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AUSGABE 1
| 2010
Erstes
Duisburger Baby
2010
SCHULE GEHT INS
K R A N K E N H AU S [SEITE 17]
THERAPIE DER
HERZSCHWÄCHE
MIT SPEZIELLEN SCHRITTMACHERSYSTEMEN
[SEITE 6]
EDITORIAL
I N H A LT
Editorial
Inhalt
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AU S D E N A B T E I L U N G E N
Liebe Leserin,
lieber Leser,
wir begrüßen Sie zur ersten Ausgabe des Magazins, das als
gemeinsame Zeitschrift des BETHESDA-JOHANNITER-Klinikums
erscheint und damit die Zeitschriften Pro Domo und BETHESDA
News ablöst.
Viele interessante Themen werden Sie hier finden von den beiden Betriebsteilen unseres Klinikums. So hat das JOHANNITER
Krankenhaus in Rheinhausen den Herzmonat ausgerichtet.
Weiterhin hat ein Tag der Offenen Tür in der Gefäßchirurgie
stattgefunden. Das BETHESDA Krankenhaus in Hochfeld stellt
Ihnen das „Kompetenzzentrum Schilddrüse“ vor. Es gibt einen
neuen Chefarzt in der Klinik für Senologie, das Klinikum war
mit einem Informationsstand bei der Ausbildungsmesse im
Landschaftspark Nord vertreten und die Grünen Damen haben
ihr 35-jähriges Bestehen gefeiert. Das und vieles mehr erfahren
Sie hier über uns.
Zwei- bis dreimal im Jahr soll das neue Magazin künftig
erscheinen. Wir freuen uns über jede Rückmeldung von Ihnen.
Rufen Sie uns an, melden Sie sich bei uns, gerne auch mit
Themenvorschlägen.
Einen angenehmen und erfolgreichen Aufenthalt in unseren
Häusern, am besten natürlich mit der Lektüre dieser Zeitschrift,
wünscht Ihnen
Ihr
Markus Bachmann
Das „Kompetenzzentrum Schilddrüse“
Neuer Chefarzt der Klinik für Senologie
Ein neues Therapiekonzept setzt sich durch
Neuer Herzkatheter-Messplatz eingerichtet
Mit der Diagnose nicht allein
Auszeichnung für Dr. Alexander Meyer
Herzschwäche, eine verkannte Volkskrankheit
Infobroschüre „Inkontinenz“
Patientenforum zum Thema „Hüftschmerz“
Gefäßtag fand großen Anklang
Zweiter Krebsinfotag in der Mercatorhalle
Teamwork zwischen Patient und Arzt
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A L L E S U N T E R E I N E M DAC H
Benefizkonzert des Darmzentrums Duisburg-West
Jubilare und Ruheständler eingeladen
Lob per Brief
Festveranstaltung für Markus Bachmann
Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats
Neue Mitarbeiterkarten
Pflegeschüler werben für ihren Beruf
Schmerztherapie im HundertMeister
Schule geht ins Krankenhaus
Golf-Benefiz brachte wieder viel Geld
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GESICHTER
Abschied vom aktiven Arbeitsleben: Manuela Nöhles 19
Neue Personalleiterin: Marion Kenkel
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35 Jahre Grüne Damen und Herren
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GLÜCKWÜNSCHE
Jubilare des JOHANNITER Krankenhauses
Jubilare des BETHESDA Krankenhauses
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TIPPS UND TERMINE
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Impressum
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G L AU B E N S S AC H E N
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Unser Titelbild zeigt das
Duisburger Neujahrsbaby des
Jahres 2010 mit seiner Mutter
Stefanie Pferdemenges und den
Geschwistern Johanna und Lucas:
Max Henri, 3330 Gramm schwer
und 52 Zentimeter groß bei seiner
Geburt um 0.29 Uhr im
BETHESDA Krankenhaus. Die
nette Familie kommt aus Meerbusch. Herzlichen Glückwunsch!
DAS MAGAZ IN
Ausgabe 1 | 2010
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» AUS DEN ABTEILUNGEN
DER CHIRURG
Kleine Schnitte: Prof. Dr.
med. Dietmar Simon, Chefarzt
der Klinik für Allgemein-und
Viszeralchirurgie
DIE INTERDISZIPLINÄRE ZUSAMMENARBEIT VON VISZERALCHIRURGIE,
NUKLEARMEDIZIN UND PATHOLOGIE IST IN DER REGION BISLANG EINZIGARTIG
Das „Kompetenzzentrum
Schilddrüse“
kenhauses durchgeführt wird. Dabei wird das kranke
Gewebe mit Hilfe von radioaktivem Jod gezielt zerstört. Der Patient schluckt die spezielle Substanz in
Form einer kleinen Kapsel und hält sich nach der Einnahme einige Tage stationär in der Klinik auf.
Ebenso wie „normales“ Jod aus der Nahrung
sammelt sich auch dieses schwach radioaktive Jod
in der Schilddrüse und reichert sich vor allem in den
überaktiven Zellen an, zum Beispiel in den so genannten heißen Knoten, die es durch die ausgesandte Strahlung
zielgenau zerstört. Da Jod von keinem anderen Gewebe im Körper
benötigt oder gespeichert wird, gelangt das Radiojod praktisch allein in die Schilddrüse. Keine anderen Organe werden von der Behandlung betroffen. Die Strahlenwirkung ist kurzzeitig, da radioaktives Jod sehr schnell zerfällt, so dass bereits nach acht Tagen nur
noch die Hälfte davon vorhanden ist.
Nach erfolgreicher Radiojodbehandlung entspricht die Wirkung
der einer Operation: Krankhaft verändertes Gewebe wird beseitigt,
ebenso wie die Beschwerden einer Schilddrüsenüberfunktion. Je
nachdem wieviel Gewebe vom Radiojod zerstört wurde, kann es im
Anschluss zu einer Unterfunktion der Schilddrüse kommen. Dies
kann dann problemlos durch die tägliche Einnahme des fehlenden
Hormons in Tablettenform ausgeglichen werden.
Die Alternative zur Radiojodtherapie ist die Operation. Jährlich
werden mehr als 600 Schilddrüsen-Operationen in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des BETHESDA Krankenhauses durchgeführt. Häufigster Anlass ist der so genannte kalte Knoten, bei dem
sich der Verdacht auf Bösartigkeit ergibt. Weitere Indikationen sind
eine knotige Struma (Kropf) und eine Überfunktion (Morbus Basedow, heiße Knoten). Wichtig sind die sorgfältige interdisziplinäre In-
Etwa jeder Dritte hat sie: Veränderungen der Schilddrüse sind
nach wie vor häufig in Deutschland. Von den über 45-Jährigen
weist sogar fast jeder zweite eine vergrößerte Schilddrüse, den
„Kropf“ und/oder Knoten auf. Frauen und Männer sind
gleichermaßen betroffen. Im BETHESDA Krankenhaus rückt
man diesem Problem seit langem interdisziplinär unter einem
Dach zu Leibe, mit viel Erfahrung und viel Erfolg.
Schilddrüsenerkrankungen sind hierzulande eine echte Volkskrankheit. Ursache ist zumeist ein chronischer Jodmangel. Eine
Tast- und Ultraschalluntersuchung ist der erste wichtige Schritt,
um die Erkrankung zu erkennen, die oft ohne Beschwerden beginnt.
Befunde müssen durch Blutuntersuchungen ergänzt werden, die
über die Funktion des Organs Auskunft geben können und in manchen Fällen sogar die Ursache der Schilddrüsenveränderungen erkennen lassen. Insbesondere bei Knotenbildungen sind diese Befunde aber noch nicht ausreichend, um die Knoten genau zu
charakterisieren. Hierzu sind ergänzende spezielle Untersuchungen des Jodstoffwechsels mittels einer Schilddrüsen-Szintigraphie
durch den Nuklearmediziner oder die Entnahme von Zellen zur mikroskopischen Untersuchung durch den Pathologen notwendig.
Radiojod oder Operation
Mehrere Spezialisten verschiedener Fachrichtungen müssen zusammenarbeiten, um im Team über die jeweils optimale Therapie
entscheiden zu können. Nicht immer wird das Skalpell eingesetzt:
Die Behandlung mit Radiojod ist bei Veränderungen der Schilddrüse
eine bewährte und schmerzlose Alternative, die seit vielen Jahren
erfolgreich in der Nuklearmedizinischen Klinik des BETHESDA Kran-
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DER NUKLEARMEDIZINER Chefarzt Prof. Dr. med. Joachim Knop
dikationsstellung und eine schonende Operation. Eine Schädigung
des Stimmbandnerven und der Nebenschilddrüse ist durch moderne Techniken wie die Anwendung des Neuromonitoring während
der Operation, einer Lupenbrille und Gefäßversiegelung sehr selten
geworden. Selbst bei Wiederholungseingriffen ist Dank dieser Technik die Verletzungsrate deutlich niedriger als früher.
Schnelluntersuchung während der OP
Das bei der Operation entfernte Schilddrüsengewebe wird anschließend immer vom Pathologen untersucht. Erst diese Untersuchung erlaubt eine sichere Unterscheidung von gut- und bösartigen
Knoten. Dabei kann der Fachmann am Mikroskop auch kleinste
Schilddrüsentumoren erkennen und sogar Tumortypen identifizieren,
die ein erhöhtes familiäres Krebsrisiko anzeigen. Bei verdächtigen
Befunden erfolgt bereits während der Operation eine Schnellun-
DER PATHOLOGE Chefarzt Prof. Dr. med. Claus Dieter Gerharz,
Leiter des Instituts für Pathologie
tersuchung (Schnellschnitt). Pathologe und Chirurg beraten sich intraoperativ über das weitere Vorgehen, so dass der Chirurg ohne
Nachoperation in einem Eingriff die erforderliche Operation durchführen kann. Eine frühzeitige und konsequente Nachbehandlung von
bösartigen Schilddrüsentumoren durch den Chirurgen und den Nuklearmediziner kann die meisten Betroffenen dauerhaft heilen.
Die besondere Erfahrung aller im „Kompetenzzentrum Schilddrüse“ zusammenarbeitenden Fachgebiete ist wesentlich für den
Erfolg der Therapie. Die besondere Qualifikation für endokrine Chirurgie im BETHESDA wird durch das „EBSQ-Zertifikat“ der europäischen Facharztgesellschaft bestätigt. Der offizielle Zertifizierungsprozess als „Endokrines Zentrum“ ist auf dem Weg.
N E U E R C H E FA R Z T D E R
KLINIK FÜR SENOLOGIE
Seit dem 1. Januar 2010 leitet Dr. Björn-Wieland Lisboa die
Frauenklinik II – Senologie – am Standort BETHESDA und
das Brustzentrum Rhein-Ruhr. Er hat damit die Nachfolge
von Dr. med. Gabriele Schrappe angetreten.
Der neue Chefarzt, Jahrgang 1961, wurde in Stockholm geboren. 1970 kam die Familie nach Hamburg, wo nach Schulzeit und
Abitur die Studienzeit begann. Es folgten Auslandsaufenthalte in
Brasilien zum Studium der Tropenmedizin und an der Universität
von Wien. Nach dem Staatsexamen 1989 und der Teilapprobation
als Arzt im Praktikum folgte die Facharztweiterbildung am Uni-Klinikum Eppendorf (UKE) mit dem klinischen Schwerpunkt Senologie. Zudem übernahm er dort die Leitung mehrerer klinischer Stu-
dien. Im Jahr 2000 wurde
er zum Oberarzt ernannt.
2004 wurde er Koordinator des neu geschaffenen
Neuer Chefarzt der Klinik für SenoloBrustzentrums, das zu den gie: Dr. med. Björn-Wieland Lisboa
ersten zertifizierten Zentren in Deutschland gehörte. 2007 folgte die Übernahme der Leitung des neu geschaffenen Bereichs Senologie am UKE und damit
auch die des Brustzentrums. Von 2003 bis 2006 gehörte Dr. Lisboa der Leitlinienkommission der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie („Organkommission Mamma“) an.
Dr. Björn Lisboa ist verheiratet und hat drei Kinder im Alter
von einem, drei und acht Jahren.
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» AUS DEN ABTEILUNGEN
[Abbildung 1]:
EKG bei einem Linksschenkelblock (oben)
als Hinweis für eine verlängerte Erregungsausbreitung im Bereich der Herzkammern
und nach Implantation eines biventrikulären
Herzschrittmachers (unten)
THERAPIE DER HERZSCHWÄCHE MIT SPEZIELLEN SCHRITTMACHERSYSTEMEN
Ein neues Therapiekonzept
setzt sich durch
Der Herzschrittmacher wird wahlweise
in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose nahe dem Schlüsselbein unter den
Brustmuskel einer Körperseite implantiert
[Abbildung 2] und über dünne Elektroden mit dem Herzen verbunden. Diese
werden in den rechten Vorhof (RA), in die
rechte Herzkammer (RV) und in eine
Vene, die auf der linken Herzkammer (LV)
verläuft, eingebracht [Abbildung 3].
Durch die koordinierte elektrische Stimulation der beiden Herzkammern wird ihr Zusammenspiel wieder hergestellt (Resynchronisation). Die Wandbewegungen des Herzens sind wieder aufeinander abgestimmt, das Blut kann somit besser weitergepumpt
Bei einer schweren Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kommt es manchmal trotz einer optimalen medikamentösen Therapie nicht zu einer
Verbesserung der Beschwerden. Jetzt gibt es für eine bestimmte
Patientengruppe zusätzlich zu einer optimalen medikamentösen
Therapie die Möglichkeit der so genannten biventrikulären Herzschrittmacher-Therapie, auch kardiale Resynchronisationstherapie (CRT)
genannt. Sie unterstützt das Zusammenziehen des Herzmuskels und
verbessert die Zusammenarbeit der beiden Herzkammern.
Nach jüngsten Schätzungen ist eine kardiale Resynchronisations-Therapie bei 10 bis 30% aller Patienten mit Herzschwäche
eine geeignete Behandlungsmöglichkeit. Der Patient muss jedoch
bestimmte Kriterien erfüllen, um für die Implantation eines biventrikulären Herzschrittmachers in Frage zu kommen.
Diese Kriterien für eine Implantation sind:
Es bestehen eine schwere Herzschwäche der NYHA Klasse II
bis IV und entsprechende Beschwerden trotz optimaler medikamentöser Therapie.
Unabhängig von der eigentlichen auslösenden Krankheit, die
der Herzschwäche zugrunde liegt, bestehen eine Erweiterung
und Vergrößerung der Herzhöhlen.
Es liegt eine erhebliche Einschränkung der Pumpkraft der linken Herzkammer vor.
Im EKG zeigt sich eine verlängerte Erregungsausbreitung im
Bereich der Herzkammern in Form eines so genannten Linksschenkelblocks [Abbildung 1], der zu einer Asynchronie des
Herzschlags der beiden Kammern führt.
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[Abbildung 2]: schematische Darstellung eines CRT-Systems
[Abbildung 3]: Röntgenbild nach Implantation
eines CRT-Systems. Die Schrittmachersonden liegen im rechten Vorhof (RA), in der rechten Kammer (RV) und in einer Vene, die auf der linken
Kammer verläuft (LV).
werden. So verbessert sich die Auswurfleistung, das Herz arbeitet
wieder effektiver. Die Erweiterung der Herzhöhlen bildet sich häufig zurück [Abbildung 4]. Die Beschwerden verringern sich. Auch
die regelmäßig einzunehmenden Medikamente werden nach der
Implantation oft besser vertragen. Die Patienten bemerken sehr
schnell eine Verbesserung ihrer Lebensqualität.
Sehr häufig sind die herzschwachen Patienten, die von einem biventrikulären Herzschrittmacher profitieren, auch vom plötzlichen
Herztod durch bösartige Herzrhythmusstörungen bedroht. Daher wird
bei ungefähr 80% der Patienten ein CRTD-System implantiert, welches neben der Resynchronisation auch noch eine Defibrillatorfunktion hat. Die Patienten werden bei Auftreten lebensgefährlicher
schneller Herzrhythmusstörungen aus der linken Herzkammer durch
bestimmte Stimulationsmanöver oder einen Elektroschock gerettet.
Unmittelbar nach der Operation sollten die Patienten es vermeiden, schwere Lasten zu tragen. Sonst können sie sich aber entsprechend ihrem Befinden belasten. Den Arm der Implantationsseite sollten sie vier Wochen lang schonen und nicht über den Kopf
heben, bis die Elektroden angewachsen sind. Nach ca. drei Monaten und im weiteren halbjährlich sollte eine Herzschrittmacherkontrolle durch einen Kardiologen erfolgen. Hierbei werden Daten
über ein externes Programmiergerät abgefragt, Messungen oder
Programmierungen vorgenommen. Falls erforderlich wird das CRTSystem an die jeweiligen Bedürfnisse des Patienten angepasst.
Einige Vorsichtsmaßnahmen, insbesondere beim Umgang
[Abbildung 4]: Röntgenbild eines 42-jährigen Patienten mit schwerer
Herzschwäche vor (linkes Bild) und 3 Monate nach Implantation eines
CRT-Systems (rechtes Bild). Die Herzgröße hat deutlich abgenommen.
mit magnetischen Geräten sind von den Patienten zu beachten.
Handys, Mikrowellengeräte und Flugreisen – in Abhängigkeit vom
individuellen Gesundheitszustand – sind erlaubt und stellen kein
Risiko dar. Sicherheitshalber empfehlen aber manche Ärzte, das
Handy nicht über dem Aggregat, beispielsweise nicht in der linken Hemdtasche, zu tragen.
Zudem gilt es zu beachten:
Eine Kernspintomografie darf nicht durchgeführt werden.
Stimulationsgeräte zur Behandlung von Schmerzen und
Muskelverspannungen sollten bei Schrittmacherpatienten nicht verwendet werden.
Waagen, die das Körperfett messen, sollten vermieden
werden,
ebenso eine Methode zur Haarentfernung, die
Elektrolyse.
Vom Tauchen mit Atemgerät wird abgeraten.
Generell ist der Dreikammerschrittmacher ein sicheres Medizinprodukt, das sowohl die Lebensqualität als auch die Lebenserwartung von Patienten zum Teil sogar nachhaltig verbessert. Bei
Fragen und Unklarheiten sollten betroffene Patienten kurzfristig
mit ihrem Kardiologen Kontakt aufnehmen. Kontrolltermine sollten immer wahrgenommen werden!
Implantationen konventioneller und biventrikulärer Herzschrittmacher/Defibrillatoren werden in der Klinik für Kardiologie und Angiologie routinemäßig vorgenommen, ebenso die
Nachsorge.
KO N TA K T
Klinik für Kardiologie und Angiologie
Chefarzt Prof. Dr. Rainer Wessely
Oberarzt Dr. Rainer Knur
Sekretariat Tel. 02065 97-1400
Fax 02065 63791
[email protected]
www.kardiologie-duisburg.org
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» AUS DEN ABTEILUNGEN
Das Herzkatheterlabor für
Kardiologie und Angiologie
der jüngsten Generation:
Edith Turbanski und Britta
Klee, Herzkatheter-Assistentinnen, führen ihren neuen
Arbeitsplatz vor.
Neuer
HerzkatheterMessplatz eingerichet
Nach einer zweimonatigen Umbauzeit konnte Anfang November 2009
der neue Herzkatheter-Messplatz in der Klinik für Kardiologie und
Angiologie am Standort JOHANNITER in Betrieb genommen werden.
Nachdem erst 2007 der erste Katheter-Messplatz durch eine Doppelröhrenanlage ersetzt worden war, kann mit der Modernisierung des
zweiten Messplatzes dem Patienten jetzt eine kardiologische und
angiologische Behandlung auf dem neuesten Stand der Technik
angeboten werden.
Bei dem neuen Messplatz handelt es
sich um eine frei schwenkbare Anlage,
mit der alle Formen der Angiografie, der
Darstellung von Gefäßen, möglich sind –
von Kopf bis Fuß. Dies führt besonders zu
Vereinfachungen bei der Behandlung von
Durchblutungsstörungen im Bereich der
Beine, der so genannten Schaufensterkrankheit, da hier zunehmend die klassi-
sche Bypass-Operation durch Dehnungen
der Arterien ersetzt werden kann. Über einen Gefäßzugang in der Leiste wird zum
Beispiel eine Bein-, Nieren oder Halsarterie aufgesucht, dargestellt und letztlich
mittels Ballon oder Stent aufgedehnt.
„Aber auch die normale Herzkatheter-Untersuchung kann mit der neuen Anlage in
hoher Qualität und unter geringer Bela-
Das neue Herzkatheterlabor
in der Aufbauphase
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stung der Patienten durchgeführt werden“, betont Prof. Rainer Wessely, Chefarzt
der Klinik für Kardiologie und Angiologie.
„Wir benötigen sie als Allround-Anlage,
die es uns dann auch ermöglicht, Schrittmacher und Defibrillatoren mit ihrer Hilfe
einzusetzen.“
Deshalb wurden zunächst Umbaumaßnahmen der umliegenden Räume
durchgeführt. Es entstanden eine OPSchleuse ebenso wie zusätzliche Überwachungsbetten in direkter Nähe des Katheterlabors. Letztlich werden so neben dem
operativen Bereich in Zukunft auch ambulante Behandlungen ermöglicht.
Halbzeit in der Aufbau- und Installationsphase des Großgerätes: Prof. Dr. Rainer
Wessely (Mitte) mit den Technikern der
Firmen Philips und Gerber und KlinikumBauleiter Dipl.-Ing. Michael Koch (re.)
PSYCHOSOZIALER QUALITÄTSZIRKEL DES DARMZENTRUMS BIETET UNTERSTÜTZUNG
Mit der Diagnose
nicht allein
Darmkrebs, eine Diagnose, die das Leben eines Betroffenen und auch
seiner Angehörigen von einem Moment auf den anderen völlig
umkrempelt. Ängste, Hilflosigkeit, Panik und Leere machen sich breit
und erobern jegliche bis kürzlich noch vorhandene Standfestigkeit.
Eine neue Lebenssituation nimmt ihren Platz ein – eine ganz andere,
zunächst nicht nachvollziehbar, meist unerwartet und plötzlich.
Mit der Zertifizierung des Darmzentrums
am JOHANNITER Krankenhaus in Rheinhausen hat sich Anfang 2009 ein psychosozialer Facharbeitskreis aus den Bereichen
Pflege, Sozialarbeit, Seelsorge und psychoonkologische Beratung gebildet. Ziel dieses
Qualitätszirkels ist die Optimierung der Betreuung und Begleitung von an Darmkrebs
erkrankten Patienten und ihrer Angehörigen. Einen Schwerpunkt bildet das Zustandekommen des ersten Kontaktes zu den Betroffenen in dieser schweren Zeit. Nicht jeder
Patient und auch nicht jeder Angehörige
wagt den ersten Schritt in Richtung „Bitte“
um soziale oder psychische Unterstützung.
Die Verunsicherung und Scham, sich
Mitarbeiterinnen des
Facharbeitskreises
(v.li.): Ursula Pelka und
Susanne van den Hassend aus der Pflegedienstleitung, Daniela
Janßen (Sekretariat
des Darmzentrums)
und Psychotherapeutin
Susanne Köhler.
KO N TA K T
Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie
sich bitte an das
Sekretariat des Darmzentrums DuisburgWest unter Tel. 02065 97-1530.
Wünschen Sie ein Gespräch mit den Mitarbeiterinnen der Fachdienste (Psychoonkologie, Seelsorge, Sozialarbeit, Pflege und
Überleitungspflege), sprechen Sie bitte
das Sie betreuende Pflegepersonal an.
schwach zu fühlen, sind oft zu hoch.
Es zeigt sich, dass ein funktionierendes,
berufsübergreifendes Netzwerk hilft, den
Unterstützungsbedarf des Patienten besser
zu erfassen. In engem Austausch wird dann
der Kontakt zu den benötigten Fachleuten
hergestellt. Die Patienten profitieren von
diesem „kurzen Dienstweg“. Darüber hinaus gibt es Hilfe, um überleitende Kontakte
zu externen Kooperationspartnern wie Praxen, Pflegedienste, Reha-Kliniken oder Selbsthilfegruppen herzustellen.
Fazit:
Die Förderung der Kommunikation und das
Knüpfen von Kontakten auch über die Krankenhaustüren hinaus schaffen neue Möglichkeiten für Patienten und Angehörige,
der Erkrankung gestärkter zu begegnen.
AUSZEICHNUNG FÜR
DR. ALEXANDER MEYER
Sein großes Engagement im Kampf gegen
den Darmkrebs würdigte die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und die Stiftung „Lebensblicke“ im Dezember 2009 mit der Verleihung
des Darmkrebs-Kommunikationspreises an Dr.
Alexander Meyer, Chefarzt der Allgemeinen
und Viszeralchirurgischen Klinik im JOHANNITER Krankenhaus, für das von ihm initiierte
Projekt „Duisburg gegen Darmkrebs“. Die Jury
lobte insbesondere die Vielfalt und das kreative
Geschick des Chefarztes, in verschiedensten
Formen die Wichtigkeit der Darmkrebsvorsorge
in der Bevölkerung zu bewerben. Im Rahmen
des Projektes hatte er eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, für die er Schirmherren wie den Oberbürgermeister der Stadt Duisburg Adolf Sauerland, den Präsidenten des
MSV Duisburg Walter Hellmich oder den LionsClub Rheinhausen gewinnen konnte.
Für sein Projekt „Duisburg gegen Darmkrebs“
erhielt Dr. Alexander Meyer den DarmkrebsKommunikationspreis.
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» AUS DEN ABTEILUNGEN
Oberarzt Dr. Heribert Schöndeling und Erste-Hilfe-Ausbilder Markus Waclawik zeigten
im Wiederbelebungskurs
anhand einer Übungspuppe,
wie man im Ernstfall eines
Herzstillstands schnell und
richtig handelt.
Markus Waclawik klärt auf: Zunächst horchen, fühlen und sehen,
ob der Patient atmet...
... ist das nicht der Fall, sollte sofort
mit der Herz-Lungen-Massage begonnen werden. Die Besucher konnten nach einer kurzen theoretischen
Einführung auch praktische Übungen durchführen.
Herzschwäche, eine
verkannte Volkskrankheit
Viele Besucher bei den Informationsveranstaltungen im „Herzmonat“ November
Von Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen ist häufig die Rede – aber von
Herzschwäche? Herzschwäche ist eine ernste und oft verkannte Krankheit. Viele Betroffene nehmen Symptome wie Leistungsabfall, Atembeschwerden und
geschwollene Beine zu Unrecht als unvermeidbare Alterserscheinungen hin. Dabei
riskieren sie, dass die Herzschwäche fortschreitet und später sogar das Leben bedroht. Rund 1,8 Millionen Menschen in
Deutschland leiden unter Herzschwäche
(Herzinsuffizienz). Jährlich erkranken rund
300 000 neu und 50 000 sterben an dieser Krankheit. Herzschwäche ist in
Deutschland einer der häufigsten Gründe
für Krankenhauseinweisungen. Dass viele
Patienten trotz immer besserer Therapiemöglichkeiten keine optimale Behandlung
erhalten, liegt oft daran, dass diese Möglichkeiten einfach zu wenig bekannt sind.
Aus diesem Grund hat die Deutsche
Gemeinsam für Patientenaufklärung im Rahmen des bundesweiten Herzmonats: (v.li.) Prof.
Rainer Wessely, Prof. Wolfgang Schöls und Privatdozent Dr. Wolfgang Lepper in der Gesamtschule Duisburg-Mitte
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Herzstiftung im November 2009 eine bundesweite Aufklärungskampagne gestartet, um über Erkennung, Behandlung und
Vorbeugung der Herzschwäche zu informieren. Wie in den vergangenen Jahren
hat sich auch die Klinik für Kardiologie
und Angiologie des BETHESDA-JOHANNITER-Klinikums als Kooperationspartner
an dieser Aktion beteiligt. Chefarzt Prof.
Dr. med. Rainer Wessely führte in diesem
Rahmen in Kooperation mit den Herzkliniken des St. Johannes-Hospitals und des
Kaiser-Wilhelm-Krankenhauses Duisburg
am 4. November in der Aula der Gesamtschule Duisburg-Mitte eine zentrale Informationsveranstaltung durch.
In drei Vorträgen ließen sich die rund
250 Besucher über das Krankheitsbild, seine
Ursachen und die Behandlungsmöglichkeiten informieren. Schwerpunkt des Vortrages von Herrn Prof. Wessely waren neue
Therapieverfahren. Die so genannte Resynchronisations-Therapie (CRT) mit speziellen Herzschrittmachern ist für Patienten bestimmt, bei denen eine Störung der
Erregungsleitung im Herzen (Linksschenkelblock) festgestellt wurde. Dabei zieht sich
Infobroschüre
„Inkontinenz“
der Herzmuskel nicht gleichzeitig zusammen und arbeitet ineffizient. Durch den
CRT-Schrittmacher kann das Herz wieder
synchron arbeiten und wird dadurch leistungsfähiger.
Eine ganz andere Aufgabe hat der Defibrillator: Patienten mit Herzschwäche,
bei denen die Pumpleistung hochgradig
eingeschränkt ist, sind durch eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung – das
Kammerflimmern – gefährdet. Davor kann
der Defibrillator schützen. Im Endstadium
der Erkrankung bleibt nur die Herztransplantation. Allerdings haben sich die
Chancen der Patienten dadurch verbessert, das künstliche Herzen, so genannte
Unterstützungssysteme, zur Verfügung stehen, die die Zeit überbrücken, bis ein passendes Herz gefunden ist.
Im Anschluss gingen die Referenten auf
Fragen des Publikums ein. Mit der hohen Besucherresonanz wurde auch dem Anliegen
der Herzstiftung entsprochen, eine breite
Öffentlichkeit für diese Erkrankung zu sensibilisieren.
Eine weitere Veranstaltung speziell für
die Rheinhauser Bürger fand am 24. November im Ohletz-Saal des JOHANNITER
Krankenhauses statt. Auch dort waren Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz
Themenschwerpunkte. Im zweiten Teil der
Veranstaltung zeigten Oberarzt Dr. Heribert
Schöndeling und Rettungsassistent Markus
Waclawik, wie Angehörige einen Patienten
bei einem Herz-Kreislaufstillstand wiederbeleben können. Anschließend bestand für
Interessierte die Gelegenheit, mit Übungspuppen eine Herzdruckmassage und Beatmung einzuüben, um für den Ernstfall gut
gerüstet zu sein.
Der unwillkürliche Urinverlust bei Frauen
durch eine Beckenbodenschwäche kann erheblich die Lebensqualität und Lebenslust
beeinträchtigen. Inkontinenzprobleme sind
lösbar! Lassen Sie sich in unserer Frauenklinik beraten. Unsere Frauenärztinnen und
Frauenärzte stehen Ihnen gerne für ein persönliches Gespräch und bei der Lösung des
Problems zur Verfügung.
Gern schicken wir Ihnen unsere Infobroschüre über Beckenbodenschwäche kostenlos zu.
KO N TA K T
Sekretariat der Frauenklinik I
Chefarzt Prof. Dr. med. W. Neuhaus
Tel. 0203 6008-1201 (Elke Siegers)
[email protected]
www.bethesda-johanniter.de
PAT I E N T E N F O R U M Z U M
THEMA „HÜFTSCHMERZ“
Die regelmäßig stattfindenden Patientenforen am Standort JOHANNITER
finden großes Interesse, und so war
auch die Veranstaltung zu Hüftschmerz und Hüftprothesen, die am
21. Oktober im Ohletz-Saal stattfand,
sehr gut besucht: Rund 160 Interessierte füllten den Saal bis auf den
letzten Platz.
Dr. Friedrich Rumstadt, Chefarzt der
Klinik für Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie, informierte über Ursachen
von Hüftschmerz und über verschiedene
Untersuchungsmethoden zur Diagnosestellung. Oberarzt Dr. Andreas Lutens
erläuterte die nicht operativen sowie operativen gelenkerhaltenden Behandlungsmöglichkeiten. Oberarzt Dr. Martin Fischer
erklärte die Abläufe einer gelenkersetzenden Operation. Zum Abschluss wurden ei-
nige Spezialfälle erläutert. Alle Referate
waren auch für medizinische Laien verständlich und, auch aufgrund der zahlreichen Bilddarstellungen, sehr informativ.
KO N TA K T
Klinik für Orthopädische Chirurgie
und Unfallchirurgie
im JOHANNITER Krankenhaus
Chefarzt Dr. med. Friedrich Rumstadt
Tel. 02065 97-1901
DAS MAGAZ IN
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» AUS DEN ABTEILUNGEN
Überdimensionale Gefäßmodelle ermöglichten
den Einblick in das menschliche Gefäßsystem.
Mit Hilfe eines so genannten Stents können
Gefäßverengungen behoben werden.
„Gefäßtag“ fand großen
Anklang
Im Rahmen des bundesweiten „Gefäßtages“ am 31. Oktober 2009 öffnete das
JOHANNITER Krankenhaus als einzige EinChefarzt Dr. Alexander Meyer informierte
über das Schlaganfallrisiko durch eine
Verengung der Halsschlagader.
richtung in Duisburg die Türen und bot ein
umfassendes Programm rund um das
menschliche Gefäßsystem. Im Vordergrund
des Informationstages standen kostenlose
Untersuchungen der Hals-, Bauch und Beinarterien. Vorträge über Krampfadern,
Die Gehstreckenmessung brachte nach 200
Metern Klarheit darüber, ob Durchblutungsstörungen in den Beinen vorliegen oder
nicht. Wer beim Gehen Schmerz empfindet,
sollte sich untersuchen lassen.
Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der
Beine oder über Sport bei Gefäßerkrankungen fanden regen Zuspruch und lieferten
den rund 400 Besuchern viele wichtige und
neue Informationen.
KO N TA K T
Gefäßsprechstunde jeden Donnerstag
nach Vereinbarung
unter Tel. 02065 97-1201
Sekretariat Dr. Alexander Meyer
Klinik für Allgemeine und Visceralchirurgie
im JOHANNITER Krankenhaus
[email protected]
www.bethesda-johanniter.de
Z W E I T E R K R E B S I N F O TA G
I N D E R M E R C AT O R H A L L E
Das BETHESDA-JOHANNITER-Klinikum war
auch in diesem Jahr wieder ein wichtiger Partner des 2. Duisburger Krebsinformationstages
in der Mercatorhalle. Mit Fachvorträgen von Referenten aus der Ärzteschaft, persönlichen Einzelgesprächen und einem ansprechenden Messestand konnte ein wesentlicher Teil des Forums
mitgestaltet werden. Mehr als 1000 Besucher
waren zu dieser Veranstaltung am 23. Januar
2010 gekommen. Insgesamt 36 Aussteller hatten daran teilgenommen.
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PATIENTENSEMINAR „MULTIPLES MYELOM“
Teamwork zwischen
Patient und Arzt
Die Begriffe „Selbsthilfe“ oder „Selbsthilfegruppe“ sind für viele
immer noch ein Tabu. Die Gründe hierfür sind unterschiedlicher Natur
und sicherlich abhängig von der Persönlichkeitsstruktur jedes
Einzelnen.
Jeder Patient geht mit seiner Diagnose
und der Krankheit anders um. Den meisten
hilft aber letztlich der Austausch mit Menschen, die an derselben Erkrankung leiden, denn vielen Betroffenen ist zumeist
schnell klar, dass oftmals – vor allem in der
ersten Krankheitsphase – nur ein anderer
Betroffener überhaupt das gewünschte
Maß an Verständnis in vielerlei Hinsicht
aufbringen kann. Umso empfehlenswerter
sind gemeinsame Angebote für Patienten
und Angehörige, die in Kooperation zwischen Selbsthilfegruppen und Fachkliniken auf die Beine gestellt werden.
Ein gutes Beispiel für ein solches Treffen fand am 14. November 2009 im JOHANNITER Krankenhaus in Rheinhausen
statt. Rund 120 Mitglieder der „Plasmozytom/Multiples Myelom Selbsthilfegruppe NRW e.V.“ trafen sich mit dem Chefarzt
der Klinik für Hämatologische und Internistische Onkologie Prof. Dr. Burkhard
Hennemann zu einem ersten Patienten-
STICHWORT
MULTIPLES MYELOM
Mit dem Begriff „multiples Myelom“ (MM)
wird eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks bezeichnet, die überwiegend
ältere Menschen betrifft und typischerweise zur Zerstörung von Knochensubstanz führt. In Deutschland erkranken pro
Jahr etwa 4 von 100 000 Menschen an
dieser Krankheit.
@
Weitere Infos unter
www.plasmozytom.net
und Angehörigen-Seminar. Fernab von der
oftmals geprägten Vorstellung, Selbsthilfegruppen glichen Stuhlkreis-Sitzungen,
bot diese gemeinsame Veranstaltung einen qualitativ hochwertigen Informationsaustausch in angenehmer und familiärer Atmosphäre.
Oberarzt Privatdozent Dr. Peter Liebisch
(BETHESDA-JOHANNITER-Klinikum) und
Privatdozent Dr. Holger Nückel (Universitätsklinikum Essen) sowie die Fachkrankenschwestern Elisabeth Kirchner und
Heidi Bauder-Mißbach (Universitätsklinikum Ulm) diskutierten mit Patienten und
Angehörigen über Entstehung, Diagnostik,
Behandlungsformen, Nebenwirkungen und
Trainingskonzepte für Patienten mit multiplem Myelom, einer bösartigen Erkrankung
des Knochenmarks. Chefarzt Prof. Hennemann erläutert den Sinn: „Ich erlebe in
meiner täglichen Praxis, wie gut Patienten, die Mitglieder in Selbsthilfegruppen
sind, über ihre Erkrankung
aufgeklärt und informiert
sein können. Das hilft uns
beiden – mir als Arzt und
dem Patienten – bei der Beurteilung und Besprechung
von Befunden und Behandlungsstrategien. Ich halte
Prof. Burkhard Hennemann begrüßte die
120 Mitglieder der Selbsthilfegruppe.
das für einen großen Fortschritt in der ArztPatient-Beziehung.“ Privatdozent Dr. Peter
Liebisch unterstreicht: „Das bewundernswerte Engagement der Mitglieder von
Selbsthilfegruppen verdient jede Unterstützung durch uns Ärzte!“ Patienten und
Angehörige lobten die medizinische Kompetenz der Referenten und die familiäre Atmosphäre der Veranstaltung.
Informationen für Menschen mit
Krebserkrankungen auch unter
@
www.krebsgesellschaft.de
www.krebsinformationsdienst.de
www.krebs-kompass.de
www.krebshilfe.de
Priv.-Doz. Dr. Peter Liebisch
(li.) und Prof. Burkhard
Hennemann
DAS MAGAZ IN
Ausgabe 1 | 2010
13
» ALLES UNTER EINEM DACH
Lob per Brief
Lob tut immer gut, und darum haben wir uns auch sehr
gefreut über den Dankesbrief von Herrn Werner Schilling
aus Kaldenhausen:
26.10.2009
Bethesda und Johanniter ein sehr gutes Team!
Jubilare und Ruheständler eingeladen
In den Genuss einer schönen Veranstaltung, die im JOHANNITER Krankenhaus bereits eine lange Tradition aufweist, kommen jetzt auch die Mitarbeiter des BETHESDA Krankenhauses: Die Jubilare und Ruheständler des Jahres 2009 beider Standorte waren von der Geschäftsführung und der
Mitarbeitervertretung am 24. November 2009 zu einer gemeinsamen Feierstunde eingeladen. Rund 50 Gäste waren dieser Einladung gerne gefolgt. Ausrichter war diesmal BETHESDA, im nächsten Jahr wird es Rheinhausen sein.
Gebt niemals auf, denn wir haben ja das BethesdaKrankenhaus in Duisburg sowie das JohanniterKrankenhaus in Rheinhausen. Durch die optimale
Früherkennung der Ärzte für Onkologie Dr. Jenkel,
Dr. Schmidt, Dr. Liebisch und Dr. Burbach des
Johanniter-Krankenhauses konnte meine schwere
Krebserkrankung frühzeitig behandelt werden.
Die sechsstündige Operation in der Chirurgie durch
Prof. Dr. Simon mit seinem Team Dr. Beba, Dr.
Plachetta, Frau Dr. Bouten, Dr. Dyballa sowie der
Intensivstation mit Dr. Kiakos, Frau Dr. Anhamm
mit Team haben mir ein zweites Leben geschenkt.
Das komplette Team, Ärzte sowie Krankenschwestern und Pfleger haben trotz ihrer stressigen und
verantwortungsreichen Tätigkeit immer Zeit
gehabt, hilfreiche Worte zu finden, die mich
wieder aufbauten.
Ich möchte hiermit allen danken und dem Team
weiterhin wünschen, dass sie noch lange gesund
bleiben und so noch vielen
Patienten helfen können.
Werner Schilling
14
DAS MAGAZ IN
Ausgabe 1 | 2010
Wolfgang von
Meibom, neuer
Aufsichtsratsvorsitzender
Das neue Führungsduo des Klinikums:
Geschäftsführer
Diplom-Kaufmann
Markus Bachmann
(li.) und Ärztlicher
Direktor Dr. med.
Martin Biggemann
Festveranstaltung für
Markus Bachmann
Am Mittwoch, 23. September 2009,
hatten sich rund 300 Gäste im Kirch- und
Vortragssaal des BETHESDA eingefunden,
um mit einem gemeinsamen Gottesdienst
und einer Festveranstaltung die offizielle
Einführung des neuen Geschäftsführers
des BETHESDA-JOHANNITER-Klinikums,
Herrn Markus Bachmann, zu feiern. Eingeladen dazu hatte der Vorsitzende des
Aufsichtsrats Herr Günter Poestgens. Die
gute Stimmung der Veranstaltung setzte
sich beim anschließenden Empfang im
Wintergarten und in der Personalcafeteria
fort.
N E U E M I TA R B E I T E R K A R T E N
Seit Ende Oktober erhalten Mitarbeiter am Standort BETHESDA ihre IdentifikationsMitarbeiterkarte in neuem Design: Anstelle des BETHESDA-Logos steht nun das Gemeinschaftslogo des Klinikums. Die „alten“ Karten behalten ihre Gültigkeit. Die neue Karte
soll nach und nach an beiden Standorten eingeführt werden. Zunächst bekommen sie
neu eingestellte Mitarbeiter sowie Mitarbeiter, die an beiden Standorten tätig sind. Aber
auch alle anderen, die gerne eine solche
„neue“ Karte möchten, können sich unter
Tel. 6008-2004 an Anne Witthüser wenden. Sie erhalten dann kostenlos ein
neues Exemplar bzw. einen
Termin zur
Erstellung
eines Porträtfotos für
Alte und neue Version
die
neue
der Mitarbeiterkarte:
Karte.
Wechsel an
der Spitze des
Aufsichtsrats
Im Rahmen der letzten Aufsichtsratssitzung der Evangelisches BETHESDAJOHANNITER-Klinikum Duisburg GmbH
vom 7. Dezember 2009 wurde der turnusmäßige Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates vollzogen: Herr Wolfgang von
Meibom ist seitdem neuer Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums. Herr von Meibom ist als Rechtsanwalt Partner einer renommierten Düsseldorfer Anwaltskanzlei
und seit vielen Jahren den JOHANNITEREinrichtungen in Rheinhausen eng verbunden. Herr Günter Poestgens, der in
den vergangenen zwei Jahren die Position
des Aufsichtsratsvorsitzenden bekleidete,
übernimmt für die nächsten zwei Jahre
den stellvertretenden Vorsitz.
Günter Poestgens,
stellvertretender
Vorsitzender
Beide sind gültig.
DAS MAGAZ IN
Ausgabe 1 | 2010
15
» ALLES UNTER EINEM DACH
Schmerztherapie
im HundertMeister
Okko Herlyn und Kai Magnus Sting begeisterten
mit ihrem ersten gemeinsamen Kabarettprogramm.
Zeigten, wie es geht: Pflegeschüler des BETHESDAJOHANNITER-Klinikums
PFLEGESCHÜLER
WERBEN FÜR IHREN
BERUF
Am 28. Oktober 2009 fand die zweite Ausbildungsmesse
der IHK Duisburg, „Step 2“, im Landschaftspark Nord in
Meiderich statt.
Über 80 Ausbildungsbetriebe, darunter das BETHESDAJOHANNITER-Klinikum Duisburg als einziger Vertreter der
Duisburger Krankenhäuser, informierten die rund 7000 interessierten Schüler aus dem Stadtgebiet und der Region Niederrhein auf einer Ausstellungsfläche von 6000 Quadratmetern in der Kraftzentrale der ehemaligen Thyssen-Hütte.
Pflegedienstleitung und die Schüler Julia Brock, Mira Hartung,
Sonja Lyczik, Alina Schulz, Daniel Stegemann, Sabrina Themanns, Anne Vermeulen sowie Michelle Ziegmek standen für
Auskünfte zur Verfügung und demonstrierten Blutdruckmessungen sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen am Messestand.
16
DAS MAGAZ IN
Ausgabe 1 | 2010
Hömma – super, als sich Okko Herlyn und Kai Magnus Sting
unter dem Motto „Hauptsache kränker!“ am 16. September 2009
vor voll besetztem Saal im HundertMeister gekonnt die Bälle um
die Ohren warfen. Theologieprofessor Herlyn und Sprechakrobat
und Theologe Sting präsentierten kranke und gesunde Geschichten aus dem Leben und amüsierten das Publikum herrlich mit ihrer gemeinsamen Collage aus Wort, Witz und Musik.
Der Verein der Freunde und Förderer des BETHESDA Krankenhauses und die Stiftung BETHESDA hatten zu dieser Veranstaltung am 16. September 2009 eingeladen. Die über 2000
Euro Reinerlös aus dem Kartenverkauf sind für die Anschaffung
einer neuen, höchsten medizinischen Anforderungen entsprechenden Gamma-Kamera zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen bestimmt.
„Hauptsache kränker!“ Okko Herlyn und Kai Magnus Sting in der
Kulturzentrale HundertMeister am Dellplatz
Waren beim Vertragsabschluss dabei: (v.l.n.r.)
die Schüler Jasmin Kempken, Meryem
Demirce, Nico Bettges und Marcel Strumpski.
Rechts außen Lehrerin Stefanie Behnisch,
im Hintergrund Geschäftsführer Markus
Bachmann, Schulleiter Klaus-Dieter
Stalleicken und Manfred Hagemeister,
Kaufmännischer Direktor.
KOOPERATION MIT DEM
MAX-PLANCK-GYMNASIUM
IST ANGELAUFEN
Schule geht ins
Krankenhaus
Am 6. Oktober 2009 wurde der Kooperationsvertrag unterzeichnet,
der die Zusammenarbeit des BETHESDA-JOHANNITER-Klinikums mit
dem Max-Planck-Gymnasium in Meiderich festschreibt. 18 Schüler
erhalten nun einmal pro Woche im BETHESDA einen Einblick in den
Krankenhausalltag.
Pflegeberufe, medizinisches Wissen und
auch der Beruf des Arztes sollen den Jugendlichen dabei nähergebracht werden:
die schönen Seiten, aber auch die Belastungen und die große Verantwortung, die
damit zusammenhängen. Und noch mehr:
„Wenn ihr eure schulische Ausbildung beendet habt,“ erklärt Geschäftsführer Markus
Bachmann, werdet ihr einen
ganz anderen Markt vorfinden, als wir ihn vorgefunden haben. Mit diesem Projekt sollt ihr auch ein Stück
näher an die Praxis herangeführt werden. Denn
schließlich: Wir brauchen ja die Ärzte!“, ergänzt er mit einem Augenzwinkern.
An nordrhein-westfälischen Gymnasien
wählen die Schüler in Klasse 8 einen so genannten WPII-Kurs im Wahlpflichtbereich.
Das Max-Planck-Gymnasium bietet in diesem Rahmen den Kurs „BioMed“ an. Dabei
handelt es sich um eine Verzahnung der Fä-
cher Biologie und Chemie. Im zweiten Jahr
des Kurses durchlaufen die 14- bis 15-jährigen Schüler der Klasse 9 regelmäßig einmal
pro Woche für zwei bis drei Stunden im BETHESDA Krankenhaus ihre Praxisphase.
Praktika in der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, in der Klinik für Orthopädie,
im Adipositas-Zentrum und in der AntiRaucher-Beratung der Klinik für Pneumologie gehören dazu. Die Schülerinnen und
Schüler erhalten dabei Einblick in Blutuntersuchungen, Ultraschall, EKG oder Lungenfunktionstests. Eine allgemeine Krankenhausführung ermöglicht ihnen den
Blick hinter die Kulissen. Die praktische
Phase wird in der Schule mit wöchentlich
zwei Schulstunden begleitet. Im Rahmen
der Kooperation betreut das BETHESDA
Krankenhaus zukünftig auch Facharbeiten, die Schüler des Max-Planck-Gymnasiums der Jahrgangsstufe 12 erstellen.
Großes Hallo bei der
Einführungsveranstaltung
mit örtlicher Presse und
gemeinschaftlicher
Händedesinfektion
DAS MAGAZ IN
Ausgabe 1 | 2010
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» ALLES UNTER EINEM DACH
Spielten für den guten Zweck:
Freunde und Förderer von BETHESDA
Golf-Benefiz brachte
wieder viel Geld
Bereits zum zehnten Mal fand am 7. September 2009 auf der schönen
Anlage des Niederrheinischen Golf-Clubs e.V. das von der Gesellschaft
der Freunde und Förderer des BETHESDA Krankenhauses initiierte
jährliche Golf-Benefiz-Turnier statt. Mit dem erspielten und gespendeten Geld – insgesamt fast 10 000 Euro – kann wieder einmal ein
größeres Förderprojekt im Krankenhaus umgesetzt werden.
Diesmal ging es um die Anschaffung
einer neuen, höchsten Anforderungen entsprechenden Gammakamera zur Diagnose
von Schilddrüsen-Erkrankungen für die Nuklearmedizinische Klinik. Etwa 50 000
Euro kostet diese so genannte KleinfeldGammakamera, die auch interdisziplinär
genutzt werden kann.
Die Gammakamera ist das Arbeitsgerät der Nuklearmedizin, um den Stoffwechsel eines Radioisotops im Körper zu
lokalisieren, zu messen und abzubilden.
Neben Großfeld-Gammakameras zur Untersuchung des ganzen Körpers oder größerer Abschnitte werden zur Darstellung
von kleinen Organen – im natürlichen Abbildungsmaßstab eins zu eins – so genannte Kleinfeld-Gammakameras verwendet. Dieses Gerät wird hauptsächlich
bei der Untersuchung des Jodstoffwechsels der Schilddrüse, der Lokalisation von
18
DAS MAGAZ IN
Ausgabe 1 | 2010
Tumoren der Nebenschilddrüsen und der
Untersuchung von Lymphknoten bei Tumoren der Brustdrüse eingesetzt. Auch zur
Darstellung des Knochenstoffwechsels bei
Erkrankungen von Gelenken wird das Gerät benutzt.
Die Abbildungen der Kamera dokumentieren den Krankheitsprozess und ermöglichen mit zusätzlichen Untersuchungen durch Ultraschall oder Röntgen eine
präzise Lokalisation. Moderne Technik erlaubt ein Höchstmaß an Auflösung, so
dass auch Störungen in Teilbereichen erkannt und abgebildet werden. Eine solche
apparative Ausstattung auf technisch
höchstem Niveau bietet optimale Voraussetzungen für eine moderne Diagnostik,
Therapieplanung und Therapieüberwachung.
Ein herzliches Dankeschön an alle Unterstützer dieses Projekts!
Steht bald zur
Verfügung: die neue
Gammakamera
GESICHTER
Abschied vom aktiven
Arbeitsleben
Neue
Personalleiterin
Niemals geht man so ganz – das trifft von unserer Seite auch und
vor allem auf Personalleiterin Manuela Nöhles zu, wenn diese sich
zum 28.02.2010 in den Ruhestand verabschiedet. Hier ihr Gruß an
Sie und alle Beschäftigten des Klinikums:
Seit dem 15.10.2009 ist Marion Kenkel
als Abteilungsleiterin im Personalwesen
des BETHESDA-JOHANNITER-Klinikums
Duisburg tätig. Ihre Stellvertreterin ist
Frau Judith Dowe (Overkamp).
„Eine kleine Stellenanzeige hat mich vor 17 Jahren veranlasst, meine Tätigkeit als
Personalsachbearbeiterin im BETHESDA Krankenhaus aufzunehmen. Als Personalleiterin werde ich in Kürze aus dem aktiven Arbeitsleben aus der Evangelisches BETHESDA-JOHANNITER-Klinikum Duisburg GmbH ausscheiden in den Unruhestand.
Unser damaliger Geschäftsführer fragte mich bei der Einstellung, warum ich bisher im Krankenhaus gearbeitet hätte und es auch weiterhin tun wolle. Meine Antwort lautete: ,Ich war immer stolz darauf, dazu zu gehören’. Das hat sich bis heute
nicht geändert. Die gemeinsame Arbeit mit Ihnen allen für unser Klinikum hat mir
viel Freude gemacht. Seien Sie versichert, dass das Ziel meiner Arbeit immer die erfolgreiche und gute Betreuung der mir anvertrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
war. Leider haben oftmals die Rahmenbedingungen dazu geführt, dass Sie manchmal möglicherweise einen anderen Eindruck gewinnen mussten.
Ich danke meiner Familie, insbesondere meinem Mann, für das Verständnis, wenn
das Zeitmanagement mal wieder aus dem Ruder lief. Ich danke meinen Vorgesetzen
für das Vertrauen, welches sie in mich gesetzt haben, und für ihre Unterstützung, meinen Weg in unserem Klinikum erfolgreich zu gehen. Ich danke besonders meinen Kollegen in der Personalabteilung, ohne die kein gutes Ergebnis möglich gewesen wäre.
Den Verantwortlichen wünsche ich eine glückliche Hand bei ihren Entscheidungen
für die Kliniken und das Zentrum für Pflege und Wohnen. Ich wünsche Ihnen allen
in beruflicher und privater Hinsicht das Beste.
Sollte es mir gelungen sein, in den vergangenen Jahren meinen Beitrag dazu zu
leisten, dass trotz moderner Personalarbeit mit eingeschränkten Ressourcen der
Mensch nicht ganz in Vergessenheit geraten ist und die Bereitschaft besteht, Verständnis für seine Schwächen und Nöte aufzubringen, kann ich weiterhin stolz darauf sein, dazu gehört zu haben.
Bleiben Sie gesund, lassen Sie sich nicht unterkriegen, bewahren Sie jedoch trotz
aller Ansprüche das bisher Erreichte!“
Die beiden festen und beständigen Größen im
Berufsleben der Kölner Rechtsanwältin Marion Kenkel (Rechtsanwaltskammer Köln) waren bislang die
Personalarbeit mit dem Schwerpunkt Arbeitsrecht
sowie das Wirtschaftsrecht mit den Bereichen Handels-, Gesellschafts- und Vertragsrecht. Als Leiterin
für den Bereich Recht und Personal für einen Klinikverbund in Hessen war es ihre Aufgabe, die arbeits-, handels- und gesellschaftsrechtlichen Angelegenheiten der Holding und ihrer Töchter zu regeln.
Als Schnittstelle zu allen unternehmenswichtigen
Bereichen bestand ihre Aufgabe zudem darin, geschäftliche Strategien im Personalbereich zu entwickeln und umzusetzen sowie die Unternehmen in
allen wirtschaftlichen und personellen Belangen
zu unterstützen.
Auch für andere namhafte Konzerne war sie als
Rechtsanwältin und Justiziarin tätig. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt war die Unterstützung und Beratung in
allen juristischen Fragen, die der Betrieb eines modernen, global agierenden Industrieunternehmens
mit sich bringt.
In ihrer Freizeit ist sie gern aktiv und verbringt
viel Zeit mit Sport, insbesondere mit Jogging, Fitness
und Klettern. Sie engagiert sich für die „Freunde der
Kunst“ in Köln und für die Opferschutzorganisation „Der Weiße Ring“.
Ihre Manuela Nöhles
DAS MAGAZ IN
Ausgabe 1 | 2010
19
«
» GESICHTER
35 Jahre Grüne Damen
und Herren
Ein halbrundes Jubiläum wurde am 7. Oktober 2009
im BETHESDA Krankenhaus begangen: Rund 70 Grüne
Damen und natürlich auch Herren der Evangelischen
Krankenhaus-Hilfe (EKH) fanden sich mit Ehrengästen
und Festrednern zusammen, um das 35-jährige Bestehen
ihrer Institution zu feiern.
Es war eine gelungene Mischung aus
Reden, Musik und einem Vortrag des Ehepaars Richter-Reichhelm mit interessanten
und heiteren Bildern aus der Historie der
EKH. Die Musik des 13-köpfigen Vokalensembles „Voicemail“ aus Moers unter der
Leitung von Axel Quast tat ihr Übriges:
„Das senkte sich wie Balsam aufs Gemüt,“
äußerte sich eine Besucherin wohlwollend.
Ein Ehrengast der Veranstaltung war
die Vorsitzende der Dachorganisation der
EKH in Bonn, Frau Gabriele Trull. Sie und
auch der ehemalige Geschäftsführer Gerd
F. Wengeler lobten in ihren Reden das Engagement der Grünen Damen und Herren
über die langen Jahre. Christel Gluth zum
Beispiel, als stellvertretende Einsatzleiterin
Die Grünen Damen und Herren im BETHESDA
feierten ihr 35-jähriges Jubiläum.
20
DAS MAGAZ IN
Ausgabe 1 | 2010
der Gruppe unermüdlich
V.l.n.r. Lieselotte Schmitz, Helga Bletgen, Marielies Brohm,
tätig, ist tatsächlich seit
Christel Gluth und Einsatzleiterin Monika Glöckner, die die
Oktober 1974 dabei. Das 35-Jahr-Feier perfekt organisiert hat.
Gründungsmitglied konnte somit auch das eigene 35-jährige BETHESDA Dr. Andreas Seelmann sowie
die des Ärztlichen Direktors und Ge„Dienstjubiläum“ feiern.
Geschäftsführer Markus Bachmann schäftsführers Dr. Martin Biggemann.
Beachtlich: Die 82 ehrenamtlichen Mitsorgte schon im Auftakt seiner Ansprache
für wohlwollendes Gelächter: „35 Jahre glieder der Grünen Damen und Herren im
Grüne Damen und Herren – eine verdammt BETHESDA haben allein im vergangenen
lange Zeit für jemanden, der gerade seinen Jahr rund 7000 Stunden ehrenamtlichen
38. Geburtstag gefeiert hat...“ begann er Dienst geleistet. Das wurde am 24.09.2009
treffend seine Festrede. Die Wertschätzung mit einem Betrag von 500 Euro von der
der EKH im Haus unterstrich auch die Teil- Deutschen Bank im Rahmen der Duisburnahme des Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn ger Aktion „Hilfe für Helfer“ honoriert. Das
Günter Poestgens, des Vorsitzenden der Ge- Geld soll für die Fort- und Weiterbildung versellschaft der Freunde und Förderer von wendet werden.
W I R G R AT U L I E R E N Z U M J U B I L Ä U M !
JUBIL ARE DES JOHANNITER KRANKENHAUSES RHEINHAUSEN VON JANUAR BIS DEZEMBER 2009
40 JAHRE
Sigrid Hofmann
EKG
35 JAHRE
Gudrun Doerge
Ursula Skorwider
Radiologie
Station 21/23
30 JAHRE
Juan-Carlos SandovalTejadas
Sabine Schreiber
Elke Brandstetter
Isa Modrow
Jörg Strassburger
Erika Klüm-Wiemann
Allg.- u.
Visceralchirurgie
Station 22/24
Station 21
Zentral-OP
Station 42/44
Zentralambulanz
25 JAHRE
Christel Franzen
Bettina Freischlad
Station 05
Station 05
20 JAHRE
Heike van den Bruck
Station 41/43
Nicole Lingner-Czernik
Station 05
Erika Euen
Station 32/34
Susanne van gen Hassend
Station 21-24-31
Helga Keuser
Station 12/14
Sigrid Kuhlemann
Onkologie
Ingrid Schenk
Station 22/24
Andreas Martin
Patientenaufnahme
Monika Koehnen
Elke Welberts
Brigitte Sollinger
Sonja Walczak
Angelika Aksoy
Gudrun Fritzen
Cordula Herrmann
Station 22/24
Station 21/23
Elternschule
Station 22/24
Station 41/43
Station 12/14
EKG
15 JAHRE
Barbara Redmann
Ute Wittfeld
Annegret Launer
Dirk Handel
Laura-Steffi Berns
Hans-Günter Marx
Monika Beckmann
Sabine Riediger
Andrea Smaniotto
Astrid Zimmermann
Nadin Semrau
Kerstin Reiff
Susanne Wolter
Gertrud von Zabiensky
Milica Kugler
Sandra Haefs
Daniela Bueschleb
Achim Karner
Claudia Etschmeier
Martina Scholand
Controlling
Station 11/13
Station 11/13
Station 05
Zentral-OP
Intensivstation
Station 22/24
Station 32/34
Station 41/43
Strahlentherapie
Controlling
EKG
Station 05
Station 05
Station 32/34
Station 11/13
Station 32/34
Station 05
Innere Medizin
Archiv
10 JAHRE
Gabriela Mühlen
Jürgen Rück
Lilianna Müller
Ina Kolkmann
Michael Koch
Andrea Müller-Backhaus
Nurten Taraus
Margret Toebe
Yvonne Hinsen
Julia Leone
Stefanie Wienen
Hanna Krawczyk
Barbara Conrath
Rechnungswesen
EDV-Abteilung
Station 12/14
Zentralsterilisation
Technischer Dienst
Station 32/34
Onkologie
Zentral-OP
Zentrallaboratorium
Station 32/34
Station 41/43
Station 41/43
Anästhesie
Zentrum für Pflege und Wohnen
20 JAHRE
Beate Stember
Wohnbereich 0
15 JAHRE
Elke Sierke-Backes
Karina Dziedzic
Wohnbereich 4
Wohnbereich 4
10 JAHRE
Ulrike Görke
Meryem Fessavi
Rechnungswesen
Wohnbereich 3
JUBIL ARE DES BETHESDA KRANKENHAUSES VON JULI BIS DEZEMBER 2009
35 JAHRE
Karla Chittka
Claudia Gras
Erika Klumb
Christine Büttner
Pflegedienst, 1 G
Gyn. Ambulanz
Pflegedienst, 1 E
Pflegedienst, Anästhesie
30 JAHRE
Rosa Ottaro-Pfeifer
Sineta Ibrainova
Ulrike Wagner
Henny Staiber
Kreißsaal
Küche
Chirurgische Ambulanz
Ärztlicher Schreibdienst
25 JAHRE
Martina Krusenbaum Pflegedienst, Nachtwache
Petra Nest
Pflegedienst, Nachtwache
Krystyna Puszko
Pflegedienst, Anästhesie
Elisabeth Rohde-Scott
Zentrallabor
20 JAHRE
Barbara Kachel
Peter Kamp
Volker Massing
Sabine Pabel
Georg Gebert
Pflegedienst, 1 H
Pflegedienst, Anästhesie
Pflegedienst, Intensiv
Kreißsaal
ADV-Organisation
Ilona Hoffmann
Rezeption
Barbara Petzack
Pflegedienst, 3 A
Birgit Dörnemann Pflegedienst, Neugeborene
Britta Jakobs
Pflegedienst, 4 H
Barbara Normann
Verwaltung
Silke Scharwächter
Pflegedienst, Ambulanz
Claudia Timm
Pflegedienst, 2 C
Ralf Vondenhoff
Pflegedienst, Anästhesie
Anja Werner
Pflegedienst, Ambulanz
Birgit Winkel
Physiotherapie
Gülüzar Gültekin
Pflegedienst
Marion Quackatz
Pflegedienst, 1 A
Helmut Jähnich
Pathologie
Dr. Silke Joussen Anästhesie- u. Intensivmedizin
15 JAHRE
Olga Jewpatow
Andrea Krüger
Marion Voss
Angelika Rüb
Katja Knitter
Petra Höfken
Sabine Olejnik
Kai Lamouri
Pflegedienst, 1 H
Ärztlicher Schreibdienst
Pathologie
Pflegedienst, 3 H
Pflegedienst, 2 A
Allg. Innere Medizin
Pflegedienst, 3 A
Pflegedienst, Zentral-OP
Marcus Meyer
Alexander Rahm
Andrea Ströher
Frank Welbers
Hartmut Wieger
Brigitta Klein
Lidia Kemper
Christiane Zielke
Pflegedienst, 2 A
Pflegedienst, 2 A
Kreißsaal
Pflegedienst, Hygiene
Pflegedienst, Intensiv
Pflegedienst, 2 H
Radiologie
Pflegedienst, Zentral-OP
10 JAHRE
Yvonne Kasper
Kreißsaal
Dr. Marcus Lassau
Allg.- u. Viszeralchirurgie
Renate Rosenbleck
Kreißsaal
Marc Wiedemeyer
ADV-Organisation
Andreas Dahm
Technischer Dienst, Werkstatt
Renate Stolpe
Pflegedienst, G
Sigrid Becker
Zentrallabor
Nicole Brüggemann Pflegedienst, Neugeborene
Dr. Marita Fehn
Pathologie
Beate Hänsel
Pflegedienst, Zentral-OP
Ikram Kabchi
Pflegedienst
Peter Wallner
Patientenverwaltung, Archiv
Martin Lenz
Rezeption
DAS MAGAZ IN
Ausgabe 1 | 2010
21
» TIPPS UND TERMINE
JOHANNITER
KRANKENHAUS
Besuchszeiten:
durchgehend von 8 bis 20 Uhr
» SOZIALDIENST
Dr. Iris Huth. Sprechzeiten montags bis
freitags 8 – 10 Uhr nach Vereinbarung
erreichbar über das Pflegepersonal auf der
Station oder unter Tel. 02065 97-28140
» PFLEGEÜBERLEITUNG
CAFETERIA UND KIOSK
Öffnungszeiten Cafeteria: 7 – 18 Uhr
Öffnungszeiten Kiosk:
8 – 18 Uhr
Sabine Wischerhoff
Sprechzeiten nach Vereinbarung
erreichbar über das Pflegepersonal auf der
Station oder unter Tel. 02065 97-28141
» FRISEURSTÜBCHEN
nach vorheriger Terminvereinbarung unter
Tel. 02065 64369
Das Friseurstübchen befindet sich im
Erdgeschoss des Seniorenwohnheimes.
» GOTTESDIENSTE
evangelisch: jeden ersten und dritten
Sonntag um 9 Uhr
katholisch: jeden zweiten und vierten
Sonntag um 9 Uhr
in der Krankenhauskapelle, 5. Etage
» SEELSORGE
evangelisch: Pastorin Uta Bülbring
katholisch: Pfarrer Ulrich Koch
erreichbar über die Information oder das
Pflegepersonal
BETHESDA
KRANKENHAUS
Ruhezeiten der Patienten:
mittags zwischen 12 und 14 Uhr,
abends ab 21 Uhr
SOZIALDIENST
Sprechzeiten montags bis donnerstags
8 – 16 Uhr, freitags 8 – 14 Uhr
Tel. 0203 6008-1754
Pflegeberatung – Pflegeüberleitung
Sprechzeiten montags und donnerstags
10 – 12 Uhr
Tel. 0203 6008-1580
EVANGELISCHE KRANKENHAUS-HILFE BETHESDA (EKH)
„Grüne Damen und Herren“
erreichbar über die Rezeption und unter
Tel. 0203 6008-1752 / -1758
Bücherei: montags, mittwochs und freitags
14.30 – 16 Uhr, dienstags und donnerstags
9.30 – 11 Uhr
Tel. 0203 6008-1752
22
DAS MAGAZ IN
Ausgabe 1 | 2010
Koch- und Backkurse für Diabetiker, Vorträge
und Schulungen.
Tel. 0203 6008-1371 oder -7007
ABTEILUNG FÜR PHYSIOTHERAPIE
UND PHYSIKALISCHE THERAPIE
Behandlungen mit und ohne Rezept
montags bis freitags 7.15 – 16.30 Uhr
Tel. 0203 6008-1716 / -1732
KRANKENHAUSSEELSORGE
erreichbar über die Rezeption (Tel. -9)
evangelische Seelsorge, Pfarrer Peter
Glörfeld, Tel. 0203 6008-1750 und 0203
662720 katholische Seelsorge, Schwester
Simone Kessels, Tel. 0203 6008-1760/-1761
Gottesdienst, jeweils im Wechsel evangelischer Gottesdienst mit Abendmahl und
katholische Messe, samstags um 16 Uhr,
Kirchsaal
CAFÉ-RESTAURANT UND KIOSK
montags bis freitags 7.30 – 19 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen 12 – 17
Uhr, Tel. 0203 6008-2295 / -2237 / -2238
SANI-SHOP
montags bis freitags 9 – 17 Uhr
Tel. 0203 6008-2292
FRISEUR FRANK ALBUS
dienstags bis freitags 9.30 – 17 Uhr,
samstags 8.30 – 13 Uhr
Tel. 0203 6008-2290
ELTERNSCHULE BETHESDA E.V.
ADIPOSITAS-ZENTRUM
BETHESDA ZU DUISBURG E.V.
Jeden Montag um 18 Uhr kostenloser Infoabend mit Kreißsaalführung. Das komplette
Kursangebot im Elternschulheft 2010, der
Wegbegleitung für werdende Eltern, das an
der Rezeption und in der Frauenklinik kostenlos ausliegt. Anmeldung für alle Kurse
unter Tel. 0203 6008-7007
Gewichtsreduktion. Therapie-Programme für
leicht und schwer übergewichtige Erwachsene, für Jugendliche von 13 bis 17 Jahren,
für Kinder von 8 bis 12 Jahren und für
Kinder unter 8 Jahren.
Tel. 0203 6008-1375
Alternative Geburtsbegleitung, Schmerztherapie, Akupunktur, Stillberatung, Hebammensprechstunde und GeburtsplanungsSprechstunde: Kontakt unter
Tel. 0203 6008-1220 im Kreißsaal
ZENTRUM FÜR DIABETIKERSCHULUNG BETHESDA E.V.
GESPRÄCHSKREIS FÜR ELTERN,
DIE IHR KIND VERLOREN HABEN
Angebote für Diabetiker und deren Angehörige. Informationen zum Thema Ernährung,
Jeden zweiten Montag im Monat, 18 Uhr,
Seminargebäude. Dr. Gisela Kremer und
@
IMPRESSUM
Im Internet:
www.bethesda-johanniter.de
DAS MAGAZIN
für Patienten, Besucher, Mitarbeiter, Freunde
und Förderer des Evangelischen
BETHESDA-JOHANNITER-Klinikums
Pfarrer Peter Glörfeld
Tel. 0203 6008-1750 oder 0203 662720
ANGEBOTE FÜR PATIENTINNEN
UND PATIENTEN MIT KREBS
Café der Begegnung: Treffpunkt für Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung. Reden, zuhören, Kontakte knüpfen, sich
austauschen, betreut von den Grünen Damen
der Evangelischen Krankenhaus-Hilfe (EKH)
und der Selbsthilfegruppe Vita!, jeden Dienstag, 10 – 11.30 Uhr, auf der Station 1C
SELBSTHILFEGRUPPE „VITA!“
GEMEINSAM GEGEN BRUSTKREBS E.V.
Interessierte und Betroffene treffen sich immer dienstags von 10 bis 11.30 Uhr im Café
der Begegnung (Station 1C) sowie jeden
vierten Mittwoch im Monat um 18 Uhr in
der Eingangshalle. „Vita!“ will informieren,
zum Austausch anregen, ermutigen und ein
Gefühl der Solidarität vermitteln. Ansprechpartnerin: Doris Rosenbaum
Tel. 0208 4447349
Schwer erkrankte oder
sterbende Menschen und
ihre Angehörigen
brauchen unsere
Unterstützung in
vertrauter Umgebung!
Mit nur
pro Tag
können Sie uns bei
dieser Aufgabe helfen
und Mitglied werden.
Auskunft erteilt:
Claudia Röscher
Tel. 0203-6008-1820
AUTOGENES TRAINING
Ruhe und Erholung finden kann ein Weg zur
Selbsthilfe und zur Verbesserung der Lebensqualität sein. Anmeldung und mehr Informationen bei Christine Cieslik.
Tel. 0203 6008-1755
GESPRÄCHSKREIS FÜR
ANGEHÖRIGE VON AN KREBS
ERKRANKTEN PATIENTEN
jeden dritten Montag im Monat, 18 Uhr,
Seminargebäude
Tel. 0203 6008-1750 und 0203 662720
HOSPIZ BETHESDA E.V.
kostenloser ambulanter Hospizdienst
Wir begleiten Schwerkranke und deren
Angehörige. Kontakt und Beratung:
Claudia Röscher und Pfarrer Peter Glörfeld
Tel. 0203 6008-1820 / -1750 und 0203
662720
OFFENE TRAUERGRUPPE
Mit Trauer leben. In einem geschützten
Raum reden über das, was Sie bewegt. Jeden ersten Montag im Monat, 16 – 18 Uhr,
im Seminargebäude. Pfarrer Peter Glörfeld
Tel. 0203 6008-1750 und 0203 662720
ZIVILDIENSTSTELLEN FREI!
Wir suchen und stellen ein: Zivildienstleistende in den Bereichen Technischer
Dienst, Hauswirtschaft und Pflege.
Ebenso suchen wir Interessenten für ein
freiwilliges soziales Jahr in der Pflege und
in der Altenpflege.
Am Standort JOHANNITER sind zur Zeit
17 Zivildienstleistende eingesetzt, davon
11 im Pflegedienst, zwei im Technischen
Bereich, vier im Zentrum für Pflege und
Wohnen, davon zwei im Ambulanten Pflegedienst. Am Standort BETHESDA sind
acht Stellen im Technischen Dienst eingerichtet, eine davon im Bereich ADV-Organisation. Im Pflegedienst sind es sieben
Plätze: auf den Stationen, eine im ZentralOP sowie eine in der Abteilung für Physikalische Therapie. Eine Stelle gibt es auch
in der Evangelischen Seelsorge.
Interessenten wenden sich an die
Personalabteilung unter
Tel. 0203 6008-2126 oder -2025.
Heft 1 / 2010
Herausgeber:
Evangelisches BETHESDA-JOHANNITER-Klinikum
Duisburg GmbH
verantwortlich:
Markus Bachmann, Geschäftsführer
Geschäftsstelle:
Anne Witthüser
Stabsstelle Medien
Heerstraße 219, 47053 Duisburg
Telefon 0203 6008-2004
[email protected]
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Redaktion:
Manfred Hagemeister
Sandra Kalkmann
Dr. Friedrich Rumstadt
Anne Witthüser
Manuskripte:
Dr. Martin Fischer
Prof. Claus Dieter Gerharz
Dr. Michael Grüner
Prof. Joachim Knop
Dr. Rainer Knur
Susanne Köhler
Dr. Heribert Schöndeling
Prof. Dietmar Simon
Prof. Rainer Wessely
u.a.
Fotos:
Sandra Kalkmann
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Andreas Probst
Hans-Jörg Tromp
Anne Witthüser
Xenia-B, pixelio.de
Gestaltung und Druck:
Ulrich Overländer, artefact, Duisburg
Druckhaus Duisburg OMD
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Einsender von Manuskripten, Briefen u.ä. erklären sich
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DAS MAGAZ IN
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23
» GLAUBENSACHEN
Zum jährlichen Epiphaniaskonvent, zu dem am 20. Januar 2010 Seelsorger Pfarrer Peter
Glörfeld und die Geschäftsführung in das BETHESDA Krankenhaus eingeladen hatten,
sprach der Wanheimer Pfarrer Friedrich Brand. Hier in Auszügen sein engagierter Vortrag:
Die vergessene Generation
BEGEGNUNGEN IN SEELSORGE UND EHRENAMT MIT DER KRIEGSKINDERGENERATION
Was wir uns heute vorgenommen haben, ist ein schwieriges
Thema. Jahrzehntelang ist nicht darüber gesprochen worden, was
Menschen erlitten haben, die zur Zeit des Krieges Kinder waren. Erst
seit ungefähr sieben Jahren wird öffentlich darüber diskutiert und
geschrieben. Seitdem sind eine Menge Aufsätze, Bücher, Zeitungsartikel, Radio- und Fernsehsendungen dazu erschienen. Im Jahr
2004 veröffentlichte der Psychotherapeut Hartmut Radebold im
Deutschen Ärzteblatt einen Artikel über Kriegskinder im Alter. Fünfzig Leserinnen und Leser schrieben ihm darauf von ihren eigenen Erfahrungen. Ein Mann schilderte, was der Aufsatz in ihm ausgelöst
hatte:
„7.7.2004. Als ich vergangenen Samstag mit wachsender Beklemmung und Ergriffenheit Ihren Artikel gelesen habe, da hat das
einen regelrechten Dammbruch bei mir ausgelöst: ein Weinkrampf
mit furchtbarem Schmerz, Hilflosigkeit und Ratlosigkeit – kurz:
schrecklich! Gott sei Dank habe ich eine verständige Frau, sie ist Ärztin, deswegen das Ärzteblatt, die mich zu trösten versuchte. Da sitzt
also nun ein 63-jähriger, geboren kurz vor dem Untergang der „Bismarck“ 1941, sonst gesunder, berufstätiger Mann in leitender Funktion im Sessel und heult, nach Luft ringend, Rotz und Wasser, und
das Schlimmste ist: er weiß nicht, warum. Es gibt da nämlich kein
singuläres Datum des Schreckens, nein, aber dennoch kommt da unglaublich viel Schmerz plötzlich an die Oberfläche, drängt mit
Macht heraus. Schon seit einigen Monaten habe ich festgestellt, dass
mir bei einer auch nur beiläufigen Erwähnung irgendeiner Jahreszahl, die in meine Kindheit fällt, unweigerlich die Tränen kommen.
Vielleicht auch, weil sie jetzt – nach dem Tode meiner 90-jährigen
Mutter letzten Oktober – ungestraft kommen dürfen? Wer weiß? Weinen war mir nämlich von früh an verboten, war weichlich und unmännlich, und welcher Junge will schon unmännlich sein. Es war mir,
als hätte sich ein See an Tränen aufgestaut, seit Jahrzehnten, von
dem ich nichts geahnt habe und der sich jetzt einfach, beim Lesen
Ihrer Zeilen, Bahn gebrochen hat. Ich war auch so erstaunt, dass ich
nicht ein allmählich senil und sentimental werdender Einzelner
bin, sondern dass es offensichtlich auch vielen Anderen meines Alters so gehen muss“. (Hartmut Radebold, Die dunklen Schatten der
Vergangenheit – Hilfen für Kriegskinder im Alter, 2005/Neuaufl.
2009, S. 11f)
Ähnliche Erfahrungen wie der Arzt hat die Journalistin Sabine
Bode gemacht. Sie hat im Internet und im Westdeutschen Rundfunk
Beiträge zum Thema „Kriegskinder“ veröffentlicht und daraufhin
viele Zuschriften erhalten. Mit einigen Personen, die ihr geschrieben
haben, hat sie sich persönlich in Verbindung gesetzt und deren Geschichten 2004 veröffentlicht in dem Buch „Die vergessene Generation – Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen“. Den Geschichten
merkt man an, wie sehr die einzelnen Personen unter dem Krieg und
seinen Folgen gelitten haben.
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DAS MAGAZ IN
Ausgabe 1 | 2010
Nicht verschweigen will ich, dass es auch Stimmen gibt, die sich
kritisch äußern zu der Beschäftigung mit dem Schicksal der Kriegskinder. Harald Welzer, Professor für Sozialpsychologie, schreibt: „Ich
glaube, es lässt sich durchaus von einem schrittweisen Umbau der
deutschen Erinnerungskultur sprechen (…) Und natürlich bleibt, so
banal es ist, daran zu erinnern, dass der Bombardierung von Hamburg die von Coventry vorausgegangen ist.“ Mit dem „Umbau der
Erinnerungskultur“ meint Welzer den Versuch, aus dem Tätervolk ein
Opfervolk zu machen.
Das liegt mir persönlich fern. Mir ist vollkommen bewusst:
Hätte das Deutsche Reich nicht den Krieg angefangen, müssten wir
über das heutige Thema nicht sprechen. Und bevor Menschen im
Deutschen Reich das alles erlitten haben, wovon gleich noch zu sprechen sein wird, haben es Menschen der Völker erlitten, die Wehrmacht und SS überfallen haben. Ja, schlimmer noch. Ich zitiere noch
einmal Harald Welzer: „Es bleibt dauerhaft daran zu erinnern, dass
Millionen enthusiastischer Volksgenossinnen und Volksgenossen
jene „Chance der unbestraften Unmenschlichkeit“ (Günter Anders)
für sich genutzt haben, mit der sie die jüdische Bevölkerung und andere als minderwertig oder lebensunwert betrachtete Minderheiten
ausgegrenzt und Hunderttausende in den Tod befördert haben.“
(Transgenerationale Weitergabe kriegsbelasteter Kindheiten, S. 91).
Harald Welzer räumt andererseits ein, dass der Bombenkrieg „mehr
gesprengt und verschüttet hat als Häuser, Straßen, Fabriken und
Menschen.“ (S. 91)
Meine persönliche Geschichte mit dem Thema
Seit Jahren beschäftigt mich die Frage, welche Auswirkungen der
Krieg auf mein Leben hat, was meine Eltern mir an Kriegserfahrungen mitgegeben haben. Ich bin 1952 geboren, habe den Krieg
also nicht miterleben müssen. Ich kenne den Krieg aus den Erzählungen der Eltern und von den verborgenen Botschaften her, die sie
mir unbewusst vermittelt haben.
Meine Eltern gehören zu der Generation, die den Krieg als Jugendliche oder junge Erwachsene miterlebt haben. Mein Vater,
1926 geboren, war dreizehn, als der Krieg begann und neunzehn,
als er endete. Meine Mutter, 1922 geboren, war siebzehn, als der
Krieg begann und 23, als er endete. Durch ihre Schilderungen
habe ich erfahren, welche Schrecken der Krieg mit sich bringt.
Meine Mutter hat in der Hauptstadt von Schlesien, in Breslau gelebt. Ihre Mutter hat sie ein Jahr vor Kriegsende durch Krankheit verloren. Die Mutter ist an Leukämie gestorben. Mit ihrem Vater und
ihren beiden jüngeren Schwestern ist sie aus Breslau geflohen, als
die Russen im Januar 1945 einmarschierten. Nach Kriegsende sind
die vier zurückgekehrt in der Hoffnung, weiter in der Heimat leben
zu können. Am 4. Dezember 1946 verließ meine Mutter, die als letzte
der Schwestern geblieben war, zusammen mit ihrem Vater die Hei-
mat. Es war kein freiwilliger Wegzug, es war auch keine angenehme Reise. Sieben Tage und sieben Nächte dauerte die Zugfahrt
nach Marienborn (...)
Was meiner Generation mitgegeben wurde
Die Geschichten von ihrer Flucht und Vertreibung hat meine
Mutter manchmal erzählt. Ihre Berichte haben in mir eine tiefe Angst
vor dem Krieg ausgelöst. Bei jeder größeren Krise, die ich in meiner
Jugend erlebte, meldete sich die Angst mit großer Wucht. Ich erinnere mich an den Bau der Mauer in Berlin, an die Kuba-Krise, die
Ermordung von John F. Kennedy. Jedes Mal war ich zutiefst verstört
und verängstigt. In späteren Jahren habe ich mich intensiv in der
Friedensbewegung engagiert gegen die Aufstellung von Atomraketen in unserem Land, gegen die Golfkriege zu Beginn der neunziger Jahre und zu Beginn dieses Jahrtausends.
Eine andere Last, die mir wie vielen meiner Generation aufgebürdet worden ist, war die Schuld, besser gesagt, eine Angst vor der
Schuld. Das deutsche Volk im Ganzen hatte ja unfassbar große
Schuld auf sich geladen. Diese Schuld ist so groß, dass sie die dafür verantwortliche Generation allein gar nicht tragen konnte, sich
auch nie wirklich dazu bekannt hat. Es gibt nur wenige, die ihre Mittäterschaft hinterher öffentlich bereut haben. Die meisten gaben
später an, immer schon gegen Hitler gewesen zu sein und von den
Verbrechen der Nationalsozialisten nichts gewusst zu haben. Ralph
Giordano spricht deshalb von der „zweiten Schuld“, die darin besteht,
die erste Schuld zu verleugnen und vergessen zu machen. Da die erste eigentliche Schuld bis heute noch nicht vollständig bekannt, benannt und aufgearbeitet worden ist, haben die später Geborenen
sie geerbt (...)
An verschiedenen Stellen weist die Bibel darauf hin, dass nachfolgende Generationen Mitverantwortung übernehmen müssen für
das, was die vorigen getan haben. Als Mose zum zweiten Mal die
Gesetzestafeln in Empfang nimmt, dankt er Gott mit den Worten:
„Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt
Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft lässt er niemand, sondern sucht die Missetat der Väter heim an Kindern und
Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied!“ Dem Verbot, anderen
Göttern zu dienen, fügt Gott diese Mahnung hinzu: „Denn ich, der
HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter
heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die
mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen tausenden, die
mich lieben und meine Gebote halten.“
Als Menschen, die Gott hassen, haben wir Deutsche uns in den
dreißiger und vierziger Jahren aufgeführt. Wir haben das von ihm
geliebte Volk systematisch ausgerottet und dabei keine Gnade gekannt gegenüber Kindern, Frauen, Männern und Alten.
Schuld zu empfinden und zu tragen, ist eine schwere Last (...) Die
übergroße Schuld war ein Grund, warum jahrzehntelang das Leid der
Menschen hier nicht zur Sprache kam. Seit ich Pfarrer bin, begegnet
mir das Thema Krieg sehr häufig bei Geburtstagsbesuchen und bei
Trauergesprächen. Im Rückblick wird oft deutlich: Der Schlüssel
zum Verstehen, warum ein Mensch so und so gelebt und sich verhalten hat, findet sich oft in seinen Erlebnissen im Krieg.
Zahlen
Um das Ausmaß aller Beschädigungen und Verluste für die
Kriegskinder und ihre Eltern zu verdeutlichen, gebe ich ein paar Zahlen wieder. Im Zweiten Weltkrieg kam jeder achte männliche Deutsche – gerechnet vom Säugling bis zum Greis – ums Leben. Insgesamt wurden 11% der Bevölkerung getötet. Ca. 14 Millionen
Pfarrer Friedrich Brand,
Jahrgang 1952
Menschen verloren zwischen 1944 und 1947 ihre Heimat. Mehr als
470 000 Zivilisten kamen auf der Flucht und während der Vertreibung ums Leben (mehr als die Hälfte Frauen und Kinder).
2.500.000 wurden Opfer des Bombenkrieges. Die Gefallenen und
Vermissten hinterließen mehr als 1,7 Millionen Witwen sowie fast
2,5 Millionen Halb- und Vollwaisen. Ungefähr ein Viertel aller Kinder wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg auf Dauer ohne Vater auf.
Im Frühjahr 1947 befanden sich noch 2,3 Millionen Kriegsgefangene in den Lagern der Alliierten und 900 000 in sowjetischen Lagern. Die Gesamtzahl der Vergewaltigungen wird auf ca. 1,9 Millionen geschätzt.
Was Kriegskinder erlitten haben
Menschen, die Krieg und Nachkriegszeit als Kinder und Jugendliche erlebten, haben dabei diese Erfahrungen gemacht: Sie haben zahlreiche Bombenangriffe miterlebt, teilweise die Zerstörung
ihrer Stadt oder gar einen „Feuersturm“ mit zahlreichen Opfern. Sie
wurden evakuiert – die unter Zehnjährigen zusammen mit der Mutter und jüngeren Geschwistern. Die über Zehnjährigen wurden
durch die Kinderlandverschickung von der Mutter und der übrigen
Familie getrennt. Sie haben Hunger gelitten. Die Versorgung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen war mangelhaft. Sie
haben Vertreibung und Flucht mitgemacht und mussten sich anschließend in einer fremden bis feindselig eingestellten Umwelt zurechtfinden mit der Folge von häufigem langen Hunger oder Unterernährung, Verarmung und sozialem Abstieg der Eltern. Durch
Kriegsteilnahme und Gefangenschaft sind sie lange ohne Vater gewesen, oft auch ganz ohne Vater aufgewachsen, weil der als Soldat
getötet wurde oder in der Gefangenschaft umgekommen ist. Väter,
die zurückkehrten, waren oft körperlich oder seelisch verwundet, kamen krank zurück und blieben abgekapselt und unerreichbar. Viele
haben weitere Angehörige verloren, Geschwister, Großeltern oder
wurden durch den Verlust der Mutter zu Vollwaisen. Schließlich haben Kinder und Jugendliche im Krieg vielfältige Gewalterfahrung
gemacht in Form von Verwundungen, Tötungen, Vergewaltigungen.
Manche mussten im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen.
Ein Mann, der am Ende des Krieges zwölf Jahre alt war, erzählt,
dass er als Junge mithelfen musste, die Toten zu bergen. Er wohnte
an der Ostsee. Nachdem die Gustloff versenkt worden war, wurden
die Leichen an den Stränden angespült. Was eine Erfahrung wie
diese in einem Jungen ausgelöst hat, darüber hat damals und viele
Jahrzehnte danach niemand nachgedacht und gesprochen (...)
Ein am Ende des Krieges zehnjähriger Mann, der ebenfalls im
Osten als Flüchtling unterwegs war, berichtet (Gerhard Hanne-
DAS MAGAZ IN
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» GLAUBENSSACHEN
mann, geb. am 26.12.1934): „Auf einem unserer Märsche lagen gefallene deutsche Soldaten. Sie waren bis zur Unkenntlichkeit von Panzerfahrzeugen plattgefahren. Der Frost und das Tauwetter hatten sie
schwarz werden lassen, die Köpfe waren ein grauenhafter Anblick.
Rechts und links der Straße ragten aus den zugeschütteten Enden
der Schützengräben Beine, von denen die Füße vom Raubzeug abgefressen waren. Der Leichengestank hing schwer und ekelhaft
süßlich in der Luft. Ich werde diesen Anblick nie vergessen. Seither
kann ich den Anblick von Maden nur schwer ertragen. Mutter hat
von den Soldaten die unteren Hälften der Erkennungsmarken mitgenommen und später an das Deutsche Rote Kreuz geschickt.
(Erinnerungen, S. 15)
Wie die Kriegserfahrungen weiter gewirkt haben
Bei Weitem nicht alle Angehörigen der Jahrgänge 1927 – 1947
waren von den genannten Erfahrungen betroffen. Etwa 35 – 40%
der Kinder waren durch den Krieg und seine Folgen kaum beeinträchtigt. Sie sind mit anwesendem Vater aufgewachsen, hatten
stabile familiäre, materielle und wohnliche Verhältnisse (...) (Radebold, Kriegsbedingte Kindheiten und Jugendzeit in Transgenerationale…, S. 46-47) Der Psychoanalytiker und Psychotherapeut Hartmut
Radebold spricht von belastenden, beschädigenden und traumatisierenden zeitgeschichtlichen Erfahrungen. (S. 48). „Belastend“
heißt lebenslange, bis ins Alter ausgeprägte, negative, insbesondere
auch konfliktträchtige Folgen. „Beschädigend“ bedeutet lebenslange, bis in das Alter anhaltende Folgen von Krankheitswert, zum
Beispiel schwere Belastungsstörungen, Depressionen. „Traumatisierend“ steht für lebenslange und bis in das Alter anhaltende
posttraumatische Belastungsstörungen (...) Die Betroffenen selbst
erlebten sich selbst als unauffällig und „funktionierten“. Die Betroffenen selber haben in der Regel kein Gefühl für das, was ihnen
angetan wurde. Die erlebte krank machende und unnormale Wirklichkeit wurde ihnen als Normalität vermittelt. „Das haben doch alle
erlebt.“ „Es hat uns doch nichts ausgemacht“, so stellten sie selbst
das Unnormale als normal dar.
Angst, wieder alles zu verlieren, ist sicher ein starker Antrieb, alles mögliche zu sammeln und aufzuheben. „Wer weiß, wozu man dieses oder jenes noch gebrauchen kann“, diesen Gedanken habe ich
selbst sehr stark verinnerlicht. Und auch, dass man auf keinen Fall
Brot wegwirft. Es gibt auch die Angst, das mühsam vom Munde abgesparte Häuschen im Alter wieder zu verlieren. Ein Mann, der am
Ende des Krieges das völlige Ausgeliefertsein in der Gefangenschaft erlebt hat, wehrte sich dagegen, nun im Alter sein Angewiesensein auf Hilfe zu akzeptieren. „Ich muss wieder Gras fressen“,
sagte er bitter. Um sich davor zu bewahren, hat er sich umgebracht.
In seinem Buch „Hilfen für Kriegskinder im Alter“, weist Hartmut
Radebold darauf hin, dass viele Menschen im Alter ihre schrecklichen
Kriegserlebnisse wieder einholen. Weil sie eine Kindheit erlebt haben, in der es kein Halt, keine Sicherheit, keinen Trost und keine Geborgenheit gab, und das in der Lebensphase, in der sie besonders
auf das alles angewiesen waren. Darum haben sie kein Vertrauen
entwickeln können. Im Gegenteil: Im Grunde ihres Herzens wohnt
ein tiefes Misstrauen, das sie im Griff hatten, solange sie selbst alles kontrollieren konnten. Aber nun, wo sie auf andere angewiesen
sind, wird es schwierig. Radebold empfiehlt, bei Patienten im Krankenhaus oder in einem Heim immer auf das Geburtsdatum zu
schauen. Auffällige Verhaltensweisen, Misstrauen, Abwehr und Aggression gegen Menschen, die helfen wollen, können ihren Ursprung in lange verdrängten Kriegserlebnissen haben. Er empfiehlt
weiter, solche Verhaltensweisen nicht persönlich zu nehmen.
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DAS MAGAZ IN
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Die Auswirkungen der Kriegs- und Nachkriegszeit müssen nicht
besonders auffällig sein. Sie zeigen sich oft in tief eingeprägten Verhaltensweisen, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Leben
ziehen. Man versteht viele Menschen besser, wenn man sich die Zeit
vergegenwärtigt, in der sie aufgewachsen sind (...) Das ist allen oder
fast allen Kriegskindern gemeinsam, dass sie über ihre Erfahrungen
nicht reden konnten und auch nicht reden wollten. Das gilt auch für
die, die den Krieg als Erwachsene miterlebt haben. Es war niemand
da, der diese Geschichten hören wollte. Und man wollte sie auch
selbst vergessen, von sich fern halten. Manche Erlebnisse, die besonders schlimm waren, versanken in einer Art schwarzem Loch. Die
Betreffenden konnten sich später nicht mehr daran erinnern, aber
sie blieben trotzdem irgendwo tief im Unterbewussten gespeichert,
um dann im Alter unter bestimmten Umständen wieder an die Oberfläche zu kommen.
Der Schriftsteller Peter Härtling erzählt, wie es ihm ergangen ist.
Er ist selbst im November 1933 geboren. In seinem Buch „Leben lernen“ schreibt er: „Der Krieg raubte mir meine Eltern und schenkte
mir die Gabe, mit den Toten zu sprechen. Der Krieg wird nie aufhören. Ich weiß es. Sieben Jahrzehnte haben es mich gelehrt. Vor meinen Kindern und Enkeln behielt ich diese Erkenntnis für mich.“
In dem Buch „Das Kind in mir“ schreibt er, wie ihm selber im
Laufe seines Lebens die Erfahrungen der Kindheit wieder näher
gekommen sind: „Das Kind in mir – mit zwanzig war ich ihm am
entferntesten. Mit fünfzig begannen meine Erinnerungen deutlicher zu werden. Die Verwundungen und Verluste von einst bekamen ihre Stimme. Inzwischen mit sechzig ergreifen mich die
Ungeschütztheit des Zwölfjährigen, seine Wut gegen die verkommenen Ideen und Vorstellungen der Erwachsenen, seine Unrast
und unbündige Neugier, und ich lerne meine Empfindungen wieder.“ (Das Kind in mir, S. 105)
Was hilft
Um dahin zu kommen, dass man seine Empfindungen wieder
lernt und spürt, braucht man gute Begleiter und Begleiterinnen im
Leben. Als Seelsorgerinnen und Seelsorger, als Menschen, die im
Krankenhaus arbeiten, sollten wir aufmerksam sein für das, was Menschen möglicherweise erlitten haben. Wir werden beschädigende
und traumatisierende Erfahrungen nicht bearbeiten können. Hartmut Radebold schreibt: „Deutlich wird, dass sich die Chancen einer
lebensgeschichtlichen Bewältigung von belasteten Kindheiten ab
dem mittleren Erwachsenenalter und insbesondere während des Alterns zunehmend verringern“. (S. 239) Aber wir können verständnisvoll und nachsichtig mit Menschen umgehen, wenn sie sich
merkwürdig oder aggressiv verhalten oder ängstlich und misstrauisch sind. Wir können ihnen als Seelsorgerinnen und Seelsorger geschützte Räume anbieten, wenn sie über leidvolle oder mit Schuld
belastete Erfahrungen sprechen wollen. Bei Beerdigungsgesprächen kann es hilfreich sein zu erfahren, was der Verstorbene im Krieg
erlebt hat, um seine Lebensgeschichte zu verstehen.
Ich schließe mit einem Hinweis auf den Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik, der 1947 in der Schweiz als Sohn jüdischer Flüchtlinge geborenen wurde. Auf dem 1. Internationalen
Kriegskinderkongress im Jahr 2005 in Frankfurt erinnerte er die
deutschen Teilnehmer daran, dass sie weiter mit der Zwiespältigkeit ihrer Geschichte leben müssen, mit dem Wissen über den Holocaust und gleichzeitig mit dem eigenen Leid. Es bleibt unsere
Aufgabe, dieses Wissen unseren Kindern und Enkelkindern immer
wieder zu vermitteln. Wir wissen, was Frieden in Europa bedeutet.
(Radebold, S. 240)
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