KÖLLE ALAAF - Karneval In Köln Wussten Sie, dass es in
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KÖLLE ALAAF - Karneval In Köln Wussten Sie, dass es in
© 2008 LINGUAPOLIS - Universiteit Antwerpen KÖLLE ALAAF - Karneval In Köln Wussten Sie, dass es in Deutschland FÜNF Jahreszeiten gibt? Nein? Neben Frühling, Sommer, Herbst und Winter ist auch der KARNEVAL eine Jahreszeit für sich. Auf diese Jahreszeit freuen sich die meisten besonders, denn dann wird vor allem gefeiert. In allen deutschsprachigen Ländern wird Karneval – auch Fasching oder Fastnacht genannt - gefeiert. Dabei gibt es regionale unterschiedliche Traditionen und Bräuche. Besonders bekannt ist der Karneval in Köln. Dort beginnt der Spaß bereits am Elften des Elften um elf Uhr elf auf dem Heumarkt in der Kölner Altstadt. Dann wird der Karneval feierlich durch den Oberbürgermeister von Köln eröffnet. Für die rund 50.000 Jecken - so nennt man die Karnevalsfans - ist das auch die erste Möglichkeit ihre Karnevalskostüme aus dem Kleiderschrank zu holen. Nach einem Tag voller „Spaß an der Freud" – wie das Motto lautet - müssen die Jecken noch bis Januar warten – dann beginnt die offizielle Karnevalssaison. Es gibt rund 500 so genannte Karnevalssitzungen, gemischte, sowie reine Damen- und Herrensitzungen, Kinder- und Vereinssitzungen. Diese Treffen/Zusammenkünfte heißen zwar „Sitzungen“, aber mit Arbeit haben sie wenig zu tun. An diesen Abenden kommen viele lustige Redner zu Wort und es gibt viel Musik. Diese Sitzungen sollen den Karnevalliebhabern die lange Wartezeit bis zum eigentlichen Höhepunkt verkürzen. Eröffnet wird der Straßenkarneval an Weiberfastnacht (oder wie man in Köln dazu sagt: Wieverfastelovend) – und zwar/am Donnerstag vor dem Rosenmontag. Um elf Uhr kommt das Dreigestirn auf die Bühne. Das Dreigestirn besteht aus einem Prinzen, einem Bauern und einer Jungfrau – sie sind die obersten Repräsentanten des Kölner Karnevals. Der Prinz hält eine Rede und die Stadt Köln übergibt ihm für die „tollen“ Tage die Schlüssel der Stadt. „Toll“ ist hier nicht nur im Sinne von „fantastisch“, sondern auch im Sinne von „verrückt“ gemeint. Ab 11 Uhr 11 wird den ganzen Tag und die ganze Nacht lang auf den Straßen, in den Kneipen und in den Büros gefeiert. An diesem Tag stehen die Frauen im Mittelpunkt – eine alte Tradition dabei ist, dass die Frauen den Männern die Krawatte abschneiden. Gefeiert wird überall – das „normale“ Leben kommt dabei zum Stillstand: die Museen und sehr viele Geschäfte sind an Weiberfastnacht und Rosenmontag geschlossen. Den Besuchern bleibt also nichts anderes übrig als mitzufeiern! Am Freitag und Samstag geht es dann fröhlich weiter –die beste Stimmung gibt es dabei in den Kneipen, die auch noch kölsche Karnevalsmusik spielen. Am Sonntag finden die Schul- und Stadtteilzüge (in Köln: Schull- und Veedelszöch genannt) statt. Die verschiedenen Schulen und Stadtteile tragen ihre phantasievollsten Kostüme zur Schau. Der Rosenmontag ist neben Weiberfastnacht ein Höhepunkt des Straßenkarnevals. Der berühmte Rosenmontagszug geht um 11 vor 11 am Chlodwigplatz los und braucht für den 6,5 Kilometer langen Weg etwa vier Stunden. Stunden, bevor der Umzug kommt, beziehen viele Zuschauer schon ihre Plätze am Straßenrand, mit Campingstühlen, Proviant und Kölsch ausgestattet. Zur Musik aus den mitgebrachten Radios schunkelt man sich warm. Beim Rosenmontagszug feiern rund eine Million Menschen auf den Strassen Kölns mit und nochmals zwei Millionen Zuschauer sehen sich das Spektakel zu © 2008 LINGUAPOLIS - Universiteit Antwerpen Hause vor dem Fernseher an. Weitere beeindruckende Zahlen zum Umzug: Die über 10.000 Teilnehmer befinden sich auf mehr als 250 Wagen. Dabei werden die Zuschauer mit insgesamt 150 Tonnen Süßigkeiten, über 700.000 Tafeln Schokolade und über 220.000 Schachteln Pralinen beworfen. Außerdem wird ihre Begeisterung mit über 300.000 kleinen Blumensträußen sowie tausenden Stoffpuppen und weiteren kleineren Geschenken belohnt. Der Festfreude wird regelmäßig mit einem dreifachen „KÖLLE ALAAF“ Ausdruck verliehen. Dieser Trinkspruch ertönt schon seit mehr als 300 Jahren beim Kölner Karneval und wird mit „Köln über alles“ übersetzt. Auch wird an diesem Tag ausgiebig „gebützt“ – das heißt man küsst jeden den man küssen will und der geküsst werden will. Der Nubbel Nach dem anstrengenden Montag, an dem die meisten Kölner frei haben, wird es am Veilchendienstag wieder ein wenig ruhiger. Was man aber am Abend nicht versäumen sollte, ist die Nubbelverbrennung: Der Nubbel ist eine lebensgroße Strohpuppe, die während der Karnevalstage vor vielen Kölner Kneipen hängt. Er muss für alle Sünden bezahlen, die während der tollen Tage begangen wurden, und wird unter dem Singen von fröhlichen Karnevalsliedern verbrannt. Anschließend feiert man dann meistens in den Kneipen weiter, um den letzten Karnevalstag der Saison gebührend ausklingen zu lassen. Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Beim traditionellen Fischessen - das in vielen Restaurants angeboten wird – wird der Kater bekämpft. Vorbei ist die Zeit des Feierns – bis zum nächsten Elften des Elften um elf Uhr elf. Videos und Podcasts zum Karneval finden Sie unter: http://www.koeln.de/tourismus/karneval/videos.html www.youtube.com > Kölner Karneval http://www.karneval.de/Podcast.aspx