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AUSGABE 1 | 2010 Erstes Duisburger Baby 2010 SCHULE GEHT INS K R A N K E N H AU S [SEITE 17] THERAPIE DER HERZSCHWÄCHE MIT SPEZIELLEN SCHRITTMACHERSYSTEMEN [SEITE 6] EDITORIAL I N H A LT Editorial Inhalt 3 3 AU S D E N A B T E I L U N G E N Liebe Leserin, lieber Leser, wir begrüßen Sie zur ersten Ausgabe des Magazins, das als gemeinsame Zeitschrift des BETHESDA-JOHANNITER-Klinikums erscheint und damit die Zeitschriften Pro Domo und BETHESDA News ablöst. Viele interessante Themen werden Sie hier finden von den beiden Betriebsteilen unseres Klinikums. So hat das JOHANNITER Krankenhaus in Rheinhausen den Herzmonat ausgerichtet. Weiterhin hat ein Tag der Offenen Tür in der Gefäßchirurgie stattgefunden. Das BETHESDA Krankenhaus in Hochfeld stellt Ihnen das „Kompetenzzentrum Schilddrüse“ vor. Es gibt einen neuen Chefarzt in der Klinik für Senologie, das Klinikum war mit einem Informationsstand bei der Ausbildungsmesse im Landschaftspark Nord vertreten und die Grünen Damen haben ihr 35-jähriges Bestehen gefeiert. Das und vieles mehr erfahren Sie hier über uns. Zwei- bis dreimal im Jahr soll das neue Magazin künftig erscheinen. Wir freuen uns über jede Rückmeldung von Ihnen. Rufen Sie uns an, melden Sie sich bei uns, gerne auch mit Themenvorschlägen. Einen angenehmen und erfolgreichen Aufenthalt in unseren Häusern, am besten natürlich mit der Lektüre dieser Zeitschrift, wünscht Ihnen Ihr Markus Bachmann Das „Kompetenzzentrum Schilddrüse“ Neuer Chefarzt der Klinik für Senologie Ein neues Therapiekonzept setzt sich durch Neuer Herzkatheter-Messplatz eingerichtet Mit der Diagnose nicht allein Auszeichnung für Dr. Alexander Meyer Herzschwäche, eine verkannte Volkskrankheit Infobroschüre „Inkontinenz“ Patientenforum zum Thema „Hüftschmerz“ Gefäßtag fand großen Anklang Zweiter Krebsinfotag in der Mercatorhalle Teamwork zwischen Patient und Arzt 4 5 6 8 9 9 10 11 11 12 12 13 A L L E S U N T E R E I N E M DAC H Benefizkonzert des Darmzentrums Duisburg-West Jubilare und Ruheständler eingeladen Lob per Brief Festveranstaltung für Markus Bachmann Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats Neue Mitarbeiterkarten Pflegeschüler werben für ihren Beruf Schmerztherapie im HundertMeister Schule geht ins Krankenhaus Golf-Benefiz brachte wieder viel Geld 14 14 14 15 15 15 16 16 17 18 GESICHTER Abschied vom aktiven Arbeitsleben: Manuela Nöhles 19 Neue Personalleiterin: Marion Kenkel 19 35 Jahre Grüne Damen und Herren 20 GLÜCKWÜNSCHE Jubilare des JOHANNITER Krankenhauses Jubilare des BETHESDA Krankenhauses 21 21 TIPPS UND TERMINE 22 Impressum 23 G L AU B E N S S AC H E N 24 Unser Titelbild zeigt das Duisburger Neujahrsbaby des Jahres 2010 mit seiner Mutter Stefanie Pferdemenges und den Geschwistern Johanna und Lucas: Max Henri, 3330 Gramm schwer und 52 Zentimeter groß bei seiner Geburt um 0.29 Uhr im BETHESDA Krankenhaus. Die nette Familie kommt aus Meerbusch. Herzlichen Glückwunsch! DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 3 » AUS DEN ABTEILUNGEN DER CHIRURG Kleine Schnitte: Prof. Dr. med. Dietmar Simon, Chefarzt der Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie DIE INTERDISZIPLINÄRE ZUSAMMENARBEIT VON VISZERALCHIRURGIE, NUKLEARMEDIZIN UND PATHOLOGIE IST IN DER REGION BISLANG EINZIGARTIG Das „Kompetenzzentrum Schilddrüse“ kenhauses durchgeführt wird. Dabei wird das kranke Gewebe mit Hilfe von radioaktivem Jod gezielt zerstört. Der Patient schluckt die spezielle Substanz in Form einer kleinen Kapsel und hält sich nach der Einnahme einige Tage stationär in der Klinik auf. Ebenso wie „normales“ Jod aus der Nahrung sammelt sich auch dieses schwach radioaktive Jod in der Schilddrüse und reichert sich vor allem in den überaktiven Zellen an, zum Beispiel in den so genannten heißen Knoten, die es durch die ausgesandte Strahlung zielgenau zerstört. Da Jod von keinem anderen Gewebe im Körper benötigt oder gespeichert wird, gelangt das Radiojod praktisch allein in die Schilddrüse. Keine anderen Organe werden von der Behandlung betroffen. Die Strahlenwirkung ist kurzzeitig, da radioaktives Jod sehr schnell zerfällt, so dass bereits nach acht Tagen nur noch die Hälfte davon vorhanden ist. Nach erfolgreicher Radiojodbehandlung entspricht die Wirkung der einer Operation: Krankhaft verändertes Gewebe wird beseitigt, ebenso wie die Beschwerden einer Schilddrüsenüberfunktion. Je nachdem wieviel Gewebe vom Radiojod zerstört wurde, kann es im Anschluss zu einer Unterfunktion der Schilddrüse kommen. Dies kann dann problemlos durch die tägliche Einnahme des fehlenden Hormons in Tablettenform ausgeglichen werden. Die Alternative zur Radiojodtherapie ist die Operation. Jährlich werden mehr als 600 Schilddrüsen-Operationen in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des BETHESDA Krankenhauses durchgeführt. Häufigster Anlass ist der so genannte kalte Knoten, bei dem sich der Verdacht auf Bösartigkeit ergibt. Weitere Indikationen sind eine knotige Struma (Kropf) und eine Überfunktion (Morbus Basedow, heiße Knoten). Wichtig sind die sorgfältige interdisziplinäre In- Etwa jeder Dritte hat sie: Veränderungen der Schilddrüse sind nach wie vor häufig in Deutschland. Von den über 45-Jährigen weist sogar fast jeder zweite eine vergrößerte Schilddrüse, den „Kropf“ und/oder Knoten auf. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen. Im BETHESDA Krankenhaus rückt man diesem Problem seit langem interdisziplinär unter einem Dach zu Leibe, mit viel Erfahrung und viel Erfolg. Schilddrüsenerkrankungen sind hierzulande eine echte Volkskrankheit. Ursache ist zumeist ein chronischer Jodmangel. Eine Tast- und Ultraschalluntersuchung ist der erste wichtige Schritt, um die Erkrankung zu erkennen, die oft ohne Beschwerden beginnt. Befunde müssen durch Blutuntersuchungen ergänzt werden, die über die Funktion des Organs Auskunft geben können und in manchen Fällen sogar die Ursache der Schilddrüsenveränderungen erkennen lassen. Insbesondere bei Knotenbildungen sind diese Befunde aber noch nicht ausreichend, um die Knoten genau zu charakterisieren. Hierzu sind ergänzende spezielle Untersuchungen des Jodstoffwechsels mittels einer Schilddrüsen-Szintigraphie durch den Nuklearmediziner oder die Entnahme von Zellen zur mikroskopischen Untersuchung durch den Pathologen notwendig. Radiojod oder Operation Mehrere Spezialisten verschiedener Fachrichtungen müssen zusammenarbeiten, um im Team über die jeweils optimale Therapie entscheiden zu können. Nicht immer wird das Skalpell eingesetzt: Die Behandlung mit Radiojod ist bei Veränderungen der Schilddrüse eine bewährte und schmerzlose Alternative, die seit vielen Jahren erfolgreich in der Nuklearmedizinischen Klinik des BETHESDA Kran- 4 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 DER NUKLEARMEDIZINER Chefarzt Prof. Dr. med. Joachim Knop dikationsstellung und eine schonende Operation. Eine Schädigung des Stimmbandnerven und der Nebenschilddrüse ist durch moderne Techniken wie die Anwendung des Neuromonitoring während der Operation, einer Lupenbrille und Gefäßversiegelung sehr selten geworden. Selbst bei Wiederholungseingriffen ist Dank dieser Technik die Verletzungsrate deutlich niedriger als früher. Schnelluntersuchung während der OP Das bei der Operation entfernte Schilddrüsengewebe wird anschließend immer vom Pathologen untersucht. Erst diese Untersuchung erlaubt eine sichere Unterscheidung von gut- und bösartigen Knoten. Dabei kann der Fachmann am Mikroskop auch kleinste Schilddrüsentumoren erkennen und sogar Tumortypen identifizieren, die ein erhöhtes familiäres Krebsrisiko anzeigen. Bei verdächtigen Befunden erfolgt bereits während der Operation eine Schnellun- DER PATHOLOGE Chefarzt Prof. Dr. med. Claus Dieter Gerharz, Leiter des Instituts für Pathologie tersuchung (Schnellschnitt). Pathologe und Chirurg beraten sich intraoperativ über das weitere Vorgehen, so dass der Chirurg ohne Nachoperation in einem Eingriff die erforderliche Operation durchführen kann. Eine frühzeitige und konsequente Nachbehandlung von bösartigen Schilddrüsentumoren durch den Chirurgen und den Nuklearmediziner kann die meisten Betroffenen dauerhaft heilen. Die besondere Erfahrung aller im „Kompetenzzentrum Schilddrüse“ zusammenarbeitenden Fachgebiete ist wesentlich für den Erfolg der Therapie. Die besondere Qualifikation für endokrine Chirurgie im BETHESDA wird durch das „EBSQ-Zertifikat“ der europäischen Facharztgesellschaft bestätigt. Der offizielle Zertifizierungsprozess als „Endokrines Zentrum“ ist auf dem Weg. N E U E R C H E FA R Z T D E R KLINIK FÜR SENOLOGIE Seit dem 1. Januar 2010 leitet Dr. Björn-Wieland Lisboa die Frauenklinik II – Senologie – am Standort BETHESDA und das Brustzentrum Rhein-Ruhr. Er hat damit die Nachfolge von Dr. med. Gabriele Schrappe angetreten. Der neue Chefarzt, Jahrgang 1961, wurde in Stockholm geboren. 1970 kam die Familie nach Hamburg, wo nach Schulzeit und Abitur die Studienzeit begann. Es folgten Auslandsaufenthalte in Brasilien zum Studium der Tropenmedizin und an der Universität von Wien. Nach dem Staatsexamen 1989 und der Teilapprobation als Arzt im Praktikum folgte die Facharztweiterbildung am Uni-Klinikum Eppendorf (UKE) mit dem klinischen Schwerpunkt Senologie. Zudem übernahm er dort die Leitung mehrerer klinischer Stu- dien. Im Jahr 2000 wurde er zum Oberarzt ernannt. 2004 wurde er Koordinator des neu geschaffenen Neuer Chefarzt der Klinik für SenoloBrustzentrums, das zu den gie: Dr. med. Björn-Wieland Lisboa ersten zertifizierten Zentren in Deutschland gehörte. 2007 folgte die Übernahme der Leitung des neu geschaffenen Bereichs Senologie am UKE und damit auch die des Brustzentrums. Von 2003 bis 2006 gehörte Dr. Lisboa der Leitlinienkommission der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie („Organkommission Mamma“) an. Dr. Björn Lisboa ist verheiratet und hat drei Kinder im Alter von einem, drei und acht Jahren. DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 5 » AUS DEN ABTEILUNGEN [Abbildung 1]: EKG bei einem Linksschenkelblock (oben) als Hinweis für eine verlängerte Erregungsausbreitung im Bereich der Herzkammern und nach Implantation eines biventrikulären Herzschrittmachers (unten) THERAPIE DER HERZSCHWÄCHE MIT SPEZIELLEN SCHRITTMACHERSYSTEMEN Ein neues Therapiekonzept setzt sich durch Der Herzschrittmacher wird wahlweise in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose nahe dem Schlüsselbein unter den Brustmuskel einer Körperseite implantiert [Abbildung 2] und über dünne Elektroden mit dem Herzen verbunden. Diese werden in den rechten Vorhof (RA), in die rechte Herzkammer (RV) und in eine Vene, die auf der linken Herzkammer (LV) verläuft, eingebracht [Abbildung 3]. Durch die koordinierte elektrische Stimulation der beiden Herzkammern wird ihr Zusammenspiel wieder hergestellt (Resynchronisation). Die Wandbewegungen des Herzens sind wieder aufeinander abgestimmt, das Blut kann somit besser weitergepumpt Bei einer schweren Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kommt es manchmal trotz einer optimalen medikamentösen Therapie nicht zu einer Verbesserung der Beschwerden. Jetzt gibt es für eine bestimmte Patientengruppe zusätzlich zu einer optimalen medikamentösen Therapie die Möglichkeit der so genannten biventrikulären Herzschrittmacher-Therapie, auch kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) genannt. Sie unterstützt das Zusammenziehen des Herzmuskels und verbessert die Zusammenarbeit der beiden Herzkammern. Nach jüngsten Schätzungen ist eine kardiale Resynchronisations-Therapie bei 10 bis 30% aller Patienten mit Herzschwäche eine geeignete Behandlungsmöglichkeit. Der Patient muss jedoch bestimmte Kriterien erfüllen, um für die Implantation eines biventrikulären Herzschrittmachers in Frage zu kommen. Diese Kriterien für eine Implantation sind: Es bestehen eine schwere Herzschwäche der NYHA Klasse II bis IV und entsprechende Beschwerden trotz optimaler medikamentöser Therapie. Unabhängig von der eigentlichen auslösenden Krankheit, die der Herzschwäche zugrunde liegt, bestehen eine Erweiterung und Vergrößerung der Herzhöhlen. Es liegt eine erhebliche Einschränkung der Pumpkraft der linken Herzkammer vor. Im EKG zeigt sich eine verlängerte Erregungsausbreitung im Bereich der Herzkammern in Form eines so genannten Linksschenkelblocks [Abbildung 1], der zu einer Asynchronie des Herzschlags der beiden Kammern führt. 6 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 [Abbildung 2]: schematische Darstellung eines CRT-Systems [Abbildung 3]: Röntgenbild nach Implantation eines CRT-Systems. Die Schrittmachersonden liegen im rechten Vorhof (RA), in der rechten Kammer (RV) und in einer Vene, die auf der linken Kammer verläuft (LV). werden. So verbessert sich die Auswurfleistung, das Herz arbeitet wieder effektiver. Die Erweiterung der Herzhöhlen bildet sich häufig zurück [Abbildung 4]. Die Beschwerden verringern sich. Auch die regelmäßig einzunehmenden Medikamente werden nach der Implantation oft besser vertragen. Die Patienten bemerken sehr schnell eine Verbesserung ihrer Lebensqualität. Sehr häufig sind die herzschwachen Patienten, die von einem biventrikulären Herzschrittmacher profitieren, auch vom plötzlichen Herztod durch bösartige Herzrhythmusstörungen bedroht. Daher wird bei ungefähr 80% der Patienten ein CRTD-System implantiert, welches neben der Resynchronisation auch noch eine Defibrillatorfunktion hat. Die Patienten werden bei Auftreten lebensgefährlicher schneller Herzrhythmusstörungen aus der linken Herzkammer durch bestimmte Stimulationsmanöver oder einen Elektroschock gerettet. Unmittelbar nach der Operation sollten die Patienten es vermeiden, schwere Lasten zu tragen. Sonst können sie sich aber entsprechend ihrem Befinden belasten. Den Arm der Implantationsseite sollten sie vier Wochen lang schonen und nicht über den Kopf heben, bis die Elektroden angewachsen sind. Nach ca. drei Monaten und im weiteren halbjährlich sollte eine Herzschrittmacherkontrolle durch einen Kardiologen erfolgen. Hierbei werden Daten über ein externes Programmiergerät abgefragt, Messungen oder Programmierungen vorgenommen. Falls erforderlich wird das CRTSystem an die jeweiligen Bedürfnisse des Patienten angepasst. Einige Vorsichtsmaßnahmen, insbesondere beim Umgang [Abbildung 4]: Röntgenbild eines 42-jährigen Patienten mit schwerer Herzschwäche vor (linkes Bild) und 3 Monate nach Implantation eines CRT-Systems (rechtes Bild). Die Herzgröße hat deutlich abgenommen. mit magnetischen Geräten sind von den Patienten zu beachten. Handys, Mikrowellengeräte und Flugreisen – in Abhängigkeit vom individuellen Gesundheitszustand – sind erlaubt und stellen kein Risiko dar. Sicherheitshalber empfehlen aber manche Ärzte, das Handy nicht über dem Aggregat, beispielsweise nicht in der linken Hemdtasche, zu tragen. Zudem gilt es zu beachten: Eine Kernspintomografie darf nicht durchgeführt werden. Stimulationsgeräte zur Behandlung von Schmerzen und Muskelverspannungen sollten bei Schrittmacherpatienten nicht verwendet werden. Waagen, die das Körperfett messen, sollten vermieden werden, ebenso eine Methode zur Haarentfernung, die Elektrolyse. Vom Tauchen mit Atemgerät wird abgeraten. Generell ist der Dreikammerschrittmacher ein sicheres Medizinprodukt, das sowohl die Lebensqualität als auch die Lebenserwartung von Patienten zum Teil sogar nachhaltig verbessert. Bei Fragen und Unklarheiten sollten betroffene Patienten kurzfristig mit ihrem Kardiologen Kontakt aufnehmen. Kontrolltermine sollten immer wahrgenommen werden! Implantationen konventioneller und biventrikulärer Herzschrittmacher/Defibrillatoren werden in der Klinik für Kardiologie und Angiologie routinemäßig vorgenommen, ebenso die Nachsorge. KO N TA K T Klinik für Kardiologie und Angiologie Chefarzt Prof. Dr. Rainer Wessely Oberarzt Dr. Rainer Knur Sekretariat Tel. 02065 97-1400 Fax 02065 63791 [email protected] www.kardiologie-duisburg.org DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 7 » AUS DEN ABTEILUNGEN Das Herzkatheterlabor für Kardiologie und Angiologie der jüngsten Generation: Edith Turbanski und Britta Klee, Herzkatheter-Assistentinnen, führen ihren neuen Arbeitsplatz vor. Neuer HerzkatheterMessplatz eingerichet Nach einer zweimonatigen Umbauzeit konnte Anfang November 2009 der neue Herzkatheter-Messplatz in der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Standort JOHANNITER in Betrieb genommen werden. Nachdem erst 2007 der erste Katheter-Messplatz durch eine Doppelröhrenanlage ersetzt worden war, kann mit der Modernisierung des zweiten Messplatzes dem Patienten jetzt eine kardiologische und angiologische Behandlung auf dem neuesten Stand der Technik angeboten werden. Bei dem neuen Messplatz handelt es sich um eine frei schwenkbare Anlage, mit der alle Formen der Angiografie, der Darstellung von Gefäßen, möglich sind – von Kopf bis Fuß. Dies führt besonders zu Vereinfachungen bei der Behandlung von Durchblutungsstörungen im Bereich der Beine, der so genannten Schaufensterkrankheit, da hier zunehmend die klassi- sche Bypass-Operation durch Dehnungen der Arterien ersetzt werden kann. Über einen Gefäßzugang in der Leiste wird zum Beispiel eine Bein-, Nieren oder Halsarterie aufgesucht, dargestellt und letztlich mittels Ballon oder Stent aufgedehnt. „Aber auch die normale Herzkatheter-Untersuchung kann mit der neuen Anlage in hoher Qualität und unter geringer Bela- Das neue Herzkatheterlabor in der Aufbauphase 8 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 stung der Patienten durchgeführt werden“, betont Prof. Rainer Wessely, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie. „Wir benötigen sie als Allround-Anlage, die es uns dann auch ermöglicht, Schrittmacher und Defibrillatoren mit ihrer Hilfe einzusetzen.“ Deshalb wurden zunächst Umbaumaßnahmen der umliegenden Räume durchgeführt. Es entstanden eine OPSchleuse ebenso wie zusätzliche Überwachungsbetten in direkter Nähe des Katheterlabors. Letztlich werden so neben dem operativen Bereich in Zukunft auch ambulante Behandlungen ermöglicht. Halbzeit in der Aufbau- und Installationsphase des Großgerätes: Prof. Dr. Rainer Wessely (Mitte) mit den Technikern der Firmen Philips und Gerber und KlinikumBauleiter Dipl.-Ing. Michael Koch (re.) PSYCHOSOZIALER QUALITÄTSZIRKEL DES DARMZENTRUMS BIETET UNTERSTÜTZUNG Mit der Diagnose nicht allein Darmkrebs, eine Diagnose, die das Leben eines Betroffenen und auch seiner Angehörigen von einem Moment auf den anderen völlig umkrempelt. Ängste, Hilflosigkeit, Panik und Leere machen sich breit und erobern jegliche bis kürzlich noch vorhandene Standfestigkeit. Eine neue Lebenssituation nimmt ihren Platz ein – eine ganz andere, zunächst nicht nachvollziehbar, meist unerwartet und plötzlich. Mit der Zertifizierung des Darmzentrums am JOHANNITER Krankenhaus in Rheinhausen hat sich Anfang 2009 ein psychosozialer Facharbeitskreis aus den Bereichen Pflege, Sozialarbeit, Seelsorge und psychoonkologische Beratung gebildet. Ziel dieses Qualitätszirkels ist die Optimierung der Betreuung und Begleitung von an Darmkrebs erkrankten Patienten und ihrer Angehörigen. Einen Schwerpunkt bildet das Zustandekommen des ersten Kontaktes zu den Betroffenen in dieser schweren Zeit. Nicht jeder Patient und auch nicht jeder Angehörige wagt den ersten Schritt in Richtung „Bitte“ um soziale oder psychische Unterstützung. Die Verunsicherung und Scham, sich Mitarbeiterinnen des Facharbeitskreises (v.li.): Ursula Pelka und Susanne van den Hassend aus der Pflegedienstleitung, Daniela Janßen (Sekretariat des Darmzentrums) und Psychotherapeutin Susanne Köhler. KO N TA K T Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an das Sekretariat des Darmzentrums DuisburgWest unter Tel. 02065 97-1530. Wünschen Sie ein Gespräch mit den Mitarbeiterinnen der Fachdienste (Psychoonkologie, Seelsorge, Sozialarbeit, Pflege und Überleitungspflege), sprechen Sie bitte das Sie betreuende Pflegepersonal an. schwach zu fühlen, sind oft zu hoch. Es zeigt sich, dass ein funktionierendes, berufsübergreifendes Netzwerk hilft, den Unterstützungsbedarf des Patienten besser zu erfassen. In engem Austausch wird dann der Kontakt zu den benötigten Fachleuten hergestellt. Die Patienten profitieren von diesem „kurzen Dienstweg“. Darüber hinaus gibt es Hilfe, um überleitende Kontakte zu externen Kooperationspartnern wie Praxen, Pflegedienste, Reha-Kliniken oder Selbsthilfegruppen herzustellen. Fazit: Die Förderung der Kommunikation und das Knüpfen von Kontakten auch über die Krankenhaustüren hinaus schaffen neue Möglichkeiten für Patienten und Angehörige, der Erkrankung gestärkter zu begegnen. AUSZEICHNUNG FÜR DR. ALEXANDER MEYER Sein großes Engagement im Kampf gegen den Darmkrebs würdigte die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und die Stiftung „Lebensblicke“ im Dezember 2009 mit der Verleihung des Darmkrebs-Kommunikationspreises an Dr. Alexander Meyer, Chefarzt der Allgemeinen und Viszeralchirurgischen Klinik im JOHANNITER Krankenhaus, für das von ihm initiierte Projekt „Duisburg gegen Darmkrebs“. Die Jury lobte insbesondere die Vielfalt und das kreative Geschick des Chefarztes, in verschiedensten Formen die Wichtigkeit der Darmkrebsvorsorge in der Bevölkerung zu bewerben. Im Rahmen des Projektes hatte er eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, für die er Schirmherren wie den Oberbürgermeister der Stadt Duisburg Adolf Sauerland, den Präsidenten des MSV Duisburg Walter Hellmich oder den LionsClub Rheinhausen gewinnen konnte. Für sein Projekt „Duisburg gegen Darmkrebs“ erhielt Dr. Alexander Meyer den DarmkrebsKommunikationspreis. DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 9 » AUS DEN ABTEILUNGEN Oberarzt Dr. Heribert Schöndeling und Erste-Hilfe-Ausbilder Markus Waclawik zeigten im Wiederbelebungskurs anhand einer Übungspuppe, wie man im Ernstfall eines Herzstillstands schnell und richtig handelt. Markus Waclawik klärt auf: Zunächst horchen, fühlen und sehen, ob der Patient atmet... ... ist das nicht der Fall, sollte sofort mit der Herz-Lungen-Massage begonnen werden. Die Besucher konnten nach einer kurzen theoretischen Einführung auch praktische Übungen durchführen. Herzschwäche, eine verkannte Volkskrankheit Viele Besucher bei den Informationsveranstaltungen im „Herzmonat“ November Von Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen ist häufig die Rede – aber von Herzschwäche? Herzschwäche ist eine ernste und oft verkannte Krankheit. Viele Betroffene nehmen Symptome wie Leistungsabfall, Atembeschwerden und geschwollene Beine zu Unrecht als unvermeidbare Alterserscheinungen hin. Dabei riskieren sie, dass die Herzschwäche fortschreitet und später sogar das Leben bedroht. Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Jährlich erkranken rund 300 000 neu und 50 000 sterben an dieser Krankheit. Herzschwäche ist in Deutschland einer der häufigsten Gründe für Krankenhauseinweisungen. Dass viele Patienten trotz immer besserer Therapiemöglichkeiten keine optimale Behandlung erhalten, liegt oft daran, dass diese Möglichkeiten einfach zu wenig bekannt sind. Aus diesem Grund hat die Deutsche Gemeinsam für Patientenaufklärung im Rahmen des bundesweiten Herzmonats: (v.li.) Prof. Rainer Wessely, Prof. Wolfgang Schöls und Privatdozent Dr. Wolfgang Lepper in der Gesamtschule Duisburg-Mitte 10 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 Herzstiftung im November 2009 eine bundesweite Aufklärungskampagne gestartet, um über Erkennung, Behandlung und Vorbeugung der Herzschwäche zu informieren. Wie in den vergangenen Jahren hat sich auch die Klinik für Kardiologie und Angiologie des BETHESDA-JOHANNITER-Klinikums als Kooperationspartner an dieser Aktion beteiligt. Chefarzt Prof. Dr. med. Rainer Wessely führte in diesem Rahmen in Kooperation mit den Herzkliniken des St. Johannes-Hospitals und des Kaiser-Wilhelm-Krankenhauses Duisburg am 4. November in der Aula der Gesamtschule Duisburg-Mitte eine zentrale Informationsveranstaltung durch. In drei Vorträgen ließen sich die rund 250 Besucher über das Krankheitsbild, seine Ursachen und die Behandlungsmöglichkeiten informieren. Schwerpunkt des Vortrages von Herrn Prof. Wessely waren neue Therapieverfahren. Die so genannte Resynchronisations-Therapie (CRT) mit speziellen Herzschrittmachern ist für Patienten bestimmt, bei denen eine Störung der Erregungsleitung im Herzen (Linksschenkelblock) festgestellt wurde. Dabei zieht sich Infobroschüre „Inkontinenz“ der Herzmuskel nicht gleichzeitig zusammen und arbeitet ineffizient. Durch den CRT-Schrittmacher kann das Herz wieder synchron arbeiten und wird dadurch leistungsfähiger. Eine ganz andere Aufgabe hat der Defibrillator: Patienten mit Herzschwäche, bei denen die Pumpleistung hochgradig eingeschränkt ist, sind durch eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung – das Kammerflimmern – gefährdet. Davor kann der Defibrillator schützen. Im Endstadium der Erkrankung bleibt nur die Herztransplantation. Allerdings haben sich die Chancen der Patienten dadurch verbessert, das künstliche Herzen, so genannte Unterstützungssysteme, zur Verfügung stehen, die die Zeit überbrücken, bis ein passendes Herz gefunden ist. Im Anschluss gingen die Referenten auf Fragen des Publikums ein. Mit der hohen Besucherresonanz wurde auch dem Anliegen der Herzstiftung entsprochen, eine breite Öffentlichkeit für diese Erkrankung zu sensibilisieren. Eine weitere Veranstaltung speziell für die Rheinhauser Bürger fand am 24. November im Ohletz-Saal des JOHANNITER Krankenhauses statt. Auch dort waren Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz Themenschwerpunkte. Im zweiten Teil der Veranstaltung zeigten Oberarzt Dr. Heribert Schöndeling und Rettungsassistent Markus Waclawik, wie Angehörige einen Patienten bei einem Herz-Kreislaufstillstand wiederbeleben können. Anschließend bestand für Interessierte die Gelegenheit, mit Übungspuppen eine Herzdruckmassage und Beatmung einzuüben, um für den Ernstfall gut gerüstet zu sein. Der unwillkürliche Urinverlust bei Frauen durch eine Beckenbodenschwäche kann erheblich die Lebensqualität und Lebenslust beeinträchtigen. Inkontinenzprobleme sind lösbar! Lassen Sie sich in unserer Frauenklinik beraten. Unsere Frauenärztinnen und Frauenärzte stehen Ihnen gerne für ein persönliches Gespräch und bei der Lösung des Problems zur Verfügung. Gern schicken wir Ihnen unsere Infobroschüre über Beckenbodenschwäche kostenlos zu. KO N TA K T Sekretariat der Frauenklinik I Chefarzt Prof. Dr. med. W. Neuhaus Tel. 0203 6008-1201 (Elke Siegers) [email protected] www.bethesda-johanniter.de PAT I E N T E N F O R U M Z U M THEMA „HÜFTSCHMERZ“ Die regelmäßig stattfindenden Patientenforen am Standort JOHANNITER finden großes Interesse, und so war auch die Veranstaltung zu Hüftschmerz und Hüftprothesen, die am 21. Oktober im Ohletz-Saal stattfand, sehr gut besucht: Rund 160 Interessierte füllten den Saal bis auf den letzten Platz. Dr. Friedrich Rumstadt, Chefarzt der Klinik für Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie, informierte über Ursachen von Hüftschmerz und über verschiedene Untersuchungsmethoden zur Diagnosestellung. Oberarzt Dr. Andreas Lutens erläuterte die nicht operativen sowie operativen gelenkerhaltenden Behandlungsmöglichkeiten. Oberarzt Dr. Martin Fischer erklärte die Abläufe einer gelenkersetzenden Operation. Zum Abschluss wurden ei- nige Spezialfälle erläutert. Alle Referate waren auch für medizinische Laien verständlich und, auch aufgrund der zahlreichen Bilddarstellungen, sehr informativ. KO N TA K T Klinik für Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie im JOHANNITER Krankenhaus Chefarzt Dr. med. Friedrich Rumstadt Tel. 02065 97-1901 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 11 » AUS DEN ABTEILUNGEN Überdimensionale Gefäßmodelle ermöglichten den Einblick in das menschliche Gefäßsystem. Mit Hilfe eines so genannten Stents können Gefäßverengungen behoben werden. „Gefäßtag“ fand großen Anklang Im Rahmen des bundesweiten „Gefäßtages“ am 31. Oktober 2009 öffnete das JOHANNITER Krankenhaus als einzige EinChefarzt Dr. Alexander Meyer informierte über das Schlaganfallrisiko durch eine Verengung der Halsschlagader. richtung in Duisburg die Türen und bot ein umfassendes Programm rund um das menschliche Gefäßsystem. Im Vordergrund des Informationstages standen kostenlose Untersuchungen der Hals-, Bauch und Beinarterien. Vorträge über Krampfadern, Die Gehstreckenmessung brachte nach 200 Metern Klarheit darüber, ob Durchblutungsstörungen in den Beinen vorliegen oder nicht. Wer beim Gehen Schmerz empfindet, sollte sich untersuchen lassen. Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der Beine oder über Sport bei Gefäßerkrankungen fanden regen Zuspruch und lieferten den rund 400 Besuchern viele wichtige und neue Informationen. KO N TA K T Gefäßsprechstunde jeden Donnerstag nach Vereinbarung unter Tel. 02065 97-1201 Sekretariat Dr. Alexander Meyer Klinik für Allgemeine und Visceralchirurgie im JOHANNITER Krankenhaus [email protected] www.bethesda-johanniter.de Z W E I T E R K R E B S I N F O TA G I N D E R M E R C AT O R H A L L E Das BETHESDA-JOHANNITER-Klinikum war auch in diesem Jahr wieder ein wichtiger Partner des 2. Duisburger Krebsinformationstages in der Mercatorhalle. Mit Fachvorträgen von Referenten aus der Ärzteschaft, persönlichen Einzelgesprächen und einem ansprechenden Messestand konnte ein wesentlicher Teil des Forums mitgestaltet werden. Mehr als 1000 Besucher waren zu dieser Veranstaltung am 23. Januar 2010 gekommen. Insgesamt 36 Aussteller hatten daran teilgenommen. 12 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 PATIENTENSEMINAR „MULTIPLES MYELOM“ Teamwork zwischen Patient und Arzt Die Begriffe „Selbsthilfe“ oder „Selbsthilfegruppe“ sind für viele immer noch ein Tabu. Die Gründe hierfür sind unterschiedlicher Natur und sicherlich abhängig von der Persönlichkeitsstruktur jedes Einzelnen. Jeder Patient geht mit seiner Diagnose und der Krankheit anders um. Den meisten hilft aber letztlich der Austausch mit Menschen, die an derselben Erkrankung leiden, denn vielen Betroffenen ist zumeist schnell klar, dass oftmals – vor allem in der ersten Krankheitsphase – nur ein anderer Betroffener überhaupt das gewünschte Maß an Verständnis in vielerlei Hinsicht aufbringen kann. Umso empfehlenswerter sind gemeinsame Angebote für Patienten und Angehörige, die in Kooperation zwischen Selbsthilfegruppen und Fachkliniken auf die Beine gestellt werden. Ein gutes Beispiel für ein solches Treffen fand am 14. November 2009 im JOHANNITER Krankenhaus in Rheinhausen statt. Rund 120 Mitglieder der „Plasmozytom/Multiples Myelom Selbsthilfegruppe NRW e.V.“ trafen sich mit dem Chefarzt der Klinik für Hämatologische und Internistische Onkologie Prof. Dr. Burkhard Hennemann zu einem ersten Patienten- STICHWORT MULTIPLES MYELOM Mit dem Begriff „multiples Myelom“ (MM) wird eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks bezeichnet, die überwiegend ältere Menschen betrifft und typischerweise zur Zerstörung von Knochensubstanz führt. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 4 von 100 000 Menschen an dieser Krankheit. @ Weitere Infos unter www.plasmozytom.net und Angehörigen-Seminar. Fernab von der oftmals geprägten Vorstellung, Selbsthilfegruppen glichen Stuhlkreis-Sitzungen, bot diese gemeinsame Veranstaltung einen qualitativ hochwertigen Informationsaustausch in angenehmer und familiärer Atmosphäre. Oberarzt Privatdozent Dr. Peter Liebisch (BETHESDA-JOHANNITER-Klinikum) und Privatdozent Dr. Holger Nückel (Universitätsklinikum Essen) sowie die Fachkrankenschwestern Elisabeth Kirchner und Heidi Bauder-Mißbach (Universitätsklinikum Ulm) diskutierten mit Patienten und Angehörigen über Entstehung, Diagnostik, Behandlungsformen, Nebenwirkungen und Trainingskonzepte für Patienten mit multiplem Myelom, einer bösartigen Erkrankung des Knochenmarks. Chefarzt Prof. Hennemann erläutert den Sinn: „Ich erlebe in meiner täglichen Praxis, wie gut Patienten, die Mitglieder in Selbsthilfegruppen sind, über ihre Erkrankung aufgeklärt und informiert sein können. Das hilft uns beiden – mir als Arzt und dem Patienten – bei der Beurteilung und Besprechung von Befunden und Behandlungsstrategien. Ich halte Prof. Burkhard Hennemann begrüßte die 120 Mitglieder der Selbsthilfegruppe. das für einen großen Fortschritt in der ArztPatient-Beziehung.“ Privatdozent Dr. Peter Liebisch unterstreicht: „Das bewundernswerte Engagement der Mitglieder von Selbsthilfegruppen verdient jede Unterstützung durch uns Ärzte!“ Patienten und Angehörige lobten die medizinische Kompetenz der Referenten und die familiäre Atmosphäre der Veranstaltung. Informationen für Menschen mit Krebserkrankungen auch unter @ www.krebsgesellschaft.de www.krebsinformationsdienst.de www.krebs-kompass.de www.krebshilfe.de Priv.-Doz. Dr. Peter Liebisch (li.) und Prof. Burkhard Hennemann DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 13 » ALLES UNTER EINEM DACH Lob per Brief Lob tut immer gut, und darum haben wir uns auch sehr gefreut über den Dankesbrief von Herrn Werner Schilling aus Kaldenhausen: 26.10.2009 Bethesda und Johanniter ein sehr gutes Team! Jubilare und Ruheständler eingeladen In den Genuss einer schönen Veranstaltung, die im JOHANNITER Krankenhaus bereits eine lange Tradition aufweist, kommen jetzt auch die Mitarbeiter des BETHESDA Krankenhauses: Die Jubilare und Ruheständler des Jahres 2009 beider Standorte waren von der Geschäftsführung und der Mitarbeitervertretung am 24. November 2009 zu einer gemeinsamen Feierstunde eingeladen. Rund 50 Gäste waren dieser Einladung gerne gefolgt. Ausrichter war diesmal BETHESDA, im nächsten Jahr wird es Rheinhausen sein. Gebt niemals auf, denn wir haben ja das BethesdaKrankenhaus in Duisburg sowie das JohanniterKrankenhaus in Rheinhausen. Durch die optimale Früherkennung der Ärzte für Onkologie Dr. Jenkel, Dr. Schmidt, Dr. Liebisch und Dr. Burbach des Johanniter-Krankenhauses konnte meine schwere Krebserkrankung frühzeitig behandelt werden. Die sechsstündige Operation in der Chirurgie durch Prof. Dr. Simon mit seinem Team Dr. Beba, Dr. Plachetta, Frau Dr. Bouten, Dr. Dyballa sowie der Intensivstation mit Dr. Kiakos, Frau Dr. Anhamm mit Team haben mir ein zweites Leben geschenkt. Das komplette Team, Ärzte sowie Krankenschwestern und Pfleger haben trotz ihrer stressigen und verantwortungsreichen Tätigkeit immer Zeit gehabt, hilfreiche Worte zu finden, die mich wieder aufbauten. Ich möchte hiermit allen danken und dem Team weiterhin wünschen, dass sie noch lange gesund bleiben und so noch vielen Patienten helfen können. Werner Schilling 14 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 Wolfgang von Meibom, neuer Aufsichtsratsvorsitzender Das neue Führungsduo des Klinikums: Geschäftsführer Diplom-Kaufmann Markus Bachmann (li.) und Ärztlicher Direktor Dr. med. Martin Biggemann Festveranstaltung für Markus Bachmann Am Mittwoch, 23. September 2009, hatten sich rund 300 Gäste im Kirch- und Vortragssaal des BETHESDA eingefunden, um mit einem gemeinsamen Gottesdienst und einer Festveranstaltung die offizielle Einführung des neuen Geschäftsführers des BETHESDA-JOHANNITER-Klinikums, Herrn Markus Bachmann, zu feiern. Eingeladen dazu hatte der Vorsitzende des Aufsichtsrats Herr Günter Poestgens. Die gute Stimmung der Veranstaltung setzte sich beim anschließenden Empfang im Wintergarten und in der Personalcafeteria fort. N E U E M I TA R B E I T E R K A R T E N Seit Ende Oktober erhalten Mitarbeiter am Standort BETHESDA ihre IdentifikationsMitarbeiterkarte in neuem Design: Anstelle des BETHESDA-Logos steht nun das Gemeinschaftslogo des Klinikums. Die „alten“ Karten behalten ihre Gültigkeit. Die neue Karte soll nach und nach an beiden Standorten eingeführt werden. Zunächst bekommen sie neu eingestellte Mitarbeiter sowie Mitarbeiter, die an beiden Standorten tätig sind. Aber auch alle anderen, die gerne eine solche „neue“ Karte möchten, können sich unter Tel. 6008-2004 an Anne Witthüser wenden. Sie erhalten dann kostenlos ein neues Exemplar bzw. einen Termin zur Erstellung eines Porträtfotos für Alte und neue Version die neue der Mitarbeiterkarte: Karte. Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats Im Rahmen der letzten Aufsichtsratssitzung der Evangelisches BETHESDAJOHANNITER-Klinikum Duisburg GmbH vom 7. Dezember 2009 wurde der turnusmäßige Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates vollzogen: Herr Wolfgang von Meibom ist seitdem neuer Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums. Herr von Meibom ist als Rechtsanwalt Partner einer renommierten Düsseldorfer Anwaltskanzlei und seit vielen Jahren den JOHANNITEREinrichtungen in Rheinhausen eng verbunden. Herr Günter Poestgens, der in den vergangenen zwei Jahren die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden bekleidete, übernimmt für die nächsten zwei Jahre den stellvertretenden Vorsitz. Günter Poestgens, stellvertretender Vorsitzender Beide sind gültig. DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 15 » ALLES UNTER EINEM DACH Schmerztherapie im HundertMeister Okko Herlyn und Kai Magnus Sting begeisterten mit ihrem ersten gemeinsamen Kabarettprogramm. Zeigten, wie es geht: Pflegeschüler des BETHESDAJOHANNITER-Klinikums PFLEGESCHÜLER WERBEN FÜR IHREN BERUF Am 28. Oktober 2009 fand die zweite Ausbildungsmesse der IHK Duisburg, „Step 2“, im Landschaftspark Nord in Meiderich statt. Über 80 Ausbildungsbetriebe, darunter das BETHESDAJOHANNITER-Klinikum Duisburg als einziger Vertreter der Duisburger Krankenhäuser, informierten die rund 7000 interessierten Schüler aus dem Stadtgebiet und der Region Niederrhein auf einer Ausstellungsfläche von 6000 Quadratmetern in der Kraftzentrale der ehemaligen Thyssen-Hütte. Pflegedienstleitung und die Schüler Julia Brock, Mira Hartung, Sonja Lyczik, Alina Schulz, Daniel Stegemann, Sabrina Themanns, Anne Vermeulen sowie Michelle Ziegmek standen für Auskünfte zur Verfügung und demonstrierten Blutdruckmessungen sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen am Messestand. 16 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 Hömma – super, als sich Okko Herlyn und Kai Magnus Sting unter dem Motto „Hauptsache kränker!“ am 16. September 2009 vor voll besetztem Saal im HundertMeister gekonnt die Bälle um die Ohren warfen. Theologieprofessor Herlyn und Sprechakrobat und Theologe Sting präsentierten kranke und gesunde Geschichten aus dem Leben und amüsierten das Publikum herrlich mit ihrer gemeinsamen Collage aus Wort, Witz und Musik. Der Verein der Freunde und Förderer des BETHESDA Krankenhauses und die Stiftung BETHESDA hatten zu dieser Veranstaltung am 16. September 2009 eingeladen. Die über 2000 Euro Reinerlös aus dem Kartenverkauf sind für die Anschaffung einer neuen, höchsten medizinischen Anforderungen entsprechenden Gamma-Kamera zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen bestimmt. „Hauptsache kränker!“ Okko Herlyn und Kai Magnus Sting in der Kulturzentrale HundertMeister am Dellplatz Waren beim Vertragsabschluss dabei: (v.l.n.r.) die Schüler Jasmin Kempken, Meryem Demirce, Nico Bettges und Marcel Strumpski. Rechts außen Lehrerin Stefanie Behnisch, im Hintergrund Geschäftsführer Markus Bachmann, Schulleiter Klaus-Dieter Stalleicken und Manfred Hagemeister, Kaufmännischer Direktor. KOOPERATION MIT DEM MAX-PLANCK-GYMNASIUM IST ANGELAUFEN Schule geht ins Krankenhaus Am 6. Oktober 2009 wurde der Kooperationsvertrag unterzeichnet, der die Zusammenarbeit des BETHESDA-JOHANNITER-Klinikums mit dem Max-Planck-Gymnasium in Meiderich festschreibt. 18 Schüler erhalten nun einmal pro Woche im BETHESDA einen Einblick in den Krankenhausalltag. Pflegeberufe, medizinisches Wissen und auch der Beruf des Arztes sollen den Jugendlichen dabei nähergebracht werden: die schönen Seiten, aber auch die Belastungen und die große Verantwortung, die damit zusammenhängen. Und noch mehr: „Wenn ihr eure schulische Ausbildung beendet habt,“ erklärt Geschäftsführer Markus Bachmann, werdet ihr einen ganz anderen Markt vorfinden, als wir ihn vorgefunden haben. Mit diesem Projekt sollt ihr auch ein Stück näher an die Praxis herangeführt werden. Denn schließlich: Wir brauchen ja die Ärzte!“, ergänzt er mit einem Augenzwinkern. An nordrhein-westfälischen Gymnasien wählen die Schüler in Klasse 8 einen so genannten WPII-Kurs im Wahlpflichtbereich. Das Max-Planck-Gymnasium bietet in diesem Rahmen den Kurs „BioMed“ an. Dabei handelt es sich um eine Verzahnung der Fä- cher Biologie und Chemie. Im zweiten Jahr des Kurses durchlaufen die 14- bis 15-jährigen Schüler der Klasse 9 regelmäßig einmal pro Woche für zwei bis drei Stunden im BETHESDA Krankenhaus ihre Praxisphase. Praktika in der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, in der Klinik für Orthopädie, im Adipositas-Zentrum und in der AntiRaucher-Beratung der Klinik für Pneumologie gehören dazu. Die Schülerinnen und Schüler erhalten dabei Einblick in Blutuntersuchungen, Ultraschall, EKG oder Lungenfunktionstests. Eine allgemeine Krankenhausführung ermöglicht ihnen den Blick hinter die Kulissen. Die praktische Phase wird in der Schule mit wöchentlich zwei Schulstunden begleitet. Im Rahmen der Kooperation betreut das BETHESDA Krankenhaus zukünftig auch Facharbeiten, die Schüler des Max-Planck-Gymnasiums der Jahrgangsstufe 12 erstellen. Großes Hallo bei der Einführungsveranstaltung mit örtlicher Presse und gemeinschaftlicher Händedesinfektion DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 17 » ALLES UNTER EINEM DACH Spielten für den guten Zweck: Freunde und Förderer von BETHESDA Golf-Benefiz brachte wieder viel Geld Bereits zum zehnten Mal fand am 7. September 2009 auf der schönen Anlage des Niederrheinischen Golf-Clubs e.V. das von der Gesellschaft der Freunde und Förderer des BETHESDA Krankenhauses initiierte jährliche Golf-Benefiz-Turnier statt. Mit dem erspielten und gespendeten Geld – insgesamt fast 10 000 Euro – kann wieder einmal ein größeres Förderprojekt im Krankenhaus umgesetzt werden. Diesmal ging es um die Anschaffung einer neuen, höchsten Anforderungen entsprechenden Gammakamera zur Diagnose von Schilddrüsen-Erkrankungen für die Nuklearmedizinische Klinik. Etwa 50 000 Euro kostet diese so genannte KleinfeldGammakamera, die auch interdisziplinär genutzt werden kann. Die Gammakamera ist das Arbeitsgerät der Nuklearmedizin, um den Stoffwechsel eines Radioisotops im Körper zu lokalisieren, zu messen und abzubilden. Neben Großfeld-Gammakameras zur Untersuchung des ganzen Körpers oder größerer Abschnitte werden zur Darstellung von kleinen Organen – im natürlichen Abbildungsmaßstab eins zu eins – so genannte Kleinfeld-Gammakameras verwendet. Dieses Gerät wird hauptsächlich bei der Untersuchung des Jodstoffwechsels der Schilddrüse, der Lokalisation von 18 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 Tumoren der Nebenschilddrüsen und der Untersuchung von Lymphknoten bei Tumoren der Brustdrüse eingesetzt. Auch zur Darstellung des Knochenstoffwechsels bei Erkrankungen von Gelenken wird das Gerät benutzt. Die Abbildungen der Kamera dokumentieren den Krankheitsprozess und ermöglichen mit zusätzlichen Untersuchungen durch Ultraschall oder Röntgen eine präzise Lokalisation. Moderne Technik erlaubt ein Höchstmaß an Auflösung, so dass auch Störungen in Teilbereichen erkannt und abgebildet werden. Eine solche apparative Ausstattung auf technisch höchstem Niveau bietet optimale Voraussetzungen für eine moderne Diagnostik, Therapieplanung und Therapieüberwachung. Ein herzliches Dankeschön an alle Unterstützer dieses Projekts! Steht bald zur Verfügung: die neue Gammakamera GESICHTER Abschied vom aktiven Arbeitsleben Neue Personalleiterin Niemals geht man so ganz – das trifft von unserer Seite auch und vor allem auf Personalleiterin Manuela Nöhles zu, wenn diese sich zum 28.02.2010 in den Ruhestand verabschiedet. Hier ihr Gruß an Sie und alle Beschäftigten des Klinikums: Seit dem 15.10.2009 ist Marion Kenkel als Abteilungsleiterin im Personalwesen des BETHESDA-JOHANNITER-Klinikums Duisburg tätig. Ihre Stellvertreterin ist Frau Judith Dowe (Overkamp). „Eine kleine Stellenanzeige hat mich vor 17 Jahren veranlasst, meine Tätigkeit als Personalsachbearbeiterin im BETHESDA Krankenhaus aufzunehmen. Als Personalleiterin werde ich in Kürze aus dem aktiven Arbeitsleben aus der Evangelisches BETHESDA-JOHANNITER-Klinikum Duisburg GmbH ausscheiden in den Unruhestand. Unser damaliger Geschäftsführer fragte mich bei der Einstellung, warum ich bisher im Krankenhaus gearbeitet hätte und es auch weiterhin tun wolle. Meine Antwort lautete: ,Ich war immer stolz darauf, dazu zu gehören’. Das hat sich bis heute nicht geändert. Die gemeinsame Arbeit mit Ihnen allen für unser Klinikum hat mir viel Freude gemacht. Seien Sie versichert, dass das Ziel meiner Arbeit immer die erfolgreiche und gute Betreuung der mir anvertrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war. Leider haben oftmals die Rahmenbedingungen dazu geführt, dass Sie manchmal möglicherweise einen anderen Eindruck gewinnen mussten. Ich danke meiner Familie, insbesondere meinem Mann, für das Verständnis, wenn das Zeitmanagement mal wieder aus dem Ruder lief. Ich danke meinen Vorgesetzen für das Vertrauen, welches sie in mich gesetzt haben, und für ihre Unterstützung, meinen Weg in unserem Klinikum erfolgreich zu gehen. Ich danke besonders meinen Kollegen in der Personalabteilung, ohne die kein gutes Ergebnis möglich gewesen wäre. Den Verantwortlichen wünsche ich eine glückliche Hand bei ihren Entscheidungen für die Kliniken und das Zentrum für Pflege und Wohnen. Ich wünsche Ihnen allen in beruflicher und privater Hinsicht das Beste. Sollte es mir gelungen sein, in den vergangenen Jahren meinen Beitrag dazu zu leisten, dass trotz moderner Personalarbeit mit eingeschränkten Ressourcen der Mensch nicht ganz in Vergessenheit geraten ist und die Bereitschaft besteht, Verständnis für seine Schwächen und Nöte aufzubringen, kann ich weiterhin stolz darauf sein, dazu gehört zu haben. Bleiben Sie gesund, lassen Sie sich nicht unterkriegen, bewahren Sie jedoch trotz aller Ansprüche das bisher Erreichte!“ Die beiden festen und beständigen Größen im Berufsleben der Kölner Rechtsanwältin Marion Kenkel (Rechtsanwaltskammer Köln) waren bislang die Personalarbeit mit dem Schwerpunkt Arbeitsrecht sowie das Wirtschaftsrecht mit den Bereichen Handels-, Gesellschafts- und Vertragsrecht. Als Leiterin für den Bereich Recht und Personal für einen Klinikverbund in Hessen war es ihre Aufgabe, die arbeits-, handels- und gesellschaftsrechtlichen Angelegenheiten der Holding und ihrer Töchter zu regeln. Als Schnittstelle zu allen unternehmenswichtigen Bereichen bestand ihre Aufgabe zudem darin, geschäftliche Strategien im Personalbereich zu entwickeln und umzusetzen sowie die Unternehmen in allen wirtschaftlichen und personellen Belangen zu unterstützen. Auch für andere namhafte Konzerne war sie als Rechtsanwältin und Justiziarin tätig. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt war die Unterstützung und Beratung in allen juristischen Fragen, die der Betrieb eines modernen, global agierenden Industrieunternehmens mit sich bringt. In ihrer Freizeit ist sie gern aktiv und verbringt viel Zeit mit Sport, insbesondere mit Jogging, Fitness und Klettern. Sie engagiert sich für die „Freunde der Kunst“ in Köln und für die Opferschutzorganisation „Der Weiße Ring“. Ihre Manuela Nöhles DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 19 « » GESICHTER 35 Jahre Grüne Damen und Herren Ein halbrundes Jubiläum wurde am 7. Oktober 2009 im BETHESDA Krankenhaus begangen: Rund 70 Grüne Damen und natürlich auch Herren der Evangelischen Krankenhaus-Hilfe (EKH) fanden sich mit Ehrengästen und Festrednern zusammen, um das 35-jährige Bestehen ihrer Institution zu feiern. Es war eine gelungene Mischung aus Reden, Musik und einem Vortrag des Ehepaars Richter-Reichhelm mit interessanten und heiteren Bildern aus der Historie der EKH. Die Musik des 13-köpfigen Vokalensembles „Voicemail“ aus Moers unter der Leitung von Axel Quast tat ihr Übriges: „Das senkte sich wie Balsam aufs Gemüt,“ äußerte sich eine Besucherin wohlwollend. Ein Ehrengast der Veranstaltung war die Vorsitzende der Dachorganisation der EKH in Bonn, Frau Gabriele Trull. Sie und auch der ehemalige Geschäftsführer Gerd F. Wengeler lobten in ihren Reden das Engagement der Grünen Damen und Herren über die langen Jahre. Christel Gluth zum Beispiel, als stellvertretende Einsatzleiterin Die Grünen Damen und Herren im BETHESDA feierten ihr 35-jähriges Jubiläum. 20 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 der Gruppe unermüdlich V.l.n.r. Lieselotte Schmitz, Helga Bletgen, Marielies Brohm, tätig, ist tatsächlich seit Christel Gluth und Einsatzleiterin Monika Glöckner, die die Oktober 1974 dabei. Das 35-Jahr-Feier perfekt organisiert hat. Gründungsmitglied konnte somit auch das eigene 35-jährige BETHESDA Dr. Andreas Seelmann sowie die des Ärztlichen Direktors und Ge„Dienstjubiläum“ feiern. Geschäftsführer Markus Bachmann schäftsführers Dr. Martin Biggemann. Beachtlich: Die 82 ehrenamtlichen Mitsorgte schon im Auftakt seiner Ansprache für wohlwollendes Gelächter: „35 Jahre glieder der Grünen Damen und Herren im Grüne Damen und Herren – eine verdammt BETHESDA haben allein im vergangenen lange Zeit für jemanden, der gerade seinen Jahr rund 7000 Stunden ehrenamtlichen 38. Geburtstag gefeiert hat...“ begann er Dienst geleistet. Das wurde am 24.09.2009 treffend seine Festrede. Die Wertschätzung mit einem Betrag von 500 Euro von der der EKH im Haus unterstrich auch die Teil- Deutschen Bank im Rahmen der Duisburnahme des Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn ger Aktion „Hilfe für Helfer“ honoriert. Das Günter Poestgens, des Vorsitzenden der Ge- Geld soll für die Fort- und Weiterbildung versellschaft der Freunde und Förderer von wendet werden. W I R G R AT U L I E R E N Z U M J U B I L Ä U M ! JUBIL ARE DES JOHANNITER KRANKENHAUSES RHEINHAUSEN VON JANUAR BIS DEZEMBER 2009 40 JAHRE Sigrid Hofmann EKG 35 JAHRE Gudrun Doerge Ursula Skorwider Radiologie Station 21/23 30 JAHRE Juan-Carlos SandovalTejadas Sabine Schreiber Elke Brandstetter Isa Modrow Jörg Strassburger Erika Klüm-Wiemann Allg.- u. Visceralchirurgie Station 22/24 Station 21 Zentral-OP Station 42/44 Zentralambulanz 25 JAHRE Christel Franzen Bettina Freischlad Station 05 Station 05 20 JAHRE Heike van den Bruck Station 41/43 Nicole Lingner-Czernik Station 05 Erika Euen Station 32/34 Susanne van gen Hassend Station 21-24-31 Helga Keuser Station 12/14 Sigrid Kuhlemann Onkologie Ingrid Schenk Station 22/24 Andreas Martin Patientenaufnahme Monika Koehnen Elke Welberts Brigitte Sollinger Sonja Walczak Angelika Aksoy Gudrun Fritzen Cordula Herrmann Station 22/24 Station 21/23 Elternschule Station 22/24 Station 41/43 Station 12/14 EKG 15 JAHRE Barbara Redmann Ute Wittfeld Annegret Launer Dirk Handel Laura-Steffi Berns Hans-Günter Marx Monika Beckmann Sabine Riediger Andrea Smaniotto Astrid Zimmermann Nadin Semrau Kerstin Reiff Susanne Wolter Gertrud von Zabiensky Milica Kugler Sandra Haefs Daniela Bueschleb Achim Karner Claudia Etschmeier Martina Scholand Controlling Station 11/13 Station 11/13 Station 05 Zentral-OP Intensivstation Station 22/24 Station 32/34 Station 41/43 Strahlentherapie Controlling EKG Station 05 Station 05 Station 32/34 Station 11/13 Station 32/34 Station 05 Innere Medizin Archiv 10 JAHRE Gabriela Mühlen Jürgen Rück Lilianna Müller Ina Kolkmann Michael Koch Andrea Müller-Backhaus Nurten Taraus Margret Toebe Yvonne Hinsen Julia Leone Stefanie Wienen Hanna Krawczyk Barbara Conrath Rechnungswesen EDV-Abteilung Station 12/14 Zentralsterilisation Technischer Dienst Station 32/34 Onkologie Zentral-OP Zentrallaboratorium Station 32/34 Station 41/43 Station 41/43 Anästhesie Zentrum für Pflege und Wohnen 20 JAHRE Beate Stember Wohnbereich 0 15 JAHRE Elke Sierke-Backes Karina Dziedzic Wohnbereich 4 Wohnbereich 4 10 JAHRE Ulrike Görke Meryem Fessavi Rechnungswesen Wohnbereich 3 JUBIL ARE DES BETHESDA KRANKENHAUSES VON JULI BIS DEZEMBER 2009 35 JAHRE Karla Chittka Claudia Gras Erika Klumb Christine Büttner Pflegedienst, 1 G Gyn. Ambulanz Pflegedienst, 1 E Pflegedienst, Anästhesie 30 JAHRE Rosa Ottaro-Pfeifer Sineta Ibrainova Ulrike Wagner Henny Staiber Kreißsaal Küche Chirurgische Ambulanz Ärztlicher Schreibdienst 25 JAHRE Martina Krusenbaum Pflegedienst, Nachtwache Petra Nest Pflegedienst, Nachtwache Krystyna Puszko Pflegedienst, Anästhesie Elisabeth Rohde-Scott Zentrallabor 20 JAHRE Barbara Kachel Peter Kamp Volker Massing Sabine Pabel Georg Gebert Pflegedienst, 1 H Pflegedienst, Anästhesie Pflegedienst, Intensiv Kreißsaal ADV-Organisation Ilona Hoffmann Rezeption Barbara Petzack Pflegedienst, 3 A Birgit Dörnemann Pflegedienst, Neugeborene Britta Jakobs Pflegedienst, 4 H Barbara Normann Verwaltung Silke Scharwächter Pflegedienst, Ambulanz Claudia Timm Pflegedienst, 2 C Ralf Vondenhoff Pflegedienst, Anästhesie Anja Werner Pflegedienst, Ambulanz Birgit Winkel Physiotherapie Gülüzar Gültekin Pflegedienst Marion Quackatz Pflegedienst, 1 A Helmut Jähnich Pathologie Dr. Silke Joussen Anästhesie- u. Intensivmedizin 15 JAHRE Olga Jewpatow Andrea Krüger Marion Voss Angelika Rüb Katja Knitter Petra Höfken Sabine Olejnik Kai Lamouri Pflegedienst, 1 H Ärztlicher Schreibdienst Pathologie Pflegedienst, 3 H Pflegedienst, 2 A Allg. Innere Medizin Pflegedienst, 3 A Pflegedienst, Zentral-OP Marcus Meyer Alexander Rahm Andrea Ströher Frank Welbers Hartmut Wieger Brigitta Klein Lidia Kemper Christiane Zielke Pflegedienst, 2 A Pflegedienst, 2 A Kreißsaal Pflegedienst, Hygiene Pflegedienst, Intensiv Pflegedienst, 2 H Radiologie Pflegedienst, Zentral-OP 10 JAHRE Yvonne Kasper Kreißsaal Dr. Marcus Lassau Allg.- u. Viszeralchirurgie Renate Rosenbleck Kreißsaal Marc Wiedemeyer ADV-Organisation Andreas Dahm Technischer Dienst, Werkstatt Renate Stolpe Pflegedienst, G Sigrid Becker Zentrallabor Nicole Brüggemann Pflegedienst, Neugeborene Dr. Marita Fehn Pathologie Beate Hänsel Pflegedienst, Zentral-OP Ikram Kabchi Pflegedienst Peter Wallner Patientenverwaltung, Archiv Martin Lenz Rezeption DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 21 » TIPPS UND TERMINE JOHANNITER KRANKENHAUS Besuchszeiten: durchgehend von 8 bis 20 Uhr » SOZIALDIENST Dr. Iris Huth. Sprechzeiten montags bis freitags 8 – 10 Uhr nach Vereinbarung erreichbar über das Pflegepersonal auf der Station oder unter Tel. 02065 97-28140 » PFLEGEÜBERLEITUNG CAFETERIA UND KIOSK Öffnungszeiten Cafeteria: 7 – 18 Uhr Öffnungszeiten Kiosk: 8 – 18 Uhr Sabine Wischerhoff Sprechzeiten nach Vereinbarung erreichbar über das Pflegepersonal auf der Station oder unter Tel. 02065 97-28141 » FRISEURSTÜBCHEN nach vorheriger Terminvereinbarung unter Tel. 02065 64369 Das Friseurstübchen befindet sich im Erdgeschoss des Seniorenwohnheimes. » GOTTESDIENSTE evangelisch: jeden ersten und dritten Sonntag um 9 Uhr katholisch: jeden zweiten und vierten Sonntag um 9 Uhr in der Krankenhauskapelle, 5. Etage » SEELSORGE evangelisch: Pastorin Uta Bülbring katholisch: Pfarrer Ulrich Koch erreichbar über die Information oder das Pflegepersonal BETHESDA KRANKENHAUS Ruhezeiten der Patienten: mittags zwischen 12 und 14 Uhr, abends ab 21 Uhr SOZIALDIENST Sprechzeiten montags bis donnerstags 8 – 16 Uhr, freitags 8 – 14 Uhr Tel. 0203 6008-1754 Pflegeberatung – Pflegeüberleitung Sprechzeiten montags und donnerstags 10 – 12 Uhr Tel. 0203 6008-1580 EVANGELISCHE KRANKENHAUS-HILFE BETHESDA (EKH) „Grüne Damen und Herren“ erreichbar über die Rezeption und unter Tel. 0203 6008-1752 / -1758 Bücherei: montags, mittwochs und freitags 14.30 – 16 Uhr, dienstags und donnerstags 9.30 – 11 Uhr Tel. 0203 6008-1752 22 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 Koch- und Backkurse für Diabetiker, Vorträge und Schulungen. Tel. 0203 6008-1371 oder -7007 ABTEILUNG FÜR PHYSIOTHERAPIE UND PHYSIKALISCHE THERAPIE Behandlungen mit und ohne Rezept montags bis freitags 7.15 – 16.30 Uhr Tel. 0203 6008-1716 / -1732 KRANKENHAUSSEELSORGE erreichbar über die Rezeption (Tel. -9) evangelische Seelsorge, Pfarrer Peter Glörfeld, Tel. 0203 6008-1750 und 0203 662720 katholische Seelsorge, Schwester Simone Kessels, Tel. 0203 6008-1760/-1761 Gottesdienst, jeweils im Wechsel evangelischer Gottesdienst mit Abendmahl und katholische Messe, samstags um 16 Uhr, Kirchsaal CAFÉ-RESTAURANT UND KIOSK montags bis freitags 7.30 – 19 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen 12 – 17 Uhr, Tel. 0203 6008-2295 / -2237 / -2238 SANI-SHOP montags bis freitags 9 – 17 Uhr Tel. 0203 6008-2292 FRISEUR FRANK ALBUS dienstags bis freitags 9.30 – 17 Uhr, samstags 8.30 – 13 Uhr Tel. 0203 6008-2290 ELTERNSCHULE BETHESDA E.V. ADIPOSITAS-ZENTRUM BETHESDA ZU DUISBURG E.V. Jeden Montag um 18 Uhr kostenloser Infoabend mit Kreißsaalführung. Das komplette Kursangebot im Elternschulheft 2010, der Wegbegleitung für werdende Eltern, das an der Rezeption und in der Frauenklinik kostenlos ausliegt. Anmeldung für alle Kurse unter Tel. 0203 6008-7007 Gewichtsreduktion. Therapie-Programme für leicht und schwer übergewichtige Erwachsene, für Jugendliche von 13 bis 17 Jahren, für Kinder von 8 bis 12 Jahren und für Kinder unter 8 Jahren. Tel. 0203 6008-1375 Alternative Geburtsbegleitung, Schmerztherapie, Akupunktur, Stillberatung, Hebammensprechstunde und GeburtsplanungsSprechstunde: Kontakt unter Tel. 0203 6008-1220 im Kreißsaal ZENTRUM FÜR DIABETIKERSCHULUNG BETHESDA E.V. GESPRÄCHSKREIS FÜR ELTERN, DIE IHR KIND VERLOREN HABEN Angebote für Diabetiker und deren Angehörige. Informationen zum Thema Ernährung, Jeden zweiten Montag im Monat, 18 Uhr, Seminargebäude. Dr. Gisela Kremer und @ IMPRESSUM Im Internet: www.bethesda-johanniter.de DAS MAGAZIN für Patienten, Besucher, Mitarbeiter, Freunde und Förderer des Evangelischen BETHESDA-JOHANNITER-Klinikums Pfarrer Peter Glörfeld Tel. 0203 6008-1750 oder 0203 662720 ANGEBOTE FÜR PATIENTINNEN UND PATIENTEN MIT KREBS Café der Begegnung: Treffpunkt für Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung. Reden, zuhören, Kontakte knüpfen, sich austauschen, betreut von den Grünen Damen der Evangelischen Krankenhaus-Hilfe (EKH) und der Selbsthilfegruppe Vita!, jeden Dienstag, 10 – 11.30 Uhr, auf der Station 1C SELBSTHILFEGRUPPE „VITA!“ GEMEINSAM GEGEN BRUSTKREBS E.V. Interessierte und Betroffene treffen sich immer dienstags von 10 bis 11.30 Uhr im Café der Begegnung (Station 1C) sowie jeden vierten Mittwoch im Monat um 18 Uhr in der Eingangshalle. „Vita!“ will informieren, zum Austausch anregen, ermutigen und ein Gefühl der Solidarität vermitteln. Ansprechpartnerin: Doris Rosenbaum Tel. 0208 4447349 Schwer erkrankte oder sterbende Menschen und ihre Angehörigen brauchen unsere Unterstützung in vertrauter Umgebung! Mit nur pro Tag können Sie uns bei dieser Aufgabe helfen und Mitglied werden. Auskunft erteilt: Claudia Röscher Tel. 0203-6008-1820 AUTOGENES TRAINING Ruhe und Erholung finden kann ein Weg zur Selbsthilfe und zur Verbesserung der Lebensqualität sein. Anmeldung und mehr Informationen bei Christine Cieslik. Tel. 0203 6008-1755 GESPRÄCHSKREIS FÜR ANGEHÖRIGE VON AN KREBS ERKRANKTEN PATIENTEN jeden dritten Montag im Monat, 18 Uhr, Seminargebäude Tel. 0203 6008-1750 und 0203 662720 HOSPIZ BETHESDA E.V. kostenloser ambulanter Hospizdienst Wir begleiten Schwerkranke und deren Angehörige. Kontakt und Beratung: Claudia Röscher und Pfarrer Peter Glörfeld Tel. 0203 6008-1820 / -1750 und 0203 662720 OFFENE TRAUERGRUPPE Mit Trauer leben. In einem geschützten Raum reden über das, was Sie bewegt. Jeden ersten Montag im Monat, 16 – 18 Uhr, im Seminargebäude. Pfarrer Peter Glörfeld Tel. 0203 6008-1750 und 0203 662720 ZIVILDIENSTSTELLEN FREI! Wir suchen und stellen ein: Zivildienstleistende in den Bereichen Technischer Dienst, Hauswirtschaft und Pflege. Ebenso suchen wir Interessenten für ein freiwilliges soziales Jahr in der Pflege und in der Altenpflege. Am Standort JOHANNITER sind zur Zeit 17 Zivildienstleistende eingesetzt, davon 11 im Pflegedienst, zwei im Technischen Bereich, vier im Zentrum für Pflege und Wohnen, davon zwei im Ambulanten Pflegedienst. Am Standort BETHESDA sind acht Stellen im Technischen Dienst eingerichtet, eine davon im Bereich ADV-Organisation. Im Pflegedienst sind es sieben Plätze: auf den Stationen, eine im ZentralOP sowie eine in der Abteilung für Physikalische Therapie. Eine Stelle gibt es auch in der Evangelischen Seelsorge. Interessenten wenden sich an die Personalabteilung unter Tel. 0203 6008-2126 oder -2025. Heft 1 / 2010 Herausgeber: Evangelisches BETHESDA-JOHANNITER-Klinikum Duisburg GmbH verantwortlich: Markus Bachmann, Geschäftsführer Geschäftsstelle: Anne Witthüser Stabsstelle Medien Heerstraße 219, 47053 Duisburg Telefon 0203 6008-2004 [email protected] www.bethesda-johanniter.de Redaktion: Manfred Hagemeister Sandra Kalkmann Dr. Friedrich Rumstadt Anne Witthüser Manuskripte: Dr. Martin Fischer Prof. Claus Dieter Gerharz Dr. Michael Grüner Prof. Joachim Knop Dr. Rainer Knur Susanne Köhler Dr. Heribert Schöndeling Prof. Dietmar Simon Prof. Rainer Wessely u.a. Fotos: Sandra Kalkmann Dr. Peter Liebisch Medtronic Dirk Polzien, pixelio.de Andreas Probst Hans-Jörg Tromp Anne Witthüser Xenia-B, pixelio.de Gestaltung und Druck: Ulrich Overländer, artefact, Duisburg Druckhaus Duisburg OMD Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Einsender von Manuskripten, Briefen u.ä. erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung einverstanden. Nutzungsrechte an eingesandten Beiträgen stehen ausschließlich dem Herausgeber zu. Insbesondere können sich Verfasser von Beiträgen nicht auf Urheberschutzrechte berufen. Zitate aus dem Magazin bitte mit Quellenangabe. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Auflage: 6000 Exemplare DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 23 » GLAUBENSACHEN Zum jährlichen Epiphaniaskonvent, zu dem am 20. Januar 2010 Seelsorger Pfarrer Peter Glörfeld und die Geschäftsführung in das BETHESDA Krankenhaus eingeladen hatten, sprach der Wanheimer Pfarrer Friedrich Brand. Hier in Auszügen sein engagierter Vortrag: Die vergessene Generation BEGEGNUNGEN IN SEELSORGE UND EHRENAMT MIT DER KRIEGSKINDERGENERATION Was wir uns heute vorgenommen haben, ist ein schwieriges Thema. Jahrzehntelang ist nicht darüber gesprochen worden, was Menschen erlitten haben, die zur Zeit des Krieges Kinder waren. Erst seit ungefähr sieben Jahren wird öffentlich darüber diskutiert und geschrieben. Seitdem sind eine Menge Aufsätze, Bücher, Zeitungsartikel, Radio- und Fernsehsendungen dazu erschienen. Im Jahr 2004 veröffentlichte der Psychotherapeut Hartmut Radebold im Deutschen Ärzteblatt einen Artikel über Kriegskinder im Alter. Fünfzig Leserinnen und Leser schrieben ihm darauf von ihren eigenen Erfahrungen. Ein Mann schilderte, was der Aufsatz in ihm ausgelöst hatte: „7.7.2004. Als ich vergangenen Samstag mit wachsender Beklemmung und Ergriffenheit Ihren Artikel gelesen habe, da hat das einen regelrechten Dammbruch bei mir ausgelöst: ein Weinkrampf mit furchtbarem Schmerz, Hilflosigkeit und Ratlosigkeit – kurz: schrecklich! Gott sei Dank habe ich eine verständige Frau, sie ist Ärztin, deswegen das Ärzteblatt, die mich zu trösten versuchte. Da sitzt also nun ein 63-jähriger, geboren kurz vor dem Untergang der „Bismarck“ 1941, sonst gesunder, berufstätiger Mann in leitender Funktion im Sessel und heult, nach Luft ringend, Rotz und Wasser, und das Schlimmste ist: er weiß nicht, warum. Es gibt da nämlich kein singuläres Datum des Schreckens, nein, aber dennoch kommt da unglaublich viel Schmerz plötzlich an die Oberfläche, drängt mit Macht heraus. Schon seit einigen Monaten habe ich festgestellt, dass mir bei einer auch nur beiläufigen Erwähnung irgendeiner Jahreszahl, die in meine Kindheit fällt, unweigerlich die Tränen kommen. Vielleicht auch, weil sie jetzt – nach dem Tode meiner 90-jährigen Mutter letzten Oktober – ungestraft kommen dürfen? Wer weiß? Weinen war mir nämlich von früh an verboten, war weichlich und unmännlich, und welcher Junge will schon unmännlich sein. Es war mir, als hätte sich ein See an Tränen aufgestaut, seit Jahrzehnten, von dem ich nichts geahnt habe und der sich jetzt einfach, beim Lesen Ihrer Zeilen, Bahn gebrochen hat. Ich war auch so erstaunt, dass ich nicht ein allmählich senil und sentimental werdender Einzelner bin, sondern dass es offensichtlich auch vielen Anderen meines Alters so gehen muss“. (Hartmut Radebold, Die dunklen Schatten der Vergangenheit – Hilfen für Kriegskinder im Alter, 2005/Neuaufl. 2009, S. 11f) Ähnliche Erfahrungen wie der Arzt hat die Journalistin Sabine Bode gemacht. Sie hat im Internet und im Westdeutschen Rundfunk Beiträge zum Thema „Kriegskinder“ veröffentlicht und daraufhin viele Zuschriften erhalten. Mit einigen Personen, die ihr geschrieben haben, hat sie sich persönlich in Verbindung gesetzt und deren Geschichten 2004 veröffentlicht in dem Buch „Die vergessene Generation – Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen“. Den Geschichten merkt man an, wie sehr die einzelnen Personen unter dem Krieg und seinen Folgen gelitten haben. 24 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 Nicht verschweigen will ich, dass es auch Stimmen gibt, die sich kritisch äußern zu der Beschäftigung mit dem Schicksal der Kriegskinder. Harald Welzer, Professor für Sozialpsychologie, schreibt: „Ich glaube, es lässt sich durchaus von einem schrittweisen Umbau der deutschen Erinnerungskultur sprechen (…) Und natürlich bleibt, so banal es ist, daran zu erinnern, dass der Bombardierung von Hamburg die von Coventry vorausgegangen ist.“ Mit dem „Umbau der Erinnerungskultur“ meint Welzer den Versuch, aus dem Tätervolk ein Opfervolk zu machen. Das liegt mir persönlich fern. Mir ist vollkommen bewusst: Hätte das Deutsche Reich nicht den Krieg angefangen, müssten wir über das heutige Thema nicht sprechen. Und bevor Menschen im Deutschen Reich das alles erlitten haben, wovon gleich noch zu sprechen sein wird, haben es Menschen der Völker erlitten, die Wehrmacht und SS überfallen haben. Ja, schlimmer noch. Ich zitiere noch einmal Harald Welzer: „Es bleibt dauerhaft daran zu erinnern, dass Millionen enthusiastischer Volksgenossinnen und Volksgenossen jene „Chance der unbestraften Unmenschlichkeit“ (Günter Anders) für sich genutzt haben, mit der sie die jüdische Bevölkerung und andere als minderwertig oder lebensunwert betrachtete Minderheiten ausgegrenzt und Hunderttausende in den Tod befördert haben.“ (Transgenerationale Weitergabe kriegsbelasteter Kindheiten, S. 91). Harald Welzer räumt andererseits ein, dass der Bombenkrieg „mehr gesprengt und verschüttet hat als Häuser, Straßen, Fabriken und Menschen.“ (S. 91) Meine persönliche Geschichte mit dem Thema Seit Jahren beschäftigt mich die Frage, welche Auswirkungen der Krieg auf mein Leben hat, was meine Eltern mir an Kriegserfahrungen mitgegeben haben. Ich bin 1952 geboren, habe den Krieg also nicht miterleben müssen. Ich kenne den Krieg aus den Erzählungen der Eltern und von den verborgenen Botschaften her, die sie mir unbewusst vermittelt haben. Meine Eltern gehören zu der Generation, die den Krieg als Jugendliche oder junge Erwachsene miterlebt haben. Mein Vater, 1926 geboren, war dreizehn, als der Krieg begann und neunzehn, als er endete. Meine Mutter, 1922 geboren, war siebzehn, als der Krieg begann und 23, als er endete. Durch ihre Schilderungen habe ich erfahren, welche Schrecken der Krieg mit sich bringt. Meine Mutter hat in der Hauptstadt von Schlesien, in Breslau gelebt. Ihre Mutter hat sie ein Jahr vor Kriegsende durch Krankheit verloren. Die Mutter ist an Leukämie gestorben. Mit ihrem Vater und ihren beiden jüngeren Schwestern ist sie aus Breslau geflohen, als die Russen im Januar 1945 einmarschierten. Nach Kriegsende sind die vier zurückgekehrt in der Hoffnung, weiter in der Heimat leben zu können. Am 4. Dezember 1946 verließ meine Mutter, die als letzte der Schwestern geblieben war, zusammen mit ihrem Vater die Hei- mat. Es war kein freiwilliger Wegzug, es war auch keine angenehme Reise. Sieben Tage und sieben Nächte dauerte die Zugfahrt nach Marienborn (...) Was meiner Generation mitgegeben wurde Die Geschichten von ihrer Flucht und Vertreibung hat meine Mutter manchmal erzählt. Ihre Berichte haben in mir eine tiefe Angst vor dem Krieg ausgelöst. Bei jeder größeren Krise, die ich in meiner Jugend erlebte, meldete sich die Angst mit großer Wucht. Ich erinnere mich an den Bau der Mauer in Berlin, an die Kuba-Krise, die Ermordung von John F. Kennedy. Jedes Mal war ich zutiefst verstört und verängstigt. In späteren Jahren habe ich mich intensiv in der Friedensbewegung engagiert gegen die Aufstellung von Atomraketen in unserem Land, gegen die Golfkriege zu Beginn der neunziger Jahre und zu Beginn dieses Jahrtausends. Eine andere Last, die mir wie vielen meiner Generation aufgebürdet worden ist, war die Schuld, besser gesagt, eine Angst vor der Schuld. Das deutsche Volk im Ganzen hatte ja unfassbar große Schuld auf sich geladen. Diese Schuld ist so groß, dass sie die dafür verantwortliche Generation allein gar nicht tragen konnte, sich auch nie wirklich dazu bekannt hat. Es gibt nur wenige, die ihre Mittäterschaft hinterher öffentlich bereut haben. Die meisten gaben später an, immer schon gegen Hitler gewesen zu sein und von den Verbrechen der Nationalsozialisten nichts gewusst zu haben. Ralph Giordano spricht deshalb von der „zweiten Schuld“, die darin besteht, die erste Schuld zu verleugnen und vergessen zu machen. Da die erste eigentliche Schuld bis heute noch nicht vollständig bekannt, benannt und aufgearbeitet worden ist, haben die später Geborenen sie geerbt (...) An verschiedenen Stellen weist die Bibel darauf hin, dass nachfolgende Generationen Mitverantwortung übernehmen müssen für das, was die vorigen getan haben. Als Mose zum zweiten Mal die Gesetzestafeln in Empfang nimmt, dankt er Gott mit den Worten: „Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft lässt er niemand, sondern sucht die Missetat der Väter heim an Kindern und Kindeskindern bis ins dritte und vierte Glied!“ Dem Verbot, anderen Göttern zu dienen, fügt Gott diese Mahnung hinzu: „Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.“ Als Menschen, die Gott hassen, haben wir Deutsche uns in den dreißiger und vierziger Jahren aufgeführt. Wir haben das von ihm geliebte Volk systematisch ausgerottet und dabei keine Gnade gekannt gegenüber Kindern, Frauen, Männern und Alten. Schuld zu empfinden und zu tragen, ist eine schwere Last (...) Die übergroße Schuld war ein Grund, warum jahrzehntelang das Leid der Menschen hier nicht zur Sprache kam. Seit ich Pfarrer bin, begegnet mir das Thema Krieg sehr häufig bei Geburtstagsbesuchen und bei Trauergesprächen. Im Rückblick wird oft deutlich: Der Schlüssel zum Verstehen, warum ein Mensch so und so gelebt und sich verhalten hat, findet sich oft in seinen Erlebnissen im Krieg. Zahlen Um das Ausmaß aller Beschädigungen und Verluste für die Kriegskinder und ihre Eltern zu verdeutlichen, gebe ich ein paar Zahlen wieder. Im Zweiten Weltkrieg kam jeder achte männliche Deutsche – gerechnet vom Säugling bis zum Greis – ums Leben. Insgesamt wurden 11% der Bevölkerung getötet. Ca. 14 Millionen Pfarrer Friedrich Brand, Jahrgang 1952 Menschen verloren zwischen 1944 und 1947 ihre Heimat. Mehr als 470 000 Zivilisten kamen auf der Flucht und während der Vertreibung ums Leben (mehr als die Hälfte Frauen und Kinder). 2.500.000 wurden Opfer des Bombenkrieges. Die Gefallenen und Vermissten hinterließen mehr als 1,7 Millionen Witwen sowie fast 2,5 Millionen Halb- und Vollwaisen. Ungefähr ein Viertel aller Kinder wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg auf Dauer ohne Vater auf. Im Frühjahr 1947 befanden sich noch 2,3 Millionen Kriegsgefangene in den Lagern der Alliierten und 900 000 in sowjetischen Lagern. Die Gesamtzahl der Vergewaltigungen wird auf ca. 1,9 Millionen geschätzt. Was Kriegskinder erlitten haben Menschen, die Krieg und Nachkriegszeit als Kinder und Jugendliche erlebten, haben dabei diese Erfahrungen gemacht: Sie haben zahlreiche Bombenangriffe miterlebt, teilweise die Zerstörung ihrer Stadt oder gar einen „Feuersturm“ mit zahlreichen Opfern. Sie wurden evakuiert – die unter Zehnjährigen zusammen mit der Mutter und jüngeren Geschwistern. Die über Zehnjährigen wurden durch die Kinderlandverschickung von der Mutter und der übrigen Familie getrennt. Sie haben Hunger gelitten. Die Versorgung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen war mangelhaft. Sie haben Vertreibung und Flucht mitgemacht und mussten sich anschließend in einer fremden bis feindselig eingestellten Umwelt zurechtfinden mit der Folge von häufigem langen Hunger oder Unterernährung, Verarmung und sozialem Abstieg der Eltern. Durch Kriegsteilnahme und Gefangenschaft sind sie lange ohne Vater gewesen, oft auch ganz ohne Vater aufgewachsen, weil der als Soldat getötet wurde oder in der Gefangenschaft umgekommen ist. Väter, die zurückkehrten, waren oft körperlich oder seelisch verwundet, kamen krank zurück und blieben abgekapselt und unerreichbar. Viele haben weitere Angehörige verloren, Geschwister, Großeltern oder wurden durch den Verlust der Mutter zu Vollwaisen. Schließlich haben Kinder und Jugendliche im Krieg vielfältige Gewalterfahrung gemacht in Form von Verwundungen, Tötungen, Vergewaltigungen. Manche mussten im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen. Ein Mann, der am Ende des Krieges zwölf Jahre alt war, erzählt, dass er als Junge mithelfen musste, die Toten zu bergen. Er wohnte an der Ostsee. Nachdem die Gustloff versenkt worden war, wurden die Leichen an den Stränden angespült. Was eine Erfahrung wie diese in einem Jungen ausgelöst hat, darüber hat damals und viele Jahrzehnte danach niemand nachgedacht und gesprochen (...) Ein am Ende des Krieges zehnjähriger Mann, der ebenfalls im Osten als Flüchtling unterwegs war, berichtet (Gerhard Hanne- DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 25 » GLAUBENSSACHEN mann, geb. am 26.12.1934): „Auf einem unserer Märsche lagen gefallene deutsche Soldaten. Sie waren bis zur Unkenntlichkeit von Panzerfahrzeugen plattgefahren. Der Frost und das Tauwetter hatten sie schwarz werden lassen, die Köpfe waren ein grauenhafter Anblick. Rechts und links der Straße ragten aus den zugeschütteten Enden der Schützengräben Beine, von denen die Füße vom Raubzeug abgefressen waren. Der Leichengestank hing schwer und ekelhaft süßlich in der Luft. Ich werde diesen Anblick nie vergessen. Seither kann ich den Anblick von Maden nur schwer ertragen. Mutter hat von den Soldaten die unteren Hälften der Erkennungsmarken mitgenommen und später an das Deutsche Rote Kreuz geschickt. (Erinnerungen, S. 15) Wie die Kriegserfahrungen weiter gewirkt haben Bei Weitem nicht alle Angehörigen der Jahrgänge 1927 – 1947 waren von den genannten Erfahrungen betroffen. Etwa 35 – 40% der Kinder waren durch den Krieg und seine Folgen kaum beeinträchtigt. Sie sind mit anwesendem Vater aufgewachsen, hatten stabile familiäre, materielle und wohnliche Verhältnisse (...) (Radebold, Kriegsbedingte Kindheiten und Jugendzeit in Transgenerationale…, S. 46-47) Der Psychoanalytiker und Psychotherapeut Hartmut Radebold spricht von belastenden, beschädigenden und traumatisierenden zeitgeschichtlichen Erfahrungen. (S. 48). „Belastend“ heißt lebenslange, bis ins Alter ausgeprägte, negative, insbesondere auch konfliktträchtige Folgen. „Beschädigend“ bedeutet lebenslange, bis in das Alter anhaltende Folgen von Krankheitswert, zum Beispiel schwere Belastungsstörungen, Depressionen. „Traumatisierend“ steht für lebenslange und bis in das Alter anhaltende posttraumatische Belastungsstörungen (...) Die Betroffenen selbst erlebten sich selbst als unauffällig und „funktionierten“. Die Betroffenen selber haben in der Regel kein Gefühl für das, was ihnen angetan wurde. Die erlebte krank machende und unnormale Wirklichkeit wurde ihnen als Normalität vermittelt. „Das haben doch alle erlebt.“ „Es hat uns doch nichts ausgemacht“, so stellten sie selbst das Unnormale als normal dar. Angst, wieder alles zu verlieren, ist sicher ein starker Antrieb, alles mögliche zu sammeln und aufzuheben. „Wer weiß, wozu man dieses oder jenes noch gebrauchen kann“, diesen Gedanken habe ich selbst sehr stark verinnerlicht. Und auch, dass man auf keinen Fall Brot wegwirft. Es gibt auch die Angst, das mühsam vom Munde abgesparte Häuschen im Alter wieder zu verlieren. Ein Mann, der am Ende des Krieges das völlige Ausgeliefertsein in der Gefangenschaft erlebt hat, wehrte sich dagegen, nun im Alter sein Angewiesensein auf Hilfe zu akzeptieren. „Ich muss wieder Gras fressen“, sagte er bitter. Um sich davor zu bewahren, hat er sich umgebracht. In seinem Buch „Hilfen für Kriegskinder im Alter“, weist Hartmut Radebold darauf hin, dass viele Menschen im Alter ihre schrecklichen Kriegserlebnisse wieder einholen. Weil sie eine Kindheit erlebt haben, in der es kein Halt, keine Sicherheit, keinen Trost und keine Geborgenheit gab, und das in der Lebensphase, in der sie besonders auf das alles angewiesen waren. Darum haben sie kein Vertrauen entwickeln können. Im Gegenteil: Im Grunde ihres Herzens wohnt ein tiefes Misstrauen, das sie im Griff hatten, solange sie selbst alles kontrollieren konnten. Aber nun, wo sie auf andere angewiesen sind, wird es schwierig. Radebold empfiehlt, bei Patienten im Krankenhaus oder in einem Heim immer auf das Geburtsdatum zu schauen. Auffällige Verhaltensweisen, Misstrauen, Abwehr und Aggression gegen Menschen, die helfen wollen, können ihren Ursprung in lange verdrängten Kriegserlebnissen haben. Er empfiehlt weiter, solche Verhaltensweisen nicht persönlich zu nehmen. 26 DAS MAGAZ IN Ausgabe 1 | 2010 Die Auswirkungen der Kriegs- und Nachkriegszeit müssen nicht besonders auffällig sein. Sie zeigen sich oft in tief eingeprägten Verhaltensweisen, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Leben ziehen. Man versteht viele Menschen besser, wenn man sich die Zeit vergegenwärtigt, in der sie aufgewachsen sind (...) Das ist allen oder fast allen Kriegskindern gemeinsam, dass sie über ihre Erfahrungen nicht reden konnten und auch nicht reden wollten. Das gilt auch für die, die den Krieg als Erwachsene miterlebt haben. Es war niemand da, der diese Geschichten hören wollte. Und man wollte sie auch selbst vergessen, von sich fern halten. Manche Erlebnisse, die besonders schlimm waren, versanken in einer Art schwarzem Loch. Die Betreffenden konnten sich später nicht mehr daran erinnern, aber sie blieben trotzdem irgendwo tief im Unterbewussten gespeichert, um dann im Alter unter bestimmten Umständen wieder an die Oberfläche zu kommen. Der Schriftsteller Peter Härtling erzählt, wie es ihm ergangen ist. Er ist selbst im November 1933 geboren. In seinem Buch „Leben lernen“ schreibt er: „Der Krieg raubte mir meine Eltern und schenkte mir die Gabe, mit den Toten zu sprechen. Der Krieg wird nie aufhören. Ich weiß es. Sieben Jahrzehnte haben es mich gelehrt. Vor meinen Kindern und Enkeln behielt ich diese Erkenntnis für mich.“ In dem Buch „Das Kind in mir“ schreibt er, wie ihm selber im Laufe seines Lebens die Erfahrungen der Kindheit wieder näher gekommen sind: „Das Kind in mir – mit zwanzig war ich ihm am entferntesten. Mit fünfzig begannen meine Erinnerungen deutlicher zu werden. Die Verwundungen und Verluste von einst bekamen ihre Stimme. Inzwischen mit sechzig ergreifen mich die Ungeschütztheit des Zwölfjährigen, seine Wut gegen die verkommenen Ideen und Vorstellungen der Erwachsenen, seine Unrast und unbündige Neugier, und ich lerne meine Empfindungen wieder.“ (Das Kind in mir, S. 105) Was hilft Um dahin zu kommen, dass man seine Empfindungen wieder lernt und spürt, braucht man gute Begleiter und Begleiterinnen im Leben. Als Seelsorgerinnen und Seelsorger, als Menschen, die im Krankenhaus arbeiten, sollten wir aufmerksam sein für das, was Menschen möglicherweise erlitten haben. Wir werden beschädigende und traumatisierende Erfahrungen nicht bearbeiten können. Hartmut Radebold schreibt: „Deutlich wird, dass sich die Chancen einer lebensgeschichtlichen Bewältigung von belasteten Kindheiten ab dem mittleren Erwachsenenalter und insbesondere während des Alterns zunehmend verringern“. (S. 239) Aber wir können verständnisvoll und nachsichtig mit Menschen umgehen, wenn sie sich merkwürdig oder aggressiv verhalten oder ängstlich und misstrauisch sind. Wir können ihnen als Seelsorgerinnen und Seelsorger geschützte Räume anbieten, wenn sie über leidvolle oder mit Schuld belastete Erfahrungen sprechen wollen. Bei Beerdigungsgesprächen kann es hilfreich sein zu erfahren, was der Verstorbene im Krieg erlebt hat, um seine Lebensgeschichte zu verstehen. Ich schließe mit einem Hinweis auf den Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik, der 1947 in der Schweiz als Sohn jüdischer Flüchtlinge geborenen wurde. Auf dem 1. Internationalen Kriegskinderkongress im Jahr 2005 in Frankfurt erinnerte er die deutschen Teilnehmer daran, dass sie weiter mit der Zwiespältigkeit ihrer Geschichte leben müssen, mit dem Wissen über den Holocaust und gleichzeitig mit dem eigenen Leid. Es bleibt unsere Aufgabe, dieses Wissen unseren Kindern und Enkelkindern immer wieder zu vermitteln. Wir wissen, was Frieden in Europa bedeutet. (Radebold, S. 240) Pfarrer Friedrich Brand Zentrum für Pflege und Wohnen » Ich lebe gern hier, weil der Tag kurzweilig ist und ich Hilfe in Anspruch nehmen kann, wann immer ich möchte. « … Seniorenwohnheim Rheinhausen … Ambulante Pflege … altengerechtes Betreutes Wohnen BEI UNS FINDEN SIE – individuelle Betreuung – regelmäßige Ausflüge – Behandlungspflege – Beschäftigungsangebote Auch Kurzzeitpflege möglich! Evangelisches BETHESDA-JOHANNITER-Klinikum Duisburg GmbH ZENTRUM FÜR PFLEGE UND WOHNEN Kreuzacker 1 • 47228 Duisburg Servicetelefon für Informationen: Seniorenwohnheim Rheinhausen 02065 60063 Ambulante Pflege 02065 97-1909 www.bethesda-johanniter.de