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Juli-Heft www.online-de.de Ausgabe ZV Hüthig & Pflaum Verlag 69018 Heidelberg Postfach 10 28 69 ISSN 1617-1160 78. Jahrgang 6,– € Der Elektro- und Gebäudetechniker 13-14/2003 GEBÄUDETECHNIK Neuer Qualitätsstandard für Brandmeldeanlagen? ELEKTROINSTALLATION Neue BlitzschutzVornorm in der Praxis INFORMATIONSTECHNIK Trends in der Gebäudeverkabelung AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Programmieren und Simulieren in einem Zug BETRIEBSFÜHRUNG Marktübersicht Bohrhämmer ORGAN DES ZVEH D 4785 PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt Editorial Gespür und Wissen L öst heute eine neues Produkt ein Vorgängermodell ab, wird dafür in der Regel u.a. mit folgenden Argumenten geworben: Es lässt sich einfacher installieren, man spart Zeit, oder das Gerät weist gar »Intelligenz« auf – auch wenn dieser Begriff eigentlich grundfalsch ist. Für »Intelligenz« findet man im Lexikon folgende Definition: Verständnis-, Erkenntnis- und Denkfähigkeit. Und diese Eigenschaften hat ein künstliches Erzeugnis sicherlich nicht. Die Geräte werden jedoch mit immer mehr (Zusatz-)Funktionen ausgestattet und können daher den Elektrotechniker bei der Inbetriebnahme und im Fehlerfall entsprechend unterstützen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man zur Installation der Geräte immer weniger Intelligenz im Sinne von Fachwissen benötigt. Viele Tätigkeiten, die früher entsprechendes Know-how erforderten, kann heute theoretisch auch ein technisch interessierter Laie erledigen – oder eben ein Arbeitstrupp aus den osteuropäischen Nachbarstaaten. Andererseits stößt auch diese »Plug &Play«-Fähigkeit der Geräte an Grenzen. Und zwar dort, wo es sich nicht um die Standardanwendung handelt, bei der sich das Gerät quasi selbst in Betrieb nimmt. Fachwissen und auch ein gehöriges Stück Erfahrung sind dann gefragt, wenn es darum geht, die einzelnen Komponenten zu einem auf die jeweilige Anwendung optimal zugeschnittenen System zu verknüpfen – und zwar unter technischen und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Kurz gesagt, der Kunde erwartet Qualität. Ein Absinken der Qualität befürchten viele durch die geplante Neuregelung der Handwerksberufe, nach der auch im Elektrohandwerk Gesellen nach zehn de 13-14/2003 Jahren Tätigkeit (davon fünf in »leitender« Stellung) ihren eigenen Betrieb gründen können. Für die technische Umsetzung eines Auftrags sehe ich dieses Problem nicht. Wer als Geselle zehn oder mehr Jahre in einem Betrieb gearbeitet hat – auch in leitender Funktion, der kann kein so ganz schlechter Mitarbeiter gewesen sein, sonst hätte er seinen Job wohl schon längst verloren. Qualitätsprobleme sehe ich wesentlich eher bei den Heerscharen ausländischer BilligstMontagetrupps, die vielerorts zum Einsatz kommen. Ich will hier nicht der Abschaffung des Meisterbriefs das Wort reden. Doch sollte man die Gesellen in der Diskussion nicht künstlich schlecht machen. Zum Führen eines Betriebs und zum Ausbilden von Lehrlingen benötigt man mehr als nur das technische Verständnis. Dazu gehören Kenntnisse, die man auch auf der Meisterschule lernt, wie betriebswirtschaftliche Zusammenhänge oder rechtliche Fragestellungen. Ein Bestehen der Meisterprüfung ist zwar eine wichtige Voraussetzung für das Führen eines Betriebs, aber keine Garantie für den unternehmerischen Erfolg. Hierzu gehören auch Fähigkeiten, die man nur schwer lernen kann und die man gemeinhin als »unternehmerisches Gespür« bezeichnet. Erst die Kombination dieser beiden Elemente führt zu entsprechendem Erfolg. Fehlt im Unternehmen eine Säule, gerät das Gebilde in Schieflage. Andreas Stöcklhuber Chefredakteur Der Meisterbrief ist eine wichtige Voraussetzung für das Führen eines Betriebs, aber keine Garantie für unternehmerischen Erfolg. Andreas Stöcklhuber 3 de 13-14 / 2003 Inhalt 3 Gespür und Wissen Der Elektro- und Gebäudetechniker 78. JAHRGANG Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. 6 6 7 7 8 10 10 12 12 12 14 15 16 18 Meisterfrau des Jahres Veranstaltungen, Kongresse und Roadshows Innovativ die Krise meistern Metallnotierungen Neue CD: Betriebsdaten von Photovoltaik-Anlagen Besitzer sehr alter Fluke-Multimeter können gewinnen Spannende 100 Jahre im Strom der Zeit Kompetenz-Zentrum: »Befestigungstechnik« Preisfrage des Monats Juli Reformen im Handwerk mit Augenmaß Astra setzt auf qualifiziertes Handwerk Gewinner der Bernal-Smart-Aktion Weidmüller erweitert Leasing-Angebot Personalien 19 19 24 24 25 26 27 27 28 Aufbewahrung verschiedener Werkzeugarten Leitungsquerschnitte in Schaltanlagen und Verteilern – Zusatzanfrage Inspektionen von Brandmeldeanlagen Bemängelung einer gewerblichen Installation – Zusatzanfrage, und: Medienverlegung im Gewerbegebiet Leitungsart für abgehängte Leuchten Berührbare basisisolierte Leiterverbindungen Flexible Leuchtenanschlussleitungen mit unbehandelten Aderenden Kombination einer CEE-Verlängerung Große Leitungslängen vom mobilen Stromerzeuger – Zusatzanfrage 30 33 34 DIN 14675 – ein neuer Qualitätsstandard für Brandmeldeanlagen? Energie- und Gebäudemanagement via Internet Halogenfrei ohne Wenn und Aber 41 Der Beitrag greift eine Fachdiskussion über die Vornorm DIN V VDE V 0185 Teile 1 bis 4 auf. Anregungen hierzu erhielten die beiden Autoren in Diskussionen mit ca. 250 Blitzund Überspannungsschutzerrichtern. 62 Der Transport und die Installation von LAN-Schränken erweist sich angesichts enger Fahrstühle oder Treppen oder aufgrund aufwändiger Montage bisweilen als Problem. Ein modulares Schrankkonzept erleichtert hier die Arbeit und lässt sich später erweitern. Die nächste Ausgabe erscheint als Doppelnummer »de« 15-16/2003 am 14.8.2003 Halogenfreie Komponenten in der industriellen Anwendung 36 Digitales Lichtmanagement in E/A-System integriert Master-Busklemme für den Dali-Standard 40 41 Wechselrichter mit Leistungsbegrenzung für hohe Eingangsströme Neue Blitzschutz-Vornorm in der Praxis Anwendung und Umsetzung der DIN VDE V 0185 Teile 1 bis 4 47 Titelbild: Redaktion »de« Isolierte Blitzschutzableitung an einem Mobilfunkmast Überspannungsableiter in Hauptstromversorgungssystemen Praxisgerechte Auswahl nach DIN EN 61643-11 (VDE 0675 Teile 6-11):2002-12 50 54 Power-Audit für Netzsysteme CAD-Datenübernahme ohne Hindernisse Automatische Erkennung von aufgelösten CAD-Symbolen 4 de 13-14/2003 56 Anlagenbereitschaft als Installationsanforderung Sammelschienensystem gewährleistet hohe Maschinenverfügbarkeit 58 Elektrotechnische Anlagen in medizinisch genutzten Bereichen Anmerkungen zur neuen DIN VDE 0100 Teil 710 61 Trends in der Gebäudeverkabelung VDE veranstaltet zusammen mit »de« ein Seminar in Berlin 62 LAN-Schrankkonzept mit System Modularität erleichtert die Montage 64 Seriell ans Ethernet Anschlussbox stellt COM-Ports überall im Netzwerk bereit 66 Ethernet statt Feldbus Adam Opel AG setzt bei der Planung neuer Fertigungslinien durchgängig auf Ethernet 68 Immer kühl bleiben Klimatisierung von Daten- und Schaltschränken 69 Messen elektromagnetischer Felder Sicherheit in der Umgebung von Hochfrequenz-Dachantennen 71 USV-Parallelbetrieb ohne Kommunikationsleitungen 73 74 CAD-Programm mit Schnittstelle zu Step 7 Programmieren und Simulieren in einem Zug Neue Version des Programmierwerkzeuges für Logikmodule 76 78 80 Zeitrelais ergänzen und ersetzen die SPS Strukturierte Verkabelung im industriellen Umfeld Internettechnik für Visualisierungs- und Kontrollsysteme 81 84 86 88 Bohrhämmer: Schneller und leichter in Beton Krisen rechtzeitig erkennen – die Zahlen kündigen sie an Den richtigen Personaldienstleister finden Zahlungsmoral und Abtretungserklärungen Alles rechtens? Folge 32 90 92 95 97 102 103 104 106 109 Im Visier des Fiskus: Steuersünder (1) Neue Normen und Bestimmungen Erläuterungen zu neuen Normen und Bestimmungen Neue Produkte Fachliteratur Firmenschriften Fortbildung und Seminare Vorschau, Impressum Inserentenverzeichnis GELERNT IST GELERNT iG G Die Aus- und Weiterbildung gibt es nach Seite 106 de 13-14/2003 5 Aktuell Dorothee Radtke ist die »Meisterfrau des Jahres 2003«. Die 54 Jahre alte Preisträgerin leitet zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn einen Radio- und Fernsehtechnikerbetrieb mit 21 Mitarbeitern in Oberhausen. D. Radtke ging als Siegerin aus einem Wettbewerb hervor, der jährlich bundesweit von der Zeitschrift »handwerk magazin« veranstaltet wird. Eine Jury wählte D. Radtke aus 146 Kandidatinnen. Sie würdigte das unternehmerische Engagement einer Meisterfrau, deren Betrieb in einer schrumpfenden Branche und in einem strukturschwachen Umfeld des Ruhrgebietes wirtschaftlich erfolgreich ist. Bundesfrauenministerin Renate Schmidt ist die Schirmherrin dieses Wettbewerbs. Dorothee Radtke und ihr Mann, Reino Radtke und Sohn Holger. D. Radtke und ihr Mann haben vor 27 Jahren in Oberhausen ihren Betrieb gegründet. Eltec: Strategietag verlost Zur 25. Ausgabe der Eltec, Technik in Erlangen. Er hat die Ende Juni in Nürnberg den Termin für die Beratung stattfand, kamen rund 14 000 auf Anfang August gelegt. Besucher. Aufgrund des wirt- Den Ablauf bestimmt der Geschaftlich schwierigen Um- winner selbst. Er hat die Wahl felds ging die Besucherzahl im zwischen einem ausführlichen Vergleich zu 2001 um 16 % Strategiegespräch, das in seizurück. Die Anzahl der Aus- nem Unternehmen stattfindet, steller betrug rund 360 (2001: oder einem ganztägigen Marketing-Training für die Mitar468). Im Rahmen der Eltec wur- beiter. de vom LIV Bayern ein »Strategietag« verlost: Die Unternehmensberatung Ulrich C. Heckner steht dem Preisträger während eines ganzen Tages zur Verfügung. Den ersten Preis gewann Klaus-Michael LIV-Vorsitzender Gerd Köhler, Gewinner Beyer, Inhaber des Klaus-Michael Beyer, UnternehmensberaBetriebs Licht & ter Ulrich C. Heckner, weitere Gewinner VERANSTALTUNGEN, KONGRESSE UND ROADSHOWS Fernlehrgang »Energieberater im Elektrotechniker-Handwerk« Der Lehrgang wurde vom Fachverband Elektrotechnische Handwerke NRW in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Umwelt und Energie der Handwerkskammer Düsseldorf speziell für das Elektrotechniker-Handwerk entwickelt. Die Dauer des Lehrgangs beträgt etwa 10 Monate. In acht Studienbriefen wird das Thema Energieberatung eingehend vermittelt, vertieft werden die Studienbriefe durch vier Präsenzseminare an den Wochenenden. Nächster Lehrgangsbeginn: 15.10.2003. Information und Anmeldung: Zentrum für Umwelt und Energie in Oberhausen, Tel.: 0208/82055-0 Von Hager Tehalit »Internet-Weiterbildung« Die Hager Tehalit Vertriebsgesellschaft bietet auf ihrer Homepage ab sofort unter www.hager.de/elearning ein kostenloses Lernprogramm zur Gebäudesystemtechnik mit Tebis TS an. Das internetbasierte Weiterbildungsangebot bietet umfangreiche Informationen: Die Inhalte reichen von der Technik über die Systemanordnung bis hin zum kundenorientierten Verkaufstraining. Das Programm beschreibt in überschaubaren Lerneinheiten alle Möglichkeiten, die 6 Tebis TS sowohl dem Elektrotechniker als auch dem Endkunden bietet. Während des Trainings lernt der Nutzer Funktionsweise, Komponenten, Aufbau, Installation sowie Inbetriebnahme kennen und beherrschen. Um einen realistischen Lernablauf zu erzielen, hat Hager Tehalit eine realitätsnahe Animation integriert: Der Nutzer führt innerhalb des Lernprogramms ein Beratungsgespräch mit einer virtuellen Familie, die ihm ihre Funktionswünsche für die Tebis TS Installation mitteilt. »Wir wollen, dass unsere Marktpartner nach dem Absolvieren des Programms die Technik von Tebis TS im Detail kennen und alle Möglichkeiten sowie Komponenten sicher beherrschen«, erläutert Hager Tehalit Schulungsleiter Yves Peters. Neues Qualifizierungskonzept Auerswald bietet jetzt Seminare mit speziellen Vorteilen für seine Fachhändler an. Seit April 2003 können exklusiv autorisierte Fachhändler bei den Auerswald-Pro- duktschulungen durch eine Prüfung verschiedene Qualifizierungsstufen erreichen. Auerswald bietet seinen Fachhändlern vom Grundlagenseminar zum Erwerb von allgemeinen ISDN-Kenntnissen über Seminare zu den Auerswald-ISDN-TK-Anlagen bis hin zu speziellen Seminaren zur computergestützten Kommunikation eine große Bandbreite an. Alle drei Seminarthemen werden im Auerswald-Seminarzentrum in Cremlingen und an fünf externen Standorten in Deutschland – in diesem Jahr in Mannheim, Ingolstadt, Hamburg, Potsdam und Bochum – angeboten. Ganz neu ist bei Auerswald, dass exklusiv autorisierte Fachhändler jetzt verschiedene Qualifizierungsstufen erreichen können. Am Ende der Produktschulungen wird eine halbstündige Kenntnisprüfung durchgeführt. Die autorisierten Fachhändler – kurz AFH – haben dadurch den Vorteil, sich von den übrigen Fachhändlern abzuheben und dem Kunden auf Anhieb zu zeigen, wo sie bestes Know-how erwarten können. www.auerswald.de Datennetzwerktechnik – für Einsteiger ein Buch mit sieben Siegeln? Dass die strukturierte Netzwerkverkabelung für jeden interessier- Ulrich Pint, Bereichsleiter Datentechnik bei Rutenbeck referiert über die Netzwerkinstallation ten Elektrofachmann einfach und verständlich dargestellt werden kann – das haben sich die Mitglieder der »Network-Connection« auf die Fahne geschrieben. Hinter dem Begriff verbergen sich fünf mittelständische Unternehmen: die Beha GmbH Glottertal (Mess-technik), Böhm-Kabel aus Iser-lohn, CIMCO aus Remscheid (Werkzeuge), ERICO aus Schwanenmühle (Befestigungstechnik) und Rutenbeck aus Schalksmühle (Telekommunikationskomponenten). Wer Workshop ist für den Einsteiger in die Datennetzwerktechnik gedacht. Information und Anmeldung: Bei allen Mitgliedsfirmen oder bei Hubert Haas, Ch. Beha GmbH, Glottertal, Tel. (07684) 8009425, Fax (07684) 8009410 Internet: www.beha.com de 13-14/2003 Quelle: Stöcklhuber Meisterfrau des Jahres Aktuell Innovativ die Krise meistern Metallnotierungen Datum Kupfer (DEL-Notierungen) 26.05.2003 144,97 – 150,91 27.05.2003 144,67 – 150,56 28.05.2003 147,81 – 153,79 29.05.2003 146,77 – 152,74 30.05.2003 145,84 – 151,77 02.06.2003 149,34 – 155,34 03.06.2003 149,72 – 155,71 04.06.2003 149,39 – 155,39 05.06.2003 149,74 – 155,75 06.06.2003 148,14 – 154,07 09.06.2003 148,22 – 154,22 10.06.2003 147,22 – 153,21 11.06.2003 146,87 – 152,85 12.06.2003 145,86 – 151,83 13.06.2003 146,55 – 152,51 16.06.2003 143,26 – 149,17 17.06.2003 146,23 – 152,18 18.06.2003 149,26 – 155,24 19.06.2003 150,64 – 156,68 20.06.2003 149,26 – 155,27 23.06.2003 150,12 – 156,21 24.06.2003 149,25 – 155,32 25.06.2003 148,24 – 154,33 Blei in Kabeln 55,25 – 54,86 de 13-14/2003 dass für eine Besserung der Lage »Nachhaltigkeit bei der Nachfrage entscheidend ist«. Lichtblicke Ein positives Signal könnte der »überaus starke Anstieg der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser in den alten Bundesländern« geben. Dementsprechend rechnen die Verbandsvertreter damit, dass die elektrotechnischen Betriebe ab Herbst einen Auftragsanstieg verzeichnen werden. Dynamisch und innovativ müssten nach ihrer Meinung erfolgreiche Betriebe heute sein und »kompetenter Ansprechpartner für alle Bereiche der Energie- und Gebäudetechnik«, so Dipl.-Ing. Walter Tschischka, Vorsitzender des Bundesfachbereichs Elektrotechnik. Wichtig in seinen Augen ist das Kennen Quelle: de »Die Zuversicht ist verloren gegangen, dass es aufwärts geht« – so beschreibt HeinzWerner Schult, ZVEH-Geschäftsführer, die derzeitige wirtschaftliche Lage der elektrohandwerklichen Betriebe auf einer Pressekonferenz während der diesjährigen ZVEHJahrestagung. Wie eine Konjunkturumfrage des ZVEH ergab, gehen gut die Hälfte der Betriebe davon aus, dass sich die Konjunktur weiter verschlechtert. Schon heute reicht bei 75 % der Betriebe der Auftragsbestand max. einen Monat. An der geringen Auslastung seien die hohen Lohnnebenkosten Schuld und auch das zurückgehende Nachfragevolumen sowohl von industrieller Seite als auch von der öffentlichen Hand und nicht zuletzt von den privaten Auftraggebern. Karl Hagedorn, ZVEH-Präsident, sagte, Setzen sich für zukunftsfähige elektro- und informationstechnische Handwerke ein (v.l.): Gerd Köhler, Vors. der ArGe Medien im ZVEH, Walter Tschischka, ZVEH-Vizepräsident und Vors. d. Bundesfachbereichs (BFB) Elektrotechnik, Karl Hagedorn, ZVEHPräsident, Dieter Philipp, Präsident des ZDH, Werner Schmidt, Vors. d. BFB Informationstechnik, Prof. Dr. Lutz Packebusch, FH Niederrhein, und Fritz Babinsky, Vors. d. BFB Elektromaschinenbau und Beherrschen der modernen Bussysteme. Doch auch Themen wie Sicherheit, Umwelt und Alter würden zu lukrativen Aufträgen führen. Fritz Babinsky, Vorsitzender des Bundesfachbereichs Elektromaschinenbau, sieht die Spezialisierung, z. B. auf Sondermaschinen, als probates Mittel gegen den zunehmenden Preisverfall, genauso wie das Anbieten von komplexen, ganzheitlichen Antriebstechnik-Systemlösungen. Werner Schmidt, Vorsitzender des Fachbereichs Informationstechnik, rechnet zum Jahresende mit Ersatzinvestitionen im gewerblichen Bereich und hofft im privaten Umfeld auf Impulse durch die Umrüstung auf digitaltaugliche Sat-Anlagen. 10 Jahre LNO im Zeichen der internationalen Standardisierung Am 10. Februar 2003 konnte die LON-Nutzerorganisation e.V. (LNO) ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Im Jahre 1990, ca. zwei Jahre nach So zeigten bereits 1992 die Firmen Gesytec und Sysmik auf der Electronica München erste Geräte. Zur 1993 gegründeten LNO gehören heute ca. 170 Mitgliedsfirmen. Mit mehr als 30 Mio. weltweit installierten Geräten hat sich Lonworks als offenes Automatisierungsnetzwerk international etabliert. Bildungsclub für Elektrowerkzeuge stellt Wallscanner vor Entwicklungsbeginn, publizierte die amerikanische Firme Echelon Corporation die Basistechnologie des LON (Local Operating Network) im europäischen Markt, welche sofort vom mittelständischen Firmen aufgegriffen wurde. Sie erkannten sofort die neuen Chancen, vor allem mit Lonworks. Diese offene Technologie für Automation und Kommunikation stand nun für jedermann frei und ohne Restriktionen am Markt zur Verfügung. Der Wallscanner D-Tect 100 von Bosch entdeckt nicht nur Metalle, sondern auch Kunststoffrohre in Wänden. Die entsprechende Handhabung können Interessierte jetzt im Internet lernen. Auf der Homepage des Elektrowerkzeuge Bildungsclubs – www.ewbc.de – genügen wenige Mausklicks, um Wände virtuell zu durchleuchten. Im Pfad »E-Learning – Intelligente Messwerkzeuge – Messwerkzeuge – UniversalOrtungsgerät« bietet Bosch Erklärungen sowohl für den Laien als auch für Profis. In der Rubrik »Praxis« kann der Interessierte die Anwendung des D-Tect 100 interaktiv üben. Ein Klick auf die linke Maus-Taste, und das Messgerät auf dem Bildschirm ist in Betrieb – ein weiterer, und es setzt auf der Wand auf. Fährt das Gerät eine gewisse Wandstrecke ab, ist dieser Bereich im Display des D-Tect 100 als erleuchtete Fläche zu sehen, ein in der Wand gefundenes Objekt erscheint schwarz. www.ewbc.de 7 Aktuell Hightech-Lichtlösung für das Olympiastadion Berlin technische Innovationskraft, die Wirtschaftlichkeit und die vielfältigen Inszenierungsmöglichkeiten der eigens für den Austragungsort des Endspiels der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 entwickelten Lichtlösung. Kernstück des Auftrags an Zumtobel Staff ist die Beleuchtung des hochmodernen Membrandachs. Damit bekommt, wie der Berliner Tagesspiegel etwas despektierlich schrieb, die »Riesen-Schüssel« nicht nur einfach »ihren Deckel«. Passend zur spektakulären Dachkonstruktion aus teflonbeschichteten Glasfasermembranen, entworfen von GMP Architekten in Zusammenarbeit mit dem Büro Schlaich, Quelle: bünck+fehse Bei der Ausschreibung um die Beleuchtung des Berliner Olympiastadions, das zur Zeit saniert und modernisiert wird, konnte sich Zumtobel Staff gegen Mitbewerber durchsetzen. Zumtobel Staff überzeugte den mit der Ausführung für die Sanierung und Modernisierung vom Land Berlin beauftragten Konzessionär und Generalübernehmer, die Walter Bau AG, und GMP Architekten vor allem durch die Das Olympiastadion in Berlin Siemon feiert Firmenjubiläum Siemon, Hersteller aus dem Während wir bereits jetzt ein Bereich Netzwerke und Infra- lückenloses Angebot an Verkabelungslösungen für den struktur-Verkabelungssysteme, legt anlässlich seines 100- Weltmarkt anbieten, werden wir in Zukunft unjährigen Firmenjuseren Firmenkunbiläums Pläne für den auf der ganzen eine weitere ExWelt lokale Unterpansion vor. In stützung bieten einer Zeit, in der können.« die meisten UnterIn letzter Zeit nehmen ihre Budhat sich Siemon mit gets einschränken, vielen Industrieneuinvestiert Siemon heiten, darunter der in die Eröffnung Markteinführung weiterer Niederlasdes ersten vollstänsungen. Peter Breuer digen, Kupfer- und Ein Großteil der aktuellen Investitionen von Glasfaserkabel umfassenden Siemon konzentriert sich vor Cat-6-Produkts und der ersallem auf die EMEA-Region ten als normgerecht aner(Europe, Middle East, Afri- kannten industriellen Etherca). Die Vertriebsaktivitäten net-Anbindung als Anbieter sollen von den Vertretungen im Bereich der Netzwerk-Verin Paris, Frankfurt und Mai- kabelung etabliert. »Ein ausgezeichnetes Beiland ausgehen und durch die Rekrutierung von Fachleuten spiel für diese Investitionen ist Tera, das standardkonforvorangetrieben werden. Class-F/Cat-7-Produkt Carl N. Siemon, Präsident me der Siemon Company, betont: mit Kammersystem«, so Peter »Nahezu zwei Drittel der Breuer, Regional Director neuen Investitionen werden Central EMEA. außerhalb der USA getätigt. www.siemon.com 8 Bergermann und Partner, hat Zumtobel Staff eine innovative Lichtlösung konzipiert, die den 68m ins Stadionrund ragenden Dachring und die darunter liegenden Tribünen mit rund 76000 Sitzplätzen in das richtige Licht taucht und effektvoll in Szene setzt. www.zumtobelstaff.co.at Neue CD: Betriebsdaten von Photovoltaik-Anlagen Detaillierte Betriebsdaten von Photovoltaik-Anlagen gibt es jetzt auf einer CD-ROM. Die Arbeitsgruppe Task 2 des Photovoltaikprogramms PVPS der IEA bietet eine aktualisierte Fassung ihrer »PV Performance Database« zum Preis von 20 € an. Für registrierte Nutzer ist die Datenbank (47 MB) im Internet auch per kostenfreiem Download zu haben. Die Daten stammen überwiegend aus gut dokumentierten nationalen Breitentestprogrammen oder Demonstrationsprojekten. Die »PV Performance Database« enthält langjährige und detaillierte Betriebsdaten von derzeit 372 PV-Anlagen aus Deutschland sowie weiteren Ländern. Die Angaben umfassen Standort, Anlagentyp, Komponenten, Konfiguration, Orientierung der Module sowie Monatswerte für Energieerträge, Sonneneinstrahlung und Temperatur. Aus den Daten können Energiebilanzen erstellt und Komponentenwirkungsgrade berechnet werden. Ergänzt werden die Daten durch Angaben zu Verfügbarkeit, Wartungsaufwand, Kosten oder Montageart sowie vielen Zusatzinformationen zu den Anlagen. Bestellmöglichkeit für die CD-ROM: [email protected] www.task2.org Duss verlängert die Garantiezeit Das schwäbische Traditionsunternehmen Duss – seit vielen Jahren ein Begriff als Hersteller für Bohr- und Meißelhämmer sowie Diamantbohrmaschinen – belegte auch in diesem Jahr bei der jährlichen Umfrage zur Beurteilung der Produktqualität des Verlages »markt intern« den ersten Platz. Im Vertrauen auf die Qualität der Produkte und in dem Bemühen dem Endverbrau- cher noch mehr Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln, hat sich die Firma Duss GmbH & Co. KG entschlossen, die Garantiezeit auf drei Jahre zu erweitern. Jeder Käufer einer DUSS-Maschine kann sich durch einen Antrag, der innerhalb eines Monats nach dem Kauf an den Hersteller einzusenden ist, die 3-jährige Garantie sichern. www.duss.de UMFIRMIERUNG Das Unternehmen Radiodetection GmbH Ortungstechnik wurde in Radiodetection CE, Continental Europe, umfirmiert. Der Hauptsitz dieses Unternehmens befindet sich in den Niederlan- den (NL-7041 GD’s-Heerenberg) und die Vertretung in Deutschland in 46446 Emmerich am Rhein. www.radiodetection.de de 13-14/2003 Aktuell 16. Eltkauf-/Eltpoint- und Planet-Forum »Das erste Kleine Forum dieses Jahr in Sonthofen war ein voller Erfolg, und wie die zahlreichen Stimmen der Teilnehmer bestätigten, ein intensives Forum«, so der Kommentar von Eltkauf-/Eltpointund Planet-Geschäftsführer Bernd Müller. Damit ist das vorangige Ziel der Eltkauf-/Eltpointund Planet-Zentrale in Hannover erreicht worden, dass auf überschaubarer Fläche und in kleinen Kreisen der zwischenmenschliche Kontakt ausgebaut werden konnte. Positive Äußerungen von Seiten der Gesellschafter, der Großhändler sowie der Dienstleister und Imelco-Lieferanten bestätigten den ausgeprägten Familiencharakter des diesjährigen Forums. Nicht nur die Eltkauf-/Eltpoint- und Planet-Technikcenter-Ausstellung und die Imelco-Lieferantenmesse fand regen Zulauf, insbesondere die angebotenen Seminare wurden genutzt. Trotz des schönen Wetters und der zum Wandern lockenden Bergwelt war die Forumspräsentation in den Räumen des Hotels sehr gut besucht. Neben den zahlreichen Kontaktmöglichkeiten war natürlich die gemeinsame Gesellschafterversammlung von Eltkauf-/Eltpoint- und Planet einer der Höhepunkte der Jahresveranstaltung. Sowohl die Aufsichtsratsvorsitzenden Friedrich-Wilhelm Hörr (Eltkontor) und Heinz Michels (Planet-Kreis) als auch die beiden Beiratsvorsitzenden Jürgen Bröllos (Eltkauf/Eltpoint) und Jürgen Haag (Planet) riefen zu mehr Engagement und Eigeninitiative auf, um am Markt präsent zu blei- Besitzer sehr alter Fluke-Multimeter können gewinnen Wer ein älteres portables Fluke-Multimeter besitzt, das zuverlässig funktioniert, kann jetzt ein nagelneues gewinnen. Bis Dezember 2003 wird monatlich eine Preisziehung stattfinden, in der die Besitzer der drei ältesten portablen DMMs, die sich in dem betreffenden Monat auf unserer Website eintragen, einen attraktiven Preis erhalten. Durchforsten Sie also Ihre Regale und Werkzeugkoffer nach alten Fluke-Hand-Multimetern. Fluke möchte gerne das älteste funktionierende portable Multimeter finden. Jeden Monat verschenkt Fluke drei neue Messgeräte an die Besitzer der Geräte mit den ältesten drei Seriennummern, die bei www.fluke.de/ action registriert wurden. Sie brauchen nur die Typnummer auszuwählen, die Se- 10 riennummer einzugeben und das Anmeldeformular auf der Aktionsseite für das älteste Multimeter auf unserer Website auszufüllen. Wenn es sich um eines der drei ältesten Multimeter in dem betreffenden Monat handelt, gewinnen Sie als: 1.Preis: Fluke 179 Industrie Combo Kit im Wert von 299€ 2.Preis: Fluke 112 Multimeter im Wert von 180€ 3.Preis: Fluke T5-600 Elektrotester im Wert von 119€ www.fluke.de/promos/aktionen.htm ben. Die angebotenen Marketingunterstützungen von der Zentrale in Hannover sollten dabei noch mehr genutzt werden. Auf ein stetes gemeinschaftliches Auftreten mit der Marke Eltkauf/Eltpoint bzw. Planet wurde in den Reden hingewiesen. Die »bayerische Zeltparty« mit der gemeinsamen Wanderung, der italienische Abend mit anschließendem Treffen in der Weinstube, dem Bierkeller oder der Hoteldiskothek rundeten das Kleine Forum ab. Alle freuen sich deshalb schon auf das 17. Forum 2004 in Salzburg, dann wieder mit einer großen Lieferantenausstellung. Spannende 100 Jahre im Strom der Zeit Im Mai d. J. feierte die Berliner Elektroinnung ihr 100jähriges Jubiläum. Gerade auch von Berlin ging der Siegeszug der Elektrotechnik aus. Hier erlebte das Elektrohandwerk ganz unmittelbar eine Teilung infolge des zweiten Weltkriegs und später seine Wiedervereinigung. Seit ca. 150 Jahren ist die Elektrotechnik an der Spree zu Hause. Werner von Siemens und Johann Georg Halske gaben den Anstoß mit dem Bau der spektakulären Fern-Telegrafenleitungen von Frankfurt am Main nach Berlin. Siemens stellte in Berlin 1877 die erste Dynamomaschine vor. Er entwickelte in schneller Folge einige der ersten in großem Maßstab einsatzfähigen elektrotechnischen Produkte – z.B. den ersten elektrischen Webstuhl mit Einzelantrieb, den ersten elektrischen Fahrstuhl oder die erste elektrische Straßenbahn. So entstand der Nährboden für das Elektrohandwerk, d.h. für kleinere Betriebe, die Antriebe, Beleuchtungs- und Schwachstromanlagen und die dafür notwendigen Kabel und Leitungen installierten. Diese Branche etablierte sich insbesondere für die Errichtung kleinerer Anlagen jenseits der großen Fabriken sowie in der Fläche des Landes. Den entscheidenenden Impuls zur Gründung der Elektroinnung Berlin gab Georg Montanus, der 1902 in Frankfurt am Main den Ver- Obermeister der Berliner Elektroinnung, Günther Hermann, während seiner Festrede band deutscher Elektroinstallationsfirmen (VEI) gründete. Montanus – seinerzeit Mitinhaber einer Telegrafenbauanstalt – gilt heute als der »Vater des ZVEH«. Seit 1900 waren in Berlin etliche Handwerksbetriebe bemüht, sich zu einer Interessengemeinschaft zusammenschließen. Mit der so genannten Ortsgruppe Berlin – heute: Elektroinnung Berlin – traten sie 1903 dem VEI bei. Die Elektroinnung Berlin gehört gegenwärtig dem Landesinnungsverband der Elektrotechnischen Handwerke Berlin/Brandenburg an. de 13-14/2003 Aktuell Kompetenzzentrum: »Befestigungstechnik« Die Handwerkskammer Pfalz und die Unternehmensgruppe Fischer haben in Kaiserslautern das erste »Competenzcenter« Befestigungstechnik eröffnet. Bis zum Jahresende entstehen bundesweit bei den Handwerkskammern und Freuen sich über die Eröffnung des ersten »Competenzcenters« Befestigungstechnik: Wofgang Wolle (li.), Geschäftsführer Fischer Deutschland; Walter Dech (Mitte), Präsident der HWK Pfalz; Dominik Rössler (re.), Leiter Marketing den Weiter- und Ausbildungszentren des Handwerks 20 weitere Kompetenzzentren. »Das ist gelebte Partnerschaft mit dem Handwerk«, unterstreicht Klaus Fischer, Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Fischer, die Bedeutung dieser Einrichtungen. Der Dübel gehört zum täglichen Handwerkszeug des Handwerks. Allerdings ist die Befestigungstechnik bislang nicht fest in der Aus- und Weiterbildung der Handwerksberufe verankert. »Bei den Kollegen gibt es viele Fragen«, weiß Reimar Faus von der Handwerkskammer (HWK) Pfalz. Die HWK Pfalz hat zusammen mit der Fischer-Akademie das organisatorische und didaktische Konzept des Kompetenz-Zentrums »Befestigungstechnik« erarbeitet und ist auch Kontaktstelle für die anderen Kompetenz-Zentren. Nach der erfolgreichen Einführung des Kompetenzzentrums wird das Konzept im kommenden Jahr bundesweit den beruflichen Schulen angeboten. Die Träger der Kompetenzzentren streben zudem eine bundeseinheitliche Prüfungsverordnung »Fachkraft für Befestigungstechnik« an. Mehr Informationen dazu bei der Handwerkskammer Pfalz, Reimar Faus: Tel.: (06 31)3 67 71 96, E-Mail: [email protected] »de«-PREISRÄTSEL Preisfrage des Monats Juli Ein Hersteller gibt bei einem Bohrhammer eine max. Schlagenergie von 4 J an. Aus welcher Höhe müsste ein 0,3 kg schwerer Hammer fallen (Luftwiderstand vernachlässigt), um dieselbe Arbeit zu verrichten? ? Bitte schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte und senden Sie diese bis Ende Juli an: Redaktion de, Preisfrage Juli, Postfach 19 07 37, 80607 München. Oder per E-Mail an: [email protected] Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Zu gewinnen gibt es das Fachbuch »Überwachung elektrischer Hausgeräte durch Leistungsanalyse« aus dem Pflaum Verlag, München. Lösung der Mai-Preisfrage Lösung: Die Blindleistung beträgt 3375 Var und die Kapazität 0,203 mF. Die ausführliche Lösung steht im Internet unter www.pflaum.de/de.dir/frage/a_antwort.html Gewinner: Raimundo Gloria, Schwerin und Lars Ipsen, Wees; herzlichen Glückwunsch! Preis: jeweils ein Fachbuch »Mikrowellen« aus dem Pflaum Verlag, München E-Check-Aktionstage 2003 Auf der Fachmesse Eltec in Nürnberg wurden erste Details der diesjährigen E-CheckAktionstage vorgestellt. Sie finden vom 29.9. bis 31.10.2003 statt und stehen unter dem Motto »Sicherheitsund Energiespartage«. In der Endverbraucherwerbung geht die Arge Medien neue Wege: »Schon vor Beginn des Aktionszeitraums, vom 22. September an wird bis 13. Oktober regelmäßig im letzten Werbeblock vor der Tagesschau im Ersten ein TV-Spot ausgestrahlt, der konkret auf die Sicherheits- und Energiespartage hinweist«, so Gerd Köhler, Sprecher der Arge Medien im ZVEH. Als neuen Kooperationspartner hat der E-Check die Deutsche Energie-Agentur (dena), Berlin, gewonnen. Die dena fährt derzeit eine Informationskampagne zum Thema Energieeffizienz. Um den Endkunden hierfür entsprechend zu sensibilisieren, arbeitet die dena eng mit dem Einzelhandel und mit dem Elektrohandwerk zusammen. Derzeit bieten 12 400 Innungsbetriebe ihren Kunden den E-Check an und führen jährlich 250 000 Prüfungen durch. In Bayern beträgt der Anteil der am E-Check teilnehmenden Betriebe nach Aussage von G. Köhler inzwischen 85 %. Genauere Informationen zu den E-Check-Aktionstagen 2003 lesen Sie rechtzeitig vor Beginn in Ihrer »de«. Reformen im Handwerk mit Augenmaß Am 3. Juni 2003 lud die CDU/CSU-Fraktion in Berlin zu einer Diskussionsveranstaltung anlässlich des rot-grünen Gesetzentwurfes zur Handwerksordnung (HwO) ein. Die Vorsitzende der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Angela Merkel, kritisiert den rot-grünen Gesetzentwurf zur HwO. Die Union werde alles tun, damit der rot-grüne Entwurf so nicht Gesetz werde. »Ein schrumpfender Auftragsbestand wird sich durch die Quasi-Abschaffung des Meisterbriefs nicht in einen absoluten Überfluss von Aufträgen verwandeln«, so Merkel. Zustimmung bei der Union finde jedoch die auch von der Bundesregierung geplante Aufhebung des Inhaberprinzips: Einem Existenzgründer ohne Meisterbrief soll eine Betriebsübernahme möglich werden, wenn er einen Meister einstellt. So verwies die Union an dieser Stelle auf ihren »12Punkte-Plan« zur Reform der HwO. Der ZDH-Präsident Dieter Philipp verwies darauf, dass mit Begriffen wie »Zunftordnung« und »Meisterzwang« das deutsche Handwerk und sein Rechtsrahmen als Relikte längst vergangener Zeiten diffamiert würden. Es entstünde der Eindruck, die HwO gehöre ins Museum, aber nicht in eine moderne Wirtschaftsordnung. Völlig unter den Tisch fiele dabei die Tatsache, dass das Handwerk auf der Grundlage unserer Handwerksordnung in den vergangenen 50 Jahren einen maßgeblichen Beitrag zum Wirtschaftswunder, zur wirtschaftlichen und sozialen Prosperität in Deutschland geleistet hat. de 13-14/2003 Aktuell KÜNDIGUNG IN SICHT? Wie die Haufe-Akademie anlässlich der Sondertagung »Personalbüro« mitteilte, müssen sich von der Arbeitslosigkeit Betroffene unverzüglich beim Arbeitsamt melden, d.h. unmittelbar nach der Kündigung bzw. nach Unterzeichnung einer Aufhebungsvereinbarung. Anderfalls kann es zu einer Minderung des Arbeitslosengeldes bzw. der Arbeitslosenhilfe kommen. Arbeitgeber sollten ihre Arbeitnehmer auf diese frühzeitige Meldung beim Arbeitsamt hinweisen, denn ansonsten könnten sie u.U. schadensersatzpflichtig werden. Bioökologisches Heizwerk geht in Betrieb Eine umweltschonende Innovation wurde am 9. Mai 2003 im Johanniter Krankenhaus im Fläming GmbH in Treuenbrietzen feierlich in Betrieb genommen: Das erste bioökologische Holz-Heizwerk des Landes Brandenburg. Das hochmoderne, umweltbewusste Heizsystem wurde von der Firma Mercedöl-Feuerungsbau Berlin/Brandenburg im Auftrage der Johanniter entwickelt und gebaut. Auf der Basis reiner Holzhack-Schnitzel wird »saubere« Energie (1,8 MW täglich) erzeugt und in Form von Wärme und Brauchwasser für den gesamten Krankenhauskomplex zur Verfügung gestellt. Diese neue Methode der Wärmegewinnung hat mehrere Vorteile: Der C02-Gehalt ist neutral, da er mit der Menge gleichzusetzen ist, den der Rohstoff Holz für das Pflanzenwachstum benötigt; die anfallende Asche ist durch die Zusammensetzung von Baumrinde und Stammholz als mineralischer Dünger wiederzuverwerten. Versenkt zwischen Flora und Flut Senkelektranten sichern die flexible Energieversorgung auf der IGA (Internationale Gartenbauausstellung) in Rostock. Damit auf der grünen Weltausstellung an der Ostsee die Energieversorgung sichergestellt ist, entschieden sich die Landschaftsarchitekten für die Installation versenkbarer Anschlussterminals. Die Senkelektranten versetzen die IGA-Organisatoren in die Lage, schnell und flexibel auf wechselnde Situationen zu reagieren. Axel Koch von WES & Partner kannte die manuell oder motorisch versenkbaren Energiesäulen bereits von anderen Projekten, wie etwa der Neuanlage der Marktplätze in Greifswald und Friedland. Jürgen Rebentisch von Moser Systemelektrik betont allerdings, dass in Rostock ganz besondere Be- 14 Damit auf der IGA in Rostock die Energieversorgung sichergestellt ist, entschieden sich die Landschaftsarchitekten für die Installation versenkbarer Anschlussterminals dingungen galten: »Die IGA reicht mit einigen Bereichen bis in die Ostsee hinein. Das Risiko einer Überflutung war also von Beginn an mit in Betracht zu ziehen. Wir haben unsere Senkelektranten daher mit speziellen Entwässungsvorrichtungen und elektrischen Sicherungen ausgestattet.« Ausgründung der Hirschmann Multimedia Electronics GmbH Die Hirschmann Electronics GmbH & Co KG, Neckartenzlingen, hat ihren Produktbereich »Multimedia Kommunikation« mit Wirkung zum 1 Juni 2003 als 100%ige Tochtergesellschaft ausgegründet. Das Unternehmen trägt den Namen »Hirschmann Multimedia Electronics GmbH« und hat seinen Sitz ebenfalls in Neckartenzlingen. Hirschmann Multimedia Electronics beschäftigt über 60 Mitarbeiter, wobei die Produktion weiterhin innerhalb der Muttergesellschaft erfolgt. Die Geschäftsführung haben Dr. Ralf Klöpfer und Joachim Brandes übernommen. Hirschmann verfolgt mit der Ausgründung das Ziel, eine höhere Flexibilität sämtlicher Geschäftsprozesse sicherzustellen. Hierzu erklärte Reinhard Sitzmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hirschmann ElectronicsGruppe »Im Bereich Multimedia bewegen wir uns in einem extrem dynamischen schnellebigen Marktumfeld. Die Bedürfnisse unserer Kunden unterscheiden sich hier zum Teil deutlich von den Kundenanforderungen in anderen Geschäftsbereichen. Durch die Unabhängigkeit wollen wir die Reaktionszeiten bei der Bereitstellung kundenspezifischer Lösungen verkürzen .« www.nt-hirschmann.de Astra setzt auf qualifiziertes Handwerk «Galt es bisher, durch fachgerecht installierte Antennenund Verteileranlagen das über Satellit empfangbare TV- und Radioangebot flächendeckend zugänglich zu machen, so brauchen wir jetzt das meisterliche Können, um die Kunden zusätzlich mit der Welt der IT-Technologie via Satellit zu verknüpfen und damit eine flächendeckende BreitbandInternet-Versorgung auch außerhalb der Ballungszentren zu gewährleisten. Gerade hier können die Fachbetriebe des ZVEH künftig ihre Kompetenz nutzen, um neue Geschäftspotenziale zu erschließen«, erklärte Wolfgang Schürmann, Business Development Manager Satellite Services bei Astra, und dankte dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) anlässlich der ZVEHJahrestagung am 12.6.2003 in Hamburg für 15 Jahre qualifi- zierte Handwerksleistung im Bereich der Satellitenempfangstechnik. Karl Hagedorn, Präsident des ZVEH, und Werner Schmidt, Vorsitzender des Bundesfachbereichs Informationstechnik im ZVEH, nahmen den Dank von W. Schürmann entgegen. Auch K. Hagedorn wünscht sich solch verlässliche und starke Partner, denn Astra hat in den vergangenen 15 Jahren mit dem Handwerk für Wachstum im Informations- und Kommunikationsbereich gesorgt. Heute gehört neben der klassischen Reparatur zunehmend die Beratungsfähigkeit im Bereich der Unterhaltungs- und informationstechnischen Medien zum Aufgabenumfang. de 13-14/2003 Aktuell »Tecselect« – Markterfolg für 1000 Mitglieder Zertifikat für Raumluftsystem von Maico Gemeinsam mit Günter Specht, Geschäftsführer der Adalbert Zajadacz GmbH, und Uwe Schrobenhauser, Niederlassungsleiter von Zajadacz in Rostock, begrüßte Heinrich Thye Dieter Fellmann, geschäftsführender Gesellschafter der ETN – Elektrotechnik Nord in Elmenhorst bei Rostock, anlässlich des Beitritts von ETN zu Tecselect als 1000. Mitglied. Tecselect – gebildet aus Technik und Selection – stellt ein innovatives Vermarktungssystem dar, das die Deha Elektrohandelsgesellschaft vor zwei Jahren auf den Markt gebracht hat. Tecselect umfasst Schulungen, Werbemittel, Präsentationsund Vermarktungshilfen sowie konkrete Umsetzungshilfen mittels Strategiegruppen. Tecselect bietet konkrete Hilfestellung, das mittelständische Elektrohandwerk zu stärken und auf neue Herausforderungen und Chancen des Marktes vorzubereiten. Um sich auf dem angespannten Markt der Elektrotechnik weiterzuentwickeln, benötigt man erstklassiges handwerkliches Können gerade auch im Bereich der modernen Elekt- Grund zur Freude gab es beim Schwenninger Lüftungshersteller Maico-Ventilatoren: Vom Passivhaus Institut Darmstadt erhielt man die Zertifizierungsurkunde für das Aeronom Raumluftsystem WS 250 als passivhaustaugliche Komponente. Damit wird dokumentiert, daß dieses System den strengen Kriterien des Passivhaus Instituts im Hinblick auf die Verwendbarkeit im Passivhaus entspricht. Solche Kriterien zur Beurteilung einer Lüftungsanlage als pas- Dieter Fellmann, 1000. Mitglied, Wolfgang Röper (Zajadacz GmbH) und Heinrich Thye (v. links) roinstallationstechnik sowie kaufmännisches Know-how. Und man braucht auch ein Gespür für geeignete Marketing-Maßnahmen. Genau hier setzt Tecselect an: Das Vermarktungsprogramm. bietet konkrete Hilfe und Anleitung, um den unternehmerischen Erfolg vor Ort zu verbessern. Durch gezielte Werbung und ein professionelles Marketing beispielsweise lässt sich der eigene Bekanntheitsgrad vergrößem und damit der Absatz steigern. Zum Erfolg des TecselectProgramms beigetragen hat die strikte Wahrung des dreistufigen Fachvertriebs zwischen Industrie, Großhandel und dem Fachhandwerk. Aus Elek wird Eaton Der amerikanische Eaton-Konzern hat zum 1. Februar 2003 die Electrical Division der Delta plc übernommen, zu der auch die Elek GmbH aus Neuss gehört. Mit Datum der Übernahme wird aus Elek die Eaton GmbH & Co. KG. »Von der neuen Konstellation profitieren beide Seiten«, kommentiert Geschäftsführer Keith Von Local die Übernahme durch Eaton. »Eaton bekommt durch Delta einen direkten, starken Zugang zum europäischen Markt und de 13-14/2003 durch Elek – der Name Elek wird weiterhin als Markenname Bestand haben – ein wichtiges strategisches Standbein in Deutschland. Eaton in Neuss kann mit einem Global Player als Muttergesellschaft auch stärker multinationale Kunden bedienen.« Die Eaton GmbH & Co. KG mit Sitz in Neuss gehört zur Eaton-Gruppe und versteht sich als Spezialist für Energieverteiler-Systeme. sivhausgeeignete Komponente sind bestimmte Anforderungen an Behaglichkeit, WärmeBereitstellungsgrad, Leistungsaufnahme, Dichtheit und Dämmung, Abgleich und Regelbarkeit, Schallschutz, Raumlufthygiene und Frostschutzschaltung. www.maico.de Gewinner der Bernal-Smart-Aktion Am Freitag, den 9. Mai 2003, wurden den drei glücklichen Gewinnern der Bernal-SmartAktion am Firmensitz der Bernal-Torantriebe GmbH in Pfullingen ihre Smarts übergeben. Die feierliche Übergabe nahmen die Geschäftsbereichsleiter, Herr Achim Elmer und Herr Dieter Seitz, vor. Bei der von dem schwäbischen Torantriebs-Spezialisten durchgeführten Aktion wurden diejenigen Bernal-Fachhändler mit einem Smart belohnt, welche trotz der wirtschaftlich schwierigen Gesamtsituation in Deutschland ihre vereinbarten Umsatzziele im Zeitraum von Februar 2002 bis Februar 2003 erfüllen konnten. Bei den Preisträgern handelt es sich um die Firma Winghart aus Ochsenhausen, die Firma Hügler aus München sowie die Firma Wellmann aus Hatten/Sandkrug. Die Firma Bernal gratuliert recht herzlich den Gewinnern. www.bernal.de BERICHTIGUNG Schaltgeräte nach ATEX 95 Der Beitrag »Schaltgeräte nach ATEX 95« von Michael Herr in »de« 12/2003, S.70 f enthält eine ungenaue Gerätebezeichnung. Korrekt muss es heißen: »Die Thermistor-MotorschutzGeräte 3RN, die Motorschutzund Steuergeräte Simocode-DP, die Leistungsschalter für den Motorschutz 3RV10/3RV11 (CLASS 10) sowie die Überlastrelais 3 RU und 3 RB eignen sich zum Schutz von Geräten und Schutzsystemen gegen gefährli- che Überlastungen in den Zonen 1 und 2.« AS-Interface verbindet Gaswarnanlage Zum Beitrag »AS-Interface verbindet Gaswarnanlage« von Manfred Haubold in »de« 10/2003, S.68 f, gibt es folgende Korrektur: »Bild 1: Steuerung der Signalsäulen und Anzeigeeinheiten mit Hilfe einer S7-300 von Siemens; in der Bildmitte die drei Gateways von Profibus DP zu AS-i« www.eaton.com 15 Aktuell Weidmüller erweitert Leasing-Angebot Aufgrund des Erfolgs, den Weidmüller, Paderborn, mit seinem Leasingkonzept für den Tintenstrahldrucker »Print Jet« hat, will das Unternehmen die Gerätepalette für Leasing erweitern. Das Angebot umfasst neben dem »Print Jet« den »Speed Marking«-Laserdrucker und den »THC«-Thermotransferdrucker. Hinzukommen die Abisolierund Crimpautomaten »Crimpfix 2.5« und »Crimpfix L«. Die angenommene Laufzeit beträgt jeweils drei Jahre. Mit den Beschriftungssystemen »Print Jet«, »Speed Marking«und »THC« lassen sich Betriebsmittelkennzeichnungen vornehmen. Die Geräte beschriften neutrale Kunststoffmarkierer oder Weidmüller-Kunststoffkarten, z.B. »Logi Mark« sowie »X-« oder »Clip-Card« im einheitlichen »Multi-Card«-Format. Bei dem »Crimpfix 2.5« han- tritt die Kategorie der elektropneumatisch gesteuerten Abisolier- und Crimpautomaten. Er eignet sich für die Verarbeitung von losen Aderendhülsen mit Kunststoffkragen. Der Leasingvertrag entsteht internetgestützt, direkt vor Ort mit dem Kunden. Das eliminiert lange Verhandlungen oder Postlaufzeiten. www.weidmueller.com Drei Firmen unter einem Dach delt es sich um einen elektrisch angetriebenen Abisolier- und Crimpautomaten für die Verarbeitung von verketteten Aderendhülsen auf Rolle. Aufgrund der kurvengesteuerten Antriebsmechanik ist eine pneumatische Unterstützung nicht mehr erforderlich. Der »Crimpfix L« ver- Mit rund 3300 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von ca. 325 Mio. € gehört HTS Deutschland GmbH & Co. KG – bekannt unter den Marken Boco, CWS und Schumm – zu den bekannten Anbietern von Berufskleidung im Mietservice, in Waschraumhygiene und bei Schmutzfangmatten. Rückwirkend zum 1.1.2003 wurden die Firmen Boco GmbH & Co. KG, HTS Deutschland GmbH (CWS) und Erich Schumm GmbH rechtlich verschmolzen. Die neue gemeinsame Firmenbezeichnung lautet HTS Deutschland GmbH & Co. KG. »Die restlichen Gesellschaftsanteile von Boco wurden zum Jahreswechsel auf HTS übertragen«, so Wolfgang Lutz, Geschäftsführer HTS Deutschland. www.hts.com Aktuell Erster DVB-T Umstieg in Deutschland erfolgreich Viel Interessantes über den DVB-T-Start in Berlin/Potsdam und noch mehr Hintergrund und echte Überraschungen gab es auf dem 12. Symposium der TV Plattform in Berlin: »Das Überall-Fernsehen – Fernsehen überall?« stand unter dem Motto: »Zwischenbilanz elner Weltpremiere« und bot geballte lnformation und Entscheidungshilfen, kurz: alles, was die daran Beteilligten für den weiteren Umstieg auf die digitale Terrestrik brauchen. Rundfunkanstalten weitgehend einig Die Bedeutung von DVB-T für die Rundfunkanstalten erläuterten Dr. Dieter Hoff, Technischer Direktor des WDR, und Dr. Andreas Hofmann, Pro- grammverbreitung RTL Fernsehen. Sie sind sich in grundsätzlichen Punkten einig: Bislang konnte zwar der wesentliche DVB-T-Mehrwert »mehr Programme« realisiert werden. Die portable und mobile Nutzung des Programmangebots steht, mangels geeigneter Endgeräte, jedoch noch aus. Klares Bekenntnis der Industrie zu DVB-T Für die Geräteindustrie sprach Peter Lepper, Geschäftsführender Gesellschafter von Technisat. Der Titel seines Beitrags – »DVB-T: Treibsatz für eine Marktbelebung« – zog sich selbstbewusst und wie ein roter Faden durch seine Ausführungen. Insbesondere mit den »Schwarzmalern« der Presse, die jede kleine Panne, die es naturgemäß in der Startphase gab, zu einem großen Problem hochstilisierten, ging er hart ins Gericht. Sein Fazit: »Die Einführung von digitalem terrestrischen Überall-Fernsehen DVB-T in Berlin und Potsdam ist geglückt. Berlin hat das Fernsehen von morgen nicht nur geprobt, sondern eingeführt und bewiesen, dass es auch in anderen Gebieten Deutschlands gestartet werden kann.« Erste Zwischenergebnisse der Begleitforschung Überraschung dagegen im Referat von Dr. Bernhard Engel, ZDF Medienforschung. Seine Ergebnisse besagen: Längst nicht jeder DVB-TTeilnehmer war zuvor ein »analoger Terrestriker«. Von November 2002 bis April 2003 rüsteten zwar mehr als 86000 von analog auf digital um. Gleichzeitig wechselten rund 20000 Zuschauer zum Satellitenempfang, und über 37000 zum Kabel. Andererseits rüsteten fast 60000 Kabel oder Satellit – zusätzlich oder exklusiv – zu DVB-T auf. Hier deuten sich nach Engels Worten noch mehr Überraschungen im Markt an. Aktuell Personalien Dietmar O. Böcking neuer Vorsitzer des ZVEI Fachmessebeirats Der ZVEI Fachmessebeirat hat im April 2003 Herrn Dietmar O. Böcking zu seinem neuen Vorsitzer gewählt. Böcking ist Geschäftsführer der Firma Berker GmbH & Co. KG in Schalksmühle, Hersteller von Schaltern und Systemen, der hauptsächlich die Interessen der Mitgliedsfirmen des Fachverbandes Installationsgeräte und -systeme bei den Veranstaltern von Elektrofachmessen vertritt. Elektrotechnischen Kommission (IEC). Dr. Martin Hennemann, seit acht Jahren als Key Account Manager Kabel und B-to-B bei Galaxis nemann schloss Galaxis bedeutende Abkommen mit Kabelnetzbetreibern in Deutschland, Österreich, Skandinavien und Osteuropa ab. DKE-Vorsitzender Dietmar Harting im Amt bestätigt Dietmar O. Böcking Vor Dietmar Böcking war Walter Mennekes zehn Jahre lang Vorsitzer des Fachmessebeirats. Er wurde im November 2002 zum Vostandsvorsitzenden des Fachverbandes Installationsgeräte und -systeme gewählt und gab deshalb seinen Vorsitz im Fachmessebeirat ab, bleibt aber Mitglied in diesem Gremium. Galaxis beruft Dr. Martin Hennemann in den Vorstand Die Galaxis Technology AG beruft Dr. Martin Hennemann in den Vorstand. Der Wirtschaftswissenschaftler, IT- und Kabelexperte hält seit acht Jahren leitende Positionen bei Galaxis inne; zuletzt zeichnete er für das internationale Kabel- und Projektgeschäft des Lübecker Decoderspezialisten verantwortlich. Unter der Führung von Dr. Martin Hen- 18 Dipl.-Kfm. Dietmar Harting, persönlich haftender Gesellschafter der Harting KGaA, ist als Vorsitzender der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE bestätigt worden. Harting wird diese ehrenamtliche Funktion damit vier weitere Jahre bis Ende 2006 ausüben. »Normung zu gestalten, bedeutet früh in den Markt einzutreten, die Technologie abzusichern und dadurch Investitionen zu schützen«, so der DKE-Vorsitzende. Harting ist Präsident des Zentralverbandes der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) und Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Die vom VDE getragene DKE erarbeitet Normen und Sicherheitsbestimmungen für die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Sie vertritt die deutschen Interessen im Europäischen Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) und in der Internationalen nannt worden, John E. Longenderfer zum neuen Chief Executive Officer. Dave Odess hat die Funktion des Zeitenwende bei Bürk Vice President International Mobatime Sales übernommen. Michael W. Pessina ist in Nach 18 Jahren übergab Dipl.-Wirtschafts-Ing. (FH) seiner neuen Funktion für Michael Schoettle (65) die Produktentwicklung und Vertrieb verantwortlich. Pessina: »Unser Ziel ist es, auf dem europäischen und insbesondere deutschen Markt weiterhin das Bewusstsein für die Vorteile von Lichtsteuerungen Michael Schoettle und sein Nachfolger zu schärfen und Stephan Herrmann maßgeschneiderGeschäftsführung des Uhren- te Lösungen entlang der Beanlagen- und Zeitsystem- dürfnisse von Kunden und Lieferanten an Dipl.-Wirt- Endverbrauchern anzubieschafts-Ing. (FH) Stephan ten.« Herrmann (36). Die Fortführung einer tra- Neuer Vorstand bei IGS ditionsreichen Schwarzwälder Uhrenmarke ist sein Le- Die 31. ordentliche Mitgliebenswerk. Für namhafte Zäh- derversammlung der Interesler- und Bürotechnikhersteller sengemeinschaft Sercos Interwar Schoettle über 20 Jahre face e.V. (IGS) hat während im internationalen Vertrieb der Hannover Messe 2003 tätig. Am 1. Dezember 1985 übernahm er die Leitung und später die Geschäftsführung bei Bürk Zeitsysteme in Schwenningen, damals eine Tochter der – inzwischen untergegangenen – Kienzle Uhrenfabriken. Ende 1996 gelang es Michael Schoettle gemeinsam mit der MoserBaer AG aus Sumiswald (Schweiz), die Firma Bürk Zeitsysteme inklusive aller Rechte zu erwerben. Dr. Karl Tragl Neue Führungsspitze bei Lutron Lutron Electronics Co., Inc., Hersteller von Lichtsteuersystemen, hat die Weichen für eine weitere Zukunft gestellt und dafür die Unternehmensspitze neu formiert: Michael W. Pessina ist zum neuen Executive Vice President und Chief Operating Officer er- turnusmäßig einen neuen Vorstand für einen Zeitraum von drei Jahren gewählt. Zum neuen Vorsitzenden wurde Dr. Karl Tragl von Rexroth gewählt. Dr. Tragl ist seit 2000 bei der Bosch Rexroth AG und übernahm zum 1. Februar diesen Jahres die technische Leitung des Geschäftsbereichs Electric Drives and Controls. de 13-14/2003 Praxisprobleme Aufbewahrung verschiedener Werkzeugarten FRAGESTELLUNG Sollte das persönliche Werkzeug der Elektrofachkraft, z. B. Werkzeuge (Seitenschneider, Schraubendreher, Kombizange, Abisolierzange, Rundzange usw.), innerhalb einer Roll- oder Werkzeugtasche aufbewahrt werden? Darf man das Werkzeug eines Schlossers mit Werkzeug einer Elektrofachkraft ohne Trennung in einer Werkzeugtasche aufbewahren (z. B. bei einem Mechatroniker)? Welche VDE-Bestimmung oder DINNorm liefert hierzu Informationen? H. S., Rheinland-Pfalz ANTWORT Eine berufsgenossenschaftliche Vorschrift, eine DIN-Norm oder eine VDEBestimmung, die Regelungen, Anweisungen oder Vorgaben zur Aufbewahrung der persönlichen Werkzeuge (z. B. Schraubendreher, Seitenschneider usw.) beschreibt, gibt es nicht. Lagerung je nach Beanspruchung Selbstverständlich muss jede Fachkraft – so auch die Elektrofachkraft – ihr Werkzeug unter Berücksichtigung der vorgesehenen Arbeitsaufgabe auswählen. Dazu gehört auch eine der Tätigkeit angepasste Lagerung/Aufbewahrung. Können aufgrund der auszuführenden Arbeiten die Werkzeuge äußerlich mechanisch beschädigt werden, sollten Sie eine stabile Werkzeugtasche oder einen Werkzeugkasten einsetzen. Handelt es sich um eine labormäßige oder feinmechanische Arbeit, eignet sich auch eine Werkzeugrolle oder ein Werkzeugbrett. Jede Fachausbildung enthält hierfür als grundsätzlicher Bestandteil entsprechende Maßnahmen, Regelungen sowie Verhaltensanweisungen. AuS-Werkzeuge von sonstigen Werkzeugen trennen Werkzeuge, die für das Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen vorgese- hen sind, sollten Sie getrennt von sonstigem Werkzeug aufbewahren. Eine solche Empfehlung macht Sinn, denn eine Beschädigung der isolierten Werkzeuge durch andere scharfkantige Werkzeuge – z. B. Meißel – kann bei gemeinsamer Aufbewahrung nicht vollständig ausgeschlossen werden. Selbstverständlich muss der Benutzer isoliertes Werkzeug vor dem Einsatz auf äußerlich erkennbare Mängel prüfen. Bei einer unzulässigen, ggf. unbewussten Verwendung schadhafter bzw. fehlerhafter isolierter Werkzeuge ist der Benutzer einer elektrischen Gefährdung ausgesetzt. Mit dieser berufsgenossenschaftlichen Empfehlung soll auch eine mögliche Werkzeugverwechslung während der auszuübenden Tätigkeit ausgeschlossen werden, die bei gemeinsamer Lagerung auftreten könnte. Diese Empfehlungen beruhen auf praktischen Erfahrungen, die für alle Mitarbeiter im Bereich der Elektrotechnik selbstverständlich sind. D. Seibel Leitungsquerschnitte in Schaltanlagen und Verteilern – Zusatzanfrage DIN VDE 0298-4 (VDE 0298 Teil 4), DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500) und DIN VDE 0660-507 (VDE 0660 Teil 507) FRAGESTELLUNG (Zusatzanfrage zum Beitrag »Leiterquerschnitte in Schaltanlagen und Verteilern« in »de« 14/2002, S. 15) Gerade dieses Thema wirft in unserer Firma immer wieder Fragen auf. Die DIN VDE 0298-4 (VDE 0298, Teil 4)1998-11 bietet für den Schaltanlagenbauer nur spärliche Hilfe. DIN EN 60204-1 (VDE 0113, Teil 1) liefert zur Verdrahtung innerhalb von Gehäusen ebenfalls keine Aussagen und verweist – wie Sie auch schon schrieben – auf DIN VDE 0660, Teil 500, die wiederum zur Selbstverantwortung aufruft. Wir gingen konsequent die Schritte anhand der DIN VDE 0298-4 planede 13-14/2003 risch durch, um die Absicherung einer PVC-Aderleitung H07V-K 10 mm2 zu ermitteln. Hierbei müssen Einflussfaktoren wie z. B. Verlegeart, Häufung und Umgebungstemperatur (wir erwarten 40 °C) berücksichtigt werden. Bei unseren Planungsschritten verwendeten wir die – z.T. durch Querverweise verknüpften – Tabellen 8, 9, 9/2, 15 und 17. Dabei ermittelten wir eine Strombelastbarkeit von 29,78 A. Die am Ende abzuleitende Überstrom-Schutzeinrichtung nach der Vorgabe Ib < In < Iz wäre eine 25-A-Sicherung. Mit diesem Ergebnis kommen wir zur Schlussfolgerung: • Größerer Platzbedarf im Schaltschrank. • Anschlusstechnische Schwierigkeiten an den für den Betriebsstrom geeigneten Schaltgeräten. • Erhöhte Kosten. Unsere Firma arbeitet derzeit mit einer internen Strombelastbarkeitstabelle für die Verdrahtung innerhalb von Gehäusen (Tabelle 1). Wir hofften nun in der von Ihnen zitierten Norm DIN VDE 0660-507 (VDE 0660, Teil 507)1997-11 die genannte »entsprechende Tabelle mit zulässigen Strombelastbarkeitswerten« zu finden. Die dort enthaltenen Tabellen sind jedoch nur Zuordnungen von Betriebsströmen zu Verlustleistungen (Tabelle B.1). 19 Praxisprobleme Firmenvorschrift Leiterquerschnitt Strombelastbarkeit Überlastschutz mit Leitungsschutzschalter bzw. Leistungsschalter Ir Therm. S Iz [mm2] [A] [A] 0,5 6,6 6 0,75 8,3 6 1,0 10,5 6 1,5 13,3 10 2,5 17,7 16 4,0 23,2 20 6,0 29,9 25 10,0 40,4 35 16,0 54,2 50 (63)*1 25,0 71,3 63 35,0 87,4 80 50,0 109,5 100 70,0 135,5 125 95,0 161,5 160 *1) Einstellung des thermischen Überlastauslösers auf 50 A Tabelle 1: Strombelastbarkeit von PVC-isolierten, einadrigen Kupferleitungen (H05 V-K/ H07 V-K) und Zuordnung der max. zulässigen Überstrom-Schutzeinrichtung innerhalb von Gehäusen – Leitertemperatur + 70 °C, Innen-Umgebungstemperatur max. + 40 °C; Ir: Auslösestrom des thermischen Überlastauslösers (entspricht IN) Könnten Sie einige klärende Worte zu dem derzeitig doch unbefriedigenden Zustand schreiben? W. M., Bayern ANTWORT In der Anfrage wurde ein Problem aufgezeigt, das eigentlich täglich zu Problemen führen müsste. Es ist richtig, dass mit der Grundnorm für die Belastbarkeit von Kabeln, Mantelleitungen und isolierten Leitern der DIN VDE 0298-4 (VDE 0298 Teil 4) eine Auswahl von isolierten Leitern in Schaltanlagen und Verteilern (in Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen) in Abhängigkeit von den Betriebsströmen fast nicht möglich ist. Dies gilt insbesondere unter den in Verteilern relevanten Verlegebedingungen. Bei europäischer Normenentstehung nicht alle nationalen Interessen berücksichtigt Diese Schwierigkeit ist aber nicht neu, sondern schon seit vielen Jahren bekannt. Daher hatte ich schon vor mehr als 20 Jahren versucht, entsprechende Werte in die Norm für Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen einzufügen. Der Fachöffentlichkeit wurden diese Entwürfe vorgestellt, z. B. 1985/ 1986, außerdem wurden sie beim IEC eingereicht. 20 Internationale Fachkreise waren jedoch gegen solche Werte, da man hier die Meinung vertrat – wie auch in der gültigen Norm DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500) zitiert –, dass die Bemessung der Querschnitte in der Verantwortung der Hersteller liegt. Nur durch einen kleinen Trick von deutscher Seite gelang es, diese Werte doch noch – wenn auch auf Umwegen – in eine Norm einzubringen. Mit dem Hinweis, dass der Hersteller einer partiell typgeprüften Schaltgerätekombination (PTSK) für den Erwärmungsnachweis die Verlustleitung der Strom führenden Leiter benötigt – solche Werte aber in Katalogen der Kabel-/Leitungshersteller nicht enthalten sind –, war es möglich, die Strombelastbarkeit in einer Norm zu hinterlegen. Da die zutreffende Publikation beim IEC nur als »Technischer Report« veröffentlicht wurde, war man in Europa nicht bereit, daraus eine europäische Norm zu machen. Dieser Technische Report IEC 60890 wurde in Deutschland dennoch als Norm DIN VDE 0660507 (VDE 0660 Teil 507) veröffentlicht. Bei der zur Zeit stattfindenden Überarbeitung der Normen der Reihe IEC/EN 60439 wurde von deutscher Seite erneut der Versuch unternommen, entsprechende Belastungstabellen mit aufzunehmen (Tabellen 2 und 3). Ob dieses Vorgehen erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Entstehung der Tabellen in DIN VDE 0660-507 (VDE 0660 Teil 507) Die den Verlustleistungen zugeordneten Stromwerte sind die maximal zulässigen Belastungen bei entsprechender Verlegung und – was sehr wichtig ist – bei der entsprechenden Umgebungstemperatur um den Leiter. Berücksichtigung der Temperatur Bei der Verlegung wurden die typischen Verlegungen in Schaltgerätekombinationen zugrunde gelegt: • einzeln, frei in Luft innerhalb des Verteilers • im Dreierbündel mit Abstand zum nächsten Dreierbündel • mit Häufung, d. h. im Bündel oder gehäuft im Verdrahtungskanal einschließlich loser Verdrahtung und X-Verdrahtung. Für die Umgebungstemperaturen gibt es folgende Festlegungen: • 35 °C: gültig für offene Gerüste oder geschlossene Verteiler, bei denen z.B. durch Kühlung die Umgebungstemperatur von 35 °C innerhalb der Schaltgerätekombination nicht überschritten wird • 55 °C: gültig für geschlossene Verteiler, ohne zusätzliche Kühlung. Die 55 °C resultieren aus der max. zulässigen Temperatur an der Oberkante des Verteilers. Dieser Wert soll beim rechnerischen Erwärmungsnachweis nicht überschritten werden. Die Werte für die Strombelastung im Teil 507 von DIN VDE 0660 (VDE 0660) basierten auf der damals gültigen DIN VDE 0298-4 (VDE 0298 Teil 4):1988-02. Die Werte wurden der Tabelle 6 »Belastbarkeit, flexibler Leitungen« aus Spalte 2 entnommen und unter Berücksichtigung der entsprechenden Reduktionsfaktoren auf die jeweilige Umgebungstemperatur umgerechnet. Beim »Dreierbündel« wurde der Häufungsfaktor »drei belastete Adern« berücksichtigt und für die Bündelverlegung wurden sechs gleichzeitig mit 100 % belastete Adern angenommen, wobei davon ausgegangen wurde, dass die übrigen Leiter nur gering belastet sind. Hiermit sollte eine Ermittlung praxisfremder zulässiger Belastbarkeitswerte vermieden werden. Auch wenn die Tabelle 6 sich auf flexible Leiter bezog, darf davon ausgegangen werden, dass Sie diese auch für massive Leiter anwenden konnten, da es diesbezüglich keine unterschiedlichen Belastungswerte gibt. de 13-14/2003 Praxisprobleme IEC-Entwurf des Autors (1) 7 9 10 11 d mm2 A W/m A A A W/m A A 0,12/0,14 1,8 * 4 27 0,2/0,22 2,2 * 6 33 0,3/0,34 3 * 10 45 0,5/0,56 6 * 20 75 6 * 20 90 0,75 8 * 20 120 8 * 20 120 1 9 * 20 135 10 * 20 120 1,5 12 2,09* 25 180 12 2,09* 25 180 2,5 16 2,34 32 240 16 2,24 32 240 4 20 2,18 35 300 21 2,41 35 300 6 26 2,45 40 490 27 2,64 40 390 10 35 2,57 63 525 36 2,71 63 525 16 47 3,02 80 705 49 3,28 80 705 25 61 3,22 125 915 64 3,51 125 915 35 75 3,89 125 1125 79 4,32 125 1125 50 94 4,11 160 1410 99 4,56 160 1410 70 117 4,44 200 1755 122 4,83 200 1755 95 139 4,55 250 2085 145 4,96 250 2085 120 164 5,05 250 2460 171 5,49 315 2460 150 186 5,34 315 2790 194 5,81 315 2790 185 213 5,7 400 3195 223 6,25 400 3195 240 251 6,3 500 3765 262 6,82 500 3765 2x70 244 9,66 400 3510 2x95 290 9,92 500 4170 2x120 342 10,98 630 4920 2x150 388 11,62 630 5580 2x185 446 12,5 800 6390 2x240 524 13,64 1000 7530 These values may be converted correspondingly for short-time operation or intermittent operation. 12 13 d maximum protection against short circut in case of circuit breaker d power-losses operating current maximum protection against short circut in case of circuit breaker maximum protection against short circut in case of fuses power-losses d 8 maximum protection against short circut in case of fuses 6 power-losses 5 operating current 4 maximum protection against short circut in case of circuit breaker 3 maximum protection against short circut in case of fuses 2 operating current 1 cross’ sectional area (Cu) A W/m A A 17 23 30 38 52 70 92 112 141 174 207 248 278 318 375 348 414 496 556 636 750 4,2 4,63 4,91 5,23 5,66 6,69 7,33 8,68 9,25 9,82 10,09 11,55 11,92 12,8 13,96 19,64 20,2 23,2 23,8 25,6 28 32 35 40 50 100 125 160 200 250 315 400 500 500 630 630 630 800 1000 1000 1250 1250 180 300 375 480 750 975 1275 1680 2115 2610 3105 3720 4125 4770 5625 5220 6210 7440 8250 9540 11 250 not relevant not to recomment Tabelle 2: Strombelastbarkeiten für eine Leitergrenztemperatur von 70 °C, Leiterumgebungstemperatur 50 °C Betriebsmittelhersteller beeinflussten Strombelastbarkeitswerte Gegen dieses Vorgehen (Belastbarkeitswerte auf Basis von DIN VDE 0298-4 [VDE 0298 Teil 4] zu ermitteln) legten die Betriebsmittelhersteller Einspruch ein. Sie forderten, dass für die Strombelastbarkeit bei 35 °C mindestens der so genannte »Prüfquerschnitt« gewählt werden muss. So wurde für 55 °C ein um de 13-14/2003 mindestens eine Stufe höherer Querschnitt als der Prüfquerschnitt gefordert. Dies führte bei der Erstellung der Tabellen dazu, dass der jeweils größere Querschnitt aus Belastbarkeit und Prüfquerschnitt festgelegt werden musste. Aufgrund dieser Konfiguration gibt es daher ebenso keine Möglichkeit, mit einem entsprechenden Faktor auf andere Umgebungstemperaturen umzurechnen. Entsprechend war das Vorgehen auch bei blanken Leitern, wobei hierzu in dieser Antwort nicht näher eingegangen werden soll. Umrechnung auf andere Temperaturen Wegen der Problematik – Umrechnung auf andere Temperaturen – wurden seinerzeit von mir entsprechende Tabellen für 30 °C, 35 °C, 40 °C, 45 °C, 50 °C 21 Praxisprobleme IEC-Entwurf des Autors (2) 7 9 10 11 d mm2 A W/m A A A W/m A A 0,75 8 * 20 120 10,5 * 25 155 1 10,2 * 25 150 13,3 * 25 200 1,5 12,9 2,58* 25 195 16,8 4,38* 32 252 2,5 17,2 2,76 32 260 22,4 4,69 35 336 4 22,5 2,96 35 340 29,4 6,06 40 441 6 28,9 3,25 40 435 37,8 5,56 63 567 10 39 3,5 63 585 51,1 6 100 766 16 52 3,9 100 780 68,6 6,8 125 1029 25 69 4,52 125 1035 90,3 7,74 125 1355 35 85 4,83 160 1275 110,6 8,23 200 1665 50 106 5,21 200 1590 138,6 897 250 2085 70 131 6,03 250 1965 171,5 10,4 315 2580 95 157 6,13 315 2355 204 10,4 400 3060 120 184 6,69 315 2760 241 11,5 500 3615 150 210 7,3 400 3150 274 12,5 500 4110 185 240 7,76 400 3600 314 13,3 630 4710 240 283 8,58 500 4245 370 14,7 630 5550 2 x 70 344 20,8 630 5160 2 x 95 408 20,8 800 6120 2 x 120 482 23 1000 7230 2 x 150 548 25 1000 8220 2 x 185 628 26,6 1250 9420 2 x 240 740 29,4 2 x 630 11100 These values may be converted correspondingly for short-time operation or intermittent operation. 12 13 d maximum protection against short circut in case of circuit breaker d power-losses operating current maximum protection against short circut in case of circuit breaker maximum protection against short circut in case of fuses power-losses d 8 maximum protection against short circut in case of fuses 6 power-losses 5 operating current 4 maximum protection against short circut in case of circuit breaker 3 maximum protection against short circut in case of fuses 2 operating current 1 cross’ sectional area (Cu) A W/m A A 24 32 42 54 73 98 129 158 198 245 292 344 391 448 528 490 584 688 782 896 1056 8,95 9,57 10,33 11,34 12,25 12,3 13,88 16,67 18,1 21,12 21,19 23,38 25,33 27,05 29,85 42,2 42,4 46,8 50,6 54,2 59,8 40 50 80 100 125 200 250 315 400 500 500 630 800 800 1000 800 1000 1250 1250 2 x 800 2 x 1000 360 480 630 810 1095 1470 1935 2370 2970 3675 4380 5160 5865 6720 7920 7350 8760 10 320 11730 13 440 15 840 not relevant not to recomment This table is only applicable for connections withoutelectrical equipments. This table also be used for connections to equipment if at least the test conductors required by the equipment manufacturer area Tabelle 3: Strombelastbarkeiten für eine Leitergrenztemperatur von 90 °C, , Leiterumgebungstemperatur 50 °C und 55 °C erstellt. Wegen der doch sehr niedrigen Belastungswerte in der Tabelle für 55 °C – z. B. für 1,5 mm2 im Bündel 8 A – favorisierte und publizierte ich eine Tabelle für 50 °C. Diese wird inzwischen allgemein anerkannt. Sie kann für 50 °C angewendet werden, da ja die 55 °C nur an der Schrankoberkante auftreten und die Verdrahtung nicht direkt an der Oberkante stattfindet. In einem zweiten Schritt wurde diese Tabelle für 50 °C inzwischen auch von 22 deutscher Seite für die Überarbeitung der IEC-Normen eingebracht. Tabelle 3 gilt für Leiter mit einem höherem Temperaturbereich (90 °C). Da die Tabelle 6 aus DIN VDE 0298-4 (VDE 0298 Teil 4):1988-02 so nicht in die neuere DIN VDE 0298-4 (VDE 0298 Teil 4):1988-11 übernommen wurde, ergibt sich wirklich ein Problem, eine analoge Tabelle für Ihre Fragestellung zu finden. Dennoch möchte ich Ihnen hier eine Lösungsmöglichkeit zeigen. Anwendung auf Planungsbeispiel Nach meiner Meinung wäre die Tabelle 3 anwendbar, auch wenn sie sich auf »Gebäude« bezieht – aber nur die Verlegeart B1. Die Verlegeart G bezieht sich auf einadrige Kabel – die höher belastbar sind als basisisolierte Leiter und darüber hinaus Werte erst ab 25 mm2 enthalten. Formal kann Tabelle 9 angewendet werden, da sowohl in Tabelle 1 als auch in Tabelle 8 auf Tabelle 9 verwiesen de 13-14/2003 Praxisprobleme wird. Die entsprechende Verlegeart ist nach Tabelle 17 zu berücksichtigen, wobei zusätzlich der Faktor 0,67 für einen Drehstromkreis anzuwenden ist. Allerdings sollten in Anlehnung an DIN VDE 0660-507 (VDE 0660 Teil 507) nur zwei Drehstromkreise zugrunde gelegt werden. Dafür müsste ggf. bei der Umgebungstemperatur von einem anderen Faktor, z. B. der für 50 °C, ausgegangen werden. Die von Ihnen gewählten 40 °C sind sicher aus DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1) entnommen, die sich allerdings auf den Schaltschrank beziehen und nicht auf das Innere des Schaltschranks. Innen wird es meist wärmer sein, es sei denn die Schränke werden gekühlt. Bleibt man bei dem Beispiel mit 10 mm2 aus der Anfrage, ergibt sich folgende Belastbarkeit: • Tabelle 9, Spalte 2: 73 A bei 30 °C • Tabelle 8, Fußnote: Faktor 0,67 • Tabelle 17, Zeile 1: Faktor 0,8 für zwei Drehstromkreise • Tabelle 15, Spalte 4: Faktor 0,71 für 50 °C. Damit ergibt sich: 73 A · 0,67 · 0,8 · 0,71 = 27,8 A. Dieser Wert liegt sogar noch etwas unter dem in der Anfrage ermittelten Wert, entspricht aber aufgerundet in etwa dem Wert von 28 A, der in der bei der IEC eingereichten Tabelle enthalten ist. Auch bei anderen Querschnitten ergibt sich in etwa Übereinstimmung. 40 °C Umgebungstemperatur Unter Berücksichtigung der Umgebungstemperatur von 40 °C, welche in Ihrer beigefügten Tabelle 1 angegeben ist, würde sich folgende zulässige Belastbarkeit ergeben: • Tabelle 9, Spalte 2: 73 A bei 30 °C • Tabelle 8, Fußnote: Faktor 0,67 • Tabelle 17, Zeile 1: Faktor 0,8 für zwei Drehstromkreise • Tabelle 15, Spalte 4: Faktor 0,87 für 40 °C Damit ergibt sich: 73 A · 0,67 · 0,8 · 0,87 = 34,04 A bei einem Schutz durch eine gG-Sicherung gG (mit I2 ≥ 1,6), also eine 32-A-Sicherung. Geht man von einem »erforderlichen« Strom von 73 A aus – d. h. einem angeschlossenen Verbraucher mit 73 A Bemessungsstrom – würde sich folgender erforderliche Querschnitt ergeben: • 73 A dividiert durch 0,466 (ergibt sich aus 0,67 · 0,8 · 0,87) = 156,6 A • zu wählender Querschnitt: 35 mm2. Dieser Querschnitt kann auch unter dem Gesichtspunkt der Anschließbarkeit an de 13-14/2003 elektrische Betriebsmittel akzeptiert werden. Betrachtet man die Herstellerangaben, welcher Querschnittsbereich an die Geräte angeschlossen werden kann, ergibt sich z. B. für ein Schütz der Fa. Siemens: • Baugröße S3, maximaler Betriebsstrom bei 60 °C: Ie = 65 A für AC-2 und AC-3 • Schalten ohmscher Last (AC-1), max. 90 A • max. anschließbarer Querschnitt 50 mm2 (feindrähtig mit Aderendhülse) • Der vom Betriebsmittelhersteller geforderter Mindestquerschnitt, damit das Schütz den Strom Ie von 90 A führen kann, beträgt 16 mm2. Bezogen auf ein Schütz, das die für 10 mm2 ermittelten 32 A führen kann, ergibt sich, dass die Baugröße S0 erforderlich wäre. Dieses kann einen maximalen Betriebsstrom Ie = 12 A für AC-2 und AC-3 führen, bzw. beim Schalten ohmscher Last (AC-1) sind 40 A zulässig. An dieses Schütz ist ein Querschnitt von 10 mm2 (feindrähtig mit Aderendhülse) anschließbar. Dies entspricht auch dem vom Betriebsmittelhersteller geforderten Mindestquerschnitt, damit das Schütz den Strom Ie von 40 A führen kann. Berücksichtigen Sie bitte Folgendes: In den wenigsten Fällen schaltet ein Schütz rein ohmsche Last. Demzufolge müssen Sie in der Regel immer ein größeres Schütz einsetzen, sodass der ermittelte Querschnitt auch immer anschließbar sein wird. Zu Ihrer Werkstabelle Leider sagt Tabelle 1 nichts über die Verlegeart und die berücksichtigte Häufung aus, sodass ich die Werte der Strombelastbarkeit nicht beurteilen kann. Die Zuordnung der Schutzeinrichtungen für den Schutz bei Überlast könnte positiv korrigiert werden, da bei Leitungsschutzschaltern und Leistungsschaltern der große Prüfstrom I2 > 1,45 nicht überschreitet. Somit wäre eine direkte Zuordnung zur Strombelastbarkeit möglich. D. h. für 10,5 A darf ein Leitungsschutzschalter 10 A verwendet werden. Bei Leistungsschaltern dürfte der Überlastauslöser auf 10,5 A eingestellt werden. Entsprechendes gilt auch für die anderen Werte. Fällen zu Problemen führen. Erhöhte Kosten und Platzerfordernis sind kein Argument, eine weniger sichere elektrische Anlage zu akzeptieren. Wenn die vorgegebenen Konfigurationen alle zutreffen, wie: • der »Strom fließt über längere Zeit«, sodass Kurzzeit-/Aussetzbetrieb nicht angewendet werden kann, • die Umgebungstemperatur um den Leiter ist relativ hoch und • eine Bündelung ist notwendig, dann geht kein Weg an der Physik vorbei: Sie müssen die Querschnitte vergrößern. Dies gilt zusätzlich noch unter dem Gesichtspunkt, dass sich viele Schaltanlagenbauer darüber wenig Gedanken machen. W. Hörmann PRAXISHILFEN 4 Fragen und Antworten aus der Rubrik »Praxisprobleme« gehen nicht »verloren«, denn wir treffen für Sie in regelmäßigen Abständen eine Auswahl der interessantesten und am häufigsten gefragten Praxisproblemfälle – zusammengefasst als deSpecial. Das aktuelle de-Special »Praxishilfen 4« berücksichtigt die Jahrgänge 1999 und 2000. Eine praxisnahe Gliederung der »Praxishilfen 4« in die zwölf Themenbereiche • Beleuchtung, • Betriebsmittel, • Elektrische Maschinen, • Elektroinstallation allgemein, • Elektroinstallation in Sonderbereichen, • Energieverteilung, • Erdung/Potentialausgleich, • Messen und Prüfen, • Personen- und Sachschutz, • Qualifikation, Verantwortung, • Sanierung von Elektroanlagen, • Schaltanlagen und Verteiler sowie das detaillierte Stichwortverzeichnis helfen beim schnellen Auffinden ähnlich gelagerter Problemfälle. ISBN 3-8101-0154-0; 14,80 € Fazit Der von Ihnen angeführte, anschließbare Querschnitte dürfte nur in wenigen 23 Praxisprobleme Inspektionen von Brandmeldeanlagen DIN VDE 0833-1 FRAGESTELLUNG In DIN VDE 0833 Teil 1, Punkte 5.3.1 und 5.3.2, gibt es Aussagen zur Wartung von Brandmeldeanlagen. Einige Komponenten sollen mindestens einmal, andere Komponenten mindestens viermal jährlich in etwa gleichen Zeitabständen auf bestimmungsgemäße Funktion überprüft werden. Aus der o.g. VDE-Bestimmung geht nicht eindeutig hervor, wie eine Prüfung einer Brandmeldeanlage in Loop-Technik (Bus mit Einzelmeldererkennung) auszuführen ist. Zu einer Brandmeldeanlage (BMA) mit ca. 60 Loops und 500 Meldergruppen habe ich einige Fragen: Wie muss die viermal jährliche Inspektion bei der Looptechnik generell durchgeführt werden? Ist der Loop als Primärleitung anzusehen und dadurch nur ein Melder irgendeiner Meldegruppe im Loop zu prüfen? Muss anderenfalls jede Meldergruppe eines Loops geprüft werden? M. K., Bayern ANTWORT Der primäre Hintergrund der Prüfung mindestens eines Melders pro Primärleitung – bei einer Inspektion nach DIN Skizze einer BMA mit vier Meldergruppen und zwei Loops VDE 0833-1 – ist, die Funktion des überwachten Übertragungswegs zu überprüfen. Weiterhin prüft man die Alarmverarbeitung und die Alarmanzeige. Das ändert sich bei einer Ringleitung nicht. Dies ist der überwachte Übertragungsweg. Sowohl die Ringleitung selbst als auch die Hardware, die diese Ringleitung steuert und überwacht, wird bei Auslösung eines Melders in der Regel ausreichend überprüft (Bild). Die notwendige Kontrolle der überwachten Bereiche zur Prüfung auf störende Beeinflussungen der Melder – z. B. durch Ein- bauten und/oder veränderte Raumnutzung – sowie die sonst geforderten Prüfungen bleiben von dieser Angabe natürlich unberührt. Weitergehende Inspektions- und Wartungsanweisungen der Hersteller der BMA sind in jedem Fall vorrangig. Im Laufe des Jahres müssen jedoch alle Melder der BMA überprüft worden sein. Viele Instandhaltungsfirmen organisieren diese Prüfung, indem sie diese Einzelprüfungen auf die vier Inspektionen des Jahres verteilen. H. Berger Bemängelung einer gewerblichen Installation – Zusatzanfrage, und: Medienverlegung im Gewerbegebiet DIN VDE 0100 Teil 520, VDE-Schriftenreihe 45, Werksnormen FRAGESTELLUNG (Zusatzanfrage zum Beitrag »Bemängelung einer gewerblichen Installation« in »de« 16/2002, S. 18 f.) In dieser Antwort wird gesagt, dass der Leiterquerschnitt in gewerblich genutzten Objekten bei den Steckdosenstromkreisen nicht unter 2,5 mm2 betra- 24 gen soll. Diesen Worten entnehme ich nur eine Empfehlung. Ich kenne diese auch für gewerbliche Drehstromkreise. Bis jetzt habe ich aber keine zwingende Grundlage hierfür gefunden. Könnten Sie mir an dieser Stelle die DIN-VDE-Quelle benennen? Ist, solange der Spannungsfall, die Absicherung und die Verlegeart der Lei- tung eingehalten werden, auch eine Verlegung mit einem Querschnitt von 1,5 mm2 möglich? Noch eine zusätzliche Frage: Welche Verlegetiefen und Abstände sind bei einer gemeinsamen Medienversorgung für einen Gewerbebetrieb – d. h. Wasser, Gas und Strom – zu beachten? T. K., Nordrhein-Westfalen de 13-14/2003 Praxisprobleme ANTWORT Zur Zusatzanfrage Die Frage bzw. Vermutung nach einer nicht bestehenden DIN-VDE-Bestimmung, die 2,5 mm2 für Steckdosenstromkreise in Büroräumen oder gewerbliche Einrichtungen vorschreibt, ist berechtigt: Eine solche gibt es nicht. Es wäre wohl auch zu dogmatisch, wenn die Normen so aufgebaut wären. Nur die Kenntnis und die Beachtung des Zusammenhangs verschiedener Normen führen zum optimalen Ergebnis. Natürlich können Leitungen mit 1,5 mm2 Querschnitt verlegt werden, bei Einhaltung der in der Anfrage formulierten Bedingungen. Dies wird sich auch künftig nicht ändern. Da sich aber in gewerblichen Objekten häufig die Nutzung der Räume verändert – z. B. zusätzliche Verbraucheranschlüsse oder ein anderer Nutzer –, kann die dann eine bis an ihre Grenzen ausgelastete 1,5-mm2-Leitung zum Schwachpunkt werden. Nicht selten werden durch »Allroundhandwerker« der Nutzer, die diese Vorschriften nicht im Detail kennen, Leitungen in beliebiger Menge bis zum maximalen Fassungsvermögen der Leitungskanäle nachgezogen. Diese Arbeitsweise sollen Sie zwar nicht unterstützen, aber um einer Überhitzung vorzubeugen, ist es aus Sicherheitsgründen ratsam, vorausschauend 2,5 mm2 einzusetzen. Für gewerblich genutzte Drehstromkreise, wie z. B. Steckdosen, ist ein höherer Querschnitt schon angebracht, damit diese auch entsprechend ihrer Nennleistung maximal genutzt werden können und falls die anzuschließenden Geräte sehr vielseitig sind. Für eindeutig definierte kleine Drehstromverbraucher reichen 1,5 mm2 in vielen Fällen aus. Zur Medientrennung im Gewerbegebiet Die VDE-Schriftenreihe 45 weist unter dem Begriff »Anschlussleitungseinführung« auf Tiefen unterhalb der Geländeoberfläche hin, was quasi den Verlegetiefen entspricht. Übliche Verlegetiefen und Abstände von Kabeln und Leitungen Dort werden folgende Maße angegeben: • Starkstromkabel – 0,6 m bis 0,8 m • Fernmeldekabel – 0,35 m bis 0,6 m de 13-14/2003 • Wasserversorgung – 1,2 m bis 1,5 m • Gasversorgung – 0,5 m bis 1,0 m • Fernwärmeversorgung 0,6 m bis 1,0 m. Kabelverlegetiefen. In meiner Planungspraxis legten die Energieversorgungsunternehmen (EVU, heute: VNB) für Mittelspannungskabel, z. B. 10 kV, Verlegetiefen von 1,2 m fest. Für Starkstromkabel bis 1000 V weist DIN VDE 0100 Teil 520 unter Punkt 5.6 eine Mindesttiefe in Erde von mindestens 0,6 m und unter Fahrbahnen von Straßen 0,8 m aus. Unter Punkt 12 »Kreuzungen und Näherungen« finden Sie Aussagen zu Abständen zwischen Starkstrom- und Fernmeldekabeln. Das bezieht sich auf Einzelkabel und Kabelverbände. Diese Abstände sind in den Unterpunkten erläutert und liegen im Bereich von 100 bis 300 mm, zu unterirdischen Bauteilen oberirdischer Fernmeldelinien sogar 800 mm. Sie können allerdings durch Einbringen zusätzlicher feuer- hemmender Zwischenlagen verkleinert werden. Projektierung und bauliche Koordination anderer Medien Bei der Planung der Versorgungsnetze von Gewerbe- oder Wohngebieten ist die Koordinierung und komplexe zeichnerische Darstellung durch einen Tiefbauplaner unumgänglich. An seinen Vorgaben richtet sich auch die Projektierung der Kabelverlegung aus. Die Tiefbauplaner sind in der Regel für die Medien Wasser, Gas und Fernwärme zuständig. Sie stützen sich bei ihrer Projektierungsarbeit in erster Linie auf Werksnormen, die in den einzelnen Bundesländern auch geringfügig voneinander abweichen können. Das hängt z. T. mit Witterungs- und Bodenverhältnissen zusammen, woraus auch unterschiedliche Frosttiefen resultieren. W. Meyer Leitungsart für abgehängte Leuchten DIN VDE 0100 Teil 520 FRAGESTELLUNG Laut Ansicht meiner Kollegen handelt es sich bei der Zuleitung zu einer abgehängten Lampe nicht um eine bewegliche Verbindung, da die Lampen in einer Höhe von ca. 3 m nicht berührt werden. In den verschiedenen Firmen, in denen ich bisher arbeitete, verwendeten wir ausschließlich flexible Leitung. Leider habe ich keine konkrete Aussage in der Fachliteratur gefunden. Muss die Zuleitung zu einer flexibel abgehängten Lampe ausgeführt werden? Gibt es hierzu eine Vorschrift? M. R., Rheinland-Pfalz ANTWORT Allgemein kann ich auf DIN VDE 0100 Teil 520 hinweisen. Hiernach sind Kabel- und Leitungsanlagen so auszuwählen und zu errichten, dass während der Errichtung, der Nutzung und der Instandhaltung eine Schädigung am Mantel und an der Isolierung von Kabeln und Leitungen und ihren Anschlüssen vermieden wird. Dort wo Schwingungen auftreten können, müssen flexible Leitungen eingesetzt werden. In der Regel flexible Anschlussleitung Betrachtet man die zuvor getroffenen Aussagen, wird man in den meisten Fällen zu dem Ergebnis kommen, dass abgehängte Leuchten mit flexibler Leitung anzuschließen sind. Dabei ist natürlich zu beachten, dass diese Leuchten für den Anschluss an flexible Leitungen geeignet sind. Auch wenn sich die Betriebsmittel in 3 m Höhe befinden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie z. B. bei Wartungsarbeiten berührt werden und somit Bewegungen ausgesetzt sind. Da nicht auszuschließen ist, dass die Leuchten Bewegungen ausgesetzt und dadurch starre Leitungen (z. B. NYM) beschädigt werden könnten, sollte der Anschluss grundsätzlich über geeignete flexible Leitungen erfolgen. R. Soboll 25 Praxisprobleme Berührbare basisisolierte Leiter-Verbindungen Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN EN 61140 (VDE 0140 Teil 1) DIN EN 60730-1 (VDE 0631Teil 1) und DIN EN 60730-2-6 (VDE 0631Teil 2-6) FRAGESTELLUNG Seit kurzer Zeit erhalten wir von unserem Lieferanten Verflüssigersätze für Klimaanlagen mit angebautem Minihochdruckwächter. Alle am Aggregat verkabelten Anschlüsse, z. B. Verflüssigerventilator, Startkondensator oder Zuleitung, sind mit einer üblichen, flexiblen Leitung ausgestattet. Vom Minihochdruckschalter gehen lediglich zwei einfach isolierte Adern in das Anschlussteil des Verdichters. Der Lieferant verweist allgemein darauf, dass seine Minihochdruckwächter das CE-Zeichen tragen und somit den Normen EN 730-1, EN 730-2-6, EN 12263 sowie der Niederspannungsrichtlinie 73/23/EG entsprechen. Sind die einzelnen Adern zulässig oder ist hier eine zusätzliche Schutzumhüllung vorgeschrieben? K. H., Bayern ANTWORT Um die Anfrage vollständig zu beantworten, wären zusätzliche Angaben erforderlich, z. B. • mit welcher Spannung der Stromkreis, in dem der Minihochdruckwächter eingefügt ist, betrieben wird, • ob eine zusätzliche Abdeckung/Umhüllung um das Aggregat vorgesehen wird usw. Bezüglich der Konformitätserklärung des Lieferanten zu den Minihochdruckwächtern gilt, dass die angeführten Normen sicher falsch zitiert sind. Es müsste sich um die Normen DIN EN 60730-1 (VDE 0631Teil 1) bzw. DIN EN 607302-6 (VDE 0631 Teil 2-6) handeln, die in der Konformitätserklärung nur mit der EN-Bezeichnung angeführt sein dürfen. Im Folgenden erörtere ich einige grundsätzliche Punkte, die für diese Fragestellung zutreffen können. Schutz gegen elektrischen Schlag durch SELV oder PELV Die Pilotnorm für den Schutz gegen elektrischen Schlag für Systeme, Anlagen und Betriebsmittel, DIN EN 61140 (VDE 0140 Teil 1):2001-08, legt hierzu einiges fest. Gefährliche aktive Teile dür- 26 fen nicht berührbar bzw. berührbare leitfähige Teile dürfen nicht gefährlich aktiv sein: • weder unter normalen Bedingungen (ohne Fehler, bei bestimmungsgemäßer Verwendung) • noch unter Bedingungen eines Einzelfehlers. Daraus ergibt sich, dass an jedem elektrischen Betriebsmittel sowohl ein Basisals auch ein Fehlerschutz erforderlich ist. Ausnahmen hiervon gibt es z. B. in elektrischen oder abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätten. Diese beiden Schutzebenen können z. B. erreicht werden durch: • die Schutzmaßnahme SELV oder PELV, • Schutz durch Verwenden von Betriebsmitteln der Schutzklasse II oder mit gleichwertiger Isolierung, • Basisisolierung und leitfähige Umhüllung mit angeschlossenem Schutzleiter für den Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung. Daraus kann man ableiten, dass berührbare basisisolierte Leiter nur zulässig sind, wenn der betreffende Stromkreis ein SELV- oder ein PELV-Stromkreis ist. Bei allen anderen Stromkreisen darf die Basisisolierung erst berührbar sein, wenn entweder eine zusätzliche Isolierung oder Abdeckung/Umhüllung mit Werkzeug entfernt wird, d. h. neben der Basisisolierung muss eine zweite Schutzebene vorhanden sein. Entsprechende Anforderungen sind auch in DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410) enthalten. Basisisolierte Leiter praktisch als PELV-Stromkreis möglich Die Variante SELV-Stromkreis entfällt, da eine Verbindung der Körper dieses Stromkreises – z. B. der Druckschalter – mit dem Schutzleiter nicht verhindert werden kann. Bleibt noch der PELVStromkreis. Ist der betreffende Stromkreis kein PELV-Stromkreis, erfüllt die Ausführung nicht die grundsätzlichen Anforderungen für den Schutz gegen elektrischen Schlag. Aber selbst wenn es sich um einen PELV-Stromkreis handelt, wäre die Ausführung nur bedingt im Einklang mit den allgemeinen Anforderungen. Die Leitungen müssen so verlegt werden, dass sie gegen mechanische Beschädigungen geschützt sind: Entweder durch eine geschützte Verlegung oder durch entsprechende Umhüllung oder Unterbringung des gesamten Aggregats in einem Gehäuse. Ein Minihochdruckwächter kann für sich alleine den Anforderungen seiner zutreffenden Betriebsmittelnorm entsprechen. Dies bezweifele ich allerdings, sofern er nicht für SELV- oder PELV-Stromkreise vorgesehen ist. Das gesamte Aggregat unterliegt jedoch einer eigenen Betriebsmittelnorm, die der Lieferant erfüllen muss. Dieses Aggregat benötigt eine eigene Konformitätserklärung, und zwar bezogen auf die Maschinen-, Niederspannungs- und EMV-Richtlinie. Fazit Sofern der Minihochdruckwächter für SELV- oder PELV-Stromkreise vorgesehen ist, wäre die Ausführung mit basisisolierten Leitern bedingt in Ordnung. Für andere Spannungen wäre nach der Betriebsmittelnorm für den Druckwächter bei fest angeschlossenen Leitern auch ein Schutzleiter erforderlich. W. Hörmann PRAXISWISSEN Praxisprobleme – Suchen + Finden 2003, CD-ROM Hüthig & Pflaum Verlag Preis: 49,80 € Sonderpreis für »de«-Abonnenten: 39,80 € ISBN 3-8101-0192-3 Von den »de«-Jahrgängen 1998 bis 2002 kann per Volltextsuche in über 2 100 »de«Druckseiten mit mehr als 1000 Beiträgen • Praxisprobleme • innerhalb ausgewählter Fachbeiträge u.v.m. recherchiert werden. Die CD enthält eine Reihe zusätzlicher Infos und lässt sich bestellen beim Hüthig & Pflaum Verlag, Tel. (0 62 21)4 89-3 84, Fax (0 62 21)4 89-4 43, E-Mail: de-buchservice@ online-de.de de 13-14/2003 Praxisprobleme Flexible Leuchtenanschlussleitungen mit unbehandelten Aderenden Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN EN 60598-1 (VDE 0711 Teil 1) und DIN EN 60999-1 (VDE 0609 Teil 1) FRAGESTELLUNG Der Endverbraucherhandel verkauft Leuchten mit unbehandelten flexiblen Anschlussleitungen/Aderenden. Die Montageanweisungen der Leuchtenhersteller weisen nicht auf den notwendigen Aufspleißschutz hin. Ein Laie erwirbt nun in einem Handelsunternehmen eine solche Leuchte und klemmt diese ohne Aderendhülsen an. Wer haftet hier im Schadensfall, etwa der Hersteller wegen des Produkthaftungsgesetzes? Muss ein Elektriker an einem von ihm installierten Leuchtenauslass Klemmen einbauen, die so ausgebildet sind, dass auf einem Aufspleißschutz verzichtet werden kann? P. N., Rheinland-Pfalz Norm lesen wird. Gegen «Laieninstallationen» kann heutzutage kaum etwas unternommen werden. Somit kann auch bei noch so gut normgerecht ausgeführten Klemmstellen ein »Aufspleißen« einzelner Drähtchen beim Anschluss durch einen Laien nicht verhindert werden. Aber selbst wenn die Aderenden behandelt wären, kann der Laie auch noch die Anschlüsse vertauschen. Anschluss durch Elektrofachkraft beste Lösung Nach meiner Meinung kann daher der Hersteller der Leuchte nicht verantwortlich gemacht werden, insbesondere wenn er – wie in der Norm gefordert – Angaben zur Klemmstelle macht und vielleicht zusätzlich noch darauf hinweist, dass die Leuchte nur durch eine Elektrofachkraft angeschlossen werden darf. Fazit Bezüglich der Leitungsenden an Kabeln/Leitungen in einer fest errichteten elektrischen Anlage gibt es in den derzeit gültigen Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) nur Festlegungen, die sich Wandleuchten beziehen. Die Norm DIN VDE 0100-559 (VDE 0100 Teil 559) fordert hierfür eine Wanddose. Eine konrete Forderung nach Klemmen oder gar einer bestimmten Art von Klemmen gibt es nicht. W. Hörmann ANTWORT Nach Abschnitt 7.1 von DIN EN 609991 (VDE 0609 Teil 1) »Verbindungsmaterial – Elektrische Kupferleiter – Sicherheitsanforderungen für Schraubklemmstellen und schraubenlose Klemmstellen« ist für Klemmstellen von 0,2 ... 35 mm2 Folgendes gefordert: »Klemmstellen müssen unvorbereitete Leiter aufnehmen können«. Somit dürften sich formal keine Probleme ergeben. Darüber hinaus ist im Abschnitt 5.2.1 von DIN EN 60598-1 (VDE 0711 Teil 1) für ortsfeste Leuchten Folgendes festgelegt: »Wenn die Leuchte mit freien Leitungsenden und ohne Mittel zum Anschluss an das Versorgungsnetz geliefert wird, muss der Leuchtenhersteller angeben, welche Anschlussklemme in Übereinstimmung mit EN 60998-2-1 oder EN 60998-2-2 zu verwenden ist. Hersteller nicht für Laienpfusch verantwortlich Für die Elektrofachkraft dürften sich also keine Probleme ergeben. Aber auch wenn in den Normen alles für einen fachgerechten Anschluss festgelegt ist, ist das noch keine Gewähr, dass der Laie die de 13-14/2003 Kombination einer CEE Verlängerung DIN VDE 0298 Teil 4 (11/1998) FRAGESTELLUNG Wir haben ein Problem mit Drehstromsteckvorrichtungen. Wie wollen einen 5poligen 16-A-CEE-Drehstromstecker über eine Leitung H07RN-F 5G 2,5 mit einer 5-poligen 32-A-CEE-Kupplung verbinden. Meine Fragen: 1) Ist so etwas zulässig? 2) In welcher VDE-Bestimmung kann ich das nachlesen? H. S., Rheinland-Pfalz ANTWORT Zu Frage 1 Die von Ihnen vorgeschlagene Kombination ist zulässig, wenn die Verbindungen und Anschlüsse fachgerecht ausgeführt werden. Da der Stecker nur in eine 16- A-Steckdose passt, kann eine Überlastung der Leitung (vorausgesetzt die Elektroinstallation entspricht den anerkannten Regeln der Technik) ausgeschlossen werden. Zu Frage 2 In den VDE-Bestimmungen lässt sich dies so nicht direkt nachlesen. Bezogen auf den Leitungsquerschnitt kann ich auf DIN VDE 0298 Teil 4 (11/1998) Tabelle 9 hinweisen. Im privaten Bereich darf die Leitung (H07RN-F 5G2,5) demnach mit 20 A, im gewerblichen Bereich mit maximal 26 A belastet werden. Der umgekehrte Fall 32-A-Stecker und 16-A-Kupplung ist jedoch wegen der möglichen Überlastung der Leitung und der angeschlossenen Kupplung (Kontakte usw.) verboten. R. Soboll 27 Praxisprobleme Große Leitungslängen vom mobilen Stromerzeuger – Zusatzanfrage DIN 6280-10 FRAGESTELLUNG (Zusatzanfrage zum Beitrag »Große Leitungslängen vom mobilen Stromerzeuger« in »de« 1-2/2003, S. 13 f.) Ich bin im Katastrophenschutz des DRK tätig. Wir stellen im Einsatzfall die Stromversorgung für eine Zeltstadt zur Verfügung, wobei sich uns folgende Eckpunkte stellen: • Gesamtleistung max. 4000 W • Stromerzeuger mit 15 kVA • Baustromverteiler mit eingebauten Schutzschaltern • Zuleitung vom Stromerzeuger zum Verteiler 100 m 5x10 mm2 • Verlängerungen vom Verteiler zu den Endgeräten 3x2,5 mm2 mit einer max. Länge von 100 m • Leistungsverteilung von ca. 1000 W je Außenleiter. Die von ihnen im o. g. Beitrag angegebene Formel habe ich bei meinen Überlegungen berücksichtigt. Hierzu meine Fragen: Darf ich diese Anlage mit diesen Vorgaben so betreiben? Muss ich ab dem Verteiler die Formel erneut anwenden oder generell ab dem Stromerzeuger mit dem kleinsten Querschnitt von 2,5 mm2 rechnen, der in der Anlage vorkommt? J. S., Baden-Württemberg ANTWORT Standardkonfigurationen für Nicht-Elektrofachkräfte Auch ich darf nochmals auf die o. g. Antwort in der Rubrik Praxisprobleme der Ausgabe »de« 1-2/2003 zurückkommen. Hier hatte ich ausgeführt und – auch für die Leser, die nicht täglich mit elektrotechnischen Anlagen umgehen – versucht, möglichst verständlich zu umschreiben, warum eine Leitungslängenbegrenzung sinnvoll und auch notwendig ist. Im Einsatzfall von Feuerwehr und Katastrophenschutz dürfte es ja eher die Ausnahme sein, dass eine Elektrofachkraft anwesend ist, die Aussagen zur Kabel- und Leitungsbelastung treffen geschweige entsprechende Berechnungen vornehmen kann. Es ist für die Helfer wichtig, dass sie mit ordnungsgemäßer – also regelmäßig geprüfter – Ausrüstung umgehen und für den Einsatz »griffige« Vorgaben haben. In dem von Ihnen geschilderten Fall betrifft es genau solch einen Einsatz. Wenn ein Stromerzeugungsaggregat kleiner Leistung eine Versorgung sicher übernehmen soll, so muss die Ausdehnung der Gesamtanlage, also die des Leitungsnetzes, begrenzt sein. Zur Ergänzung der o. g Antwort möchte ich hier die Anforderungen aus DIN 6280-10 zitieren: »Zum sicheren Einhalten der Anforderungen im Fall eines Doppelkörperschlusses ... muss die maximale Leitungslänge am Stromerzeuger bei einem Kupfer-Leitungsquerschnitt von mindestens 2,5 mm2 auf 100 m begrenzt sein.« Leitungsnetz nur so benutzen wie berechnet Die Norm empfiehlt für das Gehäuse des Stromerzeugungsaggregats folgendes Schild: »Gesamtes Leitungsverteilungsnetz max. 100 m bei min. 2,5 mm2 bei größerer Ausdehnung Betriebsanleitung beachten.« Im angefragten Fall kann ich nur empfehlen, dass Sie als Anwender sich an die Vorgaben der Norm halten oder aber – und das steht dann auch in der o.g. Betriebsanleitung – die Anlage von einer Elektrofachkraft installieren, prüfen und in Betrieb setzen lassen. Es ist ggf. auch möglich, einen festgelegten Anlagenaufbau von einer Elektrofachkraft berechnen und auch einmal in der Praxis testen zu lassen. Dann muss jedoch sichergestellt sein, dass nur dieser geprüfte Anlagenaufbau bei jedem Einsatz installiert wird, an dem nichts verändert werden darf. Eine regelmäßige Prüfung aller Anlagenkomponenten ist selbstverständlich. Geringer Kurzschlussstrom Hier nochmals ein Hinweis auf den Beitrag »Notstromversorgung im Katastrophenfall« in »de« 20/2002, S. 51 ff.: Dort wurde eingehend erklärt, dass Notstromaggregate, deren Leistung nicht sehr groß ist, auch keinen sehr großen Kurzschlussstrom liefern können. Dieser Kurzschlussstrom ist aber notwendig, um Kurzschlussschutzeinrichtungen (Sicherungen) zum Auslösen zu bringen. Sie müssen also unbedingt prüfen, ob mit einem Aggregat auch noch Sicherungen in einem nachgeordneten Verteiler ausgelöst werden können. Und zwar so, dass nur der betroffene Stromkreis ausfällt, nicht gleich die Kurzschlussschutzeinrichtung am Aggregat, womit die gesamte Anlage ausfiele. Auch dies müsste im angefragten Fall berechnet und möglichst im realen Anwendungsfall von einer Elektrofachkraft messtechnisch überprüft werden. T. Flügel HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN LESERSERVICE Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Tel.: (0 30) 46 78 29-14, Fax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: [email protected] WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind. 28 de 13-14/2003 Gebäudetechnik DIN 14675 – ein neuer Qualitätsstandard für Brandmeldeanlagen? J. Walter Steindl Selten hat die Überarbeitung einer Norm im Brandmeldebereich zu so vielen Diskussionen geführt wie die der DIN 14675. Warum eigentlich? Diese Norm bringt für viele in nächster Zukunft zusätzlichen Aufwand mit sich. Besonders Elektroplaner sehen erhebliche Kosten auf sich zukommen. Der Grund für diese Kostensteigerung ist die Forderung nach einer Zertifizierung, die in der neuen DIN 14675 für verschiedene Phasen in Aufbau und Betrieb einer Brandmeldeanlage erhoben wird. D er Titel der DIN 14675 lautet: »Brandmeldeanlagen, Aufbau und Betrieb«. Sie gilt seit 1.7.2000 und legt Anforderungen für den Aufbau und Betrieb von Brandmeldeanlagen fest. Besondere Berücksichtigung finden darin feuerwehrspezifische Anforderungen. Erarbeitet wurde sie vom FNFW – Arbeitsausschuss AA 72.1 »Brandmelde- und Feueralarmanlagen« – und sie stellt eine vollständige Überarbeitung der alten DIN 14675 dar, die letztmals 1984 geändert wurde. Notwendig wurde diese Aktion, da verschiedene Festlegungen in der alten Ausgabe inzwischen durch europäische Normierungen hinfällig geworden waren und entfernt werden mussten. Gegliedert sind die Inhalte in die Abschnitte 0 bis 11. Nach der Einleitung, dem Anwendungsbereich, den normativen Verweisungen und der Erläuterung verschiedener Begriffe legt Abschnitt 4 die Verantwortlichkeit und Kompetenz fest: Die Leistungen für bestimmte Phasen im Leben einer Brandmeldeanlage müssen durch Fachfirmen verantwortlich erbracht werden. Diese Fachfirmen benötigen die Zertifizierung durch eine akkreditierte Stelle. Die Bedingungen dafür hält der Anhang L fest. J. Walter Steindl, Siemens Gebäudetechnik GmbH & Co. OHG, München 30 Wer Brandmeldeanlagen planen und errichten will, muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen und seine Kenntnisse in Prüfungen nachweisen Die Abschnitte 5 bis 11 beschreiben die Phasen der Errichtung. Es beginnt bei der Erstellung eines Konzeptes, danach folgt die Planung, dann die Montage, die Inbetriebsetzung, die Abnahme und der Betrieb. Schließlich trifft Abschnitt 11 noch Festlegungen zur Instandhaltung. Die Forderung nach zertifizierten Fachfirmen besteht für alle Phasen mit Ausnahme der Konzepterstellung und des Betriebes der Brandmeldeanlage. Phasen im Leben einer Brandmeldeanlage Die wesentlichen Inhalte der einzelnen Phasen fasst der Anhang E der Norm zusammen. Die wichtigsten Punkte zeigt der Kasten. Weitere Festlegungen finden sich in den Anhängen (Tabelle 1). Man unterscheidet die »normativen Anhänge«, die ebenso verbindlich wie die Norm selbst sind, und die »informativen Anhänge« PHASEN IM LEBENSZYKLUS EINER BRANDMELDEANLAGE • Konzept : Übernahme der Schutzziele für die Brandmeldeanlage (BMA) unter Berücksichtigung von Behördenauflagen, des Brandrisikos, der Brandgefährdung, der Umweltbedingungen, der baulichen und betrieblichen Gegebenheiten, der Alarmorganisation sowie möglicher Störgrößen. • Planung: Spezifikation der Anlage : Grunddatenerfassung aus der Konzeptphase, Funktionen, Bestandteile, Leistungsverzeichnis, Auswahl des Brandmeldesystems (BMS), Montagepläne. • Montage, Installation: Leitungsnetz, Bestandteile der BMA • Inbetriebsetzung: Installation überprüfen, System parametrieren und einschalten, Messungen und Funktionsprüfungen an der BMA durchführen. • Abnahme: Verifizierung: Bestandteile, System, Installation und Funktionen nach Ausführungsunterlagen und Konzept der BMA. • Betrieb: Übergabe der Anlage, Inbetriebnahme der Anlage durch den Betreiber. • Instandhaltung: Maßnahmen der periodischen Inspektion, vorbeugende Wartung, Reparatur der Anlage de 13-14/2003 Gebäudetechnik Unterstützung durch den Hersteller DIN 14675 Anhang Normative Anhänge A B C L Informative Anhänge E F G H I J K Inhalt Verbindungsarten, Einsatzkriterien und technische Anforderungen zur Fernalarmierung – also zur Alarmweiterleitung an die »alarmierende Stelle«. Schnittstellen von BMS für andere Systeme Feuerwehr-Schlüsseldepot (FSD) Anforderungen an Fachfirmen Phasen für den Aufbau und den Betrieb von BMA (siehe Text) Brandschutz in Gebäuden Kategorien für den Schutzumfang Alarmierung Inbetriebsetzung Strukturen und Bestandteile von Brandmeldesystemen Beispiele für eine Feuerwehrlaufkarte Tabelle 1: Normative und informative Anhänge der Norm DIN 14675 mit zusätzlichen Erläuterungen zu den Abhandlungen der Norm. Zertifizierung von Fachfirmen Die im Abschnitt 4 der Norm aufgestellte Forderung nach einer Zertifizierung von Fachfirmen bedeutet natürlich Aufwand für diejenigen, die weiterhin Brandmeldeanlagen planen, errichten und instandhalten wollen. Die Voraussetzungen für eine Zertifizierung beschreibt Anhang L. Diese wurden zum 1.11.2002 in einem Nachtrag mit Namen »Änderung A 3« veröffentlicht und treten nach der einjährigen Übergangsfrist endgültig am 1.11.2003 in Kraft. Dort regeln fünf Tabellen die Anforderungen an die Fachfirmen, an die zu benennende »verantwortliche Person« und an die Überwachung. Ein weiteres Papier führt die Überprüfungskriterien auf, die von der Zertifizierungsstelle im Abstand von zwei (bzw. vier Jahren für die allgemeinen Anforderungen) zwecks Verlängerung des Zertifikats abzufragen sind. Die wichtigsten Punkte fassen die »Allgemeinen Anforderungen« zusammen. Unterteilt in die einzelnen, schon beschriebenen Phasen, sind die dem Zertifizierer vorzulegenden Nachweise aufgelistet (Tabelle 2). Vor allem für kleinere Firmen, wie sie im Planungs- wie auch im Montagebereich in dieser Branche sehr häufig sind, stellt vor allem die Forderung nach einem zertifizierten Qualitätsmanagementsystem eine hohe Hürde dar. Dazu kommt der Nachweis der Fachkenntnis für Brandmeldeanlagen und für bestimmte Kreise auch der Nachweis der Kenntnis über de 13-14/2003 das zu verwendende Brandmeldesystem. Was unter »Nachweis der Fachkenntnis für Brandmeldeanlagen« zu verstehen ist, steht in Tabelle 3 der Norm (Tabelle 3). Die dort festgelegten Prüfungsinhalte sind sicher jedem geläufig, der mit Brandmeldetechnik zu tun hat, dennoch bedarf es einer entsprechenden Vorbereitung und eines damit verbundenen Zeitaufwands, um diese Prüfung ablegen zu können. Verschiedene Voraussetzungen muss der Zertifizierer am Firmensitz überprüfen. Das trifft insbesondere Firmen, die sich für die Phasen »Montage«, »Inbetriebsetzung« und »Instandhaltung« zertifizieren lassen wollen. Damit entstehen zusätzliche Aufwendungen, die auch bei der Verlängerung des Zertifikats alle zwei Jahre Wirkung zeigen. Dann muss nämlich eine Brandmeldeanlage vor Ort auf Einhaltung der Normen überprüft werden. Erleichterungen gibt es für die »VdS-Errichter«. Der VdS Schadenverhütung, der als erster seine Akkreditierung als Zertifizierer für die DIN 14675 erhalten hat, kann den VdS-anerkannten Errichtern einige Erleichterungen bieten, da diese bereits die Erfüllung von mehreren Voraussetzungen nachgewiesen haben. Informationen darüber gibt es beim VdS (www.vds.de). Inzwischen hat auch der TÜV Anlagentechnik GmbH aus der Unternehmensgruppe TÜV Rheinland Berlin Brandenburg seine Akkreditierung von der zuständigen DATech (Deutsche Akkreditierungsstelle Technik e.V.) erhalten und kann damit Angebote zur Zertifizierung nach DIN 14675 machen (www.din14675.com). Als Hersteller von Brandmeldeanlagen hat z.B. die Siemens Gebäudetechnik ein Programm entwickelt, das interessierten Firmen den Weg zum Zertifikat erleichtert und außerdem durch Ausschöpfen von Ratioeffekten das Ganze auch noch verbilligen kann. Ein eigenes Kapitel stellt das Qualitätsmanagement (QM) dar. Die DIN 14675 beschreibt ein zertifiziertes QMSystem als ausreichend, z.B. nach DIN ISO 9001. Der Aufwand für das Einführen eines QM-Systems hängt weitgehend von der Größe der Firma ab. Während es für Firmen mit 50 und mehr Mitarbeitern inzwischen selbstverständlich ist, ein zertifiziertes QM-System zu haben, scheuen kleinere Firmen diesen Aufwand. Siemens hat deswegen mit profilierten Partnern Absprachen über eine Qualifizierungsmaßnahme getroffen, die für Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern die Voraussetzungen für ein QM-Zertifikat schafft. Die Maßnahme besteht aus einem zweitägigen Einführungsseminar mit den Inhalten • Einführung in das Prozessmanagement, • Klärung der individuellen Ergänzungen für das von Siemens gestellte Standard-QM-Handbuch sowie 31 Gebäudetechnik Anforderungen an Fachfirmen Anforderung Nachweis der Firmierung (Handels-/Gewerberegister) Nachweis einer Betriebshaftpflichtversicherung Planung ● Montage ● ● ● Inbetriebsetzung ● ● Abnahme ● Instandhaltung ● ● ● ● Lieferzusage(n) des/der Systemlieferanten ● ● Muster eines Instandhaltungsvertrages Nachweis eines QM-Systems ● ● ● ● ● Nachweis der Fachkenntnis für Brandmeldeanlagen ● ● ● ● ● Nachweis der Kenntnis über das zu verwendende Brandmeldesystem (einschl. EDV-Kenntnisse, falls erforderlich) ●1) ● ● ● Bestätigung des Systemlieferanten, regelmäßige Schulungen über das BMS anzubieten ●1) ● ● ● Dipl.-Ing., Meister oder staatl. geprüfter Techniker 2) ● ● ● ● Geselle/Facharbeiter 2), 3) ● 1) Entfällt bei Fachfirmen, die nur Ausschreibungsunterlagen ohne Bezug auf ein bestimmtes BMS erstellen 2) Abschluss in einer Fachrichtung mit elektrotechnischem Bezug erforderlich 3) dreijährige Berufserfahrung für die Tätigkeiten in der entsprechenden Phase erforderlich Tabelle 2: Anforderungen an Fachfirmen, die Brandmeldeanlagen planen, errichten und instand halten wollen Prüfungsinhalte Prüfungsinhalte Planung Spezielle Kenntnisse der Elektrotechnik, bezogen auf BMA ● (Energieversorgung, Überspannungsschutz) Montage ● Inbetriebsetzung ● Abnahme ● Instandhaltung ● Relevante Kenntnisse der DIN 14675 und DIN VDE 0833 einschl. mitgeltender Normen ● ● ● ● ● Kenntnisse über Brandmeldesysteme nach DIN EN 54 ● ● ● ● ● Beispielprojektierung ● Ansteuerung anderer Systeme nach DIN 14675, 6.1.3 (z.B. Feuerlöschanlagen) ● ● ● ● ● Tabelle 3: Prüfungsinhalte im Rahmen der Zertifizierung • Vorgehen bei Audits, ein weiterer Seminartag nach einigen Wochen – nach Einführung des QM-Systems im Betrieb – zur Auditvorbereitung. Um auch die Zertifizierung möglichst kostengünstig zu gestalten, organisiert Siemens die Audits mit einem geeigneten Zertifizierer. Mit dem Nachweis für ein zertifiziertes QM-System hat man eigentlich die größte Hürde genommen. Es gilt nun noch, die Nachweise für die Fachkenntnisse über Brandmeldeanlagen im Allgemeinen und über die Produktkenntnisse der Siemens-Systeme zu erbringen. Dafür bietet Siemens deutschlandweit speziell auf Planer oder auf Errichter zugeschnittene Produktkurse an. Für den Nachweis der allgemeinen Fachkenntnisse gemäß Tabelle 3 ist eine Prüfung abzulegen. Zur Vorbereitung bietet Siemens ein dreitägiges Seminar an. Es erläutert die Prüfungsfragen, die vorher 32 von den Teilnehmern beantwortet werden müssen, und zeigt die Problemstellen auf. Anschließend organisiert der Hersteller einen Prüfungstermin. Die Kosten für den ganzen Weg lassen sich nur schwer konkret beziffern. Sie hängen ab von der Größe des Antragstellerbetriebs, von den angestrebten Phasen und schließlich von der Wahl des Zertifizierers. Ausblick Die Inhalte zeigen, dass vor allem die Feuerwehren an der DIN 14675 mitgewirkt haben und daher auch an ihrer Einhaltung interessiert sind. Den Hintergrund dafür bildet die Überzeugung der Feuerwehren, dass Qualitätsprobleme bei installierten Brandmeldeanlagen nicht in der technischen Beschaffenheit der Geräte liegen, sondern an den Fehlern bei der Planung, bei der Montage und/oder Instandhaltung. Genau da sollen also das Niveau angehoben und Fehler durch eine entsprechende Fachkompetenz vermieden werden. Deswegen achten auch in erster Linie die Feuerwehren auf die Einhaltung dieser Norm. Sie können das im Rahmen von Brandschutzauflagen aber auch in den »technischen Anschlussbedingungen für die Feuerwehr« festschreiben. Darüber hinaus stellt eine Norm immer auch den Stand der Technik dar und wird bei Schadensfällen und Begutachtungen herangezogen. Man befindet sich also immer auf der richtigen Seite, wenn man die Norm entsprechend berücksichtigt, auch wenn eine Norm kein Gesetz ist. Diese Norm befindet sich noch immer in der Diskussion. Man kann davon ausgehen, dass es auch in Zukunft zu einigen »Klarstellungen« kommt, die Grundsätze sollten aber Bestand haben. ■ de 13-14/2003 Gebäudetechnik Energie- und Gebäudemanagement via Internet miert bedarfsweise bei Fehlfunktionen. Weiterhin ermöglicht er die Bedienung der angeschlosBei verteilten Liegenschaften kann senen Anlagen über den Webman sich die Informationen von Enerserver. Um die Informationen aus gie- und sonstigen Aufwändungen den Anlagen in den ic.1 und umgekehrt zu bekommen, gibt es den über Telefonnetze oder Internet Gerätetyp »dr6640« mit normaübertragen lassen. Hierfür gibt es eilen Ein- und Ausgängen, den Genen Internet-Controller und ein herrätetyp »drEIB« für den Europäischen Installationsbus EIB und stellerübergreifendes Fernwirkportal. den »drMbus« für den Anschluss Bild 2: Stromzähler mit EIB- oder M-Bus-Schnittan den M-Bus. Damit eignet sich stelle integrieren sich in bestehende Anlagen das Gerät für viele Anwendungen, nergie- und Betriebskosten zu senwelche auf Basis herstellerneutraler ken, gehört zu den zentralen Aufund so über Internet die Geräte bedienen Technik laufen sollen bzw. wenn diese gaben bei der Bewirtschaftung von und auch konfigurieren. bereits vorhanden ist. Gebäuden und Anlagen. Vollständige InIm Energiemanagement kann man formationen über Energieverbrauch und Liegenschaftsübergreifende auf diese Weise z.B. mit einem Energiekritische Störungen bilden dabei die Datenverwaltung zähler von ABB Stotz-Kontakt arbeiten, Basis. Außerdem sollen die Investitionen welcher über EIB- oder M-Bus-Anin Überwachungstechnik im Rahmen Für die liegenschaftsübergreifende Daschluss kommuniziert (Bild 2). Von bleiben. tenverwaltung kann man auf Antrag Spanner Pollux gibt es z. B. Wärmemenebenfalls das Fernwirkportal www.dogenund Wasserzähler mit M-Busmoport.de nutzen. Dann können die in Internet-Controller und Schnittstelle. verschiedenen Liegenschaften installierFernwirkportal ten Internet-Controller ihre Energiedaten sowie Informationen über BetriebsEine Lösung für das Sammeln und ÜberDatenversand zustände und Störungen zyklisch bzw. tragen der Daten bietet Iconag, Mainz, über Telefon und Internet ereignisorientiert an das Portal übertrafür Industriebetriebe, Filialbetreiber und gen. Von dort lassen sich LangzeitausAnlagenbauer an. Das System besteht Über sein eingebautes Modem – alternawertungen abfragen, die z. B. den Lastaus dem Internet-Controller ic.1 in Vertiv analog, ISDN oder GSM – kann der verlauf oder Energieverbrauch darstelbindung mit dem herstellerübergreifenic.1 gesammelte Daten und Störungen len. Die Auswertungen können die Werden Fernwirkportal www.domoport.de. entweder direkt versenden oder auf te von bis zu acht Gebäuden oder bis zu Wunsch an das Portal www.domoDer ic.1 befindet sich dabei im Geacht verschiedene Perioden eines Gebäubäude bzw. in der Anlage (Bild 1). Als port.de übertragen (siehe auch »de« des beinhalten. Kleinsteuerung mit eigenem Webserver 5/2003, S.40f). Weiterhin kann der ic.1 die Störunsammelt er die relevanten VerbrauchsWerden Informationen aus wenigen gen auch direkt an ein Funktelefon senund Betriebsdaten. Er stellt sie für die Gebäuden oder Anlagen benötigt, reicht den. In diesem Fall bietet der ic.1 sogar Visualisierung zur Verfügung und alarder direkte Empfang der Daten meist die Möglichkeit, eine Eskalationskette aus. Dann genügt zur Liegenschaftsverzu hinterlegen. Dann sendet er die Alarwaltung ein E-Mail-Client, z. B. Outlook Dipl.-Wirtsch.-Ing. Christian Wild, Iconag, me so lange zeitversetzt an verschiedene von Microsoft. Damit kann man die Mainz Empfänger, bis ein Empfänger quittiert. Energiedaten als E-Mail-AnDurch die Kombination des ic.1 mit hang empfangen und direkt dem Fernwirkportal www.domoport.de mit Excel weiter verarbeiten. Auch Störungen lassen sich als sinkt der Investitionsaufwand für eine E-Mail empfangen und an Verzentrale Leittechnik. Der Internetzugriff antwortliche weiterleiten. auf die Liegenschaft verursacht nur geEine andere Möglichkeit ringe Nutzungskosten. Die Kosten für besteht darin, die Daten mit eidie Erweiterung bzw. Erstausstattung einem Webbrowser, z. B. Internet ner Liegenschaften mit dem InternetExplorer von Microsoft, und Controller und etwaiger weiterer TechInternetzugang abzuholen und nik liegen je nach vorhandener Infradarzustellen. Über das Fernstruktur so niedrig, dass sich die Investiwirkportal www.domoport.de tionen je nach Energieverbrauch in Bild 1: Der Internet-Controller ic.1 mit Busschnittvielen Fällen bereits in weniger als einem stelle unterstützt Visualisierung, Datenaufzeichkann man sich mit dem WebJahr amortisieren. server im ic.1 verbinden lassen nung, Alarmierung und Videoüberwachung ■ Christian Wild E de 13-14/2003 33 Gebäudetechnik Halogenfrei ohne Wenn und Aber Halogenfreie Komponenten in der industriellen Anwendung Rainer Mebus Leistungsverzeichnisse für öffentliche und private Bauprojekte fordern häufig halogenfreie Kabel und Leitungen. Im Industriesektor be- schränkt es sich jedoch nur auf einige wenige firmeninterne Vorschriften. Dennoch haben halogenfreie Leitungen und das passende Zubehör in der Industrie in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. D ie Erfahrungen aus der Praxis haben jedoch immer wieder gezeigt, dass in der Planung oft der Systemgedanke vernachlässigt wurde und dass aufgrund der Produktvielfalt Fehler bei der Produktauswahl vorprogrammiert waren. So kann man immer wieder Maschinen und Anlagen entdecken, die zwar als »halogenfrei« bezeichnet werden, bei genauerem betrachten aber durchaus Halogene enthalten. So besteht z. B. in einigen Fällen der Außenmantel einer Leitung aus halogenfreien Materialien, die Aderisolation aber aus PVC. Oder aber die komplette Installation erfolgte mit halogenfreien Leitungen und Zubehör, aber Elemente an Transportbändern, Griffe von Schaltschränken, Verkleidungselemente etc. bestanden aus halogenhaltigen Werkstoffen. Die Planung halogenfreier Anlagen Bei der Planung halogenfreier Anlagen gilt es, folgende offene Punkte zu klären: Rainer Mebus, Produktmanager Kabel und Leitungen bei der U.I. Lapp GmbH, Stuttgart Bild 1: Halogenfreie Kabel auch für die Anforderungen der Gebäudeautomation 34 • Was ist bei der Planung halogenfreier Geräte, Maschinen und Anlagen zu berücksichtigen? • Welche Attribute sind bei der Produktauswahl wichtig oder entscheidend? • Welche Folgen können Fehler durch die An- Testen von halogenfreien Kabeln im »Brandhaus« wendung halogenhaltiger Komponenten entstehen? grund unterschiedlicher Eigenschaften • Welche Hersteller bieten ein umfangreiund Ansprüche auch preislich unterches halogenfreies Produktportfolio? scheiden. Besteht z. B. der Bedarf an eiGenerell steht bei der Planung halogenner Steuerleitung, die ausschließlich hafreier Installationen die Durchgängigkeit logenfrei sein soll, die jedoch keine exim Vordergrund. Egal ob Steuer-, Antrem hohe Flammwidrigkeit und Ölbeschluss- oder Datenleitungen, Verschrauständigkeit haben muss, so bietet sich bungen, Schläuche oder Kennzeich»Ölflex 120 H« an, speziell was das nungssysteme, alle Details der Produkte Preis-Leistungsverhältnis angeht. Darüim Bezug auf die Halogenfreiheit sind ber hinaus ist diese Leitung aufgrund des wichtig (Bild 1). Dies gilt auch für Roh»fehlenden« Flammhemmers sehr flexire, Trassen, Verkleidungen oder auch bel im Vergleich zu anderen halogenSchalter, Relais, Stecker, usw. Wenn freien Produkten auf dem Markt. auch nur der Griff eines Schaltschrankes Im Gegensatz dazu gibt es Anwenaus halogenhaltigem Material besteht, dungen, in denen zwar die hohe Flammkann man nicht mehr von einer komwidrigkeit eine wichtige Rolle spielt, eiplett halogenfreien Anlage sprechen. ne erhöhte Ölbeständigkeit aber nicht Neben dem Aspekt, Materialien zu gebraucht wird. Hier stellt »Ölflex 115 verwenden, die eine geringe Toxizität im H« das passende Produkt dar. Brandfalle erzeugen, spielen weitere Eigenschaften eine entscheidende Rolle, Auch das Zubehör ist wichtig z. B. Flammwidrigkeit, Ölbeständigkeit, Abrieb- oder Torsionsfestigkeit oder auch Auch Verschraubungen, Schutzschläudie Flexibilität. Deshalb hat Lapp Kabel che und Zubehör müssen 100 % haloden Schwerpunkt auf die Vielseitigkeit genfrei sein. Um eine durchgängige Hades halogenfreien Sortiments gelegt, um logenfreiheit zu ermöglichen, hat sich möglichst jeden Bedarf mit den dazu Lapp Kabel auch in der Technik rund passenden Eigenschaften zu decken. ums Kabel auf die Bedarfssituation halogenfreier Produkte eingestellt und Alternativen entwickelt, die den Anspruch Halogenfreie Leitungen für nach 100 % Halogenfreiheit entspreverschiedene Einsatzgebiete chen (Bild 2). Dies betrifft sowohl die Marken Allein im Bereich der Anschluss- und »Skintop« und »Skindicht« bei VerSteuerleitungen bietet Lapp Kabel in der schraubungen, als Zwischenzeit neben der bewährten »Ölauch »Fleximark« flex 110 H« auch noch »Ölflex 115 H« im Bereich der Kennund »Ölflex 120 H« an, die sich aufzeichnungssysteme. Alle aus Metall oder Messing bestehenden Teile gibt Bild 3: es als Halogenfreie haLeitungen sind PVC-Produkten Bild 2: Auch das Zubehör muss inzwischen mindestens halogenfrei sein gleichwertig de 13-14/2003 Gebäudetechnik Bild 4: Halogenfreie Kabel in der Anwendung logenfreie Alternativlösungen. Es gibt aber auch Lösungen aus Kunststoff, z.B. die neue »Skintop ST-M halogenfrei«, die nun aufgrund eines neuartigen, ölbeständigen Dichtrings keine Halogene mehr enthält und deswegen auch keine toxischen und korrosiven Rückstände im Brandfalle erzeugt. Dieses Neuprodukt wird kontinuierlich die bisherige Variante ersetzen. Bustechnologien werden sich ebenso zur Halogenfreiheit entwickeln. Aus diesem Grund legen die Hersteller auch hier einen Schwerpunkt in der Innovationsarbeit und entwickeln eine große Anzahl neuer Produkte für diesen Markt. Halogenhaltige Komponenten im Brandfall Neben zahlreichen tragischen Menschenopfern führen Brände im Industriebereich pro Jahr zu volkswirtschaftlichen Schäden von geschätzt weit über 100 Mrd. €. Eine akute Gefährdung von Mensch und Tier besteht nicht nur durch Flammen, sondern ebenso durch freiwerdende Verbrennungsgase wie Kohlendioxid (CO2), Kohlenmonoxid (CO) und – speziell in geschlossenen Räumen – auch durch die Absenkung des lebenswichtigen Luftsauerstoffanteils (O2). Die austretenden Halogenwasserstoffgase reagieren mit Wasser, z.B. der Luftfeuchtigkeit, zu elektrisch leitfähigen Substanzen. Hierdurch kommt es zu einem beschleunigten Zusammenbruch des Isoliervermögens. Aus diesem Grund eignen sich halogenhaltige Werkstoffe (z.B. Polyvinylchlorid oder PolychloroprenGummi-Mischungen) nicht als Isolationsmaterial für Kabel und Leitungen, wenn diese nach einer längeren Beflammungszeit noch funktionsfähig sein sollen (Bild 3). Um den Funktionstest während und nach der Beflammung zu bestehen, dürfen die Verbrennungsrückstände nicht leitfähig sein. Hinzu kommt neben der Entwicklung giftiger Gase noch die Entstehung extrem undurchsichtiger Rauchgase, die jegliche Sicht und Orientierung in den betroffenen Räumen nehmen und dadurch eine lebensrettende Flucht verhindern können. Die Folgen sind dramatisch: Tod durch Ersticken bzw. Vergiften. Nicht unterschätzen sollte man im Übrigen die so genannten Sekundärschäden, d.h. Verbrennungsrückstände wie toxisches, kontaminiertes Löschwasser und ätzende, giftige Rauchgasrückstände. Diese Schäden lassen sich nur mit hohem Aufwand umweltverträglich entsorgen. Für den Fall der Fälle empfiehlt Lapp Kabel den durchgängigen Einsatz halogenfreier Komponenten und bietet diese im Rahmen eines umfassenden Produktportfolios an (Bild 4). ■ de 13-14/2003 Gebäudetechnik Digitales Lichtmanagement in E/A-System integriert Master-Busklemme Master-Busklemme für für den den Dali-Standard Dali-Standard Frank Metzner Die moderne Gebäudeautomation benötigt Flexibilität bis in den letzten Datenpunkt. Die PC- und Ethernet-basierte Automatisierung er- möglicht auf der mittleren und unternehmensübergreifenden Ebene der Gebäudeleittechnik komplexe Leitkonzepte. Mit dem Dali-Standard steht nun eine weitere Alternative für die untere Automatisierungsebene zur Verfügung. D er Standard »Dali« (Digital Adressable Lighting Interface) wird zur Steuerung von digitalen, elektronischen (überwiegend lichttechnischen) Betriebsgeräten verwendet. Diese Betriebsgeräte – elektronische Vorschaltgeräte (EVG) – steigern die Effizienz von Leuchtstofflampen, gewährleisten einen schnellen und schonenden Lampenstart und machen die Leuchtstofflampe dimmbar. Für den Zugang zu Dali-Netzen bietet Beckhoff, Verl, nun entsprechende Busklemmen an. Mit dem Busklemmensystem lassen sich alle für die Gebäudeautomation relevanten Sensoren und Aktoren direkt anschließen (Bild 1). Das offene und flexible E/A-System besteht aus dem Buskoppler mit der Schnittstelle für das Bussystem und bis zu 64 elektronischen Reihenklemmen. Mit über 150 verschiedenen Busklemmen bietet Beckhoff für alle Datenpunkte die richtige Technik für jede Signalform. Die Verdrahtung der feinmodularen 1-, 2-, 4- und 8-kanaligen Busklemmen erfolgt dezentral im Klemmenkasten oder im zentralen Schaltschrank. Das System ermöglicht eine einfache und schnelle Nachrüstung von Gebäudefunktionalitäten. Für die busneutralen Reihenklemmen stehen Buskoppler für alle gängigen Bussysteme zur Verfügung, z. B. Profibus, Interbus, CANopen, USB Frank Metzner, Leiter Marketing Communications, Beckhoff, Verl 36 oder Ethernet. Über KommunikationsBusklemmen kann man auch unterlagerte Subsysteme einbinden, wie RS485, RS232, AS-Interface oder auch Dali/DSI (Digital Serial Interface). Eine Busklemme vom Typ KL6811 mit einer Baubreite von 12 mm enthält einen Dali-Master und ein Dali-Netzteil für den Betrieb von bis zu 64 Dali-Betriebsgeräten (Slaves). Die Dali-Busklemme übernimmt als Dali-Controller in der Hochlaufphase die Suche der Adressen und unterstützt den Anwender bei der Inbetriebnahme seiner Anlage. Durch die Ausführung als Masterklemme ist die Einheit unabhängig vom eingesetzten Buskoppler. Die Dali-Busklemme lässt sich also als Subsystem in alle gängigen Bussysteme integrieren. Dali wurde konzipiert als standardisierte Schnittstelle zur Steuerung von EVG für Leuchtstofflampen über digitale Steuersignale. Somit kann man jede einzelne Leuchte individuell adressieren und damit auch ansteuern. Pro Busklemme KL6811 lassen sich INTELLIGENTE GEBÄUDESTEUERUNG MIT PC-CONTROL Die Industrie nutzt die PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff in der Automatisierung von Maschinen und Anlagen schon lange. Nun findet die Technik auch Eingang in die intelligente Gebäudesteuerung. Die aus dem Maschinenbau und der Prozesssteuerung gewonnenen Erfahrungen hat Beckhoff auf die intelligente Steuerung von Gebäuden übertragen. Das Produktspektrum beinhaltet die Hauptbereiche Industrie-PC, E/A-Komponenten und die Automatisierungssoftware »Twincat«. Die vielfältigen Funktionen eines Gebäudes erfordern in konventioneller Steuerungstechnik und herkömmlicher Verkabelung einen viel zu hohen Engineering- und Installationsaufwand. Die »Beckhoff Building Automation« ermöglicht die Integration der ITund Automatisierungswelten in die Gebäudeautomation unter Verwendung PC-basierter Steuerungstechnik und Kommunikations- PC-basierte Steuerungstechnik für die Gebäudeautomatisierung standards wie Ethernet. Die Basis für die Steuerung bildet dabei der Industrie-PC als Leit- oder Gebäuderechner mit der Steuerungssoftware »Twincat«. Unter Verwendung von Standard-Hardwarekomponenten werden somit alle Vorteile der PC- und IT-Welt mit ihren offenen und definierten StandardSchnittstellen genutzt. www.beckhoff.de/building de 13-14/2003 Gebäudetechnik geräten der Lichttechnik. Alle namhaften EVG-Hersteller unterstützen diesen Standard. Hierzu werden Licht-, Sensor-, Tasterund Schaltelemente miteinander verknüpft. Diese Dali-Verbindungen lassen sich problemlos ändern. Den technischen Vorläufer von Dali bildet das Digital Serial Interface (DSI). Das DSI-Steuersignal ist digital (8 Bit seriell) und wird über zwei Bild 1: Anschlusstechnik Dali-Masterklemme Leitungsadern zu den Betriebsgeräten geführt. Die Busklemme • 64 Adressen zuweisen und so KL6811 unterstützt DSI ebenfalls. • 64 digitale Betriebsgeräte anschließen Dali ist ein erweitertes DSI-Interface und unabhängig voneinander über die mit einem 19-Bit-Befehlssatz. Die zugleiche Steuerleitung steuern. sätzliche Anzahl von Informationen im Die 64 Geräte kann man in maximal 16 Steuercode dient hauptsächlich dazu, Gruppen unterteilen. Ebenfalls gibt es so um ein individuelles Adressieren (8 Bit) genannte Broadcastadressen, welche die der einzelnen EVG-Leuchten in einer Möglichkeit bieten, alle Geräte an der oder mehreren Gruppen zu ermöglichen. Busklemme KL6811 unabhängig von ihDer jeweilige Befehl umfasst 8 Bit; hinzu rer individuellen Geräteadresse anzukommen noch 1 Startbit sowie 2 Stoppsprechen. bits. Wie DSI (umfasst 11 Bit, 1 Startbit, 2 Stoppbits, 1 Datenbyte) hat auch Dali Die Technik von Dali eine Fehlerrückmeldung für Betriebsgeräte. Dali ist kein Bussystem für das GebäuDali ermöglicht eine flexible Lichtdemanagement, sondern ein Signal zur steuerung bei sich ändernden Bedingundigitalen Ansteuerung von Betriebs- LICHTGRUPPEN EINFACH PER MAUSKLICK ZUWEISEN Die Konfigurationslassen sich die Lichtsoftware KS2000 von werte ändern. Zudem Beckhoff ermöglicht kann jeder Dali-Teileine einfache Konfinehmer durch einfaguration bzw. Inbeches Anklicken einer triebnahme der Dalioder mehreren GrupMasterklemmen sowie pen zugeordnet werder daran angeschlosden. Jeder Dali-Master senen Dali-Betriebsverwaltet bis zu 16 geräte. Für jeden DaliGruppen. Wenn ein Teilnehmer lässt sich Dali-Gerät einen Bedie Grundeinstellung, Erweiterte Konfiguration bzw. Inbefehl in Verbindung mit triebnahme der Dali-Masterklemmen Variablenänderung einer für sich parasowie die Gruppen- mit der Konfigurationssoftware metrierten Gruppenund Szenenzuord- KS2000 nummer empfängt, nung einstellen. Über die Geräteeinstellung führt es diesen Befehl aus. Ebenso einfach ist kann die direkte und indirekte Lichtsteue- die Zuweisung von bis zu 16 verschiedenen rung gemäß der Dali-Spezifikation vorge- Szenen, in denen man die Lichtstärke definienommen werden. Für die wichtigsten Funk- ren kann. tionen stehen hier Schaltflächen zur VerfüFür die Konfigurierung der Dali-Mastergung, die einen entsprechenden Dali-Befehl klemmen wird, wie bei anderen Busklemmen, zum ausgewählten Gerät senden. eine Verbindung zwischen PC und dem jeweiBei Dali ist die Funktionalität nicht kom- ligen Buskoppler hergestellt. Bei Verwendung plett im Master zentralisiert, sondern in Form von Ethernet als Gebäudebus kann die Bedievon Variablen in den Vorschaltgeräten ge- nung der KS2000-Funktionalitäten auch über speichert. Unter der Einstellung »Variablen« das Netzwerk erfolgen. de 13-14/2003 37 Gebäudetechnik das die Befehle selbstständig ausführt. Ferner kann das EVG mit der Busklemme KL6811 kommunizieren und Rückmeldungen bezüglich Lampendefekt, Dimmwert, Fehlermeldungen, usw. übertragen. Eine gute Kombination: Ethernet und Dali Mit Ethernet als durchgängigem Kommunikationssystem wachsen Bild 2: Dali-Integration in Ethernet-basiertes Gebäudesystem die Datenwelten für Büro- und Gebäudetechnik zusammen gen, z.B. bei einer Änderung der Raum(Bild 2). Die vorhandene datentechniaufteilung. Hierbei erfolgt eine neue Zusche Infrastruktur nutzt man sowohl für ordnung von Leuchten- und Bediendas Büronetzwerk als auch für die Geelementen. Dali gilt als zukunftssicher bäudeleittechnik. Mit dem konsequenund lässt sich über entsprechende ten Einsatz von Ethernet von der SenSchnittstellen problemlos an ein übersor/Aktor- über die PC- bis hin zur Vergeordnetes Bussystem anschließen und waltungsebene verwenden alle Gebäukontrollieren. Das Dali-Signal ist denutzer ein gemeinsames Datennetz. verpolungs- und störsicher und ermögDas bedeutet, dass verteilte HKLlicht eine fehlerfreie Übertragung der Sensoren und -Aktoren sowie intelligenSteuerinformationen auch über weite te Komponenten – wie Türterminals Strecken. oder Webkameras – direkt über die Netzwerkverkabelung mit der übergeEinfache Installation ordneten PC-Steuerung kommunizieren. Eine doppelte Datenhaltung entfällt mit Das Dali-System benötigt eine 5-adrige dieser wirtschaftlichen Lösung. Standardleitung (NYIF Steg- oder NYM Die Bedeutung von Ethernet wird in Mantelleitung), die man zusammen mit der Gebäudeautomatisierung weiter der Netzleitung installieren kann. Da zunehmen. Ethercat, die neue Echtzeitdas Dali-Signal polaritätsfrei ist, können Ethernet Lösung von Beckhoff, eröffnet keine Anschlussfehler auftreten. Einen hier weitere Möglichkeiten in Bezug weiteren Schutz bietet die Dali-Busklemauf Kostenreduktion und Leistungsme, die bei einer fehlerhaften Beschalfähigkeit. Mit dem Dali-Standard steht tung von 230 V nicht beschädigt wird, eine Ergänzung zu Ethernet zur Versondern abschaltet. fügung: Als Dali-Betriebsgeräte kommen • geringe Kosten für eine Aktoranschalheutzutage vor allem Dali-EVG zum tung, Einsatz. Um die Dali-Schnittstelle nicht • einfache Installationstechnik und unnötig zu belasten, hat man einen Teil • geringer Projektierungsaufwand. der Funktionalität des Dali-Controllers in die EVG ausgelagert. Diese haben – ■ im Vergleich zu früher – zusätzliche www.beckhoff.de Intelligenz und sind in der Lage, bis zu www.dali-ag.org 16 Lichtszenen selber zu verwalten und 16 Lichtwerte zu speichern. Über die Dali-Schnittstelle des EVG kann man ebenfalls Überblendzeiten und Überblendraten sowie Minimalund Maximalwerte einstellen. Die Busklemme KL6811 sendet als Controller lediglich Steuersequenzen wie »An«, »Aus«, »Heller«, »Dunkler«, »Gehe zu Szene«, »Füge zu Gruppe hinzu«, usw. über die Schnittstelle z.B. an das EVG, 38 Gebäudetechnik Wechselrichter mit Leistungsbegrenzung für hohe Eingangsströme 6"-Solarzellen liefern, da die Geräte ohne zusätzliche Strombegrenzung arbeiten. PV-Module, die aus polykristallinen Sie regeln ihren ArbeitsZellen mit 6" Kantenlänge bestehen, strom nur in Abhängigkeit liefern im Vergleich zu jenen mit kleivon der Leistung. Darum können sie den höheren neren Zellen höhere Ströme bei entStrom ohne Ertragseinbußen sprechend niedrigeren oder gleichen umwandeln. Spannungen. Wechselrichter mit einDie maximale AC-Leistung eines Fronius IG 30 Bild 2: Eingangsleistungshyperbel eines leistungsgangsseitiger Leistungsbegrenzung liegt z.B. bei 2650 W. Diese begrenzten Wechselrichters mit einer Eingangsnennund großem Spannungsfenster können liefert er in einem Eingangs- leistung von 2 880 W; der Eingang verarbeitet Ströme diese höheren Ströme verarbeiten. spannungsbereich von 150 V bis zu 19,2 A DC bis 400 V. Für den Fall aber, dass die von den Modulen verfügbare Bereich um 7 A. Bei Standardzellen erLeistung höher liegt, z.B. durch Überreicht der MPP-Strom durchschnittlich ie Anzahl der installierten und dimensionierung, reagiert der IG mit ei4 A bis 5 A. Am MPP (Maximum Power die Leistung der einzelnen PVner Arbeitspunktverschiebung in RichPoint) geben die Solarmodule die höchsAnlagen ist im Laufe der letzten tung Leerlaufspannung, um auf diese te Augenblicksleistung ab. Die Lage dieJahre gestiegen. Gleichzeitig ging bei Weise seine Ausgangs-AC-Leistung auf ses Punktes ändert sich aufgrund unterpolykristallinen Zellen die Entwicklung 2650 W und daraus resultierend seine schiedlicher Einstrahlung und Modulhin zu 6" Kantenlänge und damit zu höEingangs-DC-Leistung auf ca. 2880 W temperatur ständig. heren Strömen bei gleicher oder niedrizu halten. Aus dieser Leistung resultiert Neben den anderen Komponenten gerer Ausgangsnennspannung. bei minimaler Eingangsspannung von wurden auch die PV-Module in den letzWechselrichter, die strombegrenzt ar150 V DC der maximale Eingangsstrom ten Jahren weiterentwickelt. Das Ziel beiten, haben mit PV-Modulen dieser von 19,2 A DC. liegt darin, die aktive Fläche im VerhältBauart häufig ein Problem. Sie begrenBegrenzt der Wechselrichter bei niednis zur Gesamtfläche möglichst groß zu zen den Eingangsstrom weit unter dem riger Spannung den Eingangsstrom, so machen. Das führt im Einzelnen zu gröNennstrom der Module und reduzieren reduziert er gleichzeitig die tatsächlich ßerflächigen Modulen. Mit polykristalliauf diese Weise die Eingangsleistung gewandelte Leistung. Auf diese Weise nen Zellen bedeutet dies eine Erhöhung (Bild 1). kann ein 2,5-kW-Wechselrichter schnell der Zellenzahl pro Modul, was den zu einem 1,5-kW-Gerät werden (Bild 2). Schaltungsaufwand im Modul steigert. Leistungsbegrenzung statt Ein weiterer Vorteil der StromwandAls logische Weiterentwicklung folgStrombegrenzung ler ohne Strombegrenzung liegt darin, ten die 6"-Zellen und daraus entstehend dass der Anlagenplaner keinerlei Rückentsprechend größere Module zur AufDie Wechselrichter der Fronius-IG-Serie sicht darauf nehmen muss, welche Monahme der Zellen. Diese liefern eine hövon Fronius, Wels, beherrschen den hödule er für die PV-Anlage verwenden here Leistung bei gleichbleibender Spanheren Modulstrom, den PV-Module mit möchte. Er kann weiterhin beliebig aus nung. Ein positiver Nebeneffekt findet der großen Produktpalette wählen und sich in den geringeren spezifischen HerSilke Inzinger, Fronius, Wels-Thalheim ihm bleiben sämtliche Konfistellungskosten, da sich die Verluste gurationsmöglichkeiten offen. wegen der größeren Zellenfläche miniEr muss lediglich darauf achmieren. Außerdem reduziert sich der ten, dass die Spannungen Schaltungsaufwand im Modul. der Module im Leerlauf und Eine Reihe deutscher PV-Modulherim Lastbetrieb im zulässigen steller, z. B. Sharp und Kyocera, baut Bereich des Wechselrichters diese Zellen inzwischen laufend ein. liegen. Außerdem produzieren viele Solarzellenhersteller die 6"-Zellen. Der Wirkungsgrad der polykristallinen Solarzellen mit Hoher Ausgangsstrom einer Kantenlänge von 150 mm (= 6") bei PV-Modulen mit liegt durchschnittlich bei ca. 14,5 % bei 6"-Zellen der Serienfertigung und entspricht damit Bild 1: Die vom Wechselrichter verarbeitete Leistung dem einer bisher »normalen« 4"- oder in Abhängigkeit der Eingangsspannung; bei niedriger Der MPP-Strom der neuen So5"-Zelle, so ein Sprecher des Solarzellarmodulgeneration mit polySpannung reduziert die Stromgrenze die Eingangslenherstellers Q-cells. kristallinen 6"-Zellen liegt im leistung ■ Silke Inzinger D 40 de 13-14/2003 Elektroinstallation Neue Blitzschutz-Vornorm in der Praxis Anwendung und Umsetzung der DIN VDE V 0185 Teil 1 bis 4 R. Schmid, S. Szepesi Dieser Beitrag versucht, eine Fachdiskussion über die Vornorm DIN V VDE V 0185 Teil 1 bis 4 aufzugreifen. Anregungen hierzu erhielten die beiden Quelle: Pröpster Autoren in Diskussionen mit ca. 250 Blitz- und Überspannungsschutzerrichtern im Rahmen mehrerer Seminare der Firma J. Pröpster. A m 1.11.2002 wurde nach langjähriger Normungsarbeit die neue Vornorm DIN V VDE V 0185 vom K 251 »Errichtung von Blitzschutzanlagen« der DKE veröffentlicht und für gültig erklärt. Diskussionen über Praxiserfahrungen Die Vornorm ersetzte ab diesem Zeitpunkt die bis dahin gültigen verschiedenen Teile der VDE 0185. Im Vorwort der Vornorm wird die Fachwelt aufgefordert, Erfahrungen mit der Vornorm an die DKE weiterzugeben. Die Vornorm gliedert sich in vier Teile (Kasten). Mit mehr als 400 Seiten ist sie sehr umfangreich geraten, so eine der am häufigsten vorgebrachten Kritiken von Blitzschutzbauern und Errichtern von Überspannungsschutzsystemen. DIN V VDE V 0185 Teil 1 In den Diskussionen erkannten die Anwender einhellig an, dass die Vornorm in ihrem physikalischen und wissenschaftlichen Inhalt wirklich umfassend ist. Eine Straffung des Umfangs hielten sie jedoch für notwendig, was ihrer Meinumg nach auch ohne substanzielle Einbußen möglich wäre. So enthielte der Teil 1 viele Definitionen und Begriffsbestimmungen, z. B. in den Bereichen Risikomanagement und Blitzschutzzonen. Die nachfolgenden Teile behandeln dies erDipl.-Ing. Reinhard R. Schmid, Leiter Entwicklung und Labor, Steffen Szepesi, Leiter Anwendungstechnik - Äußerer Blitzschutz, beide J. Pröpster GmbH, Neumarkt, de 13-14/2003 Bilder 1a und 1b: Mit dem System »Iso-Stabil« geschützte Dachaufbauten neut, aber wesentlich intensiver. Hier sehen viele Fachleute eine Redundanz im Normentext. DIN V VDE V 0185 Teil 2 – zugleich umstritten und befürwortet Dieser Teil war für die Biltzschutzanlagenbauer und Errichter von Überspannungsschutzsystemen das häufigste Diskussionsthema. Dass es erstmals ein fundiertes und umfassendes Risikomanagement gibt, das den äußerem und inneren Blitzschutz integriert, wurde positiv aufgenommen. Der überwiegende Teil der Gesprächsteilnehmer bezeichnete das Risikomanagements jedoch als praktisch schwer anwendbar. Die Ableitungen und die Verknüpfungen gliedern sich klar und logisch. Probleme bereitet jedoch der Algorithmus, mit seinen Vielfalt an Formeln, Fallunterscheidungen und Eingabeparametern. Nach den Erfahrungen der Anwender fehlen zum Zeitpunkt der Bearbeitung des Risikomanagements häufig notwendige Eingabedaten. Eine einfache Bearbeitung des Risikomanagements – beispielsweise in Form einer Tabellenkalkulation – ist de facto unmöglich. Bisher gibt es nur einen Lieferanten einer entsprechenden Software. Diese bezeichneten die Anwender fast einhellig als zu aufwendig und umfangreich. Als Ausweg aus dieser Situation wenden nahezu alle Anwender übergangsweise die VDS-Richtlinie 2010 »Risikoorientierter Blitz und Überspannungsschutz« (07/2002) an. Die Anwendung dieser Richtlinie sollten der Planer und Errichter sowohl mit dem Auftraggeber ebenso als auch mit dem Prüfer der Anlage klar und schriftlich vereinbaren. Diese Vorgehensweise kann natürlich keine Lösung sein. Es gibt eine gültige Vornorm, die den äußeren und inneren Blitzschutz zusammenfasst und lückenlos beschreibt. Das in ihr enthaltene Risikomanagement lässt sich jedoch nicht nicht anwenden. Gültige Normen und auch Vornormen müssen Anwender – für die sie u.a. geschaffen wurden – akzeptieren und umsetzen können. Die Anwender forder- UMFANGREICHES NORMENPAKET Das Bestreben nach Vollständigkeit führte zu einer Norm, die in der Praxis nicht leicht zu handhabenden ist: • Teil 1: »Allgemeine Grundsätze«, Umfang 55 Seiten. Im Wesentlichen findet der Anwender hier die im umfangreichen Gesamtwerk benutzten Begriffe, Definitionen und Parameter. • Teil 2: »Risiko Management: Abschätzung des Schadensrisikos für bauliche Anlagen« (Umfang 73 Seiten). Anleitung zum Ermitteln und Bewerten des Risikos für bauliche Anlagen. Anhand der Bewertung verschiedener Risiken kann der Planer Blitzschutzklassen und die Maßnahmen des Inneren Blitzschutzes ableiten. • Teil 3: »Schutz von baulichen Anlagen und Personen«, Umfang 170 Seiten. Schwerpunktmäßige Behandlung des äußere Blitzschutzes. • Teil 4: »Elektrische und elektronische Systeme in baulichen Anlagen«, Umfang 129 Seiten: Hier geht es um den inneren Blitzschutz (Überspannungsschutz). 41 Elektroinstallation DIN V VDE V 0185 Teil 3 – sehr verständlich Die Anwender bewerten auch den Teil 4 aufgrund der umfassenden Darstellung und Ausarbeitung der Sachthemen des inneren Blitzschutzes überwiegend positiv. Dennoch in den Gesprächen zum Ausdruck, dass man sich auch beim Teil 4 eine etwas kompaktere Darstellung wünscht. Ähnlich wie beim Teil 2 äußerten viele Anwender den Wunsch eine kompakte Zusammenfassung des Normentextes zu bekommen. Allerdings ist dies angesichts vieler unterschiedlicher Aufgabenstellungen im Bereich EMV und Überspannungsschutz generell nicht möglich. Für Standardaufgabenstellungen – z. B. Überspannungsschutz in Mehrfamilienhäusern oder in Bürogebäuden – wären jedoch kompakte Hilfestellungen für die Projektierung möglich. Hierfür sollten die Verfasser die Randbedingungen exakt definieren, um Projektierung- und Ausführungsfehler zu vermeiden. Bild 3: Kombinationsableiter im TN-SSystem: kompakter Schutz mittels Bund C-Ableiter in 4 TE; D-Ableiter für zusätzlich einzelne Stromkreise J. Pröpster GmbH, Neumarkt, sowohl den B-Ableiter (class I, in der Vornorm als SPD 1 definiert) als auch den C-Ableiter (class II, in der Vornorm als SPD 2 definiert) in einer Teilungseinheit. Die Geräte können Teilblitzströme ableiten und realisieren auch den Überspannungsschutz. Für die Realisierung eines umfassenden Schutzes in dieser Anlage waren zusätzlich sechs D-Ableiter (class III, in der Vornorm als SPD 3 definiert) für einzelne Stromkreise erforderlich. Anwenderunterstützung Die Verfassung solcher Kompakthilfen sind eine Aufgabe für die Hersteller von Überspannungsschutzsystemen. Nur der Hersteller der Geräte kann die »Koordination der Überspannungsschutzeinrichtungen« einfach bearbeiten und lösen. Diese Ergebnisse übergibt er Planern und Errichtern in Form von Anwendungsrichtlinien. Sie geben dabei ihr anwendungstechnisches Know-how an ihren Kunden weiter. Bemerkenswert ist hierbei der Trend bei Neuentwicklungen in der Überspannungsschutzgerätetechnik. Er hat z. B. dazu geführt, dass der Anwender ggf. Bund C-Ableiter nicht mehr koordinieren muss. So enthält z. B. der in Bild 3 gezeigte Kombinationsableiter P-HMS der Fazit Quelle: Pröpster Die Anwender bewerteten diesen Normenteil in den Diskussionen überwiegend positiv. Besonders hilfreich empfinden sie die vielen grafisch dargestellten Beispiele und Anwendungshinweise zu den Themen Schutzwinkel-, Blitzkugelund Maschenverfahren. Weiterhin erwiesen sich die vielen Ausführungsbeispiele von Teilen von Blitzschutzanlagen als hilfreich für den Praktiker. Bild 1 zeigt ein realisiertes Beispiel für eine in der Vornorm als »getrennter äußerer Blitzschutz« bezeichneten Blitzschutzanlage. Diese Art von Blitzschutzsystemen haben u. a. den großen Vorteil, dass keine Blitz- oder Teilblitzströme über die zu schützenden Geräte fließen. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil ist die Tatsache, dass die sich unter dem isoliert aufgestellten Faraday`schen Käfig befindlichen Geräte modifiziert oder erweitert werden können, ohne dass die äußere, isolierte Blitzschutzanlage angepasst werden muss (Bild 2). Bei der künftigen redaktionellen Überarbeitung diese Vornormenteils sollte unbedingt auf bessere Handhabbarkeit geachtet werden. Beispielsweise verweist Teil 2 bei der Berechnung des Trennungsabstandes s bezüglich der Faktoren ki", kc und km" auf die entsprechenden Tabellen, jedoch ohne Seitenzahlen. Eine Ergänzung könnte dem Benutzer hier einige Sucharbeit ersparen. DIN V VDE V 0185 Teil 4 Quelle: Pröpster ten hier dringend Überlegungen seitens der DKE, z. B. parallel zum zweifelsfrei sehr sorgfältigen und umfassenden konzipierten Risikomanagement ein kompaktes, einfach handhabbares Risikomanagement zu erarbeiten. Bild 2: Isolierter Blitzschutz eines großvolumigen Dachaufbaus auf einem Bankgebäude 42 Die Vornorm DIN V VDE V 0185 ist eine umfassende Norm für den äußeren und inneren Blitzschutz. Sie enthält sowohl die Grundlagen als auch die Anwendungen einschließlich EMVSchutzmaß. Neben kleineren, bereits eingeleiteten redaktionellen Verbesserungen äußerten die Anwender vielfach den Wunsch, das mehr als 400 Seiten umfassende Werk deutlich zu straffen. Ein möglicher Ansatz dafür wäre, die vorhandenen Wiederholungen einzelner Sachthemen in den vier Teilen durch Querverweise zu ersetzen. Beim Teil 2 ist nach Meinung vieler Fachleute die DKE gefragt, ob das sehr aufwändig zu handhabende Risikomanagement nicht durch eine kompaktere Version ergänzt werden kann. Viele Aufgabenstellungen ließen sich mit einer Untermenge des sehr umfangreichen Formel- und Tabellenwerkes des Teils 2 ohne Einschränkung bearbeiten. Der Teil 4 ist – wie auch bisher – eine Herausforderung an die Hersteller von Überspannungsschutzsystemen. Sie können die Planer und Errichter effektiv unterstützen. ■ www.proepster.de de 13-14/2003 Elektroinstallation Überspannungsableiter in Hauptstromversorgungssystemen Praxisgerechte Auswahl nach DIN EN 61643-11 (VDE 0675 Teil 6-11):2002-12 Stefan Kemper Der Beitrag befasst sich mit drei wesentlichen Fragestellungen: Wie sieht ein ausreichender Blitz- und Überspannungsschutz in Hautstromversorgungssystemen aus? Was ist bei der Auswahl von Überspannungsableiter zu beachten? Beeinflussen sich die Überspannungsableiter unterschiedlicher Anforderungsklassen? D ie größten Spannungsspitzen im Niederspannungs-Verbrauchernetz resultieren aus Blitzentladungen. Der hohe Energieinhalt von Blitzüberspannungen bei einem Direkteinschlag in die äußere Blitzschutzanlage oder in eine Niederspannungsfreileitung führt häufig zu einem Totalausfall der angeschlossenen Verbraucher und zur Beschädigungen der Isolation. Aber auch induzierte Spannungsspitzen in Gebäudeinstallationen sowie Energie- oder Datenleitungen erreichen oft ein Vielfaches der nominellen Betriebsspannung. So können Schaltüberspannungen ebenfalls zu einem sofortigen Ausfall der Anlagen führen. Sie rufen zwar nicht so hohe Spannungsspit- Dipl. Ing. (FH) Stefan Kemper, Produktmanager TBS, OBO-Bettermann GmbH & Co., Menden zen wie Blitzentladungen hervor, treten dafür aber wesentlich häufiger auf. Die Betreiber konzentrieren sich gegenwärtig darauf, die Brandgefahr zu verringern und den Verlust von Hardund Software zu vermeiden. Daneben fordern sie zunehmend eine maximale Verfügbarkeit der Endverbraucher. Ein effektiver Überspannungsschutz in Hauptstromversorgungssystemen bildet somit immer eine solide Grundlage für die Umsetzung dieser Betreiberforderungen. Anforderung an Blitzschutzzonen ausgerichtet Die Auswahl der Überspannungsschutzleiter in Hauptstromversorgungssystemen sei im Folgenden einmal anhand der neuen Produktnorm DIN EN 61643-11 (VDE 0675 Teil 6-11):2002-12 [1] erläutert. Überspannungsableiter unterschiedlicher Anforderungsklassen erfüllen grundsätzlich auch verschiedene Aufgaben. So kann ein am Gebäudeeintritt installierter Blitzstromableiter nicht die Aufgaben eines Geräte- und Feinschutzes übernehmen. Er reagiert wesentlich langsamer und bei jedem Ansprechen belastet er die vorgeschaltete Installation. Auf der anderen Seite kann der Feinschutz nicht die Aufgaben eines Blitzstromableiters übernehmen, da er dabei überlastet und ggf. zerstört würde. Die Eigenschaften der einzelnen Überspannungsschutzsysteme sind am dem Blitzschutzzonenkonzept ausgerichtet [2]. Es folgt dem Grundprinzip, Überspannungen stufenweise auf einen ungefährlichen Pegel zu reduzieren, bevor sie das Endgerät erreichen und dort Schaden anrichten können. Diesem Zweck dient die Unterteilung des gesamten Gebäudeenergienetzes in Blitzschutzzonen (LPZ = Lightning Protection Zone). An jedem Übergang von einer Zone zur anderen wird ein Überspannungsableiter installiert – abgestuft nach der jeweils benötigten Anforderungsklasse. Wesentliche Vorteile dieses Konzeptes sind: • Minimierung der Einkopplungen in andere Leitungssysteme durch Ableitung der energiereichen und gefährlichen Blitzströme direkt am Gebäudeeintrittspunkt der Leitungen sowie • Vermeidung von Störungen durch magnetische Felder. Die LPZs eines Gebäues definieren sich von außen nach innen: • LPZ 0A – Ungeschützter Bereich außerhalb des Gebäudes; direkte Blitzeinwirkung, keine Abschirmung gegen elektromagnetische Störimpulse LEMP (Lightning Electromagnetic Pulse) • LPZ 0B – Durch äußere Blitzschutzanlage geschützter Bereich; keine Abschirmung gegen LEMP • LPZ 1 – Bereich innerhalb des Gebäudes; geringe Teilblitzenergien möglich • LPZ 2 – Bereich innerhalb des Gebäudes; geringe Überspannungen möglich • LPZ 3 – Bereich innerhalb des Gebäudes (kann auch das metallische Gehäuse Verschiedene Normen zu Überspannungsschutzgeräten Blitzstromableiter (Grobschutz) Überspannungsschutz für Elektrische Anlagen (Mittelschutz) Überspannungsschutz für Endgeräte (Gerätefeinschutz) Alte Norm: E DIN VDE 0675 Teil 6 (Entwurf 1989); A1/ A2 Neue Norm: DIN EN 61643-11 (VDE 0675 Teil 6-11): 2002-12 IEC 61643-1:1998 Einsatz/Anwendung, beim Zonenübergang Anforderungsklasse B Typ 1 class I LPZ 0 … LPZ 1 Anforderungsklasse C Typ 2 class II LPZ 1… LPZ 2 Anforderungsklasse D Typ 3 class III LPZ 2 … LPZ 3 Klassifizierung von Überspannungsschutzgeräten (SPDs) de 13-14/2003 47 Elektroinstallation Quelle: Obo Bettermann Bild 3: Y Schaltung Bild 2: MOV- Technologie mit thermischer Abtrennvorrichtung eines Verbrauchers sein); keine Störimpulse durch LEMP sowie Überspannungen vorhanden. Das Blitzschutzzonenkonzept sieht die Installation von Überspannungsschutzgeräten vor, wann immer eine elektronische Leitung die Grenzen zwischen zwei Zonen durchdringt [2]. Diese so genannten SPDs (Surge Protection Devices) müssen energetisch koordiniert sein, damit die Gesamtbelastung entsprechend der jeweiligen Energietragfähigkeit aufgeteilt wird. Gleichzeitig reduziert sich die ursprüngliche Blitzbedrohung auf Werte unterhalb der Festigkeit des zu schützenden Gerätes. Hersteller teilen die Überspannungsschutzgeräte nach Anforderungs- bzw. Prüfklassen ein (Tabelle) [3]. Typ 1 – Anforderungsklasse B Diese Überspannungsschutzeinrichtungen kennt der Praktiker auch als Blitzstromableiter bzw. Grobschutz. Sie dienen dem Blitzschutzpotentialausgleich nach [4] bei direktem oder nahem Blitzeinschlag. Sie zeichnen sich aus durch ihre hohe Impulsstrom-Belastbarkeit (10/350 µs) und beruhen zumeist auf dem Prinzip von Funken bzw. Mehrfachfunkenstrecken. Der Anlagenerrichter sollte diese Geräte eigentlich so nahe wie möglich am Eintritt von Leitungen in ein Gebäude installieren. Für den Fall eines direkten Blitzeinschlages leiten Typ-1-Geräte Im- 48 pulsströme (Bild 1). aus dem Gebäude Typ 2 – Anforderungsklasse C ab Energetische Koordination von Überspannungsschutzgeräten Auf engstem Raum installierte Überspannungsschutzgeräte, können sich gegenseitig beeinflussen. Hierfür muss der Planer die parallel geschalteten Ableiter-Elemente energetisch koordinieren. Hiermit bewirkt er, dass die Überspannungsschutzeinrichtungen selektiv ansprechen. Die energetische Koordination ist nach [1] erreicht, wenn für alle Impulsströme der Anteil der Energie für jedes SPD gleich oder kleiner ist, als es seiner Energiefestigkeit entspricht. Sie schützen vor Überspannungen, die über das Versorgungsnetz einlaufen [5]. Ferne Blitzeinschläge oder Schalthandlungen verursachen diese Überspannungen. Im Gegensatz zu den Blitzstromableitern tragen Typ-2-Geräte nur einen geringeren Ableitstrom (8/20 µs), verfügen dafür aber in der Regel über einen geringeren Schutzpegel (Up) und eine kürzere Ansprechzeit. Die meisten Überspannungsableiter des Typ II (Klasse C) arbeiten intern mit spannungsabhängigen Widerständen (MOV – Metal Oxid Varistoren). Diese haben im Gegensatz zu Funkenstrecken eine thermische Abtrennvorrichtung, um im Falle eines Durchlegieren der Metall-Oxoid-Scheiben, die Ableiter dauerhaft vom Netz zu trennen. Eine Statusanzeige zeigt den Ausfall der Ableiter an (Bild 2). Die Schutzfunktion der Typ-2Geräte basiert auf einer so ge- Bild 4: Koordination mit gesonderten nannten Y-Schaltung. Hierbei Entkopplungselementen handelt es sich um eine integrierte Schutzbeschaltung, die im Prinzip aus zwei Varistoren und einem Gasableiter besteht (Bild 3). Die auf der einen Seite mit dem Außenleiter bzw. dem Neutralleiter verbundenen Varistoren sind zusätzlich mit einem Gasableiter verbunden. Tritt der Fall ein, dass der Gasableiter gegen Erde zündet, wirken die Varistoren auf diese Weise als Strombegrenzer. Der Gasableiter beherrscht den Folgestrom und verhindert somit wirk- Bild 5: SPD-Koordination per Triggerung bzw. mit sam einen Kurzschluss. niedrigem Schutzpegel de 13-14/2003 Quelle: Obo Bettermann Bild 1: Auf Carbon- Technologie basierende Funkenstreckenableiter Der so genannte Geräte- bzw. Feinschutz, d. h. Ableiter des Typ 3 (Anforderungsklasse D), wird direkt vor den zu schützenden Geräten installiert (Entfernung < 5 m). Planer und Errichter sollten sie besonders bei großen Abständen zwischen der Unterverteilung und dem Endgerät vorsehen. Lange Leitungswege bilden Leiterschleifen, die unter Umständen wie Antennen wirken. Diese Ableiter verfügen über eine kurze Ansprechzeit. Grundlage dieses Schutzelementes ist ebenfalls eine YSchaltung (Bild 3). Quelle: Obo Bettermann Quelle: Obo Bettermann Quelle: Obo Bettermann Typ 3 – Anforderungsklasse D Elektroinstallation Bei den Methoden der Koordination unterscheidet man zwischen den folgenden Koordinations-Varianten: • ohne gesondertem Entkopplungselement • mit gesondertem Entkopplungselementen • getriggerte SPDs bzw. SPDs mit niedrigem Schutzpegel. Zwei nun fogende Beispiele verdeutlichen den Unterschied zwischen der Koordination mit gesonderten Entkopplungselementen und der Koordination durch getriggerte SPDs verdeutlicht werden (Bild 4). Für das koordinierte Ansprechen der Funkenstrecke gilt: Up/Spark = Up/MOV + UL = Up/MOV + L·dI/dt Die Funkenstrecken muss zünden bevor die Energiefestigkeit des MOV überschritten wird. Zur Bestimmung des benötigten Entkopplungselementes wird für die Stromsteilheit dI/dt nach [1], ein minimaler Wert von 0,1 kA/ms vorgegeben. Reicht die Leitungsimpedanz (L = 1 µH/m) zwischen den SPDs zur Koordination nicht aus, so muss der Planer zusätzliche Entkopplungsinduktivitäten einbauen. Bild 5 zeigt eine neue Blitzstromableiter-Variante auf Funkensteckenbasis. Sie sorgt für das koordinierte Ansprechen in Kombination mit direkt nachgeschalteten Überspannungsableitern. Dies geschieht ohne zusätzliche Entkopplungselemente. Damit erreicht der Planer bei kompakten EMV-Konzepten eine Platzersparnis bis 45 %. Die Begrenzung des Nennstromes durch die Entkopplungsspulen im Längszweig entfällt hierbei. Weiterhin ist bei kompakten TT- und IT-Netzsystemen keine separate N-PE-Funkenstrecke am Überspannungsableiter (Anforderungsklasse C) nötig. Fazit Als Grundlage eines EMV- bzw. Überspannungsschutzkonzeptes sollten Planer und Errichter im Verlauf des Hauptsromversorgungssystems ein stufenweiser Schutz realisieren. So können sie die eingekoppelten Überspannungen auf einen für den Endverbraucher ungefährlichen Pegel zu reduzieren. Die Anwendung bzw. der Einsatzort beeinflusst maßgeblich die Auswahl der Ableiterelemente. Literatur [1] EN 61643-11 2002-12: Überspannungsschutzgeräte für Niederspannungsanlagen – Teil 11: Überspannungsschutzgeräte für den Einsatz in Niederspannungsanlagen – Anforderung und Prüfungen [2] DIN V VDE 0185-4:2002-11 Blitzschutz -Teil 4: Elektrische und elektronische Systeme in baulichen Anlagen [3] E DIN 0675-6/A2: 1996-10 Überspannungsableiter zur Verwendung in Wechselspannungsnetzen mit Nennspannungen zwischen 100V und 1000V [4] DIN V VDE 185-3:2002-11 Blitzschutz- Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen und Personen [5] DIN VDE 0100- 443: 2002- 01: Errichten von Niederspannungsanlagen- Teil 4: Schutz bei Überspannungsanlagen infolge atmosphärischer Einflüsse oder Schalthandlungen ■ de 13-14/2003 49 Elektroinstallation Power-Audit für Netzsysteme Michael Muschong Das TN-C-S-System stellt auch industrielle Betreiber vor EMV-Probleme, die sie manchmal nur mit Anlagenertüchtigung lösen können. Am Beispiel einer relativ neuen Werksanlage zeigt der Beitrag, wie die EMV im Es ist traurige Realität, dass allerortens große Schäden auftreten, die vermeidbar gewesen wären. Seit den 80er Jahren wiesen Fachleute zunehmend auf die Notwendigkeit von EMV-Maßnahmen hin. Planer und Errichter berücksichtigten diese Hinweise nur sehr zögerlich. U. a. spielten hier wirtschaftliche Gründe eine Rolle, nicht zuletzt auch Qualifikationsdefizite. sert wurde. Schäden wegen nicht ausreichender EMV F In dieser Situation sah sich auch ein international renommiertes Unternehmen (Kasten). Nur acht Jahre nach dem Neubau eines Werkes in der Nähe von Berlin ließen die Betreiber Teile der Elektroanlage von Sachverständigen untersuchen. Im Ergebnis dessen entschlossen sie sich, durch geeignete Umbaumaßnahmen ihre doch sehr junge Elektroanlage zu ertüchtigen. In diesem Werk traten in bestimmten Bereichen Schäden auf, die neben den direkten Schadenskosten auch Produktionsausfallkosten verursachten, z. B.: • Starke Korrosionen bis hin zur völligen Durchrostung von Sprinklerleitungen (Bild 1) • Sporadischer Ausfall (Störungen und Zerstörungen) der elektronischen Anlagensteuerungen, EDV-Einrichtungen sowie der in diesem Werk intensiv ausgebauten Sicherheits- und Gebäudeleittechnik • Überhitzte Neutralleiterklemmen in Verteilern (Bild 2). Neben dem Zwang diese Schadenskosten zu begrenzen, sorgten die Betreiber sich auch um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter hinsichtlich der elektromagnetischen Beeinflussung oder des Flimmerns rüher erfolgte die Wahl des Netzsystems allein aus Sicht des Personenschutzes, welcher ohne Frage immer die höchste Priorität hat. In den meisten Konstellationen erreichen Planer und Errichter mit dem TN-C- bzw. TN-C-S-System bis heute dieses Ziel. So verankerten sich diese Netzsysteme als Standard in den Köpfen vieler Elektrofachleute, den sie bedenkenlos anwendeten und dies z. T. heute noch tun. Häufig berichtete »de« schon in verschiedener Form über EMV-Probleme, die sich auf TN-C- bzw. TN-C-S-Netzsysteme zurückführen lassen. An dieser Stelle sei insbesondere noch einmal erinnert an die »de«-Beiträge »Die Gefahr des PEN-Leiters für elektronische Systeme«, 21/2002, S. 37 ff., »Erfahrungen mit verPENnten Installationen«, 09/ 2003, S. 44 ff., und »Überprüfung von Anlagen in TN-?-Systemen«, 12/2003, S. 40 ff. Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Dipl.-Ing. Karl-Heinz Otto, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für elektrische Niederspannungsanlagen, Leistungs- und EDV-Elektronik, Neuss 50 Quelle: Rolls-Royce plc POWER-AUDIT BEIM NAMHAFTEN HERSTELLER Das internationale Unternehmen Rolls-Royce plc liefert Komponenten für die zivile und militärische Luftfahrt sowie Marine- und Energietechnik. Es gibt zwei deutsche RollsRoyce-Standorte – Dahlewitz bei Berlin und Oberursel bei Frankfurt/Main – mit insgesamt über 2000 Mitarbeitern. Dahlewitz fertigt die Triebwerke der BR700-Familie, die hier auch entwickelt wurden. Flugzeughersteller montieren die Triebwerke in Langstrecken- und militärische Großflugzeuge. Quelle: SV Otto Rahmen eines Power-Audits verbes- Bild 1: Teilbetriebsströme flossen durch Sprinklerrohre und verursachten heftige Korrosionserscheinungen bis hin zur völligen Durchrostung von Bildschirmen. Weiterhin stellten sie auch über längere Zeit einen Zusammenhang zwischen Gewittern und Störungen der elektronischen Anlagen fest. Elektroanlage auf dem Prüfstand Die Betreiber erkannten, dass sie mit ihren eigenen Fachleuten der Lage nicht Herr werden konnten. Ohne exakte (messtechnische) Kenntnisse gehen in einer derartigen Situation die Meinungen über die Ursachen sowieso weit auseinander. In einem so genannten Power-Audit sollten externe Sachverständige folgende Grundlagen ermitteln bzw. Hilfestellungen leisten: • Feststellung des Ist-Zustandes • Aufdeckung von Schwachstellen • Erfassen und ggf. Monitoring (zeitliche Aufzeichung/Beobachtung) aller elektrisch messbaren Parameter • Messung von magnetischen Feldern in der Nähe elektrischer Anlagen • Feststellen der Ursachen von »vagabundierenden« Strömen • Ausarbeitung von Abhilfemaßnahmen de 13-14/2003 Elektroinstallation drei Außenleiter und dem Neutralleiter sowie deren Frequenz. • Prüfung der erforderlichen Schutzeinrichtungen, Sicherungen und Schalter, ob sie den Belastungen und Kabelquerschnitten entsprechen, ggf. sollten Fehldimensionierungen korrigiert werden. • Anhand der Messungen/Auswertungen sollte ein zielgerichter Umbau erfolgen. Der Auftraggeber beauftragte den Sachverständigen hierbei, konkrete Anweisungen an die ausführende Fachfirma weiterzugeben. Im Rahmen einer optimalen Lösung sollten dennoch unnötige Kosten vermieden werden. Messungen und Kontrollen Die Messungen enthielten folgende Vorgaben: • Mit einem speziellen Schleifenwiderstandsmessgerät (Bild 4), welches zur Einspeisung eines Prüfstroms von 280 A in der Lage ist, sollte an den Netzendpunkten ermitteln werden, ob die Nullungsbedingungen stimmen (ausreichend niedriger Schleifenwiderstand, damit die Schutzschalter im Fehlerfall auslösen). Ggf. sollte dies durch zusätzliche Erdungsmaßnahmen korrigiert werden. • Monitoring von Nennstrom und cos ϕ • Ermittlung der Länge, Verlegeart, Strombelastbarkeit, Kurzschlussfestigkeit des vorhandenen Leitungs-/Kabelnetzes • Überprüfung der Einhaltung von Schutzbedingungen, Selektivitäten, Spannungsfällen, Leiterquerschnitten und Absicherungen. Testbericht de 13-14/2003 Quelle: SV Otto Bild 4: Schleifenwiderstandsmessungen an den Endpunkten mit bis zu 280 A (Nullungsbedingungen), ggf. zusätzliche Erdungsmaßnahmen erforderlich Bild 5: Oberschwingungen der Ströme verursachten Netzrückwirkungen auf die Spannung Quelle: SV Otto K.-H. Otto wies in seinen Auswertungen viele theoretisch schon lange bekannte Fakten nach: Quelle: SV Otto Quelle: SV Otto Quelle: SV Otto • Vermessung des Standortes – insbesondere einer bestimmten Produktionshalle – mit einem GPS-System, um für mögliche Blitzeinschläge eine Information aus einem zentralen Register zu erhalten • Erstellung einer Fotound Videodokumentation • Labortechnische Untersuchungen der Bild 2: Folgen der N-Situation: Brandgefahr durch überlasteSprinklerrohrkorrote N-Leiter, z. T. auch Sternpunktverschiebung sionen • Messtechnische Untersuchung/Erfas• Zielvorgabe für eine Netzertüchtigung sung eines Transformators und von 25 • Umbau der Elektroanlage Unterverteilungen • Unterstützung bei der Sanierung • Inspektion der vier Stromschienensys• Eine an den bisherigen Erfahrungen teme der o. g. Produktionshalle, um die orientierte Funktionsabnahme Verbindungen von PEN, PE und N fest• Schulung der betriebseigenen Elektrozustellen und ggf. zu beseitigen (Bild 3) – fachkräfte. hierbei wurden 120 Brücken im nachgeschalteten System festgestellt Der Job des Sachverständigen • Erfassung der Kabelstrecken mit Hilfe von Plänen und Ortsbesichtigungen: Der beauftragte Sachverständige K.-H. Dokumentation der Struktur, LeitungsOtto ging bei seinen Arbeiten in etwa länge, Kabeltyp und -querschnitt nach folgendem Schema vor: • Einzelerfassung der Netzqualität und Stromverbrauchswerte an den Haupteinspeisepunkten mit einem Echt-Effektivwert-Zangenamperemeter (RMS) oder einem Netzanalysator (hier: Fluke F 41) • Vektorsummenmessungen über alle drei Außenleiter, um damit die tatsächliche N-Leiterbelastung zu ermitteln • Messung der Ströme in den vorhandenen N- oder PEN-Leitern • Bewertung der sich möglicherweise Bild 3: Stromschienensystem als TN-Cdaraus ergebenden Über- oder UnterdeSystem, welches über die Kabel weiter zu ckung zum prognostizierten N-Bedarf den maschinennahen Unterverteilungen • Ermittlung der vagabundierenden Difgeführt wurde ferenzströme durch Messung über alle Bild 6: Sporadische Störung vernetzter EDV-Systeme durch niederfrequente elektromagnetische Felder 51 Quelle: SV Otto • Funktionsstörungen an elektronischen Bauteilen als Momentaneffekt von oberschwingungsbehafteten Strömen (Bilder 5 und 6) • Schaltbedingungen für Operationsverstärker und Transistoren sind nicht mehr gegeben, durch galvanische und induktive Kopplungen des Rückleitersystems N auf dem PE. Damit StörungsEinkopplungen auf alle Masse und Bezugssysteme. • Sporadische Störungen hochvernetzter EDV-Systeme durch niederfrequente elektromagnetische Felder (Datenübertragungsstörungen/Verlangsamung) durch mehrfache Zugriffsversuche. • Vorzeitiger Verschleiß an Kugellagern und mechanischen Teilen durch MikroFunkenerosion. • Brandgefahr durch überlastete N-Leiter (dabei stellte K.-H. Otto häufig einen reduzierten PEN-Querschnitt fest). Quelle: SV Otto Elektroinstallation Bild 9: N-Brücken im Transformatorengehäuse Bild 10: Beschriftung und isolierter Sternpunkt nach der Anlagenänderung • Brandgefahr durch überlastete N-Leiter bzw. gemessene Sternpunktverschiebung. Insbesondere in der Fertigungshalle von Flugzeugturbinen zeigte sich die Situation nach Bild 7. K.-H. Otto gab den Anlagenbetreibern die zentrale Zielstellung der Umbauaktion vor, einen einzigen zentralen Erdungspunkt (ZEP) pro Einspeisegruppe zu schaffen (Bild 8). Hierfür führte der beauftrage Elektrofachbetrieb eine Reihe gezielter Maßnahmen durch, z. B. an den einspeisenden Transformatoren (Bilder 9 und 10). Prüfung der ertüchtigten Anlage Quelle: SV Otto Nach dem Umbau prüften die Beteiligten mehrere Bedingungen: • Mit einem 12-V-Prüftransformator bei ca. 8 A wurde über den zentralen Erdungspunkt (ZEP) ein Strom eingekoppelt. Der Strom hatte dabei vollständig über diese eine Brücke zu fließen. Als Prüfspannungsquelle verwendete man einen potentialfreien 230-V-Wechselrichter. • Am gleichen Ort, d. h. am Ende des Versorgungsstranges, wurde die Spannung zwischen N und PE gemessen. Quelle: SV Otto Bild 7: Ist-Zustand – ausgehend von der PEN-Schiene gibt es mehrfache Aufteilungen in PE und N sowie Anschlüsse von PEN-Leitern und leitfähigen Gehäuseteilen Bild 8: Umbauziel – eine zweite »reine« PE-Schiene; die ursprüngliche PEN-Schiene bleibt formal »PEN«, an die ausschließlich N- oder PEN-Leiter angeschlossen werden 52 Fazit Der vorliegende Beitrag kann längst nicht alle technischen Einzelheiten ansprechen, die im Rahmen des Power-Audits bzw. der Anlagenumgestaltung untersucht wurden. Vielmehr ging es hier um die Darstellung der Vielfalt der Fehlerquellen für eine gestörte EMV. Trotz aller Vereinfachung lässt sich klar erkennen, dass viele der Probleme hätten vermieden werden können. Somit musste der Betreiber die Einsparungskosten einer einfachen Elektroinstallation mit den Folgekosten um ein Vielfaches »nachzahlen«. Allen EMV-interessierten empfiehlt K.-H. Otto das bereits 1983 veröffentlichte Dokument »Guideline On Electrical Power For ADP Installations«, das unter http://csrc.nist.gov/publications/fips zum Herunterladen bereitsteht. Es hat ohne Frage bis heute seine Aktualität beibehalten. ■ www.sv-otto.de de 13-14/2003 Elektroinstallation CAD-Datenübernahme ohne Hindernisse Oliver Hannappel Die Bearbeitung von Planungsdaten erfolgt zunehmend in CAD-Systemen. Dies gilt auch für ausführende Elektrofachbetriebe, die hierzu Daten zur Weiterbearbeitung erhalten. Die im Beitrag beschriebene Software hilft, aufgelöste Symbole zu rekonstruieren. C AD-Dateien als Träger von Baudaten haben sich in den letzten 10 Jahren im Bereich der elektrischen Installationstechnik etabliert. Zumindest bei mittleren und größeren Bauvorhaben erhalten die an der Ausführung und Planung beteiligten Unternehmen CAD-Daten – in der Regel im de-facto-Standard DXF/DWG. Leider sind die mit dem Datenaustausch verbundenen Probleme in der Praxis noch nicht beseitigt (siehe »Datensalat beim Austausch von CAD-Dateien vermeiden«, »de« 11/2001, S. 53 ff.). Halten die beigestellten Zeichnungen ein Mindestmaß an Qualität ein, genügt z. B. die dort beschriebene »klick&lern«-Technologie des CAE-/ CAD-Systems elcoCAD R4. Es wandelt Quelle: Hannappel Bild 1: AutoCAD-Icon zum Auflösen von Symbolen einfache Symbole automatisch in intelligente Objekte um, die damit zur Weiterverarbeitung und Auswertung zur Verfügung stehen. Das Drama der aufgelösten Symbole Jeder AutoCAD-Anwender kennt den Befehl »Ursprung«. Er zerlegt Symbole – die eine zusammengehörende logische Einheit bilden – in unzusammenhängende Einzelobjekte wie Kreise, Linien, Texte usw. Das Icon (grafisches ProDipl.-Inf. (FH) Oliver Hannappel, geschäftsführender Gesellschafter, Hannappel Software GmbH, Wiesbaden 54 grammsymbol) dieses Befehls in der Bedienungsoberfäche von AutoCAD repräsentiert sich nicht grundlos mit einer Dynamitstange (Bild 1). Diese Funktion hat es wirklich in sich. Sie verwandelt ein grundsätzlich auswertbares CADModell in eine reine Strichzeichnung. Anschließend geht so gut wie gar nichts mehr: keine Stückliste, keine Massenermittlung, keine Generierung von Schemaplänen. Viele CAD-Systeme enthalten auch beim DXF/DWG-Export eine Funktion, die Symbole, Blöcke oder Zellen in Ihre Bestandteile zerlegt. Andere sind grundsätzlich nicht in der Lage, Symbole DXF/DWG-konform auszugeben. Ein Sonderfall ist die Eigenart mancher Programme jedem einzelnen Symbol einen individuellen Namen zu geben. In seiner Auswirkung ist dieses Softwareverhalten eine Form der Informationsvernichtung, fast vergleichbar mit dem Auflösen der Symbole (Bild 1). Diese Informationen benötigen jedoch auch ausführende Elektrofachbetriebe. Für sie gibt es drei typische CAD-Anwendungsfälle, die nicht aufgelöste Symbole voraussetzen: • In der Vergabephase kann der Anbietende – insbesondere bei Pauschalierungen – schnell und effizient Massen aus CAD-Zeichnungen ermitteln. Auf dieses moderne Hilfsmittel sollte niemand mehr verzichten. • Für die Erstellung von Ausführungsoder Revisionsplänen ist die Übernahme der Vorplanung des Fachplaners oftmals eine Voraussetzung um den CAE/CADEinsatz in einem Projekt überhaupt kostendeckend zu gestalten. • Schließlich gewinnt das Facility Management innerhalb der Elektroinstallation zunehmend an Bedeutung. Spätestens bei der hier geforderten Datenübergabe an so genannte FM-Systeme verletzen aufgelöste Zeichnungen die Prüfkriterien. Die damit verbundenen Nacharbeiten belasten den Deckungsbeitrag eines Projektes erheblich. Der Bedarf für die Auswertung und Aufbereitung solch »unintelligenter« CAD-Zeichnungen wurde seit Jahren an die Hannappel Software GmbH herangetragen. Aufgrund der Verzögerung bei der Einführung der neuen Datenaustauschformate IAI/IFC – die diese Situation eindeutig verbessern könnten – ent- Quelle: Hannappel Software Automatische Erkennung von aufgelösten CAD-Symbolen Bild 2: Prinzip von »elcoCAD CA« wickelte diese Firma eine ergänzende Software, die aufgelöste Symbole erkennen kann (Bild 2). Symbol an der Kontur erkennen Das Softwareprodukt »elcoCAD CA« basiert auf dem Prinzip der Konturanalyse. Der Anwender zeigt dem System einmal die Signatur eines Symbols. Im Falle eines Ausschalter-Symbols sind dies in der Regel ein Kreis und zwei Linien (Bild 2). Anschließend sucht und erkennt das System diese Signatur in der gesamten bzw. einem Teil der Zeichnung und wandelte es in ein zusammenhängendes Symbol um. Das KonturanalyseVerfahren von elcoCAD CA ist optimiert für die Erkennung von Elektroinstallations-Symbolen (Bild 3). DXF/DWGDateien lassen sich gut mit der Konturanalyse erkennen, etwas schwieriger ist dieser Vorgang bei Plot-Dateien. Plot-Dateien in CAD-Daten umwandeln Plot-Dateien sind keine auswertefähigen CAD-Dateien. Leider geben viele Planer de 13-14/2003 Quelle: Hannappel Software Elektroinstallation Bild 3: elcoCAD CA, Nutzeroberfläche unter Windows die Daten in diesem Format weiter, damit der Empfänger diese lediglich ausdrucken bzw. plotten kann. ElcoCAD CA schafft es – in Verbindung mit Softwarepaketen wie Cadconv der Fa. Kazmierczak –, die Symbole in Plotdateien für Stiftplotter (HPGL-Format) zu erkennen. Dies gilt nicht für Dateien im HPGL/2-Format, insbesondere bei Rasterdaten. Cadconv wandelt solche HPGL-Dateien in das DXF/DWG-Format um. Diese DXF/DWG-Datei entspricht in etwa einer aufgelösten CAD-Zeichnung. Es existieren jedoch leichte Abweichungen zwischen der Positionierung einzelner Zeichnungselemente. In elcoCAD CA lassen sich dafür Toleranzwerte für Objektgrößen, Distanzen und Winkel einstellen (Bild 3). Im Vorschaumodus kann der Anwender diese Parameter einfach und intuitiv ermitteln. Die so einmal erlernten Signaturen können in so genannten Job-Dateien als logisch zusammenhängende Analysevorgänge gespeichert und wieder verwendet werden. Konturenanalyse an eigenen Daten testen Im Grunde wäre das hier beschriebene Verfahren unnötig, würden die Projektbeteiligten die CAD-Daten in geeigneter Form weitergeben. In der Praxis ist dies leider nicht der Fall. Die neuesten Programmversionen von elcoCAD CA enthalten ein intelligentes Datenaustauschmodul (EPX = elcoCAD Project eXchange), das die gesamte Logik eines Projekts, einschließlich der notwendigen Stammdaten, in einem speziellen Dateiformat abbildet sowie im- und exportiert. Hannappel Software entwickelt in diesem Zusammenhang die »klick & lern«Technologie konsequent weiter. Damit kann der Planer aus minderwertigem Datenmaterial mit geringem Aufwand intelligente Datenmodelle ableiten. Da die Trefferquote einer Konturanalyse in sehr starkem Maße von der Beschaffenheit der zu analysierenden CAD-Zeichnung abhängt, haben alle elcoCAD-Anwender ab der Version 4.21 die Gelegenheit, elcoCAD CA zu testen. Das neueste Produkt-Update enthält eine voll funktionsfähige Demoversion. Der Interessent kann somit das Konturanlyseverfahren anhand der ihm vorliegender Daten bewerten. ■ www.dxf.de www.elcoSystem.de de 13-14/2003 55 Elektroinstallation Anlagenbereitschaft als Installationsanforderung P. Jentes, A. Stöcklhuber Produktionstechnische Betriebe sind auf eine hohe Verfügbarkeit ihrer Maschinen und Anlagen angewiesen. Hier können Sammelschienensysteme Ausfallzeiten minimieren. D ie Kundenanforderung nach hoher Verfügbarkeit stellt auch hohe Anforderungen an die Elektroinstallation. Moderne Sammelschienensysteme sorgen bei solchen Anwendungen für eine hohe Anlagenbereitschaft, da sich Reiheneinbaugeräte auch unter Spannung demontieren lassen. Das heißt: Änderungen, Erweiterungen oder der Austausch defekter Komponenten ist bei laufendem Betrieb von Produktionsanlagen möglich. Der Elektrotechniker profitiert durch den Einsatz von Sammelschienensystemen zudem von einer schnelleren und einfacheren Montage. Bei der Druckerei UZ-Druck in Frankfurt/Main setzte der ausführende Elektro- Dipl.-Wirtsch.-Ing (FH) Patrick Jentes, Markt-Management Schalt-/Steuergeräte, Hager Tehalit Vertriebs GmbH; Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de« technikermeister Andreas Ott aus Hanau auf das Sammelschienensystem »tertio« von Hager. Gemeinsam mit dem Leiter der Druckerei, Helmut Schick, stand der Elektroinstallateur der Redaktion »de« Rede und Antwort. Quelle: Hager Tehalit Sammelschienensystem gewährleistet hohe Maschinenverfügbarkeit Das Sammelschienensystem »tertio« ermöglicht den Austausch von Modulargeräten, ohne die elektrische Anlage abzuschalten »de«: Welche Anforderungen stellte die Druckerei an die Elektroinstallation im Hinblick auf die Anlagenbereitschaft? Schick: Aufgrund der rasanten Entwicklung in der Rollen-, Offset- und DigitalDrucktechnik tauschen wir relativ häufig Maschinen aus und erweitern regelmäßig unseren Maschinenpark. Um auch in Umbauphasen einen reibungslosen Druckereibetrieb aufrechtzuerhalten, benötigen wir eine möglichst flexibel nutzbare Elektroinstallation. Ausfallzeiten durch die Abschaltung der Stromversorgung müssen unbedingt vermieden werden oder zumindest auf ein Minimum beschränkt bleiben. Zudem stellten wir aus praktischen Gründen die Anforderung, ausschließlich schmelzsicherungsfreie Stromkreisverteiler zu installieren. »de«: Herr Ott, wie haben Sie die Anforderungen Ihres Kunden erfüllt und wie sieht die realisierte Elektroverteilung aus? Ott: Den Kern der Elektroinstallation bildet ein Hager-Standschrank der Serie »univers N«. Die 200-A-Einspeisung erfolgt über einen Hauptschalter sowie über ein 5-poliges Stromschienensystem. Darüber hinaus kamen mehrere NH00Sicherungslasttrennschalter zum Einsatz. Für die Stromkreisabgänge wurden Leitungsschutzschalter in Verbindung mit dem »tertio«-Sammelschienensystem verwendet. »de«: Welche Vorteile sehen Sie in dem Einsatz von Sammelschienensystemen? Ott: Ein entscheidender Vorteil dieser Technik liegt sicherlich darin, dass ich Andreas Ott ist Elektrotechnikermeister und Inhaber eines Betriebes in Hanau. Er beschäftigt drei Elektroinstallateure und ist sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich tätig. Arbeitschwerpunkte seines Unternehmens sind Steuerungstechnik für industrielle Anwendungen, Brand- und Einbruchmeldeanlagen sowie Videoüberwachungs- und Zutrittskontrollsysteme. Helmut Schick ist Leiter der Druckerei UZ-Druck in Frankfurt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Konzeption, Gestaltung und Druck von Geschäfts- sowie Formularpapieren auf modernen Rollenoffset- und Digitaldruckmaschinen. 56 Quelle: Hager Tehalit DIE INTERVIEWPARTNER Die Einspeisung der Sammelschienensysteme kann, wie in diesem Fall, über FI-Schutzschalter erfolgen; der standardmäßige Berührungsschutz des »tertio«-Systems entspricht der Schutzart IP2x de 13-14/2003 Quelle: Hager Tehalit Elektroinstallation Auch Druckmaschinen sind dem hohen Innovationszyklus der heutigen Zeit unterworfen, häufige Umbauarbeiten fordern daher eine flexible Elektroinstallation als Elektrotechniker Stromabgänge durch Adapter problemlos austauschen oder ändern kann, ohne den kompletten Verteiler von der Spannung freischalten zu müssen. Aufgrund des zuverlässigen Berührungsschutzes ist dies gefahrlos möglich. Als weiteren Vorteil betrachte ich die praktische Einspeisetechnik: Bis 63 A ist die Einspeisung mit anreihbaren Geräteadaptern über FI- oder LS-Schalter problemlos möglich. Für größere Stromstärken bis 200 A stehen 4- und 5-polige Einspeiselemente zur Verfügung. Darüber hinaus reduziert der Einsatz von Sammelschienensystemen den Verdrahtungsaufwand beträchtlich. Im konkreten Fall ermöglichten Führungshilfen sowohl ein einfaches Einlegen der Leitungen in die Klemmen als auch ein problemloses Weiterverbinden. »de«: Welche besonderen Herausforderungen waren mit diesem Projekt verbunden, und wie bewerten sie den Verlauf? Ott: Planung und Bau der Elektroverteilung waren terminlich an den Umzug der Druckerei in neue Räumlichkeiten verbunden. Dies erforderte eine schnelle Umsetzung der Installation. Nachdem wir Mitte Juni 2002 unser Angebot eingereicht hatten, begann bereits Mitte Juli die Bauphase, die bis Anfang September andauerte. Die Inbetriebnahme erfolgte dann stufenweise zwischen Ende August und Mitte September Beim Projektverlauf kam uns die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Frankfurter Niederlassung von Hager Tehalit zugute, die uns bei Planung und Kalkulation unterstützte – so stellte die Niederlassung nach den von uns gefertigten Stromlaufplänen das erforderliche Material für den Verteiler zusammen. »de«: Und wie bewährt sich die Anlage in der Praxis, Herr Schick? Schick: Wir sind sehr zufrieden. Seit der Inbetriebnahme im vergangenen Sommer hatten wir keine Standzeiten oder gar Ausfälle zu verzeichnen. ■ de 13-14/2003 Elektroinstallation Elektrotechnische Anlagen in medizinisch genutzten Bereichen Anmerkungen zur neuen DIN VDE 0100 Teil 710 Hans-Peter Uhlig Die seit dem 1.6.2003 nur noch allein gültige Norm stellt Planer und Errichter von elektrotechnischen Anlagen in medizinisch genutzten Bereichen vor neue Herausforderungen. Der Beitrag befasst sich mit den Hintergründen der Entstehung und gibt Hinweise zum Umgang sowie zur künftigen Verfahrensweise bei der Normanwendung. D eutsche Normen gelten international zum Teil als unbequem. Sie sind ausgefeilt, bieten viel Sicherheit, welche allerdings auch ihren Preis hat. Dies gilt auch für die Normen zur Planung, Errichtung, Rekonstruktion und Prüfung von elektrotechnischen Anlagen in medizinisch genutzten Gebäuden. Eine in diesem Bereich wichtige Norm war die bisher gültige DIN VDE 0107:1994-10 »Starkstromanlagen in Krankenhäusern und medizinisch genutzten Räumen außerhalb von Krankenhäusern«. Übergangsfrist verstrichen Die neue Norm DIN VDE 0100-710 »Medizinisch genutzte Bereiche« gilt seit dem 1.11.2002 und ersetzt die DIN VDE 0107, die mit einer Übergangsfrist bis zum 31.5.2003 parallel zur neuen Norm gültig blieb. Seit dem 1.6.2003 gilt die neue Norm ohne Einschränkung auch für alle in Arbeit befindlichen Projekte. Sie ist jezt Bestandteil der Normenreihe DIN VDE 0100 »Errichten von Niederspannungsanlagen«. Sie gehört zur Gruppe 700 »Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art«. Dipl.-Ing. (FH) Hans-Peter Uhlig, Mitglied im DKE-Unterkomitee 221.4 sowie freier Berater für elektrotechnische Anlagen in Gebäuden und Photovoltaik, Güstrow 58 Viele Verbesserungen Die neue Norm DIN VDE 0100-710 enthält eine ganze Reihe wesentlicher Verbesserungen: • Der Text der IEC 60364-7-710 wurde bereits eingearbeitet. • Die Gliederung der neuen Norm stimmt mit der Gliederung der Basisnorm DIN VDE 0100 überein. Dadurch wird der Bezug zur Basisnorm erleichtert. • Die Grundsätze für die Planung und Errichtung elektrotechnischer Anlagen in medizinisch genutzten Bereichen bzw. Gebäuden wurden klarer formuliert und höher gewichtet. Planer und Errichter übernehmen damit mehr Verantwortung. • Das TN-S-Systems wurde eindeutig festgelegt und auch abgegrenzt. Hierdurch lassen sich wichtige Anforderungen der Kommunikations- und Datentechnik sowie der Schutztechnik erfüllen. • Planer/Errichter müssen eine komplette Netzberechnung nachweisen. Hierzu gehören die Berechnung der Nennstromund Kurzschlussfestigkeit aller Betriebsmittel, die zulässigen Erwärmungen von Kabeln und Leitungen bei Normalbetrieb und Kurzschluss sowie die Selektivität der Schutzeinrichtungen bei Kurzschluss. • In der Norm ist ein Hinweis auf die fehlende normative Konformität zur DIN IEC 60038 (VDE 0175) bezüglich der »Spannungstoleranzen« enthalten. Dafür bietet die Norm aber zugleich Lösungsvorschläge. • Die Norm gilt für alle Gebäude, in denen sich medizinisch genutzte Bereiche im Sinne der Norm befinden. Für zusätzliche Maßnahmen im kompletten Gebäude und im medizinisch genutzten Teil entscheidet ausschließlich die Art der medizinischen Nutzung. • Die Grundlage für die technischen Mindestanforderungen bildet grundsätzlich die Art des Kontaktes zwischen dem medizinischen elektrischen Gerät und dem Körper des Patienten. Die dar- aus resultierenden elektrischen Bedingungen benennt die Norm zusätzlich. • Die Norm bezieht sich auf die fest installierte elektrotechnische Anlage und grenzt sich von den Geräten ab. • Die Sicherheit von Patienten und Personal wird nun ausdrücklich berücksichtigt. • Die Anwendung der Norm ist auch für die elektrische Versorgung der Anlagen vorgeschrieben, die ebenfalls für die Sicherheit des Betriebes erforderlich sind, wie z. B. Anlagen der medizinischen Gasversorgung. • Die Einteilung der medizinisch genutzten Bereiche muss mit dem medizinischen Personal, der zuständigen Gesundheitsorganisation oder dem Verantwortlichen für Arbeitssicherheit nach einem definierten Verfahren vereinbart werden. Die frühere Norm empfahl diese nur. • Die Forderung nach einzelnen eigenen Betriebsräumen für wichtige, sicherheitsrelevante elektrische Betriebsmittel wurde ausgeweitet, um die Sicherheit für wichtige Komponenten der Anlage zu erweitern. • Alle Verteiler müssen DIN VDE 0660 entsprechen, das heißt mindestens als PTSK, mit Blechgehäuse, ausgeführt sein. • Die Anforderungen an die Umschalteinrichtungen wurden präzisiert und weiterhin zwischen den verschiedenen Arten von Umschalteinrichtungen unterschieden. • Bei Verwendung von Mehrfachsteckdosen sind bestimmte Rahmenbedingungen zu beachten. Ziel dabei ist es, den gleichzeitigen Ausfall einer größeren de 13-14/2003 Elektroinstallation Anzahl von medizinischen elektrischen Geräten zu vermeiden. • Die Anwendung der Funktionskleinspannung ohne sichere Trennung (FELV) ist verboten. • Die PE der Verbraucher in der Patientenumgebung sind unter verschärften Bedingungen in den zusätzlichen Potentialausgleich einzubeziehen, um die geforderte, maximal zulässige Berührungsspannung von 25 V AC einzuhalten. • In medizinisch genutzten Bereichen der Gruppen 1 und 2 sowie auf Rettungswegen sind die Leuchten auf das Allgemeinstrom- und das Sicherheitsstrom-Versorgungs-System aufzuteilen (AV- und SV-System). Dadurch wirken das AV- und das SV-System gegenseitig als Reserve bei elektrischen Störungen. Die Neugliederung der Norm wird von einigen Nutzern als weniger übersichtlich empfunden. Um alle zutreffenden Anforderungen einer elektrotechnischen Anlage zu finden, muss der Planer oder Errichter in der Regel die gesamte Normenreihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) zusätzlich zu den Besonderheiten in DIN VDE 0100-710 (VDE 0100 Teil 710) sichten. Die neue Norm DIN VDE 0100-710 beinhaltet, wie jede Vorschrift oder Norm, die Mindestanforderungen. In diesem Falle für Niederspannungsanlagen in medizinisch genutzten Bereichen. Sie repräsentieren gleichzeitig den kleinsten gemeinsamen Nenner, den das Normenkomitee bei der Erarbeitung der Norm erreichte. Hinweise für praxisgerechte Anforderungen Bei der praktischen Planung und Errichtung von Niederspannungsanlagen in medizinisch genutzten Gebäuden erscheint es sinnvoll, zu bestimmten Teilen der Anlage solch höhere Anforderungen zugrunde zu legen. Nachstehend hierzu einige Hinweise: • In medizinisch genutzten Gebäuden sollte im gesamten Gebäude immer das TN-S-System angewendet werden, um den Anforderungen der Normen aus der Reihe DIN VDE 0800 (Kommunikationssysteme) gerecht zu werden. Außerdem ist das TN-S-System eine wichtige Voraussetzung für die Erfüllung der hohen Anforderungen an den Berührungsschutz in den medizinisch genutzten Bereichen der Gruppen 1 und 2. • Alle Bereiche bzw. Brandabschnitte mit baurechtlich oder durch diese Norm vorgeschriebenen sicherheitsrelevanten Anlagen müssen vom Hauptverteiler über eine bevorzugte (so genannte erste Leitung) und eine zweite Leitung eingespeist werden. Beide Leitungen sollten getrennt verlegt und die bevorzugte Leitung muss mit 90 min Funktionserhalt ausgeführt werden. • Im jeweiligen Brandabschnitt kann immer der einzelne Verteiler oder der Verteilerabschnitt eingespeist werden. Bei mehr als einem medizinisch genutzten Bereich der Gruppe 2 sollte der Planer mindestens zwei Umschalteinrichtungen vorsehen. • Alle Hauptverteiler, die den Stromquellen nachgeordnet sind, sollten Planer und Errichter als typgeprüfte Schaltgerätekombinationen ausführen. Für alle übrigen Verteiler müssen sie mindestens den Nachweis der Ausführung als partiell typgeprüfte Schaltgerätede 13-14/2003 59 Elektroinstallation FACHLEUTE DISKUTIEREN NEUE VDE 0100-710 Gegenwärtig setzen sich viele deutsche Planer, Betreiber und Errichter elektrotechnischer Anlagen in medizinisch genutzen Gebäuden mit den Konsequenzen der nun allein geltenden Norm DIN-VDE 0100-710 auseinander. Dabei diskutieren die Fachleute z.B. über Begriffsdefinitionen, gewisse Detailschwächen im Normentext oder die Einbeziehung des medizinischen Personals bei der Gruppen-Festlegung der medizinischen Bereiche. Das nebenstehende Bild zeigt eine Podiumsdiskussion auf der Fachtagung »Elektrotechnik in Kliniken, Arztpraxen und Pflegeheimen« im Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e. V. (bfe), Oldenburg, Mai 2003. kombination erbringen. Einzelysteme – z. B. AV-, SV- und ZSV-System (zusätzliches Sicherheitsstrom-Versorgungssystem), aber auch Haupt- und Unterteiler – sollten immer in getrennten Gefäßen untergebracht werden. • Die medizinisch genutzten Bereiche der Gruppe 2 sollten immer mit einem zusätzlichen Potentialausgleich, der ein Überschreiten von 25 V AC Berührungsspannung in allen Betriebs- oder Fehlerfällen verhindert, ausgestattet sein. Dies sollte der Planer mindestens rechnerisch nachweisen. • In medizinisch genutzten Bereichen (Raum oder Raumgruppe) der Gruppe 1 oder 2 sollten alle Steckdosen und Verbraucher im Handbereich über ein RCD mit einem Auslösestrom ≤ 30 mA zu versorgt werden. Ausgenommen hiervon sind selbstverständlich die Stromversorgung von medizinischen elektrischen Geräten für lebenswichtige Funktionen, welche über das medizinische IT-System erfolgt, und Verbraucher außerhalb des Handbereichs, wie die Leuchten für die Raumbeleuchtung. Alle Geräte, die z. B. wegen hoher Ableitströme nicht über ein RCD mit I∆N ≤ 30 mA betrieben werden können, sind so zu installieren, dass die Bedingungen unter 5) eingehalten werden. • Das kurzschluss- und erdschlusssichere Verlegen von Kabeln im Sinne der Norm muss deren Ausbrennen ausschließen. Viele der grundlegenden Aussagen der in langjähriger Entwicklung entstandenen DIN VDE 0107 bestehen in zwei Normentexten weiter: Sie fanden sowohl Eingang in die IEC 60364-7710 als auch in die neue DIN VDE 0100-710. 60 Den Teilnehmern wurde erklärt, dass aufgrund des plötzlich geringen Zeitrahmens vor dem Bearbeitungsstopp auf nationaler Ebene, schnelles Handeln beim Erstellen eines Normentextes geboten war (siehe Abschnitt »Entstehungsgeschichte im internationalen Zusammenhang«). Entstehungsgeschichte im internationalen Zusammenhang Die DIN VDE 0107 entstand Anfang der neunziger Jahre und galt ab Oktober 1994. Die technische Weiterentwicklung, eine Reihe in der Praxis erworbener Erkenntnisse sowie zwischenzeitliche Änderungen des Vorschriftenund Normenwerkes führten jedoch zu einem deutlichen Nachbesserungsbedarf. Die internationalen Normungsgremien vereinbarten inzwischen den Text der künftigen IEC 60364-7-710. Die IEC-Mitglieder nahmen diesen Ende 2002 mehrheitlich an. Die bestehenden internationalen Vereinbarungen sehen an dieser Stelle vor, dass auf der europäischen Ebene die Arbeit an nationalen Normen mit der Umfrage des CENELEC bei seinen Mitgliedern über die Annahme einer IEC-Norm gestoppt wird. Demzufolge standen die deutschen Normenbearbeiter im Zugzwang: Sie mussten die oben erwähnten Nachbesserungen zur DIN VDE 0107 vor dem Wirksamwerden dieses Stopps – also kurzfristig – umsetzen. Nur so konnten sie sich eine bessere Ausgangsbasis in der künftigen europäischen Normung sichern. Gleichzeitig lag es nahe, mehrere Sachverhalte in dieser Bearbeitungsphase miteinander zu kombinieren: • Übernahme der erhaltenswerten Teile der DIN VDE 0107 einschließlich der notwendigen Nachbesserungen • Textübernahme der IEC-Norm • Neugliederung der Normenreihe DIN VDE 0100. Die Neugliederung der Normenreihe DIN VDE 0100 lässt sich übrigens hauptsächlich auf den Einfluss der internationalen Normung zurückführen. Mit der Erarbeitung der neuen DIN VDE 0100-710 stand die DKE also vor der anspruchsvollen Aufgabe, in einem engen Zeitrahmen mehrere umfangreiche Teilaufgaben gleichzeitig zu lösen sowie die öffentliche nationale Diskussion durchzuführen und abzuschließen. In der Einleitung der neuen Norm DIN VDE 0100-710 begründet das DKE-Unterkomitee 221.4 ihre Vorgehensweise anschaulich: »Die neue Norm verbessert die Ausgangsbasis für die Einführung der europäischen Norm (Grundlage IEC 60364-7-710) dahingehend, dass viele deutsche Anforderungen, die international mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zum Tragen kommen, als nationale Restnorm in eine künftige europäische Norm eingebracht werden können.« Für die Einführung dieser neuen europäischen Norm gibt es keinen Zeitrahmen. DIN VDE 0100-710 wird demzufolge für längere Zeit gelten. Fazit Planer und Errichter sollten grundsätzlich für die technische Bewertung von Projekten in medizinisch genutzen Gebäuden rechtzeitig kompetente Fachleute hinzuziehen. Geeignet hierfür sind z. B. die zuständigen Prüfer und Sachverständigen. Das Ziel der beteiligten Personen sollte eine mindestens dem Stand der Vorschriften, Normen und Richtlinien entsprechende Lösungen sein. Zwischen den relevanten gesetzlichen Bestimmungen und Verordnungen sowie den Normen und Richtlinien besteht nicht immer Konformität. Auch innerhalb des Normenwerkes DIN VDE 0100 gibt es solche ungelösten Probleme. Planer, Errichter und Betreiber müssen daher jedes Projekt an technisch sinnvollen Lösungen orientieren. Damit also an den anerkannten Regeln der Technik bzw. dem Stand der Technik. Dies gilt parallel zu Vorschriften, Normen und Richtlinien, besonders im Hinblick auf die Sicherheit. Dabei müssen Aufwand und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis stehen, ohne die Grundregeln der Sicherheit zu verletzen. Zur Unterstützung wünschen sich viele im medizinischen Bereich tätige Elektrofachleute in der nächsten Zeit entsprechende Publikationen. Auch im »de« wird einiges darüber zu lesen sein. ■ de 13-14/2003 Informationstechnik Trends in der Gebäudeverkabelung VDE veranstaltet zusammen mit »de« ein Seminar in Berlin Sigurd Schobert Die strukturierte Gebäudeverkabelung stellt ein interessantes Marktpotenzial für den Elektroinstallateur dar. Etliche Gewerke beinhalten heute diese Installationsleistungen. Weiterhin wichtig ist die Abnahme und Zertifizierung dieser Installation – mit entsprechender Messtechnik. VDE und »de« bieten dazu gemeinsam ein Seminar an. V eranstaltet wird dieses Seminar durch den Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) in Berlin, Bismarkstr. 33, am 18. und 19. September dieses Jahres unter der Leitung von »de«, vertreten durch Sigurd Schobert. Zahlreiche Kabelhersteller und Systemanbieter sowie Messgerätehersteller unterstützen diese Seminarveranstaltung mit Leihgaben von Demonstrationsmaterial sowie von Messgeräten. Aktiv mitwirken werden u. a. folgende Firmen: Daetwyler Kabel & Systeme GmbH, Siemon Kabelsysteme, Ideal Industries GmbH und Laser 2000 GmbH. Zielgruppe Dieses Seminar richtet sich an technische Fachkräfte, Installateure und Meister aus Industrie und dem Handwerk, die bereits erste Erfahrungen in der Nachrichtenübertragungstechnik gesammelt haben und sich über die strukturierte Gebäudeverkabelung für die Kommunikationstechnik näher informieren wollen. Seminarziel In diesem zweitägigen Seminar erhalten die Teilnehmer – über die Grundlagen hinaus – Wissenswertes zu neuesten Trends der Nachrichtenübertragungstechnik mit Kupfer- und Glasfaserkabel. Am Beispiel verschiedener Stecker- und Installationssysteme werden wichtige Installationsmethoden und deren Normen und Vorschriften erläutert und UnterSigurd Schobert, Redaktion »de« de 13-14/2003 schiede im Hinblick auf Verarbeitung und Handhabung erklärt. Durch praktische Vorführungen und die Möglichkeit, selbst Montagen an Übungsobjekten durchzuführen, bekommen die Teilnehmer das Gefühl und einen Überblick über die notwendigen Vorkehrungen und Bedingungen für eine Installation einer datentechnischen Gebäudeverkabelung. Ergänzt wird dieser Workshop durch den Einsatz von entsprechenden Mess- und Prüfgeräten für die Installation. Seminarinhalt • Überblick zu den Normen sowie Standards zur strukturierten Gebäudeverkabelung • Kupferkabel: Grundbegriffe, Kenngrößen und Normen (EN 50173, Kategorien, Klasseneinteilungen). Hinweis: Im Juni 2003 ist die neue Fassung dieser Norm in deutscher Sprache im Beuthverlag, Berlin, veröffentlicht worden, die auch die Kategorie 7/Klasse F berücksichtigt • Netzstrukturen und deren Variationen in der Gebäudetechnik • ISDN-Installation einschließlich DSLApplikationen • Beispiele von Verkabelungstechniken (Kabeltypen, Steckertechniken) verschiedener Anbieter • Praxis: Konfektionieren von Kabeln • Messpraxis: Abnahmemessungen und Protokollieren von Gebäudeverkabelungen mit Kabeltestern und Kabelprüfgeräten • Glasfaserkabel: Grundbegriffe, Kenngrößen und Normen (EN 50173, Klasseneinteilungen) • Beispiele verschiedener Anbieter von Verkabelungstechniken, (LWL-Typen, Steckertechniken) • Praxis: Spleißen von Lichtwellenleitern • Messpraxis: Abnahmemessungen mit optischen Messgeräten. Teilnahmebedingungen Willkommen sind alle Installateure und technisch Interessierten, die über Grundkenntnisse der Übertragungstechnik verfügen. Für Mitglieder des VDE kostet die Teilnahme 365 €, für alle andereren 395 €. Anmeldung »de« nimmt unter der Telefonnummer (0 89) 12 60 72 44 oder Fax (0 89) 12607111 Anmeldungen entgegen. Die Interessenten können sich aber auch unter www.online-de.de/dialog/a_anmel dung.html oder beim VDE (Tagungen und Seminare, Büro Berlin, Hanna Hoppe) direkt anmelden: Tel. und Fax: (030) 34 80 01 80, E-Mail: [email protected] Immer am Ball bleiben In jüngster Zeit haben etliche Systemhersteller ihre Produkte um Komponenten der Kategorie 6 und 7 bzw. der Klasse F (bis 600 MHz) erweitert. Die Anwendungen schließen auch schon Multimedia-Techniken ein. Ein Beispiel dazu: Vor einigen Wochen wurde eines der ersten Steckverbindersysteme für die Kategorie 7 nach IEC standardisiert. Damit erhält die lange Jahre gängige Steckertechnik RJ 45 einen Mitbestreiter, der den Übertragungsbereich bis zu 1,2 GHz ausweitet. Die Messgeräteindustrie liefert dazu auch die entsprechenden Geräte. Der Trend geht hin zu immer kleineren, handlicheren Werkzeugen. Das zeigen u. a. die Systemanbieter von Lichtwellenleiterkomponenten: Schnellmontagen von Glasfasersteckern, HandheldSpleißgeräte und Messgeräte, die in den Gürteltaschen mit sich getragen werden können. Diese Entwicklung ist insbesondere für den Installateur »im Feld« von Bedeutung. Informieren Sie sich darüber – so sind Sie für Ihre nächsten Verkabelungsprojekte gerüstet! ■ www.online-de.de www.vde.de 61 Informationstechnik LAN-Schrankkonzept mit System Modularität erleichtert die Montage Anja Bechtloff Wer schon einmal LAN-Schränke transportieren und installieren musste, kennt die Probleme, die dabei ent- wenigen Handgriffen leicht demontiert und so auch in problematischen Räumen fachgerecht installieren. Die Einbauten selbst erfolgen immer vor Ort. stehen können. Enge Fahrstühle oder Treppen, aber auch eine aufwändige Montage der Einbauteile haben schon so manchem Installateur die Arbeit erschwert. Einmal aufgebaut, erweisen sie sich zudem oft als unflexibel und lassen sich in der Regel nicht an Veränderungen der technischen Infrastruktur anpassen. Lösungen dazu beschreibt der folgende Beitrag. E in modulares System, wie es 3M Telecommunications mit den Schränken der QVSL-2003-Serie bietet, ermöglicht dem Installateur – aufgrund vereinfachter Befestigungstechnik – eine schnelle und kostengünstige Montage vor Ort. In der Regel erfolgt die Anlieferung komplett zusammengebaut, also »installationsfertig«. Für Exportmärkte steht das System aber auch als Bausatz zur Verfügung. Bei Bedarf lassen sich die Schränke für den Transport mit Anja Bechtloff, freie Journalistin, Mülheim Bild 1: Die neue Verbindungstechnik mit den Grommets vereinfacht die Montage der Schränke 62 Montage und Einrichtung von LAN-Schränken Durchdachte, auf »Einhängen« und »Fixieren« basierende Konstruktionskonzepte beinhalten Steckverbindungen und reduzieren Verschraubungspunkte durch Verrastungen. Das neue Grommet aus Metall vereinfacht die Verschraubungen der 19"-Komponenten (Bild 1). Er ersetzt die bisher übliche, umständliche Käfigmutter und stellt Modulare und flexible LAN-Schrankkonzepte erleichan ihrer Stelle eine leitende tern die Montage und spätere Umrüstung, ohne die Verbindung der Komponen- Netzwerksicherheit zu beeinträchtigen ten mit dem Gestell her. Darüber hinaus vereinfacht eine fleWeil ein einheitliches Befestigungsxible Dachkonstruktion die Installation. system die Installateursarbeit erleichtert, Der Hersteller bietet ein so genanntes sind beim QVSL-2003-System alle Be»Sandwich«-Dach an, das eine Reihe festigungen bis hin zur 19"-Ebene mit von Ausbrüchen zur Montage verschieeinem Werkzeug und einheitlichen dener Lüfter und Kabeleinführungen hat Schrauben montierbar. Fehlende Spe(Bild 3). Dessen eingelegte Schaumplatte zialwerkzeuge oder falsche Muttern und lässt sich einfach mit einem Messer Schrauben gehören damit der Vergangenheit an. Darüber hinaus verringern Lösungen wie z. B. vorkonfektioniertes »Plug-and-Play-Zubehör« die Installationszeiten. In der Praxis macht sich zusätzlich eine durchdachte Kabelführung schnell bezahlt. Auch hier sorgt ein modularer Aufbau für die nötige Flexibilität: Kabelführungsbügel, die es ermöglichen, Patchkabel ohne Einfädeln abzulegen und dennoch eine sichere Führung gewährleisten, erleichtern das Handling und erhöhen die Übersichtlichkeit (Bild 2). Auf dieser Basis ist auch ein späterer Umbau leicht zu realisieren. Einfach durch die Abnahme einer oder mehrerer Wände lässt sich das Gehäuse schnell vergrößern, ohne die Gesamtheit aufzulösen. Bei späteren Wartungsarbeiten bewähren sich allseiBild 2: Zu einer Seite hin offene Kabelfühtig montierte Türen, es erleichtert die Errungsbügel erleichtern das Verlegen der reichbarkeit aller Einbauteile. Kabel de – 13-14/2003 Informationstechnik INTERVIEW MIT TORSTEN ADAMIETZ, PRODUKTMANAGER »de« führte ein Gespräch mit Torsten Adamietz, Produktmanager Enterprise Network Solutions bei 3M Telecommunications Deutschland. »de«: Herr Adamietz, mit dem QVSL 2003 bringt 3M Telecommunikations im Herbst ein anwendungsoptimiertes LANSchranksystem auf den Markt. Was genau kann der Kunde erwarten? T. Adamietz: Nun, technologische Entwicklungen müssen in der Praxis auch umsetzbar sein. Deshalb haben wir bei der Entwicklung des QVSL-Schranksystems eng mit Fachinstallateuren zusammengearbeitet und uns an deren Bedürfnissen orientiert. Die Komponenten Torsten Adamietz schneiden; Bürstenleisten sind nicht erforderlich, denn der Staubschutz ist durch das anschmiegsame Material bereits gegeben. Der Basisschutz des LANSchranks von IP 30 lässt sich leicht auf IP 54 aufrüsten. Hohe Ansprüche an die Sicherheit Ob bei Neu- oder Umbauten: Die Aufgabe eines LAN-Schranks besteht darin, die Komponenten an einem Ort zusammenzufassen und vor äußeren Einflüssen zu schützen. Deshalb sollte in jedem Fall auf eine stabile Konstruktion Wert gelegt werden. Hier bieten die aus Stahlblech gefertigten Schränke der aktuellen QVSL-Generation – trotz ihres müssen einfach zu installieren und bei Wartungsarbeiten leicht zugänglich sein. Unser Ziel war es deshalb, die Montage – auch mit Blick auf mögliche spätere Umrüstungen – generell zu vereinfachen. Aus diesem Ansatz heraus ist die QVSL-2003-Serie entstanden. »de«: Was sind denn nun die Merkmale und besonderen Vorteile Ihres Systems? T. Adamietz: Mit den Schränken der neuen Generation realisiert man ein so genanntes Baukastenprinzip. Sie sind so in wenigen Handgriffen und mit Standardwerkzeug montier- bzw. demontierbar. Außerdem wurden die Verschraubungspunkte erheblich reduziert oder ganz durch Verrastungen ersetzt. Das erspart dem Installateur unter dem Strich viel Zeit und damit Geld – besonders bei Umbauarbeiten. Wichtig erscheint uns außerdem ein hohes Maß an Bedienkomfort und Übersichtlichkeit. Dazu wurden eigens spezielle Kabel- flexiblen Aufbaus und niedrigen Gewichts – hohe Stabilität. Die Verglasung der Vordertür ermöglicht eine Überwachung der eingebauten aktiven Komponenten. Einen weiteren Beitrag für eine langfristige Netzwerksicherheit leisten Konzepte zum Zugriffsschutz, Metallrahmen gewährleisten dieses. Hohe Sicherheit garantieren verschiedene Schließsysteme. 3M setzt das von nahezu allen Herstellern verwendete Standardlochbild ein. So können selbst individuelle Systeme eingesetzt und mit anderen Schließungen wie zum Beispiel von Zimmertüren kombiniert werden. Eine spezielle Konstruktion der Schließstangen entlastet die Türscharniere und verhindert so z. B. Transportschäden. Auch die Bild 3: Im Sandwich-Dach befindet sich eine Reihe von verschiedenen Ausbrüchen, die eine Montage von Lüftern und Kabeldurchführungen erleichtert de– 13-14/2003 führungsbügel entwickelt. Die an die bekannten Grommets angelehnte neue Befestigungstechnik vereinfacht wesentlich den Einbau von Panels und Geräten. »de«: Geht dieses Baukastenprinzip nicht zu Lasten der Sicherheit? T. Adamietz: Nein, ganz im Gegenteil. Trotz seines geringeren Gewichtes und des flexiblen Aufbaus bietet das Rack eine hohe Stabilität. Die serienmäßige Schutzart IP 30 kann auf Wunsch durch einsteckbare Dichtungen auf IP 54 aufgerüstet werden. Safety first heißt es natürlich auch beim Schutz vor unbefugtem Zugriff. Das Schließsystem basiert deshalb auf dem Standardlochbild, das von nahezu allen Herstellern unterstützt wird. Der Einsatz eines individuellen Schließsystems ist somit kein Problem. »de«: Herzlichen Dank für das Gespräch. vorgeschriebenen Brandschutzforderungen werden erfüllt. Lüftung mit Konzept Bei der Klimatisierung ist die Wärmeleistung der Geräte im Schrankinneren zu berücksichtigen. Fehlende Wärmeabfuhr führt zu Hitzeschäden an den empfindlichen elektronischen Bauteilen. Hier schafft der Einbau einer Unterdruck- und Überdrucklüftung, die idealerweise ebenfalls auf den Komponenten des Plug-and-Play-Systems basiert, zuverlässige Abhilfe. Fazit Um allen Anforderungen an Montage, Erweiterbarkeit, aber auch an Sicherheit und Klimatisierung zu entsprechen, sollten Installateure bei der Einrichtung eines LAN-Schranksystems auf modulare und flexible Konzepte setzen und auf eine Vielzahl von Zubehör und Ausstattung achten, individuell auf den jeweiligen Kunden und Einsatzzweck angepasst. Der Vorteil liegt also auf der Hand: Zusatzgeräte lassen sich auch zu einem späteren Zeitpunkt ohne weiteres an die bereits vorhandenen anschließen. Zudem reduziert die modulare Erweiterung den Arbeitsaufwand und auch die Kosten für Infrastrukturmaßnahmen wie z. B. der Verlegung von Kabeln erheblich. Selbst eine notwendige Kapazitätserweiterung lässt sich so mit wenig Aufwand und geringen Austauschinvestitionen garantieren. ■ 63 Informationstechnik Seriell ans Ethernet Anschlussbox stellt COM-Ports überall im Netzwerk bereit verbunden, der in relativer Nähe positioniert steht. Mit seiner AnRegistrierkassen oder Ein- bzw. Ausschlussbox ESP (Ethergabeterminals weisen häufig nicht net Serial Provider) biezusammenpassende Datenschnitttet der US-Hersteller Equinox (Vertrieb: stellen auf. Damit basierten bisherige Communiports AG) eiVernetzungen z.B. in Verkaufsräumen ne interessante und nicht immer auf den bekannten Kosten sparende Alternative. Der kompakte Bild 2: Der ESP-16 von Equinox stellt bis zu 16 serielle Ethernet-LAN-Lösungen. Eine »KonSeriell/Ethernet-KonSchnittstellen an jeder beliebigen Stelle im LAN zur verterlösung« verbindet diese ververter stellt serielle Verfügung schiedenen Welten. Die Betreiber Ports überall dort im Netzwerk zur Verfügung, wo sie gerade weisen. Der interne ASIC-Prozessor dieser Netze können nun die bekannbenötigt werden (Bild 1). (Application Specific Integrated Circuit, ten und weit verbreiteten Ethernetspezieller, für diese Anwendung entwiLANs als Basis für ihre Anwendung ckelter Halbleiterbaustein) übernimmt Ein Konverter als Bindeglied alle seriellen Kommunikationsaufgaben nutzen. zum Netz und ermöglicht schnelle Datenraten bis 230 kbit/s pro Port. Eine mitgelieferte Den Ethernet-Serial-Provider (ESP) Software ermöglicht die Verwaltung gibt es in verschiedenen Modellvarianiele vernetzte Applikationen – und eine eventuelle Fehlersuche in eiten mit 10 BaseT- bzw. 10/100 BaseTz. B. im Einzelhandel, im Krannem Windows-Netzwerk. Unter einer kenhaus, in der AutomatiInterface (Ethernet-Schnittstellennorm komfortablen Oberfläche lassen sich sierungstechnik oder in der Gebäufür 10 Mbit/s oder 100 Mbit/s), mit mit nur wenigen Mausklicks der komdetechnik – müssen eine Vielzahl von acht oder 16 seriellen RS 232-Ports plette Datenverkehr auf der Pin-Ebene teilweise weit auseinander liegenden oder auch mit Software-selektierbaren visualisieren, ASCII-Befehle (genormter I/O-Geräten (Ein- und AusgabetermiRS 232- bzw. RS 422/485-Schnittstellen Zeichensatz-Code) ausgeben oder nals) verbinden. Jedoch verfügt diese (serielle Datenschnittstellen für Rechner Loop-Tests (Prüfschleifen-Tests) durchTechnik selten über einen Ethernet-Anbis 1 Mbit/s, Bild 2). Die Box ist mit alführen. len gängigen Host-Betriebssystemen schluss, häufig aber über eine serielle Dabei liegt das Herzstück der ESPRS232- oder RS422/485-Schnittstelle. kompatibel (Host: Server), wie z. B. Lösung in der Treiber-Software. Diese Üblicherweise werden deshalb BarcodeWindows NT/2000/XP, Linux oder liefert der Anwendung ein virtuelles, seScanner, Belegdrucker, Kassen, LEDSCO-Unix. Der Konverter konfiguriert rielles Interface, wobei der transparente Anzeigen usw. direkt mit einem PC sich automatisch nach dem Anschließen Zugriff auf die I/O-Ports nach folgenam Netz. Die COM-Ports (serielle dem Schema abläuft: Zunächst meldet Schnittstelle an Rechnern) lassen sich Bernd Schnappinger, Geschäftsführer, der Treiber dem Betriebssystem, dass aldann an unterschiedliche Rechner zuCommuniports AG, Gröbenzell le Anfragen für die LAN-verbundenen seriellen I/O-Ports von ihm empfangen werden. Anschließend wird jede virtuelle Anfrage vom Treiber in eine für das ESP verständliche Nachricht übersetzt und über das Netzwerk an die Anschlussbox geschickt. Die Treibersoftware nutzt Standard-TCP/IP-Dienste (im Internet gebräuchliche Protokolle), um den Seriell/Ethernet-Konverter anzusprechen. Dadurch kann der ESP an jedes lokale oder auch entfernte 10/100-BaseT- Segment (Segment: Teilnetz eines LAN) angeschlossen werden. Der Onboard-Prozessor der Box extrahiert die seriellen I/O-Daten aus den eingehenden Netzwerkpaketen und sendet sie zum entsprechenden RS232- oder RS422/485-Port. Auf gleichem Weg Bild 1: Beispiel eines Netzes mit verschiedenen Endgeräten Bernd Schnappinger V 64 de 13-14/2003 Informationstechnik fernten LAN-Netzwerken an einen zentralen Server angeschlossen werden müssen, profitieren von der Netzwerkfähigkeit des ESP. Um größere Entfernungen zu überbrücken, wird der ESP über eine WideArea-Point-to-Point-Verbindung mit dem Server verbunden. Bild 3: Das mitgelieferte Software-Tool Equiview erleichtert die Verwaltung aller COM-Ports unter Windows NT, 2000 oder XP schickt er die von den seriellen Geräten empfangenen Daten auch wieder zum Host zurück. Modulares System Der Seriell/Ethernet-Konverter versteht sich als Plug-and-Play-Lösung wenn größere Distanzen zwischen seriellem Endgerät und Server über handelsübliche Netzwerkkomponenten (Brücken und Router, Datenvermittlungen) überwunden werden sollen. Des weiteren eignet sich eine eventuelle Multi-ServerAnbindung (mehrfache Nutzung) auch für den Aufbau fehlertoleranter Architekturen, sodass Server und die ESPs keine zentralen Ausfallpunkte mehr darstellen – ein wichtiger Vorteil insbesondere bei POS-Anwendungen (Point of Sale, Kassenterminals, siehe Bild 1), für die hohe Verfügbarkeit von enormer Wichtigkeit ist, z.B. POS-Terminals in Flughäfen oder Bahnhöfen. Die Anschlussbox funktioniert sowohl als • Stand-alone-Lösung als auch • in Kombination mit den am Server und den einzelnen Workstations vorhandenen RS232- oder RS422/485Schnittstellen. Denn hier können LAN-verbundene serielle Ports hinzugefügt werden, ohne weitere Systemressourcen aufzubrauchen. Auch die Verkabelung spielt eine wichtige Rolle. Übliche Netzwerkkabel bieten eine kostengünstige Möglichkeit, Server und Peripheriegeräte über hunderte m miteinander zu verbinden. Häufig sind in Gebäuden bereits Kabel für10/100 BaseT verlegt. Diese erlauben den Gerätebetrieb in bis zu 100 m Entfernung vom File-Server. Bei GlasfaserEthernet kann die Entfernung auf bis zu 2000 m anwachsen. Auch Anwendungen, bei denen serielle Geräte von entde 13-14/2003 Einfache Installation und Überwachung Die Box unterstützt eine einfache Installation. Die Installationssoftware bietet eine komfortable Benutzerführung mit automatischer Erkennung, aussagekräftigen Hilfetexten und einer integrierten Fehlerprüfung. Um serielle Schnittstellen zu ergänzen, muss kein Rechner geöffnet und kein Server ausgeschaltet werden. Nach dem Installieren des ESP-Treibers, erfolgt das Hinzufügen von I/O-Ports in zwei Schritten: Anschließen des ESP und die Konfiguration mittels der Software. Um einen zuverlässigen Betrieb der Anschlussbox zu gewährleisten, wird jeder Pin eines Ports mit einem 15-kVÜberspannungsschutz geschützt. Zusätzlich speichert ein Flash-Memory die Konfigurationsdaten, um nach Stromausfällen das System schnell wieder herzustellen. Die einfache Überwachung aller ESP-Ports im Netzwerk erfolgt über die SNMP-kompatible Software (Simple Network Management Protocol) Equiview, die Probleme in jedem Port an jeder Stelle, entweder direkt vom Server aus oder von unterwegs mit Laptop, im Netzwerk entdeckt und diagnostiziert Bild 3. Fazit Der Seriell/Ethernet-Konverter kann in einer ganzen Reihe von Applikationen, wie etwa im Einzelhandel, in Krankenhäusern, in der industriellen Automation oder auch in der dezentralen Messtechnik zum Einsatz kommen. Auch für die Fernüberwachung und Fernwartung von Serverfarmen lässt sich das Gerät einsetzen. Mit dieser Technik schlägt man »Brücken« zwischen der Vielfalt unterschiedlicher Kommunikationsschnittstellen und nimmt dem Nutzer viele Fragen nach Netz-Geräteanpassungen ab. ■ 65 Informationstechnik Ethernet statt Feldbus Adam Opel AG setzt bei der Planung neuer Fertigungslinien durchgängig auf Ethernet Sigurd Schobert Nicht nur in der Verwaltungs- und Planungsvernetzung setzt die Adam Opel AG auf webbasierende Technik. Erstmals in der Produktionssteuerung kommen Lichtwellenleiter und Ethernet-Produkte zum Einsatz. Im vernetzen neuer Modelle Quelle: Opel AG Rohkarosseriebau Shared-Backbone-Syste- me dezentrale Schweißsteuerungen. M it zeitgemäßen Produktionsstätten wie den Werken Eisenach oder Rüsselsheim setzt die Adam Opel AG produktionstechnische Maßstäbe. Hierzu gehören der Einsatz moderner Planungs- und Simulationswerkzeuge ebenso wie zukunftssichere Vernetzungs-Konzepte. Längst ist die Konzernentscheidung pro InternetTechnologien auch über den Verwaltungsbereich hinaus gefallen. EthernetVernetzung bis in untere Prozessebenen soll künftig transparente Durchgängigkeit vom Werks-Gigabit-Ethernet bis in die Fertigung schaffen. Der Einsatz im industriellen Umfeld stellt hohe Anforderungen an die Netzwerkgeräte. So müssen sie etwa Temperaturen von bis zu 50 °C aushalten können So ging an dem Standort Eisenach eine Fertigungslinie für die jüngste Corsa-Generation in Betrieb, deren Schweißsteuerungen im Fahrzeugrohbau via 10-Mbit/s-Ethernet kommunizieren. Nach diesem ersten erfolgreichen Schritt ist die Ethernet-Vernetzung weiterer produktionstechnischer Anlagen durchgeführt worden. Übertragung per Lichtwellenleiter Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Hirschmann Electronics GmbH & Co. KG, Neckartenzlingen Quelle: Opel AG Die ersten Corsa-Karosserie-Fertigungslinien gingen mit rund 1000 Robotern in 40 Schweißzellen in Betrieb (Bild 1). Etliche Roboter mit jeweils eigenen Steuerungen sind in einer Schweißzelle zusammengefasst. Neben deren geräteeigener Steuerung übernehmen dezentrale Schweißsteuerungen die Regelung und Überwachung des Schweißprozesses. So umfasst das LAN (Local Area Network) einer Zelle bis zu 40 Ports, die einem zentralen Steuerrechner zuzuordnen sind. Dieser ist Schnittstelle für Programmierung und Backup der Schweißdaten sowie Visualisierung und Dokumentation der Meldungen. Bild 1: In Eisenach und Saragossa – unser Foto – kommunizieren die Schweißsteuerungen für den Fahrzeugrohbau der jüngsten Corsa-Generation via Ethernet 66 Ethernet verdrängt Profibus Erstmalig in diesem Umfeld lautete die Vorgabe bei der Planung des SchweißLAN: Vernetzung der Schweißsteuerungen über Shared-Backbone-Ethernet (strukturiertes Datennetz, auf der Basis von Ethernet) statt wie bisher über Profibus. Ganz oben auf dem Pflichtenheft zur Vernetzung der Schweißsteuerungen standen Punkte wie industriegerechtes Design, einfaches Handling im Feld sowie eine sichere Datenübertragung. Eben in letzterem Punkt sahen die verantwortlichen Planer gerade bei den Schweißsteuerungen entscheidendes Verbesserungspotential durch den Einsatz von Lichtwellenleitern (LWL). Denn hoher Stromfluss, sprich große Magentfelder, bergen potenzielle Störquellen für die Datenübertragung auf dem klassischen Weg über Kupferleitungen. Dieter Klein, Projektleiter der Adam Opel AG, bestätigt: »Mit dem Einsatz von Glasfasern werden derartige Fehlerquellen in schwieriger EMV-Umgebung komplett ausgeschlossen.« Die schlüssige Lösung zur Vernetzung der Schweißsteuerungen fanden die Verantwortlichen Opel-Ingenieure bei der Hirschmann Electronics GmbH & Co. KG, Neckartenzlingen: Ein einfach zu installierendes Rail-System (Komponenten lassen sich auf eine HutSchiene montieren), bestehend aus RailTransceiver, Rail-Hub unterschiedlicher Port-Anzahl (Bild 2) und EthernetSwitch sowie Lichtwellenleitern. Seit seiner Inbetriebnahme hat sich das 10Mbit/s-Ethernet-System in 40 Schweißzellen in Saragossa und Eisenach bewährt. Nach gleichem Muster sind inzwischen auch Fertigungslinien an den Standorten Rüsselsheim, Ellesmere Port und Kaiserslautern installiert worden. de – 13-14/2003 Informationstechnik Inbetriebnahme per Plug and Play Office- und Industrial Ethernet – nicht vergleichbar Die Vernetzung der einzelnen Schweißsteuerungen erfolgt sternförmig via Lichtwellenleiter an einen oder mehrere zentrale Fiberswitch ETS-12MM/M (Datennetz-Vermittlungsknoten). Dieser Switch mit zwölf Ports kann, je nach Bedarf einzeln oder im Pack in einem Industriegehäuse untergebracht, von den Robotern Tatsächlich gestalten sich Installation und Inbetriebnahme der modularen Rail-Komponenten sehr einfach. Dazu gehört das werkzeuglose Aufrasten auf einer Norm-Hutschiene, Anschluss per steckbarem Klemmkontakt, automatische Grundkonfiguration und die Möglichkeit der universellen Fehlererkennung (»Plug-and-Play-Prinzip«). Aufgrund ihrer industriegerechten Ausführung mit besonderer Vibrations- und Schockfestigkeit sowie redundant ausgelegter Stromversorgung bieten die Geräte hohe Betriebssicherheit. Für die Projektierung werden keine speziellen Tools (Planungssoftware) benötigt. Vielmehr betrachtet man jeden Teilnehmer gleichwertig und spricht ihn nur mittels seiner IP/MAC-Adresse (IP= Internetadresse und MAC=Medium-Access-ControlAdresse, Hardwareadresse der jeweiligen Ethernetkarte) an. Zwar bedeutet Ethernet heute eine im Vergleich zum Profibus höhere Investition, aber dafür - da ist man sich bei Opel sicher - den durchgängigen und zukunftssicheren Weg. Dazu Klein: »Zur Verwaltung und Archivierung von Prozessdaten an zentraler Stelle planen wir künftig die Anbindung der Prozesssteuerebenen an das Fabriknetz. Ethernet macht hier eine durchgängige Vernetzung möglich«. Dazu Alfred Huber, Senior Account Manager Hirschmann Electronics: »Noch fordern wir in dieser industriellen Anwendung auf Steuerungsebene keine Netzwerkmanagementüberwachung. Doch technisch gesehen sind weitaus umfangreichere Funktionen machbar. Hirschmann-Switches sind mit SNMP-Agenten (Simple Network Management Protokoll, Netzwerk-Überwachungs- und Steuerprotokoll) ausgestattet, somit lassen sich alle relevanten Zustände der Netzwerkkomponenten zentral darstellen und abrufen.« Dass Ethernet auch in der Automatisierung die Zukunft gehört, steht außer Zweifel. Doch gilt es noch Hürden zu nehmen. »Die Anforderungen an Industrial Ethernet sind nicht mit denen im Verwaltungsbereich vergleichbar«, weiß Netzwerkspezialist Huber und erklärt: »Während im Officebereich Vielfältigkeit zählt, wollen Fertigungsingenieure primär ein Netz mit sehr hoher Funktionalität und Betriebssicherheit. Bei Industrial-Ethernet-Systemen hat robuste überschaubare Technik, die im Störfall schnell austauschbar und wieder in Betrieb zu nehmen ist, absolute Priorität. Office- und Industrial Ethernet sind deshalb nicht vergleichbar.« Quelle: Opel AG Verteilte Intelligenz über dezent-rale Steuerungsstruktur Bild 2: Rail-Hub; die Hubs und Transceiver der Industrial-Line-Familie erfüllen besondere Anforderungen hinsichtlich Vibrations- und Schockfestigkeit abgesetzt positioniert sein. Weiterhin arbeitet in jedem Schweiß-Steuerschrank ein Rail-Transceiver RT1-TP/FL (Bild 2). Je nach Applikationen finden im Steuerschrank zusätzlich Rail-Hubs RH1-TP und RH1-TP-FL Platz. Hirschmann hat dafür eine industriegerechte Ausführung entwickelt. Alle Ethernet-Komponenten wurden für einen harten Industrieeinsatz konzipiert und zeichnen sich durch hohe Betriebssicherheit aus – auch unter extremen Alltagsbedingungen. Im Pflichtenheft des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums der Adam Opel AG geforderte Qualitäten in puncto Vibrations- und Schockfestigkeit sowie Temperaturbeständigkeit bis 50 °C werden sicher erfüllt. »Für unsere Anwendungen genießt die Zuverlässigkeit der LAN-Komponenten Priorität. Diesbezüglich haben wir die richtige Wahl getroffen, denn in unseren Schweiß-LANs traten bisher nur einige wenige Störungen auf. Dabei waren diese dank selbsttätiger Grundkonfiguration der Komponenten nach einem Austausch im Nu wieder in den Griff zu bekommen«, äußert Projektleiter Klein zufrieden. de– 13-14/2003 Fazit: Neue Fertigungslinien über Ethernet Ebenso positiv verlaufen denn auch die Erfahrungen der Adam Opel AG mit dem Hirschmann-Ethernet-Rail-System und der Datenübertragung per Lichtwellenleiter in den Schweißzellen. So sind die Würfel für Ethernet-Einsatz in der Automatisierung des Automobilherstellers gefallen. »Wo immer möglich, werden neue Fertigungslinien über Ethernet vernetzt«, lautet die Konzernentscheidung. Idealerweise bis in die Feldebene hinein soll Ethernet durchgängige Kommunikation mit dem übergeordneten Werks-Gigabit-Ethernet gewährleisten, wo der Markt webfähige Endgeräte bietet. Doch eben hier stagniert die Entwicklung. Allerdings lassen jüngste Bemühungen des Vereins zur Förderung von Ethernet in der Automatisierungstechnik IAONA (siehe Kasten) zur Vereinheitlichung von Schnittstellen und Protokollen hoffen. Dessen ungeachtet setzt Opel ganz auf die webbasierende Technologie und realisiert durchgängige Vernetzung über Ethernet. ■ IAONA – ALLIANZ VON ETHERNET-ANWENDERN IAONA ist eine Allianz von international führenden Herstellern der Automatisierungstechnik, die das Ziel verfolgt, durch regelmäßigen Erfahrungsaustausch Ethernet als Standard im gesamten Industrieumfeld zu etablieren. Nach der Gründung der IAONA USA mit zwischenzeitlich 25 aktiven Mitgliedern fand das Gründungsforum der IAONA Europe am 23. November 1999 im Rahmen der SPS/IPC/Drives in Nürnberg statt. Durch die Zusammenarbeit der IAONA-Mitglieder in Foren, Workshops, Diskussionsrunden, Tutorials und Seminaren soll durch regelmäßigen gegenseitigen Informationsaustausch die Entwicklung von neuen auf Ethernet basierenden Lösungen gefördert werden. Der Einsatzbereich von Ethernet weitet sich auf alle Ebenen und Bereiche im Unternehmen aus, Übergänge zu klassischen Feldbustechnologien sind zu schaffen. www.port.de/deutsch/company/content/ iaona.html 67 Informationstechnik Immer kühl bleiben Klimatisierung von Daten- und Schaltschränken Heribert Stumm CPUs zu vergessen und gleichzeitig Klimakosten einzusparen. Ein neuer Denkansatz im Bereich der Rechnerkühlung durch Klimatisie- Unten kühl, oben Hitzestau rung der Schaltschränke (Racks) Klimatisierte Luft bläst man von unten in die Racks. Die unteren Rechnereinheiten profitieren am meisten von der Frischluft und bleiben kühl. Je weiter man nach oben kommt, um so weniger effektiv erscheint diese Form der Kühlung. Zwei große Luftkanäle links und rechts von den Rechnereinschubgehäusen befördern riesige Mengen von Luft an den Rechnern vorbei. Die Kühlluft verlässt z.T. ungenutzt das Rack. Ergebnis: Es bilden sich Wärmenester, so genannte »Hot Spots«. Der Wirkungsgrad dieser Methode ist so gering, dass ein Aufstocken der Klimaleistung häufig nur eine geringe Verbesserung bringt, die spätestens dann aufgebraucht ist, wenn neue, leistungsfähigere Rechner zum Einsatz kommen. Da höhere Rechenleistung meistens auch höheren Kühlbedarf voraussetzt, retten sich hitzegeplagte Rechner mit der Absenkung der Taktfrequenz. Aller Aufwand der Rechnererweiterung kann dann hinfällig sein. könnte die gesamte Entwicklung von Rechnereinheiten stark beeinflussen. Mit der Aussage »Ein Rechenzentrum benötigt keine große Klimaanlage, sondern coole Rechner« wirft man die üblichen Überlegungen zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit von Rechnereinheiten in Racks über Bord. B ei allen technischen Lösungen und Neukonzepten stehen die Betriebskosten im Vordergrund. Sollte es wirklich ein Ende der Kostenspirale geben, die bei Racklösungen immer größere Klimaanlagen verlangt? Die überraschende und klare Antwort ist: »Ja«. Auf der CeBIT 2003 hat ein kleines Unternehmen seinen fachkundigen Besuchern eine Lösung präsentiert, die genial erscheint. Betreiber von Rechenzentren können sich Hoffnung machen, ihre Rechner nun mit hoher Taktfrequenz arbeiten zu lassen, den Hitzestress der Heribert Stumm, Geschäftsführer, Embeka Metalltechnik GmbH, Bingen Bild 1: Die gezielte Belüftung der Rechnereinschübe sorgt für eine gute Klimatisierung 68 Gezielte Kühlung an richtiger Stelle Die neue Entwicklung nennt sich »Dais«, was Direct-Airflow-Improvement-System bedeutet. Luft, die in die zu kühlenden Rechnereinschübe gelangen soll, strömt nicht unkontrolliert durch die Racks. Spezielle Luftkanäle fangen diese ab und lenken sie seitlich und auf richtiger Rechnerhöhe durch das Rack. Verschlussstopfen, die je nach Rechnerkonfiguration und Frischluftbedarf entfernt werden können, ermöglichen den präzisen Austritt und die Dosierung der Luft an den Stellen, an denen sie benötigt wird (Bild 1). Die Trageschienen der Rechnereinschübe erhalten eine Doppelfunktion. Neben der Gewichtsaufnahme des Rechners dienen sie noch als Luftschleuse zwischen dem Luftspeicher und dem Rechnergehäuse. Dadurch gibt es keinen Verlust der teuren, klimatisierten Luft. Nur ein kleiner Teil wird somit benötigt um den Rechner effektiv mit Frischluft Das »Direct-Airflow-Improvement-System« von Embeka – ein neues Konzept für die Klimatisierung von Rechnerschränken zu versorgen. Das gängige Lüftungssystem bei Rechnereinschubgehäusen basiert auf den Lufteintritt an der Frontseite. Diese Luft wird durch Lüfter zuerst über die immer leistungsfähigeren Festplatten gezogen, wo sie sich bereits stark erwärmt. Dann erreicht die vorgewärmte Luft den Prozessor. Basierend auf dieser Problemstellung entstand ein neues Konzept für Rechnereinschübe, das Dais-System. Die neuen Dais-Rechnereinschubgehäuse erhalten mehrere (mindestens zwei) dichte Kammern. Eine Kammer für das Motherboard und eine andere Kammer für die Rechnerperipherie. Nur ein schmaler, abgedichteter Kabeldurchlass verbindet die beiden Kammern. Ziel dieser Trennung von Rechner und Peripherie: Erreichen von einer separaten Kühlung von Motherboard und Laufwerken, sowie Vermeidung von störenden Luftverwirbelungen, die verant- Bild 2: Ein Beispiel für 19"-2-HE- Gehäuse; getrennte Kammern zum Luftaustausch de 13-14/2003 Informationstechnik wortlich sind für Luftstaus und unkontrollierbare Luftströmungen. Mit dem Dais-Belüftungssystem erhalten die Festplatten sowie der Prozessor unabhängig voneinander kühle Luft und können diese wieder an ihre Außenwelt abgeben (Bild 2). Einen sehr positiven Nebeneffekt hat diese Konstruktion. Lüfterbänke, die für Luftzirkulation sorgten, können entfallen und somit sinkt auch noch der Geräuschpegel des gesamten Systems. Ausrüstung bisheriger Schranksysteme Besitzer von »normalen« Systemen können entsprechend aufrüsten. »Unsere Kunden müssen sich zwar von ihren Racks trennen, wenn sie Dais nutzen wollen, aber wir werden Möglichkeiten anbieten, andere Rechnereinheiten, die nicht auf Dais vorbereitet sind, mit Frischluft direkt zu versorgen. Wir erreichen damit nicht den hohen Wirkungsgrad vom Dais-Komplettsystem, aber dennoch eine ernorme Lufteinsparung und somit Kostenersparnis«, erwähnt Heribert Stumm, Geschäftsführer von Embeka. Für Anwender, die ihre Racks nicht direkt mit der klimatisierten Luft vom Zwischenboden aus versorgen, bietet Embeka eine entsprechende Lüftereinheit an, die es erlaubt, die benötigte Luftmenge in das Dais-Verteilersystem zu bringen. Wie die Kostenersparnis sich durch das neue System auswirkt, kann pauschal nicht beantwortet werden. Der Planer muss zu viele individuelle Parameter bei jeder Anlage berücksichtigen. Betrachtet man aber genauer die hohe Luftverlustleistung der gängigen Systeme, nämlich die Mengen von ungenutzter Frischluft, kann man 60 % bis 80 % Ersparnis durch die geringe Dosierung und genaue Luftführung erreichen. Warum jetzt erst? Bisher kompensierte man die Schrankklimatisierung einfach durch höheren Luftdurchsatz. Bei der Betrachtung der Betriebskosten war bei anwachsenden Schranktechniken ein deutlicher überproportionaler Mehraufwand der Klimatisierung erforderlich. Im hier vorgestelltem Konzept bilden Rack und Gehäuse eine Einheit, bei der keine Luft ungenutzt entweicht. »Unsere Kompetenz in der Betrachtung der Probleme haben wir mit dem Bau von Rundfunk- und Fernsehübertragungswagen erlangt«, so H. Stumm, »in diesem Bereich werden alle Problemstellungen stark fokussiert und nur eine Betrachtung aller Komponenten bringt den Erfolg.« ■ Messen elektromagnetischer Felder Sicherheit in der Umgebung von Hochfrequenz-Dachantennen Alexander Scharpf Das rasante Wachstum des Mobilfunks führt nicht nur zu einer steigenden Zahl von Mobiltelefonen. Auch die entsprechenden Hochfrequenzantennen sind mittlerweile auf vielen Gebäudedächern zu finden. Noch ist nicht jedem bewusst, dass die Arbeit in der Nähe dieser Quellen hochfrequenter elektromagnetischer der Bundesregierung oder die World Health Organisation (WHO). Mehrere Forschungsprojekte versuchen zu klären, welche Auswirkungen die Hochfrequenzstrahlung, auf die Gesundheit der Menschen hat. Existierende Vorschriften zeugen von der enormen Bedeutung des Themas »Sicherheit innerhalb elektromagnetischer Felder«. Antennenwälder auf Gebäudedächern – ein alltägliches Erscheinungsbild Strahlung, z. B. Sendeantennen für Mobilfunk, Pager und Funkverkehr bei Polizei, Feuerwehr und Notfalldiensten, eine Gefahr darstellen kann. M it dieser Hochfrequenzstrahlung, auch Elektrosmog oder künstlich erzeugte elektromagnetische Energie genannt, beschäftigen sich zahlreiche Gremien, wie die Arbeitssicherheits- und Umweltministerien Alexander Scharpf, Narda Safety Test Solution, Pfullingen de 13-14/2003 Der Einfluss auf den menschlichen Körper Bisher lieferten die Forschungen auf diesem Gebiet noch kein umfassendes Ergebnis darüber, wie groß die Gefahr tatsächlich ist. Wissenschaftlich bewiesen und anerkannt sind jedoch die thermischen Wirkungen des hochfrequenten Feldes: Der menschliche Körper absorbiert die hochfrequente Strahlungsenergie. Dieses führt zu einer Erwärmung des Körpers von innen heraus. Der Körper führt die entstehende Wärme schlecht ab und damit gefährdet man schlecht durchblutete Körperteile, z.B. die Linse des Auges. Eine Erwärmung des Körpers durch elektromagnetische Energie nimmt der menschliche Körper nicht oder nur verzögert wahr und stellt dadurch eine Gesundheitsgefährdung dar. Abstand halten Generell hängt die Höhe der Belastung durch künstlich erzeugte elektromagnetische Energie von der Art und der Ausrichtung der Antennen ab: Eine Dipolantenne, beispielsweise eines Pagerdienstes, kann in unmittelbarer Nähe für weitaus höhere Feldstärken verantwortlich sein, als beispielsweise Sektoranten- 69 Informationstechnik elektromagnetischen Feldern zu gewährleisten. Im folgenden werden konkrete Sicherheitsvorkehrungen genannt: Unterweisung. Betroffenes Personal über Quellen und Gefahren elektromagnetischer Felder informieren und über Schutzmaßnahmen und Verhaltensweisen aufklären, regelmäßige Schulungsmaßnahmen und Einsatz entsprechender Messtechnik schulen, zur Vermeidung von Fehlern, die somit zu einer unmittelbaren Gefährdung des Personals führen können. Bild 1: Das elektromagnetische Spektrum nen einer Mobilfunkanlage, die im Regelfall mit einer geringeren Sendeenergie arbeiten. Hält man einen Abstand von 4,5 m bis 6 m ein, besteht auch bei leistungsfähigen Funkantennen für mobile Kommunikation nach heutigen Erkenntnissen keine Gefahr für den Menschen, da die maximal zulässigen Grenzwerte nicht überschritten werden. Verringert man jedoch den Abstand zu den Antennen, steigen die Belastungswerte stark an. Wachstumsmarkt Mobilfunk Die Zahl der Antennensysteme auf Hausdächern hat sich im Zuge der Entwicklung von Mobilfunkdiensten in den letzten Jahren erhöht. Durch die für Europa geplante stufenweise Einführung eines UMTS-Moblifunknetzes, das eine multimediale Nutzung von Mobilfunktelefonen ermöglicht, erhält die Mobilfunkindustrie einen noch größeren Schub. Stationen für die dritte Generation des Mobilfunkstandards arbeiten mit einer weitaus geringeren Leistung als z. B. Sender für Hörfunk und Fernsehen. Dennoch sollten Strahlenwerte überprüft werden, wenn sich Personen in unmittelbarer Nähe dieser Einrichtungen aufhalten. Gefahr auf Dachflächen Im Zuge dieser Entwicklung erhalten Schutzmaßnahmen für Besitzer und Verwalter von Gebäuden mit verkauften Dachrechten eine noch größere Bedeu- tung. Denn es ist unvermeidlich: Haustechniker, Verwalter, Wartungsdienste für Klimaanlagen und Aufzüge genauso wie Dachdecker, Kaminfeger, Maler oder Gebäudereiniger halten sich zeitweise auf den Dächern der Gebäude auf. Für die meisten dieser Personen bedeutet das Thema elektromagnetische Felder jedoch absolutes Neuland, sie weisen nur geringe oder gar keine Kenntnisse in diesem Bereich vor. Eine besondere Bedeutung kommen Dächern mit mehreren Sendeantennen zu. Das Risiko der Grenzwertüberschreitung ist an solchen Orten ungleich höher. Schutzmaßnahmen gegen Gefährdung Schulung, Ausrüstung und moderne Messtechnik (Bild 2) bieten hier eine Lösung: Selbst unter komplexen Umgebungsbedingungen, wie auf Hausdächern mit verschiedenen Diensten (Mobilfunk, Pagerantennen, UKW, Radio oder TV), können sich Personen mit wenig Erfahrung mit Hilfe neuer Entwicklungen im Bereich der Messtechnik wirkungsvoll schützen. Der betroffene Servicetechniker muss demnach nicht die Frequenzen und die entsprechenden Feldstärkegrenzwerte kennen, um interpretationsfreie und verlässliche Grenzmesswerte zu erhalten. Einige einfache Maßnahmen ermöglichen es dem Gebäudeeigentümer und -verwalter, die Sicherheit in den auf dem Dach oder Grundstück entstehenden ZUORDNUNG DER HOCHFREQUENZSTRAHLUNG Die Hochfrequenzstrahlung gehört zum Bereich der elektromagnetischen Felder (EMF) und kann nicht direkt mit der ionisierenden Strahlung verglichen werden, die durch Röntgenvorgänge und radioaktive Zerfallsprozesse erzeugt wird. Elektromagnetische Felder las- 70 Persönliche Schutzausrüstung Tragen entsprechender Schutzausrüstung (Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Handschuhe usw.) während der Arbeit in der Nähe elektromagnetischer Strahlung, ggf. ergänzen um leitfähige Anzüge, Einsatz von Überwachungsmonitore zum Bewerten gültiger Grenzwerte. Grenzwerte lösen optische und akustische Warnsignale aus. sen sich grundsätzlich in die Niederfrequenz (Wechselfelder bis 30 kHz) und die Hochfrequenz (Wechselfelder über 30 kHz bis 300 GHz) einteilen. Bild 1 zeigt das elektromagnetische Spektrum von magnetischen Gleichfeldern bis hin zur ionisierenden Strahlung. Bild 2: Messwertaufnahme und Protokollierung der Feldstärken Kennzeichnung und Kontrolle von Gefahrenbereichen Nachdem potenzielle Gefahrenbereiche durch entsprechende Messungen identifiziert wurden, sollten diese gekennzeichnet werden. Dazu sind Schilder mit der entsprechenden Symbolik und ggf. physische Absperrungen wie Ketten oder Zäune einzusetzen. Dokumentation Wichtig erscheint die Dokumentation der Ergebnisse, um eine Überprüfung durch unabhängige Stellen zu ermöglichen und Vergleiche mit Folgemessungen, z. B. nach Installation eines weiteren Senders oder nach Ablauf einer gewissen Frist, erstellen zu können. ■ www.narda-sts.de www.bfs.de www.who.int/peh-emf www.icnirp.de de 13-14/2003 Informationstechnik USV-Parallelbetrieb ohne Kommunikationsleitungen Peter Wasinger Vereinfachung erhöht die Zuverlässigkeit Um unterbrechungsfreie Stromversorgungen am Ausgang parallel betreiben zu können, ohne die Wechselrichter über separate Kommunikationsleitungen parallel zu betreiben, gibt es die Hot-Sync-Technik. Diese verändert Frequenz und Phasenlage abhängig von der Last und bewirkt auf diese Weise Synchronisation und gleichmäßige Lastaufteilung. U nterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV) bilden die einzige Schutzmaßnahme für empfindliche Verbraucher bei Stromausfällen oder Störungen in der Spannungsversorgung. Im diesem Fall ist eine hohe Zuverlässigkeit von ihnen gefordert. Besonders im oberen USV-Segment für unternehmenskritische Anwendungen machen sich die Hersteller daher laufend Gedanken, wie sie die Funktionen der Geräte erweitern und die Zuverlässigkeit verbessern können. Ein Schritt zur Vereinfachung gelang Invensys Powerware, Erlangen, dabei mit der »HotSync«-Technik. Peter Wasinger, Key Account Manager für Dreiphasen-USVen bei Invensys Powerware, Erlangen Mit dieser patentierten Technik können Wechselrichter an den Ausgängen parallel geschaltet werden, ohne über einen Kommunikationsbus oder Steuerleitungen synchronisationsrelevante Daten austauschen zu müssen und ohne einen »Master« zu benennen, welcher die Frequenz und Phase vorgibt. Dies erhöht die Zuverlässigkeit des Systems. Kommunikations- bzw. Steuerleitungen gehören bei üblichen, traditionellen Techniken zum Ausstattungsumfang für den Parallelbetrieb von USV-Wechselrichtern. Da die Kommunikationskomponenten beim Hot-Sync-Betrieb entfallen, wird eine mögliche Fehlerquelle umgangen, die durch eine Störung der Kommunikation der Wechselrichter untereinander entstehen kann. Außerdem benötigt diese Technologie eine geringere Anzahl von Bauteilen, was die Wahrscheinlichkeit eines technischen Defekts verringert und damit die Verfügbarkeit erhöht. Funktionsprinzip von Hot Sync Um das Funktionsprinzip der Hot-SyncTechnik zu erläutern, werden USVen des Typs Powerware 9305 im redundanten Parallelbetrieb betrachtet (Bild 1). Generell kann man annehmen, dass sich die sinusförmigen Spannungen an den beiden Wechselrichterausgängen sowohl in ihrem Betrag als auch in ihrer Phasenla- Bild 1: Zwei USVen im redundanten Parallelbetrieb; die Kommunikation zur Synchronisation erfolgt, indem das Laständerungsverhalten auf Frequenzänderungen beobachtet wird de 13-14/2003 USV 9305 mit Hot-SyncLastabgleichsverfahren ge kongruent (deckungsgleich) sein müssen, um eine gleichmäßige Verbraucherlastverteilung zu erreichen, vorausgesetzt, die beiden Wechselrichter haben den gleichen Innenwiderstand. Gesetzt den Fall, die Sinuskurven beider – noch nicht zusammengeschalteter – Wechselrichterausgänge mit kontinuierlich gleicher Frequenz und ohne Phasenwinkeldifferenz gehen beim Spannungsnulldurchgang in den Parallelbetrieb, kann man eine gleichmäßige Aufteilung der Verbraucherlast auf die Wechselrichter annehmen. Versucht man nach Zusammenschaltung der Wechselrichter die Ausgangsfrequenz eines Wechselrichters zu beeinflussen, z. B. sie zu erhöhen, so übernimmt dieser in Folge einen höheren Lastanteil. Der andere Wechselrichter baut den Lastanteil im gleichem Maße ab; denn es gilt weiterhin: Die Summe beider Wechselrichterbelastungen ergibt die Verbraucherlast. Bild 2: Lasterverteilung zwischen zwei Wechselrichtern; USV 1 trägt einen sehr hohen Lastanteil und ändert daher seine Frequenz schnell, während ... 71 Informationstechnik Bild 3: ... USV 2 seine Frequenz langsam ändert; auf diese Weise nähern sich die beiden Lastanteile aneinander an, bis ... Umgekehrt gilt: Senkt man im Parallelbetrieb die Frequenz eines Wechselrichters, so würde dieser Wechselrichter seine Belastung verringern und der andere Wechselrichter im gleichen Maße mehr Last übernehmen. Da die Lastaufteilung sehr empfindlich auf die Frequenzänderung im Parallelbetrieb reagiert, erfolgt eine Änderung der Lastaufteilung auf die Wechselrichter bereits bei einer Regelungsänderung der Frequenztaktung im mHz-Bereich. Genau hier setzen die Algorithmen des »Hot-Sync«-Systems an. Lastmonitoring kontinuierlich auch nach Lastabgleich Das Lastmonitoring (= Lastüberwachung) im Parallelbetrieb – ausgehend von unterschiedlicher Lastaufnahme der Wechselrichter – ermittelt die Lastgröße des einzelnen Wechselrichters. Je größer dabei die Last ist, desto schneller ändert der Regelalgorithmus die Frequenztaktung zur Annäherung an eine Kongruenz. Je kleiner die Last, desto langsamer die Regelung für die Frequenztaktungsände- 72 Bild 4: ... sie gleich groß sind rung, wobei beide Wechselrichter in eine »Richtung« regeln (Bilder 2 bis 4). Somit wird sich ein Wechselrichter mit höherer Lastaufnahme dem Wechselrichter mit niedriger Lastaufnahme (langsamere Regelung) annähern, bis beide in gleicher Frequenz und Phase takten. Das ergibt den Zustand der gleichen Lastverteilung, wie weiter oben beschrieben. Die Ermittlung der Last geschieht kontinuierlich mit hoher Abtastrate. Die Regelung gehorcht dabei u. a. folgendem Algorithmus: USV 1: fn = fn-1 – C1(Pn1) USV 2: fn = fn-1 – C1(Pn2) mit fn momentane Frequenz fn-1 vorherige Frequenz Pnx Leistung C1 eine Konstante; sie definiert die »Dynamic Response« (Schnelligkeit) der Regelung Der Lastabgleich bzw. die Abgleichskontrolle erfolgt auch nach Erreichen der gleichen Lastverteilung. Die beiden USVen beziehen ihre Frequenz dabei auf die Netzfrequenz, falls diese vorhanden ist. Wenn nicht, dann verfügen sie über einen internen Referenztakt, von dem sie exakt 50 Hz ableiten. Sie ändern zur Überprüfung des Lastabgleiches die Frequenz in mHz-Schritten, ein »phase lock« hält den Ausgang auf konstant 50 Hz. Bei gleicher Lastaufnahme der Wechselrichter erfolgt die Regeländerung bei beiden Wechselrichtern mit gleicher Geschwindigkeit, zieht also keine weitere Lastverschiebung nach sich. Diese Art des Parallelbetriebes benötigt keinen weiteren Informationsaustausch zwischen den Wechselrichtern. Hot Sync in der Praxis Das »Hot-Sync«-Verfahren, das der Powerware-Vorläufer Exide patentieren ließ, läuft seit knapp fünf Jahren am Markt und wird in komplexen Verbrauchersystemen eingesetzt. Anwendungsgebiete gibt es in der IT sowie für kommerzielle und militärische Stromversorgungen. Powerware bietet das Hot-Sync-Verfahren in USVen in Leistungsbereichen von 7,5 kVA bis 5000 kVA in den Baureihen 9305, 9315 und 9340 an. ■ de 13-14/2003 Automatisierungstechnik CAD-Programm mit Schnittstelle zu Step 7 Martin Witte Mit der neuen Version des E-CADProgrammes erhält der Anwender auf Wunsch eine Schnittstelle zu »Step 7« von Siemens. Auf diese Weise vereinfacht sich die Planung von Automatisierungsanlagen. Weiterhin bietet die neue Version u. a. eine erweiterte Bedienoberfläche, automatisierte Kennzeichnungs- und Nummerierungsfunktionen und die einpolige Darstellung mehrpoliger Systeme. D ie Planung eines Automatisierungssystemes umfasst u. a. die Einbindung der SPS in die gesamte Hardware-Umgebung. Dazu gehören die Auswahl der Funktionsmodule und die Konfiguration der SPS. Ab Version 5.50 »Racing« des CAD-Programms von Eplan, Monheim, gibt es optional eine Software-Schnittstelle zum Programmierwerkzeug »Simatic Step 7« von Siemens. Schnittstelle von CAD zur SPS Das optionale »Bus-Data-Export«-Modul ermöglicht eine einfache SPS-Konfiguration. Damit erweitert Eplan die bisher angebotene Funktion der symbolischen SPS-Adressierung und Ein-/Ausgabe der SPS-Zuordnungslisten um die komplette Hardware-Konfiguration. Man kann auf Knopfdruck alle notwendigen Daten für die Konfiguration der Simatic-S-7-Hardware bereitstellen. Eplan exportiert die Daten im SiemensFormat. Somit entfällt eine Aufbereitung der Daten nach Übergabe an das Simatic-Modul »HW-Konfig«. Bus-Data-Export beschreibt die Siemens-Hardware nach Kanal und Steckplatz sowie Rack- und Stationsnummern. Zur Definition dezentraler Peripherie stehen Datenfelder für Busstrang und Master-ID zur Verfügung. Darüber hinaus spricht das Modul bei dezentralen Komponenten auch Geräte anderer Dipl.-Ing. Martin Witte, Produktmanager, Eplan Software & Service, Monheim de 13-14/2003 Hersteller durch die Verwendung der weltweit einheitlichen GSD-Kennung (Geräte-Stamm-Datei) an. Die Daten der SPS lassen sich direkt im Schaltplan definieren. Hierzu stehen zusätzliche Konfigurationsfelder bereit. Das System führt durch die Bedienung. Auf diese Weise ermöglicht Eplan die durchgängige, integrierte Konfiguration, welche nicht nur die SPS-Symbolik umfasst, sondern die komplette Hardware. Doppeleingaben und damit potenzielle Fehlerquellen entfallen. jekten vereinfachen ein in der Größe einstellbares Vorschaufenster und die Darstellung der zugehörigen SeiteneigenNeue Bedienoberfläche für schaften die Auswahl. individuelle Einstellungen Die Anlagen und Ortskennzeichen der Quellseiten lassen sich vor dem EinDie neue Gestaltung der Bedienoberfläfügen einzeln oder gruppenweise bearche der Version 5.50 Racing ermöglicht beiten. Selbst die Eingruppierung in die die Anpassung an den eigenen Arbeitsvorhandene Anlagen- und Ortsstruktur platz. Zuschaltbare Meldungsfenster ist an dieser Stelle möglich. Weitere Verzeigen den Status einer aktuellen Bearbesserungen ergeben sich durch die beitung oder mögliche Projektierungs»Online«-Erweiterungen. Nachdem man fehler und unterstützen die Navigation einzelne Seiten kopiert hat, werden die im Projekt. Mittels Multiwindow-TechBetriebsmittel online nummeriert und nik kann man nahezu beliebig viele sämtliche notwendigen Abbruchstellen-, Planseiten im Zugriff halten (Bild 1). Betriebsmittel- und SPS-Querverweise Dies erleichtert den seitenübergreifenerzeugt bzw. aktualisiert. Aufwändige Geden Kopiervorgang und verhilft zu mehr nerierungsläufe entfallen – das System Übersicht bei mehrseitigen Schaltplänen. stellt sämtliche relevanten InformatioDie zu- oder abschaltbare Seitenübernen sofort automatisch zur Verfügung. sicht in der Baumdarstellung erlaubt die Die Blockfunktion bietet die Markiestrukturierte Anzeige nach Anlagen- und rung und Bearbeitung sämtlicher, auch Ortskennzeichen. Auch der konfigurierunterschiedlicher, Planelemente, z. B. bare Seiteneigenschaftsdialog und die Symbole, Gerätekästen, Klemmen, KaVorschaumöglichkeit machen die grafibel usw. Deren gemeinsame Eigenschafsche Bearbeitung einfacher und schnelten lassen sich in einem Arbeitsschritt ler. Beim Kopieren vorhandener Schalbearbeiten. tungsteile aus bestehenden MusterproZusätzliche zeichnerische Möglichkeiten erhält der Anwender durch neue Funktionen der freien Grafik oder zusätzliche grafische Elemente, z. B. Polygone. Die Abbildung komplexer Elemente in der freien Grafik erleichtert den Grafikimport von Konstruktionszeichnungen mittels DXF- und DWGImport, z. B. von AutoCAD oder LogoCAD. Die Verwendung Bild 1: Multi-Window-Funktion von Eplan in der Version 5.50 von »Open DWG« siRacing; mehrseitige Darstellungen werden übersichtlicher 73 Automatisierungstechnik chert den problemlosen Import auch für zukünftige Versionen. Zusatzdokumente einbinden, z. B. Vorschriften und Konstruktionszeichnungen. Integration in die Prozesskette Einpolige Darstellung mehrpoliger Systeme Zeitgemäße DokumentaEin weiteres Merkmal der Version tion beschränkt sich nicht 5.50 Racing bildet die Erweiterung mehr auf Stromlaufplan der bisher üblichen allpoligen Darplus Auswertungen. Mittels stellung um eine einpolige. Die VerHyperlinks innerhalb der wendung fertig konfektionierter KaSchaltplanseiten lassen sich bel, Stecker usw. erübrigt bisweilen zusätzliche Informationen die Darstellung von Details. Die einund Dokumentationen verpolige Darstellung zeigt die Verbinarbeiten. Eine Stromlauf- Bild 2: Einpolige Darstellung mehrpoliger Verbraucher; die dung der Bauteile an und vereinfacht planseite kann z. B. Monta- Auswertefunktionen berücksichtigen die Mehrpoligkeit den Datenhaushalt. Auch die Ausgehinweise, Datenblätter wertungsfunktionen, z. B. Erstellung und Konstruktionsvorschriften an den mitverwaltet werden. Diese stehen dann von Stücklisten sowie Klemmen- und dargestellten Bauteilen beinhalten. Darbei der Seitenauswahl ebenfalls zur VerKabelübersichten, gibt es in der einpoliüber hinaus können Fremddokumente fügung. Dadurch lassen sich beliebige gen Darstellung (Bild 2). ■ Programmieren und Simulieren in einem Zug Neue Version des Programmierwerkzeuges für Logikmodule M. Brand, C. Röschke-Lindner Es gibt die Möglichkeit, für Logikmodule die Schaltprogramme direkt am PC zu zeichnen. Per Mausklick entsteht die gewünschte Lösung. Mit Hilfe des integrierten Simulators kann man sie auch gleich testen. Inbetriebnahmen verkürzen sich auf diese Weise. L ogikmodule, z. B. Logo! von Siemens, kommen häufig dort zum Einsatz, wo konventionelle Technik zu aufwändig und eine SPS überdimensioniert ist. Man findet sie ebenso in der Gebäudetechnik wie in der Industrie. Dem entsprechend verschieden stellen sich die Programmlösungen für die Logo! dar. Alternativ zur direkten Parametrierung am Gerät gibt es für die Logo! zur Programmerstellung die passende Software »Logo! Soft Comfort«. Diese ist in der neuen Version V4 verfügbar – lauf- Matthias Brand, Produktmanager Logo!, Siemens A&D, Nürnberg Dipl.-Kfm. Christiane Röschke-Lindner, Projektleiterin Distribution Automatisierungssysteme, Siemens A&D, Nürnberg 74 fähig unter den Betriebssystemen Windows, Linux und MacOS von MacIntosh. Auswahl der Funktionen Ähnlich wie bei der Planung einer konventionellen Installation steht auch bei Logo! Soft Comfort am Anfang die Auswahl der Funktionen. Die zur Verfügung stehenden Bild 1: Schaltprogrammerstellung durch Verbinden von Funktionen findet man Funktionen ersetzt die Verdrahtungsarbeit in in einer Bibliothek in konventionellen Steuerungen Form einer Baumstrukz. B. Ein- und Ausschaltverzögerung sotur am linken Bildschirmrand. Sie teilen wie Taktgeber, außerdem Wochen- und sich auf in Konnektoren, Grund- und Jahresschaltuhr usw. Die ZählerbausteiSonderfunktionen. ne umfassen u. a. Vor-/Rückwärts- und Bei den Grundfunktionen handelt es Betriebsstundenzähler sowie Schwellsich um logische Verknüpfungen, z. B. wertschalter zur Überwachung von FreAnd, Or, Nand, Nor, Not sowie positive quenzen, um z. B. die Geschwindigkeit und negative Flankenauswertung. Außer eines Antriebes auszuwerten. Die Anadem Not und Exor mit zwei Eingängen logfunktionen werten z. B. Schwellwerte lassen sich bei allen anderen Grundfunkvon Analogsignalen (0...10 V, 0...20 mA tionen vier Eingänge nutzen. oder Pt100) aus bzw. bilden die DiffeDie Sonderfunktionen gliedern sich renz von zwei Analogwerten. In Abhänin Zeit-, Zähl- und Analog- sowie Songigkeit der Differenz können dann z. B. stige Funktionen. Bei den Zeitgliedern Aktoren angesteuert werden. findet man wiederum herkömmliche, de 13-14/2003 Automatisierungstechnik Unter »Sonstige Funktionen« finden sich z. B. der Stromstoßschalter oder die Meldetextfunktion zur Projektierung der Anzeigeeinheit von Logo!. Schaltprogrammerstellung per Drag & Drop Für die jeweils zu lösende Steuerungsaufgabe müssen die entsprechenden Funktionen einfach per Mausklick aus der Bibliothek ausgewählt und auf dem Bildschirm platziert werden. Die dargestellten Symbole beinhalten das Zeitschaltdiagramm (Timing-Diagramm) der jeweiligen Funktion, was ihre Erkennbarkeit erleichtert. Z. B. führt die Einschaltverzögerung nicht nur ein »T« wie »Timer«, sondern zeigt als Grafik das Zeitverhalten einer Einschaltverzögerung. Nach der Platzierung der für die Anwendung erforderlichen Funktionen am Bildschirm lassen sich diese durch das Ziehen von Linien mit der Maus miteinander verbinden (Bild 1). Der Vorgang entspricht dem Verdrahten von konventionellen Schaltgeräten. Er erfolgt aber deutlich schneller und kann jederzeit per Mausklick geändert werden. Eine Verdrahtungslinie kann man entweder an einen Ein- oder Ausgang oder direkt an eine bereits bestehende Verknüpfungslinie zweier Funktionen anbinden. »Verbindungspunkte« stellen die Abzweige von Verbindungslinien dar. Ein Doppelklick auf den Eingangspin einer Funktion negiert diesen. Ein größerer Punkt stellt die Negation dar. Der Doppelklick auf einen Funktionsblock öffnet die Parameterliste der jeweiligen Funktion, wo sich die einzelnen Werte mittels Auswahlboxen sofort ändern lassen. Sollen mehrere Parameter gleichzeitig eingestellt werden, so besteht auch die Möglichkeit, alle möglichen Parameter des Logikplanes in einem Dialog am Bildschirm anzuzeigen. Bedienen und Beobachten mit der integrierten Anzeige Für die Projektierung der Anzeigeeinheit des Logo steht die Meldetextfunktion zur Verfügung. Zehn verschiedene Meldetexte mit unterschiedlichen Prioritäten können eingegeben werden – und das bereits im Grundgerät. Der Doppelklick auf die Funktion »Meldetext« öffnet ein Dialogfenster, welches rechts oben eine Abbildung des Logo-Display (4 x 12 Zeichen) anzeigt. Text kann man direkt in diese Abbildung de 13-14/2003 eingeben. Sonderzeichen für die Cursortasten, z.B. »°C/F« für Temperatur, können aus einem Menü oberhalb der DisplayAbbildung ausgewählt werden. Um Parameter oder aktuelle Werte von Sonderfunktionen anzuzeigen, muss man zuerst auf der linken Seite die Funktion anwählen. Rechts davon Bild 2: Simulation des Schaltprogrammes am PC; am unteren werden die zuge- Bildrand befinden sich die Symbole für die Ein- und Ausgänge hörigen Parameter und Werteinhalte angezeigt. Per »Drag & Drop« können ren Bereich des Bildschirms alle Eingändiese in das Display gezogen werden. ge und Ausgänge sowie Datum/Uhrzeit Gleiches gilt für Datum und Uhrzeit. und das Netz-Aus-Symbol angezeigt. Hier kann man noch zwischen den akEin Klick auf die grüne Starttaste leitet tuellen Werten bzw. der Zeit der Aktiviedie Simulation ein. Die aktuellen Zurung der Meldung wählen. stände der Funktionen werden farblich gekennzeichnet. Rot bedeutet hierbei »1«-Signal, blau »0«-Signal. Die aktuelIntegrierte Dokumentation len Werte der Sonderfunktionen, z. B. Tides Programmes mer oder Zähler, stehen direkt bei der Funktion. Um die Eingänge zu schalten, Zur Dokumentation der erstellten kann man entweder direkt auf den EinSchaltprogramme bietet Logo! Soft Comgang im Logikplan oder auf die Eingänfort umfangreiche Hilfestellung. Der ge am unteren Bildschirmrand klicken. Doppelklick auf eine Funktion oder eiBeinhaltet das Schaltprogramm eine nen Konnektor ermöglicht in einem Display-Funktion, so öffnet sich bei deKommentarfeld die Eingabe einer Beren Aktivierung ein Fenster, welches die schreibung zu jeder Funktion. ZusätzAnzeigeeinheit von Logo! darstellt. lich kann man an jeder beliebigen Stelle Selbst das Verhalten bei Unterbrechung auf der Zeichenfläche »freien Text« einder Versorgungsspannung lässt sich sigeben. Dieser lässt sich formatieren, mulieren, z. B. die Funktion der remad. h., in verschieden Farben, Größen und nenten Merker. Schriftarten darstellen. So wird das Die Simulation kann man zu jeder Schaltprogramm übersichtlich struktuZeit unterbrechen und z. B. zyklisch riert und dokumentiert. oder für eine bestimmte Zeit vorsetzen. Zur Anlagendokumentation z. B. für Um auch die integrierte Schaltuhrfunkden Kunden lässt sich ein Ausdruck ertion zu testen, klickt man auf das Uhrenzeugen. Hierbei stehen unterschiedliche symbol: In dem nun sichtbaren Fenster Optionen zur Verfügung. Die Kommenkann man das Datum und die Uhrzeit tare können z. B. ausgeblendet werden, für die Simulation ändern. oder man kann zusätzlich Seiten mit Nahezu das Gleiche kann auch »OnProjektkommentar oder nur Parameter line« erfolgen. Besteht eine Verbindung bzw. Listen mit den Namen der Ein- und zwischen Logo! und dem PC und führen Ausgänge drucken. beide das gleiche Schaltprogramm, zeigt der PC den aktuellen Status von Logo! Programmsimulation und an. Hierzu gibt es den »Online-Test«. Online-Test Von dort aus kann man jederzeit das Programm im Logo! stoppen und starLogo! Soft Comfort kann die Funktion ten. Um die aktuellen Werte von Sonderjedes Schaltprogrammes am PC vor Infunktionen zu sehen, muss man auf das betriebnahme simulieren und auf KorBrillensymbol unterhalb der Funktion rektheit überprüfen (Bild 2). Hierzu klicken. schaltet man in den Offline-Simulations■ modus. Anschließend werden im untewww.siemens.de/logo 75 Automatisierungstechnik Zeitrelais ergänzen und ersetzen die SPS wird, steuert dann ein Zeitrelais. R. Riese, E.-C. Reiff Computer und SPSen haben viele Vom Sanftanlauf bis zur Türsteuerung Zeitsteuerfunktionen übernommen, die in der Vergangenheit als Domäne für die vielseitigen Bausteine noch immer zahlreiche Anwendungsbereiche. Zeitrelais der aktuellen Generation profitieren von den Verbesserungen, die sich bei elektronischen Bauteilen ergeben haben. Ihre Daten haben sich wesentlich verbessert. Die Auswirkungen davon machen sich z. B. auch in der Sicherheitstechnik positiv bemerkbar. Z ur Steuerung oder Regelung elektrischer Anlagen sind nicht immer komplette Steuerungen oder gar Computer notwendig. Viele Abläufe lassen sich einfacher und preiswerter über die Größe »Zeit« steuern (Bild 1). Dadurch kann der Anwender häufig Sensoren einsparen. Ein typisches Beispiel hierfür stellen Hubwerke, Umsetzer oder andere Einrichtungen dar, die sich auf eine oder mehrere Geschwindigkeiten umschalten lassen. Nach einer vorgegebenen Zeit schaltet ein Relais auf die nächste Geschwindigkeitsstufe. Ähnliches gilt auch für Schneideinrichtungen, Flaschenabfüllautomaten oder prinzipiell alle Anlagen und Maschinen, bei denen das Zeitverhalten der Prozessabläufe bekannt ist. Dauert das Befüllen einer Flasche z. B. 10 s, kann ein Wischrelais den Vorgang steuern: Das Relais wird mit einem kurzen Impuls gestartet, daraufhin schließt ein Kontakt, der das Ventil öffnet. Nach 10 s fällt das Relais in seine Ausgangsstellung zurück. Das Ventil schließt. Das für den jeweiligen Einsatzfall passende Relais zu finden ist einfach, denn renommierte Hersteller decken mit breiten Produktpalette praktisch alle denkbaren Anwenderwünsche ab (Bild 2). Riese Electronic, Bild 1: Die Funktionspalette der Zeitrelais umfasst anzug- oder abfallverzögerte Geräte über Taktgeber Horb, z. B. bietet 25 verschiedene Zeitrelais an. Die Probis hin zu multifunktionalen Zeitrelais mit eingrammierbarkeit vieler Typen stellbaren Funktionen oder speziellen Sternvergrößert dabei die AnwenDreieck-Relais dungsmöglichkeiten. Allen Ausführungen gemeinsam ist der drahtrung übernehmen sollen, z. B. bei nachlose Aufbau. Die eingesetzten Elektroträglichen Ablaufänderungen. Erfordert nikschaltungen garantieren einen exakeine Maschine mit bereits programmierten Zeitablauf und eine hohe Wiederholter SPS zusätzlich eine Zeitfunktion, genauigkeit. Die Relais sind in Normlässt sie sich mit einem entsprechenden breiten von 22,5 und 45 mm erhältlich Relais vor Ort einfach und preisgünstig und lassen sich auf der Hutschiene einaufrüsten. Eine Umprogrammierung der fach aufschnappen. Die breitere BauSteuerung wäre wesentlich aufwändiger form eignet sich auch für die Schraubund nur vom – oft nicht verfügbaren – montage. Spezialisten realisierbar. Das Angebot reicht vom anzug- oder Auch bei Prozessen, bei denen sich abfallverzögerten elektronischen Zeitrezeitabhängige Prozessschritte oft veränlais über Taktgeberrelais bis hin zu muldern, bietet es sich an, zusätzlich zur SPS tifunktionalen Zeitrelais mit einstellein externes Zeitrelais zu installieren. baren Funktionen oder speziellen SternDieses lässt sich dann leicht vom BedieDreieck-Relais für den Anlauf von Asynner individuell verstellen. Der Einsatz chronmotoren. Die letztgenannten von Zeitrelais empfiehlt sich auch, wenn bilden in vielen Anwendungsfällen eine ein Ausgangssignal der SPS mehrere Akpreiswerte Alternative zu elektronischen toren steuern soll, die zu unterschiedSanftanlaufsteuerungen bzw. für den lichen Zeitpunkten zu aktivieren sind. noch teilweise üblichen Handschalter Ein typisches Beispiel hierfür findet sich mit seinen unkalkulierbaren, weil vom bei frequenzumrichtergesteuerten AnBediener gesteuerten Umschaltzeiten. trieben ohne eigene ÜberwachungseinWeitere Spezialrelais gibt es z. B. für die richtung. In diesem Fall gibt die SPS den Steuerung der Türen oder LüftungsanStopp-Befehl für den Antrieb an den Frelagen. quenzumrichter weiter. Die Verzögerung Hohe Spannungsschwankungen von der mechanischen Bremse, die erst nach ±30 % zum Nennwert verkraften die Beendigung des Stop-Vorgangs aktiviert Quelle: Riese Electronic von Zeitrelais galten. Dennoch gibt es Steuern mit einfachen Mitteln Roland Riese, Geschäftsführer Riese Electronic, Horb, Ellen-Christine Reiff, Redaktionsbüro Stutensee 76 Quelle: Riese Electronic Moderne Relais bilden eine ideale Schnittstelle zum Prozess, wenn sie Teilfunktionen aus der vorhandenen Steue- Bild 2: Impulspläne verschiedener Relaistypen: anzugverzögert, abfallverzögert, wischend, blinkend und taktend de 13-14/2003 Automatisierungstechnik Bild 3: Zeitrelais kommen auch in der Sicherheitstechnik zum Einsatz; das controllergesteuerte Gerät mit zwei einstellbaren, zeitverzögerten Kontakten erfüllt die Anforderungen der Sicherheitskategorie 4 nach EN 954-1 aufgrund besonders weiter Eingangsspannungsbereiche. Die Sicherheitstechnik bildet einen weiteren Bereich, in dem Zeitrelais zum Einsatz kommen. Bei Notausschaltungen, als Schutztürwächter und als Nachschaltgeräte für Sicherheitsmatten oder -lichtschranken verrichten sie ihre Dienste. Die Halbleitertechnik hat in den Geräten, die alle einschlägigen Sicherheitsstandards erfüllen, Einzug gehalten und garantiert zuverlässige Funktion und komfortable Bedienung. Ein typisches Beispiel da- Bild 4: An die Sicherheitsrelais-Bausteine RS-Nagu für liefern die Sicherheitszeitre- kann man bis zu vier Muting-Sensoren anschließen lais der Serie Safe T (Bild 3). Sie sieren. An die Sicherheitsrelais-Bausteieignen sich als Notausrelais in ein- oder ne RS-Nagu (Bild 4) z. B. kann man bis zweikanaliger Schaltungstechnik, als zu vier Muting-Sensoren anschließen. Grenztasterrelais für Schiebeschutzgitter, Typische Anwendungsfälle finden sich für Verriegelungseinrichtungen mit Zuüberall dort, wo automatische Schutzhaltung oder für das gesteuerte Stillseteinrichtungen vorübergehend und sicher zen eines Antriebs durch einen Frequenzüberbrückt werden müssen, z.B. um umrichter. Das Relais hat zwei zeitverzöMaterial in oder aus einem Gefahrenbegerte Kontakte, die sich zwischen 0,05 s reich zu transportieren. Die Muting-Senund 600 s einstellen lassen. soren unterscheiden dabei zwischen Auf ähnliche Weise lassen sich auch Mensch und Material. so genannte Muting-Steuerunngen reali■ Quelle: Riese Electronic Quelle: Riese Electronic Sicherheitszeitrelais und Muting-Steuerung Automatisierungstechnik Strukturierte Verkabelung im industriellen Umfeld R. Dold, E.-C. Reiff Die Datenmengen in der Industrie wachsen beständig, was leistungsfähige Verteilungsmedien und -strukturen erfordert. Dabei setzen sich heute immer stärker einheitliche Übertragungssysteme und -techniken durch. Darum erobert sich die in der Büroumgebung bewährte strukturierte Verkabelung auch den industriellen Bereich. Die Komponenten müssen hier jedoch andere Anforderungen erfüllen. D er Datenaustausch in der Bürowelt läuft über strukturierte, einheitliche und durchgängige Informationssysteme. Telefonie, Bild- oder Videosignale und Computerdaten können die gleichen Leitungswege benutzen. Dabei sind fast durchweg strukturierte Roland Dold, Produktmanager Anschlusstechnik bei BTR, Blumberg, Ellen-Christine Reiff, Redaktionsbüro Stutensee Verkabelungen auf Basis vierpaariger, geschirmter Leitungen im Einsatz, meist in Verbindung mit genormten Steckverbindern nach IEC 60603-7, bekannt auch als RJ45. Bei Leitungslängen über 100 m, geringem Platz im Kabelkanal oder hohen Potentialdifferenzen zwischen Gebäudeteilen arbeitet man oft auch mit Lichtwellenleitern und den entsprechenden Steckverbindern. Die prinzipielle Strukturierung einer solchen Verkabelung lässt sich – mit Modifizierungen – auch auf die Industrie übertragen. Ein wesentliches Element ist dabei die Untergliederung in lediglich drei Ebenen: Die erste Ebene oder auch Primärverkabelung reicht vom zentralen Standortverteiler bis hin zu den Gebäudeverteilern, die Sekundärverkabelung von dort bis zu den Etageverteilern und die Tertiärverkabelung von jeder Etage bis hin zu den Anschlussdosen für die Endgeräte. Erhöhte Anforderung durch rauen Industriebetrieb Nicht so einfach lassen sich die Anforderungen übertragen, welche die Umgebungsbedingungen an die eingesetzten Komponenten stellen, z. B. die Steckverbinder, Anschlussdosen oder Patch- felder. In der Büroumgebung befinden sich die Arbeitsplätze und Verteilersysteme in trockenen, beheizten oder sogar klimatisierten Räumen. Daher genügt es, wenn die Anschlusssysteme die Anforderungen der Schutzart IP20 erfüllen. Anders sieht es in industrieller Umgebung aus. Hier genügt diese Schutzart allenfalls als Mindestanforderung, z. B. für Komponenten, welche innerhalb von Schaltschränken oder Verteilerkästen liegen. Der raue Industriebereich mit hohem Feuchtigkeits- und Verschmutzungsaufkommen fordert von den Anschlussystemen dagegen die Schutzart IP67. Der Entwurf zur EN 50173-2 definiert die unterschiedlichen Umgebungsklassen und ihre Anforderungen (Tabelle). Diese gelten für montierte Steckverbinder in Anschlussdosen, Verteilerfeldern, Verbindern und Koppelfeldern. Entsprechend dem Normenentwurf eignen sie sich an Grundstücks-, Gebäude-, Etagen- bzw. Maschinen-, Zwischenund Durchgangsverteilern sowie Anschlussdosen und Gebäudezugangseinrichtungen. Die Steckverbinder sollen aber noch weitere Forderungen erfüllen. Sie müssen eine eindeutige Kabelidentifizierung und ein geordnetes Kabelmanagement ermöglichen, gegen Beschädigung und Anforderung an Verkabelung Einstufung Schutzart Klasse Verschmutzungsgrad Schutzart Mechanik Klasse Schock Stoß Vibration Zug Klima Klasse Umgebungstemperatur im Betrieb (trockene Wärme) Umgebungstemperatur bei Installation (trockene Wärme) Feuchtigkeit Verschmutzung EMV Klasse gering I1 keine keine M1 keine keine keine keine C1 -10 °C … +60 °C mittel I2 2 IP20 M2 ffs ffs 5G 75 N/min C2 -10 °C … +70 °C hoch I3 3 IP67 M3 ffs ffs 5G 100 N/min C3 -25 °C … +80 °C 0 °C … +50 °C Referenz IEC 60664-1 EN 60529 EN 60654-3 EN 60654-3 EN 60654-3 EN 60966-1 EN 60654-1 EN 60654-1 nicht kondensierend keine E1 E2 E3 EN 60654-4 EN 50081-1 EN 50081-2 EN 50082-1 EN 50082-2 Unterschiedliche Umgebungsklassen gemäß EN 50173-2 (2003); die erste Spalte steht für die normale Büroumgebung, die zweite für industrielle Bereiche mit geringen Anforderungen und die dritte für industrielle Bereiche mit hohen Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit der eingesetzten Komponenten; das Kürzel »ffs« steht für »noch nicht endgültig spezifiziert« 78 de 13-14/2003 Quelle: BTR IT Connect Automatisierungstechnik Das System »E-Dat-Industry IP67« eignet sich für raue Industrieumgebungen zunehmende Verschmutzung geschützt sein und hohe Packungsdichten bei guter Zugänglichkeit zulassen. Schirmung und Erdung sind ebenfalls wichtige Kriterien. Dazu kommen noch Eigenschaften wie Schutzart, Temperatur- und Spannungsfestigkeit in der jeweiligen Betriebsumgebung sowie Montagemöglichkeiten, Schock-, Stoß- und Vibrationsfestigkeit und schließlich Kabelbefestigung und Zugentlastung. Einige der zur entsprechenden Normierung vorgeschlagenen Systeme gibt es bereits am Markt. So bietet BTR IT Connect mit »E-Dat-Modul« ein Anschlusssystem, das auch für die strukturierte Industrieverkabelung gute Voraussetzungen mitbringt. Datentechnik nach Maß Die E-Dat-Module eignen sich für Patchfelder und Anschlussdosen in unterschiedlichen Ausführungen, z.B. für Auf- oder Unterputz- bzw. Unterflurmontage. Das zukunftssichere System für den Anschluss von acht Adern besteht aus RJ45-Industrieanschlussdosen (Cat. 6), Patchfeldern (Cat. 6) und entsprechenden achtpoligen Steckverbindern, die die Anforderungen einer Übertragungsstrecke Class E (250 MHz) erfüllen (gemäß ISO/IEC 11801:9/2002 und EN 501731:1/2002). Das System erlaubt hohe Packungsdichten und ist einfach zu montieren. Schneidklemmtechnik reduziert den Zeitaufwand und macht Spezialwerkzeuge überflüssig. Sind die Kabel angeschlossen, werden die Module für die Steckeraufnahme einfach in den Patchfeldern oder Anschlussdosen eingerastet. Der großflächige 360°-Schirmanschluss ist von der Zugentlastung getrennt. Zusammen mit dem rundum geschlossenen Metallgehäuse garantiert dies eine störund abhörsichere Datenübertragung und erfüllt die Vorschriften nach dem EMV-Gesetz. In der Version »REG« erfüllen die E-Dat-Module die Anforderungen der Schutzart IP20. Speziell für die Übertragung von Ethernet-Protokollen in rauer, verschmutzungsgefährdeter Industrieumgebung wurde das System »E-Dat-Industry IP67« entwickelt (Bild). Es erfüllt im gesteckten Zustand die Anforderungen der Schutzart IP67 und eignet sich für den Einsatz in den Umgebungsklassen I3, C3, M3, E3 (Tabelle). Um das Eindringen von Staub, Schmutz und Wasser auch im ungestecken Zustand zu verhindern, lassen sich unbenutzte Buchsen mit einem Deckel verschließen. ■ de 13-14/2003 79 Automatisierungstechnik Internettechnik für Visualisierungs- und Kontrollsysteme Jürgen Schell Die Automatisierung verlangt nach Fernwirktechnik und Fernwartungssytemen. Dezentrale Standorte und Prozesse verlangen Visualisierung und Kontrolle von verteilten Überwachungsstellen aus. Hierfür gibt es ein Programm zur Prozessvisualisierung und Datenverteilung, das keine Laufzeitlizenz erfordert. D ie Internettechnik bietet gute Voraussetzungen für Fernwirken und Fernwarten. HTML gilt heute als anerkannter Standard zum Datenaustausch. Visualisierungssysteme setzen die sich daraus ergebenden Vorteile unmittelbar in Anwendernutzen um. Mit »Webfactory« liefert ASP, Buchen, dafür ein Programm, welches webbasierte Visualisierung überführt in Darstellung von Prozessdaten. Dabei bietet die Lösung sowohl Vorteile bei der Abfrage verteilter Daten als auch beim Einsatz innerhalb firmeneigener Netze. Herstellerunabhängige Lösung für offene Anwendung Bei der Entwicklung der Software legte man besonderen Wert auf den Einsatz von technischen und herstellerunabhängigen Standards. Langfristig hat der Nutzer den Vorteil, dass er von den Weiterentwicklungen der eingesetzten Techniken profitiert, z. B. stets mit den neuesten Web-Design-Werkzeugen arbeiten zu können. Immer auf dem aktuellen Stand der Technik zu sein und gleichzeitig die Herstellerunabhängigkeit des Anwenders zu wahren, gehört dabei zum Kern der Unternehmensphilosophie. Wer z. B. das Produkt kauft, kann das Projekt selbst planen oder sogar einen anderen Spezialisten hinzuziehen. Die Entwicklung der Software basiert auf konkreten Anforderungen. Dazu gehört die reibungslose Kommunikation Jürgen Schell, ASP, Buchen 80 mit der Prozess- und Steuerungsebene ebenso wie die Visualisierung und Animation der Produktionsprozesse. Um Datenarchive zu bilden, müssen sich aber auch die Prozessdaten aufzeichnen lassen. Ebenfalls notwendig ist die Erfassung und Darstellung von Alarmzuständen aus der Prozessebene. Darüber hinaus sollten sich auch heterogene Netze und Systeme in die Visualisierungsebene einbinden lassen, z. B. unterschiedliche Feldbussysteme. Spezielle Dienste. z. B. SMS, Fax usw., machen Alarmmeldungen komfortabel und vielseitig nutzbar. Geht das Ganze dann noch einher mit Bedienoberflächen, die jeder von den HTML-Seiten kennt, steht bei geringen Folgekosten für den Anwender dem »Online-Blick« in die Fabrik nichts mehr im Weg. Die Nutzung offener Standards bietet dafür die besten Voraussetzungen. XML (Extended Markup Language) als standardisierte Datenschnittstelle für die vertikale Integration hat sich bereits als praxisgerecht erwiesen. Auch die Entwicklung in Sachen Datensicherheit bringt zufriedenstellende Ergebnisse, vor allem durch den Einsatz von VPN (Virtual Private Network, siehe »de« 24/2002, S.39ff). Zukunftsaussichten versprechen auch die immer schnelleren Internetzugänge, z. B. xDSL, UMTS und Wireless-LAN. Online-Blick in die Fabrik Zur Realisierung eines entsprechenden webbasierten Visualisierungs- und Fernwirksystems genügt es nicht, einfach ein Abbild der Visualisierung übers Internet an einen Client zu übertragen. Ein solches Vorgehen bringt bei den recht aufwändigen Grafiken einen großen Datenumfang mit sich. Die Übertragung kostet viel Zeit und vom »Online-Blick« in die Fabrik kann keine Rede mehr sein. Der »Webfactory« liegt deshalb eine andere Philosophie zugrunde (Bild). Man überträgt lediglich die Rohdaten und bindet sie beim Client in die HTML-Seiten ein: Der auf die Prozessebene aufgesetzte OPC-Standard-Server übergibt die Daten an den Web-Server, einen beliebigen PC, auf dem die Webfactory-Software läuft. Er bereitet die Daten der Anlagensteuerungen im TCP/IP-Protokoll Webfactory und Schnittstellen; auch bei langsamster Übertragung wird die Anzeige bei den Clients innerhalb kürzester Zeit aktualisiert, da der Web-Server Informationen nur aufbereitet, wenn sich etwas verändert, und auch nur die veränderten Daten überträgt auf und ordnet jedem physikalischen Signal eine logische Adresse zu. Diesen Anlagenserver können dann beliebig viele Nutzer, direkt anwählen, um auf die aktuellen Anlagendaten zuzugreifen. Als Client genügt ein beliebiger PC oder Notebook o. ä., auf dem ein Standard-Browser installiert ist. Auch die langsamste Übertragung aktualisiert die Anzeige innerhalb kürzester Zeit, da der Server Informationen nur aufbereitet, wenn sich etwas verändert. Er überträgt auch nur die veränderten Daten, verpackt ins TCP/IP-Protokoll. Sie werden dann in die HTML-Seite des Clients eingebunden. Die für die Auswertung der Prozessbzw. Archivdaten notwendigen Datenbankzugriffe laufen über XML. Als Datenbank verwendet die Webfactory einen Microsoft-SQL-Server, den es in einer runtime-lizenzfreien Version gibt. Auch hier bleibt die Herstellerunabhängigkeit gewahrt. Bei den Zugriffsrechten kann man alle internet- und windowsüblichen Sicherheitsstandards nutzen. Die Internetanbindung erfordert keinen zusätzlichen Programmieraufwand. Man benötigt lediglich einen Provider. Jeder der das System für eigene Projekte einsetzen will, braucht nur eine Entwicklerlizenz, die er ähnlich wie ein CAD-System kauft. D. h., Ingenieurbüros oder Anlagenbauer können mehrere Projekte ohne Folgekosten realisieren. ■ de 13-14/2003 Betriebsführung Wenn der Handwerker in Beton bohren muss, sind Bohrhämmer die bessere Alternative zur Schlagbohrmaschine. Außerdem eignen sich einige Modelle auch für leichte Meißelarbeiten. B ohren in Beton ist die Domäne der Bohrhämmer, denn mit einer Schlagbohrmaschine muss der Handwerker die Kraft für den Bohrfortschritt durch kräftiges Drücken selber aufbringen (Bild 1). Anders beim Bohrhammer: Ein pneumatisches Hammerwerk erzeugt zwar weniger, dafür aber viel kräftigere Schläge und ermöglicht müheloses, vibrationsarmes Bohren auch in hartem Beton. Schlagkraft kontra Andruckkraft Ein Rotationsschwinger setzt die Drehbewegung des Motors in eine Hubbewegung um und treibt einen Schläger, der die gespeicherte Energie direkt auf den Bohrerschaft überträgt, in einem Kolben hin und her. Durch die hohe Energie der innerhalb des Hammerwerks erzeugten Schläge muss der Anwender die Maschine nur noch leicht an die Wand drücken, bis das System arbeitet. Eine zu hohe Andruckkraft kann sogar die Leistung des pneumatischen Bohrhammers verringern. Quelle: Kress Heinz-Alfred Losch, Fachjournalist, Stuttgart Für den Elektrohandwerker macht sich der schnellere Bohrfortschritt des Bohrhammers in deutlicher Zeitersparnis bei jeder Bohrung bemerkbar. Je härter der Baustoff und je dicker der Bohrerdurchmesser ist, desto größer wird der Zeitvorteil des Bohrhammers gegenüber einer Schlagbohrmaschine. Maßgebend für den Bohrfortschritt ist weniger die Motorleistung, sondern viel mehr die vom System erzeugte Einzelschlagenergie. Doch man sollte bedenken: Erzeugen manche Bohrhämmer relativ leichte Schläge (z. B. 2,3 J bei Flex i. Ggs. zu 5,5 J bei Baier), hämmern sie dafür öfter (z. B. 5194 mal pro Minute bei Flex, aber nur 2500 mal bei Baier). Alfred Binder, Entwicklungsleiter bei der Fa. Kress Elektrik, Bisingen, ergänzt unsere Aussagen: »Daneben ist auch die Schlagwerkseffektivität in der Betonanwendung davon abhängig, wie das Schlagverhältnis pro Umdrehung zur Bohrdurchmesser zugeordneten Drehzahl abgestimmt ist. In diesem Bereich steckt sehr viel Know-how.« Den Preis einer Maschine beeinflusst u. a. auch der maximale Bohrerdurchmesser und ob der Nutzer eine Schlagund/oder Drehabschaltung einstellen kann. Bild 1: Der Anpressdruck ist beim Bohren in Beton mit einem Bohrhammer erheblich kleiner als mit einer Schlagbohrmaschine de 13-14/2003 Drehstopp und Schlagstopp Bohrhämmer in der 2-kg- und 3-kgKlasse erweisen sich als ideale Maschine für Montagearbeiten auf der Baustelle. Sie sind leicht und handlich und eignen sich vor allem für die üblichen Dübelbohrungen (Bild 2). Einige Bohrhämmer verfügen auch über einen Drehstopp, der es ermöglicht, die Schlagkraft des Hammerwerks auch für leichte Meißelarbeiten zu nutzen. Für größere Wanddurchbrüche sollte der Handwerker jedoch besser einen kräftigeren Meißelhammer einsetzen. Er sollte beim Kauf eines Bohrhammers jedoch darauf achten, dass sich der Meißel in möglichst vielen Positionen arretieren lässt. Damit hat der Handwerker in jeder Arbeitssituation die optimale Griffposition. Quelle: Kress Heinz-Alfred Losch Quelle: AEG Bohrhämmer: schneller und leichter in Beton Bild 2: Die Winkelbauweise mit hängendem Motor wird auch bei den kleinen Bohrhämmern immer beliebter; sie ermöglicht eine kompaktere und ergonomischere Gestaltung der Maschinen 81 Betriebsführung 2-kg- und 3-kg-Bohrhämmer Hersteller AEG Baier Bosch Dewalt Duss Flex Elektrowerkzeuge Typenbezeichnung Leistungsaufnahme / W Gewicht / kg Leerlaufdrehzahl / min-1 max. Schlagzahl / min-1 max. Einzelschlagenergie / J PN 3500 X Set 750 3,6 0 … 970 4200 3,40 BBH 326 800 3,8 0 … 750 2 500 5,50 GBH 3-28E 720 3,3 0 ...800 4 000 3,30 D 25304 K 710 3,1 0 … 1100 4 000 2,80 P 26 SDS 710 3,6 0 … 600 3 300 3,60 BRL 3501 600 2,75 0 … 1050 5 194 2,30 28 30 13 SDS-plus, SSB ja nein 355,00 Sehr langlebig: schaffte in einem Test 50 000 Bohrungen (14-mmBohrdurchmesser, 85 mm Tiefe) bis ein Wechsel des Werkzeughalters erforderlich war, werkzeugloser Wechsel der Bohreraufnahme (SDS-plus, Schnellspannbohrfutter) 26 30 13 SDS-plus, SSB ja ja 329,00 Serienmäßig mit werkzeuglos austauschbarer SDSplus-Aufnahme und 13-mm-Schnellspannbohrfutter zur Aufnahme konventioneller Holzund Metallbohrer 30 k. A. 13 SDS-plus ja nein 450,00 Schalter-Arretierung für Dauerbetrieb, Sicherheitskupplung 24 30 13 SDS-plus ja ja 225,00 Schraubadapter, zugleich Aufnahme für 13-mm-SSB, weitgehend baugleich mit Kress PSX 600 (0 6126) 2127 70 www.dewalt.de (070 53) 9692-11 www.duss.de (07144) 2 58 - 99 www.flex-tools.de Bohrleistung in Beton / mm in Holz / mm in Stahl / mm Werkzeugaufnahme Schlagstopp Drehstopp Preis in € zzgl. MwSt. Besonderheiten Fax Internetadresse 30 26 40 k. A. 16 k. A. SDS-plus, ZKB SDS-plus ja nein ja nein 429,90 279,00 Fixtec-SchnellGroße kinetische wechselsystem mit Schlagkraft, Zahnkranzbohrdadurch schneller futter (ZKB), Anti- Arbeitsfortschritt vibrationssystem, – besonders bei Meißelarretierung großen Bohrin 16 Positionen, Set durchmessern mit Bohrern und und -tiefen, Meißeln im Koffer Sicherheitskupplung, vorderer Handgriff um 180 ° schwenkbar (02 01) 2177-2 38 www.aeg-pt.de (07141) 30 32 43 (07152) 9 78 20 25 www.baier-tools.de www.bosch-pt.de Die leichteren Bohrhämmer der 2-kg- und 3-kg-Klasse eignen sich auch gut für Über-Kopf-Arbeiten; eine ausführliche Marktübersicht zum Thema »Bohrh AKTIVER MEISSEL VERRINGERT VIBRATIONEN UND STEIGERT ABTRAGSLEISTUNG Mit dem Meißel »RTec« präsentiert Bosch, Leinfelden-Echterdingen, ein Werkzeug, das beim Einsatz mit dem Bosch-Hammer GSH 5 E eine um bis zu 15 % höhere Abtragsleistung gegenüber herkömmlichen Meißeln erzielt. Gleichzeitig verringert der RTec die Vibrationen und sorgt auf diese Weise nicht nur für schnellen Arbeitsfortschritt, sondern auch für weniger Belastung bei der Arbeit. Den Unterschied des RTec zu herkömmlichen Meißeln macht ein im Meißelschaft integriertes Reflexionselement aus. Es re- 82 flektiert die Rückstoßwellen und wandelt somit Rückschlagenergie in zusätzliche Schlagenergie um. Den RTec gibt es mit 400 mm Länge als Spitz- und als Flachmeißel. Durch seine neue Meißelgeometrie mit Seitenschneiden verklemmt der Flachmeißel bei der Arbeit wesentlich seltener als das vergleichbare Vorgängermodell. RTec-Meißel passen in alle Bohr- und Schlaghämmer mit SDS-max-Aufnahmesystem. Stumpf gewordene Spitzen lassen sich einfach nachschleifen. de 13-14/2003 Betriebsführung 2-kg- und 3-kg-Bohrhämmer Hilti Hitachi Kress Makita Metabo Protool TE 15-C 710 3,95 0 … 730 3 850 2,20 DH 25 PB 650 3,4 0 … 1100 4 000 3,00 1050 PXC 1050 2,8 125 … 875/250...2 000 4700 2,60 HR 2010 600 3,1 0 ...900 4 000 1,70 KHE 24 Contact 800 2,7 0 … 1050 4 830 2,30 RHP 2 EQ 620 2,3 0 … 1000 4 300 2,70 25 13 13 SDS-plus ja nein 639,00 Bohrerschnellverriegelung, 360 ° schwenkbarer Seitengriff, Sicherheitsrutschkupplung, Leerschlagsicherung, wartungsfrei durch Dauerschmierung, selbstabschaltende Kohlebürsten, SchnellwechselWerkzeugaufnahme für Rundschaftbohrer (08 00) 8 88 5523 www.hilti.de 25 32 13 SDS-plus ja nein 335,00 Ergonomisch geformter Spatengriff 28 50 16 SDS-Plus, SSB ja ja 275,00 Kompakter Bohrhammer mit 2-Gang-Getriebe, Schraubadapter, zugleich Aufnahme für 13-mm-SSB, Netzkabelmodul 20 24 13 SDS-plus ja nein 330,00 kurze Bauform, Sicherheitskupplung 24 40 13 SDS-Plus ja ja 259,00 Sobald die Bohrerspitze ein leitendes, geerdetes Material berührt (z.B. Wasserleitungen), schaltet die Maschine sofort ab; Bohrhammer mit Meißelfunktion; Lieferung mit Hammerfutter im Tragkasten 24 40 13 SDS-Plus ja nein 169,00 Leichter und preiswerter Bohrhammer aus Tschechien; ergonomischer Softgriff (0 2154) 49 93 50 www.hitachipowertools.de (07476) 8 73 42 www.kresselektrik.de (02 03) 9 757127 www.makita.de (070 22) 72 24 98 www.metabo.de (070 24) 40 58-99 www.protool.de Hersteller Typenbezeichnung Leistungsaufnahme / W Gewicht / kg Leerlaufdrehzahl / min-1 max. Schlagzahl / min-1 max. Einzelschlagenergie / J Bohrleistung in Beton / mm in Holz / mm in Stahl / mm Werkzeugaufnahme Schlagstopp Drehstopp Preis in € zzgl. MwSt. Besonderheiten Fax Internetadresse hämmer« findet man auch im Internet unter www.werkzeug-news.de Die meisten Bohrhämmer verfügen auch über einen Schlagstopp. Sie eignen sich dann auch zum reinen Drehbohren ohne Schlag. Dies ist nicht nur sinnvoll bei Porenbeton und porosierten Ziegelsteinen, sondern ermöglicht auch das Bohren in Holz und Metall. Da die Bohrhammerdrehzahlen jedoch mit etwa 800 min-1 bis 1000 min-1 eher gemächlich sind, darf der Handwerker hierbei jedoch keinen besonders großen Bohrfortschritt erwarten. Anders ist dies bei einigen KombiBohrhämmern mit 2-Gang-Getriebe. Hier dient der erste Gang zum Hammerde 13-14/2003 bohren und der schnelle Gang (bis ca. 2000 min-1) zum Drehbohren in Holz und Metall. Werkzeugaufnahme über SDS-plus-System Serienmäßig sind die Bohrhämmer der 2-kg- und 3-kg-Klasse mit der von Bosch entwickelten SDS-plus-Werkzeugaufnahme ausgestattet. Sie ermöglicht eine besonders effektive Übertragung der Schlagenergie direkt auf den Bohrerschaft. Allerdings ist der Einsatz spezieller SDSplus-Hammerbohrer erforderlich. Um zum Drehbohren normale Rundschaftbohrer zu verwenden, benötigt man ein zusätzliches Bohrfutter. Dieses lässt sich mit einem Adapter in die SDSplus-Aufnahme stecken. Viel eleganter ist jedoch das werkzeuglose Schnellwechselsystem für die Werkzeugaufnahme, das einige Hersteller mittlerweile anbieten. Hier wird die SDS-plus-Aufnahme einfach abgezogen und gegen eine Aufnahme mit Schnellspannbohrfutter (SSB) getauscht. Bei der 2-kg-Klasse überwiegt die Pistolen-, bei der 3-kg-Klasse meist die Winkelbauweise. ■ 83 Betriebsführung Krisen rechtzeitig erkennen – die Zahlen kündigen sie an Ulrich C. Heckner Zahlungsschwierigkeiten leiten laut Creditreform 80 % aller Insolvenzen ein. Doch wer die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, z. B. den Liquiditätsstatus, gut kennt, kann eine aufziehende Krise rechtzeitig erkennen und evtl. auch verhindern. F olgender Automatismus läuft beinahe täglich ab: Die Hausbank überweist mangels Kapital nichts mehr an den Sozialversicherungsträger. Daraufhin meldet die Sozialversicherung die Insolvenz an. In den Augen des insolventen Unternehmers ist häufig die Hausbank schuld an der Misere. Doch die wahre Ursache heißt »mangelhaftes Zahlenmanagement des Unternehmers«. Firmenchefs unterschätzen im Krisenfall die eigenen Fehler – zu diesem Schluss kommt die Deutsche Ausgleichsbank (DtA) in einer aktuellen Studie. Danach sehen nur 37 % der mittelständischen Unternehmer in eigenen Fehlern und Versäumnissen die Ursache für eine Firmenkrise, während 60 % der dazu be- Ulrich C. Heckner, Branchenfachberater, Kastl/Obb. fragten Bankenberater, Kammermitarbeiter und Unternehmensberater Fehler der Unternehmer anführen. Professioneller Umgang mit Zahlen Um negative Entwicklungen rechtzeitig abzuwenden, sollte jeder Unternehmer seine monatliche betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) kennen und darüber hinaus weitere Anforderungen beachten (Bild 1): Monatliches Studium der BWA Viele Unternehmen arbeiten mit der so genannten Datev-Auswertung. Wertvolle Hinweise, wie es um das eigene Unternehmen bestellt ist, geben hierbei • die Gewinn- und Verlustrechnung des aktuellen Monats im Vergleich zum Vorjahr sowie • die aufgelaufenen Werte des aktuellen und des vergangenen Jahres. Zukunftsplanung mit der BWA Doch es reicht nicht, nur die aktuellen Zahlen mit denen des Vorjahrs zu vergleichen, denn so richtet sich der Blick lediglich in die Vergangenheit. Der Profi setzt sich Ziele und schaut in die Zukunft. Für sein professionelles Zahlenmanagement benötigt er eine betriebswirtschaftliche Planung. Hierbei berücksichtigt er u. a. die Entwicklung Liquiditätsstatus Forderungen erbrachte Leistungen, für die noch keine Rechnung geschrieben ist Lagerbestände Summe »Aktiva« Kontostand am Kontokorrent I Kontostand am Kontokorrent II Lieferantenverbindlichkeiten USt.-Verbindlichkeiten Löhne, Lohnsteuer, Krankenkassen sonstige Verpflichtungen Summe »Passiva« Saldo KW 1 110 47 155 312 - 80 - 75 - 169 - 34 0 - 10 - 368 - 56 KW 2 90 70 KW 3 155 36 160 320 - 90 - 96 - 165 0 0 - 15 - 366 - 46 155 346 - 112 - 107 - 108 0 - 56 -6 - 389 - 43 Wöchentliche Gegenüberstellung der Aktiva und Passiva im Liquiditätsstatus (Beträge in Tsd. €) 84 Bild 1: Die Ebbe in der Kasse kündigt sich an, und zwar lange bevor man sie spürt. Wer die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Zahlen laufend analysiert, erkennt die Krise im Vorfeld und kann sie noch rechtzeitig abwenden. der halbfertigen Aufträge sowie der kalkulatorischen Abschreibung. Wer also die aktuellen Zahlen mit den geplanten Zahlen vergleicht, führt sein Unternehmen zukunftsorientiert. Auftragsbestand überwachen Eine Konjunkturumfrage des Bayerischen Landesinnungsverbandes für Elektrotechnik und Informationstechnik ergab: Rund 25% der Unternehmen haben eine rund zweiwöchige Auslastung. Was für einen Betrieb mit 80%-igem Serviceanteil akzeptabel sein mag, gilt für ein im Projektgeschäft tätiges Unternehmen als Katastrophe. Unternehmer, die ihren Auftragsbestand nicht analysieren, erkennen nicht die Risiken und handeln dann ggf. zu spät. Deshalb sollte jeder Unternehmer aus den erteilten Aufträgen die erforderlichen Arbeitsstunden ermitteln und daraus die Auslastung nach Manntagen berechnen. Bei bereits angefangenem Auftrag zieht er die bereits erbrachten Leistungen (Halbfertige) vom Auftragsbestand ab. So ist ein Ausblick auf die zu erwartende Auslastung möglich. Der Liquiditätsstatus als Frühwarnsystem Der Liquiditätsstatus stellt alle variablen Aktiva und Passiva (Vermögen und Schulden) gegenüber (Tabelle). Dabei ist de 13-14/2003 Betriebsführung BUCHTIPP Wenn Sie die Themen dieser Beitragsreihe interessieren, empfehlen wir folgendes Handbuch: Erfolgreiche Unternehmensführung im Elektrohandwerk Marketing im Tagesgeschäft (M.I.T.) von Ulrich C. Heckner, Roland Meier DIN-A4-Ordner, 536 Seiten, 78,00 €, ISBN 3-8101-0159-1 Bild 2: Kein Elektrohandwerker muss sich mit seinen Zahlen besser auskennen als der Steuerberater. Jedoch sollte er wissen, dass die Zahlen nicht sein Feind sind, sondern die Grundlage für bessere Entscheidungen. entscheidend, wie sich der Saldo entwickelt, nicht dessen Höhe. Obwohl das Unternehmen in der KW 3 die Kontokorrentkonten erheblich höher in Anspruch nimmt als in KW 1 (Tabelle), entwickelt sich der Gesamtsaldo des Unternehmens positiv. Die Ursachen dafür: gestiegene Forderungsbestände und niedrigere Lieferantenschulden. Wer also den Liquiditätsstatus als Informationssystem nutzt, kann solche Zusammenhänge und damit eine Krise erkennen, und zwar lange bevor sie sich auf den Bankkonten bemerkbar macht (Bild 2). Eine Krisensituation wäre gegeben, wenn die Forderungen und die erbrachten Leistungen stark zurückgehen, obwohl die Kontostände auf den Bankkonten noch eine entspannte Situation vorspiegeln. Doch es können nur gut organisierte Unternehmen den Liquiditätsstatus er- stellen, denn nur diejenigen Unternehmen, die über ein Warenwirtschaftssystem verfügen, haben einen genauen Überblick über die Lagerbestände. Darüber hinaus spielen bei der Liquiditätsanalyse eine Rolle: • die tägliche oder zumindest wöchentliche Beobachtung der Kontostände bei den Kreditinstituten, • der Überblick über die Forderungen und • die laufenden Verbindlichkeiten an Lieferanten, Steuern und Lohnzahlungen. Zusätzlich sollten Unternehmer auch die Arbeitszeitkonten ihrer Mitarbeiter beobachten, denn die aufgelaufenen Überstunden gelten als Verbindlichkeiten, welche früher oder später auszugleichen oder zu bezahlen sind. Wer die für den Liquiditätsstatus erforderlichen Zahlen (Tabelle) wöchent- KAUFMÄNNISCHE SOFTWARE Lexware, Freiburg, überarbeitete nun ihre kaufmännische Software Quick Books, die sich laut Anbieter leicht bedienen lässt, für Kleinunternehmen zugeschnitten ist und mit der sich kritische Situationen frühzeitig erkennen und damit viele Probleme vermeiden lassen. Quick Books 2004 verspricht, die Büroarbeit vom Einkauf über den Verkauf bis zum Zahlungsverkehr zu unterstützen – inkl. Buchhaltung und Bilanz. Die Software liefert laut Anbieter alle relevanten Auswertungen, Berichte bzw. Statistiken für das Controlling sowie für das Finanzamt und den Steuerberater. Neu bei der Einsteigerversion, Quick Books 2004, sind u.a. folgende Funktionen: automatischer Online-Kontenabgleich, Einrichtung von Online-Daueraufträgen, Schnellbelegerfassung, Export-Betriebsprüfer ge- de 13-14/2003 mäß § 147 AO, Möglichkeit des Exports und der Bearbeitung von Angeboten, Auftragsbestätigungen, Rechnungen, Gutschriften nach MS Word, automatische Erinnerung an laufende Angebote, elektronische Umsatzsteuer-Voranmeldung. Quick Books Plus 2004 bietet zusätzlich u.a. folgende Funktionen: Datev-Schnittstelle, automatische Verbuchung der Abschreibungswerte, Anbindung an Klick-Tel-CD, Erstellung von Teilrechnungen, externe und interne Zeiterfassung. Sie finden dort kurz, prägnant und sehr verständlich Aussagen zu folgenden Themen: • Analyse des Unternehmens und des Unternehmers • Marktanalyse • Definition der persönlichen und betrieblichen Ziele • Selbstorganisation und Zeitmanagement • Betriebsorganisation • Personalmanagement Zu bestellen beim Hüthig & Pflaum Verlag Postfach 10 28 69 69018 Heidelberg Tel.: (0 62 21) 4 89-3 84 Fax (0 62 21) 4 89-4 43 oder unter www.online-de.de/shop lich, aber über mehrere Jahre hinweg, dokumentiert und analysiert, hat sein Unternehmen von der Zahlenseite her im Griff. Fazit Die Aufgabe des Unternehmers, auch in kleineren und mittleren Betrieben, ist nicht, Hand anzulegen und mit seinen Mitarbeitern auf der Baustelle zu arbeiten. Vielmehr hat er für einen gut ausgelasteten Betrieb Sorge zu tragen, so dass die Mitarbeiter längerfristig einen sicheren Arbeitsplatz haben. Nur ein Unternehmer, der seine betriebswirtschaftlichen Zahlen im Griff hat, kann dieser Aufgabe als Unternehmer gerecht werden. ■ 85 Betriebsführung Den richtigen Personaldienstleister finden Corinna Linke Mit Leiharbeitern lassen sich kurzfristige Auftragsspitzen abdecken. Allerdings bietet nicht jeder Verleiher die gesuchten Fachkräfte. Tipps und Erfahrungen aus der Praxis können bei der Wahl des richtigen Personaldienstleisters helfen. Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin, Hamburg 86 Quelle: Siemens S eine schlimmste Erfahrung mit Personalleasing schildert Elektrotechnikermeister und Inhaber von Elektro Peters in Essen, Gerd Peters: »Einmal schob mir eine Zeitarbeitsfirma sogar einen Maler unter.« Beim Verlegen von Leitungen in einem neuen Industriegebäude sei es noch gar nicht aufgefallen, dass der besagte Leiharbeiter kein ausgebildeter Elektrotechniker war. »Erst als er Motorschutzschalter installieren sollte, rückte er mit der Wahrheit raus«, erinnert sich G. Peters, der Leiharbeit trotzdem offen gegenübersteht: »Damit kann ich auf einfache Weise Auftragsschwankungen abfedern.« So setzt er z. B. Leiharbeiter für die Stromversorgung der Messestände auf der Messe Essen ein. Diese Arbeiten dauern im Schnitt sieben oder acht Tage – zu wenig, um eigenes Personal einzustellen. Der Handwerksbetrieb aus Essen beschäftigt 33 Mitarbeiter und realisiert Anlagen und Installationen sämtlicher Art für Privatkunden und Gewerbe. Zu Spitzenzeiten arbeitet das Unternehmen mit zwei Personaldienstleistern zusammen, dem Allrounder Timing Dienstleistungen GmbH, der bundesweit agiert und auch Handwerker vermittelt, sowie einem Spezialisten für Handwerksberufe aus dem Metall- und Elektrobereich namens HNI GmbH aus Essen. Dort ruft er für die Messearbeiten vornehmlich bekannte Leiharbeiter ab. »Die wissen dann schon, was zu tun ist«, sagt G. Peters. So hat der Elektrotechnikermeister keine Ambitionen, neue Dienstleister auszuprobieren, »obwohl zurzeit bis zu zehn Anbieter in der Woche anrufen«. Die passende Qualifikation bei Leiharbeitern zu finden, hält der Unternehmer für schwierig: »Die gewerblichen Dienstleister gehen sehr großzügig mit Zusagen über die Qualifikation ihrer Leute um. Doch nur selten können sie wirklich Personal anbieten, das sich z.B. mit EIB oder Netzwerktechnik auskennt.« Bei solch hohen Anforderungen greift G. Peters lieber auf die kollegiale Arbeitnehmerüberlassung zurück, die tarifvertraglich geregelt ist. In Essen übernimmt die Elektroinnung die Vermittlung und bringt die passenden Betriebe zusammen: Der eine hat zu viel Arbeit und sucht Personal auf Zeit, der andere hat zu wenig Aufträge und möchte seine Mitarbeiter nicht entlassen. »Damit ist beiden Firmen geholfen«, schildert G. Peters den Vorteil der kollegialen Arbeitnehmerüberlassung. Zudem fällt diese vom Preis her gleich oder sogar günstiger aus als die gewerbliche Variante. Der Meister nennt ein Beispiel: Zwei Betriebe einigen sich auf einen Stundenlohn von knapp 22 €, der sich aus den üblichen Lohnkosten und einem Gemeinkostenaufschlag von ca. 90 % zusammensetzt. Die gewerblichen Anbieter dagegen berechnen bis zu 24 € / h. Sorgfältige Auswahl des Verleihers Ein auf Gebäudetechnik spezialisierter norddeutscher Dienstleister, der im Schnitt sechs Leiharbeiter beschäftigt, machte schlechte Erfahrungen gerade 1) DeGraaf, Personaldienstleister mit holländischer Muttergesellschaft, in Deutschland mit sechs Niederlassungen vertreten mit jenen Verleihern, die »querbeet« anbieten. Mittlerweile setzt man dort auf spezialisierte Verleihfirmen, z. B. den Dienstleister DeGraaf1), weil jener ausschließlich Fachpersonal vermittelt, z. B. Elektrotechniker, Gas- und Wasserinstallateure, Kfz-Mechaniker. Je nach Auftragslage vermittelt dieser die Zeitarbeitskräfte, und das sowohl für Montagen in gewerblichen Bauten als auch für Elektroinstallationen in Mehrfamilienhäusern. Weil man nach Aussage des Montageleiters die Leiharbeiter genauso wie das eigene Personal behandeln und beaufsichtigen muss, setzt er die Zeitarbeitskräfte immer zusammen mit eigenen Mitarbeitern ein. Nach seinen Erfahrungen tummeln sich viele schwarze Schafe in der Branche, die weder gesetzliche Regelungen einhalten noch die Sozialabgaben abführen. Im letzteren Fall muss der Entleiher, also der Handwerker, über seinen Stundensatz hinaus für die offenen Beiträge aufkommen. »Dann zahlt man quasi doppelt«, sagt der Gebäudetechniker. So sucht er sich die Anbieter sorgfältig aus und legt Wert auf eine individuelle Vertragsgestaltung. Ein Tag unverbindliche Probearbeit für einen neuen Leiharbeiter gehört für ihn ebenso dazu wie die Qualifikation des Leiharbeiters: »Wir zahlen für den Spezialisten lieber 0,20 € mehr pro Stunde – ausgebildetes Personal kostet eben.« Genaue Aufgabenbeschreibung Gemischte Erfahrungen machte auch ein Techniker im Bereich Anlagenservice: de 13-14/2003 Betriebsführung TIPPS ZUM THEMA • Empfehlenswert ist, rechtzeitig einen passenden Anbieter zu suchen und eine Anforderung auf (telefonischen) Zuruf möglichst zu vermeiden. • Eine Auswahl an Dienstleistern, sortiert nach PLZ, befindet sich auf der BZA-Homepage unter www.bza.de. • Die sorgfältig formulierten Anforderungen bespricht man mit dem Anbieter, damit dieser einen geeigneten und qualifizierten Leiharbeiter auswählen kann. »Manche Dienstleister wollen nur die schnelle Mark machen und holen sich fehlendes Personal vom Arbeitsamt.« Andere greifen seines Wissens auf einen Pool an Leiharbeitern zurück, die sie mal mit der einen und mal mit einer anderen, angeblichen Berufsausbildung anpreisen. Um das passende Wartungspersonal zu finden, beschreibt er seine Anforderungen penibel. Die genaue Beschreibung kommt den Personaldienstleistern zugute. Sie müssen jedoch auch einiges leisten, da bei jenem Techniker öfter Adhoc-Einsätze anstehen, z.B. am Donnerstag Anfordern von Fachleuten für das kommende Wochenende. »Da fallen schon einige Anbieter raus«, sagt der Maschinenbautechniker. Unter den vielen Dienstleistern, die sich auf dem Zeitarbeitsmarkt bewegen, sieht auch er nur Chancen für die Spezialisten. Ein Argument dafür: Nur ein Fachmann kann die Qualität eines Leiharbeiters beurteilen. Und das gilt nicht nur für den Kunden, sondern auch für den Dienstleister. Ein spezialisierter Verleiher DeGraaf, vornehmlich für die Überlassung ins Ausland gegründet, bedient seit 2002 auch regionale Kunden. »Dazu ist die örtliche Nähe nötig«, sagt Anke Dröge, die seit Herbst 2002 die neue Niederlassung in Hamburg leitet. Zu DeGraafs Kunden gehören vor allem Mittelständler, aber auch Kleinbetriebe mit fünf Mitarbeitern. Während der Kleinbetrieb eher einen Leiharbeiter für drei Tage ordert, fordern mittelständische Unternehmen z.B. zwei Mann für zwei Monate. So bewegen sich die Einsätze bei DeGraaf zwischen mehreren Tagen und sechs Monaten. »Die Größe der Entleihfirma spielt für uns keine Rolle, vielmehr gibt die vom Kunden geforderte Qualifikation den Ausschlag und ob wir sie anbieten können«, erklärt Bernd Haverkamp, de 13-14/2003 • Wichtig ist, sich auf den Einsatz des Leiharbeiters vorzubereiten, schließlich muss er am neuen Arbeitsplatz eingewiesen werden. • Sowohl das regelmäßige Beaufsichtigen des Leiharbeiters als auch die tägliche Kontrolle seiner Arbeit schützen vor Überraschungen. Denn für des Leiharbeiters Arbeitsqualität ist der Entleiher verantwortlich; der Verleiher haftet nur für dessen Auswahl (siehe dazu auch »de« 23/2002, S. 76f.). Regional Manager bei DeGraaf. Er setzt auf Ehrlichkeit und sagt auch hin und wieder eine Anfrage ab. »Unsere Strategie ist, ein partnerschaftliches, langfristiges Verhältnis aufzubauen.« Dementsprechend arbeitet das Unternehmen nur mit berufserfahrenen Fachleuten zusammen. B. Haverkamp kennt die Wünsche der Entleihfirmen: »Wenn ein junger Geselle zum Kunden kommt, soll er sofort alles können und wissen wie ein Mitarbeiter, der seit 20 Jahren im Betrieb arbeitet.« Doch diesem Stress sind Berufsanfänger seiner Erfahrung nach oft nicht gewachsen. Deshalb sollten sich die Handwerker auf den Einsatz von Leiharbeitern vorbereiten. Eine ausreichende Einweisung am neuen Arbeitsplatz sollte eigentlich gang und gäbe sein, findet laut B. Haverkamp jedoch selten statt. Mund-zu-Mund-Propaganda Schließlich unterhielten wir uns mit Thomas Läpple vom Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V. (BZA) in Bonn zum Thema Leiharbeit. Er meint: »Der Griff zum Branchenbuch, um mit einem einzigen Telefonat einen Leiharbeiter anzufordern, ist nicht unbedingt der ideale Weg.« Stattdessen empfiehlt er, schon vor der konkreten Situation mit Elektrohandwerkskollegen zu sprechen: »Verlassen Sie sich auf persönliche Erfahrungen, denn der Service zählt mehr als der Preis.« Unter gutem Service versteht T. Läpple, dass der Dienstleister den Handwerker beim ersten Kontakt aufsucht und die Anforderungen detailliert abfragt. »Nur das ermöglicht eine passgenaue Vermittlung«, erklärt der BZA-Vertreter. Doch weil ein detailliertes Verzeichnis mit den möglichen Spezialisierungen der Dienstleister bislang fehlt, bedarf es mitunter einiger Versuche, bis es schließlich zu einem Gespräch zwischen Handwerker und Verleiher kommt. ■ 87 Betriebsführung Zahlungsmoral und Abtretungserklärungen Alles rechtens? Folge 32 Corinna Linke Zahlungsunfähiger Generalunternehmer Dass rechtsverbindliche Schreiben nicht einfach mit der Post verschickt werden sollten, erfährt ein Elektrounternehmer mit schmerzlicher Konsequenz: Ihm geht ein Teil seines Arbeitslohnes durch die Lappen, weil der Bauherr den rechtzeitigen Eingang des besagten Dokuments bestreitet. E in privater Investor vergibt die gesamten Arbeiten für den Bau einer neuen Wohnanlage an einen Generalunternehmer (GU). Als dieser GU in finanzielle Schwierigkeiten gerät, springt ein zweiter GU ein. Beide Parteien, neuer GU und Bauherr, verhandeln die noch ausstehenden Arbeiten und halten Preise und Bedingungen in einem Vergabeprotokoll fest. Im Wesentlichen soll der neue GU sämtliche Fenster, Balkon- und Haustüren sowie Balkone errichten. Es wird die VOB/B vereinbart und ausdrücklich ausgeschlossen, dass der Auftragnehmer, also der GU, Forderungen aus diesem Vertrag an Dritte abtreten darf. Dies wäre nur mit Zustimmung des Bauherren möglich. Schneller Auftrag Der neue GU beginnt mit seiner Arbeit. Einige Monate später meldet ein Elektrohandwerker aus der ersten Vergaberunde Insolvenz an. Der Bauherr formuliert schnell einen Auftrag, damit sich die restlichen Elektroarbeiten noch im Zeitplan realisieren lassen. Diesen Auftrag reicht der zweite GU an den Elektrobetrieb E. weiter, der bereits mit dem GU einige Projekte abgewickelt hat und den Auftrag auch sofort annimmt. Weder verhandeln der GU und E. über den Auftrag, noch legen beide Parteien Bedingungen in Form eines Vergabeprotokolls fest. E. führt die Arbeiten aus, lässt sie vom GU ohne Mängel abnehmen und stellt dem GU die Rechnung. Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin, Hamburg 88 Doch der GU zahlt nicht und begründet dies mit einem momentanen finanziellen Engpass. Nachdem E. einige Male nachfragt, bietet der GU schließlich eine Abtretung der Forderung an. Also setzen der GU und E. ein Schreiben auf: Hierin erklärt der GU, dass er seine Forderungen gegenüber dem Bauherrn (für Elektroarbeiten) an E. abtritt. E. soll sich also mit der offenen Rechnung direkt an den Bauherren wenden und von ihm bezahlt werden. Diese Lösung gefällt E. nicht, aber er sieht sich rechtlich abgesichert, weil er etwas Schriftliches in Händen hält. Wenige Tage später schickt er dem Bauherren die Abtretungserklärung per Post zur Kenntnis. Er geht davon aus, dass dieser das Schreiben innerhalb von drei Werktagen erhält. Eine Woche später ruft E. beim Bauherren an und will die Zahlungsmodalitäten klären. Doch der wiegelt ab; er hätte erst kürzlich mit dem GU eine Sondervereinbarung getroffen. Da E. davon nichts weiß, erzählt ihm der Bauherr die ganze Geschichte: Überbezahlter Generalunternehmer Der GU installierte die Fenster, Türen und Balkone mit vielen Mängeln und sieht sich außer Stande, diese zu beheben. Daher lässt der Bauherr die Mängel selbst beseitigen und rechnet diese Kosten gegen. Dabei merkt der Bauherr, dass er den GU mit den bereits beglichenen Teilrechnungen überbezahlt hat – deshalb begleicht er auch die noch offenen Rechnungen nicht. Aber der GU und der Bauherr einigen sich auf eine Art Erlass. Diese Vereinbarung sieht vor, dass • der Bauherr die Mängelbeseitigung übernimmt und den GU aus seiner Gewährleistungspflicht entlässt und • der GU im Gegenzug auf alle noch offenen Forderungen verzichtet und der GU vom Bauherren eine Einmalzahlung in Höhe von 5000 € erhält. Dagegen protestiert E. und beruft sich auf die übersandte Abtretungserklärung. Daraufhin verspricht der Bauherr, sich die Sache noch einmal zu überlegen. Doch Wochen gehen ins Land, ohne dass sich der Investor meldet. Mit Schrecken erfährt E., dass der GU mittlerweile auch Insolvenz angemeldet hat und diese mangels Masse abgewiesen wurde. E. kann sich nun nur noch an den Bauherren halten, um die Forderung (über 7000 €) einzutreiben. Ein persönliches Gespräch zwischen beiden verläuft ohne Erfolg, denn der Investor verweigert die Zahlung. Als Begründung führt er an, dass er den GU bereits ausgezahlt hat. E. will wissen, was denn mit der Abtretungserklärung sei und traut seinen Ohren nicht: Von der habe der Bauherr erst erfahren, als der Erlass mit dem GU bereits vereinbart gewesen sei. Beratung ist gefragt E. wendet sich schließlich an einen Juristen in seinem Fachverband. Der lässt sich den Fall genau schildern und schätzt E’s Lage so ein: Der Bauvertrag zur Errichtung von Fenstern, Türen und Balkonen, den der Bauherr mit dem GU schloss, kann nicht mit dem Auftrag zur Ausführung von Elektroarbeiten verglichen werden. Dieser stellt einen neuen, eigenständigen Vertrag dar, so dass das Abtretungsverbot aus dem ersten Vertrag nicht für die Elektroarbeiten gilt. Insofern durfte der GU die gegenüber dem Bauherrn beste- LESERSERVICE Haben Sie einen ähnlichen Fall erlebt? Berichten Sie uns davon. Schreiben Sie an unsere Mitarbeiterin Corinna Linke, die diese Serie betreut: Anschrift: Dipl.-Ing. Corinna Linke Foorthkamp 10a 22419 Hamburg Tel. (0 40) 53 16 92 37 Fax (0 40) 53 16 92 27 E-Mail: [email protected] Juristische Betreuung: Thoralf Haak, Justiziar beim Fachverband für Elektro- und Informationstechnik Sachsen, Tel. (03 51) 85 06-4 09, Fax -4 44 Wir behandeln Ihre Informationen vertraulich und anonym. de 13-14/2003 Betriebsführung hende Forderung über die Bezahlung elektrotechnischer Arbeiten auf den Bauherren übertragen. Bis dahin sieht es also für E. gut aus: Er kann wegen der Abtretungserklärung gegen den Bauherrn vorgehen. Allerdings muss E. das zwischen dem GU und dem Bauherrn vorgenommene Rechtsgeschäft gegen sich gelten lassen (Vergütung der Werkleistung einschließlich der Elektroarbeiten in Höhe von 5000 €, im Übrigen Verzicht auf weitere Forderungen), und dazu muss E. nachweisen, dass der Bauherr vor Abschluss des Rechtsgeschäfts mit dem GU die Abtretungserklärung kannte – und wenn es sich nur um einen Tag handelt. Erfolgsaussichten Doch E. kann nicht beweisen, dass der Bauherr vor Abschluss des Rechtsgeschäfts mit dem GU die Abtretungserklärung kannte, denn er schickte die Kopie der Abtretungserklärung samt Begleitschreiben mit einfacher Post, also weder per Einschreiben mit Rückschein noch per Boten oder über den Gerichtsvollzieher. Zwar lagen zwischen dem Versand und dem Erlass zwischen Bauherrn und GU einige Tage, aber E. kann nicht beweisen, wann das Schreiben dem Bauherren vorlag. Und dieser erklärt ausdrücklich, dass er es erst nach der Verhandlung mit dem GU bekam. Der Jurist kalkuliert die Kosten, die E. bei Klageerhebung zunächst vorstrecken muss: für Gerichtskosten knapp 500 € und für Anwaltsgebühren mindestens 800 €. Sollte es im Prozess zu einer Beweisaufnahme kommen, fallen noch einmal über 400 € an. Wenn beide Parteien einen Vergleich anstreben, könnte der Fall für E. gut ausgehen, so der Jurist. Doch wenn der Bauherr gewinnt, muss E. noch dessen Anwaltskosten – also mindestens noch einmal 800 € – übernehmen. In schlimmsten Fall hätte E. nicht nur seine 7000 € verloren, sondern noch Kosten von etwa 3000 € zu tragen. Ein Risiko, von dem der Jurist abrät. So legt E. das Projekt schweren Herzens zu den Akten. Tipps für ähnliche Fälle Tipp 1: Vereinbaren Sie mit einem Auftraggeber einen Auftrag, gelten die dort aufgeführten Konditionen. Sie können bei mehreren Aufträgen innerhalb eines Bauprojektes nicht automatisch von einem Vertrag auf den nächsten schließen. Anders verhält es sich, wenn der eine Auftrag ausdrücklich auf die Konditionen eines anderen verweist. Dabei reicht der kurze Hinweis: »Im Übrigen gelten die Konditionen aus ...«. Tipp 2: Wenn Sie rechtlich relevante Dokumente verschicken, z.B. eine Abtretungserklärung, wählen Sie eine beweisbare Versandart. Nur dann lässt sich der Zustelltermin zweifelsfrei belegen. Tipp 3: Überlegen Sie sich genau, mit welchen Geschäftspartnern Sie zusammenarbeiten. Dies gilt insbesondere bei größeren Aufträgen, also bei solchen, bei denen ein möglicher Zahlungsausfall schmerzt oder sogar Ihre Existenz bedrohen kann. ■ de 13-14/2003 89 Betriebsführung Im Visier des Fiskus: Steuersünder (1) Hans-Jürgen Richter Strengere Kontrollen, unangemeldete Betriebsprüfungen, Steuerschätzungen sowie Bußgeld- und Strafverfahren – selbst steuerehrliche Selbstständige geraten schnell in die Mühlen der Finanzbürokratie. D urch Steuerhinterziehung verliert der deutsche Fiskus nach Schätzungen von Experten jährlich zwischen 20 Mrd. € und 80 Mrd. €. Die Dunkelziffer ist hoch. Doch das soll sich ändern. Das Netz von Kontrollmitteilungen, erweiterten Meldepflichten und verschärften Strafandrohungen wird hier zu Lande immer enger. Selbst kleinere Unternehmen und Selbstständige – früher oft über Jahre hinweg unbehelligt – müssen jetzt mit dem Besuch von Sonderprüfern, einer unangemeldeten Steuernachschau oder gar der Steuerfahndung rechnen. Besonders dann, wenn eine Kombination mehrerer kritischer Punkte in der Steuerakte zusammenkommt. Es gibt mehrere »Alarmkriterien«, die jetzt immer häufiger zu Sonderprüfungen oder zumindest unangenehmen Nachfragen führen. Es lohnt sich, diese »Alarmkriterien« zu kennen und sich mit ihnen auseinander zu setzen, denn mit der gebotenen Vorsicht lässt es sich vermeiden, ungewollt zum Ziel von Steuerfahndern zu werden. Darüber hinaus ermöglichen diese Informationen eine schnelle Überprüfung des Gefährdungspotenzials. Vorsicht: Außerordentliche Anlässe für Betriebsprüfungen Rein statistisch müssen Unternehmen mittlerer Größe nur etwa alle 10 a, die meisten Kleinbetriebe (bis ca. 105 000 € Gewinn) nur alle 25 a und Kleinstbetriebe sogar nur alle 50 a mit einer Außenprüfung rechnen. Diese Fristen werden jedoch ziemlich bedeutungslos, sobald der Unternehmer durch Unregelmäßigkeiten auffällt. Dr. Hans-Jürgen Richter, Wirtschaftsjournalist, Steißlingen 90 Denn neben der turnusgemäßen Prüfung gibt es auch mehrere Kriterien für die Anordnung außerordentlicher Außenprüfungen. Hier die kritischsten Punkte in Kürze: • Betriebliche Verluste über mehrere Jahre • Privat genutzte Luxusgüter, z. B. Sportwagen oder Segelyachten, laufen offiziell auf Geschäftskosten • Frühere Prüfungen führten zu erheblichen Steuernachzahlungen • Dauerhaft zu geringe Gewinne im Branchenvergleich • Hoher Lebensstandard bei geringen Gewinnen über mehrere Jahre • Kontrollmitteilungen aus der Prüfung von Drittunternehmen (auch Banken) liegen vor, insbesondere bei hohen Einzelrechnungen, bei Provisionszahlungen und Zahlungen aus dem Ausland • Der Steuerberater eines Selbstständigen ist bekannt für steuerrechtlich fragwürdige Konstruktionen • Hohe Vorsteuererstattungen für mehrere Monate/Quartale, hohe umsatzsteuerfreie Leistungen oder Lieferungen • Hinweise auf Kreditverträge und Angestelltenverhältnisse mit Angehörigen in der Steuererklärung • Pro-forma-Verlagerung von angelegtem Kapital auf Kinder und andere Angehörige • Immobilienerwerb oder -besitz im Inoder Ausland bei gleichzeitig geringer oder keiner Deklaration von Kapitalerträgen in den Vorjahren • Mehrere aufeinander folgende Steuerbescheide stehen bereits unter dem Vorbehalt der Nachprüfung (nach § 164 AO) – in diesem Fall ist mit einer Außenprüfung in naher Zukunft zu rechnen • Zollbeamte fanden hohe Bargeldbeträge beim Grenzübertritt – solche Vorfälle werden mit amtlichen Vordrucken im Amtshilfeverfahren sofort den zuständigen Finanzämtern gemeldet, die dieses Material mit vorliegenden Informationen abgleichen – oft selbst bei Unterschreiten der »GeldwäscheGrenze« (15 000 €) Jeder Einzelne dieser Sachverhalte kann im individuellen Einzelfall durchaus unbedenklich und auch juristisch einwandfrei sein. Steuerprofis raten dennoch, die Kombination mehrerer kritischer Punkte zu vermeiden, um nicht unnötig die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Denn erfahrungsgemäß gibt es für das Finanzamt bei einer wirklich kritischen Prüfung fast immer etwas zu holen. Vorsicht: Informanten Relativ häufig lösen anonyme Informanten außerordentliche Prüfungsanordnungen und Fahndungsaktivitäten der Finanzverwaltung aus. Auch Mitwisser aus dem geschäftlichen Umfeld wenden sich hin und wieder an die Finanzämter, denn mit dem Offenlegen steuerlicher Vergehen stellen sie sich selbst in aller Regel straffrei1). Einige Finanzämter haben sogar schon Telefon-Hotlines für solche Informanten eingerichtet. Hier die häufigsten Konstellationen für mögliche Anzeigen: • Innerhalb der Familie wenden sich vor allem verlassene oder betrogene Ehegatten oder zu kurz gekommene Erben an die Finanzämter, meist anonym. Solchen Tipps gehen diese meist jedoch nur dann nach, wenn die Anschuldigungen mit konkreten Angaben belegt werden. • Und die Briefe von Neidern aus dem familiären oder geschäftlichen Umfeld, nicht selten auch von (früheren) Mitarbeitern, landen in den Finanzämtern immer dann im Papierkorb, wenn die Angaben unbelegt bleiben und auf den ersten Blick als rein emotional begründet erscheinen. In diese Kategorie fallen auch erkennbare Anschuldigungen aus Rache, z. B. von gekündigten Arbeitnehmern. Wirkliches Interesse haben die Finanzämter an mit Fakten belegten Hinweisen von Geschäftspartnern oder Mitarbeitern, die selbst in illegale Transaktionen verstrickt sind und daher detaillierte Informationen anbieten können. Oft genügt ein persönliches oder geschäftliches Zerwürfnis, um den Denunzianten im früheren Partner zu wecken. Vorsicht: Kontrollmitteilungen Computergestützte Betriebsprüfungen eröffnen den Finanzämtern seit 2002 neue Möglichkeiten, Kontrollinformationen systematisch zu gewinnen, auszu1) siehe hierzu auch den Abschnitt »Selbstanzeige« im zweiten Teil des Beitrags de 13-14/2003 Betriebsführung werten und im Amtshilfeverfahren mit bereits vorhandenen Informationen abzugleichen. Mit spezieller Prüf- und Filter-Software fallen ungewöhnliche Transaktionen jetzt viel schneller auf. Jeder Selbstständige, der seine Steuerunterlagen computergestützt mit einer Buchhaltungssoftware erstellt, muss auch für eine revisionssichere digitale Archivierung (letzte zehn Steuerjahre) sorgen. Zwar ist der elektronische Zugriff prinzipiell nur auf »für die Besteuerung notwendiges« Datenmaterial erlaubt, doch das ist immer auch Interpretationssache. Deshalb sollte man rein betriebsinterne Informationen, E-Mails oder private Unterlagen vor einer Betriebsprüfung unbedingt mit Passwörtern schützen. Weitere Kontrollmitteilungen gewinnen die Finanzämter vor allem von: • Banken, die nicht nur Zins- und Dividendenerträge melden, sondern auch bei Bareinzahlungen über 15 000 € laut Geldwäschegesetz zur Meldung verpflichtet sind. Auch in Erbfällen bekommen die Finanzämter Einblick in alle Inlandskonten. Überdies ist es Steuerfahndern erlaubt, bei Banken Sammelauskünfte zu Spekulationsgewinnen von Geldanlegern einzuholen. Und bei laufenden Strafverfahren sind die Banken ohnehin stets zur umfassenden Auskunft und Offenlegung verdächtiger Konten verpflichtet. • Notare informieren das örtlich zuständige Finanzamt über beurkundete Grundstücks- und Immobiliengeschäfte. • Nachlassgerichte stellen den zuständigen Finanzämtern Kopien von Testamenten zur Verfügung – finden sich darin Hinweise auf Schwarzgeldkonten oder nicht deklarierten Immobilienbesitz im Ausland, steht die Steuerfahndung fast schon vor der Haustür. • Auch Steuerbehörden im europäischen Ausland informieren über Amtshilfeabkommen den deutschen Fiskus teils unaufgefordert, teils auf Anfrage über Kapitalerträge, Immobilienkäufe, Firmenbeteiligungen. Vorsicht: Auslandsanlagen Gut konzipierte Kapitalanlagen im Ausland – ob Bargeld, Aktien oder Immobilien – sind evtl. sehr profitabel. Jedoch trügt der Glaube vieler Anleger, die Erträge seien sicher vor dem Zugriff des deutschen Fiskus. In Wirklichkeit gibt es unter dem Stichwort »Verifikation von Kapitalerträgen« längst einen regen zwide 13-14/2003 schenstaatlichen Informationsaustausch – europaweit und auch nach Übersee. So melden etwa die amerikanischen Steuerbehörden automatisch die Kapitalerträge deutscher Anleger. Mit den meisten europäischen Staaten soll es ab 2004 einen automatischen Informationsaustausch für Festgeldkonten sowie festverzinsliche Wertpapiere geben – Ausnahme: Belgien, Luxemburg und Österreich, wo das Bankgeheimnis noch einige Jahre erhalten bleibt, und natürlich die Schweiz. Wer in anderen EU-Staaten Grundstücke oder Häuser kauft, muss schon jetzt davon ausgehen, dass der deutsche Fiskus über Amtshilfeabkommen früher oder später davon erfährt. Kauft ein Deutscher Auslandsimmobilien über einen deutschen Makler, muss er zudem mit einer Kontrollmitteilung aus einer möglichen Betriebsprüfung seines Maklers rechnen. Die Prüf-Software der Betriebsprüfer ermöglicht ein sehr schnelles und gezieltes Herausfiltern solcher Informationen. Die so entdeckten Käufer von Auslandsimmobilien werden dann häufig aufgefordert, ihre Finanzierung offen zu legen und etwaige Vermietungserträge zu melden. Was die Sache nur noch komplizierter macht: Der Steuerpflichtige kann nie genau wissen, was genau sein Finanzamt schon weiß. Größere Vermögen von Deutschen im Ausland werden daher schon jetzt meist über Stiftungen oder andere Kapitalgesellschaften verwaltet – juristische Personen sind z. B. von der neuen EU-Zinsrichtlinie ausdrücklich ausgenommen. Vorsicht: Auslandskonten Das Bankgeheimnis in der Schweiz, in Belgien, Österreich und Luxemburg zieht noch immer hohe Beträge ins Ausland. Das Einrichten eines Auslandskontos ist an sich legal, verboten dagegen der Transfer von Schwarzgeld sowie die Hinterziehung von Zinssteuern. Ab 2004 werden für ausländische Geldanleger in den EU-Ländern zwar zunächst 15 % Quellensteuer fällig, sie bleibt vorerst jedoch unter der steuerlichen Belastung in Deutschland. Wer Bargeld persönlich über die Grenzen bringt, geht ein hohes Risiko ein. Findet der deutsche Zoll Barbeträge über 15 000 €, kann er die Summe auf Grund des Geldwäschegesetzes konfiszieren. Hinzu kommt: Selbstständige, die in dieser Weise auffallen, haben mit verschärften Betriebsprüfungen zu rechnen. Auch Zinsgutschriften, persönliche Notizen mit Kontonummern und Bankbelege werden gerne ausgewertet. Bei solchen Funden spielt längst nicht immer der Zufall mit. Die Zollfahndung, die eng mit der Steuerfahndung zusammenarbeitet, ist gesetzlich befugt, aktiv Erkenntnisse mit Hilfe verdeckter Ermittlungen und heimlicher Bild- und Tonaufnahmen zu gewinnen – eine Durchsuchung an der Grenze kann also systematisch vorbereitet sein. Bei der Bargeldausfuhr ins Ausland ist übrigens nach einem Urteil des OLG Karlsruhe immer derjenige verantwortlich, der das Bargeld persönlich bei sich trägt. Reist z. B. ein Ehepaar gemeinsam in die Schweiz und findet ein Zöllner nun 30 000 € im Aktenkoffer des Ehemanns, kann dieser nicht behaupten, die Hälfte des Geldes gehöre der mitreisenden Ehefrau. Eine »nachträgliche Aufteilung«, so die Richter in ihrem Urteil, ist prinzipiell nicht möglich. Vorsicht: Schweizer Lebensversicherungen Viel Schwarzgeld fließt auch als Barzahlung in Schweizer Lebensversicherungen. So lassen sich hübsche Sümmchen – z. B. 50 000 € – für mindestens 12 a in einer Versicherungspolice parken. Lebensversicherungspolicen dieser Laufzeit können steuerfrei, auch ohne Quellensteuer, ausgezahlt werden. Nach 12 a – wenn auch mögliche Strafansprüche des Staates verjährt sind – wird das Geld dann samt Zinsen ganz legal als Versicherungsgeld vereinnahmt. Ein Familienausflug mit vier Erwachsenen nach Zürich erhöht zwar die offizielle Freigrenze bei korrekter Aufteilung auf 60 000 €, doch fällt eine Bargeldkonzentration in dieser Größenordnung an der Grenze auf, ist eine Kontrollmitteilung ans heimische Finanzamt so gut wie sicher. Routinierte Bargeld-Kuriere meiden denn auch längst den direkten Weg über die deutsch-schweizerische Grenze. Natürlich kennen die Versicherungen die Problematik. Außendienstmitarbeiter von Versicherungen und auch freie Versicherungsagenten mit Sitz in der Schweiz holen das Geld deshalb auf Wunsch ab – in Deutschland, Österreich oder Luxemburg. Nach Quittierung des Empfangs tragen dann die Vermittler das Risiko der Beschlagnahme. (Fortsetzung folgt) 91 R e g e l n d e r Te c h n i k Neue Normen und Bestimmungen Inkraftsetzungen DIN VDE 0100-410/A1 (VDE 0100 Teil 410/A1): 2003-06 Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 4: Schutzmaßnahmen. Kapitel 41: Schutz gegen elektrischen Schlag. Änderung zu DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410):1997-01 DIN VDE 0100-482 (VDE 0100 Teil 482): 2003-06 Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 4: Schutzmaßnahmen. Kapitel 46: Auswahl von Schutzmaßnahmen. Hauptabschnitt 482: Brandschutz bei besonderen Risiken oder Gefahren. Ersatz für DIN VDE 0100-482 (VDE 0100 Teil 482):1997- 08 DIN VDE 0100-510 Bbl 1 (VDE 0100 Teil 510 Bbl 1): 2003-06 Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 5: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel. Kapitel 51: Allgemeine Bestimmungen. Informationen zur Anwendung der Anforderungen von DIN VDE 0100-510 DIN VDE 0100-520 (VDE 0100 Teil 520): 2003-06 Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 5: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel. Kapitel 52: Kabel- und Leitungsanlagen. Ersatz für DIN VDE 0100-520 (VDE 0100 Teil 520):1996-01 und DIN VDE 0100-520/A1 (VDE 0100 Teil 520/A1):1999-01 92 DIN VDE 0100-753 (VDE 0100 Teil 753): 2003-06 Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 7: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art. Hauptabschnitt 753: Fußboden- und DeckenFlächenheizungen DIN EN 50122-2/A1 (VDE 0115 Teil 4/A1): 2003-06 Bahnanwendungen – Ortsfeste Anlagen; Teil 2: Schutzmaßnahmen gegen die Auswirkungen von Streuströmen, verursacht durch Gleichstrombahnen – Änderung 1. Änderung zu DIN EN 50122-2 (VDE 0115 Teil 4):1999-05 DIN EN 50107-1 (VDE 0128 Teil 1): 2003-06 Leuchtröhrengeräte und Leuchtröhrenanlagen mit einer Leerlaufspannung über 1 kV, aber nicht über 10 kV; Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Ersatz für DIN EN 50107 (VDE 0128):1998-09 DIN EN 50264-1 (VDE 0260 Teil 264-1): 2003-06 Bahnanwendungen Kabel und Leitungen für Schienenfahrzeuge mit verbessertem Verhalten im Brandfall – Standard-Isolierwanddicken; Teil 1: Allgemeine Anforderungen DIN EN 50264-2 (VDE 0260 Teil 264-2): 2003-06 Bahnanwendungen Kabel und Leitungen für Schienenfahrzeuge mit verbessertem Verhalten im Brandfall – Standard-Isolier- wanddicken; Teil 2: Einadrige Leitungen DIN EN 50264-3 (VDE 0260 Teil 264-3): 2003-06 Bahnanwendungen Kabel und Leitungen für Schienenfahrzeuge mit verbessertem Verhalten im Brandfall – Standard-Isolierwanddicken; Teil 3: Mehrund vieladrige Leitungen DIN EN 61340-2-1 (VDE 0300 Teil 2-1): 2003-06 Elektrostatik; Teil 2-1: Messverfahren – Fähigkeit von Materialien und Erzeugnissen, elektrostatische Ladungen abzuleiten DIN EN 62011-1 (VDE 0320 Teil 1): 2003-06 Isolierstoffe; Formgepresste Rohre und Stäbe mit rechtund sechseckigem Querschnitt aus technischen Schichtpressstoffen auf der Basis wärmehärtbarer Harze für elektrotechnische Zwecke. Teil 1: Begriffe, Bezeichnungen und allgemeine Anforderungen DIN EN 60044-8 (VDE 0414 Teil 44-8): 2003-06 Messwandler; Elektronische Stromwandler DIN EN 60052 (VDE 0432 Teil 9): 2003-06 Spannungsmessungen mit Standard-Luftfunkenstrecken; Ersatz für DIN VDE 0433-2 (VDE 0433 Teil 2):1961-08 DIN EN 60695-1-30 (VDE 0471 Teil 1-30): 2003-06 Prüfungen zur Beurteilung der Brandgefahr; Teil 1-30: Anleitung zur Beurteilung der Brandgefahr von elektronischen Erzeugnissen – Anwendung von Vorauswahlverfahren. Ersatz für DIN VDE 01471-1-3 (VDE 0471 Teil 1-3):1987-08 DIN EN 60076-4 (VDE 0532 Teil 76-4): 2003-06 Leistungstransformatoren; Teil 4: Leitfaden zur Blitzund Schaltstoßspannungsprüfung von Leistungstransformatoren und Drosselspulen. Ersatz für DIN 5753213 (VDE 0532 Teil 13): 1984-07 DIN EN 61558-2-9 (VDE 0570 Teil 2-9): 2003-06 Sicherheit von Transformatoren, Netzgeräten und dergleichen; Teil 2-9: Besondere Anforderungen an Transformatoren für Handleuchten der Schutzklasse III für Wolframdrahtlampen DIN VDE 0636-301 (VDE 0636 Teil 301): 2003-06 Niederspannungssicherungen (D-System); Teil 3-1: Zusätzliche Anforderungen an Sicherungen zum Gebrauch durch Laien (Sicherungen überwiegend für Hausinstallationen und ähnliche Anwendungen) – Hauptabschnitt I bis IV. Ersatz für DIN VDE 0636-301 (VDE 0636 Teil 301):1998-01 de 13-14/2003 R e g e l n d e r Te c h n i k DIN EN 60335-2-3 (VDE 0700 Teil 3): 2003-06 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Teil 2-3: Besondere Anforderungen für elektrische Bügeleisen. Ersatz für DIN EN 60335-2-3 (VDE 0700 Teil 3):2000-11 DIN EN 60335-2-45 (VDE 0700 Teil 45): 2003-06 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Teil 2-45: Besondere Anforderungen für ortsveränderliche Elektrowärmewerkzeuge und ähnliche Geräte. Ersatz für DIN EN 60335-2-45 (VDE 0700 Teil 45):1999-04 DIN EN 60335-2-70 (VDE 0700 Teil 70): 2003-06 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Teil 2-70: Besondere Anforderungen für Melkmaschinen. Ersatz für DIN VDE 0700-221 (VDE 0700 Teil 221):198603, DIN EN 60335-2-70 (VDE 0700 Teil 70):1997-01 DIN V VDE 0700-700 (VDE V 0700 Teil 700): 2003-06 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Auslegungen und Sitzungsbeschlüsse des Technischen Komitees CENELEC/TC 61 DIN EN 60598-2-22 (VDE 0711 Teil 2-22): 2003-06 Leuchten; Teil 2-22: Besondere Anforderungen – Leuchten für Notbeleuchtung. Ersatz für DIN EN 60598-2-22 (VDE 0711 Teil 2-22):199904 de 13-14/2003 DIN EN 50294 (VDE 0712 Teil 294): 2003-06 Verfahren zur Messung der Gesamteingangsleistung von Vorschaltgerät-Lampe-Schaltungen; Ersatz für DIN EN 50294 (VDE 0712 Teil 294): 2001-11 DIN EN 50144-2-3 (VDE 0740 Teil 2-3): 2003-06 Sicherheit handgeführter motorbetriebener Elektrowerkzeuge; Teil 2-3: Besondere Anforderungen für Schleifer, Polierer und Schleifer mit Schleifblatt. Ersatz für DIN VDE 0741 (VDE 0741): 1963-08 DIN EN 60601-2-11 (VDE 0750 Teil 2-11): 2003-06 Medizinische elektrische Geräte; Teil 2: Besondere Festlegungen für die Strahlensicherheit von Gamma-Bestrahlungseinrichtungen. Ersatz für DIN 6846-1:1992-08 und DIN IEC 60601-2-11/A1 (VDE 0750 Teil 228): 1993-05. Mit DIN 6846-2: 2003-06 Ersatz für DIN 6846-3:1990-02 DIN EN 61508-6 (VDE 0803 Teil 6): 2003-06 DIN EN 50065-2-2 (VDE 0808 Teil 2-2): 2003-06 Signalübertragung auf elektrischen Niederspannungsnetzen im Frequenzbereich 3 kHz bis 148,5 kHz; Teil 2-2: Störfestigkeitsanforderungen an Netz-Datenübertragungsgeräte und -systeme, die im Frequenzbereich 95 kHz bis 148,5 kHz betrieben werden und für den Gebrauch im Industriebereich bestimmt sind DIN EN 50065-2-3 (VDE 0808 Teil 2-3): 2003-06 Signalübertragung auf elektrischen Niederspannungsnetzen im Frequenzbereich 3 kHz bis 148,5 kHz; Teil 2-3: Störfestigkeitsanforderungen an Netz-Datenübertragungsgeräte und -systeme, die im Frequenzbereich 3 kHz bis 95 kHz betrieben werden und für den Gebrauch durch Stromversorgungs- und -verteilungsunternehmen bestimmt sind DIN EN 50065-4-3 (VDE 0808 Teil 4-3): 2003-06 Signalübertragung auf elektrischen Niederspannungsnetzen im Frequenzbereich 3 kHz bis 148,5 kHz; Teil 4-3: Niederspannungs-Ent- kopplungsfilter – Eingangsfilter DIN EN 50065-4-4 (VDE 0808 Teil 4-4): 2003-06 Signalübertragung auf elektrischen Niederspannungsnetzen im Frequenzbereich 3 kHz bis 148,5 kHz; Teil 4-4: Niederspannungs-Entkopplungsfilter – Impedanzfilter DIN EN 50065-4-5 (VDE 0808 Teil 4-5): 2003-06 Signalübertragung auf elektrischen Niederspannungsnetzen im Frequenzbereich 3 kHz bis 148,5 kHz; Teil 4-5: Niederspannungs-Entkopplungsfilter – Segmentierungsfilter DIN EN 50383 (VDE 0848 Teil 383): 2003-06 Grundnorm für die Berechnung und Messung der elektromagnetischen Feldstärke und SAR in Bezug auf die Sicherheit von Personen in elektromagnetischen Feldern von Mobilfunk-Basisstationen und stationären Teilnehmergeräten von schnurlosen Telekommunikationsanlagen (110 MHz bis 40 GHz) Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/elektronischer/programmierbarer elektronischer Systeme; Teil 6: Anwendungsrichtlinie für IEC 61508-2 und IEC 61508-3 DIN EN 61508-7 (VDE 0803 Teil 7): 2003-06 Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/ elektronischer/programmierbarer elektronischer Systeme; Teil 7: Anwendungshinweise über Verfahren und Maßnahmen 93 R e g e l n d e r Te c h n i k DIN EN 60794-1-2 (VDE 0888 Teil 100-2): 2003-06 Lichtwellenleiterkabel; Teil 1-2: Fachgrundspezifikation. Grundlegende Prüfverfahren für Lichtwellenleiterkabel. Ersatz für DIN EN 60794-12 (VDE 0888 Teil 100-2): 2000-08 Entwürfe Einsprüche an die Deutsche Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE (DKE), Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt, bis 31. Juli 2003 E DIN IEC 62061 (VDE 0113 Teil 50): 2003-06 Sicherheit von Maschinen Funktionale Sicherheit von elektrischen, elektronischen und programmierbaren Steuerungen von Maschinen E DIN IEC 60939-1 (VDE 0565 Teil 3): 2003-06 Passive Filter für die Unterdrückung von elektromagnetischen Störungen; Teil 1: Fachgrundspezifikation. Vorgesehen als Ersatz für DIN EN 133000 (VDE 0565 Teil 3):1997-11 E DIN IEC 60939-2 (VDE 0565 Teil 3-1): 2003-06 Passive Filter für die Unterdrückung von elektromagnetischen Störungen; Teil 2: Rahmenspezifikation: Prüfverfahren und allgemeine Anforderungen. Vorgesehen als Ersatz für DIN EN 133200 (VDE 0565 Teil 31):2000-05 E DIN EN 61386-1 (VDE 0605 Teil 1): 2003-06 Elektroinstallationsrohrsysteme für elektrische Installationen; Teil 1: Allgemeine 94 Anforderungen. Vorgesehen als Ersatz für DIN EN 50086-1 (VDE 0605 Teil 1): 1994-05 E DIN IEC 60730-2-2/A1 (VDE 0631 Teil 2-2/A1): 2003-06 Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen; Teil 2-2: Besondere Anforderungen an thermisch wirkende Motorschutzeinrichtungen – Änderung 1. Vorgesehen als Änderung von DIN EN 60730-2-2 (VDE 0631 Teil 2-2):200209 E DIN IEC 60730-2-4 (VDE 0631 Teil 2-4): 2003-06 Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen; Teil 2-4: Besondere Anforderungen an thermische Motorschutzeinrichtungen für hermetisch und halbhermetisch gekapselte Motorverdichter E DIN IEC 60730-2-10 (VDE 0631 Teil 2-10): 2003-06 Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen; Teil 2-10: Besondere Anforderungen an Motorstartrelais E DIN IEC 61537/A1 (VDE 0639/A1):2003-06 Kabelträgersysteme zum Führen von Leitungen für elektrische Energie und Informationen; Vorgesehen als Änderung von DIN EN 61537 (VDE 0639):2002-10 E DIN VDE 0661-10/A1 (VDE 0661 Teil 10/A1): 2003-06 Elektrisches Installationsmaterial; Ortsveränderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen ohne eingebauten Überstromschutz für Hausinstallationen und für ähnliche Anwendungen (PRCDs). Vorgesehen als Änderung von DIN VDE 0661-10 (VDE 0661 Teil 10):2002-12 E DIN EN 60335-1/AA (VDE 0700 Teil 1/A70): 2003-06 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Ersatz für E DIN IEC 61/1913/ CD (VDE 0700 Teil 1/A62): 2001-02 E DIN EN 60335-2-21/AE (VDE 0700 Teil 21/AE): 2003-06 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Teil 2-21: Besondere Anforderungen für Wassererwärmer (Warmwasserspeicher und Warmwasserboiler). Vorgesehen als Änderung von DIN EN 60335-2-21 (VDE 0700 Teil 21):1993-05 E DIN IEC 61347-2-12 (VDE 0712 Teil 42): 2003-06 Geräte für Lampen; Teil 212: Besondere Anforderungen an gleich- oder wechselstromversorgte elektronische Vorschaltgeräte für Entladungslampen (ausgenommen Leuchtstofflampen) E DIN EN 50144-2-3/A2 (VDE 0740 Teil 2-3/A2): 2003-06 Sicherheit handgeführter Elektrowerkzeuge; Teil 2-3: Besondere Anforderungen für Schleifer, Polierer und Schleifer mit Schleifblatt E DIN EN 60601-2-17 (VDE 0750 Teil 2-17): 2003-06 Medizinische elektrische Geräte; Teil 2-17: Besondere Festlegungen für die Sicherheit ferngesteuerter, automatisch betriebener AfterloadingGeräte für die Brachytherapie. Vorgesehen als Ersatz für DIN EN 60601-2-17 (VDE 0750 Teil 2-17):2003-02 E DIN EN 60601-2-44/A1 (VDE 0750 Teil 2-44/A1): 2003-06 Medizinische elektrische Geräte; Teil 2-44: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Röntgeneinrichtungen für die Computer-Tomographie. Vorgesehen als Änderung von DIN EN 60601-2-44 (VDE 0750 Teil 2-44):2003-04 E DIN IEC 62304 (VDE 0750 Teil 101): 2003-06 Medizingeräte-Software – Software-Lebenszyklus-Prozesse E DIN EN 50131-1/AA (VDE 0830 Teil 2-1/AA): 2003-06 Alarmanlagen – Einbruchmeldeanlagen; Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Vorgesehen als Änderung von DIN EN 50131-1 (VDE 0830 Teil 2-1):1999-05 E DIN EN 61000-4-20 (VDE 0847 Teil 4-20): 2003-06 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV); Teil 4-20: Prüf- und Messverfahren – Messung der Störaussendung und Störfestigkeit in transversal-elektromagnetischen (TEM)-Wellenleitern E DIN EN 55025 (VDE 0879 Teil 2): 2003-06 Funk-Entstörung zum Schutz von Empfängern in Fahrzeugen, Booten und Geräten; Grenzwerte und Messverfahren. Vorgesehen als Ersatz für DIN VDE 0879-2 (VDE 0879 Teil 2):1999-03 ■ de 13-14/2003 R e g e l n d e r Te c h n i k Erläuterungen zu neuen Normen und Bestimmungen DIN V VDE V 01000705:2003-04 Errichten von Niederspannungsanlagen Anforderungen an Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art Teil 0705: Elektrische Anlagen in landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebsstätten Die neu herausgegebene Vornorm gilt für elektrische Anlagen in Innenräumen und im Freien von landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebsstätten sowie z. T. in den dazugehörigen Wohnungen und Nebenräumen. Wohnräume und Nebenräume gelten dann als zugehörig, wenn sie durch fremde leitfähige Teile (z. B. Rohre) oder Schutzleiter mit der landwirtschaftlichen oder gartenbaulichen Betriebsstätte in Verbindung stehen. Als landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebsstätten gelten Räume, Orte oder Bereiche, in denen landwirtschaftliche Nutztiere gehalten, Futtermittel, Düngemittel, pflanzliche oder tierische Erzeugnisse gelagert, aufbereitet und weiterverarbeitet werden. In diesen Bereichen stellt die Norm besondere Anforderungen an jene elektrischen Anlagen und Betriebsmittel, die infolge von mechanischen Einwirkungen sowie durch Staub, Feuchtigkeit, aggressive Dämpfe und Ähnliches stark beansprucht sind. Darüber hinaus besteht in vielen Bereichen eine erhöhte Brandgefahr durch leicht entzündliche Stoffe. Achtung: Die Vornorm enthält geänderte bzw. neue, aussagekräftigere AnfordeQuelle: Normen- und Vorschriftendienst der bfe-TIB GmbH, Oldenburg de 13-14/2003 rungen gegenüber der derzeit gültigen Ausgabe der Norm DIN VDE 0100-705 (VDE 0100 Teil 705):1992-10, ersetzt sie aber nicht. Die Neuausgabe spiegelt den derzeitigen Stand der anerkannten Regeln der Technik wieder, darf als Vornorm jedoch nur nach besonderer Vereinbarung zwischen dem Errichter und Betreiber angewendet werden. Schutz gegen elektrischen Schlag Unabhängig vom verwendeten Netzsystem sind in allen Steckdosen-Stromkreisen Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen mit I∆N ≤ 30 mA vorzusehen, in allen anderen Endstromkreisen zur Sicherstellung des Brandschutzes solche mit I∆N ≤ 300 mA. In Stromkreisen, in denen Gleichfehlerströme auftreten können, müssen allstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen eingesetzt werden. TN-Systeme sind ab dem Hauptverteiler zwingend als TN-S-Systeme auszuführen. Die bisher geltende Begrenzung der max. zul. Berührungsspannung auf 25 V AC bzw. 60 V DC entfällt. Kabel und Leitungen, die nicht durch FehlerstromSchutzeinrichtungen geschützt sind, wie z. B. zu Unterverteilungen, sind mechanisch geschützt im Erdreich oder in getrennten, geschlossenen Systemen zu verlegen. Diese beschriebenen Forderungen gelten ebenfalls für die zugehörigen Wohnungen und Nebenräume. Zusätzlicher Potentialausgleich und Potentialsteuerung Im Stand-, Liege- und Melkbereich von Großtieren müssen die Körper der elektrischen Betriebsmittel und alle fremden leitfähigen Teile einschließlich der Baustahlmatten bzw. Bewehrungen im Fußbodenbereich in einen zusätzlichen Potentialausgleich einbezogen werden, bis auf Betonfertigteile, z. B. Spaltenböden. Auswahl und Errichten der Betriebsmittel Die elektrischen Betriebsmittel müssen mindestens der Schutzart IP 44 entsprechen. Zwar reichen im Einzelfall bei abweichenden Umgebungsbedingungen niedrigere Schutzarten, häufig jedoch sind höhere Schutzarten erforderlich, z. B. IP 5X bei brennbarem Staub oder IP X5 bei Anstrahlen der Betriebsmittel. Die Elektrofachkraft ordnet die gegen mechanische Beschädigungen geschützten Betriebsmittel sowie die Kabel und Leitungen grundsätzlich so an, dass die Nutztiere sie nicht erreichen können. Steckvorrichtungen dürfen nicht mit leichtentzündlichen Stoffen in Berührung kommen. Leuchten in feuergefährdeten Bereichen mit brennbarem Staub müssen ein Doppel-F- oder D-Zeichen tragen und einschließlich der Lampe mindestens IP 54 entsprechen. Lässt sich der Betriebszustand der Leuchten vom Einschaltort nicht erkennen, muss ihn ein zusätzliches Lichtsignal anzeigen. Die Leuchten sind so anzubringen, dass von ihnen keine Brandgefahr ausgeht. Intensivtierhaltung Ist die ausreichende Versorgung der Tiere mit Futter, Wasser und Luft bei Ausfall der allgemeinen Stromversorgung nicht gewährleistet, muss man eine Sicherheitsstromversorgung unter Be- achtung von DIN VDE 0100-551 (VDE 0100 Teil 551):1997-08 und DIN VDE 0100-560 (VDE 0100 Teil 560):1995-07 vorsehen. Die Hauptstromkreise der Lüftungseinrichtungen erfordern separate Endstromkreise, und zwar sowohl bei Überstrom als auch bei Erdschluss selektive, d. h., es sind neben verschiedenen Überstromschutz-Organen ebenfalls separate FehlerstromSchutzeinrichtungen (RCDs) erforderlich. Eine netzunabhängige Gefahrenmeldeanlage muss den Ausfall der Lüftungsanlage oder eines Teils davon optisch und akustisch melden und wenigstens die Temperatur und die Netzspannung überwachen. Darüber hinaus weist eine Anmerkung in der Norm ausdrücklich auf bestehende staatliche Rechtsvorschriften zur Tierhaltung hin, z. B. auf die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Weitere Anforderungen an landwirtschaftliche Betriebsstätten lassen sich z. B. folgenden Richtlinien des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft entnehmen1): VdS 2057:2001-08, VdS 2067:2001-08, VdS 2073: 1998-07. VdS 2097-6:1998-10 Baulicher Brandschutz Produkte und Anlagen Teil 6: Kabel- und Rohrabschottungen Erläuterungen und Verzeichnisse Die neu herausgegebene Richtlinie ersetzt die VdS 1) Bezugsquelle für VdSRichtlinien: Verlag VdS Schadenverhütung Amsterdamer Str. 172 – 174 50735 Köln 95 R e g e l n d e r Te c h n i k 2097-6:1998-10 und enthält Hinweise zur Verwendung und zum Einbau von Kabel- und Rohrabschottungen. Nach DIN 4102-9 gebaute Kabelabschottungen erreichen je nach Konstruktion eine Feuerwiderstandsklasse zwischen S 30 und S 180. Der Einbau von Schottungen beugt der Ausbreitung von Feuer und Rauch über Öffnungen in raumabschließenden Bauteilen vor, z.B. über Kabel- und Leitungsdurchführungen. Werden die Kabel und Leitungen einzeln mit ausreichendem Abstand durch Brandschutzwände und -decken geführt, erübrigen sich Kabelabschottungen. Jedoch verschließt die Elektrofachkraft die entstehenden Öffnungen auch in diesen Fällen sachgerecht mit nichtbrennbaren, formbeständigen Baustoffen, z.B. Zementmörtel. Verwendungshinweise Kabelabschottungen dürfen nur in Wände aus Mauerwerk oder Porenbeton und Decken aus Beton mit der erforderlichen Mindestdicke eingebaut werden. Ausnahmen bestehen für spezielle, für den Einbau in leichte Trennwände zugelassene Kabelabschottungen. Bei gemeinsamer Führung von mehreren Kabeln und/oder Leitungen beträgt der max. zul. Gesamtquerschnitt dieser Kabel und Leitungen 60 % der Rohbauöffnung für die Kabelabschottung. Bei der Gruppenanordnung von mehreren Kabelschottungen ist zwischen diesen der mindestens erforderliche Abstand einzuhalten und der notwendige Arbeitsraum zwischen den Kabellagen, der Öffnungslaibung und den Kabeltragkonstruktionen zu beachten. Tragkonstruktionen, z.B. Kabelrinnen, -pritschen, lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen durch Kabelschottungen hindurchführen. Sie dürfen die Brandschottung im Brandfall jedoch keinesfalls zusätzlich beanspruchen. Ggf. erfordert das zusätzliche Halterungen oder Abhängungen. Bei nachträglichen Änderungen bzw. bei Nachinstallationen sind alle dadurch entstehenden Öffnungen wieder ordnungsgemäß zu verschließen. Einbau von Kabelschottungen Der Unternehmer, der Kabelschottungen einbaut, ist verpflichtet, für jedes Bauvorhaben eine Übereinstimmungserklärung abzugeben. Damit dokumentiert er, dass die eingebauten Kabelschottungen den Zulassungsbedingungen entsprechen. Teilweise dürfen die Baustoffe zur Herstellung der Kabelschottungen nur durch speziell vom Hersteller geschulte Fachkräfte verarbeitet werden. Jede Kabelschottung ist dauerhaft mit einem Schild zu kennzeichnen, aus dem Bauart, Leistungsklasse S, der Verwendbarkeitsnachweis, der Name des Herstellers und das Einbaudatum hervorgehen. Kombischotts Bei der gemeinsamen Führung von Kabel- und Leitungsanlagen sowie von Rohrleitungen lassen sich Kombischotts einsetzen, wenn alle Vorgaben der Zulassungen für Kabel- und Rohrabschottungen eingehalten sind. Die Führung von Rohrleitungen durch reine Kabelschottungen ist nicht zulässig. ■ 96 de 13-14/2003 Produkte Gebäudetechnik Funkempfänger für Gebäudeautomation Mit dem Reiheneinbauempfänger hat Legrand, Soest, sein Funksystem für die Gebäudeautomation im häuslichen Einsatz abgerundet. Dazu zählen das Unterputz-Empfängermodul Smart Control und der primär für den Außenbereich vorgesehene Aufputzempfänger mit einem, zwei oder vier Kanälen. Da der Reiheneinbauempfänger die Steuerung mehrerer Kanäle erlaubt, stehen jetzt komplette Systemfunktionen zur Verfügung, z. B. das Jalousiemanagement, Dimmen und automatisches Schalten mit Bewegungsmeldern sowie das Zeitschalten und Tasten mit Ausschaltverzögerung. Der Reiheneinbauempfänger wird in der Verteilung installiert und kann anstelle von Unterputz-Wandsendern verwendet werden. Fax (02921) 104-205 www.legrand.de Netzwerkfähiges GSM-Fernwirkmodul Unitro-Fleischmann, Backnang, bietet ein GSM-Fernwirkmodul für den industriellen Einsatz im Kompakt-Aufschnappgehäuse an. Es verfügt über ein integriertes Netzgerät für 24 V AC/DC bzw. 230 V AC und beinhaltet neben digitalen I/O’s und einem analogen Eingang noch zusätzlich eine LON-Bus-FTX1-Schnittstelle. Das Modul erlaubt die Kommunikation auf GSM 900 und GSM 1800 und verfügt über einen entsprechenden Einsteckschacht für die SIM-Karte. Es erhält seine Informationen über vier de 13-14/2003 Mit der EIB-USB-Weiche bietet Schlaps & Partner, Reichelsheim, die erste EIBSchnittstelle im Reiheneinbaugehäuse an. Mit einer Einbaubreite von nur 2 TE und direktem EIB-2-Draht-Anschluss eignet sie sich sowohl zur Programmierung mit der ETS als auch zur Ankopplung von Visualisierungen. Es sind keine speziellen Systemtreiber für serielle EIB-Busankoppler unter 32-Bit-Betriebssystemen mehr erforderlich. Die Programmierzeiten von EIBGeräten verringern sich um bis zu 60 %. Die USB-Schnittstelle läuft auch noch bei hoch belasteten Linien bis 100 % Buslast. Fax (0 61 64) 91 20 58 www.schlaps-automation.de Sicherheitstechnik Rauchmelder im »Kleinformat« Eingänge als 24-V-DC-Signale, über potentialfreie Kontakte oder über S0-Zählwerteingänge sowie über einen Analogeingang 0 … 10 V oder 4 … 20 mA. Die vier potentialfreien Ausgänge verkraften als Schließer max. 250 V bei 5 A. Fax (0 71 91) 1 41-2 99 www.unitro.de Türinformations- und Wegeleitsystem Das computergesteuerte Türinformations- und Wegeleitsystem TIS 3000 von Schauf, Haan, ersetzt herkömmliche Türschilder und Informationstafeln. Die hohe Flexibilität und die beliebige Programmierbarkeit der Anzeigen bietet ständig aktuelle Informationen für die Beschilderung von Büros, Konferenzräumen, Seminarräumen und Sitzungssälen. LCD-/ EIB-USB-Schnittstelle im Reiheneinbaugehäuse TFT-Anzeigen für die Türbeschilderung, Textanzeigen, graphische Anzeigen und Plasmabildschirme für das Wegeleitsystem werden zu einem flexiblen Gesamtsystem kombiniert, welches seine Daten über die Steuersoftware erhält. Das Gesamtsystem ist netzwerkfähig und lässt sich in bestehende Computernetze, z. B. Ethernet, integrieren oder als Einzelsystem betreiben. Fax (02104) 61735 [email protected] Die Heimrauchmelder RM.1 von Berker, Schalksmühle, erfüllen die Anforderungen der Sicherheitstechnik. Bis zu 40 der VdS-zertifizierten Geräte können drahtgebunden miteinander vernetzt werden, so dass sich auch große Objekte sicher überwachen lassen. Darüber hinaus können sie auch in ein gebäudesystemtechnisches Konzept eingebunden werden. Dazu dient ein Relaismodul, das als potentialfreier Kontakt ausgeführt ist und die Ankopplung an und Vernetzung über ein EIB-System ebenso erlaubt wie den Anschluss an einen externen Signalgeber. Ein Funkvernetzungsmodul mit RepeaterFunktion dient zur Weiterleitung des Alarmsignals per Funk an andere gleichartig ausgerüstete RM.1. Fax (0 23 55) 9 05-6 06 www.berker.de/rauchmelderaktion. Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 97 Produkte Elektroinstallation Steckdosenleisten für werkzeuglose Montage Die Steck- und Rasttechnik der Office/»click&fit«-Gerätemodule von GGK, Greifenstein, gestattet die Installation von Elektroversorgungssystemen, bestehend aus Strom-, Kommunikationsund Computernetzen, in kurzer Zeit. Berührungsgeschützte, schraubenlose Module lassen sich durch einfaches »An- docken« verbinden und platzsparend direkt in die Frontaufnahmen von Brüstungskanal-, Wand- und Raumsäulensystemen einrasten. Versorgungseinheiten für Büro, Labor, EDV und Industrie kann man vorkonfektionieren. Dabei bleiben sie flexibel. Fax (0 27 79) 9 15-1 00 [email protected] Kabelbahnen mit Befestigungssystem in Rasttechnik Hager Tehalit, Blieskastel, bietet glasfaserverstärkte Polyesterkabelbahnen und -installationskanäle für den Einsatz unter erschwerten Bedingungen. Das temperatur- beständige Material (-80 °C bis +130 °C) widersteht Salzwasser, vielen Chemikalien, Witterungseinflüssen und UV-Strahlen. Darüber hinaus ist der Werkstoff halogenfrei, selbstverlöschend und elektrisch nicht leitend. Das patentierte Befestigungssystem mit praxisorientierter Rasttechnik sorgt für eine problemlose Montage. Außerdem ermöglichen die Muffenverbindungen der Kabelbahnen eine schnelle Verbindung. Die Befestigung kann sowohl an der Wand als auch an der Decke erfolgen. Zahlreiche Formteile machen Richtungsänderungen denkbar einfach. Fax (0 68 42) 9 45-56 66 www.hager.de Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 98 Überspannungsschutzsysteme für Niederspannungsnetze und elektronische Geräte Für den Einsatz in TN-, TTund IT- Niederspannungsnetzen bietet Weidmüller, Paderborn, Blitzstromableiter der PU-Serie an: Überspannungsschutz der Klasse I (B-Ableiter), der Klasse II (C-Ableiter) und der Klasse III (D-Ableiter). Die Module für den Blitzschutzpotentialausgleich sind mit Funkenstrecken oder Varistoren bestückt. Der Überspannungsschutz »PU D« schützt Niederspannungsanlagen und elektronische Geräte gegen Überspannungen. Die Module schützen Stromkreise bis 16 A. Sie entsprechen den Anforderungen gemäß IEC 61643-1 02/98. Die Überspannungsschutzmodule PU DS 24 V AC/DC 16 A und PU DS 48 V AC/DC 16 A erfüllen die Anforderungen in Anlehnung an DIN VDE 0675 (Entwurf) der Klasse III (D-Ableiter). Fax (0 52 52) 9 60-1 16 www.weidmueller.de Steckdosenleiste mit integriertem Überspannungsschutz Popp, Bad Berneck, bietet Steckdosenleisten für die 10"-Technik für kleine Netzwerke an. Die Leisten basieren auf dem Konzept der Adaptus Professional, haben ein hochwertiges Aluminiumprofil und sind in verschiedenen Versionen mit bis zu vier Steckplätzen lieferbar. Neben Modellen mit und ohne Schalter gibt es auch eine Ausführung mit einem Überspannungsschutzmodul, geprüft nach der Norm EN 61643-1: 2001. Die Liefereinheit umfasst zusätzlich zwei Montagewinkel, die den Einbau der Adaptus in jede Richtung ermöglichen. Außerdem führen die Seitenteile mit Kabelführung die Anschlussleitung sicher nach hinten, ohne sie zu knicken. Fax (0 92 73) 73 19 91 40 [email protected] Flexibler EMV-Schutzschlauch Für den EMV-Schutz von Leitungen bietet Hellermann Tyton, Tornesch, einen hochflexiblen und abriebfesten Geflechtschlauch an, der den Anforderungen der internationalen EMV-Norm CISPR 25 (10 kHz bis 1 GHz) entspricht. Der Geflechtschlauch Helagaine EMI-P besteht aus einem Materialmix aus verzinntem Kupfer- und Polyestergarn. Der leichtgewichtige Mix sorgt für gute Abschirmung und Abriebfestigkeit bei gleichzeitiger, dauerhafter Flexibilität. Die Möglichkeit des Aufweitens gewährleistet ein problemloses Aufziehen, das Rückstellvermögen erlaubt ein Ausgleichen von Unebenheiten auf der Leitung. Ein innenliegender Schutzschlauch sorgt zusätzlich für Formstabilität bei Transport und Lagerung des EMV-Geflechts. Fax (0 41 22) 7 01-4 00 [email protected] de 13-14/2003 Produkte Wirkenergiezähler für Hutschienenmontage Für interne Wirkenenergiezählung in Dreileiter- und Vierleiterdrehstromnetzen eignet sich der Wirkenergiezähler D6CTEP/3SH von IME Messgeräte, Nürnberg. Er zeigt die aufsummierte Energie mit einem sechsstelligen elektromechanischen Zählwerk an. Die Genauigkeit entspricht der Klasse 2 nach EN 61036. Die Standardeingangsspannung liegt bei 400 V bis 415 V AC bei einer Nennfrequenz von 50 Hz oder 60 Hz. Der Anschluss darf nur in Verbindung mit Stromwandlern erfolgen. Mit Hilfe von Dip- Individuelle Sicherheit schont die Budgets – Überwachungssystem für IT-Schränke Schaltern hinter der Frontscheibe lassen sich 32 verschiedene Primärwerte einstellen. Der Zähler verfügt über einen Impulsausgang mit einstellbarer Impulswertigkeit. Fax (09 11) 3 15 01 54 info@ime-messgeräte.de Beleuchtungstechnik Dämmerungsschalter in verschiedenen Farben Damit sich der ArgusDämmerungsschalter von Merten, Gummersbach, harmonisch in seine Umgebung einfügt, gibt es ihn jetzt nicht nur in lichtgrau, sondern auch in einer polarweißen Ausführung für den Einsatz an weißen Fassaden. Das wassergeschützte Gerät verfügt über ein schlagfestes Gehäuse und über einen großen Anschlussraum. Das verstärkte Relais gewährleistet das sichere Schalten von Lampenlasten bis zu 2 300 W. Er bietet eine hohe Lichtempfindlichkeit. Damit kurzzeitig auftretende Lichtquellen, z. B. vorbeifahrende Autos, nicht unbeabsichtigt die Schaufensterbeleuchtung ausschalten, verfügt der Argus über eine Schaltverzögerung von 40 s im Einschalt- und 100 s im Ausschaltmodus. Die Schaltschwelle ist einstellbar im Bereich 3 … 700 lx. Fax (0 22 61) 7 02-2 84 www.merten.de Notleuchte mit integrierter Versorgungseinheit Die Produktreihe PC CFL Combo von Tridonicatco, Dornbirn/Österreich, steht für eine Einkomponentenlösung bei der Notbeleuchtung mit Kompaktleuchtstofflampen. Diese Einheit – bestehend aus elektronischem Vorschalt- und Notlichtversorgungsgerät – beinhaltet in einem Gehäuse das EVG für Kompaktleuchtstofflampen und die Technik de 13-14/2003 Informationstechnik für Notlichtversorgungsgeräte. Dadurch vereinfachen sich Verdrahtung und Installation von Notlichtleuchten. Die Notlichteinheit verfügt standardmäßig über Tiefentlade- und Verpolungsschutz. Während des Notlichtbetriebs wird die Kathodenheizung dauernd betrieben. Fax (00 43-55 72) 2 01 76 www.tridonic.co.at Rittal, Herborn, stellt unter dem Namen »Computer Multi Control Top Concept« (CMC-TC) ein modulares System zur Überwachung von IT-Racks und Schaltschränken im Industriebereich vor. Das CMC-TC bietet überall dort, wo IT- oder Schaltschränke Umgebungsbedingungen, z.B. Hitze und Feuchtigkeit, ausgesetzt sind oder sich in frei zugänglichen Bereichen befinden, eine Sicherheitsüberwachung zur Vermeidung von Ausfällen bzw. nicht autorisierten Zugriffen. An jede Processing-Unit lassen sich maximal vier Sensoreinheiten anschließen. Als Schnittstelle zur Außenwelt verfügt die Processing-Unit über einen 10Mbit-Ethernetanschluss. Zur Übertragung der Alarmmeldungen gibt es ein GSM-Modem. Fax (0 27 72) 5 05-25 37 www.rittal.de Acht-Port-Switch für industriellen Einsatz Der Ethernet-Switch FL Switch 8TX von Phoenix Contact, Blomberg, ermöglicht eine Netzwerkerweiterung für dezentrale Netzwerklösungen. Mit 45 mm Baubreite und der konfigurationsfreien Montage ist er der geeignete Ethernet-Anschluss für den Schaltschrank. An die acht Twisted-Pair-Ports können weitere Netzsegmente oder Endgeräte angeschlossen werden. Der Switch unterstützt die Übertragungsraten 10 MBit/s oder 100 MBit/s sogar im Mischbetrieb und ermöglicht auf diese Weise die Kopplung von Netzsegmenten oder Teilnehmern mit gleicher oder unterschiedlicher Datenübertragungsrate. Durch die Autocrossing-Funktion erübrigt sich die Unterscheidung der Kabelkonfektionierungsarten »1:1« oder »crossover«. Fax (0 52 35) 3-4 18 25 www.phoenixcontact.com Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 99 Produkte DVB-Kabel-Receiver für Premiere-Empfang Mit dem UFD 560 erweitert Kathrein, Rosenheim, sein Produktprogramm um einen Kabel-Receiver. Das Gerät empfängt neben den unverschlüsselten Programmen in Verbindung mit einem Pre- miere-CI-Modul und einer Premiere-Smartcard (beide nicht im Lieferumfang enthalten) auch das umfangreiche Programmangebot von Pre- miere. Der Receiver bietet 4 000 Programmspeicherplätze und ein Common-Interface für zwei CA-Module für weitere Abo-TV-Programme. Ein elektronischer Programmführer (EPG) gibt Auskunft über die weiteren Sendungen. Die 14 Timer lassen sich über den EPG programmieren. Eine achtsprachige Menüführung, Programmsuchlauf, AC-3Ausgang für Dolby-DigitalSignale sowie eine InfrarotFernbedienung mit Befehlssatzumschaltung runden die Ausstattung des Gerätes ab. Fax (0 80 31) 1 84-3 06 www.kathrein.de Automatisierungstechnik Skalierbarer Industrie-PC für rechenintensive Aufgaben Besonderes Merkmal des Simatic Rack »PC IL 40 S« von Siemens A&D, Erlangen, ist die Skalierbarkeit: Den RackPC im Ganzmetallgehäuse gibt es wahlweise mit einem Celeron- oder Pentium-4-Prozessor und mit Hauptspeicheroptionen von 128 MByte bis 1024 MByte. Zusätzlich stehen sieben freie Steckplätze für PC-Karten zur Verfügung sowie vier Einbauplätze für frontseitige und zwei für interne Laufwerke. Zusätzlich zu den Standard-PCSchnittstellen verfügt er über einen 10/100-Mbit/s-Ethernet-Anschluss. Er eignet sich besonders für rechenintensi- ve Aufgaben in der industriellen Bildverarbeitung, Qualitätssicherung sowie Mess-, Steuer- und Regelungstechnik. Für den sicheren Betrieb bietet der RackPC Überwachungsfunktionen für Gehäuseinnentemperatur, Lüfter und Programmablauf. Fax (09 11) 9 78-33 21 [email protected] Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 100 Eingabeterminal für mobile Datenerfassung Das Eingabeterminal »Keyscan« von Merz Electronic, Villingen-Schwenningen, eignet sich für Aufgaben im Bereich der mobilen Daten- und Messwerterfassung. Die Dateneingabe kann über die Tastatur, über angeschlossene Sensoren oder über eine IRSchnittstelle erfolgen. Die Umwandlung von Analogwerten erfolgt über einen A/D-Wandler. Der wahlweise integrierte Barcode-Scanner erfasst gängige Codesysteme, die LCD-Anzeige stellt sie im Klartext dar. Die eingelesenen Daten können überprüft und editiert, mit zusätzlichen Tastatur-Eingaben kombiniert und dann im internen Speicher abgelegt werden. Die Datenübertragung erfolgt über eine RS232-Schnittstelle. Fax (0 77 21)8 87 89-20 [email protected] Zeitrelais für Hutschienenmontage Die Zeitrelais der Serie PM5S von Matsushita, Holzkirchen, sind 22,5 mm breit und lassen sich auf die DIN-Schienen montieren. Drei Funktionsvarianten stehen zur Verfügung: Zwei Multifunktions-Zeitrelais-Typen haben je zwei Wechsler (250 V AC/5 A) und bieten sechs Standardzeitfunktionen (Anzugsverzögerung, Blinkend Impuls beginnend, Blinkend Pause begin- nend, Abfallverzögerung, Einschaltwischend, Blinkend, Impulsverlängerung). Die dritte Variante arbeitet anzugsverzögert mit einem Sofort- und einem zeitverzögerten Kontakt. 16 Zeitbereiche von 1 s bis 500 h sind ebenso wie die Betriebsarten über integrierte Stellschrauben frontseitig wählbar. Fax (0 80 24) 6 48-5 55 [email protected] Werkstatt Zangenprogramm mit Schutzisolierung Das Zangenprogramm Safetyline von Cimco, Remscheid, gibt es in zwei VDE-zertifizierten Varianten. Das Komplettpaket umfasst Kraft-Seitenschneider, Seitenschneider, Abisolier-Seitenschneider, Kraft-Vornschneider, Kombinationszangen, Telefonzangen mit gebogenen und geraden Backen, Flachzangen, Rundzangen und Abisolierzangen mit Stellschraube. Wahlweise verfügen die Werkzeuge über zweifarbige Kunststoffgriffhüllen in Zwei-Komponenten-Technik oder über doppelwandige Tauchisolation. Die Schutzisolation bis 1 000 V nach DIN EN 60900 und VDE 0686/201 wird ergänzt durch eine 10-Jahres-Haltbarkeitsgarantie, welche kostenlose Reparatur oder Ersatz beinhaltet. Fax (0 21 91) 37 18-85 [email protected] de 13-14/2003 Produkte Digitaler Netzanalysator Der Netzanalysator Memobox 808 von LEM, Groß-Gerau, ist speziell auf einfache Bedienung getrimmt und erfasst alle relevanten Netzqualitätsparameter. Die wesentlichen Funktionen betreffen den Speicher für bis zu 200 Tage Aufzeichnung, den erweiterten Messspannungsbereich bis 830 V Phase-Phase, die höhere Genauigkeit durch 16-Bit-Auflösung, den eingebauten Pufferakku und die automatische Erkennung der angeschlossenen Messfühler. Die Software Codam plus Neue Version it 2.4 für das Elektrohandwerk bietet vielseitige Auswertemöglichkeiten und eignet sich auch für die Geräte Memobox 300 und 800. Fax (0 61 52) 8 46 61 [email protected] Crimp- und Abisolierzange für TK-Installationen Die #45-719 kinetische Crimp- und Abisolierzange von Ideal Industries, Ismaning, bietet alle Schlüsselfunktionen, welche die Verlegung von Telefonkabeln erfordert. Sie crimpt alle am Markt gängigen Typen von Einzeladerverbindern, ohne sie zu zerbrechen. Zum Anlegen auf konventionellen Schraubblöcken kann Telefondraht damit geschnitten und abisoliert werden. Die gezackte Zangenspitze fasst Drähte, Schrauben und Verkabelungen. Der »ShearCut«-Bolzenschneider dient zur Bearbeitung von Schrauben. Der »Pocket-Locket«Riegel dient zur Sicherung bzw. Feststellung der Zange. Die ergonomische Form beugt Ermüdungserscheinungen der Gelenke vor. Die Zange eignet sich sowohl für Rechts- wie für Linkshänder. Fax (0 89) 9 96 86-1 11 www.idealindustries.com Multimeter mit umfassenden Funktionen Das Multimeter GDM354A von Good Will – Vertrieb von Datatec, Reutlingen, verfügt über eine 3-1/2-stellige Anzeige und bietet eine Messgenauigkeit von 0,5 % für Gleichspannung und 1 % für Wechselspannung im TRMS-Modus. Neben den Standardmessfunktionen DCde 13-14/2003 Software und AC-Spannungs- und Strommessungen sowie Widerstandsmessung hat das Gerät auch Transistor- und Diodentest, sowie Kapazitäts- und Frequenzmessungen integriert. Die separaten Stromeingangsbuchsen ermöglichen Strommessungen von 10 mA bis 10 A. Fax (0 71 21) 51 50-10 www.datatec.de WSCAD it Version 2.4 von WSCAD, Bergkirchen-Eisolzried, bietet neue Funktionen. Der Scan-Import erleichtert dem Nutzer die Arbeit beim Abzeichnen oder Übernehmen von bestehenden Plänen. Die Layertechnik kann eingescannte Dateien besser in die Layerverwaltung einfügen. Funktionen wie das Wandzeichnen wurden durch die Steuerung eines Dialoges vereinfacht. Man kann jetzt auch Zeichnungen mit Schraffuren ergänzen. Der Symbolexplorer stellt die Symbolbibliotheken übersichtlich dar und ist mit Suchfunktionen ausgestattet. Verschiedene neue Schnittstellen, z. B. eine An- bindung zu externen Artikeldatenbanken bzw. zu Branchensoftwareherstellern, wurden erweitert. Das Programm läuft ab Windows 98/ME /XP und NT/2000 sowie 128 MByte RAM, CPU ab 500 MHz Taktrate und 100 MByte freiem Festplattenspeicher. Fax (08131) 3627-50 [email protected] Hausgeräte Waschmaschine mit Bildschirmgerät Die Waschmaschine »Öko-Lavamat Lavalogic« von AEG Hausgeräte, Nürnberg, präsentiert sich mit einer Vielfalt von Programmen, die punktgenau auf die Bedürfnisse der Verbraucher eingehen. Außerdem bietet sie neben der Kapazität für 6 kg Wäsche ein »Navigations-Display«, das die »Drehen-Drücken-Fertig«-Logik von AEG fortsetzt. Dieses Display lässt sich mittels Drehwähler bedienen: Drücken – und sofort schlägt die Maschi- ne ein Standard-Programm vor, das die Wäsche bei 60 °C und 1600 U/min bearbeitet. Per Drehwähler lassen sich zahlreiche weitere Waschprogramme aufrufen, z.B. die übrigen Grundwaschprogramme oder eine Vielzahl von Spezialprogrammen. Und per Tastendruck können Optionen wie Vorwäsche, Fleckenprogramm usw. bei Bedarf zugewählt werden. Fax (09 11) 3 23-11 78 www.aeg-hausgeraete.de Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 101 Literatur Gebäudetechnik Elektroinstallation Niedrigenergiehaus Prüfungsaufgaben VDE + BGVR Fachverband für Energie-Marketing und Anwendung (HEA), geb., 240 S., ISBN 3-9808856-0-7, 39,00 €, GED Gesellschaft für Energie-Dienstleistung GmbH & Co. KG, Frankfurt Gerd A. Scherer, geb., 304 S., 24,50 €, ISBN 3-8007-2659-9, VDE Verlag GmbH, Berlin Eine deutliche Verminderung des Heizwärmeverbrauchs von Gebäuden ist aus Gründen der Ressourcenschonung und der Emissionsreduzierung zukünftig zwingend notwendig. Das Handbuch wendet sich als Ratgeber für die Niedrigenergiebauweise im Ein- und Zweifamilienhaus an Architekten, Planer und Energieberater, die eingefahrene Wege verlassen wollen und denen eine ganzheitliche Betrachtung von Wärmeschutz und Haustechnik am Herzen liegt. In diesem Handbuch werden – neben grundsätzlichen Aussagen zur EnEV – Planungselemente sowie die Auslegungen wichtiger bauphysikalischer Bauteile und der Einsatz ge- eigneter Baustoffe im Niedrigenergiehaus aufgezeigt. Bei den hauswärmetechnischen Anlagen beschreibt das Buch ökologische und ökonomische Alternativen zu den am Markt bekannten Niedertemperatur- und Brennwerttechnologien. Ein weiterer Schwerpunkt sind die technischen Möglichkeiten innovativer Strom-geführter Systemlösungen. Automatisierung Die europäische Harmonisierung von Bestimmungen bei elektrischen Anlagen und Gebäuden macht es zwingend erforderlich, dass alle in diesen Bereichen Tätige ihr Fachwissen ständig aktualisieren, um den hohen technischen Erfordernissen gerecht zu werden. Das Fachbuch Prüfungsaufgaben VDE + BGVR hilft allen Elektro-Fachkräften, das notwendige aktuelle Wissen über VDE- und BGVR-Bestimmungen zu erwerben und zu erweitern. Enthalten sind didaktisch-methodisch aufbereitete Inhalte der »Auswahl für das Elektrotechniker-Handwerk« und der »BGV-Sammlung für das Elektrohandwerk«. Zahlreiche praxisorientierte Prüfungsaufgaben und -fragen – mit gleichzeitiger Bekanntgabe des Lösungsweges und Fundstellenangaben – ermöglichen es, ein breites Grundwissen über DIN-VDE-Normen und BG-Vorschriften zu erlernen und auch zu überprüfen. Ein optimaler Lernerfolg ist so garantiert. Schüler aller fachbezogener Schularten sowie alle mit DIN-VDE-Normen und BG-Vorschriften konfrontierten Beschäftigten der Elektrobranche finden hier die Möglichkeit, Fachwissen zu erwerben und zu erweitern. Betriebsführung Interfaces in der Prozessautomatisierung Gebrauchsmuster- und Patentrecht C. Hilgers und B. Vogel-Heuser, geb., 116 S., 40,00 €, ISBN 3-486-27040-0, Oldenburg Industrieverlag, München Hans-Rolf Reichel, 140 S., kart, 28,00 €, ISBN 3-8169-2219-8, Expert Verlag, Renningen Das Ziel dieses Werkes ist die Einführung in die Prozessautomatisierung, die Vorstellung einschlägiger Fachbegriffe sowie der typischen Systemtechnik. Daher beschränken sich die Autoren bewusst auf wesentliche Aspekte dieses Themengebiets, um dem Leser einen umfassenden Überblick zu bieten. Grundlage ist die elektrotechnische Ausrüstung, insbesondere die MSR-Technik (mess-, steuer-, regelungstechnische Ausrüstung) einer verfahrenstechnischen, petrochemischen oder pharmazeutischen Anlage. Die Ausführungen sind in die Punkte Projek- 102 tierung, Explosionsschutz und Installationssysteme gegliedert. Die Abwicklung von Projekten wird an Hand verschiedener Vorgehensmodelle beschrieben sowie die speziellen Anforderungen der Prozessleittechnik dargestellt. Die sichere und störungsfreie Übertragung von analogen und digitalen Signalen erfolgt durch zusätzliche Geräte und Schnittstellenbausteine, die mit dem Begriff Interface-Technik beschrieben werden. Es werden praktische Umsetzungen durch verschiedene Installationskonzepte vorgestellt. Technische Schutzrechte sind notwendig und nützlich. Schutzfähig sind nicht nur Spitzenprodukte, auch die so genannten einfachen Erfindungen vermitteln häufig Knowhow. Der Teufel steckt aber im Detail. Wie lässt sich eine Schutzrechtsmeldung problemlos durchbringen? Welche Fallstricke können auftauchen und wie vermeidet man sie? Muß es eigentlich immer ein Patent sein? Oder genügt auch ein Gebrauchsmuster? Welche Entscheidungshilfen gibt es dazu? Das Buch behandelt eine ganze Reihe ak- tueller Probleme, beispielsweise das »Versuchsprivileg« (Wann darf man einen für den Wettbewerb geschützten Gegenstand nachbauen?) oder den Angriff und die Verteidigung eines Patents im Einspruch (Worauf sollte bei einer offenkundigen Vorbenutzung geachtet werden?). Zu den einzelnen Themen findet man einen Abriss der jüngeren Rechtsprechung. Dabei werden die Beziehungen zwischen technischer und juristischer Denkweise deutlich. Es geht dem Autor auch sehr um praktische Hinweise. de 13-14/2003 Firmenschriften LWL-Praxis Planer für Licht 2003 Die Broschüre von TS-Optoelectronic, München, wendet sich an den Praktiker. Sie vermittelt ihm wichtige Grundkenntnisse in der LWL-Technik, die er für den Umgang mit Materialien und Messgeräten benötigt. Es soll weder Lehrbuch sein mit tiefgehender Theorie noch eine Bastelanleitung für den Selbstbau, vielmehr ein Handbuch zur ersten Einführung in diese Technik. Nach den theoretischen Grundlagen werden die Komponenten und die erforderlichen Materialien beschrieben. Tabellen mit Bildern zeigen die wichtigsten Kabel und Stecker. Ein Kapitel geht auf die Installationstechnik sowieMesstechnik ein. Dazu gehört Auf 67 Seiten gibt das umfangreiche Kompendium einen Überblick über gängige Leuchten und aktuelle Lichtsysteme. Mit seinem klar strukturierten Inhalt schließt der Planer für Licht von Lux-Select die Lücke zwischen dem allgemeinen und sehr aufwendig zu recherchierenden Informationsangebot im Internet und auch das Montieren von LWLSteckern, verschiedene Spleißarten und die System-Planung. In einem Lexikon findet der Leser Erklärungen zu Fachwörtern. Fax (0 89) 3 23 45 15 www.ts-optoelectronic.de Raumlufttechnische Anlagen, Der Fachverband Allgemeine Lufttechnik hat das Hersteller – und Lieferverzeichnis für raumlufttechnische Anlagen, Geräte und Bauelemente grundlegend überarbeitet und aktualisiert. Der VDMA vertritt die Investitionsgüterbranche. Der Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau e.V. umfasst mit rund 3 000 Firmen nahezu alle für eine Mitgliedschaft in Betracht kommenden Unternehmen dieses größten Industriezweiges in der Bundesrepublik Deutschland: Maschinen-, Apparate- und Anlagenbauer, Hersteller von Präzisionswerkzeugen und Firmen der Informations- und Datentechnik. Fax (0 69) 66 03 24 89 www.vdma.org Seminarprogramm von SEW-Eurodrive SEW-Eurodrive hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur erstklassige Antriebslösungen und modernste Regelelektronik anzubieten, sondern auch einen ebenso guten Service. Ein wichtiger Teil dieses umfangreichen Service- und Dienstleistungsangebots sind Schulungen. Im Seminarprogramm findet der interessierte Anwender Schulungen zu – zum Großteil vom Kundenkreis angeregten – produkt- und de 13-14/2003 anwendungsspezifischen Themen. Deshalb hat SEWEurodrive seine Seminare zielgerecht darauf abgestimmt. Ob Maschinenhersteller oder Endkunde, jeder findet sein Seminar in der Nähe. Damit der Teilnehmer die Reisezeit gering halten kann, hat SEW-Eurodrive das Seminarangebot in seinen Servicecentern erweitert. Fax (0 72 51) 75 31 66 www.sew-eurodrive.de der Hersteller-Katalogsammlung im Büroarchiv. Im neuen Lux-Select-Kompendium sind über 100 Produkte von rund 25 Unternehmen architektengerecht und übersichtlich in zwölf eigenständigen Produktkategorien aufbereitet. Fax (0 41 61) 74 78 92 www.lux-select.de Sanierung mit Lüftung Mit der neuen Broschüre »Sanierung mit Lüftung für zukunftsorientiertes Bauen« bietet Maico Ventilatoren, Villingen-Schwenningen, eine Informationsschrift zu dem Thema der Renovierung und Sanierung von Wohngebäuden an. In ihr wird anschaulich dargelegt, weshalb für eine erfolgreiche Sanierung in jedem Fall der Einbau einer Lüftungsanlage notwendig ist. Äußerst hilfreich sind Orientierungshilfen, aus welchen ersichtlich ist, in welchen kostenmäßigen Größenordnungen sich die genannten Lüftungsmaßnahmen bewegen. Fax (0 77 20) 69 42 63 www.maico.de the red book In der Neuauflage des Gehäusemagazins »the red book 2003-2005« zeigt die Bopla-Gehäuse-Systeme GmbH auf 600 Seiten eines der weltweit umfangreichsten Gehäuseprogramme. Alle Produktneuheiten der letzten zwei Jahre sind in dieser Ausgabe integriert. Die benutzerfreundliche Gestaltung er- möglicht ein einfaches Arbeiten in den verschiedenen Produktbereichen. Der Katalog bietet eine Auswahl des Systems für die speziellen Anforderungen jeder Gehäuseanwendung. Zu jedem Gehäusetyp enthält der Katalog Detailangaben. Fax (0 52 23) 96 91 00 www.bopla.comg Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 103 Te r m i n e Fortbildung und Seminare THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS VERANSTALTER ORT TERMIN VdS VdS VdS VdS VdS VdS VdS VdS Köln Köln Hannover Köln Köln Köln Köln Köln 25.08. 25.08. 01.09. 25.08. 02.09. 04.09. 01.09. 03.09. – – – – – – – – 29.08.03 29.08.03 05.09.03 29.08.03 03.09.03 05.09.03 05.09.03 04.09.03 PMA PMA PMA PMA bfe bfe bfe bfe Kassel Kassel Kassel Kassel Oldenburg Oldenburg Oldenburg Oldenburg 15.09. 26.08. 09.09. 02.09. 25.08. 01.09. 08.09. 08.09. – – – – – – – – 16.09.03 27.08.03 10.09.03 05.09.03 29.08.03 05.09.03 12.09.03 12.09.03 WeSiTec TAW TAW TAW Winden Wuppertal Wuppertal Wuppertal 26.08. – 27.08.03 01.09. – 03.09.03 01.09. – 02.09.03 22.09. – 24.09.03 HdT Gira Gira Gira BGFE BGFE EBZ HdT bfe bfe HdT Hager Tehalit Essen Radevormwald Radevormwald Radevormwald Dresden Dresden Dresden Essen Oldenburg Oldenburg Essen Heltersberg 11.09. – 18.09.03 16.09. – 15.09.03 01.09. – 20.08. – 01.09.03 15.09. – 04.09.03 05.09.03 15.09. – 08.09. – TAW TAW Wuppertal Wuppertal 17.09. – 18.09.03 19.09. – 20.09.03 BGFE HdT HdT Dresden Essen Berlin 08.09. – 10.09.03 15.09. – 15.09.03 04.09. – 04.09.03 bfe Hager Tehalit Hager Tehalit Oldenburg Blieskastel Blieskastel 25.08. – 29.08.03 08.09. – 10.03.03 15.09. – 17.09.03 EBZ EBZ Allmos Dresden Dresden Berlin 05.09.03 06.09.03 16.09.03 AUSBILDUNG Brandmeldeanlagentechnik – BMT Brandschutz in Verkaufsstätten – BSVK Brandschutzbeauftragte Hannover, 1. Woche – BSB-H Brandschutzbeauftragte Köln, 1. Woche – BSB-K Grundlagen des Brandschutzes, Teil 1 – GBS1 Grundlagen des Brandschutzes, Teil 2 – GBS2 Securitybeauftragter – SECBE Sprinklerwärter, Köln – SPW-K AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Blue-Port-Regler Industrielle Bildverarbeitung / Smart-lmage Sensoren Industrielle Bildverarbeitung / Smart-lmage Sensoren Regeltechnik kompakt SPS 1: Einführung (mit SIMATIC S5) SPS 2: Strukturiertes Programmieren (S5) SPS 3: Digitale Funktionen, Datenbausteine (S5) SPS 7-1: Einführung (mit SIMATIC S7) BETRIEBSFÜHRUNG Explosionsschutz nach ATEX 95 und ATEX 137 Sommerakademie 2003: Rhetorik für Fach- und Führungskräfte Sommerakademie 2003: Vom Mitarbeiter zum Vorgesetzten Führen im Meisterbereich ELEKTROINSTALLATION Die Elektrofachkraft für ein begrenztes Aufgabengebiet EIB-Alarmsysteme EIB-Anwenderschulung EIB-Einsteigerseminar ET 8 – Prüfung elektrischer Anlagen, Betriebsmittel und Maschinen ET 8 A – Sichere Durchführung von BGV-A2-Prüfungen in der Praxis Fachvorschriften DIN VDE 0701, Teil 3 Grundlagen der Elektrotechnik Kleinsteuerungen – Workshop 1 Kleinsteuerungen – Workshop 2 Technische Texte verständlich schreiben Vorbeugender baulicher Brandschutz nach MLAR 3/2000 12.09.03 17.09.03 05.09.03 22.08.03 16.09.03 15.09.03 09.09.03 ELEKTROTECHNIK Elektrotechnisch unterwiesene Person Regelungen/Versorgungstechnik ENERGIETECHNIK ET 3 F – Elektrische Prüfanlagen, Prüfplätze, Versuchsfelder in Fertigungsbetrieben Grundlagen der elektrischen Energieverteilung Öffentliche Ausschreibung von Stromlieferungen GEBÄUDETECHNIK LON-Technologie Tebis-EIB-Kontroller und Visualisierung, Last- und Zeitmanagement Tebis-EIB-Produkt- und Geräteschulung INFORMATIONSTECHNIK Aufbau von PC-Netzen (Teil 1) Aufbau von PC-Netzen (Teil 2) Einführung in die Kabelmesstechnik 104 de 13-14/2003 Te r m i n e THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS VERANSTALTER ORT TERMIN Grundlagen optische Übertragungstechnik Lichtwellenleiter, Verteil- und Anschlusstechnik Linux-Grundlagen Media-Distribution Netzwerk- und Datentechnik – Grundlagen Open-Com-100: TK-Anlagenprogrammierung PC-Technik (Hardware) Satelliten-Empfangsanlagen Sniffer Quickstart Telekommunikation für Kaufleute Telekommunikation: Messtechnik und Fehlersuche TK-Anschaltetechnik UNIX 1 – Einführung xDSL und VoIP xDSL-Techniken auf der »Last Mile« Huber & Suhner Huber & Suhner bfe Messkom GmbH Hager Tehalit DeTeWe EBZ bfe Allmos Messkom GmbH bfe bfe bfe Messkom GmbH Acterna München Berlin Oldenburg Köln Heltersberg Germering Dresden Oldenburg München Karlsruhe Oldenburg Oldenburg Oldenburg Hamburg Frankfurt 09.09. – 04.09.03 26.08. – 25.09. – 01.09. – 09.09. – 02.09.03 02.09. – 29.08.03 23.09. – 21.08. – 19.08. – 02.09. – 08.09. – 04.09. – Hager Tehalit EBZ Blieskastel Dresden 04.09. – 05.09.03 05.09.2003 10.09.03 28.08.03 26.09.03 02.09.03 10.09.03 03.09.03 24.09.03 22.08.03 20.08.03 05.09.03 09.09.03 05.09.03 SOFTWARE/DATENBANKEN Softwaresystem Elcom (Grundkurs) Windows 2000 für Anwender Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine«. DIE VERANSTALTER Acterna Deutschland GmbH Arbachtalstr. 6, 72800 Eningen Tel. (07121) 861657, Fax (07121) 862145 [email protected], www.acterna.com/de Allmos Electronic GmbH Fraunhoferstr. 11a, D-82152 Planegg Tel. (089) 895050, Fax (089) 89505100 [email protected], www.allmoselectronic.com bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e.V. Donnerschweer Str. 184, D-26123 Oldenburg Tel. (0441) 34092108, Fax (0441) 34092209 [email protected], www.bfe.de BGFE, Akademie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik Königsbrücker Landstraße 4a, D-01109 Dresden Tel. (0351) 4572902, Fax (0351) 4572905 [email protected], www.bgfe.de DeTeWe AG & Co. KG Deutsche Telephonwerke Aktiengesellschaft & Co. KG Hager Tehalit Vertriebs GmbH, Seestr. 1, D-14974 Gernshagen Tel. (03378)865862 [email protected] HdT, Haus der Technik e.V. Hollestr. 1, 45127 Essen Tel. (0201) 1803249, Fax (0201) 1803263 [email protected], www.hdt-essen.de Huber & Suhner GmbH Mehlbeerenstr. 6, D-82024 Taufkirchen Tel. (089)612010, Fax (089)61201162 [email protected], www.hubersuhner.de Messkom Vertriebs GmbH Kirchstr. 13, D-85416 Langenbach Tel. (08761) 70414, Fax (08761) 70416 [email protected], www.messkom.de PMA, Prozess-und Maschinen-Automation GmbH Miramstraße 87, D-34123 Kassel Tel.(05 61)5050, Fax(0561)5051710 [email protected], www.pma-online.de TAW, Technische Akademie Wuppertal Zeughofstraße 1, 10997 Berlin Tel. (030) 6104-0, Fax (030) 6104-3344 www.detewe.de Hubertus-Allee 18, D-42117 Wuppertal Tel. (02 02)7495241, Fax (02 02)7495202 [email protected], www.taw.de EBZ, Elektro-Bildungszentrum e.V. VdS Schadenverhütung Scharfenberger Str. 66, D-01139 Dresden Tel. (0351) 8506300, Fax (0351) 8506355 [email protected], www.ebz.de Pasteurstr. 17 a, D-50735 Köln Tel. (0221) 7766488362, Fax (0221) 77663 37 [email protected], www.vds.de Gira Giersieben GmbH Co KG WeSiTec, Peter Weber Dalienstr. 12, 42477 Radevormwald Tel. (02195) 6020, Fax (02195) 602339 [email protected], www.gira.de Ehringhausen 57, D-42859 Remscheid Tel. (02191) 33980, Fax (02191) 387859 [email protected], www.eex-center.com de 13-14/2003 105 15-16/2003 Vo r s c h a u Gebäudetechnik Automatisierungstechnik PRODUKTE AUF DER INTERSOLAR 2003 Quelle: SKF Auf der Intersolar 2003 in Freiburg präsentierten die Aussteller Produkte, mit denen sich Sonnenenergie in Wärme bzw. in elektrischen Strom verwandeln lässt. Im Rahmen von Gebäudemanagement muss die Wartung von Antrieben, z. B. von Pumpen oder Lüftern, durchgeführt werden. Eine umfassende Überwachung der Antriebe ermöglicht planbare Instandhaltungsmaßnahmen. Der Elektro- und Gebäudetechniker IMPRESSUM REDAKTION Lazarettstraße 4, 80636 München, Tel. (089) 12607-240, Fax (089) 12607-111 Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Chefredakteur, (verantw.), Tel. (089) 12607-248, E-Mail: [email protected] (Gebäudetechnik) Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Tel. (089) 12607-242, E-Mail: [email protected] (Betriebsführung, gig) Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Tel. (030) 467829-14, E-Mail: [email protected] (Praxisprobleme, Elektroinstallation) Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert, Tel. (089) 12607-244, E-Mail: [email protected] (Informationstechnik) Dipl.-Ing. Josef von Stackelberg, Tel. (089) 12607-256, E-Mail: [email protected] (Automatisierungstechnik, Neue Produkte) Sekretariat: Christa Roßmann, Tel. (089) 12607-240, E-Mail: [email protected] Gebäudetechnik Quelle: Voltarlux ÜBERWACHUNG VON ANTRIEBEN weitere themen: VANDALENFESTE TÜRKOMMUNIKATION Automatisierungstechn i k Informationstechnik INTERNETZUGANG ÜBER SATELLIT Eine neue Generation bidirektionaler Internet-Zugangsdienste via Satellit umgeht die Engpässe, welche durch die Installation von Breitbandzugängen entstehen. ANZEIGEN Lazarettstraße 4, 80636 München, Fax (089) 12607-310 Anzeigenleitung: Christine Keller (verantw.), Tel. (089) 12607-210, E-Mail: [email protected] Stellvertretung und Anzeigendisposition: Jutta Landes, Tel. (089) 12607-263, E-Mail: [email protected] Anzeigenverkauf: Sylvia Luplow, Tel. (089) 12607-299, E-Mail: [email protected] Rappresentanza in Italia: CoMedia di Garofalo Vittorio, Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari, Tel. (0039-0185) 323860, Fax (0039-0185) 3231040, Es gilt die Preisliste Nr. 28 vom 1.1.2003 VERTRIEB Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Fax (06221) 489-443 Karen Dittrich, Tel. (06221) 489-603, E-Mail: [email protected] Susanne Kemptner, Tel. (06221) 489-384, E-Mail: [email protected] SONDERDRUCKE Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, E-Mail: [email protected] ABONNEMENT-SERVICE UND ADRESSÄNDERUNG Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, Abonnement-Service, Justus-von-Liebig-Straße 1, 86899 Landsberg, Fax (08191) 125-103, E-Mail: [email protected] Bettina Hackenberg, Tel. (08191) 125-879 Melanie Froehlich, Tel. (08191) 125-640 INFORMATION PER INTERNET: www.online-de.de Internetbetreuung: Brigitte Höfer-Heyne, Tel. (089) 12607-246, E-Mail: [email protected] ERSCHEINUNGSWEISE 14-täglich (20 Ausgaben pro Jahr, darunter vier Doppelnummern im Januar, Juli, August und Dezember) ZVEH-REPORT UND MITTEILUNGSBLÄTTER Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, E-Mail: [email protected] BEZUGSPREIS Einzelheft 6 €*, ab Verlag zzgl. Porto. Jahresabonnement: Inland 88 €*; Mitgliederbezugspreis 78,80 €*; 106 PLANUNG UND FEHLERSUCHE MIT EINEM PROGRAMM Betriebsführung SICHERUNG DER GESCHÄFTSNACHFOLGE de 15-16/2003 erscheint am 14. August 2003 IHRE KONTAKTE Redaktion: Tel. (089) 12607-240, Fax -111, E-Mail: [email protected] Anzeigen: Tel. (089) 12607-263, Fax -310, E-Mail: [email protected] Internet: www.online-de.de Abonnementbestellung und Adressänderung: Telefon: (08191) 125-879, Fax -103, E-Mail: [email protected] Buchbestellung: Tel. (06221) 489-555, Fax -623, E-Mail: [email protected] Vorzugspreis für Studenten/Azubis/ Meisterschüler (nur gegen Nachweis) 44 €*; Preise jeweils inkl. MwSt. zzgl. 20,80 € Versandspesen, Auslandsund Mehrfachbezug auf Anfrage (*unverbindliche Preisempfehlung) Die Lieferung an ordentliche Mitglieder der Innungen erfolgt zum gesonderten Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen des Mitgliedsbeitrags. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen genießen urheberrechtlichen Schutz. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. 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(06221) 489-0 Geschäftsführer: Hans-Jürgen Fuhrmann, München Udo Witych, Heidelberg VERÖFFENTLICHUNGEN Verleger und Herausgeber können trotz sorgfältiger Überprüfung der Inhalte durch die Redaktion keine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung übernehmen. de 13-14/2003 Gelernt ist gelernt Die grünen Seiten für die Aus- und Weiterbildung iG G Inhalt 1 3 -1 4 / 2 0 0 3 1 Die neuen Elektroberufe Die neuen Elektroberufe Teil 1: Ausbildung im Elektrohandwerk Christiane Decker Rund 500 so genannte Multiplikatoren aus Handwerk, Industrie, berufsbildenden Schulen und Kammern infor- mierten sich Mitte Juni während einer zweitägigen Fachtagung1) über die Konzepte zur Umsetzung der neuen Elektroberufe. »Wir können Ihnen heute ein super Ergebnis präsentieren, nehmen sie diese positive Stimmung mit nach Hause«, sagte Frank O. Baumeister, Geschäftsführer für den Bereich Berufsbildung im ZVEH und dort zuständig für die Koordination im Zusammenhang mit den neuen Ausbildungsberufen. Die elektrotechnischen Ausbildungsbetriebe des Handwerks können aufatmen. Für sie wird sich trotz der neuen Ausbildungsberufe2) nicht allzu viel ändern (siehe Kasten »Lehre und Kundenauftrag«). »Der Mittelpunkt der beruflichen Qualifikation ist der Betrieb, trotz dualer Ausbildung. Dort wird gearbeitet, dort wird sich weiterentwickelt«, betonte F. Baumeister. Anders als bei den Betrieben kommt auf die Berufsschulen und die überbetrieblichen Ausbildungsstätten demnächst noch viel Arbeit zu, denn sie müssen ihre Ausbildungsinhalte an die neue »Handlungsorientierte Ausbildung« anpassen – Ausführliches dazu folgt in den nächsten Teilen dieses Beitrags. Neu: Die Fachrichtungen Den neuen elektrotechnischen Ausbildungsberufen liegt – bis auf den Systemelektroniker – ein Fachrichtungsmodell zu Grunde. Der Vorteil dank 18-monatiger gemeinsamer Grundausbildung: Ein Lehrling kann gemäß seinen Neigungen die anfänglich gewählte Fachrichtung später wechseln – vorausgesetzt, der Ausbildungsbetrieb bietet hierzu die Möglichkeiten. Die neuen Ausbildungsberufe im Elektrotechniker-Handwerk lauten: • Elektroniker/in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik • Elektroniker/in Fachrichtung Automatisierungstechnik • Elektroniker/in Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik • Systemelektroniker/in 1) IG Metall, ZVEI, ZVEH und das Bundesinstitut für Berufsbildung initiierten die Fachtagung 2) siehe dazu auch »de« 11/2003, S. 71 und den ZVEH-Report des selben Heftes, S. V47 3 Elektroinstallation Projekt: Planung der Elektroinstallation am Beispiel eines Autohauses Was früher der Elektroinstal6 Technisches Englisch lateur war, ist heute der New field of performance »Elektroniker für Energiefor piezo und Gebäudetechnik«. Dementsprechend heißt der frühere 7 Informationstechnik Fernmeldeanlagenelektroniker Erdung von Satellitennun »Elektroniker für Inforempfangsanlagen [1] mations- und Telekommunikationstechnik«. Der klassische Elektromechaniker, übrigens ein so genannter Monoberuf, heißt zukünftig »Systemelektroniker«. Mit dem völlig neu geschaffenen Berufsbild des »Elektronikers für Automatisierungstechnik« trug man der Spezialisierung der Handwerksbetriebe Rechnung. Die für die Neuordnung Verantwortlichen gehen davon aus, dass die neuen Berufsbezeichnungen qualifizierte Jugendliche ansprechen. Sie erwarten, dass die Lehrlinge im Freundeskreis einfach »Elektroniker« bzw. »IT-Elektroniker« sagen, wenn man sie nach ihrem Ausbildungsberuf fragt. Gründe für die Neuordnung Folgende Gründe sprechen für die jetzige Neuordnung (die letzte fand übrigens 1987 statt): • dynamische Entwicklung der Tätigkeitsfelder • flache Hierarchien und Teamarbeit • schneller technologischer Wandel, vor allem im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik und • Kundenwunsch nach Leistungen aus einer Hand. Als weiterer Grund wird angeführt, dass das Handwerk mehr Schulabgänger mit besseren Noten braucht, mit höherer Qualifikation. Man hofft also, mit den neuen Bezeichnungen und mit zukunftsorientierten Inhalten eben jene Höherqualifizierten für eine handwerkliche Ausbildung gewinnen zu können. »Mit der Qualifikation aller Mitarbeiter eines Handwerksbetriebes steht und fällt der jeweilige Markterfolg«, sagt F. Baumeister, wiederholt noch einmal »aller Mitarbeiter« und meint damit, NOCH FRAGEN? Haben Sie noch Fragen zur neuen Ausbildungsverordnung, jetzt oder auch zukünftig? Wir beantworten sie Ihnen gerne. Bitte richten Sie Ihre Fragen schriftlich an uns: Fax (0 89) 12 6071 11 E-Mail: [email protected] Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de« de 13-14/2003 1 Gelernt ist gelernt iG G dass auch die Lehrlinge einen nicht zu vernachlässigenden Anteil am wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes haben und dementsprechend zukunftsorientiert auszubilden sind. Ausbildung aus betrieblicher Sicht Hans Auracher, Lehrlingswart der Elektroinnung München, Inhaber von Auracher Elektroanlagen und maßgeblich an der Neuordnung beteiligt, sagt, dass »mit der Neuordnung Bewährtes erhalten bleibt und sich die Flexibilität erweitert«. Folgende Punkte bleiben für die ausbildenden Elektrohandwerksbetriebe gleich: • Dauer der Ausbildung 3,5 a • Zielgruppe: Hauptschüler, evtl. mit qualifizierendem Abschluss, Realschüler • in gemeinsamen Lernphasen (18 Monate) gleiche Ausbildungsinhalte bei den Fachrichtungsberufen • fachliche Ausbildung der Elektrotechnikmeister H. Auracher begrüßt die an den Erfordernissen der ausbildenden Betriebe ausgerichtete Struktur der Fachrichtungen und die schon während der Ausbildung verstärkt gelehrte Kundenorientierung. Er vermutet, dass die neuen Berufe zu einer besseren Marktorientierung führen und sich damit auch neue Marktfelder einfacher besetzen lassen. H. Aurachers Schlusswort: »Machen Sie mit auf dem Weg in unsere Zukunft – es wird sich lohnen.« Übrigens werden ab Herbst Umsetzungshilfen zur Verfügung stehen. Wer schon heute Genaueres zur »Handlungsorientierten Ausbildung« erfahren möchte, der findet ab »de« 1-2/2003 im »gig« eine Serie »Projekt: Planung der Elektroinstallation am Beispiel eines Autohauses«, die sich zwar an der neuen Meisterprüfungsordnung anlehnt, sich aber leicht auf die schulische Lehrlingsausbildung übertragen lässt. (Fortsetzung folgt) LEHRE UND KUNDENAUFTRAG Die neue Ausbildungsverordnung wirft viele Fragen auf. Wir wollten von RA Frank O. Baumeister u.a. erfahren, was auf die Ausbildungsbetriebe nun zukommt. »de«: Was wird sich bei der Ausbildung in den neuen elektrohandwerklichen Berufen ändern? F. Baumeister: Die Betriebe müssen sich umstellen auf handlungsorientierte Ausbildung, d.h. Ausbildung am Kundenauftrag und Ausbildung im gesamtbetrieblichen Zusammenhang. Das ist auch ein Stichwort für die Berufsschule: Der gesamtbetriebliche Zusammenhang muss auch hier berücksichtigt werden, d.h., hier wird man die Projektarbeit fokussieren, also weniger Wert als bisher auf einzelne Kenntnisse und Fertigkeiten legen. »de«: Die Betriebe haben doch schon immer im Kundenauftrag ausgebildet. Was wird sich also konkret für die Betriebe ändern? F. Baumeister: Die Betriebe brauchen ihre Ausbildungsinhalte nicht völlig über Bord zu werfen, sondern können das, was in der Vergangenheit schon praktiziert wurde, jetzt sinnvoll fortführen. Nun ist es auch endlich Verordnungstext, dass also in diesem betrieblichen Zusammenhang ausgebildet werden kann. »de«: Wann sollte man mit der neuen Ausbildung beginnen, schon ab September 2003? F. Baumeister: Wir empfehlen, die Ausbildung bereits jetzt umzustellen, also gleich ab Herbst, ab dem neuen Ausbildungsjahr. Dort, wo es irgendwie möglich ist, sollen die Ausbildungsinhalte auf die neuen Verordnungen umgestellt werden. Dazu müssen sich die Berufsschulen, Innungen und Kammern zusammensetzen und bzgl. der neuen Ausbildungsinhalte verständigen. Dann funktioniert auch der regionale Ausbildungsdialog. Doch es mag auch sein, dass einzelne Regionen Gründe haben, warum es noch nicht geht. Doch bis spätestens 31. Dezember 2003 muss man nach der neuen Ausbildungsverordnung ausbilden. »de«: Wie verhält es sich bei bereits unterschriebenen Lehrverträgen, die z.B. noch auf Elektroinstallateur lauten? F. Baumeister: Man kann die Lehrverträge auf neue Bezeichnungen und neue Inhalte umschreiben. Man sollte es aber innerhalb einer Region einheitlich tun, so dass nicht innerhalb einer Region einerseits Lehrlinge nach der alten Verordnung und andererseits nach der neuen Verordnung ausgebildet werden. »de«: Bekommen die Betriebe den Rahmenlehrplan automatisch von der Innung oder von der Handwerkskammer zugeschickt, oder wie kommen die Betriebe an die nötigen Informationen? 2 F. Baumeister: Der Rahmenlehrplan ist Teil des Gesetzes. Er wird zusammen mit den Verordnungen veröffentlicht. Es gibt einen betrieblichen Rahmenlehrplan und einen schulischen Rahmenlehrplan. Beide lassen sich im Internet abrufen, sobald die Verordnungen veröffentlicht sind, sowohl unter www.neue-elektroberufe.de als auch unter www.zveh.de. Frank O. Baumeister, Geschäfts»de«: Wird sich auch bei der Prü- führer für den Bereich Berufsfung etwas ändern? bildung im ZVEH und dort zuF. Baumeister: Zum einen werständig für die Koordination im den wir endlich eine Aufwertung der Zwischenprüfung bekom- Zusammenhang mit den neuen men. Die Zwischenprüfung wird Ausbildungsberufen, im Gealso bewertet und fließt als Teil- spräch mit »de« note in die Gesellenprüfung mit ein. Es handelt sich hier um die gestreckte Abschlussprüfung, d.h., die bisherige Zwischenprüfung wird Teil eins der Prüfung, während die bisherige Gesellenprüfung Teil zwei der Abschlussprüfung ist. Und diese beiden Teile werden am Ende mit 40 zu 60 bewertet. Auch die Prüfungsstrukturen selbst ändern sich komplett. Prüfungsstück und Arbeitsprobe fallen weg, dafür kommen Prüfungsbereiche, u.a. eine Arbeitsaufgabe, die einem Kundenauftrag entspricht. Sowohl in der Zwischenprüfung als auch in der Gesellenprüfung wird in etwa diese Form eingehalten. Dazu tritt jeweils ein Fachgespräch, in der Zwischenprüfung heißt das situative Gesprächsphase. Das soll zeigen, ob der Prüfling die Aufgabenstellung versteht und ob er mit ihr umgehen kann. Darüber hinaus gibt es in Zukunft Prüfungsbereiche, in denen dann Fächer übergreifende, also verknüpfte Fallaufgaben gestellt werden. »de«: Könnte man sagen, dass damit die Lehrlingsausbildung ziemlich stark den neuen Meistervorbereitungskursen ähnelt? F. Baumeister: Meister- und Gesellenqualifikation unterscheiden sich nach wie vor schon vom Niveau her. Im Rahmen der Ausbildung werden z.B. in Teil III und IV betriebs- und personalwirtschaftliche Aspekte zusätzlich vermittelt. Im übrigen sind auch unterschiedliche Aufgabenbereiche von Geselle und Meister festgelegt. »de«: Herzlichen Dank für das Gespräch. de 13-14/2003 Gelernt ist gelernt iG ELEKTROINSTALLATION Projekt: Planung der Elektroinstallation am Beispiel eines Autohauses G Teil 9: Prüfung und Dokumentation Hergen Wefer Bei der Prüfung einer neu installierten elektrischen Anlage hat die Elektrofachkraft die Anlage nicht nur zu besichtigen und einem Funktionstest zu unterziehen, sondern sie muss auch die Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) überprüfen, die Isolationswiderstände der verlegten Leitungen sowie den Erdungswiderstand und evtl. den Netzinnenwiderstand messen und schließlich ein Übergabe- und Prüfprotokoll anfertigen. Mo., 9.00 Uhr. Während Elektromeister Klaus Kabel in Fred Feuerstuhls Autohaus ein Messgerät (Bild 62) bereitlegt, beginnt Peter Messmann, der Geselle, mit dem Ausfüllen des Übergabeberichtes. Der Übergabebericht dokumentiert den IstZustand der elektrischen Anlage (Bild 63). Der Inhaber der Kfz-Werkstatt kommt dazu und fragt scherzhaft: »Ihr wollt doch nicht etwa mit dem Messgerät eine ASU der elektrischen Anlage machen?« Der Elektromeister antwortet: »Im übertragenen Sinne kann man das so sagen. Wir wollen den Zustand der neu installierten Anlage überprüfen.« Daraufhin der Kfz-MeisBild 62: Messgerät Profitest 0100S ter: »Wer fordert denn so was?« Der Elektromeister erklärt ihm die Zusammenhänge: »Eine Elektrofachkraft muss vor Inbetriebnahme der elektrischen Anlage bzw. bei neu angeschlossenen Betriebsmitteln die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag sowohl prüfen als auch nachweisen, und zwar in dem von der Elektrofachkraft errichteten oder erweiterten Teil der elektrischen Anlage. Dies fordert die DIN VDE 0100 Teil 610.« Der Elektromeister fügt hinzu: »Eine Elektrofachkraft ist übrigens eine Person, die auf Grund ihrer fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Normen die ihr übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren durch Elektrizität erkennen kann.« Dipl.-Ing. Hergen Wefer arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe) in Oldenburg. Fortsetzung aus »de« 10/2003 de 13-14/2003 Daraufhin sagt Fred: »Ich wollte gerade Willi Licht rufen, meinen Spezialisten für Kfz-Elektrik und -Elektronik. Aber als Elektrofachmann in diesem Sinne kann man ihn nicht bezeichnen.« »Ja, Willi ist nicht qualifiziert für diese Prüfung«, sagt der Elektromeister. Fristen für Wiederholungsprüfungen Der Elektromeister will vom Inhaber des Autohauses wissen, wann die gesamte elektrische Anlage das letzte Mal geprüft wurde. Fred Feuerstuhl zuckt mit den Schultern. Daraufhin weist ihn der Elektromeister auf folgende Prüffristen im gewerblichen Bereich hin: • Überprüfung der fest installierten elektrischen Anlage alle 4 Jahre und • Überprüfung der ortsveränderlichen Geräte i. d. R. alle 6 Monate. Fred will wissen, wo das steht. Der Elektromeister entgegnet: »In der DIN VDE 0105 Teil 100 und in der BGV A2 kann man die Prüffristen für die Wiederholungsprüfungen nachlesen.« Klaus Kabel gibt ihm die maßgeblichen Tabellen 1A und 1B aus der BGV A2 (Elektrische Anlagen und Betriebsmittel) (Tabellen 10 und 11). Beide, der Kfz- und der Elektromeister, einigen sich, dass der Geselle nächste Woche die Wiederholungsprüfung der bereits bestehenden elektrischen Anlage durchführen soll. Für die Prüfung der ortsveränderlichen Geräte will Fred jedoch erst ein Angebot haben. Prüfung der Neuinstallation Mo., 10.00 Uhr. Peter, der Geselle, beginnt mit der Prüfung. Dazu nimmt er den Vordruck des Prüfprotokolls und beginnt mit dem Ausfüllen. Bei der Netzform überlegt er kurz und kreuzt dann TN-C-S an. Der Elektromeister kommt dazu, schaut ihm über die Schulter, runzelt die Stirn und fragt ihn: »Wie wird denn der Unterverteiler UV1 versorgt?« Peter antwortet: »Mit einem NYM (J) 5 x 4 mm2.« Jetzt erinnert sich der Geselle, dass er zum Unterverteiler ein TN-S-System aufgebaut hat und dass er das Prüfprotokoll für den Unterverteiler UV1 erstellen muss. Die Besichtigung Beide besichtigen die Anlage. Der Elektromeister sagt: »Das Besichtigen ist bei den Prüfungen von grundlegender Bedeutung. Es beginnt mit der richtigen Auswahl des zu verwendenden Materials und begleitet die gesamten Installationsarbeiten.« Im Folgenden die wichtigsten bei der Besichtigung zu berücksichtigenden Punkte: • Einhalten der Zusatzfestlegungen für Räume und Anlagen besonderer Art, z. B. · feuchte und nasse Räume (DIN VDE 0100 Teil 737) · feuergefährdete Betriebsstätten (DIN VDE 0100 Teil 482) · elektrische Anlagen in Möbeln und Einrichtungsgegenständen (DIN VDE 0100 Teil 724) 3 Gelernt ist gelernt iG G ELEKTROINSTALLATION Bild 63: Der Übergabebericht zeigt den Ist-Zustand der elektrischen Anlage 4 de 13-14/2003 Gelernt ist gelernt iG G ELEKTROINSTALLATION Wiederholungsprüfungen Anlage/Betriebsmittel Elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebsmittel Elektrische Anlagen und ortsfeste elektrische Betriebsmittel in »Betriebsstätten, Räumen und Anlagen besonderer Art« (DIN VDE 0100 Gruppe 700) Schutzmaßnahmen mit FehlerstromSchutzeinrichtungen in nichtstationären Anlagen Fehlerstrom-, Differenzstrom- und Fehlerspannungs-Schutzschalter • in stationären Anlagen • in nichtstationären Anlagen Prüffrist 4 Jahre 1 Jahr Art der Prüfung auf ordnungsgemäßen Zustand Prüfer Elektrofachkraft 1 Monat auf Wirksamkeit 6 Monate arbeitstäglich auf einwandfreie Funktion durch Betätigen der Prüfeinrichtung Elektrofachkraft oder elektrotechnisch unterwiesene Person bei Verwendung geeigneter Mess- und Prüfgeräte Benutzer Tabelle 10: Wiederholungsprüfungen ortsfester elektrischer Anlagen und Betriebsmittel · Niedervolt-Beleuchtungsanlagen (Entwurf DIN VDE 0100 Teil 715) • Schutz der aktiven Teile gegen direktes Berühren • Schottung von Leitungs- und Kabeldurchführungen zur Begrenzung von Brandabschnitten • Auswahl der Querschnitte der Kabel und Leitungen entsprechend den Verlegebedingungen • Leitungsführung entsprechend EMV-Gesichtspunkten • Montageanleitung der Hersteller, z. B. Mindestabstände Wärme erzeugender Geräte oder Mindestabstände von Leuchten zur brennbaren Umgebung • ordnungsgemäße Steckdosen-Schutzkontakte • Auswahl der Überstromschutzeinrichtungen und der Betriebsmittel unter Beachtung der Kurzschlussströme • Einstellung erforderlicher Überwachungseinrichtungen • Auswahl und Abstufung für den inneren Blitzschutz • dauerhafte Kennzeichnung der Stromkreise • Vollständigkeit und Richtigkeit von Schaltplänen • Querschnitte für Schutzleiter, Erdungsleiter und Potentialausgleichsleiter und sowohl deren einwandfreie Verlegung als auch deren zuverlässiger Anschluss • Auswahl der Schutzeinrichtung, z. B. Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCD) Daraufhin sagt der Geselle: »Ja, die Besichtigung ist wirklich wichtig. Schließlich lässt sich der Schutz der aktiven Teile gegen direktes Berühren durch Messungen nicht nachweisen. Denn mit einer Isolationswiderstandsmessung kann man weder eine fehlende Abdeckung ermitteln noch einen beschädigten Außenmantel einer Leitung.« Nun gehen die beiden schrittweise den Punkt »Besichtigung« des Prüfprotokolls durch (Bild 64). Dabei bearbeiten sie nur die Unterpunkte, welche für die von ihnen installierten elektrischen Anlagen zutreffen, somit bleibt z. B. der Punkt »Brandschottungen« unberücksichtigt. Die Erprobung Mo., 11.00 Uhr. Der Geselle sagt: »Der nächste Punkt auf dem Prüfprotokoll ist die Erprobung.« Mit der Erprobung (Bild 64) stellt man fest, ob die in der Anlage installierten Sicherheitseinrichtungen ihren Zweck erfüllen. Hierbei prüft die Elektrofachkraft: • die Funktion der Fehlerstromschutzeinrichtung durch Betätigen der Prüftaste • die Funktion der Isolationsüberwachungsgeräte durch Betätigen der Prüftaste • die Wirksamkeit von Sicherheitseinrichtungen, z. B. von NotAus-Einrichtungen und Verriegelungen • die Drehrichtung von Motoren • das Rechtsdrehfeld von Drehstromsteckdosen • die Funktionsfähigkeit von erforderlichen Melde- und Anzeigeeinrichtungen • die Funktion der installierten elektrischen Anlage Wiederholungsprüfungen Anlage/Betriebsmittel Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel (soweit benutzt) Verlängerungs- und Geräteanschlussleitungen mit Steckvorrichtungen Anschlussleitungen mit Stecker bewegliche Leitungen mit Stecker und Festanschluss Prüffrist Richt- und Maximal-Werte Richtwert 6 Monate, auf Baustellen 3 Monate. Wird bei den Prüfungen eine Fehlerquote < 2% erreicht, lässt sich die Prüffrist entsprechend verlängern. Auf Baustellen, in Fertigungsstätten und Werkstätten oder unter ähnlichen Bedingungen mindestens jährlich. In Büros oder unter ähnlichen Bedingungen mindestens alle zwei Jahre. Art der Prüfung Prüfer auf ordnungsgemäßen Zustand Elektrofachkraft, bei Verwendung geeigneter Mess- und Prüfgeräte auch elektrotechnisch unterwiesene Person Tabelle 11: Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel de 13-14/2003 5 Gelernt ist gelernt iG G ELEKTROINSTALLATION Bild 64: Kopf des Prüfprotokolls Der Elektromeister weist seinen Gesellen darauf hin, dass es für das Erproben notwendig ist, die Betriebsspannung einzuschalten, und ergänzt: »Bevor du die Betriebsspannung einschaltest, solltest du erst die Isolationswiderstandsmessung durchführen, damit du sicher gehst, dass kein Isolationsfehler vorliegt.« (Fortsetzung folgt) Technisches Englisch New field of performance for piezo Christiane Decker Der Hausgerätehersteller Siemens präsentierte kürzlich der Presse u. a. das neue Leistungsmerkmal bei seinen Glaskeramik-Kochfeldern, die Piezo-Sensor-Bedienung. One of the most versatile technical developments ever made has conquered yet another field: piezo electricity is now also used in ceramic hobs. Introduced for the first time by Siemens on a chimney hood, it is now used for the first time in cooking zones. Because piezo-touch control is actually the least sensitive and most durable operating technique imaginable. (Experts estimate up to 50 million operations in their tests). A piezoceramic element runs beneath a sealed aluminium surface, without buttons or switches, and allows electric currents to flow when under strain. In this way piezo triggers the desired function just at a slight touch. Because the aluminium surface is completely sealed there are also no crevices in which fat, dust or damp can deposit. And there are no moving parts which can wear out. Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«, nach Unterlagen der Siemens-Electrogeräte GmbH, München Die komplette deutsche Übersetzung findet man im Internet, und zwar unter www.online-de.de/de/archiv/2003/13/a_gig.html 6 performance (pəfɔməns) Leistungsmerkmal versatile (v sətal) vielseitig to conquer (kɒŋkər) erobern, besiegen, überwinden ceramic hob (srmk hɒb) Glaskeramik-Kochmulde chimney hood (tʃmni hυd) Esse, Dunstabzugshaube cooking zones (kυkŋ zəυnz) Kochstellen piezo-touch control (,pizəυttʃ kəntrəυl) Piezo-SensorBedienung least sensitive (list senstv) unempfindlichste most durable (məυst djυərəbəl) dauerhafteste operating technique (ɒpəretŋ teknik) Bedientechnik imaginable (md!nəbəl) vorstellbar to estimate up (estmet p) rechnen mit, schätzen beneath (bniθ) unter sealed (sild) versiegelt, geschlossen to allow (əlaυ) lassen, gestatten, erlauben electric current (lektrk krənt) elektrischer Strom under strain (ndər stren) unter Druck to trigger (tr#ər) auslösen slight touch (slat ttʃ) leichtes Berühren crevices (krevsz) Ritzen fat, dust or damp (ft, dst ər dmp) Fett, Staub oder Feuchtigkeit to deposit (dpɒzt) absetzen, sich ansammeln no moving parts (nəυ muvŋ pats) keine beweglichen Teile to wear out (weər aυt) verschleißen, erschöpfen de 13-14/2003 Gelernt ist gelernt iG G INFORMATIONSTECHNIK Erdung von Satellitenempfangsanlagen [ 1 ] Reinhard Soboll BK-Hausanschlussverstärker Hin und wieder taucht die Frage auf, wie sich die Außenantenne einer Satellitenanlage an die Erdungsanlage bzw. an einen vorhandenen Blitzschutz anschließen lässt. Erfahrungsgemäß hapert es in der Praxis häufig bei der Ausführung. Die beiden wichtigsten Normen in diesem Zusammenhang sind die VDE V 0185 und die VDE 0855. Grundsätzlich unterscheidet man beim Anschluss von Außenantennen an den Potentialausgleich und an die Erdungsanlage zwischen Gebäuden mit und solchen ohne äußeren Blitzschutz. Gebäude ohne äußeren Blitzschutz Fehlt bei Gebäuden der äußere Blitzschutz, prüft man, wo sich die Antennenanlage befindet: im durch Blitzeinschlag ungefährdeten oder gefährdeten Bereich. Netzanschluss Zuleitung von der Sat-Anlage digitales terrestrisches Fernsehen (DVB-T) Potentialausgleichsschiene verstärktes Kabelsignal Potentialausgleichsleiter Verteiler direkt zur Antennendose BK-Zuleitung Leitung zum Empfang von Kabelfernsehen und von digitalem Fernsehen Bild 3: Ein so angeschlossener Haushalt kann sowohl Sat-Signale (li. Bildhälfte) als auch Kabelfernsehen und digitales terrestrisches Fernsehen (DVB-T) empfangen (re. Bildhälfte) (provisorischer Aufbau im Rahmen der Weiterbildung) Antennenanlage im ungefährdeten Bereich Auf eine Erdung von Außenantennen lässt sich gemäß DIN VDE 0855-1 (VDE 0855 Teil 1):1994-03 verzichten, wenn die Antenne • mehr als 2 m unterhalb der Dachkante und • weniger als 1,5 m vom Gebäude entfernt angebracht ist (Bild 1). Dabei versteht man unter »Dachkante« nicht die min. 2 m Dachoberkante z. B. eines Spitzdaches, sondern die Durch Blitzeinschlag Dachhaut (Bild 2). gefährdeter Bereich Führt nur ein Koaxialkabel ins Haus, verbindet SAT Durch Blitzeinschlag die Elektrofachkraft … ungefährdeter Bereich • den Außenleiter des Koaxialkabels und das Standmax. 1,5 m rohr über einen 4-mm2-Potentialausgleichsleiter aus Kupfer mit dem Hauptpotentialausgleich. Bild 1: Sat-Antennen (li. eine so genannte Fensterantenne) im nicht durch Führen mehrere Koaxialkabel ins Haus, • legt die Elektrofachkraft die Außenleiter der Blitzeinschlag gefährdeten Bereich Koaxialkabel auf die Potentialausgleichsschiene (Bild 3), Antennenanlagen • legt von dort eine Verbindung zum Hauptpotentialausgleich im durch Blitzeinund schlag gefährdeten 2m 2m Bereich Erdung erforderlich 2m Antennenanlagen im durch Blitzeinschlag ungefährdeten Bereich Bild 2: Wird eine Sat-Antenne am unteren Ende des Daches montiert (Gebäude hat keinen äußeren Blitzschutz), liegt diese Antenne im durch Blitzeinschlag gefährdeten Bereich und muss deshalb geerdet werden Dipl.-Ing. Reinhard Soboll arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe) in Oldenburg. de 13-14/2003 Bild 4: Antenne befindet sich im gefährdeten Bereich (weniger als 2 m unterhalb der Dachkante – siehe Bild 1) 7 Gelernt ist gelernt iG G INFORMATIONSTECHNIK ERDUNG VON SAT-ANLAGEN Gesamtblitzstrom Gebäude ohne äußeren Blitzschutz Antenne im geschützten Bereich (2 m unterhalb der Dachkante (-haut) und näher an Hauswand als 1,5 m) • keine Erdung erforderlich • ein 4-mm2-Potentialausgleichsleiter aus Kupfer verbindet die Außenleiter des Koaxialkabels (bei mehreren Koaxialkabeln über eine Potentialausgleichsschiene) mit dem Antennenmast • Antennenmast in Hauptpotentialausgleich einbeziehen • Überspannungsschutzgeräte empfehlenswert Antenne im ungeschützten Bereich (näher an Dachkante (-haut) als 2 m oder weiter als 1,5 m von der Hauswand entfernt) • ein 4-mm2-Potentialausgleichsleiter aus Kupfer verbindet die Außenleiter des Koaxialkabels (bei mehreren Koaxialkabeln über eine Potentialausgleichsschiene) mit dem Antennenmast • Antennenmast in Hauptpotentialausgleich einbeziehen • ein Erdungsleiter z.B. als Einzelmassivdraht aus Kupfer mit einem Mindestquerschnitt von 16 mm2 verbindet den Antennenmast mit dem Erder • möglichst geradliniges und senkrechtes Führen des Erdungsleiters und möglichst lange außerhalb des Gebäudes • bei fehlendem Erder muss einer verlegt werden (zwei horizontale jeweils mind. 5 m lange Erder oder ein vertikaler bzw. schräger mind. 2,5 m langer Erder) in mind. 0,5 m Tiefe und in einem Mindestabstand von 1 m zum Fundament • Empfehlenswert: isoliert angebrachte Fangstangen, hierbei … • das Standrohr und die Außenleiter des Koaxialkabels mit dem Potentialausgleich und • die Fangeinrichtung auf kürzestem Wege mit der Erdungsanlage verbinden Teilblitzströme über Potentialausgleichsleiter und Koaxleitung 230 V / 400 V Zuleitung Bild 6: Teilblitzströme auf der Koaxleitung bei einem direkten Blitzeinschlag • verbindet dann die Potentialausgleichsschiene über einen 4-mm2-Potentialausgleichsleiter aus Kupfer mit einer Mastschelle am Standrohr. Generell werden Überspannungsschutzgeräte, z. B. als Steckdosenadapter, empfohlen. Antennenanlage im gefährdeten Bereich Befinden sich die Antennen im gefährdeten Bereich (Bild 1), in dem es also zum direkten Blitzeinschlag kommen kann, und Netzanschluss z. B. 230 V ∼ Potentialausgleichsschiene Potentialausgleichsleiter Erdungsleitung Erdungsanschluss Potentialausgleichsschiene Bild 5: Beispiel für Erdung und Potentialausgleich von Antennen nach DIN VDE 0855-1 (VDE 0855 Teil 1):1994-03 8 Quelle: VDE-Verlag zweipolig Teilblitzstrom über Erdungsleitung hat das Gebäude kein Blitzschutzsystem (Bild 4), muss die Elektrofachkraft • die Außenleiter der Koaxialkabel auf die Potentialausgleichsschiene legen, • die Potentialausgleichsschiene über einen 4-mm2-Potentialausgleichsleiter aus Kupfer mit einer Mastschelle am Standrohr verbinden und • die Mastschelle über einen Erdungsleiter mit dem Erder verbinden (Bild 5). Als geeigneter Erdungsleiter gilt z. B. ein Einzelmassivdraht aus Kupfer mit einem Mindestquerschnitt von 16 mm2. Der Erdungsleiter ist geradlinig und senkrecht zu führen, das gewährleistet einen möglichst kurzen und direkten Weg zur Erdungsanlage. Gibt es im Gebäude keinen Erder (in älteren Gebäuden durchaus üblich), sind Erder zu verlegen, und zwar • wenigstens zwei horizontale jeweils mind. 5 m lange Erder oder • ein vertikaler oder schräger mind. 2,5 m langer Erder. Der bzw. die Erder sind mindestens 0,5 m tief und in einem Mindestabstand von 1 m zum Fundament zu verlegen. Darüber hinaus beachte man die Mindestquerschnitte der oder des Erders (50 mm2 Kupfer oder 80 mm2 Stahl) nach DIN VDE 0855 Teil 1. Beim direkten Blitzeinschlag können sich jedoch bei dieser Anordnung Blitzströme über die Koaxialkabel und Potentialausgleichsleiter direkt im Gebäude ausbreiten (Bild 6), daher ist ein Schutz gemäß Abschnitt »Gebäude mit äußerem Blitzschutz – Antennenanlage im durch Blitzeinschlag gefährdeten Bereich« empfehlenswert (isoliert angebrachte Fangstange und Überspannungsschutz – siehe 2. Teil des Beitrags). (Fortsetzung folgt) de 13-14/2003