TE - Thermische Emission
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TE - Thermische Emission, Praktikum Wintersemester 2005/06 6. März 2006 TE - Thermische Emission Praktikum Wintersemester 2005/06 Philipp Buchegger, Johannes Märkle Assistent Waldemar Kaiser Tübingen, den 6. März 2006 Theoretische Grundlagen Ob Elektronen ein Metall verlassen oder nicht hängt von ihrer Energie ab, da zwischen Metall und Vakuum eine Potentialdifferenz besteht. Führt man den Elektronen nun Energie, die dieser Differenz entspricht, in Form von Wärme zu, so werden die Elektronen aufgrund ihrer erhöhten kinetischen Energie in der Lage sein diese Potentialdifferenz zu überwinden. Führt man den Elektronen mehr Energie zu, als erforderlich ist für das Verlassen des Metalls, so werden sie in der Lage sein ein zusätslich angelegtes Gegenfeld zu durchlaufen und zu einer Anode gelangen, an der sie dort als Strom gemessen werden können. Der Anodenstrom aufgetragen über die angelegte Gegenspannung ergibt dann eine Kurve die sich offensichtlich in 3 Bereiche aufteilen lässt. • Anlaufbereich Hier ist die Gegenspannung Ug negativ. Die Elektronen laufen also wie oben diskutiert gegen eine Gegenspannung an, wobei nur die Elektronen mit ausreichender kinetischer Energie die Anode erreichen. Für den Anodenstrom ergibt sich dann: eUg IA (Ug , T ) = IS (T ) · e kb T (1) Dabei stellt IS (T ) der Temperaturabhängige Sättigungsstrom, e die Elementarladung, T die Temperatur und kB die Boltzmannkonstante dar. • Raumladungsbereich Die Spannung Ug ist nun positiv. Die Elektronen werden also von der Anode angezogen. Die Stromstärke steigt in diesem Bereich nahezu linear. Da die Elektronen meist nicht schnell genug die Strecke zwischen Kathode und Anode überwinden, bildet sich vor der Kathode eine Elektronenwolke, die diesem Bereich seinen Namen gibt. • Sättigungsbereich Erhöht man die Spannung Ug nun weiter, so wird der Anodenstrom gegen eine Temperaturabhängige Schranke laufen. Der dann fließende Strom wird als Sättigungsstrom bezeichnet. Er berechnet sich wie folgt: Wk IS (T ) = A0 F T 2 · e kB T (2) A0 ist dabei eine Konstante und F die Oberfläche der Kathode. Philipp Buchegger, Johannes Märkle 1 TE - Thermische Emission, Praktikum Wintersemester 2005/06 6. März 2006 Auswertung Kathodentemperaturen Heizstrom IH = 450mA 0.001 Messwerte Ausgleichsgerade 0.0001 Strom IA [A] 1e-005 1e-006 1e-007 1e-008 1e-009 1e-010 0 0.2 0.4 0.6 0.8 Gegenspannung UG [V] 1 1.2 1.4 Heizstrom IH = 500mA 0.01 Messwerte Ausgleichsgerade 0.001 0.0001 Strom IA [A] 1e-005 1e-006 1e-007 1e-008 1e-009 1e-010 0 0.2 Philipp Buchegger, Johannes Märkle 0.4 0.6 0.8 1 Gegenspannung UG [V] 1.2 1.4 1.6 2 TE - Thermische Emission, Praktikum Wintersemester 2005/06 6. März 2006 Heizstrom IH = 550mA 0.1 Messwerte Ausgleichsgerade 0.01 0.001 Strom IA [A] 0.0001 1e-005 1e-006 1e-007 1e-008 1e-009 1e-010 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 Gegenspannung UG [V] 1.2 1.4 1.6 1.8 Um die Kathodentemperaturen zu ermitteln, wurde der Strom über die Spannung logarithmisch aufgetragen. Da m = − kbeT ist die Kathodentemperatur und ihr Fehler: T =− e kB m σT = Heizstrom IH 450mA 500mA 550mA m −11.5712 ± 0.3164 −11.2649 ± 0.3734 −10.70 ± 0.1735 e σm kB m2 b −6.47634 ± 0.09275 −4.73562 ± 0.1796 −2.89256 ± 0.1243 Daraus ergibt sich dann: TI=450mA = (1002.88 ± 27.42)K TI=500mA = (1030.15 ± 34.15)K TI=550mA = (1084.53 ± 17.59)K Der Schottky-Effekt Der Schottky-Effekt bewirkt, dass bei hohen elektrischen Feldstärken die Austrittsarbeit sinkt. Ist ein Elektron bereits außerhalb des Metalls, so wirkt auch dort noch eine rücktreibende Kraft FR . Das Elektron induziert auf der Metalloberfläche positive Ladungen, dadurch entsteht die „Bildkraft“ (Stichwort: Spiegelladung) . Das elektrische Feld verhält sich so, also ob sich eine positive Ladung q im Metall befindet: FR = q2 1 q2 = 2 4π0 (2r) 16π0 r2 Durch Integrieren ergibt sich für das Potential der rücktreibenden Kraft WR (r) = Φ − Philipp Buchegger, Johannes Märkle q2 16π0 r 3 TE - Thermische Emission, Praktikum Wintersemester 2005/06 6. März 2006 Des weiteren liefert das angelegte elektrische Feld der Feldstärke E das Potential WE (r) WE (r) = −qr dadurch ergibt sich also für das Gesamtpotential: Wges (r) = Φ − Aus der Bedingung q2 16π0 r − qr s dWges (r) = 0 folgt, dass für den Abstand r0 = dr s Φef f = Wg es( q die effektive Austrittsarbeit 16π0 E q ) = Φ0 − 16π0 E s Eq 3 4π0 ihr Maximum erreicht und damit abhängig von der angelegten Feldstärke deutlich kleiner wird. Anodenaustrittsarbeit Für die Anodenaustrittsarbeit gilt: WA = kB T ln(A0 F T 2 ) − b σ WA = q 2 2 (kB ln(A0 F T 2 ) − kB b + 2kB σT ) + (kB T σb ) Hier ist b = IA (0, T ) wieder wie oben der y-Achsenabschnitt der Gerade. Für die Arbeit bekommen wir also: WI=450mA = (1.575 ± 0.0485)eV WI=500mA = (1.468 ± 0.0568)eV WI=550mA = (1.383 ± 0.0280)eV 1.65 Messwerte Austrittsarbeit WA [eV] 1.6 1.55 1.5 1.45 1.4 1.35 1000 1010 1020 1030 1040 1050 1060 Kathodentemperatur TK [K] 1070 1080 1090 Emissionswirkungsgrad η Für den Emissionswirkungsgrad η gilt: η= Philipp Buchegger, Johannes Märkle Emissionsstrom IS = Heizleistung PH 4 TE - Thermische Emission, Praktikum Wintersemester 2005/06 6. März 2006 Der Emissionsstrom entspricht hier dem Sättigungsstrom (TE.3) IS (T ) = A0 F T 2 · e −WK kB T Die Heizleistung kann mit der nach dem Stefan-Boltzmann Gesetz abgestrahlten Leistung mal Fläche gleichgesetzt werden. Es handelt es sich nicht um einen schwarzen Körper sondern um einen grauen Lambert-Strahler PH = (T ) · σ · F · T 4 Wäre der Emissionsgrad temperaturabhängig, so wäre wegen der zusätzlichen Temperaturabhängigkeit die gesamte Strahlungsleistung nicht mehr proportional zu T 4 , deswegen gehen wir hier von einem festen Emissionsgrad 1 = 0.29, 2 = 0.19 aus. σ = 5.6705 · 10−12 cmW 2 K 4 ist die Konstante des Stefan-Boltzmann Gesetzes. Also gilt für den Emissionswirkunsgrad η: − WK IS A0 − kWKT A0 F T 2 e kB T η= = e B = 4 PH σF T σT 2 WK und A0 = AR sind bekannt, wir müssen also nur noch die Temperatur T berechnen. Formt man die RichardsonGleichung um, so kann man über die Stromdichte die Temperatur berechnen: IS (T ) = AR F T 2 · e jS (T ) = AR T 2 · e −WK kB T −WK kB T Daraus erhält man: 0 = ln AR + 2 ln T − WK − ln js = f (T ) kB T und somit : TWolfram = 2565.85K TOxid = 1183.476K Philipp Buchegger, Johannes Märkle A W A = 0.23657 W ηWolfram = 0.0070 ηOxid 5