Erdbeben in Deutschland 1995

Transcrição

Erdbeben in Deutschland 1995
Erdbeben in Deutschland
1995
Berichte der deutschen seismologischen Observatorien
mit einem Katalog wichtiger Weltbeben
herausgegeben von der
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Erdbeben
in Deutschland
1995
53 S.
20 Abb.
Hannover 2001
i
4 Tab.
Hannover 2001
Redaktion: M. HENGER, G. HARTMANN, A. SCHICK
Für den sachlichen Teil sind die Autoren verantwortlich
ISBN 3 - 510 - 95808 - X
Anschrift des Herausgebers:
Bundesanstalt für Geowissenschaften
und Rohstoffe
Alfred-Bentz-Haus, Postfach 510153
D-30631 Hannover
ii
Inhaltsverzeichnis
1
Erdbeben in Deutschland ........................................................................................................9
Referenzen............................................................................................................................................................. 16
2
2.1
2.2
Regionale Berichte 1995.......................................................................................................25
SCHWÄBISCHE ALB UND BODENSEEGEBIET ................................................................................................. 25
ALPEN - DER ERDBEBENSCHWARM IM RAUM BAD REICHENHALL................................................................ 29
3
Weltweite Schaden- und GroSSbeben des Jahres 1995........................................................37
4
Begriffserläuterungen............................................................................................................49
5
Weiterführende Literatur (Auswahl).....................................................................................53
iii
iv
VORWORT
Die seismologischen Observatorien an Universitäten und anderen deutschen Forschungseinrichtungen (Tabelle 1 und Abbildung 1) haben vereinbart, daß die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) eine gemeinschaftliche Zusammenstellung der regionalen Erdbebenberichte der seismologischen Observatorien herausgibt. Die BGR hat die Zusammenstellung
dieser regionalen Berichte übernommen und durch einen Überblick über die weltweite Seismizität in diesem Jahr ergänzt. Das erste Heft dieser Reihe erschien 1979 und behandelte die Erdbeben des Jahres 1974.
Parallel zu den Heften dieser Serie werden von der BGR in der Reihe "Data Catalogue of
Earthquakes in Germany" die für Seismologen interessanten Parameter der von deutschen seismologischen Stationen registrierten Erdbeben des jeweiligen Jahres herausgegeben. Besondere
Bedeutung kommt hier den von Landeserdbebendiensten, geologischen Landesämtern und geophysikalischen Hochschulinstituten betriebenen lokalen Seismometernetzen (s. Tabelle 1) bei,
die routinemäßig die Ergebnisse ihrer Datenauswertung der BGR übermitteln und so die Voraussetzungen zur Erstellung eines qualitativ hochwertigen seismologischen Datenkatalogs schaffen. Die Herddaten dieser Erdbeben (Herdzeit, Koordinaten, Herdtiefe, Stärke etc.) sind diesem
Datenkatalog entnommen und in Tabelle 2 zusammengestellt.
Die Ausgabe für dieses Jahr erscheint erstmalig auch in digitaler Form auf CD und kann von der
Redaktion angefordert werden. Dieses Bulletin kann außerdem von der Internetseite der BGR
(http://www.seismologie.bgr.de) abgerufen werden. Aufgrund dieser neuen technischen Möglichkeiten wurden die Abbildungen in diesem Heft graphisch aufwendiger als bisher gestaltet.
Zudem enthält das Format der in Tabelle 2 aufgeführten Herdparameter deutscher Erdbeben nur
noch die wichtigsten Angaben, während die Datenquelle für diese Liste, der deutsche Erdbebenkatalog 1995 (Earthquake Catalogue of Germany and Adjacent Areas, 1995) durch zusätzliche
Angaben ergänzt wurde.
Mit den Jahresberichten "Erdbeben in Deutschland" soll die Öffentlichkeit sowie Behörden und
Industrie über das aktuelle seismische Geschehen in Deutschland informiert werden. Für die
einzelnen Beiträge zeichnen die jeweiligen Autoren verantwortlich.
In Deutschland haben Erdbeben mit katastrophalen Ausmaßen bisher nicht stattgefunden und
sind auch nach Kenntnis der geologischen und tektonischen Verhältnisse in der Zukunft kaum
zu erwarten. Dennoch ist bei der hohen Siedlungs- und Industriedichte unseres Landes eine kontinuierliche Überwachung der Erdbebentätigkeit unerläßlich. Nur so besteht die Möglichkeit,
längerfristige Tendenzen zu erkennen und tektonische Modelle des Untergrundes zu entwickeln
und Aussagen über das Verhalten bei Erdbeben abzuleiten, um seismische Risiken abschätzen
zu können. Die seismischen Meßdaten dienen dabei nicht nur als Eingangsparameter für die
bauliche Konstruktion sicherheitsempfindlicher großtechnischer Anlagen, sondern sind auch
Grundgrößen der allgemeinen Bauvorschriften für Hochbauten (DIN 4149 Teil 1: Bauten in
Deutschen Erdbebengebieten; Lastannahmen, Bemessung und Ausführung üblicher Hochbauten).
1
Zur besseren Übersicht ist das Datenmaterial in Karten dargestellt. Sie zeigen die geographische
Lage der Erdbebenherde in Deutschland einschließlich der Randgebiete (Abbildungen 3 und 5)
und für Großbeben weltweit (Abbildung 20). Die Begriffserläuterungen am Schluß des Heftes
sollen dem seismologischen Laien das Verständnis der Berichte erleichtern. Die Literaturhinweise sind dazu gedacht, Interessenten die Möglichkeit zu geben, das Fachgebiet Seismologie näher
kennenzulernen.
Hannover, Mai 2001
Die Redaktion
2
Abbildung 1: Die seismologischen Stationen in Deutschland im Jahre 1995
3
Tabelle 1: Verzeichnis der Erdbebenstationen in Deutschland (Stand Dezember 1995)
Stationskennung
Stationsname
Breite
Lat. (N)
Länge
Long. (E)
Höhe ü. NN
Adresse
ASS*
- Kon
Asse II
Konrad
52° 07` 54“
52° 11` 29.2“
10° 39` 56
10° 24` 15.8“
-295 m 1)
-1098 m 1)
BFO
Schiltach
48° 19’52.2“
8° 19’49.2“
589 m 1)
BNS
- BGG
- DRE*
- JUE*
- KLL
- KOE
- OCH*
- STB
Bensberg
Burg Eltz
Dreilägerbach
Jülich
Kalltalsperre
Köppel
Ochtendung
Steinbach
50° 57’ 48.5“
50° 12’ 23.4“
50° 39’ 45.7“
50° 54’ 36.6“
50° 38’ 49.6“
50° 25’ 29.8“
50° 22’ 13.8“
50° 35‘ 40.5“
7° 10’ 35.2“
7° 20’ 09.1“
6° 13’ 48“
6° 24’ 26.1“
6° 18’ 42.8“
7° 43’ 59.7“
7° 22’ 32.67“
6° 50‘ 26.96“
200
140
390
91
440
540
120
270
m
m
m
m
m
m
m
m
Erdbebenstation Bensberg
Geologisches Institut der
Universität zu Köln
Vinzenz-Pallotti-Str.26
51429 Bergisch Gladbach
http://www.uni-koeln/math-nat-fak/geolo
gie/seismo
BRG
- MUL*
- SBG*
- SOS*
Berggießhübel
Muldenberg
Schönberg
Sosa
50° 52’ 29.7“
50° 24‘ 44.6“
50° 11‘ 05.6“
50° 29‘ 30.1“
13° 56’ 41.3“
12° 24‘ 17.3“
12° 18‘ 27.0“
12° 38‘ 46.0“
296
678
604
636
m
m
m
m
TU Bergakademie Freiberg
Institut für Geophysik
Hauptstr.8, 01819 Berggießhübel
http://www.geophysik.tu-freiberg.de
BRN
- BRNL
Berlin
Berlin-Lankwitz
52° 25’ 07.5“
52° 25’ 40.8“
13° 12’ 11.2“
13° 21’ 28.8“
45 m
42 m
Freie Universität Berlin, Fachrichtung Geophysik am Inst. f. Geologie, Geophysik u.
Geoinformatik, Malteserstr. 74 - 100
12249 Berlin
http://userpage.fu-berlin.de/~wwwgravi/
frg.html
BUG
Bochum Universität
51° 26’ 30.5“
7° 16’ 13.1“
135 m
Institut für Geophysik der RuhrUniversität, Universitätsstr. 150,
44801 Bochum
http://www.geophysik.ruhr-uni-bochum.de
CLL
Collm
51° 18’ 32.3“
13° 00’ 15.7“
230 m
Geophysikalisches Observatorium Collm
04758 Collm
http://hpkom21.geo.uni-leipzig.de/~geosh/
seismologie.html
CLZ
Clausthal-Zellerfeld
51° 50’ 34.3“
10° 22’ 26.8“
680 m
Institut für Geophysik der
Technischen Universität Clausthal
Arnold Sommerfeldstr.1
38678 Clausthal-Zellerfeld
http://www.ifg.tu-clausthal.de
GSF-Forschungszentrum für Umwelt u.
Gesundheit GmbH,
Forschungsbergwerk ASSE
PF 1461, 38284 Wolfenbüttel
http://www.gsf.de
Geowissenschaftliches Gemeinschaftsobservatorium Schiltach
Heubach 206, 77709 Wolfach
http://www-gpi.physik.unikarlsruhe.de/pub/widmer/BFO
* Stationskennung ist nicht in der Stationsbeschreibung des NEIS (National Earthquake Information Service) des U.S. Geological Survey enthalten
1) Station im Bergwerk
4
Stations- Stationsname
kennung
Breite
Lat. (N)
Länge
Long. (E)
FEL
- ABH*
- BAS
- BAW*
- BBS
- BEU*
- BHB*
- DOS*
- EFR*
- END*
- ENG*
- FBB*
- GLO*
- HEI*
- HEX*
- HOL*
- HSN*
- HTN*
- JUN*
- KIR*
- KREK*
- KTD
- LBG*
- LIBD
- MSG
- MSS
- ROS*
- RUP
- SGW*
- SLB*
- SOL*
- STA*
- TOD
- UBR*
- WYH*
Feldberg
Alteburg
Basel
Badenweiler
Basel-Blauen
Beuren
Braunhartsberg
Dossenbach
Efringen-Kirchen
Endenburg
Engstlatt
Freiburg im Breisgau
Glottertal
Heidelberg
Hexenloch
Hollenbach
Hausen
Hohentengen
Jungingen
Kirchzarten
Kregelbach
Kalmit
Lerchenberg
Limburg
Mössingen
Meßstetten
Rossmann
Ruppelstein
Sigmaringen-Wittberg
Schlechtbach
Solfelsen
Staufen
Tromm
Ueberruh
Wyhlen
47° 52’ 33.0“
49° 52’ 54“
47° 32’ 24“
47° 47’ 52.8“
47° 27’ 52.2“
48° 35’ 01.8“
48° 14’ 50“
47° 37’ 11.4“
47° 39’ 55.2“
47° 42’ 54.0“
48° 18’ 38“
48° 00’ 06“
48° 03’ 03“
49° 23’ 55“
48° 01’ 15“
49° 22‘ 15.6“
48° 18’ 15“
48° 01’ 46“
48° 19’ 49“
47° 57’ 22.2“
48° 07’ 25.8“
49° 19’ 12.6“
48° 39‘ 58.2“
48° 09’ 01.8“
48° 23’ 57“
48° 10’ 49.0“
49° 44’ 43.2“
49° 42’ 06“
48° 06‘ 24“
47° 41’ 47.4“
47° 36’ 06.0“
47° 51’ 51“
49° 36’ 20.4“
47° 49‘ 51.0“
47° 33’ 02.4“
8° 00’ 45.6“
7° 32’ 51“
7° 34’ 58.8“
7° 40’ 36.6“
7° 30’ 33“
9° 24’ 55.2“
9° 00’ 07“
7° 51’ 10.8“
7° 33’ 49.2“
7° 44’ 15.6“
8° 52’ 28“
7° 51’ 11.4“
7° 57’ 51.0“
8° 43’ 35“
8° 08’ 58.8“
9° 48‘ 40.2“
9° 11’ 38“
9° 22’ 40“
9° 02’ 27“
7° 55’ 05.4“
8° 01’ 52.8“
8° 05’ 01.2“
8° 47‘ 41.4“
7° 36’ 08.4“
9° 02’ 04“
8° 57’ 59.0“
8° 40’ 08.4“
7° 03’ 33.6“
9° 12‘ 54.6“
7° 53’ 51.0“
7° 56’ 41.4“
7° 47’ 50.4“
8° 48’ 13.8“
10° 06‘ 28.8“
7° 42’ 23.4“
FUR
- BHG
- GAPA*
Fürstenfeldbruck
Bad Reichenhall
GarmischPartenkirchen
Hof
Regnitzlosau
Vielitz
Wettzell
Obergurgl/A
Schlegeis/A
48° 09’ 56“
47° 43’ 17“
47° 29’ 50“
11° 16’ 35“
12° 52’ 44“
11° 07’ 01“
50° 18’ 49“
50° 18‘ 21.6“
50° 11’ 12“
49° 08’ 43“
46° 52’ 04“
47° 02’ 19“
11° 52’ 39“
12° 03‘ 39.6“
12° 06’ 15“
12° 52’ 48“
11° 01’ 31“
11° 42’ 37“
- HOF
- RELO*
- VIEL*
- WET
- OGA
- SCE
Höhe ü. NN
1330
620
309
600
700
444
890
391
270
730
537
270
360
560
780
423
710
573
600
444
440
670
600
200
475
915
600
752
700
880
757
430
570
895
350
m
m
m2)
m1)
m2)
m
m
m1)
m1)
m
m
m
m1)
m
m
m
m
m
m
m1)
m
m
m
m
m
m
m
m
m
m1)
m
m1)
m
m
m
565 m
475 m
760 m
566
590
670
613
1934
1737
m
m
m
m
m
m
Adresse
Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Landeserdbebendienst (LED)
Albertstr. 5
79104 Freiburg i. Br.
http://gla.uni-freiburg.de
geschlossen am 18. November 1995
geschlossen am 16. November 1995
in Betrieb seit 11. Januar 1995
(früher Stationskennung LIM)
geschlossen am 29. März 1995
geschlossen am 16. November 1995
Geophysikalisches Observatorium
Ludwigshöhe 8
82256 Fürstenfeldbruck
http://www.geophysik.uni-muenchen.de/
groups/obs/obs.htm
In Betrieb seit 17. Oktober 1995
(A= Stationen in Österreich
durch FUR betrieben)
* Stationskennung ist nicht in der Stationsbeschreibung des NEIS (National Earthquake Information Service) des U.S. Geological Survey enthalten
1) Station im Bergwerk
2) Betrieb in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Erdbebendienst, SED, Zürich
5
Stationskennung
Stationsname
Breite
Lat. (N)
Länge
Long. (E)
Höhe ü. NN
GER
Geress-Array
(Referenzstation
GEC2)
48° 50’ 42.4“
13° 42’ 05.6“
1132 m
Institut für Geophysik der Ruhr-Universität
Universitätsstr.150, 44801 Bochum
http://www.geophysik.ruhr-uni-bochum.de
GOR*
Gorleben Netz
(Referenzstation
GOR1)
52° 59’ 25.1“
11° 18’ 26.8“
-300 m 2)
Bundesanstalt für Geowissenschaften
und Rohstoffe - B2.12, Stilleweg 2
30655 Hannover
http://www.bgr.de
GRF
49° 41’ 31“
1° 13’ 18“
500 m
GRFO
Gräfenberg-Array
(Referenzstation A1)
SRO-Station
49° 41’ 31“
11° 13’ 18“
-110 m 2)
GSH
- JCK
- KRF*
- OLF*
- PLH
- WBS*
Grosshau
Jackerath
Krefeld
Oleftalsperre
Pulheim
Wahnbachtalsperre
50° 44’ 14“
51° 02’ 11“
51° 20’ 33“
50° 29’ 44“
51° 00’ 19“
50° 49’ 04“
6° 22’ 37“
6° 25’55“
6° 32’ 15“
6° 25’ 16“
6° 49’ 14“
7° 17’ 05“
370
-240
-270
470
-300
130
GTT
Göttingen
51° 32’ 47“
9° 57’ 51“
HAM
- BSEG
Hamburg
Bad Segeberg
53° 27’ 54“
53° 56‘ 7.08“
9° 55’ 29“
10° 19‘ 0.84“
30 m
40 m
Observatorium der Geophysikalischen
Institute der Universität Hamburg,
Kuhtrift 18, 21075 Hamburg
http://www.geophysics.dkrz.de/seismol.html
HLG
Helgoland
54° 11’ 05“
7° 53’ 02“
41 m
Institut für Geophysik der
Christian Albrecht Universität zu Kiel,
Olshaussenstr. 40-60, 24098 Kiel
http://duogeo.geophysik.uni-kiel.de
HOE*
- GIE*
- MAR*
Höfer
Giesen
Mardorf
52° 41’ 27.2“
52° 12‘ 43.2“
52° 30‘ 50.4“
10° 15’ 10.9“
12° 43‘ 55.2“
9° 16‘ 26.4“
-839 m 1)
-792 m 1)
-372 m 1)
KRW
Karlsruhe-West
49° 01‘ 16.8“
8° 22‘ 05.4“
110 m
Geophysikalisches Institut der Universität Karlsruhe (IGK)
Hertzstr. 16, 76187 Karlsruhe
http://www-gpi.physik.uni-karlsruhe.de
NOTT
- FALK
- NAPF
- ROTZ
Nottersdorf
Falkenberg
Napfberg
Rotzenmühle
49° 48’ 39.5“
49° 51’ 38.1“
49° 53’ 40.7“
49° 46’ 04.1“
12° 07’ 20.3“
12° 13’ 29.4“
12° 03’ 06.3“
12° 12’ 30.1“
490
465
695
430
KTB-Feldlabor
92667 Windischeschenbach
http://www.gfz-potsdam.de/ktb/d_ktb.htm
m
m 3)
m 3)
m
m 3)
m
272 m
m
m
m
m
Adresse
Seismologisches Zentralobservatorium
Gräfenberg,
Mozartstr.57, 91052 Erlangen
http://www.szgrf.bgr.de
Geologisches Landesamt
Nordrhein-Westfalen
De-Greiffstr. 195
47803 Krefeld
http://www.gla.nrw.de
Institut für Geophysik der
Universität Göttingen
Herzberger Landstr. 180
37075 Göttingen
http://ww.geo.physik.uni-goettingen.de
Niedersächsisches Landesamt für
Bodenforschung, Stilleweg 2,
30655 Hannover
http://www.nlfb.de
* Stationskennung ist nicht in der Stationsbeschreibung des NEIS (National Earthquake Information Service) des U.S. Geological Survey enthalten
1) Station im Bergwerk
2) Bohrlochstation: angegeben ist die Tiefe des Seismometers bezüglich der Erdoberfläche
3) Bohrlochstation, angegeben ist die Tiefe bezüglich NN.
6
Stationskennung
Stationsname
Breite
Lat. (N)
Länge
Long. (E)
Höhe ü. NN
MOX
- BDB
- BDE*
- KLI*
- PLN*
- PST*
- WRG*
Moxa
Bad Brambach
Bad Elster
Klingenthal
Plauen
Posterstein
Wernitzgrün
50° 38’ 46“
50° 13‘ 40.8“
50° 17’ 31“
50° 22’ 19“
50° 29’ 03“
50° 51’ 53“
50° 17’ 17“
11° 36’ 58“
12° 17‘ 52.8“
12° 13’ 10“
12° 28’ 16“
12° 09’ 45“
12° 15’ 17“
12° 21’ 40“
MWG
Münster
51° 58’ 10“
7° 35’ 53“
RGN*
- LID*
Rügen
Liddow
54° 32‘ 51.7“ 13° 19‘ 17“
54° 32‘ 53.24“ 13° 21‘ 59.68“
STU
Stuttgart
48° 46’ 15“
9° 11’ 36“
375 m
Institut für Geophysik der Universität
Stuttgart, Richard-Wagner-Str.44,
70184 Stuttgart
http://geophys.uni-stuttgart.de
TNS
- ALG*
- BHZ*
- FOA*
- MER*
- OGB*
- VAD*
- WDB*
Kleiner Feldberg
Algenroth
Bahnholz
Grube Fortuna
Merenberg
Obergladbach
Vadenrod
Waldamorbach
50° 13’ 25“
50° 09’ 48“
50° 05’ 17“
50° 34’ 48“
50° 31’ 30“
50° 05‘ 08“
50° 39’ 21“
49° 51’ 21“
8° 26’ 56“
7° 52’ 40“
8° 23’ 52“
8° 25’ 01“
8° 12’ 36“
8° 00‘ 35“
9° 17’ 16“
9° 01’ 21“
815
419
245
65
215
430
447
240
Taunus Observatorium, Institut für
Meteorologie und Geophysik
Feldbergstr. 47
60323 Frankfurt/Main
http://www.rz.uni-frankfurt.de/imgf/meteor/
meteor.htm
455
667
420
520
414
m
m
m
m
m
620 m
Adresse
Institut für Geowissenschaften der
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Burgweg 11
07749 Jena
- oder:
Seismologisches Observatorium
07381 Moxa
http://www.geo.uni-jena.de/moxa/
home.html
62 m
Institut für Geophysik,
Corrensstr. 24, 48149 Münster
http://earth.uni-muenster.de
15 m
3 m
GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ)
Telegrafenberg A6,
14473 Potsdam
http://www.gfz-potsdam.de
m
m
m
m
m
m
m
m
* Stationskennung ist nicht in der Stationsbeschreibung des NEIS (National Earthquake Information Service) des U.S. Geological Survey enthalten
7
8
1 ERDBEBEN IN DEUTSCHLAND
von G. Hartmann und K. Klinge1
Im Jahre 1995 wurden in der Bundesrepublik Deutschland und den angrenzenden Gebieten im
geographischen Koordinatenbereich zwischen 47°N und 55°N sowie 5°E und 15°E insgesamt
149 seismische Ereignisse mit einer Magnitude von ML ≥ 2.0 registriert. Damit wurden in diesem Jahr weniger seismische Ereignisse verzeichnet, als im Mittel der davor liegenden Jahre seit
1974, dem Jahr in dem erstmalig der Erdbebenkatalog für Deutschland von der BGR veröffentlicht wurde. Noch deutlicher wird die geringere Seismizität des Jahres 1995 in Deutschland unter Berücksichtigung der Stärke der Ereignisse, die als lokale Richter-Magnitude bestimmt wurde (Abbildung 2). Ereignisse mit einer Magnitude über ML=4.5 fanden nicht statt. Auch in den
übrigen Magnitudenbereichen liegt die Zahl seismischer Ereignisse unter dem Mittel der letzten
21 Jahre. Nur bei kleinen Ereignissen zwischen ML=2.0 und 2.4 ist das Verhältnis umgekehrt.
Dies dürfte eher auf ein höheres Detektionsvermögen der in Deutschland betriebenen Seismometerstationen und bessere Auswertetechniken zurückzuführen sein als auf eine wirkliche Zunahme kleiner Erdbeben in diesem Magnitudenbereich. Somit kann festgestellt werden, dass mit
der Einführung der laufenden gemeinsamen Datenauswertung aller GRSN-Stationen im Jahre
1995 und durch die weiter ausgebaute Kooperation mit den lokalen Netzbetreibern das Ziel, die
seismischen Ereignisse innerhalb Deutschlands mit Magnituden ML ≥ 2.0 vollständig zu erfassen, weitgehend erreicht werden konnte.
Abbildung 2: Vergleich der Anzahl seismischer Ereignisse in Deutschland im Jahr 1995 mit
dem aus dem Zeitraum 1974 bis 1994 resultierenden Mittelwert für MagnitudenIntervalle ab ML=2.0.
1
Dr. Klaus Klinge, Seismologisches Zentralobservatorium Gräfenberg, Erlangen
9
Die geographische Verteilung der Ereignisse ist in Abbildung 3 dargestellt. Die wichtigsten
Herdparameter sind der Tabelle 2 zu entnehmen. Die Liste mit sämtlichen Herd- und Phasenparametern ist in dem von Hartmann et al. (1998) herausgegebenen Erdbebenkatalog für Deutschland enthalten. Dieser Katalog erschien erstmals in einem neuen, umfassenderen Format, das
den erweiterten Möglichkeiten der Datenauswertung Rechnung trägt und genauere Angaben
über die Qualität der Epizentrumsbestimmung liefert.
Abbildung 3: Geographische Verteilung der 1995 in Deutschland und angrenzenden Gebieten
aufgetretenen seismischen Ereignisse. Die Größe der Symbole ist in Abhängigkeit von der lokalen Magnitude (ML) dargestellt.
10
Die Genauigkeit der Epizentrumsbestimmung wird dabei entscheidend von zwei Faktoren beeinflusst: Der Entfernung der Stationen zum Erdbebenherd und deren azimutalen Verteilung. Im
Vergleich mit dem GRSN haben die lokalen Stationsnetze mit einem um etwa eine Größenordnung kleineren Stationsabstand bessere Möglichkeiten, innerhalb des von ihnen überdeckten
Gebietes die Epizentren mit hoher Genauigkeit zu bestimmen. Dennoch sind auch mit einem
weitmaschigen Seismometernetz wie dem GRSN, das über die gesamte Bundesrepublik verteilt
ist, gute Ergebnisse bei der Lokalisierung von Erdbeben zu erzielen. Diese Aussage wird durch
Abbildung 4 bestätigt, in der für die Ereignisse des Jahres 1995 die Entfernungsdifferenzen zwischen der GRSN-Lokalisierung und der des jeweils nächstgelegenen lokalen Seismometernetzes
eingezeichnet sind. Dem Vergleich liegen 85 Ereignisse zugrunde, für die jeweils beide Lokalisierungen im Erdbebenkatalog vorliegen. Insgesamt ist für 69% dieser Ereignisse die Differenz
zwischen den ermittelten Epizentren kleiner als 10 km. Eine Untersuchung der Ereignisse zeigt,
dass von wenigen Ausnahmen abgesehen, große Differenzen bei solchen Erdbeben zu verzeichnen sind, die nahe der Grenze zu einem Nachbarland liegen und aufgrund dieser Randlage durch
das GRSN ungenügend azimutal durch Stationen abgedeckt sind.
Abbildung 4: Entfernungsdifferenzen zwischen den mit Daten des Deutschen Seismischen Regionalnetzes (GRSN) einerseits und lokaler Stationsnetze andererseits bestimmten Epizentren.
11
Etwa 35% aller Ereignisse, nämlich 53 Ereignisse wurden in Bergbaugebieten lokalisiert. Diese
induzierten Beben werden mit dem fortschreitenden untertägigem Bergbaugeschehen und der
damit verbundenen Entlastung des Grundgebirges in Verbindung gebracht. Sie fanden in den
Bergbaugebieten um Hamm/Unna (21), Duisburg/Düsseldorf/Krefeld/Moers (13), Merlebach/Saarbrücken (12), Bleicherode (1), Düren (1), Ibbenbüren (1) und Ziegenhain (1) statt.
Außerhalb der Grenzen Deutschlands wurden induzierte seismische Ereignisse aus dem Bergbaugebiet Pribram (Tschechische Republik) registriert. Nicht mit erfasst wurden in diesem Verzeichnis die vom Bergbau induzierten Ereignisse in West-Polen, die hinsichtlich ihrer Häufigkeit alle anderen Gebiete übertreffen.
Die stärksten induzierten Ereignisse ereigneten sich am 03.08.1995 um 17:47 Uhr in Ibbenbüren (ML=3.3), am 12.02.1995 um 20:59 Uhr in Merlebach/F (ML=2.8) sowie am 30.03.1995 um
15:13 Uhr in Bleicherode (ML=2.7). Meldungen über verspürte Erschütterungen oder gar verursachte Schäden wurden in keinem Fall bekannt.
Die übrigen 96 seismischen Ereignisse im Jahre 1995 wurden als tektonische Erdbeben eingestuft. Die stärksten Beben konzentrierten sich dabei auf das Gebiet der Alpen. Das stärkste Erdbeben des Jahres fand am 10.11.1995 um 00:32 Uhr bei Admont/A statt und hatte eine Magnitude von ML=4.2, dem etwa 2 Minuten später ein Nachbeben mit ML=3.8 folgte. Zwei weitere
Erdbeben der Stärke ML > 4.0 ereigneten sich am 16.11.1995 um 05:57 Uhr in Einsiedeln/CH
(ML=4.1) und am 25.06.1995 um 18:53 Uhr im Bodenseegebiet bei Singen (ML=4.1). Bei dem
zuletzt genannten Beben wurde etwa 81 Minuten zuvor ein Vorbeben der Stärke ML=3.1 registriert. Bereits am 24.03.1995 um 16:53 Uhr hatte sich in diesem Gebiet ein Beben der Stärke
ML=3.5 ereignet.
Erwähnenswert ist auch eine kleine Erdbebenserie in Spaichingen/Schwäbische Alb in der Zeit
von Januar bis März 1995, die mit dem Hauptbeben am 22.01.1995 um 06:03 Uhr begann. Dieses Beben der Stärke ML=2.9 sowie das stärkste Nachbeben der Serie am 25.02.1995 um 19:28
(ML=2.6) wurden leicht verspürt (Io=IV bzw. III). Auf der Schwäbischen Alb ereignen sich immer wieder Erdbeben. Die letzte Serie mit Beben bis zu einer Stärke ML=3.1 fand im September
1992 statt. Das letzte schadenverursachende Beben mit hoher Energiefreisetzung ereignete sich
bei Albstadt am 03.09.1978 (ML=5.7) und hatte die Maximalintensität Io=VII-VIII.
Nur 18 Ereignisse konnten 1995 makroseismisch erfasst werden, was bedeutet, dass sie in einem
bestimmten Umkreis zum Epizentrum nachweislich verspürt worden sind (Abbildung 5). Alle
Ereignisse mit Magnituden ML≥ 3.5 sind makroseismisch dokumentiert. Während für 4 Ereignisse ein mittleres Schüttergebiet definiert werden konnte, sind die übrigen Erdbeben nur mit
ihrer Maximalintensität, die punktuell beobachtet wurde, dargestellt. Die größte Intensität Io=V
erreichten die bereits erwähnten Beben am 10.11.1995 bei Admont/A und am 16.11.1995 bei
Einsiedeln/CH. Kein Beben verursachte im Jahre 1995 irgendwelche Schäden.
12
Abbildung 5: Geographische Verteilung der verspürten seismischen Ereignisse in Deutschland
und angrenzenden Gebieten im Jahr 1995. Die Größe der Symbole ist in Abhängigkeit von der makroseismischen Maximalintensität (Io) dargestellt. Zusätzlich
wurde für einige Ereignisse die Reichweite der makroseismischen Wirkungen in
Form eines kreisförmig idealisierten Schüttergebietes ermittelt, dessen Größe
maßstabsgerecht zur verwendeten geographischen Karte gezeichnet wurde.
13
Zum Abschluss unserer Betrachtungen möchten wir in kurzer Form noch einige Ausführungen
zu der immer wieder gestellten Frage nach dem Zusammenhang zwischen Magnitude und Intensität machen. Während die Magnitude eines Erdbebens aus der mit einem Seismometer registrierten Signalamplitude ermittelt wird, stützt sich die Zuordnung eines Intensitätswertes auf die
Beobachtung der Auswirkungen des Erdbebens an der Erdoberfläche. Zum Vergleich wird dabei
meist die Maximalintensität Io verwendet. Beide Größen sind naturgemäß mit einem Fehler behaftet. Außerdem hängt vor allem die Intensität von verschiedenen Einflussgrößen ab, die
schwer quantifizierbar sind. Die Kombination beider Größen ist deshalb durch eine breite Streuung gekennzeichnet. Das ist deutlich im Magnituden-Intensitäts-Diagramm in Abbildung 6 für
Erdbeben aus den deutschen Erdbebenkatalogen der letzten 21 Jahre zu erkennen. Die einzelnen
Ereignisse sind als Punkte markiert, die Ereignisse des Jahres 1995 sind schwarz hervorgehoben.
Abbildung 6: Magnituden-Intensitäts-Beziehung für seismische Ereignisse in Deutschland. Die
Parameter der Ereignisse 1974-1994 wurden für die Ermittlung der Regressionsgeraden verwendet. Vor diesem Hintergrund sind die Magnituden-IntensitätsWertepaare (schwarz) der Ereignisse im Jahr 1995 dargestellt.
14
Die Ursachen für diese Streuungen sind vielfältig und sind sowohl durch objektive Kriterien
wie der Tiefe des Erdbebenherdes unter der Oberfläche als auch durch subjektive Faktoren der
Wahrnehmbarkeit zum Beispiel in Abhängigkeit von der Tageszeit oder der Besiedlungsdichte
im Epizentralgebiet beeinflusst. Für die überwiegende Anzahl der Ereignisse in Deutschland
liegt die Intensität unterhalb des Wertes Io=VI, das heißt, hier sind keine materiellen Schäden
nachweisbar. Für diese Ereignisse spielt die subjektive Einschätzung der gefühlten Bodenbewegung eine größere Rolle. Das erklärt auch zum Teil die größere Streuung im Bezug zur ermittelten Magnitude. Für Ereignisse ab Io=VI, also mit nachweisbaren Schäden, ist dann in Abbildung 6 ein deutlicher Sprung in der Magnitudenuntergrenze zu erkennen.
Andererseits ist auch grundsätzlich die Herdtiefe zu berücksichtigen, wenn die Intensität mit der
Magnitude eines Ereignisses verglichen wird. Fast alle Erdbeben in Deutschland ereigneten sich
in der Erdkruste, meist in Tiefen zwischen 5 und 20 km. Die Intensitätsunterschiede durch verschiedene Herdtiefen innerhalb dieses begrenzten Tiefenbereichs sind allerdings gegenüber der
generellen Streuung der Intensitätswerte vernachlässigbar klein. Zudem ist eine exakte Tiefenbestimmung in vielen Fällen nicht möglich. Dagegen gibt es aber auch eine gewisse Anzahl von
seismischen Ereignissen, die sich oberflächennah, meist innerhalb des ersten Kilometers unter
der Erdoberfläche ereignen. Diese meist durch Bergbauaktivität induzierten Ereignisse haben
zwar vielfach nur eine geringe Magnitude, können aber in unmittelbarer Umgebung deutlich
gespürt werden.
Unter Berücksichtigung dieser unterschiedlichen Einflussgrößen kann nun versucht werden, eine
empirische Beziehung zwischen Magnitude und Intensität aufzustellen. Entscheidend dafür ist
die Auswahl einer zuverlässigen Datenbasis. Deshalb wurden für die folgende Analyse aus den
deutschen Erdbebenkatalogen 1974-1994 nur die Ereignisse ausgewählt, deren Intensität durch
regionale Berichte der lokalen Observatorien in den Bulletins der entsprechenden Jahre bestätigt
wurden. Die Tiefe wurde dabei aus obengenannten Gründen nicht parametrisiert. Die oberflächennahen Ereignisse in Bergbaugebieten wurden ebenfalls nicht berücksichtigt. Somit wurden
insgesamt 165 Ereignisse in die Analyse einbezogen und durch eine lineare Regression wurde
eine mittlere Gerade für eine Magnituden-Intensitäts-Beziehung ermittelt und in Abbildung 6
dargestellt. Um eine Übergewichtung der unteren Intensitätsklassen zu vermeiden, wurde die
lineare Regression für die Magnitudenmittelwerte der einzelnen Intensitätsklassen durchgeführt.
Auf der Basis des hier verwendeten Datensatzes können signifikante Unterschiede im Verhältnis
von Magnitude und Intensität zwischen verschiedenen Erdbebenregionen in Deutschland nicht
festgestellt werden.
Einige auf anderen Datensätzen und Randbedingungen beruhende Abhängigkeiten von Magnitude und Intensität sind in Abbildung 7 graphisch dargestellt. Der Einfluss der Herdtiefe wird
dabei unterschiedlich stark berücksichtigt. Zum Vergleich wurden nur die Ergebnisse für die
Herdtiefe 10 km ausgewählt. Ahorner (1983) ermittelte die Magnituden-Intensitäts-Beziehung
auf der Basis von Erdbeben im gesamten Rheingraben. Die empirische Gleichung von Gutdeutsch et al. (2000) basiert auf dem europäischen Erdbebenkatalog von Karnik 1996 und zeigt
ein langsamere Erhöhung der Magnitude bei zunehmender Intensität. Rudloff et al. (2001) verwendet Erdbeben in Deutschland seit 1900 und kommt wiederum zu einer mit Ahorner vergleichbaren Abhängigkeit. Auch die in Abbildung 6 dargestellte mittlere Kurve für Erdbeben in
Deutschland bestätigt diese Relation auf der Basis eines nur 21-jährigen Datensatzes.
15
Abbildung 7: Magnituden-Intensitäts-Beziehung von Gutdeutsch et al. (2000), Ahorner (1983)
und Rudloff et al. (2001). Es sind die Regressionsgeraden für die Tiefe von
10 km dargestellt.
Referenzen
AHORNER, L., (1983): Seismicity and Neotectonic Structural Activity of the Rhine Graben System in Central Europe. In: Ritsema, A.R., Gürpinar, A. (eds.): Seismicity and Seismic Risk in the Offshore North Sea Area, D.Reidel Publishing Company, 1983.
GUTDEUTSCH, R., KAISER, D. U. JENTZSCH, G., (2000): Schätzwerte der Magnitude eines Erdbebens auf Grund der Maximalintensität und anderer Herdparameter aus Erdbebenkatalogen. In: DGG Mitteilungen 4/2000.
HARTMANN, G., HENGER, M. U. A. SCHICK, (1998): Data Catalogue of Earthquakes in Germany
and Adjacent Areas 1995. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe,
Hannover.
RUDLOFF, A., LEYDECKER, G., (2001): Beziehungen zwischen der Lokalbebenmagnitude und der
Epizentralintensität, abgeleitet aus Daten des deutschen Erdbebenkatalogs. Posterpräsentation DGG-Tagung 2001.
16
Tabelle 2: Liste der wichtigsten Erdbeben des Jahres 1995 in Deutschland mit Randgebieten
einschließlich der grundlegenden Herdparameter.
Datum
Herdzeit
Koordinaten
Tiefe
ML
07.01.1995
13:57:19
47.74
7.75
13
2.6
07.01.1995
18:35:21
51.66
7.77
1
G 2.2
10.01.1995
11:26:14
47.74
7.75
13
12.01.1995
17:51:00
48.26
7.74
10
13.01.1995
19:14:48
47.37
13.60
5
16.01.1995
22:20:18
50.92
6.11
18
21.01.1995
6:58:16
51.47
6.84
22.01.1995
6:03:29
48.18
8.75
3
2.9
23.01.1995
20:16:14
51.66
7.77
1
G 2.0
23.01.1995
23:46:38
51.73
7.91
1
28.01.1995
8:46:47
51.75
7.76
01.02.1995
18:59:25
51.72
03.02.1995
23:13:40
05.02.1995
Intensität
I
Ref
SR
Gebiet
LED
SW
BUG
RU
3.1
LED
SW
Schopfheim,
NE of Basel/CH
G 2.1
LED
OR
Lahr/Upper Rhine Graben
ISC
AL
Radstadt/A,
Radstädter Tauern
GLA
NB
Kerkrade/NL,
Geilenkirchen, N of Aachen
BUG
RU
Duisburg,
Ruhr Coal Mining District
LED
SA
Spaichingen/Swabian Jura,
S of Albstadt
I
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
G 2.1
I
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
1
G 2.1
I
BGR
MU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
7.92
1
G 2.1
I
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
51.49
6.57
1
G 2.3
I
BUG
KR
Moers,
Ruhr Coal Mining District
4:26:26
48.18
8.74
3
G 2.1
LED
SA
Spaichingen/Swabian Jura,
S of Albstadt
07.02.1995
19:14:24
51.60
7.78
1
G 2.2
I
BGR
RU
Unna,
Ruhr Coal Mining District
09.02.1995
14:46:47
51.66
7.77
1
G 2.2
I
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
12.02.1995
20:59:47
49.18
6.89
0
2.8
I
LED
SM
Merlebach/F,
SW of Saarbrücken
14.02.1995
10:15:10
50.28
9.22
18
IGF
HS
Gelnhausen,
NE of Frankfurt/M
14.02.1995
10:17:04
50.32
9.18
10
G 2.0
BGR
HS
Gelnhausen,
NE of Frankfurt/M
23.02.1995
11:04:19
50.94
6.12
12
2.3
GLA
NB
Kerkrade/NL,
Geilenkirchen, N of Aachen
25.02.1995
8:09:45
51.66
7.77
1
G 2.3
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
25.02.1995
19:28:58
48.17
8.75
3
2.6
LED
SA
Spaichingen/Swabian Jura,
S of Albstadt
27.02.1995
17:32:05
47.89
7.91
22
2.2
LED
SW
Freiburg i. Breisgau/
Upper Rhine Graben
02.03.1995
1:03:09
47.29
9.90
10
G 2.2
BGR
AL
S Bregenzer Wald/A,
NE of Feldkirch
2.5
I
III-IV
I
IV
7
I
III
17
Schopfheim,
NE of Basel/CH
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
Datum
Herdzeit
Koordinaten
Tiefe
ML
Intensität
I
Ref
SR
Gebiet
02.03.1995
1:04:33
47.35
9.90
10
G 2.3
BGR
AL
04.03.1995
1:02:15
47.22
10.61
10
G 2.5
BGR
AL
04.03.1995
1:04:26
47.27
10.59
10
G 2.5
BGR
AL
Hochvogel
Lechtaler Alps/A
07.03.1995
3:35:25
51.66
7.77
1
G 2.2
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
09.03.1995
15:00:16
47.57
8.19
0
2.0
SED
SJ
Laufenburg,
N of Brugg/CH
10.03.1995
22:58:59
50.92
6.09
14
2.2
GLA
NB
Kerkrade/NL,
Geilenkirchen, N of Aachen
15.03.1995
8:23:45
49.67
13.98
1
G 2.1
I
BGR
BA
Rokycany, Pribram/CR,
E of Plzen
16.03.1995
15:24:43
50.98
9.30
2.4
I
IGF
HS
Ziegenhain,
E of Marburg
17.03.1995
0:46:30
49.66
14.00
1
G 2.2
I
BGR
BA
Rokycany, Pribram/CR,
E of Plzen
17.03.1995
2:43:20
49.64
14.01
1
G 2.0
I
BGR
BA
E of Pribram/CR
18.03.1995
22:15:06
47.39
5.97
10
2.6
LDG
20.03.1995
18:28:37
47.58
12.12
10
G 2.4
BGR
AL
Kufstein, Wörgl/A
24.03.1995
16:38:44
47.75
8.76
7
3.5
LED
SW
Singen/Hohentwiel
26.03.1995
11:09:05
51.66
7.77
1
G 2.2
I
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
28.03.1995
20:22:14
49.19
6.85
1
G 2.3
I
BGR
SM
Merlebach/F,
SW of Saarbrücken
30.03.1995
15:13:04
51.46
10.40
1
G 2.7
I
BGR
CT
Bleicherode,
S Harz Mining District
30.03.1995
20:29:07
50.82
5.84
20
2.2
GLA
03.04.1995
17:09:20
48.00
6.70
2
2.0
LDG
VO
N of Belfort/F,
Central Vosges Mountains
07.04.1995
11:39:03
47.29
11.24
16
2.1
FUR
AL
Inn Valley/A,
W of Innsbruck
11.04.1995
12:57:11
50.32
7.94
12
IGF
MR
Bad Ems,
E of Koblenz
16.04.1995
21:15:00
50.98
6.63
1
GLA
NB
Düren
22.04.1995
11:53:00
47.14
11.22
10
2.6
FUR
AL
Stubaier Alps/A
23.04.1995
4:46:20
50.87
6.26
10
G 2.0
SZGRF
NB
Kerkrade/NL,
Geilenkirchen, N of Aachen
24.04.1995
1:03:54
49.18
6.85
1
G 2.2
BGR
SM
Merlebach/F,
SW of Saarbrücken
25.04.1995
6:50:09
47.10
6.60
25
2.2
LDG
Morteau/F, W of La Chauxde-Fonds/CH
26.04.1995
7:12:47
47.10
6.60
2.3
LDG
Morteau/F, W of La Chauxde-Fonds/CH
I
IV
G
10
I
I
18
S Bregenzer Wald/A,
NE of Feldkirch
Hochvogel,
Lechtaler Alps/A
Charcenne,
NW of Besancon/F
Maastricht, Heerlen/NL
Datum
Herdzeit
Koordinaten
Tiefe
10
02.05.1995
4:48:57
47.49
13.40
03.05.1995
7:52:15
47.10
6.60
12.05.1995
10:57:54
49.68
7.96
12.05.1995
22:00:33
47.13
21.05.1995
4:09:15
21.05.1995
ML
Intensität
I
Ref
ISC
SR
Gebiet
AL
Eastern Tennengau/A,
Hoher Dachstein
Morteau/F, W of La Chauxde-Fonds/CH
2.3
LDG
1
2.2
IGF
PS
Rockenhausen/Pfälzer
land, W of Worms
10.53
10
G 2.2
BGR
AL
Landeck/A,
Inn Valley
48.04
8.03
13
2.2
LED
SW
Furtwangen/Black Forest,
E of Freiburg
22:14:51
47.20
11.89
10
G 2.2
SZGRF
AL
Central Ziller Alps/A
29.05.1995
9:07:37
50.23
9.23
17
IGF
HS
Gelnhausen,
NE of Frankfurt/M
31.05.1995
22:16:47
47.60
5.50
02.06.1995
10:51:18
51.67
7.72
1
G 2.5
06.06.1995
13:01:03
47.49
13.35
10
07.06.1995
1:45:27
47.16
9.96
13.06.1995
2:16:34
49.36
13.06.1995
18:58:04
18.06.1995
2.2
LDG
I
Berg-
Gray/Haute-Saone/F
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
G 2.3
BGR
AL
Eastern Tennengau/A,
Hoher Dachstein
10
G 2.4
BGR
AL
Bludenz/A
7.05
1
G 2.0
LED
PS
Saarbrücken-East
47.25
9.29
12
2.2
SED
AL
SW of St. Gallen/CH
11:04:33
47.22
10.46
20
2.6
SED
AL
Hochvogel
Lechtaler Alps/A
23.06.1995
6:32:21
47.10
6.50
13
2.3
23.06.1995
22:51:38
51.65
7.74
1
G 2.1
24.06.1995
3:04:08
47.23
6.46
17
2.3
LDG
25.06.1995
17:31:52
47.61
8.86
11
3.1
LED
SJ
Singen/Hohentwiel
25.06.1995
18:53:01
47.60
8.86
11
2.5
LED
SJ
Winterthur, Frauenfeld/CH
25.06.1995
18:53:07
47.61
8.86
10
4.1
III
LED
SJ
Singen/Hohentwiel
26.06.1995
17:43:40
47.75
12.85
2
G 2.8
III
L FUR
AL
Bad Reichenhall,
SW of Salzburg/A
27.06.1995
2:11:52
49.30
6.90
1
G 2.0
I
LED
PS
Saarbrücken-West
27.06.1995
17:16:50
47.75
12.85
2
G 3.0
FUR
AL
Bad Reichenhall,
SW of Salzburg/A
30.06.1995
7:56:05
47.80
13.01
10
G 2.3
BGR
AL
Hallein/A,
S of Salzburg/A
01.07.1995
9:21:07
47.75
12.85
2
G 2.6
FUR
AL
Bad Reichenhall,
SW of Salzburg/A
04.07.1995
10:26:25
47.81
7.99
2
G 2.2
LED
SW
Freiburg i. Breisgau/
Upper Rhine Graben
I
III-IV
LDG
I
IV
19
15
BUG
Morteau/F, W of La Chauxde-Fonds/CH
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
Baume les Dames/F,
ENE of Besancon
Datum
Herdzeit
Koordinaten
Tiefe
ML
04.07.1995
19:59:39
49.37
6.99
1
G 2.0
07.07.1995
11:30:31
50.79
10.03
1
2.0
08.07.1995
11:53:13
51.47
6.84
1
G 2.1
14.07.1995
17:30:32
47.70
11.40
16.07.1995
0:48:09
48.40
7.70
18.07.1995
15:38:31
51.42
20.07.1995
11:33:30
25.07.1995
Intensität
I
I
Ref
SR
Gebiet
LED
PS
Saarbrücken-West
IGF
WR
Tann,
E of Fulda
BUG
RU
Duisburg,
Ruhr Coal Mining District
2.4
SED
AL
Bad Tölz,
S of Munich
12
2.1
LDG
OR
Offenburg/
Upper Rhine Graben
6.57
1
G 2.1
BUG
KR
Moers,
Ruhr Coal Mining District
50.30
9.20
17
IGF
HS
Gelnhausen,
NE of Frankfurt/M
12:57:13
47.62
13.30
5
ISC
AL
Hallein/A,
S of Salzburg/A
26.07.1995
12:43:55
47.29
11.37
10
2.5
FUR
AL
Innsbruck, Hall/A
31.07.1995
14:26:09
51.45
6.59
1
G 2.3
I
BUG
KR
Moers,
Ruhr Coal Mining District
03.08.1995
17:47:07
52.28
7.82
1
G 3.3
I
BGR
TW
Tecklenburg/Ibbenbüren,
W of Osnabrück
07.08.1995
14:03:51
48.34
8.95
10
G 2.4
LED
SA
Balingen/Swabian Jura
08.08.1995
22:43:12
47.63
13.80
10
G 2.6
BGR
AL
E Salzkammergut/A,
Totes Gebirge
10.08.1995
10:57:55
47.03
10.61
10
2.0
SED
AL
Landeck/A,
Inn Valley
17.08.1995
14:30:45
47.28
12.32
10
G 2.5
BGR
AL
Western Kitzbühler Alps/A
17.08.1995
14:36:17
47.39
12.22
19
FUR
AL
Western Kitzbühler Alps/A
28.08.1995
5:01:14
48.09
7.75
5
G 2.7
LED
OR
Emmendingen/Upper
Graben, N of Freiburg
Rhine
05.09.1995
13:50:39
48.09
7.67
11
2.3
LED
OR
Emmendingen/Upper
Graben, N of Freiburg
Rhine
07.09.1995
2:24:49
51.57
6.92
1
G 2.1
I
BUG
RU
Duisburg,
Ruhr Coal Mining District
08.09.1995
4:56:21
49.17
6.90
1
G 2.0
I
BGR
SM
Merlebach/F,
SW of Saarbrücken
10.09.1995
7:49:57
47.71
12.89
1
G 2.6
FUR
AL
Bad Reichenhall,
SW of Salzburg/A
16.09.1995
7:51:26
47.10
6.30
5
2.3
LDG
20.09.1995
23:11:29
48.52
9.27
8
2.2
LED
EW
Reutlingen
21.09.1995
13:04:11
47.11
9.57
10
2.0
SED
AL
Vaduz/Liechtenstein
21.09.1995
17:36:23
51.74
7.91
1
G 2.3
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
24.09.1995
0:12:13
47.85
5.68
12
2.3
I
I
III-IV
IV
I
LDG
20
SE of Besancon/F
Bourbonne, E of Langres/F
Datum
Herdzeit
Koordinaten
25.09.1995
7:43:53
47.00
6.60
25.09.1995
16:28:59
47.72
8.68
28.09.1995
3:36:06
51.53
30.09.1995
0:56:40
03.10.1995
Tiefe
ML
Intensität
I
Ref
SR
Gebiet
St. Croix/Ch,
Pontarlier/F
Singen/Hohentwiel
2.3
LDG
6
2.5
LDG
SW
6.96
1
G 2.0
I
BGR
RU
Duisburg,
Ruhr Coal Mining District
51.65
7.76
1
G 2.1
I
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
4:43:07
48.35
7.47
5
G 2.9
LED
OR
Selestat/F, SSW of Strasbourg/Upper Rhine Graben
04.10.1995
15:46:00
47.10
6.50
2.4
LDG
06.10.1995
15:52:17
47.54
8.16
6
2.1
LDG
SJ
Laufenburg,
N of Brugg/CH
13.10.1995
11:21:11
49.15
6.93
1
G 2.1
I
LED
SM
Merlebach/F,
SW of Saarbrücken
17.10.1995
4:40:56
51.38
6.70
1
G 2.0
I
BGR
KR
Düsseldorf
17.10.1995
5:07:21
51.48
6.60
1
G 2.0
I
BUG
KR
Moers,
Ruhr Coal Mining District
17.10.1995
14:16:33
49.56
6.94
9
2.6
LED
HU
Lebach,
N of Saarbrücken
19.10.1995
16:40:49
47.09
6.55
12
2.4
LDG
21.10.1995
4:23:46
51.44
7.00
1
G 2.0
25.10.1995
14:37:54
47.72
8.96
14
2.0
26.10.1995
15:32:41
51.74
7.91
1
G 2.3
27.10.1995
15:25:13
47.35
9.70
8
2.7
27.10.1995
17:05:28
51.48
6.60
1
G 2.0
30.10.1995
5:55:17
47.30
5.21
5
2.1
LDG
30.10.1995
23:16:46
50.57
5.85
18
2.2
GLA
VE
S of Verviers/B, Spa
08.11.1995
12:39:23
48.00
8.60
2.1
SED
SA
Donaueschingen/
Eastern Black Forest
08.11.1995
13:23:43
51.64
7.73
1
G 2.4
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
10.11.1995
0:32:56
47.42
14.57
10
G 4.2
IV
BGR
AL
S of Admont/A,
Trieben
10.11.1995
0:35:03
47.53
14.48
10
G 3.8
V
BGR
AL
S of Admont/A,
Trieben
12.11.1995
8:46:30
50.42
7.40
10
G 2.3
BGR
MR
Neuwied,
N of Koblenz
13.11.1995
21:52:54
47.15
10.75
20
3.1
FUR
AL
Pitztal/A,
E of Landeck
15.11.1995
17:14:42
49.38
6.84
1
G 2.0
BGR
PS
Saarbrücken-West
I
I
I
I
IV-V
I
21
Morteau/F, W of La Chauxde-Fonds/CH
Morteau/F, W of La Chauxde-Fonds/CH
BGR
RU
Duisburg,
Ruhr Coal Mining District
LED
BO
Singen/Hohentwiel
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
LED
AL
S Bregenzer Wald/A,
NE of Feldkirch
BUG
KR
Moers,
Ruhr Coal Mining District
near Dijon/F
Datum
Herdzeit
Koordinaten
Tiefe
ML
16.11.1995
5:57:21
47.03
8.79
11
4.1
16.11.1995
17:35:12
47.03
8.79
1
2.3
17.11.1995
1:27:13
51.72
7.89
1
G 2.2
17.11.1995
9:03:32
51.68
7.72
1
G 2.0
21.11.1995
1:35:13
47.08
11.34
7
2.7
23.11.1995
21:59:29
49.13
6.68
1
G 2.2
24.11.1995
0:37:13
51.37
6.64
1
28.11.1995
2:24:39
49.14
6.93
04.12.1995
9:24:56
51.53
04.12.1995
12:33:53
05.12.1995
Intensität
V
I
35
Ref
SR
Gebiet
SED
AL
SED
AL
I
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
I
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
FUR
AL
Southern Tuxer Alps/A,
S of Innsbruck
I
LED
SM
Merlebach/F,
SW of Saarbrücken
G 2.2
I
BGR
KR
Krefeld
1
G 2.3
I
LED
SM
Merlebach/F,
SW of Saarbrücken
6.48
1
G 2.5
I
GLA
KR
Moers,
Ruhr Coal Mining District
51.72
7.90
1
G 2.5
I
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
4:35:11
47.35
14.44
10
G 2.3
BGR
AL
Tauern Mountains/A
08.12.1995
20:04:04
50.41
7.39
10
G 2.2
BGR
MR
Neuwied,
N of Koblenz
08.12.1995
22:29:48
47.27
11.35
15
FUR
AL
Innsbruck, Hall/A
10.12.1995
20:36:26
47.43
10.86
9
FUR
AL
Füssen/Allgäu
11.12.1995
23:37:28
51.73
7.90
1
G 2.0
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
13.12.1995
10:32:01
47.27
11.35
12
2.0
FUR
AL
Innsbruck, Hall/A
17.12.1995
21:46:10
49.14
6.87
1
G 2.5
LED
SM
Merlebach/F,
SW of Saarbrücken
21.12.1995
3:40:35
47.71
8.89
5
G
BGR
BO
Singen/Hohentwiel
25.12.1995
12:36:32
48.00
10.08
25
2.1
LED
BM
Memmingen
27.12.1995
21:16:34
47.36
11.90
12
2.0
FUR
AL
Schwaz/A, Inn Valley,
Northern Tuxer Alps
28.12.1995
12:16:10
51.69
7.84
1
G 2.0
BUG
RU
Hamm/Westfalen,
Ruhr Coal Mining District
IV
III-IV
III
I
III-IV
I
I
22
Einsiedeln/CH,
S of Rapperswil
Einsiedeln/CH,
S of Rapperswil
Erläuterung der Herdparameter
Datum
Tag.Monat.Jahr des seismischen Ereignisses
Herdzeit
Stunde:Minute:Sekunde in Universal Time (UT) = MEZ – 1 Stunde
bzw. MESZ – 2 Stunden
Koordinaten 1. Spalte: Grad nördlicher geographischer Breite
2. Spalte: Grad östlicher geographischer Länge
Tiefe
1. Spalte: Herdtiefe in km
2. Spalte: leer oder ‘G‘ = Herdtiefe unsicher, vom Bearbeiter festgesetzt
ML
lokale Magnitude nach Richter
Intensität
1. Spalte: Maximalintensität oder Epizentralintensität nach MSK-Skala
2. Spalte: Schütterradius in km
I
leer: tektonisches Ereignis
‘I‘: Ereignis im Bergbaugebiet
Ref
Abkürzung für das seismologische Institut oder Observatorium als Referenz für die
angegebenen Herdparameter
BGR:
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Stilleweg 2, D30655 Hannover.
BUG:
Institut für Geophysik der Ruhr-Universität Bochum, Universitätsstraße 150, D-44801 Bochum.
FUR:
Geophysikalisches Observatorium der Universität München, Ludwigshöhe 8, D-82256 Fürstenfeldbruck.
GLA:
Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, De-Greiff-Straße 195,
D-47803 Krefeld.
IGF:
Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Frankfurt,
Feldbergstraße 47, D-60323 Frankfurt.
ISC:
International Seismological Center, Pipers Lane, Thatcham, Berkshire
RG19 4NS, UK.
LDG:
Laboratoire de Detection et de Geophysique, B.P.12, F-91680 Bruyeres-Le-Chatel.
LED:
Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg,
Erdbebendienst, Albertstraße 5, D-79104 Freiburg.
SED:
Schweizerischer Erdbebendienst, Institut für Geophysik, Eidgenössische Technische Hochschule Hoenggerberg, CH-8093 Zürich.
SZGRF: Seismologisches Zentralobservatorium Gräfenberg, Mozartstraße 57,
D-91052 Erlangen.
23
SR
Abkürzung für die Bezeichnung der seismo-geographischen Region
AL
BA
BM
BO
CT
EW
HS
HU
KR
MR
MU
NB
OR
PS
RU
SA
SJ
SM
SW
TW
VE
VO
WR
Gebiet
Alpen, Bayerische Alpen
Böhmische Masse
Bayerische Molasse
Bodenseegebiet
Zentral-Thüringen
Östliches Württemberg
Hessische Senke
Hunsrück
Krefeld Block
Mittelrheingebiet
Münsterland
Niederrheinische Bucht
Oberrheingraben
Pfalz-Saar Gebiet
Ruhrgebiet (Bergbau)
Schwäbische Alb
Schweizerische Jura
Saar Bergbaugebiet
Süd-Schwarzwald
Teutoburger Wald
Hohes Venn
Vogesen/F
Kalibergbaugebiet Werratal
ALPS, BAVARIAN ALPS (offen)
BOHEMIAN MASSIF
(offen)
BAVARIAN MOLASSE BASIN
LAKE OF CONSTANCE AREA
CENTRAL THURINGIA
EASTERN WUERTTEMBERG
HESSIAN DEPRESSION
HUNSRUECK
KREFELD BLOCK
MIDDLE RHINE AREA
MUENSTERLAND
LOWER RHINE AREA
UPPER RHINE GRABEN
PFALZ-SAAR AREA
RUHR COAL MINING DISTRICT
SWABIAN JURA
SWISS JURA
SAAR MINING DISTRICT
SOUTHERN BLACK FOREST
TEUTOBURGER WALD
VENN AREA
VOSGES MOUNTAIN REGION
WERRA POTASH MINING DISTRICT
Ortsbeschreibung des Epizentrums
mit Abkürzung der Landesbezeichnung für Gebiete außerhalb Deutschlands
A
B
CH
CR
F
NL
Österreich
Belgien
Schweiz
Tschechische Republik
Frankreich
Niederlande
.
24
2 REGIONALE BERICHTE 1995
2.1 Schwäbische Alb und Bodenseegebiet
von W. Brüstle u. S. Stange2
22. Januar 1995, 06:03:30 UT
Epizentrum 48 Grad 10.8 Minuten N, 8 Grad 45.0 Minuten E, bei Rottweil
Herdtiefe ca. 3 km, (makroseismisch geschätzte Herdtiefe ebenfalls ca. 3 km), Magnitude ML =
2.9, Maximalintensität IV-V (MSK), mittlerer Schütterradius etwa 7 km
Makroseismische Karte siehe Abbildung 8.
Herdmechanik: linksdrehende Horizontalverschiebung (Streichen und Einfallen der Knotenflächen in Grad: 10N, 90 und 100N, 90)
Die Herdmechanik des Bebens entspricht der für den Bereich der südwestlichen Schwäbischen
Alb typischen Charakteristik. Das Beben hat einige Schlafende aufgeweckt. Die Erschütterungen
wurden vereinzelt als "erschreckend" empfunden. Bebenbegleitende Geräusche wurden beschrieben als "dumpfes Rollen, lautes Brummen, Raunen, etc.". Dem Hauptbeben folgte eine bis
Ende März 1995 andauernde Nachbebenserie.
Das stärkste Nachbeben ereignete sich erst am 25.02.1995, um 19:28:58 UT, mit ML=2.6
und Intensität III.
24. März 1995, 16:38:45 UT
Epizentrum 47 Grad 45.0 Minuten N, 8 Grad 45.6 Minuten E, bei Singen (Hohentwiel)
Herdtiefe 7 km, Magnitude ML = 3.5, Maximalintensität IV (MSK) , mittlerer Schütterradius
etwa 10 km. Makroseismische Karte siehe Abbildung 9.
Herdmechanik: Abschiebung (Streichen und Einfallen der Knotenflächen in Grad: 178N, 46W
und 325N, 48NE). Von diesem Beben wurden ebenfalls akustische Wahrnehmungen berichtet.
Es folgten nur sehr wenige und schwache Nachbeben, das stärkste davon hatte ML=1.9 und
ereignete sich ca. 1 Stunde nach dem Hauptbeben.
2
Dr. Wolfgang Brüstle, Dr. Stephan Stange, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg,
Erdbebendienst (LED), Albertstrasse 5, D-79104 Freiburg i.Br.
25
Abbildung 8: Makroseismische Karte für das Beben vom 22. Januar 1995 um 6:03 UT bei
Rottweil.
26
Abbildung 9: Makroseismische Karte für das Beben vom 24. März 1995 um 16:38 UT bei Singen (Hohentwiel).
27
25. Juni 1995, 18:53:07 UT
Epizentrum 47 Grad 36.6 Minuten N, 8 Grad 51.6 Minuten E, bei Stein am Rhein (CH)
Herdtiefe 10 km, Magnitude ML = 4.1, Maximalintensität III-IV (MSK), mittlerer Schütterradius etwa 15 km, Makroseismische Karte siehe Abbildung 10.
Herdmechanik: Abschiebung (Streichen und Einfallen der Knotenflächen in Grad: 175N, 52W
und 335N, 40ENE). Die beobachteten Intensitätswerte dieses Bebens streuen stark. Auf schweizerischer Seite wurde die Intensität III erreicht.
Am 25.06.1995 um 17:31:52 UT, also ca. 80 Minuten vor dem Hauptbeben ereignete sich ein
Vorbeben der Stärke ML=3.1. Um 18:53:01 UT, also ca. 6 Sekunden vor dem Hauptbeben ereignete sich ein Vorstoß der Stärke ML ca. 2.5. Nachbeben wurden nicht registriert.
Abbildung 10: Makroseismische Karte für das Beben vom 25. Juni 1995 um 18:53 UT bei
Stein am Rhein.
28
2.2 Alpen - der Erdbebenschwarm im Raum Bad Reichenhall
von A. Schwarzmann, F. Scherbaum3 und E. Schmedes4
Erstmals seit mehreren Jahren wurde im Mai 1995 im Raum Bad Reichenhall wieder ein
Lokalbeben von Teilen der Bevölkerung wahrgenommen:
22. Mai 1995, 19:00:20.7 GMT (FUR)
Epizentrum 47°44'N, 12°51'E, Hochstaufen, Bad Reichenhall.
ML = 1.4 (GERESS), Maximalintensität III.
In Bad Reichenhall hauptsächlich akustisch als Knall wahrgenommen.
Im Juni folgten dann zwei weitere fühlbare Beben:
26. Juni 1995, 17:43:40.6 GMT (FUR)
Epizentrum 47°45'N, 12°51'E, Hochstaufen, Bad Reichenhall.
ML = 2.8 (FUR), Maximalintensität III - IV.
In Bad Reichenhall und Umgebung gefühlt.
Makroseismische Karte: Abbildung 11.
27. Juni 1995, 17:16:50.2 GMT (FUR)
Epizentrum 47°45'N, 12°51'E, Hochstaufen, Bad Reichenhall.
ML = 3.1 (FUR), Maximalintensität IV.
Ähnliches Schüttergebiet, wie das Beben vom Vortag.
Im September folgte dann das letzte fühlbare Beben:
10. September 1995, 07:49:59.6 GMT (FUR)
Epizentrum 47°45.3'N, 12°51.1'E, Herdtiefe 1km, Lattengebirge, Grenzgebiet DeutschlandÖsterreich.
ML = 2.6 (FUR), Maximalintensität III-IV.
Gefühlt im Raum Bad Reichenhall und im Salzburger Land.
Makroseismische Karte: Abbildung 12.
3
4
Prof. Dr. F. Scherbaum und A. Schwarzmann, Institut f. Geophysik der Ludwig-Maximilians-Uni. München
Dr. Eberhard. Schmedes, Geophysikalisches Observatorium der Ludwig-Maximilians-Uni. München
29
Abbildung 11: Makroseismische Karte für das Beben vom 26. Juni 1995 um 17:43 GMT im
Gebiet des Hochstaufen, nördlich Bad Reichenhall.
30
Abbildung 12: Makroseismische Karte für das Beben vom 10. September 1995 um 07:49 GMT
im Gebiet des Lattengebirges, südlich Bad Reichenhall.
31
Aus der Region Bad Reichenhall wird seit über tausend Jahren immer wieder über
makroseismische Auswirkungen von Lokalbeben berichtet. Nach den beiden fühlbaren Beben
vom 26. und 27. Juni 1995 wurden ab 28. Juni sechs Mobilstationen (5 PCM5800, 1 MARS88OD) zusätzlich zur Permanentstation Bad Reichenhall (BHG) im Bereich des Staufengebirges
installiert (Stationsverteilung Abbildung 13). Mit diesem Stationsnetz wurden innerhalb eines
Monats über 350 Mikrobeben an mindestens 2 Stationen aufgezeichnet. 46 Ereignisse wurden an
mindestens 4 Stationen registriert und konnten genauer lokalisiert werden. Die Herde dieser Beben
befinden sich ausschließlich im Bereich des Hochstaufen (1753m) nördlich von Bad Reichenhall
und haben eine Tiefenverteilung von 0.5 km über NN bis 2.5 km unter NN (Abbildung 13). Ihre
Verteilung kann mit den nach Süden einfallenden Grenzen der geologischen Einheiten in
Verbindung gebracht werden (Abbildung 14).
Für 13 ausgewählte Ereignisse wurden die Herdflächenlösungen bestimmt. Hierbei konnte keine
einheitliche Herdmechanik beobachtet werden. Vielmehr deuten die vielen unterschiedlichen
Herdflächenlösungen auf lokale, voneinander unabhängige Bruchflächen hin. Für ein Beben vom
01. Juli 1995 ergibt sich durch Auswertung des lokalen Netzes und einiger regionaler Stationen
eine Herdflächenlösung mit Abschiebungscharakter (Abbildung 15).
Die Möglichkeit einer induzierten Seismizität ergibt sich durch die Auswertung der
Analogregistrierungen der Station BHG der letzten 15 Jahre. Hier ist eine deutliche Ruhe in den
Wintermonaten und eine erhöhte Seismizität im Sommer zu erkennen (Abbildung 16). Als
mögliche Ursache konnten die jeweilige Niederschlagsmenge bzw. der damit verbundene
Grundwasserpegel erkannt werden (Abbildungen 17 und 18). Korrelationsuntersuchungen ergaben
einen deutlichen bis engen Zusammenhang der Bebenhäufigkeit mit dem Grundwasserstand und
den Niederschlagswerten.
Erklärbar ist ein solcher Zusammenhang mit Klüften und Spalten im Gebirge, die bei starken
Regenfällen gefüllt werden. Durch die zusätzliche Auflast erhöht sich der Porenwasserdruck,
wodurch beim gleichzeitigen Vorhandensein entsprechender Spannungen Mikroerdbeben
ausgelöst werden können. Dies erklärt auch, warum nicht jeder hohe Niederschlag oder Pegelstand
von Mikrobeben begleitet wird.
Das letzte fühlbare Beben vom 10. September 1995 fand dann - nach Abbau der 6 Mobilstationen südlich von Bad Reichenhall im Lattengebirge statt (Abbildung 12). Durch Peilung mit den 3
Komponenten der Station BHG konnte nachgewiesen werden, daß sich im September 1995 die
Seismizität im wesentlichen ins Lattengebirge verlagert hat. Da auch hierbei ein entsprechend
hoher Niederschlag bzw. Pegelstand beobachtet wurden (Abbildung 18), ist davon auszugehen,
daß die Bebenauslösung in beiden Gebieten ähnliche Ursachen hat.
Referenzen
M. FREIMOSER (1972): Zur Stratigraphie, Sedimentpetrographie und Faziesentwicklung der
südbayerischen Flyschzone und des Ultrahevetikums zwischen Bergen/Obb. und
Salzburg. Geologica Bavarica 66, 7-91, München 1972.
A. SCHWARZMANN (1996): Untersuchung der seismischen Aktivität im Raum Bad Reichenhall im
Sommer 1995. Dipl. Arbeit, Institut für Allgemeine und Angewandte Geophysik,
München 1996.
32
Abbildung 13: Mobiles Stationsnetz (Dreiecke) und Verteilung der Hypozentren (Kreise) von
Lokalbeben unter dem Hochstaufen vom 28.6. - 20.7.1995. NS-Schnitte s. Abbildung 14.
33
Abbildung 14: Verteilung der Hypozentren von Abbildung 13 in den NS-Schnitten; hd Hauptdolomit, wk Wettersteinkalk, mk Muschelkalk, b Bajuvarikum, f Flysch (nach
Freimoser 1972).
Abbildung 15: Herdflächenlösung des Lokalbebens vom 1.7.1995 um 09:21:07.7 GMT,
47.755N, 12.855E, h=2km, ML=2.9 (FUR); Strike 228.1°, Dip 48.4°, Rake 30.8°(obere Herdkugel, Kreise Kompression, Dreiecke Dilatation).
34
Abbildung 16: Zahl der monatlich an der Station BHG aufgezeichneten Lokalbeben (Sg-Pg < 1
sec) von 1980 bis 1995. Es zeigt sich eine deutliche Häufung in den Sommermonaten.
Abbildung 17: Vergleich von monatlichen Niederschlagsmengen und Pegelständen mit der Bebenzahl von 1980 bis 1995. (Monatliche Bebenzahl schwarz)
35
Abbildung 18: Zahl der täglichen Beben und Niederschlagsmengen sowie Pegelstände 1995.
36
3 WELTWEITE SCHADEN- UND GROSSBEBEN
DES JAHRES 1995
von M. Henger
In dem monatlich vom NEIC (National Earthquake Information Center) des USGS (United States Geological Survey, Washington) erscheinenden seismologischen Bulletin sind für das Jahr
1995 insgesamt 21007 seismische Ereignisse enthalten. Diese Datensammlung wurde auf der
Grundlage seismologischer Parameter erstellt, die Erdbebenstationen der ganzen Welt - darunter
auch die in Deutschland betriebenen Stationen (s. Abbildung 1 bzw. Tabelle 1) - aus ihren seismischen Aufzeichnungen bestimmten und an das Weltdatenzentrum A in Boulder, Colorado,
übermittelten. Anhand dieser Parameter werden für die gemeldeten Ereignisse, vorwiegend Erdbeben, aber auch nukleare Sprengungen und in Einzelfällen chemische Sprengungen, die Epizentrumskoordinaten, Herdzeit, Herdtiefe, Magnitude und weitere Kenngrößen berechnet und in
das Bulletin aufgenommen. Auch die nachfolgende Liste (Tabelle 3) der Schaden- und Großbeben ist daraus entnommen, wobei jedoch nur solche Ereignisse aufgeführt sind, die Sachschaden
verursachten und/oder Menschenleben forderten. Zudem wurden noch die stärksten Erdbeben
dieses Jahres berücksichtigt, deren Raumwellen- (mb) bzw. Oberflächenwellenmagnitude (MS)
einen Wert von 6.0 oder höher erreichte.
Wie die Zusammenstellung der insgesamt 149 Groß- und Schadenbeben in Tabelle 3 zeigt, war
1995 ein Jahr der schweren Erdbebenkatastrophen mit nahezu 7000 Toten. Die meisten Opfer
forderte dabei ein Beben der Stärke MS=6.8, das am frühen Morgen des 16. Januar um 5:46 Uhr
(Ortszeit) nahe der Südküste der japanischen Insel Honshu stattfand und die Stadt Kobe verwüstete. Insgesamt verloren hierbei über 5500 Menschen ihr Leben. Die Zahl der Opfer wäre vermutlich noch höher gewesen, wenn sich das Beben etwas später, während der „rush-hour“, ereignet hätte. Japanische Wissenschaftler stellten bei Untersuchungen des Grundwassers fest, daß
der Gehalt an Radon, Chloriden und Sulfaten vor dem Beben stark zunahm. Diese Ergebnisse
wurden als Folge der im Herdgebiet aufgrund von Spannungen im Umgebungsgestein entstandenen Mikrorisse und der damit verbundenen chemischen Reaktionen interpretiert. Zwischen
Oktober und Dezember 1994 wurde in einer Grundwasserquelle der Stadt Nishinomiya bei Kobe
eine Vervierfachung des Radongehalts gemessen. In den letzten acht Tagen vor dem Beben trat
eine Verzehnfachung gegenüber den Ausgangswerten auf, die kurz nach dem Beben wieder auf
die Ausgangswerte zurückgingen.
Radonanomalien als Vorläuferphänomen von Erdbeben wurden auch schon aus dem Vogtland
von der Radonquelle Bad Brambach gemeldet, einem der seismisch aktivsten Gebiete Deutschlands, wo in der Vergangenheit häufig Schwarmbeben auftraten. Bisher lassen diese Radondaten
jedoch keine gesicherten Aussagen zu, um über die Größe der vor einem Beben akkumulierten
Spannungen, den Zeitpunkt des Bruchvorgangs oder die Stärke eines Bebens genaue Angaben
machen zu können. Hier besteht noch erheblicher Forschungsbedarf, bevor es möglich sein wird
eine Vorwarnung abzugeben. Zudem wird nicht zwangsläufig bei jedem Beben im Grundwasser
oder an der Oberfläche eine Veränderungen der Radon-, Chlorid-, oder Sulfatkonzentration beobachtet, was die Verwendbarkeit solcher Indikatoren zur Vorhersage noch weiter einschränkt. So
wurde auch bei zwei weiteren schweren Beben, von denen Japan am 1. April und am 23. Mai
37
betroffen wurde, nichts über derartige Konzentrationsänderungen im Wasser bekannt. Glücklicherweise verliefen diese beiden Ereignisse weniger folgenschwer und hatten neben Verletzten
nur Sachschäden zur Folge.
Die anderen starken Beben dieses Jahres hatten im Vergleich zu dem Kobe-Beben weniger katastrophale Auswirkungen, obwohl es in einigen Fällen auch über 100 Toten gab und schwerste
Schäden hervorgerufen wurden, wie bei dem Beben am 1. Oktober in der Türkei dessen Stärke
mit MS=6.2 bestimmt wurde. Auch andere Mittelmeerländer, wie Zypern (23. Februar; 29. Mai),
Griechenland (13. Mai; 15. Juni) und Ägypten (22. November) blieben von starken Erdbeben
nicht verschont. Diese Ereignisse, deren Magnitudenwerte zwischen MS=4.9 und 7.3 lagen, erhöhten die Bilanz der Toten und Sachschäden. Ansonsten blieb Europa, ebenso wie Nordamerika, von schweren Erdbeben verschont.
Weltweit gab es noch eine Serie weiterer starker Erdbeben. Obwohl bei diesen Ereignissen jeweils weniger als 100 Menschen ihr Leben verloren, waren die Auswirkungen in vielen Fällen
katastrophal, wie die Kurzbeschreibungen der Tabelle 3 für die Beben in Kolumbien (19.1.; 8.2.;
4.3.), Mexiko, Chile, Guatemala, Indonesien und China dokumentieren. Bekanntermaßen werden diese Länder aufgrund der dort herrschenden tektonischen Verhältnisse immer wieder von
Erdbeben betroffen. Entsprechend werden Vorkehrungen verschiedenster Art getroffen, um die
Auswirkung der praktisch zum Alltag gehörenden Naturereignisse abzumildern. Dies gelingt oft
nur teilweise, weil die finanziellen Mittel fehlen oder aber die Regeln für erdbebenresistentes
Bauen nicht eingehalten oder bewußt umgangen werden. Nur so ist zu erklären, weshalb das
Beben der Stärke mb = 4.4 am 4. März im Gebiet von Pasto, Kolumbien, acht Menschenleben
forderte. In Industrieländern, die in ähnlichem Umfang von Erdbeben betroffen sind wie Kolumbien, hätte ein Beben dieser Stärke kaum ähnlich schwerwiegende Auswirkungen gehabt.
Dies wird durch zahlreiche Beispiele der relativ häufig vorkommenden Erdbeben dieser Stärke
dokumentiert.
20
18
16
14
Anzahl
12
10
8
6
4
2
Jahr
Abbildung 19: Erdbeben der Magnitude MS ≥ 7.0 im Zeitraum 1975 – 1996
38
1995
1994
1993
1992
1991
1990
1989
1988
1987
1986
1985
1984
1983
1982
1981
1980
1979
1978
1977
1976
0
Der Vollständigkeit halber sei vermerkt, daß das stärkste Erdbeben dieses Jahres eine Magnitude
von MS = 8.0 aufwies. Es fand am 7. April im Gebiet der Tonga-Inseln statt und löste einen
Tsunami von 30 cm Wellenhöhe aus. Insgesamt sind in diesem Jahr 19 Ereignisse der Magnitude MS= 7.0 und höher zu verzeichnen. Im Vergleich zu den Vorjahren liegt diese Zahl über der
Norm, wie das Diagramm in Abbildung 19 der starken Beben seit 1975 zeigt. Nur in den Jahren
1976 und 1978 ereigneten sich noch mehr Beben dieser Größenordnung. In der Regel haben
derart starke Erdbeben katastrophale Folgen sofern sie sich nicht weitab von bewohntem Gebiet
in einem der Ozeane ereignen. Wäre dies nicht bei etwa der Hälfte dieser potentiellen Katastrophenbeben der Fall, so hätte die Bilanz der durch Erdbeben verursachten Schäden und die Zahl
der Menschenopfer noch weitaus schrecklichere Ausmaße.
39
Abbildung 20: Groß- und Schadenbeben des Jahres 1995
40
Tabelle 3: Groß- und Schadenbeben des Jahres 1995
Datum
Herdzeit
HH:MM:SS
Koordinaten
Breite
Länge
Tiefe
(km)
Magnituden
mb MS ML
Jan.
Jan
Jan.
01 06:59:56
03 16:11:57
06 22:37:34
40.70 N
57.70 S
40.25 N
143.55 E
65.88 W
142.18 E
15 5.8 6.2
13 6.2 5.6
27 6.7 6.9
Jan.
07 02:36:07
40.26 N
142.36 E
32 6.3 5.7
Jan.
12 10:26:47
44.06 N
147.03 E
35 6.1 5.5
Jan.
Jan.
16 18:14:50
16 20:46:52
51.26 N
34.58 N
179.17 E
135.02 E
33 5.6 6.1
22 6.3 6.8
Jan.
19 15:05:03
5.05 N
72.92 W
17 6.3 6.6
Jan.
21 07:30:23
2.56 N
126.88 E
42 6.2 6.0
Jan.
Jan.
21 08:47:30
24 04:14:26
43.38 N
27.56 N
146.72 E
55.63 E
59 6.5 5.9
33 4.9
41
Region
Vor Ostküste von Honshu, Japan.
Drake Passage
Nahe Ostküste von Honshu, Japan; mind. 29
Verletzte in den Präfekturen Aomori u. Iwate
und etwa 5 000 Häuser ohne Wasser- und Abwasserversorgung. In vielen Orten der Inseln
Honshu und Hakkaido verspürt.
Nahe der Küste von Honshu, Japan; verspürt
mit Int. V bei Misawa.
Kurilen; an mehreren Orten verspürt, ebenso
auf Honshu, Japan.
Rat Islands, Aleuten
Nahe Südküste von Westhonshu, Japan; 5502
Tote, 36 806 Verletzte und schwerste Schäden
in den Gebieten von Kobe und Awaji-shima.
Über 90% der Toten und Schäden forderte das
Beben in einem Gebiet entlang der Südküste
von Honshu zwischen Kobe und Nishinomiya.
Mind. 28 Menschen wurden bei einem Erdrutsch bei Nishinomiya getötet. Etwa 310 000
Menschen wurden in Notquartieren untergebracht. Über 200 000 Gebäude wurden beschädigt oder zerstört. Im Epizentralgebiet kam es
zu zahlreichen Feuern sowie Brüchen von
Gas- und Wasserleitungen. Eine rechtslaterale
Oberflächenverwerfung mit einer Länge von 9
km und Horizontalverschiebungen von 1.2 -1.5
m wurde im Nordteil von Awaji-shima beobachtet. Im Epizentralgebiet kam es zu Bodenverflüssigungen. Entlang des Küstenstreifens
von Suma Ward, Kobe bis Nishinomiya und im
Gebiet von Ichinomiya auf Awaji-shima und
weiteren Orten verspürt.
Kolumbien; 5 Tote, mehrere Verletzte und
mind. 20 Gebäude im Gebiet von Bogota beschädigt. Ein Toter bei Manizales und ein weiterer bei Miraflores. Über 500 Häuser beschädigt oder zerstört im Departement Boyaca sowie 12 weitere im Departement Casanare. Erdrutsche blockierten mehrere Flüsse in Kolumbien. In weiten Teilen Kolumbiens und Westvenezuelas bis nach Caracas verspürt.
Nördl. Molukkenmeer; verspürt (Int. III) auf
Manado.
Kurilen; an mehreren Orten verspürt.
Südiran; 11 Verletzte und einige Schäden im
Gebiet Bandar-e Abbas.
Datum
Herdzeit
HH:MM:SS
Koordinaten
Breite
Länge
Tiefe
(km)
Magnituden
mb MS ML
Region
Jan.
24 22:36:34
5.90 S
154.49 E
24 5.8 6.1
Solomon Islands
Jan.
Feb.
27 20:16:52
03 02:31:35
4.43 S
62.71 S
134.48 E
155.67 E
22 6.2 6.8
10 5.6 6.3
Region Irian Jaya, Indonesien
Region der Balleny Inseln
Feb.
03 15:26:11
41.53 N
109.64 W
1 5.3 4.6
Feb.
05 20:37:11
6.81 N
82.67 W
Feb.
05 22:51:05
37.76 S
178.75 E
Feb.
08 18:40:25
4.10 N
76.62 W
Feb.
10 01:45:04
37.86 S
178.60 E
Feb.
13 00:11:47
37.62 S
178.63 E
Feb.
Feb.
Feb.
13 08:43:37
13 12:29:53
13 15:04:24
1.28 S
1.31 S
1.32 S
127.44 E
127.43 E
127.44 E
Feb.
Feb.
19 00:17:45
19 04:03:16
5.24 N
40.56 N
126.27 E
125.54 W
Feb.
23 05:19:02
24.14 N
121.61 W
Feb.
23 21:03:01
35.05 N
32.28 E
Wyoming, USA; wahrscheinlich Einsturz in
einem Trona- (Soda) Bergwerk westl. von
Green River. 1 Toter und 10 Verletzte sowie
geringe Schäden bei Green River und Little
America. An vielen Orten der Umgebung bis
Salt Lake City, Utah, verspürt. Max. Int. V bei
Rock Springs. In einem Gebiet von 1 - 2 km
über dem Bergwerk senkte sich der Boden bis
zu 1 m ab.
11 6.5 7.5
Vor der Küste der Nordinsel Neuseelands; in
weiten Teilen der Nordinsel und bis
Christchurch auf der Südinsel verspürt, ebenso
auf den Chatham Inseln.
21 6.5 7.5
Vor Ostküste der Nordinsel von Neuseeland;
verspürt in weiten Teilen der Nordinsel und der
Südinsel, ebenso auf den Chatham Inseln.
74 6.3
Kolumbien; 42 Tote, nahezu 400 Verletzte und
über 2 000 beschädigte oder zerstörte Gebäude
im Gebiet Cali-Pereira. Erdrutsche blockierten
zwei Straßen im Epizentralgebiet. Schäden bei
Armenia, Calarca, Cali, La Union, Manizales,
Pereira, Trujillo und in vielen anderen Gebieten
Westkolumbiens. In ganz Kolumbien verspürt.
28 5.8 6.4 6.3 Vor Ostküste der Nordinsel von Neuseeland; in
weiten Teilen der Nordinsel verspürt.
28 5.7 6.2
Vor der Küste der Nordinsel, Neuseeland; bei
Gisborne verspürt.
14 6.2 6.1
Halmahera, Indonesien
17 6.0 5.9
Halmahera, Indonesien
14 6.3 6.7
Halmahera, Indonesien; mit Int. V auf Obi verspürt.
75 6.1
Mindanao, Philippinen
10 6.0 6.8
Vor Küste von Nordkalifornien, USA; in vielen
Orten Kaliforniens sowie in Oregon verspürt.
41 5.9 6.2
Taiwan; 2 Tote und 14 Verletzte in einem Bus,
der durch einen Erdrutsch im Epizentralgebiet
erfaßt wurde. In Orten von Taiwan und dem
chin. Festland verspürt.
10 5.8 5.7
Zypern; 2 Tote und 5 Verletzte im Gebiet
Paphos. 50 Häuser zerstört, 70 schwer und 500
leicht beschädigt in den Gebieten von Paphos
und Nicosia. 20 gemauerte Häuser wurden bei
Arodhes zerstört. Auf der gesamten Insel verspürt, sowie in Nordisrael und im Libanon.
42
Datum
Herdzeit
HH:MM:SS
Koordinaten
Breite
Länge
Tiefe
(km)
Magnituden
mb MS ML
März
04 23:23:41
1.28 N
77.31 W
März
08 03:45:59
16.56 N
59.56 W
März
14 17:33:51
54.78 N
161.34 W
März
19 18:34:05
4.23 S
135.01 E
19 5.6 6.1
März
19 23:53:15
4.18 S
135.11 E
33 6.2 7.1
März
April
31 14:01:40
01 03:49:34
38.21 N
37.93 N
135.01 E
139.19 E
354 6.0
11 5.8 4.9
April
07 22:06:57
15.20 S
173.53 W
21 6.8 8.0
April
April
April
08 01:20:09
08 17:45:13
14 00:32:56
15.21 S
21.83 N
30.29 N
173.42 W
142.69 E
103.35 W
37 5.8 6.1
267 6.4
18 5.6 5.7
April
April
April
April
April
April
14
17
20
21
21
21
13:15:17
23:28:07
08:45:12
00:09:54
00:30:11
00:34:46
60.77 S
45.93 N
6.28 N
12.01 N
11.93 N
12.06 N
20.07 W
151.28 E
126.78 E
125.66 E
125.56 E
125.58 E
11
23
94
20
17
21
April
21 05:17:01
12.05 N
125.92 E
27 5.6 6.9
April
April
April
April
April
April
Mai
Mai
Mai
Mai
23
23
27
28
28
29
02
04
05
05
51.33 N
12.39 N
1.30 N
44.07 N
44.09 N
11.85 N
3.79 S
1.89 N
12.63 N
12.64 N
179.71 E
125.40 E
85.03 W
148.00 E
148.07 E
125.98 E
76.92 W
128.48 E
125.30 E
125.24 E
17
24
20
29
35
15
97
23
16
33
02:55:55
05:08:02
12:44:41
16:30:01
17:08:43
09:43:58
06:06:06
02:18:48
03:53:45
04:39:11
Region
5 4.4
Kolumbien; mind. 8 Tote, 10 Verletzte und 8
beschädigte Häuser im Gebiet von Pasto.
8 6.3 6.2
Leeward Islands; verspürt (Int. IV) auf Guadeloupe sowie mit Int. III auf Dominica, Martinique und St. Lucia.
35 6.1 5.9 5.5 Halbinsel Alaska; verspürt (Int. V) bei Cold
Bay und Sand Point, mit Int. IV bei Akutan
sowie mit Int. III bei Chignik, Chignik Lagoon
und False Pass.
5.5
6.1
6.2
6.2
6.3
6.3
6.2
6.1
5.3
6.5
6.1
5.5
6.5
6.0
6.2
5.6
43
5.8
6.4
6.9
7.2
7.3
6.5
6.6
6.0
6.8
6.3
6.0
5.9
7.0
6.1
Region Irian Jaya, Indonesien; in weiten Teilen
von Irian Jaya verspürt.
Region Irian Jaya, Indonesien; einige geringere
Schäden an Gebäuden in den Gebieten Ayam,
Fakfak u. Nabire. In weiten Teilen von Irian
Jaya.
Japanisches Meer
Östl. Honshu, Japan; mind. 39 Verletzte und
504 beschädigte oder zerstörte Gebäude in der
Präfektur Niigata. In vielen Orten verspürt bis
Tokio und Yokohama.
Tonga Inseln; bei Apia, Westsamoa, verspürt.
Tsunami mit einer Wellenhöhe von etwa 30 cm
bei Pago Pago beobachtet.
Tonga Inseln
Region der Marianen Inseln;
Westtexas, USA; 2 Leichtverletzte in Brewster
County und leichte Schäden (Int. VI) bei Alpine, Fort Davis u. in den Gebieten Marathon und
Ozona. In vielen Orten von Texas und in New
Mexiko verspürt.
Südwestatlantik
Kurilen; auf mehreren Inseln verspürt.
Mindanao, Philippinen
Samar, Philippinen; verspürt
Samar, Philippinen
Samar, Philippinen; einige Schäden bei Borongan und Sulat. In vielen Orten auf Cebu, Masbate und Mindanao verspürt. Tsunami mit 10
cm Wellenhöhe bei Legaspi, Luzon, beobachtet.
Samar, Philippinen; verspürt bei Davao, Mindanao
Rat Islands, Aleuten; verspürt auf Adak.
Samar, Philippinen
Vor der Küste von Ecuador
Kurilen; verspürt
Kurilen
Samar, Philippinen
Nordperu; verspürt
Halmahera, Indonesien; auf Ternate verspürt.
Samar, Philippinen; verspürt
Samar, Philippinen
Datum
Herdzeit
HH:MM:SS
Koordinaten
Breite
Länge
Mai
06 01:59:07
24.99 N
95.29 E
Mai
Mai
08 18:08:06
13 08:47:13
11.47 N
40.15 N
125.96 E
21.70 E
Mai
14 11:33:19
8.38 S
125.13 E
Mai
16 20:12:44
23.01 S
169.90 E
Mai
Mai
Mai
Mai
16
17
18
19
21:48:06
11:23:50
00:06:27
21:30:06
17.90 N
23.03 S
0.89 S
1.02 S
96.46 E
170.11 E
22.00 W
120.51 E
Mai
21 06:13:12
8.27 S
122.08 E
Mai
Mai
22 03:45:03
23 10:01:28
22.80 S
43.66 N
170.01 E
141.74 E
Mai
Mai
23 22:10:12
27 13:03:53
55.95 S
52.63 N
3.36 W
142.83 E
Mai
29 04:58:32
35.04 N
32.25 E
Mai
Mai
Juni
Juni
29
31
14
15
07:29:46
16:08:40
11:11:47
00:15:49
10.25 S
18.96 N
12.13 N
38.40 N
164.00 E
107.42 W
88.36 W
22.28 E
Juni
21 15:28:52
61.67 S
154.77 E
Tiefe
(km)
Magnituden
mb MS ML
118 6.4
Region
Myanmar; verspürt in Assam, Manipur und
Meghalaya, Indien sowie in Bangladesh und
West- Myanmar
12 5.7 6.2
Samar, Philippinen
14 6.2 6.6 6.2 Griechenland; 25 Verletzte und beträchtlicher
Schaden mit max. Int. VIII im Gebiet GrevenaKozani. Das Beben mit seinen Nachbeben zerstörte 5 000 und beschädigte 7 000 Häuser. Der
Schaden wird auf 450 Mio. US$ geschätzt. In
Zentral- und Nordgriechenland einschl. Thessaloniki verspürt, ebenso in der früheren jugosl.
Republik Mazedonien.
11 6.2 6.9
Region Timor; 11 Personen auf Timor vermißt.
Ein Tsunami (seismische Woge) zerstörte mehrere Häuser im Gebiet Dili. Auch beträchtlicher
Schaden in den Gebieten Maliana und Maubara.
Erdrutsche im Epizentralgebiet.
20 6.9 7.7
Region Loyality Islands; verspürt. Tsunami mit
40 cm Wellenhöhe bei Port-Vila, Vanuatu,
beobachtet.
11 5.9 6.1
Myanmar
20 5.9 6.5
Region Loyality Islands
12 6.2 6.2
Zentraler Mittelatlantischer Rücken
26 5.5 5.3
Sulawesi, Indonesien; 26 Verletzte und 115
beschädigte Häuser im Gebiet Parigi. Stark
verspürt bei Palu und Poso.
28 5.2 4.6
Region Flores, Indonesien; auf Adonara 1 Toter, 5 Verletzte und verschiedene zerstörte Gebäude.
19 5.8 6.0
Region der Gerechtigkeitsinseln
17 5.5 5.3
Hokkaido, Japan; 4 Leichtverletzte auf Hokkaido, bei Rumoi und bei Hokuryu verspürt.
10 5.4 6.5
Südl. Mittelatlantischer Rücken
11 6.7 7.5
Insel Sachalin, Rußland; 1989 Tote, etwa 750
Verletzte und schwere Schäden der Int. IX im
Gebiet Neftegorsk. Einige Schäden (Int. VII)
bei Okha. An vielen Orten der Insel stark verspürt.
10 5.3 4.9 5.1 Zypern; leichte Schäden an einigen Häusern im
Gebiet von Paphos. Verspürt mit Int. V bei
Kykkos, mit Int. IV bei Limassol, Paphos, Polis
und Stroumbi sowie mit Int. III bei Lacarna und
Nicosia.
26 5.9 6.4
Region der Santa Cruz Inseln
33 5.5 6.1
Vor der Küste von Jalisco, Mexiko.
25 5.7 6.1
Vor Küste von Mittelamerika
14 6.1 6.5 6.0 Griechenland; 26 Tote und 60 Verletzte im
Gebiet Aiyion. Schwerste Schäden bei Aiyion
und Eratini. Schäden auch bei Korinth, Patras
und Pirgos in Höhe von insgesamt 660 Mio.
US$. Bei Athen, Ionnina, Kalamai, Kardhitsa,
Kozani und auf Kefallina verspürt.
10 5.8 6.7
Region von Balleny Islands
44
Datum
Herdzeit
HH:MM:SS
Koordinaten
Breite
Länge
Tiefe
(km)
Magnituden
mb MS ML
Juni
Juni
24 06:58:07
25 02:10:40
3.96 S
3.32 S
153.93 E
150.46 E
386 6.2
32 5.7 6.3
Juni
25 06:59:06
24.60 N
121.70 E
52 5.8 5.6
Juni
29 12:24:03
19.54 S
169.29 E
Juni
30 11:58:57
24.69 N
110.23 W
10 5.9 6.2
Juli
Juli
Juli
Juli
03
03
08
11
19:50:51
21:56:51
17:15:26
21:46:40
29.21 S
29.12 S
53.58 N
21.97 N
177.59 W
177.63 W
163.74 W
99.20 E
35
54
21
13
Juli
Juli
12 15:46:57
21 22:44:05
23.26 S
36.43 N
170.87 E
103.12 E
Juli
Juli
Juli
Juli
26
27
28
30
23:42:03
05:51:19
14:29:11
05:11:24
2.53 N
12.59 S
21.18 S
23.34 S
127.68 E
79.23 E
175.39 W
70.29 W
65
16
92
46
6.0
6.2 5.8
6.3
6.6 7.3
Juli
Aug.
Aug.
Aug.
30
03
14
16
08:17:18
01:57:20
04:37:18
10:27:29
23.98 S
23.06 S
4.84 S
5.80 S
70.28 W
70.59 W
151.52 E
154.18 E
30
17
128
30
5.2 6.0
5.4 6.0
6.4
6.5 7.8
Aug.
Aug.
Aug.
16 16:24:27
16 23:10:24
17 00:15:51
5.43 S
5.77 S
5.93 S
153.77 E
154.35 E
154.21E
Aug.
17 10:01:26
5.17 S
153.45 E
Region
Region Neuirland, Papua Neuguinea
Region Neu Irland
19 5.8 6.7
33 6.2 7.2
14 6.1 6.4
Taiwan; 1 Toter, 3 Verletzte und einige durch
Erdrutsche beschädigte Häuser im Epizentralgebiet. Überall auf Taiwan verspürt, ebenso auf
Kin-men und Peng-hu.
Vanuatu Islands; auf den Loyality Islands verspürt.
Baja California, Mexiko; geringe Schäden bei
La Paz, an mehreren Orten verspürt.
Kermadec Islands; auf Raoul verspürt.
Kermadec Inseln, Neuseeland
Region Unimak Island
Grenzgebiet Myanmar-China; 11 Tote, 136
Verletzte, mehr als 100 000 zerstörte und 42000
beschädigte Häuser im Gebiet Lancang-Menglian-Ximeng, China. Einige beschädigte Gebäude
in den thailändischen Provinzen Chiang Mai
und Chiang Rai.
Region der Loyality Inseln
Gansu, China; 14 Tote, mind. 60 Verletzte,
5000 Obdachlose, 4500 zerstörte und 5000
beschädigte Häuser im Gebiet von Yongdeng.
An vielen Orten stark verspürt.
Nördliches Molukkenmeer
Südindischer Ozean
Tonga Inseln
Nahe Küste von Nordchile; 3 Tote, 58 Verletzte, 630 Obdachlose und 115 zerstörte Häuser
(Int. VII) im Gebiet Antofagasta. Erdrutsche in
diesem Gebiet blockierten mehrere Straßen. Ein
Verletzter bei Mejillones u. mehrere beschädigte Häuser in weiteren Orten der Umgebung.
Verspürt in weiten Teilen von Argentinien,
sowie in Südperu und Bolivien. Eine seismische
Woge (Tsunami) mit einer max. Wellenhöhe
von 75 cm wurde bei Hilo, Hawaii, beobachtet.
Nahe der Küste von Nordchile
Nahe der Küste von Nordchile
Region Neubritannien; verspürt
Solomon Islands; geringe Schäden im Epizentralgebiet. Erdrutsche blockierten eine Straße
nach Rabaul. Auf Shortland Island stark verspürt. Tsunami mit 55 cm Wellenhöhe bei Rabaul beobachtet.
Region Neuirland
Solomon Islands; auf allen Inseln verspürt.
Solo
21 5.6 6.4
mon Islands; auf Gizo und Vella Lavella verspürt.
Region Neuirland
139 6.3
6.5
6.1
6.0
6.1
7.2
5.8
5.8
7.1
11 6.0 6.4
13 5.7 5.4
45
Datum
Herdzeit
HH:MM:SS
Koordinaten
Breite
Länge
Tiefe
(km)
Magnituden
mb MS ML
Aug.
19 21:43:32
5.14 N
75.58 W
120 6.2
Aug.
Aug.
Aug.
23 07:06:03
24 01:55:35
26 06:57:17
18.86 N
18.90 N
5.64 S
145.22 E
145.05 E
153.54 E
595 6.3
588 6.0
17 5.7 6.0
Aug.
Aug.
Aug.
Sep.
Sep.
28
29
31
08
14
10:46:12
07:25:49
17:10:35
01:15:28
14:04:31
26.09 N
47.94 S
15.84 S
56.22 S
16.78 N
110.28 W
99.47 E
166.43 E
122.42 W
98.60 W
Sep.
Sep.
17 17:09:21
23 22:31:56
17.09 S
10.68 S
66.71 E
78.58 W
Okt.
01 15:57:16
38.06 N
30.13 E
Okt.
03 12:44:58
2.78 S
77.85 W
Okt.
06 18:09:46
2.05 S
101.44 E
Okt.
09 15:35:54
19.06 N
104.21 W
12
10
17
10
23
5.7
5.6
6.1
5.2
6.4
Kolumbien; einige Schäden und Stromausfälle
im Epizentralgebiet. An vielen Orten in Kolumbien verspürt.
Mariana Islands; auf Saipan verspürt
Mariana Islands
Region Neu Irland, Papua Neuguinea
Golf von Kalifornien
Südöstl. Indischer Rücken
Vanuatu Inseln
Südöstl. Pazifischer Rücken
Nahe der Küste von Guerrero, Mexiko; 3 Tote,
nahezu 100 Verletzte, 500 Obdachlose und
schwerste Schäden in Guerrero. Einige Verletzte, 400 Obdachlose und beträchtliche Schäden in Oaxaca. Geringe Schäden in Puebla und
Mexiko City. Entlang der Pazifikküste Mexikos
stark verspürt von Michoacan bis Chiapas.
8 5.6 6.0
Region Mauritius-Reunion
6.0
Nahe der Küste von Peru; an vielen Orten verspürt.
33 5.8 6.2 5.7 Türkei; im Gebiet von Dinar 101 Tote, 348
Verletzte, 50 000 Obdachlose und 4 500 zerstörte oder beschädigte Häuser sowie etwa 600
zerstörte Gebäude bei Evciler. In der gesamten
Westtürkei bis Nach Izmir verspürt und nach
Norden bis Bursa und Yalova.
17 6.0 6.1
Grenzregion Peru-Ecuador; stark verspürt im
Epizentralgebiet sowie in Teilen von Ecuador
und Kolumbien.
33 5.8 6.9
Südsumatra, Indonesien; in der Provinz Jambi
48 Tote, 1 868 Verletzte, nahezu 65 000 Obdachlose und über 17 600 beschädigte oder
zerstörte Häuser. Erdrutsche im Epizentralgebiet. In vielen Teilen Zentralsumatras verspürt
bis in den Süden von Malaysia und bis Singapore.
33 6.6 7.4
Nahe der Küste von Jalisco, Mexiko; in den
Staaten Colima und Jalisco mind. 49 Tote, 100
Verletzte, nahezu 1 000 Obdachlose und schwere Schäden, die sich hauptsächlich auf die Region Cihuatlan-Manzanillo, Colima, konzentrierten. Einige Schäden in den Staaten Guerrero und Michoacan. In Mexiko City stark verspürt. Verspürt auch in hohen Gebäuden in
Dallas u. Houston, Texas, USA. Erdrutsche
blockierten Straßen zwischen Guadelajara und
Manzanillo. Ein Tsunami erreichte im Gebiet
von Manzanillo eine Wellenhöhe zwischen 2 m
und 5 m. Im Hafen dieser Stadt senkte sich die
Erde um 14 cm ab.
46
6.5
6.3
6.4
6.3
7.2
Region
Datum
Herdzeit
HH:MM:SS
Koordinaten
Breite
Länge
Tiefe
(km)
Magnituden
mb MS ML
Okt.
12 16:52:53
18.81 N
104.02 W
16 5.5 5.6
Okt.
18 09:30:39
36.43 N
70.39 E
Okt.
18 10:37:26
27.93 N
130.18 E
28 6.4 6.9
Okt.
Okt.
19 00:32:06
19 02:41:36
28.16 N
28.09 N
130.16 E
130.15 E
33 5.9 6.4
20 6.3 6.9
Okt.
21 02:38:57
16.84 N
93.47 W
Okt.
23 22:46:51
26.00 N
102.23 E
10 5.8 6.4
Okt.
Okt.
Nov.
29 18:44:21
29 19:24:34
01 00:35:33
0.86 N
0.86 N
29.91 S
125.98 E
125.89 E
71.42 W
33 5.5 6.1
69 6.1 5.4
20 6.3 6.4
Nov.
Nov.
02 22:13:46
05 16:29:58
6.73 S
4.92 S
130.29 E
103.22 E
105 6.0
36 6.4 6.1
Nov.
08 07:14:19
1.83 N
95.05 E
33 6.2 6.9
Nov.
Nov.
13 02:17:51
22 04:15:12
3.59 N
28.83 N
126.65 E
34.80 E
33 5.9 6.1
10 6.2 7.3
223 5.5
159 6.3
47
Region
Nahe der Küste von Jalisco, Mexiko; bei Manzanillo, Colima, 5 Verletzte und weitere Schäden. In Mexico City verspürt.
Gebiet Hindukusch, Afghanistan; einige Häuser
bei Srinagar, Kaschmir, beschädigt, an mehreren Orten in Pakistan und Indien verspürt.
Ryukyu Inseln; 1 Verletzter auf Amami Oshima. An weiteren Orten verspürt. Ein Tsunami erreichte auf Kikai-shima und Amami Oshima Wellenhöhen von 1 m bis 2,60 m und
beschädigte Boote und Schiffe.
Ryukyu Inseln
Ryukyu Inseln; auf Amami O-shima verspürt.
Erdrutsche auf Kikai-shima. Ein Tsunami erreichte entlang einiger Küstenregionen eine
Höhe bis zu 1,5 m.
Chiapas, Mexiko; bei Larrainzar mehrere Häuser beschädigt. Stark verspürt in weiten Teilen
Südmexikos und bei Mexiko City, ebenso in
Guatemala sowie bei Metapan (Int. II), El Salvador.
Sichuan, China; mind. 81 Tote, 800 Verletzte
und mehr als 200 beschädigte oder zerstörte
Häuser im Gebiet von Wuding. An vielen Orten
im Südwesten von Sichuan sowie in Nordvietnam verspürt.
Nördl. Molukkenmeer
Nördl. Molukkenmeer
Nahe der Küste von Zentralchile; verspürt bei
Santiago und in der Mendoza Provinz, Argentinien.
Banda See
Südl. Sumatra, Indonesien; bei Bengkulu mit
Int. IV verspürt.
Vor Westküste von Nordsumatra; in weiten
Teilen von Nordsumatra verspürt, ebenso im
Süden Thailands.
Talaud Inseln, Indonesien
6.2 Ägypten; mind. 8 Tote und 30 Verletzte im
Epizentralgebiet, einschl. von 2 Toten und 11
Verletzten bei Nuwaybi. Schäden in vielen
Teilen von Nordwestägypten bis Kairo. Bei Al
Bad, Saudiarabien, 1 Toter und zwei Leichtverletzte. Bei Elat, Israel, 1 Toter duch Herzschlag, mehrere Verletzte und beträchtliche
Schäden sowie Stromausfälle und Bodenverflüssigung (Liquefaction). Einige Schäden bei
Jerusalem und Aqaba, Jordanien. Verspürt vom
Sudan bis nach Libanon sowie bis Bagdad und
Mosul, Irak, und in hohen Gebäuden auf Zypern.
Datum
Herdzeit
HH:MM:SS
Koordinaten
Breite
Länge
Nov.
24 06:18:57
42.98 S
171.79 E
Nov.
Nov.
Nov.
Dez.
Dez.
24
27
30
01
02
17:24:12
15:52:57
23:37:36
05:20:29
17:13:19
44.54 N
44.57 N
44.47 N
10.16 N
44.51 N
149.10 E
149.14 E
149.34 E
104.00 W
149.24 E
Dez.
03 18:01:09
44.66 N
149.30 E
Dez.
Dez.
Dez.
03 18:14:28
03 21:38:39
05 06:32:06
44.96 N
44.73 N
9.03 S
150.67 E
150.03 E
124.67 E
Dez.
Dez.
Dez.
Dez.
Dez.
Dez.
07
10
10
10
11
19
19:30:24
22:23:12
22:48:08
23:47:00
14:09:24
20:56:06
44.91 N
44.35 N
44.23 N
21.51 S
18.93 N
15.30 N
149.53 E
149.74 E
149.80 E
178.10 W
105.47 W
90.15 W
Dez.
19 23:28:12
3.70 S
140.23 E
Dez.
Dez.
25 03:06:32
25 04:43:24
38.15 S
6.90 S
176.79 W
129.15 E
Dez.
30 12:11:06
40.75 N
143.34 E
Dez.
31 07:26:12
53.83 N
160.45 E
Tiefe
(km)
Magnituden
mb MS ML
Region
10 5.6 6.3 5.9 Südinsel, Neuseeland; im mittleren Teil der
Südinsel verspürt.
28 6.1 6.4
Kurilen; verspürt auf Iturup und Shikotan.
20 6.0 6.1
Kurilen
23 5.9 6.1
Kurilen
10 5.6 6.3
Vor Küste von Mexiko
18 6.0 6.6
Kurilen; verspürt bei Kurilsk
33 6.6 7.9
Kurilen; an mehreren Orten auf Matua, Kunashir, sowie Hokkaido und Honshu, Japan, verspürt. Ein Tsunami mit einer max. Wellenhöhe
von 37 cm wurde bei Nemuro beobachtet.
33 6.4
Östl. der Kurilen
33 6.0 6.5
Östl. der Kurilen
33 6.0 6.3
Timor, Indonesien; einige Schäden an Gebäuden bei Maliana, an mehreren Orten verspürt.
27 6.0 5.6
Kurilen
16 5.7 6.4
Kurilen; mit Int. III auf Iturup verspürt
33 5.7 6.3
Kurilen; mit Int. III auf Iturup verspürt
413 6.0
Fidschi Inseln
20 5.7 6.2
Vor der Küste von Jalisco, Mexiko
10 5.0 4.8 5.3 Guatemala; 1 Toter und 1 Verletzter durch
Felsrutsch bei Tactic. Bei San Miguel, Tucuru
und Tamahu wurden mehrere Häuser beschädigt. Erdrutsche im Epizentralgebiet. In mehreren Orten verspürt.
63 6.1 6.3
Irian Jaya, Indonesien; 2 Tote durch einen Erdrutsch in der Region Pegunungan Jayawijaya.
An mehreren Orten verspürt.
15 5.6 6.0
Region der Kermadec Inseln
142 6.3
Banda Sea; verspürt in Indonesien und Nordaustralien.
22 5.8 6.3
Vor der Küste von Honshu, Japan; an mehreren
Orten auf Honshu und Hokkaido verspürt.
44 6.0 5.4
Nahe der Küste von Kamchatka; mit Int. IV bei
Petropawlovsk-Kamchatskiy verspürt.
48
4 BEGRIFFSERLÄUTERUNGEN
Epizentralintensität: Maximale Å Intensität des Bebens im Å Epizentrum.
Epizentrum: Projektion des Å Hypozentrums auf die Erdoberfläche, charakterisiert durch die
geographischen Koordinaten.
Gebirgsschlag: Begriff aus Bergbau bzw. Felsbau. Heftiger Bruch im Gebirge mit schädlichen
Einwirkungen auf Grubenbaue bzw. Felsbauwerke. Andere, möglicherweise durch Bergbau oder
Felsbau induzierte seismische Ereignisse, z.B. Scherbrüche im Deckgebirge über Abbaugebieten, die keine sichtbaren Auswirkungen auf untertägige Hohlräume haben, werden im deutschen
Sprachgebrauch nicht als Gebirgsschlag bezeichnet.
GMT: siehe UT (Universal Time)
Herdflächenlösung: (engl. fault plane solution) Stereographische Projektion der Richtungen der
ersten Bodenbewegung (abgelesen aus Seismogrammen) auf eine den Erdbebenherd umschließend gedachte Kugel. Daraus lassen sich die Orientierung der beiden möglichen Herdflächen,
die Richtungen der Herddislokation auf diesen beiden Herdflächen und die Richtungen der
Hauptspannungen ableiten.
Herdtiefe: Tiefe des Erdbebenherdes. Man unterscheidet zwischen Flachbeben (bis 65 km),
mitteltiefen Beben (65 km - 300 km) und Tiefbeben (über 300 km). Die bisher größte beobachtete Herdtiefe eines Bebens lag bei 720 km.
Herdzeit: Beginn des Erdbebenprozesses. Die Herdzeit wird in Å GMT angegeben.
Hypozentrum: Ort des Erdbebenherdes, charakterisiert durch die geographischen Koordinaten
und die Å Herdtiefe.
Intensität: Beschreibt das Ausmaß der Einwirkung seismischer Wellen und Dislokationen an
der Erdoberfläche auf Menschen, Bauwerke und Landschaft. Zur Klassifizierung werden die 12gradigen Skalen MSK 1964 (MEDVEDEV, SPONHEUER, KARNIK) bzw. EMS 1998
(GRÜNTHAL) verwendet. Eine Kurzcharakteristik der aktuellen EMS-98 Skala gibt die Tabelle 4 wieder. Vergleicht man zwei Beben gleicher Å Magnitude, d.h. gleicher Energie, aber
unterschiedlicher Å Herdtiefe, so wird das flache Beben eine große Å Epizentralintensität erzeugen bei vom Å Epizentrum nach außen rasch abnehmender Intensität; der tiefe Herd wird
Erschütterungen geringer Intensität über eine große Fläche erzeugen, wobei die Abnahme der
Intensität vom Å Epizentrum nach außen nur langsam erfolgt.
Isoseiste: Gebiete gleicher Å Intensität werden durch Isoseisten umschlossen. Die kartenmäßige Darstellung aller Isoseisten eines Bebens wird als makroseismische Karte bezeichnet.
Isoseistenradius: Im Idealfall sind Å Isoseisten konzentrische Kreise um das Å Epizentrum,
deren Radien mit geringer werdender Å Intensität immer größer werden. Bei unregelmäßigem
Isoseistenverlauf wird der Radius des dem Schütterbereich entsprechenden flächengleichen
Kreises übernommen.
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Lokale Magnitude (ML): Auch Nahbebenmagnitude genannt, ist die älteste Form einer Magnitudenbestimmung (oft als Richter-Magnitude bezeichnet). Berechnet wird ML unter Verwendung der maximalen Amplitude kurzperiodischer Horizontalseismographen. Die Epizentralentfernung muß kleiner 1000 km, die Å Herdtiefe darf nicht größer als etwa 20 km sein.
Magnitude: Seit Erdbeben mit Seismographen aufgezeichnet werden, können im Gegensatz zur
Å makroseismischen Beschreibung objektive Angaben über die Stärke eines Erdbebens gemacht werden. C.F. Richter führte 1935 den Begriff der Magnitude (Abk. M) als Maß der von
einem Beben freigesetzten seismischen Wellenenergie ein. Wie alle später aufgestellten Magnitudenskalen (Å Raumwellenmagnitude, Å Oberflächenwellenmagnitude) handelt es sich um
eine logarithmische Energieskala. Die Zunahme um eine Magnitudeneinheit bedeutet dabei eine
Vergrößerung der Energie um das 30-fache. Für das bisher größte aufgezeichnete Beben, das
1964 in Alaska stattfand, wird eine Magnitude von M = 8.8 angegeben. Dies entspricht einer
freigesetzten Wellenenergie von über 1024 erg. Die Energie der größten bislang gezündeten
Wasserstoffbombe mit 3.2 Mt (entsprechend 1021 erg) war um mehr als das 1000-fache schwächer. Die von RICHTER aufgestellte Magnitudenbestimmung wird auch heute noch unter der
Bezeichnung Å lokale Magnitude (Abk. ML) verwendet.
Makroseismik: Nicht-instrumentelle Beschreibung der Auswirkungen eines seismischen Ereignisses.
Makroseismische Magnitude (MK): Empirisch gefundene Beziehung zwischen Å Epizentralintensität Io und Å Herdtiefe h zur Magnitude MK. Für Mitteleuropa gilt:
MK = 0.5 Io + log h + 0.35
MK entspricht in etwa der instrumentell ermittelten Å Oberflächenwellenmagnitude.
Oberflächenwellenmagnitude (Ms): (engl. Surface Wave Magnitude).B. GUTENBERG und
C.F. RICHTER führten 1936 diese Magnitudendefinition ein, deren Bestimmung über die maximalen Amplituden der von einem seismischen Ereignis ausgelösten Oberflächenwellen erfolgt.
Raumwellenmagnitude (mb): (engl. Body Wave Magnitude). Diese Magnitudendefinition ist
1945 von B. GUTENBERG eingeführt worden. Ihre Bestimmung erfolgt über die maximalen
Amplituden der von einem seismischen Ereignis abgestrahlten Kompressionswellen.
Schüttergebiet: Fläche des Gebietes, in dem das Beben überhaupt verspürt wurde.
Schütterradius: Mittlerer Radius der Fühlbarkeit des Erdbebens; oft als makroseismische
Reichweite bezeichnet.
Tsunami: Langperiodische Wasserwellen (Periode bis 60 min. und länger), die ausgelöst werden durch stärkere Erdbeben ( Å Ms ≥ 6) und vulkanische Explosionen im marinen Bereich.
Auf offener See nicht erkennbar, steilen sich die Wellen des Tsunami im flachen Küstenbereich
zu großen Höhen (bisher beobachtete max. Höhe 30 m) auf.
UT: Abkürzung für Universal Time, vormals GMT - Greenwich Mean Time, auch als Weltzeit
bezeichnet.
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Tabelle 4: Kurzform der makroseismischen Intensitätsskala EMS-98
Die Kurzform der Europäischen Makroseismischen Skala – 1998 (GRÜNTHAL,
1998) stellt eine sehr starke Vereinfachung und Generalisierung der ausführlichen
Fassung dar. Sie kann z.B. zu Ausbildungszwecken und zur Abschätzung von makroseismischen Intensitäten herangezogen werden.
EMS
Inten- Definition
sität
nicht
I
fühlbar
kaum
II
bemerkbar
Beschreibung der maximalen Wirkungen
(stark verkürzt)
Nicht fühlbar.
Nur sehr vereinzelt von ruhenden Personen wahrgenommen.
Von wenigen Personen in Gebäuden wahrgenommen.
Ruhende Personen fühlen ein leichtes Schwingen oder Erschüttern.
Im Freien vereinzelt, in Gebäuden von vielen Personen wahrgenommen.
IV
deutlich
Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen klappern.
Im Freien von wenigen, in Gebäuden von den meisten Personen wahrgenommen. Viele Schlafende erwachen. Wenige werden verängstigt. Gebäude werden insgesamt erschüttert. Hängende Gegenstände pendeln stark,
V
stark
kleine Gegenstände werden verschoben. Türen und Fenster schlagen auf
oder zu.
Viele Personen erschrecken und flüchten ins Freie. Einige Gegenstände
leichte
fallen um. An vielen Häusern, vornehmlich in schlechterem Zustand, entVI
Gebäudestehen leichte Schäden wie feine Mauerrisse und das Abfallen von z. B.
schäden
kleinen Verputzteilen.
Die meisten Personen erschrecken und flüchten ins Freie. Möbel werden
verschoben. Gegenstände fallen in großen Mengen aus Regalen. An vielen
Gebäude- Häusern solider Bauart treten mäßige Schäden auf (kleine Mauerrisse, AbVII
fall von Putz, Herabfallen von Schornsteinteilen). Vornehmlich Gebäude in
schäden
schlechterem Zustand zeigen größere Mauerrisse und Einsturz von Zwischenwänden.
Viele Personen verlieren das Gleichgewicht. An vielen Gebäuden einfacher
schwere
VIII Gebäude- Bausubstanz treten schwere Schäden auf; d.h. Giebelteile und Dachgesimse
stürzen ein. Einige Gebäude sehr einfacher Bauart stürzen ein.
schäden
Allgemeine Panik unter den Betroffenen. Sogar gut gebaute gewöhnliche
IX
zerstörend Bauten zeigen sehr schwere Schäden und teilweisen Einsturz tragender
Bauteile. Viele schwächere Bauten stürzen ein.
Viele gut gebaute Häuser werden zerstört oder erleiden
sehr
X
zerstörend schwere Beschädigungen.
Die meisten Bauwerke, selbst einige mit gutem erdbebengerechtem KonXI
verwüstend
struktionsentwurf und -ausführung, werden zerstört.
vollständig
Nahezu alle Konstruktionen werden zerstört.
XII
verwüstend
III
schwach
51
52
5 WEITERFÜHRENDE LITERATUR (AUSWAHL)
AHORNER, L., MURAWSKI, H. und G. SCHNEIDER, (1970): Die Verbreitung von
schadenverursachenden Erdbeben auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. -Zschr.f.Geophys., 36.,S.313-343; Würzburg.
BERCKHEMER, H., (1990): Grundlagen der Geophysik. -Wiss. Buchgesellschaft Darmstadt.
BOLT, B. A., (1995): Erdbeben. -Spektrum Verlag
GRÜNTHAL, G., (1998): European Macroseismic Scale 1998. -Cahiers du Centre Europeen de Geodynamique et de Seismologie, Vol. 15, Luxembourg.
HECK, H.D. und R. SCHICK, (1980): Erdbebengebiet Deutschland. An der Rißnaht
Europas: Bebenursachen und Abläufe. -- Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart. W.H.
Freemann & Co., San Francisco and London.
HURTIG, E. und STILLER, H., (1984): Erdbeben und Erdbebengefährdung. -Akademie Verlag Berlin.
LAY, T. und WALLACE, T. C., (1995): Modern Global Seismology. -Academic Press.
NEUMANN, W., JACOBS, F., TITTEL, B., (1986): Erdbeben. -Teubner Verlagsgesellschaft.
SCHNEIDER, G., (1975): Erdbeben. -Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart.
SCHNEIDER, G., (1980): Naturkatastrophen. -Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart.
SCHNEIDER, G. (1992): Erdbebengefährdung. -Wiss. Buchgesellschaft Darmstadt.
STROBACH, K., (1983): Vom Urknall zur Erde. Werden und Wandlung unseres
Planeten im Kosmos. -- Verlag J. Neumann-Neudamm, Melsungen.
STROBACH, K., (1991): Unser Planet Erde - Ursprung und Dynamik. -Gebr. Borntraeger, Berlin, Stuttgart.
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