Die Geschichte von Randal Morn

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Die Geschichte von Randal Morn
Die Geschichte von Randal Morn
„Nun die Geschichte die ich euch erzählen könnte, würde sicherlich mehrere Tage dauern
und ich habe zur Zeit nicht die Kraft dazu sie euch zu erzählen, so dass ihr mit der
Kurzfassung vorlieb nehmen müsst. Die Kreatur, die ihm im Tempel des Himmels getötet
habt war nicht der Betrachter Xulla - es war eine der wohl widerlichsten und bösesten
Kreaturen, die jemals im Dolchtal gelebt hat. Es war eine alte Drow Lich namens Gwath!“
„Um mit dem Ende meiner Geschichte zu starten, Gwath kam in den Besitz einiger ziemlich
mächtigen Schriftrollen aus dem alten Nesseril Reich. Sie hat eine dieser Rollen benutzt, um
den Geist von Xulla komplett auszulöschen und den Körper des Betrachters zu übernehmen.
Dann hat sie mich gefangengenommen und hat eine noch viel mächtigere Schriftrolle
benutzt, um sich meiner Person anzunehmen. Aber dieser Prozess ist sehr langwierig.“
„Sie wollte sie volle Kontrolle über mich, meinen Geist, meine Gedanken, Erinnerungen und
Wissen - einfach alles. Um dies zu verwirklichen, musste sie meine Seele in die hinterste
Ecke meines physikalischen Seins verbannen, um dann mit ihrem Geist mich vollständig
kontrollieren zu können. Dieser Prozess war gerade im Gange, als sie zerstört wurde.
Während dieser Zeit konnte ich aber auch ihre Gedanken und Erinnerungen lesen, so dass
ich euch nun davon berichten kann. Es handelt sich dabei um Antworten, die schon viele
Generationen von Menschen gesucht haben.“
„Lasst uns aber nun in der Geschichte zurückgehen. Vor 750 Jahren gab es ein Land im
Süden was man Dambrath genannt hatte. Ihr habt wahrscheinlich noch nie davon gehört aber vielleicht hat eure kleine Dame hier den Namen Lurien schon einmal vernommen. Es
habdelt sich hierbai um die Halblingsregion mit den berühmten Käsesorten und den
zahlreichen Pfeiffenkräutern. Dambrath nun grenzte an Lurien und wird heute von bösen
Halbdrow kontrolliert.“
„Aber vor 750 Jahren war Damrath ein Land in dem Männer in einen lang währenden Krieg
mit den Drow unter ihnen verwickelt waren. In diesen Tagen brach Gwath, die Hohe
Priesterin von Llolth zu einer Mission für die Spinnenkönigin in den Norden auf. Die Drow
haben in dieser Zeit nämlich versucht die Kontrolle über die westlichen Talländer zu
bekommen und hatten schon das Schattental in Besitz genommen, welches sie vom
Gewundenen Turm aus kontrollierten.“
„Gwath erreichte die Talwälder nördlich des Schattenkluft - mann nennt das Gebiet heute
Spinnenspukwald. Sie ließ dort einen Turm errichten und bevölkerte den Wald mit allerlei
Spinnenarten, um für sie den Turm zu beschützen. Von ihrem Turm aus steuerte Gwath im
Namen von Llolth die Bemühungen der Drow die Kontrolle über die nordwestlichen Talländer
zu bekommen.“
„Zu dieser Zeit stieg das Ansehen und der Ruhm von Myth Drannor immer mehr und es kam
oftmals zu Kämpfen zwischen den Elfen und den Drow im Gewundenen Turm. Im Jahr der
Lanze sollte sich aber das Glück zu Gunsten der Drow wenden und Gwath gewann den
Kampft mit Myth Drannor. Sie konnte mit Hilfe von Llolth ein Tor mitten in Myth Drannor
öffnen, dirch das die Armeen der Dunkelheit in die Stadt eindringen und deren Untergang
besiegeln konnten. Doch noch bevor Gwath das Tor öffnen konnte, fanden einige Führer von
Myth Drannor den Turm der Priesterin im Spinnenspukwald und konnten sie gwaltsam zur
Flucht überreden.“
„Im Jahr der Scharlachroten Schärpe (679 TZ) verließ Gwath dann endgültig ihren Turm und
floh in das unbesiedelte Gebirgsgebiet des Dolchtals, welches damals noch Heitertal
genannt wurde. Der Fall von Myth Drannor war unvermeidlich und die Stadt viel innerhalb
von 2 Jahren. Das Schattental wurde zu einer Festung der Drow gelenkt durch Gwath als
Hohe Priesterin, die nun ihr Augenmerk auf das Heitertal legte.“
„Kurz nach dem Bezug ihrer neuen Feste Gwathburg konnten einige Drow von Gwath eine
Heldengruppe gefangen nehmen, die sich gerade durch die Wüstenschlundberge kämpfte.
Bei sich trugen die Abenteurer ein paar seltsame Schriftrollen in einer fremden Sprache. Es
handelte sich hierbei um mehrere mächtige Schriftrollen des alten Nesseril.“
„Diese Rollen faszinierten Gwath und sie kam immer mehr von den Pfaden des Llolth
Glaubens ab und vertiefte sich in das Gewebe der Magie. Die Jahre in der Gwathburg
stehen für den Betrug von Gwath an Llolth und ihre neuen Pfade als Magierin. Fast 100
Jahre nachdem Gwath diese Schriftrollen das erste Mal in den Händen halten konnte,
benutzte sie eine dieser Rollen um 15 Vampirlord im Heitertal zu beschwören. Zeitgleich mit
der Beschwörung baute Gwath einen neuen Turm tief im Wüstenschlund Gebirge, südlich
der alten Mienen der Tethyamar. In diesem Turm häufte sie große Mengen an magischen
Artefakten und Schriftrollen auf. Doch der Turm ist bis heute verschollen und wird zerstört,
sobald ich ihn gefunden habe!“
„Gwath lebte von nun an in ihrem neuen Turm und die 15 Vampirlords übernahmen die
Kontrolle der Gwathburg. Ihre Bestimmung war es die menschliche Bevölkerung im Heitertal
auszulöschen, um den Drow die alleinige Kontrolle der Ländereien zwischen dem Tesch und
dem Aschaba zu sichern. Aber wie auch immer, Gwath und die Drow überschätzten ihre
Macht.“
„Die Männer der Länder die heute als die westlichen Talländer und Cormyr genant werden
nahmen sich in der folgenden Zeit zusammen mit den Elfen aus Cormanthor das Ziel,
Faerûn von den Drow und Vampiren in dieser Region zu befreien. 6 Jahre nach Ausbruch
der Vampirplage, die das Heitertal und das heutige Dolchtal umnennen ließ, schafften es
Männer des Dolchtales, Cormyr zusammen mit Proestern des Lathanders die Ländereien
und schließlich auch die Gwathburg von den Vampiren und den 15 Vampirlords zu befreien.“
„Im östlichen Dolchtal schwappten Wellen von Elfenkriegern aus Cormathor über die
Doclhhügel, um in von dort aus den Vampiren und Drow den Fluchtweg nach Osten
abzuschneiden. Dabei trieben die Elfen die Feinde aus Hochstein in den Dolchhügeln, was
von da an Blutstein genannt wurde. In dieser Schlacht wurde jeder Mann, jede Frau und
jedes Kind in Vampire verwandelt, so dass den Elfen nur noch ein blutiges Abschlachten der
gesamten Bevölkerung übrig blieb. Schließlich aber konnte die Vampirinfektion im Dolchtal
gestoppt werden und die Kontrolle lag wieder in der Hand der Menschen.“
„Mit der Hilfe der Elfen gelang es auch die Drow aus dem benachbarten Schattental zu
vertreiben. Neben Burg Grimstead gelang es den Kriegern auch die Drow aus dem
gewundenen Turm zu vertreiben und die Plage in den Untergrund zu verbannen.“
„Gwath´s flehte bei Llolth um Hilfe, aber sie wurde nicht erhöhrt und somit blieb ihr nur der
Rückzug, obwohl die Magierin wieder einmal unbeschadet davon kam. In den folgenden
Jahren verschwanden langsam die Erinnerungen an Gwath aus den Gedächnissen der
Dolchtaler. Gwath war in diesen Jahren als Magierin und später auch als Lich primär in
Sembia als ein hohes Mitglied des Drachenkultes aktiv.“
„Doch bevor sie zum Lichtum aufstieg war sie eine gute Kameradin des Bane Priesters
Algashon, der Sammaster in all den Jahren im Drachenkult geholfen und unterstützt hat.
Gwath wollte sich durch die gute Freundschaft zu Algashon nach und nach Sammaster´s
Position aneignen und Führerin des Drachenkultes werden. Algashon war auch der Vaters
des einzigen Kindes von Gwath - der kleinen Gothyl. In den folgenden Jahren wurde sie zu
einem Halbschatten und quartierte sich in dem verlassenen Turm ihrer Mutter im
Spinnenspukwald ein. Hier wurde ich auch vor 2 Jahren gefangegehalten.“
„Aber auch im Drachenkult laufen Dinge nicht immer so wie sie laufen sollen. Die
Organisation war schon immer ein unoranisierter Haufen und lebte ständig im Chaos, und
viele ihrer Mitglieder waren mindestens genaus so verrückt wie Sammaster selbst. Doch
dann wurde Sammaster geötet und mit ihm auch Algashon. Sammaster´s Herrin,
Kargmelchina verschwand ebenso. Und so kam es, das Gwath eine der größten
Aufseherinnen der Stillen Horde wurde. Die Kombination aus Verrücktheit und Chaos
bereiteten Gwath bei der Zusammenführung aller Kultanhänger große Probleme. Doch mit
den Jahren hatte die Magierin zunehmenden Erfolg.“
„Doch dann kehrte Sammaster als Lich zurück und erschien in den Bergen oberhalb der
Schattenkluft. Sammaster schien jedoch noch verrückter geworden zu sein, denn nun
befürwortete er sogar die Erschaffung von Drachenvampiren. Gwath musste etwas
unternehmen und bildetet zusammen mit zwei anderen ranghohen Drachenkultmitgliedern
Xarth Kistar und Harbet Gall eine Verschwörung gegen Sammaster, die als Ziel hatte ihn zu
töten.“
„Bei ihrem Vorhaben erhielten sie magische Hilfe von einem verrückten alten Lich mit Namen
Azimer, der in den leeren Hallen der Magierschule in Myth Drannor sein Unwesen trieb.
Zudem warben sie den Erzmagier Szessibil Istahvar im Einsamen Turm in der Nähe des
Kalten Waldes an, um die von Azimer gestrickte Magie gegen Sammaster zu wirken, da
keiner der anderen dreien in der Lage war, solch mächtige Zauber zu sprechen.“
„Aber Sammaster war ein starker Gegner für Szessibil und ihr magisches Duell zog sich über
lange Zeit hin. Gwath wurde jedoch ungeduldig und verriet Sammaster zusätzlich an die
Harfner. Die geballte Kraft von 12 Harfner Paladinen und der Magier von Szessibil endete
schließlich in der endgültigen Zerstörung von Sammaster, wobei sein magisches Gefäß nie
gefunden wurde.“
„Nach der Zerstörung von Sammaster wurde Gwath des Drachenkultes überdrüssig und sie
richtete ihre Blicke nun auf die Zentarim. Folglich schlüpfte sie in die Gestalt der
Hexenmeisterin Gwenda und schmiedete neue Allianzen mit Manshoon und anderen
Führern der Zentarim. Gwath´s Intrigen fürhrten zum Fall des Teschentales und später auch
zum Fall meiner Familie hier im Dolchtal.“
„Nach der Zeit der Sorgen (1358 TZ) war Gwath angeekelt von der Unterwürfigkeit der
Zentarim vor Bane, aber auch die Unterwürfigkeit vor Cyric, nach dem Fall der Zentilfeste,
ließ die Magierin langsam vom schwarzen Netzwerk abwenden.“
„Ihre neue Hoffnung lag in der Kraft des Eisernen Throns in Sembia. Verkleidet als
Hexenmeisterin Gwanett tat sie in der Folgezeit das, woran die besten Spione der Talländer
gescheitert waren: sie entmachtete einige wichtige Figuren im Netzwerk des Eisernen
Thrones und machte Geschäfte mit ihnen.“
„Noch bevor Gwath dann ihre Geschäfte in Sembia abgeschlossen hat, begann sie ihre
Pläne hier im Dolchtal ins Laufen zu bringen. Vor langer Zeit versuchte ihre Tochter zum
Lichtum aufzusteigen, verpatze das Ritual allerdings, wodurch sie als Halbschatten endete.
Gwath besuchte schließlich das Grab von Shraevyn und schaffte es mittels Magie Gothyl´s
Geist in das Talschwert einzuspeisen. Dieses Schwert wurde einmal vor langer Zeit von dem
Magier Shraevyn geschmiedet, um in Zeiten der Bedrohung Talländer zu verteidigen. Mit der
Hilfe einer der Nesseril Schriftrollen schaffte Gwath die Möglichkeit für Gothyl dem Schwert
zu entfliehen, indem sie meinen Körper übernehmen würde.“
„Gwath hätte dann im Hintergrund bleiben können, während Gothyl in meinem Körper und
Geist das Dolchtal geführt hätte. Ich denke gar nicht daran, was dann alles hätte passieren
können. Aber den Göttern sei dank habt ihr mich ja befreit. Ich weiß allerdings immer noch
nicht wie ihr es geschafft habt Gwath zu töten. Alles was ich weiß ist, dass irgendeine
magische Welle über sie hereinkam und ihren Geist einfach auslöschte!“
„Na auf alle Fälle ist das ganz gut für die Täler und Cormyr. Ich weiß nun ganz genau, wo
sich ihr Turm befindet und wir werden versuchen die restlichen Schriftrollen der Nesseril zu
bergern, bevor sie noch in andere Hände fallen. Durch die Verbindung mit Gwath habe ich
auch genaue Informationen über wichtige Personen des Eisernen Thrones in Sembia
erhalten können und auch Namen von Agenten der Zentarim habe ich mir merken können.
Nachdem nun Gwath tot ist kann eine sicherlich sehr effektive Zeit des Hausputztes
stattfinden.“
„Nun, bevor ich mich nun wieder ein wenig ausruhe, möchte ich euch allen noch einmal
sagen, wie tief das Dolchtal in eurer Schuld steht. Wenn ihr einmal in ferner Zukunft dem
Abenteurerleben überdrüssig seid, dann möchte ich einem jeden von euch ein gutes Stück
Land hier im Dolchtal anbieten. Für Kleriker können wir natürlich Tempel errichten, für
Magier Türme und für die anderen finden wir sicherlich auch etwas Passendes. Ihr könnt hier
im Dolchtal immer Schutz finden - vergesst das nie! Ich muß ehrlich sagen, dass das neue
Dolchtal noch viele Helden wie euch braucht!“
Während der Erzählung von Randal Morn hat Sir Delmis Ariton recht teilnahmslos der
Geschichte gelauscht. Doch als Lord Morn den Namen Ssessibil Istahvar erwähnte, schien
ihn die ganze Zeit etwas zu bewegen.
„Es ist interessant, Lord Morn, dass ihr gerade jetzt den Namen Ssessibil Istahvar ansprecht.
Ein uns bekannter Harfneragent fragte mich, ob ich diese Gruppe hier einmal zu dem
Erzmagier befragen könne. Sie sind vor einiger Zeit bei Ssessibil gewesen und haben sich
mit ihm in einem kleinen Barbarendorf hoch im Norden getroffen. Kurz nachdem sie bei ihm
waren sind die Orks, die den Turm des Magiers bewachten, spurlos verschwunden. Ssessibil
behauptete ein Priester des Torm zu sein und nun warten die Barbaren auf seine Rückkehr.“
„Ein paar Tage nach dem Besuch von unseren Freunden war Ssessibil spurlos
verschwunden. Sein Turm steht nun unbewacht und scheinbar leer auf der Ebene zwischen
dem Mondwald und dem Kalten Wald. Man kann seinen Turm auch nicht näher untersuchen,
da er keinerlei Fenster oder Türen besitzt. Khelben hat von Tiefwasser aus versucht mit
Ssessibil Kontakt auszunehmen, aber er kann in ganz Faerûn keine Spur des Magiers
entdecken. Jetzt möchten die Harfner gerne wissen, was beim Zusammentreffen unserer
Freunde mit dem Erzmagier passiert ist. Sie denken auch, dass die Gruppe hier etwas mit
dem Verschwinden des Magiers zu tun hat. Könnt ihr vielleicht ein wenig Licht in diese
Angelegenheit bringen?“

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