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Mobile Dokumentation
Mobile elektronische Formulare erleichtern dem
Pflegepersonal die zunehmende Verwaltungsarbeit
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Forschung: In greifbarer Nähe
Stroke Rehabilitation Exerciser unterstützt Patienten
auf dem Weg zur Genesung
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Der objektive Blick
Mit Hilfe von MR-Auslastungsdaten ermittelt ein
privates Diagnostikunternehmen bewährte Abläufe
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Rettet Matt
Philips sammelt Spenden und informiert Prominente
über plötzlichen Herzstillstand und Wiederbelebung
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Große Erwartungen
Lettischer Unternehmergeist und modernste
Diagnostikgeräte
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Erfolgreiches Unternehmertum in der Kardiologie
Ein generalüberholtes Herzangiographiesystem
zur effizienten Ausschöpfung von Ressourcen
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Der Wert der Pflege
Transparente Darstellung der Pflegeleistung dank
automatischer Aufzeichnung der Leistungsdaten
aus der Patientenakte
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Wunschsystem in Neuauflage
Aktualisierung der Katheterlabor- und
Bildverwaltungslösungen zur Bewältigung neuer
Anforderungen in einer Kardiologieabteilung
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Forschung: Der Operationsbereich der Zukunft
Entwicklung bildgesteuerter Therapietechniken
macht die Bildgebung weiteren Anwendungsbereichen der operativen Medizin zugänglich
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Aktuelles
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Veranstaltungskalender
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„Magic Million“ für neues Überwachungssystem
Deutliche Verbesserung der Patientenversorgung
dank flexibler Überwachungslösung für neue
Intensivstation
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Die beste Versorgung – am Ende der Welt
Ärzte in der Antarktis sind auf zuverlässige
Überwachung angewiesen
Impressum 17 / Juni 2007
medizinische perspektiven
Veröffentlicht von
Chefredakteurin
Sandra Pfeiffer
Redaktionsteam
Giorgia Azzolini, Maria Buscemi, Claudia Ghioni,
Irene Kachmarsky, Iris Mertmann, Sandra Pfeiffer,
Monika Wang-Kerschdorfer
Koordination
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Herausgebers.
Mobile Dokumentation
Für das Pflegepersonal wurden mobile Geräte benötigt. Da
Notebooks jedoch zu sperrig und PDAs zu klein waren, blieb
noch die Lösung der Tablet-PCs. Mehrere Modelle wurden
getestet, und es stellte sich schnell heraus, dass normale
Tablet-PCs über viele unnötige Funktionen verfügen, schwer
zu reinigen sind und keine starken Stöße aushalten. Nicht so
jedoch der Philips ProScribe.
Mobile elektronische Formulare erleichtern dem Pflegepersonal
die zunehmende Verwaltungsarbeit
Mobiler Zugriff
Der ProScribe verfügt über ein sicheres, integriertes Betriebsund Dateisystem (eingebettet in Windows XP), bietet ein
medizintechnisches Design, ist wasserdicht und läuft
geräuschlos, da er ohne Festplatte und Lüfter auskommt. Der
ProScribe ist zudem das einzige Gerät, das so robust ist, dass
es auch einmal herunterfallen kann. Das Pflegepersonal kann
es beispielsweise bedenkenlos auf einem Bett ablegen, um die
Hände freizuhaben und sich dabei sicher sein, dass das Gerät
keinen Schaden nimmt, wenn es herunterfallen sollte. Auch
das besondere Docking-Konzept hat sich als großer Vorteil
erwiesen. Weder beim Ab- noch beim Andocken müssen
ngesichts immer umfassenderer Dokumentationsvorschriften für die Kostenerstattung
hat sich Zorg voor Ouderen Maasland (ZVOM,
Seniorenbetreuung Region Maas, Niederlande) für
eine innovative Lösung entschieden. Papier wurde
durch zentralisierte Daten, ein drahtloses LAN
sowie mobile Philips ProScribe-Displays ersetzt. So
konnten die Abläufe in Pflege und Verwaltung
deutlich verbessert werden. Im Sommer 2006
wurde diese Lösung mit großem Erfolg in den
Einrichtungen der Organisation eingeführt.
A
Die ZVOM betreibt Wohn- und Pflegeheime für Senioren in
der Region zwischen s’Hertogenbosch und Nijmegen. Eine
alternde Bevölkerung, ein Mangel an qualifiziertem Personal
sowie das neue Gesetz über außerordentliche medizinische
Kosten (AWBZ) erschweren die individuelle Pflege. Das
AWBZ schreibt den Pflegedienstleistern vor, dass alle durch4
geführten Pflegemaßnahmen dokumentiert werden müssen.
Für manche Heimbewohner sind täglich drei bis fünf
Formulare auszufüllen, die darüber hinaus auch abgelegt, zur
Verfügung gehalten und archiviert werden müssen. Da die
Organisation mit 800 Mitarbeitern 1600 Bewohner an 13
verschiedenen Standorten betreut, musste eine IT-Lösung
gefunden werden.
Papier ade
Die ZVOM beschloss, Papierformulare abzuschaffen und
diese stattdessen zu digitalisieren und die Informationen
direkt am Point-of-care bereitzustellen. IT-Manager Corne
den Brok erläutert, dass hierzu ein umfassendes drahtgebundenes und drahtloses Netzwerk sowie eine elektronische Akte mit Verwaltungsformularen, Versorgungsplänen,
Medikamentenverordnungen und einem Protokoll über die
Vorlieben des Betreuten erforderlich sind. Die Daten werden
zentral erfasst und verwaltet. So kann das Pflegepersonal über
jeden Netzwerk-PC auf diese Daten zugreifen.
Tasten gedrückt oder Verriegelungen gelöst werden. Das
Gerät kann ganz einfach aus der Docking-Station herausgenommen und wieder eingesetzt werden. Darüber hinaus ist
der ProScribe das einzige Gerät, das für das Pflegepersonal
sowohl mit dem Finger als auch mit einem Stift gleichermaßen einfach zu bedienen ist. Das ist wichtig, denn erstens
werden Stifte leicht verlegt und zweitens sind sie
unpraktisch, wenn neben der Dateneingabe noch andere
Aufgaben erledigt werden müssen. Positives Feedback gibt es
außerdem für die Spezialtaste, mit der die Bildschirmtastatur
eingeblendet werden kann. „Insgesamt ist der ProScribe das
zur Zeit beste verfügbare Gerät“, fasst Corne den Brok
zusammen.
In den 13 Einrichtungen sind 175 ProScribes mit rund 300
Docking-Stationen im Einsatz. Geräte, die gerade nicht
benutzt werden, können also problemlos aufbewahrt (und
aufgeladen) werden. Für die Eingabe größerer Datenmengen
sind bestimmte Docking-Stationen zudem mit einer Tastatur
und einer Maus ausgestattet.
„Sie mögen das System und seine Funktionsweise
und wenden es sehr gerne an. Aber am wichtigsten
ist, dass ihnen dadurch mehr Zeit für die Bewohner
bleibt.“ Willianne van Huisseling,Team-Managerin für Pflege und Gesundheit im Heim in Heesch
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Große Akzeptanz
Da ein Großteil der 800-köpfigen Pflegebelegschaft der
ZVOM Ende vierzig oder älter ist, dauerte die Schulung bis
zu zwei Tage. Das Pflegepersonal musste nicht nur die
Verwendung der neuen Software erlernen, sondern auch den
Umgang mit Computer und Touchscreen. Die Umstellung
von der Arbeit mit Papierformularen auf die Arbeit am
Bildschirm war eine weitere Herausforderung. Der größte
Stolperstein hierbei war die integrierte Prüfung, die sicherstellt, dass die Formulardaten korrekt, vollständig und konsistent eingegeben werden.
Corne den Brok, IT-Manager
Trotz Zweifeln und anfänglicher Skepsis gegenüber der per
E-Mail erteilten Tagesanweisungen und der Arbeit mit elektronischen Dokumenten wurde das System letztlich positiv
aufgenommen. Das Pflegepersonal hat erkannt, dass die
umgehende Verfügbarkeit aller Informationen – von der
Medikation über die Krankenakte bis hin zu den persönlichen Vorlieben der Betreuten – zur Verbesserung der
Versorgung beiträgt. „Das Pflegepersonal steht hinter dem
neuen Konzept“, so Willianne van Huisseling, TeamManagerin für Pflege und Gesundheit im Heim in Heesch.
„Sie mögen das System und seine Funktionsweise und
wenden es sehr gerne an. Aber am wichtigsten ist, dass ihnen
dadurch mehr Zeit für die Bewohner bleibt.“
Zentralisierter Betrieb
Die Daten sind nun in einer einzigen, zentralen Datenbank
am Hauptsitz in Oss erfasst. Bewohner oder Angehörige, die
ihre Akte einsehen möchten, erhalten einen Ausdruck. Auch
Ärzte und Physiotherapeuten können zur Planung ihrer Besuche jederzeit und überall auf die Daten zugreifen. Da nun
alles in elektronischer Form vorliegt, können keine Akten
mehr verloren gehen. Zudem wurde auch die Antragstellung
für die AWBZ-Erstattung größtenteils automatisiert.
Die Anwendung läuft ebenfalls auf dem Server in Oss,
während auf dem ProScribe ein Citrix Thin-Client läuft. Der
ProScribe bietet im Prinzip lediglich die Benutzeroberfläche.
Die Anbindung der Heime erfolgt entweder über eine feste
Verbindung oder ein virtuelles Privatnetzwerk über DSL.
ProScribe bietet verschiedene Möglichkeiten der Dateneingabe
Das ZVOM-Heim in Heesch
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Herausforderungen angehen
Ursprünglich war das drahtlose Netzwerk für die Datenübertragung gedacht, doch schon bald sollte es auch für weitere Dienste genutzt werden, um das Erbringen hochwertiger
Pflegeleistungen zu erleichtern. Hierzu zählen InternetTelefonie (VoIP, Voice over IP) und drahtlose Schwesternrufgeräte mit Tracking-Funktion, mit deren Hilfe Bewohner
schnell und einfach lokalisiert werden können. Auf diese
Weise macht sich die Investition in die Infrastruktur
besonders schnell bezahlt.
Obwohl das System erst seit Mitte 2006 in Betrieb ist, hat
sich der Einsatz des ProScribe für den überall und jederzeit
möglichen Zugriff auf das Pflegesystem bereits bewährt. Das
Pflegepersonal hat mehr Zeit für die Heimbewohner, das
Risiko geringerer Versicherungseinnahmen ist unerheblich,
und die Bewohner können sicher sein, dass ihre Versorgungspläne pünktlich und wie vom Arzt verordnet umgesetzt
werden. „Der ProScribe ist ein wichtiger Teil der Lösung“,
erläutert Corne den Brok. Dank der mutigen Abkehr vom
Papier ist die ZVOM nun bestens für ihre anspruchsvollen
Aufgaben gerüstet.
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Prof. Karl-Ulrich Wentz, Radiologe
Der objektive Blick
Mit Hilfe von MR-Auslastungsdaten ermittelt ein privates
Diagnostikunternehmen bewährte Abläufe
ie RODIAG Diagnostic Centers bieten in der
deutschsprachigen Schweiz hochwertige Radiologiedienstleistungen mit Schwerpunkt MR an. Im
Frühjahr 2006 hat das Unternehmen MR Utilization
Services implementiert, um Muster und Praktiken
zu ermitteln, die eine effiziente Nutzung von Ressourcen, Fachwissen und Zeit ermöglichen. Ziel ist
die dauerhafte Sicherstellung tragfähiger Ergebnisse
für Patienten, überweisende Ärzte sowie das eigene
Unternehmen.
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Oberstes Prinzip bei RODIAG ist es, die bestmögliche
Diagnostikqualität zu bieten. Um dies zu erreichen, muss
natürlich auch die technische Ausstattung auf dem neuesten
Stand sein. Die Hardware und Software der Philips 1.5T-MRSysteme in acht der Zentren und des Philips 3T-Systems in
einem weiteren Zentrum wurden regelmäßig aufgerüstet, so
dass die Gesamtinvestitionen von RODIAG gesichert sind.
Darüber hinaus müssen jedoch auch die täglichen Abläufe so
ausgelegt sein, dass diese Investitionen optimal ausgeschöpft
werden.
Aufgrund ihrer unterschiedlichen Standorte betreuen die
RODIAG Diagnostic Centers ein breites Patientenspektrum:
Von jung bis alt, auf dem Land ebenso wie in der Stadt, und
jeder Standort hat eine andere Patientenstruktur. Bei vielen
Patienten werden Untersuchungen am Muskel-Skelett-Apparat
vorgenommen, es werden jedoch auch Untersuchungen in
den Bereichen Neurologie, Abdominalchirurgie und Onkologie durchgeführt. Die meisten Patienten werden von Allgemeinärzten überwiesen, doch einige Zentren erbringen auch
MR-Leistungen für Kliniken und Krankenhäuser. Angesichts
dieser Vielfalt ist die Standardisierung der Abläufe keine
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TechTalk
„Was mich bei Utilization
Services sehr überrascht hat,
war die Möglichkeit der
objektiven Selbstbewertung.“
Prof. Karl-Ulrich Wentz, Radiologe
Best Practices zu ermitteln, um dem Management bis Ende
2007 Verbesserungsvorschläge unterbreiten zu können.
Dadurch dürfte eine präzisere Planung möglich werden –
nicht nur für die verschiedenen Untersuchungsarten, sondern
auch entsprechend der Patientenstruktur. An Standorten mit
gesünderen Patienten beispielsweise können die Abstände
zwischen den Untersuchungen kürzer sein, da die Positionierung der Patienten meist einfacher ist als in Krankenhäusern
mit mehr alten und schwer kranken Patienten. Eine Rolle
spielen auch die Fertigkeiten und die Erfahrung der MTRA
und Radiologen. In dieser Hinsicht ist Utilization Services
für Prof. Wentz ein Werkzeug, das bessere Abläufe in den
Zentren unterstützt und Ansatzpunkte für Schulung und
Coaching aufzeigt.
Persönliche Weiterentwicklung
Es ist gleichzeitig auch ein Tool zur individuellen Weiterentwicklung. „Was mich bei Utilization Services sehr überrascht hat“, berichtet Prof. Wentz, „war die Möglichkeit der
objektiven Selbstbewertung.“ Er besprach die Daten auch
mit einer erfahrenen medizinisch-technischen Radiologieassistentin, unterstützte diese dabei, sich selbst zu bewerten
leichte Aufgabe für das Management. „Es wird nie eine
Lösung für alles geben“, meint der Radiologe Prof. Klaus
Wentz, „doch eine Standardisierung ist dennoch notwendig.“
Standardisierungsbedarf
Die Standardisierung begann mit der Betrachtung der
Unterschiede zwischen den Untersuchungsspezifikationen
verschiedener Radiologen. Prof. Wentz ist überzeugt, dass
sich Zahl und Grad der Unterschiede in diesem Bereich
drastisch reduzieren lassen. Bisher fehlten jedoch objektive
Daten für eine sachliche Diskussion. Die Unterschiede
zwischen den Patientenkreisen und Überweisungsstrukturen
der neun Standorte mit ihren unterschiedlichen Kulturen
und Mitarbeitern machten RODIAG zum idealen Pilotkunden für die neuen Utilization Services von Philips. Durch
die Verfolgung der MR-Systemnutzung stehen genau die
Auszug aus Prof.Wentz’s NetForum-Beitrag zu einem isotropen
3D-FFE-Kniescan mit einem 3.0T-Tomographen
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Utilization Services
Die Überwachung über das RSN stützt sich zum großen Teil
auf ein Systemstatusprotokoll, um Abweichungen zu erkennen
und dadurch Probleme aufzudecken. Mit Utilization Services
erfasst Philips Daten über den normalen Systembetrieb in
einer Datenbank.
objektiven Daten zur Verfügung, die nötig sind, um die
Effekte der verschiedenen Protokolle zu analysieren. Die einzige Voraussetzung für Utilization Services ist eine
Verbindung zum Philips Remote Services Network (RSN),
an das RODIAG schon seit den 90er Jahren des vergangenen
Jahrhunderts angeschlossen ist. Seit Anfang 2006 ist
NetForum Utilization Services bei RODIAG im Einsatz.
Einheitliche Best Practices
„Wir können den Stand der Dinge bei RODIAG nun
wesentlich klarer beschreiben und verfügen über genauere
Informationen über unsere Abläufe“, so Prof. Wentz. Die
Unterschiede zwischen den Zentren sind bereits deutlich
erkennbar. Als Nächstes sollen die Ursachen ermittelt werden,
indem die Datenbank näher analysiert wird, die Daten aus
Utilization Services mit den betreffenden Fällen, technischen
Assistenten und Radiologen korreliert und die Arbeitsabläufe
eingehender betrachtet werden.
Bei einem Zentrum beispielsweise, das nur halbtags geöffnet
ist, wurde eine höhere Gesamteffizienz festgestellt als nach
der subjektiven Erfahrung angenommen wurde. Bei näherer
Betrachtung zeigte sich, dass dies durch die stärkere Tendenz
begründet war, innerhalb der kürzeren Öffnungszeiten zusätzliche Patienten unterzubringen.
Quelle für neue Ideen
Utilization Services ermöglicht auch externes Benchmarking,
so dass Prof. Wentz ermitteln konnte, inwieweit Prozesse
rationalisiert werden können. So wurde beispielsweise diskutiert, Assistenten für die Patientenbetreuung vor und nach
der eigentlichen Untersuchung einzusetzen. Wenn diese
Assistenten parallel zu den Radiologen arbeiten würden,
ließe sich die Auslastung des MR-Systems erhöhen. Eine
Privatklinik in den USA, die ebenfalls am Utilization
Services Pilotprojekt beteiligt war, konnte auf diese Weise
die Anzahl der täglichen Untersuchungen von 28 auf 31
erhöhen. Der Jahresumsatz stieg dadurch um 600.000 USD.
Das Analyseteam bei RODIAG hofft, interne und externe
Remote Services Network
Über das Remote Services Network (RSN) kann Philips
Systeme von einem Remote-Standort aus bis zu einem gewissen Grad überwachen, warten und bei Bedarf auch reparieren. Das RSN ist ein sicheres Netzwerk, das Philips Geräte
mit einem globalen Philips Remote Services Center verbindet.
Strenge Autorisierungskriterien, Rückverfolgbarkeit, Verschlüsselung und ein virtuelles Privatnetzwerk (VPN) stellen die
Sicherheit interner Netzwerke und medizinischer Systeme
sowie der Einhaltung des Datenschutzes sicher. Diese Vorkehrungen ermöglichen die Einhaltung der in den USA geltenden Vorschriften des Health Insurance Portability and
Accountability Act (HIPAA) und der National Electrical
Manufacturers Association (NEMA).
Utilization Services gibt für jeden Tag in übersichtlicher Form
Aufschluss darüber, wie effektiv und effizient ein Scanner
eingesetzt wird, d. h. für wie viele Untersuchungen und mit
welcher Scan-Dauer und Patientenbetreuungszeit.
Darüber hinaus kann Philips die Kunden über eine sichere
Internetverbindung bei der Analyse, Aufbereitung und Interpretation der Daten unterstützen, so dass Arbeitsabläufe einfacher optimiert werden können.
Prof.Wentz’ Profil in NetForum
und ihre Stärken zu erkennen, und motivierte sie, ihre
Arbeitsabläufe zu überdenken. Prof. Wentz hofft, dass solche
Informationen einen spürbaren positiven Einfluss auf die
Arbeitskultur und Transparenz bei RODIAG haben werden.
„Wir hoffen, dass uns das Utilization Services hilft, Prozesse
so zu optimieren, damit wir nicht immer am Limit arbeiten
müssen“, erklärt er. Wenn beispielsweise die Untersuchungen schneller abgewickelt würden, könnte ein weiterer Radiologe finanziert werden, um den höheren Dokumentationsaufwand zu bewältigen. Utilization Services kann
nicht nur solche Verbesserungspotenziale aufzeigen und ihre
Umsetzung unterstützen, sondern stellt auch die objektiven
Daten bereit, anhand derer sich die Arbeitslast angemessen
verteilen lässt. „Objektive Bewertungen sind immer besser
als Spekulationen“, fügt Dr. Wentz hinzu. Im Ergebnis sollte
sich nicht nur die MR-Kapitalrendite erhöhen, sondern es
sollten auch die Mitarbeiter, die überweisenden Ärzte und
nicht zuletzt die Patienten von einem besseren Arbeitsklima
profitieren.
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Utilization Services liefert umfassende Informationen
zu Abläufen und Protokollen
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Philips SKYLight – die erste und immer noch einzige Freiarm-Gammakamera
Große Erwartungen
Lettischer Unternehmergeist bringt mit der ersten SKYLightTM -Gammakamera
modernste Diagnostikgeräte ins Baltikum
ie 1997 in der lettischen Hauptstadt Riga
gegründete ARS-Poliklinik ist eine private
Einrichtung, die sich auf bildgebende Diagnostik
spezialisiert hat. Ihr Leiter, Dr. Māris Andersons, hat
seine Fähigkeiten als Arzt und Unternehmer erfolgreich für den Aufbau eines der führenden Diagnostikzentren Lettlands genutzt. „Lettland hat 2,4
Millionen Einwohner, von denen die Hälfte in der
Hauptstadt lebt“, erklärt er. „Das sind viele potenzielle Patienten, und es besteht ein großer Bedarf an
Investitionen in moderne Diagnostikausrüstung, damit
unsere Bevölkerung eine angemessene medizinische
Versorgung erhält.“
D
Um sein ehrgeiziges Ziel zu erreichen, hat Dr. Andersons mit
großem Einsatz um finanzielle Unterstützung von privater
Seite geworben. Sein Erfolg lässt sich an der Zahl der
„Premieren“ ablesen, die seine Klinik seit ihrer Gründung
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verbuchen kann: Unter anderem wurde bei ARS im Jahr
2002 das erste privat betriebene MRI-System Lettlands
installiert – ein Philips Intera 1.0T. Und die Einrichtung
verfügt mit einem Philips ATL 5000 über das erste HighEnd-Ultraschallgerät des Landes. Außerdem hat die Klinik
zwei Philips iU22 Ultraschallsysteme angeschafft und wird
bald ein drittes in Empfang nehmen. „Bei der Wahl der
Diagnostiksysteme sollte man nicht am falschen Ende
sparen“, betont Dr. Andersons.
Die Konkurrenz schläft nicht
Seit dem Ende der Sowjetzeit hat sich das wirtschaftliche
Umfeld in Lettland sehr verändert, und die Investitionen im
Land steigen. Die Gehälter jedoch liegen im Allgemeinen
immer noch unter dem westeuropäischen Durchschnitt.
Deshalb zieht es Spezialisten wie die hoch qualifizierten
Mediziner, die das Land traditionell hervorbringt, Richtung
Westen. Wer bleibt, muss häufig in mehreren Kranken-
häusern oder Praxen arbeiten, um seinen Lebensstandard zu
halten, und es herrscht ein starker Konkurrenzkampf. „Auch
wenn die Gehälter, die wir unseren Fachärzten zahlen, derzeit
noch nicht mit Ländern wie Deutschland und den Niederlanden mithalten können, versuchen wir, Spezialisten mit
optimalen Arbeitsbedingungen und hoher technischer Ausstattung für uns zu gewinnen“, erklärt Dr. Andersons.
Der im Jahr 2002 installierte Intera 1.0T MRI-Scanner ist
ein gutes Beispiel. Das Gerät entsprach damals nahezu dem
höchsten Stand der Technik und erregte viel Aufmerksamkeit
im Land. Für die ARS-Neuroradiologin Dr. Sarmite Dzelzite
ist das Gerät jedoch auch im Vergleich zu heutigen Standards
noch ein ausgezeichnetes System: „Wir nutzen den InteraScanner seit seiner Installation ständig, und er hat uns nie
enttäuscht. Er wurde dreimal aufgerüstet und kann in Sachen
Geschwindigkeit und Bildqualität immer noch mit den
besten Geräten mithalten. Deshalb sehen wir noch keine
Veranlassung, ihn zu ersetzen.“
Dr. Dzelzite und ihre Kollegen sind außerdem sehr überzeugt von der Kundenunterstützung, die sie von der örtlichen Philips Niederlassung erhalten. Das Klinikteam
schätzt besonders die Informationen über die neuesten
Entwicklungen. „Vor allem die Einführung von ExamCards
hat uns die Arbeit sehr erleichtert“, berichtet sie. „Da es in
Lettland nur sehr wenige MRI-Systeme gibt, führen wir sehr
viele Untersuchungen durch. So bleibt unseren Ärzten nur
wenig Zeit für andere Dinge, wie beispielsweise die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen oder Konferenzen. Die
„Die gesamte Einrichtung
des SKYLight-Untersuchungsraums mit der FreiarmKamera und der kreativen
Beleuchtung und Beschallung
überrascht unsere
Patienten positiv
und beruhigt sie
sofort.”
Dr. Vīvere, Nuklearmedizinerin
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ARS-Nuklearmedizinerin Dr. Ilga Vīvere
Dr. Māris Andersons, Klinikleiter
ExamCards haben uns sehr geholfen, weil wir Routineuntersuchungen nicht mehr selbst durchführen müssen,
sondern das Funktionspersonal damit betrauen können.“
Das Schmuckstück
Derzeitiges Highlight in der ARS-Klinik ist zweifellos die
neue Philips SKYLight 2-Kopf-Gammakamera. Das im Juli
2006 installierte SKYLight-System ist das erste im Baltikum
und eines von nur drei Gammakamerasystemen in Lettland.
Die SKYLight-Kamera ist die einzige Freiarm-Gammakamera. Bei ihrer Markteinführung vor einigen Jahren stellte
sie einen bahnbrechenden Fortschritt beim Einsatz leistungsfähiger Robotik dar und ermöglichte unübertroffene Flexi-
bilität und Positioniergenauigkeit bei der Bildgebung. Das
System umfasst zwei Detektoren an Roboter-Gelenkarmen,
die von einem Stahlrahmen hängen. Da die Geräte beliebig
um den Patienten herum positioniert werden können, kann
dieser während einer langen Untersuchung in einer bequem
Sitz- oder Liegeposition gelagert werden. Dank des
SKYLight-Systems muss der Patient im Untersuchungsraum
nicht mehr an einer fixen Stelle untersucht werden. Es ist also
nicht mehr nötig, für die Untersuchung nur einen Patiententisch bzw. überhaupt einen Tisch zu verwenden. Bei ARS
wurde das System außerdem durch die flexible Beleuchtungslösung Philips Ambiscene ergänzt. Mit Hilfe einer
durchdachten Umgebungsbeleuchtung und passender Beschallung im Untersuchungsraum wird so eine freundliche und
für den Patienten angenehme Atmosphäre geschaffen.
Das SKYLight-System mit der Ambiscene-Beleuchtungsoption bedeutete für ARS eine große Investition. Doch Dr.
Andersons ist überzeugt, dass die Anschaffung die richtige
Entscheidung war. „Ich kannte das SKYLight zwar nicht aus
eigener Erfahrung, aber nach allem, was ich darüber gehört
und gelesen hatte, war ich sicher, dass es eine Bereicherung
für unsere Klinik darstellen und die Investition auf jeden Fall
wert sein würde“, erläutert er.
iE22 Ultraschallsystem
12
ARS-Neuroradiologin Dr. Sarmite Dzelzite
Seine Einschätzung des SKYLight-Systems wurde auch von
Dr. Ilga Vīvere, einer der führenden Nuklearmedizinerinnen
Lettlands, geteilt. Sie konnte sich bei einer Vorführung in
einer onkologischen Klinik in München, die von den Philips
Vertretern in Lettland organisiert wurde, von den Vorteilen
des SKYLight-Systems überzeugen. „Wenn die Patienten zur
Untersuchung kommen, sind sie meist sehr aufgeregt –
nicht nur wegen der Untersuchung selbst, sondern auch
möchten wir auch Mammographie und kardiologische
Bildgebung hinzunehmen. Das System ist sehr einfach zu
bedienen. Der Patient kann im Bett hereingefahren werden
und während der Untersuchung stehen oder im Rollstuhl
sitzen. Und wenn beide Detektoren gleichzeitig verwendet
werden, können planare Aufnahmen großer Bereiche erstellt
werden. Außerdem ist der Patient von allen Seiten leicht
zugänglich.“
Bilderfassung mit SKYLight
wegen der Ergebnisse und der möglichen Konsequenzen“, so
Dr. Vīvere. „Die gesamte Einrichtung des SKYLight-Untersuchungsraums mit der Freiarm-Kamera und der kreativen
Beleuchtung und Beschallung überrascht sie positiv und
beruhigt sie sofort.“
Ein gutes Beispiel
Auf die Frage nach seiner Vorliebe für Philips Geräte hat
Andersons eine einfache Antwort: „Was die Leistung betrifft,
spielen die Geräte von Philips in der ersten Liga. Doch bei
uns punktet Philips vor allem mit seinen attraktiven Preisen
und mit dem ausgezeichneten Kundendienst im Baltikum.
Diese Punkte sind besonders wichtig, weil unsere Banken
überzeugende Argumente erwarten. Eine günstige Preisgestaltung und ein zuverlässiger Servicevertrag, der gewährleistet, dass das System, in das wir investieren, über lange
Zeit funktionieren und entsprechende Erträge erzielen wird,
sind die besten Argumente für die Bank.“
<
Dr. Vīvere untersucht in der ARS-Klinik derzeit rund 10
Patienten am Tag mit SKYLight und sammelt immer noch
Erfahrungen mit dem Gerät. „Wir verwenden das SKYLightSystem überwiegend für statische Knochen- und Schilddrüsenuntersuchungen sowie für dynamische Untersuchungen der Nieren und der Nebenschilddrüse“, berichtet
sie. „Wenn wir mehr Erfahrung mit dem System haben,
13
„Jetzt muss das Pflegepersonal nicht mehr
alle LEP-Codes aufzeichnen. Die Pflegekräfte
dokumentieren ihre Leistungen, CareVue
Chart erledigt den Rest.“
Christina Kobylinski, Qualitätssicherung
Christina Kobylinski ist in der Klinik für die Qualitätssicherung und -entwicklung in der Pflege verantwortlich.
Für diese anspruchsvolle Aufgabe bringt sie viel Erfahrung
als Pflegekraft sowie Qualifikationen in Pflegemanagement
und -wissenschaft mit. Christina Kobylinski entwickelt Standards und Indikatoren und ist darüber hinaus für die Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegequalität in der
Klinik am Eichert verantwortlich.
Bis 2002 wurden Intensivpatienten danach eingeteilt, ob sie
beatmet oder überwacht wurden. Es wurde jedoch nicht
erfasst, welche Pflegeleistung der Patient erhalten hat und
welcher Aufwand damit verbunden war. Da diese Daten aufgrund neuer Auflagen erforderlich wurden, das System auf
den Allgemeinstationen aber nicht dafür geeignet war,
informierte sich Elisabeth Rohrer, Pflegedirektorin der
Klinik am Eichert, wie andere Kliniken diese Aufgabe
meisterten. Zu dieser Zeit interessierten sich mehrere deutsche Universitätskliniken für das LEP-System, das Anfang
der 1990er Jahre in der Schweiz entwickelt wurde und dort
bereits weit verbreitet ist. Die Klinik am Eichert war eines
der ersten nicht-universitären Krankenhäuser in Deutschland, die sich für LEP entschieden.
Der Wert der Pflege
Transparente Darstellung der Pflegeleistung dank automatischer
Aufzeichnung der Leistungsdaten aus der Patientenakte
I
n den letzten Jahren haben sich in deutschen
Krankenhäusern die Anforderungen hinsichtlich
der Dokumentation von Leistung und Qualität verschärft. Um diesen Anforderungen im Bereich der
Intensivpflege gerecht zu werden, entschied man
sich in Göppingen im Jahr 2002 für das
schweizerische System „Leistungserfassung in der
Pflege“ (LEP). Die dort bereits vorhandene elektronische Patientenakte erwies sich als optimales Tool
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für die Umsetzung dieses Systems in die Praxis. Seit
April 2005 verwendet die Klinik am Eichert
CareVue Chart zur automatischen Dokumentation
von LEP-Codes. Die daraus resultierenden Daten
werden zurzeit ausschließlich für die interne
Kontrolle verwendet. Weitere Bereiche sollten
jedoch bald folgen; dazu gehören Aufwandsanalyse,
Kostenanalyse und -zuweisung sowie eine weitere
Verbesserung der Patientenversorgung.
Detaillierte Informationen mit hoher Aussagekraft
LEP unterteilt die verschiedenen Pflegeleistungen in
Kategorien wie Essen und Trinken, Mobilisieren,
Dokumentation/Administration, Behandlung usw. Diese
Kategorien sind wiederum in verschiedene Aufwandsstufen
unterteilt, jede mit einem eindeutigen Code. Ein Beispiel:
Das Lagern des Patienten auf den Rücken entspricht dem
LEP-Code 31.05, das Umlagern bei Polytrauma entspricht
dem LEP-Code 31.06. Jedem Code ist eine durchschnittliche
Dauer für die Leistungserbringung zugeordnet. So wird etwa
die einfache persönliche Hygiene, wie z. B. das Gesichtwaschen mit fünf Minuten veranschlagt. Die Aufzeichnung
von LEP-Codes veranschaulicht, wie viel Pflegeaufwand ein
Patient benötigt. Damit wird die erbrachte Leistung in einer
Abteilung bzw. über einen bestimmten Zeitraum dargestellt.
Diese Analysen lassen sich anschließend zur Berechung von
Leistungskennzahlen für einen definierten Zeitraum und den
Pflegeaufwand insgesamt und für einen Patienten heranziehen.
Eine große Bedeutung hat hier der C-Wert, der die Arbeitsintensität mit der Pflegekapazität in Verbindung setzt.
Ein wichtiger Aspekt ist die Tatsache, dass die Pflege dank
LEP und der damit möglichen Quantifizierung der Pflegetätigkeit nicht mehr bloß ein unklarer Kostenfaktor ist,
sondern eine konkrete Leistung. Indem wir die tatsächlich
geleistete Arbeit veranschaulichen, „können wir mit LEP
Die Quantifizierung der Pflegetätigkeit verwandelt
unklare Kosten in konkrete Leistungen
ermitteln, wie viel Personal wir für die Bereitstellung einer
qualitativ hochwertigen Pflege benötigen“, erklärt Christina
Kobylinski. In der Klinik am Eichert konnte sie z. B. überzeugend gegen eine Reduzierung des Nachtschichtpersonals
argumentieren, indem sie die Leistungsdaten aller Pflegekräfte in dieser Schicht vorlegte. Statt einer subjektiven
Bewertung nach dem Motto: „Die Pflegekräfte arbeiten
bereits schwerer als sie sollten“, liefert LEP harte Fakten, die
den Beitrag der Pflegekräfte zur Qualität der Patientenpflege
konkretisieren.
15
Forschung
Automatisierung der Leistungsaufzeichnung
LEP-Daten wurden in der Klinik am Eichert von Anfang an
elektronisch aufgezeichnet. Von der LEP-Einführung im Jahr
2002 bis 2005 dokumentierten die Pflegekräfte die Pflegemaßnahmen in der papiergestützten Pflegedokumentation
und erfassten die LEP-Codes zur Leistungserfassung im
Philips Documentation Center (dem Patientendatenmanagementsystem – DocVue). Im Zuge der Umstellung auf CareVue
Chart bestand ein Ziel darin, die doppelte Eingabe in die
Pflegedokumentation und im elektronischen System DocVue
zu beenden. „Es hat wenig Sinn, die Leistung separat aufzuzeichnen, wenn man über eine elektronische Patientendokumentation verfügt“, so Christina Kobylinski. „CareVue
Chart ist eines der ersten Systeme, das LEP auf diese Weise
integriert.“
Christina Kobylinski musste festlegen, welche konkrete
Pflegeleistung welchem LEP-Code zuzuordnen ist und
Regeln der Berechnung definieren. So musste beispielsweise
CareVue Chart separat erfasst; so zum Beispiel Transport des
Patienten, spezielle Isolationsmaßnahmen, technische Maßnahmen, Patientengespräche. 80 Prozent der Leistungen, die
Patienten direkt betreffen, werden aber ohne größeren zusätzlichen Aufwand aufgezeichnet – ein echter Pluspunkt für
CareVue Chart.
Großer Nutzen durch aussagekräftige Daten
Ein Großteil der Datenextrahierung und -auswertung kann
computergestützt erfolgen – eine beträchtliche Arbeitsersparnis für alle Beteiligten. Die Daten werden von CareVue
gemäß der LEP-Leistungsdefinition gesammelt. Anschließend
verwendet Christina Kobylinski die WiCare-Tools von
Wigasoft erstellt nach den Richtlinien der LEP AG zur
Analyse und Berichterstellung. Christina Kobylinski geht
davon aus, dass mit zunehmender Entwicklung von CareVue
Chart und wachsender Erfahrung bei der Optimierung der
Analyse noch mehr Leistungsdaten aus Patientenakten
Der Operationsbereich
der Zukunft
Entwicklung bildgesteuerter Therapietechniken macht die Bildgebung
weiteren Anwendungsbereichen der operativen Medizin zugänglich
Die mit mehreren Modalitäten gesteuerte Tumorablation mit Echtzeit-Bildfeedback erfolgt mit Hilfe einer Philips Software.
Sie kombiniert Ultraschall und CT und verfolgt die Nadelspitze elektromagnetisch (vergleichbar mit einer medizinischen Version eines GPS).
zwischen einer einfachen oder einer komplexen Infusion
unterschieden werden. Oder es galt zu erkennen, dass wenn
ein Patient fünf oder mehr Infusionen am Tag erhält, der
Code für eine aufwändige Infusion zu verwenden ist. Philips
hat diese Richtlinien in CareVue Chart erfasst, und Christina
Kobylinski konnte den automatischen Datensatz durch
Verknüpfung mit der Patientenakte bestätigen. „Jetzt muss
das Pflegepersonal nicht mehr alle LEP-Codes aufzeichnen“,
freut sich Christina Kobylinski. „Die Pflegekräfte dokumentieren ihre Leistungen, CareVue Chart erledigt den Rest.“
Das Pflegepersonal empfindet die elektronische Dokumentation nicht als schneller oder einfacher als die manuelle
Dokumentation. In der Klinik am Eichert hat man jedoch
erkannt, dass die Patientendokumentation mit CareVue
Chart genauer und konsistenter ist, weil die Daten aus den
Monitoren und den bettseitigen Geräten automatisch erfasst
werden. Bestimmte Leistungen werden jedoch auch in
16
extrahiert werden können. Ein weiterer Schritt wäre z. B. die
Verknüpfung der Pflegeleistung mit dem Patientenzustand
anhand einer Pflegediagnose – so ließen sich der Pflegebedarf
des Patienten und der Pflegeaufwand des Personals gegenüberstellen. LEP-Daten könnten außerdem direkt in die
Abrechnung eingebunden werden. Dies würde eine präzisere
Zuordnung der Pflegekosten ermöglichen.
Das zur Verwaltung von LEP gegründete Unternehmen, die
LEP AG, organisiert auch Datenvergleiche zwischen Krankenhäusern. Dieser Austausch ermöglicht die Ermittlung
bewährter Abläufe, das Benchmarking der Leistungen
einzelner Abteilungen und sogar die Erkennung allgemeiner
Pflegetrends. Was als Projekt zur Erfüllung behördlicher
Auflagen begonnen hat, hilft der Klinik am Eichert nun, die
Leistung der Pflege zu messen und weiter zu verbessern.
Darauf basierend können langfristige Strategien für eine noch
bessere Patientenversorgung entwickelt werden.
<
adiologen waren eigentlich immer die
Hüter der bildgebenden Geräte und
wussten, wie sie sie in speziellen klinischen Situationen anwenden konnten. Angesichts der Subspezialisierung in der Medizin waren wir jedoch in
unseren Möglichkeiten eingeschränkt, die Bildgebung auch in der operativen Medizin umfassend
anzuwenden“, sagt Bradford J.Wood, MD, geschäftsführender Co-Direktor der bildgebenden Wissenschaften und Leiter der interventionellen Radiologieforschung am Klinikzentrum des nationalen
Gesundheitsinstituts (NIH) in Bethesda, Maryland
(USA). „Besonders interessant an unserer Arbeit
hier ist die Chance, neue bildgebende Techniken bei
Eingriffen anzuwenden, die normalerweise nicht zu
den typischen Fällen für interventionelle Radiologen
gehören.“
“R
Paradigmenwechsel
Heutzutage sind viele Fachkräfte aus vielen verschiedenen
Disziplinen (Endoskopie, Kardiologie, Urologie, Onkologie
usw.) in der operativen Medizin tätig. Dr. Wood ist überzeugt, dass diese Spezialisten die Bildgebung noch nicht voll
ausschöpfen. Häufig verwenden sie nur eine einzige bildgebende Technologie ohne ausreichendes Feedback während
des Eingriffs und oftmals auch ohne Simulation oder Behandlungspläne, an denen sie sich orientieren könnten.
Laut Dr. Wood gibt es einen ausgeprägten Trend bzw.
Paradigmenwechsel hin zu mehr minimalinvasiven Techniken, die mit dem Ziel der schnelleren Erholung und dem
Schwerpunkt auf Kosteneffizienz, kürzeren und intelligenteren Eingriffen, geringerer Morbidität und potenziell
besseren Ergebnissen für die Patienten entwickelt werden.
„Durch unsere Zusammenarbeit mit Philips können wir nun
Bereiche untersuchen, die Einfluss auf diesen Paradigmen17
Forschung
Fokusebene
Eine Behandlungsebene
Kleiner Tumor
Bradford J.Wood, MD, geschäftsführender Co-Direktor der bildgebenden
Wissenschaften und Leiter der interventionellen Radiologieforschung
Fokusebenen
wechsel haben könnten und Ärzten durch logische intraoperative Feedbackabläufe ein intelligenteres Arbeiten
ermöglichen“, erläutert er.
Technologien verschmelzen
Dr. Wood sieht die klinische Integration bildgebender
Technologien als einzigartige Gelegenheit, die Patientenversorgung zu verbessern. „Am faszinierendsten ist es, die
Technologien zusammenzubringen. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, und jede klinische Anwendung
könnte mit einer speziellen Technologiekombination
arbeiten.“ Am NIH ist die Radiofrequenz-Tumorablation das
ideale Beispiel dafür, wie sich durch mehr Genauigkeit und
Präzision bessere Ergebnisse erzielen lassen.
Unterstützt durch ein Team bestehend aus NIH- und Philips
Wissenschaftlern, Technikern, Computerwissenschaftlern,
Assistenten, Studenten, Projektmitarbeitern und anderen
Radiologen untersucht Dr. Wood neue Trends in der
interventionellen Radiologie (und RF-Ablation) nach den
folgenden drei Gesichtspunkten:
Eingabekanäle navigieren.“ Man könnte z. B. innerhalb eines
PET-Scans navigieren und das mit einem Echtzeit-Ultraschall kombinieren, oder ein Mehr-Phasen-CT und ein dynamisches MRT unter Kontrastmittelgabe hinzufügen. Man
sieht, wo ein molekulares Ziel angezeigt wird und kann
genau zu dieser Stelle navigieren. Und man bekommt
während des Eingriffs ein Echtzeit-Feedback zum Fortschritt.
„Durch diese Technologie wird molekulare Bildgebung zu
‘molekularer Intervention’.“
Konkrete Anwendungen
Intelligente Geräte und angewandte Bildgebung mit
mehreren Modalitäten in Kombination mit intelligenten
Arzneimitteln für zielgerichtete Therapien sind die Schlüsselfaktoren für mehr Vertrauen in den Eingriff.
Mit elektromagnetischer (EM-)Verfolgung und Navigation
lassen sich Medizingeräte im Körper lokalisieren. Die Mini-
• Navigation – d. h. elektromagnetische Verfolgung
der Nadel
• Automatisierung – d. h. robotergestützte Nadelführung
• Visualisierung – d. h. Bilderfassung und
-zusammenführung mit mehreren Modalitäten
In einem futuristischen Operationsbereich für die interventionelle Radiologie entwickelt und testet das Team bildgebende Techniken und Therapiegeräte, die dieselbe Sprache
sprechen, dasselbe Koordinatensystem verwenden und auf
derselben Plattform betrieben werden.
Ein Beispiel wäre die perkutane elektromagnetische Verfolgung der Nadel für die Navigation zu einer Läsion.
„Dieser Gleichung kann man noch die Bildverarbeitung hinzufügen“, sagt Dr. Wood. „Dann können Sie über mehrere
18
Konzept des fokussierten Ultraschalls – extrakorporale
Energieabgabe zur Zerstörung von Gewebe oder Freisetzung
von Arzneimitteln. Mit freundlicher Genehmigung von Chris
Bauer und Jeff Yanof, Philips Medical Systems, Cleveland, Ohio/USA.
Hochintensiver fokussierter Ultraschall wird mit
Bildsteuerung außerhalb des Körpers eingesetzt und
konzentriert Energie auf das im Körper befindliche
Ziel, um dort Krebsgewebe zu zerstören oder die
lokale Freisetzung von Arzneimitteln oder anderen
Therapeutika zu verbessern.
Großer Tumor
Mit freundlicher Genehmigung von Nathan McDannold & Kullervo, Hynynen, Harvard Medical School
„Durch unsere Zusammenarbeit
mit Philips können wir nun Bereiche
untersuchen, die Einfluss auf diesen
Paradigmenwechsel haben könnten
und Ärzten durch logische intraoperative Feedbackabläufe ein intelligenteres Arbeiten ermöglichen.“
Mehrere Behandlungsebenen
aturisierung ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass
Sensorspulen in die Spitzen sehr kleiner angiographischer
Führungsdrähte und Ablationsnadeln eingebaut werden
können. Diese Sensoren ermöglichen ein Echtzeit-Feedback
der Nadelposition, etwa so wie ein Positionsbestimmungssystem (GPS) in Miniaturform.
exakt an die ausgewählte Stelle. Eine andere Möglichkeit ist
es, sich von der Robotertechnik nur unterstützen oder führen
zu lassen und dadurch noch genauer zu arbeiten. Im Idealfall
hat der Arzt immer Kontrolle die über das System.
Anhand der GPS-Analogie erläutert Dr. Wood das Prinzip
folgendermaßen: Der ‘Satellit’ ist ein Generator für elektromagnetische Felder mit mehreren differentiellen Magneten.
Ist ein Magnetfeld (eine ziegelsteingroße Kiste oder flache
Matte) vorhanden, löst der Sensor schwachen elektrischen
Strom aus. Aus der Stärke des Stroms ergibt sich die Entfernung und Ausrichtung zu den differentiellen Magneten,
die das Magnetfeld darstellen. Diese Daten können hochgerechnet werden und ergeben einen Koordinatensatz (X, Y
und Z), der genau zeigt, wo man sich im Bezug auf einen
präoperativen Bilddatensatz befindet.
Sowohl bei der EM-Verfolgung als auch bei der Roboterführung ist eine prä- und intraoperative Erfassung des
Tumors durch mehrere Bildgebungsmodalitäten unerlässlich
für eine klare Visualisierung. Im OP-Bereich des NIH wird
dies durch die Registrierung präprozeduraler 3D-Volumen
mit einer hochauflösenden oder funktionellen Bildgebung
(wie z. B. CT, PET oder dynamisches MRT unter Kontrastmittelgabe) und Echtzeit-Bildgebungsmodalitäten (wie
z. B. Röntgenfluoroskopie, Ultraschall oder CT-Fluoroskopie)
erzielt. Getrennt erfasste Datensätze aus mehreren Modalitäten werden zusammengeführt, um die Stärken der jeweiligen Modalitäten zu nutzen und die Schwächen auszugleichen.
Auch ein halbautomatisches „Point-and-Click“- oder „Seeand-Treat“-System mit Robotersteuerung kann zur genaueren Läsion-Zielführung eingesetzt werden. Diese Kombination aus Hardware und Software ist Teil des CT-Scanners
und befindet sich auf einem integrierten stereotaktischen
Rahmen. „Man klickt mit der Maus auf die CT-Software“,
beschreibt Dr. Wood, „und bekommt einen Behandlungsplan, der zeigt, welche Ergebnisse mit der Nadel an einer
bestimmten Stelle erzielt werden.“ Nach Auswahl der
Punktionsstelle und des Ziels führt der Roboter die Nadel
Hochintensiver fokussierter Ultraschall
Die Lokalisierung des Tumors ist der erste Schritt, die entsprechende Behandlung der zweite. Die Standardmethode
(minimalinvasiv, bildgesteuert) zur Zerstörung von Krebsgewebe mit Nadeln (Radiofrequenzablation) könnte bald
durch eine Technologie ohne Nadeln ersetzt werden. Wenn
das Ziel erfasst wurde, können mit dem so genannten
Hochintensiven Fokussierten Ultraschall (HIFU) auf nichtinvasive Art und Weise Tumorzellen durch Verbrennen bei
hohen Temperaturen abgetötet oder Arzneimittel abgegeben
19
Forschung
Philips und das NIH sind CRADA-Partner
(Cooperative Research and Development
Agreement). Dabei handelt es sich um eine
offizielle Vereinbarung, in deren Rahmen
Industrie und US-Regierung zusammenarbeiten,
um einen ausgewogenen Austausch von Ideen,
Abläufen, Ressourcen und Mitarbeitern zu
ermöglichen.
Das Klinikzentrum des NIH beherbergt den weltweit ersten minimalinvasiven Bereich für interventionelle Radiologie mit mehreren Modalitäten.Auf einer Plattform werden Mehrschicht-CT, Flachdetektor
zur Rotationsangiographie, 4D-Ultraschall, elektromagnetische
Verfolgung, therapeutischer hochintensiver fokussierter Ultraschall
und in das CT integrierte Robotertechnik zusammengebracht.
„Magic Million“ für neues Überwachungssystem
Deutliche Verbesserung der Patientenversorgung dank flexibler
Überwachungslösung für neue Intensivstation
werden. Eine neue Anwendung des fokussierten Ultraschalls
geht von einem anderen Ansatz aus. Dr. Wood nennt ihn
„gepulsten HIFU“ und erläutert: „Dabei wird das Gewebe
‘geschüttelt’.“ Ein sehr kurzer (nur wenige Millisekunden
langer) Impuls erwärmt das Gewebe nicht zu sehr, aber
erhöht offensichtlich die Gewebedurchlässigkeit. Zudem
kann diese Methode auf einer größeren Fläche angewandt
werden, was die Einbringung „intelligenter“ Arzneimittel
(winzige Kapseln mit Chemotherapeutika, die bei einer
bestimmten Temperatur aufplatzen) verbessert. Dr. Wood
könnte sich vorstellen, dass diese „Nanopartikel“ auch zur
verbesserten Einbringung anderer therapeutischer Behandlungen, wie z. B. liposomaler Arzneimittel, Gentherapie,
nackter Plasmide, monoklonaler Antikörper, TPA, Kontrastmittel usw., eingesetzt werden.
„Bald bekommen wir als erste Klinik in den USA eine MRHIFU-Einheit von Philips“, erzählt Dr. Wood. „Mit dem
dem hochtechnischen System können wir während der
Magnetresonanztomographie die Tumortemperatur ganz hervorragend und präzise messen und gleichzeitig eine Ablation
mit HIFU vornehmen – mit Bewegungskorrektur, Korrekturen für konvektiven Wärmeverlust und Echtzeit-Feedbackabläufen zur Anpassung der Behandlung. Außerdem
hoffen wir, unsere präklinischen Erkenntnisse auch zur
Erarbeitung einer Reihe neuer Anwendungen (nicht nur bei
Krebs) verwenden zu können.“ Bildgesteuerte Energiefreisetzung – Wärme zum Zerstören oder ‘Schütteln’ von
Gewebe (was Durchlässigkeit und Perfusion verändert) – ist
ein äußerst wichtiges Instrument und könnte weit reichende
20
Auswirkungen auf die onkologische Chirurgie und Arzneimittelabgabe haben. Die operative Medizin kann von solchen
Innovationen nur profitieren.
Sinnvolle Lösungen
Dr. Wood ist der Ansicht, dass sich Chirurgen durch die
aktuellen und noch zu erwartenden bildgebenden Technologien nicht mehr auf traditionelle Bilder oder Filme als
Anhaltspunkt verlassen müssen, die zudem häufig am
anderen Ende des Raums aufgehängt werden. Sein Team am
NIH arbeitet daran, komplexe neue Anwendungen zweckmäßiger zu gestalten, so dass konzentrierte und effiziente
Lösungen (mit Feedback) jederzeit zur Verfügung stehen.
Ein Ideenfabrik-Ansatz zur Kommunikation und interdisziplinäre Bemühungen treiben die fortlaufende Entwicklung
voran. Zu diesem Zweck haben Dr. Wood und sein Team auf
verschiedenen Ebenen und über verschiedene Modalitäten
eine enge Zusammenarbeit mit Philips Medizin Systeme aufgebaut. „Wir versuchen, die beste und einfachste Möglichkeit zu erarbeiten, eine Lösung an die breite Masse zu
bringen, die auf den präklinischen Bereich übertragbar,
kosteneffizient und leicht in der Anwendung ist, die Arbeit
erledigt und hoffentlich noch bessere Ergebnisse bringt“,
erklärt Dr. Wood und schließt: „Es ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt.“
<
Das nationale Gesundheitsinstitut und seine Angestellten unterstützen keine
der in diesem Artikel erwähnten Organisationen, Produkte oder Dienstleistungen.
ie Intensivstation der Kinderklinik „Royal
Hospital for Sick Children“ (RHSC) in
Glasgow war stark überlastet und die Ausstattung
enorm veraltet. Deshalb sollte ein wenig genutzter
Teil des Krankenhauses in eine moderne Einrichtung
für schwerkranke Kinder verwandelt werden,
die auch Neugeborene aus der benachbarten
Geburtsklinik „The Queen Mother’s Maternity
Hospital“ aufnehmen würde. Die Gesundheitsbehörde NHS Greater Glasgow steuerte 5 Millionen
Pfund (7,5 Millionen Euro) zu den Umbaukosten
bei, und der von der Öffentlichkeit gespendete
Betrag von 1 Million Pfund (1,5 Millionen Euro)
wurde verwendet, um neue Monitore für die
Abteilung anzuschaffen. Die neue Intensiv- und
Überwachungsstation „Intensive Care and High
Dependency Unit (HDU)“, die von Prinz Edward
eröffnet wurde, vereint zwei separate Bereiche des
Krankenhauses in einer modernen, hellen und
zweckmäßigen Abteilung mit vierzehn PICU- und
zehn HDU-Betten. Das neu installierte Überwachungssystem der Station erleichtert die Handhabung der großen medizinischen Datenmengen,
die für jeden Patienten generiert werden. So kann
sich das Pflegepersonal sowohl am Krankenbett als
auch in anderen Räumen ein genaues Bild vom
Zustand der Patienten machen. Durch die neue
Abteilung, die ihre Leistungen auch landesweit anbietet, wurde die pädiatrische Intensivversorgung
weit über den Westen Schottlands hinaus verbessert.
D
Die „Magic Million“-Kampagne
Die Geschichte des Royal Hospital for Sick Children in
Glasgow reicht bis in das neunzehnte Jahrhundert zurück.
Gegründet wurde das Krankenhaus 1882 von Glasgower
Bürgern, um die ärmsten Kinder in Glasgow kostenlos zu
behandeln. Heute versorgt das 266-Betten-Haus Neugeborene und Kinder bis zu 13 Jahren. Das Krankenhaus liegt
den Glasgowern besonders am Herzen, und die Resonanz war
groß, als die Glasgower Zeitung „Evening Times“ im Jahr
2004 eine Spendenkampagne startete, um eine Million Pfund
für eine neue Intensivstation zu sammeln. Die unter dem
Namen „Magic Million“ laufende Kampagne wurde von
zahlreichen bekannten schottischen Persönlichkeiten unterstützt. Es wurden Gelder durch Benefizveranstaltungen,
Spenden von dankbaren Eltern, deren Kinder im RHSC
behandelt worden waren, und Sammelbüchsen-Aktionen
zusammengetragen, die alle zum Erfolg der Kampagne
beitrugen.
Entscheidung für Philips Monitore
Als es an die technische Ausstattung der neuen Station ging,
führte der Trust (Träger der Klinik) selbstverständlich einen
Vergleich aller erhältlichen Überwachungssysteme durch.
Nachdem von allen wichtigen Anbietern Spezifikationen
angefordert worden waren, wurde eine Liste der in Frage
kommenden Geräte aufgestellt. Der Trust stützte sich bei
seiner Entscheidung auf verschiedene Kriterien wie Funktionalität, Bedienerfreundlichkeit, Ergonomie und Integration
in Arbeitsabläufe, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Kundenunterstützung, Schulung und Implementierung sowie zentrale Überwachung. Philips Medizin Systeme konnte in allen
21
„Die neuen Monitore helfen uns,
die gestiegene Arbeitslast
zu bewältigen. Sie haben unsere
Arbeitsweise sogar völlig
verändert.” Chris Lamb, Leitender Pfleger, Kinderintensivstation
Punkten überzeugen und sich von den anderen Anbietern
abheben. Dr. John Sinclair, Arzt für pädiatrische Intensivmedizin am RHSC, sagt: „Philips hat die flexibelste Lösung
für unsere Anforderungen. Die Bedienerfreundlichkeit der
Geräte und die gute Wartungsunterstützung sind besonders
wichtige Faktoren bei unserer Entscheidung für Philips.“ Die
Lösung besteht aus IntelliVue Monitoren mit einem Server.
„Die Monitore entsprechen genau den speziellen Anforderungen unserer Intensivstationen für Kinder und Neugeborene“, ergänzt Dr. Sinclair.
Durch das neue Überwachungssystem wurde die Patientenversorgung in der Abteilung deutlich verbessert. Die vorherigen Monitore waren über fünfzehn Jahre alt, boten nur
ein Minimum an Funktionalität und erschwerten die Arbeit
des Personals beträchtlich. Die Vorteile des neuen Systems
liegen unter anderem in der höheren Messkapazität und den
wesentlich detaillierteren Daten. Pfleger Chris Lamb
berichtet: „Wir haben jetzt viel mehr Zeit für die eigentliche
Betreuung der Patienten.“ Da zudem ein Großteil der Geräte
an einem deckenmontierten Hängesystem befestigt ist, kann
der verfügbare Platz besser genutzt und die medizinische
Ausrüstung flexibler positioniert werden.
„Die Anwendungen für die klinische Entscheidungsunterstützung sind uns eine große Hilfe, und die Möglichkeit,
zusätzliche Parameter wie PiCCO und SvO2 für die Überwachung der gemischtvenösen Sauerstoffsättigung festzulegen, hat sich als äußerst wertvoll erwiesen. Alles in allem
erhalten wir zuverlässigere Daten und können deshalb
effizienter arbeiten“, so Chris Lamb weiter.
Klinische Vorteile
„Die neuen Monitore helfen uns, die gestiegene Arbeitslast
zu bewältigen. Sie haben unsere Arbeitsweise sogar völlig
verändert“, erklärt Chris Lamb weiter. So ist es beispielsweise
möglich, eine Fallbesprechung in einem Sitzungszimmer
abzuhalten und dabei in Echtzeit auf die aktuellen Patientendaten zuzugreifen. Ermöglicht wird diese wichtige Funktion
durch die IntelliVue Informationszentrale, die den Mittelpunkt des Überwachungsnetzwerks bildet und die Echtzeitüberwachung einer zentralen Station mit leistungsfähigen
klinischen Analysefunktionen vereint. Die Informationszentrale gibt einen umfassenden Überblick über die Daten –
vollständige Kurven, Alarme und numerische Daten – aller
vernetzten Monitore.
Ein Blick in die Zukunft
Das Royal Hospital for Sick Children ist sich seiner Tradition
als Kinderkrankenhaus der Stadt Glasgow bewusst und hält
an den Visionen und Idealen seiner Gründer fest. Im Rahmen
der strategischen Pläne des NHS Greater Glasgow sind die
Klinikmitarbeiter sehr bestrebt, das hohe Niveau aufrecht zu
erhalten. Dr. John Sinclair: „Der Trust ist ein führendes
Forschungszentrum für die Bereiche Schwangerschaft, Fetalmedizin und Pädiatrie mit hohem internationalen Ansehen
und engen Universitätsverbindungen. Mit dem neuen Überwachungssystem verfügen wir nun über eine Technologie, die
uns helfen wird, unsere Position als medizinisches Kompetenzzentrum für Säuglinge und Kinder in Glasgow und der
Region zu beizubehalten.“
<
22
Die Philips Anwendungen für die klinische Entscheidungsunterstützung sind darauf ausgelegt, die Verarbeitung großer
Datenmengen zu vereinfachen, indem sie die Daten in einer
Weise darstellen, die klinischen Denkprozessen entspricht.
„In einer lauten und hektischen Umgebung trägt die
Darstellung der Daten in einem übersichtlichen grafischen
Format dazu bei, mit der Informationsflut besser zurechtzukommen“, erläutert Dr. Sinclair. Eine dieser Funktionen ist
die patentierte ST-Map. Die standardmäßige Tabellendarstellung der Daten erschwert mitunter die Interpretation,
während die grafische Anzeige der ST-Map, die speziell auf
die klinischen Anforderungen abgestimmt ist, die Veränderungen der ST-Segmente und ihre Lage im Herzen leicht verständlich darstellt.
Die beste Versorgung –
am Ende der Welt
Ärzte in der Antarktis sind auf zuverlässige Überwachung angewiesen
ie Polarmedizinische Einheit der AntarktisAbteilung der australischen Regierung
(AGAD) befasst sich hauptsächlich mit den medizinischen Problemen gesunder Menschen. Das bedeutet, dass sie auf praktisch jeden Unfall oder
Notfall vorbereitet sein muss. Abgesehen von den
Ansprüchen, die das an die Ärzte selbst stellt, ist
eine uneingeschränkte Versorgung unter schwierigen Bedingungen nur mit flexibler Ausstattung
möglich. Beim Aufbau des luftmedizinischen Systems war das ein Defibrillator/Monitor, der die
Arbeit des ärztlichen Personals in extremen Situationen unterstützt.
D
Die Polarmedizinische Einheit stellt ärztliches Personal für
jede der vier permanenten AGAD-Stationen sowie für die
Versorgungs- und Expeditionsschiffe, die in den Sommermonaten (Oktober bis April) in die Antarktis fahren, und für
die ganzjährigen Fischereipatrouillen des Südlichen Ozeans
durch den australischen Zolldienst. Im Jahr 2003 implementierte die Polarmedizinische Einheit in der Ostantarktis
außerdem ein luftmedizinisches System zur Rettung aus
unwegsamem Gelände. Ab Dezember 2007 sind dann mit
einem neuen Interkontinentaljet Sommer-Evakuierungsflüge
nach Australien möglich. Die Ärzte sind für alles verantwortlich: von medizinischer Beratung und Erste-Hilfe-Kursen
über Fragen zur Arbeitssicherheit bis hin zu zahnärztlicher,
23
Geräte, die die Mitarbeiter in der Station nicht reparieren
können, müssen nach Australien zurücktransportiert werden,
oder es müssen Ersatzteile eingeflogen werden. Im Sommer
kann das mehrere Wochen dauern, im Winter ist es ganz
unmöglich.
Die extreme Umgebung bedeutet vor allem für die Notfallausrüstung eine große Belastung. Im Sommer liegen die
Temperaturen zwar um den Gefrierpunkt, aber im Winter
können sie auf -20°C bis -30°C fallen. Batterien funktionieren nicht mehr, Kabel werden steif und brüchig, Gel
klebt nicht mehr usw. Auch wenn das nicht die normalen
Arbeitsbedingungen in der Antarktis sind, können sie durchaus vorkommen.
Luftmedizinische Ausstattung im Hubschrauber AS350BA,
Davis Station,Antarktis
RSV Aurora Australis, Hubschrauber CASA 212-400 und
AS350BA „Squirrel” auf Festeis bei der Davis-Station, Antarktis
medizinischer und chirurgischer Versorgung – ein EinMann-Betrieb mit Unterstützung durch Laienhelfer. Vor der
Abreise in die Antarktis nehmen die Ärzte an einem dreimonatigen allgemeinen Expeditionstraining und einer speziellen medizinischen Schulung teil. Da sie selbstständig mit
allen Situationen fertig werden müssen, vor allem im Winter,
wenn die Stationen isoliert sind und eine Evakuierung nicht
möglich ist, ist dies von großer Wichtigkeit.
Alle Teilnehmer der Antarktis-Expeditionen unterziehen sich
anstrengenden Tests, so dass man prinzipiell von gesunden
Menschen ausgehen kann. Unfälle und bestimmte Erkrankungen lassen sich dennoch nicht vorhersagen, so z. B. die
beiden Blinddarmoperationen, die 2006 auf See durchgeführt
wurden.
Extreme und abgeschiedene Umgebung
Die Polarmedizinische Einheit stattet ihre Einrichtungen
nach dem höchsten angemessenen Standard aus. Bei einem
Großteil der Ausstattung handelt es sich um einfache, häufig
auch ältere Geräte, damit etwaige Probleme vor Ort ohne
spezielle Fachkenntnisse oder Geräte behoben werden können.
24
Ausrüstung des luftmedizinischen Diensts
Aufgrund seiner Erfahrungen in der Rettungsmedizin bei der
australischen Luftwaffe und einem Winter in der antarktischen Casey-Station im Jahr 2001 war Dr. Roland
Watzl maßgeblich am Aufbau des luftmedizinischen Dienstes
beteiligt. Dazu gehörte unter anderem die Entscheidung für
eine kompakte, multifunktionale mobile Überwachungseinheit, die sowohl auf Schiffen und in den Stationen, als
auch im Gelände und in den Flugzeugen eingesetzt werden
konnte. Dafür wurde speziell ein mobiler Monitor mit
Defibrillator gesucht, der die Komplexität der medizinischen
Ausrüstung für den luftmedizinischen Dienst reduzieren sollte. Letztendlich erhielt der Defibrillator/ Monitor MRx von
Philips den Zuschlag.
Aufgabenbewältigung gelungen
Neben den erforderlichen klinischen Spezifikationen muss
das Gerät einfach in der Handhabung sein. Das ärztliche
Personal auf den Schiffen und in den Flugzeugen und
Stationen wird zwar mit vielen Situationen fertig, aber es
handelt sich um keine Spezialisten in der Rettungs- oder
Intensivmedizin. „Ich finde die Benutzeroberfläche des MRx
unglaublich intuitiv“, sagt Dr. Watzl und erwähnt insbesondere die einfache Menüstruktur mit nur wenigen
Ebenen, mit der die Einstellungen leicht zu finden und
anzupassen sind. Wichtig bei der Bewertung war ein 12Stunden-Test des Defibrillators/Monitors in einer Kältekammer bei -20°C. Eigentlich liegt das weit unter den für
den MRx angegebenen Umgebungstemperaturen für Lagerung und Betrieb, aber es stellte sich heraus, dass die Akkus
keine Leistung einbüßten, die Selbsttests ordnungsgemäß
durchgeführt wurden, die Anzeige funktionierte, die Kabel
nicht brüchig geworden und sogar die Defibrillator-Pads
immer noch klebrig und biegsam waren.
Um ein Höchstmaß an Flexibilität zu ermöglichen, sind die
bestellten MRx-Defibrillatoren mit allen Optionen ausgestattet: EKG, Pulsoxymetrie, nichtinvasive Blutdruckmessung und Kapnographie. Bei der Pulsoxymetrie werden
die Aufnehmer am Ohr und nicht am Finger angebracht, da
sich in der Kälte die kleinen Blutgefäße der Extremitäten
verengen (und man Patienten nicht gerne die Handschuhe
auszieht). Als die ersten vier MRx-Einheiten bestellt wurden,
war das Modul zur invasiven Blutdruckmessung noch nicht
verfügbar, wird jedoch mit der nächsten Generation ausgeliefert. Ältere Geräte sollen dann bei der nächstmöglichen
Gelegenheit aktualisiert werden. Ebenfalls bestellt wurden
drei Akkus für jeden MRx, um die längste vorhergesehene
Transportverzögerung ohne Stromzufuhr (12 Stunden) zu
„Ich finde die
Benutzeroberfläche
des MRx von Philips
unglaublich intuitiv.“
Dr. Roland Watzl an Bord der Vasiliy Golovnin,
vor der Davis-Station,Antarktis
überbrücken, sowie die notwendigen Adapter für alle
Defibrillatoren-Pads, die jeweils zur Verfügung stehen
würden.
Seit der Lieferung der Geräte vor drei Jahren wurden sie zwar
noch nicht für eine Defibrillation benötigt, zur Überwachung und elektronischen Übermittlung von 12-KanalEKGs werden sie jedoch häufig eingesetzt. In dieser Zeit war
der vielleicht extremste Fall, mit dem sich ein Arzt aus der
Polarmedizinischen Einheit auseinandersetzen musste, ein
portugiesischer Fischer mit einer Blutung im oberen MagenDarm-Trakt. Die „MV Oceanic Viking“ der SeepatrouillenEingreiftruppe der australischen Zollbehörde kam dem
Fischer zu Hilfe. Als das Schiff ihn endlich erreichte, war der
Fischer bereits zwei Tage lang ohne Bewusstsein. Der Arzt,
der ohne professionelle pflegerische Hilfe auskommen musste, nahm eine Bluttransfusion aus einer mobilen Blutbank
vor und stabilisierte den Mann. Das Bewusstsein erlangte der
Fischer jedoch nicht wieder. Er musste die gesamten acht
Tage der Reise nach Perth, Westaustralien, als Intensivpatient (einschließlich Beatmung) versorgt werden, wobei die
gesamte Überwachung mit dem MRx durchgeführt wurde.
Der Patient konnte wieder vollständig geheilt werden. „In
diesem Fall, wie auch in anderen, war das Feedback unseres
ärztlichen Personals, das mit dem Gerät arbeitet, sehr
positiv“, erzählt Dr. Watzl. Nachdem es sich in den vergangenen drei Jahren bereits in den verschiedensten Situationen bewährt hat, hilft es weiterhin, den hohen Standard der
australischen Medizin in der Antarktis aufrechtzuerhalten. <
Weitere Informationen über die Antarktis-Abteilung der australischen
Regierung und die Polarmedizinische Einheit finden Sie unter www.aad.gov.au
(in englischer Sprache).
Das Urheberrecht für alle Fotos auf dieser und der gegenüberliegenden Seite
liegt beim Commonwealth of Australia
Defibrillator/Monitor HeartStart
MRx von Philips
25
Forschung
In greifbarer Nähe
Stroke Rehabilitation Exerciser unterstützt Patienten auf dem Weg zur Genesung
Mit dem Prototyp des Stroke Rehabilitation Exercisers von der Philips
Forschung können Patienten bequem zu Hause trainieren.
Eine typische Übung ist das Hochheben einer Tasse zur Verbesserung
der Arm-Hand-Beweglichkeit von Schlaganfallpatienten.
aut Weltgesundheitsorganisation erleiden
jedes Jahr weltweit 15 Millionen Menschen
einen Schlaganfall, von denen fünf Millionen ihr
Leben lang behindert bleiben. Schlaganfälle sind die
häufigste Ursache für eine lebenslange Behinderung
und anhaltende Beeinträchtigungen. Die meisten
Schlaganfallpatienten haben auch nach der Entlassung aus dem Rehabilitationsprogramm ihr Gesundungspotenzial noch nicht völlig ausgeschöpft.
L
26
Philips untersucht zurzeit neue Möglichkeiten, die
Rehabilitation effektiver zu gestalten. Mit dem Prototyp des Stroke Rehabilitation Exercisers erstellen
Patienten und Therapeuten individuelle Trainingspläne mit neurologischen Bewegungsübungen, die
zu Hause durchgeführt werden können.
Zu den häufigsten Behinderungen nach einem Schlaganfall
gehören Hemiparese und Hemiplegie, die das Gesicht ver-
„Dank der zu Hause durchgeführten, angeleiteten Rehabilitationsmaßnahmen
können Schlaganfallpatienten häufiger trainieren, was zu besseren Ergebnissen
und schnelleren Fortschritten führt.“ Gerd Lanfermann, leitender Wissenschaftler
„Für eine einfachere Handhabung haben wir leichte Trägheitssensoren in Streichholzschachtelgröße
entwickelt, die die Bewegungen der Patienten aufzeichnen.“ Richard Willmann, Forschungswissenschaftler
zerren, eine Extremität oder eine ganze Körperseite
schwächen oder lähmen, so dass das Laufen oder Greifen von
Gegenständen nur sehr schwer möglich ist. Zwar sind die bei
einem Schlaganfall im Gehirn entstehenden Gewebeschäden
irreversibel, Betroffene können jedoch ihre Lebensqualität
verbessern, indem sie bestimmte Fähigkeiten neu erlernen
und ihre Beeinträchtigungen ausgleichen. Außerdem fördert
der Gebrauch geschädigter Extremitäten die Fähigkeit des
Gehirns, Abläufe neu zu erlernen und hilft, die Tragweite
einer Behinderung zu verringern. Häufig beginnt die
Rehabilitationstherapie bereits innerhalb von 48 Stunden
nach dem Schlaganfall und beinhaltet passive oder aktive
Übungen zur Beweglichkeit. Es werden oft umfangreiche
Übungsprogramme erstellt, und für manche Überlebende
eines Schlaganfalls ist die Rehabilitation ein langwieriger
Prozess, der sich über Monate oder gar Jahre hinziehen kann
und von Wiederholungsübungen und einem hohen Maß an
Selbstdisziplin geprägt ist. Bei der konventionellen
Rehabilitation muss der Therapeut unmittelbar anwesend
sein, was zu den hohen Kosten der Rekonvaleszenzphase
beiträgt. Viele Schlaganfallpatienten erhalten heute gar nicht
die notwendige Rehabilitation, mit der sie ihr Gesundungspotenzial voll ausschöpfen können. Ihnen fehlt der Zugang
zu Rehabilitationsmöglichkeiten, angemessener Unterweisung
und die Motivation, mit den Übungen nach Behandlungsende zu Hause fortzufahren.
Drahtlose Bewegungssensoren
Philips untersucht neue Möglichkeiten der Ferntherapie
durch Anleitung und Überwachung von Übungen für die
oberen Extremitäten. Mit Hilfe von kleinen, unauffälligen
Bewegungssensoren für den Einsatz zu Hause konzentriert
sich die Philips Methode auf Übungen, die mit den
bestehenden Bewegungstherapien zur Verbesserung der
Arm-Hand-Bewegungsfähigkeit kompatibel sind.
Der Prototyp des Philips Stroke Rehabilitation Exercisers
verbindet die Therapeutenstation mit einer Patienteneinheit,
die ein Bewegungsaufzeichnungssystem enthält. Zu Beginn
des Übungsprogramms wird aus Übungselementen einer
Datenbank ein Trainingsprogramm zusammengestellt. Die
Patienteneinheit ist etwa so groß wie ein Laptop und sowohl
mit einem Bildschirm als auch mit mehreren Sensoren verbunden, die ganz einfach an den oberen Gliedmaßen
befestigt werden. Die Patienten sehen sich zunächst ein
Anleitungsvideo an und werden vom Stroke Rehabilitation
27
Forschung
Mehr Motivation für Patienten
Bei der angemessenen Rehabilitation von Schlaganfallpatienten spielt die physiotherapeutische Betreuung eine
äußerst wichtige Rolle. Häufig wird jedoch die Rehabilitation nach der Entlassung aus der Klinik unterbrochen. Der
Stroke Rehab Exerciser verlängert die Physiotherapiedauer
durch weitere Rehabilitationsmaßnahmen zu Hause und
kann im Gegensatz zu anderen innovativen Lösungen in
diesem Bereich problemlos in das vorhandene Therapieschema integriert werden.
Die Patienten werden vom Stroke Rehabilitation Exerciser durch eine Reihe von Übungen
geführt und können ihre aktuellen Bewegungen anhand einer dreidimensionalen Figur am
Bildschirm kontrollieren, die ihre Bewegungen imitiert.
Exerciser durch eine Reihe neurologischer Bewegungsübungen geführt. Im Gegensatz zu früheren technologiebasierten Übungen, die zu Hause durchgeführt wurden und
sich auf das Wiedererlernen von Bewegungsabläufen wie
z. B. dem Heben eines Arms konzentrierten, zielt der neue
Exerciser auf zweckmäßige Übungen für den Alltag ab, wie
beispielsweise das Heben einer Tasse zum Mund.
Ein drahtloses System mit Trägheitssensoren zeichnet die
Bewegungen auf, analysiert die Daten auf Abweichungen von
einem individuellen Bewegungsziel und gibt umgehend
Rückmeldungen an den Patienten. Handelsübliche Sensorensysteme sind entweder verdrahtet oder nicht präzise genug.
Die Philips Forschung entwickelte deshalb leichte Sensoren
in Streichholzschachtelgröße, die die Daten direkt an einen
Empfänger übertragen. Diese Sensoren können ohne die
Hilfe Dritter von den Patienten selbst angebracht werden.
Umgehende Rückmeldung
Schlaganfallpatienten können unter Wahrnehmungsstörungen leiden. Je nach individueller Situation gibt es verschiedene Methoden der Rückmeldung. Korrekt durchgeführte Übungen können beispielsweise durch ein optisches
oder akustisches Signal angezeigt werden. Die Daten werden
über das Internet an die Therapeutenstation übertragen, von
wo aus der Therapeut auf frühere Daten zugreifen, am
Bildschirm eine Animation der Übung ansehen oder Tabellen
und Diagramme zu Beweglichkeit, Ruckartigkeit oder
Geschwindigkeit analysieren kann, die die Fortschritte der
Patienten veranschaulichen. Winkeldaten der Gelenke
können in getrennt darstellbaren Bewegungsebenen überprüft werden, wobei die Messgenauigkeit der eines Physiotherapeuten bei einer Sichtkontrolle entspricht.
28
Ein besonders wichtiger Aspekt hierbei ist, dass die
Patienten durch die umgehende Rückmeldung bei diesem
neuen Ansatz motiviert werden, die Übungen weiter durchzuführen. Vielleicht entsteht bei den täglichen Übungen
nicht der Eindruck, dass die Tasse schneller hochgehoben
wurde als vorher, aber durch die Rückmeldung ist ganz klar
zu erkennen, dass im Vergleich zur vergangenen Woche ein
erheblicher Fortschritt erzielt wurde.
Die neue Methode kann die konventionelle Therapie optimal
ergänzen und die Effektivität unüberwachter Therapiemaßnahmen durch genaue Informationen zum Patientenfortschritt verbessern. Physiotherapeuten sehen die Ergebnisse
und können die persönlichen Therapiestunden entsprechend
planen. Anstatt die Funktionen der Patienten erst langwierig
zu kontrollieren, genügt es für den Therapeuten, die letzten
Sitzungen zu überprüfen. Da alle Patientenbewegungen dreidimensional dargestellt werden, können Bewegungen und
die Haltung aus der am besten geeigneten Perspektive
betrachtet werden. Dies stellt einen deutlichen Vorteil
gegenüber videokamerabasierten Systemen dar, die lediglich
eine einzige Perspektive ermöglichen. Bislang konnten
quantitative und objektive Patientenfortschrittsdaten nur in
einer Laborumgebung gewonnen werden. Dank dieses neuen
Ansatzes können Therapeuten nun jedoch auch bei den
Patienten zu Hause auf Daten zugreifen.
Offene Innovation
In einer Rehabilitationsklinik in den Niederlanden wurde
mit 15 Patienten eine Pilotstudie zur Gebrauchsfähigkeit
und Genauigkeit durchgeführt. Zudem hat sich Philips auch
mit einer zweiten Klinik in den Niederlanden und einem
britischen Rehabilitationsforschungskonsortium zusammengetan, das drei Universitätskliniken in Großbritannien
umfasst. Ende kommenden Jahres beginnt eine randomisierte, kontrollierte Studie zur Feststellung der medizinischen Wirksamkeit und Kosteneffizienz des Systems.
Neuartige Ansätze bei der zu Hause durchgeführten
Bewegungstherapie machen den Philips Stroke Rehabilitation Exerciser zu einem Gerät mit verschiedenen therapeutischen Einsatzgebieten, von dem auch Patienten mit
Muskel-Skelett-Erkrankungen profitieren könnten.
<
Kristen Bell, Billy Baldwin und Tara Reid (Uhrzeigersinn)
Rettet Matt
Philips sammelt für die American Heart Association und informiert Prominente
über plötzlichen Herzstillstand und die Verwendung von AEDs
hilips nutzte beim unabhängigen SundanceFilmfestival im Januar die Gelegenheit, Spenden für die American Heart Association zu sammeln
und das Bewusstsein für die Symptome eines
plötzlichen Herzstillstands und die Bedeutung der
Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) zu schärfen.
P
Die Philips Simplicity Lounge beim Filmfestival dient
Prominenten, VIPs und Medienvertretern als Zufluchtsort,
wenn sie sich vom hektischen Terminplan des Festivals
erholen und entspannen möchten. Dort lernen sie das komplette Technologiespektrum – von Haushaltsgeräten bis hin
zum Halbleiter – kennen. Dieses Jahr hatten die prominenten Besucher Gelegenheit, zu lernen, wie man mit einem
automatisierten externen Defibrillator (AED) ein Leben
retten kann.
Sie wurden über den plötzlichen Herzstillstand, HLW und
Defibrillation informiert und konnten ihre neu erworbenen
Kenntnisse auch gleich mit einem HeartStart AED anwenden und damit „Matt“ – eine Defibrillations-Trainingsmatte
– retten. So soll verdeutlich werden, dass Defibrillatoren
nicht nur in Filmen und bekannten Fernsehsendungen vorkommen. Im Anschluss unterschrieben die prominenten
Gäste auf „Matt“ – unter ihnen Kristen Bell, Camryn Manheim, Tara Reid, Adam Brody, Billy Baldwin und Timothy
Hutton. Für jedes Autogramm spendete Philips einen
bestimmten Betrag an die American Heart Association.
Die mit den Autogrammen versehende Matte wurden dann
auf eBay Giving Works, dem eBay-Programm für wohltätige
Zwecke, versteigert. Der Erlös ging an die „Bystander CPR“Trainingsprogramme der American Heart Association. Diese
sollen die Bürger aufklären und ihnen helfen, die Symptome
eines plötzlichen Herzstillstands zu erkennen und eine HLW
durchzuführen.
„Rettet Matt“ ist eine neuartige Initiative, die einflussreiche
Prominente über den plötzlichen Herzstillstand informieren
will“, sagt Vinay Nadkarni, MD, ehrenamtlicher Mitarbeiter
der American Heart Association ehemaliger Vorsitzender des
Komitees für Herz-Kreislauf-Notfallversorgung bei der
Association. „Mit solchen Aktionen zeigen Philips und die
Prominenten, dass das Anwenden von AEDs und das Durchführen einer HLW einfache, notwendige Fähigkeiten sind,
die man unbedingt beherrschen sollte. Eine umgehende, effektive HLW und AED-Programme können jedes Jahr Tausende
von Leben retten.“
<
29
Erfolgreiches
Unternehmertum
in der Kardiologie
schlussendlich dazu bewegt, mich erneut für ein Philips
Gerät zu entscheiden.“
Sorgfältige Auswahl
Philips wählt die Systeme für die Instandsetzung mit größter
Sorgfalt aus. Dabei werden nur Geräte verwendet, die vom
Vorbesitzer gut gepflegt und bei denen die Wartungsintervalle nachweislich eingehalten wurden. Verwendet
werden also wirklich nur die „Diamanten“ unter den
gebrauchten Geräten. Die Systeme werden ins Werk zurückgebracht und dort demontiert, überprüft, gereinigt, desinfiziert und neu lackiert. Am wichtigsten ist jedoch: Die
Unterdruck-Komponenten werden erneuert und die Bildgebungselektronik auf die neueste Version aktualisiert. Wenn
man das Ganze mit dem Kauf eines Gebrauchtwagens vergleicht, so bedeutet Diamond Select, dass die Karosserie
komplett überholt wird und ein neuer Motor und eine neue
Gangschaltung eingebaut werden. Die Diamond-Select-Systeme enthalten die gleiche Gewährleistung und den gleichen
Support wie ein neues System.
Ein generalüberholtes Herzangiographiesystem
als Beispiel für die effiziente Ausschöpfung von
Ressourcen in einem privat geführten ambulanten
Herzzentrum in Berlin
Dr. Bernd Wille, leitender Kardiologe
ie Politiker halten uns zu mehr Initiative an,
wenn es um unsere Versorgung geht. Für Dr.
Bernd Wille vom Ambulanten Herzzentrum in
Berlin bedeutete das, sich mit Geschäftsmodellen
für private Praxen zu befassen. Dabei konzentrierte
er sich auf das Wesentliche, um sicherzustellen, dass
trotz eines knappen Budgets die Gesundheitsversorgung nicht leidet. Zentrales Beispiel hierfür ist das
generalüberholte Herzangiographiesystem.
D
An drei Tagen in der Woche konzentriert sich das Zentrum
auf ambulante Patienten, also auf Diagnostik und Nachsorge
für Träger von Herzschrittmachern und implantierbaren
Cardiovertern/Defibrillatoren (ICD). An den übrigen Tagen
arbeitet Dr. Wille an einem generalüberholten Integris
Allura mit Flachdetektor im Katheterlabor. Pro Jahr führt er
500 Katheteruntersuchungen durch, etwa 150 bis 180
davon sind perkutane transluminale Koronarangioplastien
(PTCA), 120 bis 130 Herzschrittmacher-Implantationen und
30 bis 35 ICD-Implantationen. Das Herzkatheterlabor wurde
von der Gesundheitsbehörde für Eingriffe wie die Implantation von Herzschrittmachern oder ICDs zertifiziert.
Produktive Umgebung
Natürlich steht die medizinische Versorgung immer im
Vordergrund, aber der Erfolg des Zentrums hängt auch von
den wirtschaftlichen Aspekten im Hintergrund ab. Effizienz
im Betrieb ist notwendig, um sicherzustellen, dass Diagnosen von klinischer Qualität und Therapien zu angemessenen
Preisen angeboten werden können. Zur Vereinfachung der
Verwaltung wurde die Rechtsform der GmbH gewählt. Durch
die Gestaltung des Gebäudes werden Patientenverkehr und durchsatz optimiert bzw. maximiert und die Wege verkürzt.
Dr. Wille sagt dazu: „Zwischen den einzelnen Patienten
geht keine Zeit verloren, und der Patientenfluss läuft so
reibungslos wie möglich ab.“ Pro Tag können im Zentrum
80 ambulante Patienten behandelt oder 9 Eingriffe durchgeführt werden – und das mit nur 4 Vollzeit-Mitarbeitern.
30
Prioritäten setzen
Das Ambulante Herzzentrum versucht außerdem, die Aufenthaltsdauer der Patienten möglichst kurz zu halten. Dr.
Wille erklärt: „In zahlreichen Studien wurde nachgewiesen,
dass das ein wichtiger Faktor zur Verringerung der Komplikationsrate ist. Es handelt sich also nicht vorrangig um eine
wirtschaftliche Entscheidung, obwohl es bei der Reduzierung
der Kosten natürlich eine große Rolle spielt.“ Katheter- und
Schrittmacherpatienten werden normalerweise noch am
selben Tag entlassen, ICD-Patienten bleiben zur Beobachtung noch über Nacht im ambulanten Herzzentrum.
Dass man sich hier auf das Wesentliche konzentriert,
bedeutet auch, dass Investitionsentscheidungen sorgfältig
abgewogen werden. Von der vorherigen Praxis wurde beispielsweise so viel Ausstattung wie möglich übernommen,
während Investitionen nur in den wichtigsten Bereichen
getätigt wurden, so z. B. für eine elektronische Patientenakte,
die während der Untersuchung einen Bericht zusammenstellt, so dass diese Informationen bei Bedarf abrufbar sind.
Und da ein Großteil der Arbeit des Zentrums mit einem
Herzangiographiesystem durchgeführt wird, war es wichtig,
in ein neues Angiographiesystem für das Katheterlabor zu
investieren.
Überzeugendes Angebot
Auf der Suche nach einem digitalen Angiographiesystem
kam es Dr. Wille auf eine wirtschaftliche Lösung an, die die
Versorgungsqualität sicherstellt. Philips schlug ihm ein
generalüberholtes Diamond-Select-System mit einem digitalen Flachdetektor vor. „Das Diamond-Select-System, das
mir Philips anbot, war im Prinzip dasselbe wie das digitale
Angiographiesystem des Unfallkrankenhauses Berlin, mit
dem ich eng zusammenarbeite“, erklärt er. „Ein einheitliches
System würde die Zusammenarbeit deutlich erleichtern.
Zusätzlich überzeugt haben mich auch der attraktive Preis
des Diamond-Select-Systems, der ausgezeichnete Service und
die interessanten Finanzierungslösungen. Das alles hat mich
Vielseitiges System
Das Integris Allura mit Flachdetektor wird an der Decke
montiert und ist ein hochmodernes System für kardiologische
und elektrophysiologische Eingriffe von standardmäßigen
Diagnosestudien bis hin zu den anspruchsvollsten Interventionen. Der Flachdetektor bietet eine hohe Auflösung, ist
kompakt und ermöglicht eine bessere Zugänglichkeit als
konventionelle Angiographiesysteme. Die ganze Palette der
bildgebenden Optionen macht das System so flexibel, dass es
an alle klinischen Anforderungen und Arbeitsweisen
angepasst und optimiert werden kann, so z. B. für diagnostische, interventionelle oder elektrophysiologische Anwendungen oder, je nach Fallzusammensetzung, eine Kombination aus diesen.
Das generalüberholte Integris Allura mit Flachdetektor
Laut Dr. Wille hat die digitale Systemtechnologie geholfen,
die Röntgendosis im Vergleich zu den traditionellen Angiographiesystemen, die er früher benutzt hatte, um bis zu zwei
Drittel zu reduzieren. Das war eine besonders willkommene
Verbesserung für therapeutische Interventionen, bei denen
viele Bildsequenzen erforderlich sind. „Ich war zwar anfangs
etwas skeptisch, was die Bildqualität betraf, aber die Bilder
liefern auch in den feinen Grauschattierungen viel Detail, so
dass man z. B. exzentrische Stenosen auch dann erkennen
kann, wenn der G-Arm nicht völlig deckungsgleich mit der
Ebene der Verengung ist.“ Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Handhabung des Geräts. „Mir gefällt vor allem die
Deckenmontage, weil ich den G-Arm schnell und flexibel
genau dort positionieren kann, wo ich ihn brauche. Außerdem finde ich die Flachbildschirme gut, denn sie sind so hell,
dass man sie sogar in voll beleuchteten Räumen verwenden
kann.“
„Mit dem Diamond-SelectSystem kann ich alle
Anwendungen durchführen,
die ich benötige.“
Dr. Bernd Wille
Seiner Zeit voraus
Dr. Wille wählte das Modell zur Gesundheitsversorgung als
unabhängiger Anbieter noch ehe es die aktuelle politische
Popularität erlangte. Sein Ansatz wurde bereits von mehreren
deutschen Krankenkassen anerkannt. Somit ist er der Konkurrenz voraus und kann Erfahrungen sammeln, von denen
viele andere Spezialgebiete profitieren könnten.
Die Flachbildschirme sind so hell, dass man sie sie sogar
in voll beleuchteten Räumen verwenden kann.
Bei seiner Zukunftsplanung spielen Gemeinschaften vor Ort
mit gleich gesinnten Kollegen aus ergänzenden Fachrichtungen eine wichtige Rolle. Demnächst wird in der Nähe ein
Strahlentherapiezentrum eröffnet, und Dr. Wille möchte das
Dienstleistungsangebot im Ambulanten Herzzentrum Berlin
dann durch Brachytherapien erweitern. Auch erfolgreiche
Modelle können nur durch zukunftsgerichtetes Denken
dauerhaft erfolgreich bleiben.
<
31
Dokumentationsoptimierung
In die neue Version von XCLM sind viele Vorschläge aus der
Trierer Kardiologie eingeflossen. Somit war „das Update der
logische nächste Schritt“, erklärt Dr. Hauptmann. Zu den
neuen Funktionen zählt eine Arbeitsliste, mit der die Terminplanung in XCLM integriert wird und auch der letzte
papiergestützte Prozess im Katheterlabor der Vergangenheit
angehört.
Wenn ein Patient in das Katheterlabor kommt, lädt Xcelera
die Patientendaten aus dem Krankenhausinformationssystem
(KIS) herunter. Während des Eingriffs führt das Pflegepersonal im Kontrollraum ein Echtzeitprotokoll, dessen Einträge aus vorkonfigurierten Listen ausgewählt werden. Die
Assistenten im Katheterlabor erfassen die Materialien und
Arzneimittel mit Hilfe eines Strichcode-Lesers im System. In
beiden Fällen versieht Xcelera jeden Eintrag automatisch mit
einem Zeitstempel.
Nach dem Eingriff werden Bilder und Sequenzen, die Werte
von Strahlungsintensität und -dauer sowie die Daten aus dem
hämodynamischen Schwarzer-Monitoring automatisch an
XCLM übertragen. In der neuesten Version umfasst dies auch
die grafischen Druckkurven. Da das Ausfüllen von Papieren
per Hand entfällt, ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der
Daten sichergestellt, wodurch das Risiko rechtlicher Probleme
für das Personal des Katheterlabors erheblich verringert wird.
Dr. Karl Eugen Hauptmann, Chefarzt der Kardiologie in der Abteilung für Innere Medizin III
Wunschsystem in Neuauflage
Aktualisierung der Katheterlabor- und Bildverwaltungslösungen zur Bewältigung
neuer Anforderungen in einer Kardiologieabteilung
echtliche Vorschriften und Qualitätssicherungsvorgaben stellten die Kardiologen am
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier vor
immer höhere Anforderungen. Zudem musste eine
steigende Zahl von Kathetereingriffen dokumentiert werden. 2003 wurde deshalb ein XCLM-System
(Xcelera Cath Lab Management) angeschafft. Da
sich das System bewährt hat, wurde es nun nach
drei Jahren auf die neueste Version aktualisiert.
R
Die kardiologische Abteilung in Trier, die zu einem
Schwerpunktkrankenhaus mit 600 Betten gehört, führt pro
Jahr rund 4.000 Kathetereingriffe und ca. 18.000 Echokardiographie-Untersuchungen durch. Da hier erstmals in
Deutschland ein Xcelera-System eingesetzt wurde, hatte die
Abteilung auch Einfluss auf die Anpassung der Lösung für
deutschsprachige Benutzer sowie an die klinikspezifischen
Anforderungen. Dabei wurde nicht nur die Arbeitsweise der
32
Klinik berücksichtigt, sondern es wurden auch die
International Classification of Diseases (ICD10), der deutsche
Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS301) sowie
Materialien und Arzneimittel integriert. „Nur Philips gab
uns die Möglichkeit, das System nach unseren Anforderungen zu konfigurieren“, begründet Dr. Karl Eugen
Hauptmann, Leiter der Kardiologie und Chefarzt der
Abteilung für Innere Medizin III, die erste Entscheidung für
Xcelera. Da die Patientendaten überall und jederzeit zugänglich sind, wurden die kardiologischen Arbeitsabläufe effizienter. Diagnosen können schneller und zuverlässiger gestellt
werden, und die Berichterstellung wurde vereinfacht.
Die Abteilung ist auch an der Weiterentwicklung von Xcelera
beteiligt, da Dr. Hauptmann als Mitglied des Beratungsgremiums bei der Entwicklung neuer Funktionen und
Ansätze die klinischen Belange vertritt. „Wir sind froh, einen
Partner zu haben, der an unserer Meinung interessiert ist“, so
Dr. Hauptmann.
Schnellere und bessere Berichterstellung
Die Kardiologen schreiben ihre Berichte normalerweise
direkt nach dem Eingriff. Die neue Software-Version bietet
zusätzliche Möglichkeiten für grafische und textbasierte
Dateneingabe und erhöht damit die Qualität und Aussagekraft der Berichte. Es gibt eine Liste häufig verwendeter
Textbausteine, die per Maus ausgewählt und in den Bericht
eingefügt werden können. Der Kardiologe muss somit weniger eintippen bzw. diktieren. „Die Berichterstellung wird
dadurch beschleunigt“, bestätigt Dr. Hauptmann. „Sie dauert
nun meist nur noch drei bis vier Minuten.“
Bilder und Sequenzen (sowohl Röntgen- als auch Echokardiographie-Aufnahmen) können mit der neuen Version
ebenfalls schneller eingebunden werden. Außerdem stehen
jetzt bearbeitbare Koronardiagramme zur Verfügung: Mit
der Maus kann der Kardiologe Stents, Bypässe, Gefäß-
Vereinfachte Katheterlaborverwaltung dank einfacher Erfassung von Materialien
und Arzneimitteln
verschlüsse oder Kollateralbahnen schnell und einfach durch
präzise grafische Angabe im Koronarbaum dokumentieren.
Die Oberärztin der Kardiologie, Dr. Brigitta Gestrich,
schätzt das Tool, weil es die Verständlichkeit der damit
erstellten Berichte verbessert.
Xcelera leitet den fertigen Bericht an die elektronische
Krankenakte im KIS weiter, so dass er überall im Krankenhaus verfügbar ist. Bei Patienten, die von außerhalb zur
Untersuchung überwiesen wurden, stehen der Befund und
das Protokoll bei der Entlassung am nächsten Tag zur
Verfügung.
Datenzugriff für sichere Entscheidungen
Ein schneller Zugriff auf in der Vergangenheit erhobene
Daten erleichtert in der neuen Software-Version die Verfolgung von Krankheitsverläufen. „Für jeden Patienten kann
man alle erdenklichen Daten dokumentieren und abrufen“,
erklärt Dr. Gestrich. Die Benutzeroberfläche wirke durch
diese Fülle an Möglichkeiten zwar zunächst etwas kompliziert, fährt sie fort, doch die Zweifel seien dank des leistungsfähigen Zugriffs auf Daten schnell überwunden. Mit
Xcelera lassen sich Daten nicht nur leichter erfassen, abrufen
und weitergeben, sondern auch einfacher analysieren. Spezielle Berichte und Schnittstellen zur Software für externe
Qualitätskontrollen, z. B. der ALKK (Arbeitsgemeinschaft
Leitender Kardiologischer Krankenhausärzte) und der BQS
Durch Automatisierung dauert die Berichterstellung nach einem Eingriff
nur wenige Minuten
33
Aktuelles
„Nur Philips gab uns die Möglichkeit,
das System nach unseren Anforderungen
zu konfigurieren.“
Die nächste Generation
der EKG-Kabellösungen
Dr. Hauptmann
Neue Kabelsysteme für EKG und
Atemüberwachung bieten nun viele der
von Kunden gewünschten Leistungsmerkmale.
(Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung), verringern den bürokratischen Aufwand. „Es ist ein großer Vorteil, dass wir alles
in einem System bearbeiten können“, meint Dr. Hauptmann,
„sei es die Abrechnung, die ALKK oder die BQS.“
Reibungslose Umstellung
Die Philips Entwickler haben vor der Umstellung dafür
gesorgt, dass die Schnittstellen und alle übrigen Funktionen
einsatzbereit sind, um sicherzustellen, dass der Übergang
reibungslos stattfinden kann. Als alles bereit war, wurde die
neue Version in Betrieb genommen – „und sie hat auf Anhieb
funktioniert“, berichtet Dr. Hauptmann. Daniel Theisen,
Systemadministrator in der IT-Abteilung, bestätigt, dass die
einzige Abschaltung in den ersten sechs Monaten durch eine
planmäßige Wartungsmaßnahme begründet war.
Dr. Hauptmann war auch positiv überrascht, wie schnell das
Klinikteam sich an die neue Version gewöhnt hat. Es gab
keinerlei Ausfälle oder Störungen im Betrieb der Abteilung.
Für Ursel Schenden, Assistentin im Katheterlabor, bestand
die größte Veränderung darin, dass alles in verschiedenen Bereichen desselben Fensters anzeigt wird, während in der Vorgängerversion von Xcelera separate Fenster verwendet wurden.
Schon eine Stunde nach der Inbetriebnahme wurde in der
neuen Version erfolgreich der erste Notfall dokumentiert.
Die neue Kabellösung ist sowohl mit
IntelliVue- und CMS-Patientenmonitoren
als auch mit den HeartStart-Defibrillatoren kompatibel. Außerdem sind unsere
derzeitigen Elektrodenkabel für das
IntelliVue-Telemetriesystem mit den neuen EKG-Stammkabeln kompatibel, so
dass krankenhausweit weniger verschiedene Standardkabel für die Monitore, Defibrillatoren und Telemetriegeräte
von Philips benötigt werden.
Daniel Theisen, Systemadministrator in der IT-Abteilung
Die neuen Elektroden- und Patientenkabel sind in den Standardausführungen
3-, 5-, 6- und 10-adrig erhältlich.
Ursel Schenden, Assistentin im Katheterlabor
Weiterentwicklung
XCLM Release 2.1 dokumentiert kardiologische Befunde in
verständlicherer Form, und die Software ist darüber hinaus
auch in der Bedienung effizienter geworden. „Es ist eindeutig
eine Verbesserung gegenüber der Vorgängerversion“, findet
Dr. Hauptmann. Nachdem er selbst entscheidend zu diesen
Verbesserungen bei Xcelera beigetragen hat, beschäftigt
er sich nun bereits mit den Qualitätsverbesserungen, die
durch die Weiterentwicklung von Xcelera realisiert werden
könnten.
<
+IN VOLLER LÄNGE
Dr. Brigitta Gestrich, Oberärztin Kardiologie
34
Zur einfacheren und schnelleren Identifizierung und Platzierung bietet die neue
Kabellösung farbige Elektrodenkabel an
allen Extremitätenableitungen. Das neue,
hochwertige Material verhindert darüber
hinaus Kabelgewirr und ermöglicht eine
einfache Handhabung.
Für weitere Informationen bitte
Antwortkarte ausfüllen
Essenta DR
Das Essenta DR ist die neueste Erweiterung unserer Produktpalette für digitale
Radiographie. Es handelt sich um ein bodenmontiertes System mit einem festen
Stativ, an dem sich ein motorisierter und ausziehbarer U-Bogen mit Röntgenstrahler
und integriertem digitalem Detektor für alle allgemeinen Radiographie-Untersuchungen befinden. Möglich sind Untersuchungen im Stehen, z. B. des Thorax, und
Tischuntersuchungen anterior/posterior sowie lateral auf einem Untersuchungstisch.
Patienten können flexibel positioniert werden, da der Detektor um 45° in jede
Richtung gekippt und der Strahler gedreht werden kann. Auch freie Aufnahmen,
z. B. ein Bett-Thorax, sind leicht durchzuführen. Der Fokus-Film-Abstand kann in
einem Bereich zwischen 100 und 180 cm eingestellt werden.
Das Essenta DR arbeitet mit einem Philips Flachdetektor für große Patientenabdeckung und der UNIQUE-Bildverarbeitungssoftware, die gleichbleibend hohe
Bildqualität mit hohem Detailkontrast liefert und gleichzeitig das natürliche Aussehen der Bilder erhält. Das ergonomische Design mit motorisierten Bewegungen,
der intuitiven Benutzeroberfläche und dem Eleva-Arbeitsplatz gestalten die Handhabung unkompliziert und praktisch. Zur patentierten Patientensicherheitslösung
gehört eine Lichtschranke im U-Bogen. Zur Digitalisierung des gesamten Arbeitsablaufs kann das System mit der computergestützten
Thoraxlösung xLNA Enterprise zur Früherkennung von
Lungenrundherden und mit Speicherlösungen für digitale
Bilder erweitert werden.
Orthopädische Bildgebung
Die Speicherfolien- und Direkt-Radiographielösungen
PCR Eleva und DigitalDiagnost bieten nun eine
praktische Funktion zur Automatisierung der Bilderfassung und dem Zusammenfügen von zwei oder drei
Einzelbildern zu einer einzigen langen Orthopädieaufnahme. Das endgültige Bild steht nach kurzer Zeit zur
Überprüfung, Auswertung, Entfernungs-/Winkelmessung
oder Weiterleitung an CD, PACS oder Drucker zur
Verfügung.
35
Aktuelles
SureSigns VS3
Vitalparameter-Monitor
ProtocolWatch auf IntelliVue Monitoren
ProtocolWatch ist eine neue Entwicklung für die klinische
Entscheidungsunterstützung am Krankenbett und die erste
Anwendung, die kundenspezifische Pflegeprotokolle am
Patientenbildschirm anzeigt. Entsprechend den jeweiligen
Monitormessungen bietet ProtocolWatch Untersuchungsund Behandlungsinformationen aus evidenzbasierten Pflegerichtlinien.
ProtocolWatch optimiert den Abgleich der Überwachungsdaten eines Patienten mit evidenzbasierten Pflegerichtlinien. Es
ermöglicht Krankenhäusern den Einsatz ihrer IntelliVue
Monitore zur Implementierung von Pflegeprotokollen und
erleichtert so die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Der effiziente und innovative Aufbau
des SureSigns VS3 setzt den Maßstab
bei der grundlegenden Überwachung
der Vitalparameter. Mit seiner Hilfe
können Klinikteams trotz Personalmangels und hohem Patientenaufkommen
schnelle Entscheidungen treffen.
Über Popup-Fenster, Festtasten und
symbolgestützte Menüs bietet der
SureSigns VS3 einfachen Zugriff auf die
Patientendaten. Auf dem hintergrundbeleuchteten Farbbildschirm werden
große, gut ablesbare Zahlen angezeigt,
was besonders beim Betrachten aus
größerer Entfernung oder bei schlechten Lichtverhältnissen hilfreich ist.
Zudem ermöglicht der Monitor das
Durchblättern gespeicherter Patientendatensätze sowie die Anzeige einer
optionalen SpO2-Kurve. Der SureSigns
VS3 bietet folgende Messungen: Blutdruck (nichtinvasiv), Pulsoxymetrie, Pulsfrequenz und Temperatur. Programmierbare Funktionen ermöglichen bis zu fünf
verschiedene Programme für die nichtinvasive Blutdruckmessung in den vom
jeweiligen Protokoll vorgeschriebenen
Abständen.
Der SureSigns VS3 eignet sich für den
Einsatz auf allgemeinmedizinischen Stationen, in der Notaufnahme und in der
ambulanten Chirurgie und kann somit
auch außerhalb des Krankenhauses verwendet werden.
IntelliVue Clinical Information Portfolio, die Weiterentwicklung
von CareVue Chart
In Kliniken werden Informationen aus verschiedenen Systemen zusammengetragen
– von Patientendaten über Entlassungsunterlagen und Laborwerten bis hin zu
Vitalparametern. Mit dem neuen Tool IntelliVue Clinical Information Portfolio Critical
Care, einer Funktion zur klinischen Entscheidungsunterstützung, nimmt sich Philips
der daraus entstehenden Herausforderungen an. Das IntelliVue Clinical Information
Portfolio (ICIP) ist eine Weiterentwicklung von CareVue Chart und eine Plattform,
die auch zukünftige Anwendungen über die Intensivmedizin hinaus unterstützt.
Bettseitige Patienteninformationen und Daten aus den Informationssystemen des
Krankenhauses werden zentralisiert, so dass das Klinikteam überall Zugriff auf die
Informationen hat, die für wichtige Entscheidungen benötigt werden. Das Krankenblatt enthält unter anderem Vitalparameter, bettseitige Gerätedaten, Laborwerte,
Pathologieberichte, Medikamentenverschreibungen und geplante Eingriffe und hilft
so, Übertragungsfehler und zeitaufwändiges erneutes Dokumentieren von Hand zu
eliminieren. Durch klinische Empfehlungen – Algorithmen, die wichtige klinische
Informationen aus allen Quellen zusammenfassen – soll es Ärzten erleichtert
werden, die Patientensicherheit zu erhöhen, medizinische Fehler zu reduzieren und
die Konformität mit evidenzbasierten Versorgungsrichtlinien zu verbessern. Die
Berichtsfunktionen des ICIP kombinieren Flexibilität und leichte Handhabung mit
einer umfassenden, integrierten Bibliothek, anhand derer alle Mitarbeiter der Klinik
mit nur wenigen Mausklicks die behördlich erforderlichen Berichte sowie die
Konformitätsberichte erstellen können.
Die Front-End-Benutzeroberfläche von ICIP wurde von Klinikteams gestaltet und
kann individuell an die speziellen Arbeitsabläufe des gesamten Krankenhauses und
einzelner Abteilungen angepasst werden. Die Back-End-Architektur basiert auf
Microsoft® .NET Framework und ermöglicht so eine nahtlose Schnittstelle zu
anderen Klinikanwendungen wie Computerized Physician Order Entry (CPOE).
36
In der ersten Version stellt ProtocolWatch die von der
Surviving Sepsis Campaign (SSC) entwickelten Pflegerichtlinien auf der IntelliVue Patientenüberwachungsplattform
bereit. Das SSC-Protokoll definiert die physiologischen Parameter, die den Beginn einer schweren Sepsis anzeigen. Da
ProtocolWatch in den Patientenmonitor integriert ist, kann es
die Vitalparameter des Patienten heranziehen, um dem
Klinikteam beim Erkennen einer beginnenden Sepsis zu unterstützen.
Sobald einer der Parameter, die als Frühwarnzeichen für eine
Sepsis dienen, den vom SSC-Protokoll definierten Grenzwert
erreicht, wird am Monitor ein ProtocolWatch-Fenster angezeigt, in dem der Arzt aufgefordert wird, nach weiteren klinischen Anzeichen einer schweren Sepsis zu suchen. Liegen
diese Anzeichen nicht vor, nimmt ProtocolWatch die Überwachung im Hintergrund wieder auf.
Wenn der Arzt bei einem Patienten eine schwere Sepsis feststellt, startet ProtocolWatch das Sepsis-Resuscitation-Bündel,
das eine Checkliste mit vom SSC-Sepsis-Protokoll empfohlenen Maßnahmen anzeigt. Da es bei der Behandlung einer
Sepsis auf Schnelligkeit ankommt, zeigt ProtocolWatch außerdem einen Timer an. Wenn das Sepsis-Resuscitation-Bündel
beendet ist, zeigt ProtocolWatch Empfehlungen aus dem SSC
Sepsis Management-Bündel an.
Patientenmonitor IntelliVue MP5
für den innerklinischen Patiententransport
Der Patientenmonitor IntelliVue MP5 ist das neueste Produkt
aus der Familie der IntelliVue Patientenmonitore. Alle Monitore dieser Reihe verfügen über eine einheitliche Benutzeroberfläche und bestechen durch herausragendes Design.
Der MP5 bietet in leichter, kompakter Form die Funktionalität,
die Intensivpflegeteams bereits von den IntelliVue Monitoren
höherer Überwachungsstufen kennen. Er ist daher ideal für
Transport und flexible Patientenversorgung. Der Monitor mit
Touchscreen-Bedienung hat einen 8,4’’-Bildschirm (Diagonale
21 cm), auf dem bis zu vier Kurven angezeigt werden können.
Durch die Kompatibilität sowohl mit drahtgebundenen als
auch mit drahtlosen Netzwerken, das robuste Gehäuse und
verschiedene Montageoptionen eignet er sich besonders für
den mobilen Einsatz.
Und mit der TAAP-Funktion (Telemetry as a Parameter) kann
der MP5 Überwachungsdaten anzeigen, die von Telemetriegeräten erfasst wurden. Dadurch stehen die Vitalparameter auch
unabhängig von der Zentrale zur Verfügung.
Der MP5 ist mit dem IntelliVue-Netzwerk verbunden und
ermöglicht so eine zuverlässige Datenübertragung zwischen
Patientenmonitoren,Telemetrie, bettseitigen Geräten, klinischen
Informationssystemen und der Zentrale. Bei Patienten, die
innerhalb des Krankenhauses transportiert werden, kann das
Klinikteam über den vernetzten MP5 Parameter, Alarme und
Trends per Fernzugriff an der Zentrale überwachen.
Der IntelliVue MP5 bietet wie alle anderen IntelliVue
Monitore eine Reihe von Funktionen zur klinischen Entscheidungsunterstützung und stellt diese für die Transport- und
Telemetrieumgebung bereit. Zu diesen Funktionen zählen u. a.
verschiedene Anzeigetrends, die die Überwachungsdaten eines
Patienten über einen bestimmten Zeitraum optisch darstellen.
37
Aktuelles
Defibrillator HeartStart MRx mit
erweiterten Messungsfunktionen
Der HeartStart MRx ist eine Kombination
aus Transportmonitor, EKG-Schreiber,
manuellem Defibrillator und automatisiertem externen Defibrillator. Patientenüberwachung und unsere patentierte,
zweiphasige Defibrillationstherapie werden
mit dem Q-CPR™-Mess- und FeedbackTool von Laerdal in einem umfassenden,
robusten und leichten Gerät mit einfacher Handhabung vereint.
Die Messfunktionalitäten des MRx
wurden durch die zusätzliche invasive
Druckmessung und Temperaturüberwachung erweitert. Zudem sind nun
auch Vitalparameter-Trends und Ereignisberichte möglich.
DRF – umfangreiche 2-in-1-Raumlösung für digitale Radiographie
und Fluoroskopie
Die neue DRF-Lösung ermöglicht sowohl hochqualitative Radiographie- als auch
Fluoroskopie-Anwendungen in nur einem Raum. Durch die Kombination unseres
hochwertigen digitalen Vertikalstativs mit dem EasyDiagnost Eleva lässt sich eine
flexible, optimale Raumnutzung erzielen.
Das digitale Vertikalstativ verfügt über denselben Detektor wie unsere
DigitalDiagnost-Lösung und bietet so einen großen Bildbereich (43 cm x 43 cm) für
größtmögliche Patientenabdeckung. Die hoch detaillierte Auflösung gewährt Einblick
in feine Knochenstrukturen und trägt zur Gesamtqualität des Bilds bei. Ein höhenverstellbarer Untersuchungstisch mit schwimmender Tischplatte und einem intelligenten Steuerungskonzept ist optional erhältlich.
Die am digitalen Vertikalstativ erfassten Bilder werden mit unserer UNIQUE-Software verarbeitet. UNIQUE vereint einen großen Dynamikbereich mit hohem
Detailkontrast und stellt eine erhebliche Verbesserung in der Bildqualität dar.
Parameter können individuell an spezielle Anforderungen angepasst werden.
Die Fluoroskopie-Einheit, unser EasyDiagnost Eleva, deckt einen großen Bereich digitaler Fluoroskopie-Anwendungen ab – vom Magen-Darm-Trakt über jodhaltige
Gewebestrukturen bis hin zu Gefäßeingriffen. Mit Hilfe des integrierten DoseWiseKonzepts ermöglichen wir eine ausgezeichnete Bildqualität bei geringstmöglicher
Strahlendosis. Durch die gittergesteuerte gepulste Durchleuchtung (GCF) und
intelligente Exposition (IQX) wird sichergestellt, dass Aufnahmen nicht wiederholt
werden müssen.
Die Vorteile der neuen DRF-Raumlösung auf einen Blick:
• Digitale Radiographie und Fluoroskopie in nur einem Raum
• Filmloser Arbeitsablauf für hohen Durchsatz
• Optimale Bildqualität durch UNIQUE-Bildverarbeitung und DoseWise-Konzept
38
Q-CPR ist ein Warenzeichen von Laerdal Medical
Corporation.

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