`China - Markt für Architekturleistungen` 2010

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`China - Markt für Architekturleistungen` 2010
Abbildung: Architect: RHEINSCHIENE architects
Wirtschaft
VR China
Markt für Architekturdienstleistungen
Über uns
Germany Trade & Invest ist
die Gesellschaft zur Außenwirtschaftsförderung der
Bundesrepublik Deutschland.
Germany Trade and Invest
Gesellschaft für Außenwirtschaft
und Standortmarketing mbH
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Die Gesellschaft berät
ausländische Unternehmen,
die ihre Geschäftstätigkeit
auf den deutschen Markt
ausdehnen wollen. Sie
unterstützt deutsche Unternehmen, die ausländische
Märkte erschließen wollen,
mit Außenwirtschaftsinformationen.
www.gtai.de
Inhalt
Vorwort
1
............................................................................................................................... 5
Entwicklung der Bauwirtschaft und der Architekturdienstleistungen... . 6
1.1
Immobilienmarkt
1.2
Bauwirtschaft ............................................................................................................... 11
1.3
Architekturleistungen .................................................................................................. 13
2
........................................................................................................... 6
Chancen für deutsche Architekten .................................................................... 17
2.1
Dem deutschen Image gerecht werden: Qualitätsmaßstäbe setzen .......................... 18
2.2
Konzentration auf Kernkompetenz .............................................................................. 18
2.3
Konsequente Innenarchitektur gefragt ....................................................................... 19
2.4
Vertretung des Bauherren ........................................................................................... 19
2.5
Neue Bautrends eröffnen Chancen für ausländische Architekten ............................. 20
2.6
Künftig stärker im Focus: Sanierung und Denkmalpflege .......................................... 22
3
Rechtliche Voraussetzungen für den Marktzugang .................................... 24
3.1
Architektur-Design-Institute/Büros ............................................................................ 24
3.2
Projektmanagement .................................................................................................... 25
3.3
Bisherige Praxis - Beratungsunternehmen für Architektur ....................................... 27
3.4
Haftungsfragen ............................................................................................................ 28
4
Ausschreibungspraxis ........................................................................................... 29
4.1
Öffentliche Ausschreibungspraxis ............................................................................... 29
4.2
GPA-Beitritt im Rahmen der WTO ............................................................................... 30
4.3
Erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme ........................................................................... 31
5
Tipps für die Markterschließung
...................................................................... 32
5.1
Marktzugang ................................................................................................................ 32
5.2
Markterschließung ....................................................................................................... 33
5.3
Aufbau eines guten Teams ........................................................................................... 34
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3
Inhalt
6
4
Charakteristik des Planungsablaufs ................................................................ 35
6.1
Chinesische versus deutsche Planungsphasen .......................................................... 35
6.2
Unterschiedliche Konstellationen ............................................................................... 36
6.3
Beteiligung in den Planungsphasen ............................................................................ 36
6.4
Kommunikation zwischen den Partnern A und O ........................................................ 38
7
Messen, Internetplattformen, Fachzeitschriften ........................................ 39
8
Kontaktanschriften ................................................................................................. 42
8.1
Regierungsinstitutionen ............................................................................................... 42
8.2
Verbände ....................................................................................................................... 42
8.3
Architectural Design Firms .......................................................................................... 43
8.4
Weitere bekannte Architekturdesigninstitute .............................................................. 44
8.5
Universitäten ................................................................................................................ 45
8.6
Baurechtsfachanwalt ................................................................................................... 45
8.7
Deutsche und europäische Kontaktstellen .................................................................. 46
8.8
Fachmagazine .............................................................................................................. 46
Markt für Architekturdienstleistungen
Vorwort
Vorwort
Vorwort
Die vorliegende Broschüre ist ein Beitrag von Germany Trade & Invest zum Netzwerk Architekturexport NAX der Bundesarchitektenkammer, mit dem der grenzüberschreitende Austausch von Architektur- und Stadtplanungsleistungen gefördert werden soll und das ständig weiter ausgebaut
wird.
Die Ziele und Arbeitsweisen des NAX sind:
- Die NAX Online-Datenbanken vermitteln direkte Kontakte zwischen Architekten, Stadtplanern,
Ingenieuren und Investoren aus dem In- und Ausland.
- Die NAX Informationsdienste versorgen Architekten, Stadtplaner und Investoren mit den aktuellen Ausschreibungen und relevanten Informationen zum Planen und Bauen im Ausland.
- Mit dem NAX Lobbying und Marketing werden ausländische Investoren von der hohen Planungsqualität in Deutschland überzeugt. Außerdem wird dadurch für den grenzüberschreitenden Architekturaustausch geworben.
Weitere Informationen zum NAX erhalten Sie unter www.architekturexport.de.
Für Architekten gibt es in der VR China derzeit und auch in nächster Zukunft viel zu tun. Nachholbedarf in allen Sparten sorgt dafür, dass Architekturdienstleistungen gefragt bleiben.
In dieser Broschüre von Germany Trade & Invest mit Unterstützung der Bundesarchitektenkammer sind die wichtigsten Informationen zum chinesischen Markt für Architekturleistungen zusammengestellt. Chancen und Möglichkeiten für deutsche Planungs- und Architekturbüros
werden ebenso aufgezeigt wie die Risiken und Probleme. Neben der Darstellung der rechtlichen
Rahmenbedingungen beinhaltet die Publikation Praxistipps aus dem Erfahrungsschatz deutscher
Architekten, die bereits vor Ort tätig sind.
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5
Entwicklung der Bauwirtschaft und der Architekturdienstleistungen
Entwicklung der Bauwirtschaft und der Architekturdienstleistungen
1
Entwicklung der Bauwirtschaft und der Architekturdienstleistungen
1.1 Immobilienmarkt
In keinem Land der Welt dürfte in den nächsten Jahren soviel gebaut werden wie in der VR China.
Der Wohnungsmarkt, aber auch der Bau von Hotels, Shopping Malls und Industriebauten boomt.
Rund 10 Billionen Renminbi Yuan (RMB; rund 976 Mrd. Euro; 1 Euro = 10,24 RMB - Jahresdurchschnitt 2008) wurden von 2004 bis 2008 jährlich allein in den Städten investiert (Fixed Asset Investment); durchschnittlich entfielen davon etwa 22% auf Immobilien. Noch deutlicher wird die Bedeutung des Immobiliensektors für die Wirtschaft, werden Investitionen in Infrastruktur und öffentliche Versorgungseinrichtungen mitberücksichtigt. Nach Darstellung von Jones Lang Lasalle
entfielen 2007 auf den Gesamtbereich über 40% aller Investitionen im Land.
Die Konjunkturkrise 2008/2009 hat die hausgemachte Schwäche des Immobiliensektors, die durch
Kredit- und Investitionsbeschränkungen seit 2006 ausgelöst wurde, verstärkt. Kurzfristig hat dies
zu Einbrüchen bei Wohnungsbauinvestitionen, Wohnungspreisen und Umsätzen von Neubauwohnungen geführt. Während einige Experten die Korrektur für unzureichend halten und weiterhin vom Platzen zumindest regional vorhandener Immobilienblasen ausgehen, sehen andere eine
weiterhin positiven Marktentwicklung mit Investitionszuwächsen im Immobiliensektor von 25 bis
30% voraus. Im 1. Halbjahr 2009 investierten die Entwicklungsgesellschaften (Real Estate Developer) lediglich 9,9% mehr in Immobilien als im Vorjahreszeitraum. 2008 hatte die Steigerung trotz
schwieriger Rahmenbedingungen noch bei knapp 21% gelegen. Im 2. Halbjahr 2009 hat sich der
Markt jedoch bereits wieder etwas belebt.
Entwicklung von Chinas Entwicklungsgesellschaften 2008 und 2009 (Veränderung im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum in %)
2008 Veränderung 1. Hbj. 2009 Veränderung
Realisierte Immobilieninvesti3.058,0
20,9
1.450,5
9,9
tionen (in Mrd. RMB)
Landkäufe (in Mrd. RMB)
579,5
10,9
234,3
-15,8
Landerschließung (in Mrd.
163,5
8,9
67,0
-3,0
RMB)
Landkäufe (in Mio. qm)
367,9
-8,6
136,4
-26,5
Landerschließung(in Mio. qm)
260,3
-5,6
110,1
-15,2
Quelle: China Economic Information Network (CEInet)
6
Markt für Architekturdienstleistungen
Für eine mittelfristig stabile Entwicklung des Immobilienmarkts und der Bauwirtschaft spricht der
große Nachholbedarf an angemessenem Wohnraum. Die Nachfrage wird in den kommenden Jahren im Zuge der weiteren Urbanisierung der chinesischen Gesellschaft wachsen. Nach Angaben
des Bauministeriums entstanden in Chinas Städten von 2003 bis 2006 im jährlichen Durchschnitt
mehr als 600 Mio. qm. Damit erhöhte sich die pro Kopf zur Verfügung stehende Wohnfläche bis
Ende 2007 auf rund 27 qm und dürfte Ende 2012 etwa 31 qm erreichen. Zum Vergleich: In Deutschland erreicht sie 42 qm pro Kopf. Analysen gehen davon aus, dass zwischen 2008 und 2012 in den
Städten etwa 4,35 Mrd. qm zusätzliche Wohnfläche benötigt werden. Das erwartete Wachstum der
städtischen Bevölkerung von etwa 1,45% pro Jahr trägt dazu bei.
Die bislang mangelnde Bereitstellung von Wohnraum im unteren Preissegment versucht die Regierung inzwischen administrativ zu verbessern. Während der Bau von Villen und Luxuswohnungen teilweise eingeschränkt ist, müssen seit einem Rundschreiben des Ministry of Land Resources
(MLR) vom 30.9.07 rund 70% des für Wohngebiete zur Verfügung gestellten Landes für bezahlbare,
kleinere Wohnungen (bis zu 90 qm) genutzt werden. Zahlreiche Provinzen und regierungsunmittelbare Städte haben daraufhin „Residence Buildings Construction Plans“ (Zhufang Jianshe
Guihua) vorgelegt. Wie sich das Segment künftig entwickeln wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Situation des städtischen Wohnungsbaus Ende 2005 *)
China
Ostchina Zentralchina
Gesamte vorhandene Gebäude16.451
8.380
4.522
fläche (in Mio. qm)
Wohngebäudefläche (in Mio. qm)
10.769
5.367
3.033
Wohnfläche pro Haushalt (in qm)
83,20
85,32
77,96
Wohnfläche pro Kopf (in qm)
26,11
28,00
23,90
Westchina
3.548
2.369
85,75
25,24
*) Ostchina umfasst die Städte Beijing, Tianjin, Shanghai und die Provinzen Hebei, Liaoning, Jiangsu, Zhejiang, Fujian, Shandong, Guangdong and
Hainan; Zentralchina umfasst die Provinzen Shanxi, Jilin, Heilongjiang, Anhui, Jiangxi, Henan, Hubei, Hunan; Westchina umfasst die Stadt Chongqing sowie die Provinzen Innere Mongolei, Guangxi, Sichuan, Guizhou, Yunnan, Tibet, Shaanxi, Gansu, Qinghai, Ningxia und Xinjiang.
Quelle: Statistical Communique of Urban Houses, Bauministerium Mai 2006 (Seither wurde kein Statistical Communique mehr veröffentlicht.)
Benötigt werden aber nicht nur mehr Wohn-, Hotel- und Industrieflächen, sondern auch qualitativ
höherwertige Flächen. Die Ansprüche der Nutzer nehmen zu und nähern sich zumindest in den
Zentren der Ostküste allmählich dem Niveau westlicher Industrieländer an. So haben reiche inländische Investoren das Segment der Luxuswohnungen in Zentren wie Shanghai oder Beijing für sich
entdeckt.
Gleichzeitig steigen die staatlichen Gebäudeauflagen. Dazu zählen Umweltschutzauflagen, Feuerschutzbestimmungen, aber auch Energieeffizienzvorgaben. Gemäß dem elften Fünfjahresprogramm (2006 bis 2010) soll die Energieintensität der Volkswirtschaft bis 2010 um 20% gesenkt werden. Dazu sind entsprechende Maßnahmen im Baubereich nötig. Wärmedämmung hat zwar bislang einen geringen Stellenwert, rückt jedoch stärker in den Fokus. Die Regierung versucht, durch
bessere Implementierung von Standards, deren schrittweise Verschärfung sowie durch neue Regelungen (unter anderem Energiequoten für staatliche Institutionen) die Energieeffizienz sowohl
von bestehendenden Gebäude als auch von Neubauten zu steigern.
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7
Entwicklung der Bauwirtschaft und der Architekturdienstleistungen
„Green Building“ steckt zwar noch in den Kinderschuhen, dürfte sich in den nächsten Jahren jedoch zu einem gerade für ausländische Architekten und Dienstleister interessanten Bereich entwickeln. Die Regierung unterstützt diesen Bereich inzwischen mit Steuervergünstigungen und Fördermitteln (siehe Kapitel: Chancen für deutsche Architekten).
Ausländische Investoren hatten etwa seit dem Jahr 2000 den chinesischen Immobilienmarkt für
sich entdeckt. Sie hielten 2004 laut einer Studie der chinesischen Zentralbank einen zweistelligen
Marktanteil. Aufgrund zunehmender Restriktionen für ausländische Immobilienengagements ist
ihr Marktanteil inzwischen aber deutlich geschrumpft. Auch im 1. Halbjahr 2009 gingen knapp 40%
weniger ausländische Investitionen in den Immobiliensektor als noch im 1. Halbjahr 2008. Ein Großteil der Auslandsinvestitionen in Chinas Immobilienmarkt stammt aus Hongkong und Taiwan.
Seit Mitte 2007 hat die chinesische Regierung die Marktzugangsbedingungen für ausländische Investoren schrittweise erschwert. Zunächst wurden die Registrierungsanforderungen erhöht (bis
dato ist ein Filing beim Ministry of Commerce notwendig) sowie die Kreditmöglichkeiten deutlich
eingeschränkt. Seit Juli 2007 ist für nach dem 1.6.07 gegründete Unternehmen mit ausländischem
Kapitalanteil (Foreign-invested Enterprise, FIE) im Immobiliensektor die Aufnahme ausländischer
Kredite unmöglich. Ebenfalls dürfen Ausländer in einigen Städten, wie zum Beispiel Beijing, nur
eingeschränkt Wohnungseigentum erwerben. Aufgrund der Wirtschaftskrise sind diese Beschränkungen 2009 jedoch teilweise temporär ausgesetzt.
Anteil ausländischer Investitionen am Finanzierungsbedarf der Entwicklungsgesellschaften (Veränderung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in %)
Projektbeschreibung
2008 Veränderung 1. Hbj. 2009 Veränderung
Gesamtfinanzierungsbedarf
4.664,7
7,1
3.149,5
18,6
(in Mrd. RMB)
inländisches Kreditvolumen
725,7
3,4
538,1
32,6
für den Immobiliensektor
(in Mrd. RMB)
ausländische Investitionen
72,6
13,3
24,3
-29,7
in den Immobiliensektor
(in Mrd. RMB)
ausländische Direktinvesti64,4
32,7
19,6
-31,7
tionen in den Immobiliensektor(in Mrd. RMB)
Quelle: CEInet
Generell entwickelten sich nach Ansicht von Experten die durch inländische Nachfrage getriebenen Segmente besser als die stärker von ausländischer Nachfrage abhängigen. So legte der Umsatz
preisgünstiger Wohnungen im 1. Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23% zu,
während das Transaktionsvolumen im Bereich High-end-Wohnungen oder Top-Einzelhandelsund Bürolagen eher rückläufig war.
8
Markt für Architekturdienstleistungen
Generell sieht die Marktforschungsabteilung von Jones Lang Lasalle für die nächsten drei Jahre in
China weiterhin einen großen Bedarf bei Büro- und Einzelhandelsflächen. Vor allem Handelsflächen könnten sich in einigen Städten bis 2011 verdreifachen. Dynamisch zeigen sich vor allem Second-Tier-Städte wie Hangzhou oder Suzhou. Bislang ist die Einzelhandelsfläche pro Kopf gering.
2007 lag sie im landesweiten Durchschnitt bei 0,256 qm. Zum Vergleich: In Shanghai erreichte sie
2008 etwa 2,3 qm, in Beijing über 1 qm und in Xiamen fast 1,3 qm. Experten sehen daher gerade in
den kleineren Städten weiteres Potenzial.
Entwicklung des Umsatzes von Wohn-, Büro- und Handelsflächen (Veränderung im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum in %) *)
Flächenart
2008
Veränderung 1. Halbjahr 2009
Veränderung
Bauprojekte
in Mrd. RMB
2.407,1
-19,5
1.580,0
53,0
in Mio. qm
620,1
-19,7
341,1
31,7
Wohnfläche
in Mrd. RMB
2.042,4
-20,1
1.404,7
57,1
in Mio. qm
559,0
-20,3
315,0
33,4
Bürofläche
in Mrd. RMB
95,5
-24,8
43,0
19,9
in Mio. qm
11,1
-24,2
4,8
7,6
Handelsfläche
in Mrd. RMB
228,6
-14,7
113,2
30,2
in Mio. qm
38,5
-17,1
16,5
16,4
*) Die Zahlen basieren auf offiziellen Angaben der Entwicklungsgesellschaften (Real Estate Developer), deren Projekte auf dem freien Markt angeboten werden (Shang Pin Fang), gegenüber dem NBS.
Quelle: CEInet
Im Sommer 2009 ließen einige Indikatoren wie der erneute Preisanstieg für Neubauwohnungen
landesweit auf eine Erholung des Immobilienmarktes schließen. Zwar fielen die Landkäufe der
Entwicklungsgesellschaften im 1. Halbjahr um knapp 16% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum,
doch die Landerschließungsausgaben vor allem für günstigen Wohnungsbau, Büro- sowie Handelsflächen nahmen deutlich zweistellig zu. Allerdings wurden in fast allen Segmenten im 1. Halbjahr 2009 weniger Neubauprojekte gestartet als im 1. Halbjahr 2008.
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Entwicklung der Bauwirtschaft und der Architekturdienstleistungen
Kennzahlen zur Entwicklung von Chinas Immobilienmarkt 2008 und
(Veränderung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in %)
Projektbeschreibung
Veränd.
2008 Veränd. zu
2007
Von Bau- und Entwicklungsge22,9
163,5
8,9
sellschaften erschlossenes Land
(in Mrd. RMB)
Wohngebäude
32,1
2.208,1
22,6
günstiger Wohnungsbau
19,7
98,3
19,7
(Jingji Shiyong Fang)
Büroflächen
11,7
111,2
7,4
Handelsflächen
17,9
320,0
14,9
Fertig gestellte Bauprojekte
4,3
585,0
-3,5
(in Mio. qm)
Wohngebäude
5,0
477,5
-4,2
Büroflächen
8,4
16,5
6,7
Handelsflächen (in Mio. qm)
-5,8
54,9
-10,0
Laufende Bauprojekte (in Mio.
21,1
2.741,5
16,0
qm)
Wohngebäude
22,9
2.166,7
16,0
Bürofläche
12,1
91,9
10,4
Handelsfläche
9,4
289,0
11,4
Im gleichen Jahr begonnene
19,4
975,7
2,3
Bauprojekte (in Mio. qm)
Wohngebäude
21,3
798,9
1,4
Bürofläche
0,1
22,8
6,7
Handelsfläche
6,0
93,2
2,5
im 1. Halbjahr 2009
1. Hbj.
2009
67,0
Veränd.
1.018,9
44,1
7,3
15,2
53,0
169,0
206,9
20,4
27,5
22,3
170,4
4,8
18,3
2.397,0
22,9
5,6
15,4
12,7
1.874,1
78,2
259,2
479,2
11,4
7,0
16,0
-10,4
384,9
10,7
52,3
-13,1
-4,9
7,3
-3,0
Quelle: CEInet
Zwar hat die Regierung im Krisenjahr 2009 kein spezielles Unterstützungsprogramm für den Immobiliensektor aufgelegt, jedoch zählt er zu den Segmenten, die am stärksten von der massiven Liquiditätserhöhung im 1. Halbjahr 2009 profitierten. Das Tempo der Kreditvergabe geht jedoch seit
Juli 2009 deutlich zurück; Auswirkungen auf den Immobilienmarkt werden nicht ausbleiben.
Bislang tragen mangelnde alternative Geldanlagen für inländische Investoren zu hohen Preisen
im Luxusimmobiliensegment bei. Dies erhöht die Gefahr einer Blase und zunehmend volatiler
Preise. Der Immobilienmarkt birgt somit für die nächsten Jahre einige Risiken. Ein vollständiger
Zusammenbruch ist jedoch aufgrund der steigenden Nachfrage nicht zu erwarten. Mittelfristig
dürfte er einer der interessantesten Märkte bleiben. Die erwartete stärkere Ausdifferenzierung
dürfte dem Dienstleistungsangebot ausländischer Architekten entgegenkommen.
10
Markt für Architekturdienstleistungen
1.2 Bauwirtschaft
Für die chinesische Bauwirtschaft ist der Hochbau eine wichtige Säule; in Krisenzeiten wie 2008/09
profitiert die Branche jedoch vor allem von staatlichen Infrastrukturinvestitionen sowie Investitionen staatlicher beziehungsweise staatlich kontrollierter Unternehmen, beispielsweise im Telekom- und Energiesektor. So hat das Konjunkturprogramm der Branche erhebliche Aufträge beschert. Ausgehend von seiner Signalwirkung, wurden zusätzlich zahlreiche Projekte auf Provinzebene angeschoben.
Struktur des Konjunkturprogramms (in Mrd. RMB)
Bereich
Ausbau der Schienen- und Straßennetze, Flughäfen und
Stromnetze
Wiederaufbau Sichuan
Günstiger Wohnungsbau in den Städten
Ausbau der Wasser-, Strom- und Gasversorgung sowie
günstiger Wohnungsbau in ländlichen Gebieten
Selbstständige Innovation und Strukturanpassung der
Industrie
Investitionen in Umweltschutz
Gesundheits- und Bildungswesen
Investitionssumme
1.500
1.000
400
370
370
210
150
Quelle: National Reform and Development Commission (NDRC)
Einige der Infrastrukturvorhaben sind Teil langfristiger Entwicklungspläne. Dies gilt zum Beispiel
für den Bahn- und Flughafenbau, aber auch für den Ausbau der Hafeninfrastruktur.
Große mittel- bis langfristige Infrastrukturprojekte in der VR China
Projekte
Geschätztes Investitionsvolumen
Entwicklung von Binhai Area (um Tianjin)
150 Mrd. $
Wiederaufbau nach Erdbeben in Sichuan
175 Mrd. $
Städtischer U- und Straßenbahnausbau in
k.A.
über 40 Städten
Flughafenneu- und ausbau
58 Mrd. $ bis 2010
Bahnbau (vor allem Hochgeschwindig242 Mrd. $ bis 2020
keitslinien)
Autobahnbau
253 Mrd. $ bis 2030
Ausbau Stromversorgung und -verteilung
rund 85 Mrd. $ allein 2009
Bau der Süd-Nord-Wasserumleitung
75 Mrd. $
Quellen: Jones Lang Lasalle Dezember 2008, NDRC, Germany Trade & Invest
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11
Entwicklung der Bauwirtschaft und der Architekturdienstleistungen
Insgesamt wurden 2008 Bauverträge mit einem Volumen von 10.114 Mrd. RMB von Generalunternehmen und professionellen Vertragsnehmern (ohne Subunternehmen) unterzeichnet und damit
21,3% mehr als im Vorjahr. Rund 43% des gesamten Vertragsvolumens entfielen dabei auf Staatsunternehmen oder staatlich kontrollierte Bauunternehmen. Diese dominieren auch die Liste der
zehn größten chinesischen Baufirmen 2008. Bei von der öffentlichen Hand finanzierten Infrastrukturprojekten spielen sie eine herausragende Rolle und werden dies auch künftig tun.
Entwicklung chinesischer Baufirmen 2006 bis 2008 (Veränderung im Vergleich
zum Vorjahr in %)
2006
2007
Veränd.
2008
Bestehendes Vertragsvolumen
6.719
8.341
24,1
10.114
(in Mrd. RMB)
laufende Verträge
2.443
2.992
22,5
3.772
neu unterzeichnete Verträge
4.277
5.350
25,1
6.342
Laufende Bauprojekte (Mio. qm)
4.101,5
4.820,1
17,5
5.276,0
im selben Jahr begonnene
2.303,5
2.684,0
16,5
2.623,3
Bauprojekte
Fertig gestellte Bauprojekte
1.796,7
2.040,0
13,5
2.027,0
(Mio. qm)
Wohngebäude
1.029,4
1.193,3
15,9
1.217,4
Veränd.
21,3
26,1
18,5
9,5
-2,3
-0,6
2,0
Quellen: China Statistical Abstract 2009, China Statistical Yearbook on Construction 2008
Privatunternehmen stellen zwar sowohl gemessen an der Firmen- und Beschäftigtenzahl als auch
am Produktionswert den größten Teil der Branche. Allerdings handelt es sich in den meisten Fällen
um kleinere Akteure mit geringerem Geschäftsvolumen als staatlich dominierte Unternehmen.
Gemäß der ENR-Liste „Top Global Contractors 2008“ befinden sich vier chinesische Firmen unter
den zehn größten Baufirmen weltweit.
Die zehn größten chinesischen Baufirmen 2008
Rang
Unternehmen
1
China Railway Group
2
China Railway Construction Corp.
3
China State Construction Engineering Corp.
4
China Communications Construction Group
5
Shanghai Construction (Group) General Co.
6
Sinohydro Corp.
7
Dongfang Electric Corp.
8
Guangsha Construction Group
9
Zhejiang Construction Investment Group
10
Beijing Construction Engineering Group
Quelle: Engineering News-Record (ENR)
12
Markt für Architekturdienstleistungen
Umsatz (in Mio. US$)
26.281,7
24.313,3
21.530,9
19.930,1
8.287,7
6.617,9
4.365,9
4.217,6
3.478,1
3.474,8
Chinas Bauindustrie hat das Krisenjahr 2009 bislang besser überstanden als ursprünglich erwartet.
Laut National Bureau of Statistics (NBS) stieg der Produktionswert des Baugewerbes im 1. Halbjahr
2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21,3% auf rund 2.750 Mrd. RMB. Zwar sind die privaten Investitionen zurückgegangen und einige Immobilienprojekte ins Stocken geraten beziehungsweise vertagt worden. Doch die massive Investitionstätigkeit des Staatssektors sowie der
staatlich kontrollierten Industriebranchen haben für ausreichend Nachfrage gesorgt. So stiegen
die gesamten Anlageinvestitionen im 1. Halbjahr 2009 nominal um knapp 34% (real: 16,6%).
Die Geschäftsmöglichkeiten ausländischer Baufirmen sind in China nach wie vor sehr begrenzt.
Nach Branchenschätzungen entfällt auf sie nicht mehr als 1% des gesamten Bauvolumens. Obwohl
China der Welthandelsorganisation (WTO) beigetreten ist und einige Marktbarrieren gefallen
sind, klagen die Unternehmen weiterhin über Marktzugangsbeschränkungen.
Den grundlegenden rechtlichen Rahmen gibt das Decree 113 „Regulation on Management of Foreign-Invested Construction Enterprises“ (Waishang Touzi Jianzhuye Qiye Guanli Guiding, in Kraft
seit 1.12.02) vor. So müssen ausländische Baufirmen eine Tochterfirma oder ein Gemeinschaftsunternehmen in China gründen, um im Land Bauaufträge durchführen zu können. Bei rein chinesisch finanzierten Projekten - sowohl im privaten als auch öffentlichen Sektor - haben ausländische
Unternehmen nur dann Chancen, wenn spezielles Know-how benötigt wird und sie über einen lokalen Partner verfügen. Auftraggeber ausländischer Baufirmen sind daher häufig Betriebe, die
sich mehrheitlich in ausländischem Besitz befinden. Oder es handelt sich um international finanzierte Projekte.
Außerdem können nur Aufträge durchgeführt werden, deren Volumen das Fünffache des registrierten Kapitals oder das Zweifache des Nettoanlagevermögens nicht überschreitet. Aufgrund der
nach Qualifikationsklassen gestaffelten Mindestanforderungen an das registrierte Kapital beziehungsweise die Mitarbeiterzahl verfügen internationale Baugesellschaften in China kaum über
eine Lizenz der Klasse A oder B. Viele größere Unternehmen haben sich nach Branchenangaben bereits zurückgezogen oder beschränken sich auf Baumanagement-Consulting. Eigene Lizenzen in
China unterhalten lediglich die deutschen Baufirmen Züblin und Alpine Meyer Construction
(Deutschland/Österreich).
1.3 Architekturleistungen
In China existieren derzeit drei unterschiedliche Kategorien von Architekturdienstleistern: meist
staatliche oder staatlich kontrollierte lokale Design Institute (LDI), inländische private Architekturbüros und vor allem seit etwa 2000 ausländische Architekturbüros. Marktkenner gehen davon aus,
dass diese Dreiteilung auch noch in den nächsten fünf bis zehn Jahren zutreffen dürfte. Die unterschiedlichen Anbieter interagieren miteinander, haben jedoch häufig unterschiedliche Kundengruppen im Visier.
Nach Einschätzung eines langjährigen Branchenkenners dürften für etwa 30% des gesamten Bauvolumens inländische private Architekturbüros verantwortlich sein, für etwa 60% staatliche und
staatlich kontrollierte Design Institute und für lediglich 10% ausländische Architekten. Dabei
wächst zwischen chinesischen und ausländischen Architekten der Wettbewerb um zahlungskräftige Bauherren. Denn die chinesischen Architekturbüros und LDI werden erfahrener und selbstbewusster.
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Entwicklung der Bauwirtschaft und der Architekturdienstleistungen
Staatlich dominierte lokale Designinstitute (LDI)
Allein acht staatliche oder staatlich kontrollierte Architekturdesigninstitute befinden sich auf der
Liste der Top 60 chinesischen Designunternehmen (siehe Adressenanhang). Mit einem Umsatz von
rund 256 Mio. $ im Jahr 2007 war die Shanghai Xian Dai Architectural Design Group die größte. Die
meisten Institute auf der Liste befinden sich in Shanghai. Die LDI entstanden aus staatlichen Designinstituten auf nationaler Ebene sowie auf Ebene der Provinzen oder Städte. Einige von ihnen sind
immer noch vollständig in Staatsbesitz, andere zwar privatisiert, aber durch staatliche Beteiligung
kontrolliert. Nur wenige sind vollständig privatisiert.
Die LDI verfügen in der Regel über alle notwendigen Lizenzen für Architektur, Statik, Hauselektronik usw. unter einem Dach. Die Zahl der Beschäftigten kann sich auf mehrere Tausend belaufen;
selbst kleinere LDI haben haben in der Regel mindestens 1.000 Mitarbeiter. Traditionell sind sie in
Abteilungen organisiert, die jeweils nur Projekte in einzelnen Bereichen wie Wohnungsbau, Krankenhausbau oder Industriebau durchführen. Die Domäne der LDI ist der staatnahe Bereich - angefangen von nationalen und kommunalen Projekten sowie Infrastrukturmaßnahmen bis hin zu
großen Projekten in den staatlich dominierten Industriebereichen (Energie, Telekommunikation,
Bergbau usw.). An der Übernahme von kleinvolumigen Projekten sind traditionell strukturierte
LDI kaum interessiert.
In den letzten Jahren fanden jedoch auch innerhalb der LDI Veränderungen statt. So wurden in einigen LDI einzelne Zuständigkeitsbereiche überschreitende Studios gegründet. Dadurch können
zumindest einige Architekten innerhalb der LDI realtiv unabhängig arbeiten und auch kleinere
Projekte übernehmen. Dabei greifen sie auf alle relevanten Ingenieurdienstleistungen im Haus zurück. Derartige Studios arbeiten als Profitzentren innerhalb der LDI und stellen die Verbindung
zum Privatsektor dar. Der Wettbewerb zwischen den LDI-Studios, privaten inländischen und ausländischen Architekturbüros um attraktive Projekte des Privatsektors nimmt zu, auch wenn diese
häufig einen kleineren Umfang haben.
Private chinesische Architekturbüros
Private Architekturbüros sind in China eine junge Erscheinung. Entstanden sind sie erst mit der
schrittweisen Liberalisierung des Immobilien- und Dienstleistungsmarktes. Erst Mitte der 90er
Jahre war es möglich, ein privates Architekturbüro zu registrieren. Einige Pioniere von damals zählen heute zu den etabliertesten privaten Architekturbüros des Landes. Wie viele es inzwischen landesweit gibt, weiß keiner. Auf der Website „chinese-architects.com“ werden an die 50 chinesische
Architekturbüros aufgeführt.
Diese verfügen alle über eigene konzeptionelle Ideen. In ihren Projekten finden sich sowohl Elemente traditioneller asiatischer wie moderner westlicher Architektur. Die meisten von ihnen verfügen über Erfahrung im Ausland oder über Erfahrung mit ausländischen Auftraggebern. Branchenkennern zufolge zeichnet dies alle privaten Top-Architekturbüros in China aus. Viele ihrer
Gründer haben entweder im Ausland studiert, sind in den USA geborene und aufgewachsene Chinesen oder haben sowohl chinesische als auch ausländische Partner. Dies erleichtert ausländischen Architekten zwar häufig die Zusammenarbeit mit ihnen. Allerdings bleiben auch innovative
private chinesische Architekturbüros in der Regel auf die Zusammenarbeit mit LDI angewiesen.
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Markt für Architekturdienstleistungen
Die klassische Bauherrenklientel für private inländische und ausländische Architekturbüros
stammt aus dem Privatsektor. Aufträge erfolgen sowohl für Industrie- und Geschäftsbauten,
schließen Renovierungen und Gestaltungen von Hotels und Einzelhandeslgeschäften ein. Private
Bauherren sind häufig an innovativer Baugestaltung interessiert. Zwar muss das Projekt kostengünstig sein, Ausgaben für Architekten und Designer werden jedoch einkalkuliert.
Ausländische Architekten
Obwohl erste internationale Architekten bereits in den 90er Jahren aktiv waren, ist das Gros erst
nach 2000 ins Land gekommen. Angelockt wurden sie zum einen durch international ausgeschriebene, staatliche Prestigeobjekte, aber auch durch den gewaltigen Baubedarf im privaten Sektor.
China hat sich in den vergangenen Jahren mit internationalen Architekturikonen geschmückt.
Dazu zählen das eiförmige Nationaltheater direkt neben dem Tiananmen Platz von Paul Andreu,
das olympische Stadion, aufgrund seiner Baustruktur „Vogelnest“ genannt, der Schweizer Architekten Herzog und De Meuron und der internationale Flughafen von Norman Foster und jüngst
der CCTV-Tower von Rem Kohlhaas. Schätzungen gehen davon aus, dass rund drei Viertel der bekanntesten internationalen Architektenbüros im größten Baumarkt der Welt tätig sind.
Gekommen sind zuerst nur die großen. Inzwischen ist das Segment äußerst gemischt. Vor allem in
Shanghai hat sich inzwischen eine bunte, international durchsetze Szene aus Architekten und Innendesignern mit häufig sehr kleinen Büros etabliert. Nach Einschätzung von Vivi Ho von „chinese-architects.com“ dürften ausländische Architekten zu etwa 40 mit kleinen, zu 30 mit mittleren
und zu höchstens 30% mit großen Architekturbüros präsent sein.
Architektenausbildung
Um sich Architekt nennen zu können, benötigt man in China nicht zwangsläufig einen Universitätsabschluss. Die Architektenregistrierung nach verschiedenen Fachrichtungen kennt zwei Kategorien. Architekten der 1. Kategorie müssen mindestens einen Bachelor-Abschluss in Architektur
sowie einige Jahre Berufserfahrung für die Registrierung beim Ministry of Housing and Urban-rural
Development (MoHURD) vorweisen. Sie können alle Projekte ohne Einschränkung übernehmen.
Registrierte Architekten der 2. Kategorie verfügen hingegen über keinen universitären Abschluss
und können lediglich Projekte mit einem maximalen Umfang von 30 Mio. RMB oder einer maximalen Gebäudefläche von 10.000 qm übernehmen. Die Möglichkeit, als einzelner Architekt eine Lizenz zu erhalten, besteht erst seit 1995. Deutsche Kollegen attestieren ihren chinesischen Kollegen
häufig großes Detailwissen, erkennen jedoch zum Teil Schwächen im Bereich konzeptioneller Planung.
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Entwicklung der Bauwirtschaft und der Architekturdienstleistungen
Architektenhonorar
China hat seit 7.1.02 eine von der NDRC und dem Bauministerium herausgegebene Gebührenordnung für Begutachtung und Design (Gongcheng Kancha Sheji), nach der alle von inländischen Architektur- und Designbüros erbrachten Dienstleistungen abgerechnet werden. Ausgangspunkt
sind Basissätze für die einzelnen Phasen, die je nach Projektart Ab- oder Zuschläge von maximal
25% erfahren können. Als Faustregel soll sich Insidern zufolge das Design-/Architektenhonorar bei
der Mehrzahl der Projekte (ausgenommen Infrastruktur- und spezielle Imageprojekte) im Privatsektor auf etwa 5% des Projektvolumens belaufen. Die Gebührenordnung ist in chinesischer Sprache einsehbar unter www.cqpn.gov.cn/gb/laws/0210.htm.
Die Honorarstruktur für chinesische Architekten und Designer ist auf den ersten Blick deutlich
niedriger als die deutsche Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Allerdings
sind Leistungsumfang und Leistungstiefe der einzelnen Phasen sowie die Phasenabgrenzung nicht
mit dem nach der HOAI zu erbringenden Leistungsumfang vergleichbar. Sowohl die LDI als auch
das Bauministerium drängen verstärkt darauf, zu große Unterschiede der Honorare für ausländische und inländische Architektenbüros und Designinstitute zu vermeiden. Dies scheint zunehmend bei der Genehmigung von Kooperationsverträgen (Collaboration Contract) zwischen LDI
und ausländischem Architekturbüro durch das Bauministerium zur Sprache zu kommen. Hier sind
flexible und kreative Lösungen gefragt.
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Markt für Architekturdienstleistungen
Chancen für deutsche Architekten
Chancen für deutsche Architekten
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Chancen für deutsche Architekten
Deutsche Architekten sind außerhalb Europas nur selten zu finden. Ihre Präsenz in China ist daher
eher ungewöhnlich. Nach Einschätzungen aus der Branche dürfte etwa ein Dutzend der größeren
Büros eine Präsenz in China aufgebaut haben. Die ersten kamen noch in den 90er Jahren, die Mehrheit erst nach 2000. Zu den bekannten Namen mit eigener Präsenz vor Ort zählen Gerkan, Marg &
Partner (GMP), Albert Speer & Partner (AS&P), KSP Jürgen Engel Architekten, graft, Obermeyer Planen + Beraten und Henn Architekten.
Über keine dauerhafte Präsenz vor Ort, aber über Referenzprojekte in China verfügen weitere Büros wie Behnisch, Behnisch & Partner (unter anderem Teilplanung für die Satellitenstadt Anting),
Auer & Weber (Projekte unter anderem in Anting und Dalian) oder Allmann Sattler Wappner Architekten (Bau von bis zu 30 Audi-Terminals bis Ende 2009). Darüber hinaus sind einige kleinere
deutsche Büros im Markt tätig. Deutsche Architekten arbeiten auch in chinesischen Architekturbüros, haben Joint-Venture oder lokale Architekturbüros mit ausländischem Partner gegründet.
Obwohl es kaum deutsche „Stararchitekten“ gibt, kann sich die Projektliste deutscher Architekten
in China durchaus sehen lassen.
Eine Auswahl erfolgreicher Projektbeispiele deutscher Architekten in China
Gerkan, Marg & Partner
Deutsche Schule und Apartmenthaus (1999 bis 2000),
www.gmp-architekten.de
Shenzhen Convention & Exhibition Center (2002 bis
2004/5), Lingang New City bei Shanghai (2003 bis geplant
2020),Museum Shanghai-Pudong (2003 bis 2005), Century
Lotus Sportpark in Foshan, Schwimmhalle und Stadion
(2004 bis 2006), Christian Church (2005 bis 2007), Chinesisches Nationalmuseum in Beijing (2005 bis 2007), Grand
Theater in Chongqing (2004 bis 2009),
Albert Speer & Partner
Shanghai International Automobile City und Anting New
www.as-p.de
Town (Masterplan 2000, 2002), Fudan University Campus
in Shanghai (Bau 2004 bis 2005), Changchun Automobil
City (Stadtplanung seit 2003), Changchun Jingyue, Ecological City (Planung und vertiefende Weiterbearbeitung
seit 2008)
KSP Jürgen Engel Architekten Nationalbibliothek in Beijing (fertig: Mai 2008), New Art
www.ksp-architekten.de
Museum der Provinz Jiangsu in Nanjing (fertig: Dezember
2008), Tianjin University Sports Arena (fertig: 2009),
Abest Head Quarter in Beijing (beauftragt: August 2007);
Patentamt Beijing (Wettbewerbsgewinn: 2009)
Graft www.graftlab.com
Eric Paris Salon in Beijing (2007), Parkland Offices in
Beijing (2007, Emperor-Design Hotel in Beijing (Umbau
und Neunutzung, 2008), Tianjin Society Hill Showroom
(2008), Gong Ti Club in Beijing (2009)
Quelle: Zusammenstellung von Germany Trade & Invest
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Chancen für deutsche Architekten
2.1 Dem deutschen Image gerecht werden: Qualitätsmaßstäbe setzen
Der gute Ruf von „made in Germany“ hilft, den Weg nach China zu bereiten. Bislang war der Markt
vor allem für konzeptionelle Architekten interessant. Dies ändere sich langsam, ist aus der Branche
zu hören: Bauqualität und Nachhaltigkeitsaspekte gewinnen an Bedeutung. Deutsche Architekten dürften davon profitieren. Denn gerade mit deutscher Architektur verbinden Bauherren häufig nicht nur gutes Design, sondern auch erhöhte Gebäudefunktionalität, bessere Energieeffizienz,
Sanierungslösungen oder nachhaltige Stadtplanungskonzepte.
Wer als Bauherr in China für deutlich mehr Geld einen ausländischen Architekten mit der Planung
beauftragt, verfolgt häufig eines der folgenden Ziele:
1) Demonstration von Internationalität durch modernes Design, das sich deutlich von der heimischen Formensprache abhebt.
2) Modernität durch Nachhaltigkeit und bessere Gebäudequalität, schonender Ressourceneinsatz oder bessere Raumnutzung.
Deutsche Architekten scheinen eher dann zu punkten, wenn der zweite Aspekt beim Bauherrn
oben auf der Agenda steht. Zwar bereiten Planungsentwürfe den Boden für bessere Gebäudefunktionalität oder Nachhaltigkeit, doch ohne konsequente Ausführungsplanung und Bauüberwachung ist er nicht tragfähig. Aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen können deutsche Architekturbüros auf diesen Bereich bisher nur in Zusammenarbeit mit einem LDI Einfluss nehmen
(siehe Kapitel: Rechtliche Voraussetzungen für den Marktzugang).
2.2 Konzentration auf Kernkompetenz
Kein deutsches Architekturbüro tritt in China als Alleskönner auf. Die Büros konzentrieren sich auf
Kernbereiche. So handelt es sich bei Projekten von GMP häufig um öffentliche Gebäude und Projekte. Seinen ersten Bahnhof plant das Büro derzeit für Tianjin, aber auch Bürogebäude und Shopping
Malls zählen zum Projektspektrum; reine Industrieprojekte sind eher selten. Das Architekturbüro
Albert Speer hat sich hingegen in China bislang im Bereich Städteplanung einen Namen gemacht.
Bei den meisten Projekten des Büros graft handelt es sich hingegen um Umgestaltung, Sanierung,
Neu- und Umnutzung von Objekten. Einige kleinere Büros bearbeiten ein breites Projektspektrum
im privaten Sektor.
Mit einer spezialisierten Ausrichtung kann eine Büro in China schneller ein eigenes Profil entwickeln. Der Name bleibt im Kreis möglicher Bauherren eher im Gespräch. Die überwiegende Mehrzahl der Projekte dürfte für deutsche Architekten wohl über persönliche Kontakte zustande kommen oder über geladene Wettbewerbe, bei denen die Entwurfskosten übernommen werden. Je
spezifischer das umworbene Bauherrensegment ist, desto besser kann es bearbeitet werden. Die
Teilnahme an offenen Wettbewerben halten viele deutsche Architekturbüros aufgrund hoher Kostenbelastung und des Risikos, dass geistige Eigentumsrechte verletzt werden, nicht für eine wirkliche Alternative. Allerdings sind offene Wettbewerbe für kleinere oder stärker lokalisierte Büros oft
der einzige Weg in den Markt.
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Markt für Architekturdienstleistungen
2.3 Konsequente Innenarchitektur gefragt
Im Gegensatz zu den Außenarchitekturdienstleistungen ist das Gebiet der Innenarchitektur in
China deutlich weniger reguliert. Aufgaben für größere Architekturbüros liegen eher im Büround Hotelinnenausbau sowie in der Innengestaltung von Einkaufszentren. Kleinere Studios übernehmen häufig auch Aufträge zur Gestaltung und Renovierung kleinerer Läden, Bars, Restaurants
oder Freizeiteinrichtungen. Die wachsende Zahl reicher privater Wohnungs- und Villenbesitzer
hat in letzter Zeit auch zu einer gewissen Nachfrage nach Innendesignern aus dem privaten Wohnungsbereich geführt.
Mehr als die Außenarchitektur ist im privaten Wohnungsbereich das Innendesign Ausdruck des
sozialen Niveaus, des Reichtums und des Stils des Auftraggebers. Zwar sind auch auf diesem Gebiet
die Leistungen ausländischer Innendesigner teurer, doch Kosten spielen häufig eine untergeordnete Rolle. Durch die Beauftragung ausländischer Innenarchitekten - beschäftigt in ausländischen
oder inländischen Büros - erhofft man sich nicht nur eine bessere Funktionalität der Räume, sondern auch eine höhere Qualität der Innenausstattung.
2.4 Vertretung des Bauherren
Die Frage, wie Bauqualität sichergestellt werden kann, lässt bislang vor allem ausländische Bauherren in China nach Lösungen suchen. Doch auch der lokale Markt dürfte langsam nachziehen.
So beauftragen ausländische Industriebauherren häufig eine Projektmanagementgesellschaft mit
der Bauherrenvertretung. Je nach Auftrag kann sie Design Management, Procurement Management, Cost Management, Time Management und Construction Management übernehmen. Sie beschäftigt in der Regel vor allem chinesische Ingenieure und Facharchitekten, unter Umständen jedoch auch ausländische Architekten. Das Projektmanagement für einen Industriebauherren erfordert große Detailkenntnis der lokalen Vorschriften und Standards. Einen Teil der Aufgaben können
auch ausländische Architekturbüros vor Ort gemeinsam mit ihrem lokalen Partner für den Bauherren übernehmen, wenn sie als sogenannte Generalplaner beauftragt sind.
Zu beachten ist, dass Projektmanagement (zum Beispiel Begutachtung, Ausschreibung, Überwachung) im chinesischen Verständnis traditionell nicht zum Aufgabenbereich eines Architekten
zählen. Traditionell wurden derlei Aufgaben innerhalb von Staatsunternehmen oder großen, zumeist staatlich kontrollierten Industriegruppen von speziellen Bauabteilungen übernommen. Das
Berufsverständnis eines deutschen Architekten schließt diese hingegen ein. Teilweise übernehmen deutsche Architekturbüros daher bei spezieller Beauftragung durch den Bauherrn derartige
Aufgaben beziehungsweise wirken daran mit. (siehe auch Kapitel: Rechtliche Voraussetzungen
für den Marktzugang: Projektmanagement).
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Chancen für deutsche Architekten
2.5 Neue Bautrends eröffnen Chancen für ausländische
Architekten
Chinas Baumarkt ist riesig, aber bislang relativ wenig differenziert. In Industrieländern längst bekannte Themen wie ökologisches und nachhaltiges Bauen, Sanierungskonzepte - nicht nur für einzelne Gebäude, sondern ganze Stadtteile - sowie Denkmalpflege, die nicht nur einzelne Bauwerke
erhält, sondern Altbestände neuen Nutzungskonzepten zuführt, verlassen in China nur langsam
die akademischen Zirkel. Das Thema altengerechtes Bauen sucht man in einer Gesellschaft, die in
den kommenden Jahrzehnten stärker altern wird als alle anderen, bislang nahezu vergebens. Im
öffentlichen Bewusstsein und bei staatlichen und privaten Entscheidungsträgern am stärksten
präsent ist das Schlagwort „Green Building“ - ökologisches Bauen. Doch häufig verbirgt sich in
China etwas anderes dahinter als in Deutschland.
„Green Building“ ist nicht gleich „Green Building“. In China geht es dabei vor allem um Energieeinsparung, komfortables Wohnen und das Bauen mit gesunden Materialien. Vorrangiges Ziel ist es,
das Wohlbefinden der Bewohner oder Nutzer der Gebäude zu steigern und damit deren Bereitschaft, mehr Geld für eine entsprechende Immobilie auszugeben. „Green Building“ ist bislang in
China daher weniger Ausdruck eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur oder eines
sparsamen Ressourceneinsatzes. Dies beschränkt die Nachfrage nach Dienstleistungen für nachhaltiges Bauen, wie sie deutsche Architekten anbieten können.
„Green Building“ dient in China vorranging als Label und Marketinginstrument. Bislang gibt es im
Markt keine europäischen Standards. Mit deutlichem Abstand beherrscht der vom U.S. Green
Building Council (USGBC) entwickelte „LEED“-Standard (Leadership in Energy and Environmental
Design) den Markt. Daneben befindet sich seit 2008 der vom chinesischen Bauministerium entwickelte Standard GB 50378-2006, der „Chinese Green Building Evaluation Standard“ (CGBES), in der
Pilotphase. Obwohl seit 2007 nach und nach die technischen Spezifikationen veröffentlicht werden, sind sie noch nicht vollständig. Der Zertifizierungsprozess ist daher mit einigen Unsicherheiten behaftet.
Der CGBES beinhaltet zum einen das „Green Building Design Label „ (GBDL), das bislang für zehn
Entwürfe vergeben wurde, sowie zum anderen das „Green Building Label“ (GBL) für mindestens ein
Jahr lang bewohnte beziehungsweise genutzte Gebäude. Letzteres wurde bis Ende Oktober 2009
nicht vergeben. Der Standard konzentriert sich auf Wohngebäude und öffentliche Gebäude; er
kann nach Auskunft von Branchenkennern nicht für Fabriken oder Geschäftsgebäude vergeben
werden.
Erfüllt werden müssen Kriterien in den Bereichen effiziente Nutzung von Land, Energie, Wasser
und Ressourcen allgemein, Umweltqualität sowie Betriebsmanagement. Untererfüllung in einem
Segment kann nicht durch Übererfüllung in einem anderen Segment ausgeglichen werden. Damit
ähnelt der Standard eher dem NAHB National Green Building Standard als dem LEED-Standard.
Vergeben werden können ein bis drei Sterne. Die ersten beiden Kategorien - ein und zwei Sterne werden von „Green Building Offices“ des MoHURD auf Provinzebene vergeben. Im Gegensatz zu
LEED sind beide Standards zeitlich befristet. GBDL wird für ein Jahr vergeben, GBL für drei Jahre. Inwieweit sich künftig der inländische Standard gegenüber LEED gegebenenfalls auch mit Regierungsunterstützung durchsetzen wird, ist offen.
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Markt für Architekturdienstleistungen
Generell steht die Marktentwicklung erst ganz am Anfang, macht allerdings Fortschritte. Waren
2007 im ganzen Land nur sechs Gebäude LEED-zertifiziert, waren es im August 2009 bereits bei 34,
wovon 19 den Gold-Standard erreicht hatten. Insgesamt waren über 200 Projekte für die Zertifizierung registriert. Sie befinden sich in etwa einem Dutzend Städte, darunter viele Vorhaben in Beijing, Shanghai und Tianjin, aber auch in Harbin und Guangzhou.
Das Interesse der Regierung wird vor allem von Energieeinsparungszielen getrieben. Bis 2020 soll
der Energieverbrauch in Neubauten um 65% gesenkt werden. In den Städten Beijing, Shanghai,
Tianjin und Chongqing soll dies bereits 2010 erreicht werden. Um dies umzusetzen, hat das Finanzministerium erste Steueranreize für Unternehmen geschaffen, die in ressourcensparendes Bauen
oder in ressourcensparende Ausrüstungen investieren. Darüber hinaus wurde ein Fonds zur finanziellen Unterstützung entsprechender Projekte geschaffen. Einzelgenehmigungen für den Fonds
erfolgen auf lokaler Ebene.
Auch auf lokaler Ebene werden Entwicklungsgesellschaften, die energiesparend bauen, unterstützt, beispielsweise in Zhejiang, Jiangsu und Tianjin. Werden bei Planung und Bau die vorgeschriebenen Energieeffizienzkriterien, wie sie gemäß „Energy Conservation Law“ (Zhonghua
Renmin Gongheguo Jieyue Nengyuan Fa, gültig seit 1.4.08) sowie weiteren Regelungen zur Energieeinsparung in öffentlichen und privaten Gebäuden vorgeschrieben sind, nicht eingehalten,
drohen den verantwortlichen Baufirmen, Architekten oder Ingenieuren Strafzahlungen, Herabstufung oder gar Entzug ihrer Lizenzen. Auch für den Bau von Eco-Cities gibt es inzwischen entsprechende Standards.
Das ökologische Bauen entwächst in China langsam den Kinderschuhen. Darin sehen kleinere
Bürogründungen deutscher Architekten Chancen. Erste Projekte im Büro-, Verwaltungs- und
Wohnungsbau sind verwirklicht. Bereits 2007 erhielt das Architekturbüro Bauschläger Eberle
(Österreich) von der privaten Entwicklungsgesellschaft Beijing Modern Real Estate Development
den Auftrag, drei Wohntürme nach energiesparenden und nachhaltigen Gesichtspunkten zu planen. Die MOMA-Wohntürme gelten als erstes Großprojekt in der Hauptstadt, in dem Techniken wie
zentrale Lüftungssteuerung und Wärmerückgewinnung eingesetzt wurden.
Inzwischen bekunden einige kleinere Projektentwickler Interesse am „Green Building“. Nach Einschätzung von Brancheninsidern zeigen sich nicht an der Börse notierte Entwicklungsgesellschaften experimentierfreudiger. Sie nutzen ökologische und Bauqualitätsgesichtspunkte, um sich am
Markt zu etablieren. Häufig wird jedoch auch hier das Öko-Label als Marketinginstrument, aber
auch als Qualitätsstandardnachweis eingesetzt.
„Derzeit arbeiten Chinas Entwicklungsgesellschaften leicht mit Gewinnmargen von 30 bis 40%, egal
wie die Wohnungen gebaut sind. Warum sollten sie in ökologisches Bauen investieren?“, brachte es
ein Experte im Gespräch mit Germany Trade & Invest auf den Punkt. „Green Building“-Aspekte seien
derzeit nur bei Class A-Gebäuden zu realisieren und das auch nur in Ausnahmefällen. Für Class Bund Class C-Gebäude seien entsprechende Konzepte völlig fremd und dürften dies wohl auch für die
nächsten zehn Jahre bleiben.
Der Bau einiger Öko-Cities befindet sich in Planung und Umsetzung, wie zum Beispiel in Tangshan
und in Dongtan. Weitere sind Medienberichten zufolge in Nanjing und Tianjin geplant. Die Reaktion auf die bisherigen Projekte ist gemischt. Zum Teil leidet deren Umsetzung erheblich unter zeitlichen Verzögerungen. Kritiker sprechen auch von Fehlplanungen und Aufweichung der angestrebten ökologischen Qualitätsstandards.
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Chancen für deutsche Architekten
Öko-Cities in Umsetzung 2009
Projekt
Sino-Singapore Tianjin Eco-City
www.tianjinecocity.gov.sg
Beschreibung
wird auf Grundlage einer gemeinsamen Regierungserklärung von Singapur und China
umgesetzt; Entwurf des deutschen Architekturbüros rheinschiene.architekten neben anderen als Grundlage für weitere Entwicklung
Caofeidian Eco-City auf der Insel Caofeidian schwedisches Ingenieurberatungsunternehbei Tangshanwww.tangshan.gov.cn
men Sweco involviert
Dongtan Eco-City auf Chongming Island
britisches Ingenieurberatungsunternehmen
in der Nähe von Shanghai
Arup involviert
Quelle: Zusammenstellung von Germany Trade & Invest
Häufig kritisieren Experten, dass das Thema nachhaltiges Bauen bislang kaum im Rahmen von
Stadtbauplanung behandelt wird. Hier gäbe es nach ihrer Einschätzung mehr Potenzial. Allerdings seien die Umsetzungszeiträume deutlich größer, die Realisierung deutlich schwieriger.
Darüber hinaus entscheiden stadtplanerische Fragen häufig die zuständigen Bezirksregierungen;
übergreifende Ansätze werden selten umgesetzt. Ein Experte fasste zusammen: „Jede Lokalregierung hat ihr eigenes Verständnis von Stadtentwicklung.“ Und dabei lasse sie sich nur ungern
reinreden.
Doch gerade Fragen der integrierten Planung könnten von deutschen Büros sehr gut bearbeitet
werden. Branchenkenner empfehlen das Arbeiten in Netzwerken. Um nachhaltige Lösungen in
China zu fördern, haben 2008 beispielsweise acht deutsche Firmen, die innovative Technologien
für Energieeinsparungen im Bausektor anbieten, die Initiative „Econet China“ gegründet, die
hauptsächlich in der Auslandshandelskammer Shanghai koordiniert wird. Auch in den Auslandshandelskammern in Beijing und Guangzhou gibt es inzwischen Anlaufpunkte, sei es im Rahmen
von „Econet China“ oder in Form von Baustammtischen.
2.6 Künftig stärker im Focus: Sanierung und Denkmalpflege
Einige Marktkenner gehen davon aus, dass sich der Bedarf an Architekturdienstleistungen durch
den Urbanisierungsdruck in den nächsten Jahren langsam ändern wird. Strategische Stadt- und
Verkehrsplanungen werden wichtiger werden. Fragen der Integration von Grünflächen und Luftschneisen in den Städten werden an Bedeutung gewinnen. Hinzu kommt ein wachsender Sanierungsbedarf. Bereits jetzt ist er groß und stellt die Regierung vor Herausforderungen. Diese steht
letztlich in der Verantwortung, da die Käufer der jeweiligen Häuser und Wohnungen nur über
zeitlich befristete Nutzungsrechte verfügen.
Sanierung dürfte künftig eines der großen Themen werden. Denn auch die derzeit unter großem
Zeitdruck, mit teilweise billigem Material errichteten Hochhäuser, mit ihren einfachen Glasfassaden und Heizungssystemen, die häufig keine Einzelabrechnung ermöglichen, werden in nicht allzu ferner Zukunft Sanierungsprojekte sein. Die Anforderungen an die Architekten werden mit diesen Aufgaben wachsen, was eine Ausdifferenzierung zur Folge haben dürfte.
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Markt für Architekturdienstleistungen
Damit tun sich Marktnischen auf für Architekturbüros auf, die sich auf Themen wie Sanierung,
Landschaftsbau, aber auch Denkmalpflege und Bestandsentwicklung spezialisiert haben. Denkmalpflege findet in China - wenn überhaupt - bislang in der Regel nur als Erhaltung einzelner Gebäude statt, die nach der Renovierung häufig ihrer ursprünglichen Nutzung entfremdet und als
Museen genutzt werden. Erhalt und Sanierung ganzer Stadtviertel unter Denkmalgesichtspunkten ist für China bislang als Konzept unbekannt. Nur in Einzelbeispielen lassen sich erste entsprechende Überlegungen entdecken.
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Rechtliche Voraussetzungen für den Marktzugang
Rechtliche Voraussetzungen für den Marktzugang
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Rechtliche Voraussetzungen für den Marktzugang
3.1 Architektur-Design-Institute/Büros
Chinas komplexe rechtliche Vorgaben für Architekturdienstleistungen sind für ausländische
Marktteilnehmer nicht nur schwierig zu verstehen, sondern auch schwierig zu erfüllen. So existiert
zum einen die Lizenzierung einzelner Architekten (mit und ohne Universitätsabschluss) in den
Klassen A, B und C. Sie können Lizenzen für die Bereiche Baudesign (Architectural Design), Statik
(Structural Design) und/oder Haustechnik (Mechanical/Electrical/Plumbing Design) halten. Die
Einzellizenzierung als Architekt einer bestimmten Fachrichtung reicht jedoch nicht zur Gründung
eines vollständigen Architekturbüros aus. Denn auch für dieses existiert eine Lizenzierungspflicht
in drei Stufen.
Architektenbüros und Designinstitute in China benötigen neben der allgemeinen Geschäftslizenz
ebenfalls eine Architectural Design License, die vom Unternehmen beziehungsweise vom Institut,
nicht vom einzelnen Architekten gehalten wird. Sie berechtigt das Designinstitut oder Architekturbüro in den drei Segmenten Baudesign, Statik und Haustechnik zu arbeiten. Die „Comprehensive
Architectural License“ deckt zusätzlich zu den oben genannten drei Bereichen die Segmente Fassadenbau, Innenausbau, Stahl-Leichtbauweise, Intelligent Building, Brandschutz und Belichtung
(Special Lighting) ab.
Vergeben werden die Architectural Design Licenses in drei Klassen A, B und C. Der Klasse A liegen
die höchsten Anforderungen unter anderem an Umsatzvolumen, Personal, Qualifikation der Mitarbeiter und Expertise zugrunde. Nur eine Lizenz dieser Klasse berechtigt zur unbeschränkten
Übernahme von Architekturdesignleistungen.
Über eine Comprehensive Architectural License der Klasse A verfügen nur die großen ehemals
staatlichen und häufig noch staatlich kontrollierten Designinstitute. Offiziellen Angaben zufolge
gab es 2008 landesweit 1.240 Design Institute (Architektur- und Ingenieurbüros) mit einer derartigen Lizenz und weitere 1.686 der Klasse B. Gemessen an der Gesamtanzahl der landesweit registrierten Design Institute von etwa 1,24 Mio. eine kleine Zahl.
Deutsche Architekten in China konzentrieren sich vor allem auf die konzeptionelle Planung. Zum
einen verfügen sie in diesem Segment über die größte Wettbewerbsfähigkeit. Zum anderen legen
die rechtlichen Rahmenbedingungen eine derartige Konzentration des Geschäftsbereichs nahe.
Bei den wenigen ausländischen Architekturbüros mit Lizenz in China handelt es sich in der Regel
um Hongkonger Architekturbüros oder um Büros, die von mit ausländischem Pass zurückgekehrten Chinesen gegründet wurden.
Derzeit gibt es nach Kenntnissen der Germany Trade & Invest kein deutsches Architekturbüro mit
eigener Lizenz in China. Das bedeutet nicht, dass das eine oder andere große Büro nicht in der Lage
wäre, die Personal- und Kapitalanforderungen zu erfüllen. Es gilt vielmehr Kosten und Nutzen einer derartigen Gründung abzuwägen. Eine Gründung erhöht Branchenkennern zufolge deutlich
die Fixkosten und macht das Unternehmen für Planungs- und Bauschritte haftbar, die es möglicherweise nicht komplett kontrollieren kann. Darüber hinaus schränkt der Schritt in der Regel die
Möglichkeiten ein. Denn mit der Vergabe beispielsweise einer B-Lizenz können nur Gebäude bis zu
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Markt für Architekturdienstleistungen
einem bestimmten Projektvolumen gebaut werden. Darüber hinaus ersetzt dies nicht die Zusammenarbeit mit einem lokalen LDI oder verschiedenen Ingenieurbüros. In der Regel verfügen lediglich die LDI über alle notwendigen Lizenzen (wie beispielsweise Statik, Haustechnik usw.).
Prinzipiell kann ein ausländisches Architekturbüro seit 2007 eine Architectural Design License der
Stufen A, B oder C beantragen. Die zu erfüllenden Voraussetzungen (an Umsatzvolumen, Personal
und Qualifikation der Mitarbeiter) werden im Decree 114 des Bauministeriums „Regulation on Management of Foreign-invested Construction Engineering Designing Enterprise“ (Waishang Touzi
Jianshe Gongcheng Sheji Qiye Guanli Guiding, in Kraft seit 1.12.02) und seinen Ausführungsbestimmungen (Waishang Touzi Jianshe Gongcheng Sheji Qiye Guanli Guiding Shixing Xize) aus dem Jahr
2007 geregelt.
Die Anforderungen bezüglich des registrierten Eigenkapitals, des Personals sowie der Erfolgs- und
Erfahrungsgeschichte (Track Records) variieren von Industriebereich zu Industriebereich; insgesamt gibt es über 20 unterschiedliche Segmente (beispielsweise Petrochemie, Abwasser, Gebäudebau usw.) Bei der Erstbeantragung ist höchstens eine B-Lizenz möglich. Die Anforderungen an
Qualifikation und Quantität des Personals sowie an Kapitaleinsatz sind allerdings sehr hoch.
Prinzipiell besteht die Möglichkeit, die entsprechenden Lizenzanforderungen durch Übernahme
beziehungsweise Zusammenschluss mit einem lizenzierten LDI zu erwerben. Doch selbst Rechtsanwaltskanzleien, die den Markt intensiv beobachten, konnten im August 2009 von keinen erfolgreichen Zusammenschlüssen oder Übernahmen in der Architektursparte berichten. Im Bereich Ingenieursdienstleistungen (Engineering Design) soll es wenige Beispiele geben.
Ashley Howlett, Baurechtsexperte bei der Rechtsanwaltskanzlei Day Jones, führt fehlende Aktivitäten im Architekturbereich auf zu unterschiedliche Interessen der möglichen Partner zurück. An einer Minderheitsbeteiligung sind ausländische Architekturbüros in der Regel nicht interessiert. In
Frage kommende lokale Designinstitute sind jedoch auch ohne ausländische Beteiligung bereits
gut im Markt positioniert. Darüber hinaus droht bei einer mehrheitlich ausländischen Übernahme
eine Überprüfung der bisherigen Lizenzen und möglicherweise eine Rückstufung.
3.2 Projektmanagement
Traditionell strukturiert sich das Bauwesen in China in LDI auf der einen Seite und klassische Bauunternehmen auf der anderen. Modernes Projektmanagement existiert erst seit wenigen Jahren
und befindet sich, auf den Gesamtmarkt bezogen, immer noch in den Kinderschuhen.
Der Begriff Projektmanagement subsumiert eine Vielzahl von Tätigkeiten. Nach chinesischem Verständnis umfasst er Tätigkeiten der Bereiche Begutachtung (Survey), Entwurf (Design), Bau
(Construction), Überwachung (Supervision), Kostenkontrolle (Cost Advisory) und Ausschreibungstätigkeiten (Tender Agency). Bis Ende 2004 war der Bereich weitgehend ungeregelt. Ausländische
Projektmanagementfirmen gründeten sich in der Regel als Beratungsunternehmen.
Mit dem Circular 200 „Experimental Regulations on Construction Engineering Project Management“ (Jianshe Gongcheng Xiangmu Guanli Shixing Banfa) vom 1.12.04 wurde der Bereich vom
Bauministerium erstmals geregelt und Marktzugangsbedingungen, Eigenkapital- und Qualifikationsanforderungen festgelegt. Gefordert wurden entsprechende Qualifikationsnachweise für zumindest einen der oben genannten Tätigkeitsbereiche. Ob das Projektmanagementunternehmen
damit auch in den anderen Bereichen tätig werden kann, blieb seither in der Umsetzung unscharf.
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Rechtliche Voraussetzungen für den Marktzugang
Die 2005 im Decree 29, „Measures for Certifiying the Qualifications of Engineering Consultancy
Entities“ (Gongcheng Zixun Danwei Zige Rending Banfa, in Kraft seit 4.3.05), festgelegten Qualifikationsanforderungen für Anbieter von Ingenieursdienstleistungen (Engineering Consultancy
Entities) wurden am 4.3.09 durch Notice 620 „On the Application of Serveral Articles in the Measures
for Certifiying the Qualifications of Engineering Consultancy Entities“ (Guanyu Shiyong
`Gongcheng Zixun Danwei Zige Rending Banfa` Youguan Tiaokuan de Tongzhi) durch die NDRC
spezifiziert. Darin wird der Anwendungsbereich von Decree 29 auf den Bereich des Projektmanagements ausgedehnt.
Demnach muss ein neu gegründetes derartiges Unternehmen bei der NDRC eine Engineering
Consultancy Qualification für Projektmanagement beantragen. Je nach angebotener Dienstleistung müssen möglicherweise auch Qualifikationsanforderungen für die Bereiche Planung, Entwurf von Machbarkeitsstudien, Projektdesign sowie Qualitätskontrolle am Bau erfüllt werden.
Damit kommt es Rechtsexperten zufolge zu Überschneidungen unter anderem mit Circular 200.
Projektmanagement(beratungs)gesellschaften, die bereits vor 2004 gegründet wurden, können
wohl im Rahmen von Einzelfallgenehmigungen diese neuen Anforderungen erlassen werden.
Noch unübersichtlicher wird die Situation durch die im Decree 155 zur „Administration over
Foreign-invested Construction Services Enterprises (FICSE)“ (Waishang Touzi Jianzhuye Qiye Guanli
Guiding, in Kraft seit 26.3.07) durch das Bau- und Wirtschaftsministerium erlassenen Qualifikationsanforderungen für den Bereich Baukontrolle (Construction Supervision). Während bislang die
Implementierungsregeln ausstehen, bleibt nach Einschätzung der Construction Working Group
der European Union Chamber of Commerce in China (EUCCC) unklar, ob Decree 155 auch für Joint
Ventures gilt. Ebenfalls bleibe offen, ob Unternehmen, die nach Decree 155 qualifiziert sind, auch
die verschiedenen Projektmanagementdienstleistungen nach Decree 200 ausführen können.
Einen guten Überblick über die neuesten Entwicklungen des rechtlichen Rahmens für Dienstleistungen in den Bereichen Architektur, Bau und Projektmanagement bietet in englischer Sprache
das 2009 in neuer Überarbeitung erschienene Buch „PRC Construction Law - A Guide for Foreign
Companies“ des Baurechtsexperten Ashley M. Howlett der Rechtsanwaltskanzlei Jones Day (beziehbar über www.cch.com.sg).
Der rechtliche Rahmen für Architektur-, Bau- und Projektmanagementleistungen in China ist hoch
komplex und dürfte nach Einschätzung von Branchenkennern in den nächsten Jahren ergänzt beziehungsweise klarer strukturiert werden. Ashley Howlett zufolge ist dabei davon auszugehen,
dass konsistentere Rahmenbedingungen auch als Grundlage für eine künftig stärkere Umsetzung
und Einhaltung der vorgegebenen Regeln dienen werden. Insider berichteten der Germany Trade &
Invest gegenüber von ersten entsprechenden Hinweisen seitens der Behörden.
26
Markt für Architekturdienstleistungen
3.3 Bisherige Praxis - Beratungsunternehmen für Architektur
Ausländische Architekten schränkt der komplexe rechtliche Rahmen zwar ein, schließt sie jedoch
nicht vom Markt aus. Nach Decree 78 (Provisional Regulations on the Administration of Foreign
Enterprises Engaging in Construction Engineering Design Related Activities in China - Guanyu
Waiguo Qiye zai Zhonghua Renmin Gongheguo Jingnei Congshi Jianshe Gongcheng Huodong de
Guanli Zanxing Guiding, in Kraft seit 10.6.04) können sie Designdienstleistungen über die rein konzeptionelle Designphase hinaus anbieten, wenn sie zuvor einen Zusammenarbeitsvertrag
(Collaboration Contract) mit einem LDI schließen. Alle Dokumente und Entwürfe sind dann vom
LDI zu verifizieren und abzustempeln. Art und Umfang der möglichen Projekte richtet sich nach
den Lizenzen des jeweiligen LDI.
Derartige Verträge sind bei ausländischen Architekten jedoch nicht sehr beliebt. Eine Schwierigkeit der Vertragsgestaltung liegt in der darin zu nennenden Honorarverteilung zwischen ausländischem Architekten und inländischem Designinstitut. In der Regel beläuft sich das westliche
Honorar auf ein Vielfaches des chinesischen. Dies könnte nach Einschätzung von Ashley Howlett in
Zukunft möglicherweise die notwendige Vertragsgenehmigung durch das MoHURD erschweren.
Andererseits bietet die Aufsetzung eines Vertrags beiden Partnern die Möglichkeit, eine genaue
Aufgabenzuteilung vorzunehmen und damit die Zusammenarbeit während des Projekts zu erleichtern.
In China bieten daher ausländische Architekten ihre Dienstleistungen in der Regel in (wie auch immer vertraglich geregelter) Partnerschaft mit lokalen Designinstituten an. Im Idealfall regeln Dreiecksverträge Zusammenarbeit und Verantwortungsgebiete zwischen Architekt, Designinstitut
und Bauherr. Prinzipiell treten ausländische Architekten damit eher als konzeptionelle Planer und
„Architektur-Berater“ auf.
Generell gilt in dieser Konstellation, dass der deutsche Architekt gegenüber dem Bauherr zwar
eine wirtschaftliche Verantwortung, aber keine baurechtliche Verantwortung im Sinne des chinesischen Baurechts trägt. Letztere wird ausschließlich vom lokalen Designinstitut übernommen. Je
nach Vertragsgestaltung kann der Bauherr dem ausländischen Architekten mehr oder weniger
Einfluss auf das gesamte Projekt einräumen (siehe Kapitel Planungsphasen).
Die meisten in China tätigen ausländischen Architekten sind bislang de facto als Berater in Sachen
Architektur unterwegs. Ihre Büros sind entweder als Repräsentanzbüros des Mutterhauses oder
vollständig ausländisch investierte Beratungsunternehmen (Wholly Foreign Owned Enterprises WFOE) registriert.
Repräsentanzbüro
Die Repräsentanz dient allein der Vertretung des Mutterhauses und darf streng genommen keine
operative Geschäftstätigkeit in China ausführen. Verträge zwischen Bauherrn oder LDI und ausländischem Architekten müssen über das Mutterhaus erfolgen, an das ebenfalls die Bezahlung zu
leisten ist. Um Bezahlungen in ausländischer Währung ins Ausland vornehmen zu können, ist in
der Regel die Genehmigung der State Administration of Foreign Exchange (SAFE) notwendig. Bei
der Registrierung eines Repräsentanzbüros muss die Registrierungsurkunde des ausländischen
Mutterunternehmens vorgelegt werden.
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Rechtliche Voraussetzungen für den Marktzugang
Repräsentanzen unterliegen der Besteuerung. Kosten für rechtliche Beratung und Registrierung
liegen in der Regel unter 5.000 Euro. Chinesisches Personal muss über ein Personalvermittlungsbüro eingestellt werden. Einige Architekturbüros haben diese Form für die Anfangsphase ihres Engagements in China gewählt. Werden Dienstleistungen und Aufträge zahlreicher, ist diese Art der
Registrierung in der Regel nicht länger haltbar.
Beratungsunternehmen in Form von WOFE oder Joint Venture
Die Registrierung als Beratungsunternehmen - entweder in der Form eins WFOE oder eines Joint
Ventures - ist kapitalintensiver. Das gesetzlich vorgeschriebene Mindestkapital für ein WFOE, das
vollständig einbezahlt werden muss, liegt bei 100.000 RMB (etwa 10.000 Euro). Hinzu kommen Kosten für Registrierung und rechtliche Beratung. Für eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis in China
ist prinzipiell eine zweijährige Berufserfahrung vorzuweisen. Dies gilt auch für Architekten. Kurzfristige, projektbezogene Geschäftsaufenthalte können auf Basis von Geschäftsvisa (F-Visa) durchgeführt werden. Zum Teil ist eine Einladung des chinesischen Geschäftspartners (in der Regel LDI
oder Bauherr) notwendig.
3.4 Haftungsfragen
Ein weiteres Feld gilt es vor der Annahme von Aufträgen zu bedenken: die Haftung bei architektonischen Schäden und Mängeln. Die in China nur durch Zusammenarbeit ausländischer und lokaler Partner mögliche Planung und Bauausführung kann es schwierig machen, die jeweilige Verantwortung und Zuständigkeit zu klären. In diesem Fall kann ein Zusammenarbeitsvertrag helfen.
Eine Berufshaftpflichtversicherung für die verschiedenen Design-Segmente - unter anderem auch
Architektur - existiert in China erst seit wenigen Jahren. 2001 wurden in verschiedenen Städten, wie
Shenzhen, Shanghai und Beijing, erste Testphasen durchgeführt. Inzwischen wird sie von lokalen
Versicherern wie der People’s Insurance Company of China (PICC) für Designinstitute und Designbüros im ganzen Land angeboten. Die Versicherung ist freiwillig und muss jährlich verlängert
werden.
Das lokale Angebot derartiger Haftpflichtversicherungen für Designinstitute hat sich erst nach Inkrafttreten des „Construction Law of the PR China“ (Zhonghua Renmin Gongheguo Jianzhufa) im
März 1998 entwickelt. Die von den Instituten und Büros abgeschlossene Berufshaftpflichtversicherung entbindet jedoch nicht den einzelnen Designer/Architekten von seiner Verantwortung. Diese
ist besonders hoch für Ingenieure im Bereich Structural Design (Statik). Ihnen kann bei fahrlässigen Fehlern Lizenz- und sogar Freiheitsentzug drohen. Entsprechende Verordnungen regeln die
Strafen bei Nichteinhaltung der Vorschriften in verschiedenen Bereichen.
Die Berufshaftpflicht ist freiwillig und wird in der Regel lediglich von den großen LDI und privaten
Architekturbüros abgeschlossen. Darüber hinaus kann sie nur für lizensierte Büros und Institute
greifen. Große deutsche Architekturbüros, die in China aktiv sind, arbeiten daher in der Regel mit
einer internationalen, für China geltenden Berufshaftpflicht. Diese wird häufig über den Versicherer des Architekturbüros in Deutschland abgeschlossen.
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Markt für Architekturdienstleistungen
Ausschreibungspraxis
Ausschreibungspraxis
4
Ausschreibungspraxis
Die Ausschreibungspraxis in China stellt selbst für langjährige Marktkenner eine Herausforderung
dar. Generell gilt, dass private Bauprojekte zwar ausgeschrieben werden können, aber nicht ausgeschrieben werden müssen. Häufig geben gerade industrielle Bauherren geladenen Wettbewerben
den Vorzug. Ausschreibungen des öffentlichen Sektors sind hingegen geregelt. Ab einem bestimmten Projektvolumen muss öffentlich, unter bestimmten Umständen auch international ausgeschrieben werden. Wo und mit welcher Frist ist allerdings eine andere Frage.
4.1 Öffentliche Ausschreibungspraxis
Tatsächlich folgt bislang lediglich ein Bruchteil des gesamten öffentlichen Ausschreibungswesens
dem gesetzliche Rahmen. Ihn geben das „Bidding Law“ (BL) oder „Tender Law“ (Zhonghua Renmin
Gongheguo Zhaobiao Toubiao Fa, in Kraft seit 1.1.2000), das „Government Procurement Law“
(Zhonghua Renmin Gongheguo Zhengfu Caigou Fa, in Kraft seit 1.1.03) sowie die Regelungen 18, 19
und 20 aus dem Jahr 2004 als Ergänzungen zum GPL vor. Während für die Umsetzung des BL die
NDRC verantwortlich zeichnet, fällt das GPL in den Zuständigkeitsbereich des Finanzministeriums.
Zur schwierigen Doppelzuständigkeit kommt eine gewisse Überlappung der Anwendungsbereiche der beiden Gesetze. Ausführungsbestimmungen des GPLs werden derzeit erarbeitet und sollen
innerhalb der nächsten zwei Jahre vorgelegt werden.
Laut dem vom Finanzministerium veröffentlichten „Chinese Government Public Procurement Yearbook“ belief sich die öffentliche Beschaffung 2007 auf rund 1,6% des Bruttoinlandsprodukts. International liegt dieser Anteil im Durchschnitt bei 10%. Gemäß GPL-Vorgabe müssen Regierungsorganisationen und angegliederte Einheiten wann immer möglich von chinesischen Staats- oder Privatunternehmen kaufen. Nur wenn es lokale Produkte nicht gibt, oder deren Kauf aus wirtschaftlichen Überlegungen keinen Sinn macht, können ausländische Bewerber zum Zuge kommen.
Die für Architekten relevanten Projektausschreibungen fallen in der Regel unter das BL. Dies gilt
für große Infrastrukturprojekte, Projekte im öffentlichen Interesse, die teilweise oder ganz durch
den Staat oder ausländische Regierungen finanziert werden, oder für Projekte, die ausländische
Kredite und Subventionen nutzen. Umfang und Art der unter das BL fallenden Projekte werden in
den am 1.5.2000 in Kraft getretenen „Provisions on the Scope and Scale of Engineering and Construction Projects for which Tenders must be Invited“ (Jianshe Xiangmu Zhaobiao Fanwei He Guimo Biaozhun Guiding) der NDRC spezifiziert.
Unter anderem wird darin festgelegt, dass Projektausschreibungen dem BL dann folgen müssen,
wenn eines der nachfolgenden Kriterien eintritt:
- ein einzelner Bauvertrag 2 Mio. RMB übersteigt
- Maschinen, Materialien und Güter im Wert von mehr als 1 Mio. RMB gekauft werden müssen
- der geschätzte Preis für einen einzelnen Vertrag für Dienstleistungen (wie Begutachtung,
Design, Überwachung und Management) 500.000 RMB übersteigt
- sich die Gesamtinvestition des Projekts auf über 30 Mio. RMB beläuft.
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Ausschreibungspraxis
Häufig wird jedoch versucht, die entsprechenden Vorschriften durch Projektzerschlagung zu umgehen. Oder es wird gerade bei Wettbewerbsauslobungen für Architekten damit argumentiert,
dass in diesem frühen Planungsstadium die genauen Summen noch kaum zu fassen seien und die
Realisierungszeit für das Projekt offen bleiben müssen.
Trotz des gesetzlichen Rahmens gilt Chinas öffentliches Ausschreibungswesen bislang als ziemlich
unübersichtlich. Generell nimmt die Intransparenz zu, je kleiner die Projekte und je stärker regional sie geprägt sind. Eine zentrale Ausschreibungsstelle fehlt. Derzeit existiert - häufig unterstützt
durch verschiedene Ministerien - etwa eine Handvoll einschlägiger Websites für Projektinformationen und Ausschreibungen. Die meisten Internetportale sind zumindest in Teilen kostenpflichtig. Einige veröffentlichen auch Vorhaben aus dem halbstaatlichen und privaten Bereich.
Ausgewählte Anbieter von Projekt- und Ausschreibungsinformationen für Bauvorhaben
Internetadresse
Sprache
Kostenpflicht
www.ccgp.gov.cn
Chinesisch
Nein
www.chinabidding.org
Englisch, Chinesisch
Ja
(Englisch)
www.chinabidding.com.cn
(Chinesisch)
www.chinademands.com und Englisch, Chinesisch
Ja, geringer Teil kostenfrei
www.chinabidding.com
www.jsxm.com.cn
Chinesisch
Ja, geringer Teil kostenfrei
www.bhi.com.cn
Chinesisch
Ja, Nachrichten zum Teil kostenfrei
(Projektfrühinformationen)
www.bciasia.com
Englisch, Chinesisch
Ja, Nachrichten zum Teil kostenfrei
Quelle: Recherche von Germany Trade & Invest
4.2 GPA-Beitritt im Rahmen der WTO
Bislang ist China nicht dem Government Procurement Agreement (GPA) im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) beigetreten. Das von China Ende 2007 vorgelegte erste Beitrittsangebot
zum GPA im Rahmen der WTO hat stark enttäuscht. Genannt werden beispielsweise Büromöbel
und -geräte, Sanitäreinrichtungen und Papierumschläge, der Bau von Büro- und Wohngebäuden,
Maschinen-Leasing oder internationales Training als Bereiche, für die das GPA greifen soll. Der gesamte Bereich der Transportinfrastruktur - Ausbau von Straßen, Eisenbahnen, Flughäfen, Hafen,
U-Bahnen - bleibt unerwähnt und damit außen vor.
Hinzu kommen die von China geforderten hohen Mindestvolumina für Projekte, die unter das GPA
fallen und damit für internationale Wettbewerber geöffnet werden sollen. Laut Anfangsangebot
belaufen sie sich für Ausschreibungen von Einheiten der Zentralregierung im Bereich Versorgung
auf 500.000 Special Drawing Rights (SDR) (rund 536.652 Euro; 1 SDR = 1,07 Euro, 21.2.08), für Dienstleistungen auf 4 Mio. SDR und für Bauprojekte auf 200 Mio. SDR. Letztere liegen damit beispielsweise um das 43-Fache höher als die Mindestvolumina in der EU.
Fachleuten zufolge bewegt sich China mit diesen Vorschlägen weit ab von den üblichen Pfaden.
Allgemein seien Mindestvolumina von 5 bis 15 Mio. SDR üblich. In der letzten Verhandlungsrunde
30
Markt für Architekturdienstleistungen
im Oktober 2009 hat China allerdings signalisiert, so bald wie möglich ein überarbeitetes Angebot
vorzulegen. Dies könnte Experten zufolge 2010 der Fall sein. Anpassungen dürfte es dabei bezüglich der Mindestvolumina und des Umfangs der Leistungen und Produkte geben, für die das GPA
gelten soll. Die Anpassungen dürften sich jedoch auf die Beschaffung nationaler Ministerien und
Behörden konzentrieren und den Bereich der Beschaffung regionaler und lokaler Regierungsentitäten erst einmal aussparen. Bleibt es bei der vorgeschlagenen Übergangsperiode von 15 Jahren,
könnte das GPA-Abkommen Experten zufolge sowieso möglicherweise erst nach 2030 greifen.
Bis dahin würden die Spielregeln für internationale Anbieter - sofern sie überhaupt zugelassen
werden - weiterhin von China allein festgelegt. So führt bislang häufig nur die Kooperation mit einem chinesischen Partner inklusive Technologietransfer zur erfolgreichen Ausschreibungsteilnahme. Doch auch nach seinem GPA-Beitritt möchte sich die Volksrepublik das Recht vorbehalten,
derartige Anforderungen zu formulieren. Dies hat es ausdrücklich in sein Anfangsangebot aufgenommen. Mittelfristig dürfte sich daher an der derzeitigen Situation nichts ändern: Öffentliche
Projekte können international ausgeschrieben werden, müssen es aber nicht. In der Regel erfolgen
Ausschreibungen dann international, wenn sie mit Mitteln der internationalen Entwicklungsfinanzierung finanziert werden oder auf Technologie- oder Designinput aus dem Ausland angewiesen sind.
4.3 Erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme
Prinzipiell ist davon auszugehen, dass die Erfolgschancen bei Ausschreibungen - egal ob im öffentlichen oder privaten Bereich - deutlich steigen, wenn es bereits zuvor zwischen Architekt und Bauherr persönliche Kontakte gegeben hat. Diese können im Rahmen der sozialen Netzwerke des Architekten und seiner Mitarbeiter oder aber durch soziale Netzwerke ehemaliger Bauherren des Architekturbüros entstanden sein. Brancheninsider halten dies vor allem dann für sehr wichtig, soll
der erfolgreichen Teilnahme am Entwurfswettbewerb auch eine Einbindung bei der tatsächlichen
Realisierung und Umsetzung der konzeptionellen Ideen folgen. „Selbst bei Wettbewerbsgewinn
ist eine Auftragsvergabe aus chinesischer Sicht nicht zwingend, wenn man die Vertragspartner
nicht kennt“, brachte es ein deutscher Kenner der chinesischen Architekturszene auf den Punkt.
Immer wieder wird in Architektenkreisen von Ideenklau durch Wettbewerbe erzählt. So kann der
Wettbewerb zwar gewonnen werden, aber der Bauherr führt das Projekt (auf Basis der eingereichten Wettbewerbspläne) dennoch mit einem anderen Architekten durch. Dies kann sowohl (privaten) inländischen wie ausländischen Architekten passieren. Ein rechtliches Vorgehen ist in diesen
Fällen äußerst schwierig. Darüber hinaus lässt die Wettbewerbstransparenz häufig zu wünschen
übrig.
Erfahrene Architekten raten Neuankömmlingen daher, sich den Auftraggeber, seine Motivation
und Hintergründe genau anzusehen. In der Regel gibt es bei Wettbewerbsentscheidungen in China kein Jury-Protokoll. Dies erschwert es, getroffene Entscheidungen nachzuvollziehen. Tendenziell hielten einige deutsche Architekten im Gespräch mit Germany Trade & Invest größere staatliche Bauherren oder Städte für glaubwürdiger als kleinere Städte und große staatliche Wettbewerbe für transparenter als kleinere, private.
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Tipps für die Markterschließung
Tipps für die Markterschließung
5
Tipps für die Markterschließung
Seit den 90er Jahren ist China für internationale Architektur offener geworden. Das gilt für den Regierungsbereich, für private Bauherren sowie für internationale, in China tätige Unternehmen.
Die Anforderungen der drei Kundenkreise unterscheiden sich. Während es bei Projekten für den
öffentlichen Bereich in der Regel um Prestigeprojekte mit hohen funktionalen Anforderungen
geht (Flughafen, Olympiabauten, Museen, Theater), nutzen chinesische Bauherren - vor allem Entwicklungsgesellschaften - ausländisches Architekturdesign zur Image- und Preissteigerung ihrer
Projekte und nur manchmal zur besseren Qualitätsausführung. Nicht selten ist der ausländische
Architekt bei der Umsetzung seiner konzeptionellen Ideen nicht mehr involviert. Dies gilt auch
dann, wenn er als Ausländer innerhalb von chinesischen LDI oder privaten Architekturbüros arbeitet. Internationale Industriebauherren sind durch den Einsatz deutscher Architekten vor allem an
Funktionalität, guter Materialauswahl, hohem Verarbeitungsstandard und Nachhaltigkeit interessiert. Sie können den Architekten oder das LDI direkt beauftragen, ohne eine Entwicklungsgesellschaft dazwischen zu schalten.
Die drei Kundenkreise verfügen in der Regel über einen unterschiedlichen Informationsstand. Am
besten sind internationale oder deutsche Unternehmen mit deutschen Architekten und deren
Konzeptionen vertraut. Sie greifen auch in China nicht selten auf bereits in Deutschland vertraute
Partner zurück, die sich dann in China wiederum lokale Partner suchen. Der Staat als Bauherr von
Prestigeobjekten kennt häufig nicht die Besonderheiten und Spezialgebiete ausländischer Architekten. Er sucht die renommierten Namen mit großer Projekterfahrung und ausgezeichnetem Ruf
- häufig sogenannte Stararchitekten. In China haben dabei deutsche Architekten gegenüber Konkurrenten aus den USA eher einen Nachteil. Auch in Deutschland und Europa bereits etablierte Architekten müssen sich vor Ort erst einmal bekannt machen. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen.
5.1 Marktzugang
Gute Beziehungen zur chinesischen Fachpresse können bei der Marktentwicklung helfen. Über
diese erreicht man die chinesischen Fachkreise, die bei großen Projekten häufig als Berater involviert sind. Idealerweise werden in den Fachpublikationen Referenzprojekte in Asien, bestenfalls in
China vorgestellt. Dies ist jedoch nicht zwingend.
Um sich ein Bild über die internationale Architektenszene zu machen, orientieren sich einige Bauherren auch an den internationalen Architekten-Ranglisten. Diese genießen in China jedoch unterschiedliche Bekanntheit. Das renommierte Baunetz-Ranking (www.baunetz.de) scheint in der
Volksrepublik weniger herangezogen zu werden. Nach Aussagen eines langjährig auf dem chinesischen Markt tätigen chinesisch-deutschen Architekten ist die mit deutlichem Abstand bekannteste Rangliste das durch die Zeitschrift Building Design (www.bdonline.co.uk) aufgestellte Ranking.
Gerade bei den international bereits etablierten deutschen Architekturbüros steht am Anfang ihres Chinaengagements in der Regel das Gewinnen eines Wettbewerbs. Dies trifft auf GMP genauso
zu wie auf KSP Jürgen Engel Architekten. KSP begann mit einem Projekt für die Stadtregierung
Beijing, GMP baute zunächst die deutsche Botschaft und deutsche Botschaftsschule in Beijing. Bei-
32
Markt für Architekturdienstleistungen
de Büros wurden durch die Ausführung dieser Projekte in China bekannt; Anschlussaufträge folgten. Heute nehmen sie in der Regel nicht mehr an freien Wettbewerben ohne Kostenerstattung
teil, sondern konzentrieren sich auf geladene Wettbewerbe.
Die Teilnahme an freien Wettbewerben in China ist nicht risikolos, zeit- und häufig kostenintensiv.
Ein Erfolg ist gerade für kleinere Architekturbüros bei wachsender lokaler Konkurrenz alles andere
als sicher. Wer es sich daher als ausländischer Architekt in China leisten kann, nimmt von der Teilnahme an freien Wettbewerben eher Abstand und konzentriert sich auf geladene Wettbewerbe.
Dabei ist die Zahl der Konkurrenten überschaubar und die Wettbewerbskosten werden in der Regel übernommen. Eine Prüfung des potenziellen Auftraggebers darf jedoch auch hier nicht vernachlässigt werden. Renommierte deutsche Architekten berichteten Germany Trade & Invest gegenüber auch von Auftragsablehnungen, da ihnen die Intentionen des Bauherrn nicht deutlich
wurden. Am besten können sich Architekten und Bauherren einschätzen, wenn sie sich bereits zuvor kennengelernt haben - sei es durch Projekte oder im Rahmen der äußerst wichtigen Netzwerke.
5.2 Markterschließung
Netzwerke spielen bei der Markterschließung in China eine zentrale Rolle. Dies gilt für große Architekturbüros, aber in noch stärkerem Maße für kleine. Ist erst ein Referenzprojekt in China fertiggestellt, ist die Kontaktaufnahme häufig einfacher. Öffentliche Bauwerke scheinen dabei eher den
staatlichen und kommunalen Bauherrenkreis zu öffnen; andere Projektreferenzen sind hingegen
für Industriebauherren oder auch private Entwicklungsgesellschaften gefragt. Größere deutsche
Architekturbüros halten sich bislang aus dem Wohnungsbau weitgehend zurück. Kleinere Architekturbüros, die vor allem Innendesign mit Umbauten ausführen, sehen hingegen in der wachsenden Schicht reicher Chinesen eine attraktive Klientel.
Gerade kleine Architekturbüros, die von deutschen Architekten ohne Unterstützung eines Mutterhauses in Deutschland lokal gegründet wurden und häufig viele Innenarchitekturaufträge übernehmen, erhalten den überwiegenden Teil ihres Projektvolumens von Kunden, denen sie bekannt
sind. Brancheninsider empfehlen, zunächst ein Projekt - zum Beispiel Geschäftsumbau, Bau und
Ausbau von Bars, Restaurants oder Hotels - fertigzustellen. Kosten derartiger Projekte mit Designhonoraren zwischen 0,1 Mio. und 1 Mio. RMB sind in der Regel kontrollierbar und übersteigen
nicht die Ressourcen eines kleinen Büros. Darüber hinaus ist das Projekt relativ schnell fertigzustellen und kann als Referenzprojekt für Mund-zu-Mund-Propaganda sorgen.
Generell sind gute soziale Netzwerke für den Erfolg in China deutlich wichtiger als in Deutschland.
Man muss als Entscheidungsträger Präsenz zeigen und schnell reagieren können. Dies macht eine
dauerhafte Bearbeitung des Marktes vom Ausland aus fast unmöglich. Bleibt der Bauherr schwer
einschätzbar, empfehlen Kenner, Verträge so zu verhandeln, dass Leistungen erst nach Vorkasse
erbracht werden - ein Vorgehen, das in Deutschland undenkbar wäre und auch in China nur
schwierig umzusetzen ist.
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33
Tipps für die Markterschließung
5.3 Aufbau eines guten Teams
Um langfristig erfolgreich im Markt zu sein, ist der Aufbau eines guten chinesischen Mitarbeiterteams - besser noch eines guten gemischten Teams aus ausländischen und inländischen Architekten - das A und O. Denn während deutsche Architekten in China letztendlich immer „Gäste auf Zeit“
sind, bilden die chinesischen Architekten und Mitarbeiter des Büros die Basis. Eine solche ist unabdingbar, soll das Architekturbüro langfristig durch Aufträge ausgelastet werden. Darüber hinaus,
so ein deutscher Architekt mit langjähriger Chinaerfahrung, sei nur durch eine längere chinesisch-deutsche Zusammenarbeit im Büro zu vermeiden, dass man zwar das gleiche Vokabular benutze, aber etwas völlig Unterschiedliches meine.
Wichtig ist, die chinesischen Mitarbeiter vollwertig in das Büro zu integrieren, „an sie zu glauben“,
sie gut zu bezahlen und ihnen eine Perspektive zu bieten. Nur so kann es gelingen, chinesische Mitarbeiter längerfristig zu begeistern und zu halten. Nach eigenen Aussagen hat bislang nur das
deutsche Architekturbüro GMP einen chinesischen Partner. Praktiziert wird in diesem Büro doppelte Projektleitung, die sich jeweils aus einem chinesischen und einem deutschen Architekten zusammensetzt, was den Teamgeist fördert.
Auch mit chinesischen und deutschen Partnern gegründete, lokale Architekturbüros setzen auf
Teamgeist und Gleichberechtigung. So können beispielsweise in einem Architekturbüro nach dessen Darstellung alle angestellten Architekten - ob Partner oder nicht, ob Ausländer oder Chinese ihre Ideen in die Entwurfsphase eines Projektes einbringen. Damit werde nicht nur der Ideenpool
erweitert, sondern auch die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Büro gestärkt.
Ein deutscher Experte für den chinesischen Architekturmarkt beschreibt die Situation folgendermaßen: „Wenn es gelingt, im eigenen Büro chinesische Mitarbeiter aufzubauen, die Entscheidungen treffen können, hat man gewonnen.“ Doch dafür müssen ihnen Perspektiven wie zumindest
eine Teilpartnerschaft aufgezeigt werden. Bei ausgezeichnetem Vertrauensverhältnis ist es auch
möglich, dass der chinesische Mitarbeiter mit Wissen und Unterstützung durch das deutsche Architekturbüro sein eigenes lokales Architekturbüro aufbaut, das dann als chinesisches Partnerbüro auftreten kann. Generell hat die Gründung eines Architektur(beratungs)unternehmens vor Ort
für den Bauherren noch den Vorteil, alternativ Rechnungen lokal oder im Ausland begleichen zu
können.
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Markt für Architekturdienstleistungen
Charakteristik des Planungsablaufs
Charakteristik des Planungsablaufs
6 Charakteristik des Planungsablaufs
Bauplanung in China ist nicht gleich Bauplanung in Deutschland. Damit müssen sich alle deutschen Architekten bei ihrem Markteintritt auseinandersetzen. Dies liegt zum einen daran, dass
sich einige Inhalte der neun Leistungsphasen der deutschen Honorarordnung für Architekten und
Ingenieure (HOAI) in China nicht wiederfinden.
6.1 Chinesische versus deutsche Planungsphasen
Anders als die deutsche HOAI werden in der Volksrepublik Baustellendienstleistungen (Überwachung, Qualitätskontrolle, Einhaltung architektonischer Vorgaben) nicht als Bestandteil des Architekturdesigns, sondern des Projektmanagements gesehen und daher nicht honoriert. Dies zeigt
sich auch in einem unterschiedlichen Berufsverständnis der Architekten. Darüber hinaus sind
Trennung der Planungsphasen und das Verständnis, welche Leistungen in der jeweiligen Phase zu
erbringen sind, unterschiedlich. Es ist daher wichtig, genau zu kommunizieren, was die Partner in
den jeweiligen Phasen voneinander erwarten.
Die chinesische Bauplanung ist im Wesentlichen in drei Phasen unterteilt: das Concept Design, das
Preliminary Design und das Detailed Design. Am Ende jeder Phase müssen die jeweils notwendigen Zustimmungen der zuständigen Behörden für verschiedene Planungsaspekte - beispielsweise
die Einhaltung von Bestimmungen des Umweltschutzes, des Arbeits-, Gesundheits- oder Brandschutzes - eingeholt werden. Die Dokumente einreichen kann nur, wer über die notwendigen
Fachlizenzen verfügt. Diese können in ihrer Gesamtheit lediglich die großen LDI vorweisen. Die
LDI zeichnen die jeweiligen Planungsentwürfe ab und holen die in den entsprechenden Planungsphasen notwendigen Zustimmungen der zuständigen Abteilungen der Baubehörde ein.
Selbst wenn ein ausländisches Architekturbüro eine entsprechende Architekturdesign-Lizenz
(möglichst der Klasse A) besitzt, verfügt es nicht wie die riesigen LDI über alle weiteren, notwendigen Lizenzen in den einzelnen Fachbereichen. Darüber hinaus sind für unterschiedliche Bauten
(beispielsweise Wohnungs- oder Kraftwerksbau) unterschiedliche Einzellizenzen notwendig. Eine
Insiderin vor Ort beschreibt die Situation so: „Die LDI bleiben die einzigen Institutionen, die die
Verantwortung für das, was in China gebaut wird, übernehmen dürfen.“ Für ausländische Architekten ist es daher in der Regel sinnvoll, sich je nach Auftrag das passende LDI auszusuchen; häufig
wird es auch bereits vom Bauherrn vorgegeben oder ist die Auswahl aufgrund der notwendigen Lizenzen eingeschränkt.
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Charakteristik des Planungsablaufs
6.2 Unterschiedliche Konstellationen
Inwieweit ausländische Architekturbüros während der gesamten Planungs- und Ausführungsphase involviert sind beziehungsweise involviert bleiben können, hängt von den vertraglichen Vereinbarungen zwischen Bauherrn, ausländischem Architekturbüro und LDI ab. Da aufgrund der derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen alle deutschen Architekten in China als Beratungsunternehmen im Bereich Architektur auftreten, müssen sie bei Tätigkeiten über die konzeptionelle
Planungsphase hinaus zwingend mit einem LDI zusammenarbeiten, um die notwendigen behördlichen Genehmigungen (Statik, Brandschutz, Luftschutz, Haustechnik usw.) einholen zu können.
In der Regel werden die Leistungsanforderungen an deutsche Architekten in einem Dreiecksvertragsverhältnis zwischen Architekturbüro, LDI und Bauherr beschrieben. Prinzipiell ist zwischen
ausländischem Architekten und LDI bei Tätigkeiten, die über die reine Entwurfsplanung hinausgehen, ein Zusammenarbeitsvertrag zu schließen. Diesem stehen ausländische Architekten jedoch
teilweise skeptisch gegenüber. Verschiedene Ausprägungen der Arbeitsteilung sind denkbar:
- Das ausländische Architekturbüro schließt mit dem LDI einen Zusammenarbeitsvertrag
(Collaboration Contract), in dem es die Aufgabenverteilung regelt, und tritt gegenüber dem
Bauherrn gemeinsam mit dem LDI als Arbeitsgemeinschaft auf.
- Leistungen und Zusammenarbeit des ausländischen Architekturbüros und des LDI werden vor
allem in jeweils getrennten Verträgen mit dem Bauherrn geregelt. Gestaltet sich die Kooperation
schwierig, sind Unstimmigkeiten häufig nur über den Bauherrn zu klären.
- Das ausländische Architekturbüro ist in allen Planungsphasen involviert und darüber hinaus mit
Aufgaben des Projektmanagement quasi als „wirtschaftlicher Generalplaner“ des Bauherrn betraut. In dieser Konstellation kann das ausländische Architekturbüro in Zusammenarbeit mit
lokalen Partnern (in der Regel im Rahmen von Zusammenarbeitsverträgen) auch weitergehende Aufgaben im Rahmen der „künstlerischen Oberleitung“ übernehmen, um Gestaltungs- und
technische Mängel zu vermeiden.
- Möglich ist auch, dass das LDI als alleiniger Vertragspartner des Bauherrn auftritt und vom ausländischen Architekturbüro bestimmte Beratungsleistungen zukauft. In diesem Fall gibt es keine vertragliche Bindung zwischen ausländischem Architekturbüro und Bauherrn. Kenner vor
Ort raten von dieser Konstellation ab, da somit kein gleichberechtigtes Auftreten mit dem LDI gegenüber dem Bauherrn möglich ist.
6.3 Beteiligung in den Planungsphasen
Im Wesentlichen bestimmt der Bauherr darüber, ob sich das ausländische Architekturbüro nach
der Konzeptionsphase aus den weiteren Projektphasen zurückziehen oder den Fortgang als „Berater“ weiter beeinflussen soll. Ist letzteres der Fall, geschieht dies in der Phase der Ausführungsplanung (Detailed Design im chinesischen Verständnis) durch die Erarbeitung sogenannter Leitdetails (Guidance Details). Dafür sollte viel Zeit veranschlagt werden. Die Leitdetails tragen wesentlich dazu bei, die architektonische Qualität des Gebäudes trotz Anpassungen und Veränderungen
bei der Projektrealisierung sicherzustellen. Ihre Ausarbeitung sollte so umfangreich und anschaulich wie möglich sein.
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Markt für Architekturdienstleistungen
Deutsche Architekten weisen der Erarbeitung der Leitdetails eine entscheidende Bedeutung zu.
Denn gerade die Festlegung dieser Details (Fassadengestaltung, Anschlüsse, teilweise Innengestaltung) erfordert ein hohes Maß an Kommunikation mit den chinesischen Partnern. So liegen zum
Beispiel unterschiedliche Material- und Produktkenntnisse und -erfahrungen vor. Nicht alle in Europa gängigen Materialien eigenen sich zum Einsatz in China oder sind auf dem Markt verfügbar.
Andererseits können unter Umständen arbeitsintensive Lösungen in der Volksrepublik realisiert
werden, die in Deutschland jeden Kostenrahmen sprengen würden.
Grundsätzlich, so betonen erfahrene deutsche Architekten, ist jedoch immer zu bedenken, dass die
Guidance Details auch den verschiedenen Gewerken als Vorlage dienen. Deren Arbeiter haben jedoch in der Regel keine berufliche Ausbildung erhalten (China kennt kein Ausbildungssystem zum
Handwerker), kommen häufig vom Land, kennen weder das Baugewerbe noch unbedingt den vor
Ort gesprochenen chinesischen Dialekt. Die Fluktuation ist hoch. Die Kommunikations- und Verständnisschwierigkeiten, die es bei der Umsetzung von Detailvorgaben in der Baurealität zu überwinden gilt, lassen sich von in China neu angekommenen ausländischen Architekten kaum erahnen. Dies wurde in Gesprächen immer wieder deutlich.
Schematische Darstellung der Mitwirkungsmöglichkeiten ausländischer Architekten
Phasen (in Anlehnung an
Beitrag chinesischer Partner Beitrag ausländischer
HOAI)
(LDI)
Architekten
Vorplanung
Gemeinsamer Entwurf
Alleinige Beteiligung oder Be(Wettbewerb, Vorentwurf) möglich
teiligung mit chinesischem
Partner möglich
Entwurfsplanung
Mitarbeit möglich; 1. PlanErarbeitung des Masterplans
(Schematic Development) vorlage muss durch LDI zur mit allen wesentlichen ParameGenehmigung vorgelegt wer- tern. Endprodukt: 1. Planvorladen
ge
Genehmigungsplanung
Erarbeitung eines Pakets von Erarbeitung architektonischer
(Design Development)
Planungsvorlagen (Architek- Parameter. Nach dieser Phase
tur, Haustechnik, Brandziehen ausländ. Architekten
schutz, Luftschutz) und Vor- sich häufig aus weiterer Plalage zur Genehmigung
nung zurück.
Ausführungsplanung
LDI macht die Ausführungs- In Zusammenarbeit mit LDI
(Construction Design)
planung und legt sie zur Ge- Mitarbeit an der Erstellung der
nehmigung vor
Guidance Details möglich und
notwendig, um Umsetzung nahe
an Planung zu halten. Collaboration Contract zwischen LDI
und Architektrubüro als Rahmen.
Ausschreibung, Vergabe
Häufig kaum noch beteiligt. Häufig nicht mehr beteiligt;
Wird in der Regel von einer falls vom Bauherrn als quasi
ProjektmanagementgesellGeneralunternehmer beaufschaft übernommen.
tragt, kann Ausschreibung mit
Partnern gemeinsam gemacht
werden.
Bauüberwachung,
Häufig Übernahme durch
In der Regel nicht mehr beteiBaudokumentation
Projektmanagementgesellligt; kann jedoch je nach Verschaft.
tragsgestaltung an künstlerischer Oberleitung mitwirken.
Quelle: Gespräche mit deutschen und chinesischen Architekten in China
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Charakteristik des Planungsablaufs
6.4 Kommunikation zwischen den Partnern A und O
Eine klare Aufgabendefinition zwischen Bauherrn, ausländischem Architekten und inländischem
Partner bezeichnen Architekten mit langjähriger Erfahrung in China als unabdingbares Muss.
Denn die Kommunikationsbasis der Mitarbeiter der LDI und der ausländischen Architekten sei aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen und Referenzwerte häufig sehr unterschiedlich. Dies könne
sich beispielsweise bereits bei der Planung des Raum- oder Sitzbedarfs zeigen. Das Schaffen gemeinsamer Kommunikationsgrundlagen gleich zu Projektbeginn sei immens wichtig, da es sonst
im weiteren Verlauf zu erheblichen Abstimmungsproblemen kommen könne.
Für einen möglichst reibungslosen und zügigen Projektverlauf wird die enge Zusammenarbeit mit
lokalen Partnern von Anfang an für äußerst wichtig erachtet. Dadurch soll erreicht werden, dass
die Kernaussagen des Gebäudekonzept von allen beteiligten Partnern gleich verstanden und mitgetragen werden. Der Einsatz von Bildern und Zeichnungen könne dies teilweise erleichtern. Erfahrene Architekten empfehlen, während des gesamten Projektverlaufs kontinuierlich zu überprüfen, dass das Ausgangskonzept eingehalten wird. Der beste Garant für eine erfolgreiche Umsetzung sei, den inländischen Partner durch Überzeugungskraft, Teamgeist und Partnerschaft von
Anfang an mitzunehmen. Denn sollte es zu Problemen kommen, sind die tatsächlichen Durchgriffsmöglichkeiten häufig beschränkt.
Nur durch hohe Informationsdichte (Zeichnungen, Präsentationen, Kataloge und immer wieder
Gespräche) sei eine gute Qualitätssicherung zu erreichen. „Ist eine Planung nicht wasserdicht, gibt
es schwarze Löcher“, beschrieb ein deutscher Architekt seine Erfahrungen gegenüber Germany
Trade & Invest. Diese könnten wiederum einen erheblichen Aufwand bei der künstlerischen Bauleitung nach sich ziehen. „Die Leitdetails müssen daher äußerst präzise und genau sein.“ Auch dürfe
man nicht davon ausgehen, dass Zeichnungen prinzipiell selbsterklärend seien.
C
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Messen, Internetplattformen, Fachzeitschriften
Markt für Architekturdienstleistungen
Messen, Internetpolattformen, Fachzeitschriften
Messen, Internetpolattformen, Fachzeitschriften
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Messen, Internetplattformen, Fachzeitschriften
Die Wichtigkeit von Messebesuchen schätzen deutsche Architekten vor Ort unterschiedlich ein.
Nur wenige nutzen sie als Plattform, um mit neuen Kunden ins Gespräch zu kommen. Vielfach setzen deutsche Architekten auf ihre eigenen Netzwerke vor Ort. Der Besuch von Messen, Seminaren
oder Biennalen kann jedoch genutzt werden, um den eigenen Bekanntheitskreis zu erhöhen.
Die Teilnahme an einer der Biennalen kann das Knüpfen von Kontakten in Fachkreisen unterstützen. Als erste ihrer Art wurde 2004 die „Architectural Biennale Beijing - ABB“ ins Leben gerufen, die
die ersten zwei Male unter anderem vom Bauministerium unterstützt wurde. Sie findet seither alle
zwei Jahre im Herbst statt. 2005 folgte dann die „Shenzhen Biennale of Urbanism and Architecture“, kuratiert von dem international bekannten Architekten Yung Ho Chang. Sie war die erste Großausstellung zum Thema Verstädterung und Architektur in China.
Inzwischen wird die „Shenzhen and Hong Kong Bi-city Biennale“ alle zwei Jahre veranstaltet und
ist mit Abstand die bekannteste und renommierteste Architekturplattform in China. Kurator der
Biennale 2009, in deren Rahmen Veranstaltungen bis Januar 2010 laufen, ist Künstler und Schriftsteller Ou Ning. Hauptthema der diesjährigen Veranstaltung ist urbane Mobilität. Die Bi-city
Biennale ist nach Aussagen von Branchenkennern eine gute Plattform, um Kontakte zu knüpfen.
Die Hauptausstellungen werden von Dezember 2009 bis Januar 2010 parallel in Shenzhen und
Hongkong laufen (www.szhkbiennale.org).
Die Messe „China International Architectural Expo“ integriert die Bereiche Architektur, Baumaterialien und Bautechnologie. Sie findet jährlich im Oktober in Beijing statt und wird von der Architec tural Society of China, der China Building Materials Federation sowie dem China National Building Materials Exhibition & Trade Center veranstaltet. Weitere Informationen finden Sie unter
www.iae-china.org/event/2009gjjzz-en/index.html.
Einige deutsche Architekten empfehlen den gelegentlichen Besuch von Baumaterialmessen.
Denn die Bandbreite der im inländischen Markt verfügbaren Materialien hat sich in den letzten
Jahren enorm vergrößert. Beispiele dafür sind die Bereiche Isoliermaterialen, Fenster, aber auch
Farben und Klebstoffe. Dahinter steht zum einen der steigende Qualitätsanspruch chinesischer
Kunden sowie der wachsende Materialien- und Produktemarkt für das Segment „Green Building“.
Einen ersten Überblick über an die 30 Fachmessen in diesem Bereich kann die Website
www.biztradeshows.com bieten.
Für Fachaustausch, Informationen über neue Architekturentwicklungen, Bau- und Materialtrends, aber teilweise auch Wettbewerbe und den Arbeitsmarkt für Architekten haben sich inzwischen verschiedene Internetplattformen etabliert. Die meisten Inhalte sind nur in chinesischer
Sprache zugänglich; einige Plattformen bieten einen kleineren englischsprachigen Bereich an.
Germany Trade & Invest www.gtai.de
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Messen, Internetpolattformen, Fachzeitschriften
Auswahl chinesischer Internetplattformen rund um Architektur
Plattform
Beschreibung
Design China www.333cn.com
Eine der bekanntesten, allgemein gehaltenen
Internetplattformen für Architektur in
China. Sie bietet umfangreiche Informationen über aktuelle Entwicklungen rund um
Architektur, Innenarchitektur, Design, Wettbewerbe, Design-Bibliotheken und weiteres
an.
arch.m6699.com http://arch.m6699.com
Rubriken wie „Arch Space“ und „Designing
World“ informieren über Architekturtrends
weltweit und enthalten umfassendes Bildmaterial interessanter Projekte. Unter
„Technology & Management“ werden unter
anderem neue Baustoffe, Bautechnologien
oder Verfahren zu Energie- oder Wassereinsparungen sowie ökologische Materialien
vorgestellt.
Lagoo China www.lagoo.com.cn
Spezialisiert auf Brancheninformationen für
Baugewerbe, Immobilienwirtschaft und Architektur. „Lagoo China“ bietet viele Themenbereiche mit aktuellen Informationen
(wie Landnutzung und Immobilien, Architektur, Ökologie, Umweltschutz und Energieeinsparung, Innenarchitektur, Bauprojekte und andere).
China Designer www.china-designer.com
Maßgeschneiderte Website für Designer, die
eine Plattform für Ideenaustausch, Werkpräsentationen, Wettbewerbe und Veranstaltungen sowie aktuelle Entwicklungen namhafter Architekturbüros in China bietet.
ABBS Architekturforum www.abbs.com.cn Die Plattform bietet Informationen über aktuelle Entwicklungen im Baugewerbe, in der
Architektur, in der Immobilienwirtschaft sowie auf dem Arbeitsmarkt für Architekten
und Bauingenieure etc.
Chinese-architects www.chinese-architects.com Die Website stellt in englischer Sprache bekannte private Architekturbüros in China
vor, ihre Projekte und Konzeptionen mit teilweise ausführlichem Bildmaterial.
Quelle: Zusammenstellung von Germany Trade & Invest
Nach wie vor sind daneben traditionelle Fachmagazine in Druckform mit Architekturfotografie
und Konzeptionsdarstellung Plattformen des Ideenaustausches, der Inspiration, aber auch des
Marketings. Zu den bekanntesten zählt das monatlich von der Tsinghua Universität herausgegebene Magazin „World Architecture“. Einen ähnlichen Ruf genießt die zweimonatlich erscheinende
Zeitschrift „Time & Architecture“. Sie wird vom College of Architecture and Urban Planning der
Tongji Universität in Shanghai herausgegeben.
40
Markt für Architekturdienstleistungen
Für die sechsmal im Jahr publizierte Zeitschrift „Architecture Review“ zeichnet das College of Architecture and Urban Planning der Universität Shenzhen verantwortlich. Daneben gibt es weitere
wichtige Magazine, wie das „Architecture Journal“, das von der Architecture Society of China herausgegeben wird oder das eher theorielastige, alle zwei Monate in Shanghai erscheinende Fachmagazin „Urban China“. Darüber hinaus haben auch die großen LDI eigene Publikationen. So veröffentlicht das Beijing Institute of Architectural Design jeden Monat die Zeitschrift „Architectural
Creation“. Weitere Publikationen finden Sie im Adressanhang.
Germany Trade & Invest www.gtai.de
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Kontaktanschriften
Kontaktanschriften
8
Kontaktanschriften
8.1 Regierungsinstitutionen
Ministry of Commerce (MOFCOM)
No. 2 Dong Chang’an Avenue, Beijing 100731
Tel.: 0086 10/87 51 90-94, Fax: -93
Internet: www.mofcom.gov.cn
Department of Foreign Investment Administration of MOFCOM
No. 2 Dong Chang’an Avenue, Beijing 100731
Tel.: 0086 10/65 19 78-85, Fax: -89
E-Mail: [email protected], Internet: http://wzs.mofcom.gov.cn/
Ministry of Housing and Urban-Rural Development (MoHURD)
No. 9 Sanlihe Road, Beijing 100835
Tel.: 0086 10/58 93 41 14
E-Mail: [email protected], Internet: www.cin.gov.cn
Department of Construction Market Supervision and Administration of MoHURD
No. 9 Sanlihe Road, Beijing 100835
Tel.: 0086 10/58 93-37 72, Fax: -35 75
Internet: www.cin.gov.cn
Green Building Office, Center of Energy Efficency in Buildings of MoHURD
Room 409, China Architecture Culture Center, No.13 Sanlihe Road, Beijing 100037
Tel.: 0086 10/88 08-22 16, Fax: -21 99
E-Mail: [email protected], Internet: www.chinaeeb.gov.cn
8.2 Verbände
Architectural Society of China
No. 9 Sanlihe Road, Beijing 1000835
Tel.: 0086 10/88 08 22 39, Fax: -88 08 22 22
E-Mail: [email protected], Internet: www.chinaasc.org
China Association of City Planning
No. 13 Sanlihe Road, Beijing 100037
Tel.: 0086 10/88 08 21-80; Fax: -79
E-Mail: [email protected], Internet: www.cacp.org.cn
42
Markt für Architekturdienstleistungen
China Association of Engineering Consultants (CAEC)
No. 9 Sanlihe Road, Beijing 100835
Tel.: 0086 10/68 34-65 98, Fax: -68 40
E-Mail: [email protected], Internet: www.zgjsjl.org
China Build Layout Stylist Association
No. 98 Balizhuangxili, Beijing 100025
Tel./Fax: 0086 10/86 98 92 51
E-Mail: [email protected], Internet: www.jzsj.org.cn
China Civil Engineering Society
No. 9 Sanlihe Road, Beijing 100835
Tel.: 0086 10/58 93-30 71; Fax: -39 53
E-Mail: [email protected], Internet: www.cces.net.cn
China Exploration and Design Association
No. 1 Mashenmiao, Beijing 100840
Tel.: 0086 10/88 02 34-01, Fax: -02
Internet: www.chinaeda.org
China National Association of Engineering Consulting
11F East Wing, Sichuan Mansion, No. 1 Fuwai Dajie, Beijing 100037
Tel.: 0086 10/68-36 48 46, Fax:- 31 28 28
E-Mail: [email protected], Internet: www.cnaec.com.cn
8.3 Architectural Design Firms
(entnommen der 2008 ENR/Construction Times Liste der 60 Top Chinese Design Firms)
Architectural Design and Research Institute of Guangdong Province
No. 97 Liuhua Road, Guangzhou 510010
Tel.: 0086 20/86 67-76 17 (Management Department), Fax: -74 63
E-Mail: [email protected], Internet: www.gd-arch.com
Architectural Design & Research Institute of Tongji University
No. 1239 Siping Road, Shanghai 200092
Tel.: 0086 21/65 98-77 88, Fax: -51 21
E-Mail: [email protected], Internet: www.tjadri.com
Beijing Urban Engineering Design & Research Institute Co., Ltd.
No. 5 Fuchengmen Dajie, Beijing 100037
Tel.: 0086 10/88 33 61 81 (Management Department)
E-Mail: [email protected], Internet: www.buedri.com
Germany Trade & Invest www.gtai.de
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Kontaktanschriften
China Architechtural Design & Research Group
No.19 Chegongzhuang Street, Beijing 100044
Tel.: 0086 10/68-30 20 70 (International Department), Fax: -34 88 32
E-Mail: [email protected], Internet: www.cadreg.com.cn
HuaSen Architectural & Engineering Designing Consultants Ltd.
(Chinas erstes Joint Venture im Bereich Architekturdesign,
Ausländischer Shareholder Hongkong Sen Yang International Limited Company)
6F Bin Hai Zhi Chuang Administration Building, Nanshan District, Shenzhen 518054
Tel.: 0086 775/86 12-66 66, Fax: -68 00
E-Mail: [email protected], Internet: www.huasen.com.cn
Shanghai Urban Construction Design & Research Institute
No. 3447 Dongfang Road, Shanghai 200125
Tel.: 0086 21/50 89 16 88, Fax: -63 76 09 94
E-Mail: [email protected], Internet: www.sucdri.com
Shanghai Xian Dai Architectural Design (Group) Co., Ltd.
22F No. 258 Shi Men Er Road, Shanghai 200041
Tel.: 0086 21/52 52 45 67, Fax: -62 46 40 00
E-Mail: [email protected], Internet: www.xd-ad.com.cn
Wuhan Architectural Design Institute
No. 8 Siwei Road, Wuhan 430014
Tel.: 0086 27/82-73 28 04, Fax: -72 61 78
Internet: www.whadi.com.cn
8.4 Weitere bekannte Architekturdesigninstitute
Beijing Institute of Architectural Design
No. 62 South Lishi Road, Beijing 100045
Tel.: 0086 10/68-01 11 55, Fax: -03 40 41
Internet: www.biad.com.cn
China United Engineering Corporation (CUC)
No. 338 Shiqiao Road, Hangzhou 310022
Tel.: 0086 571/88-15 18 42, Fax: -13 70 83
Internet: www.chinacuc.com
China Academy of Building Research (CABR)
No. 30 Bei San Huan Dong Lu, Beijing 100013
Tel.: 0086 10/64 51 70 00; Fax: -84 28 13 69
E-Mail: [email protected], Internet: www.cabr.com.cn
44
Markt für Architekturdienstleistungen
8.5 Universitäten
Beijing University of Civil Engineering and Architecture (BUCEA)
No. 1 Zhanlanguan Road, Xicheng District, Beijing 100044
Tel.: 0086 10/68 32-24 76, Fax:-21 88
E-Mail: [email protected]
Central Academy of Fine Arts (International Office)
No. 8 Hua Jia Di Nan Street, Beijing 100102
Tel.: 0086 10/64 77-10 18, Fax: -11 36
E-Mail: [email protected], Internet: www.cafa.edu.cn
China Academy of Art
No. 161 Mengyuan Road, Hangzhou 310053
Tel.: 0086 571/87 16 46-49, Fax: -51
E-Mail: [email protected], Internet: http://caa.edu.cn/
College of Architecture and Urban Planning of Tongji University
No. 1239 Siping Road, Shanghai 200092
Tel.: 0086 21/65 98 35 92, Fax: -65 97 67 07
E-Mail: [email protected], Internet: www.tongji-caup.org
Faculty of Architecture and Urban Planning Chongqing University
Shapingba, Chongqing 400045
Tel.: 0086 23/65-12 09 35, Fax: -12 46 45
E-Mail: [email protected], Internet: www.chongjian.com
Faculty of Architecture of South East University
No. 2 Sipailou, Nanjing 210096
Tel.: 0086 25/83 79 24 52
E-Mail: [email protected], Internet: arch.seu.edu.cn
School of Architecture of Tsinghua University
Tsinghua University, Haidian District, Beijing100084
Tel.: 0086 10/62 78 50 01
E-Mail: [email protected], Internet: www.tsinghua.edu.cn
8.6 Baurechtsfachanwalt
Ashley M. Howlett (Partner)
Rechtsanwaltskanzlei Jones Day
32F China Tower 1, No. 1 Jianguomenwai Avenue, Beijing 100004
Tel.: 0086 10/58 66 11-11, Fax: -22
E-Mail: [email protected], Internet: www.jonesday.com
Germany Trade & Invest www.gtai.de
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Kontaktanschriften
8.7 Deutsche und europäische Kontaktstellen
Deutsche Auslandshandelskammer Beijing
Room 811 Landmark Tower II; No. 8 Dongsanhuanbeilu, Beijing 100004
Tel.: 0086 10/65 39 66-88, Fax: -89
E-Mail: [email protected], Internet: www.china.ahk.de
Deutsche Auslandshandelskammer Guangzhou
No. 2915 Metro Plaza, Tian He North Road, Guangzhou 510620
Tel.: 0086 20/87 55-23 53, Fax: -18 89
E-Mail: [email protected], Internet: www.china.ahk.de
Deutsche Auslandshandelskammer Shanghai
25F Zhongjian Plaza, No. 1568 Pudong Centry Avenue, Shanghai 200122
Tel.: 0086 21/50 81-22 66, Fax: -20 09
E-Mail: [email protected], Internet: www.china.ahk.de
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)
Energy Efficiency in Existing Buildings
Ansprechpartner: Xu Zhiyong
Room 1100 Sunflower Tower, No. 37 Maizidian Street, Chaoyang District, Beijing 100026
Tel.: 0086 10/85 27-61 21, Fax: -52 72
E-Mail: [email protected], Internet: www.gtz.de/china
Econet China
Ansprechpartner: Magali Menant, Roland Winkler
25F Zhongjian Plaza, No. 1568 Pudong Centry Avenue, Shanghai 200122
Tel.: 0086 21/68 75 85 36 ext. 1698 (Magali Menant), Fax: -68 75 85 73 ext. 5698
Tel.: 0086 21/68 75 85 36 ext. 1692 (Roland Winkler), Fax: -68 75 85 73 ext. 5692
E-Mail: [email protected], [email protected],
Internet: www.econet-china.com
European Union Chamber of Commerce in China (EUCCC)
Office C412, Beijing Lufthansa Center, No. 50 Liangmaqiao Road, Chaoyang District, Beijing 100125
Tel.: 0086 10/64 62 20-66, Fax: -67
Internet: www.europeanchamber.com.cn
8.8 Fachmagazine
Architectural Creation (Jianzhu Chuangzuo), monatlich
Herausgeber: Beijing Institute of Architectural Design
No. 62 South Lishi Road, Beijing 100045
Tel.: 0086 10/68-01 11 55, Fax: -03 40 41
Internet: www.biad.com.cn
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Markt für Architekturdienstleistungen
Architecture Journal (Jianzhu Xuebao), monatlich
Herausgeber: Architecture Journal Editorial Office, Architecture Society of China
Ministry of Housing and Urban-Rural Development
No. 9 Sanlihe Road, Beijing 100835
Tel.: 0086 10/58 93 36 28
E-Mail: [email protected], Internet: www.aj.org.cn
Architecture Review (Shijie Jianzhu Daobao) zweimonatlich
Herausgeber: Architecture Review Editorial Office, Shenzhen University
Building 3, College of Architecture and Urban Planning of Shenzhen University, Shenzhen 518060
Tel.: 0086 755/26-73 28 57, Fax: -53 43 59
E-Mail: [email protected], Internet: www1.szu.edu.cn
Di (Sheji Xinchao), monatlich
Herausgeber: di Sheji Xinchao Editorial Office, Shanghai Academy of Social Sciences
30F Zhaofeng Global Tower, No. 1800 Zhongshanxilu, Shanghai 200235
Tel.: 0086 21/64 40-15 08, Fax: -08 50
E-Mail: [email protected], Internet: www.a-d-cn.com
Domus China, monatlich
Herausgeber: Domus China Edition Editorial Office
Room 612 Wanxin Commercial Tower, No. 94 Dongsi Shitiao, Dongcheng District, Beijing 100007
Tel.: 0086 10/84 04 11 50, Fax: -64 06 85 38
E-Mail: [email protected], Internet: www.domuschina.com
Time & Architecture (Shidai Jianzhu), zweimonatlich
Herausgeber: Time & Architecture Editorial Office, Tongji University,
College of Architecture and Urban Planning
Room 704, Building C, College of Architecture and Urban Planning of Tongji University
No. 1239 Siping Road, Shanghai 200092
Tel./Fax: 0086 21/65 98 34 17
E-Mail: [email protected], Internet: www.timearchi.com
World Architecture (Shijie Jianzhu), monatlich
Herausgeber: World Architecture Editorial Office, Tsinghua University
No. 208 Jian Zhu Guan der Tsinghua University, Beijing 100084
Tel.: 0086 10/62-78 57 99, Fax: -77 07 80
E-Mail: [email protected], Internet: www.wamp.com.cn
Germany Trade & Invest www.gtai.de
47
Kontakt
Impressum
Herausgeber: Germany Trade and Invest
Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH
Agrippastraße 87-93
50676 Köln, Tel.: +49 (0)221 2057-0
Fax: +49 (0)221 2057-212
E-Mail: [email protected]
Internet: www.gtai.de
Autorin: Corinne Abele, Beijing
Redaktion / Ansprechpartnerin:
Simone Menshausen
Tel.: 0221/20 57-266, E-Mail: [email protected]
Erscheinungsjahr: 2009
Redaktionsschluss: November 2009
Bestell-Nr.: 14754
Preis: 13 Euro
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Abbildung: Architect: RHEINSCHIENE architects
Wirtschaft
VR China
Markt für Architekturdienstleistungen
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ausländische Unternehmen,
die ihre Geschäftstätigkeit
auf den deutschen Markt
ausdehnen wollen. Sie
unterstützt deutsche Unternehmen, die ausländische
Märkte erschließen wollen,
mit Außenwirtschaftsinformationen.
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