CLINOTEL-Magazin - CLINOTEL

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CLINOTEL-Magazin - CLINOTEL
Oktober 2015
WWW.CLINOTEL.DE
Gemeinsam für eine erfolgreiche Zukunft
Mülheim: Pflege und ärztlicher Dienst arbeiten Hand in Hand
BAMBERG | Das Zwei-in-Eins-Modell Pflege Bayern
GROß-UMSTADT | »Ein Raum darf und sollte niemals fertig sein«
KORBACH | Das Kreuz mit dem Kreuz – Volkskrankheit Rücken
PRENZLAU | Behandlung unterm Sternenhimmel – Physiotherapie im Kreiskrankenhaus Prenzlau
SPEYER | Drei-Länder-Preis Diabetischer Fuß: 10.000 Euro nach Speyer
INGOLSTADT | Krisen- und Konfliktmanager für ein gutes Betriebsklima
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Inhalt
CLINOTEL-Verbund
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Vorwort
Qualität – wo geht die Reise hin?
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Editorial
Warum ein Verbund Verbundmitglied ist
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9
10
12
Neues Mitgliedshaus
Die Kreiskliniken Altötting-Burghausen kehren zum Verbund
zurück – CLINOTEL freut sich über ein neues altes Mitglied
Geschäftsführertreffen
Die Ampeln stehen auf Grün: Qualitätsoffensive 2016 –
Geschäftsführer und Vorstände trafen sich in Speyer
Administrative Expertengruppen
Themenorientiert und aktuell – die Treffen der adminstrativen Expertengruppen
Expertentreffen Compliance
Compliance – neue Bedeutung im Krankenhaus
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Expertentreffen Marketing
Mieten oder kaufen? – eine Frage, die sich auch Marketingexperten stellen sollten
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CLINOTEL-Aktivitäten
Impressum
CLINOTEL-Fachabteilungen und Bettenverteilung
Die CLINOTEL-Standorte
Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
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Bamberg
Das Zwei-in-Eins-Modell Pflege Bayern
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Bochum
Martin-Luther-Krankenhaus startet durch
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Eberswalde
Wie gelingt das Gespräch zwischen Ärzten und Patienten?
Der Patient im Krankenhaus, zwei Welten – ein Dialog!
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Dillenburg/Wetzlar
Chirurgie auf universitärem Niveau
Mutter-Kind-Station bietet modernes Ambiente
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Mülheim
Gemeinsam für eine erfolgreiche Zukunft
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Essen-KKRH
Altersmedizin für Pilotprojekt »Ehrenamt« ausgewählt
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32
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25 ESSEN-KKRH: Altersmedizin für Pilotprojekt »Ehrenamt« ausgewählt
Augsburg
Investitionen in moderne Hightech-Geräte und Raumausstattung
Die POINT – OP-Planung auf den Punkt gebracht
Neuer Rheumatologe am Klinikum Augsburg:
PD Dr. Matthias Wahle
Gütersloh
Herzgesundheit auf dem Prüfstand
Gesunde Nachtruhe – neues Zentrum für Schlafmedizin im
Ärztehaus II am Klinikum Gütersloh
Groß-Umstadt
»Ein Raum darf und sollte niemals fertig sein«
Ingolstadt
Krisen- und Konfliktmanager für ein gutes Betriebsklima
Mehr als »Guten Tag« und »Guten Weg« – mit Humor und guter
Laune die erste Anlaufstelle für Patienten und Besucher
Koblenz
»Mein Papa liest vor ...«
OP-Säle auf vier Rädern
Bei uns läuft es gut – Team des GK-Mittelrhein sichert sich
beim Firmenlauf den vierten Platz
St. Elisabeth Mayen hatte Rock-am-Ring-Premiere –
Team versorgte mehr als 600 Festivalbesucher
26 GÜTERSLOH: Herzgesundheit auf dem Prüfstand
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
Namen und Nachrichten
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Korbach
Hochauflösende Oesophagus-Manometrie
Das Kreuz mit dem Kreuz– Volkskrankheit Rücken
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Landshut/Vilsbiburg
10 Jahre Palliativstation am Krankenhaus Landshut-Achdorf
Kapazitäten erweitert – Standort Vilsbiburg gestärkt
Lünen
Alles neu macht der ... Dezember – neue Krankenhausapotheke
am St.-Marien-Hospital Lünen
Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung – jetzt im
St. Christophoros-Krankenhaus Werne
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Würzburg
Neuer Oberarzt für die Gastroenterologie
Strausberg
Exzellenter Chirurg und warmherziger Arzt geht in den
Ruhestand
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Essen-KKRH
Qualifizierte Hilfe beim Schlaganfall – Essener Stroke Unit
bestätigt Gütesiegel
Mettmann
Neuer Oberarzt verstärkt das Team der Unfallchirurgie und
Orthopädie
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40
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Mettmann
EVK Mettmann etabliert neues gynäkologisches MIC-Zentrun
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42
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Moers
St. Josef auf Platz 1 in der Familialen Pflege
Geschäftsführerwechsel in Moers
Motor des Spitzensports
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Speyer
Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus ist nach DGNB
zertifiziert
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Mannheim
3D-Laparoskopie am Diakonissenkrankenhaus
Elternschule ist zentrale Anlaufstelle für junge Familien
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44
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Würzburg
Neues Transportsystem spart kostbare Zeit
Bamberg
Sozialstiftung Bamberg erweitert Reha-Bereich
Oberhausen
Chefarztwechsel in der Gefäßchirurgie
Neuer Chefarzt übernimmt Medizin im Alter
St. Clemens-Hospital als »Babyfreundliche Geburtsklinik«
ausgezeichnet
Katholisches Klinikum Oberhausen: Erstmalig innovative
Herzkatheter-Behandlung mit resorbierbarem Stent
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Rüsselsheim
GPR-Klinikum unterstützt Aufklärungskampagne
»herzenssache schlaganfall«
48
Prenzlau
Behandlung unterm Sternenhimmel – Physiotherapie im
Kreiskrankenhaus Prenzlau
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Rüsselsheim
GPR-Geschäftsführer Friedel Roosen im Ruhestand –
Achim Neyer ist seit 01.09.2015 als Nachfolger im Amt
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Speyer
Drei-Länder-Preis Diabetischer Fuß: 10.000 Euro nach Speyer
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Strausberg
Projektgruppe mit Berliner Gesundheitspreis ausgezeichnet
25. Schlossdialog Märkisch-Oderland in Wulkow
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Winterberg
St. Franziskus-Hospital startet mit Teleneurologie
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Würzburg
Motive aus süßem Gummi
Lesehinweis:
Zur besseren Lesbarkeit wird bei Berufsbezeichnungen und
Ähnlichem zumeist die männliche Form benutzt. Die weibliche
Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.
56 WÜRZBURG: Motive aus süßem Gummi
3
4
CLINOTEL-Mitgliedshäuser in Deutschland
Stark im Verbund – die CLINOTEL-Mitglieder
Kreiskliniken Altötting-Burghausen
Krankenhaus Angermünde
Klinikum Augsburg
Klinikum Bad Hersfeld GmbH
www.diekreiskliniken.de
www.glg-mbh.de
www.klinikum-augsburg.de
www.klinikum-bad-hersfeld.de
Gesundheitszentrum Wetterau
Bad Nauheim/Friedberg/Gedern
Sozialstiftung Bamberg
Klinikum Bayreuth GmbH
www.sozialstiftung-bamberg.de
www.klinikum-bayreuth.de
Martin-Luther-Krankenhaus
gGmbH Wattenscheid
www.gz-w.de
www.martin-luther-krankenhaus-bo.de
Städtisches Klinikum
Brandenburg GmbH
Carl-Thiem-Klinikum
Cottbus gGmbH
Dill-Kliniken Dillenburg
Martin Gropius Krankenhaus GmbH
www.lahn-dill-kliniken.de
www.glg-mbh.de
www.klinikum-brandenburg.de
www.ctk.de
Klinikum Barnim GmbH,
Werner Forßmann Krankenhaus
Kreiskrankenhaus Erbach
Elisabeth-Krankenhaus Essen GmbH
www.gz-odw.de
www.elisabeth-essen.de
Katholische Kliniken
Ruhrhalbinsel gGmbH
www.glg-mbh.de
www.kkrh.de
Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen
Städtisches Klinikum Görlitz gGmbH
Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg
Klinikum Gütersloh gGmbH
www.mkkliniken.de
www.klinikum-goerlitz.de
www.kreiskliniken-darmstadt-dieburg.de
www.klinikum-guetersloh.de
Klinikum Ingolstadt GmbH
Gemeinschaftsklinikum
Mittelrhein gGmbH
Stadtkrankenhaus Korbach gGmbH
Krankenhaus Landshut-Achdorf
www.krankenhaus-korbach.de
www.lakumed.de
www.klinikum-ingolstadt.de
www.gk.de
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
Die 46 Mitgliedshäuser von CLINOTEL verfügen insgesamt über 3,2 Milliarden Euro Budget,
versorgen 825.000 stationäre Patienten, beschäftigen 43.500 Mitarbeiter, halten rund 23.000 Betten vor,
betreiben weitere Tochtergesellschaften beziehungsweise halten Beteiligungen.
Kliniken des Landkreises
Lörrach GmbH
Klinikum Lünen –
St.-Marien-Hospital GmbH
www.klinloe.de
www.klinikum-luenen.de
Evangelisches Krankenhaus
Mettmann GmbH
St. Josef Krankenhaus GmbH Moers
www.st-josef-moers.de
www.evk-mettmann.de
Klinik Peißenberg
Kreiskrankenhaus Prenzlau
www.kh-gmbh-ws.de
www.glg-mbh.de
Diakonissenkrankenhaus Mannheim
Krankenhaus Ludmillenstift
www.diakonissen.de
www.ludmillenstift.de
St. Marien-Hospital
Mülheim an der Ruhr GmbH
Katholisches Klinikum
Oberhausen GmbH
www.marien-hospital-mh.de
www.kk-ob.de
GPR Gesundheits- und Pflege­
zentrum Rüsselsheim gGmbH
Main-Kinzig-Kliniken Schlüchtern
www.mkkliniken.de
www.gp-ruesselsheim.de
Gesundheitszentrum Wetterau
Schotten
Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus
Speyer gGmbH
Krankenhaus
Märkisch-Oderland GmbH
www.gz-w.de
www.diakonissen.de
www.krankenhaus-mol.de
Krankenhaus Vilsbiburg
Klinik Weilheim
www.kh-gmbh-ws.de
St. ChristophorusKrankenhaus GmbH
Klinikum Wetzlar-Braunfels
www.lakumed.de
Klinik Schongau
www.kh-gmbh-ws.de
www.krankenhaus-werne.de
St. Franziskus-Hospital
Winterberg gGmbH
www.gesundheitszentrum-winterberg.de
Juliusspital Würzburg
www.juliusspital.de
www.lahn-dill-kliniken.de
5
6
Vorwort
Geschäftsführer der CLINOTEL-Geschäftsstelle in Köln:
Udo Beck
Qualität – wo geht die Reise hin?
Liebe Leser,
Anfang 2015 hat der Gemeinsame Bundesausschuss eine Bestimmung zu einem sektorenübergreifenden Verfahren
zur Qualitätssicherung der perkutanen Koronarinterventionen (PCI) und Koronarangiographien erlassen.
Ab 2016 wird das derzeitige rein auf den stationären Bereich bezogene
Verfahren durch eines unter Einbeziehung aller Vertragsärzte und
Krankenhäuser, die diese Leistungen für gesetzlich Krankenversicherte erbringen, ersetzt. Somit werden auch Informationen zu Zeitpunkten nach Entlassung oder Verlegung des Patienten erfasst, also Ereignisse, die bisher nicht für die Qualitätssicherung des Krankenhauses
zugänglich waren. Damit wird nun unter anderem auch die Sterblichkeit innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff über die Versichertenstammdaten bei den Krankenkassen erhoben. Entscheidend wird sein,
dass für alle Beteiligten Klarheit und Transparenz über die Daten besteht und dass über die Daten gesprochen wird, die vom Krankenhaus
direkt beeinflusst werden können.
Ein weiterer wesentlicher und neuer Aspekt ist, dass die Daten nicht
mehr wie bisher aus speziellen Erhebungen für das Qualitätssicherungsverfahren generiert werden, sondern dass diese aus administrativen Daten von Krankenhäusern und Krankenkassen (sogenannten
Routinedaten) abgeleitet werden.
Der Gesetzgeber möchte einen gewissen, zunächst noch sehr kleinen
Teil der Vergütung vom Ergebnis der Verfahren zur Qualitätssicherung
abhängig machen – auch das ist ein neuer Trend bei der Krankenhausfinanzierung. Der Weg, eine gemeinsame Basis für vergleichende Auswertungen zum Thema Qualität festzulegen, ist zunächst einmal richtig. Wenn jede Institution die eigenen Daten anhand von eigenen, nicht
transparenten Regeln auswertet und veröffentlicht, wird das nicht zur
Stärkung der Glaubwürdigkeit aller Beteiligten in der Öffentlichkeit
beitragen. So veröffentlicht die AOK über ihren Krankenhausnavigator
für einige ausgesuchte Krankheitsbilder Ergebnisse, die auch für die beteiligten Krankenhäuser nicht oder nur unzureichend nachvollzogen
werden können. Damit wird hoffentlich bald Schluss sein und es erfolgt eine Ablösung durch ein transparentes und anerkennungsfähiges
Modell für alle Beteiligten.
Die Veröffentlichung von Qualitätsergebnissen hat bereits heute eine
steuernde Wirkung auf Patientenströme und wird in Zukunft deutlich
an Bedeutung gewinnen. Umso wichtiger ist es, sich bereits heute mit
den zu erwartenden Zahlen auseinanderzusetzen.
Durch den Abschluss von Qualitätsverträgen soll erprobt werden, inwieweit sich weitere Verbesserungen der Versorgung mit stationären
Behandlungsleistungen durch die Vereinbarung von höherwertigen
Qualitätsstandards und darauf abstellende zusätzliche Anreize erreichen lassen. Mit dieser Formulierung im Gesetzesentwurf wird deutlich, wo die Reise mit den Qualitätsdaten mittel- bis langfristig hingeht: Krankenkassen werden sich für planbare Leistungen mit Partnerkliniken mit hohen Qualitätsstandards verbinden. CLINOTEL möchte
in diesem Fall mit seinen Mitgliedshäusern die Voraussetzung für derartige Verbindungen erfüllen und daher beschäftigen wir uns weiterhin
sehr intensiv mit dem Thema Qualität.
Mit den besten Grüßen aus Köln
Ihr CLINOTEL-Geschäftsführer
Udo Beck
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
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Stefan Keller (links),
Mario Becker (rechts),
Geschäftsführer der
Gesundheitszentrum
Wetterau GmbH
Warum ein Verbund Verbundmitglied ist
Liebe Mitarbeiter,
das Gesundheitszentrum Wetterau ist mit seinen Kliniken seit dem 01.11.2012 Mitglied im CLINOTEL-Verbund.
Zum Verbund des Gesundheitszentrums Wetterau mit seinen 750 Betten gehören sieben Einrichtungen an fünf Standorten.
Rund 1.200 Mitarbeiter versorgen an diesen Standorten jährlich mehr
als 25.000 stationäre sowie über 50.000 ambulante Patienten. In die
ambulante Versorgung sind neben den Krankenhäusern vier Medizinische Versorgungszentren mit hochqualifizierten Facharztpraxen eingebunden.
Zukunftsfähigkeit hergestellt, fertig? Nein! Auch wenn diese Struktur
bereits wesentliche Weichen für die Zukunftsfähigkeit der angeschlossenen Einrichtungen gestellt hat, ist der Prozess hierzu noch nicht abgeschlossen. Nach wie vor wird intensiv über weitere sinnvolle regionale
Partnerschaften nachgedacht.
Überregional haben wir uns über die Mitgliedschaft bei CLINOTEL positioniert. Auch wenn wir als regionaler Verbund eine gewisse Größe besitzen, können wir im CLINOTEL-Verbund nochmal von dessen Größe
profitieren. Alle Mitgliedshäuser haben sich selbst und dem gesamten
Verbund medizinische Qualitätsziele gesetzt, an denen wir kontinuierlich und gemeinsam intensiv arbeiten. Private Ketten positionieren sich
ähnlich und wir sind der Meinung, dass öffentliche und freigemeinnützige Krankenhäuser sich diesbezüglich nicht verstecken müssen.
Alle Faktoren großer Verbünde bei der Qualitätsentwicklung finden
wir bei CLINOTEL vor: Qualitätsmessung, Analyse durch Experten der
Geschäftsstelle, kollegiale Beratung in Form von Auditverfahren und
nicht zuletzt der Austausch der Chefärzte in entsprechenden Expertengruppen.
Diese Form der Zusammenarbeit finden wir in nahezu sämtlichen Bereichen wieder. Ob es sich um den Bereich Pflegemanagement, Control-
ling, Bauen und Technik, OP-Management und vieles mehr handelt, insgesamt spiegelt sich die beschriebene Verbundstruktur in über 30 fest installierten Expertengruppen wider. Für alle relevanten Bereiche gibt es
Kennzahlen und den entsprechenden fachlichen Austausch darüber, sodass hier niemand immer wieder »das Rad komplett neu erfinden muss«.
Die wachsende Bereitschaft, innerhalb des Verbundes mehr Verbindlichkeit zu wagen, bewerten wir positiv. Natürlich bedeutet uns die rechtliche und organisatorische Selbstständigkeit innerhalb des Verbundes
sehr viel. Andererseits ist es wichtig, dass Schritte zur Steigerung der
Qualitätsfähigkeit gemeinsam von allen Verbundmitgliedern gegangen
werden, auch wenn das im Einzelfall zunächst einmal einen kleinen
Rückschritt bedeuten kann. So haben wir beispielsweise unser etabliertes Instrument zur Messung der Patientenzufriedenheit gegen die kontinuierliche verbundweite Patientenbefragung eingetauscht. Wenn wir
deshalb vielleicht im ersten Schritt die Vergleiche zu den Vorjahren verlieren, so werden wir den Vergleich zu den anderen über 40 Mitgliedern
im Verbund aber dazugewinnen. Durch offene, nicht anonyme Vergleiche werden wir erkennen, wer erfolgreich seine Ergebnisse verbessert
hat, und wir können dort gezielt nachfragen, welche Faktoren dazu beigetragen haben. Darüber hinaus werden die Ergebnisse ab 2016 in einem
einheitlichen Public Reporting für den gesamten Verbund nach außen
dargestellt. So gewinnt der gesamte Verbund und jedes einzelne Mitglied
durch Transparenz das Vertrauen der Patienten in diese wichtigen Ergebnisse. Damit ergibt also auch für einen Verbund eine Verbundmitgliedschaft Sinn!
Herzliche Grüße aus Bad Nauheim
Stefan Keller und Mario Becker
Geschäftsführer der Gesundheitszentrum Wetterau gGmbH
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CLINOTEL-Projekte und -Fachgruppen
Die Kreiskliniken Altötting-Burghausen kehren
zum Verbund zurück – CLINOTEL freut sich über ein neues
altes Mitglied
NEUES MITGLIEDSHAUS
Zum 01.10.2015 sind die Kreiskliniken Altötting-Burghausen dem CLINOTEL-Krankenhausverbund
erneut beigetreten. Bereits in den Jahren 2008 bis 2013 waren die Kreiskliniken langjähriges Mitglied
des CLINOTEL-Verbundes.
Die Kreiskliniken Altötting-Burghausen haben die belastende Bauund Konsolidierungsphase erfolgreich abgeschlossen und sind nun so
weit, den Wiedereintritt in den CLINOTEL-Verbund umzusetzen. Für
Michael Prostmeier, Vorstand der Kreiskliniken, ist die Mitgliedschaft
im Klinikverbund ein wichtiger Schritt zur weiteren Zukunftssicherung
der Kliniken. »Es ist schön, wieder einen starken Partner an seiner Seite zu wissen, der den Mitgliedern die Möglichkeit gibt, die eigene Situation zu bewerten und wichtige Handlungsfelder aufzeigt.«
Als Gesundheitsversorger in der Region Inn-Salzach sind die Kreis­
kliniken Altötting-Burghausen größter öffentlicher Arbeitgeber der
Region. Die Kreiskliniken bestehen aus zwei Standorten.
Den kleineren Standort bildet die Kreisklinik Burghausen, welche ein
Haus der Grund- und Regelversorgung mit 139 Akutbetten und 45 Betten einer geriatrischen Rehabilitation darstellt.
Der andere Standort ist die Kreisklinik Altötting – ein Krankenhaus der
Schwerpunktversorgung mit 407 Akutbetten. Zwischen München und
Passau liegt Altötting in zentraler Mitte der beiden Städte als einziges
Schwerpunktkrankenhaus.
Beide Kliniken sind akademische Lehrkrankenhäuser der LudwigMaxi­milians-Universität München und damit potenzielle Ausbildungsstätten für Medizinstudenten im Praktischen Jahr. Jährlich werden
über 25.000 stationäre Patienten in den nach DIN EN ISO zertifizierten
Kreiskliniken betreut. Die medizinischen Fachabteilungen sind über
beide Standorte für die Patienten der Region und über die Region hin­
aus gut vernetzt.
Vorstand
Michael Prostmeier
CLINOTEL-Magazin
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Die Ampeln stehen auf Grün: Qualitätsoffensive 2016
Geschäftsführer und Vorstände trafen sich in Speyer
GESCHÄFTSFÜHRERTREFFEN
Am 16. und 17.04.2015 begrüßten Werner Vogelsang und Wolfgang Walter, Geschäftsführer der Diakonissen-StiftungsKrankenhaus Speyer gGmbH und des Diakonissenkrankenhauses Mannheim, ihre CLINOTEL-Gäste in Speyer.
Insgesamt 34 Führungskräfte folgten der Einladung zum ersten Geschäftsführertreffen im Jahr 2015. Mit einem Vortrag
zum Mitgliedshaus und zum ursprünglichen Stifter, Heinrich Hilgard, begrüßte Vorsteher Pfarrer Dr. Werner Schwartz
die Teilnehmer der zweitägigen Sitzung.
Die Geschäftsführer und Vorstände der CLINOTEL-Mitgliedshäuser bei ihrem Treffen im April 2015
Anschließend folgten inhaltliche Vorträge durch die CLINOTELGeschäftsstelle, die intensiv mit den Mitgliedshäusern erörtert wurden. Dabei wurde deutlich, dass sich die weiteren Vorbereitungen für
die geplante Qualitätsoffensive auf gutem Wege befinden.
So baut die Geschäftsstelle für 2016 ein Public Reporting auf, bei dem
Qualitätskennzahlen der Mitgliedshäuser laienverständlich für die interessierte Öffentlichkeit dargestellt werden sollen. Ein erster Entwurf
hierzu wurde in der vorangegangenen Sitzung durch CLINOTELGeschäftsführer Udo Beck präsentiert und von den Anwesenden als
Grundlage für die weitere Entwicklung befürwortet. Das endgültige Ergebnis wird den Geschäftsführern auf der Franchisenehmersitzung im
Herbst dieses Jahres vorgestellt.
Auch mit dem neuen Projekt der kontinuierlichen Patientenbefragung
konnte Anfang April erfolgreich gestartet werden. Neben dieser externen Befragung kündigte Dr. Frank Thölen, Bereichsleiter Medizin, eine
verbundinterne Online-Befragung an, um die Nutzung der QSR-Auswertung weiter zu optimieren. »Ziel der Befragung ist, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse
der Nutzer zu erhalten«, erläuterte Dr. Frank Thölen.
Neben diesen Neuerungen wurden auch die Schwerpunktthemen für
den 2016 geplanten Kongress verabschiedet. Dieser soll sich mit Themen ganz im Zeichen von Qualität, Sicherheit, Zufriedenheit und
Transparenz rund um den Patienten beschäftigen. Ergänzend zum
Thema Qualität wurde in der Sitzung der Vorschlag gemacht, ein Medical Board einzurichten. Dieses medizinische Gremium soll den Verbund beraten, um zukünftige Trends der medizinischen Entwicklung
bei weiteren Verbundaktivitäten noch stärker miteinzubeziehen.
Im Bereich der CLINOTEL-Auswertungen wurde ein kompakterer
Überblick zu allen wesentlichen Kennzahlen von den Mitgliedshäusern
angeregt. Diesem Wunsch entsprechend, wurden bereits auf der letzten Sitzung die Auswertungen zu den Medizinischen Verbundzielen
vorgestellt. Im nächsten Schritt wird die Geschäftsstelle ein sogenanntes Management-Cockpit entwickeln, bei dem die wichtigsten Kennzahlen zusammengefasst dargestellt werden. Auch die bestehende
Auswertung zu den medizinischen Verbundzielen wird erweitert, indem die Ergebnisse durch eine grafische Aufbereitung übersichtlicher
gestaltet werden. Udo Beck führte aus: »Wesentliche Kennzahlen werden schneller erfasst. Die Geschäftsführer behalten wie in einem Cockpit den Überblick und können dadurch leichter erkennen, wo gegengesteuert werden muss.«
Die anwesenden Geschäftsführer beziehungsweise Vorstände nutzten
die Sitzung, um weitere aktuelle Themenbereiche anzusprechen. Hieraus ergaben sich Themen wie Risikomanagement für medizinische
IT-Netzwerke oder Fusionen/Kooperationen, die in unterschiedlichen
Expertentreffen erarbeitet werden sollen. Auch Weiterentwicklungen
vorhandener Auswertungen, wie die der Finanzkennzahlen, wurden
durch Dirk Helmus, Bereichsleiter Ökonomie der Geschäftsstelle, vorgestellt und ebenfalls von den Anwesenden begrüßt.
Die Teilnehmer verabschiedeten sich nach zwei erfolgreichen Sitzungstagen mit neuen Impulsen bis zur nächsten Jahressitzung. Diese
wird am 24. und 25.09.2015 auf freundliche Einladung von Christian
Keller in unserem Mitgliedshaus in Groß-Umstadt stattfinden.
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CLINOTEL-Projekte und -Fachgruppen
Themenorientiert und aktuell –
die Treffen der administrativen Expertengruppen
Wissenstransfer gehört im CLINOTEL-Krankenhausverbund zu den wesentlichen Bestandteilen, um einen Mehrwert für
unsere Mitglieder zu schaffen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, in welcher Form der Wissenstransfer umgesetzt wird.
Eine davon ist der Austausch im Rahmen von Expertentreffen. Neben Jahrestreffen bestehender Ansprechpartnergruppen
besteht immer die Möglichkeit, themenorientierte Treffen einzuberufen und Mitarbeiter anzumelden, die thematisch mit den
Inhalten der Treffen betraut sind. Der Erfolg der Treffen stützt sich auf die aktive Teilnahme der Experten. Dabei gilt es zum
einen, Themen einzureichen, Problemstellungen mitzudiskutieren, aber auch erfolgreiche Lösungen aus dem eigenen Haus
einzubringen.
PERSONALMANAGEMENT
Im Personalbereich gab es beispielsweise zwei Treffen zu unterschiedlichen Themen im März dieses Jahres. Im ersten Treffen am 18.03.2015
trafen sich die Ansprechpartner Personalmanagement, um über das
gemeinsame Benchmarking-Projekt der Personalkennzahlen zu sprechen. Zum Zeitpunkt des Treffens lagen die vorläufigen Kennzahlen zu
den einzelnen Berufsgruppen vor, die gemeinsam auf dem Expertentreffen plausibilisiert wurden.
Das Treffen diente aber nicht nur zur Validierung der Daten, sondern
auch zum Austausch über die Inhalte und zur Identifizierung von
»Guter Praxis« in den Mitgliedshäusern. Dazu gehört die Diskussion
über die Delegation ärztlicher und pflegerischer Tätigkeiten, um Pflegekräften und Ärzten mehr Raum für die medizinische Kernarbeit zu
geben. Die Ansprechpartner Personalmanagement oder andere mit
diesem Thema betraute Mitarbeiter konnten sich darüber am
19.03.2015 ausführlich austauschen.
Haftungs-, versicherungs- und arbeitsrechtliche Aspekte zu dem Thema wurden von Prof. Robert Roßbruch, Rechtsanwalt und Dozent der
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, erörtert.
FINANZ- UND RECHNUNGSWESEN
Die Ansprechpartner Finanz- und Rechnungswesen hatten auf ihrem
Jahrestreffen zum Teil feste Themen wie steuerliche und bilanzrechtliche Neuerungen. Darüber hinaus gibt es aber auch zahlreiche weitere
Themen, die untereinander diskutiert werden. Im Fokus stand in diesem Jahr unter anderem die Minimierung des Ausfallrisikos im Bereich
Forderungsmanagement. Auch wenn in Deutschland seit dem
01.01.2009 Versicherungspflicht für alle Personen besteht, gibt es immer wieder Fallkonstellationen, in denen nicht geregelt ist, wer die
Kos­ten zu tragen hat. So wünschten sich die Ansprechpartner aus dem
Finanz- und Rechnungswesen, dass für die Mitarbeiter aus dem Mahnwesen eine Austauschplattform geschaffen wird, um sich über bestimmte Problemstellungen auszutauschen. Dieses Treffen fand am
08.07.2015 in Köln statt. Eingeladen war auch Rechtsanwalt Christopher Beyer (Brinkmann Rechtsanwälte, Köln), der viel Erfahrung mit
diesem Thema vorweisen kann. Er stellte vor, welche Fallstricke schon
bei der Patientenaufnahme umgangen werden können und wie Verträge ausgestaltet werden sollten, um Forderungsausfälle zu vermeiden.
Expertentreffen Personalkennzahlen
Expertentreffen Delegation ärztlicher und pflegerischer Tätigkeiten
Expertentreffen Mahnwesen
CLINOTEL-Magazin
KLINISCHES UND KAUFMÄNNISCHES CONTROLLING
Die klinischen Controller trafen sich zum Beispiel, um die große Zahl
an aufgelaufenen heterogenen Themen zu strukturieren, zu priorisieren und in eine Reihenfolge zu bringen. Zu den Themen gehörten die
Weiterentwicklung des CLINOTEL-Benchmarks im Bereich der Kodierungsqualität, Updates zum Jahreswechsel im DRG- und PEPP-System
und ein Erfahrungsaustausch zur neuen Prüfverfahrensvereinbarung.
Das Thema Weiterentwicklung Benchmark wurde bereits im Juni in einer kleinen Arbeitsgruppe inhaltlich grob gegliedert, um Schwerpunkte in den Analysen herauszuarbeiten.
Gemeinsames Benchmarking-Projekt der Controller sind die Auswertungen zu den Prozesskennzahlen. Diese enthalten Kennzahlen im
Benchmark, die auf Leistungsdaten beruhen und die Möglichkeit bieten, prozessbezogene Stärken beziehungsweise mögliches Optimierungspotenzial im Vergleich zu identifizieren. Ähnlich wie bei den Ansprechpartnern Personalmanagement stehen die Auswertungen zu den
Prozesskennzahlen fortlaufend auf der Agenda. Die Experten der Prozesskennzahlen, die alle aus dem Controlling stammen, hatten sich
zudem gewünscht, in einem Treffen ausführlich über die Daten und
auch über mögliche Weiterentwicklungen zu diskutieren. Dieses Treffen fand am 18.06.2015 in der CLINOTEL-Geschäftsstelle in Köln statt.
PATIENTENABRECHNUNG
Den größten Anteil der Forderungen begleichen die Krankenkassen.
Diese haben das Recht, die vom Krankenhaus gestellten Rechnungen
für die am Patienten erbrachten Leistungen in einem gesetzlich geregelten Verfahren zu prüfen. In diesem Jahr trat eine neue Prüfverfahrensvereinbarung (§ 17c KHG) in Kraft. Diese Vereinbarung soll ein
effizientes und konsensorientiertes Vorgehen bei der Prüfung regeln.
Auch wenn die Verordnung seitens der Deutschen Krankenhausgesellschaft aufgrund der zahlreichen Widerstände in den Krankenhäusern
zum 31.12.2015 gekündigt wurde, ist die Regelung weiterzuverfolgen,
bis es eine Änderung im Gesetz gibt. Mit diesem Thema beschäftigen
sich in den meisten Häusern die Ansprechpartner aus dem Bereich
Patientenabrechnung und/oder Medizincontrolling. So konnten sich
am 09.07.2015 die interessierten Ansprechpartner aus den Mitgliedshäusern zu diesem Thema austauschen. Auch zu diesem Treffen war
Rechtsanwalt Christopher Beyer eingeladen. Neben der Vorstellung
der rechtlichen Rahmenbedingungen ging er auch in die Diskussion zu
Fragestellungen der Teilnehmer. Herr Beyer geht nicht von einer
schnellen Einigung der Parteien aus, sodass die Vereinbarung zunächst
weiter bestehen bleiben wird und höchstwahrscheinlich der Schlichtungsausschuss wieder einberufen werden muss.
Expertentreffen Berichtswesen – Somatik
Expertentreffen Prozesskennzahlen
Expertentreffen Prüfverfahrensvereinbarung § 17c KHG
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CLINOTEL-Projekte und -Fachgruppen
Compliance – neue Bedeutung im Krankenhaus
EXPERTENTREFFEN COMPLIANCE
Der Begriff Compliance ist im Gesundheitswesen lange etabliert und meint im medizinischen Sinn die Therapietreue des
Patienten. Durch aktuelle Rechtsprechungen und sich ändernde gesetzliche Rahmenbedingungen erlangt der Begriff inzwischen im Krankenhaus eine neue Bedeutung. Juristisch wird unter Compliance die Regeltreue – also die Beachtung sämtlicher
gesetzlicher und weiterer Regelungen, die ein besonderes Risiko für das jeweilige Unternehmen bergen, verstanden. Damit
rückt die persönliche, auch strafrechtliche Haftung von Geschäftsführung und Führungspersonal zunehmend in den Fokus.
In einer aktuellen Umfrage wurde festgestellt, dass sich deutsche Krankenhäuser derzeit noch nicht ausreichend mit dem Thema beschäftigen. Nicht so der CLINOTEL-Krankenhausverbund und seine Mitglieder. Im Oktober 2014 hat die Franchisenehmer-Versammlung ein Treffen zum Thema Compliance angeregt. Etwa 60 Prozent der Mitgliedshäuser trafen sich zu einem Wissensaustausch am 01.07.2015 in Köln.
Das Treffen wurde von Dr. Michael Tsambikakis, Fachanwalt für Medizin- und Strafrecht, begleitet. Dieser leitete den Tag auch mit einem
Impulsvortrag ein.
Dr. Michael Tsambikakis erläuterte, warum sich Krankenhäuser mit
Compliance auseinandersetzen und diese sicherstellen müssen. Neben
der Darstellung der inhaltlichen Schwerpunkte zeigte er die juristischen Risiken von »Non-Compliance« auf. Dr. Tsambikakis wies darauf hin, dass Geschäftsführungen haftungsrechtlich immer in die
Pflicht genommen werden, auch wenn einzelne Verantwortlichkeiten
delegiert werden können. Klare Strukturen und dokumentierte Regelungen erleichtern Dr. Tsambikakis zufolge die Argumentation im Falle einer Beschuldigung und sollten entsprechend dem jeweiligen Risikoprofil in jedem Haus vorliegen. Deutlich wurde im Vortrag, dass der
Begriff Compliance weit mehr als nur das Thema Korruption beinhaltet. Fragen der Abrechnung (GKV und PKV), des Einsatzes von Honorarkräften, des Datenschutzes und weitere sollten ebenfalls im Fokus
der Betrachtungen liegen.
Teilnehmer des Expertentreffens Compliance
Abgerundet wurde das Treffen durch einen Vortrag »Gute Praxis« von
Dr. Steffi Miroslau, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Leben und
Gesundheit mbH (GLG), aus Eberswalde. Die GLG hat vor Kurzem
eine für alle Mitarbeiter verbindliche Richtlinie zur Korruptionsprävention erstellt. Ihre Entwicklung von der Idee bis zur Umsetzung wurde
von Dr. Miroslau souverän und praxisorientiert dargestellt.
In der abschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema Compliance im betriebswirtschaftlichen
Sinne für die Krankenhäuser unumgänglich ist und auch den CLINOTEL-Krankenhausverbund in den nächsten Jahren begleiten wird. Die
Teilnehmer des Treffens haben sich daher übereinstimmend für eine
Fortsetzung der verbundweiten Aktivitäten ausgesprochen. Um die
Mitgliedshäuser des Verbundes zukunftssicher aufzustellen, wird im
nächsten Schritt eine Checkliste erstellt, anhand derer die CLINOTELMitgliedshäuser ihren individuellen Handlungsbedarf ermitteln können. Darüber hinaus ist die Erarbeitung gemeinsamer Vertragsvorlagen geplant.
CLINOTEL-Magazin
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Mieten oder kaufen? –
Eine Frage, die sich auch Marketingexperten stellen sollten
EXPERTENTREFFEN MARKETING
Am 02.07.2015 trafen sich die Marketingansprechpartner aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern zu
ihrem Jahrestreffen in Köln. Der Schwerpunkt des Treffens lag auf Wunsch der Gruppe auf dem Thema
Social Media. Genauer gesagt: Facebook und Corporate Blogs. In zwei Vorträgen machten die Referenten
die Unterschiede der beiden Plattformen deutlich. Mit 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war das
Expertentreffen trotz größter Sommerhitze in Köln sehr gut besucht.
Die Teilnehmer des
vierten Jahrestreffens
Marketing tauschten
sich persönlich
über die Erfahrungen
mit sozialen
Netzwerken aus
Katja Pietsch M.A., Leiterin der Stabstelle Unternehmenskommunikation und Medien aus dem Mitgliedshaus in Görlitz, präsentierte den
Facebook-Account des Klinikums, der seit 2013 besteht. Frau Pietsch
sieht für das Krankenhaus einen Gewinn, insbesondere in der Imagestärkung des Hauses in der Öffentlichkeit. Vor allem in der jüngeren
Bevölkerung sei dieser Imagegewinn zu spüren. Aber nicht nur die Patienten, auch die Auszubildenden seien viel informierter über das Haus
als vor der Einführung.
Als weiteren Vorteil sieht Frau Pietsch die Möglichkeit, dass Patienten
und Angehörige mit Facebook eine Plattform nutzen können, um Lob
und Verbesserungshinweise unkompliziert und direkt an das Haus
richten zu können. Gäbe es diese Möglichkeit nicht, würden die Nutzer
eventuell über andere Kanäle ein Feedback zum Haus geben und diese
das Krankenhaus eventuell gar nicht erreichen. Eine Reaktion wäre in
diesen Fällen nicht möglich.
In Bezug auf die Themenauswahl wird in Görlitz darauf geachtet, dass
ausschließlich Aktivitäten und Faktoren außerhalb der medizinischen
Behandlung aufgegriffen werden. Das können zum Beispiel Berichte
von Mitarbeitern über die Arbeit im Krankenhaus oder Veranstaltungen sowie Veränderungen auf dem Klinikgelände sein.
In ihrem Vortrag wies Katja Pietsch abschließend auf einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Medium hin. Dieser äußert sich zum einen im Vorhalten eines Webknigge, der die Mitarbeiter für den Umgang mit dem Medium sensibilisiert und der zum anderen dafür sorgt,
dass Posts und Kommentare der Nutzer ernst genommen werden. Eine
Nutzung des Mediums erscheint den Teilnehmern somit nur sinnvoll,
wenn die Posts regelmäßig geprüft und gegebenenfalls beantwortet
werden.
Den zweiten Vortrag des Tages hielt eine externe Referentin, die eine
Alternative zu Facebook aufzeigte. Dr. Claudia Heydolph, Journalistin
und Dozentin für Crossmedia (crossmedial.info – Redaktionsbüro aus
Hamburg), referierte über die Möglichkeiten, einen Corporate Blog zu
etablieren. Dabei stellte sie den entscheidenden Unterschied zwischen
den beiden Plattformen heraus. Bei Facebook ist der Nutzer Mieter und
hat keinen Einfluss auf Layout oder zugelassene Inhalte. Bei einem
Blog lassen sich Layout und Inhalte, ähnlich wie bei einem Kauf, individuell bestimmen, sodass der Nutzer unabhängiger ist. Für die Umsetzung eines Corporate Blogs galt die Empfehlung, eine eigene Internetdomain anzulegen. Auch hier sollten regelmäßige Posts und Beiträge erfolgen. Ideal wäre eine Einbettung in den täglichen Workflow, sodass keine zusätzlichen personellen Ressourcen nötig sind. Eine Kopie
der Website durch inhaltliche Wiederholungen bringe keinen Mehrwert, daher sollten die Themen anders aufbereitet sein. Ein Beispiel
hierfür könnte ein Interview mit einem Auszubildenden sein, der statt
der Veröffentlichung einer reinen Stellenanzeige über die jeweilige
Ausbildung im Haus berichtet.
Als Tagesfazit ließ sich festhalten: Ganz gleich, wofür sich die Experten in ihrem Mitgliedshaus entscheiden, beachtet werden sollte, dass
beide Medien eine Ergänzung zu der eigenen Firmenwebsite darstellen
und für die Imagestärkung genutzt werden sollten. Bei »angenehmen«
37 Grad Celsius(!) ging damit ein gelungenes Expertentreffen mit vielen neuen Eindrücken für die Anwesenden zu Ende.
Beispiele unserer Mitgliedshäuser:
Der Facebook-Auftritt der Städtisches Klinikum Görlitz gGmbH
https://de-de.facebook.com/StaedtischesKlinikumGoerlitz
Der Corporate Blog der Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau
http://gesundin.bayern/gib/
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Investitionen in moderne Hightech-Geräte
und Raumausstattung
AUGSBURG
Eines der modernsten OP-Zentren Deutschlands befindet sich am Klinikum Augsburg.
Nach der Sanierung stehen nun insgesamt 24 hochmoderne OP-Säle zur Verfügung.
Im Rahmen der Generalsanierung des Klinikums Augsburg wurde innerhalb kurzer Zeit das Herzstück eines Krankenhauses modernisiert.
Insgesamt 34 Millionen Euro kostete die Sanierung des Zentralen Operationsbereichs mit 24 OP-Sälen. Bereits 2012 wurde mit dem Bau begonnen. In den Jahren 2010 und 2011 wurde in Vorbereitung auf die
teilweise Schließung des Zentralen Operationsbereichs der sogenannte Dach-OP mit sechs OP-Sälen für zehn Millionen Euro gebaut. Der
Dach-OP ist ein Operationsbereich, der direkt auf das Dach eines angrenzenden Verwaltungsgebäudes des Klinikums Augsburg gebaut
wurde, um eine Ausgleichsfläche zu schaffen.
In einem ersten Bauabschnitt wurden bis zum Jahr 2013 bereits zehn
hochmoderne OP-Säle saniert und in Betrieb genommen. Mit Abschluss des zweiten Bauabschnitts und dem Ende der vollständigen Sanierung stehen nun insgesamt 24 OP-Säle für Eingriffe aller Art auf einer Ebene zur Verfügung. Zwei Hybrid-OPs ermöglichen, dass zum
Beispiel Gefäßmediziner, Herzchirurgen und Kardiologen interdisziplinär komplexe Eingriffe und minimal-invasive Operationen (kleine
Schnitte) durchführen können, neue und schonendere Therapieverfahren umsetzen, wobei sich die Risiken für den Patienten minimieren. Sie
sind zusätzlich mit einem hochmodernen Computertomographen ausgestattet, dessen Gantry im Bedarfsfall über den Patienten hinwegfährt, ohne dass dieser bewegt werden muss, und die Aufnahmen auf
die Monitore in den Wänden und an den Deckenarmen überträgt.
Nicht nur die OP-Räume wurden baulich auf den neuesten Stand gebracht und mit hochmoderner Medizintechnik ausgestattet. So wurden im Stockwerk über den OP-Sälen aufwendige Luftaufbereitungsanlagen – das eigentliche Herzstück – installiert. Jeder Operationssaal
hat seine eigene Lüftungsanlage. Meterhohe Schaltschränke sorgen
dafür, dass Außenluft angesaugt, aufbereitet und »konditioniert« wird.
Spezielle Hochleistungsfilter filtern sowohl Feinstaub und Pollen, aber
auch Bakterien und Viren heraus. Durch diese Nachbehandlung fällt
die Luft, von Keimen und Sporen befreit und mit einem Reinheitsgrad
von 99,995 Prozent turbulenzarm in den OP-Saal. Die etwa neun Quadratmeter große Lüftungsdecke ist mit einer umlaufenden Schürze aus
Glas ausgestattet. Darunter steht der Operationstisch auf einer farblich
zum Rest des Raumes abgegrenzten Fläche, die ihr Äquivalent genau in
der Größe der Lüftungsdecke findet. Die Wände bestehen aus Glas. Die
speziellen Glaselemente geben den Räumen nicht nur eine modernere,
hellere Atmosphäre, sondern haben den großen Vorteil, dass die hygienische Reinigung deutlich einfacher und sicherer ist.
Die Beleuchtung kann jeweils nach Anforderungen der Chirurgen farblich verändert werden, wodurch sich bestimmte anatomische Strukturen besser erkennen lassen. In die Wände sind die Monitore der bildgebenden Diagnostik fugenlos eingebaut. So auch das Bedientableau,
ein Touchscreen, über den die Chirurgen die elektrische Versorgung,
die OP-Leuchten, die medizinischen Gase, Störungsmeldungen und
die Temperatur des Raumes regeln und überwachen. Zwischen 18 und
24 Grad Celsius maximal können die Ärzte hier einstellen. Eine Ausnahme bilden die Operationsräume, in denen Frühchen und Babys
operiert werden. Die Räume lassen sich bis auf 30 Grad Celsius einstellen. Alle OP-Säle sind um einen Anästhesiekern angeordnet und miteinander vernetzt. Dadurch können Übertragungen und konsiliarische
Dienste klinikweit vorgenommen und organisiert werden.
Beim Neubau des Zentralen Operationsbereiches wurden auch die Abläufe vor, während und nach einer Operation optimiert. So werden alle
Patienten auf einer speziell dafür zuständigen Station, der POINT, auf
ihre OP vorbereitet, in ihrem eigenen Bett in eine sogenannte Holding
(ein großer Überwachungsraum) eingeleitet, auf die Lafette (Wagen) mit
dem OP-Tisch umgebettet und zur OP in den entsprechenden Saal gebracht. Nach der OP wird der Patient in den zentralen Aufwachraum gebracht und dort in sein Bett zurückverlegt, bevor er auf die Station seiner
Klinik geht.
Ab sofort können die Operateure, unterstützt durch modernste Technik, ihr medizinisches Know-how bestens in die Tat umsetzen und ihre
Patienten optimal versorgen.
CLINOTEL-Magazin
In den neuen und
topmodernen
OP-Sälen führen
interdisziplinäre
Teams komplexe
Eingriffe und
minimal-invasive
Operationen durch
Alle neuen Geräte
sind über Daten‑
l­eitungen mitei­nander vernetzt.
Auf Monitoren
können Ärzte ab
sofort alle verfügbaren Informa­
tionen abrufen und
auf einen Blick
erfassen
 Bei den neuen
Operationsleuchten
ist nicht nur die
Helligkeit verstell­bar, sondern auch
die Farbe des
Lichts, wodurch
sich bestimmte
anatomische
Strukturen besser
erkennen lassen
| Oktober 2015
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Die POINT – OP-Planung auf den Punkt gebracht
AUGSBURG
Früher mussten OPs aufgrund von Notfalloperationen häufiger abgesagt werden – zum Ärger der Patienten.
Mit der präoperativen interdisziplinären Tagesstation (POINT) kann man OPs heute besser planen und
zuverlässiger durchführen.
Von der Idee, die hinter der Gründung der POINT stand, war Ulrike
Klug schnell überzeugt. Die Station 7.8 POINT, die präoperative interdisziplinäre Tagesstation, wurde geschaffen, um Patienten, die am Tag
ihrer Operation am Klinikum Augsburg aufgenommen werden, optimal zur Operation vorzubereiten. »Es ist eine Win-win-Situation für
alle Beteiligten: Patienten wie Mitarbeiter«, sagt POINT-Leiterin Ulrike
Klug. Die Patienten müssen nicht schon einen Tag vorher anreisen und
die Nacht vor der OP im Krankenhaus verbringen. Ein eigens dafür eingeteiltes Team kümmert sich nur um die Aufnahme und OP-Vorbereitung: Pflegeanamnese, Prämedikation, Rasur, Kontrolle der Markierung des OP-Gebiets und Überprüfung aller zur Operation benötigten
Unterlagen. »Die Zahl der fehlerhaften OP-Checklisten dürfte dramatisch zurückgegangen sein, seit die POINT ihren Betrieb am 01.05.2015
aufgenommen hat«, schätzt Ulrike Klug.
Gut gelaunt bereiten Stationsleitung Ulrike Klug (rechts) und Sylvana Lehmann
einen Patienten auf seine OP vor, die noch am selben Tag stattfindet. Durch die
POINT hat sich der Alltag auf vielen Stationen entspannt
Stationsalltag und Aufnahme passen jetzt zueinander
Auch für die Mitarbeiter der diversen Kliniken bietet die POINT nur
Vorteile. Denn während früher fünf, sechs, manchmal mehr Patienten
mit ihrem Gepäck und einer Handvoll Angehöriger die Räume besetzten und auf ihre Operation warteten, mussten sich die Mitarbeiter
gleichzeitig um die Menschen kümmern, die bereits auf der Station lagen. »Der Stationsalltag und die Aufnahme – das passte zeitlich nicht
gut zusammen«, sagte Alexandra Beitinger, ehemalige Zentrumsmanagerin, bei Inbetriebnahme der POINT.
POINT senkt die Verweildauer um einen Tag
Und auch das Klinikum Augsburg selbst profitiert von der neuen Station. Denn den präoperativen Belegungstag mit Inanspruchnahme eines
Bettes über Nacht bekam das Haus häufig nicht bezahlt. Zudem senkt
die POINT die Verweildauer jedes Patienten um einen Tag. Es sind chirurgische Eingriffe jedweder Disziplin, die in der POINT aufgenommen werden. Nach der Operation werden die Patienten dann in der
operierenden Klinik weiterbehandelt.
Seit dem 01.06.2015 werden auch die Patienten, die zu ambulanten Eingriffen ins Haus kommen, auf der POINT betreut. Diese Patienten kehren nach dem Eingriff auf die POINT zurück und werden im Aufwachraum überwacht, bevor sie nach Hause gehen dürfen. Inzwischen haben sich auch die Abläufe auf der POINT eingespielt. Pflegevorstand
Susanne Arnold lobt die Mitarbeiter: »Alle Kollegen waren von Anfang
an mit Herzblut dabei. Ulrike Klug hat die Abläufe hier super organisiert.« Nun muss sich die lange Liste der Vorteile nur noch bei allen Kliniken herumsprechen, denn die maximale Auslastung werde zurzeit
noch nicht erreicht.
Liebevoll eingerichteter Aufenthaltsraum
»Das müssen wir verbessern«, sagt Alexander Schmidtke, Vorstandsvorsitzender und Vorstand Finanzen und Strategie am Klinikum Augsburg, der die neue Station kürzlich besuchte, um sich persönlich bei
den Mitarbeitern für deren Engagement zu bedanken.
Begleitet wurde er von Pflegevorstand Susanne Arnold, die bei der gemeinsamen Führung die Idee entwickelte, »ab mittags, wenn es ruhiger wird auf der POINT, Entlasspatienten anderer Kliniken über die
POINT zu steuern, um die Stationen zu entlasten«. Eine Verbesserung
wurde schon umgesetzt: Patienten haben nach Geschlecht getrennte
Umkleideräume und einen großen, liebevoll eingerichteten Aufenthaltsraum.
80 Patienten pro Tag
Die POINT gehört zur Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Klinikum Augsburg unter der Leitung von Chefarzt
Prof. Dr. Helmuth Forst. Gemeinsam mit der Stationsleiterin Ulrike
Klug leitet er die POINT. Schwerpunkte sind die OP-Vorbereitung von
stationären Patienten, die am OP-Tag im Klinikum Augsburg aufgenommen werden (bis zu 40 Patienten pro Tag) und die Betreuung von
Patienten bei ambulanten Operationen (bis zu 40 Patienten täglich).
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
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Neuer Rheumatologe am
Klinikum Augsburg:
PD Dr. Matthias Wahle
Das Zwei-in-Eins-Modell
Pflege Bayern
AUGSBURG
BAMBERG
Seit Mitte Mai vervollständigt PD Dr. Matthias Wahle das
Team der Rheumatologie der III. Medizinischen Klinik unter
Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Helmut Messmann.
In acht Semestern zum Bachelor of Science in Nursing
und zugleich zum examinierten Gesundheits- und Kranken­
pfleger – ein neues einzigartiges Studienangebot.
PD Dr. Wahle gilt als exzellenter Fachmann auf seinem Gebiet und war
vorher in Frankfurt am Main als Oberarzt tätig. Er selbst versteht sich
als Immunologe und Rheumatologe. PD Dr. Wahle hat sich bereits in
seiner Dissertation und der Habilitationsschrift mit Immunstörungen
als Auslöser für rheumatische Erkrankungen befasst. In Augsburg
möchte PD Dr. Matthias Wahle Tradition und Moderne der Rheumatologie verbinden: die vielfältigen konventionellen Therapien mit innovativen medikamentösen Behandlungsverfahren.
Studieren ohne Numerus Clausus, dabei Geld verdienen, eine Ausbildung absolvieren und gleichzeitig einen akademischen Grad erwerben: Auf diesen einfachen Nenner lässt sich ein deutschlandweit einzigartiges Kooperationsprojekt bringen, das die Bamberger Akademien für Gesundheitsberufe gemeinsam mit der Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) in Salzburg auf den Weg gebracht
haben.
Auf einen Blick: das Studium
Studienbeginn und -dauer:
jeweils im Oktober, acht Semester, 240 ECTS
Zulassungsvoraussetzungen:
Hochschulzugangsberechtigung
Modularer Studiumaufbau an drei Lernorten:
Bamberger Akademien für Gesundheits- und Pflegeberufe
Paracelcus Medizinische Privatuniversität Salzburg
Pflegepraxis in Einrichtungen des Gesundheitswesens
optional: Auslandspraktikum im europäischen Ausland
oder weltweit
Abschluss: Bachelor of Science in Nursing (BScN) und
Staatliches Examen in der Gesundheits- und Krankenpflege
In Kooperation mit:
Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg
Bewerbung und Information:
Bamberger Akademien für Gesundheits- und Pflegeberufe
Buger Straße 80 | 96049 Bamberg | Telefon 0951 503 11601
E-Mail: [email protected]
www.bamberger-akademien.de
Der neue Bachelor-Studiengang mit dem Titel »Zwei-in-Eins-Modell
Pflege Bayern« ist ein neues grenzübergreifendes Ausbildungs- und
Studienmodell, welches eine fundierte theoretische sowie praktische
Ausbildung vor dem Hintergrund einer wissenschaftlichen Basisausbildung ermöglicht. Mit anderen Worten: Das Studium ist nicht, wie
andere Pflegestudiengänge, berufsbegleitend, sondern beinhaltet sowohl die Ausbildung, als auch das Studium.
Studienaufbau
Das Studium ist als Vollzeitstudiengang mit Präsenzzeiten, Selbstlernphasen und Praktikumsphasen angelegt. Durch eine konsequente Verzahnung der Inhalte der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung
mit pflegewissenschaftlichen Inhalten wurden die theoretischen und
praktischen Lehrinhalte verdichtet.
Dies ermöglicht es, sowohl die pflegepraktische Ausbildung als auch
die wissenschaftliche Expertise in einer Studienzeit von nur acht Semestern zu absolvieren.
Und danach?
Neben dem Berufseinstieg als Pflegeakademiker am Krankenbett gibt
es zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeiten (zum Beispiel Universitätslehrgang für Führungskräfte im Gesundheitswesen) bis hin zum
Master- oder Doktorandenstudium.
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Martin-Luther-Krankenhaus
startet durch
BOCHUM
Die Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen und
bundesweit befindet sich durch den enormen Kostendruck
und anderen in den Medien diskutierten Entwicklungen, wie
Krankenhausschließungen, Bettenabbau, zu viele Operationen und so weiter, in einer dynamischen Entwicklungsphase. Der politische Wille zu Einsparungen im Gesundheits­
wesen drängt die Krankenhäuser in extreme wirtschaftliche
Anstrengungen. Mittlerweile befinden sich 50 Prozent der
über 2.000 Deutschen Krankenhäuser in Defizitsituationen.
Nahezu 15 Prozent der Krankenhäuser sind insolvenzgefährdet. Hinzu kommen veränderte wirtschaftliche Rahmenbe­
dingungen, die auch die medizinischen Qualitätsvorgaben
maßgeblich gesteigert haben.
Insbesondere Krankenhäuser bis 200 Betten werden ohne
medizinische Spezialisierung in Zukunft Schwierigkeiten
haben, das erforderliche Niveau in der medizinischen Versor­gung zu erreichen und werden nicht mehr in der Lage sein,
die steigenden Kosten durch entsprechende Erlöse zu decken.
Das Martin-Luther-Krankenhaus hat sich daher ab dem Jahre 2010
durch Chefarztwechsel und Investitionen in spezialisierte Ärzteteams
aufgemacht, durch medizinische Spezialisierungen den Krankenhausstandort Wattenscheid und damit die Zukunft des MLK zu sichern.
So wurden mit Einrichten der Kardiologie und der Anstellung eines
Chefarztes für Kardiologie den Wattenscheider Bürgern ab dem Jahre
2011 stationäre kardiologische Leistungen angeboten, die es bisher im
MLK nicht gab.
Erforderlich wurde diese Entwicklung in der Inneren Abteilung auch
durch die Tatsache, dass nach jahrelangen Verhandlungen der Geschäftsführung mit der Stadt Bochum das Martin-Luther-Krankenhaus
zum Standort eines eigenen Notarztfahrzeuges wurde. Bis heute fährt
der Notarztwagen am MLK von montags bis freitags zwischen 7:30
Uhr und 17:00 Uhr Notarzteinsätze vornehmlich im Notfallbereich
Wattenscheid. Daneben werden in der internistischen Abteilung des
Hauses seit 15 Jahren die gastroenterologischen Leistungen angeboten, die ebenfalls zu den Spezialisierungen gehören.
In der chirurgischen Abteilung hat die Spezialisierung schon vor Jahrzehnten angefangen, indem schon Anfang der 1980er-Jahre Knie- und
Hüftendoprothesen implantiert wurden. Dieser Schwerpunkt hat sich
bis zum heutigen Tag erhalten. Daneben wurde die Allgemein- und
Bauchchirurgie mit der minimal-invasiven Chirurgie ausgebaut. Mit
Einstellung von Chefarzt Dr. Lainka spezialisierte sich auch die chirurgische Abteilung medizinisch weiter, indem gefäßchirurgische Leistungen angeboten wurden. Diese Leistungen konnten mit Operationen
der Bauchschlagader sowie den sogenannten Y-Prothesen ausgebaut
werden. Für diese Spezialisierung waren hohe Investitionen im Bereich
der medizinischen Gerätetechnik und insbesondere der OP-Instrumentarien nötig. Daneben wurden insgesamt zwei Millionen Euro in
neue Fachärzteteams investiert, sodass die Voraussetzungen zum Betreiben der Kardiologie mit Herzkatheterleistungen sowie im Bereich
der großen Gefäßchirurgie gegeben waren. Diese für ein Haus mit
knapp 300 Betten enormen Investitionen führten dann in den drei Folgejahren zu wirtschaftlichen Engpässen. Aufsichtsrat und Geschäftsführung reagierten mit einem entsprechenden Konsolidierungspapier
auf diese Situation, sodass durch optimierte Arbeitsabläufe aber auch
maßvolle Personalanpassungen die wirtschaftliche Konsolidierung ab
Anfang 2015 wirkte.
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
Steckbrief Martin-Luther-Krankenhaus
So ist es in den letzten zwei Jahren relativ »still« um das Martin-LutherKrankenhaus in der Öffentlichkeit geworden, da nicht zuletzt auch
durch einen umfassenden Chefarzt- und Abteilungsleiterwechsel die
ehemals gewachsenen »familiären Strukturen« und die damit verbundene Atmosphäre des Krankenhauses neu entstehen mussten.
Das Martin-Luther-Krankenhaus Wattenscheid versorgt jährlich
mehr als 23.000 Patienten, 7.800 davon stationär. Mit mehr als
300 Betten und 550 Mitarbeitern bietet es wohnortnahe Versorgung der Wattenscheider Bevölkerung in den Fachbereichen Innere
Medizin mit Gastroenterologie und Kardiologie, Allgemein-,
Viszeral- und Gefäßchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie,
Augenheilkunde, Anästhesie- und Notfallmedizin sowie der
Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik.
Steckbrief Allgemeinchirurgie:
 Allgemeinchirurgie: sämtliche modernen (minimal-invasiven)
Verfahren bei Blinddarmerkrankungen und Gallensteinen
Inzwischen ist im MLK eine wichtige Entscheidung mit einem Investitionsvolumen von rund drei Millionen Euro in Zusammenarbeit mit der
Firma Medtronic getroffen worden, die für die Standortsicherung des
Krankenhauses zukunftsweisend ist. So wird in einer Partnerschaft mit
der genannten Firma das MLK als erstes und alleiniges Krankenhaus in
Bochum einen Hybrid-OP bauen, in dem zukünftig Herzkatheterleistungen erbracht werden können. Bisher hat das MLK diese Patienten
vom eigenen Chefarzt im Josefs-Hospital katheterisieren lassen. In Zukunft werden insofern Transporte ins Josefs-Hospital vermieden werden können. Gleichzeitig können in diesem OP auch die großen gefäßchirurgischen Eingriffe durchgeführt werden.
Einer weiteren wichtigen krankenhauspolitischen Herausforderung
stellt sich das MLK in diesen Tagen ebenfalls. Auf Seiten des Eigentümers des Krankenhauses, der Evangelischen Kirchengemeinde Wattenscheid und dem Kirchenkreis werden Gespräche darüber geführt,
das MLK in den Kirchenkreiseigenen Diakonieverbund zu überführen.
Durch einen solchen Verbund wird der Krankenhausstandort Wattenscheid mit dem MLK langfristig und dauerhaft gesichert. Verhandlungen hierüber werden derzeit weitergeführt.
Als eine wesentliche Weiterentwicklung im Bereich der Kooperation zu
anderen Krankenhäusern müssen die seit dem letzten Jahr geführten
Gespräche der Chefärzte des Evangelischen Krankenhauses Gelsenkirchen und des MLK gesehen werden. Inzwischen sind die Verhandlungen auch auf Geschäftsführungsebene und Trägerseite soweit gediehen, dass beide Häuser zukünftig medizinisch nicht nur eng kooperieren, sondern auch die Bildung von Zentren anstreben werden. Durch
den Schwerpunkt der großen Gefäßchirurgie wird insofern in Zusammenarbeit mit dem EVK Gelsenkirchen ein gefäßchirurgisches Zentrum am MLK projektiert.
Da das EVK Gelsenkirchen auch über eine geburtshilflich gynäkologische Abteilung verfügt, werden schon in nächster Zeit gynäkologisch-geburtshilfliche Sprechstunden der Gelsenkirchener Abteilung
mit Chef- und Oberärzten im Wattenscheider Krankenhaus angeboten.
Auch im Bereich der Inneren Abteilung sowie der Geriatrie werden beide Krankenhäuser zukünftig intensiv zusammenarbeiten, was für die
Wattenscheider Bevölkerung wesentliche Vorteile bringen wird. Da das
EVK Gelsenkirchen über zwölf Fachabteilungen verfügt, sind auch in
Zukunft weitere medizinische Kooperationsfelder denkbar.
 Proktologie
Hernienzentrum mit Qualitätssiegel: zertifizierte Versorgung
von Bauchdecken- und Leistenbrüchen
Viszeralchirurgie: (minimal-invasive) Versorgung von Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes, onkologische Chirurgie
(Krebserkrankungen) in Kooperation mit zertifizierten Zentren
Adipositaszentrum Wattenscheid: operative Eingriffe:
Magenband, Schlauchmagen, Magenbypass
 Gefäßchirurgie: arteriell und venös, insbesondere Halsschlag adereingriffe und Gefäßeingriffe der Bauch-, Becken- und
Beinschlagadern, endovaskuläre Chirurgie (Ballonkatheter- und
Stenttechniken)
 In enger Kooperation mit niedergelassenen fachärztlichen
Kollegen wird neben der eigenen gefäßchirurgischen Expertise
die phlebologische und angiologische Versorgung angeboten.
Steckbrief Kardiologie
Folgende Erkrankungen werden in der Abteilung für
Kardiologie behandelt:
 Bluthochdruck
 Koronare Herzkrankheit, Angina pectoris und Myokardinfarkt
 Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
 Bluthochdruck der Lungengefäße (Pulmonalarterielle Hypertonie)
 Herzrhythmusstörungen
 Herzmuskelentzündung
 Herzklappenfehler
Die Abteilung für Kardiologie
unter der Leitung von Chefarzt Dr. Peter Both
bietet folgende Versorgungsschwerpunkte:
 EKG
 Ergometrie
 Langzeituntersuchungen von Blutdruck und EKG
 Lungenfunktion und Bodyplethysmographie
 Ultraschalluntersuchungen aller Gefäße und des Herzens
inklusive hochauflösende Ultraschalluntersuchungen
in zwei-, drei- und vierdimensionaler Technik
Ultraschalluntersuchungen mit speziellen Ultraschallkontrastmitteln
 Ultraschalluntersuchungen des Herzens unter Belastung
(sogenannte Stressechokardiographie)
 Implantation und Programmierung von Ein-, Zwei- und
Diese aktuellen Gesamtentwicklungen im Krankenhausbereich nicht
nur des MLK sondern auch des Gelsenkirchener Hauses werden mittelund langfristig den Krankenhausstandort Wattenscheid mit dem MLK
sichern.
Dreikammer-Herzschrittmachern sowie Ein-, Zwei- und
Dreikammer-Defibrillatoren (sogenannte ICD- und CRT-Systeme)
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Wie gelingt das Gespräch zwischen
Ärzten und Patienten?
Der Patient im Krankenhaus, zwei Welten – ein Dialog
EBERSWALDE
Gespräche zwischen Patienten und Ärzten sind oft schwierig. Das liegt nicht nur an medizinischen Fachbegriffen.
Die Schauspielerin Kathrin Spielvogel beschrieb aus eigener Erfahrung, worauf Patienten und Ärzte im Dialog
achten sollten.
Man kennt sie aus Fernsehfilmen und Serien wie »Küstenwache« oder
»Samt und Seide«. Die Schauspielerin Kathrin Spielvogel, geboren 1972
in Rostock, erkrankte 2006 an Brustkrebs. Ihre Erfahrungen verarbeitete
sie in einem Dokumentarfilm, der die Form eines Videotagebuches hat.
Außerdem bietet sie Vorträge und Seminare für Ärzte, Pflegende, medizinische Fachkräfte und Patienten an, in denen es um die Kommunikation bei schwerwiegenden Erkrankungen geht. Denn diese bereitet offenbar sowohl den Patienten als auch den Ärzten vielfach Probleme. Welche
es sind, erfuhren die Besucher der Veranstaltung »Der Patient im Krankenhaus, zwei Welten – ein Dialog!«, zu der das Ethikkomitee der GLG in
das Eberswalder EBU-Zent eingeladen hatte. »Mit meinem Videotagebuch wollte ich anderen Patientinnen Mut machen – und mit meinen
Vorträgen möchte ich zu einer besseren Verständigung zwischen
Ärzten und Patienten beitragen«, sagte die Schauspielerin.
Es sind harte Tatsachen, mit denen Patienten bei der Diagnose einer
chronischen, lebenslänglichen oder lebensbedrohenden Erkrankung
konfrontiert werden. Plötzlich verändert sich alles – Pläne und Perspektiven stehen abrupt in Frage, Wertungen verschieben sich, Ängste
beherrschen die Gedanken und Gefühle. Umso genauer hören und
schauen die Patienten hin, was Ärzte ihnen sagen, wie die Ärzte auf
ihre Fragen reagieren.
»Ärzte können in ihrem Fach hervorragende Spezialisten sein und dennoch Schwierigkeiten haben, den Patienten eine Diagnose und die notwendige Therapie schlüssig zu erklären«, sagte Kathrin Spielvogel.
»Wenn Patienten nachfragen, können sie den Eindruck haben, dass zu
viele Fragen gar nicht erwünscht sind. Manchmal ist es schwierig, dass
Empathie zwischen Arzt und Patient entsteht – doch gerade das ist
wichtig für das notwendige Vertrauensverhältnis.«
Ursache der Störungen ist gar nicht unbedingt die Fachsprache der
Ärzte. Die meisten Patienten sind heute gut informiert und nutzen insbesondere das Internet als Informationsquelle, wo medizinische Zusammenhänge jeder Art beschrieben sind und Erfahrungen dazu öffentlich ausgetauscht werden. Die Probleme der Kommunikation spielen sich vielmehr auf der Ebene des Miteinanders ab. Ärzte müssen lernen, aktive Zuhörer zu sein, müssen ihre beobachtende Wahrnehmung
schulen und auf eigene Signale achten. Damit ist kein freundliches
Dauerlächeln gemeint, wie Kathrin Spielvogel erläuterte – sondern die
Wahrnehmung der Gefühle und Erwartungen des Patienten und deren
Interpretation. Studien haben gezeigt, dass Patienten von empathischen Ärzten mehr erkrankungsspezifische Informationen erhalten,
was sich positiv auf die Compliance und Zufriedenheit auswirkt.
Patienten dagegen müssen vor allem lernen, Geduld zu haben. Die gewachsene Anspruchshaltung vieler geht dahin, sofort geheilt werden
zu wollen, denn sie haben keine Zeit, um krank zu sein. Dabei steckt
das schon im Wort »Patient« (lateinisch: »geduldig, aushaltend, ertragend«). Auch erwarten sie selbstverständlich die totale Aufmerksamkeit des Arztes, der aber doch vielen ähnlich betroffenen Patienten die
gleiche Aufmerksamkeit schenken muss.
Die Schauspielerin
Kathrin Spielvogel
bei ihrem Vortrag in
Eberswalde
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
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»Ärzte und Fachkräfte sind gerade bei schwerwiegenden Diagnosen gefordert, mit den Patienten in den
Dialog zu treten und gemeinsam den besten Weg zu
Gesundheit und höchster Lebensqualität zu finden.«
Viola Franke, Logopädin und Sprecherin des
Ethik-Komitees am Werner Forßmann Krankenhaus
Das Gespräch zwischen Patient und Arzt – dies zeigte auch die Diskussion auf der Veranstaltung – ist keine einfache Angelegenheit, jedoch
eine ganz entscheidende Grundlage für eine erfolgreiche Therapie.
Kathrin Spielvogel hat gemeinsam mit ihren behandelnden Ärzten
und Fachkräften den Krebs besiegt. Sie gilt heute aus medizinischer
Sicht als geheilt und fühlt sich auch so. Zumal sie nach der überstandenen Krankheit das Glück genießen konnte, Mutter zu werden.
Aufgaben des Klinischen Ethikkomitees
Das Klinische Ethikkomitee ist ein interdisziplinäres Team, das bei
schwierigen ethischen Entscheidungsfindungen im Krankenhaus Hilfestellung bietet. Dazu berät das Ethikkomitee in Form einer ethischen
Fallbesprechung Menschen in Krisensituationen, insbesondere bei
Unklarheiten bezüglich der weiteren Behandlung. Das Angebot richtet
sich sowohl an Patienten und Angehörige, als auch an Ärzte und Fachkräfte. Anfang März traf sich das Klinische Ethikkomitee der GLG zur
Klausurtagung. Dabei ging es zunächst um einen Rückblick auf das
vergangene Jahr: Die Arbeit an verschiedenen ethischen Fragestellungen, das Training und die Durchführung von ethischen Fallbesprechungen und die Organisation von Fortbildungsveranstaltungen standen im Mittelpunkt der Aktivitäten. Zur neuen Sprecherin für die kommenden zwei Jahre wurde Viola Franke, Logopädin im Werner Forßmann Krankenhaus, gewählt.
»Auch in Zukunft sieht das Ethikkomitee seine Hauptaufgabe in der
Implementierung ethischen Denkens und Handelns in den Klinikalltag«, sagte sie. »Wir bieten dazu ethische Fallbesprechungen an, die
von Mitarbeitern, Patienten oder Angehörigen bei ethischen Konflikten in der medizinischen Behandlung angeregt werden können.
Auch Fortbildungsveranstaltungen stehen wieder auf dem Programm.
Weitere Informationen werden demnächst in unserer bald erscheinenden Broschüre nachzulesen sein.«
Kontakt zum Klinischen Ethikkomitee der GLG
Viola Franke | Telefon 03334 29-2085
Die Besucher der Veranstaltung nutzten
die Gelegenheit zur Diskussion
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Chirurgie auf universitärem Niveau
DILLENBURG/WETZLAR
Die Klinik für Allgemeine, Viszerale und Onkologische Chirurgie am Klinikum Wetzlar hat einen neuen Chefarzt.
Seit 01.07.2015 leitet PD Dr. Frank Ulrich (47) die Abteilung. »Damit sind wir dem Ziel, die allgemeine, viszerale und
onkologische Chirurgie auszuweiten und ein noch anspruchsvolleres Spektrum an Erkrankungen behandeln zu können,
ein großes Stück näher gekommen«, sagte Richard Kreutzer bei der Einführungsveranstaltung des neuen Chefarztes,
zu der über 130 Gäste gekommen waren.
zierten Zentrum behandelt werden, da sie dort stets nach neuesten
Standards therapiert werden«, verdeutlichte Dr. Erich Lotterer. Dies
empfiehlt auch die Deutsche Krebsgesellschaft, da Patienten darauf
vertrauen können, dass zertifizierte Zentren höchste Behandlungsqualität gewährleisten.
Bei der Einführungsveranstaltung des neuen Chefarztes der Klinik für Allgemeine,
Viszerale und Onkologische Chirurgie am Klinikum Wetzlar (von links):
Richard Kreutzer, Geschäftsführer Lahn-Dill-Kliniken | Prof. Dr. Wolf Bechstein,
Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Universitätsklinikum
Frankfurt | Melissa Ahmed, Lebensgefährtin von PD Dr. Frank Ulrich | PD Dr. Frank
Ulrich | PD Dr. Erich Lotterer, Ärztlicher Direktor Klinikum Wetzlar-Braunfels |
Wolfgang Schuster, Landrat Lahn-Dill-Kreis
»Dr. Frank Ulrich steht mit seiner Expertise deutschlandweit an der
Spitze der Spezialisten, darum freuen wir uns umso mehr, dass wir ihn
als Chefarzt gewinnen konnten. Ich wünsche Dr. Ulrich in seiner neuen Position alles Gute und danke Dr. Friedrich Hoster, der die Klinik
seit April 2015 kommissarisch und mit hohem Engagement geleitet
hat«, schloss Geschäftsführer Richard Kreutzer.
Dr. Frank Ulrich war vor seiner Anstellung am Klinikum Wetzlar als
Leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am
Universitätsklinikum Frankfurt tätig. »Einmal mehr zeigt sich, dass die
Lahn-Dill-Kliniken medizinische Behandlungen auf universitärem Niveau anbieten«, verdeutlichte Wolfgang Schuster. »Die Bürger des
Lahn-Dill-Kreises werden von der Weiterentwicklung der Klinik deutlich profitieren.«
Seit 18 Jahren ist Dr. Frank Ulrich im Fachgebiet der Allgemein- und
Viszeralchirurgie tätig. Seine medizinischen Schwerpunkte liegen unter anderem in der Onkologischen Viszeralchirurgie und in der Leberund Bauchspeicheldrüsenchirurgie sowie in der minimal-invasiven
Schlüssellochchirurgie von gutartigen und bösartigen Erkrankungen
des Bauchraums.
»Dieses Fachwissen wird auch den Patienten unserer zertifizierten Zentren wie dem Onkologischen Zentrum Lahn-Dill und dem Mittelhessischen Darmzentrum zugutekommen. Wir werden mit Dr. Ulrich zukünftig ein noch größeres Leistungsspektrum auch im Bereich der onkologischen Chirurgie aller Bauchorgane und der Metastasenchirurgie
anbieten können«, erklärte PD Dr. Erich Lotterer. Dazu würden unter
anderem Operationen an der Bauchspeicheldrüse, aber auch Operationen an der Leber, wie die Entfernung von Lebermetastasen, gehören.
Experten wie Dr. Frank Ulrich könnten diese in manchen Fällen sogar
laparoskopisch, also mittels einer Bauchspiegelung, durchführen. »Patienten mit onkologischen Erkrankungen sollten in einem zertifi-
Außerdem würden die Patienten von der fachübergreifenden Zusammenarbeit der jeweiligen Experten profitieren. »Dr. Ulrich hat durch
sein Engagement im Vorfeld schon jetzt gezeigt, wie wichtig ihm ein
partnerschaftliches und kooperatives Miteinander ist. Dies ist außerordentlich wichtig, um die Klinik für Allgemeine, Viszerale und Onkologische Chirurgie erfolgreich zu leiten und weiterzuentwickeln. Ebenso
wird dadurch die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der
Lahn-Dill-Kliniken und auch innerhalb der zertifizierten Zentren weiter gestärkt«, verdeutlichte der Ärztliche Direktor des Klinikums Wetzlar-Braunfels.
Dr. Frank Ulrich ist Facharzt für spezielle Viszeralchirurgie und Facharzt für Chirurgie. Er leitete am Universitätsklinikum Frankfurt das
Kompetenzzentrum für Chirurgische Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, das in diesem Jahr erfolgreich rezertifiziert wurde.
Bei seiner Einführungsveranstaltung legte der 47-Jährige dar, wie er die
Klinik für Allgemeine, Viszerale und Onkologische Chirurgie zukünftig weiterentwickeln wird. »Insbesondere im Bereich der onkologischen Chirurgie ist es mein Ziel, die Klinik medizinisch und strukturell zukunftsweisend auszurichten«, erklärte Dr. Frank Ulrich. »Ich
freue mich auf die neue Herausforderung und die Gestaltungsmöglichkeiten, die ich hier am Klinikum Wetzlar habe. Überzeugt hat mich
auch die angenehme Atmosphäre innerhalb des Kollegiums. Denn es
ist wesentlich für unsere Arbeit, dass die einzelnen medizinischen
Fachbereiche Hand in Hand miteinander arbeiten«, sagte der Chefarzt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt seiner Arbeit sei die Patientenorientierung und die gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten.
»Es ist neben einer hohen medizinischen Qualität besonders wichtig,
ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Patienten und den niedergelassenen Kollegen zu haben«, schloss Dr. Ulrich.
Dr. Frank Ulrich
Studium und Promotion der Humanmedizin an der
Eberhard-Karls-Universität in Tübingen
Facharzt für Chirurgie
Facharzt für spezielle Viszeralchirurgie
Habilitation an der Johann Wolfgang Goethe-Universität
in Frankfurt
Auszeichnung der Habilitation mit dem Theodor-Billroth-Preis
der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
23
Mutter-Kind-Station bietet modernes Ambiente
DILLENBURG/WETZLAR
Frische Farben, helles Holz und viel Tageslicht: Die Station der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am
Klinikum Wetzlar zeigt sich nach einer umfangreichen Modernisierung im neuen Glanz. Die Südseite
des zehnten Obergeschosses bietet Müttern mit ihren Neugeborenen sowie gynäkologischen Patientinnen
16 modern ausgestattete Zimmer mit insgesamt 34 Betten. Damit erfüllte das Klinikum Wetzlar eine wichtige
Voraussetzung, um im Wettbewerb um das Vertrauen der Schwangeren und Patientinnen bestehen zu können.
»Wir freuen uns, dass wir den Patientinnen der Klinik für Gynäkologie
und Geburtshilfe nun ein so angenehmes Umfeld bieten können«, sagte
Richard Kreutzer, Geschäftsführer der Lahn-Dill-Kliniken bei der Feier
zur offiziellen Eröffnung. »Damit gibt es für junge Familien neben der
guten medizinischen und pflegerischen Versorgung einen weiteren
Grund, sich für eine Entbindung im Klinikum Wetzlar zu entscheiden.«
Kreutzer dankte besonders den Mitarbeitern des Klinikums, die den
Umbau und den Umzug bei laufendem Betrieb umgesetzt haben. Rund
zwei Millionen Euro haben die Lahn-Dill-Kliniken in die Modernisierung investiert, die Bauzeit betrug etwa acht Monate.
Babyalarm als Sicherheitsmaßnahme
Als eines der wenigen hessischen Krankenhäuser verfügt das Klinikum
Wetzlar über einen »Babyalarm« als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme. Das Frühwarnsystem schützt vor Verwechslung und Entführung. Eltern und Kind werden mit einem Chip ausgestattet. Sollte das
Kind die Station ohne einen Elternteil verlassen, erfolgt ein Alarm. Der
Babyalarm wurde zusätzlich zum Patientenarmband eingerichtet, das
weiterhin der sicheren Identifizierung der Patienten an den Lahn-DillKliniken dient.
Offener Pflegestützpunkt
»Der Wettbewerb in der Krankenhauslandschaft wird weiter zunehmen,
deshalb sind Innovation und Investition wichtige Bausteine für den Erfolg der Lahn-Dill-Kliniken«, verdeutlichte Wolfgang Schuster, Landrat
des Lahn-Dill-Kreises. »Die Versorgung junger Familien mit ihren Neugeborenen liegt uns besonders am Herzen, denn hier liegt die Zukunft
des Lahn-Dill-Kreises«. Im Klinikum Wetzlar werden derzeit rund 550
Kinder pro Jahr geboren.
Von der Modernisierung profitieren auch die Mitarbeiter der Klinik für
Gynäkologie und Geburtshilfe: Der zentral gelegene offene Pflegestützpunkt schafft optimale Arbeitsbedingungen durch kurze Wege.
»Die Abläufe wurden deutlich verbessert und die enge Zusammenarbeit zwischen Medizinern, Pflegekräften und Hebammen wird unterstützt«, so PD Dr. Ulrich Winkler.
Geschosssanierung für 13,5 Millionen Euro
16 der 34 Betten auf der modernisierten Station 10 Süd gehören zur Mutter-Kind-Einheit, die restlichen 18 Betten sind der Gynäkologie zugeordnet. Der neue Standard der Mutter-Kind-Einheit sind helle, moderne
Rooming-in-Zimmer mit Dusche und WC, die es Müttern ermöglichen,
ihr Neugeborenes Tag und Nacht in ihrer Nähe zu haben. Darüber hinaus wurde ein farbig illuminierter Stillraum eingerichtet. Außerdem
gibt es auf der Station ein gynäkologisches Untersuchungszimmer.
Im Rahmen der Geschosssanierung auf der Südseite des Klinikums
Wetzlar werden neben dem zehnten Obergeschoss in den kommenden
Jahren die Geschosse sieben, sechs, fünf und vier umgebaut. Die Gesamtkosten der Geschosssanierung Süd betragen etwa 13,5 Millionen
Euro, davon stammen fünf Millionen Euro aus Fördermitteln des Landes Hessen. Die Finanzierung des Differenzbetrags erfolgt aus Eigenmitteln der Lahn-Dill-Kliniken.
Das Team der Station 10
und die Gäste der
Eröffnungsfeier am neu
gestalteten Pflegestützpunkt: Die Zimmer der
Mutter-Kind-Einheit bieten
den Müttern die Möglich­keit, ihr Baby rund um die
Uhr bei sich zu haben
24
Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Gemeinsam für eine erfolgreiche Zukunft
MÜLHEIM
Seit dem ersten Spatenstich vor zwei Jahren wird im St. Marien-Hospital Mülheim an der Ruhr kräftig gebaut.
Ein äußerer Entwicklungsprozess, der einen bedeutenden Einfluss auf die inneren Strukturen hat. Leistung, Qualität
und Wirtschaftlichkeit werden dabei optimiert.
Der Rohbau ist fertig, der Innenausbau läuft: Im Juni 2016 soll der moderne, helle Klinikkomplex des St. Marien-Hospitals bezugsfertig sein.
Rund 20 Millionen Euro hat die Essener Contilia Gruppe, zu der das
Krankenhaus gehört, dann in den Neubau und weitere Umbaumaßnahmen fließen lassen. Eine Investition mit Weitblick – sowohl für die
Mitarbeiter als auch die Bürger der Stadt. »Die Neuausrichtung macht
unser traditionsreiches Haus stark für die Zukunft. Von der Pflege über
den ärztlichen Dienst bis hin zur Verwaltung ziehen alle Beteiligten an
einem Strang«, freut sich Dr. Stephan Elenz als Ärztlicher Direktor.
Gleichzeitig mit dem stetig wachsenden Bau im Innenhof des Krankenhauses erfolge der Umbau bestimmter Funktionsbereiche. »Wir
sind mitten im Veränderungsprozess«, so Dr. Elenz weiter. Schließlich
werde gleichzeitig das Angebot für die Menschen in Mülheim und über
die Stadtgrenze hinaus erweitert.
Ob medizinische Innovationen, technische Fortschritte oder die sich
verändernde Gesellschaft – das St. Marien-Hospital hat sich dank des
starken Engagements der Mitarbeiter immer wieder neu aufgestellt.
Auch heute setzen die verantwortlichen Akteure auf Spezialisierung
und ein innovatives Leistungskonzept. Dieser strukturelle »Umbau«
begann im Jahr 2014 mit der Zertifizierung des Contilia Endoprothetikzentrums (EPZ) und setzte sich in diesem Jahr mit dem Aufbau des
Zentrums für Altersmedizin fort. Noch vor dem Start hatte sich eine
Vielzahl des Personals hierfür beworben. »An der erfolgreichen Behandlung der älteren Patienten ist ein interdisziplinäres Team beteiligt.
Ich finde es toll, diesen Bereich von Beginn an mitzugestalten«, sagt
Dominique Sobstyl, Leiterin der Station Ursula 1. Neben der Schaffung
des Zentrums für konservative und chirurgische Wirbelsäulentherapie
ist die Etablierung der Stroke Unit im Rahmen der Hauptfachabteilung
Innere Medizin ein weiterer Baustein der Neuausrichtung. »Pflege und
ärztlicher Dienst arbeiten Hand in Hand. Im Vorfeld haben wir gemeinsam Konzepte und Strategien entwickelt«, blickt Pflegedirektorin Simone Sturm zurück. Jeder trage ein Stück weit seinen Anteil zur Zukunftsgestaltung des St. Marien-Hospitals bei. »Fort- und Weiterbildungen sowie
die Etablierung von neuen Teams – auch das ist eine Art Umbau, die viele
Mitarbeiter betrifft«, erläutert Sturm. Jene nötigen Umbesetzungen im
Personalbereich werden von Winfried Rilinger als MAV-Vorsitzendem
begleitet: »Die Neuausrichtung ist eine Chance, um die positiven Effekte
im Interesse der Patienten und Mitarbeiter zu nutzen.« Yvonne Henn,
Mitglied der Geschäftsführung, ergänzt: »Um im heutigen Wettbewerb
wirtschaftlich bestehen zu können, haben wir sowohl die Qualität als
auch die Leistungen im medizinischen Bereich optimiert. Dazu gehört
ebenfalls die Schaffung von äußeren Bedingungen in Form des Neubaus.«
Am Ende des Großprojektes steht ein Gebäudekomplex mit insgesamt
6.800 Quadratmetern Geschossfläche. Gemäß dem Prinzip der kurzen
Wege gibt es auf den vier Stationen die sogenannte Zentrale Mitte. Eine
besondere Aufwertung erfährt auch die Cafeteria, die gut für Patienten,
Besucher und Mitarbeiter erreichbar in der Nähe des Haupteinganges
angesiedelt wird. Durch den Neu- und Umbau entsteht außerdem Platz
für eine Kapelle und einen Abschiedsraum. Für Yvonne Henn war
schon bei den Planungen klar: »Die Umsetzung funktioniert nur durch
die frühzeitige Einbeziehung der Mitarbeiter.« Ziel sei es gewesen,
Strukturen und Prozesse zu schaffen, die Sicherheit geben – aber nicht
Einengung der Kreativität und des Mitgestaltens bedeuten.
Im Klinikalltag wird
eine enge Zusammenarbeit groß geschrieben
(von links): Pflegedirektorin Simone Sturm,
Stationsleiterin
Dominique Sobstyl
und Dr. Stephan Elenz
als Ärztlicher Direktor
CLINOTEL-Magazin
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Altersmedizin für Pilotprojekt »Ehrenamt« ausgewählt
ESSEN-KKRH
Seit diesem Sommer können sich die geriatrischen Patienten am St. Elisabeth-Krankenhaus Niederwenigern über regelmäßigen Besuch freuen. Derzeit fünf Ehrenamtliche kommen auf die Station, verbringen Zeit mit den Patienten und geben ihnen
das gute Gefühl, dass sich auch außerhalb des medizinischen und pflegerischen Betriebs jemand intensiv um sie kümmert.
Katja Evers hat gerade ihre Besuchsrunde auf der Station 5 beendet. Die
29-Jährige, die im sonstigen Leben angehende Heilpraktikerin für Psychotherapie ist, hat ehrenamtlich Patienten besucht und sich viel Zeit
genommen. Zeit zum Reden oder um einen kleinen Spaziergang durch
die schönen Außenanlagen zu unternehmen, wie mit Patientin Elfriede
Kuklok. »Ich wäre allein wahrscheinlich nicht in den Garten gegangen«, freut sich diese über die Abwechslung. Auch Katja Evers blickt
zurück auf einen erfüllten Vormittag: »Mir macht es großen Spaß, den
älteren Menschen meine Zeit zu schenken.«
Gelebte Solidarität
»Leider bekommen nicht alle Patienten regelmäßig Besuch von Angehörigen oder Freunden«, berichtet Dr. Christine Bienek, Chefärztin Innere Medizin und Geriatrie. »Wir kümmern uns im Behandlungsteam
schon sehr intensiv um unsere Patienten. Trotzdem hätten wir im Klinikalltag manchmal einfach gern mehr Zeit für ein ganz persönliches
Gespräch, aus dem die Patienten oftmals Mut und Zuversicht schöpfen.« Mit dem Wunsch, diese Lücke zu füllen, hat sich die Klinik um die
Teilnahme am bundesweiten Ehrenamtsprojekt der Stiftung ProAlter,
der Stiftung Bürgermut und des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe
(KDA) in Kooperation mit dem Bundesverband Geriatrie e.V. beworben
und wurde als eine von nur sechs Kliniken für die zehnmonatige Pilotphase ausgewählt.
Genießen gemeinsam die Zeit im Garten: die ehrenamtliche
Mitarbeiterin Katja Evers und Patientin Elfriede Kuklok
Genesung wirkungsvoll unterstützen
Gut vernetzt und geschult
Ziel der Projektträger und -förderer (Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Share Value Stiftung Erfurt,
Generali Zukunftsfonds, Ecclesia Versicherungsdienst Detmold und B.
Braun Melsungen AG) ist es, eine wirkungsvolle ehrenamtliche Krankenhaushilfe in Geriatrien aufzubauen und Qualitätsstandards für diese besonders intensive Form gelebter Solidarität zu entwickeln. Dr.
Christine Bienek sieht weitere Aspekte: »Wir möchten unsere Patienten
mithilfe des tatkräftigen Engagements unserer Ehrenamtlichen wieder
ein Stück näher an das Leben nach dem Krankenhaus heranführen und
dazu ermutigen, auch im höheren Lebensalter aktiv zu sein. Durch die
Aufmerksamkeit, die die Ehrenamtlichen den Patienten zuteilwerden
lassen, durch gemeinsame Spaziergänge oder Erledigungen in den
umliegenden Geschäften wird der Genesungsprozess wirkungsvoll
unterstützt.« Dabei ist allen Beteiligten klar, dass Ehrenamtliche weder
Pflegende ersetzen noch Arbeitsplätze einsparen. Sie helfen vielmehr
dort, wo die Grenzen der medizinischen und pflegerischen Betreuung
erreicht sind.
Die ersten Mitarbeiter für das Pilotprojekt am St. Elisabeth-Krankenhaus Niederwenigern waren schnell gefunden. Während die einen ihre
eigenen Erfahrungen mit älteren Angehörigen für die Tätigkeit motiviert, haben andere einfach Spaß am Vorlesen oder an der Gemeinschaft mit den Senioren. Alle Ehrenamtlichen eint die Bereitschaft, regelmäßig Zeit zu investieren, im Schnitt zwei bis vier Wochenstunden.
»Wir möchten unser Team gern erweitern«, sagt Projekt-Koordinatorin
Bärbel Kemperdiek, die sich intern um alle Belange der Gruppe kümmert und die monatlichen Teamsitzungen leitet. Der Austausch in der
Gruppe ist wichtig, auch der enge Draht zur Pflege, zu den Ärzten, zum
Sozialdienst und zur Seelsorge. Die Ehrenamtlichen könnten außerdem auf eine gute Vernetzung zu regionalen Demenznetzwerken, zur
Ehrenamtsagentur Hattingen und zu weiteren etablierten Ehrenamtsprojekten innerhalb der Contilia GmbH vertrauen.
Glück und das Gefühl, nicht allein zu sein
Alle ehrenamtlichen Mitarbeiter erhalten zu Beginn eine Schulung, die
über das Projekt finanziert wird. Inhalte sind zum Beispiel Wissen über
typische Erkrankungen im Alter, über den Umgang mit Patienten mit
Demenz, Infos zu Datenschutz oder Krankenhaushygiene. Wer ansonsten die Menschen wertschätzt, der bringt die wichtigste Qualifikation schon mit. Und was ist für die Ehrenamtlichen der persönliche
Lohn für ihre Arbeit? Darauf hat Katja Evers eine klare Antwort: »Das
Wissen darum, für einen Moment einen Menschen glücklich zu machen und ihm das Gefühl zu geben, dass er nicht alleine ist.«
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Herzgesundheit auf dem Prüfstand
GÜTERSLOH
Anfangs tritt der Sportler noch locker in die Pedale, dann wird der Widerstand stetig stärker. Keanu Staude (18) kommt
mächtig ins Schwitzen. Vor Kurzem hat er seinen Profivertrag beim Fußballclub Arminia Bielefeld unterschrieben
und muss sich nun bei Chefarzt PD Dr. Fikret Er am Klinikum Gütersloh einem Herztest unterziehen. Das Belastungs-EKG
fordert das Herz des Jungfußballers und prüft seine Leistungsfähigkeit.
Schweißtreibender
Herztest:
PD Dr. Fikret Er lässt
Fußballprofi Keanu
Staude von Arminia
Bielefeld ein BelastungsEKG absolvieren
»250 Watt muss er als Profi schaffen und seine Herzfrequenz sollte bei
etwa 200 liegen«, sagt Dr. Fikret Er. Bis zu dieser Maximalbelastung
wird der Anfangswiderstand des Ergometers alle drei Minuten um
50 Watt erhöht. Staude ist fit, spielt seit zehn Jahren in den Kinder- und
Jugendmannschaften der Arminia. Dennoch lässt der Club seine Gesundheit mit dem Eintritt in die Profimannschaft zur Sicherheit des
Spielers gründlich überprüfen. Neben den allgemeinen Fitnesstests
wird auch das Herz untersucht. »Als Mittelfeldspieler muss er viel laufen und das fordert ein starkes Herz«, betont Dr. Fikret Er.
Dr. Er ist selbst Leistungssportler und hat als leidenschaftlicher Zehnkämpfer an vielen Meisterschaften teilgenommen. Sport gehört für den
Mediziner selbstverständlich zum Leben. Seit diesem Jahr ist der Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Gütersloh für die fachmedizinische
Betreuung der Profisportler von Arminia Bielefeld verantwortlich. Jeweils einmal jährlich vor Saisonbeginn müssen die Fußballer zum
Herztest erscheinen, um jegliches Gesundheitsrisiko beim Leistungssport – wie etwa eine Herzmuskelentzündung – auszuschließen.
Neben dem Belastungstest gehören auch ein Ruhe-EKG und ein Herz­
ultraschall zur Untersuchung dazu. Die Mediziner beurteilen dabei die
Herzstruktur, die Pumpleistung und den Herzrhythmus. »Wir untersuchen sehr genau, damit die Sportler unbesorgt ihre Höchstleis­tungen
bringen können«, sagt Dr. Er.
Bemerkt der Kardiologe Auffälligkeiten wie Herzrhythmusstörungen,
muss das nicht unbedingt das Karriereende des Sportlers bedeuten.
Eine medikamentöse Behandlung kann in einigen Fällen schon ausreichend sein, um das Herz des Spielers wieder zu stabilisieren.
Keanu Staude muss sich keine Sorgen machen. »Er ist topfit«, bilanziert Dr. Er nach den Tests zufrieden und wünscht dem Profifußballer
viel Erfolg für die kommende Saison.
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
27
Gesunde Nachtruhe – neues Zentrum für Schlafmedizin
im Ärztehaus II am Klinikum Gütersloh
GÜTERSLOH
Ein gesunder Schlaf sichert die Leistungsfähigkeit für den kommenden Tag. Ist die Nachtruhe regelmäßig gestört,
kann das Folgen für die Gesundheit haben. Am Klinikum Gütersloh gibt es seit kurzem ein neues Zentrum für
Schlafmedizin mit einem hochmodernen 8-Platz-Schlaflabor. Unterstützt von der aktuellsten Technologie gehen
die Fachärzte dort den Ursachen einer Schlafstörung auf den Grund.
Etwa jeder zehnte Erwachsene in Deutschland findet nachts dauerhaft keinen erholsamen Schlaf und klagt über Abgeschlagenheit und
eine eingeschränkte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit am Tag.
Auch das Immunsystem und der Stoffwechsel werden durch Schlafmangel beeinträchtigt.
»Um eine eventuelle Störung festzustellen und genauer zu analysieren, eignet sich eine Untersuchung im Schlaflabor«, sagt Prof. Dr.
Axel von Bierbrauer zu Brennstein. Der Chefarzt der Klinik für Innere
Medizin III am Klinikum Gütersloh kooperiert hierfür mit den Schlafmedizinern der überörtlichen Gemeinschaftspraxis von Dr. Werner
Gams aus Gütersloh sowie Dr. Matthias Waltert und Dr. Albert Esselmann aus Warendorf, mit denen er im Ärztehaus II auf dem Klinikumsgelände seit Anfang Juli gemeinsam das neue Zentrum für
Schlafmedizin betreibt.
Auf über 300 Quadratmetern wurden im Erdgeschoss für die Patienten
acht komfortable Einzelzimmer für die Diagnostik und Therapie von
Schlafstörungen nach den neuesten technischen und medizinischen
Erkenntnissen eingerichtet. Während die Patienten dort mit Elektroden und Sensoren verkabelt schlafen, messen hochsensible Geräte
kontinuierlich die verschiedenen physiologischen Funktionen wie
Hirnströme, Beinbewegungen, Atmung, Herztätigkeit oder Sauerstoffsättigung des Blutes und erstellen ein Protokoll.
Die Auswertung dieser sogenannten Polysomnographie gibt den
Ärzten oft bereits nach einer Nacht Auskunft über die Schlafqualität
des Patienten und über mögliche Gründe für die Schlafstörungen. Therapiert werden unter anderem Ein- und Durchschlafstörungen, Schnarchen, Schlafapnoe, Narkolepsie und das Restless-Legs-Syndrom.
»Durch die Zusammenarbeit mit dem Klinikum besteht eine vorbildhafte Vernetzung ambulanter und stationärer Versorgung, von der am
Ende in jedem Fall der Patient profitieren wird«, sagt Schlafmediziner
Dr. Matthias Waltert.
Das Zentrum für Schlafmedizin ist eine neue wichtige Einheit, um die
Pneumologie und die gesamte Innere Medizin am Klinikum Gütersloh
weiter zu stärken. »Mit der Schlafdiagnostik können wir Patienten mit
Lungen-, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen noch umfangreichere Diagnosemöglichkeiten anbieten«, freut sich Geschäftsführerin Maud Beste.
Freude über die
Eröffnung des
Zen­trums für Schlafmedizin (von links):
Dr. Werner Gams,
Prof. Dr. Axel von Bierbrauer zu Brennstein,
Maud Beste,
Dr. Albert Esselmann,
Dr. Matthias Waltert
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
»Ein Raum darf und sollte niemals fertig sein«
GROß-UMSTADT
Prof. Joan Sofron, Künstler und Raumgestalter, im Interview über das neue Wohlfühl-Design
der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg.
Wohlfühlen hat also mehr, als wir glauben, mit einer richtigen Platzierung der Objekte und Möbel und mit einer passenden Gestaltung von
Farben, Licht und Oberflächen zu tun. Die Gedanken des Feng Shui haben deshalb schon in meinen ersten künstlerischen Arbeiten Eingang
in die Raumgestaltung gefunden. Feng Shui basiert auf den fünf Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Es soll deren Harmonie
sicherstellen. Ist diese Harmonie erreicht, kommt es zum optimalen
Energiefluss in der Umgebung. Doch auch mit der entsprechenden
Farbgestaltung lassen sich Stimmungen positiv beeinflussen.
Welche Farbgestaltung haben Sie für die Kreiskliniken
gewählt und warum?
Joan Sofron: Jeder Farbe wird eine bestimmte Wirkung und Bedeutung
für den Menschen zugeschrieben. So gilt Rot als Farbe des Angriffs.
Denken wir an Rot im Krankenhaus, assoziieren wir die Farbe zusätzlich mit Blut – ein Grund, weshalb ich diese Farbe in der Gestaltung der
Räume nur sehr spärlich eingesetzt habe. Die Farbe Blau erinnert dagegen an Urlaub und der Farbe Grün wird eine harmonisierende Wirkung
zugeschrieben. Dies ist auch der Grund, weshalb Ärzte im Krankenhaus beziehungsweise bei einer Operation vorwiegend grün tragen.
Gelb steht für Licht, Optimismus, Freude, Wissen und Logik, vor allem
Lebensfreude. In vielen der neu gestalteten Räume in Jugenheim und
Groß-Umstadt werden Sie deshalb die Farben Grün, Blau und Gelb
entdecken, beispielsweise am Vorhang der Cafeteria, den Wänden und
Bildern im Eingangsbereich, rund um die von mir designten Glasfenster, sogar im Fahrstuhl.
Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg vor und nach der Gestaltung
Herr Prof. Sofron, Sie haben bereits zahlreiche Räume
der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg umgestaltet und
inszenieren derzeit den Eingangsbereich zur Cafeteria
am Standort Jugenheim künstlerisch neu. Wie kam es zu
dieser Zusammenarbeit?
Joan Sofron: Der Kontakt zum Betriebsleiter Christian Keller und zum
stellvertretenden Betriebsleiter Christoph Dahmen wurde vor zwei Jahren dankenswerterweise von Herrn Dr. Hoffart hergestellt. Wir saßen
daraufhin gemeinsam mit mehreren Mitarbeitern der Klinik an einem
Tisch und haben besprochen, wie unter Einbeziehung von Farbe, Licht
und Oberflächen eine neue, harmonischere Raumgestaltung in den
Kreiskliniken inszeniert werden kann. Wichtig war uns allen, dass die
Patienten sich in den neuen Räumlichkeiten noch wohler fühlen.
Ist Wohlfühlen nicht ein ganz subjektives Thema? Wie
lässt sich das an einer Klinik umsetzen?
Joan Sofron: Wohlfühlen ist zuallererst ein ganzheitliches Thema. Wie
gut wir uns in einem Raum entspannen und regenerieren können,
hängt vor allem vom richtigen Zusammenspiel aus Farbe und Form ab.
Eine solche ganzheitliche Umgestaltung lässt sich
nicht von heute auf morgen realisieren. Wie reagierten
die Mitarbeiter und Patienten bisher auf Ihre Arbeit in
der Klinik?
Joan Sofron: Es war und ist mir eine große Freude, die Reaktionen und
die durchweg positive Resonanz zu erleben, wann immer ich an den
Kreiskliniken tätig bin. Ich bin häufig direkt vor Ort, um jeden Schritt
der Projektumsetzung persönlich zu begleiten. Dann versammle ich
mich mit meinem Team um den Computer und entwickle die Ideen unter Einbeziehung aller Aspekte. Denn ein Raum darf und sollte niemals
»fertig« sein. Es ist mir sehr wichtig, Meinungen der im Raum wartenden Patienten einzuholen, die Ärzte nach ihren Bedürfnissen zu befragen und Kritik wie Komplimente direkt in meine Arbeit einfließen
zu lassen.
Wie können Interessierte einen Blick in Ihre Schaffensprozesse werfen?
Joan Sofron: Ich arbeite gerade an einem Buch, das Ende des Jahres erscheinen soll und das die Hintergründe der künstlerischen Umgestaltung an den Kreiskliniken dokumentiert.
CLINOTEL-Magazin
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Krisen- und Konfliktmanager für ein gutes Betriebsklima
INGOLSTADT
Bis 1992 war er als Krankenpfleger und später als Betriebsrat im Klinikum Ingolstadt tätig und kennt das Ingolstädter
Schwerpunktkrankenhaus auch als langjähriges Aufsichtsratsmitglied bestens. Nun kehrt er als hauptamtlicher Mitarbeiter
in neuer Funktion zurück: Thomas Thöne kümmert sich nicht nur wie bisher um das Thema Krisenintervention, sondern wird
auch neuer Konfliktmanager des Klinikums. Das Ziel: ein gutes Betriebsklima.
Wo viele Menschen tagtäglich miteinander arbeiten, gibt es auch einmal Reibereien. Nicht jeder kann mit jedem gleich gut, nicht immer
stimmt die Chemie zwischen allen und manchmal führt zum Beispiel
ein Missverständnis zu einer Verstimmung. Auch wenn solche Fälle im
Alltag meist seltene Ausnahmen sind, sorgen sie in Unternehmen doch
an mancher Stelle für Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit und ein
punktuell getrübtes Betriebsklima.
Damit das im Klinikum Ingolstadt möglichst nicht passiert, hat das
Schwerpunktkrankenhaus nun eine Art Schiedsrichter installiert – allerdings einen, der nicht selbst entscheidet, sondern wie ein Mediator
vermittelt und dabei hilft, Konflikte zu lösen, ehe sie zu einer echten
Belastung werden. »Konfliktmanagement« nennt man diese Art der
Lösung innerbetrieblicher zwischenmenschlicher Probleme, die auch
in Unternehmen den Arbeitsalltag belasten können – ein Gebiet, auf
dem Thomas Thöne über große Erfahrung verfügt.
Der langjährige Ingolstädter Stadtrat (SPD) kennt sich nicht nur in Sachen Diplomatie, Verhandlung und Kompromissfindung in der Politik
aus, sondern engagiert sich seit mehr als 20 Jahren auch beruflich oder
ehrenamtlich auf diesem Gebiet: Seit Anfang 1993 ist Thöne im Themenfeld »Konflikt- und Mobbingberatung« beim kirchlichen Dienst in
der Arbeitswelt (kda) der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayern tätig
und leitet als Konfliktberater und ausgebildeter Mediator die Ingolstädter Konflikt- und Mobbingberatungsstelle. In dieser Zeit wurden
dort 1.000 Klienten zum Thema »Mobbing am Arbeitsplatz« in persönlichen Gesprächen beraten, die anonym evaluiert wurden. »Hier bekam
ich einen tiefen Einblick in viele unterschiedliche Betriebe und Betriebsabläufe«, erzählt Thöne.
»Ich bestimme nicht, wo die Reise hingeht«
Hinzu kommen etwa 500 persönliche Beratungen im Themenbereich
»Konflikte am Arbeitsplatz« sowie eine Vielzahl an telefonischen Beratungen. Als Fachreferent des kda und staatlich geprüfter Sozialsekretär
gehörte es zu seinen Aufgaben, Firmen bei Konflikten und Veränderungsprozessen zu beraten, primär und sekundär Präventionsangebote zu erarbeiten, Fachvorträge zu halten, Konfliktparteien einen Weg
aufzuzeigen, diese zu begleiten und Mediation durchzuführen. In
mehr als 22 Jahren sei es ihm dabei gelungen, ein großes Netzwerk
zum Thema Konflikte und Mobbing aufzubauen, sagt Thöne.
»Die Arbeit in Netzwerken halte ich für ganz wichtig, damit den Hilfesuchenden auch stets das richtige Hilfsangebot zur Verfügung steht.
Fachlichkeit heißt für mich, auch die eigenen Grenzen in der Beratung
zu erkennen und zu akzeptieren«, erklärt er. »In meiner Arbeit verstehe
ich mich als Dienstleister« – und zwar einer, der für alle Seiten da ist
und nicht selbst entscheidet, sondern aus neutraler Sicht zu einer Lösung beiträgt – ähnlich wie es zum Beispiel Schlichter in Tarifkonflikten tun. »Als Konfliktberater sehe ich mich ein Stück weit wie ein
Als langjähriges Aufsichtsratsmitglied hat Thomas Thöne das Klinikum Ingolstadt
seit vielen Jahren begleitet. Nun wird der ehemalige Krankenpfleger im Klinikum
wieder selbst Teil des Klinikums: Thöne wird Anfang August neuer Konfliktmanager im Ingolstädter Schwerpunktkrankenhaus und legt seine Aufsichtsrats­
mandate im Klinikum und dem Krankenhauszweckverband Ende Juli nieder
Mitarbeiter eines Reisebüros: Ich bestimme nicht wo die Reise hingeht, sondern helfe den Klienten, ihre speziellen Ziele zu erreichen.
Meine Beratungstätigkeit verrichte ich dabei allparteilich im Gegensatz zum Beispiel zu Opferberatungsstellen, die eine klare parteiliche
Ausrichtung haben.«
Krankenpfleger und Betriebsrat im Klinikum
Auch in der Erwachsenenbildung war Thöne in vielfältiger Weise und
in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern wie den christlichen
Kirchen oder anderen Einrichtungen wie der Volkshochschule oder
dem DGB Bildungswerk tätig. Und er war auch bisher im Klinikum bereits aktiv: In seiner bisherigen beruflichen Funktion als Sozialsekretär
arbeitete er auch im Leitungsteam des klinikinternen Kriseninterventionsteams mit, dessen Aufbau er mitangeregt und begleitet hatte. Das
aber ist längst nicht seine einzige Verbindung zum Haus: Von 1983 bis
1992 war er nach einer Ausbildung im Einzelhandel Krankenpfleger an
der Psychiatrischen Klinik sowie als freigestelltes Personalratsmitglied
tätig – und kennt damit auch aus dieser Perspektive die verschiedenen
Konfliktfelder, die sich in einem Unternehmen stellen können.
In Zukunft widmet sich der 56-jährige Familienvater hauptamtlich diesem Aufgabengebiet. Ab Anfang August ist er im Bereich Konfliktmanagement und Krisenintervention tätig. Aus diesem Grund legt er auch
zum 31. Juli seine Aufsichtsratsmandate und bei deren Töchter sowie in
den Gremien des Krankenhauszweckverbandes Ingolstadt nieder. Danach widmet er sich ganz den Mitarbeitern des Klinikums und will mit
gelungener Konfliktlösung zu einem guten Betriebsklima beitragen –
weiß aber auch, dass das anfangs oft nicht so leicht ist: »Aus meiner Erfahrung heraus gibt es in Betrieben und Unternehmen durchaus Vorbehalte bei der Implementierung eines systematischen, bedarfsgerechten
und konstruktiven Konfliktmanagementsystems«, sagt Thöne. »Das
wird mir bei der Aufnahme meiner Tätigkeit sicher auch begegnen.«
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Mehr als »Guten Tag« und »Guten Weg« – mit Humor
und guter Laune die erste Anlaufstelle für Patienten und
Besucher
INGOLSTADT
Sie sind so etwas wie Visitenkarten des Klinikums Ingolstadt. Die freundlichen Frauen hinter der Empfangstheke im
Eingangsbereich des Klinikums zählen zugleich auch zu den bekanntesten Gesichtern des Klinikums überhaupt:
Denn der Weg ins Ingolstädter Schwerpunktkrankenhaus führt meist an den vier Damen der Information vorbei – oder
eben direkt zu ihnen. Denn sie weisen nicht nur den richtigen Weg zum Ziel, sondern sind auch eine Hilfe in allen
Fragen – und davon gibt es jeden Tag viele.
Im Klinikum Ingolstadt arbeiten
rund 3.000 Menschen. Nur wenige aber
sind so bekannt wie Anita Schneider,
eine aus dem Quartett der Damen an der
Info des Klinikums. Sie stehen
Besuchern und Patienten jeden Tag für
Fragen und zur Unterstützung aller zur
Verfügung, passen auf verloren
gegangene Kinder auf und schütteln
auch einmal Ministerpräsidentenhände
CLINOTEL-Magazin
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Wenn Anita Schneider durch Ingolstadt geht, wird sie auf der Straße
nicht selten erkannt. Sie sei schon öfter angesprochen worden, erzählt
sie. Kein Wunder – die Wahrscheinlichkeit, dass man ihr oder einer der
anderen freundlichen Damen an der Information des Klinikums im
Laufe der Zeit einmal begegnet, ist relativ groß. Denn irgendwann kommen die meisten Menschen in der Region einmal ins Klinikum, um einen Bekannten oder Verwandten zu besuchen, der hier behandelt wird.
»Ich spreche mehrere Sprachen«, sagt Anita Schneider grinsend.
»Nämlich Deutsch, Bayerisch, Englisch und mit Händen und Füßen.«
Letzteres ist auch immer wieder gefragt, denn nicht immer sind die Besucher des Deutschen so mächtig. Und einen Schuss Humor und gute
Laune kann man bei den vielfältigen Anfragen auch immer brauchen.
Denn wer in ein Krankenhaus kommt, macht sich nicht selten Sorgen
– etwa, wenn ein Familienmitglied erkrankt ist.
Kaum einer der zahlreichen Besucher, die jeden Tag in das Ingolstädter
Schwerpunktkrankenhaus strömen, macht nicht Halt an der Information, um nach dem Weg zu fragen oder sich zum Beispiel bei den freundlichen Damen zu informieren, wo ihr kranker Verwandter oder Bekannter zu finden ist. Und die Infodamen müssen multitaskingfähig sein
und das Klinikum wie ihre Westentasche kennen. Denn die Fragen und
Wünsche, mit denen sie Tag für Tag konfrontiert werden, sind vielfältig
– so vielfältig, wie ihr Aufgabengebiet.
Oft werden diese Sorgen auch Teil des Gesprächs. »Was man der Familie nicht sagt, sagt man Außenstehenden, sagt man. Und so ist es oft«,
sagt Anita Schneider. Viele Besucher kämen wegen einer konkreten
Frage, nicht selten aber entwickle sich daraus auch ein Gespräch. »Da
sind schon oft sehr traurige Geschichten dabei«, sagt Schneider. »Aber
allein das Zuhören hilft«, freut sie sich. Das sei auch das Schöne an ihrem Job: Menschen zu helfen, sie vielleicht zum Lächeln oder Lachen
zu bringen und auch zu sehen, wie sie für die kleine Hilfe dankbar
seien.
Hilfe für bis zu 1.000 Menschen pro Tag
Oft sind sie und ihre Mitstreiterinnen eine Art Wegweiser – und zwar
nicht nur für die Besucher, sondern auch für die zahlreichen Gäste wie
Ärzte, Pflegekräfte, Pharmavertreter, Handwerker oder andere Leute,
die im Klinikum zu tun haben – oder gerne auch ganz woanders. Häufig
kämen auch Leute, die eine Arztpraxis, ein Geschäft oder etwas anderes
in der Umgebung des Klinikums suchten, erzählt Anita Schneider. Aber
auch dann werde selbstverständlich so weit wie nur möglich geholfen.
Sie betreuen aber auch die Schließfächer, nehmen Postlieferungen und
Fundsachen entgegen, geben Telefon- und Internetkarten aus und sind
Ansprechpartner für Fragen aller Art. »Es ist schon eine sehr vielfältige
Aufgabe. Manchmal ist man auch nach Jahren noch erstaunt, was die
Leute so alles fragen«, erzählt Anita Schneider, die schon seit vielen Jahren stets freundlich mit einem Lächeln und hilfsbereit in allen Fragen
weiterhilft.
Sie kennen jeden Winkel im Haus
Rund 500 Menschen pro Tag erkundigen sich bei den Damen am Empfang nach Zimmernummern eines Patienten und anderen Dingen, am
Wochenende sind es sogar rund 1.000 pro Tag. Manchmal kommen
auch Patienten mit einem Notfall oder suchen den Weg zu einer Leitstelle. »Ich kenne daher so gut wie jeden Winkel im Klinikum«, sagt Anita
Schneider. Denn von Lieferanten bis zu Vertretern, die die Apotheke des
Klinikums suchen, oder Angehörigen, die einen Verstorbenen in der Pathologie sehen wollen, Anita Schneider und ihre Kolleginnen haben für
alle Anlaufpunkte die passende Beschreibung im Kopf.
Vom verlorenen Kind bis zum Ministerpräsidenten
In jedem Fall aber gehören zum Aufgabenspektrum auch allerhand
Spontaneität und keine Berührungsangst. Denn wenn jemand gar
nicht mehr aus oder ein weiß, wendet er sich eben oft an die Info. Die
eine oder andere Beschwerde wird da vorgebracht, ein Taxi gerufen
oder Fundsachen aller Art abgegeben – durchaus auch einmal sehr ungewöhnliche wie ein verlorengegangenes Gebiss oder auch einmal ein
zweieinhalbjähriges Kind, das die Eltern beim Kaffeetrinken aus den
Augen verloren und dann einfach vergessen hatten. Aber auch die
Hand eines waschechten Ministerpräsidenten hat Anita Schneider
schon schütteln dürfen.
»Die Damen an der Info sind wirklich meist die erste Visitenkarte des
Klinikums«, sagt der stellvertretende Pflegedirektor. Schließlich führt
der erste Weg ins Haus oft zu Anita Schneider und ihren Kolleginnen
von der Info. Sie sind täglich von 8 bis 20 Uhr sowie am Wochenende
und feiertags von 10 bis 12.15 Uhr und 12.45 bis 19 Uhr für Besucher da.
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
»Mein Papa liest vor …«
OP-Säle auf vier Rädern
KOBLENZ
KOBLENZ
Bereits 80 rheinland-pfälzische Unternehmen haben sich
angemeldet – und nun auch das GK-Mittelrhein. Das Projekt
»Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!« unter der
Schirmherrschaft von Doris Ahnen, Ministerin für Bildung,
Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, und Eveline Lemke,
Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, unterstützt Mitarbeiter von nun an beim Vorlesen
mit ihrem Nachwuchs.
Konzentriert schaut Dr. Laura Dutine auf den Monitor. Mit
den beiden langstieligen Instrumenten in ihren Händen, die
durch zwei kleine Löcher in eine Schulter eingeführt sind,
operiert sie eine Bandverletzung. Auf dem Bildschirm sieht
sie genau, wie es im Inneren der Schulter aussieht und wo
sie gerade arbeitet. »Das ist super. Ich kann hier operieren,
ohne Angst zu haben, und in Ruhe ausprobieren, wie die
Instrumente funktionieren«, meint sie begeistert.
Papa liest vor ...
Foto: Stiftung Lesen Oliver Ruether
Chefarzt PD Dr. Erol Gercek (rechts) hat den mobilen OP an das Evangelische
Stift geholt und bietet so den Ärzten aus der unfallchirurgischen und orthopädischen Klinik eine ungewöhnliche Trainingseinheit
So bietet die Stiftung Lesen wöchentlich eine Geschichte für Kinder an,
die kostenlos im Intranet des GK-Mittelrhein heruntergeladen und ausgedruckt oder in digitaler Form mit nach Hause genommen werden
kann. Dabei werden natürlich verschiedene Interessen von Mädchen
und Jungen angesprochen sowie unterschiedliche Altersgruppen und
kulturelle Hintergründe berücksichtigt.
Die Ärztin steht nämlich nicht in einem Operationssaal, sondern in
einem mobilen Trainingslabor. Der zwölf Meter lange LKW ist mit zwei
OP-Arbeitsplätzen mit modernster Technik ausgestattet und parkt vor
dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Ev. Stift St. Martin, in der
Koblenzer Vorstadt. In dem zwölf Tonnen schweren Laster der Medizintechnikfirma Arthrex können Mediziner Rekonstruktionstechniken
an Schulter- und Kniegelenk üben.
Gründe für das von der Stiftung Lesen ins Leben gerufene Projekt sind
unter anderem zahlreiche Studien, die positive Auswirkungen auf die
Entwicklung der Kinder nachweisen, wenn ihre Eltern ihnen im Kindesalter vorgelesen haben. So sollen die Chancen auf schulischen und
beruflichen Erfolg steigen, je früher die Kinder an das Lesen herangeführt werden. Schließlich ist Lesen die Grundvoraussetzung für Bildung und Wissen. Leider fällt dies jedoch oft nicht so leicht. Statistiken
zeigen, dass 30 Prozent der Eltern ihren Kindern nicht regelmäßig vorlesen – und wenn überhaupt, dann sind es meist die Mütter, die zur Geschichte greifen. Das Resultat: Bereits 14,5 Prozent der 15-Jährigen in
Deutschland haben heutzutage Schwierigkeiten mit dem Lesen und
Schreiben.
Mit »Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!« wird es den Eltern
im GK-Mittelrhein nun erheblich vereinfacht, kostenlos an aktuelle
und attraktive Geschichten zum Vorlesen zu gelangen, ohne dass viel
Zeit in die Suche investiert werden muss. Und der Name des Projekts
zeigt: Vor allem die Väter sollen motiviert werden, ihren Kinder mehr
vorzulesen. So werden sie dabei unterstützt, diese zu vielseitig interessierten und weltoffenen Menschen zu erziehen.
»Wir wollen eine Ausbildung auf höchstem Niveau bieten und dies hier
ist besonders für unsere jungen Ärzte eine äußerst effektive Art, zu lernen«, erklärt PD Dr. Erol Gercek, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie. »Neueste Materialien, Instrumente und Techniken stehen in
dem Mobile Lab zur Verfügung und können unter absolut echten Bedingungen getestet werden.« Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Trainingszentrum stammt aus den USA. Derzeit gibt es in Europa erst drei
solcher mobilen Labore. »Die Resonanz auf unser Projekt ist äußerst
positiv«, erklärt Tobias Brunner, Mitarbeiter bei Arthrex. »Wir sind bereits für die nächsten zwei Jahre komplett mit unserem Truck ausgebucht.«
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
Bei uns läuft es gut – Team des GK-Mittelrhein sichert sich
beim Firmenlauf den vierten Platz
KOBLENZ
Unter dem Motto »Laufen und feiern mit Kollegen und Freunden« gingen Ende Juni 14.708 Läufer
– ein neuer Teilnehmerrekord – beim Münz Firmenlauf am Deutschen Eck in Koblenz an den Start.
Mitarbeiter aus knapp 900 Unternehmen liefen auf einem fünf Kilometer langen Rundkurs
durch Koblenz und ließen den Abend anschließend auf der großen After-Run-Party ausklingen.
Mit viel Sonnenschein und einer großen Portion guter Laune hat das
Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein dabei sein Ziel erreicht. Mit 149
Finishern haben es die Läufer und Walker unter die TOP 5 geschafft.
Und das Team aus der Senioreneinrichtung in Boppard, dem Wohnstift
zum Heiligen Geist Belgramo, hat sich den 2. Platz unter den Stimmungsteams gesichert. Auch darauf ist man stolz.
Belohnt wurden Teilnehmer und Gäste mit einem rauschenden Fest im
und am geschmückten VIP-Zelt. Die Kemperhof-Küche hatte für Verpflegung in Form von Brezeln, Bananen und Müsliriegeln gesorgt.
Erstmalig gab es eine eigene Theke mit frischem Fassbier. Unter allen
Finishern gab es auch noch fünf Gutscheine zu gewinnen, die bereits
vor Ort gezogen und teilweise schon ausgegeben wurden.
Ein großes Dankeschön gilt auch dem Orgateam und den insgesamt
fünf Teamkapitänen Georg Weinand, Viktor Gstrein, Ingo Jakima, Dr.
Ralf Chlebusch und Hildegart Hürter, die dieses Event erst möglich gemacht haben.
Und: Nach dem Firmenlauf ist vor dem Firmenlauf. Als Termin 2016
wurde vom Veranstalter Münz der 24. Juni ins Auge gefasst.
Die „Senioren“ waren gut drauf.
Das Stimmungsteam vom
Wohnstift in Boppard hat sich den
2. Platz unter den Stimmungsteams gesichert
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
St. Elisabeth Mayen hatte Rock-am-Ring-Premiere
Team versorgte mehr als 600 Festivalbesucher
MAYEN
Es war ein besonderes Festival – nicht nur, weil es 2015 die 30. Auflage von Rock am Ring (RaR) gab, sondern
weil das St. Elisabeth Krankenhaus Mayen, bedingt durch den neuen Veranstaltungsort Mendig, primär versorgendes Krankenhaus und damit erste Anlaufstelle für Erkrankte und Verletzte war. Versorgt wurden während
der vier Festivaltage mehr als 600 Patienten – überwiegend mit Verletzungen des Sprunggelenkes oder nach der
Einnahme von unbekannten Substanzen.
Rund um die Uhr
fuhren die
Krankenwagen
aus Mendig das
St. Elisabeth
Krankenhaus an
So mancher fragt sich, wie haben die das gestemmt? »Möglich wurde
dies nur dank einer sehr konsequenten Planung, die bereits im November 2014 in einem RaR-Planungsstab mit unserem Leitenden Oberarzt
für Anästhesie, Dr. Ludger Englisch, unserer Pflegedienstleitung
Mechthild Annen und mir begonnen hat«, berichtet Verwaltungsdirektor Georg Schmitz. Beispielhaft ist hier zu nennen: die Schaffung einer
Aufnahme- und Behandlungsstation nur für RaR-Patienten, die Definition eines speziellen Aufnahmebogens, die Planung und Bestellung
des zusätzlichen Sachbedarfes und vieles andere mehr.
Trotzdem überwog die Skepsis im Vorfeld. Der Planungsstab konnte
jedoch überzeugen und das erweiterte Planungsteam, bestehend aus
Vertretern aller Berufsgruppen, fand überall motivierte Mitarbeiter für
diese besonderen Einsätze. »Die Mitarbeiter waren echt begeistert. Ich
erinnere mich noch an eine Schwester, die nach einer gewittrigen
Nacht meinte, »Cool – so viel habe ich lange nicht mehr gegipst«, erzählt Georg Schmitz.
Aber neben Positivem gibt es auch Kurioses zu berichten: »Tja, zwei
Tage nach dem Festival erhielten wir eine E-Mail eines schwer verliebten jungen Mannes, der dringend um die E-Mail-Adresse der Krankenschwester, die ihn umsorgt hatte, bat«, schmunzelt Schmitz. Und:
Wie ging die Geschichte aus? »Gute Frage, wir haben der Mitarbeiterin
die E-Mail weitergeleitet, mehr ist mir nicht bekannt.«
Sicher ist allerdings die Neuauflage des Festivals. So kündigt die Konzertagentur von Marek Lieberberg bereits an: Wir sehen uns wieder in
Mendig vom 3. bis 5.6.2016. Für das St. Elisabeth Krankenhaus und
seine engagierten Mitarbeiter kein Problem, denn »wir könnten bereits
jetzt einen Dienstplan für 2016 aufstellen, weil es so viele Freiwillige
gibt.«
Aber ergibt das Ganze auch finanziell gesehen Sinn? »Es sind noch
nicht alle Behandlungen abgerechnet, aber ganz ehrlich ist eine solche
Maßnahme als Teambildungsmaßnahme mit Geld nicht zu bezahlen«,
so das Fazit von Schmitz.
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
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Hochauflösende Oesophagus- Das Kreuz mit dem Kreuz –
Manometrie
Volkskrankheit Rücken
KORBACH
KORBACH
In der Gastroenterologie sind Schluckstörungen und Sodbrennen häufig auftretende Symptome, die den Patienten
zur weiteren Diagnostik in die Klinik führen. Ursache dieser
Symptome sind oftmals Störungen in der Motilität der
Speiseröhre sowie Fehlfunktionen in deren Sphinkteren.
Degenerative Veränderungen, Bandscheibenvorfälle,
Wirbelgleiten – immer mehr Menschen haben chronische
Rückenschmerzen und suchen Rat und Hilfe bei Fachärzten.
Medizinische Spezialisten sind da gefragt, nicht nur in
Unikliniken sondern auch jenseits der Metropolen.
Goldstandard in der Diagnostik von pathologischen Veränderungen
der Motilität sowie der Sphinkterenfunktion der Speiseröhre ist die Oesophagus-Manometrie. Nachdem bereits seit vielen Jahren die »konventionelle« Form zur Anwendung kam, wurde kürzlich die Hochauflösende Oesophagus-Manometrie im Stadtkrankenhaus Korbach eingeführt. Diese ermöglicht die parallele Registrierung des Druckverlaufs entlang der Speiseröhre an bis zu 36 Messpunkten. Dabei wird
unter anderem die Höhe des Druckes über den zeitlichen Verlauf farbcodiert dargestellt. Allein aus dieser grafischen Darstellung des
Schluckaktes lässt sich in vielen Fällen bereits eine Diagnose stellen.
Wie im Stadtkrankenhaus Korbach – dort hat Chefarzt Dr. Hubert Bölkow, Chefarzt Orthopädie/Unfallchirurgie, bereits vor einigen Jahren
den Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie etabliert.
Basierend auf dem Status des »regionalen Traumazentrums« wurde
dieser in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut. Unfallchirurgie
und Neurochirurgie arbeiten dabei in der Korbacher Klinik Hand in
Hand, um eine bestmögliche Versorgung der Patienten zu erreichen.
Zum Kernteam gehören Dr. Hubert Bölkow, Oberarzt Dr. Thilo Walter
und Oberärztin Dr. Juliane Koller aus der Unfallchirurgie, dazu Oberarzt Dr. Guido Hoffmann und Anas Kalhout als Fachärzte für Neurochirurgie. Hoffmann betreibt überdies eine neurochirurgische Praxis
als niedergelassener Arzt in direkter Anbindung ans Korbacher Krankenhaus.
Nach Aufzeichnung mehrerer Schluckakte erfolgt computergestützt
eine Detailanalyse der registrierten Messgrößen. Der Zugewinn an Informationen gegenüber der konventionellen Manometrie hat dazu geführt, dass basierend auf der hochauflösenden Manometrie eine neue
Klassifikation der Oesophagus-Motilitätsstörungen international etabliert wurde.
»Die High-Resolution-Manometry (HRM) ermöglicht mit ihrer präzisen Registrierung und hohen Darstellungsqualität die sichere Diagnostik der Achalasie und anderer Motilitätsstörungen der Speiseröhre. Zudem ist die circa 15 Minuten dauernde Untersuchung aufgrund
des flexiblen Sondenmaterials für den Patienten kaum belastend«, resümiert Dr. Arved-Winfried Schneider, Chefarzt der Medizinischen Klinik die ersten Erfahrungen mit der HRM.
Von rechts: Chefarzt Dr. Arved-Winfried Schneider, Janis Zandbergs und Leonids
Zahodniks (Assistenzärzte Medizinische Klinik) und das Endoskopie-Team zeigen
die Hochauflösende Manometrie
Neu dokumentiert wird die hohe Kompetenz des Korbacher Teams
durch die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG). Chefarzt Dr. Hubert Bölkow und Oberarzt Guido Hoffmann wurden von der Deutschen
Wirbelsäulengesellschaft mit dem Masterzertifikat ausgezeichnet. Voraussetzung war die langjährige und intensive Weiterbildung bei der
DWG als Wirbelsäulenspezialisten sowie der Nachweis umfangreicher
operativer Erfahrung mit komplexen Eingriffen an der Wirbelsäule –
unterschiedlichste Operationsmethoden und Zugangswege umfassend. Rund 300 Mediziner sind es insgesamt in Deutschland, erklärte
Guido Hoffmann.
Auch die Zahlen der Klinik sprechen für sich: Inzwischen werden jährlich über 500 Eingriffe unterschiedlicher Schweregrade in Sachen Wirbelsäule durchgeführt, bilanzierte Chefarzt Dr. Hubert Bölkow.
Von links: Facharzt Anas Kalhout, Oberarzt Dr. Guido Hoffmann, Oberarzt Dr.
Thilo Walter, Chefarzt Dr. Hubert Bölkow und Oberärztin Dr. Juliane Koller
Foto: Jörg Kleine (Waldeckische Landeszeitung)
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
10 Jahre Palliativstation am Krankenhaus Landshut-Achdorf
LANDSHUT
Seit Juli 2005 betreiben die LAKUMED Kliniken eine Palliativstation am Krankenhaus Landshut-Achdorf mit mittlerweile
12 Betten. In diesen zehn Jahren ist die Station für schwerstkranke Menschen zu einem unverzichtbaren Bestandteil
der Gesundheitsversorgung im Raum Landshut geworden. Aus Anlass dieses Jubiläums fand am Krankenhaus
Landshut-Achdorf im Juli 2015 eine Reihe von Veranstaltungen statt, die Entwicklung, Zielsetzung, Arbeit und Kooperationspartner in der Palliativmedizin thematisierten, beginnend mit der Wanderausstellung »Gemeinsam gehen – Wege
der Sterbebegleitung und Versorgung für Schwerstkranke und Angehörige« über einen öffentlichen Palliativtag bis hin
zu einem vielbeachteten Symposium Palliativ.
Von links: Vizekanzler
a.D. Franz Müntefering,
die Vorstandsvorsitzende der LAKUMED
Kliniken, Dr. Marlis
Flieser-Hartl, Ruth
Müller MdL und Landrat
Peter Dreier
bei der Eröffnung der
Wanderausstellung
„Gemeinsam gehen –
Wege der Sterbebegleitung und Versorgung
für Schwerstkranke und
Angehörige“ im Krankenhaus Landshut-Achdorf
Der ehemalige Vizekanzler Franz Müntefering eröffnete die Wanderausstellung des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege im Foyer des Krankenhauses Landshut-Achdorf. Er setzt sich seit den 1990erJahren aktiv dafür ein, die Palliativmedizin und die Einrichtung von
Hospizen in Bewegung zu bringen, das Bewusstsein dafür zu ändern
und diesen speziellen Bereich in der Medizin wie auch in der Ausbildung von Ärzten zu verankern. Er begrüße die Debatten, die aktuell
über das Thema Sterbehilfe geführt werden, sagte Müntefering. Das
Sterben sei nicht schwerer geworden als früher, nur anders, die Menschen würden älter, seien nicht mehr so lange so schwer krank und
auch die Hochleistungsmedizin sei ein gewichtiger Faktor. »Heute haben wir Möglichkeiten, zu helfen, das sollten wir wahrnehmen«, sagte
Franz Müntefering, »denn jedes Leben ist ein Unikat und jedes Sterben
ist ein Unikat«.
Nach zehn Jahren ist in der Region Landshut mit der Palliativstation,
dem Hospiz der LAKUMED Kliniken, das Anfang 2013 in Vilsbiburg in
Betrieb genommen wurde, sowie der Adiuvantes SAPV zur speziellen
ambulanten Palliativversorgung ein dichtes Netzwerk geknüpft, um
Schwerstkranken und Sterbenden bieten zu können, was sie in dieser
Lebenssituation brauchen, blickte Dr. Marlis Flieser-Hartl, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der LAKUMED Kliniken, zurück. »Dafür lohnt es sich, zu kämpfen«, sagte sie in Bezug auf die Diskussion
um ein neues Bundesgesetz zur Sterbehilfe und damit um eine Gesetzesgrundlage für den Umgang mit Sterbenden.
Beim bis auf den letzten Platz besetzten Symposium »Palliativ Landshut« eine Woche später bedankte sich der Chefarzt der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin am Krankenhaus Landshut-Achdorf, Prof. Dr. Martin Anetseder, bei Dr. Marlis Flieser-Hartl, dass sie
trotz vieler Widerstände die Palliativstation aufgebaut habe. »Sie waren
der wesentliche Motor.« Die Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, betonte in einer Videobotschaft, dass ein Leben in
Würde bis zuletzt möglich sein und die Palliativmedizin in Bayern daher weiter ausgebaut werden müsse.
»Palliativmedizin ist gelebte Menschlichkeit«, sagte Huml. Der Landrat
des Landkreises Landshut, Peter Dreier, lobte als Träger der LAKUMED
Kliniken die Entscheidung zur Etablierung einer Palliativstation als
richtig und richtungsweisend.
Hochkarätige Referenten diskutierten beim Symposium unter dem
Motto »Lebensqualität oder Lebensverlängerung« das Thema Sterbebegleitung aus onkologischer, ethischer und schmerztherapeutischer
Sicht. Mit Spannung verfolgten die Zuhörer den Vortrag »Das Ende der
Unsterblichkeit – Leben, Altern, Sterben in der heutigen Gesellschaft«
von Prof. Dr. Werner Schneider von der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg. »Sterben wird zunehmend riskanter«, sagte Schneider und zählte Ungleichheitsfaktoren
wie Einkommen, Bildung, Beruf und Prestige auf, die das Sterben beeinflussten. Er formulierte die provokante These, das Lebensende werde in unserer Zeit zunehmend als Projekt gesehen, das mit der entsprechenden Vorsorge selbstbestimmt gestaltet werden müsse.
Der Palliativtag für die Öffentlichkeit mit verschiedenen Vorträgen zu
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, die Versorgungskonzepte
und die Möglichkeiten der Palliativmedizin sowie einer Ausstellung der
Kooperationspartner und der Kunst-, Mal-, Aroma- und Musiktherapeuten beendete den Reigen der Veranstaltungen zum zehnjährigen
Bestehen der Palliativstation am Krankenhaus Landshut-Achdorf.
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
37
Kapazitäten erweitert – Standort Vilsbiburg gestärkt
VILSBIBURG
Seit April 2015 verstärkt PD Dr. Ernst Sendtner als Leitender Arzt das Team des
Endoprothetikzentrums am Krankenhaus Vilsbiburg. Der 52-jährige Mediziner
gilt als anerkannter Experte auf dem Gebiet der hüftgelenkserhaltenden Eingriffe und
ist neben dem Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Krankenhaus Vilsbiburg,
Dr. Hermann Albersdörfer, einer der wenigen »doppelten« Fachärzte in Deutschland
für Chirurgie mit Schwerpunkt Unfallchirurgie und für Orthopädie mit Zusatzweiterbildung
Spezielle Orthopädie.
»Nur durch die hervorragenden Ergebnisse und hohen Fallzahlen am
Endoprothetikzentrum konnten wir es schaffen, mit Dr. Sendtner einen weiteren Experten hier am Krankenhaus Vilsbiburg exklusiv anzusiedeln«, sagte die Vorstandsvorsitzende der LAKUMED Kliniken, Dr.
Marlis Flieser-Hartl, bei der Pressevorstellung.
Mit nun drei verantwortlichen Operateuren und deren jeweiligen Spezialgebieten ist künftig das komplette operative Behandlungsspektrum
bei degenerativen Erkrankungen des Hüft-, Knie- und Schultergelenkes – sowohl gelenkerhaltend als auch gelenkersetzend – abgedeckt. Chefarzt Dr. Hermann Albersdörfer deckt die Schwerpunkte
Hüft- und Kniegelenksersatz sowie Fußchirurgie ab, Leitender Arzt Dr.
Thomas Lorenz die Schwerpunkte Hüft- und Kniegelenksersatz sowie
Schulterchirurgie. PD Dr. Ernst Sendtner bringt minimal-invasive und
gelenkerhaltende Hüft- und Knieoperationstechniken nach Vilsbiburg.
Dr. Sendtners Behandlungsprinzip besteht darin, eine Fehlform der
Hüfte rechtzeitig zu korrigieren, bevor das Gelenk ersetzt werden
muss. Dieser Eingriff wurde vor etwa zehn Jahren in der Schweiz etabliert, allerdings mit einem sehr großen Schnitt und langer Heilungszeit. Sendtner entwickelte mit seinem Team einen minimal-invasiven
Zugang zum Schenkelhals durch zwei Muskeln hindurch. So lässt sich
der Schenkelhals operativ verschmälern und eine zu breite Gelenkpfanne abtragen. »Die Erfahrungen zeigen, dass die Patienten schnell
wieder auf die Beine kommen, der Blutverlust geringer ist und sie weniger Schmerzen haben«, sagt Sendtner. Ein Übungskonzept für die
Zeit nach einem Eingriff und die schnellstmögliche Mobilisierung des
Patienten hat Dr. Sendtner mit seinem Team ebenfalls entwickelt.
Der Landkreis Landshut als Träger der LAKUMED Kliniken, zu denen
das Krankenhaus Vilsbiburg gehört, steht sehr dahinter, die Kapazitäten mit PD Dr. Ernst Sendtner weiter auszubauen und damit den
Standort zu stärken. »Wir haben jetzt die bestmögliche Versorgung in
Vilsbiburg platziert, das ist von Bedeutung für die gesamte Region«,
sagte Landrat Peter Dreier. Ausschlaggebend für Dr. Sendtners Wechsel waren die hohe Qualität der Endoprothetik am Krankenhaus Vilsbiburg und die Möglichkeit, als Leitender Arzt seine Schwerpunkte weiter auszubilden.
Mit dem neuen Experten für minimal-invasive und gelenkerhaltende Hüftumformungen ist der Standort Vilsbiburg weiter gestärkt (von links): Dr. Marlis
Flieser-Hartl, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der LAKUMED Kliniken,
Chefarzt Dr. Hermann Albersdörfer, die leitenden Ärzte PD Dr. habil. Ernst
Sendtner und Dr. Thomas Lorenz sowie Landrat Peter Dreier
Röntgenbild einer Hüftumformung vor (oben) und nach dem Eingriff,
bei dem die Fehlform des Schenkelhalses abgetragen wurde
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
St.-Marien-Hospital in Lünen feiert
sein 150-jähriges Bestehen
LÜNEN /WERNE
Begonnen hat alles am 15.10.1865. Mit viel Elan eines katholischen Pfarrers. Mit nur zwei Ordensschwestern.
Ohne fest angestellte Ärzte. Ohne Untersuchungsräume mit medizinischem Gerät. Dennoch wurde das St.-Marien-Hospital
ein Erfolgsmodell. Heute, 150 Jahre später, ist das Klinikum Lünen mit über 1300 Mitarbeitern und 17 Fachabteilungen
der größte Gesundheitsanbieter im Kreis Unna (NRW).
Grund zu feiern. Das Krankenhaus beging diesen ganz besonderen Geburtstag bereits im Juni dieses Jahres mit einer Jubiläumsfeier der besonderen Art. Denn im Mittelpunkt der Party, für die eigens ein Festzelt
aufgebaut worden war, standen die Mitarbeiter. Geschäftsleitung,
Ärztlicher Direktor, Pflegedienstleistung und die geladenen Gäste bedankten sich bei Pflegepersonal, Ärzten und den vielen »guten Geistern« mit stehenden Ovationen. Es folgte eine rauschende Partynacht,
für die ein buntes Rahmenprogramm auf die Beine gestellt worden war
– etwa mit Live-Musik und Porträtmalern, die mit Wunderkerzen flammende Bilder gestalteten.
Und noch eine Überraschung gab es für die Mitarbeiter. Nach dem
Fest-Gottesdienst in der St.-Marien-Kirche, den der Münsteraner
Weihbischof Dieter Geerlings zelebrierte, läuteten erstmals seit zwei
Jahren wieder die Glocken der hauseigenen Kapelle. Der alte Glockenturm hatte 2013 für den Neubau der Krankenhaus-Apotheke weichen
müssen. Erst kurz vor der Jubiläumsparty fanden die Glocken in einem
neuen Turm wieder ein Zuhause.
Ihr Jubiläumsgeläut wird nicht das letzte Geschenk an die Mitarbeiter
bleiben. Denn zum eigentlichen 150. Geburtstag im Oktober 2015 bereitet die Geschäftsleitung noch eine 150-Jahr-Chronik vor, in der nicht
nur die Leistung der Mitarbeiter gewürdigt und ihre Arbeit vorgestellt
werden soll, sondern auch die Geschichte des ständig gewachsenen
Klinikums und seiner medizinischen Fortschritte.
Diese Historie hat es in sich. Sie reicht vom erfolgreichen Kampf der
Ordensschwestern gegen die Cholera über den mutigen Widerstand
des Chefarztes gegen die Nationalsozialisten bis hin zum scheinbar
unendlichen Kampf der Klinikleitung mit den Gesundheitsreformen.
Medizininteressierte können bis 1909 zurückreisen, dem Jahr, in dem
die erste Röntgenanlage angeschafft wurde. Und Technik-Fans werden
staunen, dass die Patienten tatsächlich bis zum Jahr 1970 ohne die Berieselung durch einen Fernseher wieder gesund wurden.
Doch welches Krankenhaus konnte schon alternativ einen Theatersaal
zur Unterhaltung der Patienten bieten …?
Die Wunderkerzenmaler in Aktion
Weihbischof Geerlings im Jubiläumsgottesdienst
Impressionen aus dem Festzelt
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
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Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung –
jetzt im St. Christophorus-Krankenhaus Werne
LÜNEN/WERNE
Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des St. Christophorus-Krankenhauses Werne
unter der Leitung von Chefarzt Dr. Josef Kubitschek hat die Zertifizierung zum Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung im April 2015 erfolgreich absolviert.
Damit verfügt die Klinik jetzt auch über die in Deutschland höchste
Zertifizierungsstufe als qualitätssichernde Maßnahme im Bereich der
endoprothetischen Versorgung und festigt ihre Bedeutung für den
künstlichen Ersatz des Hüft- und Kniegelenkes in der Region. Diese
Zertifizierungsstufe wird in NRW in 37 weiteren beziehungsweise in
Deutschland in 108 weiteren Krankenhäusern erreicht.
Im Rahmen des Verfahrens wurden vor Ort an zwei Tagen Qualitätsstandards, wie zum Beispiel niedrige Infektions- und Komplikationsraten, operative Ergebnisse sowie der Sicherheit des Patienten dienende Standards durch externe Fachexperten überprüft und mit »hervorragend« bewertet.
Die im Jahr 2015 erwarteten rund 700 Primärprothesen und 100 Wechselprothesen des Hüft- und Kniegelenkes versorgt Chefarzt Dr. Josef
Kubitschek mit zwei weiteren erfahrenen Senioroperateuren (jeder
mindestens 100 Operationen jährlich) und einem Hauptoperateur
(mindestens 50 Operationen jährlich). Die geforderten Mindestzahlen
von 300 Endoprothesen jährlich werden damit weit übertroffen. Eine
Oberärztin für Hygiene ergänzt das erfahrene Team.
Die von vielen Gutachtern postulierten Anforderungen an ausgezeichnete Einrichtungen, wie präoperative Abstriche zur Feststellung von
Problemkeimen, das Operieren mit sogenannten Astronautenanzügen, eine vor der Operation stattfindende Reduktion der pathogenen
Hautkeime und modernste OP-Säle gehören in der Orthopädie und
Unfallchirurgie des St. Christophorus-Krankenhaus Werne zum Standard und führen zu niedrigen Komplikationsraten auch im bundesdeutschen Vergleich.
Abgerundet werden die Leistungen des Zentrums zusätzlich durch die
Zusammenarbeit mit weiteren Kliniken des Krankenhauses, wie der
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Klinik für Kardiologie, Klinik für Pneumologie, Klinik für Gastroenterologie sowie der
Praxis für Nephrologie/Dialyse. Dies ermöglicht auch den sicheren Gelenkersatz von Hochrisikopatienten, beispielsweise mit Herz-, Lungen- oder Nierenerkrankungen.
Operieren im
Astronauten­
anzug
40
Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
3D-Laparoskopie am
Diakonissenkrankenhaus
Elternschule ist zentrale
Anlaufstelle für junge Familien
MANNHEIM
MANNHEIM
Die laparoskopische Chirurgie nimmt am Diakonissenkrankenhaus Mannheim schon seit Jahren einen hohen Stellenwert ein. Die Klinik ist als »Referenzzentrum für minimal-invasive Chirurgie« durch die Deutsche Gesellschaft für
Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) zertifiziert.
Seit dem 01.05.2015 bietet das Diakonissenkrankenhaus
Mannheim werdenden Eltern und jungen Familien in seiner
Elternschule ein vielseitiges Kurs- und Informationsangebot
rund um Schwangerschaft, Geburt und das Leben mit dem
Kleinkind.
Prof. Dr. Böttcher und sein Team im OP
Einer der modernen Kursräume der Elternschule
Von 54 in Deutschland zertifizierten Zentren für minimal-invasive Chirurgie haben nur elf Zentren den besonderen Status eines Referenzzentrums. Seit dem 01.05.2015 sorgt ein neues 3D-System der Firma Storz
für noch bessere Bedingungen bei den minimal-invasiven Operationen. Eine überragende Full-HD-Visualisierung in Verbindung mit der
neuesten 3D-Technologie führte zu einer optimalen Hand-Augenkoordination. Durch die räumliche Wahrnehmung ist es dem Operateur
möglich, sehr zielsicher auch feinste anatomische Strukturen zu erkennen, richtig im Operationsgebiet zu lokalisieren und dementsprechend präzisere Schnitte und Nähte durchzuführen. Die Vorteile der laparoskopischen minimal-invasiven Operation gegenüber der offenen
Abdominalchirurgie wurden durch die ausgezeichnete Sicht durch die
Dreidimensionalität noch vergrößert.
Auf über 230 Quadratmetern bieten zwei freundliche und mit moderner Technik ausgestattete Kursräume Platz für Angebote, die von Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskursen über Fitnesskurse für
Mutter und Kind oder Ernährungsberatung bis zu Akupunktur und
Yoga reichen. Auch die Hebammensprechstunde, Kreißsaalführungen
oder Stillgruppen sind in das vielfältige Angebot integriert. »Wir möchten mit den Räumen im Diakonissen-Mutterhaus am Krankenhaus
eine zentrale Anlaufstelle für Schwangere und junge Familien bieten,
deren Programm weit über das Krankenhaus-Angebot hinausgeht«, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Walter. Die familien- und kinderfreundlichen Räume seien in etwa einem Jahr Planungs- und Bauzeit
entstanden, so Walter. Dabei konnte man auf Erfahrungen mit der Elternschule in Speyer aufbauen, die sich bereits seit 2011 großer Beliebtheit bei Familien und Kursleitern erfreut.
Seit Mai hat das Team um Chefarzt Prof. Dr. Knut Böttcher bereits eine
Vielzahl komplexer laparoskopischer Eingriffe im Bereich der Abdominalchirurgie (Rechtshemicolektomien mit CME, tiefe anteriore Rectumresektionen mit totaler mesorectaler Exzision, subtotale und totale Gastrektomien mit systematischer Lymphadenektomie, transabdominale Adrenalektomie) erfolgreich durchgeführt. »Es ist geplant, diese Technik auch in der Ausbildung des chirurgischen Nachwuchses
einzusetzen. Denn gerade jüngere Ärzte profitieren besonders von dieser Technologie. Die Lernkurve ist spürbar kürzer, da die Orientierung
im Situs dem natürlichen räumlichen Sehen entspricht«, erläutert Professor Böttcher.
Die Anschaffungskosten für den 3D- Laparoskopieturm lagen bei etwa
25.000 Euro über den Kosten für einen konventionellen HD-Turm –
eine Investition, die sich lohnt für Operateure und Patienten.
Koordiniert wird das Angebot der Mannheimer Elternschule von zwei
Hebammen. In die Kurse bringen neben Hebammen auch Kinderkrankenschwestern, Still- und Laktationsberaterinnen, Ärztinnen und
Ärzte des Diakonissenkrankenhauses sowie weitere Experten aus verschiedenen Bereichen der Gesundheitsvorsorge ihre Fachkenntnis ein.
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
41
EVK Mettmann etabliert neues gynäkologisches MIC-Zentrum
METTMANN
Nach seinem Amtsantritt im vergangenen Oktober hat Dr. Clemens Stock, Chefarzt der Abteilung
für Gynäkologie und Geburtshilfe am EVK Mettmann, die Schwerpunktkompetenzen innerhalb
seiner Abteilung weiter ausgebaut.
Dr. Clemens Stock
bei einer sogenannten
Schlüsselloch-OP
Zum 01.06.2015 startete im EVK Mettmann ein bundesweit bisher einmaliges Kompetenzzentrum für minimal-invasive Chirurgie in der
Frauenheilkunde, kurz das »MIC-Zentrum Bergisches Land«. Ziel ist
es, die Leistungen für die Patientinnen im Kreis, aber auch überregional im Rhein- und Ruhrgebiet, zu etablieren – nicht zuletzt auch deshalb, weil bisher nur wenige Häuser das gesamte Spektrum an gynäkologischen Eingriffen mittels der schonenden »Schlüssellochchirurgie«
anbieten können.
Minimal invasive Operationen (sogenannte Laparoskopien, Endoskopie = »Schlüssellochchirurgie«) sind zwar mittlerweile für viele Standardoperationen in der Gynäkologie etabliert. Das EVK Mettmann gehört jedoch zu den bundesweit wenigen Einrichtungen, die alle Operationen, die im Bereich der Gynäkologie durchgeführt werden, auch endoskopisch vornehmen können. Dazu zählen neben Eingriffen an den
Eileitern oder Eierstöcken verschiedene Formen der Gebärmutterentfernung, hochmoderne Senkungs- und Inkontinenzeingriffe bis hin zu
radikalen Tumoroperationen.
Die Vorteile für die Patientinnen liegen neben kürzeren stationären
Aufenthalten mit deutlich weniger Schmerzen, kleinen Narben (maximal 1,5 Zentimeter) sowie weniger postoperativen Komplikationen,
wie zum Beispiel Wundinfektionen. Die Genesung und die Wiederaufnahme der alltäglichen Aufgaben verlaufen daher weitaus schneller als
bei Operationen, bei denen ein Bauchschnitt vorgenommen wird.
Auch Beckenbodenstrukturen und Nerven im Operationsgebiet können deutlich besser geschont werden.
Neben diesen patientenschonenden Aspekten will das MIC-Zentrum
Bergisches Land aber noch mehr bieten, denn: Anders als bei den meisten Kliniken und chirurgischen Praxen, die derzeit bereits unter dem
Etikett »MIC-Zentrum« firmieren, liegen die Besonderheiten darin,
dass im neu geschaffenen »MIC-Zentrum Bergisches Land« umfassende transparente Qualitätssicherungsmaßnahmen über das gesetzlich geforderte Maß hinaus eingesetzt werden.
Dazu zählt das Vorhandensein eines eigenen Qualitätshandbuches,
aber auch der Gebrauch von Sicherheitschecklisten und detaillierten
Verfahrensanweisungen zum Ablauf vor, während und nach einer Operation.
Eigene Qualitätsparameter werden erfasst und jährlich ausgewertet,
um sie in einem Qualitätsbericht transparent zu machen. Dieser wird
Interessierten, Patientinnen und niedergelassenen Frauenärztinnen
und -ärzten zur Verfügung gestellt. Für Patientinnen und Interessierte
gibt es zudem eine eigene Internetpräsenz, auf der unter anderem Fragen geklärt und beispielhaft der Verlauf eines minimal-invasiven Eingriffes beschrieben wird.
Für Ärzte gibt es zudem einen passwortgeschützten Bereich mit beispielhaften OP-Bildern und Fachbeiträgen.
Geplant ist, für diese deutschlandweit bisher einmalige Form eines gynäkologischen MIC-Zentrums ein Zertifikat zu erwerben. Erste Gespräche mit der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS) haben dazu bereits stattgefunden.
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
St. Josef auf Platz 1 in der
Familialen Pflege
Geschäftsführerwechsel
in Moers
MOERS
MOERS
Als bestes Krankenhaus in der Region Rheinland/Hamburg
landete das St. Josef Krankenhaus im Projekt »Familiale
Pflege« auf Platz 1 von 100 teilnehmenden Krankenhäusern.
Dieses Modellprojekt wird von der AOK Rheinland/Hamburg
und der AOK NordWest bundesweit durchgeführt und von der
Universität Bielefeld, Fakultät für Pädagogik, wissenschaftlich begleitet.
Jörg Schneider ist neuer Geschäftsführer im St. Josef Krankenhaus in Moers. Am 01.10.2015 hat Herr Schneider, der bisher
Geschäftsführer des Städtischen Krankenhauses in Nettetal
war, die Nachfolge von Heinrich Röwer angetreten.
Nach mehr als 30 Jahren Geschäftsführung und Einsatz für die
Belange des St. Josef Krankenhauses tritt Heinrich Röwer zum
31.03.2016 in den wohlverdienten Ruhestand.
»Ambulant vor stationär« heißt die Leitlinie, wenn es um die Pflege älterer Menschen geht. Der häuslichen Pflege soll damit der Vorzug gegeben werden. »Krankenhäuser spielen eine besondere Rolle, denn
hier erfahren Angehörige häufig, dass ein Familienmitglied von nun an
pflegebedürftig sein wird. Wenn absehbar ist, dass ein Patient, der bei
uns im Krankenhaus liegt, nach seinem Krankenhausaufenthalt zu
Hause Pflege brauchen wird, dann bekommt der Angehörige von kompetenten Pflegefachkräften die Kenntnisse vermittelt, die er braucht,
damit häusliche Pflege gelungen in den Alltag der Familien integriert
werden kann«, erläutert Oliver Wittig, Pflegedienstleiter des St. Josef
Krankenhauses und Initiator des Projektes Familiale Pflege.
Jörg Schneider führte seit 2009 erfolgreich die Geschäfte des Städtischen Krankenhauses in Nettetal, einer Klinik der Grund- und Regelversorgung mit 187 Betten und vier Fachabteilungen. Er wird jetzt die
Belange des 475-Betten-Hauses in Moers und der angegliederten Tochterunternehmen leiten.
Eine gelungene Kombination aus einer guten Pflegepraxis, einer verantwortlichen Pflegedienstleitung und vor allem den kompetenten
Pflegetrainerinnen und Pflegetrainern vor Ort auf den Stationen begründen den Erfolg dieses Projektes im St. Josef Krankenhaus. Den
pflegenden Angehörigen werden pflegerische Handgriffe vermittelt,
weitere Themen sind die Neuorganisation des familiären Umfeldes
und die Informationen über Selbsthilfegruppen und Beratungs- und
Betreuungsangebote.
Nach seinem Studium zum Diplom-Wirtschaftsingenieur an der TU
Darmstadt, war Herr Schneider zunächst für Philips Medizinsysteme
tätig, bevor er als Manager Business Development zur damaligen Wittgensteiner Kliniken AG nach Bad Berleburg wechselte. Vor seiner Tätigkeit im Krankenhaus in Nettetal war Jörg Schneider zuletzt mehrere
Jahre Verwaltungsleiter im Brüderkrankenhaus in Paderborn und im
St.-Marien-Hospital in Marsberg.
Jörg Schneider ist verheiratet, hat zwei Kinder im Alter von vier und
acht Jahren und lebt mit seiner Familie in Nettetal.
Das vergangene Jahr war für das Modellprojekt Familiale Pflege bundesweit ein voller Erfolg. Den beteiligten Krankenhäusern ist es gelungen, 38.657 pflegende Angehörige zu erreichen.
Informationen zum Projekt »Familiale Pflege« erhalten Sie bei den Mitarbeitern der Pflegedienstleitung, Michaela Weigelt, Telefon 02841
107-2191 und Michael Roitzsch, Telefon 02841 107-2189.
Kompetente Pflegetrainerinnen und Pflegetrainer vor Ort auf den Stationen
beraten und unterstützen pflegende Angehörige
Jörg Schneider ist seit dem 01.10.2015 neuer Geschäftsführer
im St. Josef Krankenhaus Moers
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
Motor des Spitzensports
MOERS
Unter dem Motto »Motor des Spitzensports« steht die Betreuung von Spitzensportlern und deren Trainern
durch den Olympiastützpunkt Rhein-Ruhr und seit dem 01.06.2015 auch durch das St. Josef Krankenhaus in
Moers zur Verfügung, das damit offiziell Partner des Olympiastützpunktes geworden ist.
Der Olympiastützpunkt Rhein-Ruhr ist eine Einrichtung für den Hochleistungssport und dient als Betreuungs- und Serviceinstitution für
Bundeskaderathleten (A-C-Kader) sowie deren Trainer aus dem RheinRuhr-Gebiet.
Durch die enge Zusammenarbeit werden erkrankte Spitzensportler
möglichst schnell gesundheitlich wiederhergestellt. Benötigen Athleten wohnort- und trainingsstättennah Hilfe, steht der Diagnostikund Therapiezentrum Olympiastützpunkt Rhein-Ruhr im St. JosefKrankenhaus Moers an sieben Tagen pro Woche zur Verfügung und
entspricht damit optimal den diagnostischen, therapeutischen und rehabilitativen Bedürfnissen der Spitzenathleten. Sie können sich telefonisch an eine zentrale Stelle wenden und werden an den zuständigen
Facharzt vermittelt – in der Regel aus dem gut eingeführten Gelenkzentrum der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie am St. Josef
Krankenhaus Moers. Seine besondere Expertise als erfahrener aktiver
Spitzensportler bringt Oberarzt Dr. Thomas Ritte dort ebenfalls ein.
Außerhalb der üblichen Dienstzeiten steht die interdisziplinäre Zentrale Notaufnahme rund um die Uhr als Anlaufstelle zur Verfügung.
Spitzengeräte ermöglichen umfassende Diagnostik (von links):
Oberarzt Dr. Thomas Ritte, Thorsten Voss, Chefarzt Dr. Michael Jonas und
Allgemeinmediziner Dr. Nicolas Jüsten
Von links: Thorsten Voss (Weltmeister 1987 und Vize-Olympia-Sieger 1988
im Zehnkampf), Dr. Thomas Ritte, Dr. Nicolas Jüsten, Dr. Michael Jonas
(Diagnostik- und Therapiezentrum Olympiastützpunkt Rhein-Ruhr)
Dieses sportmedizinische Know-how kommt neben den Spitzensportlern auch den Breiten- und Leistungssportlern zugute, die sich ebenfalls zentral melden können. Bei Notfällen ist die ZNA im St. Josef
Krankenhaus rund um die Uhr kompetent besetzt, um schnellst- und
bestmöglich zu helfen.
Im Herbst startet die prominent moderierte Fortbildungsreihe »Wir
bewegen Moers«, in der kompetent Erfahrungen aus dem Spitzensport
und dem Gelenkzentrum Moers für ambitionierte Sportler und alle anderen Aktiven zugänglich gemacht werden.
Kontakt
Sekretariat Chefarzt Dr. Jonas | Telefon 02841 1072419
Zentrale Notaufnahme (ZNA) | Telefon 02841 1072570
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Chefarztwechsel in der
Gefäßchirurgie
Neuer Chefarzt übernimmt
Medizin im Alter
OBERHAUSEN
OBERHAUSEN
Dr. Eckhard Klenk hat zum 01.07.2015 als neuer Chefarzt
am Standort St. Marien-Hospital die Leitung der Klinik für
Gefäßchirurgie, endovaskuläre Chirurgie und Phlebologie
von seinem Vorgänger Dr. Heinz Scharf übernommen.
Zuvor war er knapp zehn Jahre lang als Chefarzt der
Gefäßchirurgischen Klinik der HELIOS St. Johannes-Klinik
Duisburg tätig.
Mit klaren Zielen für die Weiterentwicklung der Geriatrie hat
Chefarzt Dr. Mario Reisen-Statz seinen Dienst am Katholischen Klinikum Oberhausen aufgenommen. Der Facharzt
für Innere Medizin und Geriatrie tritt die Nachfolge von
Dr. Theodor Nienhaus an, der die geriatrische Klinik 26 Jahre
lang erfolgreich leitete. Dr. Reisen-Statz war zuletzt Oberarzt
der Inneren Medizin des St. Elisabeth-Hospitals Herten.
Den ersten Bauchschlagader-Stent mit Öffnungen für die Nierenarterien (»fenestrierte Prothese«) im Ruhrgebiet implantierte Klenk mit
seinem Duisburger Team im Jahr 2009. Mit mehr als 20 Jahren Expertise als Gefäßchirurg hat das Katholische Klinikum Oberhausen mit Dr.
Eckhard Klenk einen erfahrenen Experten im Bereich der konventionellen und endovaskulären Therapie als Chefarzt für die Weiterentwicklung der gefäßchirurgischen Klinik gewinnen können.
Dort trug er nicht nur die Verantwortung für die kardiologische Intensivstation, sondern baute erfolgreich die Sektion Geriatrie und Frührehabilitation auf. »Ältere Menschen leiden oft an Schmerzen, Mehrfacherkrankungen und nehmen bis zu zehn Medikamente gleichzeitig«, so Dr.
Reisen-Statz. »Hinzu kommen Gehstörungen, Stürze und Frakturen«,
fährt der Arzt fort. Daher sind ältere Mensch oft von Pflegebedürftigkeit,
Immobilität und dem Verlust der Alltagskompetenz bedroht.
Seine Aufgabe am St. Clemens-Hospital sieht er darin, geriatrischen Patienten mit einer ganzheitlichen, multiprofessionellen und individuellen
Behandlung wieder zu mehr Lebensqualität und Autonomie zu verhelfen. Umso wichtiger ist es, auch die psychischen, funktionellen und sozialen Aspekte der Patienten in der Therapieplanung zu berücksichtigen.
Dazu zählen auch Sturzanalyse und -prävention sowie eine altersgerechte Schmerztherapie. »Wir nehmen uns in der Geriatrie Zeit für die
Menschen und beziehen auch die Angehörigen in die Behandlung mit
ein, damit der Patient nach dem Krankenhausaufenthalt mit möglichst
wenig Unterstützung selbstbestimmt leben kann.« Um all das zu erreichen, sind für ihn teamorientiertes und interdisziplinäres Arbeiten sowie
eine qualitativ hochwertige und moderne Altersmedizin wichtig.
In der Klinik für Medizin im Alter und der Tagesklinik am St. ClemensHospital werden jährlich circa 1.600 Patienten stationär und teilstationär
behandelt. Der geriatrische Fachbereich verfügt über ein erfahrenes und
fächerübergreifendes Team aus Ärzten, Pflegenden, Therapeuten und
Sozialarbeitern.
»Ich freue mich, dass wir einen so erfahrenen und engagierten Arzt für
unsere geriatrische Klinik gewinnen konnten, der auf eine gute Infrastruktur und lange Tradition aufbauen kann. Wir werden Oberhausen
weiterhin eine starke Geriatrie bieten, die das gesamte Spektrum der modernen Altersmedizin abdeckt«, betont Geschäftsführer Michael Boos.
Erweiterung des Leistungsspektrums
der Klinik für Gefäßchirurgie
Die Schwerpunkte der Klinik erweitern sich insbesondere im Bereich
der interventionellen/endovaskulären Verfahren. Nicht nur bei der Behandlung erweiterter Bauch- und Brustschlagadern kommen die neuen schonenden Verfahren jetzt zum Einsatz. Auch Diabetiker mit
Durchblutungsstörungen in den Beinen können nun optimal mittels
Ballonkatheter und Stentimplantation therapiert werden. Besondere
Expertise besteht darüber hinaus in der kombinierten Anwendung der
operativen und minimal-invasiven Verfahren (Hybrid-Eingriffe). So
profitieren die Patienten von den Vorteilen beider Behandlungsprinzipien.
Im konventionell-operativen Bereich wird sich das Spektrum um einige spezielle Eingriffe, zum Beispiel an den Schlagadern der Eingeweide bei Darm-Durchblutungsstörungen, erweitern.
Dr. Eckhard Klenk
Dr. Mario Reisen-Statz
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
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St. Clemens-Hospital als
»Babyfreundliche Geburtsklinik« ausgezeichnet
OBERHAUSEN
Die Geburtsklinik des St. Clemens-Hospitals darf sich ab sofort »babyfreundlich« nennen: Nach der erfolgreichen Zertifizierung wurde der Geburtsklinik des Katholischen Klinikums Oberhausen am 25.06.2015 das internationale Qualitätssiegel
»zertifizierte Babyfreundliche Geburtsklinik« der WHO- und UNICEF-Initiative »Babyfreundlich« verliehen.
»Die erfolgreiche Zertifizierung zeigt, dass sich neben der medizinischen
Versorgung auch das Betreuungsangebot für Mütter und ihre Neugeborenen in unserer Geburtsklinik auf einem hervorragenden Qualitätsstandard befindet«, sagte Dr. Carsten Böing, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und spezielle Geburtshilfe des St. Clemens-Hospitals.
Zu den Betreuungsstandards in babyfreundlichen Geburtsklinken gehört die Umsetzung der B.E.St.®-Kriterien, die auf den internationalen
Vorgaben der WHO und UNICEF beruhen. B.E.St.® ist die Abkürzung
für »Bindung«, »Entwicklung« und »Stillen«. Im Zentrum der Initiative
stehen der Schutz und die Entwicklung des Kindes sowie die gezielte
Förderung der Mutter-Kind-Bindung durch das Stillen. Um die hohen
Anforderungen auch in der täglichen Arbeit erfüllen zu können, wird
das Personal der Geburtshilfe regelmäßig in Theorie und Praxis geschult. Nur so kann gewährleistet werden, dass die werdenden Mütter
umfassend über die Bedeutung des Stillens aufgeklärt werden und Hilfestellung und Anleitung beim Stillen erhalten können. Zudem haben
die jungen Mütter mit der »Stillfibel« einen ausführlichen und praktischen Ratgeber rund um das Stillen zur Hand.
Gezielte Maßnahmen zur Stillförderung, wie der direkte Hautkontakt
unmittelbar nach der Geburt oder das 24-Stunden-Rooming-in, werden konsequent umgesetzt. »In unseren Familienzimmern können Vater, Mutter und das Neugeborene rund um die Uhr zusammen sein. Ge-
rade in den ersten Tagen verstärkt dieser ständige Kontakt die MutterKind-Bindung und die Eltern lernen ihr Kind und seine Bedürfnisse gemeinsam kennen. Auch wird den Müttern nach der Geburt Hilfe beim
Stillen angeboten und Stillpositionen und korrektes Anlegen des Neugeborenen gezeigt«, so Heike Olesch, Leiterin des Perinatalzentrums
Level II.
Den positiven Eindruck der externen Gutachter konnten die jungen
Mütter durchgehend bestätigen. Denn im Rahmen der Zertifizierung
führten die Auditoren Interviews mit den Patientinnen durch und prüften das aktuelle Wissen über die Bedeutung und die Praxis des Stillens.
Ȇber das hervorragende Ergebnis der Befragung und die internationale Auszeichnung, mit der unsere Leistungen bei der Betreuung von
Mutter und Kind gewürdigt wurden, kann man nur stolz sein«, betont
Dr. Böing.
Das St. Clemens-Hospital ist eine von bundesweit 91 zertifizierten Einrichtungen. Für werdende Eltern ist dies eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Auswahl einer geeigneten Klinik. »Nun gilt es für unser
Team, nicht nur diesen Standard zu halten, sondern unsere Leistungen
und das bestehende Betreuungsangebot weiterzuentwickeln und stets
noch baby- und mütterfreundlicher zu gestalten«, sagte Dr. Böing abschließend. Alle drei Jahre wird nun geprüft, ob die Klinik dem Qualitätsstandard »Babyfreundlich" weiterhin entspricht.
Von links:
Marc Candidus, Qualitätsmanagement, Barbara Gertzen,
Stationsleitung Gynäkologie,
Susanne Oldenkott, Leitende
Hebamme, Christa Erdmann,
Stillberaterin, Dr. Holger Ernst,
Leiter medizinische Entwicklung
und Prozessmanagement,
Heike Olesch, Leitung Neugeborenenstation, PD Dr. Christoph
Zimmermann, Ärztlicher
Direktor, Dr. Carsten Böing,
Chefarzt der Klinik für
Gynäkologie und spezielle
Geburtshilfe, Gisela Meese,
Geschäftsführerin WHO-/
UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“, Michael Boos, Geschäftsführer, Bernadette Berger MHA,
Pflegedirektorin
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Katholisches Klinikum Oberhausen: Erstmalig innovative
Herzkatheter-Behandlung mit resorbierbarem Stent
OBERHAUSEN
Die Behandlung von Patienten mit Brustschmerzen und mit akutem Herzinfarkt konnte in den letzten Jahren durch die
im Herzkatheterlabor verwendeten medikamentenbeschichteten Gefäßstützen (Stents) deutlich verbessert werden.
Diese Stents bestehen aus speziellen Metalllegierungen und verbleiben dauerhaft in den Herzkranzgefäßen. Allerdings
können diese »Fremdkörper« die natürliche Gefäßfunktion einschränken und bei späteren Ereignissen eine möglicherweise notwendige Bypass-Operation erschweren.
Chefarzt PD Dr.
Thomas Butz und
Uwe Plettau, Leiter
Herzkatheterlabor,
bei einer Herzkatheteruntersuchung
Daher wurden sich selbst auflösende (bioresorbierbare) Stents beziehungsweise Scaffold‘s aus Milchsäuremolekülen entwickelt, wobei
sich dieses biokompatible Material, zum Beispiel als resorbierbares
Nahtmaterial, schon langjährig bewährt hat. Nach dem Einbau in das
Herzkranzgefäß wird der bioresorbierbare Stent (Absorb®) innerhalb
von zwei Jahren vollständig abgebaut, sodass das behandelte kranke
Gefäß nach einigen Jahren nicht mehr von einem gesunden Gefäß zu
unterscheiden ist.
Versorgung mit bioresorbierbarem Stent
Dieses innovative und vielversprechende Therapiekonzept wurde nun
erstmalig in der Klinik für Kardiologie des St. Clemens-Hospitals in
Oberhausen eingesetzt. Chefarzt PD Dr. Thomas Butz hatte dieses Verfahren bereits 2014 an der Ruhr-Universität Bochum eingeführt und
etabliert. Bei einem 50-jährigen Patienten konnte nun auch im Katholischen Klinikum eine hochgradige Verengung eines Herzkranzgefäßes erfolgreich von PD Dr. Butz und seinem Oberarzt Dr. Valon Redzepi behandelt und mit einem bioresorbierbaren Stent versorgt werden. Der neue Stent eignet sich vor allem für jüngere Herzpatienten, zu
denen durchaus auch noch 50- bis 60-Jährige zählen, da bei diesen aufgrund der hohen Lebenserwartung das Risiko eines erneuten Eingriffs
an den Herzkranzgefäßen erhöht ist.
Dieses Verfahren wurde 2011 erstmalig in Deutschland im Rahmen von
Studien eingesetzt und ist mittlerweile regulär für den Gebrauch zugelassen. Vom Einsatz des sich selbst auflösenden Stents erhoffen sich
die Experten den Selbstheilungsprozess der Gefäße anzustoßen. Die
bisherigen Studienergebnisse zeigen, dass der Stent sehr sicher ist und
die behandelten Patienten im Verlauf weniger Brustschmerzen aufweisen. Allerdings kann der bioresorbierbare Stent aufgrund der relativ
hohen Kosten und einer zwölfmonatigen Nachbehandlung mit Blutplättchenhemmern noch nicht routinemäßig bei allen Patienten eingesetzt werden.
Dr. Holger Ernst als Leiter Medizinische Entwicklung und Prozessmanagement des Katholischen Klinikums betont, dass der Einsatz dieses
modernen Therapiekonzepts die hohe fachliche Qualität und Innovationsfreude der im Januar 2015 gegründeten und mittlerweile im Oberhausener Norden etablierten Klinik belege.
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
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GPR Klinikum unterstützt Aufklärungskampagne
»herzenssache schlaganfall«
RÜSSELSHEIM
Im April 2015 holte das GPR Klinikum einen Schlaganfall-Infobus nach Rüsselsheim, um über das Thema Schlaganfall­
prävention zu informieren. Auf dem Marktplatz in Rüsselsheim stand der signalrote Doppeldecker-Bus und informierte über
die Risiken eines Schlaganfalls sowie über die Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten. Initiiert wurde die Kampagne
»herzenssache schlaganfall« von Boehringer Ingelheim in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und der
Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft.
Das umfassende Beratungsangebot wurde vom GPR Klinikum, lokalen
Selbsthilfegruppen und Partnern aus dem Gesundheitswesen realisiert. Am Infobus konnten Interessierte mehr über ihren Gesundheitszustand mittels verschiedener Messdemonstrationen zu Blutdruck,
Blutzucker und Cholesterinwerten erfahren. Auch ihr persönliches
Schlaganfallrisiko konnten die Besucher unter ärztlicher Anleitung mit
einem Test bestimmen und konnten danach auch noch den Rat der anwesenden Fachärzte aus den Bereichen Stroke Unit und Kardiologie
sowie des Fachpersonals des GPR Ambulanten Pflegeteams, des GPR
Therapiezentrums PhysioFit und der Ernährungsberatung aus dem
GPR Klinikum einholen.
Ziel der Aktion »herzenssache schlaganfall" ist es, möglichst viele
Menschen über die Risiken, Anzeichen und Folgen eines Schlaganfalls
sowie das richtige Handeln im Notfall zu informieren. Ein wichtiger
Fokus liegt dabei auf der Vermittlung von Wissen über wichtige Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern. Patienten mit Vorhofflimmern haben ein bis zu fünffach erhöhtes Schlaganfallrisiko. Doch nur wenige Patienten sind sich dessen
bewusst. Mit rund 1,8 Millionen Betroffenen allein in Deutschland ist
Vorhofflimmern die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung. Vor-
hofflimmern bringt das Herz aus seinem gewohnten Takt. Der regelmäßige Blutfluss wird dadurch gestört – Blut kann sich in den Vorhöfen stauen, verklumpen und Gerinnsel bilden. Problematisch wird es,
wenn sich eines dieser Gerinnsel löst und über die Blutbahn ins Gehirn
wandert. Hier droht der Verschluss von Gefäßen, was zu einem sogenannten ischämischen Schlaganfall führt.
Symptome eines Schlaganfalls sind: Seh-, Sprech- oder Sprachverständnisstörungen, Lähmungen, Taubheitsgefühl, Schwindel und sehr
starke Kopfschmerzen. Wenn diese oder auch nur einige dieser Symptome vorliegen, sollte sofort die Notrufnummer 112 gewählt werden,
denn bei einem Schlaganfall ist sofortiges Handeln wichtig. Jede Minute zählt! Denn mit jeder Minute, die verstreicht, verringert sich die potenzielle Wirksamkeit der Medikamente, sodass sich die Gefahr bleibender Schäden vergrößert. Der Notarzt kann bereits erste Maßnahmen im Rettungswagen einleiten und nimmt direkt Kontakt zur
Schlaganfalleinheit (Stroke Unit) des GPR Klinikums auf, um den Patienten anzukündigen.
Der SchlaganfallInfobus auf dem
Marktplatz in
Rüsselsheim
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Behandlung unterm Sternenhimmel –
Physiotherapie im Kreiskrankenhaus Prenzlau
PRENZLAU
Von lebenslanger Therapie bei chronischer Krankheit bis zur schnellen ambulanten Hilfe bei Verspannungen und
akuten Schmerzen reicht die Bandbreite des spezialisierten Physiotherapieteams im Kreiskrankenhaus Prenzlau.
Der ehemalige Kreißsaal des Krankenhauses Prenzlau wird nun von der Physiotherapie genutzt. Ein besonderes Highlight ist der beleuchtbare Sternenhimmel.
Hier können die Patienten bei physiotherapeutischen Anwendungen, wie zum Beispiel beim Shiatsu, den Blick in die Weite des Universums richten
Geübte Handgriffe vermindern Schwellungen an Armen und Beinen –
wie das geht, will gelernt sein. Die manuelle Lymphdrainage, die den
Abfluss der gestauten Körperflüssigkeit anregt, gehört zum umfangreichen Repertoire der Physiotherapie im Kreiskrankenhaus Prenzlau.
Die breite Leistungspalette, die bis zu alternativen fernöstlichen Methoden reicht, kann außer von Patienten des Krankenhauses auch ambulant in Anspruch genommen werden. Viele Behandlungserfolge in
der Arztpraxis, im Krankenhaus und in der Rehabilitation stützen sich
auf die moderne Physiotherapie.
Ehemaliger Kreißsaal mit leuchtendem Sternenhimmel
Erst vor Kurzem hat die Physiotherapie des Krankenhauses neue Räume bezogen – der ehemalige Kreißsaal mit leuchtendem Sternenhimmel bietet jetzt das außergewöhnliche Ambiente bei Massagen, Bewegungs- und Entspannungsübungen, Gymnastik nach Bobath, Wirbelund Gelenktherapie nach Dorn, Rückenschule, Beckenbodentraining,
Kinesio-Tapen und vielem mehr. Die Physio- und Ergotherapeutinnen
des Krankenhauses haben dafür entsprechende Zusatzqualifikationen
erworben.
»Spezialisierungen sind erforderlich, um das stetig wachsende umfangreiche Spektrum an Techniken und Behandlungsansätzen in der
Physiotherapie umsetzen zu können«, sagt Ulrike Stahl, die Leiterin
der Physiotherapieabteilung des Krankenhauses. Während sie spricht,
arbeitet sie routiniert an einem Patienten, der nach einer Spiegelung
des Kniegelenks unter einer Beinschwellung leidet. Die Lymphdrainage – so bestätigt der Patient – tue ihm sehr gut und wirkt der Schwellung spürbar entgegen.
Auch für dieses Verfahren ist eine Weiterbildung erforderlich, über die
Ulrike Stahl verfügt. Sie erklärt: »Im Unterschied zu anderen Massageformen wird bei der Lymphdrainage das Gewebe nicht durchgeknetet.
Stattdessen werden in bestimmter Anordnung verschiedene Drainagegriffe ausgeführt zur Abflussförderung der überschüssigen Lymphflüssigkeit. Wir setzen die Behandlung beispielsweise sehr oft bei
Frauen nach einer Brustkrebs-OP ein. Eine häufige Folge der OP ist ein
Lymphödem am Arm. Durch regelmäßige Lymphdrainage nimmt die
Schwellung ab, die Beweglichkeit verbessert sich, auch das Immunsystem wird gestärkt.«
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
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»Physiotherapie fördert und unterstützt die Selbst­
heilungskräfte der Patienten, hilft Schmerzen zu
bekämpfen und Reserven zu mobilisieren. Wir bieten
die Physiotherapieleistungen auch ambulant an.«
Ulrike Stahl, Leiterin der Physiotherapie des Kreiskrankenhauses Prenzlau
Bei vielen Frauen muss diese Therapie lebenslang erfolgen. »Auch bei
anderen Patienten werden Maßnahmen der Physiotherapie nach der
Entlassung aus dem Krankenhaus noch weiter fortgesetzt«, sagt Ulrike
Stahl. »Darüber hinaus sind die Angebote der Physiotherapie des Krankenhauses offen für jeden und können auf Rezept wie auch privat genutzt werden.«
Vor noch nicht langer Zeit wurde das Physiotherapieteam durch zwei
neue junge Kollegen verstärkt, die aus verschiedenen Praxen kommen
und eigene Spezialisierungen mit einbringen. Insgesamt sind nun
sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Physiotherapie beschäftigt, dazu drei weitere in der Ergotherapie. »So können wir eine große
Vielfalt an Maßnahmen anbieten, die der Gesundheit dienen, die Funktionsfähigkeit und Beweglichkeit des Körpers verbessern, Therapien
begleiten und den Genesungsprozess unterstützen«, sagt Ulrike Stahl.
Bei Rückenschmerzen beispielsweise helfen Krankengymnastik, Wärme oder auch Elektrostimulationen. Spezielle Kenntnisse erfordert die
Anwendung von Shiatsu, einer in Japan entwickelten Form der Körpertherapie, die ebenfalls angeboten wird. Shiatsu hilft gegen vielerlei Beschwerden, unterstützt die Selbstheilungskräfte, wirkt gegen Alltags­
stress. Die Mitarbeiter der Physiotherapie informieren und beraten hilfesuchende Patienten gern und individuell. Termine kann man telefonisch unter 03984 33-375 vereinbaren.
Bild rechts oben: Neben der Physiotherapie bietet das Krankenhaus
Prenzlau auch Leistungen der Ergotherapie an – im Bild Ergotherapeutin
Ute Köster (rechts). Bei dieser Behandlungsform werden körperliche
Beeinträchtigungen durch den gezielten Einsatz therapeutischer Tätigkeiten behandelt
Bild rechts unten: Ulrike Stahl bei der Durchführung der Lymphdrainage zur
Nachbehandlung eines Patienten nach einer Kniegelenksspiegelung
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
GPR Geschäftsführer Friedel Roosen
im Ruhestand – Achim Neyer ist seit 01.09.2015
als Nachfolger im Amt
RÜSSELSHEIM
Friedel Roosen, Geschäftsführer des GPR und der GPR Gesundheits- und Pflegezentrums Rüsselsheim gemeinnützige GmbH
sowie der GPR Service GmbH und der GPR Medizinisches Versorgungszentrum Rüsselsheim gemeinnützige GmbH, wurde am
21.08.2015 bei einer Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet und ist zum 01.09.2015 aus dem Dienst ausgeschieden.
An dem Festakt nahmen zahlreiche geladene Ehrengäste teil: unter anderem Kerstin Geis MdL aus dem Hessischen Ministerium für Soziales
und Integration, Jo Dreiseitel, Staatssekretär und Bevollmächtigter für
Integration und Antidiskriminierung, Landrat Thomas Will, Landkreis
Groß-Gerau, Oberbürgermeister Patrick Burghardt, Bürgermeister
Dennis Grieser, Stadtverordnetenvorsteher Heinz E. Schneider,
Richard Kreutzer, Vorsitzender des Hessischen Klinikverbundes e. V.
und CLINOTEL-Geschäftsführer Udo Beck.
Am 01.04.1987 führte der Weg von Friedel Roosen als stellvertretender
Verwaltungsdirektor in das Stadtkrankenhaus Rüsselsheim. In dem
damaligen Eigenbetrieb der Stadt Rüsselsheim übernahm der heute
63-Jährige den Verwaltungsbereich des Hauses. Mit der Gründung des
GPR im Jahre 2004 wurde Roosen Prokurist und stellvertretender Geschäftsführer. Am 01.08.2007 übernahm Roosen dann das Amt des
Geschäftsführers.
dere auch die Forcierung der medizinischen Zentrenbildung im GPR
Klinikum. Zu den offensichtlichsten Veränderungen unter der Regie
von Roosen zählten die vielen baulichen Veränderungen. Beispielsweise die Fertigstellung des radioonkologischen Zentrums am GPR Klinikum im Jahr 2012, die der medizinischen Versorgungskette ein weiteres Glied hinzugefügt habe. Die größte und prägendste bauliche Veränderung sei jedoch der Bau des neuen Betten- und Funktionshauses C
des GPR Klinikums. Der am 20.03.2015 eingeweihte Neubau könne als
Meilenstein in der medizinischen Weiterentwicklung der Stadt Rüsselsheim angesehen werden.
Der Neubau bewirke nicht nur eine weitere Verbesserung der medizinischen Versorgung durch das GPR Klinikum, sondern setze auch
beim Unterbringungsstandard und bei der optischen Ausgestaltung
Maßstäbe. Bemerkenswert sei auch die Tatsache, dass das GPR als
wirtschaftlich gesund gelten kann und das gerade zu einer Zeit, in der
umliegende Kliniken zunehmend mit tiefroten Zahlen zu kämpfen haben.
In seiner Laudatio sagte Staatssekretär Jo Dreiseitel, dass Roosens erfolgreiche Tätigkeit im GPR von dem Streben, den Ruf des Rüsselsheimer Krankenhauses kontinuierlich zu verbessern, geprägt war. Die
mittlerweile sehr positive Wahrnehmung des Hauses in der Öffentlichkeit habe sich über die Jahre durch konsequente Verbesserungen der
Rahmenbedingungen für die Patientinnen und Patienten entwickelt. In
den acht Jahren als Geschäftsführer des GPR Gesundheits- und Pflegezentrums Rüsselsheim habe Roosen viel bewegt. Hierzu zählten etliche Erweiterungen und damit verbundene Verbesserungen, insbeson-
Als streitbarer Geist hatte Roosen auch keine Scheu davor, in Richtung
der Politik deutliche Worte auszusprechen, damit endlich die dringend
notwendigen gesetzlichen Maßnahmen für eine faire Krankenhausfinanzierung geschaffen werden. Um die Position der kommunalen
Krankenhäuser zu stärken und deren Interessen künftig besser wahrnehmen zu können, gründete Roosen im Jahr 2014 gemeinsam mit weiteren hessischen Kliniken den Klinikverbund Hessen e. V. und übernahm in der Gründungsphase das Amt des Vorstandsvorsitzenden.
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CLINOTEL-Magazin
Als Nachfolger Roosens bestellte der Aufsichtsrat des GPR einstimmig
Achim Neyer, den bisherigen Prokuristen. Achim Neyer wurde in Boppard im Rhein-Hunsrück-Kreis geboren und studierte nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann bei einem Unternehmen der pharmazeutischen Industrie an der Fachhochschule Mainz Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Krankenhauswesen und Controlling. Bereits während seiner Studienzeit arbeitete er im damaligen
Stadtkrankenhaus Rüsselsheim in der Abteilung Rechnungswesen,
während er parallel dazu seine Diplomarbeit verfasste. Nach dem Abschluss seines Studiums war er eineinhalb Jahre als stellvertretender
Leiter der Personalabteilung tätig.
Das nötige Rüstzeug für die künftige Position als Geschäftsführer des
GPR hatte er sich nicht nur in seiner zehnjährigen Dienstzeit im Rüsselsheimer Klinikum erwerben können. Durch einen Wechsel im Jahr
2000 in den Schwarzwald zur ITZ Caritas-Haus Feldberg GmbH, eine
Klinik in privater Trägerschaft, hatte sich Neyer über sechs Jahre als
Leiter des Verwaltungsbereiches und Mitglied der Klinikleitung seine
Sporen im Management einer Klinik verdient. Im Jahr 2007 kehrte er
zunächst als Assistent des Geschäftsführers zurück an das GPR Klinikum und wurde mit der Übernahme der Geschäftsführung durch Friedel Roosen am 01.08.2007 zum Stellvertreter des Geschäftsführers und
Leiter des Verwaltungsbereiches benannt.
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Für Achim Neyer war das Zusammentreffen mit Friedel Roosen noch
während des Studiums nach eigenen Angaben ein absoluter Glücksfall. Ein großes gegenseitiges Vertrauen und vor allem die große Übereinstimmung in der Einstellung zum zupackenden Arbeiten prägten
das Miteinander. Die gemeinsame Vorstellung zur Formung eines Unternehmens mit einer positiven und wertschätzenden Haltung, selbstverständlich gegenüber den sich anvertrauenden Patienten, aber auch
in der Zusammenarbeit mit den fast 1.700 Beschäftigten, war die Triebfeder für die innovative und gleichzeitig positive wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens. Die besondere Verantwortung für rund
1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei eine klare Verpflichtung, erklärte Achim Neyer. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird er Sorge dafür tragen, dass das Unternehmen weiterhin
wirtschaftlich gesund bleibt, für eine qualitativ hochwertige Versorgung einsteht und damit den Beschäftigten solide, zukunftssichere
und gute Arbeitsplätze bieten kann.
1Der neue und der alte Geschäftsführer, Achim Neyer (links) und
Friedel Roosen
2CLINOTEL-Geschäftsführer Udo Beck überreicht Friedel Roosen
zum Abschied ein Geschenk
3Friedel Roosen erhält von Oberbürgermeister Patrick Burghardt
die Silbermünze der Stadt Rüsselsheim am Main
4Von links: Friedel Roosen, Bürgermeister Dennis Grieser,
Jo Dreiseitel, Staatssekretär und Bevollmächtigter
für Integration und Antidiskriminie­rung, und Achim Neyer
3
4
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Drei-Länder-Preis Diabetischer Fuß:
10.000 Euro nach Speyer
SPEYER
Für das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer besteht Grund zum Feiern: Chefarzt Prof. Dr. Gerhard Rümenapf
und das Team des Case Managements haben für ihre Arbeit auf dem Gebiet des Diabetischen Fußsyndroms den
Drei-Länder-Preis Diabetischer Fuß 2014 verliehen bekommen.
Prof. Dr. Gerhard
Rümenapf (2. von
links) und das Team
des Speyerer Case
Managements
Der Speyerer Gefäßchirurg und sein Team erhielten den Preis, der von
der gemeinnützigen Stiftung der Laboratoires URGO für wissenschaftliche Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Wundversorgung bestimmt ist, und einen Scheck über 10.000 Euro für ihre Arbeit über den
Einfluss eines Case Managements auf die Wiedereinweisungsrate von
Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom. 600 Patienten wurden in die
Studie eingeschlossen, deren wissenschaftliche Auswertung und englischsprachige Veröffentlichung entscheidend für die Preisverleihung
waren.
Das Entlassmanagement-System am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus ist das erste seiner Art, das wissenschaftlich ausgewertet wurde
und seine Tauglichkeit bewiesen hat: Das Speyerer Case Management
wurde 2005 ins Leben gerufen und hat den Übergang von Patienten aus
der stationären Behandlung in den ambulanten Sektor so vereinfacht,
dass bei diabetischen gefäßchirurgischen Patienten die Wiedereinweisungsrate halbiert werden konnte. Damit einher ging eine Verbesserung der ökonomischen Situation des Krankenhauses.
Hintergrund der Entwicklung des Speyerer Case-Management-Modells ist die erhebliche Verkürzung stationärer Krankenhaus-Aufenthalte in den letzten Jahren, durch die die postoperative Behandlung zu-
nehmend in den ambulanten Sektor verlagert wird. Mangelnde Abstimmung und ein aufwendiges postoperatives Komplikations- und
Wundmanagement von diabetischen Patienten mit Gefäßkrankheiten
führen dazu, dass diese mehrfach erkrankten Patienten häufig wieder
ins Krankenhaus eingewiesen werden.
Um eine sektorenübergreifende Behandlung und Betreuung von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom zu gewährleisten, gehört das
Entlassmanagement der Krankenhäuser zu den Themen, für die der
gemeinsame Bundesausschuss (GBA) aufgrund des Versorgungsstrukturgesetzes von 2011 Maßnahmen zur Qualitätssicherung empfiehlt.
Ziel ist, die Kontinuität der Versorgung zu gewährleisten, die Kommunikation zwischen den beteiligten ambulanten und stationären Versorgungsbereichen zu verbessern, die Entlastung von Patienten und ihren
Angehörigen zu ermöglichen sowie zu einer Vermeidung des sogenannten Drehtüreffekts beizutragen. Das Speyerer Modell trifft genau
die Ziele, die der GBA für ein Entlassmanagement formuliert hat. Die
Studie von Prof. Rümenapf und seinem Case-Management-Team war
bereits im Gange, bevor der Auftrag, ein sektorenübergreifendes Entlassmanagement vorzuhalten, gesetzlich verankert wurde und hat im
Grunde vorweg genommen, was in den nächsten Jahren vom GBA erarbeitet werden soll.
CLINOTEL-Magazin
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25. Schlossdialog Märkisch-Oderland in Wulkow
STRAUSBERG
Es ist etwas Besonderes, wenn eine Fortbildungsreihe Jahr für Jahr so regen Zuspruch findet wie der seit 2003
zweimal jährlich stattfindende Schlossdialog Märkisch-Oderland. Am 20.03.2015 konnten alle fachlich Interessierten
nun zum 25. Mal im Schloss Wulkow an der beliebten Veranstaltung teilnehmen. Experten sprachen zum Thema
»Integrative Onkologie – profitieren Tumorpatienten von Komplementär- und Palliativmedizin?«
Viele Hausärzte und ambulant tätige Fachärzte waren in den Jahren
treue Begleiter des Dialogs, Klinikärzte aller Disziplinen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegedienstes beteiligten sich rege. »Dafür danke ich allen sehr herzlich, insbesondere auch den Kolleginnen
und Kollegen, die mit Vorträgen und Diskussionsbeiträgen zum Gelingen beigetragen haben«, sagte Dr. Christian Jenssen, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin im Krankenhaus MOL, einer der Veranstalter
und immer engagierter Referent. Das Krankenhaus Märkisch-Oderland ist zusammen mit der Immanuel Klinik in Rüdersdorf und dem
Evangelischen Krankenhaus Lutherstift in Seelow Organisator der Veranstaltungsreihe.
Der erste Schlossdialog fand am 28.03.2003 im Schloss Reichenow mit
»Steinreich … schwer krank – interdisziplinäre Betreuungskonzepte
beim komplizierten Gallensteinleiden« statt. »Schloss Reichenow wurde dann zu klein, und wir sind all die Jahre in Wulkow zufriedene Gäste
gewesen«, betont Dr. Jenssen. Die meisten Besucher kamen am
28.10.2005. Über 120 Teilnehmer wurden da beim Thema »Wieviel
Drähte braucht ein krankes Herz?« gezählt.
Mit der integrativen Onkologie haben die Veranstalter für den Jubiläums-Schlossdialog ein Thema ausgesucht, das fachrichtungsübergreifend interessiert und auch immer wieder emotional bewertet wird –
von »gefährliche Scharlatanerie« über »es wird schon nicht schaden«
bis »hilft besser als aggressive Chemotherapie«. Anliegen war es, das
Thema sachlich darzustellen und dabei Kasuistiken wie auch wissenschaftliche Daten einzubeziehen. Thematisch ging es um medikamentöse Krebsprävention, palliative Begleitung von Tumorpatienten in ihren letzten Lebensphasen und um die Ergänzung schulmedizinischonkologischer Therapiekonzepte durch komplementäre Verfahren –
von Mind-Body-Medizin über Misteltherapie, Ernährungstherapie
einschließlich Fasten, Phytotherapie, orthomolekulare und Enzymtherapie bis zur mikrobiologischen Therapie.
Neben Dr. Jenssen steuerten auch Dipl.-Med. Beate Möller, Oberärztin
der Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin mit Schwerpunkt Palliativmedizin am Krankenhaus MOL in Strausberg, und Dr.
Annette Jänsch aus dem Immanuel Krankenhaus Berlin-Wannsee, Abteilung Naturheilkunde mit Schwerpunkt Onkologie, Gastroenterologie und Schmerzmedizin, Vorträge bei. Nach der Veranstaltung tauschten sich in guter Tradition die 70 Teilnehmer und Referenten bei einem
spätabendlichen Imbiss aus.
Zum 25.Mal lud
das Krankenhaus
Märkisch-Oderland
zum Dialog auf
Schloss Wulkow ein
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Projektgruppe mit Berliner Gesundheitspreis
ausgezeichnet
STRAUSBERG
Am 17.06.2015 wurde in Berlin der zehnte Berliner Gesundheitspreis des AOK-Bundesverbands, der Ärztekammer Berlin und der
AOK Nordost verliehen. Zum Thema »Zusammenspiel als Chance« bewarben sich 53 medizinische Einrichtungen mit ihren Projekten, die Beispiele einer guten und effektiven Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Professionen und Berufsgruppen sind.
Dr. Christian Jenssen, Dr. Christine Pietsch, Prof. Dr. Axel Ekkernkamp bei der Urkundenübergabe
Den Juroren war besonders wichtig, wie Vernetzung, neue Kommunikationsmittel und eine vertrauensvolle Kooperation der unterschiedlichen Akteure organisiert werden. Die Klinik für Innere Medizin des
Krankenhauses Märkisch-Oderland (MOL) und die Projektgruppe
»Dia­betes-Exzellenzzentrum« konnten mit ihrem Projekt »Netzwerk
zur Betreuung von Diabetikern im Landkreis Märkisch-Oderland« den
zweiten Preis gewinnen.
Mit dem Projekt des Krankenhauses MOL sollen zwischen den Fachabteilungen, zwischen den Berufsgruppen und zwischen ambulantem
und stationärem Bereich Grenzen überwunden werden. Ziel war es von
Anfang an, Patienten mit der Nebendiagnose Diabetes mellitus strukturiert zu behandeln, unabhängig davon, in welcher Fachabteilung sie
aufgenommen worden sind. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahre ein interprofessionelles Netzwerk, das die Diabetikerversorgung in
der ganzen Region positiv beeinflusst. Initiatoren sind die Diabetologin und Oberärztin Dr. Cristine Pietsch und ihr Diabetesteam. Sie begannen damit, alle Mitarbeiter des Krankenhauses intensiv und mehrfach zu schulen – neben den Ärzten auch die Pflegekräfte der verschiedenen Fachabteilungen. »So haben Patienten, die nicht wegen, sondern mit Diabetes mellitus zu uns kommen, die Gewissheit, dass ihre
Grunderkrankung kompetent berücksichtigt wird«, so Dr. Christian
Jenssen, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin. Mit der kontinuierlichen Betreuung zwischen ambulantem und stationärem Bereich geht
das Krankenhaus sogar noch einen Schritt weiter.
»Wir schulen jetzt auch nichtärztliches Personal aus Arztpraxen und
Pflegeheimen«, sagte Dr. Pietsch. »Die Resonanz ist mittlerweile so
groß, dass wir zweimal pro Halbjahr entsprechende Kurse anbieten
können.« So sind neben diabetologischen Schwerpunktpraxen auch
Hausarztpraxen, Pflegedienste und Pflegeheime sowie Podologen und
eine Sanitätsfirma ins Netzwerk integriert. In der Begründung der Jury
hieß es: »Die interprofessionellen, interdisziplinären und auch intersektoralen Strukturen, die dort in den letzten Jahren geschaffen wurden, verbessern die Versorgung von Patienten mit der Nebendiagnose
Diabetes.«
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Universität Greifswald, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführung des Unfallkrankenhauses Berlin, Hedwig Francois-Kettner,
Bündnis für Patientensicherheit, und Dr. Günther Jonitz, Präsident der
Berliner Ärztekammer, überreichten im Haus des AOK-Bundesverbandes den Preisträgern die Urkunden und Preisgelder.
Die Staatssekretärin im Brandenburger Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Almuth Hartwig-Tiedt, sowie
hochrangige Vertreter der Deutschen Diabetesgesellschaft DDG
freuten sich zusammen mit den Preisträgern aus dem Krankenhaus
MOL über den Erfolg ihres Projektes und über 20.000 Euro Preisgeld,
die helfen werden, die vernetzte Diabetikerbetreuung im Landkreis
weiterzuentwickeln.
CLINOTEL-Magazin
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St. Franziskus-Hospital startet mit Teleneurologie
WINTERBERG
Patienten mit neurologischen Notfällen – wie beispielsweise Schlaganfällen – benötigen rasche Diagnostik und Therapie.
Mit einer besonderen Technik wird das St. Franziskus-Hospital die Versorgung von Schlaganfall-Patienten künftig weiter
verbessern. Gemeinsam mit dem Klinikum Kassel wird das Haus eine teleneurologische Versorgung in Winterberg einrichten
– und ist damit Gründungsmitglied des neu gegründeten Netzwerks Neuro-Netz Mitte.
Das Klinikum Kassel verfügt über eine Neurologie mit einer überregional zertifizierten Stroke Unit (Schlaganfallspezialstation) und ist gemeinsam mit den angrenzenden Fachdisziplinen, wie zum Beispiel
Neurochirurgie, Neuroradiologie und Kardiologie, auf die interdisziplinäre Akutversorgung von Schlaganfällen bestens eingestellt. Das
hochmoderne telemedizinische Verfahren ermöglicht es auch, in kleineren Kliniken ohne eigenständige neurologische Abteilung durch
eine speziell für die Medizintechnik zugelassene Datenübertragung
eine Ferndiagnostik durchzuführen – per Videoschaltung. Ein Neurologe der Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) wird den Internisten des Winterberger Krankenhauses künftig rund um die Uhr zur
Verfügung stehen und sie bei der Untersuchung von Schlaganfallpatienten begleiten und unterstützen.
Das St. Franziskus-Hospital ist damit Gründungsmitglied und erstes
Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen des Netzwerks Neuro-Netz Mitte, in dem das Klinikum Kassel noch weitere Krankenhäuser in
Nordhessen teleneurologisch versorgt. »Das Neuro-Netz Mitte ist ein
gutes Beispiel dafür, wie die Versorgungsqualität der Patienten durch
intelligente Vernetzung und Kooperationen verbessert werden kann«,
sagt Christian Jostes, Geschäftsführer des St. Franziskus-Hospitals.
Die Mediziner des Winterberger Krankenhauses werden in den nächsten Wochen im Umgang mit der Telemedizinischen Neuheit speziell
geschult, zudem gebe es regelmäßige Treffen.
»Die Etablierung der Teleneurologie in unserem Haus bietet eine
enorme Verbesserung der Diagnose und Therapie von Schlaganfallpatienten«, betont Jostes. »Denn durch die Unterstützung durch Neurologische Konsile kann eine Diagnose deutlich schneller und präziser gestellt werden.« Dies ermögliche wiederum eine schnelle Einleitung der
therapeutischen Maßnahmen und verbessere damit nachhaltig den
Genesungsprozess von Schlaganfallpatienten. »Im Akutfall gewinnen
Patienten und Ärzte dadurch wertvolle Zeit, die man bei einer wohnortfernen Behandlung verlieren würde. Denn beim Schlaganfall zählt jede
Minute«, so Jostes abschließend.
Kooperation besiegelt – die Partner des Neuro-Netz Mitte nach der Vertragsunterzeichnung (von links): Karsten Honsel, Vorstandsvorsitzender der GNH, Gerhard M.
Meyer von der Firma Meytec, Svenja Ehlers, Kaufmännische Direktorin Klinikum Kassel, Bernd Tilenius, Geschäftsführer Krankenhaus Bad Arolsen und Kreiskliniken
Kassel, Ralf Schulz, Geschäftsführer Kreiskrankenhaus Frankenberg, Prof. Dr. Andreas Ferbert, Direktor der Klinik für Neurologie im Klinikum Kassel, Andreas Karras,
Oberarzt Innere Medizin im Krankenhaus Bad Arolsen, Dr. Dirk M. Fellermann, Regionalgeschäftsführer Asklepios Nordhessen, Dr. Arved-Winfried Schneider, Chefarzt
der Medizinischen Klinik im Stadtkrankenhaus Korbach, und Christian Jostes, Geschäftsführer Stadtkrankenhaus Korbach und St. Franziskus-Hospital Winterberg
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Motive aus süßem Gummi
WÜRZBURG
»Gummibärchenfotograf« Julian Thurn stellt Fotografien im Krankenhaus Juliusspital aus. Er wirft sie ins
eiskalte Wasser, zündet sie an, setzt sie Eis und Schnee aus und bemalt sie in allen Regenbogenfarben:
Julian Thurn ist der »Gummibärchenfotograf« und stellte kürzlich 24 seiner schönsten Fotografien von und
mit den süßen bunten Bärchen im Krankenhaus Juliusspital aus.
Foto- und Bilderausstellungen haben im Hause Juliusspital seit vielen
Jahren Tradition. In der stark frequentierten Verbindungsachse zwischen
Koellikerbau und historischem Fürstenbau bietet die Stiftung regelmäßig lokalen Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke zu präsentieren.
Wie kam nun Julian Thurn zu den Gummibärchen? 2008 habe er sich
eine neue Spiegelreflexkamera gekauft und nach »geduldigen« Motiven
zum Fotografieren gesucht. Zufällig lag da gerade eine Tüte Gummibärchen auf dem Tisch, die Lieblingsnascherei des 22-Jährigen – und somit
waren Motiv und Models schnell gefunden.
Die Gummibärchen machen halt auch alles mit und sind – normalerweise – immer greifbar. Die roten, weißen, grünen, orangen und gelben
Bärchen sind »Kummer« gewohnt bei Julian. So mussten sie für ein Motiv ständig unter Wasser tauchen, ein anderes zeigt ein Bärchen im
Schnee und wieder ein anderes die Bärchen im Feuerschein. Sogar in Israel lichtete der 22-Jährige ein Gummibärenpärchen vor dem Felsendom
in Jerusalem ab. »Wir waren auf einer Stadtführung, das Motiv gefiel mir
gut, eine Tüte Gummibärchen hatte ich eingesteckt, also hab‘ ich das
schnell gemacht«, sagt der Versbacher, der sich nach seiner Lehre als Augenoptiker nun auf den Meister in seinem Beruf vorbereitet.
Seine Gummibärchen zu fotografieren ist sein Zeitvertreib, obwohl »ich
kann dabei auch schon die Zeit vergessen«. Akribisch genau plant er sein
Motiv, die Einstellung, die Belichtung, den richtigen Blickwinkel und
den exakten Moment zum Abdrücken. »Da können schon einige 100 Fotos draufgehen, bis ich dann wirklich das ultimative Foto habe, mit dem
ich zufrieden bin«, erklärt der Perfektionist.
In einer Ecke seines Zimmers hat er sich – passend zu den kleinen Bärchen – sein kleines Studio eingerichtet. Seine Fotos stellt er auf seiner Facebook-Seite aus. »Als ich dort am Anfang die ersten Fotos hochgeladen
habe, fanden meine Freunde das toll, haben es aber auch ein bisschen
belächelt«, erzählt er und lacht. Inzwischen lacht keiner mehr über seine
Kunst, denn das, was der 22-Jährige fotografiert ist aller Ehren und vor
allem einen Hingucker wert.
Die allerwenigsten seiner Fotos sind nachbearbeitet, denn »ich versuche
immer so perfekt zu fotografieren, dass es passt und ich mit dem Resultat zufrieden bin.« Wer die Werke von Julian Thurn ansehen möchte:
https://facebook.com/DerGummibaerchenFotograf
CLINOTEL-Magazin
Gummibärchen als Models:
Julian Thurn stellt seine Gummibärchen vor
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Neues Transportsystem spart kostbare Zeit
WÜRZBURG
Es klappert leise in der Empfangsstation im Zentrallabor des Krankenhauses
Juliusspital: Eine neue Rohrpost ist angekommen. Die Medizinisch-technische
Laborassistentin (MTLA) greift in die Box, holt die durchsichtigen Blutröhrchen
aus der Empfangsstation und beginnt umgehend mit deren Untersuchung.
Gut 150 Blutproben werden so jeden Tag auf schnellstem Weg von der Notaufnahme des Juliusspitals ins Zentrallabor befördert. Verschickt werden die sieben Zentimeter langen und acht Millimeter dicken Röhrchen mit Druckluft. Der Versand einer Probe dauert zwischen 16 und 25 Sekunden. Für das neue Bluttransportsystem führt nun eigens eine 25 Millimeter dicke und 165
Meter lange Leitung von der Notaufnahme der Klinik ins Zentrallabor. Die Leitung ist durchgängig ohne Schweißnähte, Abzweigungen und Querverbindungen. Treffen die Proben im Zentrallabor ein, macht eine Signalleuchte die Mitarbeiter dort aufmerksam: Arbeit ist eingetroffen.
Im Labor untersuchen die MTLA die Proben umgehend auf die angeforderten Parameter und
stellen das Ergebnis dem Arzt in der Notaufnahme sofort per Knopfdruck im Computer zur Verfügung. Die Untersuchungen im Labor dauern zwischen 20 und maximal 45 Minuten, berichtet
Prof. Dr. Tino F. Schwarz, der Leiter von Zentrallabor und Impfzentrum des Juliusspitals.
Das Blutprobentransportsystem des Krankenhauses Juliusspital ist seit Juni 2015 in Betrieb.
Vorher erledigten Mitarbeiter der Notaufnahme die vielen Botengänge zum Labor. »Dafür war
täglich ein Mitarbeiter mindestens vier bis fünfmal in der Stunde unterwegs«, berichtet Thomas
Endres, der pflegerische Abteilungsleiter der Notaufnahme. Pro Botengang benötigte der Mitarbeiter zwischen drei und fünf Minuten und war während dieser Zeit für keine anderen Arbeiten einsetzbar.
»Je nachdem, wie viele Patienten in der Notaufnahme waren, musste der Mitarbeiter auch noch
öfter laufen«, sagt Endres. Das neue Bluttransportsystem sei daher eine »massive Entlastung«
und Endres »mehr als sehr zufrieden« damit. Die Vorteile für den Patienten liegen auf der Hand:
schnellere Untersuchung und eine kürzere Verweildauer in der Notaufnahme. Auch Prof.
Schwarz ist froh über das neue System. »Durch dieses Transportsystem gelangen die Blutproben
wesentlich schneller ins Labor. Hierdurch
kann, besonders im Notfall, schneller mit der
Diagnostik begonnen werden«, erklärt er und
»die bisherige Vielzahl von Botengängen entfällt.«
Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus ist nach
DGNB zertifiziert
SPEYER
Als eines der ersten Krankenhäuser Deutschlands ist das Diakonissen-StiftungsKrankenhaus Speyer nach Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges
Bauen (DGNB) zertifiziert worden. Als sogenanntes Green Hospital stellt die
Speyerer Klinik sicher, dass die Baumaßnahme zur Zusammenführung der beiden
Standorte im Interesse von Umwelt, Mitarbeitenden und Patienten nachhaltig
durchgeführt wird.
Den Bau des zweigeschossigen Funktionsbereiches mit neuem Haupteingang sowie Bau und
Sanierung des Bettentraktes hat das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus genutzt, um die neuen Bereiche konsequent auf Nachhaltigkeitskriterien auszurichten. Die Vorteile einer solchen
Ausrichtung liegen nicht nur in der ökologischen Verträglichkeit: Die nachhaltige Bauweise
hat auch wirtschaftliche Vorteile, unterstützt ein angenehmes Arbeitsklima und schafft optimale Genesungsbedingungen für die Patienten.
Das DGNB-Gütesiegel, mit dem das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus ausgezeichnet wird,
bestätigt die nachhaltige Qualität des Gebäudes. Das Zertifikat bescheinigt einen hohen Standard der ökologischen, ökonomischen und technischen Qualität des Baus, den Nutzerkomfort
und die Qualität des Planungs- und Bauprozesses. Von besonderer Bedeutung für die Zertifizierung sind ökologische Aspekte wie die Verwendung schadstoffarmer oder schafstofffreier
Baumaterialien, der sparsame Umgang mit
fossilen Brennstoffen und Trinkwasser sowie
die Reduzierung der CO2-Emissionen.
Darüber hinaus steigern Aspekte wie gute Innenraumluft und natürliche Beleuchtung der
Räume, eine Grundrissgestaltung für einen effizienten Arbeitsablauf sowie die technische
Ausrüstung das Wohlbefinden von Mitarbeitenden, Patienten und Besuchern und garantieren gleichzeitig einen nachhaltigen Werterhalt
des Gebäudes.
CLINOTEL-Magazin
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Neuer Oberarzt für die Gastroenterologie
WÜRZBURG
Dr. Markus Schubring ist neuer Oberarzt der Abteilung für Gastroenterologie
und Rheumatologie im Krankenhaus Juliusspital. Seit Februar 2006 arbeitet
der 37-Jährige bereits in dieser Fachabteilung der Würzburger Klinik, ist
seit Mai 2011 dort stellvertretender Leiter der Notaufnahme und seit September
2011 Funktionsoberarzt.
Nach dem Studium der Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg, zu
dem unter anderem auch ein Auslandsaufenthalt im Portiuncula Hospital in Ballinasloe in
Irland zählte, promovierte der Mediziner im April 2011 »magna cum laude«. Die Facharztbezeichnung für »Innere Medizin« folgte und im Mai 2015 erlang er zudem den Facharzt für
Dr. Markus Schubring
»Innere Medizin und Gastroenterologie«.
Dr. Schubring ist verheiratet und hat eine Tochter. Er lebt mit seiner Familie in Rottendorf.
Exzellenter Chirurg und warmherziger Arzt
geht in den Ruhestand
STRAUSBERG
Dr. Gerd Reiche, langjähriger Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Märkisch-Oderland, wurde am 31.03.2015 nach einem
erfolgreichen Arbeitsleben von der Krankenhausleitung, Mitarbeitern des Hauses
und vielen Gästen verabschiedet.
Besonders die Aufklärung und Bekämpfung von bösartigen Tumoren des Bauchraums in unserer Region lagen Dr. Reiche am Herzen. Mit dem Darmzentrum MOL, das 2010 unter seiner
Mitwirkung gegründet wurde, hat er seinem Anliegen Nachhaltigkeit verliehen.
Als Nachfolger von Dr. Reiche und damit neuer Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeralund Gefäßchirurgie in Strausberg und Wriezen wurde der langjährige Leitende Oberarzt Dr.
Georg Bauer vorgestellt. Dr. Bauer hat in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Dr. Reiche
die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Betriebsteil Wriezen geleitet.
Dr. Gerd Reiche
Dr. Georg Bauer
Qualifizierte Hilfe beim Schlaganfall –
Essener Stroke Unit bestätigt Gütesiegel
ESSEN-KKRH
Die Stroke Unit am St. Josef-Krankenhaus Kupferdreh hat erneut die Rezertifizierung durch die LGA InterCert absolviert und trägt weiterhin das Zertifikat der
Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung Deutsche SchlaganfallHilfe. Damit steht die Schlaganfallstation für eine lückenlose, schnelle und
qualifizierte Versorgung, die im Ernstfall hilft, die schwerwiegenden Schlaganfallfolgen zu vermeiden oder zu mindern.
Die Auditoren haben bei der Visitation alle Abschnitte nachvollzogen, die auch der Schlaganfallpatient beim Eintreffen am St. Josef-Krankenhaus Kupferdreh durchläuft: von der Patientenaufnahme über die Diagnostik bei »diavero« bis hin zur Behandlung und Überwachung auf
der Stroke Unit durch das fachlich speziell ausgebildete und erfahrene Personal. Besonders
positiv aufgefallen sind dabei das sehr gut eingespielte Zusammenwirken mit allen internen
und externen Kooperationspartnern, die 24-Stunden-Erreichbarkeit und -Diagnostik sowie
das gut funktionierende Rettungskonzept mit der Feuerwehr. Auch wenn alle Beteiligten die
mittlerweile dritte Rezertifizierung in Folge routiniert angegangen sind, freut sich das Team
über das Lob der Prüfer und über die Gewissheit, für Schlaganfallpatienten die bestmögliche
Versorgung bereit zu halten.
Freuen sich über das Zeugnis ihrer erfolgreichen
Patientenversorgung (von links): Frauke Busch
(Oberärztin Neurologie), Madeline König (Stationsleitung Stroke Unit), Stefanie Wiesebach (Leiterin QM)
und Prof. Dirk Woitalla (Chefarzt Neurologie)
Und weil man sich auf den Lorbeeren nicht
ausruhen will, ist bereits das nächste Projekt in
der Stroke Unit in Planung: die Erweiterung
der aktuell sechs Behandlungsplätze mit
24-Stunden-Monitoring auf zehn Plätze.
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Namen und Nachrichten
Neuer Oberarzt verstärkt das Team der
Unfallchirurgie und Orthopädie
METTMANN
Bereits im vergangenen Jahr profitierte die Abteilung für Unfallchirurgie und
Orthopädie von der neuen Besetzung der Chefarzt-Position durch Dr. Andrzej
Kaminski. Seither bietet die Abteilung ihren Patienten beispielsweise die
Schwerpunkte Endoprothetik, Wirbelsäulen- oder Fußchirurgie und konnte das
Leis­tungsspektrum deutlich erweitern.
Mitte April hat Chefarzt Dr. Kaminski sein Team neben Oberarzt Dr. Christian Bauer und Oberarzt Thorsten Barnstorf um einen dritten Oberarzt, PD Dr. Ole Ackermann, verstärken können
und damit gleichzeitig das Leistungsspektrum seiner Abteilung nochmals erweitert. Denn: PD
Dr. Ackermann, der die längste Zeit seiner medizinischen Laufbahn als Leitender Oberarzt und
Leitender Arzt in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Klinikum Duisburg tätig war
und zuletzt vom Evangelischen Krankenhaus Oberhausen nach Mettmann wechselte, bietet nun
die arthroskopische Gelenkchirurgie und Sportorthopädie im EVK Mettmann an. Eine weitere
Kompetenz des neuen Oberarztes liegt in der röntgenfreien, ultraschallbasierten Frakturdiagnostik bei Kindern, die nur wenige Ärzte beherrschen. Der zweifache Familienvater verfügt über den
Facharzt Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie und Spezielle Unfallchirurgie und hat sich auf die arthroskopische Chirurgie, minimal-invasive Unfallchirurgie und die sonographische Frakturdiagnostik spezialisiert.
Durch die Qualifikationen von Oberarzt PD Dr. Ackermann kann die Abteilung unter Leitung von
Chefarzt Dr. Kaminski nun das komplette Spektrum der arthroskopischen Chirurgie und Sportorthopädie auf höchstem Niveau anbieten. Zur Behandlung von Sportlern mit Kreuzband-, Meniskus- und Knorpelschäden im Knie oder Schulterverletzungen stehen der Abteilung im EVK
Mettmann nun alle modernen und minimal-invasiven Methoden zur Verfügung, angefangen
bei der einfachen Naht bis hin zum komplexen Knorpel- und Bandersatz.
PD Dr. Ole Ackermann
Dabei muss nicht jede Verletzung operiert werden, oft ergibt auch ein konservativer Behandlungsversuch noch Sinn. Aber auch für ältere
Patienten, die beispielsweise eine Prothese vermeiden oder hinauszögern wollen, finden sich
häufig weniger eingreifende Alternativen.
Das Evangelische Krankenhaus Mettmann hat
bereits im vergangenen Jahr die Zertifizierung
als Unfallklinik erhalten und darf seither
schwerverletzte Patienten behandeln. Die Zertifizierung erfolgte durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, die vorab die notwendigen Voraussetzungen, sowohl die räumliche
und medizinisch-technische Ausstattung, aber
auch die Personalqualifikationen geprüft hat.
Sozialstiftung Bamberg erweitert
Reha-Bereich
BAMBERG
Zwei Stockwerke unter dem im März eröffneten neuen OP-Zentrum entstanden
zusätzliche Räumlichkeiten für das Therapie- und Reha-Zentrum saludis.
Alles neu machte in diesem Jahr 2015 der Juli. Zumindest gilt das für das Therapie- und Rehazentrum saludis im Bamberger Gesundheitszentrum am Bruderwald. Im Erdgeschoss des benachbarten neuen OP-Zentrums entstanden auf 900 Quadratmetern zusätzliche moderne Räumlichkeiten für die kardiologische und orthopädisch-traumatologische Rehabilitation.
Und diese Erweiterung hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich: bequem und ebenerdig vom
Parkhaus erreichbar, lichtdurchflutet, mit einladendem Eingangsbereich, neuer Rezeption, neuen großzügigen Umkleiden, neuen Duschen, einem neuen Gruppen-Gymnastikraum, neuen
Therapieräumen für die Betriebliche Gesundheitsförderung und einem Ambiente, das eher den
Eindruck eines exklusiven Fitness-Studios vermittelt als den einer Einrichtung für Rehabilitanden. »Doch dahinter steht ein klarer Gesundheitsauftrag«, so saludis-Geschäftsführerin Heike Riedel. »Die neuen Räumlichkeiten stehen ganz im Zeichen der ambulanten Rehabilitation,
der Gesundheitsvorsorge und der Prävention.« Krankengymnastik, Massage und eine Praxis für
Ergotherapie komplettieren das Angebot.
Nötig wurde die Vergrößerung, »weil das im Jahre 2007 eröffnete Rehabilitations-Zentrum mittlerweile an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen ist«, erläutert Heike Riedel. Der Reha-Bedarf habe
sich rasant entwickelt. Zudem erfreue sich die Reha in saludis »einer immensen Nachfrage.«
Ärzte, Physio- und Ergotherapeuten, Masseure, Diplom-Sportlehrer, Krankenschwestern, Psy-
chologen, Ernährungsberater, Sozialarbeiter
und Verwaltungsangestellte gehören zum Team,
das den Neubau jetzt bezogen hat. Die Ärztliche
Leitung obliegt den beiden Chefärzten Dr. Marcus Müller (orthopädisch-traumatologische Rehabilitation) und Dr. Michael Schubothe (kardiologische Reha).
CLINOTEL-Magazin
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CLINOTEL-Aktivitäten
Die nachfolgend aufgeführten Aktivitäten des Verbundes orientieren sich an den für
die Krankenhäuser relevanten Perspektiven: Medizinische Qualität, Kunden, Personal,
Finanzen, Lernen und Innovation. CLINOTEL schafft für die Mitglieder einen
Mehrwert durch Wissenstransfer, Benchmarking und zentrale Dienstleistungen.
Medizinische Qualität
Finanzen
Qualitätssicherung mit Routinedaten
Auditverfahren:
Analyse und Optimierung der
- Akuter Ischämischer Schlaganfall
- Akutes Koronarsyndrom
- Anästhesie und Intensivmedizin
- Gynäkologie und Geburtshilfe
- Klinisches Risikomanagement und
Patientensicherheit
- Kolorektale Chirurgie
- Notaufnahme
- Operationsbereich
- Pflegedienst
- Psychiatrie
- Transfusionsmedizin
Kodierungsqualität
Finanzkennzahlen
DRG-Prozesskennzahlen
Optimierung Forderungsmanagement
Unterstützung bei der Budgetplanung
Lernen und Innovation
Expertentreffen für medizinische und
administrative Schwerpunktthemen
Routinegespräche Geschäftsführung
sowie Controlling/Medizin-Controlling
Tauschbörse qualitätslenkender
Dokumente
 Individuelle Projektarbeit
Kunden
Marktanalyse
Patientenbefragung
Jahresbericht
Magazin
Internetauftritt
Veröffentlichungen
 Öffentlichkeitsarbeit
Personal
Personalkennzahlen
Personalbedarfsermittlung
Erlösbericht
Herausgeber: CLINOTEL Krankenhausverbund gGmbH
Geschäftsführung: Diplom-Verwaltungswirt Udo Beck M.A.
Chefredaktion: Udo Beck M.A. (v. i. S. d. P.)
Redaktion: Verena Beckmann (Gütersloh), Sonja Bruns (Meppen), Katja Erhard (Groß-Umstadt), Christiane Fräbel (Bayreuth), Andreas Gericke (Angermünde, Eberswalde,Prenzlau), Joachim Haas (Rüsselsheim), Werner Hampe (Bad Hersfeld), Joschi Haunsperger
(Ingolstadt), Dr. Katja Jewski (Mannheim, Speyer), Tanja Jostes (Winterberg), Thomas Kalhöfer (Essen-EKE), Annette Kary (Oberhausen), Andrea Kleisli M.A. (Augsburg), Tanja Koch (Erbach), Sandra Köpnick M.A. (Mülheim), Elisabeth Lackermeier (Landshut, Vilsbiburg), Tanja Liebelt M.A. (Essen-KKRH), Hannah Lohmann (Mettmann), Stefanie Mohr (Dillenburg, Wetzlar), Jutta Münch (Koblenz), Regina Ozwirk (Moers), Katharina Paul (Strausberg), Katja Pietsch M.A. (Görlitz), Alexandra Pröhl (Gelnhausen, Schlüchtern), Susanne Ramisch (Cottbus), Kirsten Reck (Lünen, Werne), Hedwig Rohde (Bad Nauheim, Schotten), Claudia Schneider (Korbach), Martina Schneider (Würzburg), Jonas Sewing (Bochum), Marion Steger (Lörrach), Olaf String (Brandenburg)
Fotos: CLINOTEL-Geschäftsstelle Köln,
Archive der Mitgliedshäuser
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b. kommunikationsdesign, Mainz
62
CLINOTEL-Projekte und -Fachgruppen
4
Dermatologie
47
1
Dermatologie Tagesklinik
10
3
Dialyse
12
3
Endokrinologie/Diabetologie
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Gastroenterologie
18
Gefäßchirurgie
28
20
Geriatrie
20
10
Geriatrische Tagesklinik
29
Hals-, Nasen- und Ohren-Heilkunde
8
Hämatologie und internistische Onkologie
1
Handchirurgie
2
Herz- und Thoraxchirurgie
Innere Medizin
Intensivmedizin
15
Kardiologie
57
Neonatologie
7
Nephrologie
Eberswalde-WFK
Erbach
Essen-H
Essen-K
Gelnhausen
Görlitz
Groß-Umstadt
34
40
24
33
6
1
4
10
21
3
14
12
10
45
34
51
48
74
61
54
24
40
89
24
39
32
31
31
50
35
53
40
52
40
39
29
40
38
28
8
1
18
33
46
24
16
42
42
63
75
8
206
32
36
40
91
6
27
4
115
94
81
15
28
48
18
24
20
64
96
73
84
39
9
6
180
29
23
43
42
7
10
30
72
37
57
74
5
6
125
12
30
85
12
7
15
5
46
159
105
50
24
32
52
26
10
25
30
36
22
5
38
20
42
97
80
36
57
33
63
8
10
8
20
12
10
6
18
31
60
8
20
22
72
48
3
25
8
20
7
29
45
35
30
2
10
Pneumologie
16
Psychiatrie
72
56
78
14
Psychiatrische/Psychosomatische Tagesklinik
48
29
42
15
180
126
Strahlenheilkunde/Nuklearmedizin
42
13
Stroke Unit
12
50
18
6
90
188
140
80
76
20
86
18
35
23
22
25
15
12
25
10
46
17
16
35
8
8
14
8
60
113
76
80
1
Thoraxchirurgie
32
Unfallchirurgie
51
151
35
23
Urologie
30
68
33
42
33
2
1
546
160 1.769
597
612 1.013 1.086
20
19
4
6
6
33
70
33
35
15
407
633
22
Zahn- und Kieferheilkunde, Mund- und Kieferchirurgie
Summe
46
12
120
Plastische Chirurgie
Frührehabilitation
30
5
Palliativmedizin/Schmerztherapie Tagesklinik
5
50
10
46
Pädiatrie Tagesklinik
Rheumatologie
20
25
20
14
20
Pädiatrie
3
5
24
46
41
Orthopädie
Psychosomatik/Psychotherapie
31
18
55
98
136
16
5
45
50
12
20
13
Palliativmedizin/Schmerztherapie
34
20
74
155
19
94
6
8
26
8
7
Neurochirurgie
Neurologie
15
71
Onkologische Tagesklinik
549
Eberswalde-MGK
Dillenburg
60
38
4
7
38
35
9
2
44
121
Nuklearmedizin
10
82
129
3
19
73
34
33
Kinderchirurgie
10
3
50
Innere Medizin Tagesklinik
19
18
77
46
14
17
55
75
36
4
66
20
Augenheilkunde
Behandlung von Querschnittgelähmten
4
67
Angiologie
2
36
Cottbus
22
Brandenburg
42
Bochum
36
Bayreuth
2
14
128
Bamberg
61
Bad Nauheim
Allgemeine Chirurgie
Bad Hersfeld
Altötting
43
Augsburg
Fachabteilungsbezeichnung
Angermünde
Anzahl
Fachabteilungen und Betten
im CLINOTEL-Krankenhausverbund
10
22
40
12
18
298
520 1.244
47
50
25
8
110
11
259
346
525
266
613
473
472
CLINOTEL-Magazin
| Oktober 2015
63
25
Summe Betten
8
Würzburg
150
Winterberg
Oberhausen
42
Wetzlar
Mülheim
54
Werne
Moers
80
Weilheim
Mettmann
52
Vilsbiburg
Meppen
46
Strausberg
Mannheim
46
Speyer
Lünen
92
Schotten
Lörrach
27
Schongau
Landshut
59
Schlüchtern
Korbach
241
Rüsselsheim
Koblenz
87
Prenzlau
Ingolstadt
70
Peißenberg
Gütersloh
Die 46 Mitgliedshäuser von CLINOTEL verfügen insgesamt über 3,2 Milliarden Euro Budget,
versorgen 825.000 stationäre Patienten, beschäftigen 43.500 Mitarbeiter, halten rund 23.000 Betten vor,
betreiben weitere Tochtergesellschaften beziehungsweise halten Beteiligungen.
35
63
44
15
57
44
84
15
30
20
66
50
50
2.587
30
10
4
176
1
103
28
126
10
30
82
2
55
61
67
40
80
107
18
48
97
30
34
30
40
16
10
30
16
13
16
40
40
30
43
53
7
42
15
18
12
69
41
16
18
75
25
8
40
48
18
10
2
14
7
16
6
32
42
56
8
40
15
6
12
28
1.670
61
30
10
8
2
2
11
20
62
839
23
563
75
816
10
136
15
431
26
195
7
7
92
27
252
443
24
57
87
263
158
31
12
88
120
113
135
203
35
56
60
75
63
12
149
145
65
62
265
30
40
76
22
100
7
4.235
50
66
12
20
6
83
37
18
524
45
1.077
171
100
116
18
350
28
34
3
50
37
11
36
52
37
4
45
60
14
404
30
41
34
44
809
20
51
17
93
73
24
25
40
75
26
26
40
42
651
18
691
47
9
2
8
10
14
30
2
20
12
5
5
7
6
6
30
5
15
16
6
3
50
5
4
10
145
7
19
223
35
275
30
80
75
114
80
1.740
24
20
20
30
8
30
433
40
120
18
65
25
21
8
197
10
31
12
11
4
14
4
4
6
37
55
20
32
40
590
407
122
205
11
90
4
6
45
55
36
42
7
22
30
67
175
40
63
55
8
11
474 1.132 1.410
39
8
50
47
40
35
32
59
16
33
76
69
1.890
42
25
752
342
23.149
62
1
228
330
585
420
237
475
367
820
35
130
547
289
180
140
444
344
185
160
216
723
100
Die CLINOTEL-Standorte

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