach:
Orgel
Der 1981 im Saarland geborene Organist der
Abteikirche Maria Laach in der Eifel, bestand
2005 sein Kirchenmusikdiplom an der Hochschule für Musik und Tanz Köln in den Fächern
Orgel, Improvisation und Klavier mit Auszeichnung. 2007 legte er nach weiterem Studium
bei Prof. Johannes Geffert das Konzertexamen
und 2008 das Examen als Klaviersolist bei Prof.
Klaus Oldemeyer ab. Der bereits mehrfach ausgezeichnete Preisträger verschiedener Wettbewerbe erhielt auch als Klaviersolist zahlreiche
Einladungen, so u. a. zum Rheinischen Musikfest und zum Beethovenfest Bonn wo er unter
Gustavo Dudamel, dem international gefeierten
Dirigenten des Orchestra Juvenil Bolivar von Venezuela, spielte. Der Freundschaft mit Dudamel
verdankt Tümpler den bisherigen Höhepunkt
seiner Karriere: 2008 spielte er bei der Einweihung der Konzertorgel in der Sala Simon Bolivar
des Centro de Acción Social por la Musica in Venezuelas Hauptstadt Caracas. In der Abteikirche
Maria Laach hat Trümpler eine Reihe von internationalen Orgelkonzerten ins Leben gerufen
und betreut zugleich die bestehende Reihe von
Kirchenkonzerten. Er nimmt einen Lehrauftrag
an der Universität Koblenz wahr.
UTZ, Michael | Pulheim-Brauweiler:
Orgel
Michael Utz, 1973 in Braunschweig geboren,
studierte an der Musikhochschule Hannover,
an der Universität der Künste Berlin und am Königlichen Konservatorium Den Haag, Abteilung
40
Groningen, die Fächer Kirchenmusik, Orchesterdirigieren sowie das Konzertfach Orgel mit
allen Diplomen und Konzertexamen. Seine prägenden Hochschullehrer sind Lutz Köhler (Dirigieren), Peter Winkler (Dirigieren und Liedfach),
Erika Lux (Klavier), Wolfgang Zerer (Orgel) und
Godehard Joppich (Gregorianik). Meisterkurse
im Orgelfach absolvierte er u. a. bei Harald Vogel (Norddeutsche Orgelakademie), Jean Beyer
(Lyon), David Titterington (London) und Jon
Laukvik (Stuttgart). 1999 war er Finalist beim Internationalen Orgelwettbewerb in Dublin. Einladungen zu Orgelkonzerten folgte er an große
Instrumente in den Niederlanden, Deutschland,
Dänemark, Schweden, Österreich, Tansania und
Japan. Nach dem Kapellmeisterexamen erhielt er
einen Lehrauftrag für Korepetition im Studiengang Gesang/Musiktheater, arbeitete mit beim
Berliner Staats- und Domchor und war Kantor
an St. Borromäus in Berlin-Grunewald. 2003
übernahm er die Stelle des Kantors an der historischen Abteikirche St. Nikolaus in Brauweiler
mit einer intensiven Chorarbeit mit verschieden
Chören; seit 2009 leitet er zugleich den Städt.
Chor Leverkusen. Er plant und organisiert seit
2003 die Reihe der Orgel- und Kirchenkonzerte
in Brauweiler und übernahm 2008 den Vorsitz
im Künstlerischen Beirat des Freundeskreis Abtei Brauweiler e. V. mit der Verantwortlichkeit für
dessen Konzertprogramm.
VIGNEAU, Prof. Kevin | Albuquerque /
New Mexico (USA): Oboe
Der Professor für Oboe an der University of New
Mexico blickt auf eine ungewöhnliche internationale Karriere als Orchestermusiker, Kammermusiker und Solist zurück. Er ist der erste Oboist
des Nationalen Symphonieorchesters von New
Mexico und erster Solist für Englisch Horn an der
Oper von Santa Fe. Der in Massachusetts geborene Musiker studierte an der Boston University
und erwarb anschließend alle Diplome seines
Fachs an der Yale School of Music bei Ronald
Roseman. 1986–1990 war er erster Oboist beim
Städtischen Symphonie Orchester Kapstadt
und 1993–96 beim Orchestra Metropolitana in
Lissabon. In der Folge wirkte er beim Orchester der Oper Boston, beim New Hampshire und
New Haven Symphonie Orchester sowie beim
ALEA III Contemporary Music Ensemble mit und
nahm am berühmten Tanglewood Music Festival teil. Er ist mit dem spanischen Orquestra
del Principado de Asturias und dem Granada
Orquestra aufgetreten, legte Einspielungen bei
EMI, Centaur und anderen Labels vor und erhielt
zahllose Einladungen zu internationalen Festivals und Konzerten in Mittel- und Südamerika,
Europa und Südafrika. Als Kammermusiker war
er beim Banff Festival, beim Rundfunkorchester
Südafrika und bei diversen bedeutenden Kammerformationen eingeladen. Vigneau ist Mitglied des New Mexico Wind Ensembles, des Trio
New Mexico und als Professor für Oboe an der
University of New Mexico zugleich Direktor aller
dortigen Ensembles-in-Residence.
ZIETHEN, Marc | Frankfurt:
Violoncello
Marc Ziethen begann das Cellospiel im Alter von neun Jahren und errang während der
Schulzeit bereits mehrfach Preise bei Jugend
musiziert und bei den Auswahlspielen des
Deutschen Tonkünstlerverbandes. Nach dem
Abitur studierte er zunächst Schulmusik, Instrumentalpädagogik und Philosophie an der Musikhochschule Köln und an der Universität zu
Köln. Anschließend absolvierte er ein Cellostudium und erwarb das künstlerische Diplom an
der Musikhochschule Münster. Die Mitwirkung
in unterschiedlichen Orchestern (RIAS-Jugendorchester, Junge Deutsche Philharmonie, Sinfonieorchester Münster u. a.) führte ihn in renommierte Konzertsäle Europas, u. a. in die Berliner
und die Stettiner Philharmonie, den Sendesaal
des Polnischen Rundfunks Warschau und die
Mezquita in Cordoba. Marc Ziethen widmet sich
immer wieder der zeitgenössischen Musik und
realisierte Uraufführungen verschiedener Komponisten wie u. a. Pei-Yu Shi, Felix Werder, James
Hullick, Jürg Baur und Johann Lütter. Für sein
Engagement wurde er 2003 mit dem Förderpreis der Johann-Lütter-Stiftung Heinsberg ausgezeichnet. Er ist neben kammermusikalischen
und solistischen Tätigkeiten seit 2007 Solocellist
im Sinfonieorchester Bergheim und im Raum
Frankfurt/Main pädagogisch tätig.
ZIETHEN, Prof. Peter | Frechen:
Bariton
Der Bariton Peter Ziethen erhielt seine Ausbildung an der Kölner Musikhochschule bei Prof.
Peter Witsch. Nach der Künstlerischen Reifeprüfung „mit Auszeichnung“ und dem Konzertexamen folgten Studien bei Christa Schwarz-
Walther, Prof. Clemens Glettenberg, Prof. Erika
Köth sowie die Teilnahme an der Internationalen
Sommerakademie Mozarteum Salzburg bei Prof.
Hubert Giesen. Gegenwärtig ist er Professor für
Gesang an der Hochschule für Musik Detmold.
Zuvor war er sowohl einige Jahre als Gastprofessor an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien sowie an der Musikhochschule
Münster tätig. Zugleich leitet er die Landesmusikakademie NRW in Heeg bei Münster. Seine
Karriere als Konzert- und Opernsänger erstreckt
sich über die ganze Welt: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Belgien, Holland, Italien,
Spanien, Polen und andere Länder in Europa. Als
Sänger und auch als Leiter von Meisterklassen
folgte er Einladungen nach Nord- und Südamerika, Asien, Afrika, Australien und Neuseeland.
Mit seiner Ehefrau Gerda Ziethen-Hantich trat
er als Lied-Duo mit einem Repertoire von der
Klassik bis zur zeitgenössischen Musik auf. Ein
besonderer Schwerpunkt ist die Neue Musik
mit zahlreichen Uraufführu n g en. Viele Komponisten, unter anderem James Hullick, dessen
Bruchlandung | Hungerlupe | Suckle für Stimme, Violoncello und Klavier Peter Ziehten bei
S T R E A M S interpretieren wird, widmeten dem
Bartion ihre Werke. Darüber hinaus liegen Rundfunk-, TV- und CD-Aufnahmen vor.
ZIETHEN-HANTICH, Gerda | Frechen:
Klavier
Gerda Ziethen-Hantich entwickelte eine sehr
aktive Konzerttätigkeit mit den Schwerpunkten
Liedbegleitung und Kammermusik. Viele namhafte Sänger und Instrumentalisten sind ihre
Partner auf dem Konzertpodium, bei Rundfunk-,
CD- und Schallplattenaufnahmen. Ein besonderer Schwerpunkt in ihrem Repertoire liegt im
Bereich der Neuen Musik. In vielen Uraufführungen – auch speziell ihr gewidmeter Werke
– setzt sie sich für zeitgenössische Komponisten
ein. Darüber hinaus gab Gerda Ziethen-Hantich
Konzerte und Meisterkurse in Deutschland,
Österreich, Belgien, Holland, Frankreich, Polen,
den USA, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland. Lehraufträge hatte sie an der Kölner
Musikhochschule und der Hochschule für Musik
und darstellende Kunst Wien inne. Sie erhielt
ihre Ausbildung als Pianistin und Liedbegleiterin an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien bei Prof. Hauser und an der
Hochschule für Musik Köln bei den Professoren
H. Schmidt-Neuhaus und W. Hecker.
41
Abtei Brauweiler
Die Abtei Brauweiler
Aufgaben, Ziele und Vorhaben
Abteik irch e St. Nikolaus
f r ie ds t
r aße
Zur Planung, Abstimmung und Durchführung eines vielfältigen Kulturprogramms in der
ehemaligen Benediktinerabtei wurde der Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V. ins Leben gerufen,
dem neben den Trägern der Abtei und der Abteikirche, dem Landschaftsverband Rheinland und
der Katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus Brauweiler, die Stadt Pulheim und die Evangelische
Kirchengemeinde Brauweiler als geborene Mitglieder angehören. Der Freundeskreis will auch
materiell zur Pflege und Ausgestaltung der Abtei und vor allem der Abteikirche als überragendem
Kulturdenkmal beitragen.
Ehren
Freundeskreis Abtei Brauweiler
Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V.
Äbtes aal
Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich 30 € (Eheleute 40 €);
für Schüler, Studenten, Auszubildende 15 €.
Vorstand
Vorsitzender:
Stv. Vorsitzender: Schatzmeister:
Stv. Schatzmeister:
Geschäftsführer:
Marienhof
(Kreuzgang)
Prälaturho f
Dr. Karlheinz Gierden
Günter Schlatter
Alois Schlaus
Stephan Tiefenthal
Dr. Peter Weber
Kaiser saal
Geborene Mitglieder
Milena Karabaic M.A. (Landschaftsverband Rheinland)
Florian Herpel (Stadt Pulheim)
Pfr. Peter Cryan (Kath. Kirchengemeinde St. Nikolaus Brauweiler
Herwig Schuster (Ev. Kirchengemeinde Weiden-Brauweiler)
Wolfgang Westkamp (Leiter der Abteiverwaltung)
Dr. Alfons W. Biermann (Ehrenvorsitzender)
Wir tschaf tsh of
Beisitzer
Horst Grosspeter
Dr. Jürgen Rolle
Karl-Heinz Roll
Lothar Weinmiller
Dr. Wilhelm Zimmermann
Kuratorium
Vorsitzender: Dr. Jürgen Rüttgers, MdL,
Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
Künstlerischer Beirat
Vorsitzender:
Stv. Vorsitzender:
Literatur:
Musik:
Kunst:
Michael Utz
Dr. Alfons W. Biermann
Ellen Schönfeld
Prof. Falko Steinbach
Prof. Dr. Frank Günter Zehnder
Bankverbindung
Kreissparkasse Köln, BLZ 370 502 99
Konto 0156 000 611
44
Anreise nach Brauweiler
Mit dem Bahn und Bus:
von Hbf. Köln: S-Bahn Köln - Düren (S12)
bis Bahnhof Lövenich, dort Bus 961
bis Haltestelle Brauweiler Kirche
oder:
von Hbf. Köln: RB Köln - Mönchengladbach
bis Bahnhof Pulheim, dort Bus 980
bis Haltestelle Brauweiler Kirche
Mit dem PKW:
über den Kölner Autobahnring zum Kreuz KölnWest, dort über die A1 bis Abfahrt K - Löwenich
(Nr. 103); von dort über die B55 (Aachener Str.)
stadtauswärt bis Kreuzung Bonnstr, hier die
rechte Ausfahrt Richtung Brauweiler.
Den zentralen Parkplatz auf dem Abteigelände
erreichen Sie über die Von-Werth-Str. (P3) nördlich der Abteikirche.
45
Festivalbüro
Informationen
Sophia Herber M.A., gemeinsam mit Studierenden der Universität zu Köln,
Eva-Maria Beckmann M.A., David Kotkowski,
und ehrenamtliche Helfer des Freundeskreises Abtei Brauweiler e. V.
Anschrift:
Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V.
Ehrenfriedstr. 19
50259 Pulheim
Tel. (0 22 34) 98 54 240
Fax. (02 21) 82 84 26 33
e-Mail: [email protected]
www.abtei-brauweiler.de
www.rulands-zehnthof.de
Bürozeiten der Geschäftsstelle:
Mo, Di
9.30 – 12.00 Uhr
Mi 9.00 – 14.00 Uhr
Di, Do 13.30 – 16.00 Uhr
Zehnthofstr. 3
50259 Pulheim Dansweiler
Tel: 02234 / 82 883
Fax: 02234 / 82885
[email protected]
Während des Festivals:
Fr, Sa 9.30 – 12 Uhr u. 13.30 – 16 Uhr
Während des Festivals finden Sie uns auch vor dem Kaisersaal der Abtei Brauweiler.
Tickets und Reservierungen
Freier Eintritt für Vorträge und Installationen.
Tickets für die Konzerte:
Regulär
Mitglieder FAB
K 1
17 €
14 €
5€
K 2, 3, 5
13 € 10 €
5€
K 4
10 €
7 €
5€
Abo
45 €
30 €
20 €
Vorverkaufsstellen:
Bücherstube Brauweiler
Buchhandlung Gisela Brand
Buchladen Widdersdorf
Moewes – Buchhandlung
Buchhandlung Lautz KG
Mathildenstr. 6
Bahnstr. 133
Hauptstr. 37 Venloer Str. 125
Aachener Str. 624
Schüler / Studenten
50259 Pulheim
50858 K.-Weiden
50859 K.-Widdersdorf
50259 Pulheim
50226 Fr.-Königsdorf
i n t e r n at i o n a l e s f e st i v a l n e u e r M us i k 2 0 1 0
S t r e ams — S t r ö mu n g e n
Abonnementbestellung:
5 Ko n ze r te – 15. b is 18 . A p r i l 2010
Tel. (0 22 34) 8 32 02
Tel. (0 22 34) 7 44 07
Tel. (02 21) 50 60 792
Tel. (0 22 38) 8 37 30
Tel. (0 22 34) 2 01 62 26
Abendkasse:
jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn.
Reservierungen und Abo-Bestellungen:
sind jederzeit in der Geschäftsstelle telefonisch möglich.
Für Abo-Bestellungen steht Ihnen die Bestell-Postkarte auf der folgenden Seite zur Verfügung.
Bitte überweisen Sie den Gesamtbetrag sofort mit der Bestellung auf folgendes Konto:
Konto-Nr. 0156 000 611 / Kreissparkasse Köln, BLZ 370 502 99.
Verwendungszweck: „Abo Streams 2010“
46
D e r Ve r s a n d d e r A b o - K a r te n e r f o l g t n a c h Z a h lu n gs e in g a n g
a n d i e r ü c k s e i t i g a n g e g e b e n e Ad re s s e.
Anzahl
á
45,- €
Anzahl
á
3 0 , - € (M i tg l i e d e r Fre u n d e sk re is A b te i B r a u w e i l e r e.V.)
Anzahl
á
2 0 , - € (S c h ü l e r, St u d e nte n)
Gesamt
€
O r t , D a t u m Unterschrift
Impressum
Herausgeber:
Freundeskreis Abtei Brauweiler e.V. 2010
Text und Redaktion:
Dr. Alfons W. Biermann
Sophia Herber M.A.
Eva-Maria Beckmann M.A.
Grafische Gestaltung:
n i t z w e r k . Kommunikationsdesign
e-mail: [email protected]
Bildnachweise:
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S. 6: FAB
K1: TRUELiGHT-NOW | photocase.com
K2: anoehre | photocase.com
K3: n i t z w e r k
K4: starfish | photocase.com
K5: n i t z w e r k
S. 42: FAB
S. 46: FAB
Druck:
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www.marketing-service-koeln.de
Bernhardstraße 50 / 50259 Pulheim
Telefon 02234 – 96 46 20 / Fax 02234 – 8 92 32
www.abtei-parkhotel.de
[email protected]
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Strasse, Hausnummer
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Postleitzahl, Ort
Te l e f o n
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