Web 2.0-Dienste

Transcrição

Web 2.0-Dienste
„Wissensmanagement in der Schule mit
Web 2.0“
PROJEKTARBEIT „Knowledge Group“
NDK Wissensmanagement
Universität Luzern
Institut für Kommunikation und Kultur
vorgelegt von
Hanspeter Erni, Benno Filipini, Rene Moser, Olivier Wüest
Betreut durch Prof. Michael Kerres
Master of Advanced Studies
eLearning und Wissensmanagement
Luzern, den 14. 6.07
Motivation für das Thema
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Motivation für das Thema
Die Ausschreibung für die Fachtagung "Web 2.0 in der Schule " vom 23. März 2007 an der PHZ
Schwyz in Arth Goldau widerspiegelt unsere Motivation!
Das Schlagwort "Web 2.0" bezeichnet die neuesten technischen und sozialen Entwicklungen im
Internet. Blog, Wiki, Podcasting, Social Software machen aus dem Internet ein stärker gemeinschaftliches Medium. Individuelle Beiträge werden vereinfacht, kollektive Funktionen generieren
zusätzlichen Mehrwert. Nach Ansicht vieler Experten haben die Neuerungen das Potential, das
Netz langfristig grundlegend zu verändern.
Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, dass die Schulen die Dienste von Web 2.0
gewinnbringend einsetzen können? Wie können die neuen Möglichkeiten für die Schule sinnstiftend genutzt werden? Diese beiden Fragen möchten wir in der vorliegenden Arbeit klären. Dazu
untersuchen wir die gängigsten Dienste des Web 2.0 exemplarisch auf Grund der folgenden Kategorien:
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Personalisiertes Wissen und Können
Technische Voraussetzungen
Persönliche Voraussetzungen
Einsatzszenarien
Beispiele und Link
Abbildung 1: Element von Web 2.01
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Quelle: http://www.biotope.ca/blog/wp-images/web20in2006.jpg [Stand: 14.6.07]
Motivation für das Thema
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Wir erhoffen uns mit unserer Arbeit einen Grundstein für die Integration der Web 2.0-Dienste in
den Schulalltag legen zu können und damit ein Entwicklungsschritt in der Sek I und der Sek IIStufe zu provozieren.
Folgende Aspekte, welche die wesentlichen Änderungen des Web 2.0 auszeichnen, stellen wir
ins Zentrum unserer Interessen:
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Der Benutzer ist nicht mehr länger nur Konsument, sondern er kann selber bestimmen,
wie er das Internet benutzen will.
Man wird selber zum Gestalter, indem man eigenen Inhalt anderen zur Verfügung stellt
oder an fremdem Inhalt mitgestaltet (z.B. als Blogeintrag, als ergänzender Link). Informationen und Rezensionen bilden dabei die Hauptschwerpunkte.
Die Trennung zwischen Konsument und Produzent kann gänzlich aufgehoben werden.
Der Konsument wird zum Produzent und umgekehrt. Kommunikation und soziale Interaktion werden gefördert. Dies ist ein wesentlicher Schwerpunkt in der Arbeit mit Lernenden.
Spannend ist, dass nun auch Desktopanwendungen regelrecht ins Web wandern (Textverarbeitung, Kalender). Daten werden somit online gespeichert und stehen allen oder einer definierten Benutzergruppe zur Verfügung.
Motivation für das Thema
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Inhaltsverzeichnis
Motivation für das Thema................................................................................................................. 2
Inhaltsverzeichnis................................................................................................................4
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Was ist Web 2.0........................................................................................................................ 5
Voraussetzungen der Lehrpersonen für die Benutzung von Web 2.0....................................... 7
2.1 Gespräch mit Hr. Dr. Thomas Baumann von der Pädagogischen Hochschule Zürich... 7
2.2 Die Aufgaben in der Abteilung und deren Ressourcen.................................................. 7
2.3 Einschätzung der Lage bei aktiven Lehrkräften............................................................. 8
2.4 Ein Blick auf die Studentenschaft .................................................................................. 8
2.5 Zukunftsaussichten; was kommt auf die Volksschule zu? ............................................. 9
Exemplarische Dienst für die Schule...................................................................................... 11
3.1 Wiki in der Schule ....................................................................................................... 11
3.1.1 Personalisiertes Wissen & Können..................................................................... 12
3.1.2 Technische Voraussetzungen ............................................................................. 14
3.1.3 Persönliche Voraussetzungen ............................................................................. 14
3.1.4 Einsatzszenarien ................................................................................................. 15
3.1.5 Beispiele, Links .................................................................................................. 15
3.2 Blog.............................................................................................................................. 16
3.2.1 Personalisiertes Wissen & Können..................................................................... 17
3.2.2 Technische Voraussetzungen ............................................................................. 18
3.2.3 Persönliche Voraussetzungen ............................................................................. 20
3.2.4 Einsatzszenarien ................................................................................................. 20
3.2.5 Beispiele, Links .................................................................................................. 21
3.3 Podcast ......................................................................................................................... 22
3.3.1 Personalisiertes Wissen & Können..................................................................... 24
3.3.2 Technische Voraussetzungen ............................................................................. 24
3.3.3 Persönliche Voraussetzungen ............................................................................. 25
3.3.4 Einsatzszenarien ................................................................................................. 25
3.3.5 Beispiele, Links .................................................................................................. 26
3.4 Social Bookmarking..................................................................................................... 27
3.4.1 Personalisiertes Wissen & Können..................................................................... 27
3.4.2 Technische Voraussetzungen ............................................................................. 28
3.4.3 Persönliche Voraussetzungen ............................................................................. 28
3.4.4 Einsatzszenarien ................................................................................................. 28
3.4.5 Beispiele, Links .................................................................................................. 29
Rückblick................................................................................................................................ 31
4.1 Unsere Fragestellungen................................................................................................ 31
4.2 Unser Vorgehen ........................................................................................................... 31
4.3 Unsere Zusammenarbeit .............................................................................................. 32
4.4 Zusammenfassend........................................................................................................ 32
Dank ....................................................................................................................................... 34
Abkürzungsverzeichnis .....................................................................................................35
Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................38
Tabellenverzeichnis...........................................................................................................39
Literaturverzeichnis............................................................................................................iv
Anhang ...............................................................................................................................vi
Erklärung............................................................................................................................iv
Abbildung 2: Titelbild1
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Quelle: http://www.veryweb.it/wp-content/uploads/2006/05/custom/CU_390_WEB%202.0.jpg [Stand: 14.6.07]
Was ist Web 2.0
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1 Was ist Web 2.0
Den Begriff „Web 2.0“ kann man lediglich umschreiben und sich so diesem Phänomen annähern. Im Internet finden sich viele Infos dazu, je nach Standpunkt auch sehr konträre. Für die
Einen ist Web 2.0 eine „heimliche Medienrevolution“, denn sie werde die Vorherrschaft der Medienimperien brechen. Für andere ist Web 2.0 eine soziale Revolution im Netz, denn sie stellt die
Kommunikation der Nutzer in den Vordergrund. Ein sachlicher Zugang könnte lauten: In Web
2.0-Anwendungen ist der Benutzer Konsument und Informationslieferant zugleich, oder es geht
um die Idee, kollektive Intelligenz nutzbar zu machen.
O’Reilly und Battelle fassten Schlüsselprinzipien zur Charakterisierung von Anwendungen zusammen, die dem Begriff „Web 2.0“ zugeordnet werden können:
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das Web wird als Plattform genützt, anstatt des lokalen Rechners
Datengetriebene Anwendungen dominieren, das meint, dass Inhalte wichtiger sind als das
Aussehen
Die Vernetzung wird verstärkt durch eine „Architektur des Mitwirkens“. (Jeder kann
mitmachen.)
Innovationen beim Aufbau von Systemen und Seiten, durch die Verwendung von Komponenten, welche von verschiedenen Entwicklern erstellt worden sind und beliebig miteinander kombiniert werden können, z.B. Mashups(ähnlich dem Open-SourceEntwicklungsmodell).
einfache Geschäftsmodelle durch das verteilte, gemeinsame Nutzen von Inhalten und
technischen Diensten
Das Ende des klassischen Softwarelebenszyklus; die Projekte befinden sich immerwährend im Beta-Stadium.
Die Software geht über die Fähigkeiten eines einzelnen Verwendungszwecks hinaus.
Abbildung 3: Web 2.0 isn't a thing1
1
Quelle: http://www.andybudd.com/dcontruct05/images/zen2.jpg [Stand: 14.6.07]
Was ist Web 2.0
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Web 2.0 stellt eigentlich einen Philosophiewandel dar, weg von der Konsumhaltung hin zum
Mitgestalten. Im Mittelpunkt dieser neuen Anwendungen standen für den "Begründer" des Web
2.0-Ausdrucks -O’Reilly- die Partizipation und die Interaktion der Nutzer! Dies ist aber wiederum nur möglich, weil die Technik so weit fortgeschritten ist, dass die Internet - „Social Software“ für alle leicht anwendbar ist. Das ist sicher einer der Schlüssel des Erfolgs! Inzwischen ist
der Markt an Web 2.0-Software sehr gross und damit auch unübersichtlich geworden. Die ersten
Dienste, wie z.B. Wiki, Blogs, und Flickr haben sich etabliert, neue sind dazu gestossen. Sinnvolle Dienste wie „SocialBookmarks“, „google maps“ und "RSS-Feeds" welche alle z.B. via der
"netvibes-Plattform" verwaltet werden können, wachsen mit zunehmender Beteiligung der Nutzer weiter.
Liste mit Web 2.0 – Software: http://www.listible.com/list/complete-list-of-web-2-0-productsand-services [Stand: 11.6.07]
Voraussetzungen der Lehrpersonen für die Benutzung von Web 2.0
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2 Voraussetzungen der Lehrpersonen für die Benutzung von Web 2.0
2.1
Gespräch mit Hr. Dr. Thomas Baumann von der Pädagogischen Hochschule Zürich
Ich durfte mit Herrn Dr. Thomas Baumann, Leiter der Stabstelle vom Prorektorat "Ausbildung"
(Bereich eLeraning) an der PH Zürich ein Gespräch führen. Dabei wollte ich ausloten, wie er die
Situation Web2.0 einerseits bei der aktiven Lehrerschaft einschätzt und andererseits welche Anstrengungen die PH Zürich diesbezüglich unternimmt. Ist für die Studentenschaft das Web2.0
bereits Schnee von gestern, oder eher ein Buch mit sieben Siegeln?
2.2
Die Aufgaben in der Abteilung und deren Ressourcen
Bitte skizzieren Sie mir steckbriefartig "Ihre Abteilung" Wie viele Personen arbeiten in dieser
Abteilung, (evtl. Stellenprozente)welche Aufgabenbereiche umfasst sie und und und ...?
Der Bereich eLearning hat eine Querschnittsfunktion, das heisst, wir erfüllen Aufträge für die
Ausbildung und Weiterbildung. Zudem sind wir für technische Fragen Ansprechpartner, sowie
für pädagogische und medienmethodische und mediendidaktische Beratung. Wir sind zuständig
für Beratungen beim Einsatz aller Lernmedien. Als Beispiel kann ich es so veranschaulichen:
Wenn ein Biologiedidaktiker mit einem Umsetzungswunsch auf uns zukommt, dann beraten wir
in der geeigneten Medienwahl und der dafür optimalen didaktischen Realisation. Er kann gewisse Sequenzen (z.B. Animationen) in unserem Produktionszentrum erstellen lassen.
Wie muss ich mir, als Aussenstehender, die prozentuale Aufteilung der Ressourcen vorstellen?
Ich leite ein Team, welches mit 460 Stellenprozenten dotiert ist, wobei vier Personen zum Kernteam gehören. Daneben arbeiten, je nach Bedarf, weitere Leute aus verschiedenen Leistungsbereichen für Aufträge, welche wir erhalten.
Wie gehen Sie in ihrer Abteilung die Schulung der Studenten und der Dozenten an? Welches
Konzept steht im Hintergrund?
Einer unseren Aufgabenbereiche ist tatsächlich die Schulung der Dozenten und Studenten. Dies
umfasst verschiedene Bereiche. Einer davon ist die Einführung auf unsere Lernplattform "ILIAS" und anschliessende Begleitung bei Pilotkursen. Wir bieten für Dozenten verschiedene Kurse
an, eigentlich ist es ein Ausbildungsgang (eLWDo) Basiskurs (z.B. Dateiablage sinnvoll nutzen)
darauf aufbauend ein eModeratorenkurs (Forenarbeit Chatanwendungen) und anschliessend ein
Autorenkurs für jene, welche eigene Lerneinheiten erstellen wollen. Das ganze basiert leider auf
Freiwilligkeit der Lehrer und Dozenten. Unsere Schulleitung hat sich in ihrer Strategie klar für
eine radikale Integration von ICT im Unterricht ausgesprochen, sie hat aber nie festgelegt, wie
viel Prozent die Ausbildung via eLearning oder "neue Medien" abgedeckt werden muss. Dies ist
also ein "Bottom up"-Ansatz, wir setzen auf die "early adapters", in dem wir auf Klein- und
Kurzveranstaltungen, zum Beispiel über den Mittag, setzen. Anderseits läuft ein grosses Reformprojekt in der PH an, genannt Phase 08. Damit erhoffen wir uns einen grossen Auftrieb im
Bereich eLearning. Dieses Projekt betrifft sowohl die Dozenten wie auch die Studenten. Die angestrebten Lernfelder, die "Learning Objekts" und der ganze Aufbau hat eine Verbindung zur
Web2.0 Philosophie und der Nutzung zu jeglichen Medien. Alle Lernenden können sich unmittelbar gegenseitig austauschen, beraten, helfen, beurteilen und und und ...
Inwieweit arbeiten Sie mit anderen PH zusammen? Nützen Sie Synergien, bieten Sie gemeinsame
Weiterbilungskurse an, oder ist es eher ein Konkurrenzdenken? Anders gefragt: Leben Sie an
den PH's den Geist vom Web2.0?
Der Austausch unter den verschiedenen PH's findet hauptsächlich in den verschiedenen Gremien
statt. Die Schulleitung hat entschieden, das Projekt "Phase 08" im Alleingang anzugehen, da z.B.
die ganzen "Copyright-Fragen" ungeklärt sind. Ich, von meiner Seite, bin total auf eine Zusammenarbeit eingestellt und nicht auf Konkurrenz, wir haben die nötigen Ressourcen schlicht nicht.
Voraussetzungen der Lehrpersonen für die Benutzung von Web 2.0
2.3
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Einschätzung der Lage bei aktiven Lehrkräften
MySpace, Youtube und .... sind die Renner bei der Schülerschaft. In wie fern ist es Aufgabe der
Lehrerschaft diese Medienangebote in den Unterricht einzubauen?
Die Medienbildung ist bis anhin sehr "stiefmütterlich" behandelt worden. Die Lehrkräfte müssen
so ausgebildet werden, dass sie sich in diesen Medien wie ein "Fisch im Wasser" bewegen können, die nötige Medienkompetenz erlangen und eine Wertehaltung entwickeln.
Wie oder wo holen sich die Lehrpersonen das nötige Rüstzeug?
Unsere künftigen Abgänger kommen mit einem "kleinen Rucksack" auf den Markt. Sie werden
ein Modul "Medienbildung und Mediendidaktik" obligatorisch besuchen. Eine Möglichkeit für
Lehrkräfte sind die Ferienkurse des SWCH. Dort werden Kurse in diesem Bereich angeboten.
Die Anwendung der "Technik", die Handhabung ist das Eine, wo erhalten die Lehrkräfte die
nötigen pädagogischen und didaktischen Inputs, um die Philosophie vom Web2.0 gewinnbringend umzusetzen?
Die PH bietet Kurse für ganze Schulgemeinden, die diese Problematik als relevant erkannt haben, an.
Werden diese (die nötigen pädagogischen Inputs) überhaupt nachgefragt? Woran erkennen Sie
den Schulungsbedarf?
Ja, diese werden nachgefragt! An der Tagung "Unterricht mit neuen Medien" Mit dem Motto
"Die nächste Kurve" war sehr gut besucht. Wir haben drei Referate, ein Kolloquium und acht
Workshops angeboten. Sie waren gefüllt!
Crashkurse oder längere Ausbildungsgänge, welches wäre optimale Weg?
Ausbildung macht dann Sinn, wenn die Fragenstellungen für die Lernenden relevant sind, also
"learning on the Job"; dies bedeutet, unabhängig von der Länge, sondern abhängig vom Projekt!
Eine mutige Schätzung ihrerseits: Wie hoch ist der Anteil der Klassen -in der Volksschule- die im
Unterricht einen Blog oder ein Wiki sinnvoll eingesetzt hat? Wird sich dies in naher Zukunft
markant ändern?
Im Promillebereich! Ich bin sehr skeptisch. Es ist dann sinnvoll, wenn gute didaktische Ideen
erkennbar sind. Diese fehlen mir zum grossen Teil immer noch. Deshalb glaube ich nicht an eine
markante Änderung.
2.4
Ein Blick auf die Studentenschaft
Werden bei den Schulungen -durch Ihre Abteilung- Bereiche des "Web2.0" als Werkzeuge eingesetzt oder gehört es zum Ausbildungsgegenstand für Studenten (und Dozenten)?
Die ganzen Marktplätze im Web2.0 haben sich unter der Studentenschaft verselbständigt, da
braucht es keine grossen Anstösse unsererseits. Demgegenüber braucht es bei den Dozenten Anstösse, dies didaktisch einzusetzen! Unsere Dozierenden müssen dies Lernen!
Wird das Web2.0 Ihrer Meinung nach eine nachhaltige Verbreitung in der Schule finden, oder
ist es eher eine Zeiterscheinung, die schnell überholt werden wird? Bitte begründen Sie mir ihre
Meinung aus medienpädagogischer Sicht.
Als Beispiel möchte ich hier das heiss diskutiert Handyverbot in der Schule anfügen. Die medienpädagogische Diskussion findet hier ihre Fortsetzung. Als Beispiel füge ich die Büchern an,
meint, Schundheft versus Literatur, also der "Bewahr-Pädagogische Ansatz" gegenüber dem
"euphorischen Ansatz" Unsere SchülerInnen kommen in zwei Jahren mit solchen technischen
Voraussetzungen der Lehrpersonen für die Benutzung von Web 2.0
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Geräten in die Schule, dass es selbstverständlich ist, dass jeder Lernende den Dictionnaire auf
dem Handheld als Hilfsmittel nützt. Diese ganzen Veränderungen müssen die Lehrkräfte handhaben können, dies ist die Zukunft der Jugendlichen. Wir müssen sie befähigen, damit umzugehen. Dies gilt auch für das Web2.0!
Dies müsste –logischerweise- eine mehr oder weniger intensive Schulung der angehenden Lehrkräfte zu Folge haben. Stimmt dies in der Realität? Können sie an der PH Zürich auf solche
Strömungen (mediale Veränderungen) genügend schnell reagieren.
Wir können sehr schnell reagieren. Ich kann innerhalb meiner Veranstaltung während dem Se
mester relevante Veränderungen aufnehmen und anpassen. Dies hängt jedoch von den Kompetenzen der Dozierenden ab. In meinem Bereich haben alle Dozenten den Auftrag, 20 Prozent
ihrer Anstellung, mit dem "Späherblick" zu suchen, das Neue austesten, anzuwenden und einzusetzen! Mir ist es wichtig, dass sich meine Leute diese Zeit nehmen und einsetzen, damit bleiben
wir innovativ!
Die angehenden Lehrkräfte sind mit den Medienbereichen "laufende Bilder" "Ton" und vor allem mit dem "Computer" aufgewachsen und haben somit der älteren Generation einen Erfahrungsvorsprung. Der viel zitierte "lockere Zugang" und die tiefe Hemmschwelle gewisse Dinge
auszutesten, müsste das Einsetzen dieser Medien im Unterricht erleichtern. Wie setzen die Lernenden diesen Vorsprung in Projekten konkret um? Ist dieser Vorsprung fassbar, beschreibbar?
Wie gross ist der Anteil der Medienfreaks bezüglich der ganzen Studentenschaft?
Leider bringen die Studierenden die geforderten Anwenderkompetenzen in den Standartprogrammen nicht mit! Wir haben einen Vorstoss gemacht an den Vorstand der SKPH, dass
schweizweit eine "ICT-Literacy" Kompetenz ausweisen muss! Wir bieten unseren Studierenden
Workshops an, um ihre Defizite aufzuarbeiten. Wir haben leider festgestellt, dass wir beim
Grossteil der Studierenden nicht auf ICT-Kompetenzen zurückgreifen können! Seit zehn Jahren
spricht man davon, dass die neuen Abgänger diese Fähigkeit haben werden, sie haben aber ein
absolut flaches Wissen!
Spüren Sie einen Druck der Studierenden im Bereich ICT, neue Medien und Web2.0 im speziellen grössere Anstrengungen zu unternehmen, oder ist es für die Studentenschaft eine lästige
Pflichtübung?
Wenn alle meine Studierenden ein Notebook hätten und ich meine Veranstaltung konventionell
aufbauen würde, käme der Druck tatsächlich von unten! Viele kommen tatsächlich mit dem Notebook in die Vorlesung, also stelle ich meine Unterlagen auch digital zur Verfügung und baue
den Unterricht anders auf. Dies ist wirklich aktuell! Die Informationsbeschaffung und Verteilung
hat sich somit auch verändert, die kooperativen Lernformen haben an Bedeutung gewonnen. Oft
sieht man, dass in der Cafeteria eine Gruppe Studierende um einen Computer sitzen; also neue,
andere Arbeitsformen sind zu beobachten. Wir bieten eine Veranstaltung an, die Online besucht
werden kann. Es existiert dazu ein Fragenforum. Sehr viele Studierende lesen die Fragen und die
entsprechenden Antworten, beteiligen sich jedoch nicht aktiv, sie sind also reine Profiteure! Dies
entspricht nicht der Philosophie vom Web2.0.
2.5
Zukunftsaussichten; was kommt auf die Volksschule zu?
Wiki, Blog, podcast, CMS, sozial bookmarks und andere Web2.0 Dienste fristen in der Volksschule ein Mauerblümchendasein. Reicht eine Evolution oder muss im ICT-Bereich eine Revolution einsetzen? Hätten Sie (evtl. im Zusammenschluss mit anderen PH's) die Möglichkeiten eine
Revolution anzuzetteln, oder müssen wir künftig das Feld der lernunterstützenden Mediennutzung innovativen Privatschulen überlassen?
Ich habe diesbezüglich eine pragmatische Sicht. Wenn der Student in die Arbeitswelt einsteigt,
wendet er das an, was er bereits einmal gemacht hat. Das heisst, wenn sie Medien während dem
Studium erfolgreich eingesetzt haben, werden sie diese auch in ihrem Unterricht einsetzen.
Voraussetzungen der Lehrpersonen für die Benutzung von Web 2.0
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Wenn sie unter Druck stehen, werden sie mit grosser Wahrscheinlichkeit den Unterricht so gestalten, wie sie in während Jahren erlebt haben und nicht so, wie sie es hier gelernt haben! Diese
Erkenntnis ist belegt. Wenn es eine Evolution gibt, dann dank den "early adapters", dies ist auch
die Chance der Volksschule. Solange die Informatik freiwillig ist, sprich als fächerübergreifender Unterrichtsgegenstand angewandt werden muss, wird dies immer als Letztes gemacht.
Wäre es für die Zukunft denkbar, evtl. sogar sinnvoll und wünschenswert, im ICT Bereich ein
"Fachlehrkraftstudium" anzubieten um andere Lehrpersonen vom Tempo der Veränderungen zu
entlasten oder sie zu unterstützen. Sind solche Gedanken zu weit weg von der Realität?
Das ist Zukunft! Absolut. Du brauchst eine Person die schnell abrufbar ist, wenn du in Not bist,
sonst kombinierst du den Unterrichtsgegenstand nicht mehr mit dem Computer. Der schnelle
Wandel und die vielen Neuerungen bedingen je länger je mehr eine Person im Schulhaus, die
alles koordiniert und die anderen Lehrkräfte unterstützt. Sie kann in Kooperation mit einer Klassenlehrkraft in einer Form von Team-Teaching neue Möglichkeiten und Anwendungen einführen.
Herzlichen Dank Herr Baumann, dass Sie mir so viel Zeit zur Verfügung gestellt haben. Ihre
ausführlichen und tiefgründigen Analysen haben mir neue Einblicke vermittelt.
Exemplarische Dienst für die Schule
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3 Exemplarische Dienst für die Schule
Ein Wiki, auch WikiWiki und WikiWeb genannt, ist eine im World
Wide Web verfügbare Seitensammlung, die von den Benutzern nicht
nur gelesen, sondern auch online geändert werden kann. Dazu gibt es
in der Regel eine Bearbeitungsfunktion, die ein Eingabefenster öffnet,
in dem der Text des Artikels bearbeitet werden kann. Wie bei
Hypertexten üblich, sind die einzelnen Seiten und Artikel eines Wikis
durch Querverweise (Links) miteinander verbunden. Wikis ähneln
damit Content Management Systemen. Der Name stammt von
wikiwiki, dem hawaiischen Wort für „schnell“.1
Abbildung 4: Wikipedia DE2
3.1
Wiki in der Schule
Kaum ein Lernender, der nicht schon einige Infos oder ganze Artikel von Wikipedia geholt und
verwendet hat. Auch die Lehrenden haben diese Masse an gesammelten Informationen als digitalen Fundus entdeckt. Alle nützen diese geleistete Arbeit vieler, aber kaum eine mir bekannte
Person trägt aktiv zur Informationsvermehrung oder Qualitätssteigerung bei!
Woran liegt das?
Haben die Lehrenden den Schritt vom formalen zum informellen Lernen nicht gemacht?
Kennen sie die Philosophie von Wikipedia, also eigentlich vom ganzen Web 2.0, nicht?
Wenn dies so wäre, dann ist es nicht verwunderlich, dass das Wiki auch im Unterricht lediglich
als „Informationsspender“ und nicht als Austauchgefäss erkannt und genutzt wird. Was assoziieren sie mit dem Begriff „social Network“ , sind die Lehrenden auf kooperative Arbeitsformen
eingestimmt, oder tendieren sie, auch in der heutigen Zeit, vielmehr auf Einzelarbeiten? Denn
sämtliche Prüfungen werden ja auch immer alleine gelöst!
Das sinnvolle Einsetzen eines Wikis würde der Lehrkraft die Möglichkeit bieten, das Thema
Medienkompetenz anzusprechen und die Lernenden darauf zu sensibilisieren. Ein Klassenwiki
oder sinnstiftender, der Masse der Teilnehmenden wegen, ein Schulhauswiki würde das Veröffentlichen selbstproduzierter Arbeiten fördern. Das gegenseitige Lesen der Artikel und das Redigieren der Texte könnte ein Motivationsfaktor für das verbessern der Sprachkompetenz sein.
Gemäss der Schätzung von Dr. Baumann bewegen wir uns trotz dieser Vorzüge im Promillebereich bei der Anwendung in der Schule.
1
2
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wiki [Stand: 14.6.07]
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite (Logo) [Stand: 14.6.07]
Exemplarische Dienst für die Schule
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Abbildung 5: Twiki Edulu1
3.1.1 Personalisiertes Wissen & Können
Wikipidedia ist ein Wiki, d.h eine Website, bei der jeder Benutzer ohne Anmeldung Autor werden, Beiträge schreiben und bestehende Texte ändern kann. Eine Redaktion im eigentlichen Sinne gibt es nicht, sondern das Prinzip basiert vielmehr auf der Annahme, dass sich die Benutzer
gegenseitig kontrollieren und korrigieren. Der vorgegebene Rahmen für die Autoren ist sehr weit
gefasst und es gibt nur wenige, aber unumstössliche Prinzipien.
Eine Richtlinie besagt, dass Wikipedia der Schaffung einer Enzyklopädie gewidmet ist. Die inhaltliche Ausrichtung der Artikel wird bestimmt durch die Grundsätze neutraler Standpunkt,
Verifizierbarkeit und Verzicht auf Primärrecherche. Die Autoren willigen ferner mit dem Speichern ein, ihre Beiträge unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (GFDL) zu veröffentlichen. Als Verhaltensvorschrift wird von Mitarbeitern gefordert, ihre Mitautoren zu respektieren
und niemanden persönlich anzugreifen. Da Autoren mit unterschiedlichstem politischen, religiösen und weltanschaulichen Hintergrund mitarbeiten - die offene Enzyklopädie schliesst niemanden aufgrund seiner Einstellungen aus - gibt es oft Kämpfe um Artikelinhalte.
Darum hat Jimmy Wales das Prinzip des neutralen Standpunkts eingeführt. Danach soll ein Artikel so geschrieben sein, dass möglichst viele Autoren ihm zustimmen können. Existieren zu einem Thema mehrere verschiedene Ansichten, dann soll ein Artikel diese fair beschreiben, ohne
selbst Position zu beziehen. Dabei kann die wissenschaftlich plausiblere Ansicht an erster Stelle
genannt werden. Die Einhaltung des neutralen Standpunkts wird gerade bei kontroversen Themen oft nur in mühevollen Diskussionen erreicht. Welche Themen aufgenommen werden und in
welcher Form entscheidet die Community in einem offenen Redaktionsprozess.
Konflikte in der Wikipedia kreisen in diesem Zusammenhang meist darum, was Wissen darstellt,
wo die Abgrenzung zu reinen Daten liegt und was unter enzyklopädischer Relevanz zu verstehen
ist. Empfindet ein Benutzer ein Thema als ungeeignet oder einen Artikel als dem Thema nicht
angemessen, kann er einen sogenannten Löschantrag stellen, der darauffolgend von jedem Interessenten diskutiert werden kann. Als Lexikon kann Wikipedia nur Inhalte aufnehmen, die bereits an anderer Stelle publiziert sind. Hier muss es sich um anerkannte und überprüfbare Quellen
1
Bildquelle: http://twiki.edulu.ch [Stand: 11.6.07]
Exemplarische Dienst für die Schule
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handeln. Sowohl die Interpretation der oben aufgeführten Grundsätze als auch weitere Vorgaben
werden von der Gemeinschaft der Autoren festgelegt und beruhen vor allem auf sozialen Protokollen. Der Betreiber der Wikipedia, die Wikimedia Foundation mischt sich in aller Regel nicht
in diesen Prozess ein und vertraut stattdessen auf die Selbstorganisation der Gemeinschaft.
Betrachtet man die Wiki aus Sicht der Lehrperson, der Schule, so wird schnell klar, dass Wikis
Kompetenzen verlangt, die für die Lernenden und die Lehrenden neu sind.
Das kooperative Arbeiten ist in der Schule in der schriftlichen Form kaum ausgeprägt. Das Erarbeiten von Themen in Gruppen mit anschliessender Aufgabenteilung beim Überführen in einen
schriftlichen Bericht ist die gängige Vorgehensweise. Diese Arbeitstechnik, kann beibehalten
werden, neu kommt hinzu, dass nun jeder Autor –zeitversetzt- auch Korrektor werden kann. Dies
setzt voraus, dass sich der Autor in einer gewissen Weise von seinem Text lösen kann und in
Veränderungen nicht persönliches Versagen versteht. Das Erlernen, dass gemeinsames Weiterentwickeln von Schriftlichkeit zu mehr Qualität führen kann, muss ins Zentrum gestellt werden.
Durch diese Arbeitsform kann dem schnellen erledigen von Texten und damit einer gewissen
Oberflächlichkeit entgegengewirkt werden. Die Gruppe ist für den ganzen Artikel zuständig, das
meint, kein Gruppenmitglied kann sich aus der Verantwortung stehlen.
Abbildung 6: Twiki der Kantonsschule Beromünster1
Diese Arbeitsform bedingt ein Erläutern von Gruppenprozesse und Projektabläufen. Bei den
Gruppenprozessen ist der Reflexionsphase eine grosse Gewichtung beizumessen. Dadurch können unterschiedliche Arbeitsweisen und Beteiligungen erörtert werden. Der Arbeitseinsatz jedes
Einzelnen muss zur Sprache gebracht werden, es darf gelobt und auch getadelt werden. Die
Gruppenmitglieder sollen nach dieser Reflexionsphase ihre eigenen Stärken und Schwächen bei
Gruppenarbeiten erkannt haben und sich bewusst sein, dass diese offensichtlich erkannt werden.
In Gruppen ist sehr schnell klar, wer sich engagiert und wer sich zurückhält.
Beim Projektablauf müssen die verschiedenen Projektphasen besprochen werden. Das engagierte
Einsteigen mit den ersten Resultaten, dann die Ernüchterungsphase, bei der grosser Durchhaltewille angesagt ist und anschliessend das Einbiegen auf die Zielgerade, welche in Projekten oft
neue Energie freisetzt. Diese Phasen sollen in der Schule thematisiert werden, damit die Lernenden verstehen, dass diese unterschiedlichen Phasen bei den meisten Projekten vorkommen, dass
ihnen aber auch entgegengewirkt werden muss. Dem letzten Punkt, der Selbstreflexion, muss
besondere Beachtung geschenkt werden. Oft wird dieser Teil, aus Zeitgründen, nicht mehr ange1
Quelle: Printscreen http://twiki.edulu.ch/bin/view/KSB/KursVier [Stand: 11.6.07]
Exemplarische Dienst für die Schule
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gangen. Eigentlich schade, denn hier besteht die Möglichkeit, auch auf der Metaebene das Projekt abzuschliessen und einen Gewinn für die Zukunft zu realisieren.
3.1.2 Technische Voraussetzungen
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Internet Anschlüsse oder LAN im Schulhaus.
Die Software ist kostenlos, das Knowhow für das Einrichten muss evtl. extern eingekauft
werden. oft liest man von der "fünfminuten Einrichtung" eines Wikis. Aus eigener Erfahrung zweifle ich diese Schnelllösung jedoch an. Wenn der Administrator gute Kenntnis
über php-Administration und php-Datenbank hat, kann dies eventuell reichen. Damit ist
jedoch nur die Grundlegende Installation gemacht, das eigene Logo ist damit noch nicht
eingesetzt. Die nächste Schwierigkeit ist dann das "updaten" des Systems. Es lohnt sich,
die Ausführungen exakt zu lesen und das Ganze auf einem Zweitrechner auszutesten. Die
berechtigt Frage muss in diesem Zusammenhang gestellt werden: Gehört dieses Knowhow tatsächlich zu den Kernkompetenzen, die ein Schulhausadministrator erlangen muss,
oder ist es nicht sinnvoller, diese Aufgabe extern zu vergeben? Diese Frage kann umgangen werden, wenn der Administrator nicht ein offenes Wiki, sondern ein geschlossenen
Wiki zu Verfügung stellt.
offene Wikis: auf dem eigenen Webserver installieren; sich bei "fremden" Anbietern anmelden
Mögliche Wiki-Programme1:
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MediaWiki; http://www.mediawiki.org/wiki/Download/de
PMWiki; http://www.pmwiki.org/wiki/PmWikiDe/PmWikiDe
phpWiki; http://sourceforge.net/projects/phpwiki/
Alle Wiki - Lösungen bieten verschieden Vor- respektive Nachteile. Eine gute Auswahlmöglichkeit bietet die Seite http://www.wikimatrix.org/ Hier kann man die unterschiedlichen Programme gezielt miteinander Vergleichen.
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geschlossenes Wiki (z.B. educanet2) Als Schuleinheit bei educanet2 anmelden, somit ist
ein Klassenwiki vorhanden. Eintrag nur möglich als registriertert User.
3.1.3 Persönliche Voraussetzungen
Die Lehrkraft muss...
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... sich einlesen und vertiefen.
... ihre Kompetenzen aufbauen.
... die Wiki-Philosophie verstehen.
... erste Sandkastenversuche unternommen haben.
... wissen, wo sie sich Unterstützung holen kann.
... sinnvolle pädagogische Szenarien kennen.
Wenn all dies erfüllt ist, dann bringt die Lehrperson die nötigen Voraussetzungen mit. Die Frage
bleibt wo, wie, und wann arbeitet sie diese Defizite auf? Die Motivation dazu kann von verschiedenen Seiten kommen. Die Lehrperson hat sich mit dem Virus Web2.0 angesteckt. Damit
wäre eine gute Voraussetzung gegeben, mehr Wissen zu wollen. Sie könnte aber auch das Projekt "Wikipedia" genial finden und so den Zugang zur eigenen Weiterbildung finden. Unbestritten bleibt, dass sie weder das nötige Wissen in der Ausbildung erhalten hat, noch gezwungen
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Stand: 11.6.07
Exemplarische Dienst für die Schule
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werden wird, das Wiki im Schulalltag einzusetzen. Durch diese Voraussetzungen ist es absehbar,
dass leider nur wenige Lehrpersonen das benötigte Knowhow erlangen werden!
Das im Januar 2001 gegründete Projekt Wikipedia bezeichnet sich als freie Enzyklopädie, weil
alle Inhalte unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation stehen, das heisst, wenn ein Urheber
bzw. Copyrightinhaber (Lizenzgeber) ein Werk unter diese Lizenz stellt, bietet er damit jedermann sehr weitgehende Nutzungsrechte an diesem Werk an. Die Lizenz gestattet die Vervielfältigung, Verbreitung und Veränderung des Werkes, auch zu kommerziellen Zwecken. Damit
macht es die Lizenz unmöglich, Wikipedia-Artikel und auf diese basierende Texte unter Berufung auf das Urheberrecht exklusiv zu verwerten (Copyleft-Prinzip).
3.1.4 Einsatzszenarien
Die möglichen Einsatzszenarien sind vielfältig. Im Zentrum steht das gemeinsame Arbeiten und
Weiterentwickeln einer schriftlichen Arbeit oder das Zusammenfügen verschiedener Beiträge zu
einem gemeinsamen Sachgebiet. Sinnvollerweise handelt es sich dabei um Texte, welche weitere
Verknüpfungen zulassen und oder sogar provozieren. Es dürfte jedoch in der Praxis schwierig
sein, Plagiate zu vermeiden. Die Lehrpersonen werden gefordert sein, durch geeignete Aufgabenstellungen, welche z. B. Vergleiche fordern oder Parallelen aufzeigen müssen, selbst geschrieben Texte von Plagiaten zu unterscheiden. Die unten aufgeführten Möglichkeiten können
in andere Fachgebiete übertragen werden. Es wäre wünschenswert, wenn unsere Liste im Verlauf dieser Arbeit anwachsen würde☺
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Rückblick auf eine Berufswahl-Schnupperwoche, Vorstellen von erlebten Berufsfeldern
Mathematikregeln und Beispiele dazu von den Lernenden formulieren lassen
Vegetationszonen der Erde aufarbeiten und vergleichen
Englisch Gramatik durch die Lernenden notieren lassen, Ausnahmen dazuschreiben mit
Begründungen
Artikel aus Webrecherchen verfassen, die Anzahl der Wörter vorgängig begrenzen
3.1.5 Beispiele, Links
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http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikipedia_in_der_Schule
http://wiki.doebe.li/Beat/WikiInSchool
http://www.educa.ch/dyn/136484.asp
http://www.lernklick.ch/wiki.htm
http://www.elba.ethz.ch/services/wiki/index
http://www.zum.de/wiki/index.php/Wiki_in_der_Schule
http://www.wiki-tools.de/#
http://www.lehrerfortbildung-bw.de/elearning/wiki/
http://www.lehrer-online.de/dyn/9.asp?url=559413.htm
http://wiki.phz.ch/index.php
http://twiki.edulu.ch
Exemplarische Dienst für die Schule
3.2
16
Blog
Der Tagesspiegel definiert Blogs wie folgt: „Das ganz persönliche Internetmagazin. Klatsch,
Informationen, Selbstbespiegelung und Poesie. Nicht ganz so exhibitionistisch und banal wie
Webcams. Bilder und Text zwischen Monica Lewinsky und „Wer-bin-ich-eigentlich?“ Quelle:
Der Tagesspiegel. „Jeder sein eigener Chefredakteur“.1
Der Begriff Weblog ist ein Kunstwort bestehend aus "Web/WWW" und "Logbuch". Ein Weblog
ist vergleichbar mit Nachrichtenseiten oder Newslettern, jedoch ist ein Blog viel subjektiver.
Folgende Eigenschaften sind typisch für ein Weblog:
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Einträge chronologisch
ein oder mehrere Themen
ein oder mehrere Autoren
Meist Kommentarfunktion
weiterführende Links
Kalendarische Navigationshilfe
Adressierbarkeit einzelner Beiträge
Die Beiträge sind eher persönlicher Art und weniger neutrale, sachliche Informationen. In jüngster Zeit entwickeln sich die anfangs eher textlastigen Blogs zu interessanten Videologs oder
Podblogs (Audiobeiträge).
Abbildung 7: Primarschulblog2
Blogs in der Bildung ermöglichen folgende Ziele3:
1
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/14.08.2002/165703.asp [Stand: 11.6.07]
Quelle: http://php.educanet2.ch/psub/wordpress/?p=264 [Stand: 14.6.07]
3
Quelle: http://www.lernundenter.com/interaktion/blog/einsatz.htm [Stand: 14.6.07]
2
Exemplarische Dienst für die Schule
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17
Medienkompetenz (Sprach- und Schreibkompetenz, Online Texten und Internetkompetenz) fördern
Wissen generieren, Wissen teilen
reflexives Lernen anregen
Lerninhalte aktuell und permanent zur Verfügung stellen
Referenz, Portfolio z.B. für Lernende im Journalismus, Sprachen
Kommunikation, Kooperation und Vernetzung fördern
konstruktivistisches Lernen fördern
3.2.1 Personalisiertes Wissen & Können
Betrachtet man die Weblogs aus Sicht der Schule, der Lehrperson, so beinhalten Weblogs wesentliche Inhalte der Medienkompetenz:
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Sprach- und Schreibkompetenz
Online Texten und Internetkompetenz
Generell heisst Schreiben „Sich Mitteilen“. Entsprechend ist es also ein Ziel der Medienbildung,
sich mit Texten, Zeichen, Bildern, bewegten Bildern und Tönen etc. mitteilen zu können.
Sich mitteilen können und Informationen, Wissen beschaffen liegen demzufolge sehr nahe beieinander.
In den Ergänzungen Medienbildung zu den Lehrplänen des Kantons Luzern1 findet man deshalb
z.B. folgende Stichworte in Form von zu erreichenden Treffpunkte für das Obergymnasium (12.
Schuljahr).
Bereich
Mögliche Inhalte
Treffpunkte Ende 12. Klasse
Medien als Informationsinstrument
Informationsbeschaffung
Kann Information beurteilen, auswählen
und als Quelle verwenden
Medien als Kommunikationsinstrument
Interaktive Kommunikation
Kann interaktiv kommunizieren
Information und
Wissen
Informationsbeschaffung, Quellenarbeit
Kann Informationen als Quelle korrekt
zitieren
Weiterbildung
Kann sich fehlendes Wissen selbständig
aus bestehenden Informationsquellen
aneignen
Kommunikationsformen wie
Forum, Weblog, Wiki, Lernplattformen
Kann bei Problemen mit ICT- Mitteln
und für Fragen Handbücher, Onelinehilfen und Hilferessourcen auf dem Internet
nutzen
Tabelle 1: Ergänzungen Medienbildung (Auszug Lehrplan Kt. Luzern)
1
Ergänzungen Medienbildung zu den Lehrplänen, 2005
Umsetzung
(Zeitgefässe
/ Fächer)
Exemplarische Dienst für die Schule
18
Lehrende und Lernende generieren Wissen und teilen dies miteinander. Dabei handelt es sich um
ein Peer-to-Peer – Lernen. In einem Blog sieht man voneinander, was und wie Informationen
entstehen. Gegenseitiges Lernen findet somit statt.
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Ich teile meine Ideen und Gedanken mit
Ich gebe Hinweise auf interessante Lerninhalte im WWW
Ich halte die Lerninhalte aktuell (Anmerkung: Hier liegt allerdings ein Schwachpunkt der
Blogszene. Viele Blogs entstehen und verschwinden, da sie nicht aktualisiert werden. Etablierte Blogs „leben“ von der Aktualität).
Ich benutze das Weblog als Plattform und Umgebung für das Lernen. Ich kann Aufträge
und Aufgaben erteilen, Projekte dokumentieren, zusätzliches Lernmaterial zur Verfügung
stellen, Mitteilungen hinterlassen, Kommentare ermöglichen, Unterrichtsauswertungen
veröffentlichen.
Ich kann anderen Lehrpersonen „mein“ Angebot zugänglich machen, indem alles verlinkbar ist.
Ich benutze das Weblog als Newsletter oder Forum
Das Weblog als System weist einen stark reflexiven Charakter aus. Die Kommentarfunktion als
zentrales Kommunikationselement unterstützt das reflexive Lernen.
Siehe dazu auch den Textbeitrag von Anne Bartlett-Bragg1.
Auch Werner Stangl schreibt dazu: „Weblogs sind ein ideales Werkzeug dafür, wenn Lernen
weniger als Weitergabe von kodifiziertem Wissen und mehr als Konversation und Bedeutungsstiftung der Lernenden verstanden wird. Weblogs könnten für das Internet nach Ansicht von Experten auch ein sozialer Raum und Wissensspeicher werden, der sich selbst erzeugt und weiter
trägt. Weblogs könnten auch eine neue Wissenskultur fördern, die von der traditionell kompetitiv
organisierten Wissensvermittlung zu einer solidarischen Lernkultur führt, die zur Kooperation
und Diskussion v on Wissenschaft und ihren Produkten einlädt, oder auch nur die Fähigkeiten
der Mitwirkenden sammelt und festhält. Weblogs bieten daher hervorragende Möglichkeiten für
kollektive Lernprozesse und unterstützen möglicherweise die Bildung von Lerngemeinschaften,
die den Einzellerner bei seinem Studium entlasten könnten.“2
3.2.2 Technische Voraussetzungen
Das Betreiben eines eigenen Weblogs erfordert generell nur geringe Fachkenntnisse. Ein einfacher Einstieg wird kostenlos durch verschiedene Anbieter ermöglicht. Mit Studierenden der PHZ
Luzern, sowie innerhalb der Weiterbildung von Lehrpersonen haben wir unterschiedliche Angebote ausprobiert. Meist kann man in wenigen Installationsschritten online ein eigenes Weblog
aufbauen. Die Tücke liegt also nicht bei der Technik, sondern eher bei der pädagogischen Umsetzung.
Getestete Gratis-Anbieter:
Blog.ch: http://blog.ch/
Studentenblog: http://www.studisurf.ch/blog
CHBlog: http://www.chblog.ch/index2.php
Blogg.de: http://blogg.de/
Blogigo.de: http://www.blogigo.de/
Blogger.com: http://www.blogger.com/start
1
Blogging to Learn: http://knowledgetree.flexiblelearning.net.au/edition04/pdf/Blogging_to_Learn.pdf [Stand:
11.6.07]
2
Quelle: http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/LERNTECHNIK/Weblogs.shtml [Stand: 11.6.07]
Exemplarische Dienst für die Schule
19
Wesentlich mehr Kenntnisse und Aufwand benötigt es, ein eigenes Weblog zu installieren. Einige Hosting-Anbieter bietet jedoch auch hier bereits vorinstallierte Weblogs, sogenannte OneClick Software - Installationssysteme.
Wer selber ein Weblog von Grund auf installieren will, benötigt folgendes:
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1 Datenbank (MySQL)
Speicherplatz mit FTP-Zugang
Weblog-Software
Ausgewählte Beispiele für Weblog-Software:
b2evolution: http://b2evolution.net/
GNU General Public License. Braucht PHP4 und MySQL. Erhältlich in diversen Sprachen, darunter auch Deutsch. Erlaubt das Betreiben mehrere unabhängiger Blogs mit einer Installation.
Drupal: http://drupal.org/
Open-Source Software unter GPL. Englisch mit zahlreichen Übersetzungen. Drupal kann als
CMS eingesetzt werden und bringt einige Extras wie Bildergalerie oder Newsletter mit.
LifeType: http://www.lifetype.de/
Ebenfalls ein Blog/CMS aus dem deutschsprachigen Raum. PHP und MySQL als Open-Source.
WordPress: http://wordpress.org/
Das beliebteste aller Systeme. Wordpress ist ausgereift und kostenlos. Es existieren tausend von
Plugins und eine Fülle von Templates.
Das Weblog beinhaltet jeweils aus zwei unterschiedlichen Sichtweisen. Die erste Sichtweise ist
jene, die ein Besucher des Weblogs sieht. Die zweite Sichtweise ist jene, die ein Benutzer des
Weblogs nach erfolgtem Einloggen sieht. Man spricht hier auch von der Administrationsoberfläche. Einige Weblogs ermöglichen es, unterschiedliche Rollen innezuhaben. Diese Rollen sind
zugleich an entsprechende Rechte gekoppelt (Administrator, Publisher, Author, etc.)
Installation eines eigenen Weblogs:
1. Konfigurieren einer Datenbank mit Datenbanknamen und -user
2. Weblogsoftware auf Webserver kopieren
3. Installationsdatei aufrufen und den Schritten folgen
Aufbau eines Weblog:
Ein Weblog weist die folgenden inhaltlichen Komponenten auf:
ƒ Artikel nach Datum/Zeit abgelegt (Vorschau und Link zu weiterführenden Informationen)
ƒ Kommentare zu Artikeln
ƒ Urheber des Artikels
ƒ Kalender
ƒ Kategorien
ƒ Beitragssuche
ƒ Linkliste
Exemplarische Dienst für die Schule
20
Abbildung 8: Aufbau eines Weblogs1
3.2.3 Persönliche Voraussetzungen
Auch hier gilt dasselbe wie schon bei Wiki (siehe Kap. 3.1.3) aufgelistet. Die Lehrperson benötigt nebst geringen technischen Kompetenzen (siehe Kap. 3.2.2) vorallem inhaltliche Kompetenzen.
Dazu gehört nebst journalistischen Grundlagen auch das sich bewusst machen, was wie und in
welcher Form veröffentlicht wird. Damit sind nicht zuletzt wesentliche Aspekte des Datenschutzes und des Urheberrechts gemeint (z.B. Quellenangaben zu Fremdmaterial wie Bildern etc.).
3.2.4 Einsatzszenarien
Lehrende und Lernende sagen gerne ihre Meinung und schätzen Autoritäten nur begrenzt. Mit
bereitgestellten Plattformen kann ich Lernende zum Schreiben motivieren, denn Lernende kommunizieren gerne ausserhalb des Unterrichts miteinander.
Informationen und die Quellenarbeit erhalten zunehmende Wichtigkeit. Darum: Lernen am eigenen Beispiel, dass die Qualität der Informationen überprüft werden muss. Gerade hier eignet sich
das Internet uns insbesondere das Werkzeug Weblog ideal.
1. Informationen in Weblogs sind immer persönliche Berichte und entsprechen in keiner
Weise der wahren Gegebenheit.
2. Geschichtsschreibung als eine mögliche Form der Informationssammlung wird immer
aus der Sicht des politischen Systems beurteilt, auch in der Schweiz.
3. Jeder hat die Berechtigung, Infos zu verbreiten.
4. Insiderwissen in unbeschränkter Umgebung sind wertvolle Quellen
5. Die heutige Community lebt von Gruppenzugehörigkeit und Vernetztheit..
1
Quelle: http://www.feinschmeckerblog.de [Stand: 19.2.07]
Exemplarische Dienst für die Schule
21
6. Die Pressefreiheit in der Schweiz ist gewährleistet. Unsere Jugendlichen sind aber wenig
interessiert an politisch gefärbten Informationen.
Weblogs sind eine Art der Selbstdarstellung. Sie haben oft wenig Bezug zur Realität und sind
stark persönlich gefärbt. Weblogs sind "Trendsetters" für aktuelle Themen und greifen heisse
Themen auf, die später durch konventionelle Medien behandelt werden.
Weblog zum Sammeln von Webadressen (Surf-Tagebuch)'''
'Weblog als Tagebuch (Notiz-Tagebuch)'''
ƒ Z.B. Maturaarbeit, Projekttagebuch, Klassentagebuch, Austauschjahr …
Weblog als Community-Plattform'''
ƒ Z.B. Forum
Weblog zur Dokumentation von Projekten'''
Weblog als Unterrichtsinstrument'''
ƒ Webquest, Puzzle
ƒ Arbeitsaufträge
ƒ Austausch – Tagebuch
ƒ Rollenspiel
ƒ Ergebnispräsentation
ƒ Fremdsprachen (Zielsprache, Klassenaustausch)
ƒ Deutsch (Reflexion, Schreiben, Berichten, Reportage)
ƒ Kunstunterricht (Designs entwicklen, Fotogeschichte)
ƒ Schul-, Klassenzeitung
ƒ Fachthema
Weblogs nach Arten
ƒ Artblog: Werke von Künstlern präsentieren
ƒ Bildungsblog / Edublog: Themen aus dem Bereich Lehren und Lernen, Bildung, Erziehung etc.
ƒ Corporate Blog: Informations- und/oder Projektaustausch innerhalb eines Unternehmens
ƒ Fotoblog: digitale Bilder präsentieren und kommentieren
ƒ Moblog: mobiler Blog, in dem Inhalte (meistens Fotos) mit dem Handy veröffentlicht
werden
ƒ Litblog: Literatur, literarische Themen
ƒ Videoblog: Videosequenzen präsentieren und kommentieren
ƒ Warblog: Berichte aus Kriegs- und/oder Krisengebieten
ƒ Watchblog: Medien
3.2.5 Beispiele, Links
Klassenlehrperson: http://php.educanet2.ch/psub/wordpress/
Klassenlehrperson: http://schule-ried.kaywa.ch
Austauschjahr Schüler: http://www.weblog.ch.tt
Fachlehrperson: http://php.educanet2.ch/weblog/wordpress/
Schulhomepage: http://www.schuleattiswil.ch/mt/index.html
Klassenlager: http://www.klalatarasp.blogspot.com/
Klassenlehrperson: http://schule-ried.kaywa.ch/
Klassenhompepage: http://schule.casescontact.org/
Exemplarische Dienst für die Schule
3.3
22
Podcast
Podcasting oder Radio on demand (Radio auf Abruf) bezeichnet das Produzieren und Anbieten
von Audio- und/oder Videodateien über das Internet. Der Begriff setzt sich aus den beiden Wörtern iPod und Broadcasting (engl. für „ausstrahlen“) zusammen. Ein einzelner Podcast (der
Pdcast, die Podcasts) bezeichnet somit eine Serie von Audio- und/oder Videobeiträgen (Episoden).1 Ein Podcast verbreitet sich auf Abruf durch einen oder mehrere Server an einen oder mehrere Einmalhörer oder Abonnenten. Ein Podcast ist vergleichbar mit einem Zeitschriftenabonnement. Entsprechende Technologien ermöglichen das abonnieren mittels spezieller Software (z.B.
iTunes, Newsreader-, writer) oder auch als RSS – Feeds2 in einem Browser wie Firefox oder IE
ab Version 7. Somit ist ein Podcast ständig verfügbar und sein Download ist planbar.
Podcasts sind keine Websites mit Audio- und/oder Videoinhalten zum Download, das sie immer
mittels eines RSS-Feeds zur Verfügung gestellt werden. Sie müssen also nicht manuell von einer
Website geladen werden. Podcasts sind auch keine Live-Übertragungen von Events (Streaming).
Erst nachdem eine Mediendatei auf dem Server liegt, wird ein RSS-Feed generiert.
Podcast definiert auch keine Qualität in Bezug auf Video. Ein Podcast kann also durchaus ein
HD-Video sein.
Podcasting ist also auch eine alte Idee, die modern umgesetzt wird. Bertolt Brecht sagt dazu in
seiner Radiotheorie (1927 – 1932):
„Der Rundfunk ist aus einem Distributionsapparat in einen Kommunikationsapparat zu verwandeln. Der Rundfunk wäre der denkbar grossartigste Kommunikationsapparat des öffentlichen
Lebens, ein ungeheures Kanalsystem, das heisst, er wäre es, wenn er es verstünde, nicht nur
auszusenden, sondern auch zu empfangen, also den Zuhörer nicht nur zu hören, sondern auch
sprechen zu machen und ihn nicht zu isolieren, sondern ihn auch in Beziehung zu setzen.“
Man unterscheidet folgende Arten:
Audio Pocast
Enhanced Podcast
Video Podcast
Audio
Audio, Bilder, Kapitel- Audio, Video, Kapitelmarken
marken
Sprachkurse,
Radiosendungen,
Interviews
Vorlesungen,
Präsentationen,
Bilderbücher
Vorlesungen,
Präsentationen,
dungen,
Filme
TVSen-
Tabelle 2: Podcast, Arten
Ein typischer Podcast sieht etwa wie folgt aus:
1
*) Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Podcast [Stand: 6.6.06]
2
Web-Feeds enthalten Zusammenfassungen von Website-Inhalten, die über Hyperlinks mit den korrespondierenden
vollständigen Inhalten der Website verbunden sind. RSS ist der Name einer Familie von Webfeed-Formaten.
Exemplarische Dienst für die Schule
23
Abbildung 9: Lyrik Projekt der Kantonsschule Beromünster1
Zu den aktuellen Stolperfallen gehören die folgenden Diskussionspunkte:
ƒ rechtliche Aspekte: Das Zusammenschneiden einer Multimedia-Datei aus fremdem Material und das anschliessende Online-Stellen der „neuen“ Datei.
ƒ Qualität – Quantität: Podcasts boomen. So ermittelte z.B. Google am 28.9.2004 insgesammt 28 Treffer zum Thema Podcast. Heute sind es mehr als 313 000 000. Die Quantität ist da, denn jede und jeder kann ganz einfach Podcasts herstellen und veröffentlichen.
Eine Überprüfung im Sinne der Qualität gibt es jedoch nicht.
ƒ Pädagogischer Mehrwert? Medienpädagogen und Lehrpersonen stellen sich diese Frage.
Welchen Sinn und somit welcher Mehrwert entstehen durch Podcasts? Muss man das
auch noch können?
ƒ Stalker2: Auch mit dieser Technik und den entsprechen zur Verfügung stehenden Inhalten können zusätzliche Informationen über Personen gesammelt werden.
ƒ Technik contra Inhalt (siehe auch Diskussion Qualität): Die Technik fasziniert. Jeder ist
sein eigener DJ, kann selber Radio-/Fernsehreporter sein und seinen medialen Beitrag zusammenschneiden. Die Software dazu bietet ungeahnte Möglichkeiten (Effekte, Schnitttechniken etc.). Man muss einfach alles ausprobieren!
Podcasting basiert auf „Syndication“.
ƒ Protokoll : RSS - Real Simple Syndication
o Syndication : Einen Auszug aus einer Webseite anderen Webseiten oder Einzelabonnenten zur Verfügung stellen
o Der Auszug ist ein einzelnes File auf welches der Abonennt verwiesen wird.
ƒ Publikation
o Multimedia Dateien auf einer Webseite
o Ein Index wird generiert oder aktualisiert
ƒ Abonnement
o Der Index wird von Podcast-Lesesoftware gelesen
1
2
Quelle: http://podcast.faustballverlag.ch/index.php?id=19 [Stand : 22.2.07]
Stalker: Informationssammler, -jäger
Exemplarische Dienst für die Schule
24
o Audio and Video wird automatisch heruntergeladen
3.3.1 Personalisiertes Wissen & Können
Unsere Informationsgesellschaft ist zunehmend auch eine Netzwerkgesellschaft. In der Netzkultur
ƒ
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teilen wir Informationen
erarbeiten und teilen wir gemeinsam Wissen
entsteht Kollaboration und Kooperation
herrscht Open-Source- und Access
erhalten alle Zugang
gibt es Creative Commons / freie Lizensierung
werden freie Kulturgüter produziert.
Im Unterschied zu herkömmlichen Massenmedien vernetzt das Internet als Web 2.0 die Menschen, so dass die Leser unmittelbar Informationen anreichen, kommentieren, ergänzen, kritisieren und korrigieren können.
Lernen ist gemeinsames Wissen. Das gilt insbesondere, wenn Konsumierende zu Produzierenden
werden. Vermittelte Informationen sind nachhaltiger als rein empfangende Informationen. Dazu
kommt der multimediale Vermittlungsweg (auditive, visuelle und kinästhetische Lerntypen).
Inhalte werden aktiv verarbeitet. Der Lernerfolg ist nicht zuletzt durch die Multiplizierung von
Inhalten und der Reflexion (in Form von Kommentaren) dauerhafter und nachhaltiger.
eLearning unterstützt das Lernen, da Informationen jederzeit abrufbar sind, es zusätzliche Möglichkeiten gibt, sich in das Thema einzuarbeiten, sich darin zu vertiefen. Lernende können abonnieren und dadurch in eigenem Tempo arbeiten. Die Lehrperson selber findet steht’s aktuelle
Beiträge und kann eine eigene Auswahl treffen.
Ein bisher neuer Aspekt tritt in Erscheinung. Die Lern-Gemeinschaft Lehrende – Lernende
wird/kann um die Komponente Eltern / Erziehungsberechtigte erweitert werden. Auch Eltern
könnten Beiträge liefern. Zu diesem Thema gibt es noch zu wenig fundierte Informationen. Wir
selber haben diese Lerngemeinschaft bis dato nicht realisiert.
3.3.2 Technische Voraussetzungen
Grundsätzlich geht es in erster Linie um die Bedienung von Geräten wie z.B. von Aufnahmegeräten (Minidisc, diverses Recorder, Natel, etc.) und das anschliessende Überspielen der Dateien
auf einen Computer. Dazu benötigt man einerseits entsprechende Kabel und Anschlussmöglichkeiten, aber auch Software. Hier liegt bereits die erste Hürde. Anschliessend müssen am PC manuell verschiedene Einstellungen vorgenommen werden (Mikrophon-, Aufnahmelautstärke, Eingangs- und Ausgangssignale, etc.). Viele Lernende und vor allem Lehrende scheitern an diesen
ersten beiden Hürden.
Die anschliessende Tonbearbeitung, der Videoschnitt und der Umgang mit vielfältigen Formaten
sind weitere Stolpersteine und verlangen entsprechende Kompetenzen.
Das Betreiben einer Podcast-Website kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Es gibt wie auch
bei den Weblogs eine ganze Reihe von Gratisanbietern. Wer selber einen Podcast-Server aufbauen will, entscheidet sich häufig für die beiden folgenden Produkte:
Loudblog1 und Podblogger2.
Beide Produkte sind freie Software und daher für jedermann verfügbar.
Mit Studierenden der PHZ Luzern haben wir beide Produkte ausprobiert. Podblogger ist einfacher installierbar, da die Software keine Datenbankanbindung benötigt, sondern lediglich einen
1
2
http://www.loudblog.de [Stand: 22.2.07]
http://www.rotzoll.de/podblogger [Stand: 22.2.07]
Exemplarische Dienst für die Schule
25
PHP-fähigen Webserver verlangt. Die Index-Datei kann mit einem gängigen HTML-Programm
(z.B. Dreamwaver, NVU) angepasst werden. Einige Kenntnisse braucht es aber um entsprechende Schreibrechte auf Ordner und Dateien zu setzen (chmod 777).
Interessantere Möglichkeiten bietet dafür Loudblog.
Installation Loudblog:
1. Konfigurieren einer Datenbank mit Datenbanknamen und -user
2. Loudblogsoftware auf Webserver kopieren
3. Installationsdatei aufrufen und den Schritten folgen
3.3.3 Persönliche Voraussetzungen
Eine Lehrperson benötigt:
ƒ
ƒ
Technische Kompetenzen (Geräte, Bearbeitung von Multimedia-Dateien)
Inhaltliche Kompetenzen:
o Journalistische Grundlagen (Beiträge, Beurteilung, Komposition einer Sendung
etc.)
o Kulturtechnik (Bildsprache, Kameraführung, Schnitt, Komposition etc.)
o Mediengestaltung (Geschichten, Hörspiele, Toncollagen)
Vorgehen um einen Podcast zu realisieren:
1. Podcast konzipieren
2. Tondatei erzeugen
3. Tondatei auf einem Webserver veröffentlichen
• RSS-Feed erzeugen
• RSS-Feed auf dem Webserver publizieren
4. Eigenen Podcast abonnieren und anhören
• Firefox, iPodder, iTunes …
3.3.4 Einsatzszenarien
Podcasting ist neu, innovativ und bietet eine Chance für die Medienbildung.
ƒ
ƒ
ƒ
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Qualitätsdruck von multimedialen Beiträgen (vergleiche auch Wettbewerbsdruck von
Radio, Fernsehen, Internet)
Medienproduktin als Anlass zur Auseinandersetzung mit einem Thema
Gruppen-, Teamarbeiten: Ergebnisse präsentieren
Möglichkeiten zu echten und aktuellen Lernanlässen
Attraktive Aufträge dank Einsatz moderner ICT-Mittel
Spielerische Art, kreativ etwas zu produzieren und zu sehen, wie etwas realisiert werden
kann
Hörende und Sehende werden zur Produzierenden
Vielfalt an didaktischen Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen Fächern.
Zusammenfassend gesehen gibt es also drei Einsatzmöglichkeiten:
1. Konsumieren
2. Selber publizieren (Eindimensionale Podcasts)
ƒ Eignet sich vorallem für Übungsmaterial
3. Gemeinsames publizieren (Mehrdimensionale Podcasts)
ƒ Eignet sich vorallem für interaktive Aufgaben, Projekte, Diskussionen
Podcast als Lernwerkzeug im Unterricht.
o Anhören, üben und repetieren von Unterrichtsthemen
Exemplarische Dienst für die Schule
o
o
o
o
o
o
o
26
Vokabellisten
Berichte als Audio- oder Videobericht
Hörspiele
Radio-, Fernsehreportagen (Audiorundgänge durch Schule, Gemeinde, Museum etc.)
Audio-, Videonotizen von Referaten, Vorlesungen, Präsentationen etc.
Feedbackmöglichkeiten zu multimedialen Beiträgen
Portabler Zugang zu Unterrichtsmaterial
3.3.5 Beispiele, Links
o Podcasting @ Uni ZH
o Die UNI ZH veröffentlicht Vorlesungen als Podcasts
Tabelle 3: Podcasting an der UNI ZH1
o Podcasting @ Medienfalle BS
o www.medienfalle.ch
o Verschiedene Schulklassen arbeiten auf diesem Portal. Die Projekte werden jeden Tag gewechselt
o Podcast-Projekt MOMOsical
o http://www.momosical.ch/podcast/
o Musical-Projekt der Kantonsschule Beromünster
o Lyrik-Podcast
o http://podcast.faustballverlag.ch/
o Lyrik-Projekt der Klasse 1c der Kantonsschule Beromünster
o ITAcast
o http://itacast.svreinach.ch/
o Projekt des Schwerpunktfaches Italienisch der Kantonsschule Beromünster
o PlapperSchlange
o http://hoegler.educanet2.ch/mueller/podcast/plapperschlange.html
o Projekt einer Primarschule
o German Poems
o http://german-poems.podspot.de/?page=2
o Klassische deutsche Lyrik
o Learn French by Podcast
o http://www.learnfrenchbypodcast.com/FTEW_pages/overview.htm
1
20 Minuten, Ausgabe vom 2. Februar 2006
Exemplarische Dienst für die Schule
27
o Audio Podcasting for Learners of French as a Foreign Language
o Märchenpodcast
o http://www.maerchenpodcast.de/
o Das Kölner Sprachnetz “Stimm und Truppi” präsentiert wöchentlich Märchen
aus aller Welt.
3.4
Social Bookmarking
Bookmark bedeutet in der deutschen Übersetzung „Lesezeichen“ oder „Favoriten“. Solche werden in der Regel auf der Festplatte eines Computers gespeichert und ermöglichen den schnellen
Zugriff auf favorisierte Webseiten.
Das Verwalten von Favoriten oder Lesezeichen ist eine der wichtigsten Surffunktionen, so hält
man durch eine strukturierte Verwaltung von Lesezeichen die Übersicht. Auf speziell dafür programmierten Webseiten können Bookmarks veröffentlicht und mit Schlagworten oder Etiketten
(Tags) versehen werden. Wird nach einem Schlagwort gesucht, so wird der Link angezeigt und
wie viele Leute diesen Link favorisieren.
Die Relevanz eines Links wird durch eine Mehrheit von Benutzern bestimmt, welche diesen
Link anklicken. Nebst den Tags, welche ermöglichen, dass der Überblick auch bei einer riesigen
Linksammlung behalten werden kann, bietet Social Bookmarking die Möglichkeit, jederzeit auf
jedem Rechner mit Internetanschluss auf relevante Links zuzugreifen. Eine auf sich allein gestellte Informationssuche im Web kann sich durch Social Bookmarking ergänzen, allenfalls erübrigen.
Abbildung 10: Mister Wong (Master of all Bookmarks)1
Nutzerinnen und Nutzer mit gleichen Interessen „teilen ihre Intelligenz“, empfehlen Webseiten
anstelle von Suchrobotern und können allenfalls den sozialen Kontakt untereinander pflegen.
Nebst der Organisation von Wissen kann auch die Kommunikation in Interessengemeinschaften
gefördert werden. Das Aufbauen von solchen kommunikativen Wissens-Communities ist eine
persönliche Bereicherung für die Wissensakquirierung eines jeden. Um bei bestimmten Themen
auf dem Laufenden zu bleiben, bietet sich die Möglichkeit, entsprechende Informationen per
RSS-Feed zu abonnieren.
3.4.1 Personalisiertes Wissen & Können
Der Begriff „Personalisiertes Wissen und Können“ ist bei Social Bookmarking wenig angebracht, ich würde eher von „personalisierten Informationen“ sprechen. Social Bookmarks ermöglichen in diesem Sinne persönliche Informationen zu archivieren und anderen Menschen zur
Verfügung zu stellen. In diesem Zusammenhang wird von einer möglichen Schwarmintelligenz
(Kollektive Intelligenz2) gesprochen. Die gemeinsam gestalteten Sammlungen von Links, Tags
und Webseiten wird auch als folksonomy bezeichnet, eine Wortkombination von „folks“ (Leute)
und „taxonomy“ (Klassifizierung). Das Recherchieren und Zusammenführen von Informationen
stellt für den Unterricht eine überaus interessante Möglichkeit dar, persönliche Informationen zu
einem ubiquitären Gemeinschaftserlebnis werden zu lassen.
1
2
Quelle: http://www.mister-wong.de/img/logo_v2.gif [Stand: 11.6.07]
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarmintelligenz [Stand: 11.6.07]
Exemplarische Dienst für die Schule
28
3.4.2 Technische Voraussetzungen
Das Bedienen von Social-Bookmarking-Plattformen bedingt geringe Fachkompetenz und diese
sind eher bei den "perönlichen Voraussetzungen" anzusiedeln. Als technische Kompetenz könnte
allenfalls die Kompetenz bezeichnet werden, Bookmarks so zu indexieren, dass diese später intuitiv gefunden werden.
3.4.3 Persönliche Voraussetzungen
Die technischen Voraussetzungen für das Arbeiten mit Social Bookmarking sind auf auf Seiten
des Users bescheiden. Der User muss wissen, wie grundsätzlich Lesezeichen gesetzt werden und
wie diese allenfalls importiert oder exportiert werden können. Nicht zu unterschätzen ist allenfalls der Verständniswandel des Archivierens von der (subjektiv gestalteten) strukturierten Hierarchie zum gemeinschaftlichen versehen von Etiketten (indexieren, taggen).
Abbildung 11: Social Bookmarks del.icio.us1
3.4.4 Einsatzszenarien
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
1
Aufmerksam machen auf gefundene (unterrichtsrelevante) Webseiten
Einholen von Kommentaren zu gefundenen Websiten (Beurteilen von Websiten, zitieren,
kommentieren)
Aufforderung an Lernende eigene Ressourcen beizusteuern (Festhalten von Rechercheergebnissen)
Bilden von Interessengruppen, welche einen Diskurs zu einem Wissensgebiet durchführen
Benutzung als weiterführende Lektüre zu einem Thema
Auseinandersetzung mit Tags (wie werden sie erstellt, benutzt, etc.)
Soziale Lesezeichen im Unterricht: http://bildung.twoday.net/stories/603571/
Quelle: Printscreen http://del.icio.us/ [Stand: 11.6.07]
Exemplarische Dienst für die Schule
29
3.4.5 Beispiele, Links1
Links zu Social Bookmarking-Seiten
Englisch:
http://del.icio.us/
http://www.furl.net/
http://www.spurl.net/
http://www.blinklist.com/
http://www.stumbleupon.com/
http://www.i89.us/
http://www.citeulike.org/
Deutsch:
http://www.unterrichtsmedien.ch/ - Social Bookmarking für Lehrkräfte
http://www.mister-wong.de/ - mit privaten und öffentlichen Gruppen (z.B. Schulklassen)
http://www.clipmarks.com/
http://www.netselektor.de
http://www.folkd.com
http://www.icio.de
Für den eigenen Server:
http://sourceforge.net/projects/scuttle - Open Source, deutsche Übersetzung vorhanden
http://sitebar.org/ - Open Source, deutsches Modul vorhanden
Social Bookmarking Suchmaschine (deutsch):
http://infopirat.com/deutsche-social-bookmark-suche
Medienberichte
n-tv.de: Mittwoch, 1. November 2006, Spart Zeit und bringt Wissen, Social Bookmarking:
ƒ http://www.n-tv.de/727661.html
spiegel-online.de: 07. November 2006, Menscheln statt googeln:
ƒ http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,446749,00.html
sat1: 21.12.2006, Mister Wong bei Sat1:
ƒ
http://www.mister-wong.de/blog/wong-sat1-video/2006/12/21/
Weiterführende Links
Social bookmarks' review - version 3.5 (Ein Vergleich von 19 Social Bookmarking Anbietern:
ƒ http://www.irox.de/file_download/3
Aus dem private Weblog von Torsten Rox mit Texten insbesondere zu Web 2.0 (Weblogs, social
bookmarks, Wikis). Artikel, die mit dem tag socialbookmarks gekennzeichnet wurden:
ƒ http://www.roxomatic.de/tag?t=socialbookmarks
Artikel, die mit dem tag tagging gekennzeichnet wurden:
ƒ
1
http://www.roxomatic.de/tag?t=tagging
Stand: 3.3.07
Exemplarische Dienst für die Schule
30
Moderne Hochschullehre: Forum zu eLearning, Blended Learning, WBT sowie CBT im Allgemeinen und an Hochschulen im Speziellen:
ƒ http://elearning.zhwin.ch/forum/viewtopic.php?p=2978
Broschüre: 7 Things You Should Know About Social Bookmarking:
ƒ http://www.educause.edu/ir/library/pdf/ELI7001.pdf
Recherchenblog.ch: Eine kleine Einführung in die Verwaltung von Bookmarks mit del.icio.us:
ƒ
http://recherchenblog.ch/index.php/weblog/delicious_eine_kleine_einfuehrung_in_die_v
erwaltung_von_bookmarks/
QuickTime-Film: Tutorial zu del.icio.us (7.4 MB)
ƒ http://careo.elearning.ubc.ca/~blamb/DeliciousBasics.mov
Del.icio.us Tool Übersicht:
ƒ
http://www.rssblogger.de/b2e/blogs/index.php/new/2005/03/21/del_icio_us_vollstandige_tool_ubersicht__1
Rückblick
31
4 Rückblick
4.1
Unsere Fragestellungen
Im „Knowledge-Team“ unterrichten drei von vier Personen in der Sekundarschule oder am
Gymnasium, das vierte Teammitglied arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Luzern und hat nicht direkt mit der Schule zu tun. Diese Konstellation hat unsere Fragestellungen
stark geprägt. Wir wollten ausgewählte Dienste des Web2.0 bezüglich der Einsetzbarkeit in der
Schule untersuchen. Konkret lautete die Fragestellung: Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, dass die Schulen die Dienste von Web 2.0 gewinnbringend einsetzen können?
Zum Zweiten haben wir uns zum Ziel gesetzt, für jeden Dienst eine Unterrichtssequenz zu entwerfen. Dieses Ziel entstand aus der Frage: „Wie können die neuen Möglichkeiten für die Schule
sinnstiftend genutzt werden?“ Im ersten Teil unserer Arbeit haben wir weitere Fragen formuliert
gehabt, diese jedoch auf den berechtigten Einwand von unserem Coach, Herr Prof. Dr. M. Kerres, auf die beiden oben formulierten Fragen reduziert. Diese beiden Fragstellungen haben sich
als sinnvoll und
Abbildung 12:Web 2.0 und nun?1
4.2
Unser Vorgehen
Auf Grund der eindeutigen Fragestellungen haben wir uns einen Raster gegeben. Als ein erstes
Thema sollten die Voraussetzungen der Lehrerschaft berücksichtig werden. Im Hauptteil haben
wir Wiki, Podcast und Socialbookmarks – und zuerst auch noch Download-Dienste – also die für
die Schule relevanten Gebiete festgelegt. Wir einigten uns innerhalb dieser Dienste auf denselben Aufbau mit den Themen:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
1
Personalisiertes Wissen & Können
Technische Voraussetzungen
Persönliche Voraussetzungen
Einsatzszenarien
Quelle: http://www.postbubble.com/wp-content/postbubble-bubbleboom.gif [Stand: 14.6.07]
Rückblick
32
Die grossen Gebiete haben wir untereinander, je nach Vorwissen, aufgeteilt. Somit konnten wir
Arbeitsteilung und relativ unabhängig schreiben. Wir entschlossen uns, die ganze Arbeit im Wiki
(http://www.wiki.phz.ch/index.php/Web2Entwurf) zu verfassen, um einerseits Vorzüge und
Nachteile selber zu erfahren und andererseits um unsere Arbeiten gegenseitig editierbar zu machen; ganz im Sinn und Geist von Web2.0.
Als Kommunikationsform einigten wir uns auf E-Mail und Businesslunch bei NDKVeranstaltungen in Luzern. Weiter haben wir die Verantwortung für die Aufgaben:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Moderation der Gruppe
Verantwortung für die Präsentation
Verantwortung für die Endfassung
in einer der ersten Sitzungen festgelegt.
Zudem haben wir uns einen klaren Zeitplan gegeben. Der erste Drittel sollte die Einarbeitungsphase sein, der zweite Drittel sollte genützt werden, um die Arbeit zu verschriftlichen. Anschliessend sollten die Hinweise von Prof. Kerres einfliessen. Der letzte Drittel sollte der Überarbeitung, der Präsentationsvorbereitung und der Fertigstellung der Endfassung dienen.
4.3
Unsere Zusammenarbeit
Die Businesslunches waren der Kern der Zusammenarbeit. Die dort abgesprochenen Vereinbarungen konnten meist eingehalten werden. Wir haben die typischen Phasen einer Projektarbeit
durchlaufen.
ƒ
ƒ
ƒ
Motivierter, zielstrebiger Einstieg
Durchhänger, fast Stillstand des Projektes
Schlussspurt mit erfolgreichem Abschluss
Der berufliche Alltagsstress neben dem Studium, der NDK-Arbeit und dieser Projektarbeit hat
auch immer wieder zu zeitlichen Engpässen aller Teammitglieder geführt. Darunter hat sicher
die Kooperation der Arbeit im Wiki gelitten. Die Artikel waren von so guter Qualität, dass
hauptsächlich nur Retuschen angebracht werden mussten. Insofern hat die Wahl zum Wiki den
Vorteil gehabt, dass der Stand der Arbeit jederzeit einsehbar war und die Möglichkeit bestanden
hätte, korrigierend einzugreifen. Die zusätzlichen exemplarischen Unterrichtseinheiten haben wir
in der Endphase erstellt. Es erschien uns für unsere Arbeit sehr wichtig, konkrete Praxisbeispiele
im Umgang mit Web 2.0 - Tools zu zeigen. Dabei haben wir verschiedene unterschiedliche Raster für "Pädagogische Szenarien" auf die uns ideale Form angepasst. Insgesamt würden wir unsere Zusammenarbeit als auf das Wesentliche reduziert aber erfolgreich bezeichnen.
4.4
Zusammenfassend
Als Rückblick auf unserer zentrale Frage „Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden,
dass die Schulen die Dienste von Web 2.0 gewinnbringend einsetzen können?“ halten wir folgendes fest.
Die technischen Voraussetzungen sind heute in vielen Schulen gegeben. Die Primarschulhäuser
haben meist einen oder zwei Computer im Klassenzimmer stehen, die Sekundarschulen haben
die Informatikinfrastruktur zentral in einem Computer- oder Medienraum konzentriert. Nicht
zuletzt dank der Initiative der Swisscom „Schulen ans Netz“, sind die Schulen direkt mit einer
genügend grossen Bandbreite mit dem Internet verbunden.
Im Bereich der Lehrpersonen besteht hingegen weiterhin einen grossen Weiterbildungsbedarf.
Einerseits müssen die Lehrpersonen mit der Philosophie des Web2.0-Gedankens vertraut gemacht werden. Dies bedeutet, dass sie den kooperativen Arbeitsformen genügend Bedeutung
schenken. Sinnstiftende Unterrichtszenarien, mit welchen sie vorgegebene Lernziele erreichen,
könnten Lehrkräfte motivieren, sich in dieses Gebiet einzuarbeiten. Zudem besteht auch im Be-
Rückblick
33
reich der „technischen Kompetenzen“ bei den Lehrkräften ein Nachhol- und Weiterbildungsbedarf. Die wenigsten, der heute unterrichtenden Lehrkräfte, sind in ihrer Ausbildung mit einem
Wiki oder einem Blog konfrontiert worden. Deshalb ist die Chance, dass diese Tools auch aktiv
eingesetzt werden, eher klein. Dies wiederum bedeutet, dass die Pädagogischen Hochschulen die
verschiedenen Dienste und Möglichkeiten von Web2.0 in der Ausbildung der Lehrkräfte als
selbstverständliche Arbeitsformen einsetzen müssten.
Weiter muss beachtet werden, dass Lernende im Bereich der Internettechnologien den Lehrpersonen weit voraus sind. Sie sind geübter, öfters "am Netz" und kennen sich somit mehr aus. Diesem Umstand müssen deshalb Schulleitungen Rechnung tragen. Es benötigt deshalb:
ƒ
ƒ
ƒ
Regelmässige schulinterne Weiterbildung (eigene Schulumgebung, persönlicher Kontakt,
Arbeiten in kleinen Teams)
ICT-Teams an Schulen (Knowhow an der Schule, für die eigenen Lehrpersonen angepasste Inhalte)
ICT-Mentorate an Schulen (Fachknowhow wird in einem kleinen Team direkt und mit
persönlichem Kontakt weitergegeben, Vertrauensverhältnis, Sicherheit gewinnen)
Um unsere zweite Frage zu beantworten „Wie können die neuen Möglichkeiten für die Schule
sinnstiftend genutzt werden?“ haben wir uns für die vier Bereiche -Wiki, Blog, Podcast und Social Bookmarking- Gedanken zu verschiedenen Einsatzszenarien gemacht. Diese sind nicht abschliessend, sie sollen eher als Möglichkeiten und Gedankenanstösse verstanden werden. Wie
die konkrete Umsetzung aussehen könnte, haben wir in je einem ausformulierten Unterrichtszenario festgehalten. Allen Szenarien ist der gemeinsame Nenner, dass die Nutzung der Dienste
nicht ein Selbstzweck ist, sondern dass sie lediglich eine andere Arbeitsform darstellt. Sinnstiftend ist die Nutzung dann, wenn Unterrichtsziele mit den neuen Möglichkeiten besser erreicht
werden können als mit den herkömmlichen Mitteln. Es benötigt deshalb:
ƒ
ƒ
ƒ
Forschung und Entwicklung und Knowhow-Transfer seitens der Pädagogischen Hochschulen sowie
Direkt einsetzbare Unterrichtseinheiten
ICT-Teams an Schulen, die exemplarisch als Vorreiter mit den Lernenden arbeiten. Die
Erkenntnisse der Anwendungserprobung fliessen in die Schulgemeinschaft ein. Es entsteht eine Bottom-up - Situation.
Die Analyse unserer Teamarbeit kann so zusammengefasst werden. Die klare Formulierung der
Ziele und das strukturierte Vorgehen in der Anfangsphase erlaubte uns eine, zu unserem Vorteil
gereichende, Vorgehensweise. Diese zeichnete sich durch eine eindeutige Arbeitsteilung mit
klarem Zeitmanagement und einer transparenten Arbeitsplattform aus. Dies erlaubte uns, eine
ansprechende und in der Praxis zu gebrauchende Arbeit zu verfassen. Den Transfer vom Wiki in
ein Layoutprogramm und den anschliessenden Ausdruck haben wir auf die Phase nach der zweitletzten Veranstaltung und der letzten Präsentationsveranstaltung geplant. Wir haben die uns zur
Verfügung stehenden Zeitressourcen bestmöglich eingesetzt. Dank einem harmonischen, zielorientierten Team konnten wir uns von Beginn an auf den Inhalt der Arbeit konzentrieren. Wir
werden sie mit einer spannenden Ausstellung und einer kompetenten Präsentation an der letzten
NDK-Veranstaltung abschliessen.
Dank
34
5 Dank
Unser Projektteam hatte sich Herrn Prof. Dr. Kerres als Berater und Fachmann gewünscht und
infolge dessen auch angefragt. Mit grosser Genugtuung durften wir seine Zusage zur Kenntnis
nehmen. Wir haben Herrn Professor Kerres unser Konzept und die Rohfassung der Arbeit mit
der Bitte zugestellt, diese einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Herr Kerres hat uns, dank seines enormen Fachwissens, viele hilfreiche Tipps und hervorragende Gedankenanstösse zu unserer Arbeit gesandt. Aufgrund dieser Inputs organisierten wir Teile unserer Arbeit neu. Zudem
überdachten wir unsere Zielsetzungen nochmals und optimierten sie. Wir haben die Kontakte mit
Herrn Prof. Dr. Kerres jederzeit sehr angenehm, fördernd und mit grossem Wohlwollen unserem
Anliegen gegenüber wahrgenommen. In diesem Sinne möchten wir Herrn Prof. Dr. Kerres für
seine Unterstützung ganz herzlich danken.
Herr Dr. Thomas Baumann stand uns als Interviewpartner zur Verfügung. Dank seinen Ausführungen konnten wir die momentane Situation in der Lehrerbildung, im speziellen an der Pädagogischen Hochschule Zürich, ausleuchten. Damit haben wir einen erweiterten Blick erhalten und
durften erkennen, dass in diesem Bereich noch ein grosser Handlungsbedarf existiert. Seine Ausführungen haben uns bestärkt, dass diese Arbeit einen praxisnahen Bezug haben muss. Die direkte Folge ist das jeweilige Unterrichtsszenario passend zum Kapitel. Wir möchten Herrn Thomas
Baumann für seine detaillierten Ausführungen ganz herzlich danken.
Unserer Studienleitung, Frau Dr. Andréa Belliger und Herr Prof. Dr. David Krieger, danken wir
für Ihre kompetente Unterstützung im Bereich der Projektphase. Sie haben uns durch das zur
Verfügung stellen von Zeitgefässen, optimale Rahmenbedingungen geboten. Herzlichen Dank!
Benno Fillipini, Hanspeter Erni, Olivier Wüest, Rene Moser
Luzern, 14.6.07
Abkürzungsverzeichnis
35
Abkürzungsverzeichnis
Apache
BKD
BBT
Blended-Learning
CFI
CMS9
DistanceLearning
Dual Mode
Educanet2
E-Learning
Enrichment
Exploratives
Konzept
FAQ
Gender
Hot Potatoes
Internetkompetenz
ICT
Http-Server
Bildungs- und Kulturdepartement Luzern
Bundesamt für Bildung und Technologie
Lernorganisation / Lernarrangements bei der die Vorteile von Präsenzveranstaltungen und E-Learning bewusst und systematisch genutzt werden.
Abteilung Controlling, Finanzen und Informatik
Content Management System. Anwendungsprogramm, das einem Team die Erstellung und Bearbeitung von unterschiedlichen Dokumenten ermöglicht.
Fernlernen, z.B. über Radio, Fernsehen, Internet
Blended Learning.
Auch hybrides Lernarrangement genannt. Die Kombination von Präsenzlernen mit
telemedialen Lehrangeboten.
Kombination aus verschiedenen Lernmethoden und -massnahmen: verbindet Präsenzlernen und das Lernen über den Computer: lokal/verteilt, stationär/mobil, virtuell/nicht virtuell, statisch/dynamisch, synchron/asynchron, individuell/kollaborativ.28
Interaktive Arbeits- und Lernumgebung für Schule und Ausbildung in der Schweiz
Elektronisches Lernen; sämtliche elektronisch gestützten Formen des Lernens. Ursprünglich Sammelbegriff für IT-gestütztes Lernen bzw. alle Formen elektronisch
unterstützten Lernens. Wird mittlerweile mehr und mehr ausschliesslich für Internetbzw. Intranet-basiertes Lernen verwendet.29
Aspekt der Arbeitsstrukturierung. Erhöhung des Anforderungsniveaus durch eine
Weiterbildung des Mitarbeiters.
entdeckendes Lernen, Lernen durch Erfahrung, Funktionsweisen und Wirkungsprinzipien von dynamischen Abläufen und Prozessen kennen lernen, erfassen und beeinflussen.30
Frequently Asked Questions, häufig gestellte Fragen zu einem Thema.
Soziale Geschlechterrolle, soziale Geschlechtsmerkmale. Alles, was in einer Kultur
als typisch für ein bestimmtes Geschlecht angesehen wird. In der Genderproblematik
bezeichnet Gender ein von sozialen und kulturellen Umständen abhängiges Geschlecht. Die Genderproblematik behandelt den Wert der Geschlechterrolle.
Autorensoftware für webbasierte, interaktive Übungen
Die Fähigkeit, das Internet effektiv und effizient zu nutzen. Dazu gehören
neben den Bedienerfähigkeiten, dem Wissen über gewisse grundlegende
Konzepte des Internets auch Hintergrundwissen zum kritischen Umgang mit
dem Internet als einem Medium unter vielen.
Information and Communication Technology
Kollaboratives
Lernen
Arbeiten am selben Problem innerhalb eines vernetzten Teams. Durch die enge vernetzte Zusammenarbeit bleibt die Formulierung des Problems dynamisch und ändert
sich mit der Zeit, bis schliesslich Lösungen formuliert werden.
Kommunikations- Eine "kommunikative Kompetenz'. bedeutet die Fähigkeit des Menschen, potenziell
kompetenz
situations- oder aussagenadäquate Kommunikationen auszugeben und zu empfangen,
ohne an Reize und von ihnen gesteuerte Lernprozesse gebunden zu sein.
Kooperatives
Lernen in Gruppen, Interaktion unter Lernenden, teamzentriert, selbstgesteuert, DoLernen
zent als Coach/Moderator31
Lernplattform
Ein Softwaretool, auf welches im Intranet/Internet zugegriffen werden kann, und das
über eine entsprechende Oberfläche bestimmte Funktionalitäten, wie den Aufruf und
die Administration von Lernern, Lerninhalten, Übungsaufgaben, Kommunikationstools usw. von einer zentralen Stelle aus ermöglicht. Sie ist die zentrale Schnittstelle
28
http://www.firmennetz.ch/mas_extern/ndkele/didaktik/eLearning%20und%20Didaktik-153.htm [Stand: 10.5.06]
Handbuch elearning „Glossar“: www.global-learning.de [Stand: 10.5.06]
30
http://www.firmennetz.ch/mas_extern/ndkele/didaktik/eLearning%20und%20Didaktik-149.htm [Stand: 10.5.06]
31
http://www.firmennetz.ch/mas_extern/ndkele/didaktik/eLearning%20und%20Didaktik-266.htm [Stand: 10.5.06]
29
Abkürzungsverzeichnis
36
einer Lernumgebung zwischen Trainingsanbietern und Trainingskunden. (Dr. Günter
Pees)
Lernumgebung
Beschreibt umgangssprachlich die räumlichen, zeitlichen, personellen und instrumentellen Merkmale einer konkreten Situation, in die ein Lernprozess eingebettet ist.
Im Zusammenhang mit E-Learning ist damit in der Regel die mit IT-Hilfsmitteln
medial gestaltete Lernumgebung gemeint. Sie wird strukturiert durch ein bestimmtes
methodisch-didaktisches Design, wird bedingt durch die Leistungsfähigkeit der eingesetzten technischen Mittel und ist u. U. verbunden mit bestimmten personalen
Dienstleistungen (z. B. Teletutoring).
LMS
Learning Management System. Software-System, in dem selbst erstellte oder zugekaufte Inhalte in einer Datenbank verwaltet werden
MAR
Maturitäts-Anerkennungsreglement
Medienbildung
Umfasst sämtliche medienpädagogischen, -didaktischen und –technischen Fragestellungen (von der Wandtafel über die Pinwand bis zum Computer ob als Einzelarbeitsplatz oder in einem komplexen und vernetzten Umfeld)
Mediendidaktik
Einsatz von Medien im Unterricht, die zur Stoffvermittlung in einem bestimmten
Fach oder als Lernhilfen eingesetzt werden
MedienkompeKompetente Nutzung und selbstkritischer Umgang mit Massen- und Kommunikatitenz
onsmedien
Technische Ebene: Notwendigkeit, Medien richtig zu handhaben und die mit ihnen
verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten zu beherrschen.
Kulturelle Ebene: Vertrautsein mit den jeweiligen Codes der Medien sowie mit ihren
ästhetischen und gesellschaftlichen Ausdrucksformen.
Soziale Ebene: Fähigkeit, auf die mit den Medien verbundenen Kommunikationsangebote und -zumutungen sinnvoll eingehen zu können.
Reflexive Ebene: Kritische Vergewisserung der Funktion der Medien in der Gesellschaft und als Medienkritik.
Medienpädagogik Oberbegriff für alle Bereiche, in denen Medien unter pädagogischen Gesichtspunkten in Erscheinung treten.
Medienreflexion
Metakurs
Pädagogisches Handeln, das zur kritisch-reflektiven Nutzung von Medien anleitet.
Übergreifender Kurs (Hauptkurs, oberste Kursebene), alle anderen Kurse sind hierarchisch untergeordnet
MySQL
Datenbankverwaltungssystem
NDK
Nachdiplomkurs
OIB
Organisations- und Informatikbeauftragter (des Departements)
OID
Organisations- und Informatik-Dienste (Finanzdepartement Luzern)
Open Source
Quelloffenheit. Offener Einblick in den Quelltext eines Programms, sowie die Erlaubnis diesen beliebig zu verändern und/oder weiterzugeben
PHP
Skriptsprache, die hauptsächlich zur Erstellung von dynamischen Webseiten oder
Webanwendungen verwendet wird. PHP ist Open-Source-Software.
PHZ
Pädagogische Hochschule Zentralschweiz
PPP-SiN
Public Private Partnership – Schulen ans Internet. Schweizer Initiative von Bund,
Kantonen und Wirtschaft
Provider
Anbieter von Telekommunikationsdiensten
RLO
Reusable Learning Objects (wieder verwendbare Lerneinheit)
RSS-Feed
Really Simple Sindication. RSS ermöglicht es dem Nutzer, Inhalte einer Webseite zu
abonnieren. Ein RSS-Feed wird wie ein dynamischer Link im Browser angezeigt.
Sek I
Sekundarstufe I, 7.-9. Schuljahr
Sek II
Sekundarstufe II, 10. – 12. Schuljahr (Gymnasien), - 13. Schuljahr (Berufsschulen)
Selbstlernkonzept Multimedial aufbereitete Informationen und Wissensbausteine in einer offenen
Struktur, schneller und auf den persönlichen Bedarf ausgerichteter Zugriff auf Informationen, kein Lerndialog, kein Feedback, keine Lernerfolgskontrolle32
Selbstgesteuertes Lernform, die dem Lerner in relativ grossem Mass die Entscheidung über Lern32
http://www.firmennetz.ch/mas_extern/ndkele/didaktik/eLearning%20und%20Didaktik-147.htm [Stand: 7.5.06]
Abkürzungsverzeichnis
37
Lernen
rhythmus und Lerngeschwindigkeit bis hin zur Setzung von Lernzielen überlässt.
Selbstgesteuertes Lernen wird gern von Trainingsanbietern propagiert, deren Lernangebote die Verwendung von Online- und Offline-Medien einschliessen. Es setzt
eine hohe Selbstlernkompetenz und Motivation voraus und sollte sich auf eine didaktisch entsprechend gestaltete Lernumgebung stützen. Siehe auch Open Distance
Learning, Taktung.
Single Mode
Vollständiges Online-Lernen
Synchrones Ler- Wissensvermittlung und Wissensaufnahme finden gleichzeitig statt. (z.B. Lernen im
nen
Klassenzimmer, Videoconferencing, Chat) vgl. asynchrones L
SWOT
Werkzeug des strategischen Managements, wobei interne Stärken, Schwächen und
externe Chancen und Gefahren betrachtet werden
Tutorielles Kon- Schrittweises Heranführen an neue Lerninhalte, Begleitung des Anwenders, logisch
zept
aufeinander aufbauende Lernsequenzen, differenziertes Feedback, direkte Lernerfolgskontrolle33
Unterrichtsergän- eLearning kann im einfachsten Sinne unterrichtsbegleitend eingesetzt werden.
zend
Unterrichtshilfe im Internet - Ergänzungsmaterial, Unterstützung des normalen Präsenzunterrichtes
Wiki
Ein Wiki ist eine im WWW verfügbare Seitensammlung, die von den Benutzenden
nicht nur gelesen, sondern auch online geändert werden kann.
33
http://www.firmennetz.ch/mas_extern/ndkele/didaktik/eLearning%20und%20Didaktik-148.htm [Stand: 7.5.06]
Abbildungsverzeichnis
38
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Element von Web 2.0................................................................................................2
Abbildung 2: Titelbild.....................................................................................................................4
Abbildung 3: Web 2.0 isn't a thing..................................................................................................5
Abbildung 4: Wikipedia DE..........................................................................................................11
Abbildung 5: Twiki Edulu.............................................................................................................12
Abbildung 6: Twiki der Kantonsschule Beromünster...................................................................13
Abbildung 7: Primarschulblog ......................................................................................................16
Abbildung 8: Aufbau eines Weblogs ............................................................................................20
Abbildung 9: Lyrik Projekt der Kantonsschule Beromünster.......................................................23
Abbildung 10: Mister Wong (Master of all Bookmarks)..............................................................27
Abbildung 11: Social Bookmarks del.icio.us................................................................................28
Abbildung 12:Web 2.0 und nun? ..................................................................................................31
Tabellenverzeichnis
39
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Ergänzungen Medienbildung (Auszug Lehrplan Kt. Luzern)......................................17
Tabelle 2: Podcast, Arten ..............................................................................................................22
Tabelle 3: Podcasting an der UNI ZH...........................................................................................26
Literaturverzeichnis
iv
Literaturverzeichnis
eLEARNING, Belliger And- eLearning und Didaktik
rea
http://www.firmennetz.ch/mas_extern/ndkele/didaktik/index.htm
AUDACITY
Informationen über den Mehrspur-Audio-Editor für Linux, Mac und Windows sowie
die Mög-lichkeit zum kostenlosen Download (Open Source) finden Sie hier.
http://audacity.sourceforge.net/
BARTLETT-BRAGG Anne
Blogging to Learn
http://knowledgetree.flexiblelearning.net.au/edition04/pdf/Blogging_to_Learn.pdf
EDU-PODCAST
EDU Podcast Verzeichnis
http://educational.blogs.com
FIEBIG Henriette (Hrsg.)
Wikipedia. Das Buch. Aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, Berlin, Zenodot
Verlagsgesellschaft mbH, 2005
FRIEHS Barbara
Wissensmanagement im schulischen Kontext. Frankfurt am Main, Peter Lang Europ.
Verlag der Wissenschaften, 2003
FUMEAUX Eric
Ausschreibungstext „Good Pr@actice“ – Kreative Nutzung von ICT zum Lernen“,
Brief_Kantone_8.7.05_d.pdf, Content_Ausschreibung_ 1.7.05_d.pdf
GRANGL Silvia
Eaa Serviceheft 5
Praxisreihe: Neue Lernformen
http://www.sprachen.ac.at/download/sh5.pdf
IPODCAST
Liste von Schulpodcasts
http://www.ipodcast.org.uk
KOCH MARIACHARLOTTE
Handbuch elearning „Glossar“
LEHRER-ONLINE
Sekundarstufen: Podcasts im Fremdsprachenunterricht
www.global-learning.de
http://www.lehrer-online.de/url/podcasts-fsu
LEHRPLAN Kanton Luzern Ergänzungen Medienbildung zu den Lehrplänen, 2005
LEHRPLAN Medienbildung Medienbildung an Luzerner Gymnasien
http://twiki.edulu.ch/bin/view/WikiLuzern/MedienGym
LERNUNDENTER
lernen und lehren mit Weblogs: Bloggen Sie auch
http://www.lernundenter.com/interaktion/blog/einsatz.htm
LISTIBLE
Complete List of Web 2.0 Products and Services
http://www.listible.com/list/complete-list-of-web-2-0-products-and-services
LOUDBLOG
Website des freien Content Management Systems, das auf das Publizieren von Podcasts spezialisiert ist – mit Informationen zur Nutzung und Downloadmöglichkeit.
http://www.loudblog.de/index.php
PODCAST DE
Deutsches Podcast-Portal
http://www.podcast.de
PODIFIER
Dieses Programm ermöglicht die Einbettung von MP3-Dateien in einen RSS-Feed.
Nach der kostenlosen Registrierung generiert es die RSS-Datei in drei einfachen
Schritten.
http://www.podifier.com/
PPP-SiN
Good Pr@ctice
www.goodpractice.ch
Literaturverzeichnis
SCHULPODCASTING.INFO
v
Ausführlichere Anleitungen und viele Beispiele dafür, wie Podcasts den Unterricht
bereichern können, stellt der Autor dieses Beitrags auf seiner Website vor.
http://www.schulpodcasting.info
STANGL Werner
Weblogs, Blogs als Werkzeuge für selbstorientiertes Lernen
http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/LERNTECHNIK/Weblogs.shtml
WEB2NULL
Sammelalbum Web2Null
http://www.listible.com/list/complete-list-of-web-2-0-products-and-services
WIKIPEDIA
Wikipedia: Die freie Enzyklopädie
www.wikipedia.de
Anhang
vi
Anhang
Wiki allgemein
Begriff
Das Wort "wikipedia" setzt sich aus "wiki" und "encylclopedia" zusammen. Wiki ist eine Software, mit der jeder Internetnutzer im Browser Artikel editieren oder neu anlegen kann. Encyclopedia ist das englische Wort für Enzyklopädie. Wikipedia ist ein Projekt zum Aufbau einer freien
Online-Enzyklopädie in mehreren Sprachen der Welt, in der ehrenamtliche Autoren Artikel verfassen und so jeder zum Gesamtwissen beitragen kann. Möglich sind Artikel zu den Fachgebieten Geographie, Geschichte, Gesellschaft, Kunst, Religion, Sport, Technik und Wissenschaft.
Wikipedia gilt als die umfangreichste Sammlung originär freier Inhalte. Betrieben wird Wikipedia von der Wikimedia Foundation, einer Non-Profit-Organisation mit Sitz in Florida, USA.34
Literatur
Fiebig, Henriette (Hrsg.): Wikipedia. Das Buch. Aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, Berlin,
Zenodot Verlagsgesellschaft mbH, 2005
Geschichte
Die erste Idee, das Internet zur kooperativen Erstellung einer Enzyklopädie zu verwenden, wurde
1993 im Usenet veröffentlicht. Diese Idee wurde Interpedia genannt. 1999 wurde vom bekanntesten Vertreter der Freie-Software-Bewegung Richard Stallmann die Idee von GNUPedia ins
Leben gerufen. Beide Ideen kamen nicht über das Planungsstadium hinaus. Der im Jahre 2000
gestartete Anlauf zu einer Internet-Enzyklopädie namens Nupedia lehnte sich stark an konventionelle Enzyklopädien an. Autoren mussten sich bewerben und ihre Texte wurden durch Gutachter überprüft.
Am 10. Januar 2001 ging ein Wiki innerhalb des Nupedia-Projekts online; nur fünf Tage später
war es dann unter der eigenständigen Internet-Adresse wikipedia.com abrufbar. Der 15. Januar
2001 war daher die Geburtsstunde von Wikipedia. Ursprünglich sollte Wikipedia als Plattform
zur gemeinsamen Erstellung von Artikeln dienen, die später den Redaktionsprozess der Nupedia
durchlaufen sollten. Am 15. März 2001 kündigte Jimmy Wales auf der Wikipedia-Mailingliste
an, Versionen auch in anderen Sprachen einzurichten.
Die ersten Sprachen waren deutsch und französisch. Ende des Jahres 2001 existierte die Wikipedia bereits in 18 verschiedenen Sprachen. Im Februar 2002 entschied sich der zuständige Verlag
Bomis, nicht länger einen Chefredakteur zu beschäftigen und kündigte den Vertrag mit Larry
Sanger. Dieser stellte kurze Zeit später seine Arbeit bei Nupedia und Wikipedia ein. Gleichzeitig
musste die Wikipedia erstmals einen Rückschlag hinnehmen, nämlich eine Abspaltung unter
dem Namen Enciclopedia Libre. Der Anlass für den Entschluss zahlreicher Autoren der spanischen Wikipedia waren Gerüchte über die mögliche Einblendung von Werbung innerhalb dieser
freien Enzyklopädie und das Unbehagen über mangelnden Einfluss in der engschlischsprachig
dominierten Projektkoordination. Im gleichen Jahr erklärte Jimmy Wales, dass die Wikipedia
auch künftig werbefrei bleiben sollte. Ausserdem änderte er die Internetadresse bezüglich der
Top-Level-Domain von .com auf .org.
Am 20. Juni 2003 gründete Wales die Wikimedia-Foundation und übereignete der Non-ProfitOrganisation die Server, auf denen die Wikis (s. Kapitel 3: Prinzip und Funktionsweise) liefen,
und die Namensrechte, die bis dato bei Bomis oder ihm persönlich lagen. Im September 2004
überschritt der Umfang des Gesamtprojekts die Grenze von einer Million Artikel, im November
2006 waren es fünf Millionen. Wikipedia existiert heute in mehr als 220 Sprachen. Das Grossprojekt gewann mehrere Preise, darunter einen Prix Ars Electronica und einen Webby Award.
34
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite [Stand: 14.6.07]
Anhang
vii
Prinzip und Funktionsweise (siehe auch Kap. 3.1.1)
Wikipidedia ist ein Wiki, d.h eine Website, bei der jeder Benutzer ohne Anmeldung Autor werden, Beiträge schreiben und bestehende Texte ändern kann. Eine Redaktion im eigentlichen Sinne gibt es nicht, sondern das Prinzip basiert vielmehr auf der Annahme, dass sich die Benutzer
gegenseitig kontrollieren und korrigieren. In einem als Hypertext organisierten Inhalt wandelt
die Software in eckige Klammern gesetzte Begriffe automatisch in einen Link auf den betreffenden Artikel um. Existiert dieser noch nicht, erscheint der Link in rot und beim Anklicken öffnet
sich ein Eingabefeld, in dem der Leser einen neuen Artikel verfassen kann.
Diese einfache Option sorgte dafür, dass die Artikel der Wikipedia wesentlich dichter miteinander vernetzt sind als die der herkömmlichen digitalen Enzyklopädien. Der vorgegebene Rahmen
für die Autoren ist sehr weit gefasst und es gibt nur wenige, aber unumstössliche Prinzipien. Eine
Richtlinie besagt, dass Wikipedia der Schaffung einer Enzyklopädie gewidmet ist.
Die inhaltliche Ausrichtung der Artikel wird bestimmt durch die Grundsätze neutraler Standpunkt, Verifizierbarkeit und Verzicht auf Primärrecherche. Die Autoren willigen ferner mit dem
Speichern ein, ihre Beiträge unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (GFDL) zu veröffentlichen. Als Verhaltensvorschrift wird von Mitarbeitern gefordert, ihre Mitautoren zu respektieren und niemanden persönlich anzugreifen. Da Autoren mit unterschiedlichstem politischen,
religiösen und weltanschaulichen Hintergrund mitarbeiten - die offene Enzyklopädie schliesst
niemanden aufgrund seiner Einstellungen aus - gibt es oft Kämpfe um Artikelinhalte.
Darum hat Jimmy Wales das Prinzip des neutralen Standpunkts eingeführt. Danach soll ein Artikel so geschrieben sein, dass möglichst viele Autoren ihm zustimmen können. Existieren zu einem Thema mehrere verschiedene Ansichten, dann soll ein Artikel diese fair beschreiben, ohne
selbst Position zu beziehen. Dabei kann die wissenschaftlich plausiblere Ansicht an erster Stelle
genannt werden. Die Einhaltung des neutralen Standpunkts wird gerade bei kontroversen Themen oft nur in mühevollen Diskussionen erreicht. Welche Themen aufgenommen werden und in
welcher Form entscheidet die Community in einem offenen Redaktionsprozess. Konflikte in der
Wikipedia kreisen in diesem Zusammenhang meist darum, was Wissen darstellt, wo die Abgrenzung zu reinen Daten liegt und was unter enzyklopädischer Relevanz zu verstehen ist.
Empfindet ein Benutzer ein Thema als ungeeignet oder einen Artikel als dem Thema nicht angemessen, kann er einen sogenannten Löschantrag stellen, der darauffolgend von jedem Interessenten diskutiert werden kann. Als Lexikon kann Wikipedia nur Inhalte aufnehmen, die bereits
an anderer Stelle publiziert sind. Hier muss es sich um anerkannte und überprüfbare Quellen
handeln. Sowohl die Interpretation der oben aufgeführten Grundsätze als auch weitere Vorgaben
werden von der Gemeinschaft der Autoren festgelegt und beruhen vor allem auf sozialen Protokollen.
Der Betreiber der Wikipedia, die Wikimedia Foundation mischt sich in aller Regel nicht in diesen Prozess ein und vertraut stattdessen auf die Selbstorganisation der Gemeinschaft. Wikipedia
hat drei verschiedene Räume:
1. Die durch Präfixe unterschiedenen sogenannten Namensräume, die eigentliche Enzyklopädie mit den angeschlossenen Diskussionsseiten, wo
an den Artikeln gearbeitet wird.
2. Der Benutzernamensraum, in welchem der Autor eine persönliche Seite
erhält, auf der er sich vorstellen kann und eine Nachrichtenseite, auf der
andere mit ihm Kontakt aufnehmen können.
3. 3. Den Wikipedia-Namensraum zur Organisation der Arbeitsabläufe. Der
Wikipedia-Namensraum enthält Einführungstexte und das SoftwareHandbuch, Stilregeln und Formatkonventionen. Dort entscheidet die Autorengemeinschaft, welche Artikel gelöscht werden, kürt nach einem Begutachtungsprozess besonders gute Beiträge zu exzellenten Artikeln, die
auf der Hauptseite vorgestellt werden, und wählt Administratoren, die
erweiterte Software-Funktionen erhalten.
Anhang
viii
Der Prozess der Entscheidungsfindung
Die Einflussstruktur der Wikipedia ist komplex und kann in der Regel erst nach längerer aktiver
Teilnahme erschlossen werden. Sie vereint Züge von Anarchie, Meritokratie, Demokratie, Aristokratie und Technokratie. Der anarchische Charakter folgt aus dem Wiki-Prinzip, nachdem jeder, auch anonym, Seiten ändern kann. Angemeldete Teilnehmer können sich mit ihren Beiträgen in der Community einen Ruf und Vertrauen erwerben. Neben der Ueberzeugungskraft ihrer
Argumente bemisst sich auch der Einfluss, den Teilnehmer auf laufende Diskussionen haben.
Besonders engagierte Teilnehmer werden von der Autorengemeinschaft zu Administratoren bestimmt.
Bei Entscheidungen über Regeln wird in der Wikipedia traditionell versucht, einen Konsens zu
finden. Weil ein echter Konsens bei der Vielzahl der Mitarbeiter kaum möglich ist, müssen solche Regeln von einer grossen qualifizierten Mehrheit beschlossen werden. Die Entwicklung der
Software, etwa den Einbau neuer Features, bestimmt das von der Community unabhängige Team
der Programmierer, dass sich aber nach den Wünschen der Nutzer orientiert.
Den grössten persönlichen Einfluss hat der Gründer Jimmy Wales, der in seiner Rolle als "Benevolent dictator" lange Zeit Konflikte in der Community als oberste Autorität schlichtete.
Einen Teil seiner Aufgaben übertrug er Anfang 2004 in der englischen Wikipedia an ein von den
Teilnehmern gewähltes "Arbitration commitee". Diesem Schiedsgericht vergleichbare Institutionen existieren in mehreren anderen Sprachversionen.
Die Oberhoheit über Wikipedia hat schliesslich die Wikimedia-Foundation als Betreiberorganisation und Finanzier. Obwohl anfangs nicht geplant, entwickelte sich Wikipedia zu einem mehrsprachigen Unternehmen. Sobald sich genug Interessierte finden, wird für eine Sprache ein Wiki
angelegt. Ueber die Grenzziehung zwischen Sprache und Dialekt entstehen in der Community
oft heftige Kontroversen. Ausgestorbene sowie Plansprachen sind grundsätzlich zulässig.
Technik
Ab Juli 2002 benutzte die Wikipedia einen Linux-Server mit der Software Apache, PHP und der
Datenbank MySQL Diese erhielt später den Namen MediaWiki. Waren es im Dezember 2003
noch drei Server sind zum Betrieb der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekten im Mai 2005
mittlerweile über 250 Server in Florida, Amsterdam und Seoul im Einsatz. Regelmässig kommt
es zu Kapazitätsengpässen, die dazu führen, dass Seiten nur sehr langsam oder gar nicht geladen
werden. In der Folge boten mehrere Unternehmen und Organisationen der Wikimedia Foundation ihre Unterstützung an. Im April 2005 erklärte sich der Suchmaschinenbetreiber Yahoo bereit,
23 Server in seinem Rechenzentrum in Asien für den Betrieb der Wikipedia abzustellen
Inhalt
In einem als Hypertext organisierten Inhalt wandelt die Software in eckige Klammern gesetzte
Begriffen automatisch in einen Link auf den betreffenden Artikel um. Existiert dieser noch nicht,
erscheint der Link in rot und beim Anklicken öffnet sich ein Eingabefeld, in dem der Leser einen
neuen Artikel verfassen kann. Diese einfache Option sorgte dafür, dass die Artikel der Wikipedia
wesentlich dichter miteinander vernetzt sind als die der herkömmlichen digitalen Enzyklopädien.
Kritik und Probleme
Der am häufigste angeführte Kritikpunkt an der Wikipedia ist, dass jeder Internetnutzer Artikel
verändern kann. Während herkömmliche Enzyklopädien mit bezahlten Autoren und redaktioneller Kontrolle für die Einhaltung von Qualitätsstandards bürgen können, bietet Wikipedia keine
Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit ihrer Artikel.
Zum Beispiel wurde ein Hoax (Scherz)-Eintrag in einer Biographie eines amerikanischen Jornalisten entdeckt.
Die Betreiber der Wikipedia stellen sich auf den Standpunkt, dass aufgrund der Einfachheit, Änderungen vorzunehmen, die Hemmschwelle sinkt, Fehler zu korrigieren. Nach ihrer Ansicht reifen die Artikel, da Fehler nach einiger Zeit gefunden und behoben werden.
Anhang
ix
Anders als in herkömmlichen Enzyklopädien sagen Länge und Umfang eines Artikels in Wikipedia nichts über seine Bedeutung aus, d.h. es kann vorkommen, dass ein Artikel zu einem zentralen Begriff sehr kurz gefasst ist, ein Bericht zu einem unwichtigeren Thema breit abgehandelt
wird. Durch die Fähigkeit der Software, zu jedem Artikel dessen Versionsgeschichte aufzurufen
und Querverweisen zu folgen, können Leser und Autoren den Werdegang eines Artikels verfolgen und sich damit ein umfassenderes Bild machen. Ebenso kann zu jedem Artikel eine Diskussionsseite abgerufen werden, die nicht in den Artikeltext gehörende Anmerkungen enthält.
Die Annahme der Betreiber von Wikipedia ist, dass Leser das Gelesene hinterfragen und diese
Angebote annehmen. Es bestehen auch die Gefahren der Beeinflussung bestimmter, insbesondere politischer, religiöser und weltanschaulicher Artikelinhalte in eine bestimmte Richtung sowie
die der Urheberrechtsverletzung.
Da darum Artikel zu umstrittenen Themen wie z. B. Sekten oder obskuren esoterischen Theorien
oft nicht dem Neutralitätsgrundsatz entsprechen, ist es Administratoren möglich, diese vorübergehend für Bearbeitungen zu sperren.
Beispielsweise wurde 2005 in Deutschland beziehungsweise im Januar 2006 in den USA bekannt, dass Schönfärbungen oder gezielte Herabsetzungen der beschriebenen Politiker in Politkerbiographien vorgenommen worden waren.
Dieser Vorfall führte in den USA zur zeitweiligen Schreibsperrung von IP-Adressen aus dem
Kongress sowie zur Entlassung eines verantwortlichen Kongressangestellten. Ergibt sich ein
Verdacht auf eine Urheberrechtsverletzung, so prüfen aktive Nutzer neue Artikel darauf, ob sie
von anderen Websites kopiert wurden. Wenn sich der Verdacht bestätigt, werden diese von den
Administratoren nach einer Einspruchsfrist gelöscht.
Der grösste bekannte Fall dazu wurde 2005 von Mitarbeitern der deutschsprachigen Wikipedia
entdeckt, wo ein anonymer Autor über zwei Jahre hinweg Beiträge aus Büchern kopiert hatte.
Es gibt auch einige Beispiele dafür, dass Beiträge ohne Quellenangaben aus Wikipedia kopiert
und in fremde Webseiten eingearbeitet werden.
Es hat sich gezeigt, dass die GNU-Lizenz für freie Dokumentation, unter der die WikipediaInhalte stehen, für die Wiki-basierte Erstellung einer freien Enzyklopädie nur bedingt taugt. Die
Lizenz wurde ursprünglich für freie EDV-Dokumentationen entwickelt; bei derlei Dokumenten
ist in der Regel die Anzahl der Textrevisionen und der beteiligten Autoren überschaubar.
In der Wikipedia hingegen erfahren Artikel zu populären oder kontroversen Themen permanent
Änderungen, an denen mitunter eine grosse Schar von Autoren beteiligt ist. Darüber hinaus sind
Artikelverschmelzungen und -aufspaltungen, Übersetzungen aus anderssprachigen Wikipediaversionen sowie anonyme Textspenden aus unklaren Quellen an der Tagesordnung. Der komplexe Entstehungsprozess vieler Artikel lässt sich oft nur mühsam rekonstruieren. Einzelheiten der
Lizenzbedingungen, wie die Bereitstellung der vollständigen Versionsgeschichte, u.U. auch die
Eruierung von Hauptautoren, ferner die Pflicht zur vollständigen Wiedergabe des Lizenztextes,
erschweren die lizenzkonforme Weiternutzung von Wikipedia-Artikeln. Wikipedia wurde trotz
seiner proklamierten Neutralität bereits mehrmals Ziel einer Zensur in China. WikipediaGründer Jimmy Wales widersetzte sich im September 2006 einer Zensurierung von politischen
Einträgen im Gegensatz zu Unternehmen wie Google, Microsoft und Yahoo. Er begründete dies
damit, dass Zensur der Philosophie von Wikipedia widerspreche.
„Wir stehen für die Freiheit von Information und wenn wir einen Kompromiss eingehen würden,
würde das ein falsches Signal setzen, nämlich dass es niemanden mehr gibt, der sagt ‚Ich gebe
nicht auf‘. Ich würde mir wünschen, dass auch Google diesen Standpunkt teilt.“
Wikipedia im Vergleich zu anderen Enzyklopädien
Es existieren zwei Vergleiche der deutschsprachigen Wikipedia. Der erste Vergleich wurde mit
Microsoft Encarta Professional und Brockhaus multimedial Premium gemacht und ist in der
Computer- Fachzeitschrift "c't" erschienen. Wikipedia erzielte dort im Inhaltstest die höchste
durchschnittliche Gesamtpunktzahl, in der Kategorie Multimedia schnitt die freie Enzyklopädie
Anhang
x
dagegen schlecht ab, Der zweite in der Wochenzeitung "Die Zeit" erschienene digitale Lexikavergleich führte etwa zu ähnlichen Ergebnissen. Beide Tests basierten auf einer kleinen Stichprobe von insgesamt 60 bis 70 Artikeln aus verschiedenen Themengebieten. Im Dezember 2005
veröffentlichte die Zeitschrift Nature einen Vergleich der englischen Wikipedia mit der Encyclopaedia Britannica. Dazu hatten sie 50 Experten gebeten, je einen Artikel aus beiden Werken aus
ihrem Fachgebiet ausschliesslich auf Fehler zu prüfen. Mit durchschnittlich vier Fehlern pro Artikel lag die Wikipedia nur knapp hinter der Britannica, in der im Durchschnitt drei Fehler gefunden wurden.
Verbreitung der Wikipedia-Inhalte und andere Projekte
Zahlreiche Websites nahmen das Angebot der freien Lizenz wahr. Ab Ende September 2006
stellte der Medien-Grosshandel libri die 400.000 Einträge vom Stand Mai 2006 zum kostenlosen
Download für Handy, PDA , E-Book im Mobipocket-Format, plattformunabhängig auf Palm und
Smartphone bereit. Es wurde auch ein deutschsprachiger WikiReader zusammengestellt. Im
Herbst 2004 veröffentlichte der Berliner Verlag Directmedia Publishing in Zusammenarbeit mit
der Wikipedia-Community eine CD-Version der Wikipedia, im Frühjahr 2005 folgte eine DVDAusgabe, die beide auch frei im Netz zum Download bereitgestellt wurden. Lektorierte Sammlungen von Wikipedia-Texten veröffentlichte in den Jahren 2005 und 2006 die Zenodot Verlagsgesellschaft als Taschenbuchreihe WikiPress. Ein wichtiger Ableger ist Wiktionary, ein Wörterbuch auf Basis des Wiki-Konzeptes. Im Juli 2003 wurde mit dem Ziel, freie Lehrbücher zu
erstellen, Wikibooks begonnen. Wikiquote sammelt Zitate und Wikisource ist eine Sammlung
freier Originalquellen. Seit September 2004 gibt es mit den Wikimedia Commons eine zentrale
Datenbank, die Bilder und andere Medien für alle Wikimedia-Projekte gemeinsam zugänglich
macht. Ein weiteres Schwesterprojekt, Wikinews , das sich dem Aufbau einer freien Nachrichtenquelle widmet, wurde Anfang November 2004 ins Leben gerufen. Seit August 2006 läuft die
Testphase von Wikiversity , einer Studien- und Forschungsplattform auf Wikibasis.
Finanzierung
Die Finanzierung der technischen Infrastruktur und der übertragenen Datenvolumen sowie die
Miete für Rechenzentren, Domainregistrierung, die Förderung von spezifischen SoftwareEntwicklungsaufgaben und gelegentlich auch von Reisekosten erfolgt vollständig durch Spenden.
Anhang
xi
Web 2.0 Unterrichtsprojekt WIKI (René Moser)
Stufe /
Sek. I, II
Schuljahr:
7. Klasse
Fach:
Geografie
Zeitaufwand /
Anzahl Lektionen:
6-8 Lektionen
Verwendete
Browser, Word
Medien (Programme, Dateien, Web …):
Voraussetzung / ICT-Grundklagen
Kenntnisse
Länder der EU im „Schulhaus – Wiki“
Ziele des Projekts
fachlich: Die Lernenden kennen das länderkundliche Schema und können es für
ein Land der EU dank der Hilfe von Medien ausfüllen.
sozial:
Informatives Lernen fördern durch arbeiten im 2er-Team.
ICT:
Jedes Team kann einen Artikel ins Wiki stellen und in auch wieder umschreiben.
Bezug zum Lehrplan
•
•
•
Länder der Europäischen Union im Bezug auf das länderkundliche Schema
kennen lernen,
geografisches Orientierungswissen aufbauen,
Informationen aufnehmen, daraus einen Artikel verfassen
Durchführung, Ablauf der Lektionen (kurzer Überblick)
Länder der Europäischen Union aus dem Wissen der Lernenden zusammentragen, an WT notieren.
Leeres länderkundliches Schema auf HP legen und mit der Klasse besprechen.
Die Seite http://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Europa aufsuchen und „Belgien“ als
Beispiel aufrufen.
Gemeinsames ausfüllen des Schemas (beispielhaft). Achte darauf, dass der Text
selber formuliert wird. Jeder Abschnitt darf höchstens 200 Zeichen beinhalten
(Kontrolle im Word).
Grundlegende Richtlinien beim Schreiben im Wiki besprechen und mit „Belgien“
aufzeigen http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe:Tutorial/1
2-er Teams bilden und Länderauswahl angehen.
Die Lernenden arbeiten zu zweit an einem Land und formulieren den Artikel im
Word.
Sie achten auf eine präzise Sprache, fehlerarme Texte und berücksichtigen die
Richtlinien!
Einführung ins Wiki:
Die Anmeldung mit den Lernenden zusammen angehen. Die Lernenden wählen
einen „Nickname“ (mindestens sechs Zeichen, ohne Sonderzeichen, damit er später auch für andere Dienste im Internet gebraucht werden kann!)
Mittels „vorzeigen – nachmachen“ kopiert die LP die ersten drei Teile des Artikels
„Belgien“ ins „Schulhaus – Wiki“. Diesen Artikel speichern, in der Vorschau betrachten und ein erstes Mal veröffentlichen. Den Artikel erneut aufrufen, bearbeiten und den restlichen Teil des Dokumentes hinein kopieren.
Anhang
xii
Erste, einfache Formatierungen im Wiki besprechen und ausführen:
Titel markieren und Aufzählungszeichen einfügen.
Die Lernenden lesen gegenseitig die Artikel und verbessern wo nötig den Text.
Reflexion (gemachte Erfahrungen, gewonnene Erkenntnisse)
Erwachsenenbildung
Übertragbar in eine Weiterbildungssequenz mit Lehrpersonen
Nicht geeignet für die Kursarbeit
Begründung:
Bemerkungen:
Der Aufbau der Lektionseinheit sollte gleich bleiben, demgegenüber können die
Inhalte variieren.
Aufbau:
• Klar Struktur vorgeben (z.B. Raster)
• Arbeiten im Word angehen (Rechtschreibeprüfung nützen)
• Artikel ins Wiki kopieren
• Im Wiki formatieren und veröffentlichen
• Gegenseitig Korrekturlesen und Verbessern
• Verknüpfungen herstellen
Beilagen (im Anhang):
•
•
Länderkundliches Schema
Richtlinien für das Schreiben im Wiki
Anhang
Länderkundliches Schema
Lage, Gestalt und Grösse
Klima
Vegetation und Tierwelt
Bevölkerung, Sprache und Religion
Geschichte
Politik / Staatssystem
Wirtschaft
Kultur
xiii
Anhang
xiv
Grundlegende Richtlinien für das Schreiben im Wiki
Bevor du mit dem Schreiben loslegst, hier die wichtigsten
Grundsätze und Richtlinien, die du dir zu Herzen nehmen
solltest:
1. Beachte das Urheberrecht – Texte von fremden Webseiten
und urheberrechtlich geschützten Seiten zu kopieren ist
absolut tabu.
2. Quellenangaben – Beziehe dich nur auf zuverlässige
Quellen und gib diese an, damit die Informationen auch
überprüft werden können.
3. Neutraler Standpunkt – Schreibe aus neutraler Sichtweise.
4. Gute Artikel schreiben – Schreibe sachlich, verständlich, grammatikalisch richtig und in ganzen Sätzen.
5. Wikipedia ist ausschliesslich eine Enzyklopädie – Wikipedia ist kein Diskussionsforum, kein Wörterbuch, keine
Werbeplattform und kein Ort zur Selbstdarstellung.
6. Freundlichkeit – Sei freundlich, höflich und offen anderen Benutzern gegenüber.
Deine ersten Schritte machst du am besten auf der
Spielwiese. Diese Seite wurde extra zum Ausprobieren und
Testen ins Leben gerufen. Dort darf nach Herzenslust geändert und herumprobiert werden.
Nachzulesen auf http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe:Tutorial/1
Anhang
xv
Web 2.0 Unterrichtsprojekt PODCAST (Hanspeter Erni)
Stufe / Schuljahr:
Fach:
Sek I / 9. SJ
Deutsch
Verwendete
Medien (Programme, Dateien, Web …):
Audioeditor: Audacity
Web (SchülerInnen):
http://podcast.faustballverlag.c
h/
Web (Studierende):
http://podcast.phz.ch/
Zeitaufwand / Anzahl
Lektionen:
10
Voraussetzung / Grundkenntnisse Web (BedieKenntnisse
nung Browser)
Grundkenntnisse PC (Datenhaltung)
Titel „Nacht auf dem Galgenberg“, Podcast und Lyrik
Ziele des Projekts
fachlich: Die Lernenden können lyrische Texte als Hörbeiträge gestalten
sozial:
Gemeinsam ein Projekt planen und durchführen
Als Klasse ein Multimediaprojekt zu einem Thema umsetzen
Helfen und sich Helfen lassen (ICT-Fertigkeiten)
ICT:
Die Lernenden können Medien als Werkzeuge für die Erstellung und Präsentation eines Audioprojektes anwenden und nutzen.
Bezug zum Lehrplan
Lehrplan 1. Klasse Gymnasium Deutsch
Poetische Grundbegriffe kennen und anwenden
Sprechen – korrekte Aussprache – Zusammengang zwischen Wort und Tonfall
Medienkonsum - Medienkritik
Lehrplanergänzungen ICT:
Funktion und Arbeitsweise von ICT-Geräten und Geräten mit integrierter Steuerung
Datenaustausch, Datenformate
Medien als Werkzeug (Audio)
Nutzen, Gefahren und Verantwortung (Informationen im Web veröffentlichen)
Durchführung, Ablauf der Lektionen (kurzer Überblick)
o Einführung in Thema „Nacht auf dem Galgenberg“, Textbüchlein (Zusammenstellung von Gedichten von Arno Holz, Christian Morgenstern, Wilhelm Busch und
Franz Hohler)
Sprechen und Aussprache
1h
o Aufgabe 1: Teamarbeit „Musikcollage“
Umgang mit dem Audioeditor Audacity
1h
o Aufgabe 2
Teamarbeit: Lyrik
Vertonung eines Gedichtes nach Wahl (Textbüchlein)
Vertiefung der Fertigkeiten
2h
o Aufgabe 3
Anhang
xvi
Partnerarbeit (1 Schüler/1 Schülerin): Radiosendung
Das Thema „Nacht auf dem Galgenberg“ als Radiosendung umsetzen.
Erstellen eines Drehbuches. Aufnehmen von O-Tönen. Einspielen von bereits existierenden Hörbeiträgen (siehe Aufgabe 2).
6h
o Zusatzaufgabe
Einzelarbeit / Partnerarbeit: Sprechtheater
Verwendet für das Sprechtheater die Textvorlage von Arno Hotz „Schwerer Alpdruck“ und erstellt eine reine Toncollage.
Reflexion (gemachte Erfahrungen, gewonnene Erkenntnisse)
Die Unterrichtseinheit wurde sowohl mit SchülerInnen der Sek I, als auch mit Studierenden der PHZ Luzern durchgeführt. Lyrik als bisher eher „trockenes“ Thema konnte neu
erlebt werden. Lernende, die Mühe haben, sich mündlich zu äussern, oder mündlich am
Unterricht teilzuhaben (Präsenzunterricht, vor der Klasse sprechen) haben mit diesen Hörbeiträgen eine zusätzliche Möglichkeit, sich selber und ihre Stimme zu hören und so Mut
zur Mündlichkeit zu fassen.
Erwachsenenbildung
Übertragbar in eine Weiterbildungssequenz mit Lehrpersonen
Nicht geeignet für die Kursarbeit
Begründung:
Die gleiche Sequenz wurde innerhalb der Grundausbildung von Lehrpersonen anlässlich
der Speziaislierungswoche ICT durchgeführt. Die Lerneinheit wurde exemplarisch selber
erlebt und didaktisch / methodisch besprochen. Sie gab Anlass zu weiterführenden …
Bemerkungen:
Die Unterrichtseinheit kann beliebig auf andere Themenbereiche angepasst werden. Es ist
jedoch wichtig, dass Lernende die neuen Möglichkeiten im „Sandkasten-Verfahren“ lernen
können. In diesem Sinne empfehlen wir den Aufbau analog der getroffenen Postenarbeit
(Einstiegsposten und Zusatzposten).
Der Zusatzposten eröffnet „schnellen“ Lernenden eine zusätzliche Vertiefung. Diese kann
mit einer komplexeren Aufgabenstellung erweitert werden.
Beilagen:
-
Aufgabenblätter
Die Textzusammenstellung kann per Mail an [email protected] angefordert
werden.
Anhang
xvii
Podcast
Aufgabe 1
Einzelarbeit: Musikcollage
Du bist dein eigener DJ. Stelle dein Können unter Beweis, in dem du ein Demotape kreierst
Das Demotape darf maximal 3-4 Minuten dauern.
Verwende dazu ein frei gewähltes Musikstücke.
ƒ Tonsteuerung (laut-leise, rechts-links), Effekte
Veröffentliche deinen Podcast.
Ziel
Wir können mit Audacity umgehen (Fertigkeiten).
Wir kennen die Abläufe mit Audacity (Kenntnisse Workflow).
Wir können ein Projekt exportieren (MP3, WAV).
Wir können einen Podcast veröffentlichen.
Lehrplanbezug35
Bereich
Mögliche Inhalte
Treffpunkte Ende 9. Klasse
Funktion und Arbeitsweise
von ICT-Geräten und Geräten mit integrierter Steuerung
ICT-Geräte
Kennt ICT-Geräte, deren Einsatzmöglichkeiten
und Grenzen, deren Vor- und Nachteile
Kennt den Unterschied zwischen analog und
digital
Kennt die Bestandteile eines IT-Systems, deren
Funktion und Anwendung
Datenaustausch, Datensicherung
Formate
Austauschformate
Textformate
Bildformate
Audioformate
Videoformate
Speichern, Backup
Graphik, Video, Audio
Medien als Werkzeug
Nutzen, Gefahren und
Verantwortung
Analoge und digitale Geräte
Grundbestandteile eines IT-Systems (Zentraleinheit, Arbeitsspeicher, Speichermedien, Peripheriegeräte, Hardware, Software)
Persönliches Sozialverhalten und Zeitbudget
Persönliches Freizeit- und Konsumverhalten
bezüglich Medien und ICT
35
Medienbildung: Ergänzungen zum Lehrplan des Kantons Luzern
Kennt bestimmte Formate
z.B. pdf, xml
z.B. txt, doc
z.B. tiff, jpg, gif, png, bmp, psd, raw, svg
z.B. wav, mp3, ogg, midi
z.B. avi, mpeg1-4, mov, vob
Kann Daten strukturiert ablegen und sichern
Hat in mindestens zwei der genannten Anwendungsbereichen eine (Projekt-) Arbeit für die
eigenen Bedürfnisse gestaltet und präsentiert
Kann Grafiken, Bild und Ton in Dokumente
einbinden
Kann mögliche Auswirkungen der Medien auf
das eigene Sozialverhalten reflektieren und
Abhängigkeiten erkennen
Kann das eigene Verhalten im globalen Netz
reflektieren und die persönliche Mitverantwortung erkennen
Kann sein Konsumverhalten kritisch hinterfragen
und das eigene Rollenverhalten erkennen
Anhang
xviii
Aufgabe 2
Teamarbeit für die Rohaufnahmen: Lyrik
Vertonung eines Gedichts nach Wahl (Podcast_Nacht auf dem Galgenberg.doc).
Verwendet dazu Stimmaufnahmen (Mikrophon oder Minidisk), Geräusche und Musik.
Veröffentlicht euren Podcast.
Ziel
Wir können mit Mikrophon, PC/Notebook und Audacity umgehen (Fertigkeiten).
Wir können Töne aufnehmen und digitalisieren
Wir können einen Podcast veröffentlichen.
Lehrplanbezug
Bereich
Mögliche Inhalte
Treffpunkte Ende 9. Klasse
Funktion und Arbeitsweise
von ICT-Geräten und Geräten mit integrierter Steuerung
ICT-Geräte
Kennt ICT-Geräte, deren Einsatzmöglichkeiten
und Grenzen, deren Vor- und Nachteile
Kennt den Unterschied zwischen analog und
digital
Kennt die Bestandteile eines IT-Systems, deren
Funktion und Anwendung
Datenaustausch, Datensicherung
Formate
Austauschformate
Textformate
Bildformate
Audioformate
Videoformate
Speichern, Backup
Graphik, Video, Audio
Medien als Werkzeug
Nutzen, Gefahren und
Verantwortung
Analoge und digitale Geräte
Grundbestandteile eines IT-Systems (Zentraleinheit, Arbeitsspeicher, Speichermedien, Peripheriegeräte, Hardware, Software)
Persönliches Sozialverhalten und Zeitbudget
Persönliches Freizeit- und Konsumverhalten
bezüglich Medien und ICT
Kennt bestimmte Formate
z.B. pdf, xml
z.B. txt, doc
z.B. tiff, jpg, gif, png, bmp, psd, raw, svg
z.B. wav, mp3, ogg, midi
z.B. avi, mpeg1-4, mov, vob
Kann Daten strukturiert ablegen und sichern
Hat in mindestens zwei der genannten Anwendungsbereichen eine (Projekt-) Arbeit für die
eigenen Bedürfnisse gestaltet und präsentiert
Kann Grafiken, Bild und Ton in Dokumente
einbinden
Kann mögliche Auswirkungen der Medien auf
das eigene Sozialverhalten reflektieren und
Abhängigkeiten erkennen
Kann das eigene Verhalten im globalen Netz
reflektieren und die persönliche Mitverantwortung erkennen
Kann sein Konsumverhalten kritisch hinterfragen
und das eigene Rollenverhalten erkennen
Anhang
xix
Aufgabe 3
Einzelarbeit / Partnerarbeit: Sprechtheater
Verwendet für das Sprechtheater die Textvorlage von Arno Hotz „Schwerer Alpdruck“ und erstellt eine reine Toncollage.
Erlaubt sind nur eigenen Stimmen.
Erstellt ein Drehbuch.
Ziel
Wir können ein Projekt planen und umsetzen.
Wir können einen Podcast veröffentlichen.
Lehrplanbezug
Bereich
Mögliche Inhalte
Treffpunkte Ende 9. Klasse
Funktion und Arbeitsweise
von ICT-Geräten und Geräten mit integrierter Steuerung
ICT-Geräte
Kennt ICT-Geräte, deren Einsatzmöglichkeiten
und Grenzen, deren Vor- und Nachteile
Kennt den Unterschied zwischen analog und
digital
Kennt die Bestandteile eines IT-Systems, deren
Funktion und Anwendung
Datenaustausch, Datensicherung
Formate
Austauschformate
Textformate
Bildformate
Audioformate
Videoformate
Speichern, Backup
Graphik, Video, Audio
Medien als Werkzeug
Nutzen, Gefahren und
Verantwortung
Analoge und digitale Geräte
Grundbestandteile eines IT-Systems (Zentraleinheit, Arbeitsspeicher, Speichermedien, Peripheriegeräte, Hardware, Software)
Persönliches Sozialverhalten und Zeitbudget
Persönliches Freizeit- und Konsumverhalten
bezüglich Medien und ICT
Kennt bestimmte Formate
z.B. pdf, xml
z.B. txt, doc
z.B. tiff, jpg, gif, png, bmp, psd, raw, svg
z.B. wav, mp3, ogg, midi
z.B. avi, mpeg1-4, mov, vob
Kann Daten strukturiert ablegen und sichern
Hat in mindestens zwei der genannten Anwendungsbereichen eine (Projekt-) Arbeit für die
eigenen Bedürfnisse gestaltet und präsentiert
Kann Grafiken, Bild und Ton in Dokumente
einbinden
Kann mögliche Auswirkungen der Medien auf
das eigene Sozialverhalten reflektieren und
Abhängigkeiten erkennen
Kann das eigene Verhalten im globalen Netz
reflektieren und die persönliche Mitverantwortung erkennen
Kann sein Konsumverhalten kritisch hinterfragen
und das eigene Rollenverhalten erkennen
Anhang
xx
Aufgabe 4
Partnerarbeit (1 Schüler/1 Schülerin): Radiosendung
Setzt das Thema „Nacht auf dem Galgenberg“ als Radiosendung um. Verwendet dazu die Beispiellösungen der Aufgabe 2. Geht „auf die Strasse“ und holt euch Töne, Geräusche, Statements,
Kommentare etc..
Erstellt ein Drehbuch.
Veröffentlicht euren Podcast.
Ihr habt einen Halbtag für diese Aufgabe zur Verfügung.
Ziel
Wir können ein Projekt planen und umsetzen.
Wir können einen Podcast veröffentlichen.
Lehrplanbezug
Bereich
Mögliche Inhalte
Treffpunkte Ende 9. Klasse
Funktion und Arbeitsweise
von ICT-Geräten und Geräten mit integrierter Steuerung
ICT-Geräte
Kennt ICT-Geräte, deren Einsatzmöglichkeiten
und Grenzen, deren Vor- und Nachteile
Kennt den Unterschied zwischen analog und
digital
Kennt die Bestandteile eines IT-Systems, deren
Funktion und Anwendung
Datenaustausch, Datensicherung
Formate
Austauschformate
Textformate
Bildformate
Audioformate
Videoformate
Speichern, Backup
Graphik, Video, Audio
Medien als Werkzeug
Nutzen, Gefahren und
Verantwortung
Analoge und digitale Geräte
Grundbestandteile eines IT-Systems (Zentraleinheit, Arbeitsspeicher, Speichermedien, Peripheriegeräte, Hardware, Software)
Persönliches Sozialverhalten und Zeitbudget
Persönliches Freizeit- und Konsumverhalten
bezüglich Medien und ICT
Kennt bestimmte Formate
z.B. pdf, xml
z.B. txt, doc
z.B. tiff, jpg, gif, png, bmp, psd, raw, svg
z.B. wav, mp3, ogg, midi
z.B. avi, mpeg1-4, mov, vob
Kann Daten strukturiert ablegen und sichern
Hat in mindestens zwei der genannten Anwendungsbereichen eine (Projekt-) Arbeit für die
eigenen Bedürfnisse gestaltet und präsentiert
Kann Grafiken, Bild und Ton in Dokumente
einbinden
Kann mögliche Auswirkungen der Medien auf
das eigene Sozialverhalten reflektieren und
Abhängigkeiten erkennen
Kann das eigene Verhalten im globalen Netz
reflektieren und die persönliche Mitverantwortung erkennen
Kann sein Konsumverhalten kritisch hinterfragen
und das eigene Rollenverhalten erkennen
Anhang
xxi
Web 2.0 Unterrichtsprojekt Social Bookmarking 1 (Olivier Wüest)
Stufe / Schuljahr:
Fach:
Sek I / 7. – 9. SJ
diverse Fächer
Verwendete
Medien (Programme, Dateien, Web):
Webbrowser
Zeitaufwand / Anzahl
Lektionen:
3 – 4 Lektionen
Voraussetzung / Grundkenntnisse Web (BedieKenntnisse
nung Browser)
Web:
www.mister-wong.de
Registration und Grundfunktionen eines Social Bookmarking-Tools
(anhand von mister-wong.de)
Ziele des Projekts
fachlich: Die Lernenden können sich auf der Plattform www.mister-wong.de registrieren
und kennen die Funktionen, welche dieses Social Bookmarking–Tool bietet.
sozial:
Helfen und sich Helfen lassen (ICT-Fertigkeiten)
ICT:
Social Bookmarking als Alternative für die Informationsbeschaffung kennenlernen.
Bezug zum Lehrplan
Lehrplan Deutsch. 7. – 9. Schuljahr
Medien: Die einzelnen Medien kennenlernen
Lehrplan Lebenskunde. 7. – 9. Schuljahr
Miteinander reden und arbeiten
Lehrplanergänzungen ICT:
Kompetenzbereich Anwenden: Computer als Werkzeug für die Informationsbeschaffung
Kompetenzbereich Auseinander setzen: Nutzen und Gefahren der ICT erkennen und daraus persönliche Schlüsse ziehen (sicheres Passwort erstellen, geheim halten, Anonymität
im Falle des Usernamens gewährleisten)
Durchführung, Ablauf der Lektionen (kurzer Überblick)
o Lernende verschaffen sich einen Überblick anhand des Links „Was kann, hat und
macht Mister Wong“ Æ http://www.mister-wong.de/register/
o Lernende registrieren sich auf http://www.mister-wong.de/register/
o Auf der Website http://www.mister-wong.de/help/ finden die Lernenden eine Hilfestellung. Die einzelnen Themen (Bookmarks, Werkzeuge, Gruppen, Buddys, Tags,
Suche und (allenfalls) Stuff werden klasseninternen Gruppen (3er / 4er Gruppen)
übertragen.
o Die definierten Gruppen setzen sich zusammen und bereiten ihren Bereich so vor,
dass diese als Experten zu ihrem „Kernthema“ angefragt werden können (Leseverständnis).
o Die Lernenden arbeiten sich nun Schritt für Schritt in der Gruppe durch die einzelnen Themen durch, besprechen sich und experimentieren.
o Die (bezeichneten) Expertengruppen können bei Schwierigkeiten angefragt werden.
o Am Schluss sollen die Lernenden angeregt werden, die FAQ (Begriff erklären) zu
begutachten. Es besteht allenfalls die Möglichkeit in einer Selbstevaluation die einzelnen FAQ – Fragen in ein Dokument zu kopieren und nach folgendem Schema zu
beurteilen:
… Weiss ich nicht
… Weiss ich
… Kann ich anderen erklären
Diese (freiwillig / zeitabhängige) Aufgabe kann dazu führen, dass die Lernenen evtl.
angespornt werden, mehr über dieses Tool zu erfahren. Anreiz ungewusste FAQ be-
Anhang
xxii
antworten zu wollen, kann bei Lernenden vorhanden sein.
o Klassendiskussion unter dem Aspekt: Welches sind die Vorteile von Social Bookmarking? Wie kann dies in der Schule eingesetzt werden?
Reflexion (gemachte Erfahrungen, gewonnene Erkenntnisse)
noch nicht durchgeführt.
Erwachsenenbildung
Übertragbar in eine Weiterbildungssequenz mit Lehrpersonen
Nicht geeignet für die Kursarbeit
Begründung:
Die Einführung in Social Bookmarking für Lehrpersonen ist insofern begründet, dass
Lehrpersonen ICT vor allem für die eigene Unterrichtsvorbereitung nutzen und diese Möglichkeit als Ergänzung zu ihren bestehenden Recherchekompetenzen betrachten können.
Bemerkungen:
Für diese Unterrichtseinheit kann allenfalls ein Suchthema vorgegeben werden. Da es in einem
ersten Schritt um die „technischen Fertigkeiten“ geht, scheint mir dies nicht optimal. Es sollen
nicht inhaltliche sondern funktionale Kompetenzen vermittelt werden und die Lust am Experimentieren könnte unter zu strikten Vorgaben vermindert werden.
Beilagen:
-
36
Plakate für die Expertengruppen (pdf)36
Selbsteinschätzung – Wie gut kennst du Mister Wong? (pdf)
Soziale Lesezeichen im Unterricht (pdf) im Sinne eines Kommentars für die Lehrpersonen.
(pdf)
Die Plakate sind in dieser Arbeit nicht beigelegt worden.
Anhang
xxiii
Soziale Lesezeichen im Unterricht
Soziale Lesezeichen (oder social bookmarks) können hilfreich sein, um E-Learning zu unterstützen. Sie können als ein erster Schritt dorthin benutzt werden, oder als einzelner Teil einer virtuellen Lernumgebung.
Wer Schüler oder Studenten auf kürzlich gefundene Internetseiten aufmerksam machen möchte,
wird mit social bookmarks das richtige Werkzeug bekommen.
Vorgehensweise
Stellen wir uns vor, Sie hätten noch nie vorher social bookmarks benutzt. Registrieren Sie sich
bei irgendeinem Anbieter (lesen Sie hier, um eine Auswahl zu treffen), um zu testen. Spielen Sie
herum, und schauen Sie sich dabei um. Denken Sie an die Kategorien und / oder Tags, die für
Ihren Unterricht wichtig sind. Sie werden ein RSS-Symbol sehen (zumeist unten auf der Seite).
Dieses Symbol ist mit einem sogenannten RSS-Feed verknüpft. Dieser RSS-Feed wird dazu benutzt, um über neu hinzugefügte Lesezeichen informiert zu werden.
Schüler oder Studierende können auf Ihre neuen, sozialen Lesezeichen mit Hilfe dieses RSS zu
greifen. mit Hilfe eines Programms (Firefox, Thunderbird, Opera M2 und viele mehr) oder einem Online-Anbieter (z. B. Bloglines). Das Einzige, was Sie weitergeben müssen, ist die Adresse Ihres RSS-Feeds.
Teilnahme durch Kommentare
Die Teilnahme Ihrer Schüler oder Studenten kann aus zwei Aspekten bestehen: a) Ihre Lesezeichen zu kommentieren und / oder b) Lesezeichen beizusteuern. Wenn Sie gerne möchten, dass
Ihre Lesezeichen kommentiert werden, erscheint ein Weblog funktionaler zu sein (siehe unten),
obwohl diese Funktion zumindest bei openBM angeboten wird, oder man wählt einen Annotationsservice, wie z. B. Gibeo oder Wikalong, eine Erweiterung für Firefox.
Teilnahme durch Beisteuern von Lesezeichen
Wenn Sie möchten, dass Ihre Studenten Lesezeichen beitragen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:
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spezifische Tags benutzen
Gruppen bilden
ein eigenes System basteln
Benutzen Sie spezifische Tags (etwa eine enigmatische Buchstabenkombination wie dmkl205)
oder eine Zusammensetzung verschiedener Tags (z. B. literatur, sartre und existenzialismus).
Dies ist eine sehr einfache Lösung, und jeder - also auch die, die nicht zu Ihrer Klasse oder Ihrem Seminar gehören - können dazu beitragen (diese Lösung findet sich bei Rebecca Hedreen).
Viele Anbieter (Spurl mit seinen streams, CiteULike, unalog und igooi) bieten eine Alternative.
In all diesen Fällen sind Sie in der Lage, Gruppen mit gleichen oder ähnlichen Interessen zu
gründen und - falls gewünscht - mit beschränktem Zugang (nur unalog hat keine Zugangsbeschränkung).
Den eigenen Webspace zu benutzen ist eine weiter Möglichkeit, um damit zu arbeiten. Drei Programme können empfohlen werden
-
Scuttle ist ähnlich wie del.icio.us, siehe hier
Sitebar - Version 3.3rc1 bietet endlich RSS-Feeds.
unalog benötigt eine Menge Module, um zu funktionieren - dies ist eine Lösung für Leute mit eigenem
Server.
Anhang
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Funktionen
Social bookmarking kann ein zeitsparendes Werkzeug für Lehrer und Studenten sein.
Es hängt von den Notwendigkeiten Ihres Unterrichts ab. Sagen Sie Ihren Studierenden, sie sollen
die zitieren Quellen kommentieren, evaluieren bzw. bewerten (einer der schwierigsten Lerngegenstände)
-
ihre eigenen Lesezeichen zu einem Thema finden, beitragen und vorstellen
sie für weiterführende Lektüre zu einem Gegenstand benutzen
social bokmarking für Lernen und /oder Studium generell nutzen
lernen, wie Tags gesetzt werden und wie diese Tags benutzt werden können, um Informationen zu
suchen
In einigen Fällen mag es sinnvoller sein, anstelle von sozialen Lesezeichen ein Weblog zu
betreiben, z. B. wenn Sie Kommentare haben möchten. Sie finden mehr Informationen über
Weblogs und Bildung im BildungsBlog: Weblogs for Learning oder an der University of Minnesota: Into the blogosphere.
1. April 2005, 13:50 - Rubrik: E-Learning - Autor: Kossatsch
(aus: http://bildung.twoday.net/stories/603571/, zuletz besucht am 11.6.2007)
Anhang
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Selbsteinschätzung – Wie gut kennst du Mister Wong?
Anmelden, Profil, erste Schritte, etc.
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Wie melde ich mich an?
Die E-Mail zum Freischalten meines Benutzerkontos ist nicht angekommen – was nun?
Wie füge ich neue Lesezeichen aus dem Internet hinzu?
Wie installiere ich die Toolbar für Firefox?
Welche Funktionen hat die Toolbar für den Firefox?
Wie installiere ich die Buttons für den Internet Explorer?
Welche Funktionen haben die Buttons im Internet Explorer?
Wie installiere ich die Erweiterung für das Kontextmenü?
Welche Funktionen hat die Erweiterung für das Kontextmenü?
Wie installiere ich die Bookmarklets?
Welche Funktionen haben die Bookmarklets?
Wie kann ich bei Mister Wong suchen?
Wie kann ich nur in meinen Bookmarks bei Mister Wong suchen?
Wie kann ich nach Bookmarks zu einer bestimmten Site suchen?
Wie kann ich nach bestimmten Tags suchen?
Wie finde ich verwandte Links zu einem Bookmark?
Wie finde ich die am häufigsten gespeicherten Bookmarks bei Mister Wong?
Wie finde ich die am häufigsten gespeicherten Bookmarks zu einem Tag?
Wie kann ich sehen, ob andere Nutzer ein Bookmark ebenfalls abgespeichert haben?
Wie finde ich Experten zu bestimmten Themen?
Kann ich aus meinem Browser heraus bei Mister Wong suchen?
Profil zeigen
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Welche Funktionen hat das Profil?
Wie hinterlege ich private Informationen in meinem Profil?
Wie hinterlege ich ein Profilbild?
Was ist der Wong Letter?
Wie kann ich den Wong Letter abbestellen?
Wie kann ich Links in einem neuen Fenster öffnen?
Import und Export
Wie importiere ich die Lesezeichen aus meinem Browser?
Wie importiere ich die Lesezeichen aus dem Firefox?
Wie importiere ich die Favoriten aus dem Internet Explorer?
Wie importiere ich Lesezeichen aus anderen Browsern?
Weiss ich nicht
Weiss ich
Kann ich erklären
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Wie exportiere ich meine Bookmarks?
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Kann ich ein eigenes Netzwerk an Freunden und Bekannten aufbauen?
Wie kann ich meine Freunde oder Kollegen zu Mister Wong einladen?
Wie kann ich einen anderen Nutzer als Buddy hinzufügen oder entfernen?
Wie kann ich andere Nutzer kontaktieren?
Wie kann ich andere Nutzer über deren Favoritenseite kontaktieren?
Wie kann ich Bookmarks weiterempfehlen?
Wie kann ich anderen Nutzern eine E-Mail schreiben?
Wie kann ich Nachrichten von anderen Nutzern abstellen?
Wie finde ich Gruppen?
Wie richte ich eine Gruppe ein?
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Wie füge ich neue Lesezeichen aus der Sammlung anderer Nutzer hinzu?
Warum sollte ich Schlagwörter hinzufügen (kurz taggen)?
Wie füge ich Schlagwörter hinzu (auch Tags genannt)?
Wie funktioniert das Typeahead-Feature?
Wie ändere und verwalte ich meine Tags?
Wie lösche ich ein Tag?
Wie funktionieren Tag-Bundles?
Wie kann ich Tags effektiv nutzen?
Was sind EasyURLs und wie funktionieren sie?
Wie kann ich viele Lesezeichen auf einmal löschen?
Wie kann ich nur meine privaten Lesezeichen sehen?
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Wie kann ich nur meine öffentlichen Lesezeichen sehen?
Wie kann ich nur meine Lesezeichen ohne Tags sehen?
Warum stehen alle meine Bookmarks auf einmal auf "privat"?
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Freunde und Bekannte
Taggen
Bookmarks verwalten
Grundsätzliches
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Was kostet Mister Wong?
Dauernd gibt es etwas Neues bei Mister Wong. Wie bleibe ich auf dem Laufenden?
In Anlehnung an: http://www.mister-wong.de/help/, zuletzt besucht am 24.5.2007
Weiss ich nicht
Weiss ich
Kann ich erklären
Erklärung
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Erklärung
Hiermit versichern wir, dass wir die vorliegende Arbeit selbständig verfasst und keine anderen
als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt haben, dass alle Stellen der Arbeit, die
wörtlich oder sinngemäss aus anderen Quellen übernommen wurden, als solche kenntlich gemacht worden sind, und dass die Arbeit in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner anderen
Prüfungsbehörde vorgelegt wurde.
Benno Fillipini, Hanspeter Erni, Olivier Wüest, Rene Moser
Luzern, den 14. Juni 2007

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