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Nummer 12 LE PETIT JOURNAL 02 / 2012 LE PETIT JOURNAL Editorial Liebe Clubmitglieder und Bugattifreunde Im Rahmen des sehr gelungenen Internationalen Bugattirallye in Holland wurde das neue Bugattiregister von Belgien und Holland Band III von Kees Jansen vorgestellt und verkauft. Nummeriert für diejenigen, die die vorgängig erschienenen Register bereits erstanden haben. Auch wurden im sehr originell gestalteten Rallyebook alle teilnehmenden Bugattis besprochen und kommentiert. Leider musste ich zu meinem Erstaunen feststellen, dass beim Durchsehen der mich betreffenden Einträge und den von befreundeten Bugattisten sich einige Fehler eingeschlichen haben. Zum Beispiel wurden falsche geschichtliche Fakten und Abläufe, Fotos von anderen Fahrzeugen und teilweise komplett inkorrekte Restaurationsinformationen publiziert. Schade, dass wir als Besitzer der Fahrzeuge nicht unser Wissen beisteuern konnten. Keine Anfrage hat mich oder andere Bekannte erreicht, damit wir unser langjähriges und oft weitreichendes Detailwissen und Dokumentationen über unsere Bugattis hätten einfliessen lassen können. Fazit: Nicht alle sogenannten Fachbücher und Register können uneingeschränkt als solche betrachtet werden und sollen nur mit einer gewissen Vorsicht gelesen werden. Alle Autoren und in der BugattiGeschichte Tätige rufe ich dringend auf, behutsam und bescheiden zu sein. Bitte nur Fundiertes und Bewiesenes veröffentlichen, dies mit entsprechendem Respekt gegenüber den Besitzern und deren Fahr1 zeugen. Stories gehören nicht in ein Register. Natürlich ist die Aufarbeitung der Geschichte unserer Marke Bugatti wichtig, spannend, sowie nützlich und muss weitergeführt werden. Vieles ist noch ungeklärt und bedarf der Recherchen, aber alles wird wohl nie ganz klar ans Licht kommen. Dies ist unter anderem auch ein Grund, warum unsere Bugattis so speziell und einzigartig sind und bleiben sollen. Ich wünsche allen, die sich auf irgendeine Art mit Bugatti beschäftigen, viel unverdorbene und echte Freude am Hobby und ungetrübten Spass. In diesem Sinne, vive la marque! Euer Präsident Thomas Raess Unser ‚Swiss Bugatti Register 2008‘ von Hans Matti – ein Fakten-Register pur! Weiterempfehlen oder kaufen, für die, die noch keines haben! Ein Update ist in Arbeit – bitte noch etwas Geduld. Die vorliegende Ausgabe des Petit Journal verdanken wir unseren geschätzten Inserenten. 2 Ihr Immobilienpartner im Zürcher Unterland Architekturbüro Generalunternehmung Vermietung Verwaltung Verkauf Architekturbüro Oskar Meier AG Kasernenstrasse 19 8180 Bülach 043 377 17 17 www.omag.ch [email protected] Inhaltsverzeichnis Editorial 1 Inhaltsverzeichnis 4 Jahresprogramm 5 Historisches aus der Schweiz: Bugatti-Hunting eines Anfängers Hansuedi Schmid erzählt 6 Bugatti-Kinder-Reporter 15 An einem Freitag in Pfäffikon … Anlässe 2012: Serait-ce le meilleur ? – Trophée Jacques Potherat 17 Generalversammlung des BCS 2012 in Konolfingen 24 Pech und Pannen am VIII. GP historique in Monaco 27 Internationales Bugattirallye 2012 In Vaals, Holland 31 Festival Bugatti Molsheim 2012 41 Ein Bugatti stellt sich vor: Die Geschichte von Topmodell la Ventoux 5758145 52 Grand Prix de Montreux 2012 Revival 60 Literatur Neuerscheinung 63 Impressum 64 4 Jahresprogramm / Termine 2012 und 2013 01.12.2012 Teilemarkt in Langenthal/Roggwil 06. – 10.2.2013 Retromobile Paris 23. – 24.3.2013 Teilemarkt in Freiburg 03. – 05.5.2013 GV Bugatti Club Suisse im Vallée de Joux 16. – 19.5.2013 31. Mille Miglia 16. – 23.6.2013 Internationales Bugatti-Rallye in Schottland 15. – 16.6.2013 Coupes de l’Age d’Or à Dijon BCF 22. – 23.6.2013 Le Mans Classic 08. – 09.9.2013 Festival Bugatti in Molsheim 14. – 15.9.2013 Ollon-Villars Course de Côte 20. – 23.9.2013 Grand Prix Nuvolari 27. – 29.9.2013 Klausenrennen 5 Bugatti-Hunting eines Anfängers Originalartikel von Hansruedi Schmid Autos haben mich schon immer fasziniert. Ich kannte viele Automarken, aber die Marke „Bugatti“ war mir unbekannt. Der (heimlich!) geliehene Nash Rambler meines Vaters 1954 Bis ein damaliger Bekannter begann, von kompressorbetriebenen Bugattis zu schwärmen. Leider, so meinte er schon damals in den 60er-Jahren, könne man keine Bugattis mehr finden. Durch diese Aussage angestachelt, war mein „Jäger und Sammler“-Instinkt geweckt. Der „Bugatti-Virus“, welcher mir bis heute keine Ruhe lässt, hatte mich voll erwischt. Die Frage, die sich nun stellte, war: Wie finde ich, als völliger Oldtimer-Laie, einen Bugatti? 6 Die etwas erstaunliche, aber nach kurzem Bedenken eigentlich doch recht einsichtige Antwort lautete: Militärdienst! Dazu muss man wissen, dass ich meinen Militärdienst bei den Panzertruppen als Fahrer ableistete. Panzer Rekrutenschule 1955 Eigentlich muss ich den Aushebungsorganen des Militärs danken, denn diese hoben eine Vielzahl von Automechanikern aus, welche sie zu den Panzertruppen steckten. Ich hatte einiges zu tun, um jeden einzelnen zu fragen, ob er schon an einem Bugatti gearbeitet habe oder wisse, wo einer herumliegen könnte! Was mir dann prompt auch den Spitznamen „Bugatti“ eingebracht hat. Nach einigen mehr oder weniger interessanten Gesprächen mit Kameraden fand ich ihn: den einen, der etwas wusste! Ein Panzersoldat (der Name ist mir leider entfallen) erzählte mir von einem Herrn in Baden, der schon längere Zeit einen Bugatti besitze. Meine innerliche Erregung verbergend, bat ich sofort um die Telefonnummer des Mannes, der mir etwas voraus hatte: einen Bugatti! Der Anruf beim Besitzer holte mich dann aber auf den Boden der Tatsa7 chen zurück bzw. dämpfte meine Erregung. Was heute jeder in der Bugattiszene weiss, musste ich damals „schmerzlich“ lernen. Es gibt keinen Bugattibesitzer, der einfach seinen Bugatti verkauft. Es gehört viel Fingerspitzengefühl und einiges an Durchhaltewillen dazu, um einen Liebhaber der Marke dazu zu bringen, sein „Schätzeli“ zu verkaufen. Trotzdem hat mir der Besitzer, Herr Muntwyler, offeriert, den Wagen zu besichtigen. Bald nach dem Militärdienst machte ich mich, zusammen mit meiner Frau Sylvia, auf, den Wagen zu besichtigen. Da stand nun ein Traum von Auto mit einzigartiger Schweizer Karosserie und erst noch mit Kompressor (!). Das Tüscher Cabriolet 57669 war, unter Staub liegend, in einem trostlosen Zustand. Nachfolgend einige Bilder aus besseren Tagen (welche ich aber erst kürzlich erhielt), welche die Schönheit dieses Cabriolets zeigen. Ferienfoto der Vorbesitzerfamilie Merker 8 Ferienfoto der Vorbesitzerfamilie Merker Ein „bugatti-virus-freier“ Mensch hätte den Wagen wohl auf dem Schrottplatz zur letzten Ruhe gebettet. Ich aber erkannte, was da unter Staub und Dreck lag. Ein Traumauto, welches restauriert und wieder der Strasse und somit seiner Bestimmung zugeführt werden musste. ACS-Bergrennen Unterkulm ca. 1950 (Foto Familie Merker) 9 ACS-Bergrennen Unterkulm ca. 1950 (Foto Familie Merker) So sagte ich es auch dem damaligen Besitzer ohne Umschweife. Selbstverständlich wäre ich der Mann, der dies bewerkstelligen könnte. Er verstand meinen Wunsch, aber er liebte dieses Auto sehr. Auch die schönen Erinnerungen von alljährlichen Reisen z.B. nach Paris machten den Bugatti (vorerst) unverkäuflich. Herr Muntwyler wollte den Bugatti noch behalten. Nun folgte der Teil, den ich vorhin mit „Durchhaltewillen“ bezeichnet habe. Es begann eine Zeit mit vielen Besuchen in Baden, mit Weihnachtsgeschenken und Einladungen zum Essen usw. Ganz nach dem Motto „die Hoffnung stirbt zuletzt“ geduldete ich mich. Einige Weihnachskarten später erhielt ich einen Anruf von Herrn Muntwyler. Um nochmals ein Sprichwort zu bemühen: Des einen Freud ist des anderen Leid! Herr Muntwyler erklärte mir, dass seine Schwester 10 schwer erkrankt sei und finanzielle Hilfe brauche. Er sei daher bereit, den Bugatti zu verkaufen. Der Preis betrage nicht verhandelbare Fr. 20000.–. Die Euphorie und Freude des endlich Kaufenkönnens wurde jäh von dem für mich unbezahlbar hohen Preis gebremst. Sozusagen von 100 auf null in zwei Sekunden … Um ehrlich zu sein, wusste ich vorher eigentlich gar nicht, wie hoch Bugattis gehandelt wurden. Im jugendlichen Übermut, welcher allzu oft in Leichtsinn mündet, hatte ich einen wichtigen Aspekt des Bugatti-Hunting vergessen: Das Ganze musste ja noch finanziert werden. Etwas kleinlaut musste ich dem Besitzer mitteilen, dass meine Ersparnisse eher bei Fr. 10000.– lagen als bei Fr. 20000.–. Der Besitzer nahm mein Geständnis ohne grosse Emotionen entgegen. Nach einer Weile rief mich der Besitzer wieder an. Er zeigte viel Verständnis und offerierte mir, die Kaufsumme mit Fr. 10000.– Anzahlung und den Rest von Fr. 10000.– in Raten (verbrieft bei einem Notar in Baden) zu begleichen. Was aus heutiger Sicht wie Bugatti-Latein anmutet, hat sich tatsächlich so abgespielt. Hoch erfreut über den doch noch reibungslosen Kauf durfte ich „meinen“ Tüscher Tage später abholen. Mein Bruder und ich vor dem „corpus delicti“ bei der Abholung 1967 11 12 Der Bugatti war lange Jahre gestanden und musste restauriert werden. Da es 1967 die Firma Bugatti noch gab, erkundigte ich mich über die Möglichkeit, Ersatzteile zu erhalten. In der Folge habe ich folgenden Brief erhalten: 13 Das waren noch Zeiten, als man die Ersatzteile einfach im Werk bestellen konnte!! Natürlich habe ich die Gelegenheit genutzt und die notwendigen Teile erstanden. Die Restauration gelang ohne grössere Probleme. Seither haben meine Familie und ich viele schöne Ausfahrten und damit verbundene Erinnerungen mit dem Bugatti erlebt. Was wohl auch ganz im Sinne von Herrn Muntwyler sein dürfte. Text und Bilder von Hansuedi Schmid 14 An einem Freitag in Pfäffikon... Von Marius Schmid (13) Als wir endlich nach langer Fahrt im Hotel Seedammplaza ankamen, mussten wir mit Bedauern feststellen, dass die Nachmittags-Ausfahrt bereits zu Ende war. Darum gingen wir gleich auf unser Zimmer. Um 19.30 marschierten wir zum Apéro-Buffet. Der Apéro war, wie schon angekündigt, japanisch. Es gab Sushi, panierte Crevetten und andere japanische Spezialitäten. Der Apéro schmeckte allen, sogar mein kleiner Bruder ass eine Frühlingsrolle! Beim Essen im „Nippon Sun“ freute ich mich wieder auf Japanisches, doch als meine Grossmutter fragte, was es denn gebe, antwortete die thailändische Kellnerin (in einem japanischen Restaurant?!): ,,Fondue“. Ich traute meinen Ohren nicht, aber bald merkte ich, dass es eine japanische Art Fondue Chinoise war und keineswegs ein traditionell schweizerisches Käsefondue. Es war ein grosser Topf voller Gemüse und (ekelhaftem) Tofu. Es wurde noch eine rötliche Flüssigkeit hineingegossen und schon konnte man sein Fleisch hineinhalten und warten, bis es durch war. Trotz dem vielen Gemüse und dem Tofu schmeckte es eigentlich ganz lecker. Uns wurde gesagt, dass man das Fleisch noch in eine gelbliche Flüssigkeit tauchen sollte. Die einigermassen Intelligenten unter uns fanden heraus, dass es sich um ein rohes Ei handelte. Nicht so meine Mutter: Sie fragte bei einer japanischen Kellnerin nach. Diese sagte, dass es „lohes Ei“ sei. Die Antwort meiner Mutter war ein ziemlicher Fauxpas, sie sagte nämlich: „Ah, loh Ei“. Sie 15 begriff erst etwa eine Viertelstunde später, dass die Japanerin nicht den Namen einer Sauce, sondern lediglich rohes Ei sagen wollte! Nach dem sehr feinen Dessert (Grüntee-Pannacotta mit Grüntee-Glace) zog ich mich auf mein Zimmer zurück. Auch auf der Heimfahrt konnte man noch was erleben … 16 Serait-ce le meilleur ? 5 Trophée Jacques Potherat dans le cadre d’Avignon Motor Festival en mars 2012 e Ein Rallyebericht eines passionierten Bugattisten aus Genf Texte et photos par Alexis Couturier Tout pour réussir, tout, mais il faut savoir l’exploiter et le modeler, l’arranger pour que les autres, ceux qui vont participer puissent rêver et, sans s’en douter se couler dans le moule que le dessinateur a inventé. Il faut le proclamer, Jean-Pierre, Nadine Palun et leurs aides ont pris le pinceau du rêve pour dessiner un rallye merveilleux. Je ne parlerai pas du soleil car même si nous fûmes vernis il fut surtout au fond de notre cœur, y délayant cette chaleur de l’amitié incroyable qui fait se rejoindre les hommes et leurs incroyables machines. Toutes de fer, de bronze ou d’aluminium façonnées, elles servent à leur pilotes qui se régalent à essayer de les maîtriser. Toute la matière gémit aux ordres donnés par la chair qui réagit à ceux du cerveau. Le métal alors siffle et parfois hurle mais ne rompt pas et la réaction ne se fait point attendre ; la machine freine ou accélère, vire ou s’arrête. Que Jacques a aimé nous voir passer avec nos frelons et combien son sourire de l’humour avec un grand « H » nous a suivi ce long week-end. Seul bémol, personne n’a arboré le smoking ou la robe longue si chers à Jacques. 17 Le Ventoux se gonfle et gronde, essayant de couvrir le bruit des frelons qui l’assiègent. Et ils grimpent, faisant fi des degrés de pente annoncés. Qu’importe, le moteur pousse et le cyclecar ou la voiturette monte. Le pilote se penche en avant comme pour aider la machine mais le geste ne sert à rien si ce n’est à aider le moral de celui qui tient l’automobile jusqu’au chalet Reynard. Là le silence de la monMon adorable petit „frelon“ tagne embrasse les hommes qui se laissent volontiers manger par le géant qui leur raconte les histoires de leurs prédécesseurs comme Ettore Bugatti dont les chaînes de la cinq litres ont essayé de faire frissonner la montagne et ses pièges. Alors JeanPierre et Nadine nous accueillent comme pour nous protéger et nous nous laissons faire en nous glissant dans le chalet… 18 Nous faire pénétrer l’Ardèche et ses merveilleuses montagnes, son cours d’eau qui, immuablement, s’étale au fond de la vallée, admirant les sommets qui se couvrent de lumières différentes à chaque moment de la journée, quelle T35 et la Rolland Pilain du Musée de Rochetaillée merveilleuse idée ! Ce ne sont point les chèvres qui vont se déranger à notre passage, prouvant s’il s’en faut, que la voiture ancienne ne pollue pas mais se fond idéalement avec son entourage qui, la regardant passer, sourit d’un air entendu. Je ne peux alors m’empêcher de regarder ma petite passagère qui sourit, ivre d’air et de sensations, communiant de tout son petit être avec cette nature qui nous tend les bras. Tu as compris, petite passagère, tu as compris que ces moments ne peuvent s’effacer ; regarde la rivière et vois les sommets, sache que les arbres se penchent pour te saluer lorsque tu passes. L’Ardèche t’a accueillie, 19 petite passagère, souris et sois heureuse. Merci beau pays, je t’aime, Ardèche sauvage et toutefois accueillante, je t’aime et à bientôt. Ne m’oublie pas, je reviendrai t’embrasser car je n’oublierai jamais tes paysages. Retour à Avignon où l’extraordinaire exposition de Camille nous enchante et je crois bien que j’eus pris la « 1500 », juste pour mon plaisir égoïste. La Delahaye Saoutchik 1949, achetée deux cent septante francs suisses il y a cinquante et un an à dix-sept ans par mon ami Robert se laisse admirer, près de la Delage qui sommeille avec un air bonhomme. Panhard 1908 de course 12 litres de cylindrée pour quatre cylindres Le Palais des papes laisse passer le jaune et le blanc du soleil et réserve de nombreux coins d’ombre en son sein qui regorge d’histoires parfois troubles et qui mettent en avant 20 certaines arrogances entres hommes. Le bien vaincra et écrasera sans l’ombre d’un doute le mal. C’est ainsi que l’ambiance du 5e Trophée Jacques Potherat, esprit vintage, le confirme haut et fort, l’amitié est plus Bugatti T57Atalante forte que tout. Merci, mon Jean-Pierre, et merci, ma Nadine ainsi que merci à vos aides qui sont géniaux. Un merci tout particulier à Guy qui m’a «jeté» dans son 37 et qui m’a même permis de le conduire ; je garderai un souvenir ému sachant qu’Elisabeth Junek l’a piloté avant que je ne le conduise. Alors la lumière passe plus loin que l’horizon pour certaine21 La 37 conduite à l‘époque par Madame Junek... puis par moi... ment éclairer d’autres rallyes, à l’autre bout de la terre et cela juste pour l’amitié et la passion… Alexis Couturier 22 Generalversammlung des BCS 2012 in Konolfingen oder Auch im Regen ist das Emmental einmalig schön Text: Thomas Raess, Fotos: Danièle Raess Am Freitagnachmittag trafen wir uns in Konolfingen bei noch einigen Sonnenstrahlen im Schlosshotel Hünigen und brachen sogleich zu der erstmalig organisierten Freitagsrundfahrt in Richtung Belp und ins Gürbetal auf verkehrsfreien Nebenstrassen auf. Zum Jacquart-ChampagnerApéro wurden wir alle im Wyhus in Belp empfangen, wo auch zahlreiche Einwohner unsere Bugattis bestaunen konnten. Vielen Dank für den Empfang an Jacquart Champagner. Dann gings recht kurvig weiter über den Belpberg, nach Riggisberg und dann durch ein heftiges Gewitter zurück zum Hotel, wo uns, nach dem von Peter Jost offerierten Apéro, ein gemütliches Abendessen mit Benzingesprächen erwartete. 23 Nach einer regnerischen Nacht waren alle froh, dass es nicht weiter in Strömen regnete. Die GP-Besatzungen mutig wie immer in ihren Regenanzügen, im Häusle-Bugatti war es deutlich angenehmer. Leider konnte Hubert Jaunin seinen sonst zuverlässigen, aber völlig nassen T51 nicht starten und auch Andy Gantner mit dem 35B hatte ein Vergaserproblem. So machten wir uns dann etwas reduziert auf, um die wunderschönen und einsamen Emmentaler Strassen, die Christoph und Bettina ausgewählt hatten, zu erkunden. Über den Schalenberg gings dann auf die Lüderenalp zum Kaffeehalt. Leider lag dort alles im dichten Nebel, der uns die sonst wunderbare Aussicht verwehrte. Bei der Talfahrt mussten wir wegen eines Alpabzugs etwas geduldig sein, doch dann gings auf wunderbaren, verwundenen, kleinen Strassen weiter bis nach Ferenberg ins rustikale Restaurant zum „Wilden Mann“. Zum Glück wurden wir aber 24 von einer fröhlichen und effizienten Wirtshaus-Equipe aufs Feinste verwöhnt. Am Nachmittag fuhren wir bei wechselhaftem Wetter quer durchs Emmental nach Konolfingen zurück. Ein wunderbarer Tag auf idealen, leider oft nassen Bugatti-Strassen ging zu Ende. Nach der Generalversammlung folgten ein Apéro und vorzügliches Speisen im Schlosshotel. Am Sonntagmorgen folgte dann der Farewell mit vielen neuen Eindrücken des einzigartigen Emmentals. 25 Pech und Pannen am VIII. GP Historique in Monaco Text und Fotos von Jürg König Vom 11. bis zum 13. Mai dieses Jahres wurde auf der legendären GP-Strecke von Monaco zum achten Mal ein Rennen für historische Rennfahrzeuge durchgeführt. In sieben Gruppen aufgeteilt, lieferten sich über 200 Rennboliden eine packende Schlacht in den Häuserschluchten. Die Palette reichte vom Vorkriegsrennwagen von 1925 bis zum Formel-1 von 1985. Am Freitag und Samstag waren je zwei Trainings- und Qualifikationsläufe zu absolvieren und am Sonntag von 09.30 bis 18.30 Uhr fanden die Rennen jeder Gruppe statt. Ein riesiges Spektakel, das mehr als 100 000 Zuschauer in die Fürstenstadt lockte. Das Wetter spielte natürlich auch eine entscheidende Rolle. Konnten doch bis zur letzten Gruppe alle Rennen im Tro- Bugatti 37 A Jürg König 26 ckenen abgehalten werden, so mussten die Formel-1-Fahrzeuge bis 1978 die 3,34 km lange Strecke bei strömendem Regen unter ihre Räder nehmen, was nach einer Kollision in der Rascassekurve zu einem regelrechten Stau führte. Ansonsten verlief die ganze Veranstaltung mehrheitlich unfallfrei bis auf ein paar wenige Ausrutscher und Kollisionen in der Startphase. Unseren Schweizer Teilnehmern erging es eher schlecht als Recht. Wie schon vor zwei Jahren setzte sich Roland Portmann mit seinem ERA B 1935 Roland Portmann Maserati 4cl Maserati 4cl gegen die starke ERA-Konkurrenz durch und lag nach dem ersten Training an zweiter Stelle. Leider brach im zweiten Training die Schaltgabel seines Maseratis, was zu einem kapitalen Getriebeschaden führte und eine Teilnahme am Rennen verunmöglichte. Besser erging es unserm Clubmitglied Michael Gans. Aus vierter Position startend, überholte er gegen Ende des Rennens den ERA von Ian Landy, was ihm den dritten Rang und das Podest bescherte. Für mich David Hands Bugatti 39 37 A Jürg König 27 verlief das Rennen anfangs wie geplant. Als zweitschnellster Bugatti startend, raufte ich mich mit meinem 37A zusammen mit einem Type 39 um die Kurven und lag bis zur zweitletzten Runde vorne. Als zunehmend meine Kupplung nachliess, musste ich mich mit späteren und heftigeren Bremsmanövern vor meiner Konkurrenz retten, bis sich leider nach dem Tunnelausgang vor der Hafenschikane vorne links die Umlenkrolle fürs Bremskabel verabschiedete und davonflog. Ohne taugliche Bremsen war ich kampfunfähig, konnte aber trotzdem das Rennen Kaputte Bremsleitung Siegerehrung Gruppe A 3er Michael Gans 28 beenden und mich in der Auslaufrunde an den mit allen Fahnen winkenden Streckenposten und Zuschauern erfreuen. Startphase Es war wieder ein unvergesslicher Moment und ich kann den nächsten GP Historique in zwei Jahren kaum erwarten. „Vive la marque!“ Jürg König 29 Internationales Bugattirallye 2012 In Vaals, Holland Text: Danièle Raess / Fotos: Danièle Raess, Katerina Batouskova Am diesjährigen internationalen Rallye nahmen 84 Autos aus Europa, Amerika, Australien, Neuseeland und Japan teil, wovon 9 aus der Schweiz. Das Rallye wurde als Hommage an das erste internationale BugattiRallye, welches 1958 in Holland stattfand, organisiert. Das Ganze war mit kleinen Aufmerksamkeiten gespickt wie originalnachgefertigten Hand- und Putztüchern mit eingewobener Bugattischrift oder grossem Empfangsplakat, genau nach dem Original von damals nachempfunden, einem vom damaligen Rallye gezeigten Film, wo man sah, dass Mann dazumal noch in Hemd und Krawatte und Dame im Kostüm umherfuhren. Die fünf Bugattis, die schon 1958 dabai waren 57‘581, 37‘314, 43‘303, 30 Das Rallye wurde als Sternfahrt organisiert. Ausgangspunkt war das sehr schön gelegene Schlosshotel Kasteel Bloemendal in Vaals, einer im südlichsten Zipfel von Holland gelegenen Grenzstadt zu Deutschland (Aachen) und Belgien. Die höchste Erhebung Hollands ist der Vaalsberg mit 322,5 Metern. Immerhin! Unsere erste Ausfahrt ging bei wechselhaftem Wetter in die deutsche Eifel, eine sehr schöne, hügelige Landschaft mit Seen. Wir machten in einem wunderschönen, kleinen, historischen Städtchen namens Monschau Halt, welches wirklich eine Besichtigung wert war. Kleine Gassen, die in einer anderen Zeit stehen zu bleiben schienen und wunderbar zu unseren alten Autos passten. Der Lunch wurde in der schönen Burg Nideggen an der Ruhr eingenommen. 31 Die ‚Black Bess‘ von E. Louwmann gab‘s das ganze Rally zu bewundern, Type18, 474 Zurück im Hotel wurden die Autos im schönen Schlossgarten parkiert, wo man sie auch aus den Hotelzimmer bewundern konnte. Das Diner im Hotel war an diesem und an den anderen Abenden immer ausgezeichnet. 32 Der zweite Tag war ein „Hollandtag“ und startete für Freiwillige um sieben Uhr morgens vor dem Frühstück. In einer wunderschönen Lodge mit schönem Blick wurden wir mit einem super Frühstück, serviert auf einem Holzbrett in der Form eines Bugattikühlers, belohnt. Das Brett durften wir anschliessend mitnehmen. Die Spätaufsteher trafen später bei der Weiterfahrt durch die schöne Gegend von Limburg auf 33 uns. Wir als Nichthollandkenner konnten mit Erstaunen feststellen, dass in Holland das Wohnzimmer Richtung Strasse ausgerichtet ist, natürlich ohne Vorhänge, und dass ein wenn auch noch so kleiner, wunderbar gepflegter Garten davor liegt. Beim Kaffeestop bei einer alten Windmühle aus dem Jahr 1801 wurden nicht weniger als 17 verschiedene, sehr gut schmeckende Kuchensorten serviert!!! Am frühen Abend fuhren wir per Car nach Maastricht, wo wir nach einem kleinen Stadtrundgang (mit extra für uns verlängerten Ladenöffnungszeiten und Champagneremfängen in den entsprechenden Boutiquen) bei Jack Braam Ruben und Daniëlle Dessart in ihrem wunderbaren Innenstadt-Haus inklusive einer alten Kirche eingeladen waren. Dort wurden wir mit ausgezeichneten Häppchen, die im Minutentakt serviert wurden, verwöhnt. Leider war es äusserst kalt und nass, ausser man hatte seinen Sitzplatz in der zum Speise- oder Partysaal umgebauten Kirche. 34 Der Mittwoch war der Belgientag und führte uns durch die Ardennen. Schöne Wälder, hügelig, und Ansätze von richtigen Pässen mit schönen Kurven waren auszumachen. Das Mittagessen, mit schönem Handorgelklang und Gesang, bestand aus einer sehr guten Suppe mit ausgezeichneten kleinen, originellen Sandwiches. Das Wetter war wie all die Tage durchzogen und eher kalt, aber für die Region nichts Aussergewöhnliches. Unser letzter Rallyetag führte uns wieder nach Belgien in das grösste Naturschutzgebiet Europas, „Haute Fagnes“. Wir fuhren auf schönen, gebirgigen Strassen zum Royal Golf Club des Fagnes in Spa, wo wir mit Kaffee und Kuchen verköstigt wurden. Weiter führte uns die feuchtkalte Fahrt nach Stavelot, wo wir im schön restaurierten Kloster die mittelalterliche Kunstsammlung bewundern konnten. 35 Unser letzter Halt führte uns nochmals in ein Kloster, wo sich endlich die langersehnte Sonne zeigte. Im Übrigen wurde das Rallye nicht ausgeschildert, sondern wie zu guten alten Zeiten fuhren wir mit einem handgeschriebenen Roadbook. Das war ein Challenge, wenn auch nur ein kleiner, und bedeutete, dass einem ab und zu Bugattis entgegenkamen, die entweder noch nicht oder schon gemerkt hatten, dass sie den falschen Weg gewählt hatten. Der Abschlussabend war wieder dem Jahr 1958 gewidmet. Spiele aus der Zeit, für die meisten in Bekleidung der Fünfzigerjahre und natürlich mit passender Musik, fand das Rallye einen schönen und fröhlichen Abschluss. Das Team des holländischen Bugatti Clubs hat mit viel Phantasie ein tolles Rallye organisiert. 36 37 38 Unternehmensberatung · Treuhand · Finanzbuchhaltung Wir beraten KMUs und Private in allen betriebswirtschaftlichen Bereichen seit 1996. Unsere Dienstleistungen umfassen unter anderem: · Rechnungswesen/Finanzbuchhaltung · Bilanzauswertung · Steuern · Steuerkonzepte (auch international) · Unternehmensführung · Durchführung von Sanierungen und Fusionen · Personaladministration · Ausarbeitung von Business-Plänen · Coaching Die Treuhandunternehmung für alle Fälle: Opcon AG · Hauptstrasse 53 · Postfach 633 · CH-4127 Birsfelden Fon: + 41 61 373 02 45 · Fax: + 41 61 312 60 52 [email protected] · [email protected] 39 Festival Bugatti Molsheim 2012 Text und Fotos: J. Boers Ein „fremdes“ Automobil parkt vor der Hostellerie du PUR SANG in Molsheim, und das am Tag der Eröffnung des diesjährigen BugattiFestivals? Ja, das hatte schon seine Richtigkeit, denn dieser Bentley Mk VI mit einer Drophead-coupé-Karosserie von Abbot war Teilnehmer einer internationalen Rallye für historische Rolls-Royce und Bentley, die mit etwa 30 Fahrzeugen im Elsass unterwegs war und dabei auch der berühmten Marke Bugatti an deren ehemaligen Wirkungsstätten in Molsheim ihre Referenz erweisen wollte. Zum diesjährigen Festival in Molsheim hatten sich 56 Bugatti-Fahrer mit ihren PUR SANG Automobilen angemeldet. Fast alle waren dann auch am 7. September angereist aus Belgien (5), Deutschland (10), Luxemburg (3), den Niederlanden (4), Österreich (1), der Schweiz (3) und natürlich aus Frankreich selbst, darunter erstaunlich viele aus dem Elsass. Erfreulicherweise war auch die Familie Bugatti mit gleich mehreren Fahrzeugen dabei, an der Spitze Michel Bugatti mit dem schon vom letzten Jahr her bekannten Typ 30 Sportwagen und Caroline Bugatti mit ihrer Typ 40 Cabrio-Limousine von Gangloff (40466). Zum ersten Mal dabei an einem Festival in Molsheim zeigte sich ein 40 Michel Bugatti im Typ 30 Sport T.43290 Typ 43 aus Belgien (F. d’Huart, T.43290) als offener Sport-Zweisitzer, ein wunderschöner Typ 44 aus Luxemburg (F. Feller, T.441137), der von Germain & Chapiron nach Weymann-Patenten als 2-türige Berline eingekleidet worden war, sowie ein ebenfalls aus Luxemburg ge- 41 T441137 kommener Typ 57 als sehr elegantes „Airflow“-Coupé von James Young. T.57158 (L. Fritz, T.57158); ein typisches Beispiel für britisches KarosserieDesign in Art Deco Manier aus den Dreissiger-Jahren. 42 Jürg König aus Zürich brachte seinen Bugatti 37A (37136) mit nach Molsheim, wie zwei weitere Teilnehmer auch, die aus Deutschland, bzw. Frankreich kamen, denn es galt ja, den 85. Geburtstag des Bugatti Typs 37A zu feiern. Aus der Schweiz waren Jürg König im 37A ausserdem noch anwesend: Robert Braunschweig mit seinem T.57202 Stelvio und Andrea Capra mit dem T.57581 Ventoux. Gegen 16.30 Uhr an diesem Freitag starteten die Bugattis zu einer kleinen Rundfahrt durch die Vogesen. Von Molsheim aus ging die Fahrt über Rosheim, an Obernai vorbei und durch Le Hohwald hindurch zum Col du Kreuzweg. Dort liegt, in 768 m Höhe, zwischen zwei Höhenzügen, inmitten eines grossen Parks, die Villa Mathis, 1933 erbaut als Sommerresidenz für Emil Mathis, den berühmten Autofabrikanten, für den ja auch Ettore Bugatti einst tätig war. Heute wird die Villa als Hotel genutzt. Für die Fahrtteilnehmer gab es hier eine kleine Erfrischung, und nach etwa einer Stunde Aufenthalt trat man wieder die Rückreise an. Dabei wurde Molsheim nördlich umfahren und kurz darauf das Ziel in Dachstein erreicht. Dort, in der Raststätte des ehemaligen Gutshofs, der zum Château in Dachstein gehörte, wurde Villa Mathis das traditionelle Diner des Retrouvailles serviert. Es waren schöne Stunden für alle Teilnehmer. 43 T.40466 vor der Villa Mathis Das Samstags-Programm begann recht frühzeitig, denn schon um 8.30 Uhr – “précises“ – erfolgte der Start zur Fahrt nach Wingen-surModer, rund 60 km nördlich von Molsheim gelegen. Nur durch eine kurze Kaffeepause in Weiterswiller unterbrochen, erreichten die Bugattis gegen zehn Uhr den Parkplatz des Lalique-Museums in Wingen. Bereits nach wenigen Minuten des Wartens begann die Führung – auch in deutscher Sprache – durch die Räume dieses erst 2011 eröffneten Museums. Es ist dem Schaffen René Laliques (1860 – 1945) gewidmet, der geradezu ein Multitalent geweLalique - Kühlerfigur im Museum sen sein muss. Er war in der Zeit des Jugendstils aufgewachsen, seine Schaffensperiode lag hauptsächlich in den Jahren des Art Nouveau und des Art Deco. Dabei betätigte er sich als Zeichner und Graphik-Designer, lieferte 44 Schmuckentwürfe für berühmte Juweliere, wurde selbst ein gefragter Juwelier und wendete sich schliesslich der Glaskunst zu. 1921 gründete er in Wingen-sur-Moder seine eigene Glasfabrik, die noch heute hochwertige Produkte herstellt. Wir, als Bugatti-Enthusiasten und Liebhaber klassischer Automobile, waren natürlich gespannt auf die Sammlung der Lalique-Kühlerfiguren im Museum. Diese zeigte sich jedoch eher bescheiden und umfasste nicht einmal alle der bekannten 27 Modelle, die René Lalique zwischen 1925 und 1931 entworfen hatte. Sie werden übrigens zum Teil noch heute hergestellt – als Briefbeschwerer. Alles in allem war der Museumsbesuch doch sehr beeindruckend und – ohne Übertreibung – wohl der kulturelle Höhepunkt des diesjahrigen Festivals. Ein weiterer Höhepunkt stand dann aber auch vor den Museumstoren in Gestalt des 1. Bugatti Royale mit der Packard-Karosserie, der in den Niederlanden ja wieder aufgebaut worden war (siehe „Le Petit Journal“ Nr.10). Der Kühlerverschluss des Wagens trug jetzt – Überraschung – einen Lalique-Elefanten aus Glas (vielleicht der Prototyp einer eventuellen Serienfertigung?). Mit ganz profanen Gedanken an das versprochene gute Mittag- 45 essen war ab Wingen bereits nach wenigen Minuten das Städtchen Wimmenau erreicht. Vor dem Restaurant A l’Aigle trafen wir den Royale wieder (jetzt mit dem gewohnten silbernen Elefanten), bestaunt und bewundert von zahlreichen Zuschauern, die wohl noch niemals zuvor ein so majestätisch-grosses Automobil gesehen hatten. Ob Ettore vielleicht auch einmal hier war in den Zwanziger-Jahren mit seinem ersten Royale? Die Rückfahrt nach Molsheim erfolgte auf dem kürzesten und schnellsten Wege, damit alle Teilnehmer rechtzeitig ab 16.30 Uhr zur Vorstellung der Bugattis im Parc des Jésuites antreten konnten. Dem allseits bekannten 46S der Familie Heubült aus Holland war diese Fahrt mit eigener Kraft aber schon nicht mehr möglich. Das Auto war vorsichtshalber auf den Trailer geladen worden, denn unangenehme Geräusche aus dem Motorraum hatten einen Lagerschaden im Kompressor angekündigt. Auch Helge Hauck aus Österreich musste seinen Typ 40 leider schon auf halbem Weg nach Wingen-sur-Moder mit einem Hinterachsschaden abstellen. Die Vorstellung der Bugattis im Parc des Jésuites verlief nach erprobtem Ritual auch diesmal wieder zur Freude einer grossen Zuschauermenge. Eine spezielle Jury musste derweil den Sieger im Wettbewerb um den Wanderpokal „Trophée Fondation Bugatti“ auswählen. Das ist jedesmal eine spannende Sache; der SieHeubült‘s Typ 46 auf dem Trailer 46 ger wird auch erst am folgenden Tag bekannt gegeben. Der Samstag klang dann aus mit dem offiziellen Festessen, diesmal mit Rock’n’RollMusik untermalt, im grossen Saal der Monnaie in Molsheim. Das Programm des Sonntags begann mit einem Frühstück auf Einladung der Gemeinde Dorlisheim im Park des dortigen Schlosses. Um zehn Uhr fand die traditionelle Kranzniederlegung am Bugatti Familiengrab statt. Anschliessend begab man sich in die St-Laurent-Kirche zur Besichtigung des im Jahre 1912 von der Familie Bugatti diesem Gotteshaus gestifteten Kirchenfensters. Zurück in Molsheim wurden dort die Bugattis im Stadtzentrum ausgestellt. Der Bürgermeister von Molsheim hatte zum ebenfalls schon traditionellen Ehrenwein geladen, der diesmal im Garten der Chartreuse stattfand mit gleichzeitiger Bekanntgabe und Preisverleihung der „Trophée Fondation Bugatti“, die in diesem Jahr an Jeanine Wurmser überreicht wurde für ihren ganz originalen Typ 40A Roadster. Den zweiten, bzw. dritten Platz in diesem Wettbewerb belegten Françoise Friederich mit ihrem 57C Cabriolet, 4-sitzig, von Letourneur & Marchand, bzw. Albert Lemaire aus Belgien mit seinem 57C „Aravis“ Cabriolet. Zwei spezielle Preise wurden ausgerichtet für den bemerkenswertesten Grand Prix Bugatti bei diesem Festival. Das war einmal ein EBASpezial-Preis in Form eines Pokals, den die Firma Messier-Bugatti gestiftet hatte, sowie die „Trophée Cul Pointu“ (kann man das übersetzen?) in Form einer gerahmten Collage mit dem metallenen Teil eines Bugatti-Lenkrades, gestiftet von Cyril Gauthier (Art of Racers) und Caroline Bugatti. Beide Preise gingen an Ulrich Brodbeck aus Deutschland für seinen Bugatti 37A, der in den Zwanziger-Jahren von René Dreyfus in mehreren Rennen erfolgreich eingesetzt worden war. Die in diesem Jahr von der Glasfabrik Lalique gestiftete „Trophée La47 Trophée Fondation Bugatti, der Sieger lique“ erhielt Andrea Capra für seinen Typ 57 Ventoux. Allen Preisträgern auch von hier aus einen herzlichen Glück- 48 wunsch. Und auf Wiedersehen beim 30. Festival Bugatti Molsheim im nächsten Jahr (13.–15.September). Joseph Boers Trophée Lalique, der Sieger 49 ROYAL OAK OFFSHORE DIVER SELFWINDING 50 www.audemarspiguet.com Molsheim, Paris, Tokyo, London, Hermonéville, Calcutta, Amsterdam, Birsfelden Die Geschichte von Topmodell la Ventoux 57581 mit dem hochgezüchteten Herzen 416 Text und Bilder von Andrea Capra Anfang September durfte mein Fahrzeug die neu vergebene Lalique-Trophy in Molsheim als Siegerin entgegennehmen. Dabei war der Jury neben dem sehr originalen Zustand und purem Design vor allem die reiche Geschichte aufgefallen. Es lohnt sich deshalb, etwas in ihrem Geschichtsbuch zu blättern. La Ventoux 57581 wurde im September 1937 geboren. Sie wurde von Gott geküsst und mit besonderer und reiner Schönheit versehen. Ihre wundervollen Beine schützt sie mit Spats vor interessierten Blicken. Die ersten Jahre ihres Lebens genoss sie als Topmodel. Sie durfte mit Stardesigner Ettore Bugatti über den 57581 with plates of 57333 RvR Book 8 (13) 51 Catwalk schreiten resp. der Meister setzte sich hinter Ihr Steuerrad und präsentierte sich gerne mit ihr am Arm vor neuen Kunden. Diese glanzvolle Modellkarriere fand den krönenden Höhepunkt, als sie neben einer Atalante für den Bugatti-Katalog von 1937 posieren durfte. 52 Geblendet von ihrer Schönheit weckte sie die Aufmerksamkeit von Lucien Fabre, ihrem Erstbesitzer aus Paris, der sie am 27 September 1937 In die Arme nahm. Am selben Tage wurden gleichzeitig zwei Schwestern, nämlich 50133 und 50146 an Monsieur Fabre übergeben. In den Fängen des Autohändlers Fabre von “les échangeurs de Paris„ wurde ihr jedoch nicht die nötige Wärme zuteil. „Les échangeurs de Paris, war ein Handelshaus, das mit Autos, Schiffen und selbst Eisenbahnen handelte. Zum selben Zeitpunkt stiegen Fabre und sein Compagnon Alexis Baptifaut in das Abenteuer Autorail von Bugatti ein. Bugatti lieferte mehrere Fahrzeuge an „les échangeurs de Paris“, die ihm einen schlechten Preis zahlten, aber das Überleben sicherten. Mangels Pflege sowie zickigen Verhaltens des Models standen saftige Reparaturen an, weshalb der leibliche Vater seine Lieblingstochter nach einem Jahr nach Molsheim zurückbeorderte. Ein neuer Bräutigam wurde gesucht. Er wurde 1938 in der stattlichen Partie des französischen National- und Fliegerhelden Lucien Bossoutrot gefunden. Der spätere Direktor „de l’Aviation nationale française“ war natürlich ein ami du patron. Boussoutrot flog 1931 mit seinem Freund Rossi in einem BlériotDoppeldecker in 75,4 Stunden die Distanz von Paris nach Tokio. Er legte mit Zwischenhalten 8805 km zurück. Dank seiner Heldentat und dem Rekordflug wurde er ~~ ~~~~ ~~ ~~~ ~ ~~~~ ~~~~ ~ ~~~~~~~ ~~ ~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~ ~ ~~ ~~ ~~~~~~ ~~~ ~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~ ~~~~~ ~~~~~~~ ~~~~ ~~ ~~ ~ ~ ~ ~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~ ~~~ ~~ ~~~~~~~~~ ~ ~ ~~~~ ~ ~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~ ~~~~~~ ~~~~~~~~~ ~~~~~~~~ ~~~~~~~ ~~~ ~~~~~~~~~~~ ~ ~~~ ~~~~~~ ~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~ ~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~ ~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~ ~~~~~ ~~~~~~ ~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~ ~~~~~~ ~ ~ ~~ ~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~ ~~~ ~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~ ~~~~~~~~~ ~ ~~~~ ~~~~~~~ ~ ~~~~ ~~~~~~ ~~~~~~~ ~~~~ ~~~~~ ~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~ ~~~~~~ ~ ~~~ ~ ~~~~~~ ~~ ~~~~~~ ~ ~~ ~~~ ~~~ ~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~ ~~~~~~~ ~~~~~~~~~ ~~~~ ~~~~~~~ ~~~ ~~~~~~~~ ~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~ ~ ~~~ ~~ ~~ ~~~~ ~ ~~~~~ ~~~ ~~ ~~~~ ~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~ ~~ ~~~ ~~~~ ~~~~~ ~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~ ~~~~~~~ ~~~~~ ~~~~~~ ~ ~~~~~~~~~~~~~~ ~~ ~~~~~~~~~ ~ ~~~~~~ ~~~~ ~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~ ~~~~~ ~~~~ ~ ~~ ~ ~~~ ~ ~~~~ ~~~ ~ ~~~~~~ ~~~~~~~~ ~~~ ~ ~ ~ ~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~ ~~~~ ~~~~~~ ~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~ ~~ ~~~~ ~~~~~~ ~~~~ ~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~ ~~ ~~~~~ ~~~~~ ~~~~~ ~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~ ~ ~ ~~~~~~ ~~~ ~~~~~~ ~~~~~ ~~~~~~~ ~~~~~~ ~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~ ~~~~~~ ~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~ ~~~~~~ ~~~~~ ~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~ ~~~~~~ ~~~~ ~~~~~~~~~~ ~ ~~~~~~~ ~ ~~~ ~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~ ~~~~~~ ~ ~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~ ~~~~~~ ~~~~~~~~ ~ ~~~~~~ ~~~~ ~~~~~~~ ~~~~~ ~~~~~ ~~ ~ ~ ~ ~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~ ~~~~~ ~~~~~ ~ ~~~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~ ~~~~~~~~~ ~~~ ~~~~ ~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~ ~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~ ~ ~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~ ~~~~ ~ ~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~ ~~~~ ~~~~~~ ~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~ ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~ 53 Mitglied der Ehrenlegion sowie Chef der französischen Luftfahrt. Zwei Jahre zuvor hatte Lindbergh von den USA nach Frankreich übergesetzt. Kaum waren 1945 in Paris die Friedensglocken verstummt, erinnerte sich Joseph Cattaneo, ein Marchand aus Nizza, der schönen Braut. Er führte sie zum damaligen plastischen Chirurgen und Technischen Direktor von Bugatti, Pierre Marco, nach Molsheim zurück. Im Sommer ihrer Karriere wurde la Ventoux einem Lifting unterzogen. Knöpft der Bugatti-Fetischist sachte die zwei Riegel auf der rechten Seite ihrer transparent plissierten Bluse auf, entdeckt er schier Unglaubliches: Pierre Marco hat ihr eine richtige Benzinfabrik mit zwei Stromberg-Fallstromvergasern auf einem neu konstruierten Ansaugkrümmer verpasst. Mit ca. 25 PS mehr sowie höherem Drehmoment gewappnet, lancierte sie ihre Karriere neu. 54 1947 begannen im Werk Tests für den Typ 101 und die Suche für den Ersatz der fragilen Kompressoren. Es wurde nach einer kostengünstigen Lösung mit mehr Leistung gesucht. In der Tat gilt Ventoux 57581 in der 57iger-Flotte als ausgesprochen schnell, und dies nicht nur wegen ihrem Fahrer. Damit ist 57581 eine historisch wichtige Zeugin der Transformation der Vorkriegs- zur Nachkriegstechnik von Bugatti. Cattaneo veräusserte am 19. Mai 1947 an Gaston Teisseire aus Nizza die in die Jahre gekommene Diva. Es begann für sie die Zeit der kurzen und schnellen Halterwechsel. Bereits am 16. Juni 1947 wurde Josepha Vassano, ebenfalls aus Nizza, Besitzer, der kurz darauf Marcel Bouvet aus Rennes als Käufer fand. 1954 holte sie Mr. Rothwell ins gelobte Bugatti-Land nach London. Danach verschiffte sie Bernard Thorpe nach Calucatta in Indien. Drei Jahre später galoppierte der Vollblüter aus dem Land der heiligen Kühe zurück nach England. Nach einer kurzen Zwischenstation bei Peter Harper war sie bei Talbot J. Cooper im Brot. Er nahm sie 1958 ans erste Bugatti-Rallye nach dem Krieg in Hérmonéville mit. Am Internationalen Bugatti-Rallye 2012, das der Rallye von 1958 in Hermonéville gewidmet war, nahmen neben 57581 noch weitere vier Bugattis teil, die bereits 1958 dabei gewesen waren. 1980 erwarb Ronald von Ramshorst la Ventoux von Cooper. Er behandelte Ihre Haut mit viel Potox und neuer Farbe. Mechanik und Motor wurden gründlich überholt. Kurz und gut: Sie war in jugendlichen Zustand zurückversetzt. Eine neue, lichtfrohe Zeit begann für das ehemalige Top-Model. Viele internationale Rallyes wurden besucht. Ja, gar die Hochzeit von Monique-Anne Kestler und Ronald van Ramshort fand in Molsheim mit diesem Fahrzeug statt. 55 Ronald van Ramshorst ist der Grosssohn des ehemaligen Bugatti-Importeurs van Ramshorst aus Holland. Der Importeur war auch unter dem Namen Albatros bekannt. Dank seiner feinen Hand für Technik und Historie ist das Fahrzeug heute In diesem wertvollen Zustand. Sein Grossvater verkauft ihre Schwester 57580 in Holland, an die Ronald viele Erinnerungen hatte. 2009 erwarb ich Ventoux 57581 von Monique Anne Kestler, der Witwe des 2004 verstorbenen Ronald. In einer offenen Scheune ohne Tor, irgendwo abgelegen bei Toulouse, schlief das ehemalige Topmodell unter einigen alten Planen. Gröbere Blessuren an Motor und Karosserie waren das Resultat. Nach sechs-monatigem Kuraufenthalt in Birsfelden und bei Roland Bettex erstrahlte die ehemalige Diva in neuem Glanz. 2011: die Wiederauferstehung: Ventoux 57581 kehrt ins grelle Licht des Laufstegs zurück. Am Concours d’Elégance in der Villa d’Este kehrt das ehemalige Topmodell wieder ins Rampenlicht zurück. Leicht, aber nicht überrestauriert schreitet sie elegant über den Catwalk. Die hochgeschminkten Konkurrentinnen von Talbot und Delage, vornehmlich aus den USA angereist und begleitet von viel Entourage, scheinen den Concours an den Gestaden des Comersees für sich entschieden zu haben. Feine Eleganz aus Molsheim trifft auf amerikanischen Restaurationskitsch. Die strengen Juroren belohnen la Ventoux 57581 als Category Winnerin mit einem enormen Pokal. 56 Molsheim, September 2012: Trophée Lalique: Ein hochkarätiges Feld von 58 Bugattis, bestehend aus Atalante, Ventoux, Aravis, Galiber, Stelvio und Spezialkarosserien betritt den Laufsteg. Die ebenfalls sehr strenge Jury der Trophée Lalique bewertete die Gesamtheit von 57581 so, dass sie erneut als Gesamtsiegerin einen wundervolle handsignierten Kristallpokal entgegennehmen durfte. Als Kriterien galten lückenlose, einzigartige Geschichte, unverfälschtes, pures Design, original erhalten und nicht verändert worden und nicht überrestauriert. Lalique produzierte auf Bestellung „Bouchon de radiateur“ aus Kristallglas. René Lalique, ursprünglich Goldschmid und Künstler aus Leidenschaft, traf sich ab und zu mit Ettore. Die Fabrikation und das Museum dieser Kristallmanufaktur befindet sich ca. 100 km nördlich von Molsheim in Wingen-sur-Moder und ist absolut sehenswert. Lalique gehört heute dem Schweizer Silvio 57 Denz. Für das EBA-Festival 2012 hat er einen Kristallelefanten für den wiederauferstandenen Packard Royal angefertigt und die Trophée Lalique ins Leben gerufen. Auch das EBA-Festival hat kräftig restauriert und zeigte sich in schönstem besten Gewand. Moral der Geschichte von La Ventoux 57581: Der Laufsteg des Lebens endet nie. Wir bleiben bis am Schluss Modell. Andrea Capra 58 Grand Prix de Montreux 2012 Revival Text und Fotos: Thomas und Danièle Raess Am diesjährigen Revival vom Grand Prix de Montreux vom 6. bis 9. September 2012 waren vom Bugattiklub Hans Matti und seine Tochter Laurence mit demT22 Brescia, Erich Traber mit seinem BMW 507 von 1957, Danièle Raess mit dem T37 und ich selbst mit dem T35A dabei. Lyonel Decrey konnte leider nicht mitmachen. Unser Bugatti T55 war zusätzlich während der ganzen Manifestation auf dem Place du Marché ausgestellt, wie auch einige andere selten Sport- und Rennwagen von bekannten Sammlern. Das Alfa Romeo Museum D’Arese war mit acht Fahrzeugen anwesend. So konnten ein 8C 2300 Le Mans von 1931, ein 6C 3000CM 1953, eine Alfetta 159 von 1951 und noch andere rare Modelle bestaunt werden. Der wunderschöne Tipo B P3 von 1932 fuhr teilweise sogar mit. Von der Alfa Collection Bugnon waren mehrere Nachkriegs-Alfas aus- 59 gestellt. Diverse Porsche-Rennwagen sowie Natascha Gachnang mit einem Cooper Monaco 1960 und Georges Gachnang mit dem Maserati V12 F1 1969 waren auch unterwegs. Viele andere schöne Fahrzeuge der Nachkriegs-Epoche bis in die heutige Zeit haben das Spektrum erweitert, natürlich auch viele Ferraris. Wer Lust hatte, konnte sogar einen der vier Tesla Roadster probefahren. 60 Am Donnerstag und Freitag fanden Ausfahrten im Rallyestil in der Genferseeregion und im Saanenland sowie in der Region von Greyerz, perfekt organisiert, statt. Danièle war mit dem Bugatti T37 an den Rallyetagen mit einer Freundin zusammen dabei und von vielen Gentlemen umschwärmt, bewundert und umsorgt, wenn der T37 an der Kurbel nicht sofort ansprang. Ich habe während dieser Zeit in der Praxis geschuftet. Am Samstag fand dann das Revival Montreux-Caux statt, 4500m lang und 900m Höhendifferenz waren zwei Mal zu überwinden. Es machte allen Teilnehmern Spass, die kurvige Strecke bei wunderschönem Wetter hochzufahren. Danach wurden alle Fahrzeuge durch Adriano Cimarosti im Rahmen einer Parade durch Montreux vorgestellt. Allgemein war dies ein 5-Sterne-Event mit einer perfekten und klugen Organisation, unterstützt von einer selten motorsportfreundlichen Gemeinde Montreux, die auch als Hauptsponsor auftrat. Vielen Dank, dass wir dabei sein konnten. Die Organisation unter dem Präsidenten, Herrn Ezio Vialmi, hat den Bugatti Club bereits angefragt, ob eine Teilnahme des Klubs zum 80-jährigen Jubiläum des Grand Prix de Montreux 2014 möglich wäre. 61 Literatur / Neuerscheinungen Hinweis: Die Buchvorstellung fand am 20. Oktober 2012 im Fliegermuseum in Dübendorf statt und das Buch kann via den untenstehenden Link per Internet bestellt werden. Die folgende Buchbeschreibung ist aus der Homepage entnommen: Das Buch «Der Maserati 3015 – seine Geschichte» erzählt in Text und einmaligen Bildern die aussergewöhnliche Geschichte dieses Rennwagens von 1933 bis heute. In akribischer Recherche konnten alle seine Besitzer und Fahrer, seine Rennerfolge sowie das politische und wirtschaftliche Umfeld zusammengetragen werden. Von der Auslieferung und seinen ersten Rennen bis zur Nachkriegszeit, als der stolze Italiener im kommunistischen Ungarn der 50er-Jahre noch immer von Sieg zu Sieg eilte, während die meisten dieser PS-gewaltigen Rennboliden längst verschrottet oder in Museen und Hinterhöfen abgestellt waren. Heute ist der Maserati 3015 restauriert, zeigt seine ungarischen Rennfarben von damals. Auf der Nordschleife des Nürburgrings, dort, wo 1937 Graf Ernö Festetics, am Steuer dieses Maserati sein international bestes Rennen gefahren hat, wird wieder tüchtig Gas gegeben. Der Autor Bernhard Brägger ist mit historischen Rennwagen sowie der Geschichte des Motorsportes seit seiner Jugendzeit eng verbunden. Während Jahren war er aktiver Rallyefahrer, Sportkommissar des Automobil-Clubs der Schweiz und Gesamtleiter der Klausenrennen-Memorials sowie verschiedener anderer motorsportlicher Anlässe. Als Autor wurde Bernhard Brägger bekannt mit seinen faszinierenden Büchern wie «Kompressoren am Berg», «Mythos Klausen» oder «Die Geschichte der Rallye Monte-Carlo». Diese Verbundenheit mit dem historischen Motorsport sowie die Faszination der Vorkriegsära haben ihn bewogen, dieses Buch in seiner unvergleichlichen Sprache zu schreiben. Zum Bestellen und weitere Infos: www.maserati3015.com, Verlag: www.schmidgasse.ch 62 Impressum Herausgeber: Thomas Raess Layout / Design: Thomas Raess Texte / Beiträge und Fotos: Josef Boers Andrea Capra Alexis Couturier Jürg König Danièle Raess Thomas Raess Hansruedi Schmid Manuel Schmid Druck: Müller Marketing & Druck, Gstaad Nächste Ausgabe: 1. Jahreshälfte 2013 Redaktionsschluss: 15. Mai 2013 Auflage: 200 Exemplare Für Fragen oder Beiträge: [email protected] 63 Quiz Wer kennt das Fahrzeug und seine Bezeichnung/Typ? Die Auflösung und Geschichtliches in der nächsten Ausgabe Nummer 13-1/2013! 64 swissvax high performance car care ™ hand made in switzerland so pflegt man träume ™ tiefe, einzigartige Swissvax-Glanz. Swissvax-Wachse schützen hervorragend vor Umwelteinflüssen wie Vogel- und Insektenkot, Baumharzen, Flugrost oder saurem Regen und sind äusserst bequem und absolut wolkenfrei zu verarbeiten. Kein Wunder, dass Swissvax als Hersteller für einige der angesehensten Automobilhersteller wie Rolls-Royce Motorcars oder Bugatti tätig ist. Am besten überzeugen Sie sich selbst! Le Petit Journal-012-CH Swissvax ist ein komplettes Pflegesystem für Automobile. In der Schweiz von Hand gefertigt und Dose für Dose abgefüllt. Das Erfolgsgeheimnis liegt in den beiden Komponenten Reinigungsöl und Wachs, die keine Schleifmittel enthalten. Während herkömmliche Autowachse ca. 3–5 Vol.% Carnaubawachs aufweisen, enthalten Swissvax-Rezepturen mit 30 –76 Vol.% eine der höchsten Konzentrationen auf dem Markt. 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