Wenn es nach dem Tourismus- oder dem Bauausschuss ginge
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Wenn es nach dem Tourismus- oder dem Bauausschuss ginge
In eigener Sache/Mitteilungen 2 Informationen des Fremdenverkehrsvereins 3 Von den Grenzen des Wachstums 3 Die Müritzer „Matrosenhäuser“ 5 Die Graaler Büdnereien 5 Zu Tempo 30 in Graal-Müritz 6 Zum Zweiten: Zu Tempo 30 7 Fortsetzung: „Betreutes Wohnen“ 8 Impressum 8 Meine neue Heimat Graal-Müritz 8 Frau Flatt empfiehlt: „Aus großer Zeit“. 9 Oh, du schöner deutscher Wald 10 TUK, wohin gehst du? 12 Antrag der Fraktion 12 ... als Letztes ... 12 Wenn es nach dem Tourismus- oder dem Bauausschuss ginge, wäre das Schicksal des Rosa-Luxemburg-Wäldchens an der Seebrücke wohl schon besiegelt: Die Bäume müssten einem mehr oder weniger quadratisch praktischen Hotelzweckbau weichen. Nun haben die Ausschüsse aber nichts zu entscheiden: Einige Hintergründe, die Vorgeschichte und wie es mit dem Wäldchen weiter gehen könnte, werden im vorliegenden Heft thematisiert. Graal-Müritz und Wald, das gehört, wie jeder Graal-Müritzer weiß, zusammen. Das abgebildete „urwüchsige Schilderwäldchen“ ist damit sicherlich eher weniger gemeint. Zugegeben, es sieht tatsächlich etwas chaotisch aus, aber der reale Radverkehr in der Kurstraße –und nicht nur dort– ist, wie jeder Anwohner zu berichten weiß, bei Weitem chaotischer. Weiteres zum Thema ab Seite 6. -2- In eigener Sache/Mitteilungen Sie erreichen uns unter, Postanschrift: Graal-Müritzer Frische Brise, Lange Str. 26, 18181 Graal-Müritz Email: [email protected] Internet: www.spd-graal-mueritz.de www.buerger-fuer-graal-mueritz.de oder Sie sprechen uns einfach direkt an. Wenn Sie unsere Redakteure unterstützen möchten, können Sie unter Angabe des Stichwortes „Frische Brise“ spenden. Spendenquittungen erhalten Sie automatisch, wenn Sie auf dem Überweisungsauftrag zusätzlich Ihre Postanschrift angeben. an: Fremdenverkehrsverein Kto.Nr.: 275002870, bei Ostseesparkasse (BLZ: 13050000) oder: Bürger für Graal-Müritz Kto.Nr.: 1000147645, bei Ostseesparkasse (BLZ: 13050000) oder: SPD Graal-Müritz Kto.Nr.: 8200998, bei Pommersche Volksbank (BLZ: 13091054) Die Mittel werden ausschließlich für Zwecke der Frischen Brise genutzt und den Redakteuren vollständig zur Verfügung gestellt. Die vorliegende Ausgabe der Frischen Brise ist die Neunte – also sozusagen unsere Vorjubiläumsausgabe. Mit zwölf bedruckten Seiten ist das Heft so dick wie nie, fast schon ein Buch – da müssen wir uns für die Jubiläumsausgabe was anderes überlegen! Der Umfang wäre, ohne Ihre zahlreichen kleineren und größeren Spenden, nicht zu finanzieren, dafür unseren besonderen Dank! Wie schon in den vorhergehenden Heften bewegen sich auch in dieser Ausgabe einige Artikel im Spannungsfeld zwischen Natur- und Walderhalt einerseits und der kommerziellen Nutzung unserer natürlichen Ressourcen andererseits: Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann. Eine indianische Weissagung, die vermutlich jedem bekannt ist und wohl fälschlicherweise dem Namensgeber Seattles zugeschrieben wird, bringt das Anliegen und die Besorgnis der Verfasser wie auch einer wachsenden Anzahl von Graal-Müritzern zum Ausdruck: Sägen wir nicht den Ast ab, auf dem wir sitzen? Ein neunjähriger Graal-Müritzer Steppke brachte diese Besorgnis im Zusammenhang mit der geplanten Bebauung des Rosa-Luxemburg-Wäldchens auf den Punkt: Man darf den Wald nicht töten, nur weil er krank ist. Mächtige Worte in einem einfachen Satz: Man könnte unsere Verpflichtung gegenüber unserer Umwelt und gegenüber den uns nachfolgenden Generationen aber nicht zutreffender umschreiben. Wenn Sie einen eigenen Beitrag in der Frischen Brise veröffentlichen wollen oder wenn Sie Fragen, Anmerkungen und Anregungen zur Frischen Brise haben, können Sie sich an die oben angegebenen Adressen wenden. Wolf-Detlef Schulz Denis Patzelt Markus Harmsen Vorsitzender des Fremdenverkehrsverein e. V. Vorsitzender der Wählergemeinschaft B.f.G-M Vorsitzender des SPD-Ortsverein Graal-Müritz -3- Informationen des Fremdenverkehrsvereins Graal-Müritz Auf der letzten Mitgliederversammlung des Fremdenverkehrsvereins wurden zwei Anträge für den Tourismusausschuss unserer Gemeindevertretung formuliert. Diese Anträge wurden, da der FVV nicht antragsberechtigt ist, also keine eigenen Anträge stellen darf, durch die SPD-Fraktion im genannten Ausschuss eingebracht: Der Antrag zur „Gleichstellung der Einwohner mit den Kurkarteninhabern bei der Benutzung der öffentlichen Einrichtungen und Veranstaltungen“ wurde mehrheitlich abgelehnt. Der Antrag zur „angemessenen Vergütung der Vermieter für die Kassierung der Kurtaxe“ wird durch die Verwaltung rechtlich geprüft. Es gab bereits vor einigen Jahren eine entsprechende Regelung. Damals wurden den Vermietern für die Kassierung der Kurtaxe 5 % der vereinnahmten Kurtaxe als Aufwandsentschädigung gezahlt. Wir werden in der nächsten Ausgabe ausführlich berichten. In der letzten Vorstandssitzung des FVV wurden die Aufgaben neu verteilt. Vorsitzender ist nach dem Rotationsprinzip: Wolf-Detlef Schulz Stellvertretende Vorsitzende/ Öffentlichkeitsarbeit: Anke Dartsch Vertreter in der Gesellschafterversammlung: Uwe Sund Schatzmeisterin: Doris Hensel Beisitzer: Michael Denkert Für Meinungen oder ergänzende Hinweise zu unserer Arbeit sind wir stets sehr dankbar. Wolf-Detlef Schulz (Vorsitzender des FVV) Von den Grenzen des Wachstums in Graal-Müritz Da scheinen Graal-Müritzer hellzusehen – jedenfalls konnten nicht wenige den Verlauf der gemeinsamen Sitzung des Bau- und des Tourismusausschusses vom 19. September höchst zutreffend vorhersagen. Es geht um das geplante Hotel im Rosa-Luxemburg-Wäldchen, eine unendliche Geschichte. Jedem dürfte noch das erfolgreiche Bürgerbegehren gegen den Verkauf und damit für den Erhalt des Wäldchens in Erinnerung sein. Ein Sieg für die Ortsdemokratie: Die Bürger hatten eine Entwicklung, die sie für falsch hielten, verhindert. Der Auftrag der Bürger an unsere Gemeindevertretung beinhaltet nichts anderes, als nach Nutzungsmöglichkeiten zu suchen, die mit den Interessen der Graal-Müritzer vereinbar sind. Nach derzeitiger Rechtslage ist das Wäldchen nach forstwirtschaftlichen Gesichtspunkten zu erhalten – soweit also alles in Ordnung! dafür ist sie da, man muss sich dessen halt nur ständig bewusst sein. Durchaus geschickt wurde über den Vorsitzenden, seines Zeichens gleichzeitig Vorsitzender des Tourismusausschusses unserer Gemeinde, eine angeblich erforderliche Bebauung des Wäldchens öffentlich platziert. Als Ergebnis dieser Bemühungen positionierte sich auch unser Bürgermeister öffentlich gegen den eigentlich eindeutigen Bürgerauftrag. Geradezu gebetsmühlenartig wiederholte er eine vermeintliche Notwendigkeit, den geltenden Bebauungsplan umzusetzen (übersetzt: das Wäldchen muss weg!). Obwohl Bauleitplanung immer nur Angebotsplanung ist, mag diese Aussage gerade noch als nicht unzutreffend durchgehen. Unterschlagen wurde hingegen ständig, dass einer Umsetzung des Bebauungsplans das erfolgreiche Bürgerbegehren entgegensteht. Schlussendlich brachte er hiermit lediglich, ob nun gewollt oder ungewollt, kann dahin gestellt bleiben, zum Ausdruck, dass das Bürgerbegehren ausgesessen werden soll. Tatsächlich ist es so, dass ein erfolgreiches Bürgerbegehren die Gemeindevertretung nur zwei Jahre bindet. Ob der Gesetzgeber mit Wäre da nicht unser einflussreicher Lobbyverein, der wohl bereits ab Herbst des vergangenen Jahres – so genau kann man das gar nicht datieren – damit begann, abermals den Bestand des Wäldchens infrage zu stellen: Nunmehr sollte eine Geschäftszeile die Abholzung dieser Regelung die Möglichkeit einräumen wesentlicher Teile des Wäldchens begründen. Niemand wird einer Lobbyvereinigung wollte, den Bürgerwillen auszusitzen, vorwerfen, dass sie Einzelinteressen vertritt, allerdings bezweifelt werden. darf -4Jedenfalls stößt ein solches Aussitzen gerade Protagonisten fand. Ähnlich im Bau- und diejenigen vor den Kopf, die sich für das Tourismusausschuss: Wie kommentierte die Bürgerbegehren engagiert und damit ihr NNN am. 7. September: „Demokratie ist das, Interesse und ihre Identifikation mit dem Ort was die Mehrheit möchte. Auch daran sollten die bekundet haben. Auch dies mag nicht kalkuliert Gemeindevertreter denken, wenn sie demnächst gewesen sein, spielt aber auf jeden Fall den eine Entscheidung treffen.“ Dem ist eigentlich Lobbyisten in die Hände: Gelingt es, die nichts hinzuzufügen. Einwohner zu demotivieren und hierdurch letzt- Im Kern geht es doch auch um die Frage: Hat endlich als Korrektiv gegen Entscheidungen der der bei uns forcierte Ausbau der BettenGemeindevertretung auszuschalten, muss nur kapazitäten nicht bereits seine natürliche Grenze noch die Gemeindevertretung überzeugt werden, überschritten oder gibt es überhaupt natürliche und die hatte sich ja schon einmal für eine Grenzen, die, wenn sie überschritten werden, Abholzung ausgesprochen. den Charakter des Ortes nachhaltig verändern? Anders ausgedrückt: Muss man eigentlich jedem kurzsichtigen Gewinnstreben zulasten der Einwohner nachgeben? Da ist zunächst unsere, während der Badesaison, bei guter Auslastung der Quartiere, kollabierende Infrastruktur. Außerhalb der Saison sind die Touristenschließfächer in aller Regel verwaist und bieten ein trostloses Bild. Nein, wir haben kein Kapazitätsproblem, wir haben insbesondere im direkten Umfeld der Hotels und Pensionen ein Qualitätsproblem, und hier muss die Gemeinde Was will denn der Tourist da? handeln. Die Hotels und Egal, das sitzen wir doch alles aus! Pensionen müssen ein Umfeld vorfinden, in dem diese die Ein Lobbyist als Ausschussvorsitzender und ein Möglichkeit haben, zu investieren, um auch Bürgermeister, der sich aussucht, an welche außerhalb der Badesaison Gäste zu gewinnen. Beschlüsse er sich hält, sind als Protagonisten Und das betrifft ja bei Weitem nicht nur den vielleicht nicht unbedingt die erste Wahl, wenn derzeit diskutierten Bereich um den es darum geht, den Einwohnern ein X für ein U Seebrückenvorplatz. Dort will man, wie es vorzumachen. Aber sei ‘s drum. Der Rest ist kurz scheint, ja unseren Vorschlag aufgreifen und erzählt: Die Gemeindevertretung beschließt eine touristische Belebung der Straße zur einen Ideenwettbewerb; die eingereichten Seebrücke zumindest prüfen. Problematisch Vorschläge wurden während einer Einwohner- stellt sich – hier nur beispielhaft erwähnt – auch versammlung vorgestellt – natürlich begleitet von der Bereich Neu Graal dar. Es kann einfach nicht deutlichen Hinweisen unseres Bürgermeisters, angehen, dass dort während der Morgenstunden dass der Bebauungsplan umzusetzen sei. Nur mitunter Geräuschkulissen vorherrschen, die ein vorgestellter Vorschlag sah (jetzt wieder) einem Güterumschlagplatz zur Ehre gereichen eine Hotelbebauung vor: Die Interessen der würden. Wer möchte schon auf einem Einwohner könnten ja im nicht benötigten Güterumschlagplatz Urlaub machen, wenn er hinteren Bereich des Wäldchens sich tagsüber nicht einmal an den Strand legen kann? Berücksichtigung finden. Wie sinnbildlich! Nur solche Flächen, die In Graal-Müritz gibt es in den verschiedensten kommerziell nicht weiter von Interesse sind, Bereichen erheblichen Handlungsstau, und die sollen den Einwohnern verbleiben. Es dürfte Entscheidungsträger in der Gemeinde aber kaum verwundern, dass gerade dieser beschäftigen sich mit den Interessen einer Vorschlag die Zustimmung der genannten Lobbygruppe – aber vielleicht steckt ja ein -5umfassender Plan dahinter, den wir Einwohner nur den Bürgern selbst zu. Aus diesem Grund einfach nur nicht durchschauen wollen. haben wir über unsere Fraktion ein sogenanntes Um aber noch einmal zum Rosa-Luxemburg- „Vertreterbegehren“ in die Gemeindevertretung Wäldchen zurückzukommen. Es gibt da kein eingebracht. Ziel unseres Antrages ist es, die richtig oder falsch. Es kommt immer auf das Entscheidung über das, was mit dem Rosaverfolgte Ziel an. Luxemburg-Wäldchen geschehen soll, bei den Die Graal-Müritzer haben mit ihrem Bürgern zu belassen. Das Ergebnis unseres Bürgerbegehren für unsere Gemeindevertretung Antrages lag zum Redaktionsschluss noch nicht ein Ziel vorgegeben. Eine Änderung dieser Ziel- vor. vorgabe steht unserer Überzeugung nach auch Markus Harmsen, SPD Graal-Müritz Die Müritzer „Matrosenhäuser“ Es ist schade, dass das Flair des alten Dorfes Müritz im Laufe der Jahrzehnte verloren gegangen ist. 1806 wurde die Gegend hier von den Franzosen besetzt. Es wurden Rekruten angeworben für Napoleons Armee. Ihnen versprach man als Lohn Land und Baumaterial für Haus und Hof nach ihrer Rückkehr. In der heutigen Ribnitzer Straße entstanden ab 1816 elf Häuser mit Reetdächern, die sogenannten Büdnereien. Die 12. Büdnerei, heute Haus Nr. 35, entstand dann 1925 als Pension mit Schindeln gedeckt. Die heutige Straße war damals noch ein Landweg mit dem Namen „Lange Reihe“. Durch Umbau, Anbau, Feuer und Abriss änderte sich das Bild der heutigen Ribnitzer Straße im Laufe der Zeit immer mehr. Zwei Häuser, heute Haus Nr. 29 und Nr. 57, haben noch die originale Vorderfront. Ein Teil der alten Hausbesitzer ist später auch zur See gefahren, weshalb die Büdnereien auch „Matrosenhäuser“ genannt wurden. Durch eine Idee und die Mithilfe der heutigen Eigentümer gelang es in mühsamer Suche, Bilder der alten Häuser zusammenzutragen. Die Bilder der Häuser, 1816 entstanden, sind heute im Heimatmuseum/Galerie zu sehen. Elisabeth Schaffuß, Graal-Müritz Die Graaler Büdnereien Wer entlang der Langen Straße in Graal spaziert, der hat sich sicherlich schon einmal gefragt, in welchen Häusern sich noch die Ursprünge des Ortes widerspiegeln. Das erste Gebäude im heutigen Ortsteil Graal war ein recht großer Erbpachthof, der genau dort stand, wo wir heute den EDEKASupermarkt vorfinden. Dieser Hof wurde 1553 erbaut und fiel 1931 einem großen Brand zum Opfer. Noch vorher jedoch wurde das Land um diesen Erbpachthof aufgesiedelt, nämlich in zehn Groß- sowie sieben Kleinbüdnereien. Der genaue Grund für die Aufteilung ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass man damit den Zweit- und Drittgeborenen – die also keine Hoferben waren – eine Perspektive Büdnerei in der Langen Straße bieten wollte, mit der die Menschen sich und ihrer Familie eine Existenz aufbauen konnten. Durch die Errichtung von Groß- und später auch Kleinbüdnereien wurde somit der Landflucht entgegengewirkt. -6- D e r g a n z no r m a l e R a d f a h r wa h n s i n n i n d e r K u r s t a ß e d i e s e n S o m m e r Was genau unterscheidet denn nun eine Büdnerei von einem gewöhnlichen Hof? Ein Blick ins Internet verrät es mir: Eine Büdnerei ist ein kleinerer Bauernhof, der nur über recht wenig Land verfügt und dessen Größe so bemessen war, dass man gerade so davon leben konnte. Angeblich soll der Begriff sogar von dem Wort „Bude“ abgeleitet sein. Noch heute sind einige der Büdnereien in der Langen Straße erhalten. Von den zehn Großbüdnereien, die 1752 erschlossen und erbaut wurden, stehen noch sechs. Zwei Gebäude brannten ab und zwei wurden leider noch nach 1990 abgerissen. Das „Deutsche Haus“ ist schon früh derartig erneuert worden, dass man es als ehemalige Büdnerei gar nicht mehr erkennt. Betrachtet man rechts drei Häuser weiter die ehemalige Großbüdnerei (Lange Str. 26 – heute Familie Harmsen, Abb.), so hat man einen recht authentischen Einblick, wie die Büdnereien damals ausgesehen haben müssen. Dieses Haus ist das Einzige, das durch das Sanierungsgebiet eine grundlegende Aufarbeitung erfuhr. Die Großbüdnereien haben allesamt gemeinsam, dass eine Haushälfte als Stall genutzt wurde. Die Kleinbüdnereien hingegen sind nur als alleiniges Wohnhaus konzipiert. Um 1850 wurden insgesamt sieben Kleinbüdnereien in der westlichen Hälfte der Langen Straße erbaut: zwischen dem Haus der ehemaligen Fleischerei Baltschuss bis hin zum Mühlenhof der Familie Witt, der als Einziger an der südlichen Straßenseite gelegen ist. Eine recht typische Kleinbüdnerei ist heute das Haus gegenüber der Feuerwehr, das durch sein Rohrdach und seine auffällige Holzveranda ins Auge sticht. Hätten Sie gedacht, dass das Haus mit Mansarddach gegenüber der Bäckerei Hillebrand auch eine Kleinbüdnerei war? Der Baumeister Howe war der Besitzer und hatte es im Stil seiner Zeit umgebaut. Die alte Büdnerei steckt teilweise noch drin! In den beiden zweigeschossigen Häusern westlich der EDEKA-Kaufhalle übrigens auch, diese waren jedoch Großbüdnereien. R. Höwekamp, Graal-Müritz Zu Tempo 30 in Graal-Müritz Nach einem schweren Verkehrsunfall wird natürlich überlegt, wie so etwas verhindert werden kann. Gibt es bei Tempo 30 keine Unfälle mehr? Und ist Tempo 30 nur für die Autofahrer gedacht? Seit vielen Jahren fahre ich die gleiche Strecke. Es hat sich einiges verändert. Es kommt mir so vor, als wenn viele so fahren, wie es ihnen gefällt und nicht, wie es durch Verkehrszeichen geregelt ist. Ribnitzer Straße: Es gibt einen schönen Fahrradweg, leider fahren viele auf der Straße oder auf dem Bürgersteig. Kaum ein Fahrradfahrer zeigt einen Richtungswechsel an. Über das Fahren mit Rennrädern will ich mich gar nicht auslassen. Nur so viel, wenn möglichst nebeneinander, ohne Reflektoren, ohne Licht, kein Richtungswechsel wird angezeigt ... Auch bei Tempo 30 (und das wird ja mit dem Rennrad gefahren) würde ein Unfall nicht ohne Schaden sein. Am Kindergarten und Schule ist Tempo 30 absolut ok, aber durch den ganzen Ort? Wer kommt da noch aus den Nebenstraßen raus, ohne sich die Vorfahrt zu erzwingen? Penny, Edeka – an jedem Kreuzungsbereich ist es schwierig. Von der Kurstraße und Alexandrastraße in die Rostocker Straße abzubiegen, ist auch nicht so einfach. Kommen keine Autos, kommen Radfahrer und dann noch Tempo 30? Von wem wird die Geschwindigkeit eingehalten? Es wird doch nur langsam gefahren, wenn am ALDI geblitzt wird. Zur Verkehrsregelung in der Kurstraße: ein absolutes Chaos, 30er Zone, rechts vor links! Wie oft und wann haben die Verantwortlichen dieser Regelung mal als Fußgänger, Fahrradfahrer oder Autofahrer kontrolliert, ob diese Regelung überhaupt durchzusetzen ist? -7- an einem schönen blauen Werktag so gegen 17 Uhr aufgenommen Nur, weil noch kein großer Unfall passiert ist, ist entgegen. So geschehen am 1. August gegen Kreuzung Alexandrastraße diese Regelung nicht ungefährlich. Versuchen 09:55 Uhr. Sie z. B. mal am Monatsanfang in der Saison Kurstraße. Der Fahrradfahrer ist auf den Bürgersteig ausgewichen. Mal wieder Glück gehabt für Autofahrer, Fahrradfahrer und es war kein Fußgänger auf dem Bürgersteig. Seit ca. 12 Jahren fahre ich nun die gleiche Strecke und der Fahrradverkehr hat stetig zugenommen. Gerade aus Sicherheitsgründen für alle Verkehrsteilnehmer darf diese Regelung nicht weiter bestehen. Eine eindeutige Regelung, die von allen eingehalten werden kann (Kontrollen können nicht schaden) und niemand unabsichtlich gefährdet wird, muss her. Diese jetzige Regelung gleicht manchmal einem Lotteriespiel. Als Autofahrer, der auch viel Fahrrad fährt, kenne ich beide Seiten und auch deren Probleme. Strafzettel sind mir nicht unbekannt. Wer arbeitet macht Fehler und wer ohne ist, Rad-/ Fußgängerverkehr im Sommer in der Lange Straße. der werfe den ersten Stein. Seit 33 Jahren habe ich meine vom Parkplatz der Sparkasse zu kommen. Kaum Fahrerlaubnis und es hat sich sicherlich einiges ein Fahrzeug, das durch die Kurstraße fährt, hält geändert. Vielleicht wurde der § 1 der STVO an einer Kreuzung an, um dem, der von rechts gestrichen, ich vermisse die ständige Vorsicht kommt, die Vorfahrt zu gewähren. Fahrradfahrer und gegenseitige Rücksichtnahme bei vielen auf allen Seiten, auf den Bürgersteigen und auf Verkehrsteilnehmern, aber nicht nur in Graalder Straße aus allen Richtungen. Müritz. Ist die Straße überhaupt breit genug für eine Neben mir ist die Buchhandlung, ich werde mir solche Verkehrsregelung? gleich mal eine neue STVO bestellen, um mich Rechte Spur parkende Autos, Abfallwagen und auf den neuesten Stand zu bringen. dann kommt dann noch ein Fahrradfahrer I. Gorisch Zum Zweiten: Zu Tempo 30 in Graal-Müritz Auszugsweise Wiedergabe eines Leserbriefes, Auslassungsstellen sind durch (…) gekennzeichnet: (...) Nach unserer Beobachtung, und diese erstreckt sich auf einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren, hat sich die Gemeinde Graal-Müritz den Weg in ein äußerlich schönes Seebad selbst verbaut.(...) Dazu gehört nicht nur die unmögliche Verkehrssituation auf der Durchgangsstraße L 22. 1. Während andere Orte versucht haben, das Zentrum vom Durchgangsverkehr zu entlasten, hat die Gemeinde Graal-Müritz alles, aber auch alles getan, um die Verkehrsströme durch den Ort zu lenken. Anfänglich hätte die Möglichkeit einer Umgehungsstraße bestanden, Trassen waren -8vorhanden. Aber die Gemeinde wollte nicht die „Fehler“ anderer Kurorte machen, wie vor mehreren Jahren auf einer Gemeindeversammlung gesagt worden ist. Heute haben zu viele einflussreiche Personen am Rande der Tabakswiese gebaut, so dass ein Beschluss für eine Umgehungsstraße an dieser Stelle nur auf Widerstand stoßen und nicht durchzusetzen wäre. Orte wie Ahrenshoop wären bestimmt glücklich, wenn sie so viel Platz gehabt hätten, die Autos aus dem Zentrum zu verbannen. (...) 3. Geschwindigkeitsbegrenzung auf der L 22, fast im ganzen Ort, tut schon seit langem Not, muss aber erst „ausdiskutiert“ werden. Andere Küstenorte haben das schon lange eingeführt und führen auch Geschwindigkeitskontrollen durch. (...) Der Name „Seeheilbad“ ist absolut lachhaft und gehörte ab sofort aberkannt. (...) 4. (...) Die Zukunft des Ortes ist hoffentlich noch nicht verspielt, verlangt aber fähige und durchsetzungsstarke Personen, die nicht nur Eigeninteressen vertreten, sondern auch über ihren Tellerrand sehen können. (...) Partikularinteressen sind immer Eigeninteressen und haben mit dem Gemeinwohl nicht viel zu tun. (...) Wenn wir heute noch einmal entscheiden sollten, eine Wohnung zu kaufen, würden wir das nicht hier tun. Vor 12 Jahren hatten wir die Hoffnung, dass hier vieles besser gemacht werden könnte. (...) H. und Ch. Lüthen Fortsetzung: Hurra, wir bauen ein Haus für „Betreutes Wohnen“ in der Dr.-Leber-Straße 5a In einem seiner letzten Artikel in der Frischen Brise hat Architekt Herr Wolfgang Rühs beschrieben, dass ein fast vergessenes Grundstück in der Dr.-Leber-Straße 5a bebaut worden ist mit einem Gebäude für betreutes Wohnen. Vor der Bebauung war das Grundstück eine Oase für verschiedenste Tierarten und Pflanzen. Regenwasser konnte auf dem Grundstück sehr gut versickern. Die Sträucher und Bäume nahmen bei starkem Regen überschüssiges Regenwasser von den umliegenden Grundstücken auf. Am 03. Juni 2011 begann die Baufirma IBS GmbH mit der Rodung auf dem benannten Grundstück. Trotz mehrfacher geäußerter Bedenken der Anwohner und inmitten der Vogelbrutzeit wurden die Arbeiten weitergeführt. Daraufhin baten wir um ausführliche Informationen bei der Gemeinde und dem Bürgermeister Herrn Giese über die bevorstehende Rodung und Bebauung des Grundstückes in der Dr.Leber-Straße. Wir äußerten unsere Befürchtungen über die zukünftige Regenwasserentsorgung und die Schmutzwasserentsorgung für das neue Baugrundstück, da die Dr.-Leber-Straße, die RichardWossidlo-Straße, die August-BebelStraße sowie der Gänseweg bei starkem Regen extreme Schwierigkeiten mit der Regenwasserentsorgung und der Schmutzwasserentsorgung haben. Dies wurde abgetan und der Bürgermeister und auch EURAWASSER versicherten den Anwohnern, dass der neue Bau keinerlei negative Beeinträchtigungen auf die Regenwasserentsorgung und auf die Schmutzwasserentsorgung haben werde. Es wird sich zukünftig zeigen, wie sich derartige großzügige Bebauungen und Versiegelungen von Grundstücken in Graal-Müritz auswirken. (Derzeit steht die Rodung von weiteren Bäumen auf o. g. Grundstück bevor.) Udo Schumann, Graal-Müritz Meine neue Heimat Graal-Müritz Ich wohne nun schon seit über zwei Jahren in Graal-Müritz und fühle mich hier sehr wohl. Ich bin aus persönlichen Gründen hierhergezogen. Mein ganzes Leben habe ich bis dahin in Berlin verbracht und konnte mir eigentlich nie vorstellen, diese Stadt zu verlassen. Zu meiner eigenen Überraschung vermisse ich die Großstadt Berlin kein bisschen. Lediglich das Kulturangebot in Graal-Müritz scheint mir doch nicht so ganz mit Berlin (drei Opernhäuser von Weltgeltung, vier Konzerthäuser mit hervorragenden Orchestern, darunter die berühmten Berliner Philharmoniker, über jeweils ein gutes Dutzend Theater, Museen, Galerien und vielem mehr) konkurrieren zu können. Aber dem „Haus des Gastes“ gelingt es, mit seinen zur Verfügung stehenden Mitteln ein Kulturangebot zu machen, das interessant und vielfältig ist. Und so war ich froh, dass ich in einem Vortrag im „Haus des Gastes“ über Graal-Müritz etwas über die Ostsee-Bäderarchitektur -9und die Baugeschichte dieses Ortes erfahren von ein-, zwei- oder mehrgeschossigen Bauten, ohne dass sich ein Ortskern herausgebildet konnte. Alte Bauten, deren architektonischen Wert ich hätte, der sich beispielsweise mit höheren vorher nicht so recht beurteilen konnte, für deren Bauten bzw. mit einer dichteren Bauweise spezifischen Charakter und für deren Reiz mir präsentiert, um die herum sich weitere niedrigere Bauten anschließen. Warum sind mögliche Frau Flatt empfiehlt: „Aus großer Zeit“. Anziehungspunkte, wie z. B. Walter Kempowski hat Rostock nicht nur zum Schauplatz, der Wasserturm von 1913 oder sondern zu einem zentralen Inhalt seiner Deutschen die alte Windmühle, in Chronik gemacht. Rostock steht damit wohl zu Recht der Privatbesitz und fristen inoffizielle Titel Kempowski Stadt zu. Es war aber Graal, in versteckt und für Besucher dem sich seine Eltern zufällig kennenlernten. Wollte unzugänglich ihr Dasein? jemand Rostock den Titel Kempowski Stadt streitig Graal-Müritz, soviel habe ich machen, käme hierfür wohl nur Graal-Müritz in Betracht. inzwischen gelernt, lebt von Im Roman beschreibt Walter Kempowski den Beginn der Poussage seinen Besuchern und zwischen Karl Kempowski und Grethe de Bonsac – seiner Eltern KarlFeriengästen. Die große Georg Kempowski und Margarethe Collasius. Angefangen von einer Attraktion ist die Ostsee mit ersten beiläufigen Begegnung auf der Graaler Landungsbrücke bis zum ihrem Strand und vielleicht ersten Kuss „..da hatte sie plötzlich seinen nassen Mund auf der Backe, auch der gepflegte wie so ’n Frosch“, gibt Kempowski in kurzen Sätzen, distanziert und Rhododendronpark. Dass schlicht aber durchaus ironisch, alltägliche Details wieder, während die Erich Kästner, Franz Kafka großen Gefühle weitgehend der Fantasie überlassen bleiben. Aus großer Zeit ist der erste Band der Deutschen Chronik. Erzählt wird und Lyonel Feininger hier die Geschichte des Rostocker Reeders Robert Kempowski und seiner Badegäste waren, habe ich mit großbürgerlichen Familie während der guten alten Zeit vom Anfang des großem Interesse erfahren und letzten Jahrhunderts bis zum Ende des 1. Weltkrieges. Im Mittelpunkt spricht für diesen Ort. des Romans steht Karl Kempowskis Kindheit und Jugend, die er ab 1914 Was mir als ehemaligem als Sechzehnjähriger an der Westfront verbrachte. Berliner als Erstes positiv Reichtum auf Kosten der Armen, Lebenslügen, unerfüllte Sehnsüchte auffiel, war der Küstenwald, und blinder Patriotismus- der Leser spürt, dass die bürgerliche Gesellden ich so gar nicht erwartet schaft des beginnenden Zwanzigsten Jahrhunderts unaufhaltsam in die hatte. Als ehemaliger Katastrophe steuert und der Weg in den eigenen Untergang Großstadtbewohner weiß ich unausweichlich ist. natürlich die Natur allgemein Am 5. Oktober jährte sich der Todestag Walter Kempowskis zum fünften und jeden Baum im Mal, vielleicht ein Grund, Aus großer Zeit in die Hand zu nehmen. (mh) Besonderen zu schätzen! die Augen geöffnet wurden, lernte ich dadurch So etwas hatte ich noch nicht erlebt: Wenn man schätzen. Graal-Müritz besitzt mehrere solcher an den Strand will, muss man einen Wald Kleinode, die allerdings in dem doch etwas durchschreiten und ganz plötzlich steht man an gesichtslosen Einerlei der Neubauten fast völlig einer Düne und blickt auf die Ostsee. Waldluft und Seeluft! Wo sonst kann man ein Heilklima untergehen. Dabei ist Graal-Müritz als Seeheilbad ein dieser Art genießen!? Dieser Umstand gibt klassischer Bade- und Kurort. Der Ort verfügt diesem Ort doch eine Besonderheit, die man über einen 4 km langen, natürlichen Sandstrand nachhaltig touristisch nutzen könnte. Ich erkenne entlang der südwestlichen Ostseeküste und ist jedoch keinerlei Konzeption, die in diese umgeben vom Waldgebiet „Rostocker Heide“. Richtung wirkt. Das Gemisch aus See- und Waldluft erzeugt ein Wie ich nun erfahren habe, wird hier offenbar natürliches Heilklima, wodurch sich neben wegen des vermeintlich schnellen Geldes die zahlreichen Hotels und Pensionen auch mehrere Natur eher zerstört, obwohl die Gäste ja Kurkliniken etabliert haben. eigentlich gerade wegen ihr herkommen. Und im Osten grenzt Graal-Müritz an das Eine behutsame, nachhaltige touristische Naturschutzgebiet „Ribnitzer Großes Moor“. Erschließung, die zwar langsam voranschreitet, Der Rhododendronpark Graal-Müritz ist mit aber dafür keine Finanzblasen platzen lässt oder seinen 4,5 ha Größe und etwa 2.500 Stauden einen ruinösen Verdrängungswettbewerb einzigartig in Mecklenburg-Vorpommern und provoziert, für den dann später keiner der einer der größten seiner Art in Deutschland. Verantwortlichen mehr zuständig sein wollte, So etwas wie Städteplanung oder gar Denkmal- scheint mir für die Gäste und die Einwohner schutz scheint es hier aber nicht zu geben. In sowie für die ganze Entwicklung des Ortes der vielen Bereichen des Ortes herrscht ein bessere Weg zu sein. zumindest scheinbar planloses Durcheinander Wolfgang Schulta - 10 - Oh, du schöner deutscher Wald ..., du stehst schwarz und schweigest Das Wäldchen vor dem Seebrückenvorplatz ist schon lange inmitten des öffentlichen Interesses. Die erste Runde von „Hurra da muß ein Hotel hin“, wurde aufgegeben, weil da keiner ein Hotel bauen wollte. Die Verwaltung hatte keine Bedarfsanalyse gemacht, sondern lieber einen Wettbewerb organisiert, der keiner war. Die einzige Variante Hotelbebauung wurde nachträglich in den studentischen Wettbewerb eingeführt und später „aufgeblasen“, bis die Blase geplatzt ist. Der per Unterschrift eingereichte Wille der Einwohner sollte eigentlich die Gemeindevertreter und auch die Verwaltung auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Die positive Folge war der GVBeschluß: „Das Wäldchen wird nicht verkauft.“ Der Traum vom Vier-Sterne-Hotel ist aber offensichtlich noch nicht ausgeträumt. Manch einer unkt, das wird höchstens ein Apartmenthotel, also doch nur Ferienwohnungen. Ungeachtet dessen wird zur zweiten Runde geblasen ... und was wird aus dem Bürgerwillen? Was ich noch sagen wollte ... ... zur Vorlage für den Tourismusausschuß im Mai „Behandlung der Konzepte für das Wäldchen“ (oder in Amtsdeutsch: ... zur Vorlage der Verwaltung: Vorgehen zur öffentlichen Behandlung und Auswertung der Konzepte für den Bereich vor dem Seebrückenvorplatz, TuKO, 23.05.2012, T0P 7) Hilfestellung für die beiden Ausschüsse, Dort heißt es: „Besonderer Wert wird auf die 4. nicht nur Vorzugsvariante, sondern auch öffentliche Beteiligung zur Erlangung einer ergänzende Einzelvorschläge küren, soweit größtmöglichen Akzeptanz der zu treffenden verträglich. Entscheidungen gelegt.“ Schon vorher und zusammenfassend am 22.05.2012 hatte ich mich Ich mußte leider feststellen, daß ich zu den schriftlich an folgende Akteure gewandt: die Vorschlägen keine fundierte Antwort bekomme Bürgervorsteherin Frau Griese, den Vorsitzenden habe. Es fand auch keine Diskussion statt. des Ausschusses für Tourismus, Kur und Orts- Umgesetzt wurde buchstäblich nichts. Ich kann entwicklung (TuKO) Herrn Gottschalk und den mir nur vorstellen, irgendwer wollte keine amtierenden Bauausschußvorsitzenden (BA) Herrn angemessene Auswertung, keine wirkliche Bürgerbeteiligung, keine fachliche Beratung der Völpel sowie unseren Bürgermeister Herrn Giese. Grund war die Vorlage zu TOP 7 für den Entscheider und ... ein Variantenvergleich wurde Tourismusausschuß – vorbereitend für einen doch gemacht, aber ergebnisoffen? Vielleicht Beschluß der Gemeindevertretung – in der m. E. sollte man doch lieber „das Volk“ fragen. wesentliche Inhalte fehlten. Eine Antwort habe Mehrmals und von Anfang an „philosophierte“ ich von den Erstgenannten auf Nachfrage nicht unser Bürgermeister über die mögliche Nutzung erhalten, jedoch der Bürgermeister hat einer Waldfläche im Hintergrund – das Birkenwäldchen – die im Bebauungsplan als Park irgendetwas gesagt – aber was? Und dieses wollte ich Querdenker gern vorab deklariert ist. Außerdem habe man diesen Bebauungsplan und nun m ü s s e man den geklärt haben: 1. Einen Ausgleich zwischen Vorschlägen von auch umsetzen. M u ß man nicht! Denn wer Profis (Investoren / Planern) und Laien beschließt den Bebauungsplan? – Die Gemeindevertretung! Was ich im ganzen Verfahren nicht (Bürgern) in der Konzeptauswertung, 2. Raum und Gehör für Bürgermeinungen in gehört habe: Ein Wort zum Beschluß dieser der Ausstellung und in der Einwohner- Gemeindevertretung, daß das Grundstück nicht verkauft werden darf. Das heißt, z. Zt. darf kann versammlung, 3. fachliche Bewertungskriterien (z. B. zur an dieser Stelle niemand bauen, auch der Baumasse, Bettenzahl oder wirtschaftlichen Betätigung der Gemeinde selbst Verkaufsfläche) und fachliche Beratung sind Grenzen gesetzt. „Das ist gewißlich wahr“ (z. B. zeitweiliger Fachbeirat) als (Martin Luther). Was ich noch fragen wollte ... ... zu den drei Veranstaltungen: 1. Ausstellung, 2. Vorstellung und 3. gemeinsame Ausschußsitzung zu den Konzepten und Vorschlägen (oder z. B. zu 3. in Amtsdeutsch: Konzepte/Vorschläge im Bereich vor dem Seebrückenvorplatz, Diskussion und Empfehlung zur Entscheidungsfindung innerhalb der Gemeindevertretung – Information, TA/BA 19.09.12. TOP 5) Wie sind denn nun die drei Veranstaltungen und Ideen sowie 3. gemeinsame Sitzung des 1. Ausstellung und 2. Vorstellung der Konzepte Bauund Tourismusausschusses zur - 11 Vorbereitung der GV-Entscheidung verlaufen? Ist Lächeln des Planers die jeweilige Meinung ganz widerspiegelten.“ In dieser die „größtmögliche Akzeptanz“, wie im Vorfeld offensichtlich gewollt, erreicht worden? Einwohnerversammlung durften zwar Fragen Ich habe mich zu einigen Punkten mit dem gestellt, aber ausdrücklich keine Meinungen Bürgermeister per E-Mail ausgetauscht und vorgetragen werden. Fragen gestellt, aber irgendwie sind wir inhaltlich Sind Sie der Meinung, daß diese Vorgabe zur nicht zusammengekommen. Darum frage ich Verfahrensweise hilfreich und zielführend war Sie, falls Sie in einer der Veranstaltungen (nicht oder eher nicht? nur als Zeitungsleser) waren: Zur Doppel-Ausschußsitzung Was meinen Sie zu Inhalt und Verlauf der drei Ich verweise auf den Artikel in der NNN vom Veranstaltungen. Schreiben Sie mir, Ihre 25.09.2012. Leider wurde nichts zur Dramaturgie Meinung ist mir wichtig! der Sitzung gesagt: Schlüssel waren wohl die Ich werde Ihre Antworten auswerten. Mit ihren statistischen Beiträge von Dr. Kuntze (TuK Antworten selbst passiert aber nichts, was Sie GmbH) und der Antrag von Frau Dr. Chelvier nicht wollen – Sie müssen es nur sagen (z. B. (CDU-Vors.), unter ausdrücklicher Zustimmung keine Namensnennung, keine Veröffentlichung von Herrn Gottschalk (WV). Danach wurden aus den einzelnen Konzepten nur Stichworte zur oder doch ins Jubiläumsheft Nr. 10 damit). Thematik „Wäldchen“ erfaßt. Auch wurde Zur Ausstellung der Konzepte und Ideen tatsächlich die Meinung geäußert, eine Pro- und Da hört man von Besuchern, der Aufbau sei tenContradiskussion sei nicht gewollt. Und so war denziös gewesen. Man habe förmlich auf den es keineswegs verwunderlich, welche ersten Blick gesehen, was nach Meinung der Empfehlung der Ausschußmitglieder an die Ausrichter der Ausstellung das Wichtigste sei Gemeindevertretung beschlossen haben: und der Rest befände sich in der zweiten Reihe. Entwicklung sowohl des Hotelkonzeptes als auch Anderseits waren noch ausreichend freie eines (hinten) angrenzenden Parks. Eigentlich Wandflächen vorhanden. Ein Meinungsbuch für wollte ich Wetten abschließen auf dieses Besucher gab es leider nicht. Ergebnis, aber niemand setzte dagegen. Die Der Ausstellungsraum Empfehlung ist doch ..., jawohl das ist die vorher geäußerte „Philosophie“ unseres Bürgermeisters. Glauben Sie als Teilnehmer, daß diese Veranstaltung eher ergebnisoffen war oder möglicherweise ein vorbestimmtes Ergebnis hatte? Die eine Seite, die andere Seite Man weiß, in den beiden Ausschüssen mit sieben Was glauben Sie, wie sollten eigentlich die Mitgliedern sitzen j e w e i l s drei Vertreter der Vereinigung. Das ist Meinungen der Ausstellungsbesucher an das Wirtschaftlichen Ohr bzw. das Auge der Gemeindevertreter selbstverständlich alles rechtens und das sei so wegen der Fachkompetenz für Städtebau und kommen? Ortsentwicklung, sagte man mir. Zur Vorstellung in der Einwohnerversammlung Hier kann ich mich auf einen Artikel und Eines verstehe ich überhaupt nicht: Warum Kommentar in der NNN vom 07.09.2012 machen die Linken und andere Gemeindebeziehen. In dem heißt es, von den neun vertreter bei dieser oben beschriebenen Ideengebern, die ihre Arbeit vorstellten, wollte Verfahrensweise mit? Verstehen Sie mich mal nur einer (IBS Planen und Bauen), das richtig: Ich meine niemand soll gegen seine Wäldchen bebauen. Die andern Konzepte Überzeugung, seine Mitstreiter oder seine kamen von Einwohnern, Parteien oder Vereinen. Wähler für oder gegen das Wäldchen stimmen, Und diese wollen alle das Wäldchen erhalten. aber demokratisch sollte es schon zu gehen. „Eine (Be)Wertung der Vorschläge gab es an George Bernhard Shaw: „Demokratie ist ein diesem Abend aber noch nicht – auch wenn so Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser mancher Zwischenruf oder das siegessichere regiert werden, als wir es verdienen.“ Wolfgang Rühs, GV B.f.G-M - 12 - TUK, wohin gehst du? In der Ostseezeitung vom 22. September war nachzulesen, dass der Anteil der Hotelübernachtungen in Graal-Müritz ausbaufähig sei. Als Kronzeuge wurde Herr Dr. Kuntze zitiert: In Kühlungsborn, Binz und Heringsdorf liege der Anteil der Hotelübernachtungen zwischen 43 und 54 Prozent, in Graal-Müritz hingegen bei nur 27 Prozent. Die Zahlen wurden einer Statistik der HOTOUR Hotel Consulting GmbH entnommen und sind natürlich zutreffend wiedergegeben worden. Aber Kühlungsborn, Binz und Heringsdorf? Werden da nicht Äpfel mit Birnen verglichen? Wenn man also eine solche Statistik bemüht, so wenig aussagekräftig dies auch immer sein mag, sollte man als Maßstab dann nicht die am ehesten vergleichbaren Seeheilbädern Zingst und Boltenhagen heranziehen? Nun liegen, wie man der bereits zitierten Statistik entnehmen kann, Zingst mit 32 Prozent und Boltenhagen mit 26 Prozent Hotelübernachtungen in der gleichen Größenordnung wie wir in Graal-Müritz. Die Statistik begründet daher gerade keinen Ausbau der Hotelkapazitäten … Es ist weniger der offenkundig unpassende Äpfel-/Birnenvergleich, der hier von Interesse ist. Die Frage, die sich letztendlich aufdrängt, ist: Warum wurde dieser Vergleich durch die TUK ins Spiel gebracht – oder: Wie objektiv kann denn jemand, der bei der TUK beschäftigt ist (tatsächlich oder vermeintlich) sein, wenn sich die Mehrheit seiner Gesellschafter bereits vorher öffentlich für eine Erweiterung der Hotelkapazitäten ausgesprochen hat? Als Angestellter der TUK steht Herr Dr. Kuntze vor dem Dilemma, dass er zu allererst die Interessen seiner Gesellschafter zu vertreten hat – diese Interessen auszublenden oder gar zu ignorieren dürfte aber wohl kaum jemandem gelingen. In dem gleichen Dilemma befindet sich natürlich auch Frau Dr. Chelvier, ebenfalls bei der TUK beschäftigt. Schaut man, was die TUK angeht, ein wenig weiter und nimmt beispielsweise die Unzufriedenheit unter unseren Gastgebern mit dem Buchungssystem oder auch die Unzufriedenheit mit dem Verfahren der Kurtaxerhebung hinzu, sollte, allein um dem Anschein, von Einzelinteressen gesteuert zu sein, entgegenzuwirken, die Privatisierung der TUK überdacht werden. Durch eine wie auch immer geartete Rekommunalisierung der TUK GmbH würde diese unter vollständige Kontrolle der Gemeindevertretung und damit der Öffentlichkeit gestellt. Im Ergebnis liefe schon der Verdacht, dass die Mitarbeiter der TUK „fremdgesteuert“ werden, von vornherein ins Leere. Die Wahrnehmung ihrer Aufgaben könnte letztendlich „losgelöst“ von den Einzelinteressen der Gesellschafter, allein am Bedarf der Gemeinde ausgerichtet erfolgen. Markus Harmsen, SPD Graal-Müritz Nachfolgender Antrag der Fraktion SPD/Bürger für Graal-Müritz auf einen Bürgerentscheid ist Gegenstand der Gemeindevertretersitzung vom 25. Oktober, wie unsere Gemeindevertreter über den Antrag entschieden haben, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest – wir informieren in der nächsten Ausgabe. … 1. Die Aufhebung des Beschlusses vom 31.03.2011 zur Durchführung der durch das Bürgerbegehren „Pro Wäldchen an der Seebrücke“ beantragten Maßnahme, wird durch einen Bürgerentscheid nach § 20 Abs. 3 Kommunalverfassung MV (Vertreterbegehren) entschieden. 2. Die Abstimmung erfolgt zeitgleich mit der Bundestagswahl 2013. … ... als Letztes ... Im Bauausschuss wurde kürzlich nach einer Vor-Ort-Besichtigung des Objektes „Betreutes Wohnen“ in der Dr.-Leber-Str. festgestellt: „Das Problem besteht darin, dass das Gebäude nunmehr fertiggestellt ist, die Wohnungen aber wegen der südlichen Buchen zu dunkel sind und künftige Mieter deshalb wenig Interesse an den Wohnungen zeigen.“ Folgerichtig wurde beschlossen, von den verbliebenen 16 Buchen (eine Reihe ist ja schon länger weg) sollen per Ausnahmegenehmigung vier Buchen gefällt und zwei teilweise ausgeästet werden. Aber das eigentliche Problem besteht doch darin, dass hier per Bebauungsplan auf einem viel zu kleinen Grundstück zielgerichtet Baurecht geschaffen wurde für ein viel zu großes Gebäude. Dieser Freibrief wurde vom Bauträger IBS natürlich maximal umgesetzt. Eine Rücksichtnahme auf den pseudo-geschützten Baumbestand fand nicht statt – auch nicht auf die städtebauliche Umgebungssituation, weder bei der Bebauungsplanung noch bei der Umsetzung.