karriere in der it-branche
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KARRIERE IN DER IT-BRANCHE Samstag/Sonntag, 18./19. Oktober 2008 / Süddeutsche Zeitung Nr. 243 / Seite V2/13 Eine Beilage der Süddeutschen Zeitung Hoffen auf die Politik Trotz trüber Konjunktur bleiben erfahrene Mitarbeiter in der Informationstechnologie Mangelware Von Thorsten Riedl Das Vergütungssystem von Consol darf getrost als ausgeklügelt bezeichnet werden. Drei Anläufe braucht Ulrich Schwanengel, der Chef des Münchner Dienstleisters für Informationstechnologie (IT), um dem Laien die Gehaltsstruktur seines Unternehmens zu erklären. Der Firmengründer hat das System anhand mathematischer Formeln selbst entwickelt. So viel Aufwand rechnet sich: Bewerber stehen bei dem kleinen IT-Unternehmen Schlange. Während die Branche über den Mangel an Fachkräften klagt, kann Consol-Chef Schwanengel fast jeden verpflichten. Doch eben nur fast: Vor allem erfahrene Fachkräfte fehlen auch bei dem Münchner Unternehmen. Die Knappheit gut ausgebildeter IT-Spezialisten macht der Industrie zu schaffen. Es helfen nur Eigeninitiative – und Hoffen auf das Wirken der Politik. Das Fehlen von Fachkräften ist in der IT-Industrie inzwischen zum „unerfreuli- Der Verband spricht von 45 000 offenen Stellen in der Branche chen Dauerzustand“ geworden, so formuliert es der Bitkom, der Verband der ITund Telekommunikationsindustrie in Deutschland. Schon vor zwei Jahren hat die Branchenvereinigung Alarm geschlagen. Fast die Hälfte aller Unternehmen des Sektors hätten Probleme, qualifizierte Beschäftigte zu finden, hieß es damals. Ein Jahr später frischte der Verband seine Statistik auf: 43 000 offene Stellen gebe es nun im IT-Sektor und angrenzenden Wirtschaftsbereichen. Jetzt, wenige Tage vor dem Start des Bildungsgipfels am 22. Oktober in Dresden, haben die Marktforscher vom Bitkom ihre Statistik wieder erneuert. Sie befragten die Personalverantwortlichen in den Mitgliedsunternehmen, ob sich die Lage gebessert habe. Das Ergebnis: kein Grund zur Entwarnung. Der IT-Verband spricht nun von 45 000 offenen Stellen in der Branche. Schuld an den weiter alarmierenden Zahlen: Die Wirtschaftslage war außerordentlich gut in den vergangenen Jahren. Nun kühlt sich die Konjunktur zwar wieder ab. Schon hat HewlettPackard, der weltweit größte Computerkonzern, nach der Fusion mit dem ITDienstleister EDS die Entlassung von 25 000 Beschäftigten angekündigt. Weitere Firmen der Branche werden angesichts der Finanzkrise folgen. Aber wer nun hofft, dass sich dadurch die Suche nach Profis für die Unternehmen merklich entspannt, der übersieht nach Ansicht von Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer die strukturellen Ursachen für das Problem. „Die Zahl der Studienanfänger in der Informatik ist seit dem Jahr 2000 um ein Viertel zurückgegangen. Gleichzeitig scheiden viele ältere Programmierer aus, die in den siebziger Jahren in den Job gekommen sind. Deshalb wird das Problem auch unabhängig von der Konjunktur bestehen bleiben.“ Betroffene Unternehmen tun also am besten daran, wenn sie aus der Not eine Tugend machen. Vor allem in den Bereichen Software und IT-Services sucht die Branche in Deutschland weiter händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern. Im Bereich der Computerhardware spielen hiesige Firmen schon lange nicht mehr in der Weltliga. Doch der PC-Nerd, der mit blassem Gesicht und einer Cola tage- und nächtelang vor dem Monitor hockt, ist bei Personalverantwortlichen in Softwarehäusern und bei IT-Dienstleistern nicht gefragt. „Neben technischen Verständnis brauchen IT-Experten gute kommunikative Fähigkeiten für die Arbeit in Projektteams und im Umgang mit den Kunden“, sagt Scheer. Ein solche Qualifikation schlägt sich dann auch im Geldbeutel der IT-Angestellten nieder. Die Gehälter in der Branche sind in diesem Jahr so stark gestiegen wie seit 2005 nicht mehr. Das hat die Unternehmensberatung Kienbaum in einer Vergütungsstudie herausgefunden. Die Grundgehälter von Führungskräften haben um 3,2 Prozent zugelegt, die von Fachkräften sogar um 3,5 Prozent. Dazu kommen variable Gehaltsbestandteile, die abhängig sind vom Geschäftserfolg eines Unternehmens. Die wahren Bezüge der Beschäftigten in der IT-Industrie schwanken daher stark: Führungskräfte Maus im Dauereinsatz: Das Softwareunternehmen Bright Future schließt einen Großauftrag ab. Die Kölner Firma hat sich auf Gamedesign spezialisiert, hier sind Programmierer, Graphiker und Fußballbegeisterte gefragt. Die Fotos dieser Beilage zeigen, wie ein Computerspiel entwickelt wird. Die dazugehörige Reportage steht auf der letzten Seite. Fotos: Oliver Schmauch verdienen jährlich zwischen 60 000 und mehr als 200 000 Euro, Fachkräfte nehmen von 30 000 Euro bis zu mehr als 100 000 Euro im Jahr mit nach Hause. Die Gehälter seien wegen des Fachkräftemangels deutlich höher als in der Vergangenheit, erklärt Christian Näser, Vergütungsexperte bei Kienbaum. Doch nicht alle Unternehmen sind bereit beim Kampf um Fachkräfte die Gehaltsspirale nach oben zu treiben. „Teilweise werden Gehälter bezahlt, die kein Kunde bereit ist zu zahlen“, sagt Oliver Tuszik, Chef von Computacenter, nach eigenen Angaben Europas führender herstellerübergreifender IT-Dienstleister mit derzeit 250 offenen Stellen. Zwar hätten die Stundensätze zuletzt leicht angezogen, „aber nicht in dem Maße wie die Gehälter von Beratern.“ Außerdem bergen die steigenden Gehälter und Prämien für neue Mitarbeiter ein weiteres Risiko: Unzufriedenheit in der Stammbelegschaft, deren Bezüge langsamer steigen. „Wir wollen nicht nur neue Mitarbeiter gewinnen, sondern auch die Vorhande- nen begeistern“, sagt Tuszik. „Deshalb setzen wir auf Weiterbildung für alle.“ Ausbilden der eigenen Mannschaft, wenn die passenden Mitarbeiter nicht auf dem Arbeitsmarkt zu finden sind: Auf diese Strategie setzt auch die Software AG, das nach SAP zweitgrößte deutsche Unternehmen für Computeranwendungen. Das Softwarehaus schickt eigene Angestellte zu Fachvorträgen in Universitäten – und bietet im Gegenzug regelmäßig für Studenten Praktika und Diplomarbeiten an. Wenn die Eigeninitiative nicht hilft, bleibt allein die Hoffnung auf das Eingreifen der Politik. Für weitere Änderungen am Zuwanderungsgesetz und eine bessere Bildungspolitik etwa kämpft der Branchenverband Bitkom. In den Unternehmen nimmt man derweil das Heft selbst in die Hand. Torsten Bittlingmaier, Verantwortlicher für das Personalwesen der Software AG in Europa, sagt: „Bevor ein Unternehmer nach der Politik schreit, sollte er prüfen, ob er auch alle seine Hausaufgaben gemacht hat.“ Top IT-Arbeitgeber Angaben in Prozent (in Klammern: 2007) 19,5 (16,2) (2) Google 2 (1) SAP 3 (3) IBM Deutschland GmbH 4 (4) Siemens AG 5 (6) Fraunhofer-Gesellschaft 6 (5) BMW Group 7 (7) Microsoft Deutschland GmbH 7,4 (8,0) 8 (8) Apple Computer GmbH 7,1 (7,1) 9 (9) Porsche AG 6,9 (6,8) 10 (–) Electronic Arts GmbH 16,0 (16,3) 13,9 (14,3) 10,8 (14,2) 8,8 (10,0) 8,0 (10,5) 6,3 (–) SZ-Graphik: Hanna Eiden; Quelle: trendence Institut GmbH Angehende Informatiker zieht es gerne zu Google, dem Marktführer unter den Suchmaschinenbetreibern. Auch Anwender-Unternehmen sind beliebte Arbeitgeber. Zu den Aufsteigern gehört Volkswagen. Der Automobilhersteller konnte sich von Rang 39 auf Platz 28 verbessern. Auch große Firmen wie Bayer, Allianz, Otto und Ford kletterten nach oben. Absteiger sind die Telekommunikationsfirmen, allen voran Nokia. IT-Studenten, die vor dem Examen stehen, sind optimistisch. Gegenüber dem Vorjahr erwarten die Befragten eine geringere Wochenarbeitszeit und ein höheres Einstiegsgehalt. Mit jeder Herausforderung dazulernen. Accenture ist auch 2008 wieder einer der Top-Arbeitgeber in Deutschland.* Ein ganz normaler Arbeitstag für Tiger. Falsch geplant Zu viele Aufträge, zu wenig Fachkräfte: IT-Beratungen haben ein Problem Von Lars Reppesgaard Von einem innovativen Computerunternehmen sollte man erwarten können, dass es Ideen hat, wie man die Informationstechnologie und das Internet zur Rekrutierung neuer Mitarbeiter nutzt. Insofern ist es keine Überraschung, dass das Software- und Beratungshaus IDS Scheer in Saarbrücken beim Anwerben von neuen Kräften sich nicht mehr nur auf menschliche Rekrutierer verlässt. Ein virtueller Headhunter bringt seit einigen Monaten Bewerber zum Unternehmen. Über klassische Anzeigen in Fachmagazinen, Inseraten auf Online-Plattformen und Profilen in Netzportalen wie Xing machte die Kunstfigur Ansgar von Löwenberg auf sich aufmerksam. Auf einer kleinen Internetseite des fiktiven Beraters wurden dann sieben Bereichsleiter von IDS Scheer per Video mit O-Tönen vorgestellt. Mehr als 50 000 Mal wurden die Filme im Internet aufgerufen. Solche Aktionen haben IT-Beratungshäuser wie IDS Scheer auch nötig, um die Consultants anzuwerben, die sie für ihre Projekte benötigen. Nur weil die Weltwirtschaft ins Trudeln gerät, entspannt sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte noch lange nicht. Aus Sicht der Personalsuchenden bleibt sie nach wie vor angespannt. Nach dem robusten Aufschwung der vergangenen Monate rechnen Marktforscher zwar mit einer Verlangsamung der Konjunktur, von der auch die deutsche IT-Wirtschaft betroffen sein wird. Die Analysten von IDC in Frankfurt beispielsweise gehen davon aus, dass mit dem Nachlassen der Konjunktur die IT-Investitionen insbesondere im Kredit- und Versicherungsgewerbe und in der Industrie zurückgefahren werden. In einzelnen Bereichen wie etwa dem Gesundheitswesen oder bei Energieversorgern ist allerdings nach wie vor mit verstärkten Investitionen in IT-Systeme und -Serviceleistungen zu rechnen. Auch in der öffentlichen Verwaltung – Stichwort eGovernment – werden die IT-Aufwendungen spürbar zulegen. „Der Investitionsstau löst sich noch immer auf“, sagt IDC-Analyst Martin Haas. „Nachdem viele Vorhaben in den letzten Jahren wegen der Einsparungen in den Unternehmen auf Eis gelegt worden waren, werden sie nun trotz der Finanzmarktkrise teilweise umgesetzt.“ Die Arbeit an strategischen IT-Projekten, zum Beispiel Riskiomanagement-Lösungen im Finanzwesen zu implemntieren, wird auch im Falle eines Wirtschaftsabschwungs weitergehen. Das ist die einhellige Meinung in der Branche. Die Auf- Auf Messen mit Infokiosken zu werben, reicht nicht mehr aus tragsbücher der meisten IT-Beratungen sind dementsprechend voll, Fachkräfte aber rar. Für viele Themen etwa im Bereich der SAP-Implementierung sind Fachleute so gut wie gar nicht mehr zu bekommen, und die Tagessätze von denen, die zu bekommen sind, sind enorm gestiegen. Die Misere ist zum großen Teil hausgemacht. Nach dem Platzen der Internetblase 2001 stellten viele IT-Beratungen keine jungen Consultants mehr ein und erteilten vollmundig öffentlichen Forderungen nach Mindestquoten für Auszubildende eine Absage. Zudem wurden etliche erfahrene und damit teure Kräfte vor die Tür gesetzt. Nun fehlen vor allem SAP-Berater mit Berufserfahrung und strategischem Know-how. „Eines unserer Hauptthemen ist derzeit das Entwickeln von Maßnahmen, die verhindern, dass unsere Berater abgeworben werden“, sagt Dieter Schoon, Leiter der Personalabteilung des SAP-Beratungshauses Itelligence AG. „Weil die IT-Industrie es zwischen 2002 und 2004 versäumt hat, gute Kollegen auszubilden, fehlen bei uns, bei unseren Kunden und bei vielen anderen Beratungen ganze Jahrgänge.“ Die Bielefelder haben daraus gelernt und bilden verstärkt selbst ihre Fachleute aus. Dazu setzen sie auf Management-Camps für angehende Führungskräfte, aber auch auf Trainee-Programme für Neueinsteiger. Im Februar wurden beispielsweise zwölf Trainees aus Deutschland, China, der Türkei, der Schweiz und Ungarn zehn Wochen lang in der Bielefelder Zentrale zu SAP-Spezialisten ausgebildet. „Wir sprechen mit solchen Programmen insbesondere Quereinsteiger und Joberfahrene mit SAP-fernem Ausbildungshintergrund an“, sagt Schoon. Doch diesen Weg gehen nur wenige ITBeratungen. Das Gros versucht weiterhin, durch Abwerben bei der Konkurrenz und durch Rekrutieren direkt an den Universitäten, den steigenden Bedarf an Kräften zu decken. Weil aber alle im gleichen Teich fischen, müssen die Einzelnen immer raffinierter vorgehen. Einfach in den Universitäten und auf Messen mit Plakaten und Infokiosken zu werben, reicht nicht mehr aus, bemerkt Dieter Schoon. „Die Universitäten werden mit Werbung zugepflastert und mit Veranstaltungen eingedeckt“, sagt er, „und auf den Messen sind auch alle Beratungen vertreten und übertreffen sich mit Versprechungen.“ Deshalb sollte ein IT-Beratungshaus aus der Menge der Arbeitgeber hervorstechen. Bei IDS Scheer ist das der virtuelle Headhunter, bei Accenture sind es Blogs der Consultants und Werbevideos auf Youtube. Und bei der Itelligence ein Theaterstück von, mit und über Unternehmensberater, die den täglichen Wahnsinn des Projektgeschäfts meistern. Aufgeführt wird es natürlich nicht in den Schauspielhäusern der Republik, sondern in den Auditorien von IT-Firmen wie SAP. Entscheiden Sie sich für eine Karriere bei Accenture in der Technologieberatung, wo Sie wirklich etwas bewegen können – Tag für Tag. 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All rights reserved. * Von insgesamt 100 ausgezeichneten Arbeitgebern – Quelle: „Deutsches Absolventenbarometer 2007/08“ (trendence Institut), manager magazin 4/2008. 1 KARRIERE IN DER IT-BRANCHE Samstag/Sonntag, 18./19. Oktober 2008 / Süddeutsche Zeitung Nr. 243 / Seite V2/14 Eine Beilage der Süddeutschen Zeitung „Ich verbinde Sie weiter“ Holger Johnson ist Investor, Mentor und Firmengründer. Sein größter Erfolg: ein virtuelles Sekretariat Von Ingrid Weidner Nach dem dritten Läuten meldet sich eine freundliche Frauenstimme mit „Büro Holger Johnson, was kann ich für Sie tun?“ Der vielbeschäftigte Entrepreneur und Investor verbringt durchschnittlich fünf Stunden täglich am Telefon; da bleibt keine Zeit, lästige Anrufe selbst entgegenzunehmen. Rufen ihn Leute ohne Termin oder guten Grund an, formuliert die Dame am Telefon schon mal eine freundliche Absage – allerdings von einem ganz anderen Ort. Die Telefonstimme gehört zu einer seiner erfolgreichen Unternehmensgründungen, dem ebuero in Berlin. Mehr als ein Jahr dachte der damals 24-jährige BWL-Student darüber nach, wie sich teure Sekretariatsaufgaben günstiger anbieten lassen. Kleine Firmen oder Unternehmensgründer stecken häufig in der Bredouille: Eine eigene Sekretärin mit Büro, Schreibtisch, Telefon und PC, die möglicherweise nur ein paar Stunden wirklich mit Anrufen beschäftigt ist, kostet zu viel. Doch eine freundliche Telefonstimme klingt vertrauenswürdiger als eine Mailbox-Ansage. Rufen Kunden an, wenden sie sich mit ihrem Anliegen lieber an eine kompetente Assistentin. Im Juni 2001 ging das ebuero online, „mitten in der New-Economy-Krise“, wie Johnson anmerkt. Doch das schadete der Idee keineswegs. An ihrer Optimierung tüftelte er ein Jahr. Nutzen Kunden den Service des virtuellen Büros, merken sie meistens nicht, dass die „Vorzimmerdame“ in Berlin den Anruf entgegen- „Für mich war klar, dass Menschen künftig mobiler arbeiten“ nimmt, während der Unternehmer beispielsweise eine Geschäftsadresse in Saarbrücken hat. Entweder wird der Anrufer mit seinem Gesprächspartner verbunden oder die Assistentin vermerkt in einer Gesprächsnotiz den Grund des Anrufs und informiert den Kunden per E-Mail. „Für mich war klar, dass Menschen künftig mobiler arbeiten. Daraus entstand die Idee, auch das klassische Sekretariat zu virtualisieren“, sagt Holger Johnson. Mittels einer Software steuern die Sekretärinnen vom Berliner ebuero aus die Gespräche ihrer Kunden in der ganzen Bundesrepublik. Die Kunden zahlen für den Service eine monatliche Grundgebühr von 39 Euro. Wer einen 24-Stunden- und Wochenendservice möchte, bucht diesen für 19,50 Euro pro Monat da- zu. Gezahlt werden die tatsächlich geführten oder vermittelten Gespräche. Im Angebot der Telekom gab es einen ähnlichen Service. Mittlerweile kann sich dort allerdings kaum noch jemand daran erinnern. Nach vielen Warteschleifeminuten findet sich tatsächlich ein Unternehmenssprecher, der das Ende des Geschäftsfeldes vage auf den Zeitraum zwischen 1998 und 2000 datiert. Es habe damals „keine Nachfrage“ gegeben. Eine Reaktivierung sei nicht geplant. Eine andere Firma, Regus, ist auf die temporäre Vermietung von Büros spezialisiert. Weltweit bietet das Unternehmen in 950 Business-Centern Büros und Konferenzräume auf Zeit an. Auch einen Service „Virtual Office“ gibt es: Ähnlich dem Konzept von ebuero nimmt ein Callcenter Anrufe entgegen, auf Wunsch gibt es eine Geschäftsadresse, und wer möchte, kann seine Briefpost ebenfalls an diese Anschrift schicken lassen. Vor allem kleinere Firmen oder Vertriebsgesellschaften nutzten das Angebot, sagt eine Unternehmenssprecherin: „Viele kombinieren unseren Service mit eigenen Angestellten. Beispielsweise beschäftigt ein Anwalt eine Anwaltsgehilfin in Teilzeit für Schreibarbeiten. Unseren Telefondienst bucht der Kunde in den anderen Zeiten dazu. Auf diese Weise ist zu den üblichen Geschäftszeiten immer jemand erreichbar.“ Als Geldgeber und Mentor unterstützte den Studenten Johnson damals Günter Faltin, Professor für Entrepreneurship an der Freien Universität Berlin. „Er war der einzige, der an uns geglaubt hat“, erinnert sich Johnson. Der Hochschullehrer propagiert eine neue Art der Unternehmensgründung. Gründer sollten besser Zeit und Energie investieren, ihre Ideen zu entwickeln und das Marktpotential zu analysieren, anstatt Existenzgründerkurse in Buchführung und Bilanzanalyse zu besuchen. Dafür gebe es Buchhalter, die das besser könnten, meint der Hochschullehrer. Wichtiger sei es, eine Geschäftsidee und ihre Umsetzung intensiv zu planen. Seit seiner Schulzeit gründete der heute 32-jährige Johnson mehr als ein Dutzend Firmen, beteiligte sich als Business Angel an deren Finanzierung oder als Mentor an der Umsetzung. Als 18-jähriger Schüler war es eine Beratungsfirma mit Hardwarehandel für den mobilen Austausch von Daten, im Jahr 2000 ging eine Vertriebsseite für den Verkauf einer CD mit Gema-freier Warteschleifenmusik online. Der Entrepreneur Johnson hat sich mittlerweile aus dem operativen Geschäft des IT-Unternehmens ausgeklinkt. Das Management der Start-ups schäftsführern finden schon mal beim Joggen durch Berliner Parks statt oder bei einem Waldspaziergang. Ein eigenes Büro besitzt Johnson nicht. Laptop, Mobiltelefon sowie ein virtuelles Sekretariat reichen ihm aus. Als Business Angel investiert Johnson in Projekte, deren Angebot nutzerorientiert und leicht verständlich sind. „Etwas, das ich bedenkenlos meiner Mutter empfehlen könnte“, meint er. Bisher entstanden viele seiner Gründungen und Geschäftsideen im IT- und Internetumfeld. Die Begeisterung für Informatik und IT weckte sein Vater, ein studierter Informatiker. Doch den Elan zum Unternehmensgründer erbte er keineswegs von seinen Eltern, die von den beruflichen Ambitionen ihres Sohnes anfangs überhaupt nicht begeistert waren. Johnsons Investments folgen scheinbar einfachen Regeln. Das ebuero etwa arbeitet nach der Maxime „Funktion statt Konvention“. In einem herkömmlichen Sekretariat gibt es Schreibtisch, Telefon, PC und eine gut ausgebildete Assistentin, die den Hörer abhebt und Termine koordiniert. Die Aufgaben, die das virtuelle Ein Angebot muss doppelt so gut sein, darf aber nur die Hälfte kosten überträgt Johnson meistens schnell an Manager, um den Kopf für neue Ideen frei zu haben. „Für die Umsetzung fehlt mir die Geduld, ich schalte mich nur in kritischen Phasen ein. Ansonsten entwickle ich lieber Geschäftsmodelle.“ Die regelmäßigen Treffen mit seinen Ge- jobs.SMA.de Zukunft lebt von Ideen SMA entwickelt und produziert Wechselrichter für Solarstromanlagen. Weltweit sind wir als Marktführer bekannt und treiben mit unseren Innovationen den Erfolg der Photovoltaik voran. Unser rasantes Wachstum verdanken wir Mitarbeitern, die verantwortlich handeln und mutig immer wieder Neuland betreten. Auch bei Computerprogrammen kommt es nicht nur auf die inneren Werte an. Der optische Auftritt ist wichtig, sei es die Gestaltung der Menüoberfläche oder die Abbildung komplexer 3D-Modelle. Um das gute Aussehen kümmern sich dann die Designer. Büro übernimmt, bleiben gleich, lediglich die teuere Einheit des eigenen Vorzimmers löst das Konzept auf. Telefongespräche nimmt eine Sekretärin an, die viele Kilometer entfernt arbeitet. Für Besprechungen können zumindest Berliner Firmen Konferenzräume in der Stadt mieten oder ihre Post dorthin senden lassen. Eine weitere Maxime Johnsons ist die Zweieinhalb-Regel: Das neue Angebot muss doppelt so gut sein, darf aber nur die Hälfte kosten. Nach seiner Erfahrung liegt hier eine große Chance, sich am Markt durchzusetzen. Egal, ob jemand das Internet als Vertriebskanal nutzt oder einen Laden um die Ecke eröffnen will, gründliche Vorbereitung erfordern beide Projekte. Nach vielen Gründungen im IT-Umfeld denkt Johnson derzeit „Tag und Nacht“ über neue Firmen nach, die auch außerhalb der virtuellen Welt funktionieren. „Wer als Gründer erfolgreich sein möchte, muss das mit Leidenschaft tun.“ Feste Arbeitszeiten kennt Johnson nicht. Telefonieren, E-Mails schreiben und Leute treffen – die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem verschwimmen. Doch Johnson freut sich auf Langstreckenflüge, wenn sein Mobiltelefon ausgeschaltet bleibt. Die freundliche Dame vom ebuero erklärt dann allen Anrufern, dass Herr Johnson gerade nicht zu sprechen sei. Literatur: In „Kopf schlägt Kapital“, Hanser Verlag, online unter www.kopfschlaegtkapital.com frei verfügbar, erläutert Günter Faltin sein Konzept. Standpunkte IT-Firmen tun sich schwer, qualifizierten Nachwuchs zu finden. Manchmal liegt das an den unterschiedlichen Vorstellungen, die Unternehmen und frisch ausgebildete Fachkräfte von einem Job haben, manchmal an den wirtschaftspolitischen Umständen. Ein paar Meinungen und Ideen von Arbeitgebern: „Es gibt zwar durchaus viele Bewerber mit IT-Qualifikationen. Allerdings haben vor allem Unternehmen wie wir Probleme, eine ausreichende Anzahl von Angestellten mit den bei uns benötigten hoch spezialisierten Fähigkeiten zu bekommen. Häufig wird einfach übersehen, dass Office-Kenntnisse allein im IT-Bereich nicht mehr als Berufsvoraussetzungen ausreichen.“ Wolfgang Kemna, CEO, Living-e AG „Wir als mittelständischer Software-Hersteller suchen dringend Fachkräfte, sowohl für die Programmierung als auch für die Beratung. Wir beobachten allerdings, dass viele potentielle Bewerber lieber freischaffend arbeiten. Zudem sind die Honorare massiv angestiegen und stehen in keinem Verhältnis zur Qualifikation. Wir können es uns oft aus betriebswirtschaftlichen Gründen gar nicht leisten, externe Hilfe einzukaufen.“ Marko Albrecht, Geschäftsführer, zetVisions AG „Als junges Software-Unternehmen arbeiten wir seit Jahren erfolgreich mit Studenten der Informatik zusammen und ermöglichen ihnen einen schnellen beruflichen Einstieg. Neue Ideen werden bei uns gerade durch unsere Studenten stetig vorangetrieben.“ Bernd Wittkamp, Geschäftsführer, Star Finanz GmbH „Wir haben große Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Deshalb sucht ASC verstärkt die Kooperation mit Universitäten und bildet motivierte Hochschulabsolventen per Training on the Job im eigenen Unternehmen aus. Dennoch: Wenn Kundenprojekte liegenbleiben, weil kompetente Mitarbeiter fehlen, schadet das nicht nur dem Anbieter, sondern der gesamten Volkswirtschaft.“ Harald Zapp, Chief Operating Officer, ASC „Politische Lösungsansätze können den Fachkräftemangel nicht alleine beheben, auch die Wirtschaft ist gefragt. Wie können wir unsere Unternehmen für Nachwuchskräfte attraktiv gestalten? Gerade IT-Fachkräfte erwarten ein technologisch attraktives Arbeitsumfeld.“ Michael Ganser, Vice President Europa, Geschäftsführer Deutschland, Cisco Die KORDOBA GmbH ist eines der marktführenden Unternehmen für Banken-Standardsoftware in Deutschland. Die Kern-Kompetenz unseres KORDOBA®-Geschäfts ist die Entwicklung und Pflege hochwertiger Software-Produkte für den nationalen und internationalen Finanzdienstleistungsbereich. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das umfangreiche KORDOBA®-Dienstleistungsangebot – von Konzept und Beratung über das Projektmanagement, Implementierung und Realisierung bis hin zum Betrieb. Zahlreiche namhafte Geldinstitute vertrauen auf unsere Lösungen. Software Development Manager / Softwareentwickler (m/w) Business Analyst / Produktmanager (m/w) Sie haben einschlägige Berufserfahrung im Bereich der Softwareentwicklung und kennen die Welt der Banken? Es erwartet Sie eine vielfältige und verantwortungsvolle Position in einem motivierten Team! Wir bieten eine Position als Softwareentwickler (m/w) an unserem Standort in München. Ihre Aufgabe ist die Neu- und Weiterentwicklung der KORDOBA®Anwendungs-Software Corebanking, Integration, Test und Inbetriebnahme der KORDOBA®-Software, Dokumentationserstellung sowie Unterstützung unserer Kunden bei der Einführung von KORDOBA®Lösungen. Sie wissen, dass hinter jeder Bank eine IT steht und haben Ahnung von Betriebswirtschaft? Kommen Sie in unser engagiertes Team und nehmen eine spannende und abwechslungsreiche Position ein! Wir bieten eine Position als Produktmanager (m/w) an unserem Standort in München. Ihre Aufgabe ist die fachliche Konzeption der KORDOBA®-Software Corebanking, Erstellung von Anforderungs-Analysen und Fachdokumentationen sowie erfolgreiche Integration der KORDOBA®Software. Sie sind der betriebswirtschaftliche Ansprechpartner für Kunden und interne Bereiche. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Nähere Informationen zu beiden Tätigkeiten und die jeweiligen Anforderungen an Ihr Profil finden Sie unter www.kordoba.de oder erhalten Sie auf Anfrage unter [email protected]. Ihre Ansprechpartnerin: Carolin Belz, Personalabteilung KORDOBA GmbH, Schwanthalerstr. 46, 80336 München. 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Services » Microsoft-SQL-Datenbankadministrator m/w Sehenswert www.people.steria-mummert.de » Citrix-Administrator m/w Haben Sie als IT-Profi den Weitblick? Was bei uns zählt, ist Professionalität, Erfahrung und die Begabung, sich wie ein Branchen-Insider auf den Kunden fokussieren zu können. Wir suchen Menschen, die sehen, wie IT die Zukunft bewegt. Wir suchen Köpfe, die bewegen und bewirken. Wir suchen Sie, wenn Sie als Young Professional oder Professional komplexe Anwendungen konzipieren und verantwortlich gestalten wollen. Überzeugt Ihre auf einem erfolgreichen Hochschulabschluss basierende profunde Berufserfahrung? – Willkommen bei Steria Mummert Consulting. Kommen Sie zu uns. Arbeiten Sie an den Herausforderungen der Zukunft. Steria Mummert Consulting AG · Recruiting-Team Hans-Henny-Jahnn-Weg 29 · D-22085 Hamburg Bewerber-Hotline 040 / 227 03-76 80 · [email protected] Abteilung IT. Services » Datensicherungsadministrator m/w Abteilung IT. Services Abteilung IT. Services Unter jobs.SMA.de finden Sie ausführliche Informationen zu unseren Stellenangeboten. Bitte bewerben Sie sich unter der dort angegebenen Kennziffer. SMA Solar Technology AG Sonnenallee 1, 34266 Niestetal [email protected] Bewerberhotline: 0561 9522-1111 Die Branchen-Insider. Sehen, was IT verändert. Banking Insurance Public Services Health Care Telecommunications Utilities Sie dürfen sich auf ein vielseitiges Aufgabengebiet freuen – in einem dynamischen und innovativen Umfeld mit flachen Hierarchien. Wir bieten Ihnen Entwicklungsmöglichkeiten in einem engagierten Team, das sich auf Ihre Ideen und Ihre Kreativität freut. Nähere Informationen zu den ausgeschriebenen Stellen finden Sie unter www.agenturgrunwald.de. Wir freuen uns auf Sie! GRUNWALD Kommunikation und MarketingDienstleistungen GmbH & Co. KG Alexandra Bohn Neubruchstraße 4 85774 Unterföhring [email protected] KARRIERE IN DER IT-BRANCHE Samstag/Sonntag, 18./19. Oktober 2008 / Süddeutsche Zeitung Nr. 243 / Seite V2/15 Eine Beilage der Süddeutschen Zeitung Fach ohne Fans Trotz guter Jobchancen studieren nur wenige Informatik. Eine Initiative der TU München soll das ändern Von Ingrid Weidner Ohne Informatik wären moderne Geräte wie Mobiltelefone, iPod oder Navigationssysteme undenkbar. „Auf Absolventen warten viele interessante Aufgaben, beispielsweise in der Produktentwicklung, Medizin oder in der Energieversorgung“, schwärmen Informatikprofessoren wie Manfred Broy von der Technischen Universität (TU) München. Doch die guten Jobaussichten locken nicht genug Abiturienten an die Informatikfakultäten. Bundesweit schreiben sich derzeit etwa 30 000 für das Fach ein. Professoren und Arbeitgeber rätseln, weshalb weder gute Berufsperspektiven noch überdurchschnittliche Gehälter junge Menschen für ein Informatikstudium begeistern. Dieser Frage wollte man auf den Grund gehen. Mitarbeiter der Institute für Informatik und Psychologie der TU München befragten 655 Personen, von denen knapp die Hälfte Informatik studiert Universitäten schicken Botschafter in die Schulen hat, sowie Studenten anderer Fächer und Abiturienten. Über die Ergebnisse staunten die Autoren nicht schlecht: „Viele sehen den Informatiker nach wie vor als Programmierer“, stellt Broy frustriert fest. Diese Vorurteile pflegen selbst Jugendliche, die mit Internet und Mobiltelefon aufgewachsen sind. „Die vielfältigen Aufgaben und Berufsperspektiven nehmen nur wenige Schüler wahr“, ergänzt der Professor. „Manche glauben, Informatik könne nur studieren, wer schon programmieren kann“, wundert sich Broy, „dabei stimmt das überhaupt nicht.“ Das Studium wird als schwierig wahrgenommen. Abiturienten mit guten Mathematiknoten entscheiden sich häufiger für ein Physik- und Mathematikstudium und seltener für Infor- matik. Doch wie lassen sich solche Vorurteile ausräumen? Informatikunterricht bieten bisher nur wenige Gymnasien. Hochschullehrer arbeiten daran, das Fach zumindest im Lehrplan der naturwissenschaftlichen Gymnasien zu verankern. Zusätzlich schicken sie Botschafter in die Schulen: Studierte Informatiker berichten aus ihrem Berufsalltag, erzählen von ihren Projekten und sollen die Schüler für das Fach gewinnen. Steffen Strobel war schon lange klar, dass er einmal Informatik studieren möchte. Mit Begeisterung erarbeitete er sich selbständig die Grundlagen, denn selbst im naturwissenschaftlich-technischen Gymnasium in Penzberg stand nicht einmal Informatikunterricht auf dem Stundenplan. Als er im vergangenen Jahr in der Zeitung vom Angebot der Technischen Universität München las, wonach dort talentierte Schüler schulbegleitend Informatik studieren können, war für ihn sofort klar, dass er dabei sein wollte. Da schreckten ihn nicht die 150 Kilometer, die er von seinem Wohnort im Süden Münchens bis nach Garching an zwei bis drei Nachmittagen in der Woche zurücklegen musste. „Informatik war schon immer mein Hobby, mir hat allerdings die wissenschaftliche Basis gefehlt“, sagt der 19-Jährige. Das neue Schülerstudienprogramm „Schueler.In.TUM“ ermöglicht seit Herbst 2007 begabten Schülerinnen und Schülern ein Frühstudium in Informatik. Im vergangenen Wintersemester besuchten erstmals 30 ausgewählte Jugendliche neben ihrem regulären Schulunterricht am Gymnasium während des Semesters eine Vorlesung und Übung. Neben einer besonderen Begabung für Mathematik mussten die Teenager ein Empfehlungsschreiben eines Lehrers sowie gute Zensuren in allen Fächern nachweisen. Veneta Dobreva, Diplom-Informatikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der TU München, betreut die Schüler. Sie ist begeistert, mit wie viel Fleiß und Elan sie sich engagieren und mit dem Ni- veau der Erstsemester mithalten können. „Das Schülerstudium kam wie gerufen“, meint Steffen Strobel. In seiner Entscheidung für das Fach fühlt er sich nach einem Jahr Frühstudium bestärkt. „Nach dem Studium habe ich viele Optionen. Vielleicht gehe ich in die Automobilbranche oder beschäftige mich mit der medizi- Ein Ziel ist auch, mehr junge Frauen für ein Studium zu gewinnen nischen Bildverarbeitung. Meinen Master möchte ich auf jeden Fall machen, vielleicht sogar promovieren.“ Manfred Broy und seine Kollegen wünschen sich Studenten, die begeistert die Chancen des Studienfachs sehen und nutzen. Diese kleinen Schritte und Erfolge sollen helfen, Vorurteile auszuräumen. Denn in den Köpfen der jungen Menschen spukt das Berufsbild eines Informatikers herum, der schon während seiner Schulzeit pizzaessend-programmierend und einsam vor dem Rechner sitzt. Mit der Initiative „Schueler.In.TUM“ möchte die Hochschule mehr Begeisterung für technische Fächer wecken, insbesondere für Informatik. Ein Ziel des Programms ist es auch, mehr junge Frauen für ein naturwissenschaftliches Studium zu gewinnen. „Mädchen sollen sich nicht vom herkömmlichen Rollenbild leiten lassen“, betont Arndt Bode, Vizepräsident der Technischen Universität München. Die TU-Studie bestätigt das Desinteresse von jungen Frauen am Informatikstudium. Angebote der Elitehochschule, etwa ein dreitägiges Praktikum für Schülerinnen oder das Projekt „Mädchen machen Technik“, zeigen bescheidene Erfolge. Die Frauenquote im Fach Informatik an der TU liegt durchschnittlich bei elf Prozent. An anderen deutschen Hochschulen sieht es nicht besser aus. Für ein Wirtschaftsinformatikstudium interessieren sich immerhin durchschnittlich 20 Prozent der Frauen; lediglich Bioinformatik mit einem Anteil von 28 Prozent scheint attraktiver zu sein. Steffen Strobel hatte wegen seiner guten Zensuren die Zusage für einen Studienplatz schon nach fünf Minuten im elektronischen Postfach. Mit den ersten Bachelor-Punkten und einer eigenen Wohnung in der Nähe des Studienorts sind die weiten Fahrten nach Garching passé. Jetzt kann sich der 19-Jährige ganz auf seine wissenschaftliche Ausbildung und das Studentenleben konzentrieren. Informatik in Zahlen Der Wirtschaft fehlen gut ausgebildete Informatiker. Doch es entscheiden sich zu wenige Abiturienten für das Fach. Im Studienjahr 2007 begannen 30 325 Abiturienten ein Informatikstudium an deutschen Fachhochschulen und Universitäten. Unter den Erstsemestern waren nur 5224 Frauen. Insgesamt stieg die Zahl der Studienanfänger gegenüber dem Jahr 2006 um 1180 Studenten. An der Technischen Universität (TU) München nehmen die Anfängerzahlen in Informatik allmählich wieder zu. Waren es zum Wintersemester 2003/04 nur 394 Personen, so traten im Winter 2007/08 immerhin 490 Abiturienten ein Studium an. Kopfzerbrechen bereitet den Hochschullehrern die hohe Abbrecherquote im Fach Informatik, die an Universitäten 39 Prozent, an Fachhochschulen 29 Prozent beträgt. Dagegen hat sich die Quote derjenigen, die ein begonnenes Informatikstudium ohne Abschluss beenden, an der TU München in den vergangenen Jahren halbiert. Die Verantwortlichen erklären sich diesen Umschwung mit dem im Herbst 2002 eingeführten Eignungstest für Abiturienten. „Ich komm mal schnell rüber“ hört man häufig auf den Fluren der Softwareschmieden. Auch das modernste E-Mail-System kann die Effizienz kurzer Wege nicht ersetzen. ASCII WENN SIE BEI NICHT GLEICH AN EINEN SCHLITTENHUND DENKEN ... Business Services www.Bayer-IT.jobs Wechselnde Projekte, Einsätze in aller Welt, immer neue Anforderungen der Kunden – die Tätigkeit bei Bayer Business Services GmbH fordert Sie vom ersten Tag. Die Arbeit erfordert intensive Kommunikation – mit Kunden, Kollegen und externen Fachleuten. Vernetztes Denken und teamorientiertes Arbeiten stehen bei Ihrer Tätigkeit im Vordergrund. Für unsere IT-Bereiche suchen wir: IT-Systems Engineer / IT-Architect (m / w) SAP-Consultant (m / w) Im globalen Rechenzentrum leisten Sie entsprechend Ihrer Qualifikation Ihren persönlichen Beitrag bei der Konzeption und Entwicklung von globalen Betriebsund Technologiekonzepten in Rechenzentrumsqualität oder sind für den reibungslosen Betrieb der weltweit genutzten Infrastruktur verantwortlich. Sie sind verantwortlich für Konzeption, Analyse, Design und Realisierung von Business-Lösungen in den globalen SAP-Systemen. Sie beraten unsere Kunden fachlich und systemseitig in unterschiedlichen Themenbereichen. IT-Projektleiter (m / w) Sie sind verantwortlich für die Analyse und Konzeption der Geschäftsprozesse unserer Kunden. Sie erkennen Optimierungspotenziale in den Abläufen und entwickeln zusammen mit dem Kunden verbesserte Geschäftsabläufe. Diese setzen Sie in modernen IT-Lösungen um. Sie übernehmen die prozess- und systemseitige Verantwortung für globale IT-Kundenprojekte. Sie entwickeln effiziente und effektive Strategien, die Sie unter Beachtung der länder- sowie themenspezifischen Besonderheiten in die Praxis umsetzen und sind Ansprechpartner für die fachlichen sowie technischen Expertenteams. Softwareentwickler (m / w) Application Manager (m / w) Sie entwerfen und implementieren Datenmodelle, Schnittstellen und komplexe Programm-Codes mit objektorientierten Methoden und Werkzeugen. Darüber hinaus erstellen Sie technische Spezifikationen und Migrationskonzepte. Sie sind für die Betreuung verschiedener Anwendungen im Application Support zuständig. Dabei beraten Sie unsere internen und externen Kunden, bearbeiten Problemmeldungen und sind für das Change Management verantwortlich. Business Process Consultant IT (m / w) Naturwissenschaftler (m / w) für wissenschaftliche IT-Systeme Sie konzipieren und erstellen wissenschaftliche Informationssysteme für die Forschung und Entwicklung des BayerKonzerns. Dabei analysieren Sie Systemanforderungen, sind verantwortlich für das Design und die Implementierung der IT-Systeme sowie für den anschließenden Betrieb. Ihr Profil Wir suchen Berufserfahrene und Hochschulabsolventen / innen der Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen, (Wirtschafts-) Informatik bzw. im Bereich Naturwissenschaften oder Sie verfügen über eine vergleichbare Ausbildung mit entsprechender Berufserfahrung. In Ihrem Fachgebiet sind Sie Spezialist und überzeugen durch Kenntnisse der entsprechenden Tools. Sie sind weltoffen, kommunikativ und bringen einen ausgeprägten Teamgeist mit. Dank Ihrer konzeptionellen und strategischen Stärke, gepaart mit unternehmerischem Denken und Eigeninitiative überlassen Sie nichts dem Zufall sondern verfolgen Ihre Ziele mit dem nötigen Biss. Für die Tätigkeit in einem international agierenden Konzern sprechen Sie sehr gut Englisch und sind für Projekteinsätze bei unseren Kunden vor Ort reisebereit. Ihre Bewerbung Sind Sie bereit, die Herausforderungen anzunehmen und unsere IT-Welt weiter zu verbessern? Bewerben Sie sich bitte online mit Ihren vollständigen Bewerbungsunterlagen und Angabe Ihres Eintrittstermins sowie Ihrer Gehaltsvorstellung unter: www.Bayer-IT.jobs ... DANN SIND SIE BEI UNS GENAU RICHTIG ! Um unsere anspruchvollen Ziele weiterhin erfolgreich erreichen zu können, suchen wir Verstärkung für unser Team. Wenn Sie Interesse haben, in einem international tätigen und dynamisch wachsenden Unternehmen etwas bewegen zu können, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung als Junior Consultant (w/m) Projektorganisation Ihre Aufgaben Als interner Dienstleister führen Sie organisatorische und IT-technische Aufgabenstellungen zusammen und koordinieren Projekt bei Systemerweiterungen beginnend bei der funktionalen Anforderung über Tests bis zur Integration in die bestehenden Systeme. Sie analysieren und optimieren neue und bestehende Organisationsabläufe. In Zusammenarbeit mit der internationalen Entwicklungsabteilung und externen Partnern sind Sie bei der Realisierung funktionaler Anforderungen beteiligt. Präsentation, Schulung und Dokumentation neuer Funktionalitäten und Abläufe sowie die Koordination, Beratung und Unterstützung unserer Fachabteilungen bei der Einführung neuer Systemanwendungen sowie deren anschließende Betreuung gehören zu Ihren Aufgabenschwerpunkten. Junior Consultant Data-Warehouse (w/m) Ihr Profil Sie haben ein abgeschlossenes Studium (BA, FH, Uni) mit betriebswirtschaftlichem und/oder IT-Hintergrund. Sie besitzen ein rasches Auffassungsvermögen sowie eine analytische und konzeptionelle Denkweise. Professionelles, zielorientiertes Vorgehen, selbstständige und strukturierte Arbeitsweise sowie überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft zählen zu Ihren Stärken. Es ist Ihnen ein Anliegen, bei Problemen zu unterstützen und Sie haben den Willen, nachhaltig etwas zu bewegen. Sie besitzen gute englische Sprachkenntnisse, sind sicher im Umgang mit MS-Office und gegenüber neuen ITTechnologien aufgeschlossen. Unser Angebot Nach umfassender und systematischer Einarbeitung übertragen wir Ihnen frühzeitig Verantwortung und bieten Ihnen eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem internationalen Umfeld mit hervorragenden Entwicklungsperspektiven. Flache Hierarchien und schnelle Entscheidungswege prägen das dynamische und durch Wachstum gekennzeichnete Umfeld. Wir bieten eine angenehme Arbeitsatmosphäre in einem dynamischen Team sowie modern ausgestattete Arbeitsplätze und neueste Methoden und Technologien. Ihr Einsatzgebiet ist unser Hauptsitz in Neckarsulm sowie projektweiser Einsatz in ganz Deutschland. Ihre Aufgaben Interesse geweckt? Als interner Dienstleister führen Sie organisatorische und IT-technische Aufgabenstellungen zusammen und sind an der funktionalen und technischen Weiterentwicklung einer internen Data-Warehouse-Lösung beteiligt. Präsentation, Schulung und Dokumentation neuer Funktionalitäten und Abläufe sowie die Koordination, Beratung und Unterstützung unserer Fachabteilungen bei der Einführung neuer Systemanwendungen sowie deren anschließende Betreuung gehören zu Ihren Aufgabenschwerpunkten. Dann überzeugen Sie uns mit Ihren aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen. Selbstverständlich behandeln wir Ihre Unterlagen vertraulich! Fon +49 214 30 99 779 IT-JOBS BEI LIDL Richten Sie Ihre Bewerbung an: Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG Mitarbeiter & Soziales Rötelstraße 30 74166 Neckarsulm [email protected] KARRIERE IN DER IT-BRANCHE Samstag/Sonntag, 18./19. Oktober 2008 / Süddeutsche Zeitung Nr. 243 / Seite V2/16 Eine Beilage der Süddeutschen Zeitung Der Fußballsimulator Gerald Köhler programmierte schon als Schüler – heute hat er eine Firma für Gamedesign und 35 Mitarbeiter Von Andreas Remien Den malerischen Ausblick auf den Rhein trüben nur knapp 20 leere ColaFlaschen, die auf dem Schreibtisch vor dem Fenster stehen. Sie sind die letzten Zeugen einer heißen Phase, in der die Programmierer des Softwareunternehmens Bright Future gegen Termindruck, Schlafmangel und die Sommerhitze gekämpft haben. Im Herbst geht es in den Büroräumen am Kölner Rheinauhafen ruhiger zu. Viele Mitarbeiter sind im Urlaub, denn ihre Arbeit ist weitgehend getan: Sie haben die neue Version des „Fußball Manager“ entwickelt, eines der erfolgreichsten deutschen Computerspiele. Die Arbeit der Software-Spezialisten hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Firmengründer Gerald Köhler kennt die Branche seit ihren Anfängen. Vor 21 Jahren hat er im InformatikUnterricht sein erstes Spiel programmiert. „Was die Lehrer uns beibringen wollten, konnte ich ohnehin schon“, sagt der 39-Jährige. Damals, als Gymnasiast, ließ er in der letzten Reihe vom Computer ausrechnen, wie die Chancen seines Lieblingsvereins VfB Stuttgart gegen BlauWeiß-90-Berlin standen. Das Spiel vom 5. Mai 1987 endete 2 : 0, auch die Simulation des Schülers hatte einen Sieg vorausgesagt. Köhler verbesserte sein ManagerSpiel und baute neue Funktionen ein. Anfang der Neunziger wurde eine Softwarefirma auf das Programm aufmerksam und stellte ihn als Gamedesigner an. Es war ein typischer Karriereverlauf: In den Softwareunternehmen arbeiteten fast nur Quer- oder Neueinsteiger, weil es noch keine etablierten Strukturen gab. Spielsachen Mit 645 Millionen Euro Umsatz im ersten Halbjahr 2008 ist der deutsche Computer- und VideospieleMarkt einer der wichtigsten in Europa. Der Anstieg um 16 Prozent gegenüber 2007 beruht laut dem Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware vor allem auf Software für Konsolen (die an Fernseher angeschlossen werden) und Handhelds, also tragbaren Geräten mit Bildschirm. Der Absatz von PC-Spielen geht indes zurück: 185 Millionen Euro Umsatz gab es im ersten Halbjahr 2008 nach 233 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2007. ner. Fußball und Computerspiele, das ist eine Traumkombination großgewordener Jungs, die bei Bright Future gleich zwei Hobbys zu ihrem Beruf gemacht haben. Auch Adrian Wahl ist ein großer Fan. Der Datenbankexperte sorgt dafür, dass Vereine, Stürmer oder Verteidiger im Spiel so authentisch wie möglich abgebildet werden. Größe, Kopfballspiel oder Aggressivität – jedem Fußballer ordnen die Mitarbeiter etwa 40 Werte zu. Mit einer Punktzahl von 89 ist der Portugiese Christiano Ronaldo derzeit der beste Akteur. Mit 23 Punkten erweist sich dagegen der 33-jährige Mike Smith, ein linker Verteidiger aus Neuseeland, eher als elektronischer Rumpelfußballer. Wenn sich Wahl eine Ligapartie ansieht, sind Block und Stift immer gezückt. Macht in der realen Welt ein Talent auf sich aufmerksam, soll ihm sein alter Ego auf der Festplatte schließlich in nichts nachstehen. Soll die Software nach China gehen, darf es keine taiwanesische Liga geben Die aktuelle Version des PC-Spiels „Fußball Manager“ ist gerade fertig geworden, die Ideen für die Fortsetzung hängen bereits an der Wand. Geschäftsführer Gerald Köhler (rechts) und Adrian Wahl diskutieren die Entwürfe der Graphiker. Gut zwanzig Jahre später ist die Branche erwachsen geworden. Längst ist Unterhaltungssoftware kein Nischenprodukt mehr. Ein Indiz für gute Geschäfte sind die schicken Büros am Kölner Rheinauhafen, in die Bright Future und der Spieleverleger Electronic Arts kürzlich eingezogen sind. An der Wand im Büroflur hängen Urkunden mit eingerahmten DVDs – so etwas wie die moderne Variante der „goldenen Schallplatte“. Köhler hackte sein erstes Spiel noch allein in den Computer, heute gibt es bei Bright Future knapp 30 Mitarbeiter. Für die technische Umsetzung der Ideen sorgen zehn Programmierer. Zu ihren größten Herausforderungen zählt die Entwicklung einer künstlichen Intelligenz, die das Verhalten der vom Computer simulierten Akteure bestimmt. Der PC muss viele Entscheidungen treffen: Soll das digitale Pendant des FC Bayern einen Stürmer kaufen? Oder besser das Stadion ausbauen? Die Informatiker beantworten diese Fragen mit komplexen Algorithmen, die auf möglichst viele Eventualitäten reagieren können. Sie schaffen eine Systematik für die simulierte Welt, in der sich der menschliche Spieler bewegt. Und die Freiheiten sind groß. Ob Aufstellung, Vertragsverhandlungen, Training, Marketing oder Stadionbau: Das Instrumentarium, das dem Spieler zur Verfügung steht, ist von Version zu Version komplexer geworden. Neben dem Vereinsmanagement pressen die Programmierer auch das Verhalten der virtuellen Fußballer in logische Regeln. Ob ein Verteidiger während einer Ligapartie den Gegner von den Beinen holt, oder ein Stürmer zum Distanzschuss ansetzt: Wer den Entscheidungsprozess der Pixel-Akteure entwirft, sollte nicht nur von Programmiersprachen Ahnung haben, sondern auch vom Sport. „Und das ist gar nicht so einfach. Es gibt erstaunlich wenig Programmierer, die sich für Fußball begeistern“, sagt Köhler. So haben bei Bright Future nicht alle, aber doch die meisten Mitarbeiter ein Faible für das runde Leder. An einem Regal hängt ein blauer Schal von Arminia Bielefeld, neben einem Bildschirm baumelt ein Wimpel von Alemannia Aachen, und auf dem Boden im Flur steht ein eingerahmtes Trikot der deutschen Nationalmannschaft – frisch signiert vom Bundestrai- Die Arbeit der Datenbank-Experten steht unter ständiger Beobachtung. Im Internet-Forum streiten Fans zum Beispiel darüber, ob ein junger Spieler drei oder eher vier Talent-Sterne verdient hat. Die Beziehung zwischen den Entwicklern und den Kunden ist eng und oft auch leidenschaftlich. „Fußball und Emotionen gehören nun mal zusammen“, sagt Wahl. Mehr als 52 000 Nutzer sind im Forum registriert, „etwa 5000 davon schreiben viel und regelmäßig.“ Bei der Entwicklung seines ersten Spiels diskutierte Köhler noch mit 128 Kunden. Heute verbringt der Geschäftsführer etwa eine Stunde am Tag damit, die Fragen der Fans zu beantworten. Es ist ein „Customer Relationship Management“ der direkten Art. Die große „Community“, wie der Kundenkreis im IT-Jargon genannt wird, ist für die Softwareunternehmen Fluch und Segen zugleich. Einerseits verursachen mehrere hundert Nachrichten pro Tag viel Aufwand. Andererseits liefern die Nutzer seitenlange Listen mit Ideen, wie das Programm besser werden könnte. Das Gros der Vorschläge ist allerdings kaum realisierbar. Anders als in den Pionierzeiten der PC-Spiele setzt der Massenmarkt den Spieleentwicklern enge Grenzen. Wer ökonomisch erfolgreich sein will, darf den Mainstream nicht verprellen. Schwarze Kassen, brutale Fouls, Doping oder ein Co-Trainer, der in der Halbzeit an einem Herzinfarkt stirbt: Was Köhler früher in seine Wirtschaftssimulation hineinprogrammierte, hält der Entwickler heute nicht mehr für möglich. „Viele Spiele hatten damals eine anarchistische Note“, sagt Köhler. Heute wir- ken ökonomische und politische Regeln manchmal wie ein Weichspüler. Soll die Software zum Beispiel in China verkauft werden, darf es keine taiwanesische Liga geben. Zu einem Hindernislauf gerät auch die Altersfreigabe. Um als harmlos eingestuft zu werden, muss die Software bei Prüfstellen vorgeführt werden. Vor allem die Prozedur für den amerikanischen Markt ist aufwendig. Dort kann schon eine Vokabel wie „Blutgrätsche“ zu einer Altersbeschränkung führen. Einen Großteil der Zeit verbringen die Mitarbeiter mit dem Testen des Spiels. „Derzeit bin ich etwas nervös“, sagt Köhler. Der 31. Oktober rückt immer näher, der Tag, an dem die Software erstmals in den Regalen der Elektronikmärkte stehen soll. Es ergeht Köhler etwa so wie einem Politiker, der am Wahlabend auf die 18-Uhr-Hochrechnung wartet: Zwar haben die Marktbeobachter schon erste Trends ausgemacht, die Gewissheit über den Erfolg kommt aber in wenigen, entscheidenden Stunden. Die Statistiken der Einzelhändler zeigen nämlich schon am ersten Tag, ob sich das Produkt in den kommenden Monaten gut verkaufen wird. Besonders wichtig vor der Fertigstellung ist das Ausmerzen der technischen Fehler. Sogenannte „Bugs“ treten in den verschiedensten Ausprägungen auf, sie sind der Produktmakel in der Softwareindustrie. Sind es nur Rechtschreib- oder kleine Graphikfehler, sind sie harmlos. Prekär wird es, wenn ein Bug den PC zum Absturz bringt oder die Programmlogik aus den Fugen gerät. In der „Quality-Assurance“-Abteilung bei Bright Future sind daher alle Computer besetzt. „Wir prüfen alle Aspekte, von der Logik bis zum Spielgefühl“, sagt Chef-Tester Joaquin Peregrina. Treten dennoch im finalen Produkt Fehler auf, müssen die Entwickler ihr Produkt nicht zurückrufen. Mit einem Patch-Programm, das die Nutzer über das Internet herunterladen, können die Programmierer auch nach der Veröffentlichung das Spiel reparieren oder auch die Datenbank aktualisieren. Nacharbeiten müssen die Mitarbeiter im Graphik-Büro nur selten. Die kreativen Köpfe entwerfen den optischen Auftritt des Spiels. Die Graphiker feilen bereits an neuen 3D-Modellen und einem Design für das nächste Jahr. Während die aktuelle Version noch gar nicht auf dem Markt ist, läuft längst der Countdown für den „Fußball Manager 2010“. In der Grafikabteilung sind die Getränkeflaschen auf dem Schreibtisch gut gefüllt. IT-BRANCHE Verantwortlich: Werner Schmidt Redaktion: Viola Schenz Anzeigen: Jürgen Maukner Hays. Know-how on demand. BORD Entwickeln Sie mit uns die IT-Welt von morgen! HAMBURG SÜD als internationales Logistikunternehmen mit mehr als 4.500 Mitarbeitern und dem Zentralsitz in Hamburg ist ein führender Anbieter im weltweiten Wachstumsmarkt für Seetransporte. Als Teil der Oetker-Gruppe hat HAMBURG SÜD durch eine konsequente Expansion eine exzellente Marktposition erreicht. Leistungsfähige IT- und Kommunikationssysteme sind dabei eine zentrale Kernkompetenz und Schlüsseltechnologie der Unternehmensentwicklung. Die HAMBURG SÜD ist seit mehr als 130 Jahren im inter- Im Rahmen unseres weltweiten IT-Projektes GLOBE (Global Logistics Organisation Business Environment) entwickelt die HAMBURG SÜD eine zukunftsweisende globale IT-Plattform und Anwendungslandschaft, um die Voraussetzungen für weitere Wachstumsschritte zu schaffen. Das neue integrierte GLOBE-System, mit seinen innovativen Funktionalitäten, wird die bisher eingesetzten IT-Systeme ablösen und eine der fortschrittlichsten Enterprise-Softwarearchitekturen auf Basis von EAI, Web/Java und Oracle schaffen. Für die Entwicklung, Einführung und Betreuung dieses internationalen Projektes suchen wir zur Verstärkung unseres gesamten IT-Bereiches zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Mitarbeiter/-innen: nationalen Seetransport tätig. Projektleiter/-in GLOBE Als größte deutsche Privat- zur Steuerung des technischen Projektteils bzgl. der JAVA-Softwarearchitektur, des Softwareentwicklungsprozesses, der eigentlichen Softwareentwicklung, der Interfacestrategie und Implementierung auf einer TIBCO EAI-Plattform sowie der Vorbereitung des Produktionsbetriebs inklusive des anschließenden AMS-Prozesses. Weiterhin verantworten Sie den weltweiten technischen Rollout des neuen Systems. · www.hamburgsud.com/jobs/8011 AN reederei, mit Zentralsitz in Hamburg, gehören wir zur erfolgreichen Oetker-Gruppe. WILLKOMMEN Wir sind einer der führenden Anbieter weltweiter Seetrans- porte und bieten individuelle, auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Logistiklösun- gen aus einer Hand an. Die Systemanalytiker/-in logisches/physisches Datenmodell zur Erstellung und Anpassung von logischen und physischen Datenmodellen sowie Datenanalyse und -design. · www.hamburgsud.com/jobs/8015 EDI/EAI-Spezialisten/-in zur Erstellung und Verwaltung von EDI/EAI-Abläufen unter Verwendung des bestehenden Konverters GENTRAN und zur Einführung der neuen EDI/EAI-Tools Business Works und Business Connect (Tibco). · www.hamburgsud.com/jobs/8017 Tools- und Methoden-Manager/-in Web-Architekt/-in zur Planung, Bereitstellung und Koordination der Methoden und Tools (insbesondere Rational Tool Suite). zur Unterstützung der laufenden internationalen Intra-/Internetprojekte mit dem Schwerpunkt Anforderungsmanagement, Konzeption/Design sowie Anwendersupport und -trainings. · www.hamburgsud.com/jobs/8016 · www.hamburgsud.com/jobs/8018 Im Rahmen Ihrer Aufgaben arbeiten Sie in hoch qualifizierten internationalen Teams aus dem Kreis der ca. 150 Mitarbeiter/-innen des IT-Services der HAMBURG SÜD sowie externen Spezialisten und Projektmitgliedern. Ein Hintergrund aus einem international tätigen Unternehmen oder Beratungshaus der Schifffahrt, Logistik oder Luftfahrt ist von Vorteil. Durch Ihre analytische Arbeitsweise und kommunikative Persönlichkeit sind Sie in der Lage, komplexe Sachverhalte anschaulich und schlüssig darzustellen. Zudem verfügen Sie über sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift. Sie begeistern sich für neue Aufgaben, sind initiativ und übernehmen gern Verantwortung. Gleichzeitig sind Sie ein Team-Player und können bei einer Vielzahl von Themen Prioritäten setzen und den Überblick behalten. Wenn Sie ein/eine Praktikum/Ausbildung im IT-Bereich absolvieren möchten, sind wir ebenfalls der richtige Partner für Sie. HAMBURG SÜD erhielt in den Jahren 1999 und 2006 den Ausbildungs-Grammy als „Bester Ausbildungsbetrieb“ und wurde zudem 2004 und 2005 durch die Handelskammer für die Leistungen in der dualen Berufsausbildung ausgezeichnet. Sie beeindrucken durch überdurchschnittliche Leistungen in der Schule oder im Studium und eine aufgeschlossene, kommunikative Persönlichkeit? Dann bewerben Sie sich für die Ausbildung zum/zur Informatikkaufmann/-frau oder Fachinformatiker/-in (Fachrichtung Anwendungsentwicklung) oder einen Praktikumsplatz im IT-Umfeld. · www.hamburgsud.com/praktikum · www.hamburgsud.com/ausbildung starke Marktposition ist vor allem der konsequenten Ex- Haben wir Ihr Interesse geweckt? Möchten Sie mit uns die künftige IT-Welt der HAMBURG SÜD entwickeln und mehr über Aufgaben und Karriereperspektiven in den Projekten und Funktionen des IT-Services erfahren? Auf der jeweils angegebenen Internetseite finden Sie die ausführlichen Aufgaben- und Anforderungsbeschreibungen. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung mit Angabe von Gehaltswunsch und frühestmöglichem Eintrittstermin an Herrn Jan Martens. Schwer behinderte Bewerber/-innen werden bei gleicher Qualifikation und Eignung bevorzugt eingestellt. pansion in den letzten Jahren zu verdanken. Hamburg Süd • Personalabteilung Willy-Brandt-Str. 59-61 • 20457 Hamburg E-Mail: [email protected] www.hamburgsud.com Jedes Projekt braucht das Know-how hochqualifizierter IT-Spezialisten. Mit Hays bleibt kein wichtiger Posten unbesetzt – und kein Experte ohne Aufgabe. Als Marktführer für die Rekrutierung von Spezialisten vermitteln wir aus dem größten Pool an Fachkräften kompetente Profis an über 600 Topunternehmen: SAP-Spezialisten, hardwarenahe Software-Entwickler, Datenbankexperten, Java-Profis und viele andere. Kontaktieren Sie uns: [email protected] Specialist Recruitment hays.de EnBW – Jobs voller Energie. Und wie groß ist Ihr Energiebedarf? www.enbw.com/karriere Energie finden Sie überall. Wir sind ein Teil davon. 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